PDF Katalog - Koller Auktionen
PDF Katalog - Koller Auktionen
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Antiquités Ségal<br />
Vier Generationen Schweizer Kunsthandel<br />
Auktion: Samstag, 23. Juni 2012<br />
Vorbesichtigung: 9. bis 17. Juni 2012<br />
10.00 Uhr <strong>Katalog</strong>nummern 101 - 301<br />
14.00 Uhr <strong>Katalog</strong>nummern 302 - 688<br />
Bearbeitung: Sabine Neumaier, Corinne <strong>Koller</strong>, Karoline Weser, Luca Raschèr,<br />
Franz Carl Diegelmann, Jean Pierre Dalla Vedova<br />
Weitere Objekte „Antiquités Ségal“ finden Sie im Onlinekatalog der <strong>Koller</strong> West:<br />
www.kollerauktionen.ch<br />
Zusätzliche Informationen und Abbildungen auf unserer Website: www.kollerauktionen.ch<br />
English translation is available on our website: www.kollerauctions.com
Mit grosser Freude präsentieren wir Ihnen den hier vorliegenden <strong>Katalog</strong> mit einem ebenso hochstehenden wie breit<br />
gefächerten Angebot an Europäischer Keramik, Möbeln, Gemälden, Zeichnungen und Graphiken aus dem Besitz der<br />
bedeutenden Kunsthändlerfamilie Ségal.<br />
Diese Auktion markiert – nach den Erfolgen mit der Sammlung Iseli-Moser und der Richard Redding Collection – einen<br />
weiteren Höhepunkt im Reigen der von uns durchgeführten Versteigerung der Inventare der bedeutendsten Kunsthändler<br />
der Schweiz.<br />
Seit vier Generationen ist der Name Ségal weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und berühmt für die feine<br />
Qualität der angebotenen Antiquitäten und Kunstwerke, welche während der letzten vier Jahrzehnte von Dr. Georges<br />
Ségal zusammen mit seiner Gattin Margaret Ségal-Atkinson mit höchster Kennerschaft, ausgezeichnetem Auge und bestem<br />
Gespür für die Wünsche ihrer anspruchsvollen Kundschaft weltweit entdeckt und in ihrem renommierten Geschäft am<br />
Aeschengraben in Basel präsentiert werden.<br />
Als ich in den späten 1950er Jahren meine ersten <strong>Auktionen</strong> im Kongresshaus in Zürich durchführte, stiess ich bei den<br />
alteingesessenen Händlerdynastien verständlicherweise auf grosse Neugierde und auch ein wenig Skepsis. Meine<br />
Versteigerungen waren einerseits wohl eine gewisse Bereicherung des hiesigen Kunstmarktes und andererseits auch eine<br />
neue, kleine potentielle Konkurrenz. Dennoch wurde ich als junges Mitglied des Verbandes Schweizerischer Antiquare und<br />
Kunsthändler wohlwollend als Teilnehmer der bedeutenden, international angesehenen Kunst- und Antiquitätenmesse<br />
KAM aufgenommen. Daraus entwickelte sich über die Jahre vor allem auch zu Georges Ségal eine geschäftlich fruchtbare<br />
und freundschaftliche Beziehung.<br />
Dass uns Margaret und Georges Ségal mit dem Verkauf ihres Inventars betraut haben, erfüllt uns mit Stolz. Wir danken<br />
herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die Auktion, welche manch Sammlerherz höher schlagen<br />
lassen wird.<br />
Pierre <strong>Koller</strong>
Jsaac Ségal-Guggenheim (1831–1916)<br />
Vier Generationen Antiquités Ségal<br />
Die über hundertfünfzigjährige Geschichte unserer Familie<br />
in Basel bietet sicher zu wenig Stoff für eine fiktive Darstellung<br />
einer Familiensaga in der Art von Gertrud Lendorffs<br />
„Basel vor hundert Jahren“. Ich sehe sie eher als Teil einer-<br />
Chronik einer in Basel verwurzelten jüdischen Kunsthändlerfamilie,<br />
wobei ich bewusst nur einige Episoden aus einer<br />
spannenden Zeit erzählen will.<br />
Im Kunsthandel als Generalist bezeichnet wird ein Händler,<br />
der sich, der Name sagt es ja, mit Antiquitäten, mit Möbeln<br />
und angewandter Kunst, und im weiteren Sinne auch mit<br />
Gemälden und Grafik alter und neuer Meister auseinandersetzt.<br />
So ein Antiquar war mein Urgrossvater Jsaac Ségal-<br />
Guggenheim, der sich, aus dem benachbarten Hegenheim<br />
im Elsass kommend, in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
am Spalenberg 27 niederliess. Er betrieb dort einen<br />
bescheidenen Kunsthandel, versorgte die ebenfalls einfache<br />
Bevölkerung des Quartiers mit Antiquitäten und Möbeln<br />
des täglichen Gebrauchs. Wie aus einem Firmenstempel<br />
hervor geht, muss sich noch eine Zeitlang im Geschäft eine<br />
Kleiderhandlung befunden haben, wohl mitbetreut von<br />
meiner Urgossmutter Rebekka. Die Ségals behielten den<br />
Wohnsitz um den Spalenberg bis zu ihrem Tod. Sie lebten<br />
zusammen mit den Arbeitern, Handwerkern und Kleinbürgern<br />
in den dicht besiedelten engen Gassen - nicht unbe-<br />
dingt in der spätbiedermeierischen Idylle, wie man sie von<br />
den Schneider‘schen Innerstadtansichten kennt. Auch nach<br />
dem Tod seiner Frau blieb mein Urgrossvater dem Quartier<br />
und seinen Wirtschaften treu. Er verkehrte gerne im Gifthüttli.<br />
Dort muss sich auch folgende Anekdote zugetragen<br />
haben: Ein„Kunstkenner“wollte ihm einen Kupferstich mit<br />
den Worten verkaufen:<br />
„Hier, Ségal, ich hab dir eine alte Gravur, sie ist über dreihundert<br />
Jahre alt. Sie stammt noch vom alten Napoléon“.<br />
Eines der Hauptwerke der Neuen Sachlichkeit ist das grossartige<br />
Gemälde von Niklaus Stoecklin „Der Fischmarkt in<br />
Basel“ von 1933 (siehe Abb. S. 2.) Es zeigt das freitägliche<br />
Treiben von Händlern und Käufern um den Fischmarktbrunnen<br />
in liebevoller Manier und in reizvollen Details. Im<br />
Hintergrund stehen zwei Männer in ein Gespräch vertieft<br />
vor dem stattlichen Barockhaus von Antiquités Ségal, dem<br />
Geschäft meiner Grosseltern Berthold und Betty Ségal-<br />
Kaufmann. Die lange Gestalt ist niemand anderes als Erzherzog<br />
Eugen von Habsburg und der kleine rundliche Mann<br />
sein Adjudant Otto Schönauer. Nach dem Ende der Donaumonarchie<br />
1918 lebte Eugen von 1919-1934 im Exil in Basel<br />
und residierte im Hotel Drei Könige unweit vom Fischmarkt.<br />
Erzherzog Eugen fühlte sich schnell heimisch in Basel, er gab<br />
sich volksnah und wurde liebevoll „Erzi“ genannt. Er war ein<br />
gern gesehener Gast in Basler Familienkreisen. Nicht von<br />
ungefähr stehen der Erzherzog und sein Adjudant vor dem<br />
Ségal‘schen Haus - Eugen war Kunde meiner Grosseltern -.<br />
Ebenso verkaufte er aus seinem Besitz oder vermittelte aus<br />
verwandtem adeligem Besitz kostbare Kunstgegenstände,<br />
wobei Schönauer jeweils den geschäftlichen Abschluss zu<br />
tätigen hatte. Dabei war meine Grossmutter eine grosse Hilfe.<br />
Sie stammte aus Billigheim im markgräfischen Baden. Sie<br />
war es gewohnt, mit Adeligen umzugehen, sie beherrschte<br />
auch deren Sprache - und sicher auch diejenige von Schönauer.<br />
Seit einer Reise als junges Mädchen nach Wien, wo<br />
sie Kaiser Franz Joseph zu Pferd an einer Parade auf dem<br />
Ring zujubelte, war meine Grossmutter Betty im Grunde<br />
genommen eine Royalistin, und sie war mehr als stolz, den<br />
Grossneffen des Kaisers bei sich empfangen zu dürfen. Mein<br />
grosselterliches Geschäft wurde schnell einmal Treffpunkt<br />
einer Gruppe von Kunstliebhabern und Sammlern, die sich<br />
gerne nach Arbeitsschluss am Samstagnachmittag bei Kaffee<br />
und Tee die Neuerwerbungen vorführen liessen. So entstanden<br />
auch viele gute Beziehungen, die über Jahre, ja über Generationen<br />
andauerten. Ich habe heute noch Freunde und<br />
Kunden, deren Grosseltern und Eltern am Fischmarkt verkehrten.<br />
Als Kunden traten auch die Direktoren des Historischen<br />
Museums, die Conservatoren Dr. Albert Burckhardt-<br />
Finsler (1884-1902), Dr. Rudolf F. Burckhardt (1908-1926)<br />
und Dr. Ernst Major (1927-1945) auf. Auch hier gehen die<br />
Beziehungen zu den Basler Museen weiter. Bis heute bieten<br />
wir für Basel wichtige Objekte immer zuerst einem der Basler<br />
Museen an.<br />
Einkaufsreisen über Basel hinaus in der Schweiz und ins benachbarte<br />
Ausland waren angesagt, um für Nachschub für<br />
die anspruchsvolle Kundschaft zu sorgen. Dabei verbanden
meine Grosseltern wenn immer möglich das Nützliche mit<br />
dem Angenehmen. Sie besuchten gerne die grossen Kurbäder<br />
zwischen Basel und Karlsbad, wo sich jeweils meine<br />
Grossmutter der Kur hingab und mein Grossvater sich<br />
in der näheren und weitern Umgebung nach Antiquitäten<br />
umschaute. Vor einiger Zeit fand ich eine Ansichtskarte aus<br />
Baden-Baden, die mein Grossvater an meinen Vater nach<br />
Basel schrieb: „Lieber Sohn, Wir sind in Baden-Baden. Deine<br />
Mutter nimmt Kurbäder und ich versuche Kunstwerke<br />
und Antiquitäten aufzutreiben. Ohne Erfolg - die Amerikaner<br />
haben schon alles gekauft“.<br />
Als Folge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umschichtungen<br />
in der Zwischenkriegszeit kam es auch in Basel<br />
zu Verkäufen grosser Nachlässe, die auf Auktion - in Basel<br />
damals noch ein ungewohntes Ereignis - verkauft wurden<br />
und auswärtige Käufer anlockten. Mein Grossvater fungierte<br />
dabei als Experte für die <strong>Katalog</strong>isierung und als Mitorganisator<br />
der <strong>Auktionen</strong>. Beim grossen Event der Versteigerung<br />
des Nachlasses des Apothekers und grossen Kunstsammlers<br />
Dr. Theodor Engelmann im Stadtkasino Basel vom 14. bis<br />
16. März 1932 mit 1876 Nummern in einem reich bebilderten<br />
<strong>Katalog</strong>, wurden während drei Tage neun Abteilungen morgens,<br />
nachmittags und abends Lose verkauft: klassische Antiquitäten,<br />
Mobiliar, Kunstgewerbe wie Keramik und Silber,<br />
Gemälde alter und neuer Meister, Zeichnungen und Stiche<br />
alter Meister.<br />
Knapp vor und zu Beginn des 2. Weltkrieges folgten zwei<br />
weitere <strong>Auktionen</strong> beinahe gleichen Kalibers und Umfanges,<br />
die der Sammlung Staehelin-Paravicini vom 23. bis<br />
25. März 1939 und die der Sammlung Bally-Müller am<br />
26. und 27. April 1940. Bei der Erarbeitung dieser Nachlässe<br />
wirkte mein Grossvater mit, erlebte jedoch deren Realisierung<br />
nicht mehr. Er verstarb im Januar 1939 und mein Vater<br />
übernahm die Mitorganisation dieser Versteigerungen.<br />
Mein Grossvater erlebte auch nicht mehr den Abbruch des<br />
stilvollen Hauses am Fischmarkt, das im Zuge der unglücklichen<br />
Altstadtsanierung dem Neubau des Polizeidepartements<br />
weichen musste. Er erlebte auch nicht mehr den<br />
Umzug seines Geschäftes an die Aeschenvorstadt, wo mein<br />
Vater zusammen mit meiner Mutter und meiner Grossmutter<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Geschicke der<br />
Firma zu leiten hatte. Es war für meine Eltern bedrückend,<br />
wie ausgestellt in einem Schaufenster ohnmächtig den Völkermord<br />
an den europäischen Juden durch die Nazis mit ansehen<br />
zu müssen. Auch viele unserer Familienangehörigen,<br />
viele Freunde und Kollegen haben nicht überlebt. Als zu<br />
Beginn des Krieges im September 1939 und im Mai 1940<br />
die Besetzung Basels durch die deutsche Armee bevorstand,<br />
evakuierte uns mein Vater für einige Zeit nach Luzern und<br />
nach Montreux, während er, wenn er nicht gerade seinen<br />
Aktivdienst in der Innerschweiz absolvierte, in Basel den<br />
Umständen entsprechend seiner Arbeit nachging.<br />
Als wäre der Weltkrieg nur ein Spuk gewesen, erwachte Basel<br />
nach dem Krieg bald zum alten Leben, die Fröhlichkeit<br />
Aeschenvorstadt 42, Aquarell von Niklaus Stoecklin<br />
kehrte zurück. Amerikanische und englische Besatzungssoldaten<br />
kamen aus Deutschland und verbrachten ihre Urlaube<br />
hier. Ich kann mich als sechsjähriger Bub an die GI in ihren<br />
Jeeps und an die Brits auf ihren Motorrädern mit Seitenwagen<br />
erinnern, wie sie durch die Strassen knatterten, wo während<br />
des Krieges kaum ein Auto zu sehen gewesen war. Die<br />
Soldaten mieteten für Sightseeing-Touren ganze Tramzüge,<br />
sie verteilten Schokolade und vor allem Kaugummi an die<br />
Kinder – und sie luden viele junge Frauen nicht nur zu Kaffee<br />
und Kuchen ein. Auch wir erhielten Besuch von Cousins<br />
meiner Mutter, die es geschafft hatten, noch vor dem Krieg<br />
nach Amerika auszuwandern, und die jetzt als amerikanische<br />
Offiziere nach Basel kamen. Wir Kinder, sogar meine<br />
dreijährige Schwester, durften bei den Abendessen aufbleiben<br />
und erhielten zum Leidwesen unserer Eltern jede Menge<br />
Süssigkeiten und Kaugummis.<br />
Einmal erzählte mir mein Vater von seinem Rencontre<br />
im Sommer 1945 mit General Marie Pierre Koenig, dem<br />
Oberbefehlshaber der französischen Besatzungstruppen in<br />
Deutschland und französischen Militärgouverneur in Süddeutschland,<br />
der ihn nach Baden-Baden ins Brenner Parkhotel<br />
einlud, um von den Nazis konfisziertes Kunstgut zu<br />
schätzen. Die Stimmung in Baden-Baden war anders als zu<br />
meines Grossvaters Zeiten, die grossen Hotels waren besetzt<br />
mit französischen Offizieren und ohne Zutritt für die
Betty Ségal-Kaufmann (1879-1961) Berthold Ségal-Kaufmann (1873-1939)<br />
deutsche Bevölkerung. Im grossen Park spielte das Kurorchester<br />
französische Musik. Offenbar war Koenig mit meinem<br />
Papa zufrieden. Es folgten weitere Reisen in die französische<br />
Zone. Auf einer war ich als siebenjähriger Bub dabei.<br />
Wir fuhren nach Freiburg in unserem Auto. Auf der Strasse<br />
waren ausser einigen Militärfahrzeugen und uns nur Frauen<br />
und Kinder mit Leiterwagen voll ärmlichen Hausrates unterwegs.<br />
Im zerschossenen Freiburg sah ich in den Strassen<br />
gespenstisch herumgehende oder herumstehende Gestalten.<br />
Was wir in Freiburg taten, weiss ich nicht mehr. Ich soll während<br />
der ganzen Reise kaum ein Wort gesprochen haben.<br />
Auch Besuche im kriegszerstörten Elsass beeindruckten<br />
mich. Meine Aversion gegen Krieg basiert sicher auf diesen<br />
frühen Erlebnissen.<br />
Meine Eltern, inzwischen von drei Kindern umringt, glaubten<br />
trotz dunkler Erfahrungen an die Zukunft. Mein Vater,<br />
durch und durch Kunsthändler, wollte sein Verbindungsnetz<br />
ausbauen, er wollte alte Beziehungen, so weit es sie noch<br />
gab, wieder aufnehmen und neue anknüpfen. So fand sich<br />
bald eine illustre Schar von Kunstkennern und Händlern bei<br />
uns ein, jeder mit seinen spezifischen Eigenheiten und mit<br />
persönlichem Charme.<br />
Ich denke da an Giuseppe Rossi, den Ingenieur aus Turin,<br />
der sich nach dem Krieg zu einem hervorragenden Kunsthändler<br />
entwickelte. Er sprach perfekt Deutsch. Sich als<br />
Südtiroler Soldat ausgebend, entkam er auf einem deutschen<br />
Militärlaster dem Inferno von Stalingrad. Bei seinen<br />
Besuchen in Basel verwechselte er oft die Wörter sogar<br />
und sehr. So bedankte er sich für Einladungen zum Essen<br />
bei meiner Mutter gerne mit den Worten „Madame Ségal,<br />
das Essen war sogar gut“. Heute noch ein geflügeltes Wort,<br />
wenn wir etwas loben.<br />
Der Doyen des Genueser Kunsthandels war wohl Piero Bossi.<br />
Er sandte uns jedes Mal aufs neue Jahr einen herrlichen<br />
Genueser Panettone, nur weil meine Eltern ihm kurz nach<br />
dem Krieg eine spezielle Medizin und Schweizer Schokolade<br />
geschickt hatten. Auf die Hochzeitsanzeige meiner<br />
Schwester Elisabeth reagierte er spontan und erschien gleich<br />
selber mit einem antiken italienischen Silberservice als Geschenk<br />
unter dem Arm.<br />
Ein grosser Freund meines Vaters war Konrad Strauss, der<br />
grosse Fayence- und Steinzeugexperte, der Alptraum jedes<br />
Redaktors. Er schrieb seine profunden Texte ohne jegliches<br />
Alinea und mit kaum Interpunktionen. Er war Junggeselle<br />
und entwickelte mit zunehmendem Alter einen Hang zu immer<br />
jüngeren Begleiterinnen, die er auf seinen Reisen gerne<br />
vorführte. Als einmal eine seiner Eroberungen ihn nachts<br />
im Hotel während er schlief mit neu gekauftem Pelzmantel<br />
und Schmuck verliess und er sich bei meinem Vater über sie<br />
beklagte und sie als Chonte (jiddisch: billige Hure) bezeichnete,<br />
meinte dieser, damit musst du rechnen, du bist nicht<br />
mehr der jüngste. Von da an verlegte sich Strauss aufs Essen<br />
und Trinken, was man seinem immer grösser werdenden-<br />
Umfang ansah. Aus dieser Zeit stammt die Geschichte, als
Marcel Ségal-Bamberger (1905-1977) Marie-Eva Ségal-Bamberger (1917-2001)<br />
meine Frau und ich Konrad Strauss anlässlich einer Auktion<br />
in Rom antrafen. „Ségal, ich war in Ostia im Ristorante al<br />
Porto. Für nur 15000 Lire habe ich ein sechsgängiges Menu<br />
gegessen, ein Gang besser als der andere. Und jetzt habe<br />
ich von einer Trattoria in Trastevere gehört, die noch besser<br />
und billiger sei, als die in Ostia“. Sprachs, rückte seine immer<br />
kleiner werdende Jacke zurecht, lächelte verschmitzt und<br />
ging von dannen.<br />
Diese nicht zufällig ausgewählten Geschehnisse scheinen<br />
mir charakteristisch für den Lifestyle dieser Generation der<br />
Nachkriegszeit. Man geniesst das Leben wieder neu, erfreut<br />
sich des guten Essens und Trinkens, verbunden mit dem<br />
Erwerb von Kunst. Viel wertvolles Kulturgut ging im Weltkrieg<br />
verloren, was übrig geblieben ist, wird jetzt geschätzt<br />
und gepflegt. Besonders Antiquitäten und Gemälde alter<br />
Meister vermitteln Bezug zur Geschichte. Da die Wirtschaft<br />
wieder anläuft, Geld verdient wird, Häuser und Wohnungen<br />
in den zerstörten Zentren wiederaufgebaut oder restauriert<br />
werden, macht es Sinn, geschichtsbezogene Objekte<br />
zu sammeln. Der Run auf Antiquitäten begann und erfasste<br />
alle Schichten, wobei nicht immer Gutes gesammelt wurde.<br />
Sogar an der Basler Fasnacht 1960 spielte die Fasnachtsclique<br />
Alti Garde VKB (Vereinigte Kleinbasler Fasnachtsgesellschaft)<br />
dieses Sujet aus, unter dem Motto Antiquités en<br />
vogue, Antic ist chic, wobei der Tambourmajor eine übergrosse<br />
Larve in Form einer Medaille mit den Gesichtszügen<br />
meines Vaters und der Inschrift SEINE EXCELENZ<br />
GRAND ANTIQUAR LOUIS (KÄS) trug.<br />
Schon als junger Mann war ich an Antiquitäten interessiert,<br />
wollte jedoch nicht den damals noch üblichen Weg gehen,<br />
das Metier nur durch eine Lehre zu Hause bei den Eltern<br />
oder in einem anderen Geschäft zu erlernen. Deshalb studierte<br />
ich Kunstgeschichte, klassische Archäologie und<br />
Schweizer Geschichte an der Universität Basel und schloss<br />
dort meine Studien mit einer Dissertation über den Westschweizer<br />
Maler Louis Léopold Robert (1794-1835) im Frühling<br />
1967 ab.<br />
Mit dem anschliessenden Eintritt in das Auktionshaus<br />
Sotheby‘s begann „l‘aventure de la découverte“. Es galt nun,<br />
die praktische Erfahrung, die ich ja von zu Hause mitbrachte,<br />
mit universitärem Wissen zu verknüpfen und in den drei<br />
Abteilungen Gemälde alter und neuerer Meister, Archäologie<br />
und Keramik, in welchen ich je drei bis vier Monate arbeitete,<br />
die Objekte kunsthistorisch einzuordnen und deren<br />
Echtheit abzuklären. Ich durfte in der Bibliothek des Hauses<br />
und in jeder erreichbaren Bibliothek in London forschen.<br />
Im Herbst 1968 kehrte ich nach Basel zurück und wurde<br />
Partner meines Vaters. Die elf Jahre dauernde Zusammenarbeit<br />
bis zu seinem Tode gestaltete sich erfolgreich. Wir<br />
fanden nach kurzer Zeit einen Modus vivendi der Zusammenarbeit.<br />
Als Pragmatiker „überliess“er mir die anglophilen<br />
Zentren. In London hatte ich mein Beziehungsnetz aufgebaut<br />
und auf dessen Basis wollte ich meine Fühler nach New<br />
York ausstrecken. Diese Reisen vermittelten mir grosses<br />
Vergnügen. Ich begegnete meinen Verwandten, welchen die
echtzeitige Ausreise aus Europa gelang. Es war rührend, wie<br />
sie sich meiner annahmen, mich in New York herum führten<br />
und mich mit den Annehmlichkeiten dieser faszinierenden<br />
Stadt bekannt machten. Sie machten mich auch mit amerikanischen<br />
Kollegen meist deutschen Ursprungs bekannt und<br />
vermittelten mir Zugang zu Sammlern europäischer Kunst.<br />
1973 erfuhr ich fast zufällig von einer Versteigerung von<br />
Objekten aus dem Besitz der Benjamin and Mary Siddons<br />
Measey Foundation bei Parke Bernet, eine Stiftung, die<br />
William Maul Measey (1875-1967), Anwalt, Sammler und<br />
Philanthrop aus Pennsylvania (USA) im Mai 1958 im Andenken<br />
an seine Eltern errichtet hatte. Measey lebte in der<br />
Zwischenkriegszeit in der Schweiz. Er besass das Schloss<br />
Oberhofen als Sommerresidenz und stattete es mit Renaissance-<br />
und Barock-Mobilar, mit Gemälden, Kunstgewerbe,<br />
Zinn und Keramik schweizerischer und süddeutscher Provenienz<br />
aus. 1940 errichtete er infolge fehlender Erben die<br />
Stiftung Schloss Oberhofen (seit 1954 eine Zweigstelle des<br />
Historischen Museums Bern und seit 2009 Eigentum einer<br />
eigenständigen Stiftung). Bei dieser Auktion erweckten unter<br />
anderem Teile eines grünen Renaissance-Kachelofens<br />
aus dem Flachsländerhof in Basel mein Interesse. Ich erwarb<br />
gegen einigen Widerstand mehrere Kacheln. Beim Abtransport<br />
meiner Einkäufe sprach mich eine Mitarbeiterin von<br />
Parke Bernet an und sagte, sie arbeite in der Kunstgewerbeabteilung<br />
des Hauses, sie kenne diese Kacheln und hätte<br />
gerne einige davon gekauft – aber jetzt hätte ich ihr nur die<br />
kleinen und restaurierten überlassen. Es geschehen noch<br />
Zeichen und Wunder, im Januar 1977 fanden auch diese Kacheln<br />
den Weg nach Basel, denn am 27. Dezember 1976 hatte<br />
ich deren Besitzerin geheiratet, Margaret. Nun hatte ich<br />
erst recht Grund, nach New York zu reisen. Wir besuchten<br />
zusammen Opernaufführungen, Broadway-Theaterstücke,<br />
Museen und Spezialausstellungen. Margaret brachte mich<br />
auch mit ihren Freunden in New York zusammen. Mit ihnen<br />
unternahmen wir oft gemeinsame Reisen weltweit und hatten<br />
und haben auch heute noch in New York oder in Basel<br />
immer gute Zeiten.<br />
Mein Vater und ich, wir wussten beide, dass die Zukunft<br />
nicht mehr im lokalen Umfeld, sondern in der internationalen<br />
Vernetzung lag. Es galt mit Spezialgebieten aufzutreten.<br />
Deshalb stellten wir auch an grossen international besuchten<br />
Kunst- und Antiquitäten-Messen im In-und Ausland aus<br />
und zeigten im Rahmen des Interieurs des 18. Jahrhunderts<br />
die dazu passenden Porzellane und Fayencen. Bei solchen<br />
Ereignissen trafen wir auf ein Publikum, welches sich begeistern<br />
liess. Wir begegneten Sammlern und Spezialisten sowie<br />
Konservatoren wichtiger Keramik-Museen. Hier knüpften<br />
wir Beziehungen, welche jahrelang anhielten und sich oft zu<br />
Freundschaften entwickelten.<br />
Es wäre wohl vermessen, jedenfalls nicht diskret, die Namen<br />
der Sammler zu nennen, bei welchen wir beim Aufbau ihrer<br />
Kollektionen geholfen haben. Bei den Museen darf ich einige<br />
anführen: die Keramikabteilungen des Historischen Museums<br />
Basel (Museum Kirschgarten), das Schweizerische<br />
Landesmuseum Zürich und Prangins, das Musée Ariana<br />
Genève, das Historische Museum der Stadt Frankfurt, die<br />
Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,<br />
das Museum im Schloss Wolfenbüttel – und last but<br />
not least das Musée national de Céramique de Sèvres.<br />
Mein Vater starb überraschend am 28. März 1977 in London<br />
einige Stunden nach seiner Beteiligung an der Versteigerung<br />
der Porzellansammlung von Maurice de Rothschild durch<br />
Christie‘s. In der Folge übernahm ich das Geschäft am Aeschengraben<br />
14 zusammen mit meiner Mutter, die Margaret<br />
und mir bei der Leitung gänzlich freie Hand liess. Nahtlos<br />
ging der Betrieb weiter. Das Beziehungsnetz zu Kollegen,<br />
Auktionshäusern und Sammlern im In- und Ausland behielten<br />
wir bei und vergrösserten es gar. Zusammen stellten wir<br />
an den wichtigen Kunst- und Antiquitätenmessen aus: in Basel,<br />
Zürich, Maastricht, Frankfurt, München. Zwanzig Jahre<br />
lang leitete ich die KAM und später die KAM International<br />
(Schweizerische Kunst- und Antiquitätenmesse mit internationaler<br />
Beteiligung in Basel und Zürich).<br />
Seit geraumer Zeit führen wir eine Dekorationsabteilung in<br />
eigener Regie mit Stoffen weltbekannter Designer und Hersteller.<br />
Diese Abteilung wird von Margaret geleitet. Sie berät<br />
die Kunden bei der Einrichtung ihrer Wohnungen und bei<br />
der Auswahl geeigneter Stoffe für Möbelbezug, Vorhänge<br />
und Wandbespannungen. Ihr grösstes Anliegen dabei ist,<br />
Modernes mit Antikem oder Althergebrachtem zu einer<br />
harmonischen Wohnlichkeit zu vereinen.<br />
„Wir haben uns entschieden, etwas kürzer zu treten und unser<br />
Inventar noch einmal als ganze Einheit zu präsentieren.<br />
Wir wollen die ganze Sammlung der mit grosser Sachkenntnis<br />
beschriebenen Objekte nicht Stück für Stück, sondern<br />
„in einem grossen Wurf“ verkaufen. Unsere Wahl ist dabei<br />
auf <strong>Koller</strong> <strong>Auktionen</strong> in Zürich gefallen. Seit der Gründung<br />
vor über 50 Jahren durch Pierre und Antoinette <strong>Koller</strong> sind<br />
wir mit diesem Haus freundschaftlich und geschäftlich verbunden<br />
und arbeiten seit eh und je gerne mit ihm zusammen.<br />
Das Auktionshaus <strong>Koller</strong> steht jetzt unter der Direktion von<br />
Cyril <strong>Koller</strong>. Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat er das<br />
Renommee des Hauses <strong>Koller</strong> weiter ausgebaut, das über die<br />
Grenzen der Schweiz hinaus nach ganz Europa ausstrahlt.<br />
<strong>Koller</strong> ist auch durch Repräsentanten im Ausland international<br />
hervorragend vernetzt. An dieser Stelle sei Pierre und<br />
Cyril <strong>Koller</strong> und ihrer Crew für ihr Engagement herzlich gedankt.“<br />
Unser innigster Dank gilt auch unseren Mitarbeitern, die<br />
seit Jahren und Jahrzehnten dabei sind und die immer zu<br />
uns gehalten haben. Ohne sie hätten wir den heutigen Standard<br />
nie erreicht. Der Dank geht zuerst an Frau Florence<br />
Kotatko-Buttex. Sie arbeitet seit 1968 – mit einem fünfjährigen<br />
Unterbruch – bei uns. Sie verfasste und redigierte die<br />
Texte unserer Haus- und Messekataloge. Akkurate Objektbeschreibungen<br />
und Texte verbunden mit minutiösen<br />
kunst- und sozialhistorischen Recherchen in der Literatur<br />
waren und sind ihr wichtig. Weiterer herzlicher Dank geht
Margaret und Georges Ségal-Atkinson<br />
an Herrn Franz Richard, der seit 1969 bei uns als Treuhänder<br />
die Buchhaltung führt und für die jährlichen Steuerabschlüsse<br />
zeichnet. Gerne danken wir Frau Gerda Keller<br />
für ihre über zwanzigjährige Mitarbeit bei der Möbel- und<br />
Textilkata logisierung und Frau Esther Tschudin als zuverlässige<br />
Mitarbeiterin meiner Frau in der Dekorabteilung. Ganz<br />
besonders wollen wir unsere beiden guten Geister erwähnen:<br />
Frau Anna Rieger, die seit 16 Jahren unermüdlich für<br />
den Unterhalt und die Reinigung des Hauses mit Mobiliar,<br />
Gemälde, Kunstgewerbe und Silber sorgt, sowie Frau Marie<br />
José Weigel, deren exquisite Küche bei unseren Events seit<br />
über 25 Jahren einen vorzüglichen Ruf geniesst. Beiden Damen<br />
danken wir für ihre hilfreiche Mitarbeit.<br />
Last but not least geht unser Dank an die Mattenstrasse 33, an<br />
die Antikschreiner-Familie Doppler, die in vierter Generation<br />
für uns jede Art von Möbel fachmännisch restauriert, vom geschnitzten<br />
oder rustikalen bis hin zum feinsten und heikelsten<br />
Möbel des 18. Jahrhunderts. Ihre immer hervorragende Arbeit<br />
wurde auch von unseren Kunden hoch geschätzt. Wir nahmen<br />
an weit über fünfzig Kunst- und Antiquitäten-Messen im<br />
In- und Ausland teil, an keiner ohne die massgebliche Hilfe<br />
von Karl und Peter Doppler bei der Vorbereitung im Geschäft<br />
und beim Auf- und Abbau der Stände an den Messen.<br />
Wir ziehen ein Haus weiter. Unter Antiquités und Décor<br />
Ségal werden wir mit unserer Crew im Nebenhaus Aeschengraben<br />
16 unsere Tätigkeit in kleinerem Rahmen Ende des<br />
Jahres wieder aufnehmen. Meine Frau freut sich, Sie in der<br />
Dekorabteilung in den neuen und teilweise mit Oberlicht<br />
versehenen Räumen zu begrüssen. Ich werde dort eine kleine<br />
Auswahl hochkarätiger Kunstobjekte ausstellen und wie bis<br />
anhin als Experte klassische Antiquitäten, Gemälde und<br />
Kunstgewerbe in Nachlässen und Sammlungen schätzen.<br />
Ich werde also diese Tradition in Basel nicht abbrechen lassen.<br />
Auf Grund meines Fachwissens werde ich Sammler<br />
beraten und begleiten können, werde für sie auf <strong>Auktionen</strong><br />
tätig sein und werde auch Private Sales abwickeln.<br />
Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende, sagt<br />
Demokrit. Darum freuen wir uns, bereits am Anfang so viel<br />
Glück zu haben, indem wir <strong>Koller</strong> <strong>Auktionen</strong> als Mitstreiter<br />
an unserer Seite fanden für die Versteigerung unseres Inventars,<br />
zu deren Vorbesichtigung wir Sie herzlich einladen.<br />
Margaret und Dr. Georges Ségal-Atkinson
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
101<br />
102<br />
| 10<br />
Auktion:<br />
Samstag, 23. Juni 2012, 10.00 Uhr<br />
<strong>Katalog</strong>nr. 101 - 301<br />
101*<br />
PAAR MAJOLIKA SIRUPKANNEN ‘VERSATOI’, Marken, spätes<br />
16./17. Jh. Bemalt im ‘Berettino’ Dekor in Blau, ‘a foglie’ mit rankendem<br />
Blattwerk, einem Schriftband OSIMEL.SQVICO und<br />
SY.O.D.BETONIA. Auf dem Henkel in Gelb ein féronnerie-Wappen mit<br />
drei Sternen, F und C. H 21 cm und 21,3 cm. Eine Kanne mit restauriertem<br />
Haarriss. Beide mit Krakeluren und minimalen Bestossungen.<br />
Provenienz:<br />
- The J.W.N. van Achterbergh Collection.<br />
- Christie’s Amsterdam, World Ceramics, The J.W.N. van Achterbergh<br />
Collection, 1. November 2005, lot 8.<br />
OXIMEL SQVICO. ist eine Mischung von Bienenhonig und Essig, wohl<br />
mit einem Zusatz von Squinante, einem Gras, das in Nordafrika und in<br />
Vorderasien vorkommt, bekannt als Camels’s Hay. Vgl. Drey, Rudolf E.A,<br />
Apothecary jars, London 1978, S. 230.<br />
SY.O.D.BETONIA. Sirup mit Betonica, wächst auf magerem Grasboden in<br />
Europa, Nordafrika und Vorderasien.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />
102*<br />
KERAMIK KRUG, Türkei, Iznik, um 1700. Dekor in Blau, Grün und<br />
Rot mit schwarzer Konturen, das Rot (Bolusrot) dick aufliegend. An<br />
Körper und Hals umlaufend emporwachsende Tulpen und<br />
Rosettenstängel. H 22 cm. Absplitterungen der Glasur.<br />
Provenienz:<br />
- The J.W.N van Achterbergh Collection.<br />
- Christie’s Amsterdam, World Ceramics, The J.W.N van Achterbergh<br />
Collection, 1. November 2005., Lot 72.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
103<br />
103*<br />
SELTENE MAJOLIKA HELMKANNE MIT BECKEN, Deruta, um<br />
1630-1700. Die Kanne mit Delphinhenkel und plastischem Maskaron. Das<br />
Becken nach dem Vorbild einer Buckelplatte mit einem Wappen im<br />
Spiegel, bemalt im Dekor ‘calligrafico naturalistico’ (pseudo-orientalischer<br />
Dekor) mit rankendem Blattdekor und vereinzelten Tiermotiven in Blau<br />
und Ockergelb. H Kanne 22,5 cm. D Becken 36,2 cm. Fuss der<br />
Helmkanne mit zwei Bestossungen. Wandung des Beckens mit<br />
Haarrissen, Krakeluren.<br />
Provenienz:<br />
- Sir Henry d’Avigdor-Goldsmid, Somerhill, Kent.<br />
- Durch Erbfolge an Lady d’Avigdor-Goldsmid und Mr & Mrs.James<br />
Teacher.<br />
- Sotheby’s London, 24. Juni 1981, Lot 449.<br />
- Christie’s London, Italian Ceramic Art, 22. April 2008, Lot 45.<br />
Für die Form der Kanne und eine Diskussion zur Zuschreibung vgl. Julia<br />
E. Poole, Italian maiolica and incised slipware in the Fitzwilliam Museum,<br />
Cambridge, 1995, S. 214, Nr. 289, hier eine Helmkanne mit Wappen des<br />
Kardinals Francesco Peretti erwähnt. Vgl. auch Silvia Glaser, Majolika, die<br />
italienischen Fayencen im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg<br />
2000, S. 208f.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />
104*<br />
MAJOLIKA APOTHEKENFLASCHE, San Quirico d’Orcia, 18. Jh.<br />
Auf der Schauseite ein Schriftband mit der Aufschrift ‘A.LACTVCAE’<br />
(Lactuca-Lattich) zwischen Band- Zackenornamenten. Auf der Rückseite<br />
skizzenhafte Darstellung von Gebäuden und Bäumen. H 21,5cm.<br />
Minimale Absplitterungen der Glasur am Rand. Kleine Bestossungen.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
104<br />
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105<br />
106<br />
| 12<br />
105*<br />
PAAR MAJOLIKA SIRUPTÖPFE, Montelupo, um 1560. Dekor mit<br />
persischen Palmetten, auf der Schauseite herzförmige Kartusche mit den<br />
Initialen S über AB. H 21,5 cm. Ausgüsse und Mündung mit restaurierten<br />
Glasurabplatzungen. Glasurabsplitterungen an den Rändern.<br />
Provenienz: Christie’s London, 2. Juli 1990.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
106*<br />
MAJOLIKA TELLER MIT EIERBECHER UND SALZGEFÄSS,<br />
Deruta, 1. Hälfte 17. Jh. Groteskendekor, im Zentrum Medaillon mit dem<br />
Portrait eines jungen Mannes. D 21 cm. Bestossungen, Salzgefäss repariert.<br />
Vgl. P.A. Mariaux, La Majolique, <strong>Katalog</strong> Musée historique de Lausanne/<br />
Historisches Museum Luzern, Genève 1995, S.133. Für den Dekor: B.<br />
Rackham, Nr.105/ 57.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
107<br />
107*<br />
MAJOLIKA PLATTE, Pavia, 17./ 18. Jh. Malerei in Blau, Grün,<br />
Manganrot und Gelb. Im Vordergrund Figur von mächtiger antiker<br />
Arkade mit Duchblick auf zwei Figuren vor einer Burgruine vor einem<br />
Landschaftsprospekt. Rückseite mit sechs stilisierten Pflanzenmotiven.<br />
AF ligiert unter Malerkreuz mit Krone zwischen zwei gekreuzten<br />
Palmzweigen in Braun. D 35,2 cm. Zwei Randstellen restauriert.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Oscar Bondy, Wien (Sammlungsnr. 1021),<br />
- Blumka Collection, New York.<br />
- Sotheby’s New York, Oktober 1996, Lot 28.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />
108*<br />
MAJOLIKA PLATTE MIT GROTESKENDEKOR, Deruta, um 1620-<br />
40. Im Spiegel ein Medaillon mit der biblischen Szene, Judith mit dem<br />
Haupt des Holofernes in einer breiten Fahne mit Grotesken und rankendem<br />
Blattwerk auf hellem Grund. D 41 cm. Restaurierter Haarriss.<br />
Provenienz: Philips London, 7. September 1988.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
108<br />
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109<br />
110<br />
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109*<br />
MAJOLIKA TAZZA, Bassano, um 1750. Polychromer Landschaftsdekor<br />
in Grün, Braun und Gelb, im Spiegel mit einem Stadtprospekt im Inselstil<br />
zwischen Bäumen und einem Vogel im Flug. D 27,5 cm. Beriebene<br />
Stellen im Zentrum, Glasurabsplitterungen am Rand.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
110*<br />
ESSIG- UND ÖLFLASCHE, wohl Spanien, 18. Jh. Grau getöntes transparentes<br />
Glas, auf Balusterschaft mit zwei Kolben mit gerippten<br />
Röhrentüllen auf einem Scheibenfuss mit umgeschlagenem Rand. H 21<br />
cm.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
111*<br />
KLEINER MAJOLIKA TELLER, Abruzzen, Castelli, um 1750-60. In<br />
der Art von Nicola Cappelletti in Gelb, Braun und Grüntönen mit einer<br />
Landschaft mit antiker Ruine zwischen Bäumen und Architekturen<br />
bemalt, der ockerfarbene Rand mangan abgesetzt. D 17 cm.<br />
Randbestossung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
111 112<br />
112*<br />
KLEINER MAJOLIKA TELLER, Abruzzen, Castelli, 1. Hälfte 18. Jh.<br />
In der Art von Nicola Cappelletti. Spiegel und Fahne einheitlich mit einer<br />
Ruinenlandschaft mit flankierenden Pinienbäumen und einem Amor im<br />
Vordergrund. D 16,5 cm.<br />
Provenienz: Pescheteau-Badin, Paris, 25. Januar 2010, Lot 137.<br />
Nicola Cappelletti, einem Neffen Carlo Antonio Grue’s, werden<br />
Geschirre mit Landschaften zugeschrieben, die der Komposition dieses<br />
Tellers nahe liegen. Seine Landschaften waren inspiriert von<br />
Kupferstichen des Gabriel Perelle (um 1603-1677). Vgl. Claudie Barral,:<br />
Faïences italiennes, Cataloque raisonné du Musée des Beaux-Artes de<br />
Dijon, 1987, Nr.45.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
113*<br />
KLEINER MAJOLIKA TELLER, Abruzzen, Castelli, wohl Atelier<br />
Gentili. Mitte 18. Jh. In Ocker, Blau, Grün, Braun und Mangan mit einer<br />
Jagdszene bemalt, einer Sauhatz, bei der Jäger das von Hunden gehetzte<br />
Wildschwein zu Fall bringen. Ockerfarbener Rand, dunkelbraun abgesetzt.<br />
D 18 cm. Teller durchbrochen.<br />
Für die Arbeiten aus der Werkstatt Gentili vgl. Pierre-Alain Mariaux, La<br />
Majolique, Die italienische Fayence und ihr Dekor in Schweizer<br />
Sammlungen, Lausanne 1995, S. 149, 151.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
113<br />
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114 115<br />
116<br />
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114*<br />
MAJOLIKATELLER, Ligurien, Savona, um 1700-20. Malerei in<br />
Blautönen auf hellblauer Glasur. Spiegel, Steigbord und Fahe<br />
über die gesamte Fläche mit einer Landschaft mit Hügeln,<br />
Bäumen und Architekturen, im Zentrum Venus auf einem<br />
Flusspferd reitend, umgeben von Najaden. Wohl nach einer<br />
Stichvorlage von Tempesta. Auf der Unterseite drei stilisierte<br />
Blattbündel. Marke Wappen von Savona in Blau auf der<br />
Unterseite. D 26 cm.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
115*<br />
MAJOLIKA SIRUPTOPF ‘VERSATOIO’, Savona, Anfang 18.<br />
Jh. Birnförmig, breiter Bandhenkel, darauf die gekreuzten<br />
Schlüssel Petri überhöht von einer Tiara und den Initialen SP<br />
(Päpstliche Insignien, bzw. Vatikan-Staat mit Monogramm SP).<br />
Umlaufende Blattranken mit Blüten und Früchten in Blau.<br />
Schriftband mit Inschrift ‘Oll.Therebintti’ in Dunkelmangan. H<br />
21,5 cm. Rand und Ausguss repariert.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
116*<br />
MAJOLIKA TOPF MIT BLAUDEKOR, Aragon, 17./ 18.Jh.<br />
Kugelige Form mit vier kleinen Schlaufenhenkeln. Vier stilisierte<br />
Tierdarstellungen von Vogel und Säugetieren, Laubwerk und stilisierter<br />
floraler Dekor. Ornamentbordüren. H 26 cm. Bestossen.<br />
Für die Keramik von Aragon vgl. Anthony Ray, Spanish Pottery<br />
1248-1898, London 2000, S.209.<br />
CHF 1 000.- / 2 000.-<br />
(€ 830.- / 1 670.-)
117<br />
117*<br />
FAYENCE FIGUR EINES BUDAI, Mailand, Mitte 18.Jh. Fabrik de<br />
Felice Clerici (1745-1788). Hohlfigur, unbemalt, weiss glasiert. Auf flacher<br />
scheibenartiger Sockelplatte liegender dickbäuchiger Mönch nach chinesischem<br />
Vorbild. H 13 cm. Rechter Zeigefinger und Finger der linken Hand<br />
repariert.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, 14. Juli 1998, Lot 29.<br />
Für eine unmittelbare Abformung des chinesischen Vorbilds in Böttger-<br />
Porzellan (Meissen, um 1720/25) vgl. Friedrich H. Hofmann, Das<br />
Porzellan der europäischen Manufakturen im 18. Jahrhundert, Berlin 1932,<br />
S.261, Abb. Nr.261.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
118*<br />
ALBARELLO, Caltagirone, 2. Hälfte 17. Jh. Bemalt in Blau und<br />
Manganhöhung mit je einem Blattmedaillon, darin eine Fratze, bzw.<br />
Palme zwischen grosszügigen Blattvoluten. H 19 cm. Randbestossungen.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Donald S. Murray, Stratford upon Avon.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
118<br />
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Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
119<br />
119*<br />
1 PAAR EMAILPLAKETTEN, Renaissance, Limoges, in der Art von<br />
J. PENICAUD II (Jean Pénicaud II, ca. 1515-1588), Ende 16. Jh.<br />
Lust und Bestrafung. Darstellung einer eleganten Dame in mittelalterlicher<br />
Tracht in Landschaft vor Burg, bzw. gefolterter Adliger in Gebäude. In<br />
gewulstetem, profiliertem Schildpattrahmen. H je 6 cm. B je 9 cm.<br />
Rahmen H 16 cm. B 28 cm.<br />
Jean II Pénicaud war Sohn des Léonard Pénicaud und in Limoges als<br />
Emailleur tätig. Sein älterer Bruder Jean I war ebenfalls Emailleur, jedoch<br />
zeigen dessen Arbeiten den Einfluss deutscher und niederländischer<br />
Druckgraphik des frühen 16. Jahrhunderts. Jean II gilt als derjenige<br />
Emailleur der Familie, der daneben auch die seinerzeit neue italienische<br />
Druckgraphik umgesetzt hatte und dessen Werke am stärksten den<br />
120 (1 Paar)<br />
| 18<br />
Einfluss der Schule von Fontainebleau zeigen. Von ihm existieren sowohl<br />
voll signierte wie datierte Arbeiten. Aus stilistischen Gründen muss angenommen<br />
werden, dass sowohl „I.P.“ wie „P.I.“ monogrammierte Werke<br />
aus der gleichen Werkstatt stammen. Einige Jean II zugeschriebene<br />
Werke tragen, wie solche des Jean I, rückseitig die Punze mit dem ligierten<br />
und bekrönten Monogramm „PL“. Das Jean II Pénicaud zugeschriebene<br />
Oeuvre umfasst sowohl Bildtafeln wie Gefässe, sowohl religiöse<br />
Themen wie auch Portraits und mythologische Darstellungen, darunter<br />
eine Reihe von Grisaille-Malereien.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
120*<br />
1 PAAR EMAILKERZENSTÖCKE, in der Art der Renaissance,<br />
Limoges, 19. Jh.<br />
Email fein bemalt und reliefiert; auf schwarzem Fond, Blattwerk und<br />
Zierfries. Balusterförmiger Schaft mit zylindrischer Tülle auf gewölbtem,<br />
oktogonalem Sockel. H 23 cm.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
121*<br />
EMAILSCHALE, Renaissance, süddeutsch, um 1700.<br />
Email fein bemalt auf braunem Grund feiner Golddekor mit zentralem<br />
Maskaron sowie 3 feinen Darstellungen mit der Werkstatt eines<br />
Rüstungsmachers, einer Barbierstube und einer Münzstätte. Hexagonale<br />
Form mit gewölbtem Spiegel. Wenige Bestossungen. D 20,5 cm.<br />
CHF 2 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 080.- / 3 750.-)
121<br />
122*<br />
1 PAAR GROSSE STÜHLE, Louis XIII, Norditalien um 1650.<br />
Nussbaum profiliert. Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit durch<br />
Umlaufsteg verbundenen, gedrechselten Beinen. Flache, ganz überpolsterte<br />
und bogenförmig abschliessende Rückenlehne. Fein bemalter<br />
Lederbezug mit Mailänder Wappen und floralen Motiven sowie dekorativem<br />
Nagelbeschlag. 52x47x50x111 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Scardeoni, 1984.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
122<br />
| 19
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
123<br />
124<br />
| 20<br />
123*<br />
ELFENBEINRELIEF, Barock, deutsch, 17. Jh.<br />
Elfenbein fein geschnitzt. Darstellung von Samson und Delilah vor einem<br />
fürstlichen Haus, sie ihm die Haare schneidend. Im Hintergrund der<br />
Befreiungskampf des Samson gegen die Philister, nach dem Buch der<br />
Richter. In späterem, mit bordeauxrotem, samtbezogenem Rahmen. H 9<br />
cm. B 15,3 cm.<br />
Dalila (oder Delilah), eine philistische Frau, lebte, so erzählt die Bibel, im<br />
Tal von Sorek. Der isrealitische Richter Samson verliebte sich in die<br />
Adelige, welche Kontakte zum Königshaus und zu einflussreichen<br />
Philistern hatte, und gewann bald ihr Vertrauen. Die Fürsten der Philister<br />
boten Dalila 1100 Silberstücke, falls sie ihnen half, Samson zu verhaften.<br />
Samson, ein Mann mit gewaltigen physischen Kräften, hatte lange Zeit<br />
gegen die Philister gekämpft, war noch nie von ihnen besiegt worden, und<br />
Dalila sollte das Geheimnis seiner Kraft herausfinden. Samson verriet ihr,<br />
dass er dank seines Haupthaares so stark sei, das noch nie geschnitten<br />
worden war. Dalila rief sofort die Philister, die Samson im Schlaf die<br />
Haare abschnitten und ihn blendeten. Die biblische Erzählung über Dalila<br />
endet mit Samsons Gefangennahme. Vielleicht war Dalila im Tempel des<br />
Gottes Dagon, den Samson mit seiner zurückgewonnenen Kraft und mit<br />
dem Ausruf „Hiermit räche ich mich an den Philistern!“ zum Einsturz<br />
brachte.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
124*<br />
ALABASTERRELIEF, Barock, wohl Malines um 1620/40.<br />
Alabaster mit Goldhöhungen. Darstellung des Urteil des Salomon.<br />
Sitzender Salomon mit Figurenstaffage, sein Urteil fällend. In reliefiertem<br />
und polychromem Rahmen. H 12 cm. B 9,7 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
125*<br />
ALABASTERRELIEF, Barock, Malines um 1620/40.<br />
Alabaster mit Goldhöhungen und Resten der alten Polychromie.<br />
Darstellung der Heiligen Katharina von Alexandria, ihr zu Füssen Kaiser
125<br />
Maxentius. In originalem, vergoldetem Holzrahmen. H 15 cm. B 11,5 cm.<br />
Rahmen H 24 cm. B 21,5 cm.<br />
Provenienz: Auktion Sotheby’s London, 7.7.1981 (<strong>Katalog</strong>nr. 223).<br />
Katharina von Alexandrien soll die Tochter des zyprischen Königs Costus<br />
gewesen sein. Es heisst, sie habe alle Bewerber abgewiesen und sei unverheiratet<br />
geblieben, da sie nur demjenigen folgen wollte, der schöner und<br />
weiser war als sie selbst. Schliesslich habe sie durch einen Priester von<br />
Christus gehört. Sie erbat die Taufe und erfuhr dann in einer Schauung<br />
ihr Verlöbnis mit dem Heiland, der ihr einen Ring an den Finger steckte.<br />
Als sie achtzehn Jahre alt war, soll in Alexandria ein Kaiser, entweder<br />
Maxentius oder Maximinus Daia, alle Menschen zum Götzenopfer aufgefordert<br />
haben. Katharina begab sich nach Alexandria, trat vor den Kaiser<br />
hin, wies ihm die Nichtigkeit allen Götzenkultes nach und legte dar, dass<br />
der Glaube an Christus zum Heil notwendig sei. Der Kaiser rief daraufhin<br />
die fünfzig weisesten Männer des Reiches zusammen, damit sie Katharina<br />
widerlegten. Doch die gelehrte Jungfrau überzeugte alle fünfzig im gelehrten<br />
Disput von der Wahrheit des katholischen Glaubens. Zur Strafe wurden<br />
die Weisen vom Kaiser zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt<br />
und verbrannt. Katharina aber liess er ohne Nahrung für zwölf Tage ins<br />
Gefängnis werfen. Da überbrachte ihr ein Engel himmlische Tröstung und<br />
eine weisse Taube Speise. Die Kaiserin besuchte die hl. Katharina im<br />
Gefängnis und wurde ebenfalls eine Christin. Ihr Gemahl liess sie daraufhin<br />
enthaupten. Danach bot er der hl. Katharina an, die Stelle der<br />
Getöteten einzunehmen. Doch diese lehnte ab. Auf Befehl des Kaisers<br />
sollte hl. Katharina durch Räder gemartert werden und dann zwischen<br />
ihnen eingespannt und zerrissen werden. Auf Katharinas Gebet hin kam<br />
jedoch ein Engel und zerstörte das Folterinstrument mit solcher Wucht,<br />
dass zugleich 4000 Heiden getötet wurden. Letztendlich wurde die<br />
Heilige enthauptet und aus ihren Wunden floss Milch statt Blut. Engel<br />
brachten ihre sterblichen Überreste zum Berg Sinai. Jahre später wurden<br />
ihre Gebeine dort gefunden und der Heiligen zu Ehren wurde zur Zeit des<br />
oströmischen Kaisers Justinian (527-565) das Katharinenkloster an der<br />
Fundstelle gebaut. Seit dem Mittelalter zählt man St. Katharina zu den<br />
Nothelfern. Sie wird dargestellt als Jungfrau mit einem Rad, das zerbrochen<br />
sein kann.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
| 21
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
126 127<br />
128<br />
| 22<br />
126*<br />
KLEINER ELFENBEIN-TOTENKOPF, Barock, deutsch, 17. Jh.<br />
Elfenbein. Anhänger als „memento mori“. H 2,3 cm.<br />
Provenienz: Ehemals Sammlung Blunka, New York.<br />
CHF 600.- / 1 000.-<br />
(€ 500.- / 830.-)<br />
127*<br />
KLEINE TAZZA, Barock, bez. und dat. FNG MERSEN SENN VAN<br />
BASEL 1841 (Frans Nicolaas Gerard Mersen Senn Van Basel,<br />
Granvenhage 1818-1873 Batavia), Indonesien, Batavia (Jakarta).<br />
Elfenbein und Schildpatt. Flache, randprofilierte Schale auf fein gestaltetem<br />
Schaft mit profiliertem Rundfuss. H 8,1 cm.<br />
Batavia war 1619 das Handelszentrum der Niederländischen Kolonie. Die<br />
VOC Vereinigte Ostindische Compagnie wurde im März 1602 gegründet<br />
und war ein Zusammenschluss niederländischer Kaufleute. Ziel dieser<br />
Kompanie war die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Sie erhielt<br />
vom niederländischen Staat Hoheitsrechte und Handelsmonopole und<br />
war somit eine der grössten Handelsunternehmungen des 17. und 18.<br />
Jahrhunderts. Die Amsterdamer Direktoren entschieden sich, in<br />
Südostasien einen zentralen Handelsplatz einzurichten und Batavia auf<br />
Java war dafür geeignet. Hier wurde der Gewürzexport von Hinterindien<br />
nach Europa kontrolliert; die Stadt wurde zum Hauptquartier der<br />
Handelsschifffahrt und zum Sammelpunkt für Waren, die einmal im Jahr<br />
nach Europa zurücktransportiert wurden. Dazu gehörten Gewürze des<br />
malischen Archipels, Textilien aus Indien, Seidenprodukte, Tee und<br />
Kaffee, Metallwaren aus Japan. Im Jahre 1620 betrug der Anteil des<br />
Pfeffers an allen Lieferungen etwa 56%, sank jedoch im Laufe der Jahre<br />
und wurde durch andere Handelsgüter ersetzt. Batavia wird in den<br />
Folgejahren zur Festung ausgebaut und unter Jan Pieterszoon Coen zur<br />
Hauptstadt der Kolonie Niederländisch-Indien. Im Jahre 1699 wurde<br />
Batavia von einem Erdbeben zerstört und danach noch ein paarmal umund<br />
weitergebaut. Die Bevölkerung stieg von etwa 50’000 Anfang des 19.<br />
Jahrhunderts bis heute etwa 9.5 Millionen Einwohner. Der heutige Name<br />
der indonesischen Hauptstadt: Jakarta.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)
129<br />
128*<br />
MINIATUR-HANUKKAH-LEUCHTER, Spätbarock, wohl<br />
Nordafrika, 19. Jh.<br />
Bronze. Geschweifte Wandplatte mit 8 nebeneinander liegenden<br />
Ölschälchen und angehängtem, wohl ersetztem Diener. Fein reliefiert mit<br />
Vögeln und stilisierten Blumenzweigen. H 13 cm.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
129*<br />
TABAKDOSE, Louis XV, wohl Iserlohn, 18. Jh.<br />
Messing profiliert mit Reliefdarstellung von Friedrich dem Grossen (1712-<br />
1786), Bez. „Friedricus Borussorum Rex“ und „Regi Optimo Invicto“,<br />
umgeben von Darstellungen der Siege in Mollwitz, Friedenberg, Goerlitz,<br />
Czaslau, Sorr und Kesseldorf. Bez. GIESE F (wohl 1753-1755). L 14,5 cm.<br />
Friedrich II „der Grosse“ war Sohn des „Soldatenkönigs Friedrich<br />
Wilhelm von Preussen. Die frühen Jahre waren geprägt von einer ausserordentlich<br />
konfliktreichen Beziehung zu seinem Vater, der ihn unter anderem<br />
zur Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bayern nötigte.<br />
In den späten 1730er Jahre veröffentlichte der stark von der Aufklärung<br />
beeinflusste Friedrich II seine Schrift „Antimachiavell“. 1740 bestieg er<br />
nach dem Tod des Vaters den Thron. Mit der Besetzung von Schlesien im<br />
Jahre 1740 begann der Erste Schlesische Krieg und führt zum Sieg von<br />
Preussen über Österreich, das im Frieden von Breslau Schlesien abzutreten<br />
hatte. In der neu errichteten Residenz „Sanssouci“ konnte sich<br />
Friedrich zwischen zahlreichen militärischen Konflikten auf dem<br />
Kontinent seiner grossen Passion, der Philosophie, widmen. Zwischen<br />
1750 und 1753 weilte Voltaire in „Sanssouci“. Nach verlustreichen<br />
Kämpfen im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) gelang es Friedrich, im<br />
Frieden von Hubertusburg die preussischen Gebiete zu erhalten. Es folgte<br />
das sog. „Retablissement“, in welchem der Wiederaufbau des preussischen<br />
Staates und rigider Führung in beeindruckender Weise gelang.<br />
Zudem verfasste Friedrich in Zusammenarbeit mit Juristen die<br />
„Allgemeine Rechtsordnung“, die erste für ganz Preussen gültige<br />
Rechtsordnung, die nach seinem Tode im Jahre 1794 fertiggestellt wurde<br />
und zu den modernsten juristischen der Epoche gezählt werden müssen.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
130*<br />
1 PAAR REISEBESTECKE, Spätbarock, wohl deutsch um 1790.<br />
Hornknauf mit Silberapplikationen, reliefierte Lederscheibe. L 26 cm<br />
bzw. 24 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
130<br />
| 23
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
131<br />
133<br />
| 24<br />
132<br />
131*<br />
KLEINES OVALES KUPFER-PORTRAIT, Barock, wohl deutsch,<br />
17./18. Jh.<br />
Oel/Kupfer. Portrait eines Edelmannes mit Spitzbart und weissem<br />
Spitzenkragen. Bez. AETA SUE 48. In fein durchbrochenem<br />
Messingrahmen, H 7 cm. B 6 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
132*<br />
HINTERGLASBILD, Barock, süddeutsch, 18. Jh.<br />
Darstellung der büssenden Maria Magdalena in profiliertem Holzrahmen.<br />
H 24,5 cm. B 19,5 cm.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
133*<br />
BIERHUMPEN, Barock, Skandinavien, 18. Jh.<br />
Birke und -wurzelmaser profiliert, gedrechselt und beschnitzt mit Löwe,<br />
Blättern und Zierfries. Zylindrischer Gefässkörper mit gewölbtem Deckel<br />
sowie markantem Henkel mit Löwe als Daumenrast auf stilisierten<br />
Blätterfüssen. H 22 cm.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)
| 25
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
134 134<br />
134*<br />
BASLER SCHULE, UM 1667<br />
Gegenstücke: Johann Heinrich Zaeslin-Schönauer (1620-1698) im Alter<br />
von 47 Jahren und Margaretja Zaeslin-Schönauer (1621-1683) im Alter von<br />
46 Jahren. 1667.<br />
Öl auf Leinwand. Der Herr oben links bezeichnet und datiert: Aetatis 47.<br />
1667. Die Dame rechts mittig bezeichnet und datiert: Aetatis 46. 1667.<br />
68,8 x 54 cm / 68,8 x 54,6 cm.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />
| 26<br />
136*<br />
OBERELSASS, UM 1490<br />
Gebet am Ölberg.<br />
Öl auf Holz auf Leinwand. 39,1 x 28,2 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Kunsthandel Fritz Stöcklin (1936-1946), Kunsthandel, Basel.<br />
- Sammlung Dr. Heinrich Thommen, Bern.<br />
- Privatbesitz, Basel.<br />
Gutachten:<br />
- Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, 25. 4. 2012.<br />
- Prof. Otto Fischer, Kunstmuseum Basel, 7. 12. 1936.<br />
Ludwig Meyer weist darauf hin, dass für diese Darstellung mit Christus<br />
am Ölberg der Kufperstich von Martin Schongauer als Vorlage diente,<br />
wobei der Künstler dieser Arbeit eine eher eigenständige Umsetzung der<br />
Thematik gewählt hat. Otto Fischer vermutete in ihm einen Schüler des<br />
Meisters der Karlsruher Passion, der um 1450-1475 in Strassburg tätig war,<br />
während Ludwig Meyer eher eine stilistische Ähnlichkeit bei dem Meister<br />
des Gebweiler Flügels erkennt, von dem sich bislang nur ein Tafelbild, als<br />
Teil eines Altarflügels, erhalten hat und die Heimsuchung von Elisabeth<br />
durch Maria (mit Kehrseite Petrus und Paulus) zeigt (siehe Gutachten<br />
Meyer Anlage Nr. 3). Dieses befindet sich heute im Musée des Beaux-<br />
Arts in Strassburg. Der Typus der Gesichter mit den halbgeöffneten<br />
Augen und die Darstellung der Hände weisen dabei grosse Paralellen auf.<br />
Meyer hebt bei unserer Darstellung besonders die ausgewogene Farbigkeit<br />
und die zeichnerische Kraft des Künstlers hervor, die in Unterzeichnungen<br />
am Knie eines Apostels sichtbar wird.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)
136<br />
| 27
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
| 28<br />
137<br />
138
139<br />
137*<br />
NETSCHER, CONSTANTIJN<br />
(1668 Den Haag 1723)<br />
Portrait eines französichen Edelmannes.<br />
1702/1708.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />
datiert: Const: Netscher. 1702 (oder 1708).<br />
48 x 38,8 cm.<br />
Constantijn Netscher war Schüler seines Vaters<br />
Caspar Netscher (1639-1684). Nach dem Tod<br />
seines Vaters lernte Constantijn an der<br />
Akademie in Den Haag und entwickelte sich zu<br />
einem sehr gefragten Portraitmaler.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />
138*<br />
WITHOOS, MATTHIAS<br />
(Amersfoort um 1654 - 1703 Hoorn)<br />
Architekturcapriccio mit Motiven des Forum<br />
Romanum.<br />
Öl auf Holz. Unten mittig signiert: M. Withoos.<br />
41,8 x 54 cm.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />
139*<br />
OUDRY, JACQUES CHARLES<br />
(Paris 1720 - 1778 Lausanne)<br />
Küchenstilleben. Junge Katze, zwischen<br />
Gemüse, steinernem Krug und Kupferkessel mit<br />
gerupftem Hahn, an einem gebratenen Huhn<br />
naschend. 1763.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />
datiert: J. C. Oudry 1763.<br />
61 x 79, 4 cm.<br />
Wir danken Claudia Schönfeld für ihren<br />
Hinweis, dass die Komposition dieses Gemäldes<br />
auf ein Stilleben des Vaters zurückgeht, welches<br />
sich bis zu dessen Tode in seiner Sammlung<br />
befand. Vom Prototypen wurden mehrere<br />
Druckgrafiken angefertigt und der Schweriner<br />
Hof erwarb diesen 1755 in der Nachlassauktion<br />
von Jean Baptiste Oudry. Leider ist das<br />
Gemälde des Vater heute durch Kriegsverluste<br />
nicht mehr erhalten.<br />
CHF 12 000.- / 18 000.-<br />
(€ 10 000.- / 15 000.-)<br />
| 29
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
140<br />
140*<br />
MERCIER, PHILIP (NACHFOLGER DES 18. JAHRHUNDERTS)<br />
(Berlin 1689 - 1760 London)<br />
Fête champêtre.<br />
Öl auf Leinwand. 83,8 x 143,4 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
141*<br />
MEYER VON BREMEN, JOHANN GEORG<br />
(Bremen 1813 - 1886 Berlin)<br />
Interieurszene mit einer Mutter und dem schlafenden Kind. 1847.<br />
Öl auf Holz. Unten links signiert und datiert: Meyer von Bremen. 1847.<br />
24 x 20 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
142*<br />
GOBBIS, GIUSEPPE (UMKREIS)<br />
(um 1730 Venedig nach 1787)<br />
Il Farmacista.<br />
Öl auf Leinwand. 50,5 x 39,7 cm.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />
| 30<br />
141
142<br />
| 31
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
143 144<br />
143*<br />
STANGENGLAS MIT SCHWEIZER WAPPEN, Süddeutschland,<br />
nach 1594. Farbloses Glas. Hoher Fuss (ersetzt) mit umgeschlagenem<br />
Rand, gedrückter Nodus mit Strichborte. Auf der zylindrischen Kuppa in<br />
farbiger Emailbemalung drei durch weisse Bänder getrennte Zonen mit<br />
Kaiseradler und Schweizer Kantonswappen von St. Gallen, St. Johann im<br />
Thurtal, persönliches Wappen des Bernhard II. Müller, Toggenburg samt<br />
den zugehörigen Inschriften. H 29 cm. Fuss ersetzt.<br />
Provenienz:<br />
- Ehemals Sammlung Landarzt Ferd. Riedmann zu Lochau bis 1844.<br />
- Ehemals Sammlung Museum Ferdinandeum, Innsbruck, bis 1979.<br />
- Sammlung Fritz Biemann, Zürich.<br />
- Sotheby’s London, 4. September 2007.<br />
Literatur: <strong>Katalog</strong> der Ausstellung ‘3000 Jahre Glaskunst’ im<br />
Kunstmuseum Luzern, 19.7.-13.9.1981, S. 181.<br />
CHF 1 200.- / 2 000.-<br />
(€ 1 000.- / 1 670.-)<br />
144*<br />
STEINZEUG APOSTELHUMPEN, Creussen, datiert 1706.<br />
Umlaufendes Reliefband der Zwölf Apostel farbig emailliert und datiert 1706.<br />
Auf dem Henkel Akanthus und Maskaron. Flacher Zinndeckel mit Kugel als<br />
Daumenstütze. H 17cm (ohne Zinnmontierung). Geringfügige Restaurierung<br />
am Rand.<br />
Provenienz:<br />
- Art Céramic Ancien Nicolier, Paris.<br />
- Etude Tajan Paris, 2. Oktober 1995, Lot 57.<br />
CHF 4 000.- / 5 000.-<br />
(€ 3 330.- / 4 170.-)<br />
| 32<br />
145*<br />
4 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 18. Jh. Grünes Glas.<br />
Ausgestellter gesponnener Fuss. Nach oben offener Hohlschaft mit aufgesetzten<br />
Beerennuppen un gekniffenem Faden. Kugelige Kuppa. H 12/ 13 cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
146* ohne Abb.<br />
3 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 18.Jh. Grün getöntes Glas. H<br />
12,5 cm. (3)<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
147*<br />
4 RÖMER, Deutschland, um 1800. Grün getöntes Glas. H 13 cm. Ein<br />
Glas mit Riss.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
148*<br />
4 KLEINE RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 17./18.Jh. Helles<br />
blaugraues Glas. H 11,2 cm.<br />
Provenienz: Christie’s Amsterdam, November 1999, Lot 224.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)
145 145<br />
147<br />
148 149<br />
149*<br />
2 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 2. Hälfte 18. Jh.<br />
Grüngetöntes Glas. H 12,3 cm.<br />
Provenienz: Christie’s Amsterdam, European Ceramics, 30. Oktober 2011, Lot 5.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
| 33
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
150 151<br />
150*<br />
STEINZEUG BIRNKRUG MIT EMAILMALEREI, Creussen, 17. Jh.<br />
Auf dunkelbraun glasiertem Grund weisse, rotbraune, rosa, blaue und<br />
gelbe Emailmalerei. Relief und Schuppendekor, der birnförmige Körper<br />
durch diagonal angebrachte Kettenfriese in Felder geteilt. Auf dem mittleren<br />
Schrägfeld Auflage mit Frauenbüste und Fächerreliefs. H 23 cm.<br />
Vgl. KGM <strong>Katalog</strong>, Steinzeug, Nr.814. Kat. Mus. für Kunsthandwerk,<br />
Frankfurt a. M., Steinzeug und Zinn, Nr.196ff. Kat. Hetjens Museum<br />
Nr.312ff.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
151*<br />
GLASPOKAL, Deutschland oder Böhmen, Mitte 18.Jh. Farbloses Glas.<br />
Mit mattgeschnittenem Dekor, Jäger mit Wurst und Krug in der Hand<br />
zwischen Blattranken auf einem Grassstreifen und Inschrift ‘wer kein wein<br />
hat zu der wurst der trink wasser und lösche den durst’. Umgeschlagener<br />
Scheibenfuss mit Abrissnarbe. H 19,9 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
| 34<br />
152*<br />
4 RÖMER, Deutschland, um 1800. Grünes Glas. H 11,5 cm. 1 Glas mit<br />
Sprung am Fuss.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
153*<br />
4 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, 17. Jh. Helles blaugrün getöntes<br />
Glas. H 11,5 cm.<br />
Provenienz: Christie’s Amsterdam, 2. November 2005, Lot 42.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
154*<br />
5 RÖMER, Deutschland oder Niederlande, Ende 18. Jh. Grünes Glas. H<br />
12,9 cm.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
152<br />
153<br />
154<br />
| 35
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
155 156<br />
157<br />
| 36<br />
155*<br />
FAUSTBECHER, Augsburg, um 1700, Meistermarke<br />
Johann David Saler, mit französischer Kontrollmarke.<br />
Rundform mit Profilrand und allseitig glatter Wandung.<br />
Innen vergoldet. D 7 cm. 77 g.<br />
Provenienz: The Oakwood Collection, Partridge London.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
156*<br />
FAUSTBECHER, Augsburg 1716, Meistermarke Philipp<br />
Stenglin<br />
Gebauchte Rundform mit mehrfach profiliertem Rand.<br />
Unten und oben mit Dekorband auf punziertem Grund.<br />
Innen vergoldet, aussen teilvergoldet. D 7 cm. 85 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
157*<br />
RIECHFLAKON MIT EMAILPLAKETTEN,<br />
Régence, Augsburg oder süddeutsch nach Augsburger<br />
Modell, um 1720 - 30.<br />
Mit Resten von Vergoldung. In Form einer Pilgerflasche<br />
mit Schraubverschluss und Ring als Aufhänger.<br />
Abnehmbarer Fuss für Schönheitspflästerchen (boites à<br />
mouches). Vorderseite, sowie Rückseite mit ovalen polychromen<br />
Emailplaketten. Ein junger Herr mit Rose und<br />
Brieftaube in den Händen, bzw. eine Dame einen Brief<br />
lesend. Dekor an Hals und um Medaillons mit reliefiertem<br />
Bandelwerk und Eichhörnchen zwischen punziertem<br />
Grund. H 9,8 cm. 107 g.<br />
Provenienz: Sammlung J.J. Ludwig, Regensburg.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)
158<br />
158*<br />
TAUFBECHER, Augsburg, um 1737-39, Meistermarke wohl Johann<br />
Abraham Ostertag.<br />
Urnenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf Rundfuss mit stark<br />
verjüngtem Schaft. Glatte Wandung, oben mit ziseliertem und graviertem<br />
Laub- und Bandelwerk auf punziertem Grund. Fuss entsprechend. Mit<br />
Inschrift: „A: 1739 den 26. Febr. Abends zwischen 9. und 10. Uhr ist<br />
gebohren Georg Friderich Falc, seine Taufzeugen war damals verlobte,<br />
Jungfer Anna Susanna Lotterin und Georg Friderich Eckhardt. G.G.G.“<br />
Innen vergoldet. Reparaturstelle am Fuss. H 11 cm. 114 g.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />
159*<br />
FUSSBECHER, Berlin um 1730, Meistermarke Johann Christoph<br />
Conradi.<br />
Glockenförmige, glattwandige Form unten, sowie oben mit graviertem<br />
Bandelwerk zwischen punziertem Fond. Auf eingezogenem Rundfuss. H<br />
9 cm. 150 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
160*<br />
NADELETUI, Deutschland, um 1725, Gold, gemarkt D.<br />
6 kantige Form. Allseitig mit gravierten Regencemotiven auf punziertem<br />
Grund. L 9,5 cm. 34 g.<br />
CHF 1 200.- / 2 200.-<br />
(€ 1 000.- / 1 830.-)<br />
159<br />
160<br />
| 37
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
161 162<br />
163<br />
| 38<br />
161*<br />
STANGENBECHER, Frankfurt, um 1730 - 40, Meistermarke Johann<br />
Peter Beyer (Bayer).<br />
Konischer Becher auf Glockenfuss mit Standring. Wandung allseitig mit<br />
graviertem und ziseliertem Dekor. Mit drei Szenendarstellungen Jesus mit<br />
Jünger. H 15,2 cm. 119 g.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />
162*<br />
VERMEIL DECKELBECHER, Dresden, 1751, Meistermarke AS.<br />
Vasenform, mittig eingezogen auf gewölbtem und getrepptem Rundfuss<br />
mit Standring. Deckel entsprechend mit Knauf. Wandung allseitig mit<br />
vertikalen Falten, feinen Gravierungen und den Inschriften „ V. A. M. V.<br />
1872“. Äussere Vergoldung stark abgenutzt. H 18 cm. 257 g.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
163*<br />
MINAUDIERE MIT INHALT, wohl Deutschland, um 1760, ungemarkt.<br />
In Form eines Männerbeines mit Schuh. Allseitig mit getriebenem, ziseliertem<br />
und graviertem Dekor. Deckel mit Maskaron. Teilvergoldet. L<br />
10,5 cm.<br />
CHF 1 600.- / 2 400.-<br />
(€ 1 330.- / 2 000.-)
164<br />
164*<br />
1 PAAR BECHER, Augsburg, 1751-53, Meistermarke Johann Mittnacht<br />
III.<br />
Leicht konische Form auf mehrfach profiliertem Standring mit mehrfach<br />
getrepptem Lippenrand. Wandung oben und unten mit ziselierten und<br />
gravierten Dekorbändern. H 9 cm. Zus. 194 g.<br />
CHF 6 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 10 000.-)<br />
165*<br />
BECHER, Augsburg, um 1741-43, Meistermarke Johann Mittnacht III.<br />
Leicht konische Form auf Standring. Wandung oben und unten mit<br />
Rocaillendekor auf punziertem Grund. Innen vergoldet. H 9,5 cm. 144 g.<br />
CHF 1 800.- / 3 800.-<br />
(€ 1 500.- / 3 170.-)<br />
165<br />
| 39
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
166 167<br />
168<br />
| 40<br />
166*<br />
BECHER, Berlin, 1749, Meistermarke Jacob Albrecht Küsel (Kiesel).<br />
Leicht konische Form mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf<br />
Standring. Allseitig glatte Wandung mit ziseliertem und graviertem<br />
Rocaillendekor auf punziertem Grund. Mit Inschrift: „ans: H: Timmin<br />
get: d. 20. Juli 1749, von A: C:V:“ Innen vergoldet. H 9 cm. 109 g.<br />
Becher erwähnt in: Scheffler 1968: Wolfgang Scheffler, Berliner<br />
Goldschmiede. Daten Werke Zeichen, Berlin 1968, S.140.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
167*<br />
FUSSBECHER, Berlin, Mitte 18. Jh., Meistermarke Gabriel Lindenberg<br />
I.<br />
Konischer, leicht ausladender Becher. Wandung mit ziselierten Rocaillen.<br />
Auf gewölbtem Rundfuss. Mit Reparaturstelle. H 9,4 cm. 90 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
168*<br />
1 BECHER, Danzig, Mitte 18. Jh., Meistermarke A.S.<br />
Leicht konische Form mit doppelt profiliertem Rand. Allseitig mit floral<br />
getrieben, ziseliert und graviert. Lippenrand mit Spuren von Vergoldung.<br />
H 8,7 cm. 84 g.<br />
Vergoldung stark abgenutzt.<br />
CHF 1 800.- / 2 800.-<br />
(€ 1 500.- / 2 330.-)
169<br />
169*<br />
6 PLATZTELLER, Augsburg, um 1755 - 57, Meistermarke Adolf Carl<br />
Holm.<br />
Mehrpassig geschweifte Rundform mit Profilrand. Mit zwei eingravierten<br />
Wappen. D 27,3 cm. Zus. 4120 g.<br />
CHF 10 000.- / 14 000.-<br />
(€ 8 330.- / 11 670.-)<br />
170*<br />
1 PAAR KERZENSTÖCKE, Augsburg 1771 - 1783, assortiert,<br />
Meistermarke Jeremias Balthasar Heckenauer.<br />
Geschweifter Glockenfuss mit getriebenen C-Formen und vertikalen,<br />
gewundenen Falten. Balusterschaft und Tülle mit entsprechendem Dekor.<br />
H 19,5 cm. Zus. 496 g.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />
171* Abb. S. 42<br />
1 PAAR KERZENSTÖCKE, Augsburg, 1771 - 73, Meistermarke Johann<br />
Balthasar Heckenauer.<br />
Geschweifter Glockenfuss mit getriebenen C-Formen und vertikalen,<br />
gewundenen Falten. Balusterschaft und Tülle mit entsprechendem Dekor.<br />
H 20 cm. Zus. 522 g.<br />
CHF 6 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 10 000.-)<br />
170 (1 Paar)<br />
| 41
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
171<br />
172<br />
173<br />
| 42<br />
172*<br />
ZUCKERDOSE, Hamburg 1769-76, Meistermarke wohl Johann Conrad<br />
Otersen.<br />
Gebauchte und getreppte Ovalform mit geschwungenen Falten. Mit ziseliertem<br />
floralem Dekor. Innen vergoldet. L 12 cm. 201 g.<br />
CHF 1 800.- / 2 400.-<br />
(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />
173*<br />
KLEINES SCHÄLCHEN, Düsseldorf, um 1740, mit Meistermarke.<br />
(Nicht identifiziert).<br />
Ovalform, mit passig geschweiftem und erhöhtem Rand. Ecken der<br />
Längsseiten mit Vertikalfalten. Auf ovalem Fuss. 13,5x8,5 cm. 100 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
174*<br />
6 TELLER, Stuttgart, Ende 18. Jh. Ende 19. Jh, assortiert, Meistermarke<br />
von 5 Tellern Hirschvogel, Meistermarke von 1 Teller Johann Christian<br />
Sick.<br />
Glatte Rundform mit umlaufendem Palmfries. D 23,5 cm. Zus. 2910 g.<br />
CHF 5 800.- / 8 000.-<br />
(€ 4 830.- / 6 670.-)<br />
175*<br />
1 PAAR KERZENSTÖCKE, Frankfurt Anfang 19. Jh., Meistermarke<br />
Johann Martin Schott.<br />
Glatter, getreppter Rundfuss, vasenförmiger mit Blättern gravierter Schaft<br />
und graviertem, bekröntem Monogramm. und Blattschirmansatz.<br />
Schaftabschluss aus zwei Bändern mit Palmfries, dazwischen applizierte<br />
Maskaronen. H 22 cm. Zus. 500 g. Tropfteller wohl ergänzt.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)
174<br />
175<br />
| 43
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
176<br />
177 178<br />
176*<br />
4 KERZENSTÖCKE, Neustrelitz, um 1825, Meistermarke Gottlieb<br />
Friedrich Theodor Buttermann<br />
Runder Sockel auf quadratischer Fussplatte mit eingraviertem bekröntem<br />
Wappen, das von zwei Fabelwesen gehalten wird. Glatte Balusterschaft<br />
mit Blätterschirm. Mit abnehmbaren Tropftellern. H 17,5 cm. Fuss gefüllt.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
| 44<br />
177*<br />
1 PAAR KERZENSTÖCKE, München um 1820, Meistermarke Anton<br />
Weisshaupt, Hofsilberschmied unter König Maximilian I.<br />
Stark gewölbter, getreppter Sockel mit Palmfries. Schaft in Form eines<br />
Dreibeins mit Bocksfüssen, den Abschluss bilden beflügelte ägyptische<br />
Maskaronen, sowie ein mit Palmfries durchbrochener Ring zur Aufnahme<br />
des vasenförmigen Tüllenhalters. Abnehmbare Tropfteller. H 25,5 cm.<br />
Fuss gefüllt.<br />
CHF 1 400.- / 2 800.-<br />
(€ 1 170.- / 2 330.-)
179<br />
178*<br />
TEEDOSE, Ende 19. Jh., Marken nicht identifiziert.<br />
6 kantige Form. Allseitig mit reliefierten Szenendarstellungen bäuerlicher<br />
Feste. Innen vergoldet. H 10 cm. 187 g.<br />
CHF 1 400.- / 1 800.-<br />
(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />
179*<br />
GROSSE SCHAUPLATTE, Hanau, 2. H. 19 Jh.<br />
Ovalform. Im Spiegel mit reliefierter Darstellung der Szene „Napoleons<br />
Rückkehr aus Elba“ (20. März 1815). Breiter Rand mit Militärtrophäen<br />
und Akanthusranken auf punziertem Grund mit abschliessendem<br />
Wellenrand. 47x57.5 cm. 1860 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
180*<br />
GOLD TABATIERE, wohl Haunau, um 1850.<br />
Rechteckform. Allseitig mit gravierten Regencemotiven zwischen guillochen.<br />
Drücker als getriebenes Ornament mit von Akanthus flankiertem<br />
Hund. 8,7x3,6 cm. 130 g.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
181*<br />
GOLDANHÄNGER, wohl süddeutsch oder alpenländisch, 2 H. 19. Jh.<br />
Rundform. Mit Gesetzestafel im innern: „DU SOLT DEINEN VATER<br />
UND DEINE MUTTER EHREN (Bibel, 2. Moses 20,12;4 Gebot) AUF<br />
DAS DIRS WOL GEHE. Rückseite mit der Darstellung eines Baumes<br />
und zwei Sprösslingen, mit der Inschrift: „WOL DEM DER FREUD AN<br />
SEINEN KINDERN ERLEBT.“ Wandung allseitig mit reliefiertem floralem<br />
Dekor. D 3 cm. 15 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
180<br />
181<br />
| 45
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
182<br />
183<br />
| 46<br />
182*<br />
PAAR BLANC DE CHINE NASHORNBECHER AUF<br />
VERGOLDETEN BRONZESOCKELN, China, Dehua, Anfang 18. Jh.<br />
In der Form der chinesischen Nashornbecher, reliefert mit plastischen<br />
Drachen, Reh, Kranich und Pflaumenblütenzweigen. Montiert auf vergoldeter<br />
Bronzemontierung, gemarkt (C coronné für Paris 1745-49). Beide<br />
Becher mit Bestossungen, einer mit Riss.<br />
Provenienz: Ehemals Sammlung Robert von Hirsch, Basel.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
183*<br />
MINIATURVASE ‘GELBER LÖWE’ AUS DER KÖNIGLICHEN<br />
HOF CONDITOREI, Meissen, um 1735. Aus einem Dessert<br />
Tafelaufsatz. Kugelförmig, bemalt mit Kakiemon-Dekor. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, K.H.C in Purpur. H 6,2 cm.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
184<br />
184*<br />
SELTENE GROSSE PLATTE AUS DEM SERVICE ‘GELBER<br />
LÖWE’ AUS DEM JAPANISCHEN PALAIS, Meissen, um 1730-40.<br />
Kakiemon Dekor mit Gelbem Löwen. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
Inventarnummer des Japanischen Palais, Johanneumsnummer ‘N=149w.’<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. D 49,5 cm. Restaurierte oberflächliche<br />
Bestossung.<br />
Provenienz: August II Kurfürst von Sachsen und König von Polen,<br />
Japanisches Palais, Dresden.<br />
Nur eine weitere Platte aus diesem Service dieser Grösse ist im Inventar<br />
des Japanischen Palais nachzuweisen.<br />
In der Aufarbeitung der Inventare von Claus Boltz, das Inventar von 1770<br />
und jenes des Turmzimmers von 1769 (Keramos 153/96), befindet sich ein<br />
Auszug aus der königlichen Hofkonditorei. Unter ‘c.’ (a.a.O.S.100) sind<br />
alle Platten mit der Johanneumsnummer N=149, die aus dem Japanischen<br />
Palais für die Hofkonditorei entnommen worden sind, aufgeführt. Im<br />
Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt befindet sich eine weitere<br />
Platte mit Johanneumsnummer N=149 von 34cm (Bauer 1983, Nr. 53).<br />
Eine weitere in 30,2 cm Grösse in der Sammlung Arnhold, New York,<br />
vgl. Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection of Meissen<br />
Porcelain 1710-50, New York 2008, S. 440 Abb. 188. Platten mit dem<br />
Durchmesser von 49,5cm sind die Grössten, die in Meissen hergestellt<br />
wurden.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 25 000.- / 33 330.-)<br />
| 47
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
187<br />
185*<br />
PAAR TELLER MIT IMARIDEKOR, Meissen, um 1740. Gezackter<br />
Rand. Auf Kehle und Fahne ‘Lambrequin-Dekor’ nach dem Vorbild japanischer<br />
Imari-Porzellane mit alternierenden Blattmotiven in goldgehöhtem<br />
Unterglasurblau, die eisenroten Blütem überdekoriert, im Fond indianische<br />
Blumen, auf der Fahnenrückseite Blattstauden und Prunusäste.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke mit K, Pressnummer 20, ein Teller<br />
zusätzlich mit Malermarke C in Purpur. D 21,5 cm. Ränder bestossen, z.T.<br />
mit Gipsreparaturen, berieben.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
186*<br />
SCHALE MIT IMARIDEKOR, Meissen, um 1740. Gezackter Rand.<br />
Auf Kehle und Fahne ‘Lambrequin-Dekor’ nach dem Vorbild japanischer<br />
Imari-Porzellane mit alternierenden Blattmotiven in goldgehöhtem<br />
Unterglasurblau, überdekoriert in Eisenrot, im Fond indianische Blumen,<br />
auf der Fahnen-Rückseite Blattstauden und Prunusäste. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke mit K, Presssnummer 20. D 22 cm. Rand mit<br />
Bestossung.<br />
Provenienz: Christie’s, Oktober 1972.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
187*<br />
17 OBSTMESSER MIT KOZUKAGRIFFEN, Japan, 19. Jh. Epoche<br />
Meiji (1863-1912). Stahlklingen, fünf davon signiert, die Griffe Kupfer mit<br />
teilvergoldetem geriebenem Dekor mit ihren jeweiligen Figuren bzw.<br />
Motiven. L 19,5-20,5 cm<br />
‘Kozuka’ (‘kleiner Griff’) dient meist als Bezeichnung für das Beimesser<br />
japanischer Schwerter, diente den japanaischen Kriegern wahrschienlich<br />
als Allzweckmesser im Feld, beispielsweise zum Häuten und Zerlegen von<br />
Jagdwild oder als Hilfsmittel bei Pfeilherstellung. ‘Kozuka’ wurden vermutlich<br />
auch als Wurfmesser benutzt.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 670.- / 1 250.-)<br />
| 48<br />
188*<br />
TELLER MIT ASIATISCHEM DEKOR, Meissen, um 1740. Bemalt in<br />
Unterglasurblau mit Fels und polychromen indianischen Blütenstauden,<br />
Prunusblüten. Auf der Unterseite umlaufend Ranken mit indiansichen<br />
Blüten und Ringlinien in Blaumalerei. Unterglasurblaue Schwertermarke<br />
mit Punkt und Malermarke Mö. Dreherzeichen G. D 21,5 cm. Minime<br />
restaurierte Randbestossungen.<br />
Vgl. Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection of Meissen<br />
Porcelain 1710-50, New York, 2008, S. 484f.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
188
185<br />
186<br />
| 49
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
189<br />
189*<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen,<br />
um 1730-35. Passig geschweifte Form auf entsprechendem Standring.<br />
Bemalt mit asiatischen Blüten und Phönixvogel. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, die Unterschale mit blauer Schwertermarke auf der<br />
Glasur. H 5,2 cm, D 12,7 cm. Untertasse mit kleiner Bestossung an einer<br />
Randspitze.<br />
Provenienz:<br />
- Bonhams London, The Hoffmeister Collection, Part 1, 25. November<br />
2009, Lot 16.<br />
Literatur:<br />
Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts, <strong>Katalog</strong> der Sammlung<br />
Hoffmeister, Band 1, Hamburg 1999, S.216f., Nr.124.<br />
Ausstellung:<br />
Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, 1999-2009.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
190*<br />
PAAR TELLER MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1730.<br />
Bemalt mit Schmetterlingen, Chrysanthemen und Fels. Grosse unterglasurblaue<br />
Schwertermarke mit Beizeichen am Rand, einer mit<br />
Dreherzeichen wohl für Geithner, der zweite mit Dreherzeichen L. D 21,3<br />
cm. Beide Teller mit minimaler Randbestossung, berieben.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
| 50<br />
191*<br />
PAAR SCHÄLCHEN MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1740.<br />
Gewellter, ausgezackter Rand, bemalt nach japanischem Kakiemondekor<br />
mit je einem Streifen von blühenden Sträuchern und Gräsern und drei<br />
radial angeordneten blühenden Zweigen auf der ansteigenden Fahne.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, ein Schälchen mit Pressnummer 21. D<br />
15,4 cm. Berieben.<br />
CHF 2 400.- / 3 500.-<br />
(€ 2 000.- / 2 920.-)<br />
192*<br />
PAAR TIEFE TELLER MIT SULKOWSKI RELIEF UND<br />
KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1740-45. Reliefkorbrand<br />
‘Sulkowski’, im Spiegel nach japanischem Kakiemonvorbild bemalt mit<br />
Reisigbündel und verstreuten indianischen Blumen. Braune Randlinie.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. Presssnummer 16. D 22 cm. Berieben.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, März 1971.<br />
Vgl. für den Dekor: The Wark Collection, Early Meissen Porcelain, The<br />
Cummer Gallery of Art, Jacksonville 1984, Nr. 467.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
190<br />
191<br />
192<br />
| 51
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
193<br />
194 196<br />
193*<br />
PAAR TELLER ‘FAMILLE-ROSE’, Meissen, um 1730. Astmuster in<br />
ostasiatischer Manier in Unterglasurblau. Farbig staffiert, mit Päonien,<br />
Chrysanthemen und Prunusblättern und einer Randbordüre ‘Bamberger<br />
Schloss’. Auf der Aussenwandung Ranken in Unterglasurblau und Rot.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarken, drei Punkte, ///, Dreherzeichen XII<br />
für Johann Christoph Leibnitz, D 21,9 cm. Ein Standring mit zwei<br />
Bestossungen, beide Teller im Brand leicht verzogen.<br />
Provenienz: Ehemals Sammlung Buckendahl.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
| 52<br />
194*<br />
TELLER ‘FAMILLE-VERTE’, Meissen, um 1730-35. Bemalt mit<br />
Schmetterlingsdekor und verstreuten Blumenzweigen in ostasiatischer<br />
Manier, braune Randlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke. D 22 cm.<br />
Berieben.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
195<br />
195*<br />
SCHOKOLADENTASSE UND EINE UNTERTASSE, Meissen, um<br />
1730-35. Malerei von Johann Ehrenfried Stadler mit dem sogenannten<br />
‘Fächerchinesen’-Dekor mit indianischen Stauden und<br />
Gitterwerkbordüren am Rand. Unterglasurblaue Schwertermarke. D 12,7<br />
cm. Die Untertasse wohl assortiert.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
196*<br />
UNTERSCHALE ‘FABELTIER’ Meissen, um 1741-42. Unterschale<br />
einer kleinen Terrine. Dekor in der Art von A.F. Löwenfinck, geschweifte<br />
Form mit goldstaffierten Muschelapplikationen. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke und Pressnummer 5 (?). D 17,8 cm. Standring mit kleiner<br />
Bestossung, Gold leicht berieben.<br />
Provenienz: Christie’s New York, 23. April 1998, Lot 69.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 670.- / 1 250.-)<br />
195<br />
| 53
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
197 198<br />
197*<br />
TELLER ‘ROTER DRACHE’, Meissen, um 1740. Aus der kurfürstlichen<br />
Hofkonditorei. Im Spiegel zwei kreisförmig angeordnete<br />
Phönixvögel (Hôô-Vögel); auf der Fahne je zwei Drachen und chinesische<br />
Symbolzeichen, Malerei in Eisenrot und Gold. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, C.H.C. in Purpur (Churfürstliche Hof-Conditorei), S<br />
eingeritzt, Pressnummer 22. D 22,4 cm. Rand repariert.<br />
Provenienz: Galerie Stuker Bern, Dezember 1978.<br />
Mit dem ‘roten Drachen’ verzierte die Manufaktur gegen 1731 das erste für den<br />
Dresdener Hof bestimmte Tafelservice. Dieser Dekor schien für ein Hofgeschirr<br />
besonders geeignet, war doch nach der in China mit Darstellungen verbundenen<br />
Symbolik der Drachen mit den fünf Klauen Sinnbild für den Kaiser und<br />
die Ewigkeit, der Phönix Sinnbild für die Kaiserin, Schönheit und Frieden. Die<br />
Ornamente zwischen den Drachen auf der Tellerfahne wurden nach ostasiatischen<br />
Symbolen neu arrangiert. Sie vereinigen Sinnbilder, die zu den ‘acht<br />
kostbaren Dingen’ gehören. In dieser Zusammenstellung ist das Motiv ‘Roter<br />
Drache’ eine nur unwesentlich variierte Wiederholung eines Arita-Vorbildes.<br />
Vgl. Bursche Stephan, Meissen, Steinzeug und Porzellan des 18. Jahrhunders,<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin, Berlin 1980, Nr.183,184.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
198*<br />
TELLER ‘FAMILLE VERTE’, Meissen, um 1735-40. Rand ‘Alter<br />
Ausschnitt’. Schmetterlingsdekor im ‘famille verte’-Stil, auf der Fahne in<br />
japanischer Art Blütenzweige, die oberen als Sträusschen gebunden. Rand<br />
braun gehöht. Unterglasurblaue Schwertermarke. Pressnummer 16.<br />
D 23,5 cm. Stark berieben.<br />
CHF 500.- / 800.-<br />
(€ 420.- / 670.-)<br />
199*<br />
PORZELLAN SPUCKNAPF, Meissen, nach 1750. Dekor in<br />
Unterglasurblau, ‘Päonie und Lotus’ in geometrischer Bordüre, Ranken in<br />
Eckreserven. Unterglasurblaue Schwertermarke. Blaumalermarke K wohl<br />
für Kolmberger. H 7,5 cm.<br />
Vgl. Keramos 121/88, S.20, Abb.16.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
| 54<br />
200*<br />
BUTTERDOSE MIT OSTASIATISCHEN<br />
GARTENLANDSCHAFTEN, Meissen, um 1740. Auf dem flach<br />
gewölbten Deckel ein Pinienzapfenkanuf. Reich bemalt in Unterglasurblau<br />
mit ostasiatischen Gartenlandschaften, auf dem Deckel zwei Chinesen,<br />
am Deckelrand Gitterbordüre. Innen im Boden der Dose Schwertermarke<br />
mit Punkt zwischen den Klingen in Unterglasurblau, auf der unglasierten<br />
Unterseite Pressnummer ‘5’. H 7,1 cm, D 10,6 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s New York, 22. Mai 2001, Lot 175.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
201*<br />
HELMKANNE MIT ‘ZWIEBELMUSTER’ DEKOR, Meissen, um<br />
1774-1779. Form nach einem Silbervorbild. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, Stern und Beizeichen K. H 20 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />
Hanover, Vol. II, 27.-29. März 2007, Lot 730.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
202*<br />
KLEINE TEEKANNE UND DECKEL MIT<br />
KAPUZINERBRAUNEM FOND, Meissen, um 1730-35. Kugelige Form<br />
mit J-Henkel, die Wandung Bambus imitierend gerippt und braun glasiert.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. H 10 cm. Aussenrand etwas bestossen.<br />
Deckelunterseite mit Bestossung, unter dem Knauf des Deckels Brandriss.<br />
Provenienz: Christie’s Paris, 1.-2. März 2011, Lot 256.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)
199<br />
200 201<br />
202<br />
| 55
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
203<br />
204<br />
203*<br />
PAAR SCHALEN ‘GELBER LÖWE’, Meissen, um 1735-38. Jede<br />
gebogte, gemuldete Form bemalt mit blühenden Prunusästen und Löwe<br />
an einem Bambusrohr, vereinzelte Blumen am Rand, dunkelbraune<br />
Randbordüre. Unterglasurblaue Schwertermarke. Dreherzeichen für J.<br />
Kittel. D 26,4 cm. Berieben, minimale Randbestossung.<br />
Provenienz: Sotheby’s, März 1975.<br />
Der Dekor geht auf Kakiemon-Porzellane aus der Zeit nach 1675 zurück<br />
(Shono 1973, S.17-19). Er ist unter dem Namen ‘Alter gelber reicher Löwe’<br />
1728 erstmmals belegt (Rückert 1966, S.16). 1733 erschien der Begriff im<br />
Inventar der Dresdner Hofwirtschaftskammer. Der Dekor war<br />
Speiseservicen des sächsischen Hofes vorbehalten und wurde dort mit<br />
Ergänzungen und Nachlieferungen bis 1918 verwendet. Vgl. Bauer<br />
Margrit, Deutsches Porzellan des 18. Jahrhunderts, Geschirr und<br />
Ziergergerät, Museum für Kunshandwerk, Frankfurt a.M., Frankfurt a.M.<br />
1983, Nr.53.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
| 56<br />
204*<br />
PAAR SPUCKNÄPFE MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1735.<br />
Bauchige Leibung, ausgebogener Trichterhals, Ohrenhenkel. In der Art<br />
der japanischen Kakiemonmalerei als Dekor. Rand braun gehöht.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. Dreherzeichen IO für Johann Caspar<br />
Meissner. H 10,3 cm.<br />
Provenienz: Christie’s London, 10. Juli 2007, Lot 75.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)
205<br />
205*<br />
KORB MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1735-40. Modell wohl<br />
von J.J. Kaendler und J.F. Eberlein. Runde Form und in gespaltete<br />
Tatzenfüsse endende Schnörkelbeinen, die Wandung gitterartig ornamental<br />
durchbrochen, reliefierte Blüten, bemalt mit Kakiemon-Dekor.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. D 19 cm. Zwei der Füsse mit<br />
Brandriss. Diverse kleine Brandrisse am Korb. Zwei der arangierten<br />
Blüten und ein Federbusch mit Bestossung.<br />
Provenienz: Nachlass Eric und Irene Stiebel, New York.<br />
Vergleichbarer Dekor findet sich auf dem Service für Graf Johann<br />
Christian von Hennicke (1681-1752). Weiteres Vergleichstück für die Form<br />
des Korbes bei Sotheby’s London, 24.3.1981, Nr.51 und. bei Christie’s<br />
Genf, 12.11.1984, hier mit Papageien-Dekor (ein grosser Teil eines<br />
Speiseservices mit diesem Dekor befand sich in der Sammlung Ole Olsen,<br />
Kopenhagen).<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
206*<br />
PAAR KOPPCHEN MIT UNTERSCHALEN MIT GELBFOND<br />
UND KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1730-35. Mit Päonien,<br />
Reisigbündeln und exotischen Vögeln. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarken, Dreherzeichen, und / am Standring eines Koppchens.<br />
Ein Koppchen bestossen, minimale Randbestossungen an den<br />
Unterschalen.<br />
CHF 1 600.- / 2 200.-<br />
(€ 1 330.- / 1 830.-)<br />
206<br />
| 57
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
207<br />
208<br />
209<br />
207*<br />
PORZELLANKORB MIT HOLZSCHNITTBLUMEN, Meissen, um<br />
1740-45. Ovale Form mit durchbrochener Wandung und mit<br />
Rocaillenhenkeln. Im Fond ‘Holzschnittblumen’, die Ränder und die beiden<br />
Henkel goldgehöht. Unterglasurblaue Schwertermarke. L 22,3 cm, H<br />
11,6 cm. Diverse kleine Brandrisse.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
| 58<br />
208*<br />
TASSE UND UNTERTASSE AUS DEM SCHWANENSERVICE,<br />
Meissen, Ausformung um 1738-40. Bemalung aus dem 19. Jh. Modell von<br />
J.J. Kaendler und J.F. Eberlein. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
H 4,7 cm. Blüten und Blätter am Henkel bestossen.<br />
Abbildung:<br />
Ulrich, Pietsch, Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf<br />
von Brühl, 2000, S. 190 Nr. 88<br />
Diese Tasse gehört trotz leicht abweichender Form offensichtlich zu einer<br />
Reihe von Serviceteilen, aus der Zeit um 1740, die erst im 19. Jahrhundert<br />
‘nach der Natur’ in diversen Variationen bemalt wurden.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
209*<br />
PORZELLAN ZUCKERSTREULÖFFEL, Meissen, um 1750.<br />
Muschelförmige durchbrochene Laffe, Stiel geschwungen, in Muschel<br />
endend. L 20,2 cm. Laffe stark reapariert.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
210*<br />
TELLER MIT PAPAGEIENDEKOR, Meissen, um 1745-50. Rand<br />
‘Alter Ausschnitt’. Papageiendekor: Papagei auf der Stange vor einem<br />
Napf mit Kirschzweig, zu Füssen ein Bologneserhund, am Sandkasten<br />
emporspringend. Fahne mit Akanthusranken und Palmetten in Gold,<br />
schwarz gehöht, z.T. auf leicht lüstriertem Fond. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. Pressnummer. D 23,5 cm. Berieben.<br />
Provenienz: Sammlung Ole Olsen, Kopenhagen.<br />
Vgl. <strong>Katalog</strong> der Sammlung Hoffmeister, Hamburg, 1999, I, Nr. 194.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
210<br />
211*<br />
SCHALE ‘KOREANISCHER LÖWE’, Meissen, um 1774. Bemalt mit<br />
dem ‘Koreanischen Löwen’, Reiher und Päonienstrauch mit Maikäfer,<br />
Insekten und Streublumen indianischer Art. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke mit Stern und //, Pressnummer 61 und<br />
Malermonogramm in Mangan und Dreherzeichen. D 25 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 200.-<br />
(€ 1 500.- / 1 830.-)<br />
212*<br />
KLEINER LÖFFEL, Meissen, um 1750. Modelliert in Rocaillenform,<br />
bemalt mit Mosaik in Purpur, Putto bzw. Manierblumendekor. L 10 cm.<br />
Restauriert und bestossen.<br />
CHF 350.- / 450.-<br />
(€ 290.- / 380.-)<br />
211<br />
212<br />
| 59
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
213<br />
213*<br />
POUDREUSE, Louis XV, Paris um 1760.<br />
Rosen- und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven und<br />
Filets. Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, aufklappbarem und dreigeteiltem<br />
Blatt - das mittlere innen spiegelbelegt, die seitlichen jeweils ein<br />
Fach offenbarend - auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen,<br />
geschweiften Beinen. Front mit Zentralschublade unter lederbezogenes<br />
Auszugstablar, flankiert von je 1 Schublade, die linke blind. Zum<br />
Freistellen. 81x46,5x72,5 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s, Paris, 7.11.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 424).<br />
CHF 2 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 080.- / 3 750.-)<br />
214<br />
| 60<br />
214*<br />
1 PAAR HOCKER, Louis XV, Paris um 1750.<br />
Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Akanthusblättern, Kartuschen und<br />
Zierfries. Geschweifter, rechteckiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit geschweiften Beinen. Polychromer „Fortuny de Medici“<br />
-Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 55x43x45 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
215*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „EN CABRIOLET“, Louis XV, sign.<br />
NOGARET A LYON (Pierre Nogaret, Meister 1745), Lyon um 1750.<br />
Nussbaum mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />
Zierfries. Hufförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen. Eingezogene, bogenförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />
Senfgelber Stoffbezug. 63x56x46x91 cm.<br />
P. Nogaret ist einer der wichtigsten Sitzmöbelhersteller, die nicht in Paris<br />
tätig waren. Er wurde in Paris geboren, verbrachte dort seine Lehrzeit<br />
und ging 1743 nach Lyon, wo er wenig später zusammen mit François<br />
Girard ein Atelier führte. Kurze Zeit darauf eröffnete er eine eigene<br />
Werkstatt; seine Sitzmöbel fanden rasch höchste Anerkennung. Seine<br />
Arbeiten waren gekennzeichnet durch eine innovative Formensprache,<br />
hohe Qualität und markante Blattwerk-Schnitzerei und standen jenen aus<br />
der französischen Metropole in nichts nach.<br />
CHF 9 000.- / 12 000.-<br />
(€ 7 500.- / 10 000.-)
| 61<br />
215
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
216<br />
216*<br />
FOLGE VON 8 ÄHNLICHEN STÜHLEN „A LA REINE“, Louis<br />
XV, Westschweiz, 18. Jh.<br />
Nussbaum mouluriert sowie reich beschnitzt mit Muscheln, Blättern und<br />
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge auf geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />
Rückenlehne. Jonc-Geflecht. Ca. 49x41x46x94 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
217<br />
| 62<br />
217*<br />
OVALES GUERIDON, sog. „table à écrire“, Louis XV, sign.<br />
DELORME (Adrien Delorme, Meister 1748), Paris um 1750.<br />
Rosenholz gefriest. In Messingstab gefasste „Brèche d’Alep“-Platte auf<br />
bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften, durch Nierentablar<br />
verbundenen Beinen. Front mit lederbezogenem Auszugstablar, seitlich<br />
1 Schublade. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 55,5x38x72 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 7.11.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 498).<br />
CHF 6 000.- / 10 000.-<br />
(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />
218*<br />
KLEINER SEKRETÄR „A ABATTANT“, Louis XV, monogr. FG,<br />
Innungsstempel, Paris um 1760.<br />
Veilchen- und Satinholz gefriest sowie mit Diamantspitzen und Zierfries<br />
eingelegt. Rechteckiger Korpus mit abgerundeten Eckstollen auf bogenförmig<br />
ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front „en arbalète“<br />
mit abklappbarer, innen mit grünem Leder bezogener Schreibplatte<br />
über Auszugstablar und Doppeltüre. Inneneinteilung mit 6 Schubladen<br />
auf 2 Reihen unter grossem Fach. Vergoldete Bronzebeschläge und<br />
-sabots. Profilierte „Brèche d’Alep“-Platte. 85x37x(offen 62)x108 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 28.4.2005 (<strong>Katalog</strong>nr. 228).<br />
Feines Möbel von hoher Qualität.<br />
Das Monogramm FG wurde wissenschaftlich unterschiedlich identifiziert,<br />
wobei wohl noch keine eindeutigen Belege gefunden worden sind. J.<br />
Nicolay glaubt darin das Monogramm von F. Gaudreaux zu erkennen;<br />
später wurde es mit F. Gavarelle in Verbindung gebracht. Allerdings scheinen<br />
beide Thesen nicht schlüssig.<br />
Es sind mehrere mit FG monogrammierte Möbel bekannt: ein „meuble<br />
d’appui“ (Auktion Christie’s London, 3.3.1994, <strong>Katalog</strong>nr. 164), vier<br />
Kommoden (die erste Sammlung Lady Baillie, Auktion Sotheby’s<br />
London, 13.12.1974, <strong>Katalog</strong>nr. 172; Sammlung Keck, Auktion Sotheby’s<br />
New York, 5.12.1991, <strong>Katalog</strong>nr. 254; die zweite Auktion Bordeaux,<br />
11.10.1994; die dritte Auktion Hôtel Drouot, Paris, 21.6.1993, <strong>Katalog</strong>nr.<br />
82; die vierte Auktion Marseille, 28.5.1988 und ein Bureau (Auktion<br />
Christie’s New York, 12.11.1981, <strong>Katalog</strong>nr. 211; Auktion Sotheby’s<br />
Monaco, 17.6.2000, <strong>Katalog</strong>nr. 276).<br />
CHF 12 000.- / 20 000.-<br />
(€ 10 000.- / 16 670.-)
218<br />
| 63
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
219 (Verso)<br />
220<br />
| 64<br />
219*<br />
KLEINES ZYLINDERBUREAU „A FLEURS“, Transition, Paris um<br />
1770.<br />
Amarant, Rosen-, Veilchenholz und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie<br />
ausserordentlich fein eingelegt mit Zentralmedaillon, Rautenmuster, Filets<br />
und Zierfries. Leicht geschweifter, rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Heraufziehbarer<br />
Zylinder und herausziehbare, mit schwarzem, goldgepresstem Leder bezogene<br />
Schreibplatte über schmaler Zentralschublade, flankiert von je 1<br />
Schublade. Inneneinteilung mit 3 nebeneinander liegenden Schubladen<br />
unter 3 entsprechenden Fächern. Vergoldete Bronzebeschläge und<br />
-sabots. Zum Freistellen. 84x46,5x(offen 63)x97 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 28.4.2005 (<strong>Katalog</strong>nr. 227).<br />
Feines Möbel von hoher Qualität.<br />
CHF 5 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />
220*<br />
FAUTEUIL „A LA REINE“, Louis XV, sign. LEDUC (Pierre Leduc,<br />
1685 Paris 1765), Paris um 1755.<br />
Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />
„Tassinari & Chatel“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern.<br />
70x59x43x104 cm.<br />
Provenienz: Auktion Millon & Robert, Paris, 11.11.1993 (<strong>Katalog</strong>nr. 398).<br />
CHF 2 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 080.- / 3 750.-)
219<br />
222*<br />
BIDET, Louis XV, sign. J.M. PETIT (Jean Marie Petit, Meister 1777),<br />
Innungsstempel, Frankreich um 1770/80.<br />
Nussbaum profiliert. Nierenförmiger, aufklappbarer Sitz auf bogenförmig<br />
ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Flache<br />
Rückenlehne mit aufklappbarem, lederbezogenem Blatt über 3<br />
Kompartimenten. In der Zarge Fayenceschale mit feiner Blaumalerei.<br />
80x46x45x85 cm.<br />
Das Sitzbecken für Waschungen und Spülungen des Intimbereichs war<br />
bereits in der Antike gebräuchlich. Die Bereitstellung einer Art Bidet für<br />
Vaginalspülungen vor und nach dem Koitus wird in griechischen<br />
Eheverträgen erwähnt. Die Urform des heutigen Bidets stand in mittelalterlichen<br />
und frühneuzeitlichen Bordellen. Um 1730 kommt in Frankreich die<br />
Intimtoilette auf. Das Bidet mit festem Rückenteil und mit einem Einsatz<br />
aus Metall oder Keramik ist die Erfindung eines französischen Ebenisten der<br />
Zeit unter Louis XV. Zum ersten Mal werden 1739 vom Pariser Ebenisten<br />
Rémy Péverie (Drechsler, Meister 1735, vgl. Salverte, S.244) in seinem<br />
Atelier La Belle Teste an der Rue aux Ours, Ecke Rue Quincampoix<br />
„bidets à dossier et à abattant“ angeboten. Auch taucht die Bezeichnung<br />
bidet - eigentlich Reitpferdchen - hier zum ersten Mal in dieser zweiten<br />
Bedeutung auf. Die Hygienevorstellungen hatten sich verändert. Wasser<br />
galt nicht länger als Krankheitsüberträger (der Syphilis etwa). Der „bonne<br />
société“ blieb das Bidet allerdings moralisch suspekt, verband sich mit ihm<br />
doch die Vorstellung von Ausschweifung. Man besteigt es rittlings, das<br />
Bidet, wie sein Name schon sagt. Von den „Wännchen, die man braucht im<br />
Dirnensaale“ berichtete am Ende des Mittelalters der Balladenschreiber<br />
François Villon. Die Geschichte des Bidet geht eng einher mit der<br />
Geschichte der Moral und der Verhütung. Die meisten empirischen<br />
Erfahrungen bei der Verhütung besassen zu allen Zeiten die Prostituierten.<br />
Neben der reinigenden Kraft des Wassers vertrauten die Dirnen auch auf<br />
Pessare und Salben mit spermizider Wirkung, die sich, so vermutet man, in<br />
der Rücklehne der „bidets à dossier et à abattant“ verstauen liessen.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
222<br />
| 65
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
223<br />
224<br />
| 66<br />
223*<br />
KOMMODE, Transition, Westschweiz um 1775.<br />
Nussbaum und heimische Fruchthölzer fein eingelegt mit<br />
Würfelmarketerie, Filets und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit abgerundeten<br />
Ecken auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen.<br />
Geschweifte Front mit 3 Schubladen ohne Traverse. Bronzebeschläge.<br />
Profilierte, grau/rot/weiss gesprenkelte Marmorplatte. 124x65x84 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
224*<br />
KLEINE VITRINE MIT AUFSATZ, Louis XV, westdeutsch um 1770.<br />
Rosenholz und Palisander gefriest sowie mit teils getönten Edelhölzern<br />
fein eingelegt mit Würfelmarketerie, Filets und Zierfries. Rechteckiger<br />
Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen geschweiften<br />
Beinen. Unterteil mit Vitrinen-Doppeltüre unter 3 mit Marmor belegten<br />
Tablaren. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 56x36x107 cm.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
225*<br />
1 PAAR GROSSE FAUTEUILS „A LA REINE“, Régence, Paris um<br />
1730.<br />
Kirsche reich beschnitzt mit Akanthusblättern, Muscheln und Zierfries.<br />
Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen auf Bocksfüssen. Hohe, ganz überpolsterte und jochförmig<br />
abschliessende Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen auf<br />
geschweiften -stützen. Gold/gelber „Veraseta“-Damastbezug mit Blumen<br />
und Blättern. 65x55x50x118 cm.<br />
Feines Paar von bestechender Qualität.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
| 67<br />
225
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
226<br />
227<br />
| 68<br />
226*<br />
FOLGE VON 4 ÄHNLICHEN ZUNGENSTÜHLEN, Louis XV, wohl<br />
Zürich um 1765.<br />
Nussbaum profiliert. Geschweifter, trapezförmiger Sitz „à chassis“ auf wellig<br />
ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen auf Tatzenfüssen.<br />
Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit geschweiftem<br />
Zungenbaluster. Polychromer Tapisseriebezug. Ca. 46x42x45x107 cm.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
227*<br />
GROSSER FAUTEUIL „A LA REINE“, Régence, Paris um 1720.<br />
Buche fein beschnitzt mit Muscheln, Blättern und Zierfries. Geschweifter,<br />
trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit durch bewegten<br />
Kreuzsteg verbundenen, geschweiften Beinen. Flache, jochförmig<br />
abschliessende und ganz überpolsterte Rückenlehne mit ausladenden<br />
Armlehnen auf geschweiften -stützen. Eierschalenfarbener<br />
Seidenvelourbezug mit Blumen und Blättern sowie dekorativem<br />
Nagelbeschlag. 70x62x44x117 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
228*<br />
KAMINSCHIRM, Régence, Paris um 1720/30.<br />
Lindenholz durchbrochen und reich beschnitzt mit Muscheln, Blättern<br />
und Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, durchbrochener und rechteckiger<br />
Rahmen mit jochförmig abschliessendem Kranz auf eingerollten<br />
Jochsfüssen. Oranger Seidenbezug. B 82 cm. H 125 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)
228<br />
| 69
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
229<br />
230<br />
| 70<br />
229*<br />
KOMMODE, Louis XV, Frankreich um 1760.<br />
Nussbaum gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt. Geschweifter,<br />
trapezförmiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />
Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 3 Schubladen. Bronzebeschläge<br />
und -applikationen. Profilierte „Gris St. Anne“-Platte. 137x65x5x87 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
230*<br />
KAMINSCHIRM, Louis XV, Paris um 1760.<br />
Holz fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries sowie vergoldet.<br />
Geschweifter rechteckiger und jochförmig abschliessender Rahmen auf<br />
markanten Jochsfüssen. Polychromer Seidenbezug. B 78 cm. H 121 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
231*<br />
DAMENBUREAU, Louis XV, wohl Strasbourg um 1760.<br />
Nussbaum, Palisander und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie mit<br />
Reserven, Mäanderband und Zierfries eingelegt. Geschweifter, rechteckiger<br />
Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften<br />
Beinen. Schräge, aufklappbare Schreibplatte über 2 Schubladen, die<br />
oberste zweigeteilt. Inneneinteilung mit 3 grossen Zentralfächern, flankiert<br />
von je 3 Schubladen unter grossem Fach. Geheimfach.<br />
Bronzebeschläge. 101x55x(offen 75)x104,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
231<br />
| 71
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
232<br />
233<br />
| 72<br />
232*<br />
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT HAUSMALEREI,<br />
Meissen, um 1750. Bemalung aus der Werkstatt F. J. Ferners mit einem<br />
Eselstreiber, einem sitzenden Vogelhändler und einer stehenden alten Frau<br />
mit zwei toten Vögeln in der Hand, auf der Untertasse eine Flussgott-<br />
Szene vor befestigter Stadt im Hintergrund. Goldschnörkel- und<br />
Goldränder. Unterglasurblaue Schwertermarke, das Koppchen mit<br />
Dreherzeichen (Stern) und /. H 4,7 cm, D 12 cm. Auktionsetikett<br />
Rudolph Lepke ‘LD No.435’. Vergoldung etwas berieben.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Prof. Ludwig Darmstaedter, Berlin.<br />
- Auktionshaus Rudolph Lepke Berlin, Sammlung Darmstaedter, 1925.<br />
Abbildung:<br />
Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan Hausmaler, Band<br />
2, Leipzig 1925, S.364, Nr.339; Rudolph Lepke Berlin, Auktionskatalog<br />
der Sammlung Ludwig Darmstaedter, Berlin, 24-26. März 1925, Nr.418.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
233*<br />
MONATSTASSE ‘OKTOBER’ MIT HAUSMALEREI, Meissen, um<br />
1740-50. Aus einer Serie von Monatstassen, Wermuthkrügel aus der<br />
Werkstatt Franz Ferdinand Meyer von Pressnitz. Bemalt mit einer<br />
Goldkartusche, darin eine Weinernteszene, flankiert von Callot-Zwergen,<br />
Goldspitzenbordüre am Rand. Ohne Marke. Pressmarke 24. H 8 cm.<br />
Provenienz: Christie›s London, The Nyffeler Collection, 9. Mai 1986, Lot<br />
167.<br />
Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsches Fayence- und Porzellan-Hausmaler,<br />
Leipzig 1925, Bd II, S.310; Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold<br />
Collection, New York, 2008, S. 652 Abb. 332, zu einer Tasse ‹September›<br />
aus dieser Serie.<br />
CHF 3 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 920.- / 3 750.-)
234<br />
234*<br />
TEEKANNE UND DECKEL MIT HAUSMALEREI, Meissen, um<br />
1774-80. Mit bliblischen Szenen bemalt von F. Meyer von Pressnitz; Esau<br />
verkauft dem Jakob sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht (Genesis,<br />
26:34), bzw. Saul lässt den Geist Samuels beschwören (Könige 28:8). Auf<br />
der Unterseite in Eisenrot die entsprechenden Bibelverse: ‘Genesis, C:<br />
26.V34’ und ‘König. C:28.V:8’. Unterglasurblaue Schwertermarke mit<br />
Stern und Schleifstrich. H 11,4 cm. Deckelknauf bestossen.<br />
Provenienz: Sotheby’s Olympia London, The Rudolf Just Collection, 11.<br />
Dezember 2001, Lot 69.<br />
Literatur: Rudolf Just, Neue Forschungen über die Pressnitzer Porzellan-<br />
Hausmalerei, in: KFS, Mitteilungsblatt Nr.46, April 1959, S.27-33<br />
Abb.24, 25.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />
235*<br />
ZUCKERDOSE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN, Meissen,<br />
um 1725. Oktagonal profilierte Form mit entsprechendem Deckel.<br />
Golddekor aus der Werkstatt Abraham Seuter in Augsburg mit radierten<br />
Goldchinesen auf Grasstreifen, auf Ästen sitzenden Vögeln, die Ränder<br />
vergoldet. Mit Augsburger Randbordüre. Lüstermarke JS. L 11,5 cm.<br />
Stark berieben.<br />
Provenienz: Sotheby’s, Oktober 1973.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
236*<br />
ZUCKERDOSE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN, Meissen,<br />
um 1725. Oktagonale profilierte Form mit entsprechendem Deckel.<br />
Golddekor aus der Werkstatt Abraham Seuter in Augsburg mit radierten<br />
Goldchinesen auf Schnörkelkonsolen zwischen Laub- und<br />
Bandelwerkmotiven, Ränder vergoldet und mit Augsburger Randbordüre.<br />
Lüstermarke W. L 11,5 cm. Stark berieben, Deckel mit alter<br />
Restaurierung am Knauf und am Rand.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
235<br />
236<br />
| 73
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
237<br />
238<br />
| 74<br />
237*<br />
KUMME MIT HAUSMALEREI VON ABRAHAM<br />
SEUTER, Meissen, um 1730-40. Bemalt mit eisenroten<br />
Jagdszenen darunter eine Hirschagd auf<br />
Goldkonsolen mit Laub- und Bandelwerk, im Fond<br />
der Kumme eine weitere Hirschjagd auf entsprechendem<br />
Goldsockel, Goldspitzenbordüre am Rand. Ohne<br />
Marke, im Boden eingeritztes C. H 7,5 cm, D 16 cm.<br />
Vergoldung am Rand berieben, kleine<br />
Randbestossungen.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Isaacson, Seattle.<br />
- Christie’s New York, 24. Mai 2001, Lot 384.<br />
Seuter hielt sich bei einer der Hirschjagdszenen an<br />
eine Vorlage von J.E. Ridinger, zu welcher folgender<br />
Vers gehörte: ‘Der Hirsch in leichtem Satz scheint<br />
durch die Luft zu fliegen, Jedoch ereilet ihn der Luchs,<br />
sein starker Feind, Geschwindigkeit allein ist nicht gut<br />
genug zum siegen, Er muss auch Kraft und Mut mit<br />
selber seyn vereint.’<br />
Literatur: Siegfried Ducret, Meissner Porzellan bemalt<br />
in Augsburg, 1718 bis um 1750, Band II, 1972, S. 197,<br />
Abb.Nr.175 und Abb.176.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
238*<br />
TELLER MIT MYTHOLOGISCHER SZENE IN<br />
HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Werkstatt F.J.<br />
Ferner. Mythologische Szene mit Göttin Juno, flankiert<br />
von Gottvater Zeus, in Goldspitzenbordüre.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. Ritzzeichen. D 21<br />
cm. Gold berieben.<br />
Provenienz: Jakob Stodel, Amsterdam, Dezember<br />
1969.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)
239<br />
239*<br />
PAAR TELLER MIT SCHÄFERIDYLLE IN<br />
HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Bemalt in der<br />
Werkstatt F. J. Ferner. Jede mit einem Schäferpaar<br />
inmitten einer Parklandschaftszene im Spiegel, goldgerahmt<br />
und mit drei einzelnen Blüten auf der<br />
Fahne. D 22,8 cm. Emailfarben und Vergoldung<br />
eines Tellers stark berieben.<br />
Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und<br />
Porzellan Hausmaler, Band 2I, Leipzig 1925,<br />
Abb.333; M. Newman, Die deutschen Porzellan-<br />
Manufakturen, Braunschweig 1977, Abb. 192.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
240*<br />
TELLER MIT SCHÄFERIDYLLE IN<br />
HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Bemalt in der<br />
Werkstatt F. J. Ferner, auf der Fahne vier grosse stilisierte<br />
Blüten. Goldspitzen und Goldrand. Wohl aus<br />
einer Serie von Schäferdarstellungen als Allegorien<br />
der Jahreszeiten. Ohne Marke. D 23,5 cm.<br />
Randreparatur<br />
Provenienz: ehemals Sammlung Dr. A. List,<br />
Magdeburg.<br />
Abbildung:<br />
Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence - und<br />
Porzellan Hausmaler, Band 2, Leipzig 1925, S. 361<br />
Abb. 333; Michael Newman, Die deutschem<br />
Porzellan-Manufakturen im 18. Jahrhundert, Band I,<br />
Braunschweig 1977, S.201, Abb.192, Text S.200.<br />
CHF 1 400.- / 1 800.-<br />
(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />
240<br />
| 75
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
241<br />
242<br />
243<br />
| 76<br />
241*<br />
PAAR KLEINE TELLER MIT JAGDSZENEN IN HAUSMALEREI,<br />
Meissen, um 1730-35. Bemalung aus der Werkstatt F. Meyer von<br />
Pressnitz. Im Spiegel goldgerandete Vierpasskartusche, darin Jagdszenen.<br />
Auf dem einen Teller Darstellung einer Hirschkuhjagd. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, // im Standring eines Tellers. D 22 bzw. 22,2 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, 7. Juni 1999, Lot 59, 61.<br />
Ein ähnlicher Teller bei Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und<br />
Porzellan- Hausmaler, Band 2, Leipzig 1925, S.324, Abb.276, S328f.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
242*<br />
TELLER MIT HAUSMALEREI, Meissen um 1730-35. Bemalung um<br />
1745-50 von F. Meyer von Pressnitz. Im Spiegel goldgerandete Kartusche,<br />
darin Reiter in Flusslandschaft mit Wasserschlössern vor hügeligem<br />
Hintergrund. Auf der Fahne vier Zweige. H 2,5 cm. D 22 cm. Goldrand<br />
der Kartusche oben leicht berieben.<br />
Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsches Fayence- und Porzellan-Hausmaler,<br />
Leipzig 1925, Abb.276 und Abb.284.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
243*<br />
KOPPCHEN MIT AUGSBURGER GOLDDEKOR, Meissen, um<br />
1725. Bemalung wohl Bartholomäus Seuter, Augsburg. Bemalt mit<br />
Jagdhunden auf Konsolstreifen mit Draperien und Augsburger<br />
Randbordüre. Ohne Marke.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)
244<br />
244*<br />
KUMME MIT HAUSMALEREI, Meissen, um 1750. Bemalt mit goldgehöhtem<br />
unterglasurblauem Fels- und Vogeldekor, übermalt in der<br />
Werkstatt F.J. Ferner mit polychromer Bemalung eines Mädchens mit<br />
Früchtekorb und Schaf. Im Fond der Kumme Mittelmedaillon mit eisenroter<br />
Landschaft mit Figurenstaffage und umlaufenden Schäferszenen auf<br />
Bodenstreifen. Unterglasurblaue Schwertermarke mit Beizeichen N.<br />
H 8,5 cm. Grosse Reparatur in der Wandung.<br />
Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler,<br />
Band 2, Leipzig 1925, S. 359, Abb.330, 331.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
245*<br />
KAFFEEKANNE UND DECKEL MIT HAUSMALEREI, Meissen,<br />
um 1730, die Bemalung in der Werkstatt von F.J. Ferner um 1750.<br />
Birnenförmig mit Schnabelausguss. Kanne und Deckel plastisch belegt<br />
mit Reliefblütenzweigen. Unter dem Ausguss, unter dem Henkel und auf<br />
beiden Seiten des Deckels je eine musizierende Schäferin.<br />
Goldspitzenbordüre. Henkel, Ausguss, Ränder und Reliefblütenzweige<br />
goldstaffiert. Unterglasurblaue Schwertermarke mit Punktknäufen.<br />
H 19,6 cm. Kannen- und Deckelrand sowie Ausguss mit Bestossungen.<br />
vgl. G. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 2,<br />
Abb.317, S.348 .<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
245<br />
| 77
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
246<br />
246*<br />
PLATTE MIT HAUSMALEREI, Meissen, um 1740-50. Oval, vierpassförmig,<br />
bemalt in Grün und Braun mit Jagdszenen nach Vorlagen von J.E.<br />
Ridinger. Goldrand. L 25 cm. Rückseitiges Sammlungsetikett. Goldrand<br />
berieben.<br />
Das Schabkunstblatt von Ridinger hat den Titel ‘Der gehetzte wehrlos<br />
Rehbock’ (Thienenmann Nr.1116). Abgebildet bei Alfred Ziffer, Malerei<br />
und Feuerkunst, Fayencen der Sammlung Neuner, Wolfratshausen 2005,<br />
S.142, Nr.63 (dort motivgleich ein bemalter Walzenkrug von M. Schmid<br />
um 1730/35).<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
247*<br />
SELTENE UNTERSCHALE MIT HAUSMALEREI VON LORENZ<br />
VON SANDRART, Meissen, um 1726. Dekor in der Art von Ignaz<br />
Bottengruber. In bunter Schmelzmalerei in von Jagdtrophäen gerahmter<br />
Kartusche Diana mit ihren Attributen. Auf der Rückseite von L. de<br />
Sandrart bezeichnet und datiert: ‘Invente et fait sur la tres gracieuse<br />
Protection de Son Altess: Sereniss: Monseig: le Duc Regnant<br />
EBERHARD LOUIS Duc de Würtenburg et Dans la Residenc,<br />
Louisbourg par L. de Sandrart De Stockau.1726.’ D 13,3 cm. Emailmalerei<br />
teilweise berieben.<br />
| 78<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />
Hanover, II, 27.-29. März 2007, Lot 718.<br />
Lorenz von Sandrart, Schmelzmaler und Radierer, geb. in Nürnberg um<br />
1682, gest. 1753 in Stuttgart. Sohn des Johann Jakob von Sandrart, einem<br />
Grossneffen des Joachim von Sandrart d.Ä, Kunstschriftsteller, Kaufmann<br />
und Maler, der sich 1645 auf dem von seinem Schwiegervater ererbten<br />
Schloss Stockau bei Ingolstadt niederliess (Vgl. Thieme-Becker, Band<br />
XXIX, Leipzig 1935, S.398).<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
248*<br />
ZWEI KLEINE SCHALEN MIT HAUSMALEREI, Meissen, um<br />
1740-50. Bemalt in Grün und Braun mit je einer Jagdszene. Goldränder.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke und Pressnummer 52 bzw. 53. D 13,2<br />
cm. Eine Unterschale mit zwei reparierten Randbestossungen.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)
247<br />
248<br />
| 79
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
249 249<br />
250<br />
249*<br />
PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />
HAUSMALEREI, Meissen, um 1735. Bemalung aus der Werkstatt F.J<br />
Ferner, Umkreis des Monogrammisten W, um 1750-60. Reiche kalligraphische<br />
Goldspitzenränder. Kartuschenrahmen mit Konsolen, darauf<br />
Vögel, Hunde und Jagdwild, Blumenkörbe als Bekrönung. In den<br />
Reserven Genrefigürchen. Unterglasurblaue Merkurstabmarke (Koppchen<br />
unterglasurblaue Schwertermarke), Diverse Dreherzeichen. H 4,2 cm. D<br />
11,9 cm. Berieben, Brandrisse.<br />
Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmalerei,<br />
Leipzig 1925, Abb.345-347.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
250*<br />
SCHOKOLADENTASSE UND UNTERTASSE MIT<br />
HAUSMALEREI, Meissen, um 1725-30, die Bemalug um 1750 von F. J.<br />
Ferner oder F. F. Meyer von Pressnitz mit einer Harfenspielerin bzw.<br />
Lautenspielerin, im Spiegel der Unterschale Kavalier mit Dame.<br />
Goldblattbordüren. Ohne Marke. H 6,6 cm, D 12,5 cm. Farben im Fond<br />
der Unterschale verkratzt.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
| 80<br />
251*<br />
TEEKANNE UND DECKEL MIT CHINOISERIEN, Meissen, um<br />
1740. Bemalt mit Chinoiserien in passigen Goldkartuschen mit Laub- und<br />
Bandelwerk mit Gitterwerk in Gold und Schwarz konturiert.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 10, Vergoldermarke H<br />
auf Kanne und im Deckel. H 10,7 cm. Gold teilweise leicht berieben.<br />
Provenienz:<br />
- J.J. Klejman Galleries, New York, 23 June 1956.<br />
- The Collection of Frederick J. and Antoinette van Slyke<br />
- Sotheby’s New York, 26. September 1989, Lot 44.<br />
- Privatsammlung Kanada.<br />
Ausstellung:<br />
- The Baltimore Museum of Art, 10 March 1964-23 June 1969.<br />
- Toronto, Ontario, The George R. Gardiner Museum of Ceramics Art,<br />
White Gold: The Discovery of Meissen Porcelain, 6 March 1996-5<br />
January 1997.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)
251<br />
252*<br />
KONFEKTSCHÄLCHEN MIT CHINOISERIE, Meissen, um 1735.<br />
Oktagonale Form, bemalt mit zwei Chinesen und einem Kind auf einer<br />
Schnörkelkonsole in Gold mit Gitterwerk und Laub- und Bandelwerk in<br />
Purpur und Eisenrot. Goldspitzenbordüre. Auf der Unterseite des Randes<br />
bunte ‘indianische’ Blütenzweige. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
D 14,5 cm. Gold berieben.<br />
Provenienz: Galerie Stuker, Bern, Mai 1986.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
253*<br />
UNTERSCHALE MIT HAUSMALERDEKOR, Meissen, um 1725.<br />
Bemalung von Anna Elisabeth Wald. Chinesen in Goldkartusche mit<br />
Laub- und Bandelwerk nach Meissener Vorbild. Goldspitzenbordüre,<br />
Goldrand. Ohne Marke. D 12,6 cm. Leicht berieben.<br />
Provenienz:<br />
- Wolfe Collection (Inventarnr.59)<br />
- Bonhams Knightsbridge, London, 17. Juni 1998, Lot 63.<br />
Für die Malerei vgl. Siegfried Ducret, Meissner Porzellan bemalt in<br />
Augsburg 1718 bis um 1750, Bd.I, Braunschweig 1971, Nr.354.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
252<br />
253<br />
| 81
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
254<br />
255<br />
255<br />
| 82<br />
254*<br />
SCHOKOLADENTASSE UND EINE UNTERSCHALE, Meissen<br />
und Vezzi, frühes 18. Jh. Bemalt mit radierten Goldchinesen zwischen<br />
Bäumen und Sträuchern auf Konsolen und Augsbuger Randbordüre. Die<br />
Untertasse wohl bemalt in der Werkstatt Abraham Seuter. Lüsterzeichen<br />
‘B.63’ und ‘B.C.S’. H 8,1 cm, D 13 cm.<br />
Provenienz: Sammlung von Bibra, Juni 1990.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
255*<br />
PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT AUGSBURGER<br />
GOLDCHINESEN, Meissen, um 1720-25. In der Art des Abraham<br />
Seuter, bemalt mit radierten Goldchinesen auf Konsolen und<br />
Terrainstreifen, in vergoldeten Randbordüren, dem sogenannten<br />
‘Augsburger Randmuster’. Lüsterzeichen in Eisenrot (X und B.C.S).<br />
H 4,4 cm. D 12,5 cm. Stark berieben.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
256*<br />
KUMME MIT CHINOISERIEN, wohl England, 2. Hälfte 18 Jh. Bemalt<br />
mit Chinesenszenen auf Landschaftsstreifen in Blattkartuschen mit<br />
Chrysanthemen in Eisenrot, gehöht in Gold, Ränder vergoldet,<br />
Goldspitzenbordüre am Rand. Ohne Marke. Goldmarke 5.<br />
H 8,4 cm. Glasur stark krakeliert, minimal restauriert.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
256<br />
257* ohne Abb.<br />
SCHOKOLADENTASSE UND UNTERTASSE<br />
‘FELS- UND VOGEL’ DEKOR, Meissen, um 1730-<br />
40. Bemalung nach ostasiatischem Vorbild in<br />
Unterglasurblau mit Fels und Vogel auf goldfarbenem<br />
Fond. DAZU: Ein Koppchen und Unterschale ‘en<br />
suite’, Meissen um 1730-40. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke mit Beizeichen. H 7,1 cm, D 21,1<br />
cm. Assortiert, Untertassen stark berieben. (4)<br />
Provenienz: Sotheby’s, Mai 1970.<br />
Vgl. Hans Syz, Catalogue of the Hans Syz<br />
Collection, Meissen Porcelain and ‘Hausmalerei’,<br />
Washington D.C. 1979, Nr.161.<br />
CHF 1 200.- / 1 500.-<br />
(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />
258*<br />
TEEDOSE MIT AUGSBURGER<br />
GOLDCHINESEN, Meissen, um 1725. Golddekor<br />
aus der Werkstatt Abraham Seuter in Augsburg.<br />
Balusterförmig, sechseckig mit flachem, rundem<br />
Deckel. In den Feldern radierte Goldchinesenszenen.<br />
Schwertermarke auf dem unglasierten Boden. H 10,3<br />
cm. Stark berieben, bestossen.<br />
Provenienz: Konrad Strauss, München, Oktober 1972.<br />
Vgl. Siegfried Ducret, Meissner Porzellan, bemalt in<br />
Augsburg 1718 bis um 1750, Bd. I, Braunschweig 1971,<br />
Abb. 168.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
258<br />
| 83
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
259<br />
260<br />
| 84<br />
259<br />
259*<br />
1 PAAR PORTRAITTAFELN, Renaissance, wohl Nordfrankreich,<br />
Ende 16. Jh.<br />
Eiche fein geschnitzt. Darstellung eines adligen Paares in profiliertem<br />
Rahmen. H 53,5 cm. B 37,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
260*<br />
OHRENFAUTEUIL „EN OS DE MOUTON“, Louis XIII, Paris um<br />
1650/80.<br />
Buche profiliert. Leicht trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit durch<br />
H-Steg verbundenen, geschweiften Beinen. Rechteckige, bogenförmig<br />
abschliessende Rückenlehne mit seitlichen Ohren und gepolsterten<br />
Armlehnen auf geschweiften Volutenstützen. Polychromer „Scalamandré<br />
Flammenstich“-Bezug. 60x54x49x113 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Picard, Paris, 2002.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
261*<br />
JARDINIERE, spätes Louis XV, Aachen-Lüttich, 18./19. Jh.<br />
Eiche reich beschnitzt mit Muscheln, Blättern und Zierfries. Rechteckiges<br />
Becken auf wellig ausgeschnittener Zarge mit markant ausstehenden und<br />
geschweiften Volutenbeinen. Grüner Messingeinsatz. 100x37x98 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)
261
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
262<br />
262*<br />
SCHREIN, Barock, wohl deutsch um 1700.<br />
Nussbaum gefriest, teils ebonisiert und fein eingelegt mit Bandelwerk,<br />
Blättern und Zierfries. Bastionsförmiger, dreiseitig verglaster Korpus mit<br />
vorstehendem und gewölbtem Kranz, freistehenden, gedrehten Ecksäulen<br />
auf gekehltem Sockel mit vergoldeten Kugelfüssen. 76x30x50 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
263<br />
| 86<br />
263*<br />
KLEINER FAUTEUIL „DE CABINET“, Louis XV, wohl Aachen-<br />
Lüttich um 1760.<br />
Eiche profiliert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />
Geschweifter, dreieckiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen. Markant eingezogene Rückenlehne „en arbalète“<br />
mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Jonc-Geflecht.<br />
Senfgelbes Velourssitzkissen. 65x49x40x80 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Norddeutscher Adelsbesitz.<br />
- Auktion Sotheby’s Amsterdam, Crowns and Coronets, 10.9./1.11.2006<br />
(<strong>Katalog</strong>nr. 961).<br />
Feiner und sehr seltener Fauteuil von bestechender Qualität.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
264*<br />
AUFSATZSCHREIBKOMMODE, Barock, wohl Strasbourg um 1720.<br />
Nussbaum, -wurzelmaser sowie diverse heimische Fruchthölzer gefriest<br />
und fein eingelegt mit Faltstern, Bandelwerk, Rautenmuster, Reserven<br />
und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit geradem, vorkragendem Kranz<br />
auf entsprechendem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. Schräge, aufklappbare<br />
Schreibplatte über breiter Schublade und bogenförmig ausgeschnittener<br />
Beinaussparung, flankiert von je 1 Türe unter Schublade.<br />
Inneneinteilung mit 3 Schubladen. Zurückgesetzter Aufsatz mit grosser<br />
Doppeltüre. Bronzebeschläge und -hänger. Etwas zu überholen.<br />
138x59x(offen 80)x246 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei B. Steinitz, Paris 1979.<br />
CHF 5 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 7 500.-)
264<br />
| 87
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
265<br />
266<br />
| 88<br />
265*<br />
KOMMODE, Barock, westdeutsch um 1750/70.<br />
Nussbaum und -wurzelmaser gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt.<br />
Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, randprofiliertem Blatt auf<br />
gekehltem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. In der Mitte markant<br />
eingezogene Front mit 4 Schubladen. Messingbeschläge und -hänger.<br />
126x67x88 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Rieter, 1990.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
266*<br />
GROSSER FAUTEUIL „A LA REINE“, Régence, westdeutsch um<br />
1730.<br />
Buche profiliert sowie beschnitzt mit Blattwerk. Leicht geschweifter, trapezförmiger<br />
Sitz auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit markant<br />
geschweiften Beinen. Flache. bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />
mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Polychromer<br />
„Kligi“-Seidenbezug mit geometrischem Muster. Sitzkissen.<br />
69x58x42x118,5 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Fromer, 1987.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
267*<br />
TRUMEAU, Louis XV, Basel/Frankfurt um 1760/70.<br />
Holz mouluriert, fein beschnitzt mit Blumen, Blättern, Kartuschen und<br />
Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, rechteckiger Rahmen mit fein<br />
bemaltem Fronton mit Flusslandschaft und Figurenstaffage. H 255 cm. B<br />
85 cm.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)
267
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
268<br />
269<br />
| 90<br />
268*<br />
SPIELTISCH, Louis XV, Bern um 1760.<br />
Nussbaum und Wurzelmaser gefriest sowie mit Rautenmuster und<br />
Zierfries eingelegt. Rechteckiges, vorstehendes, aufklappbares und innen<br />
mit grünem Filz bezogenes Blatt mit markant vorstehenden, abgerundeten<br />
Ecken auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen<br />
auf Bocksfüssen. 90x45x(offen 90)x73 cm.<br />
Provenienz: Auktion Stuker, Bern, 21.11.2007 (<strong>Katalog</strong>nr. 2171).<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
269*<br />
SPIEGEL, Louis XV, von J.F. FUNK (Johann Friedrich Funk, 1706-<br />
1775), Bern um 1765/75.<br />
Linde durchbrochen und fein beschnitzt mit Rocaillen, Kartuschen,<br />
Blättern und Zierfries sowie vergoldet. Rechteckiger, profilierter Rahmen<br />
mit fein durchbrochenem Kartuschenaufsatz. Feines Spiegelglas „en<br />
biseau“. H 102 cm. B 63 cm.<br />
Feiner Spiegel von hoher Qualität.<br />
J.F. Funk entstammte einer berühmten Berner Kunsthandwerker-Familie<br />
und war der Bruder des Ebenisten Mathäus Funk. Anfang der 1720er Jahre<br />
wurde J.F. Funk von seinem Vater in eine Bildhauer-Lehre geschickt. Wo<br />
genau er die Ausbildung absolvierte, weiss man nicht, sicher ist nur, dass J.F.<br />
Funk während seiner Gesellenzeit u.a. in Genf tätig war - ein Vertrag aus
270<br />
dem Jahr 1730 belegt seine Arbeit am Landhaus Lullin und erwähnt ihn als<br />
„Jean Friedrich Founk sculpteur“. Gegen Ende von 1731 etablierte er eine<br />
Werkstatt in Bern, wo er bald als wohlerfahrener Bildhauer bekannt war.<br />
Ein Jahr später erhielt er von der „Burgerkammer“ die Erlaubnis, in Bern<br />
Wohnsitz zu nehmen, womit die Voraussetzungen erfüllt waren, Aufträge<br />
zu erhalten. Nach dem „Roten Löwen“, dem Hauszeichen der Zunft zu<br />
Mittellöwen, folgte ein hochbedeutender Auftrag des Rates von Bern, nämlich<br />
die Schaffung eines neuen Thrones für das Haupt der Republik im<br />
Rathaus. In der Zeit zwischen 1740 und 1750 war J.F. Funk besonders produktiv;<br />
es gelang ihm, als Bildschnitzer und Spiegelhändler mit der württembergischen<br />
Spiegelfabrik in Stuttgart, einer fürstlichen Institution, so<br />
gute Kontakte zu knüpfen, dass er 1742 das Monopol für den Verkauf von<br />
Glas und Spiegelglas für die Schweiz erhielt. Von grosser künstlerischer<br />
Bedeutung für J.F. Funk und seine Werkstatt war der Aufenthalt des<br />
berühmten Bildhauers und Stukkateurs Johann August Nahl, der von 1746<br />
bis 1755 in Bern tätig war. Sein Einfluss auf das Funk-Atelier ist unverkennbar.<br />
Die zahlreichen Werke, die im folgenden Vierteljahrhundert entstanden<br />
und weit über Bern hinaus bekannt und beliebt waren, bezeugen die<br />
grosse Bedeutung des Betriebes.<br />
Lit.: H. von Fischer, Die Kunsthandwerker-Familie Funk im 18.<br />
Jahrhundert, Bern 1961. Ibid., Fonck.a.Berne, Bern 2001 (biogr.<br />
Angaben).<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
270*<br />
DAMENBUREAU, Louis XV, sign. M.D. COULERU A<br />
MONTBELIARD (Marc David Couleru, Meister 1750), um 1760.<br />
Rosenholz und Palisander gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt<br />
mit Rautenmuster, Kartuschen, Bandelwerk und Zierfries. Geschweifter,<br />
rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />
Beinen. Schräge, aufklappbare, innen mit grünem, goldgepresstem Leder<br />
bezogene Schreibplatte über 2 Schubladen. Inneneinteilung mit 2 grossen<br />
Zentralfächern, flankiert von je 3 Schubladen unter grossem Fach.<br />
Geheimfach. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 99,5x55,5x(offen<br />
74)x104,5 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Bischoff, 2000.<br />
Marc David Couleru war der jüngere Bruder von Abraham Nicolas<br />
Couleru, das bekannteste Mitglied der Ebenistendynastie Couleru im ostfranzösischen<br />
Montbéliard, das von 1407-1793 als kleines Territorium um<br />
„Mömpelgard“, dem heutigen Montbéliard im Burgund, zum Herzogtum<br />
Württemberg gehörte. Zusammen mit seinem Sohn Pierre Nicolas und<br />
sein Neffe Georges David war er in dessen Werkstatt als Geselle tätig.<br />
Deshalb war er auch Möbellieferant für den Stuttgarter Hof, für den<br />
Herzog Carl Eugen (1737-1793).<br />
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 190<br />
(biogr. Angaben).<br />
CHF 12 000.- / 20 000.-<br />
(€ 10 000.- / 16 670.-)<br />
| 91
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
271<br />
272<br />
273<br />
| 92<br />
271*<br />
LÖFFELSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um<br />
1735. In Form eine Lotusblüte, bemalt mit einer Hafenszene in einem runden<br />
Medaillon, auf der Aussenseite der Wandung blühende indianische<br />
Zweige, eisenrote Doppelringbordüre, Goldspitzenbordüre.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Goldmarke ‘43’. Ritzmarke P. D 14,5<br />
cm. Goldspitze berieben.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, 6. Juni 1989.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
272*<br />
LÖFFELSCHÄLCHEN MIT GELBFOND, Meissen, um 1745.<br />
Bemalung in der Art von Bonaventura Gottlieb Häuer. Passig ovale Form<br />
mit einer vierpassigen Landschaftsreserve, darin eine Uferszene mit<br />
Kirche und Figurenstaffage, in einer schwarz konturierten<br />
Goldspitzenbordüre am Rand. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
Vergoldermarke 1 im Dreipass, Pressnummer 29. L 16 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s, Oktober 1979.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
273*<br />
LÖFFELSCHÄLCHEN MIT GELBFOND UND<br />
KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735-39. Passig geschweifte<br />
Form, bemalt mit Hafenszenen, in einer goldgerahmten Kartusche mit<br />
Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, Rand vergoldet. D 15,3<br />
cm. Berieben.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 670.- / 1 250.-)<br />
274*<br />
KAFFEEKANNE UND DECKEL MIT KAUFFAHRTEISZENEN,<br />
Meissen, um 1728-32. Birnenförmig mit Schnabelausguss. Bemalt mit<br />
Hafenszenen in Goldkartuschen mit Lüsterfeldern und Laub- und<br />
Bandelwerk in Eisenrot und Purpur. In den Zwischenräumen indianische<br />
Blumen und Insekten. Am Rand und Ausguss Goldspitzenbordüre.<br />
Henkelrücken mit indianischer Blütenranke. Der gewölbte Deckel mit<br />
umlaufender Kauffahrteiszene in einer eisenroten Doppelringbordüre.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Goldmarke 7. auf beiden Teilen. H<br />
19,6 cm. Die Kanne mit Brandriss am Fuss mit kleinem fortlaufendem<br />
Haariss. Am Deckel kleine Farbabsplitterung.<br />
Provenienz:<br />
- Dr. Sali Guggenheim Collection<br />
- Christie’s Geneva, 15. Mai 1995, Lot 81.<br />
- Sammlung Hoffmann, Basel.<br />
- Christie’s London, 21. November 2005, Lot 22.<br />
Ausstellung: Au pays de l’or blanc, Musée Ariana Genève, 1999.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)
274<br />
| 93
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
275<br />
275 (Detail)<br />
276<br />
| 94<br />
275*<br />
KUMME MIT KAUFFAHRTEISZENEN UND<br />
TÜRKISFOND, Meissen, um 1735. In den goldgeränderten<br />
passigen Reserven Hafenlandschaften mit Ruinen und Figuren<br />
in europäischer und orientalischer Tracht. Im Fond<br />
Goldkartusche mit Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und<br />
Purpur, bemalt in Purpur Camaïeu mit einer<br />
Landschaftszenerie, Goldspitzenbordüre. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, Vergoldermarke 15, Dreherzeichen oo für<br />
Johann Gottlieb Kühnel. Vergoldung minimal berieben.<br />
Provenienz:<br />
- La Baronne Alix de Rothschild Collection, Christie’s<br />
London, 28. Juni 1976, Lot 192.<br />
- Walter J.Johnson Collection.<br />
- Christie’s New York, 23. April 1998, Lot 96.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
276*<br />
KOPPCHEN UND UNTERTASSE MIT<br />
KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735-38. Medaillon<br />
mit Hafenszenerie mit Palastkulisse in eisenroten<br />
Doppelringbordüren, indianischen Blütenzweigen und<br />
Streublümchen. Goldränder. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. Koppchen mit Dreherzeichen,<br />
Vergoldermarke D. auf beiden Teilen. H 4,6 cm, D 13 cm.<br />
Goldränder berieben.<br />
Provenienz: Christie’s New York, Mai 1983.<br />
Für die Malerei vgl. Armin B. Allen, Eighteenth Century<br />
Meissen Porcelain, from the Collection of Gertrude J. and<br />
Robert T. Anderson, Orlando Museum of Art, Orlando 1988,<br />
Nr.57-59.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)
277<br />
277*<br />
DECKELTERRINE MIT KAUFFAHRTEISZENEN<br />
UND PRÉSENTOIR, Meissen, um 1740. Mit seitlichen<br />
Palmetten Handhaben. Auf türkisfarbenem Fond bemalt mit<br />
Landschaftsreserven mit Hafenprospekten und<br />
Figurenstaffagen, Ränder, Griffe und Deckelknauf vergoldet.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. D 23,4 cm. Deckelknauf<br />
restauriert.<br />
Provenienz:<br />
- The Virginia Museum of Fine Arts, Richmond<br />
(Veräussert zur Aufstockung des Ankaufsetat)<br />
- Christie’s New York, Important European Furniture,<br />
Ceramics and Carpets, 20. Mai 2008, Lot 108.<br />
CHF 12 000.- / 15 000.-<br />
(€ 10 000.- / 12 500.-)<br />
278*<br />
BECHER MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um<br />
1730. Konische Form mit oktagonalem Ansatz. Polychrome<br />
Bemalung und alternierend eisenrote und purpurne<br />
Kauffahrtei- und Feldlagerszenen. Goldspitzenbordüre.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. H 11,3 cm. Ohne<br />
Deckel, Gold berieben.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
278<br />
| 95
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
279<br />
280<br />
281<br />
| 96<br />
279*<br />
UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735.<br />
Die Bemalung in der Art von Christian Friedrich Herold. Rundes<br />
Medaillon mit Hafenszene und Figurenstaffage in europäischer und orientalischer<br />
Tracht und Goldspitzenbordüre, eisenrote Doppelringbordüre.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. Vergoldermarke 3. D 17 cm.<br />
Goldspitzen berieben.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
280*<br />
KONFEKTSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen,<br />
um 1740. Quadratisch mit konkav eingezogenen Ecken. Lila Fond auf der<br />
Rückseite der Wandung, im Spiegel eine Reserve mit Hafenszene in<br />
eisenroter Doppelringbordüre. Goldrand. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke, eisenrotes Malersignet ‘2’. D 11,5 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Salz, Christie’s, New York, Mai 1983.<br />
Abbildung: Porzellansammlung Siegfried Salz, Berlin, Auktion Paul<br />
Cassirer und Hugo Helbing, Berlin 1929, Nr.226-38.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
281*<br />
LÖFFELSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE UND<br />
GELBFOND, Meissen, um 1735. Fassoniert gewellte Form mit ansteigender<br />
Fahne, im Spiegel ein rundes Medaillon mit einer Hafenszene mit<br />
Figurenstaffage in eisenroter Doppelringbordüre und blühenden indianischen<br />
Blumenzweigen auf der Fahne, Rand vergoldet. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke und Dreherzeichen. Malermarke E. in Purpur.<br />
Vergoldung und eisenrote Bordüre etwas berieben. D 14,7 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
282*<br />
PAAR SCHOKOLADENTASSEN UND UNTERTASSEN MIT<br />
PURPURFOND, Meissen, um 1740. Doppelhenkelige Form. Bemalt mit<br />
Landschaftsreserven zwischen indianischen Blumenzweigen auf purpurfarbenem<br />
Fond, die Untertassen mit holländischen Landschaften in eisenroten<br />
Doppelringbordüren. Unterglasurblaue Schwertermarke, Eisenrote<br />
Malermarken ‘X’ auf allen Teilen, Dreherzeichen. H 7,3 cm, D 23 cm.<br />
Minimal berieben.<br />
Provenienz: Christie’s London, 2. November 1998, Lot 304.<br />
Bonaventura Gottlieb Häuer (1710-1782), in Meissen tätig seit 1724, war<br />
1739 Vorsteher einer Malstube und wurde 1762 Malereivorsteher der<br />
Manufaktur. Häuer galt als einer der besten Landschafts- und<br />
Figurenmaler, ihm werden die ‘realistischen’ Landschaften, die Szenerien<br />
mit Bergleuten und die Landschaften mit Stadtprospekten und<br />
Figurenstaffagen zugeschrieben. Für Teile des Services mit lila Fond und<br />
vergleichbarer Malerei aus der Sammlung Siegfried Salz, Auktion Paul<br />
Cassier und Hugo Helbing, Berlin, 1929, Nr.226-238.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)
282<br />
283<br />
283*<br />
RIECHFLAKON MIT KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen um 1745.<br />
In Rocaillenform goldgehöht, mit polychromen Hafenszenen. In konkav<br />
gewölbtem Boden indianische Blumen auf goldenem Fond. Stöpsel in<br />
Form eines Delphins in Silber. Gesamthöhe 11,5 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Ernesto F. Blohm.<br />
Für die Form vgl. Rainer Rückert, Meissener Porzellan 1710-1810,<br />
München 1966, Nr.817; Hugo Morley-Fletcher, Meissen Porcelain in<br />
Colour, New York, 1979, Abb. S. 98; Abraham Den Blaauwen, Meissen<br />
Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam, 2000, S. 326, Nr. 232.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
283<br />
| 97
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
284<br />
285<br />
286<br />
| 98<br />
284*<br />
PAAR TASSEN UND UNTERTASSEN MIT GELBFOND UND<br />
LANDSCHAFTSRESERVEN, Meissen, um 1740-45. Bemalt mit<br />
Hafenszenen in Vierpassreserven auf gelbem Fond bzw. Landschaften in<br />
Goldgitterkartuschen konturiert in Braun auf den Unterschalen,<br />
Goldspitzenbordüren. Unterglasurblaue Schwertermarken, alle Teile mit<br />
Goldmarke, auf den Untertassen Pressnummer 63. H 4,5 cm, D 13,3 cm.<br />
CHF 3 600.- / 4 000.-<br />
(€ 3 000.- / 3 330.-)<br />
285*<br />
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT<br />
KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen, um 1725. Bemalt mit Hafenszenen<br />
in Goldkartuschen, darin kleine Miniaturchinesen und Hafenszenen.<br />
Goldspitzenbordüren am Rand. Im Fond des Koppchens indianische<br />
Blumen. Unterglasurblaue Schwertermarke, /, und Goldmarke ‘79.’ auf<br />
beiden Teilen D 11,3 cm. Untertasse auf Unterseite mit kleiner<br />
Randbestossung.<br />
Provenienz:<br />
- Privatsammlung Kanada<br />
- Christie’s New York, 20. Mai 2008, Lot 97.<br />
Ausstellung:<br />
The George R. Gardiner Museum of Ceramic Art, White Gold: The<br />
Discovery of Meissen Porcelain, 6 March 1996 - 5 January 1997.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
286*<br />
KOPPCHEN MIT UNTERTASSE, Meissen, um 1735-40.<br />
Landschaftsszenen auf kobalblauem Fond. In den zwei ovalen, schwarz<br />
konturierten Vierpasskartuschen mit Muschel- und Gitterwerk in Gold<br />
polychrome Landschaften mit Figurenstaffage. Im Fond des Koppchens<br />
ein mit Goldspitzen gerahmtes Rundmedaillon, darin ebenfalls eine bunte<br />
Landschaft mit Figurenstaffage. Am Innenrand des Koppchens<br />
Goldspitzenbordüre. Dreherzeichen. H 4,8 cm, D 12,5 cm. Gold leicht<br />
berieben.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)
287<br />
287*<br />
PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />
KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen, um 1725-30. Goldkartuschen mit<br />
Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, darin Hafenszenen.<br />
Unterseiten der Schalen mit drei umlaufenden eisenroten Ringen.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarken, Goldmarke ‘75.’ auf allenTeilen,<br />
diverse Ritzzeichen und /. H 12,2 cm. D 12,2 cm. Minimal bestossen und<br />
berieben.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
288*<br />
DOPPELHENKELTASSE UND UNTERTASSE MIT<br />
LANDSCHAFTSMALEREI, Meissen, um 1742/43. Polygonale Form.<br />
In Goldkartuschen mit Braunkonturen, polychrome Flusslandschaften mit<br />
Kauffarteiszenen. Goldspitzenränder und verstreuten ‘Deutschen Blumen’.<br />
Schwertermarke in Unterglasurblau, Goldmarke 18 auf beiden Teilen. H<br />
5,3 cm, D 13,2 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Italienische Privatsammlung,<br />
- Bonhams London, Fine European Ceramics, 25. Mai 2011, Lot 140.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
289*<br />
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE, Meissen, um 1735. Landschaftsund<br />
Kauffahrteiszenen. In Goldkartuschen mit Laub- und Bandelwerk in<br />
Purpur, darin Flusslandschaften mit Figurenstaffage. Goldspitzenbordüren.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarken, Vergoldermarke 53. auf allen Teilen.<br />
Dreherzeichen für Gottfried Seydel. H 4,5 cm, D 11,8 cm. Goldspitzen<br />
berieben und Rand bestossen.<br />
Provenienz: Sotheby’s New York, Juni 1973.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
288<br />
289<br />
| 99
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
290<br />
290 290<br />
291<br />
| 100<br />
290<br />
290*<br />
4 KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />
SCHWARZLOTMALEREI, Meissen, um 1739. Malerei in der Art von<br />
C.F. Herold. Goldene Vierpasskartuschen mit Lüsterfeldern mit purpur,<br />
lichtbraun schattierter Blattwerkrahmung. Darin, in Schwarzlotmalerei,<br />
Kauffartei-, Flusslandschftsszenen mit Figurenstaffage und Ruinen und<br />
Goldspitzenbordüren. Eine Unterschale mit Besitzerzeichen (kryptische<br />
Signatur). Unterglasurblaue Schwertermarke und Vergoldermarke 29 auf<br />
allen Teilen, diverse Dreherzeichen. H 4,2 cm, D 12,2 cm. Gold teilweise<br />
berieben. Die Koppchen mit kleiner Bestossung am Standring.<br />
Provenienz: Christie’s New York, 16.-18 November 1999, Lot 334.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 8 330.- / 12 500.-)
292<br />
291*<br />
BECHER MIT CHINOISERIE IN DER ART VON MEISSEN,<br />
Dresden, 19. Jh. In vierpassiger Goldkartusche mit schattiertem Blattwerk<br />
in Eisenrot, ein Chinese auf einem Gartenstreifen unter einem Schriftband<br />
‘inventio gravis imitatio levis’. Unterglasurblaue Pseudo AR-Marke.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
292*<br />
BECHER UND UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENEN,<br />
Meissen, um 1723-24. Bemalt mit Hafenszenen in Goldkartuschen mit<br />
Lüster und Laub- und Bandelwerk in Eisenrot, Goldspitzenbordüren.<br />
Ohne Marke, Goldnummer ‘1.’ auf beiden Teilen im Standring der<br />
Unterschale /. H 7,5 cm, D 12,5 cm. Vergoldung etwas berieben.<br />
Provenienz: Christie’s London, 6. Oktober 1986.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
293*<br />
SCHOKOLADENTASSE UND UNTERTASSE MIT<br />
KAUFFAHRTEISZENEN, Meissen, um 1730-35. Becherförmig mit<br />
Doppelhenkel, vierpassige Goldkartuschen mit Lüstermalerei und Laubund<br />
Bandwerk in Eisenrot und Purpur, darin bunte Hafenszenen.<br />
Goldspitzenbordüren am Rand. Unterglasurblaue Schwertermarken,<br />
Vergoldermarke ‘V’ auf beiden Teilen. Dreherzeichen auf der Untertasse<br />
H 7,4 cm, D 12,7 cm. Goldränder minimal berieben. Standringe mit winzigen<br />
Bestossungen.<br />
Die Form der Schokoladentasse ist durch die Konsistenz des Inhalts<br />
bedingt. Das Getränk wurde schaumig gerührt genossen. Die<br />
Doppelhenkel scheinen auf Gefässformen, die im mittelamerikanischen<br />
Ursprungsgebiet des Kakaos üblich waren, zurückzugehen.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />
293<br />
293<br />
| 101
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
294<br />
294*<br />
NEYN, PIETER PIETERSZ. DE<br />
(1597 Leiden 1639)<br />
Landschaft mit rastenden Wanderern.<br />
Öl auf Holz. Unten rechts monogrammiert: PN (ligiert).<br />
39,5 x 58 cm.<br />
Verso bezeichnet: J. van Goyen.<br />
Marijke de Kinkelder vom RKD, Den Haag, bestätigt die Eigenhändigkeit<br />
Pieter Pietersz. de Neyns, wofür wir ihr danken, und beschreibt es als ein<br />
qualitätsvolles Beispiels seines Schaffens.<br />
Ebenso Dr. Hans-Ulrich Beck bringt dieses Gemälde mit Pieter de Neyn<br />
in Verbindung und datiert es in die Mitte der 30er Jahre, wo sich dieser<br />
besonders Jan van Goyens näherte (siehe Schreiben vom 19. 5. 2001). Das<br />
ligierte Monogramm des Künstlers ist dabei charakteristisch für die 30er<br />
Jahre, ebenso wie die kühle Tonalität.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 16 670.- / 25 000.-)<br />
| 102<br />
295*<br />
ANTWERPEN, 2. HÄLFTE 17. JAHRHUNDERT<br />
Madonna mit dem Kind in einem Blumenkranz.<br />
Öl auf Kupfer. 25,4 x 20 cm.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 16 670.- / 25 000.-)
295<br />
| 103
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
| 104<br />
296<br />
296*<br />
SCHRIECK, OTTO MARSEUS VAN (NACHFOLGER DES<br />
18. JAHRHUNDERTS)<br />
(Nijmegen 1619 - 1678 Amsterdam)<br />
Gegenstücke: Waldstück mit Eichhörnchen und Insekten/<br />
Waldstück mit Schleiereule.<br />
Öl auf Leinwand. Je 72 x 56 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Lieb-Stähelin.<br />
- Sammlung Theophrast Lieb-Kaiser bis 1987.<br />
- durch Erbfolge an vorherige Besitzer.<br />
Die Zuschreibung an Otto Marseus van Schrieck wurde einst von<br />
Dr. H. Schneider-Christ (1888- 1953), Basler Kunsthistoriker und<br />
Direktor des RKD, Den Haag, vorgeschlagen.<br />
CHF 12 000.- / 18 000.-<br />
(€ 10 000.- / 15 000.-)
296<br />
| 105
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
298*<br />
TENIERS, DAVID d. J. (UMKREIS, 2. HÄLFTE 17.<br />
JARHHUNDERT)<br />
(Antwerpen 1610 - 1690 Brüssel)<br />
Serie von vier Gemälden: Allegorie der vier Jahreszeiten.<br />
Öl auf Kupfer. Je 17,9 x 14 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Baron Henri Samuel Philippe Gustave Lambert (Bruxelles<br />
1887 - 1933 Etterbeek).<br />
- Ferdinand Wilhelm Max Gustav von Goldschmidt-Rothschild (Frankfurt<br />
1913 - 1976 Riehen-Basel).<br />
- durch Erbfolge an vorherige Besitzer.<br />
Diese Darstellung der vier Jahreszeiten mit Frühling, Sommer, Herbst und<br />
Winter geht auf Prototypen David Teniers d. J. zurück, die sich in der<br />
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts grösster Beliebtheit erfreuten. Eine<br />
ähnliche Serie von David Teniers d. J. aus der National Gallery in London<br />
(Inv. Nr. 857-860) war kürzlich in der Ausstellung Wintermärchen im<br />
| 106<br />
Kunsthistorischen Museum in Wien und zuletzt im Kunsthaus Zürich zu<br />
sehen (siehe Ausstellungskat. 2011-2012, Nr. 47, S. 186-187). Dabei werden<br />
die Jahreszeiten durch je eine Hauptfigur im Vordergrund personifiziert<br />
und durch eine kleinere Nebenszenerie im Hintergrund ergänzt. Bei<br />
unserer Folge zeigt sich der Frühling als Gärtner im Vordergrund, während<br />
im Hintergrund ein Garten angelegt wird. Der Sommer wird durch einen<br />
Bauern mit Sense personifiziert und zeigt dahinter die Bauersleut beim<br />
Schneiden des Getreides. Den Herbst verkörpert ein Wirt mit Weinkrug<br />
und Glas vor der Schenke, im Hintergrund lassen sich die Winzer bei der<br />
Weinlese erkennen. Der Winter präsentiert sich mit einem warmgekleideten<br />
älteren Mann, der sich an einem Topf mit glühender Kohle wärmt,<br />
während sich im Hintergrund einige beim Schlittschuhlaufen an der Kälte<br />
erfreuen.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 25 000.- / 33 330.-)
298 298<br />
298<br />
298<br />
| 107
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
| 108<br />
299<br />
300
301 301<br />
299*<br />
STAUDER, FRANZ KARL<br />
(Ochsenhausen um 1660 - um 1725 Konstanz)<br />
Begegnung des Rudolf von Habsburg mit dem Priester, dem er der<br />
Legende nach sein Pferd geschenkt hatte, weil dieser das Allerheiligste<br />
trug. 1708.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: Frantz Carl Stauder<br />
inv. et pinxit 1708.<br />
51,2 x 68 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
300*<br />
STÖCKLIN, CHRISTIAN (ZUGESCHRIEBEN)<br />
(Genf 1741 - 1795 Frankfurt a. M.)<br />
Blick in eine Kathedrale.<br />
Öl auf Holz. 24,1 x 32,2 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
301*<br />
HANDMANN, JAKOB EMANUEL<br />
(Basel 1718 - 1781 Bern)<br />
Gegenstücke: Bildnisse der Brüder Müller aus Bern. 1781.<br />
Öl auf Leinwand. Auf dem ersten rückseitig Klebeetikette mit Aufschrift:<br />
Monsieur Müller (des colonnes) magistrat à Berne, frère de M.Müller<br />
colonel d’artillerie. Das zweite verso auf der Leinwand signiert und<br />
datiert: E. Handmann pinx: 1781.<br />
Je 25 x 19 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
| 109
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
302<br />
| 110<br />
Auktion:<br />
Samstag, 23. Juni 2012, 14.00 Uhr<br />
<strong>Katalog</strong>nr. 302 - 688<br />
302*<br />
KONFEKTSCHALE ALS SURTOUT, Meissen, um 1745. Passig<br />
durchbrochene ovale Form getragen von zwei Putten, die einen<br />
Baumstumpf umfassen, polychrome Staffierung, der Korb mit<br />
‘Holzschnitttblumen’ und ‘ombrierten’ Insekten bemalt, Goldrand. Spätere<br />
vergoldete Bronzemontierung, französisch, 19. Jahrhundert. H 41,2 cm.<br />
Blattwerk bestossen.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
303*<br />
REISESERVICE MIT ‘BOUCHER’ MALEREI, Meissen, um 1765-75.<br />
In rotem Velourkoffer. Bestehend aus: 1 Kaffeekanne und Deckel, 1<br />
Teekanne und Deckel, 1 Zuckerdose und Deckel, 1 Teedose mit Deckel, 1<br />
Kumme, 8 Teetassen, 6 Kaffeetassen, 13 Untertassen und 1 Untertasse<br />
einer Trembleuse (ohne Galerie). Alle Teile mit Darstellungen von Putten<br />
auf Wolken. Unterglasurblaue Schwertermarken mit Punkt,<br />
Pressnummern. H (Kaffeekanne) 27 cm. In mit rotem Velours bezogenem<br />
Koffer, 65,5x46x28,5 cm Minimal bestossen.<br />
Provenienz:<br />
- Vente Me Maurice Rheims (Paris, 11 décembre 1961, Lot 150)<br />
- Sammlung Jean Michard-Pelissier.<br />
- Christie’s Paris, Important Mobilier et Objets d’Art, Céramiques<br />
Européennes et Orfèvrerie, 25. Juni 2008, Lot 132.<br />
CHF 15 000.- / 18 000.-<br />
(€ 12 500.- / 15 000.-)
| 111
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
304 305<br />
306<br />
| 112<br />
304*<br />
DUDELSACKSPIELER, Meissen, um 1740-48. Modell von J.J<br />
Kaendler. Auf einem Felssockel der Harlekin mit übereinander gelegten<br />
Beinen, unter dem linken Arm den Dudelsack, bekleidet mit einem Wams<br />
mit Spielkartendekor. Ohne Marke. H 12,5 cm. Hände repariert, Hut mit<br />
Bestossung und repariert, Dudelsack repariert.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
305*<br />
LAUTENSPIELER, Meissen, um 1750. Modell von J.J. Kaendler und P.<br />
Reinicke. Auf einem Felssockel sitzend, singend und die Laute spielend<br />
und bekleidet mit einer goldgesäumten Jacke, rosafarbener Weste über<br />
schwarzer Kniebundhose. H 13 cm. Laute, linker Arm und Handgelenk<br />
repariert und retuschiert, rechter Arm und beide Schuhe repariert, Finger<br />
und Blätter bestossen.<br />
Zu den Feierabendberichten Kaendlers aus dem Jahr 1741 bei Rainer<br />
Rückert, Meissner Prozellan 1710-1810, Ausstellung im Bayrischen<br />
Nationalmuseum München 1966, Nr. 891.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
306*<br />
SCHACHFIGUR EINES LÄUFERS, Meissen, um 1750. Senkrecht<br />
gerippte Balusterform. Bunte Blumen- und Watteaumalerei eines<br />
Mädchens mit Laute und Harlekin, Goldränder. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. H 9 cm. Gold teilweise berieben.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)
307<br />
307*<br />
HARLEKIN UND COLUMBINE, Meissen, um 1740-45. Modelle von<br />
J.J. Kaendler und P. Reinicke. Jede Figur auf einem Felssockel, mit<br />
Dudelsack bzw. Drehleier sitzend. Unterglasurblaue Schwertermarke am<br />
Sockel. H 13,5 cm.<br />
Den Harlekin mit Dudelsack hat Kaendler in verschiedenen Versionen<br />
geschaffen (den Hut variiert). In seiner Taxa von 1748, in der die seit 1740<br />
entstandenen Modelle verzeichnet sind, kommt dieser Dudelsackspieler<br />
nicht vor, wohl aber ‘1 sitzender Tyroler Mägdgen auf der Leyer spielend’<br />
das im allgemeinen als Gegenstück zum Harlekin angesehen wird. Nach<br />
Jedding ist das auch als ‘Colombine’ titulierte Mädchen wohl bald nach<br />
1740 entstanden, der Harlekin vielleicht kurz zuvor. Nach Zimmermann<br />
(1926, S.148) hat Kaendler schon seit 1736 solche sitzenden Harlekine<br />
modelliert und ‘später mehrfach aufrepariert’.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
308*<br />
MINIATURFIGUR EINES MOPSES, Meissen, um 1750. In sitzender<br />
Pose ohne Sockel, mit hellbraun geflecktem Fell und einem purpurfarbenem<br />
mit Goldblattdekor bemalten Halsband und roséfarbener Schleife.<br />
H 4,6 cm. Linke Vorderpfote repariert.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
308<br />
| 113
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
309<br />
309*<br />
‘ENCRIER’ MIT PORZELLANFIGUREN IM LOUIS XV-STIL, das<br />
Porzellan Meissen 18. Jh. und China, 19. Jh. Die Bronzemontierung,<br />
Frankreich, 19. Jh. H 16 cm, die Figuren je ca. 12 cm. Erhaltungsmängel.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
310*<br />
2 MINIATURHUNDE, Meissen, um 1750. Jeder auf einem grüngehöhten<br />
Grassockel sitzend. Naturalistisch modelliert und staffiert. Spuren von<br />
Schwertermarken. H 4,5 cm. Bestossungen und Reparaturen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
311*<br />
MINIATURFIGUR EINER HENNE, Meissen, um 1750. Das Gefieder<br />
unbemalt, Schnabel und Kamm in Rot. Ohne Marke. H 5,5 cm. Minimal<br />
bestossen und restauriert.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
312*<br />
MINIATURFIGUR EINER HENNE, Meissen, um 1750. Auf einem<br />
kleinem runden Sockel stehend. H 3,5 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
| 114<br />
313*<br />
MINIATURFIGUR EINES AFFEN, Meissen, um 1740. Modell von<br />
J. J. Kaendler. Sitzend auf einem Grassockel, in der erhobenen rechten<br />
Hand eine Frucht. Ohne Marke. H 4 cm. Winzige Fehlerstelle am Ohr.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Wiederkehr, Zürich.<br />
- Christie’s London, 21. Februar.2005, Lot 140.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
314*<br />
MINIATUR WINDHUND, wohl Meissen, Mitte 18. Jh. Auf kleinem<br />
Natursockel sitzend, naturalistisch modelliert und das Fell staffiert in<br />
Rotbraun. H 4,2 cm. Auktionsetikette Christies London. Sockel und<br />
Schwanz repariert. Ohren bestossen.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
315*<br />
STEHENDES SCHAF, Meissen, um 1760. Modell von P. Reinicke. Auf<br />
rechteckigem, flachen, mit Blumen und Blättern belegten Sockel über<br />
einer Baumstütze, naturalistisch staffiert. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke am Sockel. H 14 cm. Bestossung.<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, 5. April 2005, Lot 6.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
310 310<br />
311 312 313<br />
314 315<br />
| 115
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
316<br />
316*<br />
ECUELLE MIT DECKEL UND UNTERSCHALE, Meissen, um<br />
1745-50. Rocaillenkartuschen im Relief mit Jagdszenen bemalt, zwischen<br />
Manierblumensträussen. In den Reserven grosse farbige Jagddarstellungen<br />
und ‘natürliche’ Blumen. Die Jagddarstellungen wohl nach Augsburger<br />
Stichen von Johann Elias Ridinger. Deckelknauf in Form einer<br />
Nelkenblüte. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummern. H 11cm,<br />
D 18,8 cm. Grosse Glasurabsplitterung (Brandschaden) im Spiegel der<br />
Unterschale, Standring mit Bestossung.<br />
Provenienz: Christie’s, Juni 1981.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
317<br />
| 116<br />
317*<br />
PORZELLAN TABATIÈRE MIT EINER ELBANSICHT, Meissen,<br />
um 1750. Rechteckige Form mit leicht gewölbtem Deckel. Auf allen<br />
Aussenflächen mit bunten Streublumen bemaltes Flechtrelief. Im Innern<br />
des Deckels vornehme Reiter mit Begleiter in einer Elblandschaft und<br />
Festung, wohl der Albrechtsburg in Meissen auf einem Hochplateau.<br />
Vergoldete Kupfermontierung mit Wellenprofil. L 8 cm. Glasur etwas<br />
abgerieben.<br />
Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 412.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />
318*<br />
TELLER AUS DEM SERVICE ‘PARIS DE MONTMARTEL-<br />
BETHUNE’, Meissen, um 1744. Runde passig fassonierte leicht gemuldete<br />
Form. Dekoriert mit dem ‘Gotzkowsky-Reliefdekor’. Auf der Fahne das<br />
von Löwen flankierte Allianzwappen Montmartel - Bethune unter Krone.<br />
Bemalt mit einem Strauss von deutschen Blumen, Schmetterling und<br />
Insekten. Goldrand. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 22.<br />
D 24,5 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, 14. Juli 1998, Lot 116.<br />
Jean Pâris de Montmartel (1690-1766) war der jüngste von vier Brüdern,<br />
‘célèbre de XVIIIe siècle, qui ont joué un rôle considérable’. Er war der<br />
Bankier des Hofes und Bankier der Pompadour. 1721 wurde er ‘secrétaire<br />
du Roi’ und 1748 königlicher Staatsrat, im gleichen Jahr erhielt er das<br />
Marquisat de Brunoy.<br />
Das Service wurde aller Wahrscheinlichkeit aus Anlass seiner Vermählung<br />
mit Marie-Armande de Béthune im Jahre 1746 in Auftrag gegeben.<br />
Die Macht und der Reichtum der Familie Pâris de Monmartel in Paris im<br />
18.Jh kann mit selben der Rothschilds im 19. Jh verglichen werden. Jean<br />
Pâris de Monmartel konnte seinen ohnehin grossen Einfluss am Hof<br />
Ludwigs XV. durch sein Amt als königlicher Hofschatzmeister und<br />
Staatskanzler noch festigen. In der Angelegenheit um die Vermählung<br />
Ludwigs XV. mit der sächsischen Prinzessin Maria Josepha - Enkelin<br />
Augusts des Starken- kam Montmartel ausserdem eine wichtige<br />
Vermittlerrolle zu.
318<br />
Bei seiner Vermählung 1746, erhielt er von August III. von Sachsen ein<br />
mit dem Allianzwappen Pâris-Béthune bekröntes Speiseservice, aufbewahrt<br />
- wie Quellen belegen - im ‘fruitier’, Montmartels Amtssitz bis zu<br />
seinem Tod 1766. Schwartz/Munger, ‘Gifts of Meissen Porcelain to the<br />
French Court, 1728-50’; Maureen Cassidy-Geiger, Fragile Diplomacy,<br />
2007, S. 147-148.<br />
Weitere Teile aus diesem Service ehemals in der Sammlung Hoffmeister,<br />
vgl. Sammlungskatalog 1999, I, Nr. 364 und Auktion Bonhams, The<br />
Hoffmeister Collection, II, 26. Mai 2010, lot 91; Rijksmuseum<br />
Amsterdam; Kunstgewerbemuseum Berlin; Sammlung Wark, Jacksonville<br />
Florida, Kat. 1984, Nr. 533.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
319*<br />
LIEGENDER MOPS, Meissen, um 1750. Ausformungen möglicherweise<br />
19. Jh. Modell J.J Kaendler. In liegender Pose mit ausgestreckten<br />
Vorderläufen. Um den Hals ein grünes Band mit purpurfarbener Schleife.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. L 9,8 cm. Vorderbeine restauriert.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
320*<br />
KLEINES PFÄNNCHEN, Meissen, um 1745-50. Runde Form mit<br />
ansteigender Fahne und einem Griff in Balusterform mit Rocaillen modelliert.<br />
Bemalt mit kleinen Sträussen ‘Deutsche Blumen’, Goldränder.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. H 6,8 cm, D 13 cm.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
319<br />
320<br />
| 117
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
321<br />
321*<br />
BLATTSCHALE, Meissen, um 1746. Modell möglicherweise von J.G.<br />
Ehder. Bemalt in Grün, Purpur und Gold. Naturalistisch modelliert und<br />
bemalt in Grün und in Purpurtönen, die Adern teilweise goldgehöht.<br />
Goldrand. Unterglasurblaue Schwertermarke. L 26 cm. Standring mit<br />
zwei kleinen Bestossungen.<br />
Vgl. Hans Syz, Catalogue of the Hans Syz Collection, Meissen Porcelain<br />
and ‘Hausmalerei’ Washington D.C. 1979, Nr.178; Rainer Rückert,<br />
Meissner Porzellan 1710-1810, München 1966, Nr.693; Rainer Rückert,<br />
Johann Ellisberger, Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts, 1977, Tafel<br />
133.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
322*<br />
SCHALE MIT VOGELDEKOR, Meissen, um 1741-45. Malerei von<br />
Christian Gottlob Häntzschel. Reliefdekor ‘Altbrandenstein’. Im Spiegel<br />
bemalt mit einem Eichelhäher. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />
Pressnummer 20. D 24,5 cm. Im Spiegel minimal berieben.<br />
Provenienz: Christie’s London, 11. Okober 1993, Lot 203.<br />
Vgl. Ulrich Pietsch, Eine Signatur von Christian Gottlob Häntzschel aus<br />
dem Jahre 1753 auf einer Meissner Porzellan-Figur von J. J. Kaendler, in:<br />
KERAMOS 160/98, S.3ff.,S.9, Arbeitsberichte, 1745.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
| 118<br />
323*<br />
PAAR KLEINE SCHNEEBALLENVASEN, Meissen, wohl 3. Viertel<br />
18.Jh. Balusterförmiger Korpus. Unbemalt. Mit Schneeballenblüten<br />
bedeckt.Appliziert mit freiplastischen Zweigen mit Blütendolden. An der<br />
Vasenschulter je zwei Kanarienvögel. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
H 17,5 cm. Schwanzende der Vögel abgebrochen, Blattwerk bestosssen,<br />
eine Blütendolde auf Deckel fehlend, ein Brandriss am Fuss.<br />
Provenienz: Christie’s New York, 24. April 1998, Lot 127.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
324*<br />
TELLER MIT HOLZSCHNITTBLUMEN, Meissen, um 1740-45.<br />
‘Altozier’ Relief. Goldrand. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />
Pressnummer 16. D 22,4 cm. Goldrand leicht berieben.<br />
Provenienz: Bonhams London, 13. Mai 2009, Lot 93.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
325* ohne Abb.<br />
KUMME MIT MANIERBLUMEN, Meissen, um 1750-60. Mit ausgezogenem<br />
Lippenrand auf Standring. Mit Manierblumen bunt bemalt, braune<br />
Randlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 24. H 8,1 cm,<br />
D 17,5 cm. Minimal bestossen.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)
323<br />
322 324<br />
| 119
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
326 328<br />
326*<br />
TERRINE MIT ‘BOUCHER-MALEREI’, Meissen, um 1763-74.<br />
Grosse runde Form mit Standring und Haubendeckel. Der Deckelgriff in<br />
Form eines Bacchusknaben. Purpurdekor und kupfergrüne<br />
Mosaikbordüre. Grüner ‘Mosaiquerand’. Amorettenszenen nach F.<br />
Boucher in Purpur-Camaïeu. Unterglasurblaue Schwertermarke mit<br />
Punkt. H 29,5 cm. Standring mit Bestossung.<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />
Hanover, 27-29. März 2007, Lot 758.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
327*<br />
TEEDOSE MIT DECKEL, Meissen, um 1750. Form mit gerundeter<br />
Schulter. Runder, gewölbter Deckel mit Blütenknauf. Türkis Fond mit<br />
passigen Reserven, darin bunte Manierblumen. Schwertermarke, versintert.<br />
H 13 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s, Juli 1981.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
328*<br />
DECKELDOSE ‘KONFITÜRENDOSE’, Meissen, um 1745-50.<br />
Zylindrische Form mit Holzschnittblumen und Früchtedekor bemalt. Der<br />
Deckel mit Erdbeerknauf. H 11,5 cm. Deckel restauriert.<br />
Provenienz: Sotheby’s Zürich, Mai 1981.<br />
Vgl. Rainer Rückert, Meissner Porzellan 1710-1810, Ausstellung im<br />
Bayerischen Nationalmuseum München, München 1966, Nr. 588f.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
329*<br />
WASSERKANNE MIT PARKLANDSCHAFTEN, Meissen, um 1750.<br />
Nach französischem Silbervorbild, auf türkisfarbenem Fond mit<br />
Landschaftsreserven in Goldkartuschen mit Watteau-Szenen.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. H 20 cm. Glasurabsplitterungen.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
| 120<br />
330*<br />
TASSE MIT BLUMENMALEREI, Meissen, um 1750. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke mit Beizeichen (2 kleine Punkte) H 8 cm. Repariert.<br />
Provenienz: Sotheby’s, Juli 1981.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
331*<br />
TEEKANNE MIT DECKEL, Meissen, um 1735.<br />
Holzschnittblumendekor. Eiförmig mit kurzem Ausguss und getrepptem<br />
Volutenhenkel, Deckel mit Zapfenknauf. Gelber Fond mit passigen<br />
Reserven, darin Holzschnittblumen in der Art von J.G. Klinger.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Malermarke A. in Purpur. H 9 cm.<br />
Ausguss begradigt, Deckelknauf repariert, Rand restauriert. Deckel wohl<br />
assortiert.<br />
Vergleiche für Dekor in der Sammlung Hans Syz, Catalogue of the Hans<br />
Syz Collection, Meissen Porcelain and ‘Hausmalerei, Washington 1979,<br />
Nr. 230; The Wark Collection, Early Meissen Porcelain, The Cummer<br />
Gallery of Art, Jacksonville 1984, Nr. 265.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
332*<br />
PAAR SAUCIÈREN, Meissen, Mitte 18.Jh. Schnabelausgüsse,<br />
Asthenkel mit plastisch aufgelegten Blüten an den Breitseiten, bemalt mit<br />
Watteau-Szenen, zwischen Manierblumensträusschen Goldränder.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. L 23 cm. Ein Ausguss mit Bestossung.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)
327 329<br />
330 331<br />
332<br />
| 121
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
333<br />
334<br />
335<br />
| 122<br />
333*<br />
ZWEI TELLER MIT ‘SEVRESMALEREI’, Meissen, um 1770. Jeder<br />
Teller mit Goldreserven und Zweigen in der Art von Sèvres auf grünem<br />
bzw. türkisfarbenem Fond. Der eine mit Amorettenszenen, der andere mit<br />
Vogel- und Blumendekor. Unterglasurblaue Schwertermarken mit Punk,<br />
Pressnummer 56, Malermarke B in Blau und A eingeritzt. D 24,5 cm bzw.<br />
25 cm.<br />
Provenienz:<br />
- The Hon. Marquis of Lansdowne, ehemals Meikleour House.<br />
- The Flahaut Collection of European Porcelain, Christie’s London,<br />
12. Juni 1995.<br />
CHF 1 600.- / 2 500.-<br />
(€ 1 330.- / 2 080.-)<br />
334*<br />
TEEDOSE UND DECKEL, Meissen, wohl 18. Jh. Balusterform mit<br />
godroniertem Ansatz. Deckel mit Pinienzapfenkanuf. Alternierend unterglasurblauer<br />
Dekor mit chinesischem Angler und Vogel im Geäst, mit<br />
Gold überdekoriert. Unterglasurblaue Schwertermarke und Beizeichen,<br />
Pressnummer 53. H 11,5 cm. Vergoldung minimal berieben.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
335*<br />
TEEDOSE MIT MOSAIKBORDÜRE, Meissen, um 1770-75.<br />
Hochrechteckig mit gerundeter Schulterplatte. Mit Prunuszweigen im<br />
Relief, purpur- und goldgehöht, an der Schulter und am Rand des<br />
Deckels grüner Mosaikdekor. Goldränder. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. H 13,5 cm. Diverse kleine Bestossungen.<br />
Provenienz: Sotheby’s, Februar 1981.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)
336<br />
336*<br />
PAAR TELLER, GRÜNES WATTEAUSERVICE, Meissen, um 1765.<br />
Für den Sächsischen Hof aus einer der Nachlieferungen 1764 oder 1765.<br />
‘Gotzkowsky-Relief’. Im Spiegel Watteau-Szene in Kupfergrün. Auf den<br />
kleinen Feldern der Fahne bunte ‘Manierblumen’. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke mit Punkt. Pressnummer 56. D 25 cm. Ein Teller mit<br />
minimaler Bestossung am Fussrand.<br />
Das ‘grüne Watteau-Service’ war eines der grössten Service für den<br />
Sächsischen Hof, geliefert in den 40er Jahren des 18.Jahrhunderts und in<br />
den Folgezeit ergänzt und erweitert. Vgl. dazu auch: Hoffmeister, D,<br />
Meissener Portellan des 18. Jahrhunderts, <strong>Katalog</strong> der Sammlung<br />
Hoffmeister, Hamburg 1999, Vol. I, S.310-111, Nr.199. Ein ähnliches<br />
Service wurde an den russischen Hof geliefert. Es befindet sich heute in<br />
der Eremitage in St. Petersburg.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
337*<br />
WAPPENSCHÄLCHEN, Meissen, 1768. Im Spiegel bekröntes<br />
Allianzwappen und Schriftband JOH.JAC.CALLENFELS-<br />
CAMTHRINA ENGELS, 1768. Unterglasurblaue Schwertermarke mit<br />
Punkt, Beizeichen am Standring. D 15,8 cm. Goldrand berieben.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
338*<br />
PAAR KERZENSTÖCKE, Meissen, um 1763-74. Rocaillenform mit<br />
Ozierrandrelief am geschweiften Fuss. Modelliert in Anlehnung an das für<br />
den preussischen General von Möllendorf 1761 rokokoförmig modellierte<br />
Leuchtermodell. Bunte Vodgelmalerei und verstreute Insekten.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke mit Punkt. H 24,8 cm. Gold an einigen<br />
Stellen minimal berieben.<br />
Provenienz: Christie’s London, Centuries of Style, 10.Juni 2010, Lot 187.<br />
Für das Grundmodell der Leuchter vgl. Hermann Jedding, Meissener<br />
Prorzellan des 18. Jahrhunderts, München 1979, S.94, Abb.158.<br />
CHF 3 800.- / 4 500.-<br />
(€ 3 170.- / 3 750.-)<br />
337<br />
338<br />
| 123
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
339 340<br />
341<br />
342<br />
| 124<br />
339*<br />
AUF POSTAMENT SITZENDER PUTTO ALS ALLEGORIE<br />
‘WINTER’, Meissen, Mitte 18.Jh. Aus einer Serie von Amoretten als<br />
Jahreszeitenallegorien. Ohne Marke. H 13,5 cm. Finger der rechten Hand,<br />
beide Zehenspitzen und der Mantelsaum rechts unten bestossen. Kleine<br />
Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 445.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
340*<br />
PUTTO ALS ALLEGORIE ‘WINTER’, Meissen, um 1745-50. Modell<br />
wohl von J.J Kaendler. Schlittschuhlaufender Putto mir Pelzumhang, polychrom<br />
staffiert. H 14,5 cm. Kapuze des Mantels und Saum links unten<br />
sowie die beiden Schlittschuhspitzen bestossen. Glasur berieben.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
341*<br />
MUSCHELSCHALE, Meissen, um 1750-60. Tief gemuldete<br />
Muschelform. Im Innern der Schale Gotzkowsky Reliefdekor mit erhabenen<br />
Blumen, im Spiegel Kranz aus Anemonenzweigen von einer Schleife<br />
zusammengehalten, auf der Fahne vier Blütenzweige. Die Reserve im<br />
Spiegel mit bunter Watteauszene bemalt, die Aussparungen auf der Fahne<br />
mit bunten Manierblumen und Streublümchen. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. L 22 cm. Minimale Randbestossung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
342*<br />
MINIATUR VASE, Meissen, spätes 18. Jh. Urnenförmig mit seitlichen<br />
Henkeln und Blumenmalerei. Unterglasurblaue Schwertermarke. H 6,4 cm.<br />
CHF 200.- / 300.-<br />
(€ 170.- / 250.-)
343*<br />
PAAR SCHÄFERFIGUREN, Meissen, um 1750-55. Modell Friedrich<br />
Elias Meyer. Beide auf einem Rocaillensockel stehend, begleitet von<br />
einem Hund bzw. einem Schaf. Er mit weissem Hut und Federbusch und<br />
Schultertasche und Flöte in der Hand. Sie mit einem langen Schäferstab<br />
in ihrer Linken. Unterglasurblaue Schwertermarke auf der glasierten<br />
Unterseite der Schäferin. H 24, 25 cm. Restauriert und etwas bestossen.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
344*<br />
PAAR SCHÄFERFIGUREN, Meissen, um 1750-55. Modell F. E.<br />
Meyer. Schäfern mit Lämmchen und Schäfer mit Hund. Jede Figur auf<br />
einem Rocaillesockel. Unterglasurblaue Schwertermarken. H 23 cm, 25<br />
cm. Restauriert und bestossen.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
345*<br />
ZIERVASE, Meissen, um 1750-60. Konische Form mit blütenförmiger<br />
Mündung auf der Aussenseite mit Blumen reliefiert, goldgehöht und<br />
bemalt mit Streublumen. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer<br />
24. H 10,5 cm. Rand bestossen, Gold berieben.<br />
Provenienz:<br />
- Lore und Rudolf Heinemann Collection.<br />
- Christie’s New York, 23. April 1998, Lot 137.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
343 344<br />
345<br />
| 125
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
346 347<br />
346*<br />
AUSRUFERIN MIT TRAGEKORB, Meissen, um 1750. Modell von F.<br />
E. Meyer. Stehend mit einem Korb mit Waren auf dem Rücken, die<br />
Schürze zusammengerafft, mit einem schwarzen Kopftuch und rosefarbenem<br />
Kleid und blauem Wams. Unterglasurblaue Schwertermarke am<br />
Sockel. H 11 cm. Zehen des linken Fusses restauriert, kleine retuschierte<br />
Glasurabsplitterung an Mieder und Bluse.<br />
Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 440.<br />
Vgl. für das Modell: Figürliches Porzellan aus der Sammlung Spitzner,<br />
Ausstellungskatalog Staatliche Kunstsammlungen Dresden,<br />
Porzellansammlung im Zwinger, 19. August bis 29 Dezember 1988, Nr.<br />
64. Wohl aus der Serie der St. Petersburger Ausrufer von J.J. Kändler und<br />
P. Reinicke um 1745, nach Zeichnungen von Jean-Baptiste Le Prince,<br />
Schüler von Boucher, der Russland bereiste und zahlreiche Porträts von<br />
Strassenverkäufern von da nach Paris brachte.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 126<br />
347*<br />
FIGUR EINER JAPANERIN, Meissen, Modell von J.J. Kaendler und P.<br />
Reinicke. Stehend mit ihrem Kind auf dem Rücken. Türkisfarbener Hut<br />
und purpurfarben gesäumter weisser Mantel. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke am Sockel. H 11,2 cm. Hut restauriert. Minimale<br />
Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz: Christie’s Paris, 19. März 2010, Lot 446.<br />
Vgl. Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts aus Bad Pyrmonter<br />
Privatbesitz, Ausstellungs <strong>Katalog</strong> Museum im Schloss Bad Pyrmont<br />
28.11.2002-26.1.2003. Die Figur ist vermutlich im Umfeld von<br />
Chinesendarstellungen, den sogenannten indianischen ‘Bajodten’, entstanden,<br />
die Peter Reinicke im April und Mai 1743 für den Grafen Brühl<br />
modellierte. Unter der Darstellungen von Vertretern fremder Völker gehören<br />
die oft als ‘japanisch’ angesprochenen, exotischen Chinesen zu den<br />
beliebtesten. Vgl. Karin Annette Möller, Meissner Porzellanplastik des 18.<br />
Jahrhunderts, Die Schweriner Sammlung, staatliches Museum Schwerin,<br />
Kunstsammlung Schlössser und Gärten, S. 100, 101.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)
348 349<br />
348*<br />
PORZELLANFIGUR ‘SPITZENKLÖPPLERIN BARBARA<br />
UTTMANN’, Meissen, um 1745. Modell von J.F. Eberlein. Bunt staffiert.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke. H 12 cm. Linker Arm mit alter<br />
Reparatur und Figur in Körpermitte repariert.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
349*<br />
FIGUR EINES WAGNERS, Meissen, um 1750. Modell von J. J.<br />
Kaendler, aus dem Zyklus der ‘Handwerker’. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. H 22 cm. Linke Hand restauriert, Radnabe geleimt,<br />
Meissel abgebrochen, Retuschen an Schultern, Blattwerk des Sockels<br />
bestossen.<br />
Provenienz: Sotheby’s New York, Nelson A. Rockfeller Collection, April<br />
1980.<br />
Für die Serie der Handwerker vgl. Otto Walcha, Meissner Porzellan,<br />
Dresden 1973, S.482, Abb.105.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
350*<br />
FIGUR ALLEGORIE DES WINTERS, Meissen, Mitte 18. Jh. Modell<br />
von J.F. Eberlein, nach Balthasar Permoser, aus einer Serie der vier<br />
Jahreszeiten. Mit verschränkten Armen auf einem Sockel stehend, begleitet<br />
von Amorette. Ohne Marke. H 26,5 cm. Sockel bestossen, Gold<br />
berieben, Ast mit Retusche, Brandriss.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
350<br />
| 127
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
351<br />
352<br />
| 128<br />
351*<br />
POUDREUSE, Louis XV, Paris um 1760.<br />
Rosenholz und Palisander gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven und<br />
Zierfries. Geschweifter, rechteckiger Korpus mit vorstehendem, dreigeteiltem<br />
Blatt - das mittlere innen spiegelbelegt, die seitlichen 1 Fach offenbarend<br />
- auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front<br />
mit Zentralschublade unter lederbezogenes Auszugstablar über der<br />
Beinaussparung, flankiert von je 2 bzw. 1 Schublade. Vergoldete<br />
Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 90x51x74 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Paris, 7.11.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 406).<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
352*<br />
SEMAINIER, Transition, Paris um 1765/70.<br />
Rosenholz gefriest sowie mit Reserven und Zierfries eingelegt. Prismierter<br />
Korpus auf gerader Zarge mit Winkelfüssen. Front mit 7 Schubladen.<br />
Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte „Gris St. Anne“-Platte.<br />
Fehlstellen. 69x42x132 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
353*<br />
FÜRSTLICHER FAUTEUIL DE BUREAU, Louis XV, mit<br />
Brandstempel des CHATEAU DE CHANTELOUP und Nr. 5, aus einer<br />
Pariser Meisterwerkstatt, um 1755.<br />
Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />
Markant geschweifter, abgerundeter Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge
353<br />
mit geschweiften Beinen. Markant eingezogene, bogenförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit direkt in die Stützen übergehenden Armlehnen. Jonc-<br />
Geflecht. Braunes Ledersitzkissen. 62,5x62x5x44x91,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Ehemals Sammlung des Duc de Panthièvre im Château de Chanteloup.<br />
- Auktion Millon&Roberts, Paris, 11.11.1993 (<strong>Katalog</strong>nr. 663).<br />
Feiner Fauteuil von bestechender Qualität.<br />
Das Château de Chanteloup gehörte dem Duc Etienne-François de<br />
Choiseul (1717-1785), dem Besitzer einer der brillantesten Sammlungen<br />
seiner Zeit. Erst ein Jahrhundert später konnte der Mythos, der das<br />
Schloss und seinen Erbauer umgab wie auch die Umstände, die im Jahr<br />
1823 zu dessen Zerstörung führten, aufgeklärt werden, obwohl es sich um<br />
ein vielbeachtetes Geschehen in der Geschichte der Touraine handelte.<br />
1927 konnte anlässlich einer Ausstellung in Tours, die die Geschichte des<br />
Schlosses aufleben liess und die zahlreichen Sammlungen, in Frankreich<br />
und im Ausland, beleuchtete, die ihre Bedeutung dem Château de<br />
Chanteloup verdanken, etwas Klarheit geschaffen werden.<br />
Nach dem Erwerb des Anwesens 1761 und während den Jahren seines<br />
Aufenthalts (1771-1774) konnte Choiseul das Schloss zum Blühen bringen;<br />
er nahm Verbesserungen und Vergrösserungen an den Gebäuden vor,<br />
schuf Gärten und einen chinesischen Park, von dem heute noch die<br />
berühmte Pagode vorhanden ist. Er bestellte bei den besten Ebenisten seiner<br />
Zeit Mobiliar, das seinem Pariser Palais ebenbürtig ist. Seine<br />
Gefolgschaft setzte sich zusammen aus Künstlern, Intellektuellen,<br />
Musikern und Persönlichkeiten, die sich der königlichen Autorität widersetzen.<br />
Das höfische Leben während der 20 Jahre, die der Duc de<br />
Choiseul und seine Familie und Freunde das Schloss bewohnten, darf als<br />
Symbol für die „art de vivre à la Française“ betrachtet werden.<br />
Die Zeit nach dem Tod des Duc de Choiseul bedeutete für Chanteloup<br />
den Niedergang; seine Sammlungen wurden verkauft und auseinandergerissen,<br />
wobei der Garde-Meuble de la Couronne eine grosse Anzahl von<br />
Objekten erwarb, die in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt sind. Trotz<br />
des Kaufs des Anwesens 1786 durch den Duc de Penthièvre (Louis Jean<br />
Marie de Bourbon, 1725-1793), der seine bedeutende Gemäldesammlung<br />
mitbrachte, insbesondere Werke von François Boucher, hatten die<br />
Revolutionswirren eine fatale Auswirkung auf Chanteloup. Das Schloss<br />
wurde beschlagnahmt, geleert und als „bien national“ 1797 verkauft.<br />
CHF 12 000.- / 20 000.-<br />
(€ 10 000.- / 16 670.-)<br />
| 129
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
354<br />
354*<br />
KOMMODE, Louis XV, Paris um 1760/70.<br />
Rosenholz und Palisander gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt.<br />
Rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen. In der Mitte wenig gebauchte Front mit 3<br />
Schubladen, die oberste zweigeteilt. Bronzebeschläge und -applikationen.<br />
Profilierte „Rouge Médoc“-Platte. 108,5x89,5x87,5 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Tschachtli, 1987.<br />
CHF 6 000.- / 10 000.-<br />
(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />
355<br />
| 130<br />
355*<br />
ENCOIGNURE, Louis XV, sign. ARMANT (Henri Armand, Meister<br />
1766), Paris um 1770.<br />
Rosen- und Veilchenholz kanneliert und gefriest. Geschweifter, dreieckiger<br />
Korpus mit kannelierten Eckstollen auf bogenförmig ausgeschnittenem<br />
Sockel. Gebauchte Front mit Doppeltüre. Vergoldete Bronzebeschläge<br />
und -sabots. Profilierte „Rouge de Flandres“-Platte. Verso mit alter<br />
Etikette eines Garde Meuble. 80x54x88 cm.<br />
Provenienz: Erworben in einem Schloss an der Loire.<br />
Es sind nur wenige von H. Armand signierte Möbel erhalten geblieben.<br />
Quellenmässig ist er für die Jahre 1760 bis 1780 erwähnt und für elegante,<br />
bewusst schlicht gehaltene Möbel von hoher Qualität bekannt.<br />
Lit. P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 27<br />
(biogr. Angaben).<br />
CHF 4 500.- / 7 500.-<br />
(€ 3 750.- / 6 250.-)<br />
356*<br />
DUCHESSE „EN BATEAU“, Louis XV, in der Art von L.M.<br />
LEFEVRE (Louis Michel Lefèvre, Meister 1749), Paris um 1760.<br />
Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen und Zierfries.<br />
Geschweifter, abgerundeter Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit 8<br />
geschweiften Beinen. Bogenförmig abschliessendes, ungleichhohes Kopfund<br />
Fussteil mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Heller<br />
„Designers Guild“-Bezug. Sitzkissen. 176x75x46x93,5 cm.<br />
Die feinen Blumenschnitzereien weisen auf Arbeiten des Pariser „menuisier“<br />
L.M. Lefèvre hin.<br />
Lit.: J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français du<br />
XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 256f. (biogr. Angaben). P. Kjellberg, Le<br />
mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 496 (biogr. Angaben).<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)
| 131<br />
356
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
357<br />
357*<br />
1 PAAR GEFASSTE FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, sign.<br />
P.F.J. CORBISIER (Pierre François Corbisier, Meister 1768), Paris um<br />
1770.<br />
Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />
Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />
mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Verel de Belval<br />
Madrigal Trianon“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern.<br />
66,5x59x43x96,5 cm.<br />
Provenienz: Auktion Piasa, Paris, 20.12.1999 (<strong>Katalog</strong>nr. 107).<br />
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 185<br />
(biogr. Angaben).<br />
CHF 15 000.- / 25 000.-<br />
(€ 12 500.- / 20 830.-)<br />
| 132<br />
358*<br />
GEFASSTER ECKFAUTEUIL „DE COMMODITE“, Louis XV, sign.<br />
A. BONNEMAIN (Antoine Bonnemain, Meister 1753), Innungsstempel,<br />
Paris um 1760.<br />
Buche fein beschnitzt mit Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie grün/<br />
grau gefasst. Geschweifter, dreieckiger Sitz auf tiefer, wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit ausstehenden, direkt in die geschweiften Stützen<br />
übergehenden Armlehnen. Jonc-Geflecht. Ohne „Pot de chambre“.<br />
58x49x45x84 cm.<br />
Seltener Nachtstuhl von hoher Qualität.<br />
A. Bonnemain, der „le Jeune“ genannt wurde, um ihn von seinem Bruder<br />
Pierre zu unterscheiden, arbeitete in der Rue Saint-Nicolas und stellte vor<br />
allem Sitzmöbel, Schränke und Buffets im Louis XV und Louis XVI her,<br />
mit schönen Proportionen und raffinierten Schnitzereien. Im Pariser<br />
Musée des Arts décoratifs steht ein von Bonnemain gefertigtes Tabouret..<br />
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIII siècle, Paris 1989; S. 81f.<br />
(biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français<br />
au XVIIIe siècle, PAris 1976; I, S. 22 (biogr. Angaben).<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)
358<br />
| 133
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
359 360<br />
361<br />
359*<br />
TELLER MIT RELIEFBLUMEN UND MEDAILLON, Höchst, um<br />
1770. Bemalt mit einem gerahmten Medaillon in einer mit Blumen reliefierten<br />
Fahne. Unterglasurblaue Radmarke, eingepresst CIN. D 24,6 cm.<br />
Vgl. Horst Reber, Höchster Porzellan des 18. Jahrhunderts aus<br />
Privatbesitz, Höchst 1985, S.159.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
360*<br />
OVALE PLATTE MIT MONOGRAMM, Höchst, um 1770. Auf der<br />
Fahne Reliefblumen. Im Spiegel Monogramm in Medaillon, Streublumen.<br />
Unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen. L 35 cm.<br />
Vgl. Horst Reber, Höchster Porzellan des 18. Jahrhunderts aus<br />
Privatbesitz, Höchst 1985, S.159.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 134<br />
361*<br />
PAAR TASSEN UND UNTERTASSEN MIT<br />
LANDSCHAFTSMALEREI IN PURPUR CAMAIEU, Höchst, um<br />
1760-70. Feine holländische Landschaften mit Figurenstaffage und verstreuten<br />
Insekten, braune Randlinien. Unterglasurblaue Radmarken,<br />
Ritzmarken. H 4,9 cm, D 12,9 cm.<br />
Vgl. Karl Heinz Esser/ Horst Reber, Höchster Fayencen und Porzellane,<br />
Mainz 1964, Nr.263.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)
362<br />
363 362<br />
362*<br />
KAFFEEKANNE UND ZWEI TASSEN UND UNTERTASSEN,<br />
Höchst, um 1770-75. Purpurner Streifendekor und bunten Landschaften<br />
in Reserven. Die Kanne modelliert mit einem Tierkopfhenkel und<br />
Ausguss mit Maskaron am Ansatz. Unterglasurblaue Radmarke.<br />
Ritzzeichen. H 18 cm. H 5,5 cm. Auf und unter dem Deckelrand der<br />
Kanne je eine kleine Randbestossung, Knauf bestossen und geklebt.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
363*<br />
PUTTO MIT DREHLEIER, Höchst, um 1750-53. Aus einer<br />
Musikkapelle. Ohne Marke. IZ in grün (Joh. Zechinger). H 10 cm.<br />
Restauriert.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Siegfried Ducret Zürich, August 1974.<br />
Vgl. Karl Heinz Esser/ Horst Reber, Höchster Fayencen und Porzellane,<br />
Mainz 1964, Abb.38.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 135
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
364<br />
365<br />
| 136<br />
364*<br />
GRUPPE ‘DER APFELDIEB’, Höchst, Modell J.P. Melchior, um 1775-<br />
80. Modelliert als Mutter mit 3 Kindern auf einem Grassockel.<br />
Unterglasurblaue Radmarke. H 17 cm. Kopf der Mutter geklebt, diverse<br />
Reparaturen, Fehlstellen und Bestossungen.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
365*<br />
FIGUR EINES VOGELS, Höchst, um 1770-75. Auf mit plastischen<br />
Weintrauben belegtem Sockel. Unterglasurblaue Radmarke. H 6,5 cm.<br />
Federn repariert, Blattwerk bestossen.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)
366<br />
366*<br />
FIGURENGRUPPE, KINDER IM MASKENKOSTÜM, Höchst,<br />
Modell J. P. Melchior, um 1770-80. Der Knabe und das Mädchen auf<br />
einem erhöhten Felssockel in tanzender Pose. Ohne Marke. H 17,5 cm.<br />
An Fingern und Sockel bestossen, die Maske in seinen Händen fehlt.<br />
Provenienz: Christie’s, November 1980.<br />
Vgl. KERAMOS 56/72, Abb.26; Kurt Röder/ Michel Oppenheim, Das<br />
Höchster Porzellan auf der Jahrtausend-Ausstellung in Mainz 1925, Mainz<br />
1930, Nr.380; Karlheinz Esser/ Horst Reber, Höchster Fayencen und<br />
Porzellane, Mainz 1964, Nr.144; Reber Horst, Höchster Porzellane des 18.<br />
Jahrhunderts aus Privatbesitz, Höchst 1985, S.103.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
367*<br />
DECKELDOSE IN FORM EINES VOGELNESTES, wohl<br />
Frankenthal, 18.Jh. In der Art von Meissen naturalistisch modelliert mit<br />
Weidengeflecht. Deckel mit moosartiger Oberseite, in der Mulde zwei<br />
Vogeljungen, die von einem am Rand sitzenden Vogel gehütet werden. H<br />
10 cm. Ritzmarke D2. Randbestossungen.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
367<br />
| 137
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
368 369<br />
368*<br />
LIEBESGRUPPE ALS MONATSALLEGORIE, Ludwigsburg, Modell<br />
J. A. Bauer, um 1767-70. Auf marmoriertem Sockel, bunt staffiert.<br />
Unterglasurblaue CC-Marke. H 12,3 cm. Hut des Kavaliers, Säbel und<br />
Blumen bestossen, linker Daumen mit kleinem Sprung.<br />
Vgl. Keramos 34/66, Abb. 15-17 u. S.96, Text 89ff.; Hans Christ,<br />
Ludwigsburger Porzellanfiguren, Stuttgart und Berlin 1921, S.54; Alt-<br />
Ludwigsburger Porzellan, Ausstellungskatalog, Württembergisches<br />
Landesmuseum Stuttgart, 1959, Nr. 554; Otto Wanner-Brandt, Album<br />
der Erzeugnisse der ehemaligen Württembergischen Manufaktur Alt-<br />
Ludwigsburg, Stuttgart 1906, Nr.164.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
369*<br />
BILDERHÄNDLER, Ludwigsburg, um 1766-68. Modell wohl J.C.<br />
Haselmeyer oder J. Nees. Auf einem Rocaillesockel stehend mit schwarzem<br />
Hut, blauer Jacke über eisenrotem Hemd und gelben Hosen, in beiden<br />
Händen Grafiken anpreisend. Unterglasurblaue CC-Marke auf der<br />
Rückseite des Sockels, Ritzzeichen. H 14,5 cm. Restauriert.<br />
Vgl. Mechthild Landenberger/ Peter Lahnstein, Das Ludwigsburger<br />
Porzellan und seine Zeit, 1980, Abb.32, Text S.113.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 138<br />
370*<br />
SCHÄFERGRUPPE MIT DUDELSACKSPIELER, Ludwigsburg,<br />
18.Jh. Modell wohl von J.C. Beyer. Dudelsackspielender Schäfer und<br />
junge Schäferin auf einer felsigen Ruine sitzend vor Arkadenfragment,<br />
bewachsen mit einer Blättergirlande und bekrönt vom beflügelten Amor,<br />
zu ihren Füssen liegende Schafe und ein Ziegenbock. Unterglasurblaue<br />
CC-Marke. Eingeritzt A+F.3+TF und S N.04, Figurenmalermarke S. H<br />
32 cm. Zahlreiche Reparaturen.<br />
Vgl. Otto Wanner-Brandt, Album der Erzeugnisse der ehemlaigen<br />
Württembergischen Manufaktur Alt-Ludwigsburg, Stuttgart o.J. (1906),<br />
Nr. 397. Für eine Diskussion zur künstlerischen Urheberschaft der<br />
Figurengruppe vgl. Reinhard Jansen, Glanz des Rokoko, Ludwigsburger<br />
Porzellan aus der Sammlung Jansen, Museum für Angewandte Kunst<br />
Köln, 2008, S. 124.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)
370<br />
| 139
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
371*<br />
KAPERNLÖFFEL, Höchst, um 1765. Griff refliefiert mit Rocaillen,<br />
Laffe durchbrochen. L 19,2 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
372*<br />
FIGUR EINER SPINETTSPIELERIN AUS DER SERIE DER<br />
KLEINEN MUSIKSOLI, Ludwigsburg, um 1770. Modell von Josef Nees<br />
um 1767. Unterglasurblaue CC-Marke. Malermarke in Purpur (des<br />
Dominikus Chr. Sausenhofer, 1760-1802) H 12,2 cm. Sockelunterseite und<br />
Spinett bestossen. Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz: Sotheby’s Olympia London, European Ceramics, 9. Oktober<br />
2001, Lot 130.<br />
Vgl. Hans Dieter Flach, Ludwigsburger Porzellan, Stuttgart 1997, S.298,<br />
Nr.503.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 140<br />
371<br />
373*<br />
NAJADE MIT MUSCHELSCHALE, Ludwigsburg, um 1768. Modell<br />
wohl J. Nees. In ein antikisierendes purpur geblümtes Tuch gehüllt, eine<br />
Muschelschale in beiden Händen haltend. Zu ihrer Rechten auf dem quadratischen<br />
Sockel eine Vase. Figurenmalermarke des Dominus Chr.<br />
Sausenhofer (tätig 1760-1802). H 13,7 cm.<br />
Joseph Nees war in Ludwigsburg tätig von 1759-68, 1769 ging er nach<br />
Zürich.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
374*<br />
PAAR FIGUREN EINES BETTLERPAARES, Ludwigsburg, um 1765.<br />
Modelle J. J. Louis. Unterglasurblaue CC-Marke und Kurhut, Ritzmarke<br />
3 (Bettlerin). H 15,8 cm. Rechter Unterarm der Bettlerin restauriert.<br />
Provenienz: Christie’s, November 1980.<br />
Vgl. Hans Christ, Ludwigsburger Porzellanfiguren, Stuttgart und Berlin,<br />
1921, S. 37.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)
372<br />
373 374<br />
| 141
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
375 376<br />
375*<br />
FIGURENGRUPPE ‘DIE MÄHER’, Ludwigsburg, um 1767-70. Aus<br />
einer Reihe von Monatsbildern. Auf einem quadratischen Sockel der<br />
Bauer mit Sense in der Hand auf einem gemähten Grasbündel gelehnt,<br />
die Bäuerin an seiner Seite stehend, mit einem Rechen in ihrer Rechten.<br />
Unterglasurblaue CC-Marke unter Kurhut, Ritzmarke CC:Z:I.MO3. H<br />
12,5 cm. Restaurierungen an der Sense und Gras, Zehen bestossen.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
376*<br />
LIEBESGRUPPE ALS MONATSALLEGORIE, Ludwigsburg, Modell<br />
J.A. Bauer, um 1767-70. Auf quadratischem Sockel, bunt staffiert. Der<br />
Kavalier mit Dreispitz und Zopf sitzend auf einer Bank. Rechts von ihm<br />
eine Frau mit Hut, mit einer Blume in der vorgestreckten linken Hand,<br />
nach der er greift. Sein rechter Arm umfasst ihre Taille. Unterglasurblaue<br />
CC-Marke. H 12 cm. Hut des Jünglings bestossen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
| 142<br />
377*<br />
GROSSE JÄGERGRUPPE, Ludwigsburg, um 1770. Modell von Johann<br />
Christian Haselmeyer, um 1766. Jäger mit seiner Gefährtin, unter einem<br />
Baumstamm sitzend, zu seiner Rechten zwei Jagdhunde. Am Baumstamm<br />
rechts ein erlegter Rehbock. Naturalistischer Bodensockel. Bunte<br />
Staffiertung. Unterglasurblaue CC-Marke auf der Rückseite. Eingeritzt<br />
FN. Eisenrote Malermarke S. H 23,5 cm. Diverse kleine Bestossungen.<br />
Provenienz: Sotheby’s New York, European Furniture and Works of Art,<br />
27. Oktober 2001, Lot 31.<br />
Johann Christoph Haselmeyer, Wachsbossierer aus Tübingen, Schüler von<br />
P.F Lejeune, 1740-71 erwähnt. Reinhard Jansen, Glanz des Rokoko,<br />
Ludwigsburger Porzellan aus der Sammlung Jansen, Museum für<br />
Angewandte Kunst Köln, 2008, S. 106.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)
377<br />
| 143
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
378<br />
379<br />
| 144<br />
378*<br />
PLATTE MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Ludwigsburg, um 1765-<br />
70. Runde Form. Fahne mit Flechtwerkbordüre. Im Spiegel,<br />
Landschaftsmalerei mit einer Flusslandschaft mit drei Fischern, die ihre<br />
Netze aus dem Wasser ziehen, auf dem felsigen Ufer im Hintergrund eine<br />
Festung, Streublumen. Unterglasurblaue CC-Marke und Kurhut, gestempelt<br />
8, eingeritzt 3C und A. Blaue Malermarke S über t (?). D 35 cm.<br />
Die Landschaftsmalerei stammt möglicherweise von Vorlagen des<br />
Obermalers G. Fr. Riedel, die Malersignatur wohl von Johann Friedrich<br />
Steinkopf, den Mechthild Landberger seit 1762 als Landschafts- und<br />
Tiermaler seit dem Jahr 1762 erwähnt, Mechthild Landenberger/ Peter<br />
Lahnstein, Das Ludwigsburger Porzellan und seine Zeit, 1980.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
379*<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT BATAILLENSZENEN,<br />
Ludwigsburg, um 1770. Schlachtenszene mit Türken, Goldränder.<br />
Unterglasurblaue CC-Marke unter Kurhut, Ritzmarken. H 4,8 cm,<br />
D 12,7 cm. Goldrand teilweise leicht berieben, Tasse mit Bestossung.<br />
Vgl. Otto Wanner-Brandt, Album der Erzeugnisse der ehemaligen<br />
Württembergischen Manufaktur Alt-Ludwigsburg, Stuttgart 1906,<br />
Nr.1102 und 1193 (purpur camaïeu); Mechthild Landenberger/ Peter<br />
Lahnstein, Das Ludwigsburger Porzellan und seine Zeit, 1980, S.129.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
379A<br />
379A*<br />
HELMKANNE UND BECKEN, Frankenthal, Simon Feilner, um 1787-<br />
88. Waschgarnitur aus Becken und Helmkanne. Ovales Becken auf<br />
hohem Standring. Fahne vierpassig geschweift. Kanne in Urnenform. Auf<br />
dem Spiegel des Beckens und den Breitseiten der Kanne<br />
Landschaftsinseln mit Seestücken mit Architektur und Figurenstaffage<br />
Unterglasurblaue CT-Marke mit Kurhut und mit Punkt und 88 auf<br />
Becken, auf Helmkanne 87. L (Becken) 37,9 cm. H (Helmkanne) 28 cm.<br />
Ausguss repariert.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, Fine Decorative Arts: Baroque to Neoclassicism,<br />
8. Juni 1999, Lot 148.<br />
Für die Malerei vgl. Die Solitaires der Manufaktur Frankenthal,<br />
Ausstellungskatalog für das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg,<br />
Jörn Bahns, Heidelberg, 1993, <strong>Katalog</strong> Nr.71,124.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />
380*<br />
MÄDCHEN ALS ALLEGORIE DER WISSENSCHAFT,<br />
Frankenthal, Modell Carl Gottlieb Lück, um 1770. Das Mädchen bunt<br />
staffiert auf rocaillegerahmten Grassockel stehend, die rechte Hand erhoben,<br />
in der Linken ein geöffnetes Buch. Unterglasurblaue CT-Marke<br />
unter Kurhut. H 15,5 cm. Linker Unterarm abgebrochen und angeleimt,<br />
Zeigfinger der rechten Hand abgebrochen und fehlend.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, 13. Juli 1998, Lot 533.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
380<br />
| 145
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
381<br />
381*<br />
SCHÄFERGRUPPE, Frankenthal, Modell C.G. Lück, um 1770.<br />
Rasensockel mit plastischen grünen Blättern und goldstaffierten Rocaillen.<br />
Der Schäfer sitzend, sich seiner Dame zuwendend, einen Korb im linken<br />
Arm, vor dem Paar zwei Schafe. Unterglasurblaue CT-Marke und Kurhut<br />
mit Beizeichen, eingeritzt M, Malermarke 71 (‘). H 19 cm. Henkel des<br />
Korbes fehlend. Diverse kleine Bestossungen.<br />
Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, München 1911, Tafel<br />
106, Nr.435.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
382*<br />
FIGURENGRUPPE ‘UNGLEICHES PAAR’, Frankenthal, Modell<br />
C.G. Lück, um 1770. Auf einem hohen bewachsenen und naturalistisch<br />
staffierten Terrrainsockel mit zwei Baumstümpfen und vorgelegten<br />
Goldrocaillen nebeneinander stehendes und sich umarmendes Paar.<br />
Unterglasurblaue CT-Marke unter Kurhut und 7, Ritzmarke SZ. H 15,4<br />
cm. Zeigefinger der rechten Hand der Frau abgebrochen, linke Hand, Hut<br />
und Rocksaum des Mannes restauriert.<br />
Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, München 1911, Bd.<br />
II, Tafel 106, Nr.437.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
| 146<br />
383*<br />
ALLEGORIE DER BAUKUNST, Frankenthal, Modell C. G. Lück, um<br />
1776. Modelliert als Mädchen mit Säulenfragment. Unterglasurblaue<br />
CT-Marke unter Kurhut und 76 für 1776. H 15 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Basel.<br />
Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, Band I, München 1911,<br />
Tafel 108, Nr.447.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
384*<br />
MÄDCHEN MIT BLUMEN, Frankenthal, Modell J. A. Bauer, um 1773.<br />
Unterglasurblaue CT-Marke unter Kurhut und 73 für 1773. Eingeritzt<br />
XXI. H 14,5 cm. Stark repariert.<br />
Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, Bd. 2, München<br />
1911, Tafel 127, Nr.532.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)
382<br />
383 384<br />
| 147
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
385<br />
386<br />
| 148<br />
385*<br />
SELTENE FIGURENGRUPPE ‘DIE STRAFE’, Frankenthal, Modell<br />
J.P. Melchior, um 1783. Modell Nr. 7: Der Hanswurst bekommt von<br />
Kindern Schläge. Farbig staffiert. Unterglasurblaue CT-Marke mit<br />
Kurhut, darunter 3 Punkte und die Jahreszahl 88. H 13,5 cm. Kleine<br />
Erhaltungsmängel.<br />
Vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, München 1911, Bd.<br />
II, Nr.578.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
386*<br />
AMOR ALS ABBÉ, Frankenthal, Modell Lanz, nach 1762. Unbemalt.<br />
Die Figur in Schrittstellung auf einem Rocaillesockel. Bekleidet mit<br />
Haube, geraffter Soutane und Bäffchen, die Hände in einem grossen pelzgefütterten<br />
Muff. Unterglasurblaue CT-Marke unter Kurhut. H 10,4 cm.<br />
Sockel mit kleiner Bestossung.<br />
Vgl. Barbara Beaucamp-Markowsky, Frankenthaler Porzellan, Die Plastik,<br />
Band 1, München, 2008, S. 137.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)
387<br />
387*<br />
SELTENE MUSIKGRUPPE EINER CHINESIN MIT ZWEI<br />
KINDERN, Frankenthal, Modell J.P. Melchior, um 1783. Auf einem<br />
Felssockel erhöht sitzende Chinesin mit Zupfinstrument und zwei Kindern<br />
mit Blasinstrument und Glocke zu ihren Füssen. Unterglasurblaue Marke<br />
CT mit Kurhut und Punkt, eingeritzt CF. H 15,5 cm.<br />
Vgl. Barbara Beaucamp-Markowsky, Frankenthaler Porzellan. Die Plastik,<br />
2008, <strong>Katalog</strong> Nr. 306, Dort ausführlich zu Vergleichsmodellen in öffentlichen<br />
Sammlungen.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
388*<br />
FIGUR MIT MASKE, Frankenthal, um 1765. Aus einer Folge verkleideter<br />
Kinder, Modell von Franz Conrad Linck (1730-93) . Auf goldgehöhtem<br />
Rocaillesockel mit appliziertem Moos, das kleine Mädchen im<br />
Tanzschritt, eine Maske vor den Oberkörper, farbig staffiert.<br />
Unterglasurblaue CT-Marke mit Kurhut und 82. H 11,4 cm. Kleine<br />
Restauration am Hut.<br />
Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, März 2004, Lot 1700.<br />
Für das Modell vgl. Barbara Baucamp-Markowsky, Frankenthaler<br />
Porzellan, Band 1, Die Plastik, München 2008, S.370, Nr. 205.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
388<br />
| 149
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
389<br />
389*<br />
PAAR TELLER MIT BLUMENMALEREI, Frankenthal, um 1775.<br />
Form ‘à la façon d’argent’, der profilierte goldgehöhte Rand durch<br />
Lorbeerstäbe in Relief akzentuiert. Im Spiegel polychrome<br />
Blumenmalerei, auf der Fahne Blütenzweige. Unterglasurblaue CT-Marke<br />
mit Kurhut und 75 in Unterglasurblau, eingeritzt N2 bzw. FII0. D 25 cm.<br />
Provenienz: Christie’s Amsterdam, 6. April 2005, Lot 309.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
390<br />
| 150<br />
390*<br />
SELTENE GROSSE GRUPPE ‘SCHÄFERIN IM TURM’,<br />
Frankenthal, um 1785. Modell von J.P. Melchior. Auf terrassenartig<br />
modelliertem Terrainsockel eine nischenartige Turmruine, in welcher eine<br />
schlafende Schäferin von 2 Knaben bewacht wird, der eine an das<br />
Mauerwerk lehnend, der andere über die Mauerkrone herabhängend,<br />
begleitet von einer Gras fressenden Ziege. Auf der Rückseite 2 weitere<br />
rastende Schäferkinder mit Schaf. Ohne Marke. H 37 cm. Brandrisse,<br />
Restaurierungen.<br />
Dieselbe Gruppe abgebildet in: Die Kunst Porcelain zu machen,<br />
Frankenthaler Prozellan 1755-1800, Ausstellung aus Anlass der<br />
Manufakturgründung vor 250 Jahren 20. Mai - 18. September 2005,<br />
Erkenbert-Museum Frankenthal, S.80, Abb. 1. Für weitere Ausformungen<br />
des Modells, unbemalt, vgl. Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler<br />
Porzellan, München 1911, Band 2, Nr.608, Tafel 152, Sammlung Jean<br />
Wurz, Mannheim, Frankenthaler Porzellan, Versteigerungskatalog<br />
Rudolph Lepke, Berlin, 10. und 11. Dezember 1924, Nr.139, Abb. Tafel<br />
24.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)
390<br />
| 151
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
391<br />
392<br />
| 152<br />
391*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, sign. NOGARET A<br />
LYON (Pierre Nogaret, Meister 1745 in Lyon), um 1760.<br />
Nussbaum mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit ausstehenden Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />
Jonc-Geflecht. Sitzkissen mit „Manufacture Prelle“-Seidenbezug mit<br />
Blumen und Blättern. 63x50x42x96,5 cm.<br />
Provenienz: Ehemals Sammlung Dr. Obermüller.<br />
CHF 5 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />
392*<br />
AUFSATZ-ENCOIGNURE, Louis XV, Paris um 1750.<br />
Palisander gefriest. Abgerundeter, dreieckiger Korpus mit wenig vorstehendem<br />
Kranz auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit Winkelfüssen.<br />
Leicht geschweifte Front mit jeweils Doppeltüre auf 2 Ebenen. Vergoldete<br />
Bronzebeschläge. Profilierte, grau/beige gesprenkelte Marmorplatte.<br />
68x49x162 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Ehemals Maison Barbe, Paris.<br />
- Privatbesitz, Frankreich.<br />
- Auktion Christie’s, Paris, 19.12.2007 (<strong>Katalog</strong>nr. 281).<br />
CHF 5 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />
393*<br />
KLEINER HALBSCHRANK, sog. „meuble d’entre deux“, Régence,<br />
Paris um 1730.<br />
Amarant gefriest und mit Diamantspitzen eingelegt. Geschweifter, leicht<br />
trapezförmiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
Winkelfüssen. In der Mitte wenig gebauchte Front mit Doppeltüre und<br />
profilierter Schlagleiste. Vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen.<br />
Ersetzte, profilierte „Brèche d’Alep“-Platte. 78x48x78 cm.
393<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Robert Schumann.<br />
- Auktion Rheims, Paris, 12.4.1951 (<strong>Katalog</strong>nr. 249).<br />
- Französischer Besitz.<br />
- Auktion Christie’s Paris, 28.4.2005 (<strong>Katalog</strong>nr. 189).<br />
CHF 9 000.- / 14 000.-<br />
(€ 7 500.- / 11 670.-)<br />
394*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, wohl Basel um 1760.<br />
Nussbaum mouluriert und fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />
Jonc-Geflecht. 67x51,5x46x96 cm.<br />
Provenienz: Ehemals Sammlung von Planta.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
394<br />
| 153
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
395<br />
396<br />
| 154<br />
395*<br />
KLEINE KOMMODE, Louis XV, sign. J.B. GALET (Jean Babtiste<br />
Galet, Meister 1754), Innungsstempel, Paris um 1760.<br />
Rosenholz und Palisander gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt.<br />
Geschweifter, leicht trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen<br />
Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen.<br />
In der Mitte wenig gebauchte Front mit 2 Schubladen. Vergoldete<br />
Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, rot/grau/weiss gesprenkelte<br />
Marmorplatte. 81x46x87,5 cm.<br />
CHF 7 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 830.- / 10 000.-)<br />
396*<br />
KLEINE ANRICHTE-DESSERTE, Louis XVI, sign. F. REIZELL<br />
(François Reizell, Meister 1764), und G. KINTZ (Georges Kintz, Meister<br />
1776) Paris um 1785.<br />
Mahagoni kanneliert und profiliert. Rechteckige, markant abgerundete<br />
und in durchbrochene Messinggalerie gefasste „Carrara“-Platte auf gerader<br />
Zarge mit durch entsprechendes Zwischentablar verbundenen, kannelierten<br />
Säulenbeinen. Front mit Zentralschublade, flankiert von je 1<br />
schwenkbaren Schublade. Feine Bronze- und Messingbeschläge sowie<br />
-sabots. 65x37x90 cm.<br />
CHF 7 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 830.- / 10 000.-)<br />
397*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, Paris um 1750.<br />
Nussbaum mouluriert und fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende<br />
Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.<br />
Polychromer „Barberini“-Seidenbezug. 50x48x43x95 cm.<br />
CHF 5 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 7 500.-)
| 155<br />
397
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
398<br />
398*<br />
1 PAAR FAUTEILS «A LA REINE», Louis XV, Paris um 1760/70.<br />
Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />
Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />
mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Bordeauxroter<br />
„Prelle“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 66x58x44x94 cm.<br />
CHF 5 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 7 500.-)<br />
399<br />
| 156<br />
399*<br />
KLEINER SCHREIBTISCH, Louis XVI, in der Art von J. CANABAS<br />
(Joseph Gengenbach, genannt Canabas, Meister 1766), Paris um 1780.<br />
Mahagoni profiliert. Nierenförmiges, teils randgefasstes Blatt mit aufklappbarem<br />
Lesepult auf durchbrochenen Volutenstützen mit Jochsbeinen<br />
auf Rollen. Bronzeknopf. Mit alter Inventarnr. 3590. 92x45x79 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s London, 24.1.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 175).<br />
Feiner Tisch von hoher Qualität, ganz in der Tradition des Pariser<br />
Ebenisten Canabas.<br />
Die Werke von J. Gengenbach, genannt Canabas , bestechen durch bestes<br />
Mahagonifurnier „d’un grain très serrée“ und die Perfektion der<br />
Verarbeitung. Gengenbachs Vorliebe galt in erster Linie der Herstellung<br />
von kleineren Möbeln - „gueridons“, „ bonheurs du jour“, „tricoteusesétagères“,<br />
„pupitres à musique“ etc., doch fanden auch Sekretäre,<br />
Kommoden und Sitzmöbel den Gefallen der Nobilität.<br />
Lit.: J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au<br />
XVIIIe siècle, Paris 1976; S. 28 (biogr. Angaben).<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
400*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV, Frankreich um 1760.<br />
Nussbaum und Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und<br />
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge<br />
mit geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne<br />
mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Fortuny Granada“-<br />
Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 63x57x43x91,5 cm.<br />
Provenienz: Auktion Poulain, Paris, 27.3.1998 (<strong>Katalog</strong>nr. 155).<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)
| 157<br />
400
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
401<br />
402<br />
| 158<br />
401*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „A LA REINE“, Régence/Louis XV, Paris um<br />
1740.<br />
Buche fein beschnitzt mit Muscheln, Kartuschen und Zierfries.<br />
Trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />
Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten<br />
Armlehnen auf geschweiften -stützen. Jonc-Geflecht. Sitzkissen mit polychromem<br />
„Manufacture Prelle“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern.<br />
65x51x44x99 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Adelsbesitz, Holland.<br />
- Auktion Sotheby’s Amsterdam, Crowns and Coronets, 30.10/1.11 2006<br />
(<strong>Katalog</strong>nr. 43).<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
402*<br />
BEMALTE PENDULE mit Sockel, Louis XVI, Neuchâtel um 1780.<br />
Holz grün gefasst. Geschweiftes Gehäuse mit Vasenaufsatz auf sich nach<br />
unten markant verjüngendem Sockel. Gewölbtes Emailzifferblatt mit arabischen<br />
Minuten- und römischen Stundenzahlen. Spindelwerk mit<br />
1/2-Stundenschlag auf Glocke. Bronze- und „laiton repoussé“-Beschläge.<br />
35x16x109 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
403*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „EN CABRIOLET“, Louis XV, Paris um 1760.<br />
Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />
Hufförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />
Beinen. Eingezogene, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit<br />
gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Polychromer „Fortuny<br />
de Medici“ -Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 57x50x45x91,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Privatsammlung, Deutschland, um 1955 über Victor Grandpierre in die<br />
Sammlung geliefert.<br />
- Auktion Christie’s London, 24.1.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 32).<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
| 159<br />
403
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
404 405<br />
406<br />
| 160<br />
404*<br />
FIGURENGRUPPE ‘DER WÜTENDE SCHUSTER’, Höchst, um<br />
1770-80. Modell wohl von J. P. Melchior. Radmarke. H 19,5 cm. Hund<br />
angeleimt, Tischbein repariert, Schemel mit Sprung, Brandrisse.<br />
Provenienz: Sotheby’s, 4. März 1986.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
405*<br />
FIGUR EINES MAURERS, Höchst, Modell J. P. Melchior, um 1770.<br />
Der mit schwarzem Dreispitz, brauner Jacke und Schürze über<br />
Kniebundhose bekleidete Handwerker beim Bauen einer Mauer auf<br />
einem mit Gras bewachsenen Felssockel. Unterglasurblaue Radmarke,<br />
eingeritzt IE W No53. H 15,5 cm. Hut und Mörtelbecken repariert.<br />
Provenienz: Nelson A. Rockefeller Collection, New York.<br />
Stilistisch ist diese Figur dem Modell des ‘wütenden Schusters’ zuzuordnen.<br />
Vgl. Kurt Röder/Michel Oppenheim, Das Höchster Porzellan auf der<br />
Jahrtausend-Ausstellung in Mainz 1925, Mainz 1930, Nr.540; Esser /<br />
Reber, Höchster Fayencen und Porzellane, Mainz 1964, Nr.204; Horst<br />
Reber, Höchster Porzellan des 18. Jahrhunderts aus Privatbesitz, Höchst<br />
1985, S.140.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
406*<br />
MÄDCHEN MIT SCHOSSHUND, Höchst, Modell J. P. Melchior, um<br />
1775. Auf niedrigem Felssockel mit Grasbelag stehend und einen Spaniel<br />
im linken Arm, die rechte Hand ermahnend erhoben. Unterglasurblaue<br />
Radmarke, eingeritzt IW 24 und No.59. H 16 cm. Minimale<br />
Bestossungen.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
407<br />
407*<br />
VIER TASSEN UND UNTERTASSEN MIT VOGELMALEREI,<br />
Ansbach, um 1770. Auf Seestück, bzw. Gras- und Terrainsockeln bunte<br />
Vogelmalerei, kleine verstreute Insekten und Streublumen.<br />
Unterglasurblaue Marke A, z.T. Ritzzeichen. Standring und Ränder teilweise<br />
mit Bestossungen. Goldrand einer Tasse stark berieben.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 670.- / 1 250.-)<br />
408*<br />
TELLER MIT VOGELMALEREI, Amstel, 2. Hälfte 18. Jh. Gewellter<br />
Rand mit Ozierrandrelief. Bemalt mit einer Schwalbe auf einem Ast sitzend<br />
und verstreuten Insekten auf der Fahne. Goldrand. Amstel in<br />
Unterglasurblau. D 24,5 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
409*<br />
TIERFIGUR EINES ESELS, möglicherweise Ansbach, um 1780. Esel<br />
mit Sattel, stehend, naturalistisch modelliert und staffiert. Ohne Marke.<br />
H 13,5 cm. Ohren restauriert.<br />
Mangan-Malerzeichen(?) auf der teilweise unglasierten Standfläche des<br />
Sockels, möglicherweise aufzulösen als Signatur des Figurenmalers D.<br />
Chr. Sausenhofer, Ludwigsburg, tätig 1760-1802.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
408<br />
409<br />
| 161
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
410 410<br />
411<br />
| 162<br />
410*<br />
KAFFEEKANNE UND DECKEL, Ansbach, um 1770. Gebaucht, auf<br />
schmalem Fussrand. Rocaillenhenkel, Ausguss mit Maskaron am Ansatz,<br />
einem Mädchenkopf. Gewölbter Deckel mit plastisch aufgelegten Blättern<br />
und Birne als Knauf. Bunte Blumenstücke und Streublümchen. H 25,5 cm.<br />
Vgl. Adolf Bayer, Ansbacher Porzellan, Braunschweig 1959, Abb.88;<br />
Gesamtkatalog der Sammlung Adolf Bayer, Ansbacher Fayence und<br />
Porzellan, Ansabch 1963, Abb.113 bzw. Nr.397, 398.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
411*<br />
DECKELVASE, Fürstenberg, um 1780. Auf dem gewölbten Deckel und<br />
Vasenwandung polychromer Girlandendekor. Ränder vergoldet. F und 2<br />
G in Unterglasurblau. H 29 cm. Deckelknauf mit Bestossung.<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />
Hanover, 27.-29. März 2007, Lot 809.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)
412 413<br />
412*<br />
SCHÄLCHEN IN WEINBLATTFORM, Fulda, um 1785.<br />
Tiefgemuldete Form mit Asthenkel, auf drei winzigen Füsschen stehend.<br />
Am oberen Rand der äussseren Wandung ein Ozierband mit vier kartuschenförmigen<br />
Aussparungen, darin kleine bunte Streublümchen, innen<br />
umlaufend Blütengirlande, mit einer Schleife gebunden. Heinrichsmarke<br />
(1781-1788) in Unterglasurblau. L 8,8 cm. Henkel repariert.<br />
Provenienz: Privatsammlung New York.<br />
Vgl. Christoph Fritsche/ Gregor Karl Stasch, Hochfürstlich Fuldische<br />
Porcellainmanufaktur 1764-1789. Ausstellungskatalog Vonderau-Museum<br />
Fulda, 10. Juni bis 28. August 1994, Hetjens Museum Düsseldorf, 25.<br />
September bis 11. Dezember 1994, S.197, Nr.125.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
413*<br />
SCHOKOLADENKANNE UND DECKEL, Würzburg, um 1775-80.<br />
Gebauchte Form mit seitlichem Griff zur Montierung von Holzstiel und<br />
flachem Deckel mit Öffnung. Ozierrandrelief und Bemalung mit purpurfarbener<br />
Mosaikbordüre mit herabhängenden und schattierten§<br />
Blumengirlanden. Ritzmarke CGW. H 14 cm. Kleiner Haarriss an<br />
Mündung, Deckel bestossen, Gold berieben.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Adolf Beckhardt, Frankfurt (später New York).<br />
- Dr. Hans Syz Collection, Washington D.C (Sammlungsnummer 286)<br />
Literatur: Siegfried Ducret, Das Würzburger Porzellan des 18.<br />
Jahrhunderts 1775-1780, Braunschweig 1968, S.63, Abb.26, Text S.56.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
414*<br />
TEEDOSE, Würzburg, um 1775-80. Hochrechteckig, mit leicht gewölbter<br />
Schulterplatte. Kurzer Zylinderhals. Unterhalb der Schulter umlaufendes<br />
Ozierband. Bemalt mit Mosaikbordüre in der Art von Meissen in<br />
Purpur mit herabhängenden Blumengirlanden und schattierten deutschen<br />
Blumen. Ohne Marke. H 17 cm. Gold berieben, Deckel fehlt.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Adolf Beckhardt, Frankfurt (später New York).<br />
- Dr. Hans Syz Collection, Washington, D.C. (Sammlungsnummer 775).<br />
Literatur: Siegfried Ducret, Das Würzburger Porzellan des 18.<br />
Jahrhunderts 1775-1780, Braunschweig 1968, S.63, Abb.27.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
414<br />
| 163
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
415<br />
417<br />
419<br />
| 164<br />
416<br />
415*<br />
KANNE MIT DECKEL, Fürstenberg, um 1765-70. Balusterförmig, mit<br />
seitlichem Griff modelliert mit Rocaillen, flacher Deckel mit Blüte als<br />
Kanuf. Reliefdekor und bunte Landschaftsmalerei in Goldkartuschen.<br />
Ohne Marke. H 14 cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
416*<br />
MILCHKANNE MIT DECKEL MIT TIER- UND<br />
SCHÄFERSZENEN, Berlin, um 1767. Bunt bemalt mit Tier- und<br />
Schäferszenen. Goldzahnkanten. Henkel und Ausguss goldstaffiert.<br />
Unterglasurblaue Zeptermarke, Ritzzeichen. H 17,5 cm. Knauf geklebt.<br />
Ausguss mit kleiner Bestossung.<br />
Vgl. Karl H. Bröhan, Porzellankunst, Berliner Porzellane, <strong>Katalog</strong> der<br />
Ausstellung im Schloss Charlottenburg, Berlin 1969, Tafel 25, Nr.144.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
417*<br />
KUMME MIT HAUSMALEREI, Wien, 2. Hälfte 18.Jh. Wohl bemalt<br />
in einer Hausmaler Werkstatt mit weiter Landschaft mit Kirchengebäuden<br />
und Seeprospekt, ländliche Szene mit Bauernjungen. Bindenschildmarke<br />
eingepresst und in Purpur übermalt, eingeritzt 4. D 18,9 cm. Farben teilweise<br />
abgeplatzt, Goldränder berieben.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
418<br />
418<br />
418*<br />
TEILE AUS EINEM SERVICE MIT LANDSCHAFTSMALEREI,<br />
Fürstenberg, um 1770. Wohl aus dem Service für den Bürgermeister<br />
Surmondt in Rotterdam. Modell von Johann Christoph Rombrich, mit<br />
Rocaillen reliefierten Kartuschen, darin Flusslandschaften im Inselstil und<br />
verstreute Blumen, Bemalung wohl von Ahrend August Hartmann<br />
gemalt. Unterglasurblaue F-Marke, die Platte mit Pressmarke I?N und 3,<br />
die Teller mit Pressnummer 4. L (Platte) 34,5 cm D (Teller) 24 cm.<br />
Teilweise berieben. 3 Teller mit Randbestossungen.<br />
Provenienz: Sotheby’s London, 21. April 1998, Lot 113.<br />
Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, Band II, Geschirre,<br />
Braunschweig 1965, Abb.101-103; Beatrix Freifrau Wolff Metternich, Das<br />
‘Holländische Service’ aus Fürstenberg, in : WELTKUNST 7/1. April<br />
1995, S.929.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
419*<br />
STOCKGRIFF, Fürstenberg, 19.Jh. Geschwungene Form, bemalt mit<br />
Blumenbouquets und grüner Schuppenmusterbordüre mit Goldrocaillen.<br />
L 7 cm. Gold teilweise berieben.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
| 165
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
420<br />
420*<br />
TELLER MIT BLAUEM BLUMENDEKOR, Berlin, Caspar Wegely,<br />
um 1752-53. Tiefe sechspassige Form. Auf der Fahne alternierend<br />
Reserven mit Rocaillen und Gitterwerk im Relief. Bemalt im Spiegel in<br />
Unterglasurblau mit Blumen. Marke W in Unterglasurblau und 17.<br />
Eingepresst 2/90/5. D 25,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Werner Franke, Berlin.<br />
- Sotheby’s Olympia London, European Ceramics, 9. Oktober 2001, Lot<br />
138.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
421*<br />
TEEDOSE MIT DECKEL, Berlin, um 1780-85. Rechteckige Form mit<br />
gerundeter, leicht überstehender Schulterplatte, durch Profil abgesetzter<br />
Zylinderhals. Deckel mit Knospenknauf. Beide Teile mit Goldfond.<br />
Unterglasurblaue Zeptermarke, Ritzzeichen 29 und IH(?). H 13 cm.<br />
Vergoldung leicht berieben. Alte Bestossungen. Am Deckelrand wieder<br />
vergoldet.<br />
Provenienz: Dr. Hans Syz Collection, Washington, D.C.<br />
(Sammlungsnummer 931).<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
422*<br />
BISKUIT BÜSTE, Fürstenberg, um 1800. Modell wohl von Anton Carl<br />
Luplau. Bezeichnet: ‘Moses Mendelssohn No. II.’. Unterglasurblaue<br />
Marke F2, Pressmarke springendes Pferd. H 11,5 cm. Ansatz zwischen<br />
Sockel und Büste repariert.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
| 166<br />
423*<br />
TASSE UND UNTERTASSE, Berlin, um 1795-1800. ‚Antique glatt‘.<br />
Auf ockerfarbenem Fond bunt stilisierte Blüten, dazwischen ausgespart<br />
breites Band mit Pfauenfedern, Goldränder. Unterglasurblaue<br />
Zeptermarke, diverse Ritzzeichen, eine Pressnummer 36, Malermarke 82<br />
in Braun.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
424*<br />
PAAR LOUIS XVI SÄULENSOCKEL, Fürstenberg, um 1780-90.<br />
Zylinderform. Bemalt in Grisaille mit je zwei Medaillons mit Porträts des<br />
Anacharsis und Thales und des Sokrates und Solon, griechisch beschriftet;<br />
Streublümchen und Insekten. Am profilierten Fussrand und oberen<br />
Rand umlaufend ein Blattfries, purpur- und goldgehöht. Unterglasurblaue<br />
F-Marke, eingepresst LB. H 11,5 cm. Minimal bestossen.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
425*<br />
2 TASSEN MIT UNTERTASSEN MIT<br />
SILHOUETTENPORTRÄTS VON SAMUEL MOHN, Berlin und<br />
andere Manufaktur, um 1780-90. Form ‘antique glatt’ und zylindrisch,<br />
bemalt mit Silhouettenporträts in Schwarz und Goldbordüren.<br />
Unterglasurblaue Zeptermarke auf der einen Tasse, jede signiert und<br />
datiert von Samuel Mohn, Berlin 1807 bzw. 1810. Ritzzeichen.<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />
Hanover, 27.-29. März 2007, Lot 819.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)
421 422<br />
423 424<br />
425<br />
| 167
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
426<br />
426*<br />
FIGURENGRUPPE ‘ORPHEUS & EURYDIKE’, Berlin, frühes 19.<br />
Jh. Modell von Johann Georg Müller (Modelleur 1786-1789).<br />
Antikisierende Gruppe des Orpheus mit Harfe, begleitet von Göttin<br />
Eurydike und zwei Amoretten auf rundem felsigen Sockel.<br />
Unterglasurblaue Zeptermarke. H 33 cm. Minimal bestossen.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
427*<br />
BILDHAUER, Fürstenberg, Modell Schubert, 1779. Aus der Serie<br />
‘Kinder als Handwerker.’ Ein Knabe beim Bearbeiten einer Büste des<br />
Lucator, Meissel und Hammer in seinen Händen. Blaue Schwertermarke<br />
mit Punkten. Ohne Ritzzeichen. H 12 cm.<br />
Provenienz: Sotheby’s, London, 12-14 September 2000, Lot 83.<br />
Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, Band III, Figuren, S.160f., 170,<br />
Abb.250. Der Bildhauer arbeitet an der Büste des von Desoches 1772 verfertigten<br />
Biskuits ‘Lucatator’ (op. cit, Abb.360).<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 168<br />
428*<br />
FIGUR DER MUSE ‘DEIDAMIA’, Berlin, um 1790. Unterglasurblaue<br />
Zeptermarke, Ritzzeichen. H 18,5 cm. Rechte Hand und Nase repariert.<br />
Vgl. Erich Köllmann, Berliner Porzellan, Bd. 2, Braunschweig 1966, Tafel<br />
16b.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
429*<br />
BLINDER PUTTO MIT DREISPITZ, Berlin, Manufaktur W.C.<br />
Wegely, um 1755. Modell von Ernst Heinrich Reichhard. Die Augen mit<br />
einer Binde verbunden, in der vorgestreckten Linken einen Stab haltend.<br />
Allegorie der blindwaltenden Liebe. W in Unterglasurblau am Sockel.<br />
Eingepresst 1/90/26. H 10.5 cm. Ein Flügel bestossen. Stab repariert, die<br />
Rinde an der rechten Hand fehlend. Gold berieben.<br />
Provenienz: Christie’s London, A Century of Berlin, 1. Mai 2002, Lot 5.<br />
Für die Serie vgl. Gisela Zick, Berliner Porzellan der Manufaktur von<br />
Wilhelm Caspar Wegely 1751-1757, Berlin 1978, <strong>Katalog</strong> Nr. 101-140, S.<br />
189ff.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
427 428<br />
429 430<br />
430*<br />
PAAR FIGUREN EINER GEMÜSEFRAU UND EINES WINZERS,<br />
Berlin, 2. Hälfte 18. Jh. Jede auf einem quadratischen Sockel, sie mit einer<br />
Rückentrage mit buntem Gemüse, er mit einer Trauben gefüllten Trage.<br />
Unterglasurblaue Zeptermarken, Ritzzeichen und Modellnummern 304,<br />
305. H 9,6 cm.<br />
Für die Modelle vgl. Erich Köllmann, Berliner Porzellan 1763-1963, Band<br />
II, Braunschweig 1966. Tafel 104d.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
| 169
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
431<br />
432<br />
| 170<br />
431*<br />
1 PAAR GROSSE FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XVI, Paris um<br />
1780.<br />
Buche kanneliert sowie beschnitzt mit Blättern, Rosetten und Zierfries.<br />
Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten<br />
Säulenbeinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit<br />
gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Fortuny Carnavalet<br />
Red and Silvery Gold“-Seidenbezug. 69x59,5x45x99 cm.<br />
Provenienz: Auktion Piasa, Paris, 20.12.1999 (<strong>Katalog</strong>nr. 69).<br />
CHF 6 000.- / 10 000.-<br />
(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />
432*<br />
KLEINE BIBLIOTHEK, Louis XV, sign. J. POPSEL (Jean Popsel,<br />
Meister 1755), Innungsstempel, Paris um 1760.<br />
Satin- und Tulpenholz gefriest. Rechteckiger Korpus mit gekehltem Kranz<br />
auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit Winkelfüssen. Doppeltürige<br />
Front mit geschweift ausgeschnittenen Glasfenstern. Vergoldete<br />
Bronzebeschläge und -applikationen. Ersetzte „Griotte Rouge“-Platte.<br />
Verso mit alter Besitzeretikette „Collectie Dr. Anton C.R. Dreesmann“.<br />
114x38x165 cm.<br />
CHF 9 000.- / 14 000.-<br />
(€ 7 500.- / 11 670.-)<br />
433*<br />
KOMMODE, Transition, Paris um 1775.<br />
Rosenholz und Palisander gefriest sowie eingelegt mit Mäanderband,<br />
Filets und Zierfries. Prismierter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge<br />
mit geschweiften Beinen. In der Mitte wenig vorstehende Front mit 2<br />
Schubladen ohne Traverse. Messing- und Bronzebeschläge. Profilierte,<br />
wohl ersetzte grau/beige gesprenkelte Marmorplatte. 81x42x79 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
| 171<br />
433
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
434<br />
435<br />
| 172<br />
434*<br />
FOLGE VON 7 STÜHLEN „A LA MONTGOLFIERE“,<br />
einer davon mit Armlehnen, Louis XVI, Niederlande um<br />
1790/1800.<br />
Mahagoni kanneliert und profiliert. Abgerundeter Sitz auf gerader<br />
Zarge mit kannelierten, sich nach unten verjüngenden<br />
Vierkantbeinen. Leicht eingezogene, montgolfièrenförmige<br />
Rückenlehne, der Fauteuil mit gepolsterten Armlehnen auf<br />
geschweiften -stützen. Polychromer „Brunschweig“-Stoffbezug mit<br />
Blumen und Blättern auf hellem Fond. Ca. 52x44x45x94 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
435*<br />
SEKRETÄR „A ABATTANT“, Louis XVI, wohl Stuttgart<br />
um 1800.<br />
Nussbaum mahagonifarben gebeizt. Rechteckiger Korpus mit<br />
leicht vorstehendem Kranz auf gerader Zarge mit sich nach<br />
unten verjüngenden Vierkantfüssen. Abklappbare Schreibplatte<br />
zwischen Kopfschublade und 3 Schubladen. Inneneinteilung mit<br />
2 übereinander liegenden Zentralfächern zwischen je 2 übereinander<br />
liegenden Schubladen unter grossem Fach. Feine<br />
Messingbeschläge und -kannelüren. Spezieller<br />
Öffnungsmechanismus für die 3 unteren Schubladen.<br />
96,5x50x(offen 77)x149,5 cm.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
436*<br />
ANRICHTE, Louis XVI, Niederlande um 1800.<br />
Mahagoni, Zitronenholz und diverse Edelhölzer gefriest sowie<br />
fein eingelegt mit Reserven, Filets und Zierfries. Prismierter<br />
Korpus mit wenig vorstehendem, aufklappbarem Blatt auf gerader<br />
Zarge mit sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen.<br />
Front mit 2 grossen Türen, seitlich je 1 Schublade. Das aufklappbare<br />
Blatt mit diversen Tablaren und Wasserbehälter mit<br />
Becken aus Zinn. 160x66x99 cm.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)
436<br />
| 173
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
437 438<br />
437*<br />
BISKUITFIGUR, AUFERSTEHEUNG DER MARIA LANGHANS<br />
MIT IHREM KIND, Niderviller, um 1780. Modell Lemire zugeschrieben.<br />
Porzellan und Biskuit. Nachbildung des von Johann August Nahl<br />
d.Ä. 1751 geschaffen Grabmals. Reliefmarke NIDERVILLE. 31,5 x 21 cm.<br />
Rechter Arm des Knaben im Original schon fehlend, Brandrisse.<br />
Provenienz: Christie’s Intérieurs, Paris, 29.September 2010, Lot 372.<br />
Johann Sauvage, genannt Lemire 1719-1827, war in Niderviller tätig von<br />
1779-1806. Die von Johann August Nahl (1710-1781) geschaffene<br />
Grabplatte für die im Kindsbett gestorbene Pfarrfrau Maria Magdalena<br />
Langhans in der Kirche Hindelbank im Kanton Bern zählte im 18.<br />
Jahrhundert zu den meistbewunderten Kunstwerken Europas. Vor dem<br />
Brand von 1911 hatte es seinen Standort in einer Vertiefung im Chor. Die<br />
Pfarrfrau Maria Magdalena Langhans starb am Vorabend des Osterfestes<br />
1751 erst 28 jährig an der Geburt eines Knaben, der ihr bald folgte. Die<br />
Grabplatte ist von Todessymbolen und dem Wappen der Pfarrerfamilie<br />
eingefasst. Nahl, der am Denkmal für Hieronymus von Erlach arbeietete,<br />
war Gast im Pfarrhaus des Georg Langhans, der seit 1749 in Hindelbank<br />
wirkte. Hinelbank war ehemals Postkutschen-Station und ausserdem<br />
Zwischenstop für die im 18. Jahrhundert verstärkt in Mode kommenden<br />
Grand Tours. Reisende erfuhren daher oft zufällig vom Kunstwerk in der<br />
Kirche. Es existierten Kopien aus Ton, Gips, Porzellan und als<br />
Kupferstiche, die die Reisenden als Souvenir kaufen konnten. Zu den vielen<br />
Besuchern des Langhans Denkmals gehörten Johann Wolfgang von<br />
Goethe, August Wilhelm Schlegl, Christoph Martin Wieland, der junge<br />
Arthur Schoppenhauer und Albert Anker. Es existiert ein Brief Goethes<br />
aus dem Jahr 1778 an Charlotte von Stein, in dem er ausführlich und voller<br />
Eindrücke von dem Grabmal berichtet.<br />
’<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
| 174<br />
438*<br />
KLEINE PORZELLANFIGUR ‘ JARDINIERE AU POT DE<br />
FLEURS CASSÉ’, Strassburg, Joseph Hannong, 1771-1781. Das<br />
Mädchen betrübt neben einer grossen Giesskanne stehend, vor sich auf<br />
dem Boden der zerbrochene Blumentopf. Polychrome Staffierung.<br />
Eingepresst IH F 16 F und 201 in Unterglasurblau. H 18 cm. Giesskanne<br />
restauriert.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
439<br />
439*<br />
TIERFIGURENGRUPPE, wohl Frankreich, 18.Jh. Unbemalt. Auf<br />
einem grossen Kissen mit Quasten an den Ecken zwei Spaniels liegend.<br />
Ohne Marke. L 18,5 cm. Brandrisse. Die Ohren der Hunde leicht bestossen.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Giuseppe Rossi, Turin.<br />
- Sotheby’s London, März 1999, The Giuseppe Rossi Collection, Vol. IV,<br />
Lot 451.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
440*<br />
STOCKGRIFF, St. Cloud, um 1740. Weichporzellan. Mit Chinoiserien<br />
und indianischen Blumen bemalt. L 10 cm. Bestossungen.<br />
Vgl. Aileen Dawson, 18th Century French Porcelain in the Ashmolean<br />
Museum, Oxford, 1996, S. 10 Nr.3.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
441*<br />
TASSE UND UNTERTASSE, Doccia, 18.Jh. In Gelb-, Grün-, Purpur-<br />
und Grautönen mit italienischen Landschaften bemalt. Ränder purpur<br />
gehöht. Ohne Marke. H 4,9 cm, D 12,8 cm. Berieben.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
440<br />
441<br />
| 175
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
442<br />
443<br />
| 176<br />
442*<br />
‘SUCRIER DE MONSIEUR LE PREMIER’,<br />
Chantilly, um 1750. Weichporzellan. Nach einem Sèvres<br />
Vorbild, ovale passige Form auf einer Unterschale fixiert.<br />
Farbiger Blumendekor in der Art von Sèvres. Blaue<br />
Jagdhornmarke. L 24 cm. Randbestossung an der Dose.<br />
Provenienz: Sammlung Marius Bernard, Marseille.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
443*<br />
FIGUR SITZENDES MÄDCHEN MIT BRASERO,<br />
Tournai, um 1775. Unbemalt. Das Mädchen sitzt auf<br />
einem Stuhl, vor einem Brasero neben einem Gestell mit<br />
Wäsche, am Boden ein liegender Hund. H 15,5 cm.<br />
Brasero ersetzt, Gestell und Stuhllehne repariert,<br />
Brandrisse.<br />
Vgl. Lucien Deplace, Considérations sur les Porcelains<br />
de Tournai, Tournai 1970, S.216.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)
444<br />
444*<br />
PAAR BLATTSCHALEN MIT KAKIEMONDEKOR, Bow,<br />
um 1755. Weichporzellan. Bemalung in Eisenrot, Blau, Türkis<br />
und Gold. Kakiemon-Dekor nach dem Vorbild des japanischen<br />
Aritaporzellans, mit roter und blauer Wachtel zwischen blühendem<br />
Prunusbaum und Kikyô-Staude. Innerer Gefässrand von stilisierten<br />
Blattranken umrandet. Ohne Marke. H 5,5 cm, L 25 cm<br />
B 22,8 cm. Berieben, Randbestossungen, braune Verfärbungen.<br />
Für Dekor vgl. Hilary Young, English Porcelain, 1745-95, Victoria<br />
& Albert Museum, 1999, S.77, Abb.28.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
445*<br />
RIECHFLAKON ‘DER FUCHS UND DER RABE’, Chelsea,<br />
um 1755-60 (?). ‘The Fox and the Raven’. Unter dem Boden<br />
bunte Blumenmalerei, mit Goldmontierung. Ohne Marke. H 6,4<br />
cm. Ursprünglicher Stöpsel in Form eines Raben ersetzt.<br />
Vgl. für das Modell: Kate Foster, Scent Bottles, London 1966,<br />
S.70, pl.62.<br />
CHF 800.- / 1 000.-<br />
(€ 670.- / 830.-)<br />
445<br />
| 177
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
446<br />
446<br />
446*<br />
TETE-A-TETE, Paris, Nast, um 1810, in einem Mahagoni Reisekoffer<br />
mit seitlichen Messinggriffen. Bemalt mit grünen Blatt- und<br />
Goldgirlanden im Louis XVI Stil. Bestehend aus: 1 Kanne und Deckel, 1<br />
Zuckerdose und Deckel, 1 Milchkännchen, 2 Tassen und Untertassen<br />
‘forme litron’ Beide Untertassen und Zuckerdose gemarkt in Eisenrot<br />
NAST, Ritzzeichen. H Teekanne 10,5 cm. Die Teebüchsen versilbert.<br />
Die übrigen Teile nicht original dazugehörig. Henkel des Miclhkännchens<br />
geklebt, eine Tasse mit Randreparaturen.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
| 178<br />
447*<br />
PAAR ‘EMPIRE’ VASEN IM ‘TROUBADOUR’ STIL, Frankreich, um<br />
1820-40 . Klassische Empire Form mit seitlichen Volutenhenkeln, vergoldet,<br />
bemalt mit schwebenden Putti auf sepiafarbenem Grund und verso<br />
mit feinem neogotischem Masswerk zwischen historischen Figuren auf<br />
lapisblauem Fond. H 34 cm. Vergoldung geringfügig berieben. (2)<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)
447<br />
| 179
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
448 449<br />
450<br />
| 180<br />
448*<br />
BECHER Strassburg, 1697 - 1725, Meistermarke unleserlich.<br />
Leicht konische Form. Allseitig glatte Wandung mit drei Rillen. Boden<br />
mit bekröntem Allianzwappen auf Unterseite. H 9,9 cm. 129 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
449*<br />
VERMEIL FUSSBECHER. Strassburg, um 1750, Meistermarke Jean<br />
Stahl.<br />
Tulpenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf godroniertem Fuss.<br />
Wandung allseitig mit ziseliertem und graviertem Dekor und mit bekröntem<br />
Monogramm. Äussere Vergoldung etwas abgenutzt. H 10,5 cm.<br />
168 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
450*<br />
VERMEIL SCHLANGENHAUTBECHER, Strassburg, 1700-1725,<br />
Meistermarke Jean Reinhold Buttner.<br />
Rundform mit mehrfach profiliertem Lippenrand. Wandung allseitig mit<br />
Schlangenhautpunzierung. D 7,2 cm bzw. H 7,5 cm. 120 g.<br />
CHF 2 400.- / 4 400.-<br />
(€ 2 000.- / 3 670.-)
451 452<br />
451*<br />
FUSSBECHER, Strassburg, um 1725, Meistermarke Jacob Hauser.<br />
Tulpenform mit profiliertem Lippenrand auf godroniertem Standfuss mit<br />
kurz eingezogenem Schaft. Teilvergoldet. H 9 cm. 137 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
452*<br />
VERMEIL FUSSBECHER, Strassburg, um 1736 - 1750, Meistermarke<br />
Jean - Jacques Ehrlen.<br />
Tulpenform auf gewölbtem Rundfuss mit Godronierung. Leicht ausladender<br />
Lippenrand mit Profilierung. Allseitig glatte Wandung, oben mit ziseliertem<br />
und graviertem Dekor auf punziertem Grund. H 9,5 cm. 148 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
453*<br />
VERMEIL FAUSTBECHER, Strassburg, um 1736 - 50, mit<br />
Meistermarke.<br />
Leicht konische Rundform mit mehrfach profiliertem Lippenrand.<br />
Allseitig glatte Wandung mit Inschrift: „Marie“. D 7.8 cm. 89 g.<br />
Provemienz: Christies Paris 2007.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
453<br />
| 181
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
454 455<br />
454*<br />
1 FUSSBECHER, Strassburg, 2 H. 18. Jh., Meistermarke Johann Jacob<br />
Stahl.<br />
Gedrückte Ovalform auf gewölbtem Fuss mit Godronen. Allseitig mit vier<br />
geschweiften Falten. Wand oben und unten mit ziseliertem und graviertem<br />
Dekor. Mit profiliertem Rand. Innen und aussen vergoldet. H 9 cm. 116 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
456<br />
| 182<br />
455*<br />
VERMEIL BECHER, Paris, 1756 - 1762, Meistermarke François Joubert.<br />
Tulpenförmiger Becher mit ausladendem Profilrand auf gewölbtem<br />
Rundfuss mit mehrfach profiliertem Dekor. Allseitig glatte Wandung. H<br />
10,5 cm. 174 g.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />
456*<br />
FUSSBECHER, Meaux, um 1782, Meistermarke Jean - Pierre Briand.<br />
Tulpenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf godroniertem<br />
Standfuss mit kurz eingezogenem Schaft. Allseitig glatte Wandung mit<br />
bekröntem Wappen und Inschrift: „PRIX DE PONPONE POUR<br />
LANNÉ 1872“. H 11,8 cm. 161 g.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />
457*<br />
VERSEUSE, Paris 1788, Meistermarke Charles - Marin Bernard.<br />
Birnform auf drei Bocksfüsschen. Allseitig glatte Wandung. Gewölbter<br />
Deckel mit Drücker und Knauf. Mit waagrechtem, gedrechseltem<br />
Holzgriff. H 21 cm. 599 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
458*<br />
TASTEVIN, Paris, um 1781, Meistermarke Noël-César Boutheroue-<br />
Desmarais.<br />
Rundform mit Schlangenhenkel. Allseitig mit getriebener<br />
Zungenornamentik. Mit Inschrift: E. TIENNE. TASSELIN. L 10,5 cm.<br />
85 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)
457<br />
458<br />
459*<br />
GROSSE KAFFEEKANNE, Lille, um 1774 - 1784, Meistermarke ILM.<br />
Birnform auf drei Füsschen. Wandung allseitig mit geschwungenen vertikalen<br />
Falten. Mit geschwungenem Holzhenkel. Gewölbter und getreppter<br />
Deckel mit entsprechendem Dekor und plastischem Knospenknauf. H<br />
29,5 cm. 1205 g.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
459<br />
| 183
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
460<br />
461<br />
462<br />
| 184<br />
460*<br />
GOLD TABATIERE, Frankreich um 1785, Marken verschlagen,<br />
Österreichische Repunzierung für Goldarbeiten.<br />
Längsovalform, allseitig guillochiert. Deckelrand mit umlaufender<br />
Reliefbordüre. Deckel mit umlaufendem Kordelband und<br />
Zentralmedaillon mit Musik-Instrumenten. Tot und Gelbgold. L 9 cm.<br />
53 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
461*<br />
KLEINES REISE - NÉCESSAIRE, wohl Frankreich, Mitte 19. Jh.<br />
Bestand: 2 facettierte Kristallflakons mit Goldmontur und Boites à mouches<br />
mit Spiegel. Alles in entsprechendem Lederetui, mit Samt ausgefüttert.<br />
6,2x4 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 400.-<br />
(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />
462*<br />
NADELETUI, wohl Paris, um 1785.<br />
Mit reliefiertem Perl- und stilisiertem Blattdekor zwischen guillochierten<br />
Flächen. Rot und Gelbgold. L 8,8 cm. 20 g.<br />
CHF 600.- / 1 000.-<br />
(€ 500.- / 830.-)<br />
463*<br />
KLEINE EMAIL TABATIÈRE, Berlin, Werkstatt Pierre Fromery, 1.<br />
Hälfte 18. Jh. Rechteckige leicht gekurvte Form mit vergoldeter<br />
Silbermontierung, weisses Email mit aufgelegten Goldapplikationen,<br />
Trophäendekor mit Musikinstrumenten und Laub- und Bandelwerk.<br />
5x4,5x2,5 cm. Gebrauchsspuren.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 670.- / 1 250.-)<br />
464*<br />
LOUIS XVI LACK TABATIÈRE ‘AUX TROPHÉES’, Louis XV, wohl<br />
Dresden, 18. Jh. Passige Form mit wohl 8 karat vergoldeter<br />
Kupfermontierung, die schwarze Lackoberfläche roséfarben und mit<br />
Perlmuttsplittern eingelegt mit Kriegstrophäen. 8,5x 6,5x3,5 cm. Die roséfarbenen<br />
Einlagen und Lack mit zahlreichen Fehlstellen.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)
463<br />
464<br />
| 185
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
| 186<br />
465<br />
466
467<br />
465*<br />
SORDET, EUGENE<br />
(1836 Genf 1915)<br />
Presqu’île du Lac Chempex (VS), temps couvert.<br />
1888.<br />
Öl auf Karton. Unten links signiert und datiert:<br />
E Sordet. 1888.<br />
31 x 45,5 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
466*<br />
SORDET, EUGENE<br />
(1836 Genf 1915)<br />
Environs d’Annecy, Roche Parmelan. 1876.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />
datiert: E Sordet. Annecy. 1876.<br />
30,5 x 45,4 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
467*<br />
DUBUISSON, ALEXANDRE<br />
(Lyon 1805 - 1870 Versailles)<br />
Weite Landschaft mit vielen Tieren. 1841.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts datiert und signiert:<br />
1841. A. DuBuisson.<br />
53,5 x 79 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
| 187
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
468<br />
468*<br />
CASTAN, GUSTAVE EUGENE<br />
(Genf 1823 - 1892 Crozant)<br />
Felslandschaft mit Blick auf einen See.<br />
Öl auf Karton. Unten rechts signiert: G. CASTAN.<br />
37,7 x 56,3 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
| 188
469<br />
469*<br />
ZIMMERMANN, FRIEDRICH R.<br />
(Diessenhofen TG 1823 - 1884 Ormont-Dessus VD)<br />
Weite Landschaft mit einem See im Hintergrund.<br />
Öl auf Leinwand auf Karton. Unten links signiert: F. Zimmermann.<br />
29,2 x 43,7 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
| 189
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
470<br />
470*<br />
BRAND, JOHANN CHRISTIAN<br />
(1722 Wien 1795)<br />
Flusslandschaft mit Bauernhaus. 1770.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: Brand. 1770.<br />
59,2 x 80,3 cm.<br />
Gutachten: Dr. Sylvia Schuster-Hofstätter, 15.9.2008.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />
| 190
471<br />
471*<br />
HICKEL, ANTON<br />
(Böhmisch-Leipa 1745 - 1789 Hamburg)<br />
Gegenstücke: Porträt der Rosina Morell-Hartmann, geb. 1765 und des<br />
Nikolaus Bernhard Morell- Hartmann, geb. 1754. 1787.<br />
Öl auf Leinwand. Beide links mittig signiert und datiert. Das<br />
Damenportrait: Hickel 1787. Das Herrenportrait: Anton Hickel p. 1787.<br />
Je 59 x 50 cm (oval).<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
| 191
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
472 473<br />
472*<br />
DUBOIS, LOUIS<br />
(1821 Basel 1869)<br />
Das Zeughaus in Basel. Der grosse Schnee im Monat Februar.<br />
Aquarell über Vorzeichnung (Pause). Unten links datiert: Basel d. 19.<br />
November 1855. Rechts signiert: gez. und gemalt v. Louis Dubois.<br />
27 x 33,6 cm. Gerahmt.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
473* ohne Abb.<br />
TOUSSAINT, PIERRE<br />
(1793 - 1865/72)<br />
Ansicht des Denkmals der Schweitzer bey St. Jakob nebst dem Löbl.<br />
Cassino, dessiné d’apres Nature par P. Toussaint. 1824<br />
Aquarell. 30,5 x 41,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 900.- / 1 200.-<br />
(€ 750.- / 1 000.-)<br />
473A*<br />
REINHARDT, FRANZ<br />
(Helmstedt 1881 - 1946 Lenzfried)<br />
Christus mit den klugen und törichten Jungfrauen. Um 1920/30.<br />
Pastell und Ölkreide.<br />
22,5 x 26,3 cm. Gerahmt<br />
CHF 200.- / 300.-<br />
(€ 170.- / 250.-)<br />
474* ohne Abb.<br />
BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />
(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />
Vue de la Ville de Laufenbourg Canton dé Argovie. Um 1835.<br />
Gouache. Die Einfassungslinie mit schwarzer Feder und blaugrau gouachiertem<br />
Rand. Dort mit brauner Feder betitelt und signiert: Par Louis<br />
Bleuler à Schaffhouse en Suisse.<br />
32 x 48,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
| 192<br />
475*<br />
BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />
(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />
Vue de la Ville de Rheinfelden Canton de Argovie.<br />
Gouache. Die Einfassungslinie in Schwarz und mit blaugrau gouachiertem<br />
Rand. Dort betitelt und signiert: par Louis Bleuler à Schauffhouse en<br />
Suisse.<br />
32 x 48 cm. Gerahmt.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
476*<br />
BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />
(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />
Bad Stachelberg im Kanton Glarus.<br />
Gouache. Die Einfassungslinie in Schwarz und mit grau gouachiertem<br />
Rand. Dort signiert und betitelt: Stachelberg.<br />
33 x 48,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />
477*<br />
MAEHLY, JOHANN FRIEDRICH<br />
(1805 Basel 1848)<br />
Malerischer Plan der Stadt Basel 1847.<br />
Aquatinta. 67 x 90 cm. Goldrahmen.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
478*<br />
LORY, MATHIAS GABRIEL (LORY FILS)<br />
(1784 Bern 1846)<br />
Zwei Ansichten: 1. Vue du Sion prise du Côté du Levant. 2. Vue du Sion<br />
prise du Côté du Couchant.<br />
Kolorierte Aquatintaradierungen. Jeweils 19,8 x 28,4 cm.<br />
Echtgoldrahmungen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)
474<br />
475<br />
476<br />
| 193
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
477 478<br />
479<br />
479* ohne Abb.<br />
NEUSTÜCK, JOHANN JAKOB<br />
(1800 Basel 1867)<br />
Zwei Gegenstücke: 1. Das Rheintor zu Basel. 2. Das Richthaus in Klein-<br />
Basel.<br />
Feder und Pinsel in Braun und Grau, Aquarell. Die Einfassungslinien mit<br />
schwarzer Feder und grau gouachiertem Rand. Jeweils am unteren Rand<br />
signiert und datiert: J.H. Neustück f: 1838.<br />
33 x 47,3 cm und 33 x 47,8 cm. Gerahmt.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
480*<br />
BLEULER, JOHANN HEINRICH<br />
(Zollikon 1758 - 1823 Feuerthalen)<br />
L’interieur d’un chalet dans le Simmenthal.<br />
Kol. Umrissradierung. 25 x 33,4 cm. Echtgoldrahmung.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
| 194<br />
481*<br />
ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />
(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />
Vue du Chateau de Wimmis et des environs.<br />
Alt kolorierte Umrissradierung. Unten rechts mit Bleistift bez.: à Berne<br />
par H.Rieter.<br />
32,2 x 48,8 cm. Gerahmt.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
482*<br />
ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />
(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />
Vue de Nidau, près du Lac de Bienne.<br />
Kol. Umrissradierung. 20 x 29 cm. Gerahmt.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
483*<br />
ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />
(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />
Vue prise du Château de Thoun.<br />
Kolorierte Umrissradierung. 19 x 29 cm. Gerahmt.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)
482 484<br />
483 481<br />
484*<br />
ZIEGLER, JOHANN<br />
(1750 Wien 1812)<br />
Ansicht von Oppenheim. Vue d’ Oppenheim.<br />
Kolorierte Umrissradierung. Nach der Vorlage von Lorenz Janscha.<br />
Verlegt im Verlag Artaria in Wien.<br />
29,3 x 44,3 cm. Gerahmt.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
485*<br />
BÜCHEL, JOHANN ULRICH<br />
(1753 Basel 1792)<br />
Zwei Gegenstücke: 1. Morgenstimmung: Schweizer Seelandschaft mit<br />
Hirten und Kuhherde im Vordergrund. 2.Abendstimmung: Schweizer<br />
Landschaft mit Findling.<br />
Gouache, braune Feder. Jeweils unten rechts signiert und datiert: Bichel<br />
1784.<br />
Jeweils 33,5 x 45,2 cm. Echtgoldrahmungen.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />
486* ohne Abb.<br />
JUILLERAT, JACQUES-HENRI<br />
(Munster 1777 - 1860 Bern)<br />
Der Venustempel von Baiae bei Neapel.<br />
Aquarell. 15 x 20 cm. Gerahmt.<br />
Provenienz: Sammlung Im Hof, alte Bezeichnung verso<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
487* ohne Abb.<br />
HOFMEISTER, JOHANNES<br />
(1721 Zürich 1806)<br />
Vue de la Ville de Zuric. prise à L’auberge de L’Epée du Coté de<br />
L’occident. Dessiné d’après Nature par Sigmd: Hofmeister, Gravé par<br />
Halder. Nachkolorierte Umrissradierung von der überarbeiteten Platte.<br />
18 x 37 cm. Bogengrösse 34,5 x 48,5 cm. Gerahmt<br />
CHF 900.- / 1 200.-<br />
(€ 750.- / 1 000.-)<br />
| 195
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
485<br />
485<br />
491<br />
488* ohne Abb.<br />
SCHWEIZ, UM 1800<br />
Cascade de Bellegarde.<br />
Kol. Umrissradierung. 21,5 x 31 cm. Gerahmt.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
| 196<br />
489* ohne Abb.<br />
LORY, MATHIAS GABRIEL (LORY FILS)<br />
(1784 Bern 1846)<br />
Lot von sechs Trachtendarstellungen.<br />
Feder in Grau, Aquarell. Alle Darstellungen unten rechts signiert: G.Lory fils.<br />
Jeweils ca. 14,2 x 9 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 500.-<br />
(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />
490* ohne Abb.<br />
ABERLI, JOHANN LUDWIG<br />
(Winterthur 1723 - 1786 Bern)<br />
Dessiné sur les Remparts à Berne.<br />
Kol. Umrissradierug. 21,2 x 35 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
491*<br />
TEN KATE, HERMAN FREDERIK CAREL<br />
(1822 Den Haag 1891)<br />
Die Musikstunde.<br />
Feder und Pinsel in Braun, Aquarell. Mit brauner Feder unten rechts signiert:<br />
H.C.ten Kate. 17,5 x 25,2 (licht). Gerahmt.<br />
CHF 1 200.- / 1 500.-<br />
(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />
492*<br />
WOCHER, MARQUARD FIDEL DOMINICUS<br />
(Mimmenhausen bei Salem 1760 - 1830 Basel)<br />
Ein Paar Miniaturen: 1. Damenporträt 2. Herrenporträt<br />
Aquarell, Feder in Schwarz und Grau. Beide Porträts signiert, das Herrenporträt<br />
datiert: 1783. Jeweils 14 x 10 cm (im Oval). Als Gegenstücke gerahmt.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
493*<br />
FEYERABEND, FRANZ<br />
(1755 Basel 1800)<br />
Porträt einer Dame mit Haube und Trauben in der Hand.<br />
Feder in Schwarz, schwarze Kreide, Aquarell. Am rechten Rand signiert:<br />
Feÿerabend pinxit.<br />
19,5 x 16,9 cm (im Oval).<br />
Provenienz:<br />
- Basler Nachlass, 1961<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
494*<br />
FEYERABEND, FRANZ<br />
(1755 Basel 1800)<br />
Porträt einer Dame mit Hut und einem Brief in der Hand.<br />
Feder in Braun, schwarz Kreide, Aquarell. Am rechten Rand signiert:<br />
Feÿerabend pinxit.<br />
18 x 15,5 cm (im Oval). Gerahmt.<br />
Provenienz:<br />
- Basler Nachlass, 1961<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)
492 492<br />
493<br />
494<br />
| 197
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
495<br />
497 498<br />
495*<br />
THOMANN, JOHANN<br />
(1778 Zürich 1836)<br />
Burg Reusegg.<br />
Feder und Pinsel in Grau. Verso alt bezeichnet: Burg Reussegg, eine<br />
getuschte Zeichnung von J. Thomann 1816. 25,7 x 37,3 cm. Gerahmt.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
496*<br />
ELSASSER, JOHANN DAVID<br />
(Ober-Furke 1726 - 1804 Meissen)<br />
Szene an einem Fluss mit Dienern, die Stoffballen ausrollen.<br />
Feder und Pinsel in Grau. Am oberen Rand signiert und datiert: Elsasser.f<br />
1778. 21,4 x 27,6 cm. Gerahmt.<br />
Provenienz: Sotheby’s NY, Old Master Drawing, 20. Jan. 1982<br />
CHF 900.- / 1 200.-<br />
(€ 750.- / 1 000.-)<br />
497*<br />
LORY, GABRIEL MATHIAS (LORY FILS)<br />
(1784 Bern 1846)<br />
Landschaft mit betenden Nonnen an einem Bildstock.<br />
Aquarell. Unten links signiert: G.Lory fils. Alt montiert. Dort mit brauner<br />
Feder bezeichnet: Lory fils de Neuchatel. 16 x 21,8 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
| 198<br />
496<br />
498<br />
BEGUYER DE CHANCOURTOIS, RENE-LOUIS-MAURICE<br />
(Nantes 1757 - 1817 Paris)<br />
Landschaft bei Tivoli.<br />
Feder und Pinsel in Braun. Unten links signiert und bezeichnet: a Tivoli.<br />
28 x 45.5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
499*<br />
BASLER SCHULE, UM 1830/40<br />
Blick auf Basel.<br />
Feder, Aquarell. 23,7 x 31,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 1 200.- / 1 500.-<br />
(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />
500*<br />
COCKBURN, JAMES PATTISON<br />
(Um 1779 Woolwitch 1848)<br />
Garden Scene in Hm. Halls Grounds.<br />
Aquarell, Feder in Braun, schwarze Kreide, weiss gehöht. Verso mit brauner<br />
Feder betitelt, signiert und datiert: Ja. Cockburn / June 9th 1843.<br />
31,3 x 51,2 cm. Gerahmt.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)
499<br />
500<br />
501*<br />
POWELL, JOHN<br />
(um 1780 - 1835, in London tätig)<br />
Isle of Wight.<br />
Aquarell. Unten rechts signiert: J. Powell.<br />
14,6 x 20,8 cm. Gerahmt.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
502*<br />
ENGLISCH, UM 1830/40<br />
Weite Landschaft mit Schilfschneidern, im Hintergrund ein schlossähnliches<br />
Gebäude.<br />
Aquarell und Gouache. 38 x 57,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
501<br />
502<br />
| 199
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
503 504<br />
503*<br />
PÄRINGER, JOSEF<br />
(im 19. Jh. tätig)<br />
Phantastische Prozession mit Sargträgern, stürmendem Reiter und tanzenden<br />
Figuren am Himmel.<br />
Pinsel in Braun, schwarzer Stift, weiss gehöht. Alt montiert. Dort<br />
bezeichnet: Inv. u. gez. von Jos. Päringer<br />
18 x 28 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
504*<br />
HOLLÄNDISCH, 17. JAHRHUNDERT<br />
Studie zu einem Kavalier mit Degen.<br />
Schwarze Kreide, weiss gehöht. Auf blauem Bütten mit Wz. Bekröntes<br />
Wappen mit Löwen im ganzen Schild.. Verso bezeichnet: Fischer.<br />
46 x 30 cm.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
505*<br />
BARRAUD, MAURICE<br />
(1889 Genf 1954)<br />
Sitzende junge Frau beim Stimmen einer Gitarre.<br />
Bleistift. Unten rechts signiert: M. Barraud.<br />
48 x 30 cm (licht). Gerahmt.<br />
CHF 200.- / 300.-<br />
(€ 170.- / 250.-)<br />
506*<br />
STEFFAN, JOHANN GOTTFRIED<br />
(Wädenswil 1815 - 1905 München)<br />
Ansicht vom Rosenlaui.<br />
Bleistift. Unten rechts bezeichnet und datiert: Rosenlaui Sept. 1850. Verso<br />
Nachlassstempel des Künstlers.<br />
56 x 76,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 200<br />
507*<br />
LÖW, RUDOLF<br />
(1878 Basel 1940)<br />
Zwei Entwurfstudien für ein Titelblatt, 1899.<br />
Kreide, Feder in Schwarz, weiss gehöht. Jeweils monogrammiert und<br />
datiert: R.L.99<br />
56,5 x 44 cm und 50 x 32,5 cm (Blattgrössen).<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
508* ohne Abb.<br />
BUTTERSACK, BERNHARD<br />
(Bad Liebenzell 1858 - 1925 Icking)<br />
Studie zu einem Bauernmädchen.<br />
Bleistift, Öl auf Leinwand. Am rechten Rand signiert: Buttersack.<br />
19,3 x 28,2 cm. Gerahmt.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
509* ohne Abb.<br />
SOMMIER, FRANCOIS CLEMENT, dit HENRY SOMM<br />
(Rouen 1844 - 1907 Paris)<br />
Junge Frau, von Kavalieren umschwärmt.<br />
Aquarell. Unten rechts signiert: H. Somm.<br />
23,4 x 16,4 cm. Gerahmt.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
510* ohne Abb.<br />
BAUD, EDOUARD LOUIS<br />
(1878 Genf 1848)<br />
Ordonannce d’Artellerie Genevoise.<br />
Aquarell über schwarzer Kreide. Unten rechts signiert: E.L.Baud.<br />
27,5 x 42,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 900.- / 1 200.-<br />
(€ 750.- / 1 000.-)
505 506<br />
511* ohne Abb.<br />
GERASCH, FRANZ<br />
(1826 Wien 1893)<br />
Porträt des Geigers und Komponisten Joseph Lanner, dem „Vater“ des<br />
Wiener Walzers.<br />
Bleistift, weiss gehöht. Am unteren Rand signiert und datiert: Franz<br />
Gerasch 1845.<br />
26 x 21 cm. Gerahmt.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
512* ohne Abb.<br />
DEUTSCH, 1. H. 19. JH.<br />
Zwei Knaben vor einem Gartenzaun.<br />
Bleistift. Am unteren rechten Rand datiert: d. 24. Aug. (18)26. Alt montiert.<br />
Dort bezeichnet: Kohn in Braunschweig.<br />
10 x 17,2 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
513* ohne Abb.<br />
BOUVIER, PAUL<br />
(1857 Neuchâtel 1940)<br />
Segelboot.<br />
Aquarell. Unten rechts signiert.<br />
23,3 x 14,5 cm. Gerahmt.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
507<br />
| 201
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
514 515<br />
514*<br />
TEHERAN antik. Dunkelblaues Innenfeld durchgemustert mit<br />
Blumenranken und Palmetten in harmonischen Farben. Rote<br />
Hauptbordüre mit stilisierten Ranken. Stellenweise leicht abgetreten. 260<br />
x 275 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
515*<br />
KIRMAN LAVER GEBET, antik. Schwarzes Mihrab mit rostroten<br />
Zwickeln. Der ganze Teppich floral gemustert mit einem Lebensbaum<br />
und Tierdarstellungen in zarten Pastellfarben. Beige Bordüre verziert mit<br />
Blumen und Vögeln. Stellenweise leichte Gebrauchspuren. 135 x 215 cm.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
516*<br />
BACHTIAR GARTENTEPPICH alt. Innenfeld in 18 Quadrate unterteilt,<br />
gemustert mit stilisierten Pflanzen und Tieren in harmonischen<br />
Farben. Weisse Hauptbordüre mit stilisierten Blumenranken. Leichte<br />
Gebrauchspuren. Kanten erneuert. 132 x 188 cm.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
| 202<br />
517*<br />
KLEINER TEKKE BOCHARA alt. Rotgrundig mit vier Gölreihen in<br />
Weiss und Schwarz. Die Hauptbordüre gemustert mit sternförmigen<br />
Motiven. Stellenweise leichte Gebrauchspuren. 150 x 210 cm.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
518*<br />
KASAK alt. Dunkelblaues Innenfeld mit drei rechteckigen Medaillons.<br />
Der ganze Teppich geometrisch gemustert mit blütenförmigen Motiven in<br />
Blau, Rot und Grün. Rote Hauptbordüre mit kleinen Blüten. Stellenweise<br />
starke Gebrauchspuren. 120 x 205 cm.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
519*<br />
KELIM, WOHL ANATOLIEN alt. Rotes Innenfeld verziert mit zwei<br />
Pfauen in Blau und Grün. Schwarze Borte mit stilisierten Blumenranken.<br />
Gute Erhaltung. 116 x 200 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)
518<br />
519<br />
516 517<br />
| 203
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
520<br />
521<br />
| 204<br />
520*<br />
FOLGE VON 4 STÜHLEN „EN CABRIOLET“, Louis<br />
XVI, Niederlande um 1800.<br />
Mahagoni kanneliert sowie beschnitzt mit Rosetten, Perlstab<br />
und Zierfries. Hufförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten,<br />
sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen.<br />
Wenig eingezogene, jochförmig abschliessende Rückenlehne.<br />
Grau/weiss gestreifter Seidenbezug. 53x50x52x96 cm.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
521*<br />
KLEINE BIBLIOTHEKSLEITER, George III/George IV,<br />
England, 1. Drittel 19. Jh.<br />
Mahagoni und Rosenholz profiliert. Aufklappbares Gestell<br />
mit 4 lederbezogenen Stufen. B 45 cm. H 85 cm.<br />
CHF 2 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 080.- / 3 750.-)<br />
522*<br />
ANRICHTE, sog. „sideboard“, George III, England um<br />
1810/30.<br />
Mahagoni gefriest sowie fein beschnitzt mit Rosetten,<br />
Palmetten und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit wenig vorstehendem<br />
Blatt auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit<br />
hohen, sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen auf<br />
konisch zulaufende Würfelbeine. Gebauchte Front mit<br />
Zentralschublade, flankiert von je 1 Türe bzw. 1 Schublade<br />
mit Flascheneinsätzen. Messingbeschläge und -hänger.<br />
154x79,5x95x5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
| 205<br />
522
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
523/524<br />
523*<br />
FAUTEUIL „EN CABRIOLET“, Louis XVI, Westschweiz um 1790.<br />
Nussbaum kanneliert und profiliert. Hufförmiger Sitz auf gerader Zarge<br />
mit kannelierten Säulenbeinen. Eingezogene Medaillon-Rückenlehne mit<br />
gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. „Edmond Petit“-<br />
Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 58x50x44x89 cm.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
524*<br />
1 PAAR STÜHLE „EN CABRIOLET“, Louis XVI, Westschweiz um<br />
1790.<br />
Nussbaum kanneliert und profiliert. Hufförmiger Sitz auf gerader Zarge<br />
mit kannelierten Säulenbeinen. Eingezogene Medaillonrückenlehne.<br />
„Edmond Petit“-Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 54x45x45x89 cm.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
525<br />
| 206<br />
525*<br />
1 PAAR GEFASSTE HOCKER, Louis XVI, Paris um 1800.<br />
Buche kanneliert sowie fein beschnitzt mit Blättern, Perlstab und<br />
Rosetten sowie weiss gefasst und teils vergoldet. Rechteckiger Sitz auf<br />
gerader Zarge mit kannelierten Säulenbeinen. Feiner, gebrauchter<br />
Seidenstickerei-Bezug mit Blumenbouquet. 41x37x45 cm.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
526*<br />
FRÜHSTÜCKSTISCH MIT ABKLAPPBAREN FLÜGELN, George<br />
III, England um 1810/30.<br />
Mahagoni profiliert. Rechteckiges Blatt mit abklappbaren Seitenteilen<br />
und abgerundeten Ecken auf Zentralsäule mit 4 geschweiften Füssen auf<br />
Rollen. Je 1 Schublade an der Stirnseite. 66x(offen 132)x100x72 cm.<br />
CHF 2 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 080.- / 3 750.-)
526<br />
527*<br />
ENCOIGNURE MIT LACKPANNEAU, Louis XVI, M. HORRIX<br />
(Matthijs Horrix, 1735-1809) zuzuschreiben, Niederlande um 1800<br />
Nussbaum gefriest und mit feinem Lackpanneau im „goût chinois“; auf<br />
schwarzem Fond idealisierte Parklandschaft mit Figurenstaffage.<br />
Viertelkreisrunder Korpus mit flacher Front auf gerader Zarge mit sich<br />
nach unten verjüngenden Vierkantbeinen. Front mit 1 Türe.<br />
Bronzebeschläge. Grau/weiss gesprenkelte Marmorplatte. 68x40,5x89,5<br />
cm<br />
M. Horrix stammte ursprünglich aus Deutschland und liess sich in den<br />
1760er Jahren als „maître ébéniste“ in Den Haag nieder, nachdem er seine<br />
Ausbildung in verschiedenen Städten Europas abgeschlossen hatte. Die<br />
französischen Kommoden „à fleurs“ waren damals sehr beliebt; Horrix<br />
folgte dem Geschmack der Zeit, entwickelte allerdings eine eigene<br />
Formen- und Dekorationssprache und spezialisierte sich in den<br />
Folgejahren auf die Herstellung ausserordentlich feiner Marketerien „à la<br />
mode de Paris“. 1767 lieferte er anlässlich der Vermählung von Prinz<br />
Willhelm V und Prinzessin Wilhelmine, Nichte von Friedrich dem<br />
Grossen, diverse Prunkmöbel „au goût français“. Die Prinzessin wurde<br />
daraufhin seine wichtigste Auftraggeberin. Horrix fertigte relativ einfach<br />
geformte Möbel mit reicher Marketerie für den lokalen und später europäischen<br />
Hochadel; in kurzer Zeit wurde seine Werkstatt mit über 200<br />
Angestellten zu einer der bedeutendsten Produktionsstätte in den<br />
Niederlanden. Nachdem M. Horrix seinen eigenen Stil gefunden hatte,<br />
schuf er immer weitere Innovationen, wie z.B. eine Kommode für<br />
Prinzessin Wilhelmine, bei der er niederländische mit chinesischer<br />
Marketerie kombinierte. Durch den Ausbruch der Französischen<br />
Revolution und die Flucht vieler Adliger verlor Horrix in den Jahren um<br />
1800 sehr bedeutende Kunden - sein Neffe Pieter-Paulus (1747-1840)<br />
führte das Atelier in kleinerem, aber durchaus erfolgreichem Rahmen weiter.<br />
M. Horrix signierte seine Möbel nie; die Zuschreibungen sind auf stilistische<br />
Merkmale und die herausragende Marketerie gestützt. Einige seiner<br />
Werke sind heute Bestand der Sammlungen des Victoria & Albert<br />
Museum in London oder des Rijksmuseums in Amsterdam.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
527<br />
| 207
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
528<br />
528*<br />
LÄNDLICHE GRUPPE MIT PFERD, Zürich, Modell Valentin<br />
Sonnenschein (?), um 1777-78. Liegendes Pferd mit einem Mädchen auf<br />
dem Rücken, seitlich ein Jüngling, der das Mädchen mit beiden Armen<br />
um die Hüfte fasst. Auf dem Sockel zwei Putten und Holzstoss. Farbig<br />
staffiert. Ohne Marke, eingepresst K. H 20 cm. Kleine Bestossungen und<br />
kleiner Haarriss oder Brandriss im Sockel.<br />
Zu weiteren Modellen vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher<br />
Porzellanmanufakturen und ihre Erzeugnisse im 18. Jahrhundert, II, 1959,<br />
S.162 Abb. 255; Galerie Fischer Luzern, Auktion Paul Schnyder von<br />
Wartensee, 13. November 1975, Lot 124; Sammlung Dr. Emil Kern, KFS<br />
122, S. 73 Nr. 117 und S. 14; <strong>Koller</strong> Zürich, Die Sammlung Dr. René und<br />
Friederike Felber, 22. März 2010, Lot 635.<br />
CHF 9 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />
529*<br />
MINIATURFIGUR EINES SCHNITTERS AUS EINER<br />
MONATSFOLGE, Zürich, um 1770. Modell von Joeph Nees. Auf<br />
Grassockel der Schnitter, stehend, die rechte Hand auf eine Korngarbe<br />
gelegt, mit der linken eine Flasche zum Munde führend. Unterglasurblaue<br />
Z-Marke. H 9 cm. Stark restauriert. Attribut (Flasche) fehlt. Beine und<br />
Sockel restauriert.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Schwarzenbach.<br />
- Sotheby’s Zürich, 7. Mai, 1974, Lot 76.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
| 208<br />
530<br />
MINIATURFUGUREN KNAPPE UND TASCHENSPIELERIN,<br />
Zürich, um 1770. Mit historischen Kostümen, der Knappe als Variation<br />
der Zürcher Luftspringer Figur, hier durch Restauration in einen männlichen<br />
Knappen verwandelt. Ohne Marke. Eingeritzt E 2 über W. H 9,8<br />
cm. Stark restauriert und ergänzt. (2)<br />
Vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufakturen und ihre<br />
Erzeugnisse im 18. und 19. Jahrhundert, II, Die Plastik, Zürich 1959, S. 27<br />
Abb.43, S. 28 Abb.44.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
531*<br />
MINIATURFIGUR EINER TAUBENHÄNDLERIN, Zürich, um 1770.<br />
Stehend auf einem Felssockel mit einer Taube in der Hand. Kleid gehöht<br />
in Gold. Auf eckigem Sockel. Ohne Marke, I eingepresst. Restauriert in<br />
Körpermitte und am Felssockel.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
532*<br />
FIGUR EINES HOLZHACKERS, Zürich, um 1780. Die Figur stehend,<br />
auf einem Baumstamm gestützt. Polchrom staffiert. Unterglasurblaue<br />
Z-Marke. H 15 cm. Defekt. Axt fehlend. Die Figur unter der Kniehöhe<br />
stark restauriert. Hut bestossen.<br />
Für das Modell (hier auf viereckigem Sockel) vgl. Siegfried Ducret, Die<br />
Zürchner Porzellanmanufaktur und ihre Erzeugnisse im 18. und 19. Jh.,<br />
Band II, Zürich 1959, S.245, Abb.445.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)
529<br />
530 530<br />
531 532 533<br />
| 209
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
534<br />
535<br />
533*<br />
JÜNGLING MIT FISCHREUSE, Zürich, um 1780-85. Weichporzellan.<br />
Achteckiger Sockel mit Gras- und Steinbelag. Stehend, an einen<br />
Fischbehälter gestützt. Ohne Marke. H 8,2 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
534*<br />
5 TASSEN UND UNTERTASSEN IN BLUMENMALEREI, Zürich,<br />
um 1770-75. Bunte Blumenbouquets und Streublumen, die Ränder mit<br />
‘dentil d’or’ Bordüre. Unterglasurblaue Z-Marken, Ritzmarken ZD und<br />
IN auf drei Teilen. Vergoldung minimal berieben, minimal bestossen.<br />
Provenienz: Giuseppe Rossi Collection, Turin.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
| 210<br />
535*<br />
TEEKANNE UND DECKEL, Zürich, um 1770-72. Kugelige Form mit<br />
Tierkopfausguss, Volutenhenkel. Flacher Einsatzdeckel mit Blütenknauf<br />
und plastisch aufgesetzten Blättern. Mit bunten Blumen bemalt. An Hals<br />
und Deckelrand Goldzahnbordüre. Der Ausguss mit Palmetten am Ansatz<br />
und Tierkopfmündung purpur gehöht. Unterglasurblaue Z-Marke, zwei<br />
Punkte. H 10,5 cm. Kanne mit Sprung. Tierkopfausguss repariert.<br />
Provenienz:<br />
- Pietro Accorsi Antichita, Turin.<br />
- Sammlung Giuseppe Rossi, Turin.<br />
- Sotheby’s London, März 1999, The Giuseppe Rossi Collection, IV, Lot<br />
443.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
536<br />
537<br />
536*<br />
6 KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT<br />
‘STADLERCHINESEN’, Zürich, um 1780. Bemalt in der Art von<br />
Johann Ehrenfried Stadler mit Chinesen mit Palmwedel, Sonnenschirm<br />
und Laterne auf einem braunen Gartenstreifen zwischen blühenden indianischen<br />
Blumen. Eisenrote Gitterwerkbordüren. Unterglasurblaue Marke<br />
Z und 1 oder 2 Punkte, Ritzzeichen. H 5 cm. D 13,6 cm. Malerei teilweise<br />
berieben. Diverse kleine Randbestossungen.<br />
Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, Die Sammlung Dr. René und Friederike<br />
Felber, 22. März 2010, Lot 621.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
537*<br />
TEEDOSE UND TEEKANNE MIT EISENROTEM DEKOR,<br />
Zürich, um 1770. Bemalt im ostasiatischen Stil mit Bäumen und<br />
Granatblüten. Teedose ohne Marke, mit Ritzmarke. Kanne mit unterglasurblauer<br />
Z-Marke. H (Teedose) 15,5 cm, H (Kanne) 10,4 cm. Deckel und<br />
Ausguss der Teekanne bestossen.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
| 211
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
538 539<br />
540<br />
| 212<br />
538*<br />
TELLER MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Zürich, um 1775. Passig<br />
geschweifte Form mit Riefelung. Uferlandschaft mit Figurenstaffage im<br />
Inselstil, die Fahne mit kleinen Landschaftsmotiven en suite. Rand vergoldet.<br />
Unterglasurblaue Marke Z. D 24,5 cm. Vergoldung etwas berieben.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
539*<br />
TELLER MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Zürich, um 1775.<br />
Fassonierter Rand mir Riefelung. Uferlandschaft mit Figurenstaffage in<br />
der Art des Heinrich Füssli. Unterglasurblaue Z-Marke mit zwei Punkten,<br />
Pressmarke K, Ritzmarke 3. D 24,5 cm. Randvergoldung berieben,<br />
Standring stark bestossen.<br />
Vgl. Siegfried Ducret: Die Zürcher Porzellanmanufaktur und ihre<br />
Erzeugnisse im 18. und 19. Jahrhundert, Band 1, Zürich 1958, Abb. 146<br />
und speziell für die Malerei Abb. 79.<br />
CHF 600.- / 900.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
540*<br />
BÜSTE DER CERES, Zürich, um 1777. Modell Valentin<br />
Sonnenschein (?). Farbig staffiert. Unterglasurblaue Z-Marke mit 2<br />
Punkten. H 11,6 cm. Halsansatz mit Bestossung und alter Reparatur.<br />
Die Originalform 84 unbezeichnet. Vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher<br />
Porzellanmanufaktur und ihre Erzeugnissse im 18. und 19. Jahrhundert,<br />
Band II, Zürich 1959, S. 176, Abb. 285.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
541<br />
541*<br />
TELLER MIT GROSSFIGURIGER MALEREI, Zürich, um 1770-80.<br />
Flach, mit sechs kleinen und grossen bogenförmigen Randausschnitten.<br />
Im Spiegel grossfigurige Malerei, Mädchen mit Früchtekorb am Arm<br />
Landschaftsvignette im Inselstil, auf der Fahne drei kleine<br />
Landschaftsinseln mit Baum. Goldzahnbordüre, Unterglasurblaue<br />
Z-Marke, Presszeichen KI. D 24 cm. Kleine Randbestossung.<br />
Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, Die Sammlung Dr. René und Friederike<br />
Felber, 22. März 2010, Lot 520.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
542*<br />
BÜSTE DES ZEUS, Zürich, um 1777. Modell Valentin Sonnenschein (?),<br />
Brustharnisch und Tunika. Ohne Marke, eingeritzt ‘I’. H mit Einsatz 11<br />
cm. Die Originalform 87 unbezeichnet. Der marmorierte hohe Sockel mit<br />
Z-Marke und 2 Punkten in Unterglasurblau. H 10 cm. Bestossen.<br />
Vgl. Siegfried Ducret, Die Zürcher Manufaktur und ihre Erzeugnisse im<br />
18. und 19. Jahrhundert, Bd. II, Zürich 1959, Abb. 288.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
542<br />
| 213
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
543*<br />
APOSTELLÖFFEL, Schweiz, frühes 18. Jh., Meistermarke GS.<br />
Vergoldet. Rückseite mit Rattenschwanz und graviertem<br />
Blattrankendekor. Abschluss mit Apostel Johannes. L 16,2 cm. 32 g.<br />
CHF 600.- / 1 000.-<br />
(€ 500.- / 830.-)<br />
544*<br />
APOSTELLÖFFEL, Zürich um 1754, Teilvergoldet. Meistermarke<br />
Johann Ludwig Orell (Orelli).<br />
Löffel mit Rattenschwanz und eingravierten Initialen. Abschluss mit dem<br />
Apostel Phillippus. L 17,3 cm. 25 g.<br />
CHF 600.- / 1 000.-<br />
(€ 500.- / 830.-)<br />
545*<br />
APOSTELLÖFFEL, Zürich um 1690, Meistermarke Hans Heinrich<br />
Bodmer.<br />
Rückseite mit Rattenschwanz und eingravierter Lorbeerkartusche.<br />
Abschluss mit dem Apostel Paulus. L 15 cm. 30 g.<br />
CHF 600.- / 1 000.-<br />
(€ 500.- / 830.-)<br />
| 214<br />
544 546 545 543<br />
546*<br />
HERMENLÖFFEL, Zürich Ende 17. Jh.. Meistermarke Hans Jakob<br />
Fries I.<br />
Mit Rattenschwanz und vergoldeter Herme. L 17,5 cm. 30 g.<br />
CHF 600.- / 1 000.-<br />
(€ 500.- / 830.-)<br />
547*<br />
CREMIER, Zürich um 1770, Meistermarke Johann Heinrich Holzhalb II.<br />
Glattwandig gebauchte Birnform auf drei Tatzenfüssen. H 14,5 cm. 220 g.<br />
CHF 500.- / 800.-<br />
(€ 420.- / 670.-)<br />
548*<br />
CREMIER, Bern, um 1739-49, Meistermarke Friedrich Samuel Christen.<br />
Birnform auf drei Füsschen mit Maskaronen als Ansatz. Allseitig glatte<br />
Wandung. Mit hochgezogenem, geschwungenem Holzhenkel. Mit eingeritztem<br />
Monogramm auf Unterseite: M.L. H 12 cm. 229 g.<br />
CHF 1 000.- / 2 000.-<br />
(€ 830.- / 1 670.-)
547 548<br />
549 550<br />
549*<br />
RUNDE PLATTE, Bern, um 1750, Meistermarke David Brunner.<br />
Mehrpassig geschweifte Rundform mit Profilrand. Zentral mit eingraviertem<br />
Wappen der Familie Isenschmidt. D 30,5 cm. 623 g.<br />
CHF 1 000.- / 2 000.-<br />
(€ 830.- / 1 670.-)<br />
550*<br />
TABLETT, Genf, um 1740, Meistermarke Etienne Terroux.<br />
Passig geschweifte Rundform mit mehrfach profiliertem Rand. D 27,5 cm.<br />
565 g.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
| 215
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
551 552<br />
553<br />
| 216<br />
551*<br />
KAFFEEKANNE, Lausanne, um 1760 - 70, Meistermarke Philibert<br />
Potin II.<br />
Glattwandige Birnform auf drei Bocksfüssen. Gewölbter Profilierter<br />
Klappdeckel mit Knauf. Wandung mit eingraviertem, bekröntem<br />
Wappen. Holzhenkel ersetzt. H 23,5 cm. 620 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
552*<br />
GROSSE KAFFEEKANNE, Genf, um 1760 - 1762, Beschauer Jean -<br />
Jacques Girod, Meistermarke verschlagen.<br />
Glattwandige Birnform auf drei Bocksfüssen. Gewölbter, profilierter<br />
Klappdeckel mit Knauf. Holzhenkel ersetzt. H 27,5 cm. 925 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
553*<br />
FUSSPLATTE, Genf 1760 - 62, Meistermarke Jérôme - Paul Lenoir .<br />
Passig geschweifte Rundform mit alternierend rundem.- und spitzem profiliertem<br />
Bogen. Auf drei geschweiften Füssen. D 28 cm. 675 g.<br />
CHF 2 800.- / 3 800.-<br />
(€ 2 330.- / 3 170.-)
554<br />
554*<br />
TEEKANNE, Bern, um 1841, Meistermarke Georg und Adam Rehfues.<br />
Wannenförmiger gedrungener Korpus mit Godronierung unterhalb der<br />
Schulter. Mit ausladendem Kragen und gewölbtem Deckel mit Knauf.<br />
Ausguss mit Fabelwesen. Mit geschwungenem Holzhenkel. L 31 cm.<br />
804 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
555*<br />
GROSSE TIEFE PLATTE, Bern, Mitte 19. Jh., Meistermarke Rehfues<br />
& Co.<br />
Fünfpassig geschweifte Rundform mit doppelt profiliertem Rand. D 32<br />
cm. 838 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
555 556<br />
556*<br />
TROMPETENLEUCHTER, Bern Ende 18. Jh., Meistermarke ISW.<br />
8passiger eckiger Tellerfuss. Tropfteller assortiert. H 21 cm. 306 g.<br />
CHF 2 800.- / 3 800.-<br />
(€ 2 330.- / 3 170.-)<br />
| 217
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
557<br />
558<br />
| 218
559 560<br />
557*<br />
12 - TEILIGE BESTECKGARNITUR, Zürich, Anfang 19. Jh.,<br />
Meistermarke Hans Caspar Wüest.<br />
Bestand: 12 Messer mit Stahlklinge, 12 Gabeln und 12 Löffel.<br />
Fadenmusterung. Zus. 1464 g.<br />
CHF 4 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />
558*<br />
KAFFEEKANNE UND CREMIER, Basel, um 1800 - 1809, wohl aus<br />
der Werkstatt von Johann Jakob II Handmann.<br />
Birnform auf durchbrochenem Rundfuss, über Schulter stark eingezogen.<br />
Mit hochgezogenem Holzhenkel. Beides mit allseitig glatter Wandung.<br />
H Kaffeekanne 25 cm. H Cremier 18,2 cm. Zus. 644 g.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)<br />
559*<br />
TABLETT, Lausanne, um 1775, Meistermarke Papus & Dautun<br />
Passig geschweifte Rundform mit doppelt profiliertem Rand. D 31.5 cm.<br />
719 g.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
560*<br />
CREMIER, Lausanne, Anfang 19. Jh., Meistermarke Wilhelm (Walter)<br />
Brenner.<br />
Konische Form mit eingezogener Schulter auf Standring. Glatte Wandung<br />
mit fein gravierten Friesgravuren und Monogramm. H 12,3 cm. 209 g.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
561*<br />
CREMIER, Lausanne, um 1785 - 95, Meistermarke Papus & Dautun.<br />
Konische Form mit eingezogener Schulter auf Standring. Glatte Wandung<br />
mit fein gravierten Friesgravuren und Monogramm. H 12.5 cm. 173 g.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
561<br />
562<br />
| 219
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
563<br />
562* Abb. S. 219<br />
CREMIER, Lausanne, Anfang 19. Jh., Meistermarke Philippe Vernet.<br />
Konische Form mit eingezogener Schulter auf Standring. Glatte Wandung<br />
mit fein gravierten Friesgravuren und Monogramm. H 13,5 cm. 180 g.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
563*<br />
FOLGE VON 12 TONFIGUREN „DAS GROSSE ORCHESTER“,<br />
Biedermeier, von A. SOHN (Anton Sohn, Kümmerazhofen 1769-1841<br />
Zizenhausen), nach Vorlagen von H. HESS (Hieronymus Hess, 1799<br />
Basel 1850), Zizenhausen um 1830.<br />
Ton polyhrom gefasst. Bestehend aus: Musikdirektor Dorn aus Wien,<br />
Violinist Lump aus Freiburg im Oechtland, Hornist Zweger aus Prag,<br />
Fagottist Mopps aus Stralsund, Büchelist Bläser aus Nürnberg, Posaunist<br />
Stolz aus Berlin, Klarinettist Stempel aus Bonath, Flötist Ehrbar aus<br />
Winterthur, Posaunist Lord Kinnard aus London, Primgeiger François aus<br />
Paris, Bassgeiger Pfeifer aus Luzern, Gitarrist Renaldini aus Genua. Drei<br />
Figuren mit reparierten Durchbrüchen. H 18,5-14,5 cm.<br />
Literatur: Das Weltbild der Zizenhauser Figuren, Konstanz 1984;<br />
S.113-115 (mit Abb.).<br />
CHF 2 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 080.- / 3 750.-)<br />
| 220<br />
564*<br />
40 TANZPAARE MIT BEINHAUS AUS DEM BASLER<br />
TOTENTANZ , nach Kupferstichen von M. Merian d.Ä., Zizenhausen,<br />
um 1822/23, Abformung 2. Hälfte 19.Jh. Terrakotta. Modelle von Anton<br />
Sohn (1769-1841), geformt nach den Kupferstichen der 1725 in Frankfurt<br />
a.M. erschienenen Auflage des ‘Toten-Tantzes’ von Matzh.Merian<br />
(Erstausgabe 1623). Mit Beschriftung. H ca. 14 cm je: 1. Beinhaus, 2. Tod<br />
mit Papst, 3. Tod mit Kaiser, 4. Tod mit Kaiserin, 5. Tod mit König,<br />
6. Tod mit Königin, 7. Tod mit Kardinal, 8. Tod mit Bischof, 9. Tod mit<br />
Herzog, 10. Tod mit Herzogin, 11. Tod mit Grafen, 12. Tod mit Abt,<br />
13. Tod mit Ritter, 14. Tod mit Juristen, 15. Tod mit Ratsherren, 16. Tod<br />
mit Chorherren, 17. Tod mit Doktor, 18. Tod mit Edelmann, 19. Tod mit<br />
Kaufmann, 20. Tod mit Äbtissin, 21. Tod mit Krüppel, 22./23. Tod mit<br />
Waldbruder (2x), 24. Tod mit Jüngling, 25. Tod mit Wucherer, 26. Tod<br />
mit Jungfrau, 27. Tod mit Kirbelpfeifer, 28. Tod mit Herold, 29. Tod mit<br />
Schultheiss, 30. Tod mit Blutvogt, 31. Tod mit Narren, 32. Tod mit<br />
Krämer, 33. Tod mit Blindem, 34. Tod mit Juden, 35. Tod mit Heiden,<br />
36. Tod mit Heidin, 37. Tod mit Koch , 38. Tod mit Bauer, 39. Tod mit<br />
Maler, 40. Tod mit Malerin. Die Gruppen ‘Tod mit Edlefrau’, ‘Adam und<br />
Eva’ fehlen. ‘Der Prediger auf der Kanzel’ assortiert.<br />
Der ganze Zyklus umfasst 42 Gruppen. Vgl. Wilfried Seipel: Das Weltbild<br />
der Zizenhausener Figuren, Konstanz 1984, S. 58ff. Über den Zeitpunkt<br />
der Herstellung des Basler Totentanzes in Zizenhausen gibt es eine Notiz<br />
aus den ‘Wöchentlichen Nachrichten aus dem Berichthaus zu Basel’ vom<br />
Donnerstag, den 17. Weinmonat 1822, mit folgendem Wortlaut: Nr. 6: der<br />
Basler Totentanz in einer Reihe plastischer Bilder dargestellt... Die vier<br />
ersten Gruppen des Totentanzes vollendet. Ganze Sammlung 42 Gruppen<br />
in der Höhe von 5 Zoll. Fertig bis Ende Januar 1823, Subscription 20 sfr.<br />
Basel, den 17. Winmonat 1822. J.R. Brenner, Gürtler und Graveur, Nr.<br />
107 am Blumenrain’ (Seipel, Wilfried: op- cit., S. 61f.)<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 8 330.- / 12 500.-)
| 221
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
565<br />
565*<br />
MONOGRAMMIST F. L., nach LEOPOLD ROBERT (1794 - 1835)<br />
(Frankreich, 19. Jahrhundert)<br />
Gegenstücke: „Le retour du pèlerinage à la Madone de l’Arc“ 1846 /<br />
„L’improvisateur napolitain“ 1850.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert und datiert: F. L. 1846 /<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: F. L. 1850.<br />
Je 117,5 x 149,5 cm.<br />
Der Prototyp des Gemäldes „Le retour du pèlerinage à la Madone de<br />
l’Arc“ entstand im Jahre 1827 und befindet sich heute im Musée du<br />
Louvre, Paris (Inv. Nr. 7664). Der Prototyp des Gemäldes<br />
„L’impovisateur napolitain au cap Misène“ entstand um 1824 und ist nur<br />
noch fragmentarisch im Musée des Beaux-Arts Neuchâtel (Inv. Nr. 69)<br />
erhalten, da es zum grössten Teil 1848 in Brand des Palais de Neuilly zerstört<br />
wurde. Die Gesamtkomposition ist durch Stiche von Zaché Prévost,<br />
Joubert und Desclaux bekannt sowie durch eine Zeichnung des Bruders<br />
des Künstlers, Aurèle Robert (siehe Gassier, Pierre: Léopold Robert,<br />
Neuchâtel 1983, S.106 und 308).<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />
| 222
565<br />
| 223
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
| 224<br />
567<br />
567*<br />
HÖRDE, F.<br />
(Wohl Deutschland, Ende 19. Jahrhundert)<br />
Gegenstücke: Fischerpaare am Strand.<br />
Öl auf Leinwand. Eines unten links und eines unten rechts signiert: F.<br />
Hörde.<br />
Je 68 x 55,5 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)
567<br />
| 225
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
569<br />
569*<br />
GENFER SCHULE, UM 1860<br />
Ansicht des Stockhorns mit einem Wildbach im Vordergrund.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67,5 x 92 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
570*<br />
PREISWERK, THEOPHIL<br />
(1846 Basel 1919)<br />
Fluss in einer Waldschlucht.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: TH. PREISWERK.<br />
96,5 x 78 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
| 226<br />
570
571<br />
571*<br />
KELLER, JOHANN HEINRICH<br />
(Zürich um 1692 - um 1765 Den Haag)<br />
Wirtshausszene mit Musikanten, Soldaten und Gästen an einem Tisch.<br />
Öl auf Leinwand. Rechts mittig oberhalb des Soldaten signiert: J Keller.<br />
95 x 65 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />
| 227
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
572<br />
573<br />
574<br />
| 228<br />
572*<br />
OVALE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph<br />
Hannong, um 1763/65-70. ‘Plat ovale à corniches’, mit freigemalten<br />
Blumen und braunem Filet. Blaue Marke JH 171, Malermarke manganviolett<br />
74 mit Punkt. Glasur leicht krakeliert. Zwei kleine Randbestossungen.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
573*<br />
FAYENCE ZUCKERDOSE ‘FLEURS CHATIRONNEÉS’,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1764/65-70. Mit Untersatz, unbemalt<br />
mit konturierten Blumen mit Fadenstielen. Blaue Marke JH. 560, eingeritzt<br />
560. L 24 cm. Randbestossungen.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
574*<br />
FAYENCE SPUCKNAPF ‘CRACHOIR’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1765-73/74. ‘Fleurs chatironnées’. Unterglasurblaue Marke IH T 300<br />
(T tourné, scheibengedreht). H ,6 cm, D 13 cm, mit Henkel 16 cm. Rand<br />
mit kleinen Glasurabsplitterungen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
575*<br />
FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Paul Hannong, um<br />
1754-62. Bemalt mit freigemalten Blumen, zwei grosse Einzelblumen,<br />
Rose und Tulpe, in virtuoser Malerei, wohl nach Stichvorlagen von Jean<br />
Baptiste Monnoyer (Lille 1636-1699 London). Rand braun gehöht.<br />
Unterglasurblaue Marke PH. Sammlungsetikett Nr. 0059. L 37,5 cm.
575<br />
Rückseite der Platte mit Brand- und Glasurrissen. Randunterseite mit<br />
einer Bestossung. Minime Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Günther Grethe.<br />
- Christie’s Paris, 4.-5. Mai 2011, Lot 167.<br />
Ein Vergleich für die Tulpe bei Jacques Bastian, Strasbourg, Faïences et<br />
porcelaines 1721-1784, Tome II, 2003, S. 149.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
576*<br />
SALADIER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Paul Hannong, um 1754-62.<br />
‘Saladier quarré à angles arrondis et bord légèrement contourné. Bemalt<br />
mit freigemalten Blumen, braunes Filet. Marke PH. 20,2 x 21,2 cm, H 8,7<br />
cm. Minimale Bestossungen.<br />
Provenienz: <strong>Koller</strong> Zürich, Sammlung eines Europäischen Gelehrten, 30.-<br />
31. März 2009, Lot 493.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
577*<br />
FAYENCE UNTERSCHALE’ FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph<br />
Hannong, um 1764-70. ‘Plateau pour jatte à sucre ovale, semblable à desraviers’.<br />
Ovale fassonierte Form, bemalt mit konturierten Blumen, braune<br />
Randlinie, Marke JH 960 in Blau, Malermarke 90. in Braun. L 23,5 cm.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 670.- / 1 250.-)<br />
576<br />
577<br />
| 229
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
578<br />
579<br />
| 230<br />
578*<br />
FAYENCE PLATTE MIT BLAUDEKOR, Strassburg, Charles-François<br />
oder Paul Hannong, 1721-25. Oktagonale Form mit godronierter<br />
Randborte. Blaudekor mit Binnenzeichnung in Schwarz, mit einem<br />
Blumenkorb im Spiegel und alternierenden Palmetten. Im Fond ein mit<br />
Blumen gefüllter Korb auf niedrigem Tischchen. Malermarke K in<br />
Schwarz. D 35 cm. Kleine Bestossungen und Glasurabsplitterung.<br />
Vgl. Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik,<br />
<strong>Katalog</strong> historisches Museum Basel, Basel 1986, Nr.1, für die Malermarke<br />
a.a.O., S.176.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
579*<br />
PAAR KLEINE FAYENCE APOTHEKENTÖPFE, Strassburg, Paul<br />
Hannong, 1754-60. Auf der Schauseite je eine Rocaillekartusche in<br />
Blaumalerei, ohne Beschriftung. PH-Marke in Blau, Malermarke ‘h’ und<br />
‘IHK’. H 13 cm und 14 cm. Restaurierung an beiden Gefässlippen, kleine<br />
Bestossungen am Rand.<br />
Vgl. H. Haug, Les Faïences et Porcelaines de Strasbourg, Tafel IX, b und<br />
c. Marken Tafel XL und XLL.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
580<br />
580*<br />
GROSSE FAYENCE PLATTE MIT BLAUDEKOR, Charles-François<br />
oder Paul Hannong, um 1721-24. Oktagonale Form mit godronierter<br />
Randborte. Bemalung in Blau mit klassischem Bandornament,<br />
Palmettmotiven und Spiralmotiven und einem Blumenkorb mit Vogel im<br />
Spiegel. Blaue Marke Z (N?). D 33 cm. Kleine Randbestossungen bzw.<br />
Glasurabsplitterungen und Krakeluren.<br />
Provenienz: Pescheteau-Badin, Paris, 25.01.2010, Lot 222.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
581*<br />
FAYENCE TELLER ‘À DECOR LAMBREQUIN’, Strassburg, Joseph<br />
Hannong, um 1762-81. ‘Assiette plate, à six pans trilobés.<br />
Scharffeuertechnik. Randdekor Lambrequin mit Girlanden und Schlaufen<br />
in Blau. Teller unter Joseph Hannong wohl als Ersatzstück hergestellt.<br />
Unterglasurblaue Marke IH 30 und Malermarke IHK ligiert, wohl für Jean<br />
Kugelmann. D 25 cm. Randbestossung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
581<br />
| 231
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
582<br />
583<br />
583 (Detail)<br />
| 232<br />
582*<br />
PAAR FAYENCE TELLER MIT BLUMENMALEREI, Baylon<br />
Carouge, um 1780. Bemalung in der Art von Strassburg mit braunem Filet<br />
und polychromer Blumenmalerei. D 24,5 cm. Ein Teller mit zwei minimalen<br />
Randbestossungen.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
583*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1763-70. Konturierte Blumen in Purpur und Gelb, braunes Filet. Blaue<br />
Marke IH 39, Malermarke 90. D 24,5 cm.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
584*<br />
FAYENCE HUILIER IN FORM EINES SCHIFFES, Strassburg,<br />
Joseph Hannong, um 1763-73/74. ‘Huilier en vaisseau.’ Modell von Paul<br />
Hannong, um 1750/54-1760. Auf feinem Wellensockel. Unterglasurblaue<br />
Marke IH 471. H 12 cm, L 27 cm. Sockel mit zwei restaurierten<br />
Bestossungen.<br />
Für das Modell von Paul Hannong vgl. L’oeuvre des Hannong, Faïences<br />
des Strasbourg et Haguenau, Catalogue Musée des Arts Décoratifs, Palais<br />
Rohan, Strasbourg 1975, S. 134, Nr. 237; Ulrich Pietsch, Französische<br />
Fayencen des 18. Jahrhunderts, Sammlung Carabelli, München 2009,<br />
Abb.34, S.56.<br />
CHF 2 500.- / 3 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 500.-)<br />
585*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1763-79. ‘Façon d’argent’. Mit frei gemalten Blumen, braunes Filet.<br />
Blaue Marke JH 39. Malermarke 90. D 24,5 cm.<br />
Vgl.: Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik,<br />
Nr.130 und 132; für die Malermarke 90., S.119, S.124.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)
585<br />
584<br />
| 233
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
586<br />
587<br />
586*<br />
PAAR FAYENCE TELLER MIT CHINOISERIEDEKOR, Strassburg,<br />
Joseph Hannong, um 1765-70. ‘Façon d’argent’. Im Spiegel je eine<br />
Chinoiserie, in feiner Malerei von Chinesen im Profil auf einem<br />
Grassockel und verstreute Blätter. Blaue Marke IH 39. Sammlungsetikette<br />
Nr. 0007, 0008. D 24,4 cm. Ein Teller mit Randbestossung, beide mit<br />
kleinen Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz:<br />
- Sammung Günther Grethe<br />
- Christie’s Paris, 4.- 5.Mai 2011, lot 170.<br />
Dekor in Abwandlung von Stichen nach Pillement (Jean Pillement, Lyon<br />
1728-1808). ‘Livre de chinois’, London 1758 bzw. Paris 1765, ca. 200<br />
Stiche)<br />
CHF 2 800.- / 3 500.-<br />
(€ 2 330.- / 2 920.-)<br />
| 234<br />
587*<br />
FAYENCE TELLER CHINOISERIEDEKOR, Strassburg, Joseph<br />
Hannong, um 1765-70. Façon d’argent. Im Spiegel Chinese im Profil und<br />
Zweigdekorationen auf der Fahne, wohl nach einer Stichvorlage, der<br />
Rand braun gefasst. Blaue Marke IH 39. D 24,4 cm. Randbestossung,<br />
Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz:<br />
- Sammung Günther Grethe.<br />
- Christie’s Paris, 500 ans arts décoratifs européens, 4.-5. Mai 2011, Lot<br />
170.<br />
CHF 1 400.- / 1 800.-<br />
(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />
588*<br />
OVALE FAYENCE PLATTE MIT CHINOISERIEDEKOR,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1763-70. ‘Plateau pour Panier ovale’. Im<br />
Gitterrand Blattmasken und Laub- und Bandelwerkmotive.<br />
Aufglasurtechnik. Im Spiegel Chinoiserieszene nach einer Stichvorlage<br />
von Jean Pillement (um 1760), Rand braun gefasst. Unterglasurblaue<br />
Marke IH in Ligatur und 861 (Haug 1922, s. 20). L 33 cm.<br />
Für die Stichvorlage vgl. Jacques Bastian, Strasbourg, Faïences et porcelaines,<br />
éd. M.A.J.B., Strasbourg 2002-03, Tome II, S. 212.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
589*<br />
FAYENCE PLATTE ‘FLEURS DES INDES’, Strassburg, Paul<br />
Hannong, um 1754-62. Blaue Marke PH. D 33,5 cm. Rand mit<br />
Bestossungen.<br />
Provenienz:<br />
- Nicolier, Paris.<br />
- Sotheby’s Olympia, London, European Ceramics, 9. Oktober 2001,<br />
Lot 48.<br />
Vgl. für Dekor: Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger<br />
Keramik, <strong>Katalog</strong> Historisches Museum Basel 1986, S.96, Nr. 103 .<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)
589<br />
588<br />
| 235
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
590<br />
590*<br />
OVALE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. ‘Façon d’argent, à six pans<br />
trilobés et deux trilobés’. Konturiertes lang gezogenes Bouquet mit grosser<br />
purpurfarbener Päonie. Unterglasurblaue Marke IH 107 (Haug, 1922,<br />
S.18), 107 eingeritzt. L 33 cm. Randabsplitterung und Randbestossungen,<br />
Blau teilweise verbacken.<br />
Vgl. Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik,<br />
<strong>Katalog</strong> Historisches Museum Basel, 1986, S. 142, Nr. 164ff.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
591*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS CHATIRONNÉES’, Strassburg,<br />
Joseph Hannong, um 1763-70. ‘Façon d’argent’, bemalt mit konturierten<br />
Blumen mit Fadenstielen. Aufglasurtechnik. Blaue Marke IH, ligiert und<br />
39, Malermarke 34 in Blau. D 25 cm. Ein Blütenzweig ewas verbacken.<br />
Provenienz: Sotheby’s Amsterdam, An important private collection from<br />
Hanover, Vol. II, 27-29 March 2007, Lot 1020.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
| 236<br />
592*<br />
RUNDE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. Konturierte Blumen mit<br />
Tulpen und Fadenstielen Marke IH 93. D 30,5 cm.<br />
Vgl. Irmgard Peter-Müller/Jacques Bastian, Strassburger Keramik, <strong>Katalog</strong><br />
Historisches Museum Basel, 1986, S. 142, Nr. 164; Hans Haug, Les<br />
Faïences et Porcelaines de Strasbourg, 1922, S.18.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
591<br />
593*<br />
RUNDE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. ‘Forme de Paris’,<br />
Konturiertes buntes Bouquet, locker mit feinen Stielen. Blaue Marke IH<br />
121 und 121 in den Scherben geritzt. D 28 cm.<br />
Vgl. Irmgard Peter-Müller/Jacques Bastian, Strassburger Keramik, Kat.<br />
Hist.Mus.Basel, Basel 1986, S. 142ff. Für die Formnummer Haug (1922).<br />
S.18.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
592<br />
593 594<br />
594*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS CHATIRONNÉES’, Strassburg,<br />
Joseph Hannong, um 1765-73. ‘Plate, à six pans trilobés’. Konturiertes lang<br />
gezogenes Bouquet, Blätter zweifarbig. Unterglasurblaue Marke IH 30<br />
(Haug, 1922, S. 17). D 25 cm. Randbestossungen.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
| 237
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
595<br />
595*<br />
SELTENES FAYENCE SURTOUT ‘PUTTO AUF DELPHIN’,<br />
Höchst, vor 1753. Sitzend auf dem aufgerichteten Fischkörper, über einer<br />
zweigeteilten Muschelschale für Gewürze thronend. Radmarke und<br />
Signatur I:Z in Mangan. L 28 cm. Haarriss und kleinere Bestossungen.<br />
Provenienz: Christies’s Paris, 500 ans arts décoratifs européens, 4./5. Mai<br />
2011, lot 135.<br />
Die Malermarke I:Z für Johannes Zeschinger liefert einen Terminus ante<br />
quem für eine Datierung vor 1753, das Jahr in dem Zeschinger die<br />
Manufaktur Höchst verliess und dem Ruf Beckgraff’s nach Fürstenberg<br />
folgte. Vorbild für dieses Objekt war wohl eine Brunnenskulptur. Das<br />
Modell taucht in einer variierten Form in diversen Manufakturen auf, u.a.<br />
in Strassburg, Hanau und Crailsheim. Die Höchster Fassung, bei der der<br />
Blick des Putto noch auf die Muschelschale blickt, ist wohl als die erste<br />
keramische Umsetzung anzusehen. Für das Modell, die Zuschreibung und<br />
Datierung vgl. Horst Reber, Die kurmainzische Porzellanmanufaktur<br />
Höchst, Band II, Fayence, München 1986, Abb.1 S.36, 37.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />
| 238<br />
596*<br />
2 FAYENCE TELLER MIT BLUMENDEKOR, Zürich, um 1770-75.<br />
Fassonierte Form, jeder mit einem frei gemalten Blumenbouquet, rotes<br />
Filet. Z-Marken in Blau. D 23,5 cm, 24 cm.<br />
CHF 1 200.- / 2 000.-<br />
(€ 1 000.- / 1 670.-)<br />
597*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS DES INDES’, Crailsheim, um 1750-55.<br />
Über die Fläche spannungsvoll verteilt zwei Kleinere und ein<br />
grösserer indianischer Blütenzweig mit Schmetterling. Ohne Marke. D 24 cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)
596 596<br />
597 598<br />
598*<br />
FAYENCETELLER ‘FLEURS FINES’, Vincennes, Manufaktur Pierre<br />
Hannong, um 1765-71. Rand sechspassig geschweift, profiliert, purpur<br />
gehöht. Freigemalte Blumen in der Art von Strassburg. Unterglasurblaue<br />
Marke W und E. D 24,5 cm.<br />
Aufgrund von Funden von Erzeugnissen der Manufaktur Vincennes bei<br />
Ausgrabungen, die den gleichen Scherben und die gleiche Marke (W.über<br />
E) aufweisen, kann der Teller der Manufaktur Pierre Hannong in<br />
Vincennes zugeschrieben werden. Freundliche Mitteilung von Jacques<br />
Bsatian, Strasbourg, April 1995.<br />
Nach dem Verkauf des Porzellanarkanums an Sèvres (1761) hatte sich<br />
Pierre Hannong (Sohn von Paul Anton, Bruder von Joseph Adam<br />
Hannong) einige Zeit in Paris aufgehalten. Vor der Versteigerung der<br />
Manufakturen Hagenau und Strassburg 1762 trat er kurz als Interessent in<br />
Erscheinung. Er gründete selbst eine Manufaktur in Hagenau, die er<br />
1762/63 wieder verliess. Er begab sich nach Sèvres, um dort in den<br />
Genuss der Zahlungen aus dem Verkauf des Arkanums zu kommen. 1765<br />
gründete er eine Manufaktur in Vincennes und stellte dort Fayencen und<br />
Porzellan her. 1771 gründete er eine Manufaktur in Faubourg St. Denis in<br />
Paris, 1776 eine weitere in Vinovo im Piemont, kehrte 1779 ins Elsass<br />
zurück, eröffnete 1786 eine Manufaktur in Verneuil, wurde 1793 Mitglied<br />
des Direktoriums der Manufaktur Sèvres und starb kurz darauf. Irmgard<br />
Peter-Müller/ Jacques Bastian, Strassburger Keramik, <strong>Katalog</strong><br />
Historisches Museum Basel, 1986, S.21 bzw. 15ff.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
| 239
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
599<br />
599*<br />
PAAR FAYENCE KINDERGRUPPEN, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1771-81. ‘Deux enfants se disputant, sur un tonnelet’ (G 21 F) und<br />
‘Deux enfants se disputant des raisins’ (G 22 F). Gegenstücke. Beide<br />
Figurenpaare auf Sockel mir Erdschollen. Eingepresst IH G 21 F und IH<br />
G 22 F. H 17 cm. Minmal restauriert und bestossen.<br />
Für die Marke und die Modellnummer vgl. Hans Haug, Les Faïences et<br />
Porcelaines de Strasbourg, 1922, S. 28; eine weitere Ausformung der<br />
Gruppe mit den beiden Kindern auf dem Fass abgebildet a.a.O. ol.<br />
XXXVIIb, Text S. 49; Cicerone Polaczek, 1910, S. 392.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
600*<br />
GROSSE FAYENCE PLATTE, Franche-Comté, um 1740. Konturierte<br />
Blütenzweige mit exotischen Vögeln und Insekten. Dekor in der Art der<br />
Srassburger ‘Fleurs des Indes’ in Mischtechnik. Schwarze Marke C:L:/<br />
F:L. L 46 cm. Krakeliert, Bestossungen und Glasurabsplitterungen.<br />
Provenienz: Christie’s Paris, 500 ans arts décoratifs européens, 4.-5. Mai<br />
2011, Lot 149.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
| 240<br />
601*<br />
GROSSE FAYENCE DECKELTERRINE ‘DÉCOR D’ASPERGES<br />
ROCAILLE’, Strassburg, Joseph Hannong, wohl um 1770-73/74. Gehöt<br />
in Gold, Form in Anlehnung an die Modelle Duplessis für Sèvres. Weiss<br />
glasiert, das Blattrankenwerk und das Eichenlaub goldgehöht.DAZU: en<br />
suite, 10 Fayence Teller mit goldgehöhter reliefierter Fahne. Gemarkt in<br />
Blau IH 39. D 25 cm. 2 Teller mit Bestossung, Vergoldung minimal berieben.<br />
(12)<br />
CHF 2 200.- / 2 800.-<br />
(€ 1 830.- / 2 330.-)<br />
602*<br />
3 FAYENCE TELLER ‘FLEURS DES INDES’, Strassburg, Paul<br />
Hannong, um 1735/48. ‘Asiettes à bord contourné’. Bemalt mit indianischen<br />
Blumen und exotischen Insekten. Die Blütenzweige mit schildförmigem<br />
Ende. Marke IHK (ligiert), Mangan. D 24,8 cm.<br />
Randbestossungen. Glasurrisse.<br />
Für Form, Dekor und Marke vgl. Dorothée Guillemé Brulon, Histoire de<br />
la Faïence Française, Strassburg-Niderviller, Sources et rayonnement,<br />
Paris 1999, S.23, vgl. auch Irmgard Peter-Müller/ Jacques Bastian,<br />
Strassburger Keramik, <strong>Katalog</strong> Historisches Museum Basel, Basel 1986,<br />
S.82ff.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)
600<br />
601<br />
602 602<br />
601<br />
| 241
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
603<br />
603*<br />
KLEINE OVALE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Zürich, um<br />
1765. ‘Façon d’argent’, mit freigemalten Blumen nach Strassburger<br />
Vorbild. Blaue Z-Marke mit Strich. L 28 cm.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
604<br />
| 242<br />
604*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS CHATIRONNEÉS’, Strassburg,<br />
Joseph Hannong, um 1762-81. Bemalt mit konturierten Blumen und brauner<br />
Randlinie. Gemarkt IH 19. In Blau, Malermarke 40 in Braun. Kleine<br />
Randbestossungen.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
605*<br />
OVALE PLATTE, ‘FLEURS FINES’, Niderviller, in der Art von<br />
Strassburg, 18. Jh. Façon d’argent. Mit freigemalten Blumen, einer einzelnen<br />
Rose und verstreuten kleineren Blumen auf der Fahne, braunes Filet.<br />
L 36,5 cm, B 27 cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
606*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1764-70. Aufglasurtechnik. Freigemalte Blumen mit Tulpe, braunes<br />
Filet. Blaue Marke IH 94. D 23,4 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)
605<br />
606<br />
| 243
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
607<br />
607*<br />
GROSSE FAYENCE PLATTE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73/74. ‘Forme de Paris’, bemalt mit<br />
konturierten Blumen. Blaue Marke IH 141 und 141 in den Scherben<br />
geritzt. L 48 cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
608*<br />
FAYENCE HUILIER ‘FLEURS CHATIRONNÉES’, Strassburg,<br />
Joseph Hannong, um 1762-81. Bemalt mit konturierten Blumen. Blaue<br />
Marke H 469. Malermarke 34 in Purpur, 469 Ritzmarke. L 22 cm.<br />
Minimale Glasurabsplitterungen und kleine Randbestossung.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
609*<br />
FAYENCE PLATTE ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1763-65. ‘Forme de Paris’. Bemalt mit frei gemalten Blumen in<br />
Anlehnung an Paul Hannong. Marke IH 125, Malermarke 90 in<br />
Dunkelmangan. Sammlungsetikett.Nr. 0066. D 37,5 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Günther Grethe<br />
Für den Dekor vgl. Jacques Bastian, Strassburg, Faïences et porcelaines<br />
1721-1784, Tome II, 2003, S. 159.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />
| 244<br />
610*<br />
FAYENCE TELLER ‘FLEURS FINES’, Strassburg, Joseph Hannong,<br />
um 1764-73. Braunes Filet, mit konturierten Blumen und blaue Marke IH<br />
39, Malermarke in Schwarz 90 mit Punkt. D 24,6 cm. Restaurierte<br />
Randbestossungen.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
611*<br />
OVALE FAYENCE PLATTE, Hagenau, um 1778-80. Bemalt mit freigemalten<br />
Blumen von François-Antoine Anstett. Ohne Marke. L 31 cm.<br />
Anstett, geboren 1732, ist bis 1778 Direktor der Niderviller Fayence<br />
Manufaktur, verlässt Niderviller aus Steuergründen und ist ab 1780 in<br />
Hagenau.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
612*<br />
FAYENCE MUSCHELSCHALE ‘FLEURS CHATIRONNÉES’,<br />
Strassburg, Joseph Hannong, um 1765-73. Aufglasurtechnik. Blaue Marke<br />
IH 774 und 774 in Scherben geritzt. D 22, 5 cm.<br />
Vgl. L’oeuvre des Hannong. Faiences de Strasbourg et Hagenau,<br />
Ausstellungskatalog Musée des Arts Décoratifs, Palais Rohan, Strasbourg<br />
1975, Nr. 329, für die Formnummer Haug (1922), S. 19.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)
608<br />
609 610<br />
611 612<br />
| 245
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
613<br />
614 615<br />
613*<br />
1 PAAR SAUCIEREN, London 1749, Meistermarke William Cripps.<br />
Glattwandige Ovalform auf drei Muschelfüsschen. Geschwungener Griff<br />
mit Blattabschluss. L 16 cm. Zus. 549 g.<br />
CHF 1 600.- / 3 200.-<br />
(€ 1 330.- / 2 670.-)<br />
614*<br />
BRANDYPFANNE, London 1730 - 31, Meistermarke wohl Thomas<br />
Cooke II. und Richard Gurney, mit Überstempelung.<br />
Glattwandige, gebauchte Rundform. Mit gedrechseltem Holzgriff. D 10<br />
cm. 197 g.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
| 246<br />
615*<br />
CREMIER, London, 1750/51, Meistermarke unleserlich.<br />
Gebauchte Ovalform auf drei Füsschen mit allseitig glatter Wandung.<br />
Geschwungener Henkel mit Blattabschluss. L 15,5 cm. 135 g.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
616*<br />
HENKELBECHER, London 1734/35, Meistermarke Thomas Tearle.<br />
Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring. Leicht ausladender<br />
Lippenrand mit Profilierung. Allseitig glatte Wandung mit geschwungenem<br />
Henkel. H 12 cm. 463 g.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)
616<br />
617*<br />
HENKELBECHER, London, um 1754, Meistermarke Wm. Shaw &<br />
Wm. Priest.<br />
Tulplenform auf mehrfach profiliertem Standring. Leich ausladender<br />
Lippenrand mit Profilierung. Allseitig glatte Wandung mit geschwungenem<br />
Henkel. H 12.5 cm. 308 g.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
617<br />
| 247
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
618<br />
619<br />
620<br />
| 248<br />
618*<br />
6 TELLER, London 1755/56, Meistermarke Daniel Piers.<br />
Passig geschweifte Rundform mit allseitig gondroniertem Rand. Rand mit<br />
bekröntem Wappen, das von zwei Fabelwesen gehalten wird mit der<br />
Inschrift: „TRIA JUNCTA IN UNO / CAUSIS TUTISSIMA<br />
VIRTUS. D 24,5 cm. Zus. 3903 g.<br />
CHF 6 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 10 000.-)<br />
619*<br />
FUSSPLATTE, London 1756/57, Meistermarke Richard Rugg.<br />
Passig geschweifte Rundform auf drei Füsschen. Rand abwechselnd mit<br />
C-Formen und Muschelwerk. Spiegel mit eingraviertem Wappen. D 28<br />
cm. 784 g.<br />
CHF 1 600.- / 3 000.-<br />
(€ 1 330.- / 2 500.-)<br />
620*<br />
1 PAAR KERZENSTÖCKE, London 1758/59, Meistermarke William<br />
Cafe.<br />
Geschweifter und mehrfach getreppter Fuss in Quadratform mit<br />
Profilierungen und stilisierten Blattornamenten. Balusterschaft und<br />
Tropfteller mit entsprechendem ziseliertem und graviertem Dekor. Mit<br />
abnehmbaren Tropftellern. H 24,5 cm. Zus. 1125 g.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 000.-)
621 622<br />
621*<br />
DECKELHUMPEN, London 1770/71, mit Meistermarke JS.<br />
Glattwandige Birnform mit Profilierung auf mehrfach getrepptem und<br />
profiliertem Standring. Deckel entsprechend mit ausgeprägter Wölbung.<br />
Geschwungener Henkel und Drücker mit Muschelwerk. H 18 cm. 549 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
622*<br />
DECKELHUMPEN, London 1784/85, mit Meistermarke.<br />
Glattwandige Zylinderform mit Profilierung auf profiliertem Standring.<br />
Deckel entsprechend mit ausgeprägter Wölbung. Geschwungener Henkel<br />
und Drücker mit Muschelwerk. H 18,5 cm. 726 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
623*<br />
HENKELBECHER, London 1765/66, Meistermarke I.F.<br />
Glattwandige Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring.<br />
Geschwungener Henkel mit Blattabschluss. H 12 cm. 314 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
623<br />
| 249
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
624<br />
625<br />
| 250<br />
624*<br />
1 PAAR HENKELBECHER, London 1766/1769, Meistermarke William<br />
& James Priest.<br />
Glattwandige Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring. Leicht<br />
ausladender Lippenrand mit Profilierung. Geschwungener Henkel mit<br />
Blattabschluss. H 12,3 cm. Zus. 635 g.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
625*<br />
1 HENKELBECHER, London 1786/87, Meistermarke Hester Bateman.<br />
Glattwandige Tulpenform auf mehrfach profiliertem Standring.<br />
Geschwungener Henkel mit Blattabschluss. H 13 cm. 308 g.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
626*<br />
HENKELKORB, London 1799/1800, Meistermarke Samuel Godbehere<br />
& Edward Wigan.<br />
Allseitig glatte Ovalform auf mehrfach profiliertem Standring. Rand und<br />
beweglicher Bügelhenkel mehrfach profiliert. Im Innern mit feiner Gravur<br />
eines Wappens mit Inschrift „RES EVERE“. L 38 cm. 872 g.<br />
CHF 2 800.- / 4 800.-<br />
(€ 2 330.- / 4 000.-)
626<br />
627 628<br />
627*<br />
BRANDYPFANNE, London 1773/74, Meistermarke John Deacon.<br />
Glattwandige, gebauchte Rundform. Mit gedrechseltem Holzgriff. H 8<br />
cm. 289 g.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
628*<br />
1 PAAR BECHER, Viktorianisch, London, nach 1836, Meistermarke<br />
Robert Walliss.<br />
Leicht konische Form mit allseitig glatter Wandung. H 9 cm. Zus. 262 g.<br />
CHF 2 600.- / 4 600.-<br />
(€ 2 170.- / 3 830.-)<br />
| 251
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
629 630<br />
631<br />
| 252
632<br />
629*<br />
MESSKELCH, 2. Hälfte 18. Jh., Meistermarke P.A. Stadtmarke verschlagen.<br />
Getreppt, gewölbter und passig geschweifter Fuss. Darüber leicht kannelierter<br />
Schaft übergehend in Kuppaschale. Glattwandige, tulpenförmige<br />
Kuppa. Innen vergoldet. H 23 cm. 328 g.<br />
CHF 1 600.- / 2 200.-<br />
(€ 1 330.- / 1 830.-)<br />
630*<br />
TISCHGLOCKE, Stockholm 1862, Meistermarke Pehr Frederik<br />
Palmgren.<br />
Wandung allseitig mit Eichenlaub und Eicheln auf punziertem Grund mit<br />
fassioniertem Rand. Der Griff in Form eines Astes. H 10,5 cm. 212 g.<br />
CHF 800.- / 1 400.-<br />
(€ 670.- / 1 170.-)<br />
631*<br />
GEWÜRZDOSE, Prag, wohl 2. H. 18. Jh., mit Meistermarke (Nicht<br />
identifiziert), sowie Österreichischem Freistempel 1809/10.<br />
Glatte Ovalform auf leicht ausgestelltem Standring. Mit Klappdeckel.<br />
Innen vergoldet und mit Scheide unterteilt. L 6,6 cm. 67 g.<br />
CHF 500.- / 800.-<br />
(€ 420.- / 670.-)<br />
632*<br />
GROSSER BECHER, Köping (Schweden) um 1760, Meistermarke<br />
Petter Julin.<br />
Konische Form auf gewölbtem Rundfuss. Allseitig glatte Wandung mit<br />
ziseliertem und graviertem Dekor. Innen vergoldet. H 27,7 cm. 500 g.<br />
CHF 2 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />
| 253
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
633<br />
634<br />
| 254<br />
633*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „AUX PALMETTES“, Empire, wohl von P.A.<br />
BELLANGE (Pierre Antoine Bellangé, Meister 1785), Paris um 1810/15.<br />
Mahagoni profiliert sowie beschnitzt mit Palmetten und Zierfries.<br />
Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit Säbelbeinen. Flache<br />
Rückenlehne mit ausladenden, direkt in die Stützen übergehenden<br />
Armlehnen. Gestreifter, polychromer Stoffbezug. 59x52x44x91,5 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Amsterdam, 17.12.1997 (<strong>Katalog</strong>nr. 561).<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
634*<br />
BEMALTE PENDULE mit Sockel, Louis XVI, Neuchâtel um 1800/20.<br />
Holz braun/schwarz „en faux marbre“ gefasst. Geschweiftes Gehäuse mit<br />
Blumenaufsatz auf sich nach unten markant verjüngendem Sockel.<br />
Gewölbtes Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen<br />
Stundenzahlen. Spindelwerk mit 3/4-Stundenschlag auf 2 Glocken.<br />
Repetition auf Anfrage. Feine Bronze- und „laiton repoussé“-Beschläge.<br />
44x16x98 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
635*<br />
1 PAAR FAUTEUILS „AUX VOLUTES“, Empire, Paris um 1810.<br />
Mahagoni profiliert sowie beschnitzt mit Voluten und Zierfries.<br />
Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit Säbelbeinen. Flache<br />
Rückenlehne mit ausladenden, direkt in die Stützen übergehenden<br />
Armlehnen. Gestreifter, polychromer Stoffbezug. 59x49x44x90 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Amsterdam, 17.12.1997 (<strong>Katalog</strong>nr. 417).<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)
| 255<br />
635
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
636<br />
637<br />
| 256<br />
636*<br />
FOLGE VON 4 STÜHLEN „A CHASSIS“, Charles X, Paris um<br />
1825/35.<br />
Birke fein eingelegt mit Palmetten, Blumen und Zierfries. Trapezförmiger<br />
Sitz „a chassis“ auf gerader Zarge mit vorderen Voluten- und hinteren<br />
Säbelbeinen. Leicht eingezogene bogenförmig abschliessende<br />
Rückenlehne. Rostroter Lederbezug mit dekorativem Nagelbeschlag.<br />
45x40x42x84 cm.<br />
Provenienz: Erworben bei Stodel, 1999.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
637*<br />
KLEINER ARBEITSTISCH „AUX PATTES DE LION“, Empire,<br />
wohl Schweden um 1815.<br />
Mahagoni und Birke gefriest sowie beschnitzt mit vergoldeten<br />
Tatzenfüssen. Wenig vorstehendes Blatt mit abgeschrägten Ecken auf<br />
gerader Zarge mit durch Zwischentablar verbundenen, geschweiften<br />
Beinen auf Tatzenfüssen. Front mit 1 Schublade. Feines Schlüsselschild<br />
mit Abdeckung „au buste de jeune homme“. 66x42x76,5 cm.<br />
Provenienz: Auktion Christie’s Amsterdam, 9.7.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 445).<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />
638*<br />
KONSOLE MIT SPIEGEL, Empire/Biedermeier, südwestdeutsch um<br />
1815/25.<br />
Kirsche, Nussbaum und Wurzelmaser gefriest sowie teils ebonisiert.<br />
Rechteckiges, leicht vorstehendes Blatt auf gerader, einschübiger Zarge<br />
mit 4 Säulen auf Sockelplatte. Rechteckiger Spiegel mit markantem<br />
Fronton mit Eierstab sowie freistehenden Ecksäulen mit vergoldeten<br />
Basen und Kapitellen. Messingbeschlag. 74x45x235 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)
638<br />
| 257
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
639<br />
640<br />
| 258<br />
639*<br />
FAYENCE KOHLKOPF TERRINE MIT UNTERSCHALE, Saint-<br />
Omer, um 1750-60. Naturalistisch modelliert und in Grüntönen staffiert.<br />
Die Fahne des Présentoirs ist auf sechs einander überlappenden<br />
Kohlblättern gebildet, der Spiegel ist glatt belassen mit einem<br />
Rocaillenmotiv und aufgeschnittenem Granatapfel in Mangan, Blau, Grün<br />
und Gelb bemalt. Die Innenblätter des Kohls sind als Deckel abnehmbar,<br />
auf den innersten Blättern am oberen Ende eine Schnecke als Deckelgriff.<br />
H 24 cm. Glasurabsplitterungen.<br />
Eine mit ‘a S’omer’ (sic) bezeichnete und 1759 datierte Ausformung des<br />
Modells befindet sich im Musée Hôtel-Sandelin in Saint-Omer. Vgl.<br />
NOUVEAU TARDY (1986), tome 5, S.274; Claude Frégnac,<br />
Europäische Fayencen, Fribourg/ Stuttgart 1976, S. 252, Nr. 381.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />
640*<br />
GLASPOKAL, Schlesien, Mitte 18. Jh. Konische, unten eingezogene<br />
Kuppa, facettierter Balusterschaft, leicht gewölbter Scheibenfuss. Auf der<br />
Wandung in Mattschnitt Darstellung eines Paares in einem Schlosspark,<br />
die Szene von Rocaillen mit Gitterwerk kartuschenartig gerahmt. Der<br />
Lippenrand ursprünglich vergoldet. H 16,5 cm. Lippenrand bestossen.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)
641<br />
641*<br />
PAAR FAYENCE DECKELTERRINEN ‘HAHN UND HENNE’,<br />
Saint-Omer, 2. Hälfte 18.Jh. Modelle nach einem Brüsseler Vorbild.<br />
Polychrome Staffierung. Die Henne auf Stroh imitierendem Sockel, die<br />
Küken halb unter ihrem Körper versteckt. Der Oberteil des Rückens beider<br />
Deckel abnehmbar, als Deckelgriff je ein Küken. H 24 cm, L 22 cm, L<br />
36 cm. Bestossungen.<br />
Vgl. <strong>Katalog</strong> Musée de l’Hotel Sandelin Saint-Omer, La Faïence de Saint-<br />
Omer aux XIIIième siècle, Nr.155, Tardy 5 (1986), S.265<br />
CHF 18 000.- / 22 000.-<br />
(€ 15 000.- / 18 330.-)<br />
642*<br />
GLASPOKAL, Deutschland oder Böhmen, 18.Jh. Farbloses Glas.<br />
Geschnittener Dekor von Sonnenblumen mit Blattranken, dazwischen<br />
Blankkugelblüten, am Kuppaansatz Blankkugelfries, unter der Lippe<br />
Rankenbordüre. H 23,5 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
642<br />
| 259
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
643<br />
644<br />
| 260<br />
643*<br />
PAAR SELTENE FAYENCE WINDHUNDE, Brüssel, um 1800. Dekor<br />
in Grün, Mangan, Blau und Gelb. Die Figuren hohl, naturalistisch modelliert,<br />
auf je einem rechteckigen Sockel sitzend. Manganmarke ‘D.R.’, der<br />
Windhund mit der Datierung ‘Lan 1800’, die Windhündin mit der<br />
Datierung ‘Lan.9’ (Datierung nach dem Revulutionskalender). H 21.5<br />
bzw. 22 cm. Minimal bestossen. Glasurabsplitterungen.<br />
Es sind keine weiteren datierten und signierten Modelle dieser Hunde<br />
bekannt. Für vergleichbare Windhunde aus der Manufaktur ‘Hors de la<br />
Porte de Laeken’ aus der Zeit von Mathieu Stevens (1820-1843) s. Jean<br />
Lemaire, Faïence et Porcelaine de Bruxelles, Bruxelles 2003, S.83; Brigitte<br />
Tietzel, Fayence I, <strong>Katalog</strong> Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, 1980,<br />
S.263, Nr.153. Eine weitere ähnliche Windhündin aus der Manufaktur<br />
‘Hors de la Porte de Laeken’ bei Georges Dansaert, ‘Les anciennes faiences<br />
de Bruxelles’, Brüssel, Paris, 1922, S. 155 und Pl. LII.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />
644*<br />
FAYENCE STREUER IN FORM EINES SPARGELBÜNDELS,<br />
Brüssel, Fabrique de la Rue de Laeken, 2. Hälfte 18. Jh. Naturalistisch<br />
modelliert und staffiert, mit einer Schnur gebündelt. L 15 cm. Leichte<br />
Absplitterung der Glasur. Kleine Haarrisse.<br />
Vgl. Georges Dansaert, Les anciennes faiences de Bruxelles, 1992, Pl.XXI<br />
zu einer frühen Ausformung des Modells der Manufaktur Rue de Laeken<br />
unter Philippe Mombaers (1724-1754); Jean Lemaire, Faïence et Porcelaine<br />
de Bruxelles, Bruxelles 2003, S.52<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)
645<br />
646<br />
645*<br />
PAAR SELTENE FAYENCE TIERFIGUREN ‘KATZE UND<br />
HUND’, Brüssel, Fabrique de la Rue de Laeken, um 1750-60. Je auf<br />
einem Grassockel sitzend. Naturalistisch modelliert und staffiert in Grün,<br />
Schwarz und Höhung in Eisenrot. Sammlungsetikett. H 19cm, 17,5 cm.<br />
Minimale Bestossungen. Die Katze mit grösserer Bestossung am Sockel.<br />
Provenienz:<br />
- Mr & Mrs Leslie Dornfeld Collection<br />
- Christie’s New York, Captains and Kilns: European Ceramics, Chinese<br />
Export and Maritime Art, 20.-21. Januar 2004, Lot 632.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />
646*<br />
FAYENCE TERRINE IN FORM EINES SPARGELBUNDES,<br />
Brüssel, Fabrique de la Rue de Laeken, 2. Hälfte 18. Jh., Epoque Philippe<br />
Mombaers (1724-1754), ‘Botte d’asperges. Beurrier’. Naturalistisch modelliert,<br />
von einer Schnur zusammengehaltenen, der obere Teil als Deckel<br />
abnehmbar, das Schnurende als Deckelgriff gebildet. L 18 cm, H 16 cm.<br />
Bestossen, repariert und retuschiert.<br />
Für das Modell vgl. Georges Dansaert, ‘Les anciennes faiences de<br />
Bruxelles’, Brüssel, Paris, 1922, Pl. XXXIX, Text S.192; Für ein ähnliches<br />
Modell vgl. Jean Lemaire, Faïence et Porcelaine de Bruxelles, Bruxelles<br />
2003, S.52.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
| 261
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
647<br />
647*<br />
PAAR MINIATUR FAYENCE HUNDE, Delft, 18. Jh. Beide liegend<br />
auf einem grünen Grassockel, ihr Fell gehöht in Manganrot. L 8 cm.<br />
Glasur minimal abgesplittert und restauriert.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
648<br />
| 262<br />
648*<br />
SELTENER STEINGUT MOPS, möglicherweise Bonn, Poppelsdorf,<br />
letztes Viertel 18. Jh. Auf einem rechteckigen passig geschweiften Sockel<br />
sitzend, mit einem gelben Schellenband um den Hals, staffiert in Blau und<br />
Manganrot. H 15 cm. Glasurbestossungen.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />
649*<br />
PAAR GROSSE FAYENCE HUNDE, Jever, um 1760-76. Grau glasiert,<br />
sitzend auf einem flachen rechteckigen Sockel, die Köpfe nach oben<br />
gedreht einander zugewandt. H 21 cm. (2)<br />
Vgl. Peter Schmerenbeck (Hrsg.), Barocker Traum, Fayencen aus Zerbst<br />
und Jever, Oldenburg 1996, S.129, Abb.99.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
650*<br />
FAYENCE FIGUR EINES STACHELSCHWEINS, möglicherweise<br />
Alcora, 18.Jh. Staffiert in Manganrot und mit einem gelben Halsband.<br />
L 12 cm.<br />
Provenienz: Christie’s Intérieurs, Paris, 1.-2. März 2011, Lot 275.<br />
Das Stachelschwein mit Halsband war das Wappentier Ludwigs XII. von<br />
Orléans (1462-1515). Vgl. dazu das Stachelschwein über dem Portal von<br />
Schloss Blois, der Residenz Ludwigs XII. Der Grossvater Ludwig XII.,<br />
Ludwig von Valois, Herzog von Orléans, hatte 1394 aus anlass der Geburt<br />
seines ersten Sohnes Karl den Orden vom Stachelschwein (frz. Ordredu<br />
Porc-Épic, Ordre du Camail)- einen weltlichen französischen Ritterorden-<br />
gegründet. Die Ordensdevise lautete ‚Cominus et eminus‘, ‚Qui s‘y frotte<br />
s‘y pique‘. Eine Ausformung des Modells aus Alcora, 18. Jahrhundert, versteigert<br />
bei Me Peschteau-Badin, Godeau, Drouot, am 30. März 1998,<br />
Lot 109, ein weiteres Exemplar in der Collection Charles de Langlade.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)
649<br />
650<br />
| 263
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
653<br />
651<br />
652<br />
| 264<br />
651*<br />
FAYENCE DECKELDOSE IN FORM EINER QUITTE, unbekannte<br />
Manufaktur, um 1800. Auf einem geschwungenem dreigeteiltem Blatt, ihr<br />
Oberteil als Deckel bemalt in Grau, Gelb und Mangan. L 14,5 cm,<br />
B 12,5 cm. Etikett mit Inventarnummer 7.609. Die drei Blätter mit kleinen<br />
Bestossungen.<br />
Die Dose diente vielleicht als Behälter für Butter oder Quittengelee. Eine<br />
nahezu identische Dose abgebildet bei Thomas Rudi, Augenlust und<br />
Gaumenfreude, Fayence-Geschirre im Museum für Kunst und Gewerbe<br />
Hamburg, Hamburg 1998, S.108, Nr.33<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
652*<br />
FAYENCE BIRNE, Delft, 19.Jh. Naturalistisch modelliert und staffiert.<br />
L 10,5 cm. Stil abgebrochen.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 250.- / 330.-)<br />
653*<br />
PAAR MINIATUR FAYENCE ‘CLOGS’, Holland, 18./19.Jh. Schwarz<br />
glasiert. L 7,5 cm. Restauriert.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
654*<br />
PAAR MINIATUR PANTOFFELN, Delft, 18. Jh. Blau und Gelb<br />
glasiert. L 7 cm. Minmal repariert und bestossen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
655*<br />
PAAR FAYENCE STIEFEL, wohl Holland, 18.Jh. Weiss glasiert.<br />
Halbhohe Form und geschnürt L 11 cm. Kleinere Randbestossungen.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
656*<br />
FAYENCE ‘HARINGSSCHALTJE’, Delft, 19. Jh. Flach, in Form eines<br />
Fisches auf drei kleinen Zapfenfüssen, bemalt in Blau mit stilisiertem<br />
Schuppenmuster. Blaue Marke A.P.K. L 30 cm. Rand minimal bestossen.<br />
Ausformungen dieses Modells aus dem 18. Jh. sind z.B. aus der<br />
Manufaktur ‘De Lampetkan’ bekannt.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)
654<br />
655<br />
656<br />
| 265
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
657<br />
662<br />
| 266<br />
657*<br />
FAYENCE ZUCKERSTREUER, Rouen, um 1770-80. Balusterform, floral<br />
durchbrochener Deckel über Schraubgewinde. Dekor in Blau. Vom<br />
Hals des Streuers herabhängende und vom Fuss aufsteigende<br />
Lambrequinmotive im ‘style rayonnant’. H 21,5 cm. Kleine Bestossung am<br />
Fusssrand.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />
658*<br />
PAAR OVALE FAYENCE PLATTEN ‘À LA DOUBLE CORNE’,<br />
Rouen, um 1760-80. Zwei volutenartige ineinander verschlungene<br />
Füllhörner, daraus Päonien und andere Blüten fallend, die sich um den<br />
Rand der Schlüssel legen. In der Mitte ein Schmetterling, links auf dem<br />
Zweig ein Papagei, Insekten und Streublumen. Die eine der beiden<br />
Platten mit der Marke PAR in Eisenrot, die zweite mit PC. in Grün. L<br />
34,5 cm<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
659*<br />
OVALE FAYENCE PLATTE ‘À PERROQUET’, Rouen, um 1750.<br />
Ostasiatisch inspirierter Dekor, mit Blattwerk und Zweigen mit Päonien,<br />
die sich in verschiedene Richtungen recken. Auf dem mittleren Zweig ein<br />
grosser exotischer Vogel, kleine Streublümchen. L 43,5 cm.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
660*<br />
FAYENCE SCHÜSSEL ‘À DOUBLE CORNE’, Rouen, um 1760-80.<br />
Bemalt mit volutenartig ineinander verschlungenen Füllhörnern, daraus<br />
Päonien und andere Blüten über dem Fond verstreut, zwischen Insekten<br />
und Streublumen. Blaumarke fr. c. D 34,5 cm<br />
Vgl. Brigitte Tietzel, Fayence I, <strong>Katalog</strong> Kunstgewerbemuseum der Stadt<br />
Köln, Köln 1980, S.333f, Olga Popovitch/ Catherine Vandour, Faience de<br />
Rouen, 1978. Nr.37<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
661*<br />
FAYENCE TELLER MIT FRÜCHTEN UND VOGELDEKOR,<br />
Sinceny, um 1760-70. ‘Grand feu’. Über die gesamte Fläche verteilt polychromer<br />
Dekor mit Gitterzaun, Rocaillen, Vogel, Insekt, Früchten und<br />
Blütenstauden in Anlehnung an chinesische Qianlong-Motive. Marke S.S<br />
und Malermarke in Blau. D 25,5 cm. Stellenweise etwas bestossen und die<br />
Glasur krakeliert.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
662*<br />
FAYENCE TELLER ‘À LA CORNE’, Rouen, um 1720-30. Polychromer<br />
Dekor ‘aux cinq couleurs’, im Spiegel Blumenmotive, Dekor ‘au panier<br />
fleuri’, um den Rand breite Behangborte aus gegitterten Feldern mit<br />
Blattvoluten und geschweiften Feldern mit ausgespartem Dekor und<br />
Girlanden im ‘style rayonnant’. D 20,7 cm.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)
658<br />
659<br />
661 662<br />
660<br />
| 267
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
663<br />
664<br />
| 268<br />
663*<br />
PAAR FAYENCETELLER, Flörsheim, 1809. Im Spiegel je bemalt mit<br />
einer Dame auf einem Canapé sitzend, zwischen Blütengirlanden und den<br />
Initialen EM bzw. JM. Auf der Fahne von kleinen Bogen gesäumte Borte<br />
mit Blütenzweigen. Scharffeuerdekor in Blau, Olivgrün, Gelb, Ocker und<br />
Mangan. Marke FFF ligiert und die Datierung ‘den 4 ten Mai 1809’ in<br />
Schwarz. D 21 cm. Haarriss am Rand des Tellers mit dem Monogramm<br />
EM, der zweite Teller mit zwei Randbestossungen.<br />
Zu einem Teller aus dem Service in den Staatl. Kunstsammlungen in<br />
Kassel bei Karl Schafft, Flörsheim Fayencen, Darmstadt 1977, Abb.184,<br />
S.221, Text S.220.<br />
CHF 1 600.- / 1 800.-<br />
(€ 1 330.- / 1 500.-)<br />
664*<br />
FAYENCE FIGUR EINER ‘GUANYIN’, wohl Berlin, Wolbeer, Anfang<br />
18.Jh. Weiss glasiert. Wohl als Allegorie des Winters, in der Art der chinesischen<br />
Guanyin Figuren,. H 28 cm. Minimale Absplitterung der<br />
Glasur.<br />
Vgl. Otto von Falke, Altberliner Fayencen, Text S.16 mit abb. 15d+Abb.<br />
Text S.40, die dort abgeblideten Figuren sind bunt staffiert.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
665*<br />
FAYENCE ALBARELLO, Frankreich, um 1800. Bemalung in Blau mit<br />
Rollwerkkartusche mit der Aufschrift „EXTRACT.BACCIVNIR“ ,wohl<br />
Wachholderbeeren-Extrakt. Im Scheitelpunkt der Kartusche eine Maske,<br />
darüber Früchtekorb, seitlich davon zwei Pfauen. Unterhalb der<br />
Kartusche ein geflügelter Engelskopf mit Behangmuster. Boden glasiert,<br />
Standring ohne Glasur. H 22 cm. Grosse Bestossungen am Fuss.<br />
Für den Dekor vgl. Lydia Mez-Mangold, Apotheken-Keramik-Sammlung<br />
‘Roche’, Basel 1990, S.26, 65, 66<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
665 666<br />
666*<br />
KERAMIK FÜLLKACHEL, Steckborn, 18. Jh. Uferlandschaft, mit<br />
Architekturen und Bäumen im Vordergrund, in einer rechteckigen<br />
Umrahmung mit Blüten in den Eckfeldern, bemalt in Blau, Grün und<br />
Ockergelb. 45 x 29 cm. Restauriert.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
667*<br />
FAYENCE MODELL EINER TAUBE, möglicherweise Nevers, Ende<br />
18.Jh. Hohlfigur. Die Taube naturalistisch modelliert und staffiert, weiss<br />
glasiert, die Augen in den Scharffeuerfarben Mangan und Blau, der<br />
Schnabel und die Füsse staffiert in Gelb. H 21 cm. Minimal retuschiert.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
667<br />
| 269
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
668 669<br />
668*<br />
FAYENCE SCHNAPSFLASCHE IN FORM EINES BUCHES,<br />
Nevers, um 1800. In den Scharffeuerfarben Blau, Gelb, Rot und Mangan<br />
mit anekdotischen amourösen Motiven bemalt, vor einer hügeligen<br />
Landschaft mit Architektur, Cupido, der einen Vogel in die Freiheit entlässt,<br />
betitelt ‘mon nois FAIT TOUT’, auf der Rückseite zwei Vögel vor<br />
einem geöffneten Käfig, betitelt ‘quant cette oyseau Chanetra/mon,<br />
amour finira? und ‘Je ni ranteray Jamais’ wohl eine poetische Anspielung<br />
auf die Freiheit. H 9,5 cm. Minimal bestossen.<br />
Aufgrund der Grösse und des fehlenden Ausgusses handelt es sich möglicherweise<br />
auch um eine Tabatière, ‘secouette’. Vgl. dazu Solange de Plas:<br />
Tabatières, Paris (o.J.), S. 62f.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
669*<br />
FAYENCE SCHERZKRUG, Nevers, um 1700. Kugelige Form mit zylindrisch<br />
durchbrochenem Hals und kurzem Röhrenausguss und hohlem<br />
Henkel. Floraler Dekor in dunkel- und hellblauer Malerei, Henkel im<br />
Streifenmuster. H 14,4 cm. Sammlungsetikett JMF.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)<br />
| 270<br />
670*<br />
OVALE FAYENCE PLATTE MIT BUKOLISCHER SZENE, Nevers,<br />
17. Jh. Période des Conrade. Im Spiegel mit antikisierender Szene, bemalt<br />
in Blau, möglicherweise nach Vorlage des neapolitanischen Dichters San<br />
Nazzare aus dem 16. Jh. L 33,5 cm.<br />
Vgl. für die Art der Malerei: de Plas, Nevers, S.29<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
671*<br />
FAYENCE PLATTE MIT MYTHOLOGISCHEM DEKOR. Nevers,<br />
Mitte 18. Jh. Bemalt in Blau mit Szenen aus den Metamorphosen des<br />
Ovid, Pyramos und Thisbe und Philemon und Baukis’ auf der Fahne. D<br />
33,5 cm. Retuschierter Haarriss.<br />
Vgl. für die Form und die Art der Malerei: Solange de Plas, Les Faïences<br />
de Nevers, S.29; Ovid, Metamorphosen 4, 55ff.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
672*<br />
FAYENCE TELLER MIT LAMBREQUIN DEKOR, Lille, 1735-40<br />
Bemalt in Blau mit Behangmuster und Blattvoluten. Unterglasurblaue<br />
Marke Fr., 3 und B, wohl für Veuve Febvrier et Boussemaert, 1729-78.<br />
D 22 cm. Rand bestossen.<br />
Vgl. Tardy, Tome 3, S. 164 ff.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)
670<br />
671 672<br />
| 271
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
673 674<br />
673*<br />
FAYENCE FIGUR EINER METZGERIN, St. Clement, 18. Jh.<br />
Stehend mit einer Trage und einem Korb mit erlegtem Wild auf einem<br />
quadratischen Felssockel. H 19 cm. Kleinere Restaurierungen und minimale<br />
Bestossung der Glasur.<br />
Für ein vergleichbares Modell vgl. Sammlung René Fribourg, Sotheby’s,<br />
The René Fribourg Collection, 1963, II, Lot 348.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
674*<br />
FAYENCEFIGUR EINER GÄRTNERIN, Niderviller, 2. Hälfte 18. Jh.<br />
‘Epoque Comte de Custine’ (nach einem Modell um 1755). Stehend, ihre<br />
Schürze mit Blumen gefüllt und einen Blumenkorb in ihrer rechten Hand.<br />
Schwarze CC-Marke. H 13 cm. Bestossen am Hut. Restauriert.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
| 272<br />
675*<br />
3 FAYENCETELLER ‘À LA PILLEMENT’, Marseille, Veuve Perrin,<br />
um 1770. Im Spiegel Chninoiseriedekor ‘à la Pillement’, je zwei<br />
Chinesenfiguren in einer Waldlichtung, seitlich, auf einem Hügel mit<br />
Pagoden. Auf der Fahne je drei exotische Vögel auf einem Zweig. Marke<br />
‘VP’ ligiert. D 24 cm, 26 cm. Ein Teller mit kleiner Bestossung.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
676*<br />
FAYENCE TASSE UND UNTERTASSE MIT FAMILIENWAPPEN,<br />
Marseille, um 1775. ‘Forme litron’. Kalt bemalt mit einem bekrönten<br />
Wappen, flankiert von Löwen zwischen Zweigen in Gold und ‘dentil d’or’<br />
Bordüre an den Rändern. Strichmarken in Grün und Gelb. Kleine<br />
Randbestossungen.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
675<br />
676<br />
677 678<br />
677*<br />
PAAR FAYENCE TELLER MIT INDIANISCHEN BLUMEN,<br />
Höchst oder Crailshaim, um 1750-55. Sechspassig fassonierter Rand,<br />
braun gehöht. Polychrome Muffelmalerei. Auf dem Spiegel indianisches<br />
Blumenbouquet mit Chrysantheme und abzweigenden Blütenranken. Auf<br />
der Fahne Blütenzweige und Schmetterling bzw. Insekten. Ohne Marke.<br />
Sammlungsetikett ‘648A’, ‘648B’. D 24,4 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Hans Syz, Washington.<br />
Der Teller mit Schmetterling abgebildet bei: Horst Reber, Die<br />
Kurmainzische Porzellanmanufaktur Höchst, Band II: Fayencen,<br />
München 1986, S. 211, Nr. 287.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />
678*<br />
FAYENCE VASE, Ollivier à Paris, um 1770-80. Ovale Form mit seitlichen<br />
Löwenkopfhandhaben. Auf der Schauseite Genreszene in einem<br />
Medaillon, auf der Rückseite Grassockel mit Baum und Vögeln in prächtigem<br />
Federkleid. H 20,5 cm. Kleine Randbestossungen, Gold berieben.<br />
Gefässmündung repariert.<br />
Vgl. für die Szene im Medaillon: E. Tilmans, Faiences de France, no.171<br />
(Sceaux).<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />
| 273
Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
679<br />
680<br />
| 274<br />
679*<br />
GROSSE STEINGUT FIGUR EINES LÖWEN Staffordhire, 1. Hälfte<br />
19. Jh. Stehend mit einer Tatze auf einer Kugel, bemalt in Ockergelb und<br />
Braun. Der rechteckige Sockel mit Akanthusrelief. H 22 cm, L 28 cm.<br />
Schwanz mit alter Restaurierung am Ansatz mit Klammer repariert,<br />
Rücken mit Riss, Sockel mit Sprung und bestossen.<br />
Modell nach dem Vorbild eines der Löwen am Eingang der Loggia dei<br />
Lanzi in Florenz, bekannt als sogenannte Medici-Löwen. Vgl. dazu J.P<br />
Cushion, Animals in Pottery and Porcelain, London 1974, Abb. 54.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
680*<br />
FAYENCE FIGUR ‘DIE ZAUBERKÜNSTLERIN’, St. Clement, um<br />
1775. Modell von Paul-Louis Cyfflé. Stehend auf einem runden<br />
Grassockel. Eine Kiste mit einem Traggurt um die Schulter gehängt, darin<br />
versteckt ein Lämmchen. H 17 cm. Kleine Bestossungen. Stab vorne<br />
abgebrochen. Minimal restauriert. Haarrisse.<br />
Provenienz: Sammlung Emery May Holden Norweb.<br />
Vgl. für eine ähnliches Modell, Hugo Morley-Fletcher, European Pottery,<br />
S.192, Abb.6.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 580.- / 750.-)
681<br />
681*<br />
GROSSER STEINGUT LÖWE, Staffordhire, 1. Hälfte 19. Jh. Auf<br />
rechteckigem Sockel mit marmoriertem Rand. Naturalistisch staffiert, stehend,<br />
die eine Vorderpfote auf einen Globus stützend. Modell nach<br />
Vorbild der Löwen am Eingang der Loggia dei Lanzi in Florenz. H 22 cm,<br />
L 27,6 cm. Sockel mit Sprung, die Zähne repariert.<br />
Provenienz:<br />
- Francis E. Fowler III Collection<br />
- Sotheby’s New York, Important English Furniture, European Ceramics<br />
and Decorations, 23. Oktober 1998, Lot 10.<br />
Vgl.: J.P. Cushions, Animals in Pottery and Porcelain, London 1974, Abb.<br />
54.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 330.- / 500.-)<br />
682*<br />
FAYENCE FIGUR EINER GEMÜSEHÄNDLERIN, St. Clement,<br />
spätes 18. Jh. Stehend mit einem Korb von roten Früchten auf einem<br />
Tablett tragend, auf quadratischem Grasssockel. H 18 cm. Linker Arm<br />
restauriert.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 420.-)<br />
682<br />
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Möbel & Antiquitäten | Antiquités Ségal<br />
683 684<br />
685<br />
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683*<br />
FAYENCE FIGUR EINES LIQUEURHÄNDLERS, St. Clement, 18.<br />
Jh. Stehend mit seinem Giessfass an Schultergurten befestigt auf einem<br />
quadratiuschen Grasssockel. H 19 cm. Minimal Bestossen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 670.- / 1 000.-)<br />
684*<br />
FAYENCE FIGUR EINES STEINMETZ, St. Clement, 18. Jh.<br />
Stehend, beim Bearbeiten eines Architektur Fragments auf dessen<br />
Oberseite Winkel und Zirkel appliziert. Auf quadratischem mit Moos<br />
bewachsenem Sockel. H 21 cm. Kleine Restaurierungen.<br />
Für ein vergleichbares Modell vgl. Sammlung René Fribourg, Sotheby’s,<br />
The René Fribourg Collection, 1963, II, Lot 348.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)<br />
685*<br />
FAYENCE FIGUR EINES TERRIERS, Brüssel oder Sceaux, um 1800.<br />
Naturalistisch modelliert liegend und staffiert in Braun und Gelb. L 25cm.<br />
Eine Pfote restauriert.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 500.- / 670.-)
686 687<br />
686*<br />
FAYENCE FIGUR EINER NÄHERIN, Niderviller, um 1770. Nach<br />
einem Modell von Paul-Louis Cyfflé. Sitzend beim Flicken in einem<br />
Korbsessel auf einem runden Felssockel. Farbig staffiert. H 23 cm.<br />
Restaurierungen. Minimal bestossen.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
687*<br />
FAYENCE WEIHWASSERBECKEN, Holitsch, um 1770. In Form einer<br />
weiblichen Figur der Hl. Veronika, in Halbrelief modelliert, das<br />
Schweisstuch mit dem Antlitz Christi bildet die Vorderseite des flachen<br />
Weihwassergefässes, das sie in den Händen hält. HP-Marke ligiert in<br />
Mangan. H 23,5 cm. Minimal bestossen.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Bartoñ von Dobenin, Schloss Neustatt an der Mettau,<br />
Böhmen.<br />
- Sammlung Rudolf Just, Prag.<br />
- Sotheby’s Olympia London, The Rudolf Just Collection, 11. Dezember<br />
2001, Lot 67.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
688*<br />
STEINGUT FIGUR EINER KATZE, unbekannte Manufaktur, um<br />
1800. Die Katze auf rechteckigem Sockel liegend. H 11 cm. Ohren bestossen.<br />
Glasurabsplitterungen.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 420.- / 580.-)<br />
688<br />
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