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Ein GEBURTSTAGSESSEN Im Gasthaus „Zur Ennsbrücke ... - Liezen

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34 März 2006<br />

SCHULEN<br />

„Mein Körper gehört mir“<br />

Bereits zum zweiten Mal konnte, dank der großzügigen<br />

Unterstützung einiger Sponsoren, das mehrteilige theaterpädagogische<br />

Projekt „Mein Körper gehört mir“ für<br />

die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse Volksschule<br />

durchgeführt werden.<br />

Laut Statistik wird jedes fünfte<br />

Kind in Österreich Opfer von<br />

sexuellem Missbrauch. Betroffene<br />

Mädchen und<br />

Buben spüren zwar, dass<br />

etwas nicht stimmt, sind<br />

bestürzt und verwirrt –<br />

haben Angst. Sie wagen<br />

sich nicht zu wehren,<br />

hoffen aber, dass dieses<br />

„seltsame“ Verhalten der<br />

Erwachsenen aufhört.<br />

Da Kinder oft glauben,<br />

dass Erwachsene immer<br />

recht haben, suchen sie die<br />

Schuld bei sich und bewahren<br />

das schreckliche Geheimnis für<br />

sich. Sie sprechen nicht offen<br />

über den Missbrauch, dennoch<br />

gibt es versteckte, oft nur schwer<br />

erkennbare Hinweise. Solche<br />

Signale können sein: Veränderungen<br />

des Verhaltens ohne<br />

ersichtlichen Grund, Verschlossenheit,<br />

Nervosität,<br />

Unruhe oder unerklärlicher Leistungsabfall<br />

in der Schule.<br />

Das Österreichische Zentrum<br />

für Kriminalprävention widmet<br />

sich mit dem Theaterstück<br />

„Mein Körper gehört mir“<br />

diesem Thema und hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, sexuelle Gewalt<br />

gegen Kinder zu verhindern und<br />

Tabus aufzubrechen.<br />

Das Projekt an unserer Volksschule<br />

begann mit einem Elternund<br />

Lehrerabend, an dem zwei<br />

speziell ausgebildete<br />

Schauspieler das Stück<br />

„Mein Körper gehört<br />

mir“ vor den Erwachsenen<br />

aufführten.<br />

Dieselben Schauspieler<br />

spielten die einzelnen<br />

Teile dieses Stückes in<br />

den folgenden drei<br />

Wochen jeweils an<br />

einem Vormittag.<br />

Kindesmissbrauch ist ein<br />

Thema, mit dem sich Erwachsene<br />

schon schwer tun<br />

können. Wie geht es da erst den<br />

Schülern der dritten und vierten<br />

Volksschulklasse? Am ersten<br />

Vormittag wurde das Thema sexueller<br />

Missbrauch noch ausgespart.<br />

Die Schauspieler versuchten<br />

den Kindern in Szenen<br />

zu vermitteln, wie es ist, ein<br />

„Ja-Gefühl“ und ein „Nein-<br />

Gefühl“ zu haben, denn Nein-<br />

Sagen kann oft schwer sein. Erst<br />

im zweiten und dritten Teil<br />

wurden die Begegnung mit<br />

Fremden sowie sexueller Missbrauch<br />

zum Thema gemacht.<br />

Der Erfolg dieses Projektes ist<br />

nicht mess-, aber spürbar. Es<br />

wurde versucht, den Schülern<br />

dieses heikle Thema möglichst<br />

schonend zu vermitteln. Es ging<br />

darum, das Selbstvertrauen der<br />

Kinder zu stärken und zu üben,<br />

dass man Gefühle mitteilen<br />

kann und soll.<br />

Vor allem aber lernten die<br />

Mädchen und Buben, ihren<br />

Körper als etwas Wertvolles zu<br />

betrachten und „Nein“ zu sagen.<br />

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