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eine - Demeter Luxemburg

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Wenn es richtig heiß wird und ab Juni die<br />

Sonne erbarmungslos auf unsere Beete<br />

knallt, ist die Mulchschicht besonders<br />

wichtig, denn sie hält die Erde feucht und<br />

erspart uns viel Hackarbeit. Starkzehrer<br />

freuen sich über Extrafutter aus Kräuterbrühen.<br />

An Obstbäumen gilt es nun<br />

Pilzkrankheiten einzuschränken durch<br />

das Entfernen von Mehltaubefallenen<br />

Trieben sowie durch <strong>eine</strong> Nachblütebehandlungen<br />

bei schorfempfindlichen<br />

Sorten. Nützlinge haben Hochkonjunktur,<br />

lassen Sie ihnen Zeit ihre Arbeit zu verrichten<br />

und spritzen Sie auch natürliche Mittel nur<br />

im äußersten Notfall. Himbeerkäfer in den<br />

Blüten der Beerensträucher können über<br />

<strong>eine</strong>m Eimer abgeschüttelt werden.<br />

Im Juli kommt die Ferienzeit: gründliche<br />

Wässerung, umgedrehte Wasserflaschen<br />

mit dem Hals in die Erde gesteckt und<br />

erneuerte Mulchdecken, z.B. aus frisch<br />

geschnittenen Untersaaten helfen den<br />

Kulturen während unserer Abwesenheit.<br />

Spezielle Kulturen benötigen auch<br />

spezielle Dünger: nun ist ein guter Zeitpunkt<br />

Kompost aus Kuhmist anzusetzen<br />

für die Rosen. Lauchmotten lassen sich<br />

mit <strong>eine</strong>m Tee aus Rhabarberblättern<br />

abwehren. Magermilch kann Kraut-,<br />

Knollen- bzw. Braunfäule an Kartoffeln<br />

und Tomaten vorbeugen, kranke, befallene<br />

Blätter müssen sofort entfernt werden.<br />

Hübsche mehrjährige Stauden, die vielen<br />

Nützlingen Nahrung und Unterschlupf<br />

bieten können nun ausgesät werden.<br />

Im August beginnt die Haupterntezeit, überschüssiges<br />

Gemüse kann man einfrieren,<br />

dörren, heiß einfüllen oder einsäuern. Bei<br />

der Wahl der Wintergemüsearten beginnt<br />

schon die Planung für Fruchtwechsel und<br />

Mischkulturen im nächsten Jahr. Spinat als<br />

Nachkultur nützt auch zur Gründüngung,<br />

Feldsalat ist <strong>eine</strong> gute Untersaat zu Lauch,<br />

Grünkohl, Rosenkohl und Stangenbohnen.<br />

Im September kann man zum Schutz<br />

Winterzwiebeln zu Erdbeeren pflanzen.<br />

Fallobst sollte man regelmäßig zusammenlesen<br />

um die Rückwanderung der Obstmade<br />

auf die Bäume zu verhindern. Mit der<br />

Obsternte im Oktober kommt auch der<br />

optimale Zeitpunkt Strukturen im Garten<br />

zu ergänzen: einheimische Hecken zu<br />

pflanzen oder <strong>eine</strong>n Teich anzulegen.<br />

Ist Ihr Obst durch und durch von Maden<br />

angefressen? – Fangen Sie noch mal vorne<br />

mit lesen an!<br />

Beete, die nicht mit Lauch, Pastinaken,<br />

Radicchio oder Rosenkohl bepflanzt überwintern,<br />

können noch mit Gründüngung<br />

eingesät werden oder es wird angerotteter<br />

Kompost oder Mist ausgebracht und mit<br />

<strong>eine</strong>r Mulchschicht abgedeckt, um Nährstoffauswaschung<br />

zu verhindern. Laub- und<br />

Asthaufen können bis zum Frühjahr liegen<br />

bleiben, denn sie sind beliebte Überwinterungsplätze<br />

für nützliche Gartenhelfer wie<br />

Blindschleichen, Igel, Spitzmäuse und Kröten.<br />

Weitere Überwinterungsplätze kann<br />

man mit St<strong>eine</strong>n, Stroh und Gehölzschnitt<br />

selber bauen. Frischer Gehölzschnitt<br />

kann auch als Futter für hungrige Hasen<br />

liegen bleiben und sie so von Bäumen<br />

und Sträuchern ablenken. Zusätzlichen<br />

Schutz für junge Stämme bieten „Hosen“<br />

aus f<strong>eine</strong>m Maschendraht. Vogelnistkästen<br />

kann man jetzt von den Überbleibseln<br />

ihrer sommerlichen Bewohner reinigen, bevor<br />

sich vielleicht Gartenschläfer für den Winter<br />

einquartieren, sonst wartet man bis<br />

zum Frühjahr wenn sie wieder ausgezogen<br />

sind. Räumen Sie ab November nicht mehr<br />

als nötig auf, denn in jeder geschützten<br />

Ecke oder Ritze, auch im Gartenhäuschen,<br />

suchen Insekten und andere Tiere Unterschlupf<br />

für den Winter. Nun ist ein günstiger<br />

Moment Hochbeete oder Hügelbeete<br />

anzulegen, da man ohnehin genügend Gehölzschnitt,<br />

Laub und Kompost hat. Denken<br />

Sie dabei an Wühlmäuse und sperren<br />

sie diese mittels Draht von Anfang an aus.<br />

Auch wenn die Pflanzen bis zum Februar<br />

ruhen, tut es der Pflanzenschutz nicht<br />

ganz. Das Entfernen des Laubes unter<br />

Obstbäumen mindert Schorfinfektionen im<br />

folgenden Jahr. Leimringe an Obstbäumen<br />

sollten auch im Winter von Aststücken und<br />

Blättern freigehalten werden, denn sie<br />

können <strong>eine</strong> Brücke bilden für Frostspanner<br />

die auch im Winter noch an Stämmen<br />

hoch kriechen. Blutlauskolonien sieht man<br />

mit ihren weißen Schutzhöhlen in kahlen<br />

Bäumen besonders gut und kann sie einfach<br />

abbürsten.<br />

Die Gänge von Wühlmäusen sieht man<br />

im Winter besonders gut, dort sollte an<br />

Obstbäumen nicht zu dick gemulcht werden,<br />

Menschen oder Hundehaare in ihre<br />

Gänge zu stopfen kann helfen. Schon an<br />

den ersten warmen Tagen im Februar sind<br />

Apfelblütenstecher unterwegs. Am frühen<br />

Morgen kann man sie unter Wellpappestreifen<br />

an den Stämmen absammeln.<br />

Wenn im Dezember der Garten ruht,<br />

bleibt uns Zeit Bilanz zu ziehen und nach<br />

Lösungen für aufgetretene Probleme oder<br />

vorbeugenden Maßnahmen fürs nächste<br />

Jahr zu suchen.<br />

Die Natur bietet viel Hilfestellung, wenn<br />

man Ihr erlaubt, ihr Gleichgewicht im<br />

Garten zu finden und sich selbst zu regulieren.<br />

Gärtner können so durch zeitige<br />

Planung einiges an Aufwand sparen. So<br />

können wir auch im Winter noch von unserer<br />

gesunden, pestizidfreien Ernte profitieren<br />

und von der lebendigen Vielfalt aus<br />

bunten, zwitschernden und krabbelnden<br />

Lebewesen träumen.<br />

Mehr Informationen zur Gestaltung<br />

und zum pestizidfreien Unterhalt <strong>eine</strong>s<br />

naturnahen Gartens erhalten Sie bei<br />

natur&ëmwelt,<br />

5 rte de Luxembourg, Kockelscheuer,<br />

Tel: 29 04 04 – 313,<br />

Telefon: 45 71 72 – 1<br />

Email : naturschutzberodung@luxnatur.lu<br />

In unserem Natur-Shop erhalten Sie zudem<br />

Saatgutmischungen die Nützlinge fördern<br />

Schädlinge fernhalten oder vielfältige Nahrung<br />

für Bienen, Schmetterlinge und Co bieten.<br />

AGRI-KULTUR März 2011/ N°39<br />

Gartenpraxis<br />

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