06.01.2013 Aufrufe

PDF Katalog - Koller Auktionen

PDF Katalog - Koller Auktionen

PDF Katalog - Koller Auktionen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Antiquités Ségal<br />

Vier Generationen Schweizer Kunsthandel<br />

Auktion: Samstag, 23. Juni 2012<br />

Vorbesichtigung: 9. bis 17. Juni 2012<br />

10.00 Uhr <strong>Katalog</strong>nummern 101 - 301<br />

14.00 Uhr <strong>Katalog</strong>nummern 302 - 688<br />

Bearbeitung: Sabine Neumaier, Corinne <strong>Koller</strong>, Karoline Weser, Luca Raschèr,<br />

Franz Carl Diegelmann, Jean Pierre Dalla Vedova<br />

Weitere Objekte „Antiquités Ségal“ finden Sie im Onlinekatalog der <strong>Koller</strong> West:<br />

www.kollerauktionen.ch<br />

Zusätzliche Informationen und Abbildungen auf unserer Website: www.kollerauktionen.ch<br />

English translation is available on our website: www.kollerauctions.com


Mit grosser Freude präsentieren wir Ihnen den hier vorliegenden <strong>Katalog</strong> mit einem ebenso hochstehenden wie breit<br />

gefächerten Angebot an Europäischer Keramik, Möbeln, Gemälden, Zeichnungen und Graphiken aus dem Besitz der<br />

bedeutenden Kunsthändlerfamilie Ségal.<br />

Diese Auktion markiert – nach den Erfolgen mit der Sammlung Iseli-Moser und der Richard Redding Collection – einen<br />

weiteren Höhepunkt im Reigen der von uns durchgeführten Versteigerung der Inventare der bedeutendsten Kunsthändler<br />

der Schweiz.<br />

Seit vier Generationen ist der Name Ségal weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und berühmt für die feine<br />

Qualität der angebotenen Antiquitäten und Kunstwerke, welche während der letzten vier Jahrzehnte von Dr. Georges<br />

Ségal zusammen mit seiner Gattin Margaret Ségal-Atkinson mit höchster Kennerschaft, ausgezeichnetem Auge und bestem<br />

Gespür für die Wünsche ihrer anspruchsvollen Kundschaft weltweit entdeckt und in ihrem renommierten Geschäft am<br />

Aeschengraben in Basel präsentiert werden.<br />

Als ich in den späten 1950er Jahren meine ersten <strong>Auktionen</strong> im Kongresshaus in Zürich durchführte, stiess ich bei den<br />

alteingesessenen Händlerdynastien verständlicherweise auf grosse Neugierde und auch ein wenig Skepsis. Meine<br />

Versteigerungen waren einerseits wohl eine gewisse Bereicherung des hiesigen Kunstmarktes und andererseits auch eine<br />

neue, kleine potentielle Konkurrenz. Dennoch wurde ich als junges Mitglied des Verbandes Schweizerischer Antiquare und<br />

Kunsthändler wohlwollend als Teilnehmer der bedeutenden, international angesehenen Kunst- und Antiquitätenmesse<br />

KAM aufgenommen. Daraus entwickelte sich über die Jahre vor allem auch zu Georges Ségal eine geschäftlich fruchtbare<br />

und freundschaftliche Beziehung.<br />

Dass uns Margaret und Georges Ségal mit dem Verkauf ihres Inventars betraut haben, erfüllt uns mit Stolz. Wir danken<br />

herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die Auktion, welche manch Sammlerherz höher schlagen<br />

lassen wird.<br />

Pierre <strong>Koller</strong>


Jsaac Ségal-Guggenheim (1831–1916)<br />

Vier Generationen Antiquités Ségal<br />

Die über hundertfünfzigjährige Geschichte unserer Familie<br />

in Basel bietet sicher zu wenig Stoff für eine fiktive Darstellung<br />

einer Familiensaga in der Art von Gertrud Lendorffs<br />

„Basel vor hundert Jahren“. Ich sehe sie eher als Teil einer-<br />

Chronik einer in Basel verwurzelten jüdischen Kunsthändlerfamilie,<br />

wobei ich bewusst nur einige Episoden aus einer<br />

spannenden Zeit erzählen will.<br />

Im Kunsthandel als Generalist bezeichnet wird ein Händler,<br />

der sich, der Name sagt es ja, mit Antiquitäten, mit Möbeln<br />

und angewandter Kunst, und im weiteren Sinne auch mit<br />

Gemälden und Grafik alter und neuer Meister auseinandersetzt.<br />

So ein Antiquar war mein Urgrossvater Jsaac Ségal-<br />

Guggenheim, der sich, aus dem benachbarten Hegenheim<br />

im Elsass kommend, in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

am Spalenberg 27 niederliess. Er betrieb dort einen<br />

bescheidenen Kunsthandel, versorgte die ebenfalls einfache<br />

Bevölkerung des Quartiers mit Antiquitäten und Möbeln<br />

des täglichen Gebrauchs. Wie aus einem Firmenstempel<br />

hervor geht, muss sich noch eine Zeitlang im Geschäft eine<br />

Kleiderhandlung befunden haben, wohl mitbetreut von<br />

meiner Urgossmutter Rebekka. Die Ségals behielten den<br />

Wohnsitz um den Spalenberg bis zu ihrem Tod. Sie lebten<br />

zusammen mit den Arbeitern, Handwerkern und Kleinbürgern<br />

in den dicht besiedelten engen Gassen - nicht unbe-<br />

dingt in der spätbiedermeierischen Idylle, wie man sie von<br />

den Schneider‘schen Innerstadtansichten kennt. Auch nach<br />

dem Tod seiner Frau blieb mein Urgrossvater dem Quartier<br />

und seinen Wirtschaften treu. Er verkehrte gerne im Gifthüttli.<br />

Dort muss sich auch folgende Anekdote zugetragen<br />

haben: Ein„Kunstkenner“wollte ihm einen Kupferstich mit<br />

den Worten verkaufen:<br />

„Hier, Ségal, ich hab dir eine alte Gravur, sie ist über dreihundert<br />

Jahre alt. Sie stammt noch vom alten Napoléon“.<br />

Eines der Hauptwerke der Neuen Sachlichkeit ist das grossartige<br />

Gemälde von Niklaus Stoecklin „Der Fischmarkt in<br />

Basel“ von 1933 (siehe Abb. S. 2.) Es zeigt das freitägliche<br />

Treiben von Händlern und Käufern um den Fischmarktbrunnen<br />

in liebevoller Manier und in reizvollen Details. Im<br />

Hintergrund stehen zwei Männer in ein Gespräch vertieft<br />

vor dem stattlichen Barockhaus von Antiquités Ségal, dem<br />

Geschäft meiner Grosseltern Berthold und Betty Ségal-<br />

Kaufmann. Die lange Gestalt ist niemand anderes als Erzherzog<br />

Eugen von Habsburg und der kleine rundliche Mann<br />

sein Adjudant Otto Schönauer. Nach dem Ende der Donaumonarchie<br />

1918 lebte Eugen von 1919-1934 im Exil in Basel<br />

und residierte im Hotel Drei Könige unweit vom Fischmarkt.<br />

Erzherzog Eugen fühlte sich schnell heimisch in Basel, er gab<br />

sich volksnah und wurde liebevoll „Erzi“ genannt. Er war ein<br />

gern gesehener Gast in Basler Familienkreisen. Nicht von<br />

ungefähr stehen der Erzherzog und sein Adjudant vor dem<br />

Ségal‘schen Haus - Eugen war Kunde meiner Grosseltern -.<br />

Ebenso verkaufte er aus seinem Besitz oder vermittelte aus<br />

verwandtem adeligem Besitz kostbare Kunstgegenstände,<br />

wobei Schönauer jeweils den geschäftlichen Abschluss zu<br />

tätigen hatte. Dabei war meine Grossmutter eine grosse Hilfe.<br />

Sie stammte aus Billigheim im markgräfischen Baden. Sie<br />

war es gewohnt, mit Adeligen umzugehen, sie beherrschte<br />

auch deren Sprache - und sicher auch diejenige von Schönauer.<br />

Seit einer Reise als junges Mädchen nach Wien, wo<br />

sie Kaiser Franz Joseph zu Pferd an einer Parade auf dem<br />

Ring zujubelte, war meine Grossmutter Betty im Grunde<br />

genommen eine Royalistin, und sie war mehr als stolz, den<br />

Grossneffen des Kaisers bei sich empfangen zu dürfen. Mein<br />

grosselterliches Geschäft wurde schnell einmal Treffpunkt<br />

einer Gruppe von Kunstliebhabern und Sammlern, die sich<br />

gerne nach Arbeitsschluss am Samstagnachmittag bei Kaffee<br />

und Tee die Neuerwerbungen vorführen liessen. So entstanden<br />

auch viele gute Beziehungen, die über Jahre, ja über Generationen<br />

andauerten. Ich habe heute noch Freunde und<br />

Kunden, deren Grosseltern und Eltern am Fischmarkt verkehrten.<br />

Als Kunden traten auch die Direktoren des Historischen<br />

Museums, die Conservatoren Dr. Albert Burckhardt-<br />

Finsler (1884-1902), Dr. Rudolf F. Burckhardt (1908-1926)<br />

und Dr. Ernst Major (1927-1945) auf. Auch hier gehen die<br />

Beziehungen zu den Basler Museen weiter. Bis heute bieten<br />

wir für Basel wichtige Objekte immer zuerst einem der Basler<br />

Museen an.<br />

Einkaufsreisen über Basel hinaus in der Schweiz und ins benachbarte<br />

Ausland waren angesagt, um für Nachschub für<br />

die anspruchsvolle Kundschaft zu sorgen. Dabei verbanden


meine Grosseltern wenn immer möglich das Nützliche mit<br />

dem Angenehmen. Sie besuchten gerne die grossen Kurbäder<br />

zwischen Basel und Karlsbad, wo sich jeweils meine<br />

Grossmutter der Kur hingab und mein Grossvater sich<br />

in der näheren und weitern Umgebung nach Antiquitäten<br />

umschaute. Vor einiger Zeit fand ich eine Ansichtskarte aus<br />

Baden-Baden, die mein Grossvater an meinen Vater nach<br />

Basel schrieb: „Lieber Sohn, Wir sind in Baden-Baden. Deine<br />

Mutter nimmt Kurbäder und ich versuche Kunstwerke<br />

und Antiquitäten aufzutreiben. Ohne Erfolg - die Amerikaner<br />

haben schon alles gekauft“.<br />

Als Folge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umschichtungen<br />

in der Zwischenkriegszeit kam es auch in Basel<br />

zu Verkäufen grosser Nachlässe, die auf Auktion - in Basel<br />

damals noch ein ungewohntes Ereignis - verkauft wurden<br />

und auswärtige Käufer anlockten. Mein Grossvater fungierte<br />

dabei als Experte für die <strong>Katalog</strong>isierung und als Mitorganisator<br />

der <strong>Auktionen</strong>. Beim grossen Event der Versteigerung<br />

des Nachlasses des Apothekers und grossen Kunstsammlers<br />

Dr. Theodor Engelmann im Stadtkasino Basel vom 14. bis<br />

16. März 1932 mit 1876 Nummern in einem reich bebilderten<br />

<strong>Katalog</strong>, wurden während drei Tage neun Abteilungen morgens,<br />

nachmittags und abends Lose verkauft: klassische Antiquitäten,<br />

Mobiliar, Kunstgewerbe wie Keramik und Silber,<br />

Gemälde alter und neuer Meister, Zeichnungen und Stiche<br />

alter Meister.<br />

Knapp vor und zu Beginn des 2. Weltkrieges folgten zwei<br />

weitere <strong>Auktionen</strong> beinahe gleichen Kalibers und Umfanges,<br />

die der Sammlung Staehelin-Paravicini vom 23. bis<br />

25. März 1939 und die der Sammlung Bally-Müller am<br />

26. und 27. April 1940. Bei der Erarbeitung dieser Nachlässe<br />

wirkte mein Grossvater mit, erlebte jedoch deren Realisierung<br />

nicht mehr. Er verstarb im Januar 1939 und mein Vater<br />

übernahm die Mitorganisation dieser Versteigerungen.<br />

Mein Grossvater erlebte auch nicht mehr den Abbruch des<br />

stilvollen Hauses am Fischmarkt, das im Zuge der unglücklichen<br />

Altstadtsanierung dem Neubau des Polizeidepartements<br />

weichen musste. Er erlebte auch nicht mehr den<br />

Umzug seines Geschäftes an die Aeschenvorstadt, wo mein<br />

Vater zusammen mit meiner Mutter und meiner Grossmutter<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Geschicke der<br />

Firma zu leiten hatte. Es war für meine Eltern bedrückend,<br />

wie ausgestellt in einem Schaufenster ohnmächtig den Völkermord<br />

an den europäischen Juden durch die Nazis mit ansehen<br />

zu müssen. Auch viele unserer Familienangehörigen,<br />

viele Freunde und Kollegen haben nicht überlebt. Als zu<br />

Beginn des Krieges im September 1939 und im Mai 1940<br />

die Besetzung Basels durch die deutsche Armee bevorstand,<br />

evakuierte uns mein Vater für einige Zeit nach Luzern und<br />

nach Montreux, während er, wenn er nicht gerade seinen<br />

Aktivdienst in der Innerschweiz absolvierte, in Basel den<br />

Umständen entsprechend seiner Arbeit nachging.<br />

Als wäre der Weltkrieg nur ein Spuk gewesen, erwachte Basel<br />

nach dem Krieg bald zum alten Leben, die Fröhlichkeit<br />

Aeschenvorstadt 42, Aquarell von Niklaus Stoecklin<br />

kehrte zurück. Amerikanische und englische Besatzungssoldaten<br />

kamen aus Deutschland und verbrachten ihre Urlaube<br />

hier. Ich kann mich als sechsjähriger Bub an die GI in ihren<br />

Jeeps und an die Brits auf ihren Motorrädern mit Seitenwagen<br />

erinnern, wie sie durch die Strassen knatterten, wo während<br />

des Krieges kaum ein Auto zu sehen gewesen war. Die<br />

Soldaten mieteten für Sightseeing-Touren ganze Tramzüge,<br />

sie verteilten Schokolade und vor allem Kaugummi an die<br />

Kinder – und sie luden viele junge Frauen nicht nur zu Kaffee<br />

und Kuchen ein. Auch wir erhielten Besuch von Cousins<br />

meiner Mutter, die es geschafft hatten, noch vor dem Krieg<br />

nach Amerika auszuwandern, und die jetzt als amerikanische<br />

Offiziere nach Basel kamen. Wir Kinder, sogar meine<br />

dreijährige Schwester, durften bei den Abendessen aufbleiben<br />

und erhielten zum Leidwesen unserer Eltern jede Menge<br />

Süssigkeiten und Kaugummis.<br />

Einmal erzählte mir mein Vater von seinem Rencontre<br />

im Sommer 1945 mit General Marie Pierre Koenig, dem<br />

Oberbefehlshaber der französischen Besatzungstruppen in<br />

Deutschland und französischen Militärgouverneur in Süddeutschland,<br />

der ihn nach Baden-Baden ins Brenner Parkhotel<br />

einlud, um von den Nazis konfisziertes Kunstgut zu<br />

schätzen. Die Stimmung in Baden-Baden war anders als zu<br />

meines Grossvaters Zeiten, die grossen Hotels waren besetzt<br />

mit französischen Offizieren und ohne Zutritt für die


Betty Ségal-Kaufmann (1879-1961) Berthold Ségal-Kaufmann (1873-1939)<br />

deutsche Bevölkerung. Im grossen Park spielte das Kurorchester<br />

französische Musik. Offenbar war Koenig mit meinem<br />

Papa zufrieden. Es folgten weitere Reisen in die französische<br />

Zone. Auf einer war ich als siebenjähriger Bub dabei.<br />

Wir fuhren nach Freiburg in unserem Auto. Auf der Strasse<br />

waren ausser einigen Militärfahrzeugen und uns nur Frauen<br />

und Kinder mit Leiterwagen voll ärmlichen Hausrates unterwegs.<br />

Im zerschossenen Freiburg sah ich in den Strassen<br />

gespenstisch herumgehende oder herumstehende Gestalten.<br />

Was wir in Freiburg taten, weiss ich nicht mehr. Ich soll während<br />

der ganzen Reise kaum ein Wort gesprochen haben.<br />

Auch Besuche im kriegszerstörten Elsass beeindruckten<br />

mich. Meine Aversion gegen Krieg basiert sicher auf diesen<br />

frühen Erlebnissen.<br />

Meine Eltern, inzwischen von drei Kindern umringt, glaubten<br />

trotz dunkler Erfahrungen an die Zukunft. Mein Vater,<br />

durch und durch Kunsthändler, wollte sein Verbindungsnetz<br />

ausbauen, er wollte alte Beziehungen, so weit es sie noch<br />

gab, wieder aufnehmen und neue anknüpfen. So fand sich<br />

bald eine illustre Schar von Kunstkennern und Händlern bei<br />

uns ein, jeder mit seinen spezifischen Eigenheiten und mit<br />

persönlichem Charme.<br />

Ich denke da an Giuseppe Rossi, den Ingenieur aus Turin,<br />

der sich nach dem Krieg zu einem hervorragenden Kunsthändler<br />

entwickelte. Er sprach perfekt Deutsch. Sich als<br />

Südtiroler Soldat ausgebend, entkam er auf einem deutschen<br />

Militärlaster dem Inferno von Stalingrad. Bei seinen<br />

Besuchen in Basel verwechselte er oft die Wörter sogar<br />

und sehr. So bedankte er sich für Einladungen zum Essen<br />

bei meiner Mutter gerne mit den Worten „Madame Ségal,<br />

das Essen war sogar gut“. Heute noch ein geflügeltes Wort,<br />

wenn wir etwas loben.<br />

Der Doyen des Genueser Kunsthandels war wohl Piero Bossi.<br />

Er sandte uns jedes Mal aufs neue Jahr einen herrlichen<br />

Genueser Panettone, nur weil meine Eltern ihm kurz nach<br />

dem Krieg eine spezielle Medizin und Schweizer Schokolade<br />

geschickt hatten. Auf die Hochzeitsanzeige meiner<br />

Schwester Elisabeth reagierte er spontan und erschien gleich<br />

selber mit einem antiken italienischen Silberservice als Geschenk<br />

unter dem Arm.<br />

Ein grosser Freund meines Vaters war Konrad Strauss, der<br />

grosse Fayence- und Steinzeugexperte, der Alptraum jedes<br />

Redaktors. Er schrieb seine profunden Texte ohne jegliches<br />

Alinea und mit kaum Interpunktionen. Er war Junggeselle<br />

und entwickelte mit zunehmendem Alter einen Hang zu immer<br />

jüngeren Begleiterinnen, die er auf seinen Reisen gerne<br />

vorführte. Als einmal eine seiner Eroberungen ihn nachts<br />

im Hotel während er schlief mit neu gekauftem Pelzmantel<br />

und Schmuck verliess und er sich bei meinem Vater über sie<br />

beklagte und sie als Chonte (jiddisch: billige Hure) bezeichnete,<br />

meinte dieser, damit musst du rechnen, du bist nicht<br />

mehr der jüngste. Von da an verlegte sich Strauss aufs Essen<br />

und Trinken, was man seinem immer grösser werdenden-<br />

Umfang ansah. Aus dieser Zeit stammt die Geschichte, als


Marcel Ségal-Bamberger (1905-1977) Marie-Eva Ségal-Bamberger (1917-2001)<br />

meine Frau und ich Konrad Strauss anlässlich einer Auktion<br />

in Rom antrafen. „Ségal, ich war in Ostia im Ristorante al<br />

Porto. Für nur 15000 Lire habe ich ein sechsgängiges Menu<br />

gegessen, ein Gang besser als der andere. Und jetzt habe<br />

ich von einer Trattoria in Trastevere gehört, die noch besser<br />

und billiger sei, als die in Ostia“. Sprachs, rückte seine immer<br />

kleiner werdende Jacke zurecht, lächelte verschmitzt und<br />

ging von dannen.<br />

Diese nicht zufällig ausgewählten Geschehnisse scheinen<br />

mir charakteristisch für den Lifestyle dieser Generation der<br />

Nachkriegszeit. Man geniesst das Leben wieder neu, erfreut<br />

sich des guten Essens und Trinkens, verbunden mit dem<br />

Erwerb von Kunst. Viel wertvolles Kulturgut ging im Weltkrieg<br />

verloren, was übrig geblieben ist, wird jetzt geschätzt<br />

und gepflegt. Besonders Antiquitäten und Gemälde alter<br />

Meister vermitteln Bezug zur Geschichte. Da die Wirtschaft<br />

wieder anläuft, Geld verdient wird, Häuser und Wohnungen<br />

in den zerstörten Zentren wiederaufgebaut oder restauriert<br />

werden, macht es Sinn, geschichtsbezogene Objekte<br />

zu sammeln. Der Run auf Antiquitäten begann und erfasste<br />

alle Schichten, wobei nicht immer Gutes gesammelt wurde.<br />

Sogar an der Basler Fasnacht 1960 spielte die Fasnachtsclique<br />

Alti Garde VKB (Vereinigte Kleinbasler Fasnachtsgesellschaft)<br />

dieses Sujet aus, unter dem Motto Antiquités en<br />

vogue, Antic ist chic, wobei der Tambourmajor eine übergrosse<br />

Larve in Form einer Medaille mit den Gesichtszügen<br />

meines Vaters und der Inschrift SEINE EXCELENZ<br />

GRAND ANTIQUAR LOUIS (KÄS) trug.<br />

Schon als junger Mann war ich an Antiquitäten interessiert,<br />

wollte jedoch nicht den damals noch üblichen Weg gehen,<br />

das Metier nur durch eine Lehre zu Hause bei den Eltern<br />

oder in einem anderen Geschäft zu erlernen. Deshalb studierte<br />

ich Kunstgeschichte, klassische Archäologie und<br />

Schweizer Geschichte an der Universität Basel und schloss<br />

dort meine Studien mit einer Dissertation über den Westschweizer<br />

Maler Louis Léopold Robert (1794-1835) im Frühling<br />

1967 ab.<br />

Mit dem anschliessenden Eintritt in das Auktionshaus<br />

Sotheby‘s begann „l‘aventure de la découverte“. Es galt nun,<br />

die praktische Erfahrung, die ich ja von zu Hause mitbrachte,<br />

mit universitärem Wissen zu verknüpfen und in den drei<br />

Abteilungen Gemälde alter und neuerer Meister, Archäologie<br />

und Keramik, in welchen ich je drei bis vier Monate arbeitete,<br />

die Objekte kunsthistorisch einzuordnen und deren<br />

Echtheit abzuklären. Ich durfte in der Bibliothek des Hauses<br />

und in jeder erreichbaren Bibliothek in London forschen.<br />

Im Herbst 1968 kehrte ich nach Basel zurück und wurde<br />

Partner meines Vaters. Die elf Jahre dauernde Zusammenarbeit<br />

bis zu seinem Tode gestaltete sich erfolgreich. Wir<br />

fanden nach kurzer Zeit einen Modus vivendi der Zusammenarbeit.<br />

Als Pragmatiker „überliess“er mir die anglophilen<br />

Zentren. In London hatte ich mein Beziehungsnetz aufgebaut<br />

und auf dessen Basis wollte ich meine Fühler nach New<br />

York ausstrecken. Diese Reisen vermittelten mir grosses<br />

Vergnügen. Ich begegnete meinen Verwandten, welchen die


echtzeitige Ausreise aus Europa gelang. Es war rührend, wie<br />

sie sich meiner annahmen, mich in New York herum führten<br />

und mich mit den Annehmlichkeiten dieser faszinierenden<br />

Stadt bekannt machten. Sie machten mich auch mit amerikanischen<br />

Kollegen meist deutschen Ursprungs bekannt und<br />

vermittelten mir Zugang zu Sammlern europäischer Kunst.<br />

1973 erfuhr ich fast zufällig von einer Versteigerung von<br />

Objekten aus dem Besitz der Benjamin and Mary Siddons<br />

Measey Foundation bei Parke Bernet, eine Stiftung, die<br />

William Maul Measey (1875-1967), Anwalt, Sammler und<br />

Philanthrop aus Pennsylvania (USA) im Mai 1958 im Andenken<br />

an seine Eltern errichtet hatte. Measey lebte in der<br />

Zwischenkriegszeit in der Schweiz. Er besass das Schloss<br />

Oberhofen als Sommerresidenz und stattete es mit Renaissance-<br />

und Barock-Mobilar, mit Gemälden, Kunstgewerbe,<br />

Zinn und Keramik schweizerischer und süddeutscher Provenienz<br />

aus. 1940 errichtete er infolge fehlender Erben die<br />

Stiftung Schloss Oberhofen (seit 1954 eine Zweigstelle des<br />

Historischen Museums Bern und seit 2009 Eigentum einer<br />

eigenständigen Stiftung). Bei dieser Auktion erweckten unter<br />

anderem Teile eines grünen Renaissance-Kachelofens<br />

aus dem Flachsländerhof in Basel mein Interesse. Ich erwarb<br />

gegen einigen Widerstand mehrere Kacheln. Beim Abtransport<br />

meiner Einkäufe sprach mich eine Mitarbeiterin von<br />

Parke Bernet an und sagte, sie arbeite in der Kunstgewerbeabteilung<br />

des Hauses, sie kenne diese Kacheln und hätte<br />

gerne einige davon gekauft – aber jetzt hätte ich ihr nur die<br />

kleinen und restaurierten überlassen. Es geschehen noch<br />

Zeichen und Wunder, im Januar 1977 fanden auch diese Kacheln<br />

den Weg nach Basel, denn am 27. Dezember 1976 hatte<br />

ich deren Besitzerin geheiratet, Margaret. Nun hatte ich<br />

erst recht Grund, nach New York zu reisen. Wir besuchten<br />

zusammen Opernaufführungen, Broadway-Theaterstücke,<br />

Museen und Spezialausstellungen. Margaret brachte mich<br />

auch mit ihren Freunden in New York zusammen. Mit ihnen<br />

unternahmen wir oft gemeinsame Reisen weltweit und hatten<br />

und haben auch heute noch in New York oder in Basel<br />

immer gute Zeiten.<br />

Mein Vater und ich, wir wussten beide, dass die Zukunft<br />

nicht mehr im lokalen Umfeld, sondern in der internationalen<br />

Vernetzung lag. Es galt mit Spezialgebieten aufzutreten.<br />

Deshalb stellten wir auch an grossen international besuchten<br />

Kunst- und Antiquitäten-Messen im In-und Ausland aus<br />

und zeigten im Rahmen des Interieurs des 18. Jahrhunderts<br />

die dazu passenden Porzellane und Fayencen. Bei solchen<br />

Ereignissen trafen wir auf ein Publikum, welches sich begeistern<br />

liess. Wir begegneten Sammlern und Spezialisten sowie<br />

Konservatoren wichtiger Keramik-Museen. Hier knüpften<br />

wir Beziehungen, welche jahrelang anhielten und sich oft zu<br />

Freundschaften entwickelten.<br />

Es wäre wohl vermessen, jedenfalls nicht diskret, die Namen<br />

der Sammler zu nennen, bei welchen wir beim Aufbau ihrer<br />

Kollektionen geholfen haben. Bei den Museen darf ich einige<br />

anführen: die Keramikabteilungen des Historischen Museums<br />

Basel (Museum Kirschgarten), das Schweizerische<br />

Landesmuseum Zürich und Prangins, das Musée Ariana<br />

Genève, das Historische Museum der Stadt Frankfurt, die<br />

Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,<br />

das Museum im Schloss Wolfenbüttel – und last but<br />

not least das Musée national de Céramique de Sèvres.<br />

Mein Vater starb überraschend am 28. März 1977 in London<br />

einige Stunden nach seiner Beteiligung an der Versteigerung<br />

der Porzellansammlung von Maurice de Rothschild durch<br />

Christie‘s. In der Folge übernahm ich das Geschäft am Aeschengraben<br />

14 zusammen mit meiner Mutter, die Margaret<br />

und mir bei der Leitung gänzlich freie Hand liess. Nahtlos<br />

ging der Betrieb weiter. Das Beziehungsnetz zu Kollegen,<br />

Auktionshäusern und Sammlern im In- und Ausland behielten<br />

wir bei und vergrösserten es gar. Zusammen stellten wir<br />

an den wichtigen Kunst- und Antiquitätenmessen aus: in Basel,<br />

Zürich, Maastricht, Frankfurt, München. Zwanzig Jahre<br />

lang leitete ich die KAM und später die KAM International<br />

(Schweizerische Kunst- und Antiquitätenmesse mit internationaler<br />

Beteiligung in Basel und Zürich).<br />

Seit geraumer Zeit führen wir eine Dekorationsabteilung in<br />

eigener Regie mit Stoffen weltbekannter Designer und Hersteller.<br />

Diese Abteilung wird von Margaret geleitet. Sie berät<br />

die Kunden bei der Einrichtung ihrer Wohnungen und bei<br />

der Auswahl geeigneter Stoffe für Möbelbezug, Vorhänge<br />

und Wandbespannungen. Ihr grösstes Anliegen dabei ist,<br />

Modernes mit Antikem oder Althergebrachtem zu einer<br />

harmonischen Wohnlichkeit zu vereinen.<br />

„Wir haben uns entschieden, etwas kürzer zu treten und unser<br />

Inventar noch einmal als ganze Einheit zu präsentieren.<br />

Wir wollen die ganze Sammlung der mit grosser Sachkenntnis<br />

beschriebenen Objekte nicht Stück für Stück, sondern<br />

„in einem grossen Wurf“ verkaufen. Unsere Wahl ist dabei<br />

auf <strong>Koller</strong> <strong>Auktionen</strong> in Zürich gefallen. Seit der Gründung<br />

vor über 50 Jahren durch Pierre und Antoinette <strong>Koller</strong> sind<br />

wir mit diesem Haus freundschaftlich und geschäftlich verbunden<br />

und arbeiten seit eh und je gerne mit ihm zusammen.<br />

Das Auktionshaus <strong>Koller</strong> steht jetzt unter der Direktion von<br />

Cyril <strong>Koller</strong>. Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat er das<br />

Renommee des Hauses <strong>Koller</strong> weiter ausgebaut, das über die<br />

Grenzen der Schweiz hinaus nach ganz Europa ausstrahlt.<br />

<strong>Koller</strong> ist auch durch Repräsentanten im Ausland international<br />

hervorragend vernetzt. An dieser Stelle sei Pierre und<br />

Cyril <strong>Koller</strong> und ihrer Crew für ihr Engagement herzlich gedankt.“<br />

Unser innigster Dank gilt auch unseren Mitarbeitern, die<br />

seit Jahren und Jahrzehnten dabei sind und die immer zu<br />

uns gehalten haben. Ohne sie hätten wir den heutigen Standard<br />

nie erreicht. Der Dank geht zuerst an Frau Florence<br />

Kotatko-Buttex. Sie arbeitet seit 1968 – mit einem fünfjährigen<br />

Unterbruch – bei uns. Sie verfasste und redigierte die<br />

Texte unserer Haus- und Messekataloge. Akkurate Objektbeschreibungen<br />

und Texte verbunden mit minutiösen<br />

kunst- und sozialhistorischen Recherchen in der Literatur<br />

waren und sind ihr wichtig. Weiterer herzlicher Dank geht


Margaret und Georges Ségal-Atkinson<br />

an Herrn Franz Richard, der seit 1969 bei uns als Treuhänder<br />

die Buchhaltung führt und für die jährlichen Steuerabschlüsse<br />

zeichnet. Gerne danken wir Frau Gerda Keller<br />

für ihre über zwanzigjährige Mitarbeit bei der Möbel- und<br />

Textilkata logisierung und Frau Esther Tschudin als zuverlässige<br />

Mitarbeiterin meiner Frau in der Dekorabteilung. Ganz<br />

besonders wollen wir unsere beiden guten Geister erwähnen:<br />

Frau Anna Rieger, die seit 16 Jahren unermüdlich für<br />

den Unterhalt und die Reinigung des Hauses mit Mobiliar,<br />

Gemälde, Kunstgewerbe und Silber sorgt, sowie Frau Marie<br />

José Weigel, deren exquisite Küche bei unseren Events seit<br />

über 25 Jahren einen vorzüglichen Ruf geniesst. Beiden Damen<br />

danken wir für ihre hilfreiche Mitarbeit.<br />

Last but not least geht unser Dank an die Mattenstrasse 33, an<br />

die Antikschreiner-Familie Doppler, die in vierter Generation<br />

für uns jede Art von Möbel fachmännisch restauriert, vom geschnitzten<br />

oder rustikalen bis hin zum feinsten und heikelsten<br />

Möbel des 18. Jahrhunderts. Ihre immer hervorragende Arbeit<br />

wurde auch von unseren Kunden hoch geschätzt. Wir nahmen<br />

an weit über fünfzig Kunst- und Antiquitäten-Messen im<br />

In- und Ausland teil, an keiner ohne die massgebliche Hilfe<br />

von Karl und Peter Doppler bei der Vorbereitung im Geschäft<br />

und beim Auf- und Abbau der Stände an den Messen.<br />

Wir ziehen ein Haus weiter. Unter Antiquités und Décor<br />

Ségal werden wir mit unserer Crew im Nebenhaus Aeschengraben<br />

16 unsere Tätigkeit in kleinerem Rahmen Ende des<br />

Jahres wieder aufnehmen. Meine Frau freut sich, Sie in der<br />

Dekorabteilung in den neuen und teilweise mit Oberlicht<br />

versehenen Räumen zu begrüssen. Ich werde dort eine kleine<br />

Auswahl hochkarätiger Kunstobjekte ausstellen und wie bis<br />

anhin als Experte klassische Antiquitäten, Gemälde und<br />

Kunstgewerbe in Nachlässen und Sammlungen schätzen.<br />

Ich werde also diese Tradition in Basel nicht abbrechen lassen.<br />

Auf Grund meines Fachwissens werde ich Sammler<br />

beraten und begleiten können, werde für sie auf <strong>Auktionen</strong><br />

tätig sein und werde auch Private Sales abwickeln.<br />

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende, sagt<br />

Demokrit. Darum freuen wir uns, bereits am Anfang so viel<br />

Glück zu haben, indem wir <strong>Koller</strong> <strong>Auktionen</strong> als Mitstreiter<br />

an unserer Seite fanden für die Versteigerung unseres Inventars,<br />

zu deren Vorbesichtigung wir Sie herzlich einladen.<br />

Margaret und Dr. Georges Ségal-Atkinson


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

101<br />

102<br />

| 10<br />

Auktion:<br />

Samstag, 23. Juni 2012, 10.00 Uhr<br />

<strong>Katalog</strong>nr. 101 - 301<br />

101*<br />

PAAR MAJOLIKA SIRUPKANNEN ‘VERSATOI’, Marken, spätes<br />

16./17. Jh. Bemalt im ‘Berettino’ Dekor in Blau, ‘a foglie’ mit rankendem<br />

Blattwerk, einem Schriftband OSIMEL.SQVICO und<br />

SY.O.D.BETONIA. Auf dem Henkel in Gelb ein féronnerie-Wappen mit<br />

drei Sternen, F und C. H 21 cm und 21,3 cm. Eine Kanne mit restauriertem<br />

Haarriss. Beide mit Krakeluren und minimalen Bestossungen.<br />

Provenienz:<br />

- The J.W.N. van Achterbergh Collection.<br />

- Christie’s Amsterdam, World Ceramics, The J.W.N. van Achterbergh<br />

Collection, 1. November 2005, lot 8.<br />

OXIMEL SQVICO. ist eine Mischung von Bienenhonig und Essig, wohl<br />

mit einem Zusatz von Squinante, einem Gras, das in Nordafrika und in<br />

Vorderasien vorkommt, bekannt als Camels’s Hay. Vgl. Drey, Rudolf E.A,<br />

Apothecary jars, London 1978, S. 230.<br />

SY.O.D.BETONIA. Sirup mit Betonica, wächst auf magerem Grasboden in<br />

Europa, Nordafrika und Vorderasien.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

102*<br />

KERAMIK KRUG, Türkei, Iznik, um 1700. Dekor in Blau, Grün und<br />

Rot mit schwarzer Konturen, das Rot (Bolusrot) dick aufliegend. An<br />

Körper und Hals umlaufend emporwachsende Tulpen und<br />

Rosettenstängel. H 22 cm. Absplitterungen der Glasur.<br />

Provenienz:<br />

- The J.W.N van Achterbergh Collection.<br />

- Christie’s Amsterdam, World Ceramics, The J.W.N van Achterbergh<br />

Collection, 1. November 2005., Lot 72.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


103<br />

103*<br />

SELTENE MAJOLIKA HELMKANNE MIT BECKEN, Deruta, um<br />

1630-1700. Die Kanne mit Delphinhenkel und plastischem Maskaron. Das<br />

Becken nach dem Vorbild einer Buckelplatte mit einem Wappen im<br />

Spiegel, bemalt im Dekor ‘calligrafico naturalistico’ (pseudo-orientalischer<br />

Dekor) mit rankendem Blattdekor und vereinzelten Tiermotiven in Blau<br />

und Ockergelb. H Kanne 22,5 cm. D Becken 36,2 cm. Fuss der<br />

Helmkanne mit zwei Bestossungen. Wandung des Beckens mit<br />

Haarrissen, Krakeluren.<br />

Provenienz:<br />

- Sir Henry d’Avigdor-Goldsmid, Somerhill, Kent.<br />

- Durch Erbfolge an Lady d’Avigdor-Goldsmid und Mr & Mrs.James<br />

Teacher.<br />

- Sotheby’s London, 24. Juni 1981, Lot 449.<br />

- Christie’s London, Italian Ceramic Art, 22. April 2008, Lot 45.<br />

Für die Form der Kanne und eine Diskussion zur Zuschreibung vgl. Julia<br />

E. Poole, Italian maiolica and incised slipware in the Fitzwilliam Museum,<br />

Cambridge, 1995, S. 214, Nr. 289, hier eine Helmkanne mit Wappen des<br />

Kardinals Francesco Peretti erwähnt. Vgl. auch Silvia Glaser, Majolika, die<br />

italienischen Fayencen im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg<br />

2000, S. 208f.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

104*<br />

MAJOLIKA APOTHEKENFLASCHE, San Quirico d’Orcia, 18. Jh.<br />

Auf der Schauseite ein Schriftband mit der Aufschrift ‘A.LACTVCAE’<br />

(Lactuca-Lattich) zwischen Band- Zackenornamenten. Auf der Rückseite<br />

skizzenhafte Darstellung von Gebäuden und Bäumen. H 21,5cm.<br />

Minimale Absplitterungen der Glasur am Rand. Kleine Bestossungen.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

104<br />

| 11


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

105<br />

106<br />

| 12<br />

105*<br />

PAAR MAJOLIKA SIRUPTÖPFE, Montelupo, um 1560. Dekor mit<br />

persischen Palmetten, auf der Schauseite herzförmige Kartusche mit den<br />

Initialen S über AB. H 21,5 cm. Ausgüsse und Mündung mit restaurierten<br />

Glasurabplatzungen. Glasurabsplitterungen an den Rändern.<br />

Provenienz: Christie’s London, 2. Juli 1990.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

106*<br />

MAJOLIKA TELLER MIT EIERBECHER UND SALZGEFÄSS,<br />

Deruta, 1. Hälfte 17. Jh. Groteskendekor, im Zentrum Medaillon mit dem<br />

Portrait eines jungen Mannes. D 21 cm. Bestossungen, Salzgefäss repariert.<br />

Vgl. P.A. Mariaux, La Majolique, <strong>Katalog</strong> Musée historique de Lausanne/<br />

Historisches Museum Luzern, Genève 1995, S.133. Für den Dekor: B.<br />

Rackham, Nr.105/ 57.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


107<br />

107*<br />

MAJOLIKA PLATTE, Pavia, 17./ 18. Jh. Malerei in Blau, Grün,<br />

Manganrot und Gelb. Im Vordergrund Figur von mächtiger antiker<br />

Arkade mit Duchblick auf zwei Figuren vor einer Burgruine vor einem<br />

Landschaftsprospekt. Rückseite mit sechs stilisierten Pflanzenmotiven.<br />

AF ligiert unter Malerkreuz mit Krone zwischen zwei gekreuzten<br />

Palmzweigen in Braun. D 35,2 cm. Zwei Randstellen restauriert.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Oscar Bondy, Wien (Sammlungsnr. 1021),<br />

- Blumka Collection, New York.<br />

- Sotheby’s New York, Oktober 1996, Lot 28.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

108*<br />

MAJOLIKA PLATTE MIT GROTESKENDEKOR, Deruta, um 1620-<br />

40. Im Spiegel ein Medaillon mit der biblischen Szene, Judith mit dem<br />

Haupt des Holofernes in einer breiten Fahne mit Grotesken und rankendem<br />

Blattwerk auf hellem Grund. D 41 cm. Restaurierter Haarriss.<br />

Provenienz: Philips London, 7. September 1988.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

108<br />

| 13


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

109<br />

110<br />

| 14<br />

109*<br />

MAJOLIKA TAZZA, Bassano, um 1750. Polychromer Landschaftsdekor<br />

in Grün, Braun und Gelb, im Spiegel mit einem Stadtprospekt im Inselstil<br />

zwischen Bäumen und einem Vogel im Flug. D 27,5 cm. Beriebene<br />

Stellen im Zentrum, Glasurabsplitterungen am Rand.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

110*<br />

ESSIG- UND ÖLFLASCHE, wohl Spanien, 18. Jh. Grau getöntes transparentes<br />

Glas, auf Balusterschaft mit zwei Kolben mit gerippten<br />

Röhrentüllen auf einem Scheibenfuss mit umgeschlagenem Rand. H 21<br />

cm.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

111*<br />

KLEINER MAJOLIKA TELLER, Abruzzen, Castelli, um 1750-60. In<br />

der Art von Nicola Cappelletti in Gelb, Braun und Grüntönen mit einer<br />

Landschaft mit antiker Ruine zwischen Bäumen und Architekturen<br />

bemalt, der ockerfarbene Rand mangan abgesetzt. D 17 cm.<br />

Randbestossung.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


111 112<br />

112*<br />

KLEINER MAJOLIKA TELLER, Abruzzen, Castelli, 1. Hälfte 18. Jh.<br />

In der Art von Nicola Cappelletti. Spiegel und Fahne einheitlich mit einer<br />

Ruinenlandschaft mit flankierenden Pinienbäumen und einem Amor im<br />

Vordergrund. D 16,5 cm.<br />

Provenienz: Pescheteau-Badin, Paris, 25. Januar 2010, Lot 137.<br />

Nicola Cappelletti, einem Neffen Carlo Antonio Grue’s, werden<br />

Geschirre mit Landschaften zugeschrieben, die der Komposition dieses<br />

Tellers nahe liegen. Seine Landschaften waren inspiriert von<br />

Kupferstichen des Gabriel Perelle (um 1603-1677). Vgl. Claudie Barral,:<br />

Faïences italiennes, Cataloque raisonné du Musée des Beaux-Artes de<br />

Dijon, 1987, Nr.45.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

113*<br />

KLEINER MAJOLIKA TELLER, Abruzzen, Castelli, wohl Atelier<br />

Gentili. Mitte 18. Jh. In Ocker, Blau, Grün, Braun und Mangan mit einer<br />

Jagdszene bemalt, einer Sauhatz, bei der Jäger das von Hunden gehetzte<br />

Wildschwein zu Fall bringen. Ockerfarbener Rand, dunkelbraun abgesetzt.<br />

D 18 cm. Teller durchbrochen.<br />

Für die Arbeiten aus der Werkstatt Gentili vgl. Pierre-Alain Mariaux, La<br />

Majolique, Die italienische Fayence und ihr Dekor in Schweizer<br />

Sammlungen, Lausanne 1995, S. 149, 151.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

113<br />

| 15


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

114 115<br />

116<br />

| 16<br />

114*<br />

MAJOLIKATELLER, Ligurien, Savona, um 1700-20. Malerei in<br />

Blautönen auf hellblauer Glasur. Spiegel, Steigbord und Fahe<br />

über die gesamte Fläche mit einer Landschaft mit Hügeln,<br />

Bäumen und Architekturen, im Zentrum Venus auf einem<br />

Flusspferd reitend, umgeben von Najaden. Wohl nach einer<br />

Stichvorlage von Tempesta. Auf der Unterseite drei stilisierte<br />

Blattbündel. Marke Wappen von Savona in Blau auf der<br />

Unterseite. D 26 cm.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

115*<br />

MAJOLIKA SIRUPTOPF ‘VERSATOIO’, Savona, Anfang 18.<br />

Jh. Birnförmig, breiter Bandhenkel, darauf die gekreuzten<br />

Schlüssel Petri überhöht von einer Tiara und den Initialen SP<br />

(Päpstliche Insignien, bzw. Vatikan-Staat mit Monogramm SP).<br />

Umlaufende Blattranken mit Blüten und Früchten in Blau.<br />

Schriftband mit Inschrift ‘Oll.Therebintti’ in Dunkelmangan. H<br />

21,5 cm. Rand und Ausguss repariert.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

116*<br />

MAJOLIKA TOPF MIT BLAUDEKOR, Aragon, 17./ 18.Jh.<br />

Kugelige Form mit vier kleinen Schlaufenhenkeln. Vier stilisierte<br />

Tierdarstellungen von Vogel und Säugetieren, Laubwerk und stilisierter<br />

floraler Dekor. Ornamentbordüren. H 26 cm. Bestossen.<br />

Für die Keramik von Aragon vgl. Anthony Ray, Spanish Pottery<br />

1248-1898, London 2000, S.209.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)


117<br />

117*<br />

FAYENCE FIGUR EINES BUDAI, Mailand, Mitte 18.Jh. Fabrik de<br />

Felice Clerici (1745-1788). Hohlfigur, unbemalt, weiss glasiert. Auf flacher<br />

scheibenartiger Sockelplatte liegender dickbäuchiger Mönch nach chinesischem<br />

Vorbild. H 13 cm. Rechter Zeigefinger und Finger der linken Hand<br />

repariert.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, 14. Juli 1998, Lot 29.<br />

Für eine unmittelbare Abformung des chinesischen Vorbilds in Böttger-<br />

Porzellan (Meissen, um 1720/25) vgl. Friedrich H. Hofmann, Das<br />

Porzellan der europäischen Manufakturen im 18. Jahrhundert, Berlin 1932,<br />

S.261, Abb. Nr.261.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

118*<br />

ALBARELLO, Caltagirone, 2. Hälfte 17. Jh. Bemalt in Blau und<br />

Manganhöhung mit je einem Blattmedaillon, darin eine Fratze, bzw.<br />

Palme zwischen grosszügigen Blattvoluten. H 19 cm. Randbestossungen.<br />

Provenienz: Sammlung Dr. Donald S. Murray, Stratford upon Avon.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

118<br />

| 17


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

119<br />

119*<br />

1 PAAR EMAILPLAKETTEN, Renaissance, Limoges, in der Art von<br />

J. PENICAUD II (Jean Pénicaud II, ca. 1515-1588), Ende 16. Jh.<br />

Lust und Bestrafung. Darstellung einer eleganten Dame in mittelalterlicher<br />

Tracht in Landschaft vor Burg, bzw. gefolterter Adliger in Gebäude. In<br />

gewulstetem, profiliertem Schildpattrahmen. H je 6 cm. B je 9 cm.<br />

Rahmen H 16 cm. B 28 cm.<br />

Jean II Pénicaud war Sohn des Léonard Pénicaud und in Limoges als<br />

Emailleur tätig. Sein älterer Bruder Jean I war ebenfalls Emailleur, jedoch<br />

zeigen dessen Arbeiten den Einfluss deutscher und niederländischer<br />

Druckgraphik des frühen 16. Jahrhunderts. Jean II gilt als derjenige<br />

Emailleur der Familie, der daneben auch die seinerzeit neue italienische<br />

Druckgraphik umgesetzt hatte und dessen Werke am stärksten den<br />

120 (1 Paar)<br />

| 18<br />

Einfluss der Schule von Fontainebleau zeigen. Von ihm existieren sowohl<br />

voll signierte wie datierte Arbeiten. Aus stilistischen Gründen muss angenommen<br />

werden, dass sowohl „I.P.“ wie „P.I.“ monogrammierte Werke<br />

aus der gleichen Werkstatt stammen. Einige Jean II zugeschriebene<br />

Werke tragen, wie solche des Jean I, rückseitig die Punze mit dem ligierten<br />

und bekrönten Monogramm „PL“. Das Jean II Pénicaud zugeschriebene<br />

Oeuvre umfasst sowohl Bildtafeln wie Gefässe, sowohl religiöse<br />

Themen wie auch Portraits und mythologische Darstellungen, darunter<br />

eine Reihe von Grisaille-Malereien.<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

120*<br />

1 PAAR EMAILKERZENSTÖCKE, in der Art der Renaissance,<br />

Limoges, 19. Jh.<br />

Email fein bemalt und reliefiert; auf schwarzem Fond, Blattwerk und<br />

Zierfries. Balusterförmiger Schaft mit zylindrischer Tülle auf gewölbtem,<br />

oktogonalem Sockel. H 23 cm.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

121*<br />

EMAILSCHALE, Renaissance, süddeutsch, um 1700.<br />

Email fein bemalt auf braunem Grund feiner Golddekor mit zentralem<br />

Maskaron sowie 3 feinen Darstellungen mit der Werkstatt eines<br />

Rüstungsmachers, einer Barbierstube und einer Münzstätte. Hexagonale<br />

Form mit gewölbtem Spiegel. Wenige Bestossungen. D 20,5 cm.<br />

CHF 2 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 080.- / 3 750.-)


121<br />

122*<br />

1 PAAR GROSSE STÜHLE, Louis XIII, Norditalien um 1650.<br />

Nussbaum profiliert. Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit durch<br />

Umlaufsteg verbundenen, gedrechselten Beinen. Flache, ganz überpolsterte<br />

und bogenförmig abschliessende Rückenlehne. Fein bemalter<br />

Lederbezug mit Mailänder Wappen und floralen Motiven sowie dekorativem<br />

Nagelbeschlag. 52x47x50x111 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Scardeoni, 1984.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

122<br />

| 19


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

123<br />

124<br />

| 20<br />

123*<br />

ELFENBEINRELIEF, Barock, deutsch, 17. Jh.<br />

Elfenbein fein geschnitzt. Darstellung von Samson und Delilah vor einem<br />

fürstlichen Haus, sie ihm die Haare schneidend. Im Hintergrund der<br />

Befreiungskampf des Samson gegen die Philister, nach dem Buch der<br />

Richter. In späterem, mit bordeauxrotem, samtbezogenem Rahmen. H 9<br />

cm. B 15,3 cm.<br />

Dalila (oder Delilah), eine philistische Frau, lebte, so erzählt die Bibel, im<br />

Tal von Sorek. Der isrealitische Richter Samson verliebte sich in die<br />

Adelige, welche Kontakte zum Königshaus und zu einflussreichen<br />

Philistern hatte, und gewann bald ihr Vertrauen. Die Fürsten der Philister<br />

boten Dalila 1100 Silberstücke, falls sie ihnen half, Samson zu verhaften.<br />

Samson, ein Mann mit gewaltigen physischen Kräften, hatte lange Zeit<br />

gegen die Philister gekämpft, war noch nie von ihnen besiegt worden, und<br />

Dalila sollte das Geheimnis seiner Kraft herausfinden. Samson verriet ihr,<br />

dass er dank seines Haupthaares so stark sei, das noch nie geschnitten<br />

worden war. Dalila rief sofort die Philister, die Samson im Schlaf die<br />

Haare abschnitten und ihn blendeten. Die biblische Erzählung über Dalila<br />

endet mit Samsons Gefangennahme. Vielleicht war Dalila im Tempel des<br />

Gottes Dagon, den Samson mit seiner zurückgewonnenen Kraft und mit<br />

dem Ausruf „Hiermit räche ich mich an den Philistern!“ zum Einsturz<br />

brachte.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

124*<br />

ALABASTERRELIEF, Barock, wohl Malines um 1620/40.<br />

Alabaster mit Goldhöhungen. Darstellung des Urteil des Salomon.<br />

Sitzender Salomon mit Figurenstaffage, sein Urteil fällend. In reliefiertem<br />

und polychromem Rahmen. H 12 cm. B 9,7 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

125*<br />

ALABASTERRELIEF, Barock, Malines um 1620/40.<br />

Alabaster mit Goldhöhungen und Resten der alten Polychromie.<br />

Darstellung der Heiligen Katharina von Alexandria, ihr zu Füssen Kaiser


125<br />

Maxentius. In originalem, vergoldetem Holzrahmen. H 15 cm. B 11,5 cm.<br />

Rahmen H 24 cm. B 21,5 cm.<br />

Provenienz: Auktion Sotheby’s London, 7.7.1981 (<strong>Katalog</strong>nr. 223).<br />

Katharina von Alexandrien soll die Tochter des zyprischen Königs Costus<br />

gewesen sein. Es heisst, sie habe alle Bewerber abgewiesen und sei unverheiratet<br />

geblieben, da sie nur demjenigen folgen wollte, der schöner und<br />

weiser war als sie selbst. Schliesslich habe sie durch einen Priester von<br />

Christus gehört. Sie erbat die Taufe und erfuhr dann in einer Schauung<br />

ihr Verlöbnis mit dem Heiland, der ihr einen Ring an den Finger steckte.<br />

Als sie achtzehn Jahre alt war, soll in Alexandria ein Kaiser, entweder<br />

Maxentius oder Maximinus Daia, alle Menschen zum Götzenopfer aufgefordert<br />

haben. Katharina begab sich nach Alexandria, trat vor den Kaiser<br />

hin, wies ihm die Nichtigkeit allen Götzenkultes nach und legte dar, dass<br />

der Glaube an Christus zum Heil notwendig sei. Der Kaiser rief daraufhin<br />

die fünfzig weisesten Männer des Reiches zusammen, damit sie Katharina<br />

widerlegten. Doch die gelehrte Jungfrau überzeugte alle fünfzig im gelehrten<br />

Disput von der Wahrheit des katholischen Glaubens. Zur Strafe wurden<br />

die Weisen vom Kaiser zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt<br />

und verbrannt. Katharina aber liess er ohne Nahrung für zwölf Tage ins<br />

Gefängnis werfen. Da überbrachte ihr ein Engel himmlische Tröstung und<br />

eine weisse Taube Speise. Die Kaiserin besuchte die hl. Katharina im<br />

Gefängnis und wurde ebenfalls eine Christin. Ihr Gemahl liess sie daraufhin<br />

enthaupten. Danach bot er der hl. Katharina an, die Stelle der<br />

Getöteten einzunehmen. Doch diese lehnte ab. Auf Befehl des Kaisers<br />

sollte hl. Katharina durch Räder gemartert werden und dann zwischen<br />

ihnen eingespannt und zerrissen werden. Auf Katharinas Gebet hin kam<br />

jedoch ein Engel und zerstörte das Folterinstrument mit solcher Wucht,<br />

dass zugleich 4000 Heiden getötet wurden. Letztendlich wurde die<br />

Heilige enthauptet und aus ihren Wunden floss Milch statt Blut. Engel<br />

brachten ihre sterblichen Überreste zum Berg Sinai. Jahre später wurden<br />

ihre Gebeine dort gefunden und der Heiligen zu Ehren wurde zur Zeit des<br />

oströmischen Kaisers Justinian (527-565) das Katharinenkloster an der<br />

Fundstelle gebaut. Seit dem Mittelalter zählt man St. Katharina zu den<br />

Nothelfern. Sie wird dargestellt als Jungfrau mit einem Rad, das zerbrochen<br />

sein kann.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

| 21


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

126 127<br />

128<br />

| 22<br />

126*<br />

KLEINER ELFENBEIN-TOTENKOPF, Barock, deutsch, 17. Jh.<br />

Elfenbein. Anhänger als „memento mori“. H 2,3 cm.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Blunka, New York.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

127*<br />

KLEINE TAZZA, Barock, bez. und dat. FNG MERSEN SENN VAN<br />

BASEL 1841 (Frans Nicolaas Gerard Mersen Senn Van Basel,<br />

Granvenhage 1818-1873 Batavia), Indonesien, Batavia (Jakarta).<br />

Elfenbein und Schildpatt. Flache, randprofilierte Schale auf fein gestaltetem<br />

Schaft mit profiliertem Rundfuss. H 8,1 cm.<br />

Batavia war 1619 das Handelszentrum der Niederländischen Kolonie. Die<br />

VOC Vereinigte Ostindische Compagnie wurde im März 1602 gegründet<br />

und war ein Zusammenschluss niederländischer Kaufleute. Ziel dieser<br />

Kompanie war die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Sie erhielt<br />

vom niederländischen Staat Hoheitsrechte und Handelsmonopole und<br />

war somit eine der grössten Handelsunternehmungen des 17. und 18.<br />

Jahrhunderts. Die Amsterdamer Direktoren entschieden sich, in<br />

Südostasien einen zentralen Handelsplatz einzurichten und Batavia auf<br />

Java war dafür geeignet. Hier wurde der Gewürzexport von Hinterindien<br />

nach Europa kontrolliert; die Stadt wurde zum Hauptquartier der<br />

Handelsschifffahrt und zum Sammelpunkt für Waren, die einmal im Jahr<br />

nach Europa zurücktransportiert wurden. Dazu gehörten Gewürze des<br />

malischen Archipels, Textilien aus Indien, Seidenprodukte, Tee und<br />

Kaffee, Metallwaren aus Japan. Im Jahre 1620 betrug der Anteil des<br />

Pfeffers an allen Lieferungen etwa 56%, sank jedoch im Laufe der Jahre<br />

und wurde durch andere Handelsgüter ersetzt. Batavia wird in den<br />

Folgejahren zur Festung ausgebaut und unter Jan Pieterszoon Coen zur<br />

Hauptstadt der Kolonie Niederländisch-Indien. Im Jahre 1699 wurde<br />

Batavia von einem Erdbeben zerstört und danach noch ein paarmal umund<br />

weitergebaut. Die Bevölkerung stieg von etwa 50’000 Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts bis heute etwa 9.5 Millionen Einwohner. Der heutige Name<br />

der indonesischen Hauptstadt: Jakarta.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)


129<br />

128*<br />

MINIATUR-HANUKKAH-LEUCHTER, Spätbarock, wohl<br />

Nordafrika, 19. Jh.<br />

Bronze. Geschweifte Wandplatte mit 8 nebeneinander liegenden<br />

Ölschälchen und angehängtem, wohl ersetztem Diener. Fein reliefiert mit<br />

Vögeln und stilisierten Blumenzweigen. H 13 cm.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

129*<br />

TABAKDOSE, Louis XV, wohl Iserlohn, 18. Jh.<br />

Messing profiliert mit Reliefdarstellung von Friedrich dem Grossen (1712-<br />

1786), Bez. „Friedricus Borussorum Rex“ und „Regi Optimo Invicto“,<br />

umgeben von Darstellungen der Siege in Mollwitz, Friedenberg, Goerlitz,<br />

Czaslau, Sorr und Kesseldorf. Bez. GIESE F (wohl 1753-1755). L 14,5 cm.<br />

Friedrich II „der Grosse“ war Sohn des „Soldatenkönigs Friedrich<br />

Wilhelm von Preussen. Die frühen Jahre waren geprägt von einer ausserordentlich<br />

konfliktreichen Beziehung zu seinem Vater, der ihn unter anderem<br />

zur Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bayern nötigte.<br />

In den späten 1730er Jahre veröffentlichte der stark von der Aufklärung<br />

beeinflusste Friedrich II seine Schrift „Antimachiavell“. 1740 bestieg er<br />

nach dem Tod des Vaters den Thron. Mit der Besetzung von Schlesien im<br />

Jahre 1740 begann der Erste Schlesische Krieg und führt zum Sieg von<br />

Preussen über Österreich, das im Frieden von Breslau Schlesien abzutreten<br />

hatte. In der neu errichteten Residenz „Sanssouci“ konnte sich<br />

Friedrich zwischen zahlreichen militärischen Konflikten auf dem<br />

Kontinent seiner grossen Passion, der Philosophie, widmen. Zwischen<br />

1750 und 1753 weilte Voltaire in „Sanssouci“. Nach verlustreichen<br />

Kämpfen im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) gelang es Friedrich, im<br />

Frieden von Hubertusburg die preussischen Gebiete zu erhalten. Es folgte<br />

das sog. „Retablissement“, in welchem der Wiederaufbau des preussischen<br />

Staates und rigider Führung in beeindruckender Weise gelang.<br />

Zudem verfasste Friedrich in Zusammenarbeit mit Juristen die<br />

„Allgemeine Rechtsordnung“, die erste für ganz Preussen gültige<br />

Rechtsordnung, die nach seinem Tode im Jahre 1794 fertiggestellt wurde<br />

und zu den modernsten juristischen der Epoche gezählt werden müssen.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

130*<br />

1 PAAR REISEBESTECKE, Spätbarock, wohl deutsch um 1790.<br />

Hornknauf mit Silberapplikationen, reliefierte Lederscheibe. L 26 cm<br />

bzw. 24 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

130<br />

| 23


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

131<br />

133<br />

| 24<br />

132<br />

131*<br />

KLEINES OVALES KUPFER-PORTRAIT, Barock, wohl deutsch,<br />

17./18. Jh.<br />

Oel/Kupfer. Portrait eines Edelmannes mit Spitzbart und weissem<br />

Spitzenkragen. Bez. AETA SUE 48. In fein durchbrochenem<br />

Messingrahmen, H 7 cm. B 6 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

132*<br />

HINTERGLASBILD, Barock, süddeutsch, 18. Jh.<br />

Darstellung der büssenden Maria Magdalena in profiliertem Holzrahmen.<br />

H 24,5 cm. B 19,5 cm.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

133*<br />

BIERHUMPEN, Barock, Skandinavien, 18. Jh.<br />

Birke und -wurzelmaser profiliert, gedrechselt und beschnitzt mit Löwe,<br />

Blättern und Zierfries. Zylindrischer Gefässkörper mit gewölbtem Deckel<br />

sowie markantem Henkel mit Löwe als Daumenrast auf stilisierten<br />

Blätterfüssen. H 22 cm.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)


| 25


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

134 134<br />

134*<br />

BASLER SCHULE, UM 1667<br />

Gegenstücke: Johann Heinrich Zaeslin-Schönauer (1620-1698) im Alter<br />

von 47 Jahren und Margaretja Zaeslin-Schönauer (1621-1683) im Alter von<br />

46 Jahren. 1667.<br />

Öl auf Leinwand. Der Herr oben links bezeichnet und datiert: Aetatis 47.<br />

1667. Die Dame rechts mittig bezeichnet und datiert: Aetatis 46. 1667.<br />

68,8 x 54 cm / 68,8 x 54,6 cm.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

| 26<br />

136*<br />

OBERELSASS, UM 1490<br />

Gebet am Ölberg.<br />

Öl auf Holz auf Leinwand. 39,1 x 28,2 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Kunsthandel Fritz Stöcklin (1936-1946), Kunsthandel, Basel.<br />

- Sammlung Dr. Heinrich Thommen, Bern.<br />

- Privatbesitz, Basel.<br />

Gutachten:<br />

- Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, 25. 4. 2012.<br />

- Prof. Otto Fischer, Kunstmuseum Basel, 7. 12. 1936.<br />

Ludwig Meyer weist darauf hin, dass für diese Darstellung mit Christus<br />

am Ölberg der Kufperstich von Martin Schongauer als Vorlage diente,<br />

wobei der Künstler dieser Arbeit eine eher eigenständige Umsetzung der<br />

Thematik gewählt hat. Otto Fischer vermutete in ihm einen Schüler des<br />

Meisters der Karlsruher Passion, der um 1450-1475 in Strassburg tätig war,<br />

während Ludwig Meyer eher eine stilistische Ähnlichkeit bei dem Meister<br />

des Gebweiler Flügels erkennt, von dem sich bislang nur ein Tafelbild, als<br />

Teil eines Altarflügels, erhalten hat und die Heimsuchung von Elisabeth<br />

durch Maria (mit Kehrseite Petrus und Paulus) zeigt (siehe Gutachten<br />

Meyer Anlage Nr. 3). Dieses befindet sich heute im Musée des Beaux-<br />

Arts in Strassburg. Der Typus der Gesichter mit den halbgeöffneten<br />

Augen und die Darstellung der Hände weisen dabei grosse Paralellen auf.<br />

Meyer hebt bei unserer Darstellung besonders die ausgewogene Farbigkeit<br />

und die zeichnerische Kraft des Künstlers hervor, die in Unterzeichnungen<br />

am Knie eines Apostels sichtbar wird.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)


136<br />

| 27


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

| 28<br />

137<br />

138


139<br />

137*<br />

NETSCHER, CONSTANTIJN<br />

(1668 Den Haag 1723)<br />

Portrait eines französichen Edelmannes.<br />

1702/1708.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />

datiert: Const: Netscher. 1702 (oder 1708).<br />

48 x 38,8 cm.<br />

Constantijn Netscher war Schüler seines Vaters<br />

Caspar Netscher (1639-1684). Nach dem Tod<br />

seines Vaters lernte Constantijn an der<br />

Akademie in Den Haag und entwickelte sich zu<br />

einem sehr gefragten Portraitmaler.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />

138*<br />

WITHOOS, MATTHIAS<br />

(Amersfoort um 1654 - 1703 Hoorn)<br />

Architekturcapriccio mit Motiven des Forum<br />

Romanum.<br />

Öl auf Holz. Unten mittig signiert: M. Withoos.<br />

41,8 x 54 cm.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

139*<br />

OUDRY, JACQUES CHARLES<br />

(Paris 1720 - 1778 Lausanne)<br />

Küchenstilleben. Junge Katze, zwischen<br />

Gemüse, steinernem Krug und Kupferkessel mit<br />

gerupftem Hahn, an einem gebratenen Huhn<br />

naschend. 1763.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />

datiert: J. C. Oudry 1763.<br />

61 x 79, 4 cm.<br />

Wir danken Claudia Schönfeld für ihren<br />

Hinweis, dass die Komposition dieses Gemäldes<br />

auf ein Stilleben des Vaters zurückgeht, welches<br />

sich bis zu dessen Tode in seiner Sammlung<br />

befand. Vom Prototypen wurden mehrere<br />

Druckgrafiken angefertigt und der Schweriner<br />

Hof erwarb diesen 1755 in der Nachlassauktion<br />

von Jean Baptiste Oudry. Leider ist das<br />

Gemälde des Vater heute durch Kriegsverluste<br />

nicht mehr erhalten.<br />

CHF 12 000.- / 18 000.-<br />

(€ 10 000.- / 15 000.-)<br />

| 29


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

140<br />

140*<br />

MERCIER, PHILIP (NACHFOLGER DES 18. JAHRHUNDERTS)<br />

(Berlin 1689 - 1760 London)<br />

Fête champêtre.<br />

Öl auf Leinwand. 83,8 x 143,4 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

141*<br />

MEYER VON BREMEN, JOHANN GEORG<br />

(Bremen 1813 - 1886 Berlin)<br />

Interieurszene mit einer Mutter und dem schlafenden Kind. 1847.<br />

Öl auf Holz. Unten links signiert und datiert: Meyer von Bremen. 1847.<br />

24 x 20 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

142*<br />

GOBBIS, GIUSEPPE (UMKREIS)<br />

(um 1730 Venedig nach 1787)<br />

Il Farmacista.<br />

Öl auf Leinwand. 50,5 x 39,7 cm.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

| 30<br />

141


142<br />

| 31


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

143 144<br />

143*<br />

STANGENGLAS MIT SCHWEIZER WAPPEN, Süddeutschland,<br />

nach 1594. Farbloses Glas. Hoher Fuss (ersetzt) mit umgeschlagenem<br />

Rand, gedrückter Nodus mit Strichborte. Auf der zylindrischen Kuppa in<br />

farbiger Emailbemalung drei durch weisse Bänder getrennte Zonen mit<br />

Kaiseradler und Schweizer Kantonswappen von St. Gallen, St. Johann im<br />

Thurtal, persönliches Wappen des Bernhard II. Müller, Toggenburg samt<br />

den zugehörigen Inschriften. H 29 cm. Fuss ersetzt.<br />

Provenienz:<br />

- Ehemals Sammlung Landarzt Ferd. Riedmann zu Lochau bis 1844.<br />

- Ehemals Sammlung Museum Ferdinandeum, Innsbruck, bis 1979.<br />

- Sammlung Fritz Biemann, Zürich.<br />

- Sotheby’s London, 4. September 2007.<br />

Literatur: <strong>Katalog</strong> der Ausstellung ‘3000 Jahre Glaskunst’ im<br />

Kunstmuseum Luzern, 19.7.-13.9.1981, S. 181.<br />

CHF 1 200.- / 2 000.-<br />

(€ 1 000.- / 1 670.-)<br />

144*<br />

STEINZEUG APOSTELHUMPEN, Creussen, datiert 1706.<br />

Umlaufendes Reliefband der Zwölf Apostel farbig emailliert und datiert 1706.<br />

Auf dem Henkel Akanthus und Maskaron. Flacher Zinndeckel mit Kugel als<br />

Daumenstütze. H 17cm (ohne Zinnmontierung). Geringfügige Restaurierung<br />

am Rand.<br />

Provenienz:<br />

- Art Céramic Ancien Nicolier, Paris.<br />

- Etude Tajan Paris, 2. Oktober 1995, Lot 57.<br />

CHF 4 000.- / 5 000.-<br />

(€ 3 330.- / 4 170.-)<br />

| 32<br />

145*<br />

4 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 18. Jh. Grünes Glas.<br />

Ausgestellter gesponnener Fuss. Nach oben offener Hohlschaft mit aufgesetzten<br />

Beerennuppen un gekniffenem Faden. Kugelige Kuppa. H 12/ 13 cm.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

146* ohne Abb.<br />

3 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 18.Jh. Grün getöntes Glas. H<br />

12,5 cm. (3)<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

147*<br />

4 RÖMER, Deutschland, um 1800. Grün getöntes Glas. H 13 cm. Ein<br />

Glas mit Riss.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

148*<br />

4 KLEINE RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 17./18.Jh. Helles<br />

blaugraues Glas. H 11,2 cm.<br />

Provenienz: Christie’s Amsterdam, November 1999, Lot 224.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)


145 145<br />

147<br />

148 149<br />

149*<br />

2 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 2. Hälfte 18. Jh.<br />

Grüngetöntes Glas. H 12,3 cm.<br />

Provenienz: Christie’s Amsterdam, European Ceramics, 30. Oktober 2011, Lot 5.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

| 33


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

150 151<br />

150*<br />

STEINZEUG BIRNKRUG MIT EMAILMALEREI, Creussen, 17. Jh.<br />

Auf dunkelbraun glasiertem Grund weisse, rotbraune, rosa, blaue und<br />

gelbe Emailmalerei. Relief und Schuppendekor, der birnförmige Körper<br />

durch diagonal angebrachte Kettenfriese in Felder geteilt. Auf dem mittleren<br />

Schrägfeld Auflage mit Frauenbüste und Fächerreliefs. H 23 cm.<br />

Vgl. KGM <strong>Katalog</strong>, Steinzeug, Nr.814. Kat. Mus. für Kunsthandwerk,<br />

Frankfurt a. M., Steinzeug und Zinn, Nr.196ff. Kat. Hetjens Museum<br />

Nr.312ff.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

151*<br />

GLASPOKAL, Deutschland oder Böhmen, Mitte 18.Jh. Farbloses Glas.<br />

Mit mattgeschnittenem Dekor, Jäger mit Wurst und Krug in der Hand<br />

zwischen Blattranken auf einem Grassstreifen und Inschrift ‘wer kein wein<br />

hat zu der wurst der trink wasser und lösche den durst’. Umgeschlagener<br />

Scheibenfuss mit Abrissnarbe. H 19,9 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

| 34<br />

152*<br />

4 RÖMER, Deutschland, um 1800. Grünes Glas. H 11,5 cm. 1 Glas mit<br />

Sprung am Fuss.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

153*<br />

4 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 17. Jh. Helles blaugrün getöntes<br />

Glas. H 11,5 cm.<br />

Provenienz: Christie’s Amsterdam, 2. November 2005, Lot 42.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

154*<br />

5 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, Ende 18. Jh. Grünes Glas. H<br />

12,9 cm.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


152<br />

153<br />

154<br />

| 35


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

155 156<br />

157<br />

| 36<br />

155*<br />

FAUSTBECHER, Augsburg, um 1700, Meistermarke<br />

Johann David Saler, mit französischer Kontrollmarke.<br />

Rundform mit Profilrand und allseitig glatter Wandung.<br />

Innen vergoldet. D 7 cm. 77 g.<br />

Provenienz: The Oakwood Collection, Partridge London.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

156*<br />

FAUSTBECHER, Augsburg 1716, Meistermarke Philipp<br />

Stenglin<br />

Gebauchte Rundform mit mehrfach profiliertem Rand.<br />

Unten und oben mit Dekorband auf punziertem Grund.<br />

Innen vergoldet, aussen teilvergoldet. D 7 cm. 85 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

157*<br />

RIECHFLAKON MIT EMAILPLAKETTEN,<br />

Régence, Augsburg oder süddeutsch nach Augsburger<br />

Modell, um 1720 - 30.<br />

Mit Resten von Vergoldung. In Form einer Pilgerflasche<br />

mit Schraubverschluss und Ring als Aufhänger.<br />

Abnehmbarer Fuss für Schönheitspflästerchen (boites à<br />

mouches). Vorderseite, sowie Rückseite mit ovalen polychromen<br />

Emailplaketten. Ein junger Herr mit Rose und<br />

Brieftaube in den Händen, bzw. eine Dame einen Brief<br />

lesend. Dekor an Hals und um Medaillons mit reliefiertem<br />

Bandelwerk und Eichhörnchen zwischen punziertem<br />

Grund. H 9,8 cm. 107 g.<br />

Provenienz: Sammlung J.J. Ludwig, Regensburg.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)


158<br />

158*<br />

TAUFBECHER, Augsburg, um 1737-39, Meistermarke wohl Johann<br />

Abraham Ostertag.<br />

Urnenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf Rundfuss mit stark<br />

verjüngtem Schaft. Glatte Wandung, oben mit ziseliertem und graviertem<br />

Laub- und Bandelwerk auf punziertem Grund. Fuss entsprechend. Mit<br />

Inschrift: „A: 1739 den 26. Febr. Abends zwischen 9. und 10. Uhr ist<br />

gebohren Georg Friderich Falc, seine Taufzeugen war damals verlobte,<br />

Jungfer Anna Susanna Lotterin und Georg Friderich Eckhardt. G.G.G.“<br />

Innen vergoldet. Reparaturstelle am Fuss. H 11 cm. 114 g.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />

159*<br />

FUSSBECHER, Berlin um 1730, Meistermarke Johann Christoph<br />

Conradi.<br />

Glockenförmige, glattwandige Form unten, sowie oben mit graviertem<br />

Bandelwerk zwischen punziertem Fond. Auf eingezogenem Rundfuss. H<br />

9 cm. 150 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

160*<br />

NADELETUI, Deutschland, um 1725, Gold, gemarkt D.<br />

6 kantige Form. Allseitig mit gravierten Regencemotiven auf punziertem<br />

Grund. L 9,5 cm. 34 g.<br />

CHF 1 200.- / 2 200.-<br />

(€ 1 000.- / 1 830.-)<br />

159<br />

160<br />

| 37


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

161 162<br />

163<br />

| 38<br />

161*<br />

STANGENBECHER, Frankfurt, um 1730 - 40, Meistermarke Johann<br />

Peter Beyer (Bayer).<br />

Konischer Becher auf Glockenfuss mit Standring. Wandung allseitig mit<br />

graviertem und ziseliertem Dekor. Mit drei Szenendarstellungen Jesus mit<br />

Jünger. H 15,2 cm. 119 g.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />

162*<br />

VERMEIL DECKELBECHER, Dresden, 1751, Meistermarke AS.<br />

Vasenform, mittig eingezogen auf gewölbtem und getrepptem Rundfuss<br />

mit Standring. Deckel entsprechend mit Knauf. Wandung allseitig mit<br />

vertikalen Falten, feinen Gravierungen und den Inschriften „ V. A. M. V.<br />

1872“. Äussere Vergoldung stark abgenutzt. H 18 cm. 257 g.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

163*<br />

MINAUDIERE MIT INHALT, wohl Deutschland, um 1760, ungemarkt.<br />

In Form eines Männerbeines mit Schuh. Allseitig mit getriebenem, ziseliertem<br />

und graviertem Dekor. Deckel mit Maskaron. Teilvergoldet. L<br />

10,5 cm.<br />

CHF 1 600.- / 2 400.-<br />

(€ 1 330.- / 2 000.-)


164<br />

164*<br />

1 PAAR BECHER, Augsburg, 1751-53, Meistermarke Johann Mittnacht<br />

III.<br />

Leicht konische Form auf mehrfach profiliertem Standring mit mehrfach<br />

getrepptem Lippenrand. Wandung oben und unten mit ziselierten und<br />

gravierten Dekorbändern. H 9 cm. Zus. 194 g.<br />

CHF 6 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 000.- / 10 000.-)<br />

165*<br />

BECHER, Augsburg, um 1741-43, Meistermarke Johann Mittnacht III.<br />

Leicht konische Form auf Standring. Wandung oben und unten mit<br />

Rocaillendekor auf punziertem Grund. Innen vergoldet. H 9,5 cm. 144 g.<br />

CHF 1 800.- / 3 800.-<br />

(€ 1 500.- / 3 170.-)<br />

165<br />

| 39


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

166 167<br />

168<br />

| 40<br />

166*<br />

BECHER, Berlin, 1749, Meistermarke Jacob Albrecht Küsel (Kiesel).<br />

Leicht konische Form mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf<br />

Standring. Allseitig glatte Wandung mit ziseliertem und graviertem<br />

Rocaillendekor auf punziertem Grund. Mit Inschrift: „ans: H: Timmin<br />

get: d. 20. Juli 1749, von A: C:V:“ Innen vergoldet. H 9 cm. 109 g.<br />

Becher erwähnt in: Scheffler 1968: Wolfgang Scheffler, Berliner<br />

Goldschmiede. Daten Werke Zeichen, Berlin 1968, S.140.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

167*<br />

FUSSBECHER, Berlin, Mitte 18. Jh., Meistermarke Gabriel Lindenberg<br />

I.<br />

Konischer, leicht ausladender Becher. Wandung mit ziselierten Rocaillen.<br />

Auf gewölbtem Rundfuss. Mit Reparaturstelle. H 9,4 cm. 90 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

168*<br />

1 BECHER, Danzig, Mitte 18. Jh., Meistermarke A.S.<br />

Leicht konische Form mit doppelt profiliertem Rand. Allseitig mit floral<br />

getrieben, ziseliert und graviert. Lippenrand mit Spuren von Vergoldung.<br />

H 8,7 cm. 84 g.<br />

Vergoldung stark abgenutzt.<br />

CHF 1 800.- / 2 800.-<br />

(€ 1 500.- / 2 330.-)


169<br />

169*<br />

6 PLATZTELLER, Augsburg, um 1755 - 57, Meistermarke Adolf Carl<br />

Holm.<br />

Mehrpassig geschweifte Rundform mit Profilrand. Mit zwei eingravierten<br />

Wappen. D 27,3 cm. Zus. 4120 g.<br />

CHF 10 000.- / 14 000.-<br />

(€ 8 330.- / 11 670.-)<br />

170*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Augsburg 1771 - 1783, assortiert,<br />

Meistermarke Jeremias Balthasar Heckenauer.<br />

Geschweifter Glockenfuss mit getriebenen C-Formen und vertikalen,<br />

gewundenen Falten. Balusterschaft und Tülle mit entsprechendem Dekor.<br />

H 19,5 cm. Zus. 496 g.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />

171* Abb. S. 42<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Augsburg, 1771 - 73, Meistermarke Johann<br />

Balthasar Heckenauer.<br />

Geschweifter Glockenfuss mit getriebenen C-Formen und vertikalen,<br />

gewundenen Falten. Balusterschaft und Tülle mit entsprechendem Dekor.<br />

H 20 cm. Zus. 522 g.<br />

CHF 6 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 000.- / 10 000.-)<br />

170 (1 Paar)<br />

| 41


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

171<br />

172<br />

173<br />

| 42<br />

172*<br />

ZUCKERDOSE, Hamburg 1769-76, Meistermarke wohl Johann Conrad<br />

Otersen.<br />

Gebauchte und getreppte Ovalform mit geschwungenen Falten. Mit ziseliertem<br />

floralem Dekor. Innen vergoldet. L 12 cm. 201 g.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

173*<br />

KLEINES SCHÄLCHEN, Düsseldorf, um 1740, mit Meistermarke.<br />

(Nicht identifiziert).<br />

Ovalform, mit passig geschweiftem und erhöhtem Rand. Ecken der<br />

Längsseiten mit Vertikalfalten. Auf ovalem Fuss. 13,5x8,5 cm. 100 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

174*<br />

6 TELLER, Stuttgart, Ende 18. Jh. Ende 19. Jh, assortiert, Meistermarke<br />

von 5 Tellern Hirschvogel, Meistermarke von 1 Teller Johann Christian<br />

Sick.<br />

Glatte Rundform mit umlaufendem Palmfries. D 23,5 cm. Zus. 2910 g.<br />

CHF 5 800.- / 8 000.-<br />

(€ 4 830.- / 6 670.-)<br />

175*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Frankfurt Anfang 19. Jh., Meistermarke<br />

Johann Martin Schott.<br />

Glatter, getreppter Rundfuss, vasenförmiger mit Blättern gravierter Schaft<br />

und graviertem, bekröntem Monogramm. und Blattschirmansatz.<br />

Schaftabschluss aus zwei Bändern mit Palmfries, dazwischen applizierte<br />

Maskaronen. H 22 cm. Zus. 500 g. Tropfteller wohl ergänzt.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)


174<br />

175<br />

| 43


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

176<br />

177 178<br />

176*<br />

4 KERZENSTÖCKE, Neustrelitz, um 1825, Meistermarke Gottlieb<br />

Friedrich Theodor Buttermann<br />

Runder Sockel auf quadratischer Fussplatte mit eingraviertem bekröntem<br />

Wappen, das von zwei Fabelwesen gehalten wird. Glatte Balusterschaft<br />

mit Blätterschirm. Mit abnehmbaren Tropftellern. H 17,5 cm. Fuss gefüllt.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 44<br />

177*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, München um 1820, Meistermarke Anton<br />

Weisshaupt, Hofsilberschmied unter König Maximilian I.<br />

Stark gewölbter, getreppter Sockel mit Palmfries. Schaft in Form eines<br />

Dreibeins mit Bocksfüssen, den Abschluss bilden beflügelte ägyptische<br />

Maskaronen, sowie ein mit Palmfries durchbrochener Ring zur Aufnahme<br />

des vasenförmigen Tüllenhalters. Abnehmbare Tropfteller. H 25,5 cm.<br />

Fuss gefüllt.<br />

CHF 1 400.- / 2 800.-<br />

(€ 1 170.- / 2 330.-)


179<br />

178*<br />

TEEDOSE, Ende 19. Jh., Marken nicht identifiziert.<br />

6 kantige Form. Allseitig mit reliefierten Szenendarstellungen bäuerlicher<br />

Feste. Innen vergoldet. H 10 cm. 187 g.<br />

CHF 1 400.- / 1 800.-<br />

(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />

179*<br />

GROSSE SCHAUPLATTE, Hanau, 2. H. 19 Jh.<br />

Ovalform. Im Spiegel mit reliefierter Darstellung der Szene „Napoleons<br />

Rückkehr aus Elba“ (20. März 1815). Breiter Rand mit Militärtrophäen<br />

und Akanthusranken auf punziertem Grund mit abschliessendem<br />

Wellenrand. 47x57.5 cm. 1860 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

180*<br />

GOLD TABATIERE, wohl Haunau, um 1850.<br />

Rechteckform. Allseitig mit gravierten Regencemotiven zwischen guillochen.<br />

Drücker als getriebenes Ornament mit von Akanthus flankiertem<br />

Hund. 8,7x3,6 cm. 130 g.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

181*<br />

GOLDANHÄNGER, wohl süddeutsch oder alpenländisch, 2 H. 19. Jh.<br />

Rundform. Mit Gesetzestafel im innern: „DU SOLT DEINEN VATER<br />

UND DEINE MUTTER EHREN (Bibel, 2. Moses 20,12;4 Gebot) AUF<br />

DAS DIRS WOL GEHE. Rückseite mit der Darstellung eines Baumes<br />

und zwei Sprösslingen, mit der Inschrift: „WOL DEM DER FREUD AN<br />

SEINEN KINDERN ERLEBT.“ Wandung allseitig mit reliefiertem floralem<br />

Dekor. D 3 cm. 15 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

180<br />

181<br />

| 45


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

182<br />

183<br />

| 46<br />

182*<br />

PAAR BLANC DE CHINE NASHORNBECHER AUF<br />

VERGOLDETEN BRONZESOCKELN, China, Dehua, Anfang 18. Jh.<br />

In der Form der chinesischen Nashornbecher, reliefert mit plastischen<br />

Drachen, Reh, Kranich und Pflaumenblütenzweigen. Montiert auf vergoldeter<br />

Bronzemontierung, gemarkt (C coronné für Paris 1745-49). Beide<br />

Becher mit Bestossungen, einer mit Riss.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Robert von Hirsch, Basel.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

183*<br />

MINIATURVASE ‘GELBER LÖWE’ AUS DER KÖNIGLICHEN<br />

HOF CONDITOREI, Meissen, um 1735. Aus einem Dessert<br />

Tafelaufsatz. Kugelförmig, bemalt mit Kakiemon-Dekor. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, K.H.C in Purpur. H 6,2 cm.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


184<br />

184*<br />

SELTENE GROSSE PLATTE AUS DEM SERVICE ‘GELBER<br />

LÖWE’ AUS DEM JAPANISCHEN PALAIS, Meissen, um 1730-40.<br />

Kakiemon Dekor mit Gelbem Löwen. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

Inventarnummer des Japanischen Palais, Johanneumsnummer ‘N=149w.’<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. D 49,5 cm. Restaurierte oberflächliche<br />

Bestossung.<br />

Provenienz: August II Kurfürst von Sachsen und König von Polen,<br />

Japanisches Palais, Dresden.<br />

Nur eine weitere Platte aus diesem Service dieser Grösse ist im Inventar<br />

des Japanischen Palais nachzuweisen.<br />

In der Aufarbeitung der Inventare von Claus Boltz, das Inventar von 1770<br />

und jenes des Turmzimmers von 1769 (Keramos 153/96), befindet sich ein<br />

Auszug aus der königlichen Hofkonditorei. Unter ‘c.’ (a.a.O.S.100) sind<br />

alle Platten mit der Johanneumsnummer N=149, die aus dem Japanischen<br />

Palais für die Hofkonditorei entnommen worden sind, aufgeführt. Im<br />

Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt befindet sich eine weitere<br />

Platte mit Johanneumsnummer N=149 von 34cm (Bauer 1983, Nr. 53).<br />

Eine weitere in 30,2 cm Grösse in der Sammlung Arnhold, New York,<br />

vgl. Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection of Meissen<br />

Porcelain 1710-50, New York 2008, S. 440 Abb. 188. Platten mit dem<br />

Durchmesser von 49,5cm sind die Grössten, die in Meissen hergestellt<br />

wurden.<br />

CHF 30 000.- / 40 000.-<br />

(€ 25 000.- / 33 330.-)<br />

| 47


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

187<br />

185*<br />

PAAR TELLER MIT IMARIDEKOR, Meissen, um 1740. Gezackter<br />

Rand. Auf Kehle und Fahne ‘Lambrequin-Dekor’ nach dem Vorbild japanischer<br />

Imari-Porzellane mit alternierenden Blattmotiven in goldgehöhtem<br />

Unterglasurblau, die eisenroten Blütem überdekoriert, im Fond indianische<br />

Blumen, auf der Fahnenrückseite Blattstauden und Prunusäste.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke mit K, Pressnummer 20, ein Teller<br />

zusätzlich mit Malermarke C in Purpur. D 21,5 cm. Ränder bestossen, z.T.<br />

mit Gipsreparaturen, berieben.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

186*<br />

SCHALE MIT IMARIDEKOR, Meissen, um 1740. Gezackter Rand.<br />

Auf Kehle und Fahne ‘Lambrequin-Dekor’ nach dem Vorbild japanischer<br />

Imari-Porzellane mit alternierenden Blattmotiven in goldgehöhtem<br />

Unterglasurblau, überdekoriert in Eisenrot, im Fond indianische Blumen,<br />

auf der Fahnen-Rückseite Blattstauden und Prunusäste. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit K, Presssnummer 20. D 22 cm. Rand mit<br />

Bestossung.<br />

Provenienz: Christie’s, Oktober 1972.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

187*<br />

17 OBSTMESSER MIT KOZUKAGRIFFEN, Japan, 19. Jh. Epoche<br />

Meiji (1863-1912). Stahlklingen, fünf davon signiert, die Griffe Kupfer mit<br />

teilvergoldetem geriebenem Dekor mit ihren jeweiligen Figuren bzw.<br />

Motiven. L 19,5-20,5 cm<br />

‘Kozuka’ (‘kleiner Griff’) dient meist als Bezeichnung für das Beimesser<br />

japanischer Schwerter, diente den japanaischen Kriegern wahrschienlich<br />

als Allzweckmesser im Feld, beispielsweise zum Häuten und Zerlegen von<br />

Jagdwild oder als Hilfsmittel bei Pfeilherstellung. ‘Kozuka’ wurden vermutlich<br />

auch als Wurfmesser benutzt.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

| 48<br />

188*<br />

TELLER MIT ASIATISCHEM DEKOR, Meissen, um 1740. Bemalt in<br />

Unterglasurblau mit Fels und polychromen indianischen Blütenstauden,<br />

Prunusblüten. Auf der Unterseite umlaufend Ranken mit indiansichen<br />

Blüten und Ringlinien in Blaumalerei. Unterglasurblaue Schwertermarke<br />

mit Punkt und Malermarke Mö. Dreherzeichen G. D 21,5 cm. Minime<br />

restaurierte Randbestossungen.<br />

Vgl. Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection of Meissen<br />

Porcelain 1710-50, New York, 2008, S. 484f.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

188


185<br />

186<br />

| 49


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

189<br />

189*<br />

TASSE UND UNTERTASSE MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen,<br />

um 1730-35. Passig geschweifte Form auf entsprechendem Standring.<br />

Bemalt mit asiatischen Blüten und Phönixvogel. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, die Unterschale mit blauer Schwertermarke auf der<br />

Glasur. H 5,2 cm, D 12,7 cm. Untertasse mit kleiner Bestossung an einer<br />

Randspitze.<br />

Provenienz:<br />

- Bonhams London, The Hoffmeister Collection, Part 1, 25. November<br />

2009, Lot 16.<br />

Literatur:<br />

Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts, <strong>Katalog</strong> der Sammlung<br />

Hoffmeister, Band 1, Hamburg 1999, S.216f., Nr.124.<br />

Ausstellung:<br />

Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, 1999-2009.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

190*<br />

PAAR TELLER MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1730.<br />

Bemalt mit Schmetterlingen, Chrysanthemen und Fels. Grosse unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit Beizeichen am Rand, einer mit<br />

Dreherzeichen wohl für Geithner, der zweite mit Dreherzeichen L. D 21,3<br />

cm. Beide Teller mit minimaler Randbestossung, berieben.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

| 50<br />

191*<br />

PAAR SCHÄLCHEN MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1740.<br />

Gewellter, ausgezackter Rand, bemalt nach japanischem Kakiemondekor<br />

mit je einem Streifen von blühenden Sträuchern und Gräsern und drei<br />

radial angeordneten blühenden Zweigen auf der ansteigenden Fahne.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke, ein Schälchen mit Pressnummer 21. D<br />

15,4 cm. Berieben.<br />

CHF 2 400.- / 3 500.-<br />

(€ 2 000.- / 2 920.-)<br />

192*<br />

PAAR TIEFE TELLER MIT SULKOWSKI RELIEF UND<br />

KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1740-45. Reliefkorbrand<br />

‘Sulkowski’, im Spiegel nach japanischem Kakiemonvorbild bemalt mit<br />

Reisigbündel und verstreuten indianischen Blumen. Braune Randlinie.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. Presssnummer 16. D 22 cm. Berieben.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, März 1971.<br />

Vgl. für den Dekor: The Wark Collection, Early Meissen Porcelain, The<br />

Cummer Gallery of Art, Jacksonville 1984, Nr. 467.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


190<br />

191<br />

192<br />

| 51


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

193<br />

194 196<br />

193*<br />

PAAR TELLER ‘FAMILLE-ROSE’, Meissen, um 1730. Astmuster in<br />

ostasiatischer Manier in Unterglasurblau. Farbig staffiert, mit Päonien,<br />

Chrysanthemen und Prunusblättern und einer Randbordüre ‘Bamberger<br />

Schloss’. Auf der Aussenwandung Ranken in Unterglasurblau und Rot.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarken, drei Punkte, ///, Dreherzeichen XII<br />

für Johann Christoph Leibnitz, D 21,9 cm. Ein Standring mit zwei<br />

Bestossungen, beide Teller im Brand leicht verzogen.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Buckendahl.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

| 52<br />

194*<br />

TELLER ‘FAMILLE-VERTE’, Meissen, um 1730-35. Bemalt mit<br />

Schmetterlingsdekor und verstreuten Blumenzweigen in ostasiatischer<br />

Manier, braune Randlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke. D 22 cm.<br />

Berieben.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


195<br />

195*<br />

SCHOKOLADENTASSE UND EINE UNTERTASSE, Meissen, um<br />

1730-35. Malerei von Johann Ehrenfried Stadler mit dem sogenannten<br />

‘Fächerchinesen’-Dekor mit indianischen Stauden und<br />

Gitterwerkbordüren am Rand. Unterglasurblaue Schwertermarke. D 12,7<br />

cm. Die Untertasse wohl assortiert.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

196*<br />

UNTERSCHALE ‘FABELTIER’ Meissen, um 1741-42. Unterschale<br />

einer kleinen Terrine. Dekor in der Art von A.F. Löwenfinck, geschweifte<br />

Form mit goldstaffierten Muschelapplikationen. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke und Pressnummer 5 (?). D 17,8 cm. Standring mit kleiner<br />

Bestossung, Gold leicht berieben.<br />

Provenienz: Christie’s New York, 23. April 1998, Lot 69.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

195<br />

| 53


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

197 198<br />

197*<br />

TELLER ‘ROTER DRACHE’, Meissen, um 1740. Aus der kurfürstlichen<br />

Hofkonditorei. Im Spiegel zwei kreisförmig angeordnete<br />

Phönixvögel (Hôô-Vögel); auf der Fahne je zwei Drachen und chinesische<br />

Symbolzeichen, Malerei in Eisenrot und Gold. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, C.H.C. in Purpur (Churfürstliche Hof-Conditorei), S<br />

eingeritzt, Pressnummer 22. D 22,4 cm. Rand repariert.<br />

Provenienz: Galerie Stuker Bern, Dezember 1978.<br />

Mit dem ‘roten Drachen’ verzierte die Manufaktur gegen 1731 das erste für den<br />

Dresdener Hof bestimmte Tafelservice. Dieser Dekor schien für ein Hofgeschirr<br />

besonders geeignet, war doch nach der in China mit Darstellungen verbundenen<br />

Symbolik der Drachen mit den fünf Klauen Sinnbild für den Kaiser und<br />

die Ewigkeit, der Phönix Sinnbild für die Kaiserin, Schönheit und Frieden. Die<br />

Ornamente zwischen den Drachen auf der Tellerfahne wurden nach ostasiatischen<br />

Symbolen neu arrangiert. Sie vereinigen Sinnbilder, die zu den ‘acht<br />

kostbaren Dingen’ gehören. In dieser Zusammenstellung ist das Motiv ‘Roter<br />

Drache’ eine nur unwesentlich variierte Wiederholung eines Arita-Vorbildes.<br />

Vgl. Bursche Stephan, Meissen, Steinzeug und Porzellan des 18. Jahrhunders,<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin, Berlin 1980, Nr.183,184.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

198*<br />

TELLER ‘FAMILLE VERTE’, Meissen, um 1735-40. Rand ‘Alter<br />

Ausschnitt’. Schmetterlingsdekor im ‘famille verte’-Stil, auf der Fahne in<br />

japanischer Art Blütenzweige, die oberen als Sträusschen gebunden. Rand<br />

braun gehöht. Unterglasurblaue Schwertermarke. Pressnummer 16.<br />

D 23,5 cm. Stark berieben.<br />

CHF 500.- / 800.-<br />

(€ 420.- / 670.-)<br />

199*<br />

PORZELLAN SPUCKNAPF, Meissen, nach 1750. Dekor in<br />

Unterglasurblau, ‘Päonie und Lotus’ in geometrischer Bordüre, Ranken in<br />

Eckreserven. Unterglasurblaue Schwertermarke. Blaumalermarke K wohl<br />

für Kolmberger. H 7,5 cm.<br />

Vgl. Keramos 121/88, S.20, Abb.16.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

| 54<br />

200*<br />

BUTTERDOSE MIT OSTASIATISCHEN<br />

GARTENLANDSCHAFTEN, Meissen, um 1740. Auf dem flach<br />

gewölbten Deckel ein Pinienzapfenkanuf. Reich bemalt in Unterglasurblau<br />

mit ostasiatischen Gartenlandschaften, auf dem Deckel zwei Chinesen,<br />

am Deckelrand Gitterbordüre. Innen im Boden der Dose Schwertermarke<br />

mit Punkt zwischen den Klingen in Unterglasurblau, auf der unglasierten<br />

Unterseite Pressnummer ‘5’. H 7,1 cm, D 10,6 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s New York, 22. Mai 2001, Lot 175.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

201*<br />

HELMKANNE MIT ‘ZWIEBELMUSTER’ DEKOR, Meissen, um<br />

1774-1779. Form nach einem Silbervorbild. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, Stern und Beizeichen K. H 20 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />

Hanover, Vol. II, 27.-29. März 2007, Lot 730.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

202*<br />

KLEINE TEEKANNE UND DECKEL MIT<br />

KAPUZINERBRAUNEM FOND, Meissen, um 1730-35. Kugelige Form<br />

mit J-Henkel, die Wandung Bambus imitierend gerippt und braun glasiert.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. H 10 cm. Aussenrand etwas bestossen.<br />

Deckelunterseite mit Bestossung, unter dem Knauf des Deckels Brandriss.<br />

Provenienz: Christie’s Paris, 1.-2. März 2011, Lot 256.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)


199<br />

200 201<br />

202<br />

| 55


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

203<br />

204<br />

203*<br />

PAAR SCHALEN ‘GELBER LÖWE’, Meissen, um 1735-38. Jede<br />

gebogte, gemuldete Form bemalt mit blühenden Prunusästen und Löwe<br />

an einem Bambusrohr, vereinzelte Blumen am Rand, dunkelbraune<br />

Randbordüre. Unterglasurblaue Schwertermarke. Dreherzeichen für J.<br />

Kittel. D 26,4 cm. Berieben, minimale Randbestossung.<br />

Provenienz: Sotheby’s, März 1975.<br />

Der Dekor geht auf Kakiemon-Porzellane aus der Zeit nach 1675 zurück<br />

(Shono 1973, S.17-19). Er ist unter dem Namen ‘Alter gelber reicher Löwe’<br />

1728 erstmmals belegt (Rückert 1966, S.16). 1733 erschien der Begriff im<br />

Inventar der Dresdner Hofwirtschaftskammer. Der Dekor war<br />

Speiseservicen des sächsischen Hofes vorbehalten und wurde dort mit<br />

Ergänzungen und Nachlieferungen bis 1918 verwendet. Vgl. Bauer<br />

Margrit, Deutsches Porzellan des 18. Jahrhunderts, Geschirr und<br />

Ziergergerät, Museum für Kunshandwerk, Frankfurt a.M., Frankfurt a.M.<br />

1983, Nr.53.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

| 56<br />

204*<br />

PAAR SPUCKNÄPFE MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1735.<br />

Bauchige Leibung, ausgebogener Trichterhals, Ohrenhenkel. In der Art<br />

der japanischen Kakiemonmalerei als Dekor. Rand braun gehöht.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. Dreherzeichen IO für Johann Caspar<br />

Meissner. H 10,3 cm.<br />

Provenienz: Christie’s London, 10. Juli 2007, Lot 75.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)


205<br />

205*<br />

KORB MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1735-40. Modell wohl<br />

von J.J. Kaendler und J.F. Eberlein. Runde Form und in gespaltete<br />

Tatzenfüsse endende Schnörkelbeinen, die Wandung gitterartig ornamental<br />

durchbrochen, reliefierte Blüten, bemalt mit Kakiemon-Dekor.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. D 19 cm. Zwei der Füsse mit<br />

Brandriss. Diverse kleine Brandrisse am Korb. Zwei der arangierten<br />

Blüten und ein Federbusch mit Bestossung.<br />

Provenienz: Nachlass Eric und Irene Stiebel, New York.<br />

Vergleichbarer Dekor findet sich auf dem Service für Graf Johann<br />

Christian von Hennicke (1681-1752). Weiteres Vergleichstück für die Form<br />

des Korbes bei Sotheby’s London, 24.3.1981, Nr.51 und. bei Christie’s<br />

Genf, 12.11.1984, hier mit Papageien-Dekor (ein grosser Teil eines<br />

Speiseservices mit diesem Dekor befand sich in der Sammlung Ole Olsen,<br />

Kopenhagen).<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

206*<br />

PAAR KOPPCHEN MIT UNTERSCHALEN MIT GELBFOND<br />

UND KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1730-35. Mit Päonien,<br />

Reisigbündeln und exotischen Vögeln. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarken, Dreherzeichen, und / am Standring eines Koppchens.<br />

Ein Koppchen bestossen, minimale Randbestossungen an den<br />

Unterschalen.<br />

CHF 1 600.- / 2 200.-<br />

(€ 1 330.- / 1 830.-)<br />

206<br />

| 57


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

207<br />

208<br />

209<br />

207*<br />

PORZELLANKORB MIT HOLZSCHNITTBLUMEN, Meissen, um<br />

1740-45. Ovale Form mit durchbrochener Wandung und mit<br />

Rocaillenhenkeln. Im Fond ‘Holzschnittblumen’, die Ränder und die beiden<br />

Henkel goldgehöht. Unterglasurblaue Schwertermarke. L 22,3 cm, H<br />

11,6 cm. Diverse kleine Brandrisse.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 58<br />

208*<br />

TASSE UND UNTERTASSE AUS DEM SCHWANENSERVICE,<br />

Meissen, Ausformung um 1738-40. Bemalung aus dem 19. Jh. Modell von<br />

J.J. Kaendler und J.F. Eberlein. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

H 4,7 cm. Blüten und Blätter am Henkel bestossen.<br />

Abbildung:<br />

Ulrich, Pietsch, Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf<br />

von Brühl, 2000, S. 190 Nr. 88<br />

Diese Tasse gehört trotz leicht abweichender Form offensichtlich zu einer<br />

Reihe von Serviceteilen, aus der Zeit um 1740, die erst im 19. Jahrhundert<br />

‘nach der Natur’ in diversen Variationen bemalt wurden.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

209*<br />

PORZELLAN ZUCKERSTREULÖFFEL, Meissen, um 1750.<br />

Muschelförmige durchbrochene Laffe, Stiel geschwungen, in Muschel<br />

endend. L 20,2 cm. Laffe stark reapariert.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

210*<br />

TELLER MIT PAPAGEIENDEKOR, Meissen, um 1745-50. Rand<br />

‘Alter Ausschnitt’. Papageiendekor: Papagei auf der Stange vor einem<br />

Napf mit Kirschzweig, zu Füssen ein Bologneserhund, am Sandkasten<br />

emporspringend. Fahne mit Akanthusranken und Palmetten in Gold,<br />

schwarz gehöht, z.T. auf leicht lüstriertem Fond. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. Pressnummer. D 23,5 cm. Berieben.<br />

Provenienz: Sammlung Ole Olsen, Kopenhagen.<br />

Vgl. <strong>Katalog</strong> der Sammlung Hoffmeister, Hamburg, 1999, I, Nr. 194.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


210<br />

211*<br />

SCHALE ‘KOREANISCHER LÖWE’, Meissen, um 1774. Bemalt mit<br />

dem ‘Koreanischen Löwen’, Reiher und Päonienstrauch mit Maikäfer,<br />

Insekten und Streublumen indianischer Art. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit Stern und //, Pressnummer 61 und<br />

Malermonogramm in Mangan und Dreherzeichen. D 25 cm.<br />

CHF 1 800.- / 2 200.-<br />

(€ 1 500.- / 1 830.-)<br />

212*<br />

KLEINER LÖFFEL, Meissen, um 1750. Modelliert in Rocaillenform,<br />

bemalt mit Mosaik in Purpur, Putto bzw. Manierblumendekor. L 10 cm.<br />

Restauriert und bestossen.<br />

CHF 350.- / 450.-<br />

(€ 290.- / 380.-)<br />

211<br />

212<br />

| 59


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

213<br />

213*<br />

POUDREUSE, Louis XV, Paris um 1760.<br />

Rosen- und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven und<br />

Filets. Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, aufklappbarem und dreigeteiltem<br />

Blatt - das mittlere innen spiegelbelegt, die seitlichen jeweils ein<br />

Fach offenbarend - auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen,<br />

geschweiften Beinen. Front mit Zentralschublade unter lederbezogenes<br />

Auszugstablar, flankiert von je 1 Schublade, die linke blind. Zum<br />

Freistellen. 81x46,5x72,5 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s, Paris, 7.11.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 424).<br />

CHF 2 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 080.- / 3 750.-)<br />

214<br />

| 60<br />

214*<br />

1 PAAR HOCKER, Louis XV, Paris um 1750.<br />

Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Akanthusblättern, Kartuschen und<br />

Zierfries. Geschweifter, rechteckiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. Polychromer „Fortuny de Medici“<br />

-Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 55x43x45 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

215*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „EN CABRIOLET“, Louis XV, sign.<br />

NOGARET A LYON (Pierre Nogaret, Meister 1745), Lyon um 1750.<br />

Nussbaum mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />

Zierfries. Hufförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

geschweiften Beinen. Eingezogene, bogenförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />

Senfgelber Stoffbezug. 63x56x46x91 cm.<br />

P. Nogaret ist einer der wichtigsten Sitzmöbelhersteller, die nicht in Paris<br />

tätig waren. Er wurde in Paris geboren, verbrachte dort seine Lehrzeit<br />

und ging 1743 nach Lyon, wo er wenig später zusammen mit François<br />

Girard ein Atelier führte. Kurze Zeit darauf eröffnete er eine eigene<br />

Werkstatt; seine Sitzmöbel fanden rasch höchste Anerkennung. Seine<br />

Arbeiten waren gekennzeichnet durch eine innovative Formensprache,<br />

hohe Qualität und markante Blattwerk-Schnitzerei und standen jenen aus<br />

der französischen Metropole in nichts nach.<br />

CHF 9 000.- / 12 000.-<br />

(€ 7 500.- / 10 000.-)


| 61<br />

215


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

216<br />

216*<br />

FOLGE VON 8 ÄHNLICHEN STÜHLEN „A LA REINE“, Louis<br />

XV, Westschweiz, 18. Jh.<br />

Nussbaum mouluriert sowie reich beschnitzt mit Muscheln, Blättern und<br />

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge auf geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />

Rückenlehne. Jonc-Geflecht. Ca. 49x41x46x94 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

217<br />

| 62<br />

217*<br />

OVALES GUERIDON, sog. „table à écrire“, Louis XV, sign.<br />

DELORME (Adrien Delorme, Meister 1748), Paris um 1750.<br />

Rosenholz gefriest. In Messingstab gefasste „Brèche d’Alep“-Platte auf<br />

bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften, durch Nierentablar<br />

verbundenen Beinen. Front mit lederbezogenem Auszugstablar, seitlich<br />

1 Schublade. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 55,5x38x72 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 7.11.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 498).<br />

CHF 6 000.- / 10 000.-<br />

(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />

218*<br />

KLEINER SEKRETÄR „A ABATTANT“, Louis XV, monogr. FG,<br />

Innungsstempel, Paris um 1760.<br />

Veilchen- und Satinholz gefriest sowie mit Diamantspitzen und Zierfries<br />

eingelegt. Rechteckiger Korpus mit abgerundeten Eckstollen auf bogenförmig<br />

ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front „en arbalète“<br />

mit abklappbarer, innen mit grünem Leder bezogener Schreibplatte<br />

über Auszugstablar und Doppeltüre. Inneneinteilung mit 6 Schubladen<br />

auf 2 Reihen unter grossem Fach. Vergoldete Bronzebeschläge und<br />

-sabots. Profilierte „Brèche d’Alep“-Platte. 85x37x(offen 62)x108 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 28.4.2005 (<strong>Katalog</strong>nr. 228).<br />

Feines Möbel von hoher Qualität.<br />

Das Monogramm FG wurde wissenschaftlich unterschiedlich identifiziert,<br />

wobei wohl noch keine eindeutigen Belege gefunden worden sind. J.<br />

Nicolay glaubt darin das Monogramm von F. Gaudreaux zu erkennen;<br />

später wurde es mit F. Gavarelle in Verbindung gebracht. Allerdings scheinen<br />

beide Thesen nicht schlüssig.<br />

Es sind mehrere mit FG monogrammierte Möbel bekannt: ein „meuble<br />

d’appui“ (Auktion Christie’s London, 3.3.1994, <strong>Katalog</strong>nr. 164), vier<br />

Kommoden (die erste Sammlung Lady Baillie, Auktion Sotheby’s<br />

London, 13.12.1974, <strong>Katalog</strong>nr. 172; Sammlung Keck, Auktion Sotheby’s<br />

New York, 5.12.1991, <strong>Katalog</strong>nr. 254; die zweite Auktion Bordeaux,<br />

11.10.1994; die dritte Auktion Hôtel Drouot, Paris, 21.6.1993, <strong>Katalog</strong>nr.<br />

82; die vierte Auktion Marseille, 28.5.1988 und ein Bureau (Auktion<br />

Christie’s New York, 12.11.1981, <strong>Katalog</strong>nr. 211; Auktion Sotheby’s<br />

Monaco, 17.6.2000, <strong>Katalog</strong>nr. 276).<br />

CHF 12 000.- / 20 000.-<br />

(€ 10 000.- / 16 670.-)


218<br />

| 63


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

219 (Verso)<br />

220<br />

| 64<br />

219*<br />

KLEINES ZYLINDERBUREAU „A FLEURS“, Transition, Paris um<br />

1770.<br />

Amarant, Rosen-, Veilchenholz und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie<br />

ausserordentlich fein eingelegt mit Zentralmedaillon, Rautenmuster, Filets<br />

und Zierfries. Leicht geschweifter, rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Heraufziehbarer<br />

Zylinder und herausziehbare, mit schwarzem, goldgepresstem Leder bezogene<br />

Schreibplatte über schmaler Zentralschublade, flankiert von je 1<br />

Schublade. Inneneinteilung mit 3 nebeneinander liegenden Schubladen<br />

unter 3 entsprechenden Fächern. Vergoldete Bronzebeschläge und<br />

-sabots. Zum Freistellen. 84x46,5x(offen 63)x97 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 28.4.2005 (<strong>Katalog</strong>nr. 227).<br />

Feines Möbel von hoher Qualität.<br />

CHF 5 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />

220*<br />

FAUTEUIL „A LA REINE“, Louis XV, sign. LEDUC (Pierre Leduc,<br />

1685 Paris 1765), Paris um 1755.<br />

Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />

„Tassinari & Chatel“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern.<br />

70x59x43x104 cm.<br />

Provenienz: Auktion Millon & Robert, Paris, 11.11.1993 (<strong>Katalog</strong>nr. 398).<br />

CHF 2 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 080.- / 3 750.-)


219<br />

222*<br />

BIDET, Louis XV, sign. J.M. PETIT (Jean Marie Petit, Meister 1777),<br />

Innungsstempel, Frankreich um 1770/80.<br />

Nussbaum profiliert. Nierenförmiger, aufklappbarer Sitz auf bogenförmig<br />

ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Flache<br />

Rückenlehne mit aufklappbarem, lederbezogenem Blatt über 3<br />

Kompartimenten. In der Zarge Fayenceschale mit feiner Blaumalerei.<br />

80x46x45x85 cm.<br />

Das Sitzbecken für Waschungen und Spülungen des Intimbereichs war<br />

bereits in der Antike gebräuchlich. Die Bereitstellung einer Art Bidet für<br />

Vaginalspülungen vor und nach dem Koitus wird in griechischen<br />

Eheverträgen erwähnt. Die Urform des heutigen Bidets stand in mittelalterlichen<br />

und frühneuzeitlichen Bordellen. Um 1730 kommt in Frankreich die<br />

Intimtoilette auf. Das Bidet mit festem Rückenteil und mit einem Einsatz<br />

aus Metall oder Keramik ist die Erfindung eines französischen Ebenisten der<br />

Zeit unter Louis XV. Zum ersten Mal werden 1739 vom Pariser Ebenisten<br />

Rémy Péverie (Drechsler, Meister 1735, vgl. Salverte, S.244) in seinem<br />

Atelier La Belle Teste an der Rue aux Ours, Ecke Rue Quincampoix<br />

„bidets à dossier et à abattant“ angeboten. Auch taucht die Bezeichnung<br />

bidet - eigentlich Reitpferdchen - hier zum ersten Mal in dieser zweiten<br />

Bedeutung auf. Die Hygienevorstellungen hatten sich verändert. Wasser<br />

galt nicht länger als Krankheitsüberträger (der Syphilis etwa). Der „bonne<br />

société“ blieb das Bidet allerdings moralisch suspekt, verband sich mit ihm<br />

doch die Vorstellung von Ausschweifung. Man besteigt es rittlings, das<br />

Bidet, wie sein Name schon sagt. Von den „Wännchen, die man braucht im<br />

Dirnensaale“ berichtete am Ende des Mittelalters der Balladenschreiber<br />

François Villon. Die Geschichte des Bidet geht eng einher mit der<br />

Geschichte der Moral und der Verhütung. Die meisten empirischen<br />

Erfahrungen bei der Verhütung besassen zu allen Zeiten die Prostituierten.<br />

Neben der reinigenden Kraft des Wassers vertrauten die Dirnen auch auf<br />

Pessare und Salben mit spermizider Wirkung, die sich, so vermutet man, in<br />

der Rücklehne der „bidets à dossier et à abattant“ verstauen liessen.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

222<br />

| 65


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

223<br />

224<br />

| 66<br />

223*<br />

KOMMODE, Transition, Westschweiz um 1775.<br />

Nussbaum und heimische Fruchthölzer fein eingelegt mit<br />

Würfelmarketerie, Filets und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit abgerundeten<br />

Ecken auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen.<br />

Geschweifte Front mit 3 Schubladen ohne Traverse. Bronzebeschläge.<br />

Profilierte, grau/rot/weiss gesprenkelte Marmorplatte. 124x65x84 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

224*<br />

KLEINE VITRINE MIT AUFSATZ, Louis XV, westdeutsch um 1770.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie mit teils getönten Edelhölzern<br />

fein eingelegt mit Würfelmarketerie, Filets und Zierfries. Rechteckiger<br />

Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen geschweiften<br />

Beinen. Unterteil mit Vitrinen-Doppeltüre unter 3 mit Marmor belegten<br />

Tablaren. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 56x36x107 cm.<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

225*<br />

1 PAAR GROSSE FAUTEUILS „A LA REINE“, Régence, Paris um<br />

1730.<br />

Kirsche reich beschnitzt mit Akanthusblättern, Muscheln und Zierfries.<br />

Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

geschweiften Beinen auf Bocksfüssen. Hohe, ganz überpolsterte und jochförmig<br />

abschliessende Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen auf<br />

geschweiften -stützen. Gold/gelber „Veraseta“-Damastbezug mit Blumen<br />

und Blättern. 65x55x50x118 cm.<br />

Feines Paar von bestechender Qualität.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


| 67<br />

225


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

226<br />

227<br />

| 68<br />

226*<br />

FOLGE VON 4 ÄHNLICHEN ZUNGENSTÜHLEN, Louis XV, wohl<br />

Zürich um 1765.<br />

Nussbaum profiliert. Geschweifter, trapezförmiger Sitz „à chassis“ auf wellig<br />

ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen auf Tatzenfüssen.<br />

Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit geschweiftem<br />

Zungenbaluster. Polychromer Tapisseriebezug. Ca. 46x42x45x107 cm.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

227*<br />

GROSSER FAUTEUIL „A LA REINE“, Régence, Paris um 1720.<br />

Buche fein beschnitzt mit Muscheln, Blättern und Zierfries. Geschweifter,<br />

trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit durch bewegten<br />

Kreuzsteg verbundenen, geschweiften Beinen. Flache, jochförmig<br />

abschliessende und ganz überpolsterte Rückenlehne mit ausladenden<br />

Armlehnen auf geschweiften -stützen. Eierschalenfarbener<br />

Seidenvelourbezug mit Blumen und Blättern sowie dekorativem<br />

Nagelbeschlag. 70x62x44x117 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

228*<br />

KAMINSCHIRM, Régence, Paris um 1720/30.<br />

Lindenholz durchbrochen und reich beschnitzt mit Muscheln, Blättern<br />

und Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, durchbrochener und rechteckiger<br />

Rahmen mit jochförmig abschliessendem Kranz auf eingerollten<br />

Jochsfüssen. Oranger Seidenbezug. B 82 cm. H 125 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)


228<br />

| 69


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

229<br />

230<br />

| 70<br />

229*<br />

KOMMODE, Louis XV, Frankreich um 1760.<br />

Nussbaum gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt. Geschweifter,<br />

trapezförmiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />

Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 3 Schubladen. Bronzebeschläge<br />

und -applikationen. Profilierte „Gris St. Anne“-Platte. 137x65x5x87 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

230*<br />

KAMINSCHIRM, Louis XV, Paris um 1760.<br />

Holz fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries sowie vergoldet.<br />

Geschweifter rechteckiger und jochförmig abschliessender Rahmen auf<br />

markanten Jochsfüssen. Polychromer Seidenbezug. B 78 cm. H 121 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

231*<br />

DAMENBUREAU, Louis XV, wohl Strasbourg um 1760.<br />

Nussbaum, Palisander und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie mit<br />

Reserven, Mäanderband und Zierfries eingelegt. Geschweifter, rechteckiger<br />

Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften<br />

Beinen. Schräge, aufklappbare Schreibplatte über 2 Schubladen, die<br />

oberste zweigeteilt. Inneneinteilung mit 3 grossen Zentralfächern, flankiert<br />

von je 3 Schubladen unter grossem Fach. Geheimfach.<br />

Bronzebeschläge. 101x55x(offen 75)x104,5 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


231<br />

| 71


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

232<br />

233<br />

| 72<br />

232*<br />

KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT HAUSMALEREI,<br />

Meissen, um 1750. Bemalung aus der Werkstatt F. J. Ferners mit einem<br />

Eselstreiber, einem sitzenden Vogelhändler und einer stehenden alten Frau<br />

mit zwei toten Vögeln in der Hand, auf der Untertasse eine Flussgott-<br />

Szene vor befestigter Stadt im Hintergrund. Goldschnörkel- und<br />

Goldränder. Unterglasurblaue Schwertermarke, das Koppchen mit<br />

Dreherzeichen (Stern) und /. H 4,7 cm, D 12 cm. Auktionsetikett<br />

Rudolph Lepke ‘LD No.435’. Vergoldung etwas berieben.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Prof. Ludwig Darmstaedter, Berlin.<br />

- Auktionshaus Rudolph Lepke Berlin, Sammlung Darmstaedter, 1925.<br />

Abbildung:<br />

Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan Hausmaler, Band<br />

2, Leipzig 1925, S.364, Nr.339; Rudolph Lepke Berlin, Auktionskatalog<br />

der Sammlung Ludwig Darmstaedter, Berlin, 24-26. März 1925, Nr.418.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

233*<br />

MONATSTASSE ‘OKTOBER’ MIT HAUSMALEREI, Meissen, um<br />

1740-50. Aus einer Serie von Monatstassen, Wermuthkrügel aus der<br />

Werkstatt Franz Ferdinand Meyer von Pressnitz. Bemalt mit einer<br />

Goldkartusche, darin eine Weinernteszene, flankiert von Callot-Zwergen,<br />

Goldspitzenbordüre am Rand. Ohne Marke. Pressmarke 24. H 8 cm.<br />

Provenienz: Christie›s London, The Nyffeler Collection, 9. Mai 1986, Lot<br />

167.<br />

Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsches Fayence- und Porzellan-Hausmaler,<br />

Leipzig 1925, Bd II, S.310; Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold<br />

Collection, New York, 2008, S. 652 Abb. 332, zu einer Tasse ‹September›<br />

aus dieser Serie.<br />

CHF 3 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 920.- / 3 750.-)


234<br />

234*<br />

TEEKANNE UND DECKEL MIT HAUSMALEREI, Meissen, um<br />

1774-80. Mit bliblischen Szenen bemalt von F. Meyer von Pressnitz; Esau<br />

verkauft dem Jakob sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht (Genesis,<br />

26:34), bzw. Saul lässt den Geist Samuels beschwören (Könige 28:8). Auf<br />

der Unterseite in Eisenrot die entsprechenden Bibelverse: ‘Genesis, C:<br />

26.V34’ und ‘König. C:28.V:8’. Unterglasurblaue Schwertermarke mit<br />

Stern und Schleifstrich. H 11,4 cm. Deckelknauf bestossen.<br />

Provenienz: Sotheby’s Olympia London, The Rudolf Just Collection, 11.<br />

Dezember 2001, Lot 69.<br />

Literatur: Rudolf Just, Neue Forschungen über die Pressnitzer Porzellan-<br />

Hausmalerei, in: KFS, Mitteilungsblatt Nr.46, April 1959, S.27-33<br />

Abb.24, 25.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

235*<br />

ZUCKERDOSE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN, Meissen,<br />

um 1725. Oktagonal profilierte Form mit entsprechendem Deckel.<br />

Golddekor aus der Werkstatt Abraham Seuter in Augsburg mit radierten<br />

Goldchinesen auf Grasstreifen, auf Ästen sitzenden Vögeln, die Ränder<br />

vergoldet. Mit Augsburger Randbordüre. Lüstermarke JS. L 11,5 cm.<br />

Stark berieben.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Oktober 1973.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

236*<br />

ZUCKERDOSE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN, Meissen,<br />

um 1725. Oktagonale profilierte Form mit entsprechendem Deckel.<br />

Golddekor aus der Werkstatt Abraham Seuter in Augsburg mit radierten<br />

Goldchinesen auf Schnörkelkonsolen zwischen Laub- und<br />

Bandelwerkmotiven, Ränder vergoldet und mit Augsburger Randbordüre.<br />

Lüstermarke W. L 11,5 cm. Stark berieben, Deckel mit alter<br />

Restaurierung am Knauf und am Rand.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

235<br />

236<br />

| 73


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

237<br />

238<br />

| 74<br />

237*<br />

KUMME MIT HAUSMALEREI VON ABRAHAM<br />

SEUTER, Meissen, um 1730-40. Bemalt mit eisenroten<br />

Jagdszenen darunter eine Hirschagd auf<br />

Goldkonsolen mit Laub- und Bandelwerk, im Fond<br />

der Kumme eine weitere Hirschjagd auf entsprechendem<br />

Goldsockel, Goldspitzenbordüre am Rand. Ohne<br />

Marke, im Boden eingeritztes C. H 7,5 cm, D 16 cm.<br />

Vergoldung am Rand berieben, kleine<br />

Randbestossungen.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Isaacson, Seattle.<br />

- Christie’s New York, 24. Mai 2001, Lot 384.<br />

Seuter hielt sich bei einer der Hirschjagdszenen an<br />

eine Vorlage von J.E. Ridinger, zu welcher folgender<br />

Vers gehörte: ‘Der Hirsch in leichtem Satz scheint<br />

durch die Luft zu fliegen, Jedoch ereilet ihn der Luchs,<br />

sein starker Feind, Geschwindigkeit allein ist nicht gut<br />

genug zum siegen, Er muss auch Kraft und Mut mit<br />

selber seyn vereint.’<br />

Literatur: Siegfried Ducret, Meissner Porzellan bemalt<br />

in Augsburg, 1718 bis um 1750, Band II, 1972, S. 197,<br />

Abb.Nr.175 und Abb.176.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

238*<br />

TELLER MIT MYTHOLOGISCHER SZENE IN<br />

HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Werkstatt F.J.<br />

Ferner. Mythologische Szene mit Göttin Juno, flankiert<br />

von Gottvater Zeus, in Goldspitzenbordüre.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. Ritzzeichen. D 21<br />

cm. Gold berieben.<br />

Provenienz: Jakob Stodel, Amsterdam, Dezember<br />

1969.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)


239<br />

239*<br />

PAAR TELLER MIT SCHÄFERIDYLLE IN<br />

HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Bemalt in der<br />

Werkstatt F. J. Ferner. Jede mit einem Schäferpaar<br />

inmitten einer Parklandschaftszene im Spiegel, goldgerahmt<br />

und mit drei einzelnen Blüten auf der<br />

Fahne. D 22,8 cm. Emailfarben und Vergoldung<br />

eines Tellers stark berieben.<br />

Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und<br />

Porzellan Hausmaler, Band 2I, Leipzig 1925,<br />

Abb.333; M. Newman, Die deutschen Porzellan-<br />

Manufakturen, Braunschweig 1977, Abb. 192.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

240*<br />

TELLER MIT SCHÄFERIDYLLE IN<br />

HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Bemalt in der<br />

Werkstatt F. J. Ferner, auf der Fahne vier grosse stilisierte<br />

Blüten. Goldspitzen und Goldrand. Wohl aus<br />

einer Serie von Schäferdarstellungen als Allegorien<br />

der Jahreszeiten. Ohne Marke. D 23,5 cm.<br />

Randreparatur<br />

Provenienz: ehemals Sammlung Dr. A. List,<br />

Magdeburg.<br />

Abbildung:<br />

Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence - und<br />

Porzellan Hausmaler, Band 2, Leipzig 1925, S. 361<br />

Abb. 333; Michael Newman, Die deutschem<br />

Porzellan-Manufakturen im 18. Jahrhundert, Band I,<br />

Braunschweig 1977, S.201, Abb.192, Text S.200.<br />

CHF 1 400.- / 1 800.-<br />

(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />

240<br />

| 75


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

241<br />

242<br />

243<br />

| 76<br />

241*<br />

PAAR KLEINE TELLER MIT JAGDSZENEN IN HAUSMALEREI,<br />

Meissen, um 1730-35. Bemalung aus der Werkstatt F. Meyer von<br />

Pressnitz. Im Spiegel goldgerandete Vierpasskartusche, darin Jagdszenen.<br />

Auf dem einen Teller Darstellung einer Hirschkuhjagd. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, // im Standring eines Tellers. D 22 bzw. 22,2 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, 7. Juni 1999, Lot 59, 61.<br />

Ein ähnlicher Teller bei Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und<br />

Porzellan- Hausmaler, Band 2, Leipzig 1925, S.324, Abb.276, S328f.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

242*<br />

TELLER MIT HAUSMALEREI, Meissen um 1730-35. Bemalung um<br />

1745-50 von F. Meyer von Pressnitz. Im Spiegel goldgerandete Kartusche,<br />

darin Reiter in Flusslandschaft mit Wasserschlössern vor hügeligem<br />

Hintergrund. Auf der Fahne vier Zweige. H 2,5 cm. D 22 cm. Goldrand<br />

der Kartusche oben leicht berieben.<br />

Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsches Fayence- und Porzellan-Hausmaler,<br />

Leipzig 1925, Abb.276 und Abb.284.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

243*<br />

KOPPCHEN MIT AUGSBURGER GOLDDEKOR, Meissen, um<br />

1725. Bemalung wohl Bartholomäus Seuter, Augsburg. Bemalt mit<br />

Jagdhunden auf Konsolstreifen mit Draperien und Augsburger<br />

Randbordüre. Ohne Marke.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)


244<br />

244*<br />

KUMME MIT HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Bemalt mit goldgehöhtem<br />

unterglasurblauem Fels- und Vogeldekor, übermalt in der<br />

Werkstatt F.J. Ferner mit polychromer Bemalung eines Mädchens mit<br />

Früchtekorb und Schaf. Im Fond der Kumme Mittelmedaillon mit eisenroter<br />

Landschaft mit Figurenstaffage und umlaufenden Schäferszenen auf<br />

Bodenstreifen. Unterglasurblaue Schwertermarke mit Beizeichen N.<br />

H 8,5 cm. Grosse Reparatur in der Wandung.<br />

Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler,<br />

Band 2, Leipzig 1925, S. 359, Abb.330, 331.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

245*<br />

KAFFEEKANNE UND DECKEL MIT HAUSMALEREI, Meissen,<br />

um 1730, die Bemalung in der Werkstatt von F.J. Ferner um 1750.<br />

Birnenförmig mit Schnabelausguss. Kanne und Deckel plastisch belegt<br />

mit Reliefblütenzweigen. Unter dem Ausguss, unter dem Henkel und auf<br />

beiden Seiten des Deckels je eine musizierende Schäferin.<br />

Goldspitzenbordüre. Henkel, Ausguss, Ränder und Reliefblütenzweige<br />

goldstaffiert. Unterglasurblaue Schwertermarke mit Punktknäufen.<br />

H 19,6 cm. Kannen- und Deckelrand sowie Ausguss mit Bestossungen.<br />

vgl. G. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 2,<br />

Abb.317, S.348 .<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

245<br />

| 77


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

246<br />

246*<br />

PLATTE MIT HAUSMALEREI, Meissen, um 1740-50. Oval, vierpassförmig,<br />

bemalt in Grün und Braun mit Jagdszenen nach Vorlagen von J.E.<br />

Ridinger. Goldrand. L 25 cm. Rückseitiges Sammlungsetikett. Goldrand<br />

berieben.<br />

Das Schabkunstblatt von Ridinger hat den Titel ‘Der gehetzte wehrlos<br />

Rehbock’ (Thienenmann Nr.1116). Abgebildet bei Alfred Ziffer, Malerei<br />

und Feuerkunst, Fayencen der Sammlung Neuner, Wolfratshausen 2005,<br />

S.142, Nr.63 (dort motivgleich ein bemalter Walzenkrug von M. Schmid<br />

um 1730/35).<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

247*<br />

SELTENE UNTERSCHALE MIT HAUSMALEREI VON LORENZ<br />

VON SANDRART, Meissen, um 1726. Dekor in der Art von Ignaz<br />

Bottengruber. In bunter Schmelzmalerei in von Jagdtrophäen gerahmter<br />

Kartusche Diana mit ihren Attributen. Auf der Rückseite von L. de<br />

Sandrart bezeichnet und datiert: ‘Invente et fait sur la tres gracieuse<br />

Protection de Son Altess: Sereniss: Monseig: le Duc Regnant<br />

EBERHARD LOUIS Duc de Würtenburg et Dans la Residenc,<br />

Louisbourg par L. de Sandrart De Stockau.1726.’ D 13,3 cm. Emailmalerei<br />

teilweise berieben.<br />

| 78<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />

Hanover, II, 27.-29. März 2007, Lot 718.<br />

Lorenz von Sandrart, Schmelzmaler und Radierer, geb. in Nürnberg um<br />

1682, gest. 1753 in Stuttgart. Sohn des Johann Jakob von Sandrart, einem<br />

Grossneffen des Joachim von Sandrart d.Ä, Kunstschriftsteller, Kaufmann<br />

und Maler, der sich 1645 auf dem von seinem Schwiegervater ererbten<br />

Schloss Stockau bei Ingolstadt niederliess (Vgl. Thieme-Becker, Band<br />

XXIX, Leipzig 1935, S.398).<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

248*<br />

ZWEI KLEINE SCHALEN MIT HAUSMALEREI, Meissen, um<br />

1740-50. Bemalt in Grün und Braun mit je einer Jagdszene. Goldränder.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke und Pressnummer 52 bzw. 53. D 13,2<br />

cm. Eine Unterschale mit zwei reparierten Randbestossungen.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)


247<br />

248<br />

| 79


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

249 249<br />

250<br />

249*<br />

PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />

HAUSMALEREI, Meissen, um 1735. Bemalung aus der Werkstatt F.J<br />

Ferner, Umkreis des Monogrammisten W, um 1750-60. Reiche kalligraphische<br />

Goldspitzenränder. Kartuschenrahmen mit Konsolen, darauf<br />

Vögel, Hunde und Jagdwild, Blumenkörbe als Bekrönung. In den<br />

Reserven Genrefigürchen. Unterglasurblaue Merkurstabmarke (Koppchen<br />

unterglasurblaue Schwertermarke), Diverse Dreherzeichen. H 4,2 cm. D<br />

11,9 cm. Berieben, Brandrisse.<br />

Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmalerei,<br />

Leipzig 1925, Abb.345-347.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

250*<br />

SCHOKOLADENTASSE UND UNTERTASSE MIT<br />

HAUSMALEREI, Meissen, um 1725-30, die Bemalug um 1750 von F. J.<br />

Ferner oder F. F. Meyer von Pressnitz mit einer Harfenspielerin bzw.<br />

Lautenspielerin, im Spiegel der Unterschale Kavalier mit Dame.<br />

Goldblattbordüren. Ohne Marke. H 6,6 cm, D 12,5 cm. Farben im Fond<br />

der Unterschale verkratzt.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

| 80<br />

251*<br />

TEEKANNE UND DECKEL MIT CHINOISERIEN, Meissen, um<br />

1740. Bemalt mit Chinoiserien in passigen Goldkartuschen mit Laub- und<br />

Bandelwerk mit Gitterwerk in Gold und Schwarz konturiert.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 10, Vergoldermarke H<br />

auf Kanne und im Deckel. H 10,7 cm. Gold teilweise leicht berieben.<br />

Provenienz:<br />

- J.J. Klejman Galleries, New York, 23 June 1956.<br />

- The Collection of Frederick J. and Antoinette van Slyke<br />

- Sotheby’s New York, 26. September 1989, Lot 44.<br />

- Privatsammlung Kanada.<br />

Ausstellung:<br />

- The Baltimore Museum of Art, 10 March 1964-23 June 1969.<br />

- Toronto, Ontario, The George R. Gardiner Museum of Ceramics Art,<br />

White Gold: The Discovery of Meissen Porcelain, 6 March 1996-5<br />

January 1997.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)


251<br />

252*<br />

KONFEKTSCHÄLCHEN MIT CHINOISERIE, Meissen, um 1735.<br />

Oktagonale Form, bemalt mit zwei Chinesen und einem Kind auf einer<br />

Schnörkelkonsole in Gold mit Gitterwerk und Laub- und Bandelwerk in<br />

Purpur und Eisenrot. Goldspitzenbordüre. Auf der Unterseite des Randes<br />

bunte ‘indianische’ Blütenzweige. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

D 14,5 cm. Gold berieben.<br />

Provenienz: Galerie Stuker, Bern, Mai 1986.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

253*<br />

UNTERSCHALE MIT HAUSMALERDEKOR, Meissen, um 1725.<br />

Bemalung von Anna Elisabeth Wald. Chinesen in Goldkartusche mit<br />

Laub- und Bandelwerk nach Meissener Vorbild. Goldspitzenbordüre,<br />

Goldrand. Ohne Marke. D 12,6 cm. Leicht berieben.<br />

Provenienz:<br />

- Wolfe Collection (Inventarnr.59)<br />

- Bonhams Knightsbridge, London, 17. Juni 1998, Lot 63.<br />

Für die Malerei vgl. Siegfried Ducret, Meissner Porzellan bemalt in<br />

Augsburg 1718 bis um 1750, Bd.I, Braunschweig 1971, Nr.354.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

252<br />

253<br />

| 81


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

254<br />

255<br />

255<br />

| 82<br />

254*<br />

SCHOKOLADENTASSE UND EINE UNTERSCHALE, Meissen<br />

und Vezzi, frühes 18. Jh. Bemalt mit radierten Goldchinesen zwischen<br />

Bäumen und Sträuchern auf Konsolen und Augsbuger Randbordüre. Die<br />

Untertasse wohl bemalt in der Werkstatt Abraham Seuter. Lüsterzeichen<br />

‘B.63’ und ‘B.C.S’. H 8,1 cm, D 13 cm.<br />

Provenienz: Sammlung von Bibra, Juni 1990.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

255*<br />

PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT AUGSBURGER<br />

GOLDCHINESEN, Meissen, um 1720-25. In der Art des Abraham<br />

Seuter, bemalt mit radierten Goldchinesen auf Konsolen und<br />

Terrainstreifen, in vergoldeten Randbordüren, dem sogenannten<br />

‘Augsburger Randmuster’. Lüsterzeichen in Eisenrot (X und B.C.S).<br />

H 4,4 cm. D 12,5 cm. Stark berieben.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

256*<br />

KUMME MIT CHINOISERIEN, wohl England, 2. Hälfte 18 Jh. Bemalt<br />

mit Chinesenszenen auf Landschaftsstreifen in Blattkartuschen mit<br />

Chrysanthemen in Eisenrot, gehöht in Gold, Ränder vergoldet,<br />

Goldspitzenbordüre am Rand. Ohne Marke. Goldmarke 5.<br />

H 8,4 cm. Glasur stark krakeliert, minimal restauriert.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


256<br />

257* ohne Abb.<br />

SCHOKOLADENTASSE UND UNTERTASSE<br />

‘FELS- UND VOGEL’ DEKOR, Meissen, um 1730-<br />

40. Bemalung nach ostasiatischem Vorbild in<br />

Unterglasurblau mit Fels und Vogel auf goldfarbenem<br />

Fond. DAZU: Ein Koppchen und Unterschale ‘en<br />

suite’, Meissen um 1730-40. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit Beizeichen. H 7,1 cm, D 21,1<br />

cm. Assortiert, Untertassen stark berieben. (4)<br />

Provenienz: Sotheby’s, Mai 1970.<br />

Vgl. Hans Syz, Catalogue of the Hans Syz<br />

Collection, Meissen Porcelain and ‘Hausmalerei’,<br />

Washington D.C. 1979, Nr.161.<br />

CHF 1 200.- / 1 500.-<br />

(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />

258*<br />

TEEDOSE MIT AUGSBURGER<br />

GOLDCHINESEN, Meissen, um 1725. Golddekor<br />

aus der Werkstatt Abraham Seuter in Augsburg.<br />

Balusterförmig, sechseckig mit flachem, rundem<br />

Deckel. In den Feldern radierte Goldchinesenszenen.<br />

Schwertermarke auf dem unglasierten Boden. H 10,3<br />

cm. Stark berieben, bestossen.<br />

Provenienz: Konrad Strauss, München, Oktober 1972.<br />

Vgl. Siegfried Ducret, Meissner Porzellan, bemalt in<br />

Augsburg 1718 bis um 1750, Bd. I, Braunschweig 1971,<br />

Abb. 168.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

258<br />

| 83


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

259<br />

260<br />

| 84<br />

259<br />

259*<br />

1 PAAR PORTRAITTAFELN, Renaissance, wohl Nordfrankreich,<br />

Ende 16. Jh.<br />

Eiche fein geschnitzt. Darstellung eines adligen Paares in profiliertem<br />

Rahmen. H 53,5 cm. B 37,5 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

260*<br />

OHRENFAUTEUIL „EN OS DE MOUTON“, Louis XIII, Paris um<br />

1650/80.<br />

Buche profiliert. Leicht trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit durch<br />

H-Steg verbundenen, geschweiften Beinen. Rechteckige, bogenförmig<br />

abschliessende Rückenlehne mit seitlichen Ohren und gepolsterten<br />

Armlehnen auf geschweiften Volutenstützen. Polychromer „Scalamandré<br />

Flammenstich“-Bezug. 60x54x49x113 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Picard, Paris, 2002.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

261*<br />

JARDINIERE, spätes Louis XV, Aachen-Lüttich, 18./19. Jh.<br />

Eiche reich beschnitzt mit Muscheln, Blättern und Zierfries. Rechteckiges<br />

Becken auf wellig ausgeschnittener Zarge mit markant ausstehenden und<br />

geschweiften Volutenbeinen. Grüner Messingeinsatz. 100x37x98 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)


261


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

262<br />

262*<br />

SCHREIN, Barock, wohl deutsch um 1700.<br />

Nussbaum gefriest, teils ebonisiert und fein eingelegt mit Bandelwerk,<br />

Blättern und Zierfries. Bastionsförmiger, dreiseitig verglaster Korpus mit<br />

vorstehendem und gewölbtem Kranz, freistehenden, gedrehten Ecksäulen<br />

auf gekehltem Sockel mit vergoldeten Kugelfüssen. 76x30x50 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

263<br />

| 86<br />

263*<br />

KLEINER FAUTEUIL „DE CABINET“, Louis XV, wohl Aachen-<br />

Lüttich um 1760.<br />

Eiche profiliert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />

Geschweifter, dreieckiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

geschweiften Beinen. Markant eingezogene Rückenlehne „en arbalète“<br />

mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Jonc-Geflecht.<br />

Senfgelbes Velourssitzkissen. 65x49x40x80 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Norddeutscher Adelsbesitz.<br />

- Auktion Sotheby’s Amsterdam, Crowns and Coronets, 10.9./1.11.2006<br />

(<strong>Katalog</strong>nr. 961).<br />

Feiner und sehr seltener Fauteuil von bestechender Qualität.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

264*<br />

AUFSATZSCHREIBKOMMODE, Barock, wohl Strasbourg um 1720.<br />

Nussbaum, -wurzelmaser sowie diverse heimische Fruchthölzer gefriest<br />

und fein eingelegt mit Faltstern, Bandelwerk, Rautenmuster, Reserven<br />

und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit geradem, vorkragendem Kranz<br />

auf entsprechendem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. Schräge, aufklappbare<br />

Schreibplatte über breiter Schublade und bogenförmig ausgeschnittener<br />

Beinaussparung, flankiert von je 1 Türe unter Schublade.<br />

Inneneinteilung mit 3 Schubladen. Zurückgesetzter Aufsatz mit grosser<br />

Doppeltüre. Bronzebeschläge und -hänger. Etwas zu überholen.<br />

138x59x(offen 80)x246 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei B. Steinitz, Paris 1979.<br />

CHF 5 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 170.- / 7 500.-)


264<br />

| 87


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

265<br />

266<br />

| 88<br />

265*<br />

KOMMODE, Barock, westdeutsch um 1750/70.<br />

Nussbaum und -wurzelmaser gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt.<br />

Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, randprofiliertem Blatt auf<br />

gekehltem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. In der Mitte markant<br />

eingezogene Front mit 4 Schubladen. Messingbeschläge und -hänger.<br />

126x67x88 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Rieter, 1990.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

266*<br />

GROSSER FAUTEUIL „A LA REINE“, Régence, westdeutsch um<br />

1730.<br />

Buche profiliert sowie beschnitzt mit Blattwerk. Leicht geschweifter, trapezförmiger<br />

Sitz auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit markant<br />

geschweiften Beinen. Flache. bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />

mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Polychromer<br />

„Kligi“-Seidenbezug mit geometrischem Muster. Sitzkissen.<br />

69x58x42x118,5 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Fromer, 1987.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

267*<br />

TRUMEAU, Louis XV, Basel/Frankfurt um 1760/70.<br />

Holz mouluriert, fein beschnitzt mit Blumen, Blättern, Kartuschen und<br />

Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, rechteckiger Rahmen mit fein<br />

bemaltem Fronton mit Flusslandschaft und Figurenstaffage. H 255 cm. B<br />

85 cm.<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)


267


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

268<br />

269<br />

| 90<br />

268*<br />

SPIELTISCH, Louis XV, Bern um 1760.<br />

Nussbaum und Wurzelmaser gefriest sowie mit Rautenmuster und<br />

Zierfries eingelegt. Rechteckiges, vorstehendes, aufklappbares und innen<br />

mit grünem Filz bezogenes Blatt mit markant vorstehenden, abgerundeten<br />

Ecken auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen<br />

auf Bocksfüssen. 90x45x(offen 90)x73 cm.<br />

Provenienz: Auktion Stuker, Bern, 21.11.2007 (<strong>Katalog</strong>nr. 2171).<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

269*<br />

SPIEGEL, Louis XV, von J.F. FUNK (Johann Friedrich Funk, 1706-<br />

1775), Bern um 1765/75.<br />

Linde durchbrochen und fein beschnitzt mit Rocaillen, Kartuschen,<br />

Blättern und Zierfries sowie vergoldet. Rechteckiger, profilierter Rahmen<br />

mit fein durchbrochenem Kartuschenaufsatz. Feines Spiegelglas „en<br />

biseau“. H 102 cm. B 63 cm.<br />

Feiner Spiegel von hoher Qualität.<br />

J.F. Funk entstammte einer berühmten Berner Kunsthandwerker-Familie<br />

und war der Bruder des Ebenisten Mathäus Funk. Anfang der 1720er Jahre<br />

wurde J.F. Funk von seinem Vater in eine Bildhauer-Lehre geschickt. Wo<br />

genau er die Ausbildung absolvierte, weiss man nicht, sicher ist nur, dass J.F.<br />

Funk während seiner Gesellenzeit u.a. in Genf tätig war - ein Vertrag aus


270<br />

dem Jahr 1730 belegt seine Arbeit am Landhaus Lullin und erwähnt ihn als<br />

„Jean Friedrich Founk sculpteur“. Gegen Ende von 1731 etablierte er eine<br />

Werkstatt in Bern, wo er bald als wohlerfahrener Bildhauer bekannt war.<br />

Ein Jahr später erhielt er von der „Burgerkammer“ die Erlaubnis, in Bern<br />

Wohnsitz zu nehmen, womit die Voraussetzungen erfüllt waren, Aufträge<br />

zu erhalten. Nach dem „Roten Löwen“, dem Hauszeichen der Zunft zu<br />

Mittellöwen, folgte ein hochbedeutender Auftrag des Rates von Bern, nämlich<br />

die Schaffung eines neuen Thrones für das Haupt der Republik im<br />

Rathaus. In der Zeit zwischen 1740 und 1750 war J.F. Funk besonders produktiv;<br />

es gelang ihm, als Bildschnitzer und Spiegelhändler mit der württembergischen<br />

Spiegelfabrik in Stuttgart, einer fürstlichen Institution, so<br />

gute Kontakte zu knüpfen, dass er 1742 das Monopol für den Verkauf von<br />

Glas und Spiegelglas für die Schweiz erhielt. Von grosser künstlerischer<br />

Bedeutung für J.F. Funk und seine Werkstatt war der Aufenthalt des<br />

berühmten Bildhauers und Stukkateurs Johann August Nahl, der von 1746<br />

bis 1755 in Bern tätig war. Sein Einfluss auf das Funk-Atelier ist unverkennbar.<br />

Die zahlreichen Werke, die im folgenden Vierteljahrhundert entstanden<br />

und weit über Bern hinaus bekannt und beliebt waren, bezeugen die<br />

grosse Bedeutung des Betriebes.<br />

Lit.: H. von Fischer, Die Kunsthandwerker-Familie Funk im 18.<br />

Jahrhundert, Bern 1961. Ibid., Fonck.a.Berne, Bern 2001 (biogr.<br />

Angaben).<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

270*<br />

DAMENBUREAU, Louis XV, sign. M.D. COULERU A<br />

MONTBELIARD (Marc David Couleru, Meister 1750), um 1760.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt<br />

mit Rautenmuster, Kartuschen, Bandelwerk und Zierfries. Geschweifter,<br />

rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />

Beinen. Schräge, aufklappbare, innen mit grünem, goldgepresstem Leder<br />

bezogene Schreibplatte über 2 Schubladen. Inneneinteilung mit 2 grossen<br />

Zentralfächern, flankiert von je 3 Schubladen unter grossem Fach.<br />

Geheimfach. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 99,5x55,5x(offen<br />

74)x104,5 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Bischoff, 2000.<br />

Marc David Couleru war der jüngere Bruder von Abraham Nicolas<br />

Couleru, das bekannteste Mitglied der Ebenistendynastie Couleru im ostfranzösischen<br />

Montbéliard, das von 1407-1793 als kleines Territorium um<br />

„Mömpelgard“, dem heutigen Montbéliard im Burgund, zum Herzogtum<br />

Württemberg gehörte. Zusammen mit seinem Sohn Pierre Nicolas und<br />

sein Neffe Georges David war er in dessen Werkstatt als Geselle tätig.<br />

Deshalb war er auch Möbellieferant für den Stuttgarter Hof, für den<br />

Herzog Carl Eugen (1737-1793).<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 190<br />

(biogr. Angaben).<br />

CHF 12 000.- / 20 000.-<br />

(€ 10 000.- / 16 670.-)<br />

| 91


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

271<br />

272<br />

273<br />

| 92<br />

271*<br />

LÖFFELSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um<br />

1735. In Form eine Lotusblüte, bemalt mit einer Hafenszene in einem runden<br />

Medaillon, auf der Aussenseite der Wandung blühende indianische<br />

Zweige, eisenrote Doppelringbordüre, Goldspitzenbordüre.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke, Goldmarke ‘43’. Ritzmarke P. D 14,5<br />

cm. Goldspitze berieben.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, 6. Juni 1989.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

272*<br />

LÖFFELSCHÄLCHEN MIT GELBFOND, Meissen, um 1745.<br />

Bemalung in der Art von Bonaventura Gottlieb Häuer. Passig ovale Form<br />

mit einer vierpassigen Landschaftsreserve, darin eine Uferszene mit<br />

Kirche und Figurenstaffage, in einer schwarz konturierten<br />

Goldspitzenbordüre am Rand. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

Vergoldermarke 1 im Dreipass, Pressnummer 29. L 16 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Oktober 1979.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

273*<br />

LÖFFELSCHÄLCHEN MIT GELBFOND UND<br />

KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735-39. Passig geschweifte<br />

Form, bemalt mit Hafenszenen, in einer goldgerahmten Kartusche mit<br />

Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, Rand vergoldet. D 15,3<br />

cm. Berieben.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

274*<br />

KAFFEEKANNE UND DECKEL MIT KAUFFAHRTEISZENEN,<br />

Meissen, um 1728-32. Birnenförmig mit Schnabelausguss. Bemalt mit<br />

Hafenszenen in Goldkartuschen mit Lüsterfeldern und Laub- und<br />

Bandelwerk in Eisenrot und Purpur. In den Zwischenräumen indianische<br />

Blumen und Insekten. Am Rand und Ausguss Goldspitzenbordüre.<br />

Henkelrücken mit indianischer Blütenranke. Der gewölbte Deckel mit<br />

umlaufender Kauffahrteiszene in einer eisenroten Doppelringbordüre.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke, Goldmarke 7. auf beiden Teilen. H<br />

19,6 cm. Die Kanne mit Brandriss am Fuss mit kleinem fortlaufendem<br />

Haariss. Am Deckel kleine Farbabsplitterung.<br />

Provenienz:<br />

- Dr. Sali Guggenheim Collection<br />

- Christie’s Geneva, 15. Mai 1995, Lot 81.<br />

- Sammlung Hoffmann, Basel.<br />

- Christie’s London, 21. November 2005, Lot 22.<br />

Ausstellung: Au pays de l’or blanc, Musée Ariana Genève, 1999.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)


274<br />

| 93


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

275<br />

275 (Detail)<br />

276<br />

| 94<br />

275*<br />

KUMME MIT KAUFFAHRTEISZENEN UND<br />

TÜRKISFOND, Meissen, um 1735. In den goldgeränderten<br />

passigen Reserven Hafenlandschaften mit Ruinen und Figuren<br />

in europäischer und orientalischer Tracht. Im Fond<br />

Goldkartusche mit Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und<br />

Purpur, bemalt in Purpur Camaïeu mit einer<br />

Landschaftszenerie, Goldspitzenbordüre. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, Vergoldermarke 15, Dreherzeichen oo für<br />

Johann Gottlieb Kühnel. Vergoldung minimal berieben.<br />

Provenienz:<br />

- La Baronne Alix de Rothschild Collection, Christie’s<br />

London, 28. Juni 1976, Lot 192.<br />

- Walter J.Johnson Collection.<br />

- Christie’s New York, 23. April 1998, Lot 96.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

276*<br />

KOPPCHEN UND UNTERTASSE MIT<br />

KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735-38. Medaillon<br />

mit Hafenszenerie mit Palastkulisse in eisenroten<br />

Doppelringbordüren, indianischen Blütenzweigen und<br />

Streublümchen. Goldränder. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. Koppchen mit Dreherzeichen,<br />

Vergoldermarke D. auf beiden Teilen. H 4,6 cm, D 13 cm.<br />

Goldränder berieben.<br />

Provenienz: Christie’s New York, Mai 1983.<br />

Für die Malerei vgl. Armin B. Allen, Eighteenth Century<br />

Meissen Porcelain, from the Collection of Gertrude J. and<br />

Robert T. Anderson, Orlando Museum of Art, Orlando 1988,<br />

Nr.57-59.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)


277<br />

277*<br />

DECKELTERRINE MIT KAUFFAHRTEISZENEN<br />

UND PRÉSENTOIR, Meissen, um 1740. Mit seitlichen<br />

Palmetten Handhaben. Auf türkisfarbenem Fond bemalt mit<br />

Landschaftsreserven mit Hafenprospekten und<br />

Figurenstaffagen, Ränder, Griffe und Deckelknauf vergoldet.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. D 23,4 cm. Deckelknauf<br />

restauriert.<br />

Provenienz:<br />

- The Virginia Museum of Fine Arts, Richmond<br />

(Veräussert zur Aufstockung des Ankaufsetat)<br />

- Christie’s New York, Important European Furniture,<br />

Ceramics and Carpets, 20. Mai 2008, Lot 108.<br />

CHF 12 000.- / 15 000.-<br />

(€ 10 000.- / 12 500.-)<br />

278*<br />

BECHER MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um<br />

1730. Konische Form mit oktagonalem Ansatz. Polychrome<br />

Bemalung und alternierend eisenrote und purpurne<br />

Kauffahrtei- und Feldlagerszenen. Goldspitzenbordüre.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. H 11,3 cm. Ohne<br />

Deckel, Gold berieben.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

278<br />

| 95


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

279<br />

280<br />

281<br />

| 96<br />

279*<br />

UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735.<br />

Die Bemalung in der Art von Christian Friedrich Herold. Rundes<br />

Medaillon mit Hafenszene und Figurenstaffage in europäischer und orientalischer<br />

Tracht und Goldspitzenbordüre, eisenrote Doppelringbordüre.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. Vergoldermarke 3. D 17 cm.<br />

Goldspitzen berieben.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

280*<br />

KONFEKTSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen,<br />

um 1740. Quadratisch mit konkav eingezogenen Ecken. Lila Fond auf der<br />

Rückseite der Wandung, im Spiegel eine Reserve mit Hafenszene in<br />

eisenroter Doppelringbordüre. Goldrand. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, eisenrotes Malersignet ‘2’. D 11,5 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Salz, Christie’s, New York, Mai 1983.<br />

Abbildung: Porzellansammlung Siegfried Salz, Berlin, Auktion Paul<br />

Cassirer und Hugo Helbing, Berlin 1929, Nr.226-38.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

281*<br />

LÖFFELSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE UND<br />

GELBFOND, Meissen, um 1735. Fassoniert gewellte Form mit ansteigender<br />

Fahne, im Spiegel ein rundes Medaillon mit einer Hafenszene mit<br />

Figurenstaffage in eisenroter Doppelringbordüre und blühenden indianischen<br />

Blumenzweigen auf der Fahne, Rand vergoldet. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke und Dreherzeichen. Malermarke E. in Purpur.<br />

Vergoldung und eisenrote Bordüre etwas berieben. D 14,7 cm.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

282*<br />

PAAR SCHOKOLADENTASSEN UND UNTERTASSEN MIT<br />

PURPURFOND, Meissen, um 1740. Doppelhenkelige Form. Bemalt mit<br />

Landschaftsreserven zwischen indianischen Blumenzweigen auf purpurfarbenem<br />

Fond, die Untertassen mit holländischen Landschaften in eisenroten<br />

Doppelringbordüren. Unterglasurblaue Schwertermarke, Eisenrote<br />

Malermarken ‘X’ auf allen Teilen, Dreherzeichen. H 7,3 cm, D 23 cm.<br />

Minimal berieben.<br />

Provenienz: Christie’s London, 2. November 1998, Lot 304.<br />

Bonaventura Gottlieb Häuer (1710-1782), in Meissen tätig seit 1724, war<br />

1739 Vorsteher einer Malstube und wurde 1762 Malereivorsteher der<br />

Manufaktur. Häuer galt als einer der besten Landschafts- und<br />

Figurenmaler, ihm werden die ‘realistischen’ Landschaften, die Szenerien<br />

mit Bergleuten und die Landschaften mit Stadtprospekten und<br />

Figurenstaffagen zugeschrieben. Für Teile des Services mit lila Fond und<br />

vergleichbarer Malerei aus der Sammlung Siegfried Salz, Auktion Paul<br />

Cassier und Hugo Helbing, Berlin, 1929, Nr.226-238.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)


282<br />

283<br />

283*<br />

RIECHFLAKON MIT KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen um 1745.<br />

In Rocaillenform goldgehöht, mit polychromen Hafenszenen. In konkav<br />

gewölbtem Boden indianische Blumen auf goldenem Fond. Stöpsel in<br />

Form eines Delphins in Silber. Gesamthöhe 11,5 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Ernesto F. Blohm.<br />

Für die Form vgl. Rainer Rückert, Meissener Porzellan 1710-1810,<br />

München 1966, Nr.817; Hugo Morley-Fletcher, Meissen Porcelain in<br />

Colour, New York, 1979, Abb. S. 98; Abraham Den Blaauwen, Meissen<br />

Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam, 2000, S. 326, Nr. 232.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

283<br />

| 97


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

284<br />

285<br />

286<br />

| 98<br />

284*<br />

PAAR TASSEN UND UNTERTASSEN MIT GELBFOND UND<br />

LANDSCHAFTSRESERVEN, Meissen, um 1740-45. Bemalt mit<br />

Hafenszenen in Vierpassreserven auf gelbem Fond bzw. Landschaften in<br />

Goldgitterkartuschen konturiert in Braun auf den Unterschalen,<br />

Goldspitzenbordüren. Unterglasurblaue Schwertermarken, alle Teile mit<br />

Goldmarke, auf den Untertassen Pressnummer 63. H 4,5 cm, D 13,3 cm.<br />

CHF 3 600.- / 4 000.-<br />

(€ 3 000.- / 3 330.-)<br />

285*<br />

KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT<br />

KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen, um 1725. Bemalt mit Hafenszenen<br />

in Goldkartuschen, darin kleine Miniaturchinesen und Hafenszenen.<br />

Goldspitzenbordüren am Rand. Im Fond des Koppchens indianische<br />

Blumen. Unterglasurblaue Schwertermarke, /, und Goldmarke ‘79.’ auf<br />

beiden Teilen D 11,3 cm. Untertasse auf Unterseite mit kleiner<br />

Randbestossung.<br />

Provenienz:<br />

- Privatsammlung Kanada<br />

- Christie’s New York, 20. Mai 2008, Lot 97.<br />

Ausstellung:<br />

The George R. Gardiner Museum of Ceramic Art, White Gold: The<br />

Discovery of Meissen Porcelain, 6 March 1996 - 5 January 1997.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

286*<br />

KOPPCHEN MIT UNTERTASSE, Meissen, um 1735-40.<br />

Landschaftsszenen auf kobalblauem Fond. In den zwei ovalen, schwarz<br />

konturierten Vierpasskartuschen mit Muschel- und Gitterwerk in Gold<br />

polychrome Landschaften mit Figurenstaffage. Im Fond des Koppchens<br />

ein mit Goldspitzen gerahmtes Rundmedaillon, darin ebenfalls eine bunte<br />

Landschaft mit Figurenstaffage. Am Innenrand des Koppchens<br />

Goldspitzenbordüre. Dreherzeichen. H 4,8 cm, D 12,5 cm. Gold leicht<br />

berieben.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)


287<br />

287*<br />

PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />

KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen, um 1725-30. Goldkartuschen mit<br />

Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, darin Hafenszenen.<br />

Unterseiten der Schalen mit drei umlaufenden eisenroten Ringen.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarken, Goldmarke ‘75.’ auf allenTeilen,<br />

diverse Ritzzeichen und /. H 12,2 cm. D 12,2 cm. Minimal bestossen und<br />

berieben.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

288*<br />

DOPPELHENKELTASSE UND UNTERTASSE MIT<br />

LANDSCHAFTSMALEREI, Meissen, um 1742/43. Polygonale Form.<br />

In Goldkartuschen mit Braunkonturen, polychrome Flusslandschaften mit<br />

Kauffarteiszenen. Goldspitzenränder und verstreuten ‘Deutschen Blumen’.<br />

Schwertermarke in Unterglasurblau, Goldmarke 18 auf beiden Teilen. H<br />

5,3 cm, D 13,2 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Italienische Privatsammlung,<br />

- Bonhams London, Fine European Ceramics, 25. Mai 2011, Lot 140.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

289*<br />

KOPPCHEN UND UNTERSCHALE, Meissen, um 1735. Landschaftsund<br />

Kauffahrteiszenen. In Goldkartuschen mit Laub- und Bandelwerk in<br />

Purpur, darin Flusslandschaften mit Figurenstaffage. Goldspitzenbordüren.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarken, Vergoldermarke 53. auf allen Teilen.<br />

Dreherzeichen für Gottfried Seydel. H 4,5 cm, D 11,8 cm. Goldspitzen<br />

berieben und Rand bestossen.<br />

Provenienz: Sotheby’s New York, Juni 1973.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

288<br />

289<br />

| 99


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

290<br />

290 290<br />

291<br />

| 100<br />

290<br />

290*<br />

4 KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />

SCHWARZLOTMALEREI, Meissen, um 1739. Malerei in der Art von<br />

C.F. Herold. Goldene Vierpasskartuschen mit Lüsterfeldern mit purpur,<br />

lichtbraun schattierter Blattwerkrahmung. Darin, in Schwarzlotmalerei,<br />

Kauffartei-, Flusslandschftsszenen mit Figurenstaffage und Ruinen und<br />

Goldspitzenbordüren. Eine Unterschale mit Besitzerzeichen (kryptische<br />

Signatur). Unterglasurblaue Schwertermarke und Vergoldermarke 29 auf<br />

allen Teilen, diverse Dreherzeichen. H 4,2 cm, D 12,2 cm. Gold teilweise<br />

berieben. Die Koppchen mit kleiner Bestossung am Standring.<br />

Provenienz: Christie’s New York, 16.-18 November 1999, Lot 334.<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 8 330.- / 12 500.-)


292<br />

291*<br />

BECHER MIT CHINOISERIE IN DER ART VON MEISSEN,<br />

Dresden, 19. Jh. In vierpassiger Goldkartusche mit schattiertem Blattwerk<br />

in Eisenrot, ein Chinese auf einem Gartenstreifen unter einem Schriftband<br />

‘inventio gravis imitatio levis’. Unterglasurblaue Pseudo AR-Marke.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

292*<br />

BECHER UND UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENEN,<br />

Meissen, um 1723-24. Bemalt mit Hafenszenen in Goldkartuschen mit<br />

Lüster und Laub- und Bandelwerk in Eisenrot, Goldspitzenbordüren.<br />

Ohne Marke, Goldnummer ‘1.’ auf beiden Teilen im Standring der<br />

Unterschale /. H 7,5 cm, D 12,5 cm. Vergoldung etwas berieben.<br />

Provenienz: Christie’s London, 6. Oktober 1986.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

293*<br />

SCHOKOLADENTASSE UND UNTERTASSE MIT<br />

KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen, um 1730-35. Becherförmig mit<br />

Doppelhenkel, vierpassige Goldkartuschen mit Lüstermalerei und Laubund<br />

Bandwerk in Eisenrot und Purpur, darin bunte Hafenszenen.<br />

Goldspitzenbordüren am Rand. Unterglasurblaue Schwertermarken,<br />

Vergoldermarke ‘V’ auf beiden Teilen. Dreherzeichen auf der Untertasse<br />

H 7,4 cm, D 12,7 cm. Goldränder minimal berieben. Standringe mit winzigen<br />

Bestossungen.<br />

Die Form der Schokoladentasse ist durch die Konsistenz des Inhalts<br />

bedingt. Das Getränk wurde schaumig gerührt genossen. Die<br />

Doppelhenkel scheinen auf Gefässformen, die im mittelamerikanischen<br />

Ursprungsgebiet des Kakaos üblich waren, zurückzugehen.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

293<br />

293<br />

| 101


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

294<br />

294*<br />

NEYN, PIETER PIETERSZ. DE<br />

(1597 Leiden 1639)<br />

Landschaft mit rastenden Wanderern.<br />

Öl auf Holz. Unten rechts monogrammiert: PN (ligiert).<br />

39,5 x 58 cm.<br />

Verso bezeichnet: J. van Goyen.<br />

Marijke de Kinkelder vom RKD, Den Haag, bestätigt die Eigenhändigkeit<br />

Pieter Pietersz. de Neyns, wofür wir ihr danken, und beschreibt es als ein<br />

qualitätsvolles Beispiels seines Schaffens.<br />

Ebenso Dr. Hans-Ulrich Beck bringt dieses Gemälde mit Pieter de Neyn<br />

in Verbindung und datiert es in die Mitte der 30er Jahre, wo sich dieser<br />

besonders Jan van Goyens näherte (siehe Schreiben vom 19. 5. 2001). Das<br />

ligierte Monogramm des Künstlers ist dabei charakteristisch für die 30er<br />

Jahre, ebenso wie die kühle Tonalität.<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 16 670.- / 25 000.-)<br />

| 102<br />

295*<br />

ANTWERPEN, 2. HÄLFTE 17. JAHRHUNDERT<br />

Madonna mit dem Kind in einem Blumenkranz.<br />

Öl auf Kupfer. 25,4 x 20 cm.<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 16 670.- / 25 000.-)


295<br />

| 103


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

| 104<br />

296<br />

296*<br />

SCHRIECK, OTTO MARSEUS VAN (NACHFOLGER DES<br />

18. JAHRHUNDERTS)<br />

(Nijmegen 1619 - 1678 Amsterdam)<br />

Gegenstücke: Waldstück mit Eichhörnchen und Insekten/<br />

Waldstück mit Schleiereule.<br />

Öl auf Leinwand. Je 72 x 56 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Lieb-Stähelin.<br />

- Sammlung Theophrast Lieb-Kaiser bis 1987.<br />

- durch Erbfolge an vorherige Besitzer.<br />

Die Zuschreibung an Otto Marseus van Schrieck wurde einst von<br />

Dr. H. Schneider-Christ (1888- 1953), Basler Kunsthistoriker und<br />

Direktor des RKD, Den Haag, vorgeschlagen.<br />

CHF 12 000.- / 18 000.-<br />

(€ 10 000.- / 15 000.-)


296<br />

| 105


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

298*<br />

TENIERS, DAVID d. J. (UMKREIS, 2. HÄLFTE 17.<br />

JARHHUNDERT)<br />

(Antwerpen 1610 - 1690 Brüssel)<br />

Serie von vier Gemälden: Allegorie der vier Jahreszeiten.<br />

Öl auf Kupfer. Je 17,9 x 14 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Baron Henri Samuel Philippe Gustave Lambert (Bruxelles<br />

1887 - 1933 Etterbeek).<br />

- Ferdinand Wilhelm Max Gustav von Goldschmidt-Rothschild (Frankfurt<br />

1913 - 1976 Riehen-Basel).<br />

- durch Erbfolge an vorherige Besitzer.<br />

Diese Darstellung der vier Jahreszeiten mit Frühling, Sommer, Herbst und<br />

Winter geht auf Prototypen David Teniers d. J. zurück, die sich in der<br />

zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts grösster Beliebtheit erfreuten. Eine<br />

ähnliche Serie von David Teniers d. J. aus der National Gallery in London<br />

(Inv. Nr. 857-860) war kürzlich in der Ausstellung Wintermärchen im<br />

| 106<br />

Kunsthistorischen Museum in Wien und zuletzt im Kunsthaus Zürich zu<br />

sehen (siehe Ausstellungskat. 2011-2012, Nr. 47, S. 186-187). Dabei werden<br />

die Jahreszeiten durch je eine Hauptfigur im Vordergrund personifiziert<br />

und durch eine kleinere Nebenszenerie im Hintergrund ergänzt. Bei<br />

unserer Folge zeigt sich der Frühling als Gärtner im Vordergrund, während<br />

im Hintergrund ein Garten angelegt wird. Der Sommer wird durch einen<br />

Bauern mit Sense personifiziert und zeigt dahinter die Bauersleut beim<br />

Schneiden des Getreides. Den Herbst verkörpert ein Wirt mit Weinkrug<br />

und Glas vor der Schenke, im Hintergrund lassen sich die Winzer bei der<br />

Weinlese erkennen. Der Winter präsentiert sich mit einem warmgekleideten<br />

älteren Mann, der sich an einem Topf mit glühender Kohle wärmt,<br />

während sich im Hintergrund einige beim Schlittschuhlaufen an der Kälte<br />

erfreuen.<br />

CHF 30 000.- / 40 000.-<br />

(€ 25 000.- / 33 330.-)


298 298<br />

298<br />

298<br />

| 107


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

| 108<br />

299<br />

300


301 301<br />

299*<br />

STAUDER, FRANZ KARL<br />

(Ochsenhausen um 1660 - um 1725 Konstanz)<br />

Begegnung des Rudolf von Habsburg mit dem Priester, dem er der<br />

Legende nach sein Pferd geschenkt hatte, weil dieser das Allerheiligste<br />

trug. 1708.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: Frantz Carl Stauder<br />

inv. et pinxit 1708.<br />

51,2 x 68 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

300*<br />

STÖCKLIN, CHRISTIAN (ZUGESCHRIEBEN)<br />

(Genf 1741 - 1795 Frankfurt a. M.)<br />

Blick in eine Kathedrale.<br />

Öl auf Holz. 24,1 x 32,2 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

301*<br />

HANDMANN, JAKOB EMANUEL<br />

(Basel 1718 - 1781 Bern)<br />

Gegenstücke: Bildnisse der Brüder Müller aus Bern. 1781.<br />

Öl auf Leinwand. Auf dem ersten rückseitig Klebeetikette mit Aufschrift:<br />

Monsieur Müller (des colonnes) magistrat à Berne, frère de M.Müller<br />

colonel d’artillerie. Das zweite verso auf der Leinwand signiert und<br />

datiert: E. Handmann pinx: 1781.<br />

Je 25 x 19 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

| 109


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

302<br />

| 110<br />

Auktion:<br />

Samstag, 23. Juni 2012, 14.00 Uhr<br />

<strong>Katalog</strong>nr. 302 - 688<br />

302*<br />

KONFEKTSCHALE ALS SURTOUT, Meissen, um 1745. Passig<br />

durchbrochene ovale Form getragen von zwei Putten, die einen<br />

Baumstumpf umfassen, polychrome Staffierung, der Korb mit<br />

‘Holzschnitttblumen’ und ‘ombrierten’ Insekten bemalt, Goldrand. Spätere<br />

vergoldete Bronzemontierung, französisch, 19. Jahrhundert. H 41,2 cm.<br />

Blattwerk bestossen.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

303*<br />

REISESERVICE MIT ‘BOUCHER’ MALEREI, Meissen, um 1765-75.<br />

In rotem Velourkoffer. Bestehend aus: 1 Kaffeekanne und Deckel, 1<br />

Teekanne und Deckel, 1 Zuckerdose und Deckel, 1 Teedose mit Deckel, 1<br />

Kumme, 8 Teetassen, 6 Kaffeetassen, 13 Untertassen und 1 Untertasse<br />

einer Trembleuse (ohne Galerie). Alle Teile mit Darstellungen von Putten<br />

auf Wolken. Unterglasurblaue Schwertermarken mit Punkt,<br />

Pressnummern. H (Kaffeekanne) 27 cm. In mit rotem Velours bezogenem<br />

Koffer, 65,5x46x28,5 cm Minimal bestossen.<br />

Provenienz:<br />

- Vente Me Maurice Rheims (Paris, 11 décembre 1961, Lot 150)<br />

- Sammlung Jean Michard-Pelissier.<br />

- Christie’s Paris, Important Mobilier et Objets d’Art, Céramiques<br />

Européennes et Orfèvrerie, 25. Juni 2008, Lot 132.<br />

CHF 15 000.- / 18 000.-<br />

(€ 12 500.- / 15 000.-)


| 111


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

304 305<br />

306<br />

| 112<br />

304*<br />

DUDELSACKSPIELER, Meissen, um 1740-48. Modell von J.J<br />

Kaendler. Auf einem Felssockel der Harlekin mit übereinander gelegten<br />

Beinen, unter dem linken Arm den Dudelsack, bekleidet mit einem Wams<br />

mit Spielkartendekor. Ohne Marke. H 12,5 cm. Hände repariert, Hut mit<br />

Bestossung und repariert, Dudelsack repariert.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

305*<br />

LAUTENSPIELER, Meissen, um 1750. Modell von J.J. Kaendler und P.<br />

Reinicke. Auf einem Felssockel sitzend, singend und die Laute spielend<br />

und bekleidet mit einer goldgesäumten Jacke, rosafarbener Weste über<br />

schwarzer Kniebundhose. H 13 cm. Laute, linker Arm und Handgelenk<br />

repariert und retuschiert, rechter Arm und beide Schuhe repariert, Finger<br />

und Blätter bestossen.<br />

Zu den Feierabendberichten Kaendlers aus dem Jahr 1741 bei Rainer<br />

Rückert, Meissner Prozellan 1710-1810, Ausstellung im Bayrischen<br />

Nationalmuseum München 1966, Nr. 891.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

306*<br />

SCHACHFIGUR EINES LÄUFERS, Meissen, um 1750. Senkrecht<br />

gerippte Balusterform. Bunte Blumen- und Watteaumalerei eines<br />

Mädchens mit Laute und Harlekin, Goldränder. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. H 9 cm. Gold teilweise berieben.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)


307<br />

307*<br />

HARLEKIN UND COLUMBINE, Meissen, um 1740-45. Modelle von<br />

J.J. Kaendler und P. Reinicke. Jede Figur auf einem Felssockel, mit<br />

Dudelsack bzw. Drehleier sitzend. Unterglasurblaue Schwertermarke am<br />

Sockel. H 13,5 cm.<br />

Den Harlekin mit Dudelsack hat Kaendler in verschiedenen Versionen<br />

geschaffen (den Hut variiert). In seiner Taxa von 1748, in der die seit 1740<br />

entstandenen Modelle verzeichnet sind, kommt dieser Dudelsackspieler<br />

nicht vor, wohl aber ‘1 sitzender Tyroler Mägdgen auf der Leyer spielend’<br />

das im allgemeinen als Gegenstück zum Harlekin angesehen wird. Nach<br />

Jedding ist das auch als ‘Colombine’ titulierte Mädchen wohl bald nach<br />

1740 entstanden, der Harlekin vielleicht kurz zuvor. Nach Zimmermann<br />

(1926, S.148) hat Kaendler schon seit 1736 solche sitzenden Harlekine<br />

modelliert und ‘später mehrfach aufrepariert’.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

308*<br />

MINIATURFIGUR EINES MOPSES, Meissen, um 1750. In sitzender<br />

Pose ohne Sockel, mit hellbraun geflecktem Fell und einem purpurfarbenem<br />

mit Goldblattdekor bemalten Halsband und roséfarbener Schleife.<br />

H 4,6 cm. Linke Vorderpfote repariert.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

308<br />

| 113


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

309<br />

309*<br />

‘ENCRIER’ MIT PORZELLANFIGUREN IM LOUIS XV-STIL, das<br />

Porzellan Meissen 18. Jh. und China, 19. Jh. Die Bronzemontierung,<br />

Frankreich, 19. Jh. H 16 cm, die Figuren je ca. 12 cm. Erhaltungsmängel.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

310*<br />

2 MINIATURHUNDE, Meissen, um 1750. Jeder auf einem grüngehöhten<br />

Grassockel sitzend. Naturalistisch modelliert und staffiert. Spuren von<br />

Schwertermarken. H 4,5 cm. Bestossungen und Reparaturen.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

311*<br />

MINIATURFIGUR EINER HENNE, Meissen, um 1750. Das Gefieder<br />

unbemalt, Schnabel und Kamm in Rot. Ohne Marke. H 5,5 cm. Minimal<br />

bestossen und restauriert.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

312*<br />

MINIATURFIGUR EINER HENNE, Meissen, um 1750. Auf einem<br />

kleinem runden Sockel stehend. H 3,5 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

| 114<br />

313*<br />

MINIATURFIGUR EINES AFFEN, Meissen, um 1740. Modell von<br />

J. J. Kaendler. Sitzend auf einem Grassockel, in der erhobenen rechten<br />

Hand eine Frucht. Ohne Marke. H 4 cm. Winzige Fehlerstelle am Ohr.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Wiederkehr, Zürich.<br />

- Christie’s London, 21. Februar.2005, Lot 140.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

314*<br />

MINIATUR WINDHUND, wohl Meissen, Mitte 18. Jh. Auf kleinem<br />

Natursockel sitzend, naturalistisch modelliert und das Fell staffiert in<br />

Rotbraun. H 4,2 cm. Auktionsetikette Christies London. Sockel und<br />

Schwanz repariert. Ohren bestossen.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

315*<br />

STEHENDES SCHAF, Meissen, um 1760. Modell von P. Reinicke. Auf<br />

rechteckigem, flachen, mit Blumen und Blättern belegten Sockel über<br />

einer Baumstütze, naturalistisch staffiert. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke am Sockel. H 14 cm. Bestossung.<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, 5. April 2005, Lot 6.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


310 310<br />

311 312 313<br />

314 315<br />

| 115


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

316<br />

316*<br />

ECUELLE MIT DECKEL UND UNTERSCHALE, Meissen, um<br />

1745-50. Rocaillenkartuschen im Relief mit Jagdszenen bemalt, zwischen<br />

Manierblumensträussen. In den Reserven grosse farbige Jagddarstellungen<br />

und ‘natürliche’ Blumen. Die Jagddarstellungen wohl nach Augsburger<br />

Stichen von Johann Elias Ridinger. Deckelknauf in Form einer<br />

Nelkenblüte. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummern. H 11cm,<br />

D 18,8 cm. Grosse Glasurabsplitterung (Brandschaden) im Spiegel der<br />

Unterschale, Standring mit Bestossung.<br />

Provenienz: Christie’s, Juni 1981.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

317<br />

| 116<br />

317*<br />

PORZELLAN TABATIÈRE MIT EINER ELBANSICHT, Meissen,<br />

um 1750. Rechteckige Form mit leicht gewölbtem Deckel. Auf allen<br />

Aussenflächen mit bunten Streublumen bemaltes Flechtrelief. Im Innern<br />

des Deckels vornehme Reiter mit Begleiter in einer Elblandschaft und<br />

Festung, wohl der Albrechtsburg in Meissen auf einem Hochplateau.<br />

Vergoldete Kupfermontierung mit Wellenprofil. L 8 cm. Glasur etwas<br />

abgerieben.<br />

Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 412.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

318*<br />

TELLER AUS DEM SERVICE ‘PARIS DE MONTMARTEL-<br />

BETHUNE’, Meissen, um 1744. Runde passig fassonierte leicht gemuldete<br />

Form. Dekoriert mit dem ‘Gotzkowsky-Reliefdekor’. Auf der Fahne das<br />

von Löwen flankierte Allianzwappen Montmartel - Bethune unter Krone.<br />

Bemalt mit einem Strauss von deutschen Blumen, Schmetterling und<br />

Insekten. Goldrand. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 22.<br />

D 24,5 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, 14. Juli 1998, Lot 116.<br />

Jean Pâris de Montmartel (1690-1766) war der jüngste von vier Brüdern,<br />

‘célèbre de XVIIIe siècle, qui ont joué un rôle considérable’. Er war der<br />

Bankier des Hofes und Bankier der Pompadour. 1721 wurde er ‘secrétaire<br />

du Roi’ und 1748 königlicher Staatsrat, im gleichen Jahr erhielt er das<br />

Marquisat de Brunoy.<br />

Das Service wurde aller Wahrscheinlichkeit aus Anlass seiner Vermählung<br />

mit Marie-Armande de Béthune im Jahre 1746 in Auftrag gegeben.<br />

Die Macht und der Reichtum der Familie Pâris de Monmartel in Paris im<br />

18.Jh kann mit selben der Rothschilds im 19. Jh verglichen werden. Jean<br />

Pâris de Monmartel konnte seinen ohnehin grossen Einfluss am Hof<br />

Ludwigs XV. durch sein Amt als königlicher Hofschatzmeister und<br />

Staatskanzler noch festigen. In der Angelegenheit um die Vermählung<br />

Ludwigs XV. mit der sächsischen Prinzessin Maria Josepha - Enkelin<br />

Augusts des Starken- kam Montmartel ausserdem eine wichtige<br />

Vermittlerrolle zu.


318<br />

Bei seiner Vermählung 1746, erhielt er von August III. von Sachsen ein<br />

mit dem Allianzwappen Pâris-Béthune bekröntes Speiseservice, aufbewahrt<br />

- wie Quellen belegen - im ‘fruitier’, Montmartels Amtssitz bis zu<br />

seinem Tod 1766. Schwartz/Munger, ‘Gifts of Meissen Porcelain to the<br />

French Court, 1728-50’; Maureen Cassidy-Geiger, Fragile Diplomacy,<br />

2007, S. 147-148.<br />

Weitere Teile aus diesem Service ehemals in der Sammlung Hoffmeister,<br />

vgl. Sammlungskatalog 1999, I, Nr. 364 und Auktion Bonhams, The<br />

Hoffmeister Collection, II, 26. Mai 2010, lot 91; Rijksmuseum<br />

Amsterdam; Kunstgewerbemuseum Berlin; Sammlung Wark, Jacksonville<br />

Florida, Kat. 1984, Nr. 533.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

319*<br />

LIEGENDER MOPS, Meissen, um 1750. Ausformungen möglicherweise<br />

19. Jh. Modell J.J Kaendler. In liegender Pose mit ausgestreckten<br />

Vorderläufen. Um den Hals ein grünes Band mit purpurfarbener Schleife.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. L 9,8 cm. Vorderbeine restauriert.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

320*<br />

KLEINES PFÄNNCHEN, Meissen, um 1745-50. Runde Form mit<br />

ansteigender Fahne und einem Griff in Balusterform mit Rocaillen modelliert.<br />

Bemalt mit kleinen Sträussen ‘Deutsche Blumen’, Goldränder.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. H 6,8 cm, D 13 cm.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

319<br />

320<br />

| 117


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

321<br />

321*<br />

BLATTSCHALE, Meissen, um 1746. Modell möglicherweise von J.G.<br />

Ehder. Bemalt in Grün, Purpur und Gold. Naturalistisch modelliert und<br />

bemalt in Grün und in Purpurtönen, die Adern teilweise goldgehöht.<br />

Goldrand. Unterglasurblaue Schwertermarke. L 26 cm. Standring mit<br />

zwei kleinen Bestossungen.<br />

Vgl. Hans Syz, Catalogue of the Hans Syz Collection, Meissen Porcelain<br />

and ‘Hausmalerei’ Washington D.C. 1979, Nr.178; Rainer Rückert,<br />

Meissner Porzellan 1710-1810, München 1966, Nr.693; Rainer Rückert,<br />

Johann Ellisberger, Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts, 1977, Tafel<br />

133.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

322*<br />

SCHALE MIT VOGELDEKOR, Meissen, um 1741-45. Malerei von<br />

Christian Gottlob Häntzschel. Reliefdekor ‘Altbrandenstein’. Im Spiegel<br />

bemalt mit einem Eichelhäher. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />

Pressnummer 20. D 24,5 cm. Im Spiegel minimal berieben.<br />

Provenienz: Christie’s London, 11. Okober 1993, Lot 203.<br />

Vgl. Ulrich Pietsch, Eine Signatur von Christian Gottlob Häntzschel aus<br />

dem Jahre 1753 auf einer Meissner Porzellan-Figur von J. J. Kaendler, in:<br />

KERAMOS 160/98, S.3ff.,S.9, Arbeitsberichte, 1745.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

| 118<br />

323*<br />

PAAR KLEINE SCHNEEBALLENVASEN, Meissen, wohl 3. Viertel<br />

18.Jh. Balusterförmiger Korpus. Unbemalt. Mit Schneeballenblüten<br />

bedeckt.Appliziert mit freiplastischen Zweigen mit Blütendolden. An der<br />

Vasenschulter je zwei Kanarienvögel. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

H 17,5 cm. Schwanzende der Vögel abgebrochen, Blattwerk bestosssen,<br />

eine Blütendolde auf Deckel fehlend, ein Brandriss am Fuss.<br />

Provenienz: Christie’s New York, 24. April 1998, Lot 127.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

324*<br />

TELLER MIT HOLZSCHNITTBLUMEN, Meissen, um 1740-45.<br />

‘Altozier’ Relief. Goldrand. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />

Pressnummer 16. D 22,4 cm. Goldrand leicht berieben.<br />

Provenienz: Bonhams London, 13. Mai 2009, Lot 93.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

325* ohne Abb.<br />

KUMME MIT MANIERBLUMEN, Meissen, um 1750-60. Mit ausgezogenem<br />

Lippenrand auf Standring. Mit Manierblumen bunt bemalt, braune<br />

Randlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 24. H 8,1 cm,<br />

D 17,5 cm. Minimal bestossen.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)


323<br />

322 324<br />

| 119


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

326 328<br />

326*<br />

TERRINE MIT ‘BOUCHER-MALEREI’, Meissen, um 1763-74.<br />

Grosse runde Form mit Standring und Haubendeckel. Der Deckelgriff in<br />

Form eines Bacchusknaben. Purpurdekor und kupfergrüne<br />

Mosaikbordüre. Grüner ‘Mosaiquerand’. Amorettenszenen nach F.<br />

Boucher in Purpur-Camaïeu. Unterglasurblaue Schwertermarke mit<br />

Punkt. H 29,5 cm. Standring mit Bestossung.<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />

Hanover, 27-29. März 2007, Lot 758.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

327*<br />

TEEDOSE MIT DECKEL, Meissen, um 1750. Form mit gerundeter<br />

Schulter. Runder, gewölbter Deckel mit Blütenknauf. Türkis Fond mit<br />

passigen Reserven, darin bunte Manierblumen. Schwertermarke, versintert.<br />

H 13 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Juli 1981.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

328*<br />

DECKELDOSE ‘KONFITÜRENDOSE’, Meissen, um 1745-50.<br />

Zylindrische Form mit Holzschnittblumen und Früchtedekor bemalt. Der<br />

Deckel mit Erdbeerknauf. H 11,5 cm. Deckel restauriert.<br />

Provenienz: Sotheby’s Zürich, Mai 1981.<br />

Vgl. Rainer Rückert, Meissner Porzellan 1710-1810, Ausstellung im<br />

Bayerischen Nationalmuseum München, München 1966, Nr. 588f.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

329*<br />

WASSERKANNE MIT PARKLANDSCHAFTEN, Meissen, um 1750.<br />

Nach französischem Silbervorbild, auf türkisfarbenem Fond mit<br />

Landschaftsreserven in Goldkartuschen mit Watteau-Szenen.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. H 20 cm. Glasurabsplitterungen.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

| 120<br />

330*<br />

TASSE MIT BLUMENMALEREI, Meissen, um 1750. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit Beizeichen (2 kleine Punkte) H 8 cm. Repariert.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Juli 1981.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

331*<br />

TEEKANNE MIT DECKEL, Meissen, um 1735.<br />

Holzschnittblumendekor. Eiförmig mit kurzem Ausguss und getrepptem<br />

Volutenhenkel, Deckel mit Zapfenknauf. Gelber Fond mit passigen<br />

Reserven, darin Holzschnittblumen in der Art von J.G. Klinger.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke, Malermarke A. in Purpur. H 9 cm.<br />

Ausguss begradigt, Deckelknauf repariert, Rand restauriert. Deckel wohl<br />

assortiert.<br />

Vergleiche für Dekor in der Sammlung Hans Syz, Catalogue of the Hans<br />

Syz Collection, Meissen Porcelain and ‘Hausmalerei, Washington 1979,<br />

Nr. 230; The Wark Collection, Early Meissen Porcelain, The Cummer<br />

Gallery of Art, Jacksonville 1984, Nr. 265.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

332*<br />

PAAR SAUCIÈREN, Meissen, Mitte 18.Jh. Schnabelausgüsse,<br />

Asthenkel mit plastisch aufgelegten Blüten an den Breitseiten, bemalt mit<br />

Watteau-Szenen, zwischen Manierblumensträusschen Goldränder.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. L 23 cm. Ein Ausguss mit Bestossung.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)


327 329<br />

330 331<br />

332<br />

| 121


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

333<br />

334<br />

335<br />

| 122<br />

333*<br />

ZWEI TELLER MIT ‘SEVRESMALEREI’, Meissen, um 1770. Jeder<br />

Teller mit Goldreserven und Zweigen in der Art von Sèvres auf grünem<br />

bzw. türkisfarbenem Fond. Der eine mit Amorettenszenen, der andere mit<br />

Vogel- und Blumendekor. Unterglasurblaue Schwertermarken mit Punk,<br />

Pressnummer 56, Malermarke B in Blau und A eingeritzt. D 24,5 cm bzw.<br />

25 cm.<br />

Provenienz:<br />

- The Hon. Marquis of Lansdowne, ehemals Meikleour House.<br />

- The Flahaut Collection of European Porcelain, Christie’s London,<br />

12. Juni 1995.<br />

CHF 1 600.- / 2 500.-<br />

(€ 1 330.- / 2 080.-)<br />

334*<br />

TEEDOSE UND DECKEL, Meissen, wohl 18. Jh. Balusterform mit<br />

godroniertem Ansatz. Deckel mit Pinienzapfenkanuf. Alternierend unterglasurblauer<br />

Dekor mit chinesischem Angler und Vogel im Geäst, mit<br />

Gold überdekoriert. Unterglasurblaue Schwertermarke und Beizeichen,<br />

Pressnummer 53. H 11,5 cm. Vergoldung minimal berieben.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

335*<br />

TEEDOSE MIT MOSAIKBORDÜRE, Meissen, um 1770-75.<br />

Hochrechteckig mit gerundeter Schulterplatte. Mit Prunuszweigen im<br />

Relief, purpur- und goldgehöht, an der Schulter und am Rand des<br />

Deckels grüner Mosaikdekor. Goldränder. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. H 13,5 cm. Diverse kleine Bestossungen.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Februar 1981.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)


336<br />

336*<br />

PAAR TELLER, GRÜNES WATTEAUSERVICE, Meissen, um 1765.<br />

Für den Sächsischen Hof aus einer der Nachlieferungen 1764 oder 1765.<br />

‘Gotzkowsky-Relief’. Im Spiegel Watteau-Szene in Kupfergrün. Auf den<br />

kleinen Feldern der Fahne bunte ‘Manierblumen’. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit Punkt. Pressnummer 56. D 25 cm. Ein Teller mit<br />

minimaler Bestossung am Fussrand.<br />

Das ‘grüne Watteau-Service’ war eines der grössten Service für den<br />

Sächsischen Hof, geliefert in den 40er Jahren des 18.Jahrhunderts und in<br />

den Folgezeit ergänzt und erweitert. Vgl. dazu auch: Hoffmeister, D,<br />

Meissener Portellan des 18. Jahrhunderts, <strong>Katalog</strong> der Sammlung<br />

Hoffmeister, Hamburg 1999, Vol. I, S.310-111, Nr.199. Ein ähnliches<br />

Service wurde an den russischen Hof geliefert. Es befindet sich heute in<br />

der Eremitage in St. Petersburg.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

337*<br />

WAPPENSCHÄLCHEN, Meissen, 1768. Im Spiegel bekröntes<br />

Allianzwappen und Schriftband JOH.JAC.CALLENFELS-<br />

CAMTHRINA ENGELS, 1768. Unterglasurblaue Schwertermarke mit<br />

Punkt, Beizeichen am Standring. D 15,8 cm. Goldrand berieben.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

338*<br />

PAAR KERZENSTÖCKE, Meissen, um 1763-74. Rocaillenform mit<br />

Ozierrandrelief am geschweiften Fuss. Modelliert in Anlehnung an das für<br />

den preussischen General von Möllendorf 1761 rokokoförmig modellierte<br />

Leuchtermodell. Bunte Vodgelmalerei und verstreute Insekten.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke mit Punkt. H 24,8 cm. Gold an einigen<br />

Stellen minimal berieben.<br />

Provenienz: Christie’s London, Centuries of Style, 10.Juni 2010, Lot 187.<br />

Für das Grundmodell der Leuchter vgl. Hermann Jedding, Meissener<br />

Prorzellan des 18. Jahrhunderts, München 1979, S.94, Abb.158.<br />

CHF 3 800.- / 4 500.-<br />

(€ 3 170.- / 3 750.-)<br />

337<br />

338<br />

| 123


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

339 340<br />

341<br />

342<br />

| 124<br />

339*<br />

AUF POSTAMENT SITZENDER PUTTO ALS ALLEGORIE<br />

‘WINTER’, Meissen, Mitte 18.Jh. Aus einer Serie von Amoretten als<br />

Jahreszeitenallegorien. Ohne Marke. H 13,5 cm. Finger der rechten Hand,<br />

beide Zehenspitzen und der Mantelsaum rechts unten bestossen. Kleine<br />

Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 445.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

340*<br />

PUTTO ALS ALLEGORIE ‘WINTER’, Meissen, um 1745-50. Modell<br />

wohl von J.J Kaendler. Schlittschuhlaufender Putto mir Pelzumhang, polychrom<br />

staffiert. H 14,5 cm. Kapuze des Mantels und Saum links unten<br />

sowie die beiden Schlittschuhspitzen bestossen. Glasur berieben.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

341*<br />

MUSCHELSCHALE, Meissen, um 1750-60. Tief gemuldete<br />

Muschelform. Im Innern der Schale Gotzkowsky Reliefdekor mit erhabenen<br />

Blumen, im Spiegel Kranz aus Anemonenzweigen von einer Schleife<br />

zusammengehalten, auf der Fahne vier Blütenzweige. Die Reserve im<br />

Spiegel mit bunter Watteauszene bemalt, die Aussparungen auf der Fahne<br />

mit bunten Manierblumen und Streublümchen. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. L 22 cm. Minimale Randbestossung.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

342*<br />

MINIATUR VASE, Meissen, spätes 18. Jh. Urnenförmig mit seitlichen<br />

Henkeln und Blumenmalerei. Unterglasurblaue Schwertermarke. H 6,4 cm.<br />

CHF 200.- / 300.-<br />

(€ 170.- / 250.-)


343*<br />

PAAR SCHÄFERFIGUREN, Meissen, um 1750-55. Modell Friedrich<br />

Elias Meyer. Beide auf einem Rocaillensockel stehend, begleitet von<br />

einem Hund bzw. einem Schaf. Er mit weissem Hut und Federbusch und<br />

Schultertasche und Flöte in der Hand. Sie mit einem langen Schäferstab<br />

in ihrer Linken. Unterglasurblaue Schwertermarke auf der glasierten<br />

Unterseite der Schäferin. H 24, 25 cm. Restauriert und etwas bestossen.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

344*<br />

PAAR SCHÄFERFIGUREN, Meissen, um 1750-55. Modell F. E.<br />

Meyer. Schäfern mit Lämmchen und Schäfer mit Hund. Jede Figur auf<br />

einem Rocaillesockel. Unterglasurblaue Schwertermarken. H 23 cm, 25<br />

cm. Restauriert und bestossen.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

345*<br />

ZIERVASE, Meissen, um 1750-60. Konische Form mit blütenförmiger<br />

Mündung auf der Aussenseite mit Blumen reliefiert, goldgehöht und<br />

bemalt mit Streublumen. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer<br />

24. H 10,5 cm. Rand bestossen, Gold berieben.<br />

Provenienz:<br />

- Lore und Rudolf Heinemann Collection.<br />

- Christie’s New York, 23. April 1998, Lot 137.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

343 344<br />

345<br />

| 125


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

346 347<br />

346*<br />

AUSRUFERIN MIT TRAGEKORB, Meissen, um 1750. Modell von F.<br />

E. Meyer. Stehend mit einem Korb mit Waren auf dem Rücken, die<br />

Schürze zusammengerafft, mit einem schwarzen Kopftuch und rosefarbenem<br />

Kleid und blauem Wams. Unterglasurblaue Schwertermarke am<br />

Sockel. H 11 cm. Zehen des linken Fusses restauriert, kleine retuschierte<br />

Glasurabsplitterung an Mieder und Bluse.<br />

Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 440.<br />

Vgl. für das Modell: Figürliches Porzellan aus der Sammlung Spitzner,<br />

Ausstellungskatalog Staatliche Kunstsammlungen Dresden,<br />

Porzellansammlung im Zwinger, 19. August bis 29 Dezember 1988, Nr.<br />

64. Wohl aus der Serie der St. Petersburger Ausrufer von J.J. Kändler und<br />

P. Reinicke um 1745, nach Zeichnungen von Jean-Baptiste Le Prince,<br />

Schüler von Boucher, der Russland bereiste und zahlreiche Porträts von<br />

Strassenverkäufern von da nach Paris brachte.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 126<br />

347*<br />

FIGUR EINER JAPANERIN, Meissen, Modell von J.J. Kaendler und P.<br />

Reinicke. Stehend mit ihrem Kind auf dem Rücken. Türkisfarbener Hut<br />

und purpurfarben gesäumter weisser Mantel. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke am Sockel. H 11,2 cm. Hut restauriert. Minimale<br />

Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 446.<br />

Vgl. Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts aus Bad Pyrmonter<br />

Privatbesitz, Ausstellungs <strong>Katalog</strong> Museum im Schloss Bad Pyrmont<br />

28.11.2002-26.1.2003. Die Figur ist vermutlich im Umfeld von<br />

Chinesendarstellungen, den sogenannten indianischen ‘Bajodten’, entstanden,<br />

die Peter Reinicke im April und Mai 1743 für den Grafen Brühl<br />

modellierte. Unter der Darstellungen von Vertretern fremder Völker gehören<br />

die oft als ‘japanisch’ angesprochenen, exotischen Chinesen zu den<br />

beliebtesten. Vgl. Karin Annette Möller, Meissner Porzellanplastik des 18.<br />

Jahrhunderts, Die Schweriner Sammlung, staatliches Museum Schwerin,<br />

Kunstsammlung Schlössser und Gärten, S. 100, 101.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)


348 349<br />

348*<br />

PORZELLANFIGUR ‘SPITZENKLÖPPLERIN BARBARA<br />

UTTMANN’, Meissen, um 1745. Modell von J.F. Eberlein. Bunt staffiert.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. H 12 cm. Linker Arm mit alter<br />

Reparatur und Figur in Körpermitte repariert.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

349*<br />

FIGUR EINES WAGNERS, Meissen, um 1750. Modell von J. J.<br />

Kaendler, aus dem Zyklus der ‘Handwerker’. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. H 22 cm. Linke Hand restauriert, Radnabe geleimt,<br />

Meissel abgebrochen, Retuschen an Schultern, Blattwerk des Sockels<br />

bestossen.<br />

Provenienz: Sotheby’s New York, Nelson A. Rockfeller Collection, April<br />

1980.<br />

Für die Serie der Handwerker vgl. Otto Walcha, Meissner Porzellan,<br />

Dresden 1973, S.482, Abb.105.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

350*<br />

FIGUR ALLEGORIE DES WINTERS, Meissen, Mitte 18. Jh. Modell<br />

von J.F. Eberlein, nach Balthasar Permoser, aus einer Serie der vier<br />

Jahreszeiten. Mit verschränkten Armen auf einem Sockel stehend, begleitet<br />

von Amorette. Ohne Marke. H 26,5 cm. Sockel bestossen, Gold<br />

berieben, Ast mit Retusche, Brandriss.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

350<br />

| 127


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

351<br />

352<br />

| 128<br />

351*<br />

POUDREUSE, Louis XV, Paris um 1760.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven und<br />

Zierfries. Geschweifter, rechteckiger Korpus mit vorstehendem, dreigeteiltem<br />

Blatt - das mittlere innen spiegelbelegt, die seitlichen 1 Fach offenbarend<br />

- auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front<br />

mit Zentralschublade unter lederbezogenes Auszugstablar über der<br />

Beinaussparung, flankiert von je 2 bzw. 1 Schublade. Vergoldete<br />

Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 90x51x74 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 7.11.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 406).<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

352*<br />

SEMAINIER, Transition, Paris um 1765/70.<br />

Rosenholz gefriest sowie mit Reserven und Zierfries eingelegt. Prismierter<br />

Korpus auf gerader Zarge mit Winkelfüssen. Front mit 7 Schubladen.<br />

Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte „Gris St. Anne“-Platte.<br />

Fehlstellen. 69x42x132 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

353*<br />

FÜRSTLICHER FAUTEUIL DE BUREAU, Louis XV, mit<br />

Brandstempel des CHATEAU DE CHANTELOUP und Nr. 5, aus einer<br />

Pariser Meisterwerkstatt, um 1755.<br />

Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />

Markant geschweifter, abgerundeter Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge


353<br />

mit geschweiften Beinen. Markant eingezogene, bogenförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit direkt in die Stützen übergehenden Armlehnen. Jonc-<br />

Geflecht. Braunes Ledersitzkissen. 62,5x62x5x44x91,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Ehemals Sammlung des Duc de Panthièvre im Château de Chanteloup.<br />

- Auktion Millon&Roberts, Paris, 11.11.1993 (<strong>Katalog</strong>nr. 663).<br />

Feiner Fauteuil von bestechender Qualität.<br />

Das Château de Chanteloup gehörte dem Duc Etienne-François de<br />

Choiseul (1717-1785), dem Besitzer einer der brillantesten Sammlungen<br />

seiner Zeit. Erst ein Jahrhundert später konnte der Mythos, der das<br />

Schloss und seinen Erbauer umgab wie auch die Umstände, die im Jahr<br />

1823 zu dessen Zerstörung führten, aufgeklärt werden, obwohl es sich um<br />

ein vielbeachtetes Geschehen in der Geschichte der Touraine handelte.<br />

1927 konnte anlässlich einer Ausstellung in Tours, die die Geschichte des<br />

Schlosses aufleben liess und die zahlreichen Sammlungen, in Frankreich<br />

und im Ausland, beleuchtete, die ihre Bedeutung dem Château de<br />

Chanteloup verdanken, etwas Klarheit geschaffen werden.<br />

Nach dem Erwerb des Anwesens 1761 und während den Jahren seines<br />

Aufenthalts (1771-1774) konnte Choiseul das Schloss zum Blühen bringen;<br />

er nahm Verbesserungen und Vergrösserungen an den Gebäuden vor,<br />

schuf Gärten und einen chinesischen Park, von dem heute noch die<br />

berühmte Pagode vorhanden ist. Er bestellte bei den besten Ebenisten seiner<br />

Zeit Mobiliar, das seinem Pariser Palais ebenbürtig ist. Seine<br />

Gefolgschaft setzte sich zusammen aus Künstlern, Intellektuellen,<br />

Musikern und Persönlichkeiten, die sich der königlichen Autorität widersetzen.<br />

Das höfische Leben während der 20 Jahre, die der Duc de<br />

Choiseul und seine Familie und Freunde das Schloss bewohnten, darf als<br />

Symbol für die „art de vivre à la Française“ betrachtet werden.<br />

Die Zeit nach dem Tod des Duc de Choiseul bedeutete für Chanteloup<br />

den Niedergang; seine Sammlungen wurden verkauft und auseinandergerissen,<br />

wobei der Garde-Meuble de la Couronne eine grosse Anzahl von<br />

Objekten erwarb, die in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt sind. Trotz<br />

des Kaufs des Anwesens 1786 durch den Duc de Penthièvre (Louis Jean<br />

Marie de Bourbon, 1725-1793), der seine bedeutende Gemäldesammlung<br />

mitbrachte, insbesondere Werke von François Boucher, hatten die<br />

Revolutionswirren eine fatale Auswirkung auf Chanteloup. Das Schloss<br />

wurde beschlagnahmt, geleert und als „bien national“ 1797 verkauft.<br />

CHF 12 000.- / 20 000.-<br />

(€ 10 000.- / 16 670.-)<br />

| 129


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

354<br />

354*<br />

KOMMODE, Louis XV, Paris um 1760/70.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt.<br />

Rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

geschweiften Beinen. In der Mitte wenig gebauchte Front mit 3<br />

Schubladen, die oberste zweigeteilt. Bronzebeschläge und -applikationen.<br />

Profilierte „Rouge Médoc“-Platte. 108,5x89,5x87,5 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Tschachtli, 1987.<br />

CHF 6 000.- / 10 000.-<br />

(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />

355<br />

| 130<br />

355*<br />

ENCOIGNURE, Louis XV, sign. ARMANT (Henri Armand, Meister<br />

1766), Paris um 1770.<br />

Rosen- und Veilchenholz kanneliert und gefriest. Geschweifter, dreieckiger<br />

Korpus mit kannelierten Eckstollen auf bogenförmig ausgeschnittenem<br />

Sockel. Gebauchte Front mit Doppeltüre. Vergoldete Bronzebeschläge<br />

und -sabots. Profilierte „Rouge de Flandres“-Platte. Verso mit alter<br />

Etikette eines Garde Meuble. 80x54x88 cm.<br />

Provenienz: Erworben in einem Schloss an der Loire.<br />

Es sind nur wenige von H. Armand signierte Möbel erhalten geblieben.<br />

Quellenmässig ist er für die Jahre 1760 bis 1780 erwähnt und für elegante,<br />

bewusst schlicht gehaltene Möbel von hoher Qualität bekannt.<br />

Lit. P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 27<br />

(biogr. Angaben).<br />

CHF 4 500.- / 7 500.-<br />

(€ 3 750.- / 6 250.-)<br />

356*<br />

DUCHESSE „EN BATEAU“, Louis XV, in der Art von L.M.<br />

LEFEVRE (Louis Michel Lefèvre, Meister 1749), Paris um 1760.<br />

Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen und Zierfries.<br />

Geschweifter, abgerundeter Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit 8<br />

geschweiften Beinen. Bogenförmig abschliessendes, ungleichhohes Kopfund<br />

Fussteil mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Heller<br />

„Designers Guild“-Bezug. Sitzkissen. 176x75x46x93,5 cm.<br />

Die feinen Blumenschnitzereien weisen auf Arbeiten des Pariser „menuisier“<br />

L.M. Lefèvre hin.<br />

Lit.: J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français du<br />

XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 256f. (biogr. Angaben). P. Kjellberg, Le<br />

mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 496 (biogr. Angaben).<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)


| 131<br />

356


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

357<br />

357*<br />

1 PAAR GEFASSTE FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, sign.<br />

P.F.J. CORBISIER (Pierre François Corbisier, Meister 1768), Paris um<br />

1770.<br />

Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />

Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />

mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Verel de Belval<br />

Madrigal Trianon“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern.<br />

66,5x59x43x96,5 cm.<br />

Provenienz: Auktion Piasa, Paris, 20.12.1999 (<strong>Katalog</strong>nr. 107).<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 185<br />

(biogr. Angaben).<br />

CHF 15 000.- / 25 000.-<br />

(€ 12 500.- / 20 830.-)<br />

| 132<br />

358*<br />

GEFASSTER ECKFAUTEUIL „DE COMMODITE“, Louis XV, sign.<br />

A. BONNEMAIN (Antoine Bonnemain, Meister 1753), Innungsstempel,<br />

Paris um 1760.<br />

Buche fein beschnitzt mit Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie grün/<br />

grau gefasst. Geschweifter, dreieckiger Sitz auf tiefer, wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit ausstehenden, direkt in die geschweiften Stützen<br />

übergehenden Armlehnen. Jonc-Geflecht. Ohne „Pot de chambre“.<br />

58x49x45x84 cm.<br />

Seltener Nachtstuhl von hoher Qualität.<br />

A. Bonnemain, der „le Jeune“ genannt wurde, um ihn von seinem Bruder<br />

Pierre zu unterscheiden, arbeitete in der Rue Saint-Nicolas und stellte vor<br />

allem Sitzmöbel, Schränke und Buffets im Louis XV und Louis XVI her,<br />

mit schönen Proportionen und raffinierten Schnitzereien. Im Pariser<br />

Musée des Arts décoratifs steht ein von Bonnemain gefertigtes Tabouret..<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIII siècle, Paris 1989; S. 81f.<br />

(biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français<br />

au XVIIIe siècle, PAris 1976; I, S. 22 (biogr. Angaben).<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)


358<br />

| 133


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

359 360<br />

361<br />

359*<br />

TELLER MIT RELIEFBLUMEN UND MEDAILLON, Höchst, um<br />

1770. Bemalt mit einem gerahmten Medaillon in einer mit Blumen reliefierten<br />

Fahne. Unterglasurblaue Radmarke, eingepresst CIN. D 24,6 cm.<br />

Vgl. Horst Reber, Höchster Porzellan des 18. Jahrhunderts aus<br />

Privatbesitz, Höchst 1985, S.159.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

360*<br />

OVALE PLATTE MIT MONOGRAMM, Höchst, um 1770. Auf der<br />

Fahne Reliefblumen. Im Spiegel Monogramm in Medaillon, Streublumen.<br />

Unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen. L 35 cm.<br />

Vgl. Horst Reber, Höchster Porzellan des 18. Jahrhunderts aus<br />

Privatbesitz, Höchst 1985, S.159.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 134<br />

361*<br />

PAAR TASSEN UND UNTERTASSEN MIT<br />

LANDSCHAFTSMALEREI IN PURPUR CAMAIEU, Höchst, um<br />

1760-70. Feine holländische Landschaften mit Figurenstaffage und verstreuten<br />

Insekten, braune Randlinien. Unterglasurblaue Radmarken,<br />

Ritzmarken. H 4,9 cm, D 12,9 cm.<br />

Vgl. Karl Heinz Esser/ Horst Reber, Höchster Fayencen und Porzellane,<br />

Mainz 1964, Nr.263.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)


362<br />

363 362<br />

362*<br />

KAFFEEKANNE UND ZWEI TASSEN UND UNTERTASSEN,<br />

Höchst, um 1770-75. Purpurner Streifendekor und bunten Landschaften<br />

in Reserven. Die Kanne modelliert mit einem Tierkopfhenkel und<br />

Ausguss mit Maskaron am Ansatz. Unterglasurblaue Radmarke.<br />

Ritzzeichen. H 18 cm. H 5,5 cm. Auf und unter dem Deckelrand der<br />

Kanne je eine kleine Randbestossung, Knauf bestossen und geklebt.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

363*<br />

PUTTO MIT DREHLEIER, Höchst, um 1750-53. Aus einer<br />

Musikkapelle. Ohne Marke. IZ in grün (Joh. Zechinger). H 10 cm.<br />

Restauriert.<br />

Provenienz: Sammlung Dr. Siegfried Ducret Zürich, August 1974.<br />

Vgl. Karl Heinz Esser/ Horst Reber, Höchster Fayencen und Porzellane,<br />

Mainz 1964, Abb.38.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 135


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

364<br />

365<br />

| 136<br />

364*<br />

GRUPPE ‘DER APFELDIEB’, Höchst, Modell J.P. Melchior, um 1775-<br />

80. Modelliert als Mutter mit 3 Kindern auf einem Grassockel.<br />

Unterglasurblaue Radmarke. H 17 cm. Kopf der Mutter geklebt, diverse<br />

Reparaturen, Fehlstellen und Bestossungen.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

365*<br />

FIGUR EINES VOGELS, Höchst, um 1770-75. Auf mit plastischen<br />

Weintrauben belegtem Sockel. Unterglasurblaue Radmarke. H 6,5 cm.<br />

Federn repariert, Blattwerk bestossen.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)


366<br />

366*<br />

FIGURENGRUPPE, KINDER IM MASKENKOSTÜM, Höchst,<br />

Modell J. P. Melchior, um 1770-80. Der Knabe und das Mädchen auf<br />

einem erhöhten Felssockel in tanzender Pose. Ohne Marke. H 17,5 cm.<br />

An Fingern und Sockel bestossen, die Maske in seinen Händen fehlt.<br />

Provenienz: Christie’s, November 1980.<br />

Vgl. KERAMOS 56/72, Abb.26; Kurt Röder/ Michel Oppenheim, Das<br />

Höchster Porzellan auf der Jahrtausend-Ausstellung in Mainz 1925, Mainz<br />

1930, Nr.380; Karlheinz Esser/ Horst Reber, Höchster Fayencen und<br />

Porzellane, Mainz 1964, Nr.144; Reber Horst, Höchster Porzellane des 18.<br />

Jahrhunderts aus Privatbesitz, Höchst 1985, S.103.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

367*<br />

DECKELDOSE IN FORM EINES VOGELNESTES, wohl<br />

Frankenthal, 18.Jh. In der Art von Meissen naturalistisch modelliert mit<br />

Weidengeflecht. Deckel mit moosartiger Oberseite, in der Mulde zwei<br />

Vogeljungen, die von einem am Rand sitzenden Vogel gehütet werden. H<br />

10 cm. Ritzmarke D2. Randbestossungen.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

367<br />

| 137


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

368 369<br />

368*<br />

LIEBESGRUPPE ALS MONATSALLEGORIE, Ludwigsburg, Modell<br />

J. A. Bauer, um 1767-70. Auf marmoriertem Sockel, bunt staffiert.<br />

Unterglasurblaue CC-Marke. H 12,3 cm. Hut des Kavaliers, Säbel und<br />

Blumen bestossen, linker Daumen mit kleinem Sprung.<br />

Vgl. Keramos 34/66, Abb. 15-17 u. S.96, Text 89ff.; Hans Christ,<br />

Ludwigsburger Porzellanfiguren, Stuttgart und Berlin 1921, S.54; Alt-<br />

Ludwigsburger Porzellan, Ausstellungskatalog, Württembergisches<br />

Landesmuseum Stuttgart, 1959, Nr. 554; Otto Wanner-Brandt, Album<br />

der Erzeugnisse der ehemaligen Württembergischen Manufaktur Alt-<br />

Ludwigsburg, Stuttgart 1906, Nr.164.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

369*<br />

BILDERHÄNDLER, Ludwigsburg, um 1766-68. Modell wohl J.C.<br />

Haselmeyer oder J. Nees. Auf einem Rocaillesockel stehend mit schwarzem<br />

Hut, blauer Jacke über eisenrotem Hemd und gelben Hosen, in beiden<br />

Händen Grafiken anpreisend. Unterglasurblaue CC-Marke auf der<br />

Rückseite des Sockels, Ritzzeichen. H 14,5 cm. Restauriert.<br />

Vgl. Mechthild Landenberger/ Peter Lahnstein, Das Ludwigsburger<br />

Porzellan und seine Zeit, 1980, Abb.32, Text S.113.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 138<br />

370*<br />

SCHÄFERGRUPPE MIT DUDELSACKSPIELER, Ludwigsburg,<br />

18.Jh. Modell wohl von J.C. Beyer. Dudelsackspielender Schäfer und<br />

junge Schäferin auf einer felsigen Ruine sitzend vor Arkadenfragment,<br />

bewachsen mit einer Blättergirlande und bekrönt vom beflügelten Amor,<br />

zu ihren Füssen liegende Schafe und ein Ziegenbock. Unterglasurblaue<br />

CC-Marke. Eingeritzt A+F.3+TF und S N.04, Figurenmalermarke S. H<br />

32 cm. Zahlreiche Reparaturen.<br />

Vgl. Otto Wanner-Brandt, Album der Erzeugnisse der ehemlaigen<br />

Württembergischen Manufaktur Alt-Ludwigsburg, Stuttgart o.J. (1906),<br />

Nr. 397. Für eine Diskussion zur künstlerischen Urheberschaft der<br />

Figurengruppe vgl. Reinhard Jansen, Glanz des Rokoko, Ludwigsburger<br />

Porzellan aus der Sammlung Jansen, Museum für Angewandte Kunst<br />

Köln, 2008, S. 124.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)


370<br />

| 139


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

371*<br />

KAPERNLÖFFEL, Höchst, um 1765. Griff refliefiert mit Rocaillen,<br />

Laffe durchbrochen. L 19,2 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

372*<br />

FIGUR EINER SPINETTSPIELERIN AUS DER SERIE DER<br />

KLEINEN MUSIKSOLI, Ludwigsburg, um 1770. Modell von Josef Nees<br />

um 1767. Unterglasurblaue CC-Marke. Malermarke in Purpur (des<br />

Dominikus Chr. Sausenhofer, 1760-1802) H 12,2 cm. Sockelunterseite und<br />

Spinett bestossen. Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz: Sotheby’s Olympia London, European Ceramics, 9. Oktober<br />

2001, Lot 130.<br />

Vgl. Hans Dieter Flach, Ludwigsburger Porzellan, Stuttgart 1997, S.298,<br />

Nr.503.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 140<br />

371<br />

373*<br />

NAJADE MIT MUSCHELSCHALE, Ludwigsburg, um 1768. Modell<br />

wohl J. Nees. In ein antikisierendes purpur geblümtes Tuch gehüllt, eine<br />

Muschelschale in beiden Händen haltend. Zu ihrer Rechten auf dem quadratischen<br />

Sockel eine Vase. Figurenmalermarke des Dominus Chr.<br />

Sausenhofer (tätig 1760-1802). H 13,7 cm.<br />

Joseph Nees war in Ludwigsburg tätig von 1759-68, 1769 ging er nach<br />

Zürich.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

374*<br />

PAAR FIGUREN EINES BETTLERPAARES, Ludwigsburg, um 1765.<br />

Modelle J. J. Louis. Unterglasurblaue CC-Marke und Kurhut, Ritzmarke<br />

3 (Bettlerin). H 15,8 cm. Rechter Unterarm der Bettlerin restauriert.<br />

Provenienz: Christie’s, November 1980.<br />

Vgl. Hans Christ, Ludwigsburger Porzellanfiguren, Stuttgart und Berlin,<br />

1921, S. 37.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)


372<br />

373 374<br />

| 141


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

375 376<br />

375*<br />

FIGURENGRUPPE ‘DIE MÄHER’, Ludwigsburg, um 1767-70. Aus<br />

einer Reihe von Monatsbildern. Auf einem quadratischen Sockel der<br />

Bauer mit Sense in der Hand auf einem gemähten Grasbündel gelehnt,<br />

die Bäuerin an seiner Seite stehend, mit einem Rechen in ihrer Rechten.<br />

Unterglasurblaue CC-Marke unter Kurhut, Ritzmarke CC:Z:I.MO3. H<br />

12,5 cm. Restaurierungen an der Sense und Gras, Zehen bestossen.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

376*<br />

LIEBESGRUPPE ALS MONATSALLEGORIE, Ludwigsburg, Modell<br />

J.A. Bauer, um 1767-70. Auf quadratischem Sockel, bunt staffiert. Der<br />

Kavalier mit Dreispitz und Zopf sitzend auf einer Bank. Rechts von ihm<br />

eine Frau mit Hut, mit einer Blume in der vorgestreckten linken Hand,<br />

nach der er greift. Sein rechter Arm umfasst ihre Taille. Unterglasurblaue<br />

CC-Marke. H 12 cm. Hut des Jünglings bestossen.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

| 142<br />

377*<br />

GROSSE JÄGERGRUPPE, Ludwigsburg, um 1770. Modell von Johann<br />

Christian Haselmeyer, um 1766. Jäger mit seiner Gefährtin, unter einem<br />

Baumstamm sitzend, zu seiner Rechten zwei Jagdhunde. Am Baumstamm<br />

rechts ein erlegter Rehbock. Naturalistischer Bodensockel. Bunte<br />

Staffiertung. Unterglasurblaue CC-Marke auf der Rückseite. Eingeritzt<br />

FN. Eisenrote Malermarke S. H 23,5 cm. Diverse kleine Bestossungen.<br />

Provenienz: Sotheby’s New York, European Furniture and Works of Art,<br />

27. Oktober 2001, Lot 31.<br />

Johann Christoph Haselmeyer, Wachsbossierer aus Tübingen, Schüler von<br />

P.F Lejeune, 1740-71 erwähnt. Reinhard Jansen, Glanz des Rokoko,<br />

Ludwigsburger Porzellan aus der Sammlung Jansen, Museum für<br />

Angewandte Kunst Köln, 2008, S. 106.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)


377<br />

| 143


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

378<br />

379<br />

| 144<br />

378*<br />

PLATTE MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Ludwigsburg, um 1765-<br />

70. Runde Form. Fahne mit Flechtwerkbordüre. Im Spiegel,<br />

Landschaftsmalerei mit einer Flusslandschaft mit drei Fischern, die ihre<br />

Netze aus dem Wasser ziehen, auf dem felsigen Ufer im Hintergrund eine<br />

Festung, Streublumen. Unterglasurblaue CC-Marke und Kurhut, gestempelt<br />

8, eingeritzt 3C und A. Blaue Malermarke S über t (?). D 35 cm.<br />

Die Landschaftsmalerei stammt möglicherweise von Vorlagen des<br />

Obermalers G. Fr. Riedel, die Malersignatur wohl von Johann Friedrich<br />

Steinkopf, den Mechthild Landberger seit 1762 als Landschafts- und<br />

Tiermaler seit dem Jahr 1762 erwähnt, Mechthild Landenberger/ Peter<br />

Lahnstein, Das Ludwigsburger Porzellan und seine Zeit, 1980.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

379*<br />

TASSE UND UNTERTASSE MIT BATAILLENSZENEN,<br />

Ludwigsburg, um 1770. Schlachtenszene mit Türken, Goldränder.<br />

Unterglasurblaue CC-Marke unter Kurhut, Ritzmarken. H 4,8 cm,<br />

D 12,7 cm. Goldrand teilweise leicht berieben, Tasse mit Bestossung.<br />

Vgl. Otto Wanner-Brandt, Album der Erzeugnisse der ehemaligen<br />

Württembergischen Manufaktur Alt-Ludwigsburg, Stuttgart 1906,<br />

Nr.1102 und 1193 (purpur camaïeu); Mechthild Landenberger/ Peter<br />

Lahnstein, Das Ludwigsburger Porzellan und seine Zeit, 1980, S.129.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


379A<br />

379A*<br />

HELMKANNE UND BECKEN, Frankenthal, Simon Feilner, um 1787-<br />

88. Waschgarnitur aus Becken und Helmkanne. Ovales Becken auf<br />

hohem Standring. Fahne vierpassig geschweift. Kanne in Urnenform. Auf<br />

dem Spiegel des Beckens und den Breitseiten der Kanne<br />

Landschaftsinseln mit Seestücken mit Architektur und Figurenstaffage<br />

Unterglasurblaue CT-Marke mit Kurhut und mit Punkt und 88 auf<br />

Becken, auf Helmkanne 87. L (Becken) 37,9 cm. H (Helmkanne) 28 cm.<br />

Ausguss repariert.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, Fine Decorative Arts: Baroque to Neoclassicism,<br />

8. Juni 1999, Lot 148.<br />

Für die Malerei vgl. Die Solitaires der Manufaktur Frankenthal,<br />

Ausstellungskatalog für das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg,<br />

Jörn Bahns, Heidelberg, 1993, <strong>Katalog</strong> Nr.71,124.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

380*<br />

MÄDCHEN ALS ALLEGORIE DER WISSENSCHAFT,<br />

Frankenthal, Modell Carl Gottlieb Lück, um 1770. Das Mädchen bunt<br />

staffiert auf rocaillegerahmten Grassockel stehend, die rechte Hand erhoben,<br />

in der Linken ein geöffnetes Buch. Unterglasurblaue CT-Marke<br />

unter Kurhut. H 15,5 cm. Linker Unterarm abgebrochen und angeleimt,<br />

Zeigfinger der rechten Hand abgebrochen und fehlend.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, 13. Juli 1998, Lot 533.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

380<br />

| 145


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

381<br />

381*<br />

SCHÄFERGRUPPE, Frankenthal, Modell C.G. Lück, um 1770.<br />

Rasensockel mit plastischen grünen Blättern und goldstaffierten Rocaillen.<br />

Der Schäfer sitzend, sich seiner Dame zuwendend, einen Korb im linken<br />

Arm, vor dem Paar zwei Schafe. Unterglasurblaue CT-Marke und Kurhut<br />

mit Beizeichen, eingeritzt M, Malermarke 71 (‘). H 19 cm. Henkel des<br />

Korbes fehlend. Diverse kleine Bestossungen.<br />

Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, München 1911, Tafel<br />

106, Nr.435.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

382*<br />

FIGURENGRUPPE ‘UNGLEICHES PAAR’, Frankenthal, Modell<br />

C.G. Lück, um 1770. Auf einem hohen bewachsenen und naturalistisch<br />

staffierten Terrrainsockel mit zwei Baumstümpfen und vorgelegten<br />

Goldrocaillen nebeneinander stehendes und sich umarmendes Paar.<br />

Unterglasurblaue CT-Marke unter Kurhut und 7, Ritzmarke SZ. H 15,4<br />

cm. Zeigefinger der rechten Hand der Frau abgebrochen, linke Hand, Hut<br />

und Rocksaum des Mannes restauriert.<br />

Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, München 1911, Bd.<br />

II, Tafel 106, Nr.437.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

| 146<br />

383*<br />

ALLEGORIE DER BAUKUNST, Frankenthal, Modell C. G. Lück, um<br />

1776. Modelliert als Mädchen mit Säulenfragment. Unterglasurblaue<br />

CT-Marke unter Kurhut und 76 für 1776. H 15 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Basel.<br />

Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, Band I, München 1911,<br />

Tafel 108, Nr.447.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

384*<br />

MÄDCHEN MIT BLUMEN, Frankenthal, Modell J. A. Bauer, um 1773.<br />

Unterglasurblaue CT-Marke unter Kurhut und 73 für 1773. Eingeritzt<br />

XXI. H 14,5 cm. Stark repariert.<br />

Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, Bd. 2, München<br />

1911, Tafel 127, Nr.532.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)


382<br />

383 384<br />

| 147


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

385<br />

386<br />

| 148<br />

385*<br />

SELTENE FIGURENGRUPPE ‘DIE STRAFE’, Frankenthal, Modell<br />

J.P. Melchior, um 1783. Modell Nr. 7: Der Hanswurst bekommt von<br />

Kindern Schläge. Farbig staffiert. Unterglasurblaue CT-Marke mit<br />

Kurhut, darunter 3 Punkte und die Jahreszahl 88. H 13,5 cm. Kleine<br />

Erhaltungsmängel.<br />

Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, München 1911, Bd.<br />

II, Nr.578.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

386*<br />

AMOR ALS ABBÉ, Frankenthal, Modell Lanz, nach 1762. Unbemalt.<br />

Die Figur in Schrittstellung auf einem Rocaillesockel. Bekleidet mit<br />

Haube, geraffter Soutane und Bäffchen, die Hände in einem grossen pelzgefütterten<br />

Muff. Unterglasurblaue CT-Marke unter Kurhut. H 10,4 cm.<br />

Sockel mit kleiner Bestossung.<br />

Vgl. Barbara Beaucamp-Markowsky, Frankenthaler Porzellan, Die Plastik,<br />

Band 1, München, 2008, S. 137.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)


387<br />

387*<br />

SELTENE MUSIKGRUPPE EINER CHINESIN MIT ZWEI<br />

KINDERN, Frankenthal, Modell J.P. Melchior, um 1783. Auf einem<br />

Felssockel erhöht sitzende Chinesin mit Zupfinstrument und zwei Kindern<br />

mit Blasinstrument und Glocke zu ihren Füssen. Unterglasurblaue Marke<br />

CT mit Kurhut und Punkt, eingeritzt CF. H 15,5 cm.<br />

Vgl. Barbara Beaucamp-Markowsky, Frankenthaler Porzellan. Die Plastik,<br />

2008, <strong>Katalog</strong> Nr. 306, Dort ausführlich zu Vergleichsmodellen in öffentlichen<br />

Sammlungen.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

388*<br />

FIGUR MIT MASKE, Frankenthal, um 1765. Aus einer Folge verkleideter<br />

Kinder, Modell von Franz Conrad Linck (1730-93) . Auf goldgehöhtem<br />

Rocaillesockel mit appliziertem Moos, das kleine Mädchen im<br />

Tanzschritt, eine Maske vor den Oberkörper, farbig staffiert.<br />

Unterglasurblaue CT-Marke mit Kurhut und 82. H 11,4 cm. Kleine<br />

Restauration am Hut.<br />

Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, März 2004, Lot 1700.<br />

Für das Modell vgl. Barbara Baucamp-Markowsky, Frankenthaler<br />

Porzellan, Band 1, Die Plastik, München 2008, S.370, Nr. 205.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

388<br />

| 149


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

389<br />

389*<br />

PAAR TELLER MIT BLUMENMALEREI, Frankenthal, um 1775.<br />

Form ‘à la façon d’argent’, der profilierte goldgehöhte Rand durch<br />

Lorbeerstäbe in Relief akzentuiert. Im Spiegel polychrome<br />

Blumenmalerei, auf der Fahne Blütenzweige. Unterglasurblaue CT-Marke<br />

mit Kurhut und 75 in Unterglasurblau, eingeritzt N2 bzw. FII0. D 25 cm.<br />

Provenienz: Christie’s Amsterdam, 6. April 2005, Lot 309.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

390<br />

| 150<br />

390*<br />

SELTENE GROSSE GRUPPE ‘SCHÄFERIN IM TURM’,<br />

Frankenthal, um 1785. Modell von J.P. Melchior. Auf terrassenartig<br />

modelliertem Terrainsockel eine nischenartige Turmruine, in welcher eine<br />

schlafende Schäferin von 2 Knaben bewacht wird, der eine an das<br />

Mauerwerk lehnend, der andere über die Mauerkrone herabhängend,<br />

begleitet von einer Gras fressenden Ziege. Auf der Rückseite 2 weitere<br />

rastende Schäferkinder mit Schaf. Ohne Marke. H 37 cm. Brandrisse,<br />

Restaurierungen.<br />

Dieselbe Gruppe abgebildet in: Die Kunst Porcelain zu machen,<br />

Frankenthaler Prozellan 1755-1800, Ausstellung aus Anlass der<br />

Manufakturgründung vor 250 Jahren 20. Mai - 18. September 2005,<br />

Erkenbert-Museum Frankenthal, S.80, Abb. 1. Für weitere Ausformungen<br />

des Modells, unbemalt, vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler<br />

Porzellan, München 1911, Band 2, Nr.608, Tafel 152, Sammlung Jean<br />

Wurz, Mannheim, Frankenthaler Porzellan, Versteigerungskatalog<br />

Rudolph Lepke, Berlin, 10. und 11. Dezember 1924, Nr.139, Abb. Tafel<br />

24.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)


390<br />

| 151


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

391<br />

392<br />

| 152<br />

391*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, sign. NOGARET A<br />

LYON (Pierre Nogaret, Meister 1745 in Lyon), um 1760.<br />

Nussbaum mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit ausstehenden Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />

Jonc-Geflecht. Sitzkissen mit „Manufacture Prelle“-Seidenbezug mit<br />

Blumen und Blättern. 63x50x42x96,5 cm.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Dr. Obermüller.<br />

CHF 5 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />

392*<br />

AUFSATZ-ENCOIGNURE, Louis XV, Paris um 1750.<br />

Palisander gefriest. Abgerundeter, dreieckiger Korpus mit wenig vorstehendem<br />

Kranz auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit Winkelfüssen.<br />

Leicht geschweifte Front mit jeweils Doppeltüre auf 2 Ebenen. Vergoldete<br />

Bronzebeschläge. Profilierte, grau/beige gesprenkelte Marmorplatte.<br />

68x49x162 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Ehemals Maison Barbe, Paris.<br />

- Privatbesitz, Frankreich.<br />

- Auktion Christie’s, Paris, 19.12.2007 (<strong>Katalog</strong>nr. 281).<br />

CHF 5 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />

393*<br />

KLEINER HALBSCHRANK, sog. „meuble d’entre deux“, Régence,<br />

Paris um 1730.<br />

Amarant gefriest und mit Diamantspitzen eingelegt. Geschweifter, leicht<br />

trapezförmiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

Winkelfüssen. In der Mitte wenig gebauchte Front mit Doppeltüre und<br />

profilierter Schlagleiste. Vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen.<br />

Ersetzte, profilierte „Brèche d’Alep“-Platte. 78x48x78 cm.


393<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Robert Schumann.<br />

- Auktion Rheims, Paris, 12.4.1951 (<strong>Katalog</strong>nr. 249).<br />

- Französischer Besitz.<br />

- Auktion Christie’s Paris, 28.4.2005 (<strong>Katalog</strong>nr. 189).<br />

CHF 9 000.- / 14 000.-<br />

(€ 7 500.- / 11 670.-)<br />

394*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, wohl Basel um 1760.<br />

Nussbaum mouluriert und fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />

Jonc-Geflecht. 67x51,5x46x96 cm.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung von Planta.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

394<br />

| 153


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

395<br />

396<br />

| 154<br />

395*<br />

KLEINE KOMMODE, Louis XV, sign. J.B. GALET (Jean Babtiste<br />

Galet, Meister 1754), Innungsstempel, Paris um 1760.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt.<br />

Geschweifter, leicht trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen<br />

Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen.<br />

In der Mitte wenig gebauchte Front mit 2 Schubladen. Vergoldete<br />

Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, rot/grau/weiss gesprenkelte<br />

Marmorplatte. 81x46x87,5 cm.<br />

CHF 7 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 830.- / 10 000.-)<br />

396*<br />

KLEINE ANRICHTE-DESSERTE, Louis XVI, sign. F. REIZELL<br />

(François Reizell, Meister 1764), und G. KINTZ (Georges Kintz, Meister<br />

1776) Paris um 1785.<br />

Mahagoni kanneliert und profiliert. Rechteckige, markant abgerundete<br />

und in durchbrochene Messinggalerie gefasste „Carrara“-Platte auf gerader<br />

Zarge mit durch entsprechendes Zwischentablar verbundenen, kannelierten<br />

Säulenbeinen. Front mit Zentralschublade, flankiert von je 1<br />

schwenkbaren Schublade. Feine Bronze- und Messingbeschläge sowie<br />

-sabots. 65x37x90 cm.<br />

CHF 7 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 830.- / 10 000.-)<br />

397*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, Paris um 1750.<br />

Nussbaum mouluriert und fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />

Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />

Polychromer „Barberini“-Seidenbezug. 50x48x43x95 cm.<br />

CHF 5 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 170.- / 7 500.-)


| 155<br />

397


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

398<br />

398*<br />

1 PAAR FAUTEILS «A LA REINE», Louis XV, Paris um 1760/70.<br />

Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />

Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />

geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />

mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Bordeauxroter<br />

„Prelle“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 66x58x44x94 cm.<br />

CHF 5 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />

399<br />

| 156<br />

399*<br />

KLEINER SCHREIBTISCH, Louis XVI, in der Art von J. CANABAS<br />

(Joseph Gengenbach, genannt Canabas, Meister 1766), Paris um 1780.<br />

Mahagoni profiliert. Nierenförmiges, teils randgefasstes Blatt mit aufklappbarem<br />

Lesepult auf durchbrochenen Volutenstützen mit Jochsbeinen<br />

auf Rollen. Bronzeknopf. Mit alter Inventarnr. 3590. 92x45x79 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s London, 24.1.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 175).<br />

Feiner Tisch von hoher Qualität, ganz in der Tradition des Pariser<br />

Ebenisten Canabas.<br />

Die Werke von J. Gengenbach, genannt Canabas , bestechen durch bestes<br />

Mahagonifurnier „d’un grain très serrée“ und die Perfektion der<br />

Verarbeitung. Gengenbachs Vorliebe galt in erster Linie der Herstellung<br />

von kleineren Möbeln - „gueridons“, „ bonheurs du jour“, „tricoteusesétagères“,<br />

„pupitres à musique“ etc., doch fanden auch Sekretäre,<br />

Kommoden und Sitzmöbel den Gefallen der Nobilität.<br />

Lit.: J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au<br />

XVIIIe siècle, Paris 1976; S. 28 (biogr. Angaben).<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

400*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, Frankreich um 1760.<br />

Nussbaum und Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge<br />

mit geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />

mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Fortuny Granada“-<br />

Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 63x57x43x91,5 cm.<br />

Provenienz: Auktion Poulain, Paris, 27.3.1998 (<strong>Katalog</strong>nr. 155).<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)


| 157<br />

400


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

401<br />

402<br />

| 158<br />

401*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Régence/Louis XV, Paris um<br />

1740.<br />

Buche fein beschnitzt mit Muscheln, Kartuschen und Zierfries.<br />

Trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />

Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten<br />

Armlehnen auf geschweiften -stützen. Jonc-Geflecht. Sitzkissen mit polychromem<br />

„Manufacture Prelle“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern.<br />

65x51x44x99 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Adelsbesitz, Holland.<br />

- Auktion Sotheby’s Amsterdam, Crowns and Coronets, 30.10/1.11 2006<br />

(<strong>Katalog</strong>nr. 43).<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

402*<br />

BEMALTE PENDULE mit Sockel, Louis XVI, Neuchâtel um 1780.<br />

Holz grün gefasst. Geschweiftes Gehäuse mit Vasenaufsatz auf sich nach<br />

unten markant verjüngendem Sockel. Gewölbtes Emailzifferblatt mit arabischen<br />

Minuten- und römischen Stundenzahlen. Spindelwerk mit<br />

1/2-Stundenschlag auf Glocke. Bronze- und „laiton repoussé“-Beschläge.<br />

35x16x109 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

403*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „EN CABRIOLET“, Louis XV, Paris um 1760.<br />

Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />

Hufförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />

Beinen. Eingezogene, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit<br />

gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Polychromer „Fortuny<br />

de Medici“ -Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 57x50x45x91,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Privatsammlung, Deutschland, um 1955 über Victor Grandpierre in die<br />

Sammlung geliefert.<br />

- Auktion Christie’s London, 24.1.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 32).<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


| 159<br />

403


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

404 405<br />

406<br />

| 160<br />

404*<br />

FIGURENGRUPPE ‘DER WÜTENDE SCHUSTER’, Höchst, um<br />

1770-80. Modell wohl von J. P. Melchior. Radmarke. H 19,5 cm. Hund<br />

angeleimt, Tischbein repariert, Schemel mit Sprung, Brandrisse.<br />

Provenienz: Sotheby’s, 4. März 1986.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

405*<br />

FIGUR EINES MAURERS, Höchst, Modell J. P. Melchior, um 1770.<br />

Der mit schwarzem Dreispitz, brauner Jacke und Schürze über<br />

Kniebundhose bekleidete Handwerker beim Bauen einer Mauer auf<br />

einem mit Gras bewachsenen Felssockel. Unterglasurblaue Radmarke,<br />

eingeritzt IE W No53. H 15,5 cm. Hut und Mörtelbecken repariert.<br />

Provenienz: Nelson A. Rockefeller Collection, New York.<br />

Stilistisch ist diese Figur dem Modell des ‘wütenden Schusters’ zuzuordnen.<br />

Vgl. Kurt Röder/Michel Oppenheim, Das Höchster Porzellan auf der<br />

Jahrtausend-Ausstellung in Mainz 1925, Mainz 1930, Nr.540; Esser /<br />

Reber, Höchster Fayencen und Porzellane, Mainz 1964, Nr.204; Horst<br />

Reber, Höchster Porzellan des 18. Jahrhunderts aus Privatbesitz, Höchst<br />

1985, S.140.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

406*<br />

MÄDCHEN MIT SCHOSSHUND, Höchst, Modell J. P. Melchior, um<br />

1775. Auf niedrigem Felssockel mit Grasbelag stehend und einen Spaniel<br />

im linken Arm, die rechte Hand ermahnend erhoben. Unterglasurblaue<br />

Radmarke, eingeritzt IW 24 und No.59. H 16 cm. Minimale<br />

Bestossungen.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


407<br />

407*<br />

VIER TASSEN UND UNTERTASSEN MIT VOGELMALEREI,<br />

Ansbach, um 1770. Auf Seestück, bzw. Gras- und Terrainsockeln bunte<br />

Vogelmalerei, kleine verstreute Insekten und Streublumen.<br />

Unterglasurblaue Marke A, z.T. Ritzzeichen. Standring und Ränder teilweise<br />

mit Bestossungen. Goldrand einer Tasse stark berieben.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

408*<br />

TELLER MIT VOGELMALEREI, Amstel, 2. Hälfte 18. Jh. Gewellter<br />

Rand mit Ozierrandrelief. Bemalt mit einer Schwalbe auf einem Ast sitzend<br />

und verstreuten Insekten auf der Fahne. Goldrand. Amstel in<br />

Unterglasurblau. D 24,5 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

409*<br />

TIERFIGUR EINES ESELS, möglicherweise Ansbach, um 1780. Esel<br />

mit Sattel, stehend, naturalistisch modelliert und staffiert. Ohne Marke.<br />

H 13,5 cm. Ohren restauriert.<br />

Mangan-Malerzeichen(?) auf der teilweise unglasierten Standfläche des<br />

Sockels, möglicherweise aufzulösen als Signatur des Figurenmalers D.<br />

Chr. Sausenhofer, Ludwigsburg, tätig 1760-1802.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

408<br />

409<br />

| 161


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

410 410<br />

411<br />

| 162<br />

410*<br />

KAFFEEKANNE UND DECKEL, Ansbach, um 1770. Gebaucht, auf<br />

schmalem Fussrand. Rocaillenhenkel, Ausguss mit Maskaron am Ansatz,<br />

einem Mädchenkopf. Gewölbter Deckel mit plastisch aufgelegten Blättern<br />

und Birne als Knauf. Bunte Blumenstücke und Streublümchen. H 25,5 cm.<br />

Vgl. Adolf Bayer, Ansbacher Porzellan, Braunschweig 1959, Abb.88;<br />

Gesamtkatalog der Sammlung Adolf Bayer, Ansbacher Fayence und<br />

Porzellan, Ansabch 1963, Abb.113 bzw. Nr.397, 398.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

411*<br />

DECKELVASE, Fürstenberg, um 1780. Auf dem gewölbten Deckel und<br />

Vasenwandung polychromer Girlandendekor. Ränder vergoldet. F und 2<br />

G in Unterglasurblau. H 29 cm. Deckelknauf mit Bestossung.<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />

Hanover, 27.-29. März 2007, Lot 809.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)


412 413<br />

412*<br />

SCHÄLCHEN IN WEINBLATTFORM, Fulda, um 1785.<br />

Tiefgemuldete Form mit Asthenkel, auf drei winzigen Füsschen stehend.<br />

Am oberen Rand der äussseren Wandung ein Ozierband mit vier kartuschenförmigen<br />

Aussparungen, darin kleine bunte Streublümchen, innen<br />

umlaufend Blütengirlande, mit einer Schleife gebunden. Heinrichsmarke<br />

(1781-1788) in Unterglasurblau. L 8,8 cm. Henkel repariert.<br />

Provenienz: Privatsammlung New York.<br />

Vgl. Christoph Fritsche/ Gregor Karl Stasch, Hochfürstlich Fuldische<br />

Porcellainmanufaktur 1764-1789. Ausstellungskatalog Vonderau-Museum<br />

Fulda, 10. Juni bis 28. August 1994, Hetjens Museum Düsseldorf, 25.<br />

September bis 11. Dezember 1994, S.197, Nr.125.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

413*<br />

SCHOKOLADENKANNE UND DECKEL, Würzburg, um 1775-80.<br />

Gebauchte Form mit seitlichem Griff zur Montierung von Holzstiel und<br />

flachem Deckel mit Öffnung. Ozierrandrelief und Bemalung mit purpurfarbener<br />

Mosaikbordüre mit herabhängenden und schattierten§<br />

Blumengirlanden. Ritzmarke CGW. H 14 cm. Kleiner Haarriss an<br />

Mündung, Deckel bestossen, Gold berieben.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Adolf Beckhardt, Frankfurt (später New York).<br />

- Dr. Hans Syz Collection, Washington D.C (Sammlungsnummer 286)<br />

Literatur: Siegfried Ducret, Das Würzburger Porzellan des 18.<br />

Jahrhunderts 1775-1780, Braunschweig 1968, S.63, Abb.26, Text S.56.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

414*<br />

TEEDOSE, Würzburg, um 1775-80. Hochrechteckig, mit leicht gewölbter<br />

Schulterplatte. Kurzer Zylinderhals. Unterhalb der Schulter umlaufendes<br />

Ozierband. Bemalt mit Mosaikbordüre in der Art von Meissen in<br />

Purpur mit herabhängenden Blumengirlanden und schattierten deutschen<br />

Blumen. Ohne Marke. H 17 cm. Gold berieben, Deckel fehlt.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Adolf Beckhardt, Frankfurt (später New York).<br />

- Dr. Hans Syz Collection, Washington, D.C. (Sammlungsnummer 775).<br />

Literatur: Siegfried Ducret, Das Würzburger Porzellan des 18.<br />

Jahrhunderts 1775-1780, Braunschweig 1968, S.63, Abb.27.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

414<br />

| 163


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

415<br />

417<br />

419<br />

| 164<br />

416<br />

415*<br />

KANNE MIT DECKEL, Fürstenberg, um 1765-70. Balusterförmig, mit<br />

seitlichem Griff modelliert mit Rocaillen, flacher Deckel mit Blüte als<br />

Kanuf. Reliefdekor und bunte Landschaftsmalerei in Goldkartuschen.<br />

Ohne Marke. H 14 cm.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

416*<br />

MILCHKANNE MIT DECKEL MIT TIER- UND<br />

SCHÄFERSZENEN, Berlin, um 1767. Bunt bemalt mit Tier- und<br />

Schäferszenen. Goldzahnkanten. Henkel und Ausguss goldstaffiert.<br />

Unterglasurblaue Zeptermarke, Ritzzeichen. H 17,5 cm. Knauf geklebt.<br />

Ausguss mit kleiner Bestossung.<br />

Vgl. Karl H. Bröhan, Porzellankunst, Berliner Porzellane, <strong>Katalog</strong> der<br />

Ausstellung im Schloss Charlottenburg, Berlin 1969, Tafel 25, Nr.144.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

417*<br />

KUMME MIT HAUSMALEREI, Wien, 2. Hälfte 18.Jh. Wohl bemalt<br />

in einer Hausmaler Werkstatt mit weiter Landschaft mit Kirchengebäuden<br />

und Seeprospekt, ländliche Szene mit Bauernjungen. Bindenschildmarke<br />

eingepresst und in Purpur übermalt, eingeritzt 4. D 18,9 cm. Farben teilweise<br />

abgeplatzt, Goldränder berieben.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


418<br />

418<br />

418*<br />

TEILE AUS EINEM SERVICE MIT LANDSCHAFTSMALEREI,<br />

Fürstenberg, um 1770. Wohl aus dem Service für den Bürgermeister<br />

Surmondt in Rotterdam. Modell von Johann Christoph Rombrich, mit<br />

Rocaillen reliefierten Kartuschen, darin Flusslandschaften im Inselstil und<br />

verstreute Blumen, Bemalung wohl von Ahrend August Hartmann<br />

gemalt. Unterglasurblaue F-Marke, die Platte mit Pressmarke I?N und 3,<br />

die Teller mit Pressnummer 4. L (Platte) 34,5 cm D (Teller) 24 cm.<br />

Teilweise berieben. 3 Teller mit Randbestossungen.<br />

Provenienz: Sotheby’s London, 21. April 1998, Lot 113.<br />

Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, Band II, Geschirre,<br />

Braunschweig 1965, Abb.101-103; Beatrix Freifrau Wolff Metternich, Das<br />

‘Holländische Service’ aus Fürstenberg, in : WELTKUNST 7/1. April<br />

1995, S.929.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

419*<br />

STOCKGRIFF, Fürstenberg, 19.Jh. Geschwungene Form, bemalt mit<br />

Blumenbouquets und grüner Schuppenmusterbordüre mit Goldrocaillen.<br />

L 7 cm. Gold teilweise berieben.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

| 165


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

420<br />

420*<br />

TELLER MIT BLAUEM BLUMENDEKOR, Berlin, Caspar Wegely,<br />

um 1752-53. Tiefe sechspassige Form. Auf der Fahne alternierend<br />

Reserven mit Rocaillen und Gitterwerk im Relief. Bemalt im Spiegel in<br />

Unterglasurblau mit Blumen. Marke W in Unterglasurblau und 17.<br />

Eingepresst 2/90/5. D 25,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Werner Franke, Berlin.<br />

- Sotheby’s Olympia London, European Ceramics, 9. Oktober 2001, Lot<br />

138.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

421*<br />

TEEDOSE MIT DECKEL, Berlin, um 1780-85. Rechteckige Form mit<br />

gerundeter, leicht überstehender Schulterplatte, durch Profil abgesetzter<br />

Zylinderhals. Deckel mit Knospenknauf. Beide Teile mit Goldfond.<br />

Unterglasurblaue Zeptermarke, Ritzzeichen 29 und IH(?). H 13 cm.<br />

Vergoldung leicht berieben. Alte Bestossungen. Am Deckelrand wieder<br />

vergoldet.<br />

Provenienz: Dr. Hans Syz Collection, Washington, D.C.<br />

(Sammlungsnummer 931).<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

422*<br />

BISKUIT BÜSTE, Fürstenberg, um 1800. Modell wohl von Anton Carl<br />

Luplau. Bezeichnet: ‘Moses Mendelssohn No. II.’. Unterglasurblaue<br />

Marke F2, Pressmarke springendes Pferd. H 11,5 cm. Ansatz zwischen<br />

Sockel und Büste repariert.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

| 166<br />

423*<br />

TASSE UND UNTERTASSE, Berlin, um 1795-1800. ‚Antique glatt‘.<br />

Auf ockerfarbenem Fond bunt stilisierte Blüten, dazwischen ausgespart<br />

breites Band mit Pfauenfedern, Goldränder. Unterglasurblaue<br />

Zeptermarke, diverse Ritzzeichen, eine Pressnummer 36, Malermarke 82<br />

in Braun.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

424*<br />

PAAR LOUIS XVI SÄULENSOCKEL, Fürstenberg, um 1780-90.<br />

Zylinderform. Bemalt in Grisaille mit je zwei Medaillons mit Porträts des<br />

Anacharsis und Thales und des Sokrates und Solon, griechisch beschriftet;<br />

Streublümchen und Insekten. Am profilierten Fussrand und oberen<br />

Rand umlaufend ein Blattfries, purpur- und goldgehöht. Unterglasurblaue<br />

F-Marke, eingepresst LB. H 11,5 cm. Minimal bestossen.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

425*<br />

2 TASSEN MIT UNTERTASSEN MIT<br />

SILHOUETTENPORTRÄTS VON SAMUEL MOHN, Berlin und<br />

andere Manufaktur, um 1780-90. Form ‘antique glatt’ und zylindrisch,<br />

bemalt mit Silhouettenporträts in Schwarz und Goldbordüren.<br />

Unterglasurblaue Zeptermarke auf der einen Tasse, jede signiert und<br />

datiert von Samuel Mohn, Berlin 1807 bzw. 1810. Ritzzeichen.<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />

Hanover, 27.-29. März 2007, Lot 819.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)


421 422<br />

423 424<br />

425<br />

| 167


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

426<br />

426*<br />

FIGURENGRUPPE ‘ORPHEUS & EURYDIKE’, Berlin, frühes 19.<br />

Jh. Modell von Johann Georg Müller (Modelleur 1786-1789).<br />

Antikisierende Gruppe des Orpheus mit Harfe, begleitet von Göttin<br />

Eurydike und zwei Amoretten auf rundem felsigen Sockel.<br />

Unterglasurblaue Zeptermarke. H 33 cm. Minimal bestossen.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

427*<br />

BILDHAUER, Fürstenberg, Modell Schubert, 1779. Aus der Serie<br />

‘Kinder als Handwerker.’ Ein Knabe beim Bearbeiten einer Büste des<br />

Lucator, Meissel und Hammer in seinen Händen. Blaue Schwertermarke<br />

mit Punkten. Ohne Ritzzeichen. H 12 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s, London, 12-14 September 2000, Lot 83.<br />

Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, Band III, Figuren, S.160f., 170,<br />

Abb.250. Der Bildhauer arbeitet an der Büste des von Desoches 1772 verfertigten<br />

Biskuits ‘Lucatator’ (op. cit, Abb.360).<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 168<br />

428*<br />

FIGUR DER MUSE ‘DEIDAMIA’, Berlin, um 1790. Unterglasurblaue<br />

Zeptermarke, Ritzzeichen. H 18,5 cm. Rechte Hand und Nase repariert.<br />

Vgl. Erich Köllmann, Berliner Porzellan, Bd. 2, Braunschweig 1966, Tafel<br />

16b.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

429*<br />

BLINDER PUTTO MIT DREISPITZ, Berlin, Manufaktur W.C.<br />

Wegely, um 1755. Modell von Ernst Heinrich Reichhard. Die Augen mit<br />

einer Binde verbunden, in der vorgestreckten Linken einen Stab haltend.<br />

Allegorie der blindwaltenden Liebe. W in Unterglasurblau am Sockel.<br />

Eingepresst 1/90/26. H 10.5 cm. Ein Flügel bestossen. Stab repariert, die<br />

Rinde an der rechten Hand fehlend. Gold berieben.<br />

Provenienz: Christie’s London, A Century of Berlin, 1. Mai 2002, Lot 5.<br />

Für die Serie vgl. Gisela Zick, Berliner Porzellan der Manufaktur von<br />

Wilhelm Caspar Wegely 1751-1757, Berlin 1978, <strong>Katalog</strong> Nr. 101-140, S.<br />

189ff.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


427 428<br />

429 430<br />

430*<br />

PAAR FIGUREN EINER GEMÜSEFRAU UND EINES WINZERS,<br />

Berlin, 2. Hälfte 18. Jh. Jede auf einem quadratischen Sockel, sie mit einer<br />

Rückentrage mit buntem Gemüse, er mit einer Trauben gefüllten Trage.<br />

Unterglasurblaue Zeptermarken, Ritzzeichen und Modellnummern 304,<br />

305. H 9,6 cm.<br />

Für die Modelle vgl. Erich Köllmann, Berliner Porzellan 1763-1963, Band<br />

II, Braunschweig 1966. Tafel 104d.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

| 169


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

431<br />

432<br />

| 170<br />

431*<br />

1 PAAR GROSSE FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XVI, Paris um<br />

1780.<br />

Buche kanneliert sowie beschnitzt mit Blättern, Rosetten und Zierfries.<br />

Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten<br />

Säulenbeinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit<br />

gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Fortuny Carnavalet<br />

Red and Silvery Gold“-Seidenbezug. 69x59,5x45x99 cm.<br />

Provenienz: Auktion Piasa, Paris, 20.12.1999 (<strong>Katalog</strong>nr. 69).<br />

CHF 6 000.- / 10 000.-<br />

(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />

432*<br />

KLEINE BIBLIOTHEK, Louis XV, sign. J. POPSEL (Jean Popsel,<br />

Meister 1755), Innungsstempel, Paris um 1760.<br />

Satin- und Tulpenholz gefriest. Rechteckiger Korpus mit gekehltem Kranz<br />

auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit Winkelfüssen. Doppeltürige<br />

Front mit geschweift ausgeschnittenen Glasfenstern. Vergoldete<br />

Bronzebeschläge und -applikationen. Ersetzte „Griotte Rouge“-Platte.<br />

Verso mit alter Besitzeretikette „Collectie Dr. Anton C.R. Dreesmann“.<br />

114x38x165 cm.<br />

CHF 9 000.- / 14 000.-<br />

(€ 7 500.- / 11 670.-)<br />

433*<br />

KOMMODE, Transition, Paris um 1775.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie eingelegt mit Mäanderband,<br />

Filets und Zierfries. Prismierter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge<br />

mit geschweiften Beinen. In der Mitte wenig vorstehende Front mit 2<br />

Schubladen ohne Traverse. Messing- und Bronzebeschläge. Profilierte,<br />

wohl ersetzte grau/beige gesprenkelte Marmorplatte. 81x42x79 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


| 171<br />

433


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

434<br />

435<br />

| 172<br />

434*<br />

FOLGE VON 7 STÜHLEN „A LA MONTGOLFIERE“,<br />

einer davon mit Armlehnen, Louis XVI, Niederlande um<br />

1790/1800.<br />

Mahagoni kanneliert und profiliert. Abgerundeter Sitz auf gerader<br />

Zarge mit kannelierten, sich nach unten verjüngenden<br />

Vierkantbeinen. Leicht eingezogene, montgolfièrenförmige<br />

Rückenlehne, der Fauteuil mit gepolsterten Armlehnen auf<br />

geschweiften -stützen. Polychromer „Brunschweig“-Stoffbezug mit<br />

Blumen und Blättern auf hellem Fond. Ca. 52x44x45x94 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

435*<br />

SEKRETÄR „A ABATTANT“, Louis XVI, wohl Stuttgart<br />

um 1800.<br />

Nussbaum mahagonifarben gebeizt. Rechteckiger Korpus mit<br />

leicht vorstehendem Kranz auf gerader Zarge mit sich nach<br />

unten verjüngenden Vierkantfüssen. Abklappbare Schreibplatte<br />

zwischen Kopfschublade und 3 Schubladen. Inneneinteilung mit<br />

2 übereinander liegenden Zentralfächern zwischen je 2 übereinander<br />

liegenden Schubladen unter grossem Fach. Feine<br />

Messingbeschläge und -kannelüren. Spezieller<br />

Öffnungsmechanismus für die 3 unteren Schubladen.<br />

96,5x50x(offen 77)x149,5 cm.<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

436*<br />

ANRICHTE, Louis XVI, Niederlande um 1800.<br />

Mahagoni, Zitronenholz und diverse Edelhölzer gefriest sowie<br />

fein eingelegt mit Reserven, Filets und Zierfries. Prismierter<br />

Korpus mit wenig vorstehendem, aufklappbarem Blatt auf gerader<br />

Zarge mit sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen.<br />

Front mit 2 grossen Türen, seitlich je 1 Schublade. Das aufklappbare<br />

Blatt mit diversen Tablaren und Wasserbehälter mit<br />

Becken aus Zinn. 160x66x99 cm.<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)


436<br />

| 173


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

437 438<br />

437*<br />

BISKUITFIGUR, AUFERSTEHEUNG DER MARIA LANGHANS<br />

MIT IHREM KIND, Niderviller, um 1780. Modell Lemire zugeschrieben.<br />

Porzellan und Biskuit. Nachbildung des von Johann August Nahl<br />

d.Ä. 1751 geschaffen Grabmals. Reliefmarke NIDERVILLE. 31,5 x 21 cm.<br />

Rechter Arm des Knaben im Original schon fehlend, Brandrisse.<br />

Provenienz: Christie’s Intérieurs, Paris, 29.September 2010, Lot 372.<br />

Johann Sauvage, genannt Lemire 1719-1827, war in Niderviller tätig von<br />

1779-1806. Die von Johann August Nahl (1710-1781) geschaffene<br />

Grabplatte für die im Kindsbett gestorbene Pfarrfrau Maria Magdalena<br />

Langhans in der Kirche Hindelbank im Kanton Bern zählte im 18.<br />

Jahrhundert zu den meistbewunderten Kunstwerken Europas. Vor dem<br />

Brand von 1911 hatte es seinen Standort in einer Vertiefung im Chor. Die<br />

Pfarrfrau Maria Magdalena Langhans starb am Vorabend des Osterfestes<br />

1751 erst 28 jährig an der Geburt eines Knaben, der ihr bald folgte. Die<br />

Grabplatte ist von Todessymbolen und dem Wappen der Pfarrerfamilie<br />

eingefasst. Nahl, der am Denkmal für Hieronymus von Erlach arbeietete,<br />

war Gast im Pfarrhaus des Georg Langhans, der seit 1749 in Hindelbank<br />

wirkte. Hinelbank war ehemals Postkutschen-Station und ausserdem<br />

Zwischenstop für die im 18. Jahrhundert verstärkt in Mode kommenden<br />

Grand Tours. Reisende erfuhren daher oft zufällig vom Kunstwerk in der<br />

Kirche. Es existierten Kopien aus Ton, Gips, Porzellan und als<br />

Kupferstiche, die die Reisenden als Souvenir kaufen konnten. Zu den vielen<br />

Besuchern des Langhans Denkmals gehörten Johann Wolfgang von<br />

Goethe, August Wilhelm Schlegl, Christoph Martin Wieland, der junge<br />

Arthur Schoppenhauer und Albert Anker. Es existiert ein Brief Goethes<br />

aus dem Jahr 1778 an Charlotte von Stein, in dem er ausführlich und voller<br />

Eindrücke von dem Grabmal berichtet.<br />

’<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 174<br />

438*<br />

KLEINE PORZELLANFIGUR ‘ JARDINIERE AU POT DE<br />

FLEURS CASSÉ’, Strassburg, Joseph Hannong, 1771-1781. Das<br />

Mädchen betrübt neben einer grossen Giesskanne stehend, vor sich auf<br />

dem Boden der zerbrochene Blumentopf. Polychrome Staffierung.<br />

Eingepresst IH F 16 F und 201 in Unterglasurblau. H 18 cm. Giesskanne<br />

restauriert.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


439<br />

439*<br />

TIERFIGURENGRUPPE, wohl Frankreich, 18.Jh. Unbemalt. Auf<br />

einem grossen Kissen mit Quasten an den Ecken zwei Spaniels liegend.<br />

Ohne Marke. L 18,5 cm. Brandrisse. Die Ohren der Hunde leicht bestossen.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Giuseppe Rossi, Turin.<br />

- Sotheby’s London, März 1999, The Giuseppe Rossi Collection, Vol. IV,<br />

Lot 451.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

440*<br />

STOCKGRIFF, St. Cloud, um 1740. Weichporzellan. Mit Chinoiserien<br />

und indianischen Blumen bemalt. L 10 cm. Bestossungen.<br />

Vgl. Aileen Dawson, 18th Century French Porcelain in the Ashmolean<br />

Museum, Oxford, 1996, S. 10 Nr.3.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

441*<br />

TASSE UND UNTERTASSE, Doccia, 18.Jh. In Gelb-, Grün-, Purpur-<br />

und Grautönen mit italienischen Landschaften bemalt. Ränder purpur<br />

gehöht. Ohne Marke. H 4,9 cm, D 12,8 cm. Berieben.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

440<br />

441<br />

| 175


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

442<br />

443<br />

| 176<br />

442*<br />

‘SUCRIER DE MONSIEUR LE PREMIER’,<br />

Chantilly, um 1750. Weichporzellan. Nach einem Sèvres<br />

Vorbild, ovale passige Form auf einer Unterschale fixiert.<br />

Farbiger Blumendekor in der Art von Sèvres. Blaue<br />

Jagdhornmarke. L 24 cm. Randbestossung an der Dose.<br />

Provenienz: Sammlung Marius Bernard, Marseille.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

443*<br />

FIGUR SITZENDES MÄDCHEN MIT BRASERO,<br />

Tournai, um 1775. Unbemalt. Das Mädchen sitzt auf<br />

einem Stuhl, vor einem Brasero neben einem Gestell mit<br />

Wäsche, am Boden ein liegender Hund. H 15,5 cm.<br />

Brasero ersetzt, Gestell und Stuhllehne repariert,<br />

Brandrisse.<br />

Vgl. Lucien Deplace, Considérations sur les Porcelains<br />

de Tournai, Tournai 1970, S.216.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)


444<br />

444*<br />

PAAR BLATTSCHALEN MIT KAKIEMONDEKOR, Bow,<br />

um 1755. Weichporzellan. Bemalung in Eisenrot, Blau, Türkis<br />

und Gold. Kakiemon-Dekor nach dem Vorbild des japanischen<br />

Aritaporzellans, mit roter und blauer Wachtel zwischen blühendem<br />

Prunusbaum und Kikyô-Staude. Innerer Gefässrand von stilisierten<br />

Blattranken umrandet. Ohne Marke. H 5,5 cm, L 25 cm<br />

B 22,8 cm. Berieben, Randbestossungen, braune Verfärbungen.<br />

Für Dekor vgl. Hilary Young, English Porcelain, 1745-95, Victoria<br />

& Albert Museum, 1999, S.77, Abb.28.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

445*<br />

RIECHFLAKON ‘DER FUCHS UND DER RABE’, Chelsea,<br />

um 1755-60 (?). ‘The Fox and the Raven’. Unter dem Boden<br />

bunte Blumenmalerei, mit Goldmontierung. Ohne Marke. H 6,4<br />

cm. Ursprünglicher Stöpsel in Form eines Raben ersetzt.<br />

Vgl. für das Modell: Kate Foster, Scent Bottles, London 1966,<br />

S.70, pl.62.<br />

CHF 800.- / 1 000.-<br />

(€ 670.- / 830.-)<br />

445<br />

| 177


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

446<br />

446<br />

446*<br />

TETE-A-TETE, Paris, Nast, um 1810, in einem Mahagoni Reisekoffer<br />

mit seitlichen Messinggriffen. Bemalt mit grünen Blatt- und<br />

Goldgirlanden im Louis XVI Stil. Bestehend aus: 1 Kanne und Deckel, 1<br />

Zuckerdose und Deckel, 1 Milchkännchen, 2 Tassen und Untertassen<br />

‘forme litron’ Beide Untertassen und Zuckerdose gemarkt in Eisenrot<br />

NAST, Ritzzeichen. H Teekanne 10,5 cm. Die Teebüchsen versilbert.<br />

Die übrigen Teile nicht original dazugehörig. Henkel des Miclhkännchens<br />

geklebt, eine Tasse mit Randreparaturen.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

| 178<br />

447*<br />

PAAR ‘EMPIRE’ VASEN IM ‘TROUBADOUR’ STIL, Frankreich, um<br />

1820-40 . Klassische Empire Form mit seitlichen Volutenhenkeln, vergoldet,<br />

bemalt mit schwebenden Putti auf sepiafarbenem Grund und verso<br />

mit feinem neogotischem Masswerk zwischen historischen Figuren auf<br />

lapisblauem Fond. H 34 cm. Vergoldung geringfügig berieben. (2)<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)


447<br />

| 179


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

448 449<br />

450<br />

| 180<br />

448*<br />

BECHER Strassburg, 1697 - 1725, Meistermarke unleserlich.<br />

Leicht konische Form. Allseitig glatte Wandung mit drei Rillen. Boden<br />

mit bekröntem Allianzwappen auf Unterseite. H 9,9 cm. 129 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

449*<br />

VERMEIL FUSSBECHER. Strassburg, um 1750, Meistermarke Jean<br />

Stahl.<br />

Tulpenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf godroniertem Fuss.<br />

Wandung allseitig mit ziseliertem und graviertem Dekor und mit bekröntem<br />

Monogramm. Äussere Vergoldung etwas abgenutzt. H 10,5 cm.<br />

168 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

450*<br />

VERMEIL SCHLANGENHAUTBECHER, Strassburg, 1700-1725,<br />

Meistermarke Jean Reinhold Buttner.<br />

Rundform mit mehrfach profiliertem Lippenrand. Wandung allseitig mit<br />

Schlangenhautpunzierung. D 7,2 cm bzw. H 7,5 cm. 120 g.<br />

CHF 2 400.- / 4 400.-<br />

(€ 2 000.- / 3 670.-)


451 452<br />

451*<br />

FUSSBECHER, Strassburg, um 1725, Meistermarke Jacob Hauser.<br />

Tulpenform mit profiliertem Lippenrand auf godroniertem Standfuss mit<br />

kurz eingezogenem Schaft. Teilvergoldet. H 9 cm. 137 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

452*<br />

VERMEIL FUSSBECHER, Strassburg, um 1736 - 1750, Meistermarke<br />

Jean - Jacques Ehrlen.<br />

Tulpenform auf gewölbtem Rundfuss mit Godronierung. Leicht ausladender<br />

Lippenrand mit Profilierung. Allseitig glatte Wandung, oben mit ziseliertem<br />

und graviertem Dekor auf punziertem Grund. H 9,5 cm. 148 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

453*<br />

VERMEIL FAUSTBECHER, Strassburg, um 1736 - 50, mit<br />

Meistermarke.<br />

Leicht konische Rundform mit mehrfach profiliertem Lippenrand.<br />

Allseitig glatte Wandung mit Inschrift: „Marie“. D 7.8 cm. 89 g.<br />

Provemienz: Christies Paris 2007.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

453<br />

| 181


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

454 455<br />

454*<br />

1 FUSSBECHER, Strassburg, 2 H. 18. Jh., Meistermarke Johann Jacob<br />

Stahl.<br />

Gedrückte Ovalform auf gewölbtem Fuss mit Godronen. Allseitig mit vier<br />

geschweiften Falten. Wand oben und unten mit ziseliertem und graviertem<br />

Dekor. Mit profiliertem Rand. Innen und aussen vergoldet. H 9 cm. 116 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

456<br />

| 182<br />

455*<br />

VERMEIL BECHER, Paris, 1756 - 1762, Meistermarke François Joubert.<br />

Tulpenförmiger Becher mit ausladendem Profilrand auf gewölbtem<br />

Rundfuss mit mehrfach profiliertem Dekor. Allseitig glatte Wandung. H<br />

10,5 cm. 174 g.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />

456*<br />

FUSSBECHER, Meaux, um 1782, Meistermarke Jean - Pierre Briand.<br />

Tulpenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf godroniertem<br />

Standfuss mit kurz eingezogenem Schaft. Allseitig glatte Wandung mit<br />

bekröntem Wappen und Inschrift: „PRIX DE PONPONE POUR<br />

LANNÉ 1872“. H 11,8 cm. 161 g.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />

457*<br />

VERSEUSE, Paris 1788, Meistermarke Charles - Marin Bernard.<br />

Birnform auf drei Bocksfüsschen. Allseitig glatte Wandung. Gewölbter<br />

Deckel mit Drücker und Knauf. Mit waagrechtem, gedrechseltem<br />

Holzgriff. H 21 cm. 599 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

458*<br />

TASTEVIN, Paris, um 1781, Meistermarke Noël-César Boutheroue-<br />

Desmarais.<br />

Rundform mit Schlangenhenkel. Allseitig mit getriebener<br />

Zungenornamentik. Mit Inschrift: E. TIENNE. TASSELIN. L 10,5 cm.<br />

85 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)


457<br />

458<br />

459*<br />

GROSSE KAFFEEKANNE, Lille, um 1774 - 1784, Meistermarke ILM.<br />

Birnform auf drei Füsschen. Wandung allseitig mit geschwungenen vertikalen<br />

Falten. Mit geschwungenem Holzhenkel. Gewölbter und getreppter<br />

Deckel mit entsprechendem Dekor und plastischem Knospenknauf. H<br />

29,5 cm. 1205 g.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

459<br />

| 183


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

460<br />

461<br />

462<br />

| 184<br />

460*<br />

GOLD TABATIERE, Frankreich um 1785, Marken verschlagen,<br />

Österreichische Repunzierung für Goldarbeiten.<br />

Längsovalform, allseitig guillochiert. Deckelrand mit umlaufender<br />

Reliefbordüre. Deckel mit umlaufendem Kordelband und<br />

Zentralmedaillon mit Musik-Instrumenten. Tot und Gelbgold. L 9 cm.<br />

53 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

461*<br />

KLEINES REISE - NÉCESSAIRE, wohl Frankreich, Mitte 19. Jh.<br />

Bestand: 2 facettierte Kristallflakons mit Goldmontur und Boites à mouches<br />

mit Spiegel. Alles in entsprechendem Lederetui, mit Samt ausgefüttert.<br />

6,2x4 cm.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

462*<br />

NADELETUI, wohl Paris, um 1785.<br />

Mit reliefiertem Perl- und stilisiertem Blattdekor zwischen guillochierten<br />

Flächen. Rot und Gelbgold. L 8,8 cm. 20 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

463*<br />

KLEINE EMAIL TABATIÈRE, Berlin, Werkstatt Pierre Fromery, 1.<br />

Hälfte 18. Jh. Rechteckige leicht gekurvte Form mit vergoldeter<br />

Silbermontierung, weisses Email mit aufgelegten Goldapplikationen,<br />

Trophäendekor mit Musikinstrumenten und Laub- und Bandelwerk.<br />

5x4,5x2,5 cm. Gebrauchsspuren.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

464*<br />

LOUIS XVI LACK TABATIÈRE ‘AUX TROPHÉES’, Louis XV, wohl<br />

Dresden, 18. Jh. Passige Form mit wohl 8 karat vergoldeter<br />

Kupfermontierung, die schwarze Lackoberfläche roséfarben und mit<br />

Perlmuttsplittern eingelegt mit Kriegstrophäen. 8,5x 6,5x3,5 cm. Die roséfarbenen<br />

Einlagen und Lack mit zahlreichen Fehlstellen.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)


463<br />

464<br />

| 185


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

| 186<br />

465<br />

466


467<br />

465*<br />

SORDET, EUGENE<br />

(1836 Genf 1915)<br />

Presqu’île du Lac Chempex (VS), temps couvert.<br />

1888.<br />

Öl auf Karton. Unten links signiert und datiert:<br />

E Sordet. 1888.<br />

31 x 45,5 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

466*<br />

SORDET, EUGENE<br />

(1836 Genf 1915)<br />

Environs d’Annecy, Roche Parmelan. 1876.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />

datiert: E Sordet. Annecy. 1876.<br />

30,5 x 45,4 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

467*<br />

DUBUISSON, ALEXANDRE<br />

(Lyon 1805 - 1870 Versailles)<br />

Weite Landschaft mit vielen Tieren. 1841.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts datiert und signiert:<br />

1841. A. DuBuisson.<br />

53,5 x 79 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 187


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

468<br />

468*<br />

CASTAN, GUSTAVE EUGENE<br />

(Genf 1823 - 1892 Crozant)<br />

Felslandschaft mit Blick auf einen See.<br />

Öl auf Karton. Unten rechts signiert: G. CASTAN.<br />

37,7 x 56,3 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

| 188


469<br />

469*<br />

ZIMMERMANN, FRIEDRICH R.<br />

(Diessenhofen TG 1823 - 1884 Ormont-Dessus VD)<br />

Weite Landschaft mit einem See im Hintergrund.<br />

Öl auf Leinwand auf Karton. Unten links signiert: F. Zimmermann.<br />

29,2 x 43,7 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

| 189


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

470<br />

470*<br />

BRAND, JOHANN CHRISTIAN<br />

(1722 Wien 1795)<br />

Flusslandschaft mit Bauernhaus. 1770.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: Brand. 1770.<br />

59,2 x 80,3 cm.<br />

Gutachten: Dr. Sylvia Schuster-Hofstätter, 15.9.2008.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />

| 190


471<br />

471*<br />

HICKEL, ANTON<br />

(Böhmisch-Leipa 1745 - 1789 Hamburg)<br />

Gegenstücke: Porträt der Rosina Morell-Hartmann, geb. 1765 und des<br />

Nikolaus Bernhard Morell- Hartmann, geb. 1754. 1787.<br />

Öl auf Leinwand. Beide links mittig signiert und datiert. Das<br />

Damenportrait: Hickel 1787. Das Herrenportrait: Anton Hickel p. 1787.<br />

Je 59 x 50 cm (oval).<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

| 191


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

472 473<br />

472*<br />

DUBOIS, LOUIS<br />

(1821 Basel 1869)<br />

Das Zeughaus in Basel. Der grosse Schnee im Monat Februar.<br />

Aquarell über Vorzeichnung (Pause). Unten links datiert: Basel d. 19.<br />

November 1855. Rechts signiert: gez. und gemalt v. Louis Dubois.<br />

27 x 33,6 cm. Gerahmt.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

473* ohne Abb.<br />

TOUSSAINT, PIERRE<br />

(1793 - 1865/72)<br />

Ansicht des Denkmals der Schweitzer bey St. Jakob nebst dem Löbl.<br />

Cassino, dessiné d’apres Nature par P. Toussaint. 1824<br />

Aquarell. 30,5 x 41,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 900.- / 1 200.-<br />

(€ 750.- / 1 000.-)<br />

473A*<br />

REINHARDT, FRANZ<br />

(Helmstedt 1881 - 1946 Lenzfried)<br />

Christus mit den klugen und törichten Jungfrauen. Um 1920/30.<br />

Pastell und Ölkreide.<br />

22,5 x 26,3 cm. Gerahmt<br />

CHF 200.- / 300.-<br />

(€ 170.- / 250.-)<br />

474* ohne Abb.<br />

BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />

(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />

Vue de la Ville de Laufenbourg Canton dé Argovie. Um 1835.<br />

Gouache. Die Einfassungslinie mit schwarzer Feder und blaugrau gouachiertem<br />

Rand. Dort mit brauner Feder betitelt und signiert: Par Louis<br />

Bleuler à Schaffhouse en Suisse.<br />

32 x 48,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

| 192<br />

475*<br />

BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />

(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />

Vue de la Ville de Rheinfelden Canton de Argovie.<br />

Gouache. Die Einfassungslinie in Schwarz und mit blaugrau gouachiertem<br />

Rand. Dort betitelt und signiert: par Louis Bleuler à Schauffhouse en<br />

Suisse.<br />

32 x 48 cm. Gerahmt.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

476*<br />

BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />

(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />

Bad Stachelberg im Kanton Glarus.<br />

Gouache. Die Einfassungslinie in Schwarz und mit grau gouachiertem<br />

Rand. Dort signiert und betitelt: Stachelberg.<br />

33 x 48,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

477*<br />

MAEHLY, JOHANN FRIEDRICH<br />

(1805 Basel 1848)<br />

Malerischer Plan der Stadt Basel 1847.<br />

Aquatinta. 67 x 90 cm. Goldrahmen.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

478*<br />

LORY, MATHIAS GABRIEL (LORY FILS)<br />

(1784 Bern 1846)<br />

Zwei Ansichten: 1. Vue du Sion prise du Côté du Levant. 2. Vue du Sion<br />

prise du Côté du Couchant.<br />

Kolorierte Aquatintaradierungen. Jeweils 19,8 x 28,4 cm.<br />

Echtgoldrahmungen.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)


474<br />

475<br />

476<br />

| 193


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

477 478<br />

479<br />

479* ohne Abb.<br />

NEUSTÜCK, JOHANN JAKOB<br />

(1800 Basel 1867)<br />

Zwei Gegenstücke: 1. Das Rheintor zu Basel. 2. Das Richthaus in Klein-<br />

Basel.<br />

Feder und Pinsel in Braun und Grau, Aquarell. Die Einfassungslinien mit<br />

schwarzer Feder und grau gouachiertem Rand. Jeweils am unteren Rand<br />

signiert und datiert: J.H. Neustück f: 1838.<br />

33 x 47,3 cm und 33 x 47,8 cm. Gerahmt.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

480*<br />

BLEULER, JOHANN HEINRICH<br />

(Zollikon 1758 - 1823 Feuerthalen)<br />

L’interieur d’un chalet dans le Simmenthal.<br />

Kol. Umrissradierung. 25 x 33,4 cm. Echtgoldrahmung.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

| 194<br />

481*<br />

ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />

(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />

Vue du Chateau de Wimmis et des environs.<br />

Alt kolorierte Umrissradierung. Unten rechts mit Bleistift bez.: à Berne<br />

par H.Rieter.<br />

32,2 x 48,8 cm. Gerahmt.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

482*<br />

ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />

(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />

Vue de Nidau, près du Lac de Bienne.<br />

Kol. Umrissradierung. 20 x 29 cm. Gerahmt.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

483*<br />

ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />

(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />

Vue prise du Château de Thoun.<br />

Kolorierte Umrissradierung. 19 x 29 cm. Gerahmt.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)


482 484<br />

483 481<br />

484*<br />

ZIEGLER, JOHANN<br />

(1750 Wien 1812)<br />

Ansicht von Oppenheim. Vue d’ Oppenheim.<br />

Kolorierte Umrissradierung. Nach der Vorlage von Lorenz Janscha.<br />

Verlegt im Verlag Artaria in Wien.<br />

29,3 x 44,3 cm. Gerahmt.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

485*<br />

BÜCHEL, JOHANN ULRICH<br />

(1753 Basel 1792)<br />

Zwei Gegenstücke: 1. Morgenstimmung: Schweizer Seelandschaft mit<br />

Hirten und Kuhherde im Vordergrund. 2.Abendstimmung: Schweizer<br />

Landschaft mit Findling.<br />

Gouache, braune Feder. Jeweils unten rechts signiert und datiert: Bichel<br />

1784.<br />

Jeweils 33,5 x 45,2 cm. Echtgoldrahmungen.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

486* ohne Abb.<br />

JUILLERAT, JACQUES-HENRI<br />

(Munster 1777 - 1860 Bern)<br />

Der Venustempel von Baiae bei Neapel.<br />

Aquarell. 15 x 20 cm. Gerahmt.<br />

Provenienz: Sammlung Im Hof, alte Bezeichnung verso<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

487* ohne Abb.<br />

HOFMEISTER, JOHANNES<br />

(1721 Zürich 1806)<br />

Vue de la Ville de Zuric. prise à L’auberge de L’Epée du Coté de<br />

L’occident. Dessiné d’après Nature par Sigmd: Hofmeister, Gravé par<br />

Halder. Nachkolorierte Umrissradierung von der überarbeiteten Platte.<br />

18 x 37 cm. Bogengrösse 34,5 x 48,5 cm. Gerahmt<br />

CHF 900.- / 1 200.-<br />

(€ 750.- / 1 000.-)<br />

| 195


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

485<br />

485<br />

491<br />

488* ohne Abb.<br />

SCHWEIZ, UM 1800<br />

Cascade de Bellegarde.<br />

Kol. Umrissradierung. 21,5 x 31 cm. Gerahmt.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

| 196<br />

489* ohne Abb.<br />

LORY, MATHIAS GABRIEL (LORY FILS)<br />

(1784 Bern 1846)<br />

Lot von sechs Trachtendarstellungen.<br />

Feder in Grau, Aquarell. Alle Darstellungen unten rechts signiert: G.Lory fils.<br />

Jeweils ca. 14,2 x 9 cm.<br />

CHF 1 200.- / 1 500.-<br />

(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />

490* ohne Abb.<br />

ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />

(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />

Dessiné sur les Remparts à Berne.<br />

Kol. Umrissradierug. 21,2 x 35 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

491*<br />

TEN KATE, HERMAN FREDERIK CAREL<br />

(1822 Den Haag 1891)<br />

Die Musikstunde.<br />

Feder und Pinsel in Braun, Aquarell. Mit brauner Feder unten rechts signiert:<br />

H.C.ten Kate. 17,5 x 25,2 (licht). Gerahmt.<br />

CHF 1 200.- / 1 500.-<br />

(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />

492*<br />

WOCHER, MARQUARD FIDEL DOMINICUS<br />

(Mimmenhausen bei Salem 1760 - 1830 Basel)<br />

Ein Paar Miniaturen: 1. Damenporträt 2. Herrenporträt<br />

Aquarell, Feder in Schwarz und Grau. Beide Porträts signiert, das Herrenporträt<br />

datiert: 1783. Jeweils 14 x 10 cm (im Oval). Als Gegenstücke gerahmt.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

493*<br />

FEYERABEND, FRANZ<br />

(1755 Basel 1800)<br />

Porträt einer Dame mit Haube und Trauben in der Hand.<br />

Feder in Schwarz, schwarze Kreide, Aquarell. Am rechten Rand signiert:<br />

Feÿerabend pinxit.<br />

19,5 x 16,9 cm (im Oval).<br />

Provenienz:<br />

- Basler Nachlass, 1961<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

494*<br />

FEYERABEND, FRANZ<br />

(1755 Basel 1800)<br />

Porträt einer Dame mit Hut und einem Brief in der Hand.<br />

Feder in Braun, schwarz Kreide, Aquarell. Am rechten Rand signiert:<br />

Feÿerabend pinxit.<br />

18 x 15,5 cm (im Oval). Gerahmt.<br />

Provenienz:<br />

- Basler Nachlass, 1961<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)


492 492<br />

493<br />

494<br />

| 197


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

495<br />

497 498<br />

495*<br />

THOMANN, JOHANN<br />

(1778 Zürich 1836)<br />

Burg Reusegg.<br />

Feder und Pinsel in Grau. Verso alt bezeichnet: Burg Reussegg, eine<br />

getuschte Zeichnung von J. Thomann 1816. 25,7 x 37,3 cm. Gerahmt.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

496*<br />

ELSASSER, JOHANN DAVID<br />

(Ober-Furke 1726 - 1804 Meissen)<br />

Szene an einem Fluss mit Dienern, die Stoffballen ausrollen.<br />

Feder und Pinsel in Grau. Am oberen Rand signiert und datiert: Elsasser.f<br />

1778. 21,4 x 27,6 cm. Gerahmt.<br />

Provenienz: Sotheby’s NY, Old Master Drawing, 20. Jan. 1982<br />

CHF 900.- / 1 200.-<br />

(€ 750.- / 1 000.-)<br />

497*<br />

LORY, GABRIEL MATHIAS (LORY FILS)<br />

(1784 Bern 1846)<br />

Landschaft mit betenden Nonnen an einem Bildstock.<br />

Aquarell. Unten links signiert: G.Lory fils. Alt montiert. Dort mit brauner<br />

Feder bezeichnet: Lory fils de Neuchatel. 16 x 21,8 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

| 198<br />

496<br />

498<br />

BEGUYER DE CHANCOURTOIS, RENE-LOUIS-MAURICE<br />

(Nantes 1757 - 1817 Paris)<br />

Landschaft bei Tivoli.<br />

Feder und Pinsel in Braun. Unten links signiert und bezeichnet: a Tivoli.<br />

28 x 45.5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

499*<br />

BASLER SCHULE, UM 1830/40<br />

Blick auf Basel.<br />

Feder, Aquarell. 23,7 x 31,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 1 200.- / 1 500.-<br />

(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />

500*<br />

COCKBURN, JAMES PATTISON<br />

(Um 1779 Woolwitch 1848)<br />

Garden Scene in Hm. Halls Grounds.<br />

Aquarell, Feder in Braun, schwarze Kreide, weiss gehöht. Verso mit brauner<br />

Feder betitelt, signiert und datiert: Ja. Cockburn / June 9th 1843.<br />

31,3 x 51,2 cm. Gerahmt.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)


499<br />

500<br />

501*<br />

POWELL, JOHN<br />

(um 1780 - 1835, in London tätig)<br />

Isle of Wight.<br />

Aquarell. Unten rechts signiert: J. Powell.<br />

14,6 x 20,8 cm. Gerahmt.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

502*<br />

ENGLISCH, UM 1830/40<br />

Weite Landschaft mit Schilfschneidern, im Hintergrund ein schlossähnliches<br />

Gebäude.<br />

Aquarell und Gouache. 38 x 57,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

501<br />

502<br />

| 199


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

503 504<br />

503*<br />

PÄRINGER, JOSEF<br />

(im 19. Jh. tätig)<br />

Phantastische Prozession mit Sargträgern, stürmendem Reiter und tanzenden<br />

Figuren am Himmel.<br />

Pinsel in Braun, schwarzer Stift, weiss gehöht. Alt montiert. Dort<br />

bezeichnet: Inv. u. gez. von Jos. Päringer<br />

18 x 28 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

504*<br />

HOLLÄNDISCH, 17. JAHRHUNDERT<br />

Studie zu einem Kavalier mit Degen.<br />

Schwarze Kreide, weiss gehöht. Auf blauem Bütten mit Wz. Bekröntes<br />

Wappen mit Löwen im ganzen Schild.. Verso bezeichnet: Fischer.<br />

46 x 30 cm.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

505*<br />

BARRAUD, MAURICE<br />

(1889 Genf 1954)<br />

Sitzende junge Frau beim Stimmen einer Gitarre.<br />

Bleistift. Unten rechts signiert: M. Barraud.<br />

48 x 30 cm (licht). Gerahmt.<br />

CHF 200.- / 300.-<br />

(€ 170.- / 250.-)<br />

506*<br />

STEFFAN, JOHANN GOTTFRIED<br />

(Wädenswil 1815 - 1905 München)<br />

Ansicht vom Rosenlaui.<br />

Bleistift. Unten rechts bezeichnet und datiert: Rosenlaui Sept. 1850. Verso<br />

Nachlassstempel des Künstlers.<br />

56 x 76,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 200<br />

507*<br />

LÖW, RUDOLF<br />

(1878 Basel 1940)<br />

Zwei Entwurfstudien für ein Titelblatt, 1899.<br />

Kreide, Feder in Schwarz, weiss gehöht. Jeweils monogrammiert und<br />

datiert: R.L.99<br />

56,5 x 44 cm und 50 x 32,5 cm (Blattgrössen).<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

508* ohne Abb.<br />

BUTTERSACK, BERNHARD<br />

(Bad Liebenzell 1858 - 1925 Icking)<br />

Studie zu einem Bauernmädchen.<br />

Bleistift, Öl auf Leinwand. Am rechten Rand signiert: Buttersack.<br />

19,3 x 28,2 cm. Gerahmt.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

509* ohne Abb.<br />

SOMMIER, FRANCOIS CLEMENT, dit HENRY SOMM<br />

(Rouen 1844 - 1907 Paris)<br />

Junge Frau, von Kavalieren umschwärmt.<br />

Aquarell. Unten rechts signiert: H. Somm.<br />

23,4 x 16,4 cm. Gerahmt.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

510* ohne Abb.<br />

BAUD, EDOUARD LOUIS<br />

(1878 Genf 1848)<br />

Ordonannce d’Artellerie Genevoise.<br />

Aquarell über schwarzer Kreide. Unten rechts signiert: E.L.Baud.<br />

27,5 x 42,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 900.- / 1 200.-<br />

(€ 750.- / 1 000.-)


505 506<br />

511* ohne Abb.<br />

GERASCH, FRANZ<br />

(1826 Wien 1893)<br />

Porträt des Geigers und Komponisten Joseph Lanner, dem „Vater“ des<br />

Wiener Walzers.<br />

Bleistift, weiss gehöht. Am unteren Rand signiert und datiert: Franz<br />

Gerasch 1845.<br />

26 x 21 cm. Gerahmt.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

512* ohne Abb.<br />

DEUTSCH, 1. H. 19. JH.<br />

Zwei Knaben vor einem Gartenzaun.<br />

Bleistift. Am unteren rechten Rand datiert: d. 24. Aug. (18)26. Alt montiert.<br />

Dort bezeichnet: Kohn in Braunschweig.<br />

10 x 17,2 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

513* ohne Abb.<br />

BOUVIER, PAUL<br />

(1857 Neuchâtel 1940)<br />

Segelboot.<br />

Aquarell. Unten rechts signiert.<br />

23,3 x 14,5 cm. Gerahmt.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

507<br />

| 201


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

514 515<br />

514*<br />

TEHERAN antik. Dunkelblaues Innenfeld durchgemustert mit<br />

Blumenranken und Palmetten in harmonischen Farben. Rote<br />

Hauptbordüre mit stilisierten Ranken. Stellenweise leicht abgetreten. 260<br />

x 275 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

515*<br />

KIRMAN LAVER GEBET, antik. Schwarzes Mihrab mit rostroten<br />

Zwickeln. Der ganze Teppich floral gemustert mit einem Lebensbaum<br />

und Tierdarstellungen in zarten Pastellfarben. Beige Bordüre verziert mit<br />

Blumen und Vögeln. Stellenweise leichte Gebrauchspuren. 135 x 215 cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

516*<br />

BACHTIAR GARTENTEPPICH alt. Innenfeld in 18 Quadrate unterteilt,<br />

gemustert mit stilisierten Pflanzen und Tieren in harmonischen<br />

Farben. Weisse Hauptbordüre mit stilisierten Blumenranken. Leichte<br />

Gebrauchspuren. Kanten erneuert. 132 x 188 cm.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

| 202<br />

517*<br />

KLEINER TEKKE BOCHARA alt. Rotgrundig mit vier Gölreihen in<br />

Weiss und Schwarz. Die Hauptbordüre gemustert mit sternförmigen<br />

Motiven. Stellenweise leichte Gebrauchspuren. 150 x 210 cm.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

518*<br />

KASAK alt. Dunkelblaues Innenfeld mit drei rechteckigen Medaillons.<br />

Der ganze Teppich geometrisch gemustert mit blütenförmigen Motiven in<br />

Blau, Rot und Grün. Rote Hauptbordüre mit kleinen Blüten. Stellenweise<br />

starke Gebrauchspuren. 120 x 205 cm.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

519*<br />

KELIM, WOHL ANATOLIEN alt. Rotes Innenfeld verziert mit zwei<br />

Pfauen in Blau und Grün. Schwarze Borte mit stilisierten Blumenranken.<br />

Gute Erhaltung. 116 x 200 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)


518<br />

519<br />

516 517<br />

| 203


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

520<br />

521<br />

| 204<br />

520*<br />

FOLGE VON 4 STÜHLEN „EN CABRIOLET“, Louis<br />

XVI, Niederlande um 1800.<br />

Mahagoni kanneliert sowie beschnitzt mit Rosetten, Perlstab<br />

und Zierfries. Hufförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten,<br />

sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen.<br />

Wenig eingezogene, jochförmig abschliessende Rückenlehne.<br />

Grau/weiss gestreifter Seidenbezug. 53x50x52x96 cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

521*<br />

KLEINE BIBLIOTHEKSLEITER, George III/George IV,<br />

England, 1. Drittel 19. Jh.<br />

Mahagoni und Rosenholz profiliert. Aufklappbares Gestell<br />

mit 4 lederbezogenen Stufen. B 45 cm. H 85 cm.<br />

CHF 2 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 080.- / 3 750.-)<br />

522*<br />

ANRICHTE, sog. „sideboard“, George III, England um<br />

1810/30.<br />

Mahagoni gefriest sowie fein beschnitzt mit Rosetten,<br />

Palmetten und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit wenig vorstehendem<br />

Blatt auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit<br />

hohen, sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen auf<br />

konisch zulaufende Würfelbeine. Gebauchte Front mit<br />

Zentralschublade, flankiert von je 1 Türe bzw. 1 Schublade<br />

mit Flascheneinsätzen. Messingbeschläge und -hänger.<br />

154x79,5x95x5 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


| 205<br />

522


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

523/524<br />

523*<br />

FAUTEUIL „EN CABRIOLET“, Louis XVI, Westschweiz um 1790.<br />

Nussbaum kanneliert und profiliert. Hufförmiger Sitz auf gerader Zarge<br />

mit kannelierten Säulenbeinen. Eingezogene Medaillon-Rückenlehne mit<br />

gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Edmond Petit“-<br />

Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 58x50x44x89 cm.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

524*<br />

1 PAAR STÜHLE „EN CABRIOLET“, Louis XVI, Westschweiz um<br />

1790.<br />

Nussbaum kanneliert und profiliert. Hufförmiger Sitz auf gerader Zarge<br />

mit kannelierten Säulenbeinen. Eingezogene Medaillonrückenlehne.<br />

„Edmond Petit“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 54x45x45x89 cm.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

525<br />

| 206<br />

525*<br />

1 PAAR GEFASSTE HOCKER, Louis XVI, Paris um 1800.<br />

Buche kanneliert sowie fein beschnitzt mit Blättern, Perlstab und<br />

Rosetten sowie weiss gefasst und teils vergoldet. Rechteckiger Sitz auf<br />

gerader Zarge mit kannelierten Säulenbeinen. Feiner, gebrauchter<br />

Seidenstickerei-Bezug mit Blumenbouquet. 41x37x45 cm.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

526*<br />

FRÜHSTÜCKSTISCH MIT ABKLAPPBAREN FLÜGELN, George<br />

III, England um 1810/30.<br />

Mahagoni profiliert. Rechteckiges Blatt mit abklappbaren Seitenteilen<br />

und abgerundeten Ecken auf Zentralsäule mit 4 geschweiften Füssen auf<br />

Rollen. Je 1 Schublade an der Stirnseite. 66x(offen 132)x100x72 cm.<br />

CHF 2 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 080.- / 3 750.-)


526<br />

527*<br />

ENCOIGNURE MIT LACKPANNEAU, Louis XVI, M. HORRIX<br />

(Matthijs Horrix, 1735-1809) zuzuschreiben, Niederlande um 1800<br />

Nussbaum gefriest und mit feinem Lackpanneau im „goût chinois“; auf<br />

schwarzem Fond idealisierte Parklandschaft mit Figurenstaffage.<br />

Viertelkreisrunder Korpus mit flacher Front auf gerader Zarge mit sich<br />

nach unten verjüngenden Vierkantbeinen. Front mit 1 Türe.<br />

Bronzebeschläge. Grau/weiss gesprenkelte Marmorplatte. 68x40,5x89,5<br />

cm<br />

M. Horrix stammte ursprünglich aus Deutschland und liess sich in den<br />

1760er Jahren als „maître ébéniste“ in Den Haag nieder, nachdem er seine<br />

Ausbildung in verschiedenen Städten Europas abgeschlossen hatte. Die<br />

französischen Kommoden „à fleurs“ waren damals sehr beliebt; Horrix<br />

folgte dem Geschmack der Zeit, entwickelte allerdings eine eigene<br />

Formen- und Dekorationssprache und spezialisierte sich in den<br />

Folgejahren auf die Herstellung ausserordentlich feiner Marketerien „à la<br />

mode de Paris“. 1767 lieferte er anlässlich der Vermählung von Prinz<br />

Willhelm V und Prinzessin Wilhelmine, Nichte von Friedrich dem<br />

Grossen, diverse Prunkmöbel „au goût français“. Die Prinzessin wurde<br />

daraufhin seine wichtigste Auftraggeberin. Horrix fertigte relativ einfach<br />

geformte Möbel mit reicher Marketerie für den lokalen und später europäischen<br />

Hochadel; in kurzer Zeit wurde seine Werkstatt mit über 200<br />

Angestellten zu einer der bedeutendsten Produktionsstätte in den<br />

Niederlanden. Nachdem M. Horrix seinen eigenen Stil gefunden hatte,<br />

schuf er immer weitere Innovationen, wie z.B. eine Kommode für<br />

Prinzessin Wilhelmine, bei der er niederländische mit chinesischer<br />

Marketerie kombinierte. Durch den Ausbruch der Französischen<br />

Revolution und die Flucht vieler Adliger verlor Horrix in den Jahren um<br />

1800 sehr bedeutende Kunden - sein Neffe Pieter-Paulus (1747-1840)<br />

führte das Atelier in kleinerem, aber durchaus erfolgreichem Rahmen weiter.<br />

M. Horrix signierte seine Möbel nie; die Zuschreibungen sind auf stilistische<br />

Merkmale und die herausragende Marketerie gestützt. Einige seiner<br />

Werke sind heute Bestand der Sammlungen des Victoria & Albert<br />

Museum in London oder des Rijksmuseums in Amsterdam.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

527<br />

| 207


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

528<br />

528*<br />

LÄNDLICHE GRUPPE MIT PFERD, Zürich, Modell Valentin<br />

Sonnenschein (?), um 1777-78. Liegendes Pferd mit einem Mädchen auf<br />

dem Rücken, seitlich ein Jüngling, der das Mädchen mit beiden Armen<br />

um die Hüfte fasst. Auf dem Sockel zwei Putten und Holzstoss. Farbig<br />

staffiert. Ohne Marke, eingepresst K. H 20 cm. Kleine Bestossungen und<br />

kleiner Haarriss oder Brandriss im Sockel.<br />

Zu weiteren Modellen vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher<br />

Porzellanmanufakturen und ihre Erzeugnisse im 18. Jahrhundert, II, 1959,<br />

S.162 Abb. 255; Galerie Fischer Luzern, Auktion Paul Schnyder von<br />

Wartensee, 13. November 1975, Lot 124; Sammlung Dr. Emil Kern, KFS<br />

122, S. 73 Nr. 117 und S. 14; <strong>Koller</strong> Zürich, Die Sammlung Dr. René und<br />

Friederike Felber, 22. März 2010, Lot 635.<br />

CHF 9 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

529*<br />

MINIATURFIGUR EINES SCHNITTERS AUS EINER<br />

MONATSFOLGE, Zürich, um 1770. Modell von Joeph Nees. Auf<br />

Grassockel der Schnitter, stehend, die rechte Hand auf eine Korngarbe<br />

gelegt, mit der linken eine Flasche zum Munde führend. Unterglasurblaue<br />

Z-Marke. H 9 cm. Stark restauriert. Attribut (Flasche) fehlt. Beine und<br />

Sockel restauriert.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Schwarzenbach.<br />

- Sotheby’s Zürich, 7. Mai, 1974, Lot 76.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

| 208<br />

530<br />

MINIATURFUGUREN KNAPPE UND TASCHENSPIELERIN,<br />

Zürich, um 1770. Mit historischen Kostümen, der Knappe als Variation<br />

der Zürcher Luftspringer Figur, hier durch Restauration in einen männlichen<br />

Knappen verwandelt. Ohne Marke. Eingeritzt E 2 über W. H 9,8<br />

cm. Stark restauriert und ergänzt. (2)<br />

Vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufakturen und ihre<br />

Erzeugnisse im 18. und 19. Jahrhundert, II, Die Plastik, Zürich 1959, S. 27<br />

Abb.43, S. 28 Abb.44.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

531*<br />

MINIATURFIGUR EINER TAUBENHÄNDLERIN, Zürich, um 1770.<br />

Stehend auf einem Felssockel mit einer Taube in der Hand. Kleid gehöht<br />

in Gold. Auf eckigem Sockel. Ohne Marke, I eingepresst. Restauriert in<br />

Körpermitte und am Felssockel.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

532*<br />

FIGUR EINES HOLZHACKERS, Zürich, um 1780. Die Figur stehend,<br />

auf einem Baumstamm gestützt. Polchrom staffiert. Unterglasurblaue<br />

Z-Marke. H 15 cm. Defekt. Axt fehlend. Die Figur unter der Kniehöhe<br />

stark restauriert. Hut bestossen.<br />

Für das Modell (hier auf viereckigem Sockel) vgl. Siegfried Ducret, Die<br />

Zürchner Porzellanmanufaktur und ihre Erzeugnisse im 18. und 19. Jh.,<br />

Band II, Zürich 1959, S.245, Abb.445.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)


529<br />

530 530<br />

531 532 533<br />

| 209


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

534<br />

535<br />

533*<br />

JÜNGLING MIT FISCHREUSE, Zürich, um 1780-85. Weichporzellan.<br />

Achteckiger Sockel mit Gras- und Steinbelag. Stehend, an einen<br />

Fischbehälter gestützt. Ohne Marke. H 8,2 cm.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

534*<br />

5 TASSEN UND UNTERTASSEN IN BLUMENMALEREI, Zürich,<br />

um 1770-75. Bunte Blumenbouquets und Streublumen, die Ränder mit<br />

‘dentil d’or’ Bordüre. Unterglasurblaue Z-Marken, Ritzmarken ZD und<br />

IN auf drei Teilen. Vergoldung minimal berieben, minimal bestossen.<br />

Provenienz: Giuseppe Rossi Collection, Turin.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

| 210<br />

535*<br />

TEEKANNE UND DECKEL, Zürich, um 1770-72. Kugelige Form mit<br />

Tierkopfausguss, Volutenhenkel. Flacher Einsatzdeckel mit Blütenknauf<br />

und plastisch aufgesetzten Blättern. Mit bunten Blumen bemalt. An Hals<br />

und Deckelrand Goldzahnbordüre. Der Ausguss mit Palmetten am Ansatz<br />

und Tierkopfmündung purpur gehöht. Unterglasurblaue Z-Marke, zwei<br />

Punkte. H 10,5 cm. Kanne mit Sprung. Tierkopfausguss repariert.<br />

Provenienz:<br />

- Pietro Accorsi Antichita, Turin.<br />

- Sammlung Giuseppe Rossi, Turin.<br />

- Sotheby’s London, März 1999, The Giuseppe Rossi Collection, IV, Lot<br />

443.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


536<br />

537<br />

536*<br />

6 KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />

‘STADLERCHINESEN’, Zürich, um 1780. Bemalt in der Art von<br />

Johann Ehrenfried Stadler mit Chinesen mit Palmwedel, Sonnenschirm<br />

und Laterne auf einem braunen Gartenstreifen zwischen blühenden indianischen<br />

Blumen. Eisenrote Gitterwerkbordüren. Unterglasurblaue Marke<br />

Z und 1 oder 2 Punkte, Ritzzeichen. H 5 cm. D 13,6 cm. Malerei teilweise<br />

berieben. Diverse kleine Randbestossungen.<br />

Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, Die Sammlung Dr. René und Friederike<br />

Felber, 22. März 2010, Lot 621.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

537*<br />

TEEDOSE UND TEEKANNE MIT EISENROTEM DEKOR,<br />

Zürich, um 1770. Bemalt im ostasiatischen Stil mit Bäumen und<br />

Granatblüten. Teedose ohne Marke, mit Ritzmarke. Kanne mit unterglasurblauer<br />

Z-Marke. H (Teedose) 15,5 cm, H (Kanne) 10,4 cm. Deckel und<br />

Ausguss der Teekanne bestossen.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

| 211


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

538 539<br />

540<br />

| 212<br />

538*<br />

TELLER MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Zürich, um 1775. Passig<br />

geschweifte Form mit Riefelung. Uferlandschaft mit Figurenstaffage im<br />

Inselstil, die Fahne mit kleinen Landschaftsmotiven en suite. Rand vergoldet.<br />

Unterglasurblaue Marke Z. D 24,5 cm. Vergoldung etwas berieben.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

539*<br />

TELLER MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Zürich, um 1775.<br />

Fassonierter Rand mir Riefelung. Uferlandschaft mit Figurenstaffage in<br />

der Art des Heinrich Füssli. Unterglasurblaue Z-Marke mit zwei Punkten,<br />

Pressmarke K, Ritzmarke 3. D 24,5 cm. Randvergoldung berieben,<br />

Standring stark bestossen.<br />

Vgl. Siegfried Ducret: Die Zürcher Porzellanmanufaktur und ihre<br />

Erzeugnisse im 18. und 19. Jahrhundert, Band 1, Zürich 1958, Abb. 146<br />

und speziell für die Malerei Abb. 79.<br />

CHF 600.- / 900.-<br />

(€ 500.- / 750.-)<br />

540*<br />

BÜSTE DER CERES, Zürich, um 1777. Modell Valentin<br />

Sonnenschein (?). Farbig staffiert. Unterglasurblaue Z-Marke mit 2<br />

Punkten. H 11,6 cm. Halsansatz mit Bestossung und alter Reparatur.<br />

Die Originalform 84 unbezeichnet. Vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher<br />

Porzellanmanufaktur und ihre Erzeugnissse im 18. und 19. Jahrhundert,<br />

Band II, Zürich 1959, S. 176, Abb. 285.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


541<br />

541*<br />

TELLER MIT GROSSFIGURIGER MALEREI, Zürich, um 1770-80.<br />

Flach, mit sechs kleinen und grossen bogenförmigen Randausschnitten.<br />

Im Spiegel grossfigurige Malerei, Mädchen mit Früchtekorb am Arm<br />

Landschaftsvignette im Inselstil, auf der Fahne drei kleine<br />

Landschaftsinseln mit Baum. Goldzahnbordüre, Unterglasurblaue<br />

Z-Marke, Presszeichen KI. D 24 cm. Kleine Randbestossung.<br />

Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, Die Sammlung Dr. René und Friederike<br />

Felber, 22. März 2010, Lot 520.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

542*<br />

BÜSTE DES ZEUS, Zürich, um 1777. Modell Valentin Sonnenschein (?),<br />

Brustharnisch und Tunika. Ohne Marke, eingeritzt ‘I’. H mit Einsatz 11<br />

cm. Die Originalform 87 unbezeichnet. Der marmorierte hohe Sockel mit<br />

Z-Marke und 2 Punkten in Unterglasurblau. H 10 cm. Bestossen.<br />

Vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher Manufaktur und ihre Erzeugnisse im<br />

18. und 19. Jahrhundert, Bd. II, Zürich 1959, Abb. 288.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

542<br />

| 213


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

543*<br />

APOSTELLÖFFEL, Schweiz, frühes 18. Jh., Meistermarke GS.<br />

Vergoldet. Rückseite mit Rattenschwanz und graviertem<br />

Blattrankendekor. Abschluss mit Apostel Johannes. L 16,2 cm. 32 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

544*<br />

APOSTELLÖFFEL, Zürich um 1754, Teilvergoldet. Meistermarke<br />

Johann Ludwig Orell (Orelli).<br />

Löffel mit Rattenschwanz und eingravierten Initialen. Abschluss mit dem<br />

Apostel Phillippus. L 17,3 cm. 25 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

545*<br />

APOSTELLÖFFEL, Zürich um 1690, Meistermarke Hans Heinrich<br />

Bodmer.<br />

Rückseite mit Rattenschwanz und eingravierter Lorbeerkartusche.<br />

Abschluss mit dem Apostel Paulus. L 15 cm. 30 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

| 214<br />

544 546 545 543<br />

546*<br />

HERMENLÖFFEL, Zürich Ende 17. Jh.. Meistermarke Hans Jakob<br />

Fries I.<br />

Mit Rattenschwanz und vergoldeter Herme. L 17,5 cm. 30 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

547*<br />

CREMIER, Zürich um 1770, Meistermarke Johann Heinrich Holzhalb II.<br />

Glattwandig gebauchte Birnform auf drei Tatzenfüssen. H 14,5 cm. 220 g.<br />

CHF 500.- / 800.-<br />

(€ 420.- / 670.-)<br />

548*<br />

CREMIER, Bern, um 1739-49, Meistermarke Friedrich Samuel Christen.<br />

Birnform auf drei Füsschen mit Maskaronen als Ansatz. Allseitig glatte<br />

Wandung. Mit hochgezogenem, geschwungenem Holzhenkel. Mit eingeritztem<br />

Monogramm auf Unterseite: M.L. H 12 cm. 229 g.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)


547 548<br />

549 550<br />

549*<br />

RUNDE PLATTE, Bern, um 1750, Meistermarke David Brunner.<br />

Mehrpassig geschweifte Rundform mit Profilrand. Zentral mit eingraviertem<br />

Wappen der Familie Isenschmidt. D 30,5 cm. 623 g.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)<br />

550*<br />

TABLETT, Genf, um 1740, Meistermarke Etienne Terroux.<br />

Passig geschweifte Rundform mit mehrfach profiliertem Rand. D 27,5 cm.<br />

565 g.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

| 215


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

551 552<br />

553<br />

| 216<br />

551*<br />

KAFFEEKANNE, Lausanne, um 1760 - 70, Meistermarke Philibert<br />

Potin II.<br />

Glattwandige Birnform auf drei Bocksfüssen. Gewölbter Profilierter<br />

Klappdeckel mit Knauf. Wandung mit eingraviertem, bekröntem<br />

Wappen. Holzhenkel ersetzt. H 23,5 cm. 620 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

552*<br />

GROSSE KAFFEEKANNE, Genf, um 1760 - 1762, Beschauer Jean -<br />

Jacques Girod, Meistermarke verschlagen.<br />

Glattwandige Birnform auf drei Bocksfüssen. Gewölbter, profilierter<br />

Klappdeckel mit Knauf. Holzhenkel ersetzt. H 27,5 cm. 925 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

553*<br />

FUSSPLATTE, Genf 1760 - 62, Meistermarke Jérôme - Paul Lenoir .<br />

Passig geschweifte Rundform mit alternierend rundem.- und spitzem profiliertem<br />

Bogen. Auf drei geschweiften Füssen. D 28 cm. 675 g.<br />

CHF 2 800.- / 3 800.-<br />

(€ 2 330.- / 3 170.-)


554<br />

554*<br />

TEEKANNE, Bern, um 1841, Meistermarke Georg und Adam Rehfues.<br />

Wannenförmiger gedrungener Korpus mit Godronierung unterhalb der<br />

Schulter. Mit ausladendem Kragen und gewölbtem Deckel mit Knauf.<br />

Ausguss mit Fabelwesen. Mit geschwungenem Holzhenkel. L 31 cm.<br />

804 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

555*<br />

GROSSE TIEFE PLATTE, Bern, Mitte 19. Jh., Meistermarke Rehfues<br />

& Co.<br />

Fünfpassig geschweifte Rundform mit doppelt profiliertem Rand. D 32<br />

cm. 838 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

555 556<br />

556*<br />

TROMPETENLEUCHTER, Bern Ende 18. Jh., Meistermarke ISW.<br />

8passiger eckiger Tellerfuss. Tropfteller assortiert. H 21 cm. 306 g.<br />

CHF 2 800.- / 3 800.-<br />

(€ 2 330.- / 3 170.-)<br />

| 217


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

557<br />

558<br />

| 218


559 560<br />

557*<br />

12 - TEILIGE BESTECKGARNITUR, Zürich, Anfang 19. Jh.,<br />

Meistermarke Hans Caspar Wüest.<br />

Bestand: 12 Messer mit Stahlklinge, 12 Gabeln und 12 Löffel.<br />

Fadenmusterung. Zus. 1464 g.<br />

CHF 4 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />

558*<br />

KAFFEEKANNE UND CREMIER, Basel, um 1800 - 1809, wohl aus<br />

der Werkstatt von Johann Jakob II Handmann.<br />

Birnform auf durchbrochenem Rundfuss, über Schulter stark eingezogen.<br />

Mit hochgezogenem Holzhenkel. Beides mit allseitig glatter Wandung.<br />

H Kaffeekanne 25 cm. H Cremier 18,2 cm. Zus. 644 g.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />

559*<br />

TABLETT, Lausanne, um 1775, Meistermarke Papus & Dautun<br />

Passig geschweifte Rundform mit doppelt profiliertem Rand. D 31.5 cm.<br />

719 g.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

560*<br />

CREMIER, Lausanne, Anfang 19. Jh., Meistermarke Wilhelm (Walter)<br />

Brenner.<br />

Konische Form mit eingezogener Schulter auf Standring. Glatte Wandung<br />

mit fein gravierten Friesgravuren und Monogramm. H 12,3 cm. 209 g.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

561*<br />

CREMIER, Lausanne, um 1785 - 95, Meistermarke Papus & Dautun.<br />

Konische Form mit eingezogener Schulter auf Standring. Glatte Wandung<br />

mit fein gravierten Friesgravuren und Monogramm. H 12.5 cm. 173 g.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

561<br />

562<br />

| 219


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

563<br />

562* Abb. S. 219<br />

CREMIER, Lausanne, Anfang 19. Jh., Meistermarke Philippe Vernet.<br />

Konische Form mit eingezogener Schulter auf Standring. Glatte Wandung<br />

mit fein gravierten Friesgravuren und Monogramm. H 13,5 cm. 180 g.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

563*<br />

FOLGE VON 12 TONFIGUREN „DAS GROSSE ORCHESTER“,<br />

Biedermeier, von A. SOHN (Anton Sohn, Kümmerazhofen 1769-1841<br />

Zizenhausen), nach Vorlagen von H. HESS (Hieronymus Hess, 1799<br />

Basel 1850), Zizenhausen um 1830.<br />

Ton polyhrom gefasst. Bestehend aus: Musikdirektor Dorn aus Wien,<br />

Violinist Lump aus Freiburg im Oechtland, Hornist Zweger aus Prag,<br />

Fagottist Mopps aus Stralsund, Büchelist Bläser aus Nürnberg, Posaunist<br />

Stolz aus Berlin, Klarinettist Stempel aus Bonath, Flötist Ehrbar aus<br />

Winterthur, Posaunist Lord Kinnard aus London, Primgeiger François aus<br />

Paris, Bassgeiger Pfeifer aus Luzern, Gitarrist Renaldini aus Genua. Drei<br />

Figuren mit reparierten Durchbrüchen. H 18,5-14,5 cm.<br />

Literatur: Das Weltbild der Zizenhauser Figuren, Konstanz 1984;<br />

S.113-115 (mit Abb.).<br />

CHF 2 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 080.- / 3 750.-)<br />

| 220<br />

564*<br />

40 TANZPAARE MIT BEINHAUS AUS DEM BASLER<br />

TOTENTANZ , nach Kupferstichen von M. Merian d.Ä., Zizenhausen,<br />

um 1822/23, Abformung 2. Hälfte 19.Jh. Terrakotta. Modelle von Anton<br />

Sohn (1769-1841), geformt nach den Kupferstichen der 1725 in Frankfurt<br />

a.M. erschienenen Auflage des ‘Toten-Tantzes’ von Matzh.Merian<br />

(Erstausgabe 1623). Mit Beschriftung. H ca. 14 cm je: 1. Beinhaus, 2. Tod<br />

mit Papst, 3. Tod mit Kaiser, 4. Tod mit Kaiserin, 5. Tod mit König,<br />

6. Tod mit Königin, 7. Tod mit Kardinal, 8. Tod mit Bischof, 9. Tod mit<br />

Herzog, 10. Tod mit Herzogin, 11. Tod mit Grafen, 12. Tod mit Abt,<br />

13. Tod mit Ritter, 14. Tod mit Juristen, 15. Tod mit Ratsherren, 16. Tod<br />

mit Chorherren, 17. Tod mit Doktor, 18. Tod mit Edelmann, 19. Tod mit<br />

Kaufmann, 20. Tod mit Äbtissin, 21. Tod mit Krüppel, 22./23. Tod mit<br />

Waldbruder (2x), 24. Tod mit Jüngling, 25. Tod mit Wucherer, 26. Tod<br />

mit Jungfrau, 27. Tod mit Kirbelpfeifer, 28. Tod mit Herold, 29. Tod mit<br />

Schultheiss, 30. Tod mit Blutvogt, 31. Tod mit Narren, 32. Tod mit<br />

Krämer, 33. Tod mit Blindem, 34. Tod mit Juden, 35. Tod mit Heiden,<br />

36. Tod mit Heidin, 37. Tod mit Koch , 38. Tod mit Bauer, 39. Tod mit<br />

Maler, 40. Tod mit Malerin. Die Gruppen ‘Tod mit Edlefrau’, ‘Adam und<br />

Eva’ fehlen. ‘Der Prediger auf der Kanzel’ assortiert.<br />

Der ganze Zyklus umfasst 42 Gruppen. Vgl. Wilfried Seipel: Das Weltbild<br />

der Zizenhausener Figuren, Konstanz 1984, S. 58ff. Über den Zeitpunkt<br />

der Herstellung des Basler Totentanzes in Zizenhausen gibt es eine Notiz<br />

aus den ‘Wöchentlichen Nachrichten aus dem Berichthaus zu Basel’ vom<br />

Donnerstag, den 17. Weinmonat 1822, mit folgendem Wortlaut: Nr. 6: der<br />

Basler Totentanz in einer Reihe plastischer Bilder dargestellt... Die vier<br />

ersten Gruppen des Totentanzes vollendet. Ganze Sammlung 42 Gruppen<br />

in der Höhe von 5 Zoll. Fertig bis Ende Januar 1823, Subscription 20 sfr.<br />

Basel, den 17. Winmonat 1822. J.R. Brenner, Gürtler und Graveur, Nr.<br />

107 am Blumenrain’ (Seipel, Wilfried: op- cit., S. 61f.)<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 8 330.- / 12 500.-)


| 221


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

565<br />

565*<br />

MONOGRAMMIST F. L., nach LEOPOLD ROBERT (1794 - 1835)<br />

(Frankreich, 19. Jahrhundert)<br />

Gegenstücke: „Le retour du pèlerinage à la Madone de l’Arc“ 1846 /<br />

„L’improvisateur napolitain“ 1850.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert und datiert: F. L. 1846 /<br />

Unten rechts monogrammiert und datiert: F. L. 1850.<br />

Je 117,5 x 149,5 cm.<br />

Der Prototyp des Gemäldes „Le retour du pèlerinage à la Madone de<br />

l’Arc“ entstand im Jahre 1827 und befindet sich heute im Musée du<br />

Louvre, Paris (Inv. Nr. 7664). Der Prototyp des Gemäldes<br />

„L’impovisateur napolitain au cap Misène“ entstand um 1824 und ist nur<br />

noch fragmentarisch im Musée des Beaux-Arts Neuchâtel (Inv. Nr. 69)<br />

erhalten, da es zum grössten Teil 1848 in Brand des Palais de Neuilly zerstört<br />

wurde. Die Gesamtkomposition ist durch Stiche von Zaché Prévost,<br />

Joubert und Desclaux bekannt sowie durch eine Zeichnung des Bruders<br />

des Künstlers, Aurèle Robert (siehe Gassier, Pierre: Léopold Robert,<br />

Neuchâtel 1983, S.106 und 308).<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />

| 222


565<br />

| 223


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

| 224<br />

567<br />

567*<br />

HÖRDE, F.<br />

(Wohl Deutschland, Ende 19. Jahrhundert)<br />

Gegenstücke: Fischerpaare am Strand.<br />

Öl auf Leinwand. Eines unten links und eines unten rechts signiert: F.<br />

Hörde.<br />

Je 68 x 55,5 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)


567<br />

| 225


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

569<br />

569*<br />

GENFER SCHULE, UM 1860<br />

Ansicht des Stockhorns mit einem Wildbach im Vordergrund.<br />

Öl auf Leinwand.<br />

67,5 x 92 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

570*<br />

PREISWERK, THEOPHIL<br />

(1846 Basel 1919)<br />

Fluss in einer Waldschlucht.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: TH. PREISWERK.<br />

96,5 x 78 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

| 226<br />

570


571<br />

571*<br />

KELLER, JOHANN HEINRICH<br />

(Zürich um 1692 - um 1765 Den Haag)<br />

Wirtshausszene mit Musikanten, Soldaten und Gästen an einem Tisch.<br />

Öl auf Leinwand. Rechts mittig oberhalb des Soldaten signiert: J Keller.<br />

95 x 65 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

| 227


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

572<br />

573<br />

574<br />

| 228<br />

572*<br />

OVALE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph<br />

Hannong, um 1763/65-70. ‘Plat ovale à corniches’, mit freigemalten<br />

Blumen und braunem Filet. Blaue Marke JH 171, Malermarke manganviolett<br />

74 mit Punkt. Glasur leicht krakeliert. Zwei kleine Randbestossungen.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

573*<br />

FAYENCE ZUCKERDOSE ‘FLEURS CHATIRONNEÉS’,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1764/65-70. Mit Untersatz, unbemalt<br />

mit konturierten Blumen mit Fadenstielen. Blaue Marke JH. 560, eingeritzt<br />

560. L 24 cm. Randbestossungen.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

574*<br />

FAYENCE SPUCKNAPF ‘CRACHOIR’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1765-73/74. ‘Fleurs chatironnées’. Unterglasurblaue Marke IH T 300<br />

(T tourné, scheibengedreht). H ,6 cm, D 13 cm, mit Henkel 16 cm. Rand<br />

mit kleinen Glasurabsplitterungen.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

575*<br />

FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Paul Hannong, um<br />

1754-62. Bemalt mit freigemalten Blumen, zwei grosse Einzelblumen,<br />

Rose und Tulpe, in virtuoser Malerei, wohl nach Stichvorlagen von Jean<br />

Baptiste Monnoyer (Lille 1636-1699 London). Rand braun gehöht.<br />

Unterglasurblaue Marke PH. Sammlungsetikett Nr. 0059. L 37,5 cm.


575<br />

Rückseite der Platte mit Brand- und Glasurrissen. Randunterseite mit<br />

einer Bestossung. Minime Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Günther Grethe.<br />

- Christie’s Paris, 4.-5. Mai 2011, Lot 167.<br />

Ein Vergleich für die Tulpe bei Jacques Bastian, Strasbourg, Faïences et<br />

porcelaines 1721-1784, Tome II, 2003, S. 149.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

576*<br />

SALADIER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Paul Hannong, um 1754-62.<br />

‘Saladier quarré à angles arrondis et bord légèrement contourné. Bemalt<br />

mit freigemalten Blumen, braunes Filet. Marke PH. 20,2 x 21,2 cm, H 8,7<br />

cm. Minimale Bestossungen.<br />

Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, Sammlung eines Europäischen Gelehrten, 30.-<br />

31. März 2009, Lot 493.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

577*<br />

FAYENCE UNTERSCHALE’ FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph<br />

Hannong, um 1764-70. ‘Plateau pour jatte à sucre ovale, semblable à desraviers’.<br />

Ovale fassonierte Form, bemalt mit konturierten Blumen, braune<br />

Randlinie, Marke JH 960 in Blau, Malermarke 90. in Braun. L 23,5 cm.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

576<br />

577<br />

| 229


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

578<br />

579<br />

| 230<br />

578*<br />

FAYENCE PLATTE MIT BLAUDEKOR, Strassburg, Charles-François<br />

oder Paul Hannong, 1721-25. Oktagonale Form mit godronierter<br />

Randborte. Blaudekor mit Binnenzeichnung in Schwarz, mit einem<br />

Blumenkorb im Spiegel und alternierenden Palmetten. Im Fond ein mit<br />

Blumen gefüllter Korb auf niedrigem Tischchen. Malermarke K in<br />

Schwarz. D 35 cm. Kleine Bestossungen und Glasurabsplitterung.<br />

Vgl. Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik,<br />

<strong>Katalog</strong> historisches Museum Basel, Basel 1986, Nr.1, für die Malermarke<br />

a.a.O., S.176.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

579*<br />

PAAR KLEINE FAYENCE APOTHEKENTÖPFE, Strassburg, Paul<br />

Hannong, 1754-60. Auf der Schauseite je eine Rocaillekartusche in<br />

Blaumalerei, ohne Beschriftung. PH-Marke in Blau, Malermarke ‘h’ und<br />

‘IHK’. H 13 cm und 14 cm. Restaurierung an beiden Gefässlippen, kleine<br />

Bestossungen am Rand.<br />

Vgl. H. Haug, Les Faïences et Porcelaines de Strasbourg, Tafel IX, b und<br />

c. Marken Tafel XL und XLL.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


580<br />

580*<br />

GROSSE FAYENCE PLATTE MIT BLAUDEKOR, Charles-François<br />

oder Paul Hannong, um 1721-24. Oktagonale Form mit godronierter<br />

Randborte. Bemalung in Blau mit klassischem Bandornament,<br />

Palmettmotiven und Spiralmotiven und einem Blumenkorb mit Vogel im<br />

Spiegel. Blaue Marke Z (N?). D 33 cm. Kleine Randbestossungen bzw.<br />

Glasurabsplitterungen und Krakeluren.<br />

Provenienz: Pescheteau-Badin, Paris, 25.01.2010, Lot 222.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

581*<br />

FAYENCE TELLER ‘À DECOR LAMBREQUIN’, Strassburg, Joseph<br />

Hannong, um 1762-81. ‘Assiette plate, à six pans trilobés.<br />

Scharffeuertechnik. Randdekor Lambrequin mit Girlanden und Schlaufen<br />

in Blau. Teller unter Joseph Hannong wohl als Ersatzstück hergestellt.<br />

Unterglasurblaue Marke IH 30 und Malermarke IHK ligiert, wohl für Jean<br />

Kugelmann. D 25 cm. Randbestossung.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

581<br />

| 231


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

582<br />

583<br />

583 (Detail)<br />

| 232<br />

582*<br />

PAAR FAYENCE TELLER MIT BLUMENMALEREI, Baylon<br />

Carouge, um 1780. Bemalung in der Art von Strassburg mit braunem Filet<br />

und polychromer Blumenmalerei. D 24,5 cm. Ein Teller mit zwei minimalen<br />

Randbestossungen.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

583*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1763-70. Konturierte Blumen in Purpur und Gelb, braunes Filet. Blaue<br />

Marke IH 39, Malermarke 90. D 24,5 cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

584*<br />

FAYENCE HUILIER IN FORM EINES SCHIFFES, Strassburg,<br />

Joseph Hannong, um 1763-73/74. ‘Huilier en vaisseau.’ Modell von Paul<br />

Hannong, um 1750/54-1760. Auf feinem Wellensockel. Unterglasurblaue<br />

Marke IH 471. H 12 cm, L 27 cm. Sockel mit zwei restaurierten<br />

Bestossungen.<br />

Für das Modell von Paul Hannong vgl. L’oeuvre des Hannong, Faïences<br />

des Strasbourg et Haguenau, Catalogue Musée des Arts Décoratifs, Palais<br />

Rohan, Strasbourg 1975, S. 134, Nr. 237; Ulrich Pietsch, Französische<br />

Fayencen des 18. Jahrhunderts, Sammlung Carabelli, München 2009,<br />

Abb.34, S.56.<br />

CHF 2 500.- / 3 000.-<br />

(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />

585*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1763-79. ‘Façon d’argent’. Mit frei gemalten Blumen, braunes Filet.<br />

Blaue Marke JH 39. Malermarke 90. D 24,5 cm.<br />

Vgl.: Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik,<br />

Nr.130 und 132; für die Malermarke 90., S.119, S.124.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)


585<br />

584<br />

| 233


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

586<br />

587<br />

586*<br />

PAAR FAYENCE TELLER MIT CHINOISERIEDEKOR, Strassburg,<br />

Joseph Hannong, um 1765-70. ‘Façon d’argent’. Im Spiegel je eine<br />

Chinoiserie, in feiner Malerei von Chinesen im Profil auf einem<br />

Grassockel und verstreute Blätter. Blaue Marke IH 39. Sammlungsetikette<br />

Nr. 0007, 0008. D 24,4 cm. Ein Teller mit Randbestossung, beide mit<br />

kleinen Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz:<br />

- Sammung Günther Grethe<br />

- Christie’s Paris, 4.- 5.Mai 2011, lot 170.<br />

Dekor in Abwandlung von Stichen nach Pillement (Jean Pillement, Lyon<br />

1728-1808). ‘Livre de chinois’, London 1758 bzw. Paris 1765, ca. 200<br />

Stiche)<br />

CHF 2 800.- / 3 500.-<br />

(€ 2 330.- / 2 920.-)<br />

| 234<br />

587*<br />

FAYENCE TELLER CHINOISERIEDEKOR, Strassburg, Joseph<br />

Hannong, um 1765-70. Façon d’argent. Im Spiegel Chinese im Profil und<br />

Zweigdekorationen auf der Fahne, wohl nach einer Stichvorlage, der<br />

Rand braun gefasst. Blaue Marke IH 39. D 24,4 cm. Randbestossung,<br />

Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz:<br />

- Sammung Günther Grethe.<br />

- Christie’s Paris, 500 ans arts décoratifs européens, 4.-5. Mai 2011, Lot<br />

170.<br />

CHF 1 400.- / 1 800.-<br />

(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />

588*<br />

OVALE FAYENCE PLATTE MIT CHINOISERIEDEKOR,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1763-70. ‘Plateau pour Panier ovale’. Im<br />

Gitterrand Blattmasken und Laub- und Bandelwerkmotive.<br />

Aufglasurtechnik. Im Spiegel Chinoiserieszene nach einer Stichvorlage<br />

von Jean Pillement (um 1760), Rand braun gefasst. Unterglasurblaue<br />

Marke IH in Ligatur und 861 (Haug 1922, s. 20). L 33 cm.<br />

Für die Stichvorlage vgl. Jacques Bastian, Strasbourg, Faïences et porcelaines,<br />

éd. M.A.J.B., Strasbourg 2002-03, Tome II, S. 212.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

589*<br />

FAYENCE PLATTE ‘FLEURS DES INDES’, Strassburg, Paul<br />

Hannong, um 1754-62. Blaue Marke PH. D 33,5 cm. Rand mit<br />

Bestossungen.<br />

Provenienz:<br />

- Nicolier, Paris.<br />

- Sotheby’s Olympia, London, European Ceramics, 9. Oktober 2001,<br />

Lot 48.<br />

Vgl. für Dekor: Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger<br />

Keramik, <strong>Katalog</strong> Historisches Museum Basel 1986, S.96, Nr. 103 .<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)


589<br />

588<br />

| 235


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

590<br />

590*<br />

OVALE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. ‘Façon d’argent, à six pans<br />

trilobés et deux trilobés’. Konturiertes lang gezogenes Bouquet mit grosser<br />

purpurfarbener Päonie. Unterglasurblaue Marke IH 107 (Haug, 1922,<br />

S.18), 107 eingeritzt. L 33 cm. Randabsplitterung und Randbestossungen,<br />

Blau teilweise verbacken.<br />

Vgl. Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik,<br />

<strong>Katalog</strong> Historisches Museum Basel, 1986, S. 142, Nr. 164ff.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

591*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS CHATIRONNÉES’, Strassburg,<br />

Joseph Hannong, um 1763-70. ‘Façon d’argent’, bemalt mit konturierten<br />

Blumen mit Fadenstielen. Aufglasurtechnik. Blaue Marke IH, ligiert und<br />

39, Malermarke 34 in Blau. D 25 cm. Ein Blütenzweig ewas verbacken.<br />

Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />

Hanover, Vol. II, 27-29 March 2007, Lot 1020.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

| 236<br />

592*<br />

RUNDE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. Konturierte Blumen mit<br />

Tulpen und Fadenstielen Marke IH 93. D 30,5 cm.<br />

Vgl. Irmgard Peter-Müller/Jacques Bastian, Strassburger Keramik, <strong>Katalog</strong><br />

Historisches Museum Basel, 1986, S. 142, Nr. 164; Hans Haug, Les<br />

Faïences et Porcelaines de Strasbourg, 1922, S.18.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


591<br />

593*<br />

RUNDE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. ‘Forme de Paris’,<br />

Konturiertes buntes Bouquet, locker mit feinen Stielen. Blaue Marke IH<br />

121 und 121 in den Scherben geritzt. D 28 cm.<br />

Vgl. Irmgard Peter-Müller/Jacques Bastian, Strassburger Keramik, Kat.<br />

Hist.Mus.Basel, Basel 1986, S. 142ff. Für die Formnummer Haug (1922).<br />

S.18.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

592<br />

593 594<br />

594*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS CHATIRONNÉES’, Strassburg,<br />

Joseph Hannong, um 1765-73. ‘Plate, à six pans trilobés’. Konturiertes lang<br />

gezogenes Bouquet, Blätter zweifarbig. Unterglasurblaue Marke IH 30<br />

(Haug, 1922, S. 17). D 25 cm. Randbestossungen.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

| 237


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

595<br />

595*<br />

SELTENES FAYENCE SURTOUT ‘PUTTO AUF DELPHIN’,<br />

Höchst, vor 1753. Sitzend auf dem aufgerichteten Fischkörper, über einer<br />

zweigeteilten Muschelschale für Gewürze thronend. Radmarke und<br />

Signatur I:Z in Mangan. L 28 cm. Haarriss und kleinere Bestossungen.<br />

Provenienz: Christies’s Paris, 500 ans arts décoratifs européens, 4./5. Mai<br />

2011, lot 135.<br />

Die Malermarke I:Z für Johannes Zeschinger liefert einen Terminus ante<br />

quem für eine Datierung vor 1753, das Jahr in dem Zeschinger die<br />

Manufaktur Höchst verliess und dem Ruf Beckgraff’s nach Fürstenberg<br />

folgte. Vorbild für dieses Objekt war wohl eine Brunnenskulptur. Das<br />

Modell taucht in einer variierten Form in diversen Manufakturen auf, u.a.<br />

in Strassburg, Hanau und Crailsheim. Die Höchster Fassung, bei der der<br />

Blick des Putto noch auf die Muschelschale blickt, ist wohl als die erste<br />

keramische Umsetzung anzusehen. Für das Modell, die Zuschreibung und<br />

Datierung vgl. Horst Reber, Die kurmainzische Porzellanmanufaktur<br />

Höchst, Band II, Fayence, München 1986, Abb.1 S.36, 37.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

| 238<br />

596*<br />

2 FAYENCE TELLER MIT BLUMENDEKOR, Zürich, um 1770-75.<br />

Fassonierte Form, jeder mit einem frei gemalten Blumenbouquet, rotes<br />

Filet. Z-Marken in Blau. D 23,5 cm, 24 cm.<br />

CHF 1 200.- / 2 000.-<br />

(€ 1 000.- / 1 670.-)<br />

597*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS DES INDES’, Crailsheim, um 1750-55.<br />

Über die Fläche spannungsvoll verteilt zwei Kleinere und ein<br />

grösserer indianischer Blütenzweig mit Schmetterling. Ohne Marke. D 24 cm.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)


596 596<br />

597 598<br />

598*<br />

FAYENCETELLER ‘FLEURS FINES’, Vincennes, Manufaktur Pierre<br />

Hannong, um 1765-71. Rand sechspassig geschweift, profiliert, purpur<br />

gehöht. Freigemalte Blumen in der Art von Strassburg. Unterglasurblaue<br />

Marke W und E. D 24,5 cm.<br />

Aufgrund von Funden von Erzeugnissen der Manufaktur Vincennes bei<br />

Ausgrabungen, die den gleichen Scherben und die gleiche Marke (W.über<br />

E) aufweisen, kann der Teller der Manufaktur Pierre Hannong in<br />

Vincennes zugeschrieben werden. Freundliche Mitteilung von Jacques<br />

Bsatian, Strasbourg, April 1995.<br />

Nach dem Verkauf des Porzellanarkanums an Sèvres (1761) hatte sich<br />

Pierre Hannong (Sohn von Paul Anton, Bruder von Joseph Adam<br />

Hannong) einige Zeit in Paris aufgehalten. Vor der Versteigerung der<br />

Manufakturen Hagenau und Strassburg 1762 trat er kurz als Interessent in<br />

Erscheinung. Er gründete selbst eine Manufaktur in Hagenau, die er<br />

1762/63 wieder verliess. Er begab sich nach Sèvres, um dort in den<br />

Genuss der Zahlungen aus dem Verkauf des Arkanums zu kommen. 1765<br />

gründete er eine Manufaktur in Vincennes und stellte dort Fayencen und<br />

Porzellan her. 1771 gründete er eine Manufaktur in Faubourg St. Denis in<br />

Paris, 1776 eine weitere in Vinovo im Piemont, kehrte 1779 ins Elsass<br />

zurück, eröffnete 1786 eine Manufaktur in Verneuil, wurde 1793 Mitglied<br />

des Direktoriums der Manufaktur Sèvres und starb kurz darauf. Irmgard<br />

Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik, <strong>Katalog</strong><br />

Historisches Museum Basel, 1986, S.21 bzw. 15ff.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

| 239


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

599<br />

599*<br />

PAAR FAYENCE KINDERGRUPPEN, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1771-81. ‘Deux enfants se disputant, sur un tonnelet’ (G 21 F) und<br />

‘Deux enfants se disputant des raisins’ (G 22 F). Gegenstücke. Beide<br />

Figurenpaare auf Sockel mir Erdschollen. Eingepresst IH G 21 F und IH<br />

G 22 F. H 17 cm. Minmal restauriert und bestossen.<br />

Für die Marke und die Modellnummer vgl. Hans Haug, Les Faïences et<br />

Porcelaines de Strasbourg, 1922, S. 28; eine weitere Ausformung der<br />

Gruppe mit den beiden Kindern auf dem Fass abgebildet a.a.O. ol.<br />

XXXVIIb, Text S. 49; Cicerone Polaczek, 1910, S. 392.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

600*<br />

GROSSE FAYENCE PLATTE, Franche-Comté, um 1740. Konturierte<br />

Blütenzweige mit exotischen Vögeln und Insekten. Dekor in der Art der<br />

Srassburger ‘Fleurs des Indes’ in Mischtechnik. Schwarze Marke C:L:/<br />

F:L. L 46 cm. Krakeliert, Bestossungen und Glasurabsplitterungen.<br />

Provenienz: Christie’s Paris, 500 ans arts décoratifs européens, 4.-5. Mai<br />

2011, Lot 149.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

| 240<br />

601*<br />

GROSSE FAYENCE DECKELTERRINE ‘DÉCOR D’ASPERGES<br />

ROCAILLE’, Strassburg, Joseph Hannong, wohl um 1770-73/74. Gehöt<br />

in Gold, Form in Anlehnung an die Modelle Duplessis für Sèvres. Weiss<br />

glasiert, das Blattrankenwerk und das Eichenlaub goldgehöht.DAZU: en<br />

suite, 10 Fayence Teller mit goldgehöhter reliefierter Fahne. Gemarkt in<br />

Blau IH 39. D 25 cm. 2 Teller mit Bestossung, Vergoldung minimal berieben.<br />

(12)<br />

CHF 2 200.- / 2 800.-<br />

(€ 1 830.- / 2 330.-)<br />

602*<br />

3 FAYENCE TELLER ‘FLEURS DES INDES’, Strassburg, Paul<br />

Hannong, um 1735/48. ‘Asiettes à bord contourné’. Bemalt mit indianischen<br />

Blumen und exotischen Insekten. Die Blütenzweige mit schildförmigem<br />

Ende. Marke IHK (ligiert), Mangan. D 24,8 cm.<br />

Randbestossungen. Glasurrisse.<br />

Für Form, Dekor und Marke vgl. Dorothée Guillemé Brulon, Histoire de<br />

la Faïence Française, Strassburg-Niderviller, Sources et rayonnement,<br />

Paris 1999, S.23, vgl. auch Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian,<br />

Strassburger Keramik, <strong>Katalog</strong> Historisches Museum Basel, Basel 1986,<br />

S.82ff.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)


600<br />

601<br />

602 602<br />

601<br />

| 241


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

603<br />

603*<br />

KLEINE OVALE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Zürich, um<br />

1765. ‘Façon d’argent’, mit freigemalten Blumen nach Strassburger<br />

Vorbild. Blaue Z-Marke mit Strich. L 28 cm.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

604<br />

| 242<br />

604*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS CHATIRONNEÉS’, Strassburg,<br />

Joseph Hannong, um 1762-81. Bemalt mit konturierten Blumen und brauner<br />

Randlinie. Gemarkt IH 19. In Blau, Malermarke 40 in Braun. Kleine<br />

Randbestossungen.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

605*<br />

OVALE PLATTE, ‘FLEURS FINES’, Niderviller, in der Art von<br />

Strassburg, 18. Jh. Façon d’argent. Mit freigemalten Blumen, einer einzelnen<br />

Rose und verstreuten kleineren Blumen auf der Fahne, braunes Filet.<br />

L 36,5 cm, B 27 cm.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

606*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1764-70. Aufglasurtechnik. Freigemalte Blumen mit Tulpe, braunes<br />

Filet. Blaue Marke IH 94. D 23,4 cm.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)


605<br />

606<br />

| 243


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

607<br />

607*<br />

GROSSE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. ‘Forme de Paris’, bemalt mit<br />

konturierten Blumen. Blaue Marke IH 141 und 141 in den Scherben<br />

geritzt. L 48 cm.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

608*<br />

FAYENCE HUILIER ‘FLEURS CHATIRONNÉES’, Strassburg,<br />

Joseph Hannong, um 1762-81. Bemalt mit konturierten Blumen. Blaue<br />

Marke H 469. Malermarke 34 in Purpur, 469 Ritzmarke. L 22 cm.<br />

Minimale Glasurabsplitterungen und kleine Randbestossung.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

609*<br />

FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1763-65. ‘Forme de Paris’. Bemalt mit frei gemalten Blumen in<br />

Anlehnung an Paul Hannong. Marke IH 125, Malermarke 90 in<br />

Dunkelmangan. Sammlungsetikett.Nr. 0066. D 37,5 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Günther Grethe<br />

Für den Dekor vgl. Jacques Bastian, Strassburg, Faïences et porcelaines<br />

1721-1784, Tome II, 2003, S. 159.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

| 244<br />

610*<br />

FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />

um 1764-73. Braunes Filet, mit konturierten Blumen und blaue Marke IH<br />

39, Malermarke in Schwarz 90 mit Punkt. D 24,6 cm. Restaurierte<br />

Randbestossungen.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

611*<br />

OVALE FAYENCE PLATTE, Hagenau, um 1778-80. Bemalt mit freigemalten<br />

Blumen von François-Antoine Anstett. Ohne Marke. L 31 cm.<br />

Anstett, geboren 1732, ist bis 1778 Direktor der Niderviller Fayence<br />

Manufaktur, verlässt Niderviller aus Steuergründen und ist ab 1780 in<br />

Hagenau.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

612*<br />

FAYENCE MUSCHELSCHALE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />

Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73. Aufglasurtechnik. Blaue Marke<br />

IH 774 und 774 in Scherben geritzt. D 22, 5 cm.<br />

Vgl. L’oeuvre des Hannong. Faiences de Strasbourg et Hagenau,<br />

Ausstellungskatalog Musée des Arts Décoratifs, Palais Rohan, Strasbourg<br />

1975, Nr. 329, für die Formnummer Haug (1922), S. 19.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)


608<br />

609 610<br />

611 612<br />

| 245


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

613<br />

614 615<br />

613*<br />

1 PAAR SAUCIEREN, London 1749, Meistermarke William Cripps.<br />

Glattwandige Ovalform auf drei Muschelfüsschen. Geschwungener Griff<br />

mit Blattabschluss. L 16 cm. Zus. 549 g.<br />

CHF 1 600.- / 3 200.-<br />

(€ 1 330.- / 2 670.-)<br />

614*<br />

BRANDYPFANNE, London 1730 - 31, Meistermarke wohl Thomas<br />

Cooke II. und Richard Gurney, mit Überstempelung.<br />

Glattwandige, gebauchte Rundform. Mit gedrechseltem Holzgriff. D 10<br />

cm. 197 g.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

| 246<br />

615*<br />

CREMIER, London, 1750/51, Meistermarke unleserlich.<br />

Gebauchte Ovalform auf drei Füsschen mit allseitig glatter Wandung.<br />

Geschwungener Henkel mit Blattabschluss. L 15,5 cm. 135 g.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

616*<br />

HENKELBECHER, London 1734/35, Meistermarke Thomas Tearle.<br />

Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring. Leicht ausladender<br />

Lippenrand mit Profilierung. Allseitig glatte Wandung mit geschwungenem<br />

Henkel. H 12 cm. 463 g.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)


616<br />

617*<br />

HENKELBECHER, London, um 1754, Meistermarke Wm. Shaw &<br />

Wm. Priest.<br />

Tulplenform auf mehrfach profiliertem Standring. Leich ausladender<br />

Lippenrand mit Profilierung. Allseitig glatte Wandung mit geschwungenem<br />

Henkel. H 12.5 cm. 308 g.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

617<br />

| 247


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

618<br />

619<br />

620<br />

| 248<br />

618*<br />

6 TELLER, London 1755/56, Meistermarke Daniel Piers.<br />

Passig geschweifte Rundform mit allseitig gondroniertem Rand. Rand mit<br />

bekröntem Wappen, das von zwei Fabelwesen gehalten wird mit der<br />

Inschrift: „TRIA JUNCTA IN UNO / CAUSIS TUTISSIMA<br />

VIRTUS. D 24,5 cm. Zus. 3903 g.<br />

CHF 6 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 000.- / 10 000.-)<br />

619*<br />

FUSSPLATTE, London 1756/57, Meistermarke Richard Rugg.<br />

Passig geschweifte Rundform auf drei Füsschen. Rand abwechselnd mit<br />

C-Formen und Muschelwerk. Spiegel mit eingraviertem Wappen. D 28<br />

cm. 784 g.<br />

CHF 1 600.- / 3 000.-<br />

(€ 1 330.- / 2 500.-)<br />

620*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, London 1758/59, Meistermarke William<br />

Cafe.<br />

Geschweifter und mehrfach getreppter Fuss in Quadratform mit<br />

Profilierungen und stilisierten Blattornamenten. Balusterschaft und<br />

Tropfteller mit entsprechendem ziseliertem und graviertem Dekor. Mit<br />

abnehmbaren Tropftellern. H 24,5 cm. Zus. 1125 g.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)


621 622<br />

621*<br />

DECKELHUMPEN, London 1770/71, mit Meistermarke JS.<br />

Glattwandige Birnform mit Profilierung auf mehrfach getrepptem und<br />

profiliertem Standring. Deckel entsprechend mit ausgeprägter Wölbung.<br />

Geschwungener Henkel und Drücker mit Muschelwerk. H 18 cm. 549 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

622*<br />

DECKELHUMPEN, London 1784/85, mit Meistermarke.<br />

Glattwandige Zylinderform mit Profilierung auf profiliertem Standring.<br />

Deckel entsprechend mit ausgeprägter Wölbung. Geschwungener Henkel<br />

und Drücker mit Muschelwerk. H 18,5 cm. 726 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

623*<br />

HENKELBECHER, London 1765/66, Meistermarke I.F.<br />

Glattwandige Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring.<br />

Geschwungener Henkel mit Blattabschluss. H 12 cm. 314 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

623<br />

| 249


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

624<br />

625<br />

| 250<br />

624*<br />

1 PAAR HENKELBECHER, London 1766/1769, Meistermarke William<br />

& James Priest.<br />

Glattwandige Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring. Leicht<br />

ausladender Lippenrand mit Profilierung. Geschwungener Henkel mit<br />

Blattabschluss. H 12,3 cm. Zus. 635 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

625*<br />

1 HENKELBECHER, London 1786/87, Meistermarke Hester Bateman.<br />

Glattwandige Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring.<br />

Geschwungener Henkel mit Blattabschluss. H 13 cm. 308 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

626*<br />

HENKELKORB, London 1799/1800, Meistermarke Samuel Godbehere<br />

& Edward Wigan.<br />

Allseitig glatte Ovalform auf mehrfach profiliertem Standring. Rand und<br />

beweglicher Bügelhenkel mehrfach profiliert. Im Innern mit feiner Gravur<br />

eines Wappens mit Inschrift „RES EVERE“. L 38 cm. 872 g.<br />

CHF 2 800.- / 4 800.-<br />

(€ 2 330.- / 4 000.-)


626<br />

627 628<br />

627*<br />

BRANDYPFANNE, London 1773/74, Meistermarke John Deacon.<br />

Glattwandige, gebauchte Rundform. Mit gedrechseltem Holzgriff. H 8<br />

cm. 289 g.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

628*<br />

1 PAAR BECHER, Viktorianisch, London, nach 1836, Meistermarke<br />

Robert Walliss.<br />

Leicht konische Form mit allseitig glatter Wandung. H 9 cm. Zus. 262 g.<br />

CHF 2 600.- / 4 600.-<br />

(€ 2 170.- / 3 830.-)<br />

| 251


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

629 630<br />

631<br />

| 252


632<br />

629*<br />

MESSKELCH, 2. Hälfte 18. Jh., Meistermarke P.A. Stadtmarke verschlagen.<br />

Getreppt, gewölbter und passig geschweifter Fuss. Darüber leicht kannelierter<br />

Schaft übergehend in Kuppaschale. Glattwandige, tulpenförmige<br />

Kuppa. Innen vergoldet. H 23 cm. 328 g.<br />

CHF 1 600.- / 2 200.-<br />

(€ 1 330.- / 1 830.-)<br />

630*<br />

TISCHGLOCKE, Stockholm 1862, Meistermarke Pehr Frederik<br />

Palmgren.<br />

Wandung allseitig mit Eichenlaub und Eicheln auf punziertem Grund mit<br />

fassioniertem Rand. Der Griff in Form eines Astes. H 10,5 cm. 212 g.<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

631*<br />

GEWÜRZDOSE, Prag, wohl 2. H. 18. Jh., mit Meistermarke (Nicht<br />

identifiziert), sowie Österreichischem Freistempel 1809/10.<br />

Glatte Ovalform auf leicht ausgestelltem Standring. Mit Klappdeckel.<br />

Innen vergoldet und mit Scheide unterteilt. L 6,6 cm. 67 g.<br />

CHF 500.- / 800.-<br />

(€ 420.- / 670.-)<br />

632*<br />

GROSSER BECHER, Köping (Schweden) um 1760, Meistermarke<br />

Petter Julin.<br />

Konische Form auf gewölbtem Rundfuss. Allseitig glatte Wandung mit<br />

ziseliertem und graviertem Dekor. Innen vergoldet. H 27,7 cm. 500 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

| 253


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

633<br />

634<br />

| 254<br />

633*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „AUX PALMETTES“, Empire, wohl von P.A.<br />

BELLANGE (Pierre Antoine Bellangé, Meister 1785), Paris um 1810/15.<br />

Mahagoni profiliert sowie beschnitzt mit Palmetten und Zierfries.<br />

Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit Säbelbeinen. Flache<br />

Rückenlehne mit ausladenden, direkt in die Stützen übergehenden<br />

Armlehnen. Gestreifter, polychromer Stoffbezug. 59x52x44x91,5 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Amsterdam, 17.12.1997 (<strong>Katalog</strong>nr. 561).<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

634*<br />

BEMALTE PENDULE mit Sockel, Louis XVI, Neuchâtel um 1800/20.<br />

Holz braun/schwarz „en faux marbre“ gefasst. Geschweiftes Gehäuse mit<br />

Blumenaufsatz auf sich nach unten markant verjüngendem Sockel.<br />

Gewölbtes Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen<br />

Stundenzahlen. Spindelwerk mit 3/4-Stundenschlag auf 2 Glocken.<br />

Repetition auf Anfrage. Feine Bronze- und „laiton repoussé“-Beschläge.<br />

44x16x98 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

635*<br />

1 PAAR FAUTEUILS „AUX VOLUTES“, Empire, Paris um 1810.<br />

Mahagoni profiliert sowie beschnitzt mit Voluten und Zierfries.<br />

Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit Säbelbeinen. Flache<br />

Rückenlehne mit ausladenden, direkt in die Stützen übergehenden<br />

Armlehnen. Gestreifter, polychromer Stoffbezug. 59x49x44x90 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Amsterdam, 17.12.1997 (<strong>Katalog</strong>nr. 417).<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)


| 255<br />

635


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

636<br />

637<br />

| 256<br />

636*<br />

FOLGE VON 4 STÜHLEN „A CHASSIS“, Charles X, Paris um<br />

1825/35.<br />

Birke fein eingelegt mit Palmetten, Blumen und Zierfries. Trapezförmiger<br />

Sitz „a chassis“ auf gerader Zarge mit vorderen Voluten- und hinteren<br />

Säbelbeinen. Leicht eingezogene bogenförmig abschliessende<br />

Rückenlehne. Rostroter Lederbezug mit dekorativem Nagelbeschlag.<br />

45x40x42x84 cm.<br />

Provenienz: Erworben bei Stodel, 1999.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

637*<br />

KLEINER ARBEITSTISCH „AUX PATTES DE LION“, Empire,<br />

wohl Schweden um 1815.<br />

Mahagoni und Birke gefriest sowie beschnitzt mit vergoldeten<br />

Tatzenfüssen. Wenig vorstehendes Blatt mit abgeschrägten Ecken auf<br />

gerader Zarge mit durch Zwischentablar verbundenen, geschweiften<br />

Beinen auf Tatzenfüssen. Front mit 1 Schublade. Feines Schlüsselschild<br />

mit Abdeckung „au buste de jeune homme“. 66x42x76,5 cm.<br />

Provenienz: Auktion Christie’s Amsterdam, 9.7.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 445).<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

638*<br />

KONSOLE MIT SPIEGEL, Empire/Biedermeier, südwestdeutsch um<br />

1815/25.<br />

Kirsche, Nussbaum und Wurzelmaser gefriest sowie teils ebonisiert.<br />

Rechteckiges, leicht vorstehendes Blatt auf gerader, einschübiger Zarge<br />

mit 4 Säulen auf Sockelplatte. Rechteckiger Spiegel mit markantem<br />

Fronton mit Eierstab sowie freistehenden Ecksäulen mit vergoldeten<br />

Basen und Kapitellen. Messingbeschlag. 74x45x235 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


638<br />

| 257


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

639<br />

640<br />

| 258<br />

639*<br />

FAYENCE KOHLKOPF TERRINE MIT UNTERSCHALE, Saint-<br />

Omer, um 1750-60. Naturalistisch modelliert und in Grüntönen staffiert.<br />

Die Fahne des Présentoirs ist auf sechs einander überlappenden<br />

Kohlblättern gebildet, der Spiegel ist glatt belassen mit einem<br />

Rocaillenmotiv und aufgeschnittenem Granatapfel in Mangan, Blau, Grün<br />

und Gelb bemalt. Die Innenblätter des Kohls sind als Deckel abnehmbar,<br />

auf den innersten Blättern am oberen Ende eine Schnecke als Deckelgriff.<br />

H 24 cm. Glasurabsplitterungen.<br />

Eine mit ‘a S’omer’ (sic) bezeichnete und 1759 datierte Ausformung des<br />

Modells befindet sich im Musée Hôtel-Sandelin in Saint-Omer. Vgl.<br />

NOUVEAU TARDY (1986), tome 5, S.274; Claude Frégnac,<br />

Europäische Fayencen, Fribourg/ Stuttgart 1976, S. 252, Nr. 381.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

640*<br />

GLASPOKAL, Schlesien, Mitte 18. Jh. Konische, unten eingezogene<br />

Kuppa, facettierter Balusterschaft, leicht gewölbter Scheibenfuss. Auf der<br />

Wandung in Mattschnitt Darstellung eines Paares in einem Schlosspark,<br />

die Szene von Rocaillen mit Gitterwerk kartuschenartig gerahmt. Der<br />

Lippenrand ursprünglich vergoldet. H 16,5 cm. Lippenrand bestossen.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)


641<br />

641*<br />

PAAR FAYENCE DECKELTERRINEN ‘HAHN UND HENNE’,<br />

Saint-Omer, 2. Hälfte 18.Jh. Modelle nach einem Brüsseler Vorbild.<br />

Polychrome Staffierung. Die Henne auf Stroh imitierendem Sockel, die<br />

Küken halb unter ihrem Körper versteckt. Der Oberteil des Rückens beider<br />

Deckel abnehmbar, als Deckelgriff je ein Küken. H 24 cm, L 22 cm, L<br />

36 cm. Bestossungen.<br />

Vgl. <strong>Katalog</strong> Musée de l’Hotel Sandelin Saint-Omer, La Faïence de Saint-<br />

Omer aux XIIIième siècle, Nr.155, Tardy 5 (1986), S.265<br />

CHF 18 000.- / 22 000.-<br />

(€ 15 000.- / 18 330.-)<br />

642*<br />

GLASPOKAL, Deutschland oder Böhmen, 18.Jh. Farbloses Glas.<br />

Geschnittener Dekor von Sonnenblumen mit Blattranken, dazwischen<br />

Blankkugelblüten, am Kuppaansatz Blankkugelfries, unter der Lippe<br />

Rankenbordüre. H 23,5 cm.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

642<br />

| 259


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

643<br />

644<br />

| 260<br />

643*<br />

PAAR SELTENE FAYENCE WINDHUNDE, Brüssel, um 1800. Dekor<br />

in Grün, Mangan, Blau und Gelb. Die Figuren hohl, naturalistisch modelliert,<br />

auf je einem rechteckigen Sockel sitzend. Manganmarke ‘D.R.’, der<br />

Windhund mit der Datierung ‘Lan 1800’, die Windhündin mit der<br />

Datierung ‘Lan.9’ (Datierung nach dem Revulutionskalender). H 21.5<br />

bzw. 22 cm. Minimal bestossen. Glasurabsplitterungen.<br />

Es sind keine weiteren datierten und signierten Modelle dieser Hunde<br />

bekannt. Für vergleichbare Windhunde aus der Manufaktur ‘Hors de la<br />

Porte de Laeken’ aus der Zeit von Mathieu Stevens (1820-1843) s. Jean<br />

Lemaire, Faïence et Porcelaine de Bruxelles, Bruxelles 2003, S.83; Brigitte<br />

Tietzel, Fayence I, <strong>Katalog</strong> Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, 1980,<br />

S.263, Nr.153. Eine weitere ähnliche Windhündin aus der Manufaktur<br />

‘Hors de la Porte de Laeken’ bei Georges Dansaert, ‘Les anciennes faiences<br />

de Bruxelles’, Brüssel, Paris, 1922, S. 155 und Pl. LII.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

644*<br />

FAYENCE STREUER IN FORM EINES SPARGELBÜNDELS,<br />

Brüssel, Fabrique de la Rue de Laeken, 2. Hälfte 18. Jh. Naturalistisch<br />

modelliert und staffiert, mit einer Schnur gebündelt. L 15 cm. Leichte<br />

Absplitterung der Glasur. Kleine Haarrisse.<br />

Vgl. Georges Dansaert, Les anciennes faiences de Bruxelles, 1992, Pl.XXI<br />

zu einer frühen Ausformung des Modells der Manufaktur Rue de Laeken<br />

unter Philippe Mombaers (1724-1754); Jean Lemaire, Faïence et Porcelaine<br />

de Bruxelles, Bruxelles 2003, S.52<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)


645<br />

646<br />

645*<br />

PAAR SELTENE FAYENCE TIERFIGUREN ‘KATZE UND<br />

HUND’, Brüssel, Fabrique de la Rue de Laeken, um 1750-60. Je auf<br />

einem Grassockel sitzend. Naturalistisch modelliert und staffiert in Grün,<br />

Schwarz und Höhung in Eisenrot. Sammlungsetikett. H 19cm, 17,5 cm.<br />

Minimale Bestossungen. Die Katze mit grösserer Bestossung am Sockel.<br />

Provenienz:<br />

- Mr & Mrs Leslie Dornfeld Collection<br />

- Christie’s New York, Captains and Kilns: European Ceramics, Chinese<br />

Export and Maritime Art, 20.-21. Januar 2004, Lot 632.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

646*<br />

FAYENCE TERRINE IN FORM EINES SPARGELBUNDES,<br />

Brüssel, Fabrique de la Rue de Laeken, 2. Hälfte 18. Jh., Epoque Philippe<br />

Mombaers (1724-1754), ‘Botte d’asperges. Beurrier’. Naturalistisch modelliert,<br />

von einer Schnur zusammengehaltenen, der obere Teil als Deckel<br />

abnehmbar, das Schnurende als Deckelgriff gebildet. L 18 cm, H 16 cm.<br />

Bestossen, repariert und retuschiert.<br />

Für das Modell vgl. Georges Dansaert, ‘Les anciennes faiences de<br />

Bruxelles’, Brüssel, Paris, 1922, Pl. XXXIX, Text S.192; Für ein ähnliches<br />

Modell vgl. Jean Lemaire, Faïence et Porcelaine de Bruxelles, Bruxelles<br />

2003, S.52.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

| 261


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

647<br />

647*<br />

PAAR MINIATUR FAYENCE HUNDE, Delft, 18. Jh. Beide liegend<br />

auf einem grünen Grassockel, ihr Fell gehöht in Manganrot. L 8 cm.<br />

Glasur minimal abgesplittert und restauriert.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

648<br />

| 262<br />

648*<br />

SELTENER STEINGUT MOPS, möglicherweise Bonn, Poppelsdorf,<br />

letztes Viertel 18. Jh. Auf einem rechteckigen passig geschweiften Sockel<br />

sitzend, mit einem gelben Schellenband um den Hals, staffiert in Blau und<br />

Manganrot. H 15 cm. Glasurbestossungen.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

649*<br />

PAAR GROSSE FAYENCE HUNDE, Jever, um 1760-76. Grau glasiert,<br />

sitzend auf einem flachen rechteckigen Sockel, die Köpfe nach oben<br />

gedreht einander zugewandt. H 21 cm. (2)<br />

Vgl. Peter Schmerenbeck (Hrsg.), Barocker Traum, Fayencen aus Zerbst<br />

und Jever, Oldenburg 1996, S.129, Abb.99.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

650*<br />

FAYENCE FIGUR EINES STACHELSCHWEINS, möglicherweise<br />

Alcora, 18.Jh. Staffiert in Manganrot und mit einem gelben Halsband.<br />

L 12 cm.<br />

Provenienz: Christie’s Intérieurs, Paris, 1.-2. März 2011, Lot 275.<br />

Das Stachelschwein mit Halsband war das Wappentier Ludwigs XII. von<br />

Orléans (1462-1515). Vgl. dazu das Stachelschwein über dem Portal von<br />

Schloss Blois, der Residenz Ludwigs XII. Der Grossvater Ludwig XII.,<br />

Ludwig von Valois, Herzog von Orléans, hatte 1394 aus anlass der Geburt<br />

seines ersten Sohnes Karl den Orden vom Stachelschwein (frz. Ordredu<br />

Porc-Épic, Ordre du Camail)- einen weltlichen französischen Ritterorden-<br />

gegründet. Die Ordensdevise lautete ‚Cominus et eminus‘, ‚Qui s‘y frotte<br />

s‘y pique‘. Eine Ausformung des Modells aus Alcora, 18. Jahrhundert, versteigert<br />

bei Me Peschteau-Badin, Godeau, Drouot, am 30. März 1998,<br />

Lot 109, ein weiteres Exemplar in der Collection Charles de Langlade.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)


649<br />

650<br />

| 263


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

653<br />

651<br />

652<br />

| 264<br />

651*<br />

FAYENCE DECKELDOSE IN FORM EINER QUITTE, unbekannte<br />

Manufaktur, um 1800. Auf einem geschwungenem dreigeteiltem Blatt, ihr<br />

Oberteil als Deckel bemalt in Grau, Gelb und Mangan. L 14,5 cm,<br />

B 12,5 cm. Etikett mit Inventarnummer 7.609. Die drei Blätter mit kleinen<br />

Bestossungen.<br />

Die Dose diente vielleicht als Behälter für Butter oder Quittengelee. Eine<br />

nahezu identische Dose abgebildet bei Thomas Rudi, Augenlust und<br />

Gaumenfreude, Fayence-Geschirre im Museum für Kunst und Gewerbe<br />

Hamburg, Hamburg 1998, S.108, Nr.33<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

652*<br />

FAYENCE BIRNE, Delft, 19.Jh. Naturalistisch modelliert und staffiert.<br />

L 10,5 cm. Stil abgebrochen.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 250.- / 330.-)<br />

653*<br />

PAAR MINIATUR FAYENCE ‘CLOGS’, Holland, 18./19.Jh. Schwarz<br />

glasiert. L 7,5 cm. Restauriert.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

654*<br />

PAAR MINIATUR PANTOFFELN, Delft, 18. Jh. Blau und Gelb<br />

glasiert. L 7 cm. Minmal repariert und bestossen.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

655*<br />

PAAR FAYENCE STIEFEL, wohl Holland, 18.Jh. Weiss glasiert.<br />

Halbhohe Form und geschnürt L 11 cm. Kleinere Randbestossungen.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

656*<br />

FAYENCE ‘HARINGSSCHALTJE’, Delft, 19. Jh. Flach, in Form eines<br />

Fisches auf drei kleinen Zapfenfüssen, bemalt in Blau mit stilisiertem<br />

Schuppenmuster. Blaue Marke A.P.K. L 30 cm. Rand minimal bestossen.<br />

Ausformungen dieses Modells aus dem 18. Jh. sind z.B. aus der<br />

Manufaktur ‘De Lampetkan’ bekannt.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)


654<br />

655<br />

656<br />

| 265


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

657<br />

662<br />

| 266<br />

657*<br />

FAYENCE ZUCKERSTREUER, Rouen, um 1770-80. Balusterform, floral<br />

durchbrochener Deckel über Schraubgewinde. Dekor in Blau. Vom<br />

Hals des Streuers herabhängende und vom Fuss aufsteigende<br />

Lambrequinmotive im ‘style rayonnant’. H 21,5 cm. Kleine Bestossung am<br />

Fusssrand.<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

658*<br />

PAAR OVALE FAYENCE PLATTEN ‘À LA DOUBLE CORNE’,<br />

Rouen, um 1760-80. Zwei volutenartige ineinander verschlungene<br />

Füllhörner, daraus Päonien und andere Blüten fallend, die sich um den<br />

Rand der Schlüssel legen. In der Mitte ein Schmetterling, links auf dem<br />

Zweig ein Papagei, Insekten und Streublumen. Die eine der beiden<br />

Platten mit der Marke PAR in Eisenrot, die zweite mit PC. in Grün. L<br />

34,5 cm<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

659*<br />

OVALE FAYENCE PLATTE ‘À PERROQUET’, Rouen, um 1750.<br />

Ostasiatisch inspirierter Dekor, mit Blattwerk und Zweigen mit Päonien,<br />

die sich in verschiedene Richtungen recken. Auf dem mittleren Zweig ein<br />

grosser exotischer Vogel, kleine Streublümchen. L 43,5 cm.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

660*<br />

FAYENCE SCHÜSSEL ‘À DOUBLE CORNE’, Rouen, um 1760-80.<br />

Bemalt mit volutenartig ineinander verschlungenen Füllhörnern, daraus<br />

Päonien und andere Blüten über dem Fond verstreut, zwischen Insekten<br />

und Streublumen. Blaumarke fr. c. D 34,5 cm<br />

Vgl. Brigitte Tietzel, Fayence I, <strong>Katalog</strong> Kunstgewerbemuseum der Stadt<br />

Köln, Köln 1980, S.333f, Olga Popovitch/ Catherine Vandour, Faience de<br />

Rouen, 1978. Nr.37<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

661*<br />

FAYENCE TELLER MIT FRÜCHTEN UND VOGELDEKOR,<br />

Sinceny, um 1760-70. ‘Grand feu’. Über die gesamte Fläche verteilt polychromer<br />

Dekor mit Gitterzaun, Rocaillen, Vogel, Insekt, Früchten und<br />

Blütenstauden in Anlehnung an chinesische Qianlong-Motive. Marke S.S<br />

und Malermarke in Blau. D 25,5 cm. Stellenweise etwas bestossen und die<br />

Glasur krakeliert.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

662*<br />

FAYENCE TELLER ‘À LA CORNE’, Rouen, um 1720-30. Polychromer<br />

Dekor ‘aux cinq couleurs’, im Spiegel Blumenmotive, Dekor ‘au panier<br />

fleuri’, um den Rand breite Behangborte aus gegitterten Feldern mit<br />

Blattvoluten und geschweiften Feldern mit ausgespartem Dekor und<br />

Girlanden im ‘style rayonnant’. D 20,7 cm.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)


658<br />

659<br />

661 662<br />

660<br />

| 267


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

663<br />

664<br />

| 268<br />

663*<br />

PAAR FAYENCETELLER, Flörsheim, 1809. Im Spiegel je bemalt mit<br />

einer Dame auf einem Canapé sitzend, zwischen Blütengirlanden und den<br />

Initialen EM bzw. JM. Auf der Fahne von kleinen Bogen gesäumte Borte<br />

mit Blütenzweigen. Scharffeuerdekor in Blau, Olivgrün, Gelb, Ocker und<br />

Mangan. Marke FFF ligiert und die Datierung ‘den 4 ten Mai 1809’ in<br />

Schwarz. D 21 cm. Haarriss am Rand des Tellers mit dem Monogramm<br />

EM, der zweite Teller mit zwei Randbestossungen.<br />

Zu einem Teller aus dem Service in den Staatl. Kunstsammlungen in<br />

Kassel bei Karl Schafft, Flörsheim Fayencen, Darmstadt 1977, Abb.184,<br />

S.221, Text S.220.<br />

CHF 1 600.- / 1 800.-<br />

(€ 1 330.- / 1 500.-)<br />

664*<br />

FAYENCE FIGUR EINER ‘GUANYIN’, wohl Berlin, Wolbeer, Anfang<br />

18.Jh. Weiss glasiert. Wohl als Allegorie des Winters, in der Art der chinesischen<br />

Guanyin Figuren,. H 28 cm. Minimale Absplitterung der<br />

Glasur.<br />

Vgl. Otto von Falke, Altberliner Fayencen, Text S.16 mit abb. 15d+Abb.<br />

Text S.40, die dort abgeblideten Figuren sind bunt staffiert.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

665*<br />

FAYENCE ALBARELLO, Frankreich, um 1800. Bemalung in Blau mit<br />

Rollwerkkartusche mit der Aufschrift „EXTRACT.BACCIVNIR“ ,wohl<br />

Wachholderbeeren-Extrakt. Im Scheitelpunkt der Kartusche eine Maske,<br />

darüber Früchtekorb, seitlich davon zwei Pfauen. Unterhalb der<br />

Kartusche ein geflügelter Engelskopf mit Behangmuster. Boden glasiert,<br />

Standring ohne Glasur. H 22 cm. Grosse Bestossungen am Fuss.<br />

Für den Dekor vgl. Lydia Mez-Mangold, Apotheken-Keramik-Sammlung<br />

‘Roche’, Basel 1990, S.26, 65, 66<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


665 666<br />

666*<br />

KERAMIK FÜLLKACHEL, Steckborn, 18. Jh. Uferlandschaft, mit<br />

Architekturen und Bäumen im Vordergrund, in einer rechteckigen<br />

Umrahmung mit Blüten in den Eckfeldern, bemalt in Blau, Grün und<br />

Ockergelb. 45 x 29 cm. Restauriert.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

667*<br />

FAYENCE MODELL EINER TAUBE, möglicherweise Nevers, Ende<br />

18.Jh. Hohlfigur. Die Taube naturalistisch modelliert und staffiert, weiss<br />

glasiert, die Augen in den Scharffeuerfarben Mangan und Blau, der<br />

Schnabel und die Füsse staffiert in Gelb. H 21 cm. Minimal retuschiert.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

667<br />

| 269


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

668 669<br />

668*<br />

FAYENCE SCHNAPSFLASCHE IN FORM EINES BUCHES,<br />

Nevers, um 1800. In den Scharffeuerfarben Blau, Gelb, Rot und Mangan<br />

mit anekdotischen amourösen Motiven bemalt, vor einer hügeligen<br />

Landschaft mit Architektur, Cupido, der einen Vogel in die Freiheit entlässt,<br />

betitelt ‘mon nois FAIT TOUT’, auf der Rückseite zwei Vögel vor<br />

einem geöffneten Käfig, betitelt ‘quant cette oyseau Chanetra/mon,<br />

amour finira? und ‘Je ni ranteray Jamais’ wohl eine poetische Anspielung<br />

auf die Freiheit. H 9,5 cm. Minimal bestossen.<br />

Aufgrund der Grösse und des fehlenden Ausgusses handelt es sich möglicherweise<br />

auch um eine Tabatière, ‘secouette’. Vgl. dazu Solange de Plas:<br />

Tabatières, Paris (o.J.), S. 62f.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

669*<br />

FAYENCE SCHERZKRUG, Nevers, um 1700. Kugelige Form mit zylindrisch<br />

durchbrochenem Hals und kurzem Röhrenausguss und hohlem<br />

Henkel. Floraler Dekor in dunkel- und hellblauer Malerei, Henkel im<br />

Streifenmuster. H 14,4 cm. Sammlungsetikett JMF.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

| 270<br />

670*<br />

OVALE FAYENCE PLATTE MIT BUKOLISCHER SZENE, Nevers,<br />

17. Jh. Période des Conrade. Im Spiegel mit antikisierender Szene, bemalt<br />

in Blau, möglicherweise nach Vorlage des neapolitanischen Dichters San<br />

Nazzare aus dem 16. Jh. L 33,5 cm.<br />

Vgl. für die Art der Malerei: de Plas, Nevers, S.29<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

671*<br />

FAYENCE PLATTE MIT MYTHOLOGISCHEM DEKOR. Nevers,<br />

Mitte 18. Jh. Bemalt in Blau mit Szenen aus den Metamorphosen des<br />

Ovid, Pyramos und Thisbe und Philemon und Baukis’ auf der Fahne. D<br />

33,5 cm. Retuschierter Haarriss.<br />

Vgl. für die Form und die Art der Malerei: Solange de Plas, Les Faïences<br />

de Nevers, S.29; Ovid, Metamorphosen 4, 55ff.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

672*<br />

FAYENCE TELLER MIT LAMBREQUIN DEKOR, Lille, 1735-40<br />

Bemalt in Blau mit Behangmuster und Blattvoluten. Unterglasurblaue<br />

Marke Fr., 3 und B, wohl für Veuve Febvrier et Boussemaert, 1729-78.<br />

D 22 cm. Rand bestossen.<br />

Vgl. Tardy, Tome 3, S. 164 ff.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)


670<br />

671 672<br />

| 271


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

673 674<br />

673*<br />

FAYENCE FIGUR EINER METZGERIN, St. Clement, 18. Jh.<br />

Stehend mit einer Trage und einem Korb mit erlegtem Wild auf einem<br />

quadratischen Felssockel. H 19 cm. Kleinere Restaurierungen und minimale<br />

Bestossung der Glasur.<br />

Für ein vergleichbares Modell vgl. Sammlung René Fribourg, Sotheby’s,<br />

The René Fribourg Collection, 1963, II, Lot 348.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

674*<br />

FAYENCEFIGUR EINER GÄRTNERIN, Niderviller, 2. Hälfte 18. Jh.<br />

‘Epoque Comte de Custine’ (nach einem Modell um 1755). Stehend, ihre<br />

Schürze mit Blumen gefüllt und einen Blumenkorb in ihrer rechten Hand.<br />

Schwarze CC-Marke. H 13 cm. Bestossen am Hut. Restauriert.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

| 272<br />

675*<br />

3 FAYENCETELLER ‘À LA PILLEMENT’, Marseille, Veuve Perrin,<br />

um 1770. Im Spiegel Chninoiseriedekor ‘à la Pillement’, je zwei<br />

Chinesenfiguren in einer Waldlichtung, seitlich, auf einem Hügel mit<br />

Pagoden. Auf der Fahne je drei exotische Vögel auf einem Zweig. Marke<br />

‘VP’ ligiert. D 24 cm, 26 cm. Ein Teller mit kleiner Bestossung.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

676*<br />

FAYENCE TASSE UND UNTERTASSE MIT FAMILIENWAPPEN,<br />

Marseille, um 1775. ‘Forme litron’. Kalt bemalt mit einem bekrönten<br />

Wappen, flankiert von Löwen zwischen Zweigen in Gold und ‘dentil d’or’<br />

Bordüre an den Rändern. Strichmarken in Grün und Gelb. Kleine<br />

Randbestossungen.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


675<br />

676<br />

677 678<br />

677*<br />

PAAR FAYENCE TELLER MIT INDIANISCHEN BLUMEN,<br />

Höchst oder Crailshaim, um 1750-55. Sechspassig fassonierter Rand,<br />

braun gehöht. Polychrome Muffelmalerei. Auf dem Spiegel indianisches<br />

Blumenbouquet mit Chrysantheme und abzweigenden Blütenranken. Auf<br />

der Fahne Blütenzweige und Schmetterling bzw. Insekten. Ohne Marke.<br />

Sammlungsetikett ‘648A’, ‘648B’. D 24,4 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Dr. Hans Syz, Washington.<br />

Der Teller mit Schmetterling abgebildet bei: Horst Reber, Die<br />

Kurmainzische Porzellanmanufaktur Höchst, Band II: Fayencen,<br />

München 1986, S. 211, Nr. 287.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

678*<br />

FAYENCE VASE, Ollivier à Paris, um 1770-80. Ovale Form mit seitlichen<br />

Löwenkopfhandhaben. Auf der Schauseite Genreszene in einem<br />

Medaillon, auf der Rückseite Grassockel mit Baum und Vögeln in prächtigem<br />

Federkleid. H 20,5 cm. Kleine Randbestossungen, Gold berieben.<br />

Gefässmündung repariert.<br />

Vgl. für die Szene im Medaillon: E. Tilmans, Faiences de France, no.171<br />

(Sceaux).<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

| 273


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

679<br />

680<br />

| 274<br />

679*<br />

GROSSE STEINGUT FIGUR EINES LÖWEN Staffordhire, 1. Hälfte<br />

19. Jh. Stehend mit einer Tatze auf einer Kugel, bemalt in Ockergelb und<br />

Braun. Der rechteckige Sockel mit Akanthusrelief. H 22 cm, L 28 cm.<br />

Schwanz mit alter Restaurierung am Ansatz mit Klammer repariert,<br />

Rücken mit Riss, Sockel mit Sprung und bestossen.<br />

Modell nach dem Vorbild eines der Löwen am Eingang der Loggia dei<br />

Lanzi in Florenz, bekannt als sogenannte Medici-Löwen. Vgl. dazu J.P<br />

Cushion, Animals in Pottery and Porcelain, London 1974, Abb. 54.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

680*<br />

FAYENCE FIGUR ‘DIE ZAUBERKÜNSTLERIN’, St. Clement, um<br />

1775. Modell von Paul-Louis Cyfflé. Stehend auf einem runden<br />

Grassockel. Eine Kiste mit einem Traggurt um die Schulter gehängt, darin<br />

versteckt ein Lämmchen. H 17 cm. Kleine Bestossungen. Stab vorne<br />

abgebrochen. Minimal restauriert. Haarrisse.<br />

Provenienz: Sammlung Emery May Holden Norweb.<br />

Vgl. für eine ähnliches Modell, Hugo Morley-Fletcher, European Pottery,<br />

S.192, Abb.6.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)


681<br />

681*<br />

GROSSER STEINGUT LÖWE, Staffordhire, 1. Hälfte 19. Jh. Auf<br />

rechteckigem Sockel mit marmoriertem Rand. Naturalistisch staffiert, stehend,<br />

die eine Vorderpfote auf einen Globus stützend. Modell nach<br />

Vorbild der Löwen am Eingang der Loggia dei Lanzi in Florenz. H 22 cm,<br />

L 27,6 cm. Sockel mit Sprung, die Zähne repariert.<br />

Provenienz:<br />

- Francis E. Fowler III Collection<br />

- Sotheby’s New York, Important English Furniture, European Ceramics<br />

and Decorations, 23. Oktober 1998, Lot 10.<br />

Vgl.: J.P. Cushions, Animals in Pottery and Porcelain, London 1974, Abb.<br />

54.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

682*<br />

FAYENCE FIGUR EINER GEMÜSEHÄNDLERIN, St. Clement,<br />

spätes 18. Jh. Stehend mit einem Korb von roten Früchten auf einem<br />

Tablett tragend, auf quadratischem Grasssockel. H 18 cm. Linker Arm<br />

restauriert.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 250.- / 420.-)<br />

682<br />

| 275


Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />

683 684<br />

685<br />

| 276<br />

683*<br />

FAYENCE FIGUR EINES LIQUEURHÄNDLERS, St. Clement, 18.<br />

Jh. Stehend mit seinem Giessfass an Schultergurten befestigt auf einem<br />

quadratiuschen Grasssockel. H 19 cm. Minimal Bestossen.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

684*<br />

FAYENCE FIGUR EINES STEINMETZ, St. Clement, 18. Jh.<br />

Stehend, beim Bearbeiten eines Architektur Fragments auf dessen<br />

Oberseite Winkel und Zirkel appliziert. Auf quadratischem mit Moos<br />

bewachsenem Sockel. H 21 cm. Kleine Restaurierungen.<br />

Für ein vergleichbares Modell vgl. Sammlung René Fribourg, Sotheby’s,<br />

The René Fribourg Collection, 1963, II, Lot 348.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

685*<br />

FAYENCE FIGUR EINES TERRIERS, Brüssel oder Sceaux, um 1800.<br />

Naturalistisch modelliert liegend und staffiert in Braun und Gelb. L 25cm.<br />

Eine Pfote restauriert.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)


686 687<br />

686*<br />

FAYENCE FIGUR EINER NÄHERIN, Niderviller, um 1770. Nach<br />

einem Modell von Paul-Louis Cyfflé. Sitzend beim Flicken in einem<br />

Korbsessel auf einem runden Felssockel. Farbig staffiert. H 23 cm.<br />

Restaurierungen. Minimal bestossen.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

687*<br />

FAYENCE WEIHWASSERBECKEN, Holitsch, um 1770. In Form einer<br />

weiblichen Figur der Hl. Veronika, in Halbrelief modelliert, das<br />

Schweisstuch mit dem Antlitz Christi bildet die Vorderseite des flachen<br />

Weihwassergefässes, das sie in den Händen hält. HP-Marke ligiert in<br />

Mangan. H 23,5 cm. Minimal bestossen.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Bartoñ von Dobenin, Schloss Neustatt an der Mettau,<br />

Böhmen.<br />

- Sammlung Rudolf Just, Prag.<br />

- Sotheby’s Olympia London, The Rudolf Just Collection, 11. Dezember<br />

2001, Lot 67.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

688*<br />

STEINGUT FIGUR EINER KATZE, unbekannte Manufaktur, um<br />

1800. Die Katze auf rechteckigem Sockel liegend. H 11 cm. Ohren bestossen.<br />

Glasurabsplitterungen.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

688<br />

| 277

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!