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100 Top-Skitouren - Alpin.de

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EXTRA <strong>100</strong> <strong>Top</strong>-<strong>Skitouren</strong><br />

DAS BERGMAGAZIN<br />

15 SKIHÜTTEN<br />

<strong>100</strong> <strong>Skitouren</strong><br />

zwischen Tauern<br />

und Wallis<br />

EXTRA


<strong>Skitouren</strong>hütten


Auf einen<br />

IMPressuM<br />

Olympia-Verlag GmbH, Badstraße 4 – 6, 90402<br />

Nürnberg, Tel. 0911 2160<br />

Anzeigen: Werner A. Wie<strong>de</strong>mann (verantwortlich)<br />

Redaktion: Planegger Str. 15, 82131 Gauting,<br />

Tel. 089 8931600, info@alpin.<strong>de</strong><br />

Chefredaktion: Dr. Bene Benedikt (verantwortl.)<br />

Redaktion: Robert Demmel<br />

Grafik/Druckvorstufe: Ulrike Lang, Satu Steiner<br />

Texte: Antes & Antes, Robert Demmel<br />

Fotos: Antes & Antes, Bene Benedikt, Robert<br />

Bösch, Franz Faltermayer, Iris Kürschner,<br />

Ekkehard Ra<strong>de</strong>hose, Bernd Ritschel;<br />

Kartografie: Thomas Gall<br />

Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf,<br />

Österreich<br />

Das gesamte ALPIN-EXTRA ist urheberrechtlich geschützt,<br />

soweit sich aus <strong>de</strong>m Urheberrechtsgesetz<br />

und sonstigen Vorschriften nichts an<strong>de</strong>res ergibt.<br />

Je<strong>de</strong> Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung<br />

<strong>de</strong>s Verlags unzulässig. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für<br />

Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und Einspeicherung und Verarbeitung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

Copyright für Inhalt und Gestaltung – falls nicht<br />

ausdrücklich an<strong>de</strong>rs vermerkt – by Olympia-Verlag<br />

2007.<br />

Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt<br />

erarbeitet und erfolgen nach bestem Wissen.<br />

Eine Garantie für die Richtigkeit und je<strong>de</strong> Haftung<br />

sind jedoch ausgeschlossen. Das gilt insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Dauer und Verlauf von Touren und die in diesem<br />

Zusammenhang veröffentlichten Schwierigkeitseinstufungen.<br />

E<br />

<strong>Skitouren</strong>hütten Inhalt<br />

langen Winter!<br />

ine Auswahl <strong>de</strong>r „schönsten“ Skihütten und Touren kann niemals objektiv<br />

sein. Zu viele Kandidaten glänzen mit ganz spezifischen Vorzügen, zu unterschiedlich<br />

sind die individuellen Vorstellungen und Vorlieben.<br />

Trotz<strong>de</strong>m sind wir davon überzeugt, dass je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten vorgestellten<br />

<strong>Skitouren</strong>hütten das Potenzial zur persönlichen Lieblingshütte hat. Die bunte<br />

Mischung reicht vom großen Stützpunkt in <strong>de</strong>n Westalpen bis zur urigen Traditionseinkehr<br />

in <strong>de</strong>n Vorbergen, vom klassischen Ausgangspunkt für hochalpine Ziele<br />

bis zur gutmütigen Tagestour, die bei je<strong>de</strong>r Schnee- und Wetterlage machbar ist.<br />

Also von <strong>de</strong>r Capanna Gnifetti – weit weg und weit oben –<br />

bis zu Rotwandhaus und Riesenhütte – nah und vertraut.<br />

Um die 15 guten Adressen für Sternstun<strong>de</strong>n im Schnee<br />

in einer Saison testen zu können, braucht es allerdings<br />

einen langen Winter. Hoffen wir das Beste!<br />

Hütten<br />

SeiTe<br />

1 Capanna Gnifetti 4<br />

2 Rifugio Emanuele 6<br />

3 Chamanna Coaz 7<br />

4 Zufallhütte 8<br />

5 Vernagthütte 10<br />

6 Langtalereckhütte 11<br />

7 Hei<strong>de</strong>lberger Hütte 12<br />

8 Pforzheimer Hütte 14<br />

9 Potsdamer Hütte 15<br />

10 Neue Bamberger Hütte 16<br />

11 Lizumer Hütte 18<br />

12 Wei<strong>de</strong>ner Hütte 19<br />

13 Südwiener Hütte 20<br />

14 Rotwandhaus 22<br />

15 Riesenhütte 2<br />

11/07<br />

EXTRA


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

1 CAPANNA GNifETTi, 647 m<br />

eine leicht und schnell erreichbare Hütte auf weit über<br />

dreitausend Meter Höhe – eine so seltene wie verlocken<strong>de</strong><br />

Konstellation, die westalpine Viertausen<strong>de</strong>r-Anstiege auf<br />

ostalpine Länge schrumpfen lässt.<br />

Ski-Viertausen<strong>de</strong>r zählen zu <strong>de</strong>n glanzvollsten Trophäen eines<br />

Tourengehers. Und von keiner <strong>de</strong>r großen Skihütten <strong>de</strong>r Alpen<br />

sind diese vergleichsweise bequem zu erreichen wie von <strong>de</strong>r<br />

Capanna Giovanni Gnifetti auf <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>r Monte-Rosa-<br />

Gruppe. Mehr als ein halbes Dutzend Gipfel oberhalb <strong>de</strong>r<br />

magischen Viertausend-Meter-Linie können von <strong>de</strong>r stattlichen<br />

Unterkunft am Rand <strong>de</strong>s Lisgletschers aus bestiegen wer<strong>de</strong>n<br />

– die meisten auf unkomplizierten Routen, mit jeweils weniger<br />

als <strong>100</strong>0 Meter Höhendifferenz. Dass außer bei <strong>de</strong>r Punta<br />

Giordani alle Gipfelanstiege bis auf etwa 4000 Meter Höhe <strong>de</strong>r<br />

gleichen Route folgen, könnte man als Schönheitsfehler ansehen.<br />

An<strong>de</strong>rerseits lassen sich dadurch etliche Gipfel gut miteinan<strong>de</strong>r<br />

verbin<strong>de</strong>n. Favorit ist die Signalkuppe, auch Punta Gnifetti<br />

genannt nach <strong>de</strong>m unternehmungslustigen Pfarrer aus Alagna,<br />

<strong>de</strong>r sie im August 1842 als Erster bestieg. Seit 1893 steht<br />

auf <strong>de</strong>m höchsten Punkt die Capanna Regina Margherita, das<br />

höchste Schutzhaus <strong>de</strong>r Alpen. Nebenan locken Parrotspitze<br />

und Ludwigshöhe, fast ein Katzensprung ist es hinüber zur Eis-<br />

44 EXTRA 11/07<br />

Wallis<br />

kappe <strong>de</strong>r Zumsteinspitze. Die imposanteste Berggestalt über<br />

<strong>de</strong>m Grenzgletscher, <strong>de</strong>r mächtige Liskamm mit seinem berüchtigten<br />

Wächtengrat und <strong>de</strong>n bizarren Seracs, ist allerdings eine<br />

Klasse für sich und nur für absolute Könner ratsam.<br />

Was freilich nie unterschätzt wer<strong>de</strong>n darf: Das „Schlaraffenland<br />

<strong>de</strong>r leichten Viertausen<strong>de</strong>r“ ist wil<strong>de</strong>s Hochgebirge. Und das beginnt<br />

unmittelbar hinter <strong>de</strong>r Capanna Gnifetti, wo riesige Löcher<br />

im Gletscher klaffen. So groß, dass ganze Seilschaften hineinpassen<br />

wür<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Gipfelregionen muss oft mit Blankeis<br />

gerechnet wer<strong>de</strong>n. Und noch mehr kann die mangeln<strong>de</strong> Höhenanpassung<br />

zu schaffen machen. Buchstäblich im Fluge ist<br />

man mittels Seilbahn vom 1<strong>100</strong> Meter hohen Alagna auf 3200<br />

Meter, und nach nur zwei Stun<strong>de</strong>n Anstieg ist die Hütte auf<br />

3647 Meter erreicht. Atemberaubend schnell, wie sich rasch<br />

zeigen kann! Wer dann ohne vorherige Akklimatisation gleich<br />

weiter hinaufsteigt, <strong>de</strong>m dürfte bald <strong>de</strong>r Kopf brummen und die<br />

Luft knapp wer<strong>de</strong>n. Also Zeit lassen, auch große Berge laufen<br />

nicht davon!


ALPIn steckbrief<br />

Capanna Gnifetti, 3647 m<br />

CAI, Sektion Varallo-Sesia.<br />

KonTAKT Tel. +39 0163<br />

78015.<br />

ZUGAnG Seilbahn von Alagna-<br />

Valsesia auf die Punta Indren,<br />

3260 m. Ab Bergstation 2 Std.<br />

SCHLAFen 280 Schlafplätze.<br />

SeRViCe Bewirtschaftet April<br />

und Mai sowie Mitte Juni bis<br />

Mitte September. Unbedingt<br />

reservieren!<br />

FAZiT Die Viertausen<strong>de</strong>r-Hütte<br />

par excellence!<br />

Der liskamm (links)<br />

ist <strong>de</strong>r weitaus<br />

imposanteste Gipfel<br />

im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Capanna Gnifetti.<br />

Seine Nordwand ragt<br />

900 meter über <strong>de</strong>m<br />

Grenzgletscher (ganz<br />

links) empor.<br />

Höher kommt man in <strong>de</strong>n<br />

Alpen mit Ski kaum:<br />

tiefblick von <strong>de</strong>r Signalkuppe<br />

auf das lisjoch.<br />

Die besten<br />

skitourenziele<br />

DER KLASSiKER<br />

Signalkuppe, 4554 m<br />

4 StD. i 900 Hm i mittEl<br />

Über weite Gletscherhänge ins<br />

Lisjoch und auf die Nordseite<br />

<strong>de</strong>s Grenzkamms. Mit grandioser<br />

Aussicht zum Gipfel, auf<br />

<strong>de</strong>m die Capanna Margherita<br />

steht, das höchste Schutzhaus<br />

<strong>de</strong>r Alpen.<br />

DER GEHEiMTiPP<br />

Balmenhorn, 4167 m<br />

1 ½ StD. i 530 Hm i mittEl<br />

Auf <strong>de</strong>m Felszacken im<br />

Becken <strong>de</strong>s Lisgletschers stehen<br />

eine große Christusstatue<br />

und eine kleine Biwakhütte.<br />

I<strong>de</strong>ale Foto- und Akklimatisierungstour.<br />

DER REST<br />

Ludwigshöhe, 4341 m mittEl<br />

Parrotspitze, 4436 m mittEl<br />

Zumsteinspitze, 4563 m mittEl<br />

Punta Giordani, 4046 m mittEl<br />

Liskamm, 4527 m SCHWER<br />

Beste Jahreszeit: April und Mai.<br />

info: www.alagna.it<br />

Bergführer: Lyskamm Viaggi,<br />

Alagna, Tel. +39 0163 922993,<br />

info@lyskammviaggi.com<br />

Literatur: Reinhard Klappert:<br />

Westalpen <strong>Skitouren</strong>, Bergverlag<br />

Rother, 2001.<br />

Karten: Lan<strong>de</strong>skarte <strong>de</strong>r<br />

Schweiz, Blätter 294 S,<br />

Gressoney, 284 S, Mischabel,<br />

1: 50 000 mit Skirouten.<br />

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FOTO: RITSCHEL<br />

<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Paradiso & Bernina<br />

2 RifUGio ViTToRio EMANUELE, 27 5 m<br />

Die eigenwillige Architektur dieser Hütte hat wesentlich zu ihrer<br />

Bekanntheit beigetragen. Und natürlich auch <strong>de</strong>r Berg, wegen<br />

<strong>de</strong>m die meisten Besucher kommen – <strong>de</strong>r Gran Paradiso.<br />

Gran Paradiso, großes Paradies – welch vielversprechen<strong>de</strong>r Name<br />

für einen Berg. Ringsum herrschen auf 70 318 Hektar in <strong>de</strong>r Tat<br />

recht paradiesische Bedingungen, nach<strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>m 1856 von<br />

König Vittorio Emanuele II. zum Schutz <strong>de</strong>r Alpensteinböcke<br />

geschaffenen Jagdreservat 1922 <strong>de</strong>r erste Nationalpark Italiens<br />

wur<strong>de</strong>. Die Täler sind hier wenig besie<strong>de</strong>lt, die Hochregion wild<br />

und einsam – mit Ausnahme <strong>de</strong>r Gegend um <strong>de</strong>n Gran Paradiso,<br />

<strong>de</strong>m höchsten Berg, <strong>de</strong>r vollständig auf italienischem Bo<strong>de</strong>n<br />

steht und <strong>de</strong>r als schönster Ski-Viertausen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Alpen gerühmt<br />

Baujahr 1954: Das jüngere Rifugio Emanuele (<strong>de</strong>r Altbau dient als Winterraum)<br />

ist zur Firnzeit meist ausgebucht. Unten: Der Gran Paradiso<br />

bietet eine tolle Überschreitungsmöglichkeit zum Rifugio Chabod.<br />

6 EXTRA 11/07<br />

wird. Zu Recht, schwärmt so ziemlich je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r oben war und die<br />

fantastische Aussicht und die traumhaft schönen Abfahrtshänge<br />

genossen hat.<br />

Traditioneller Stützpunkt an <strong>de</strong>r klassischen Aufstiegsroute ist die<br />

halbtonnenförmige Hütte, in <strong>de</strong>r zur Firnsaison oft Hochbetrieb<br />

herrscht. Jene Gäste, die einzig wegen <strong>de</strong>m Paradiso herauf-<br />

gekommen sind, bleiben nur eine Nacht – wahre Genießer länger.<br />

Denn auch abseits <strong>de</strong>r langen Karawane, die im Morgengrauen<br />

über <strong>de</strong>n sanft gewellten Paradisogletscher hinauf zum felsigen<br />

Gipfelgrat zieht, fin<strong>de</strong>n sich etliche großartige Tourenziele. Keine<br />

prestigeträchtigen Viertausen<strong>de</strong>r, aber prächtige Pyrami<strong>de</strong>n und<br />

Kegel, die – stün<strong>de</strong>n sie neben einem weniger prominenten<br />

Nachbarn – hoch geschätzt und viel bestiegen wür<strong>de</strong>n.<br />

ALPIn steckbrief<br />

Rifugio Vittorio emanuele, 2732 m<br />

CAI, Sektion Torino.<br />

KonTAKT Remo und Renzo<br />

Blanc, Tel. +39 0165 95920,<br />

www.caitorino.it/vittorio.htm<br />

info@rifugiovittorioemanuele.it<br />

ZUGAnG Von Pont, 1960 m,<br />

im Valsavarenche, 2 ½ Std.<br />

SCHLAFen 170 Schlafplätze.<br />

SeRViCe Bewirtschaftet Mitte<br />

März bis Mitte September.<br />

Reservierung ratsam!<br />

FAZiT Traumhafte Firntouren vor<br />

großer Kulisse!<br />

Die besten<br />

skitourenziele<br />

DER KLASSiKER<br />

Gran Paradiso, 4061 m<br />

4 – 5 StD. i 1330 Hm i mittEl<br />

Bei guten Verhältnissen gibt<br />

sich <strong>de</strong>r Paradiso als südlich<br />

heiterer Viertausen<strong>de</strong>r mit<br />

relativ spaltenarmem Gletscheranstieg<br />

und einem kurzen,<br />

reizvollen Gipfelgrat.<br />

DER GEHEiMTiPP<br />

Testa <strong>de</strong>l Grand etrêt, 3201 m<br />

3 StD. i 500 Hm i mittEl<br />

Die Tour für <strong>de</strong>n letzten Tag!<br />

Abfahrt vom Gipfel über schöne,<br />

nordseitige Hänge direkt<br />

in <strong>de</strong>n Talgrund – <strong>de</strong>r Schnee<br />

reicht oft bis Juni.<br />

DER REST<br />

La Tresenta, 3609 m mittEl<br />

Ciarforon, 3642 m SCHWER<br />

Becca Monciair, 3544 m mittEl<br />

Colle Moncorvè, 3294 m lEiCHt<br />

Colle G. Paradiso, 3345 m lEiCHt<br />

Beste Jahreszeit: April bis Juni.<br />

info: www.comune.valsavarenche.ao.it<br />

Bergführer: Ilvo Martin,<br />

Valsavarenche,<br />

Tel. +39 0347 8773097.<br />

Literatur: Reinhard Klappert:<br />

Westalpen <strong>Skitouren</strong>, Bergverlag<br />

Rother, 2001.<br />

Karte: IGC, Blatt 101, Gran<br />

Paradiso – La Grivola – Cogne,<br />

1: 25 000.


3 CHAMANNA CoAZ, 2610 m<br />

einen Hauch von großen Westalpentouren verspürt, wer auf <strong>de</strong>r Chamanna<br />

Coaz Station macht. Die Gletscher sind echte Hingucker: steil<br />

und spaltenzerrissen. <strong>Skitouren</strong>gehers Alltag ist hier noch ein bisschen<br />

wild und gefährlich – aber niemals allzu lang und strapaziös.<br />

Aus <strong>de</strong>n Fenstern von Pontresina sind die hohen, berühmten<br />

Gipfel um Piz Palü und Piz Bernina nirgendwo sichtbar, ihre<br />

Gletscher, Pfeiler und Grate verbergen sich hinter niedrigeren<br />

Vorgipfeln. Einzig <strong>de</strong>r Blick durch das lange Rosegtal auf <strong>de</strong>n<br />

stark vergletscherten, aber mit Gipfelhöhen um die 3500 Meter<br />

be<strong>de</strong>utend niedrigeren Sellakamm ist von Pontresina aus zu<br />

bewun<strong>de</strong>rn. Ganz hinten im Tal duckt sich, <strong>de</strong>n zerklüfteten<br />

Strömen von Roseg- und Sellagletscher ganz nah, die Chamanna<br />

Coaz. Von Alois Kunfermann und seinem Team extrem liebevoll<br />

bewirtet, bietet sie einem längst international gewor<strong>de</strong>nen Skihochtourengeher-Publikum<br />

einen perfekten Stützpunkt.<br />

ALPIn steckbrief<br />

Chamanna Coaz, 2610 m<br />

SAC, Sektion Rätia.<br />

KonTAKT Alois Kunfermann,<br />

Tel. +41 81 8426278,<br />

www.coaz.ch<br />

ZUGAnG Von <strong>de</strong>r Bergstation<br />

Corvatsch (Seilbahn von Silvaplana),<br />

3297 m, 1 ½ Std.,<br />

vorwiegend Abfahrt.<br />

SCHLAFen 80 Schlafplätze.<br />

SeRViCe Bewirtschaftet Anfang<br />

März bis Mitte Mai.<br />

FAZiT Wil<strong>de</strong> <strong>Skitouren</strong> abseits<br />

<strong>de</strong>s Piz-Palü-Rummels.<br />

Die besten<br />

skitourenziele<br />

DER KLASSiKER<br />

Piz Glüschaint, 3594 m<br />

4 – 5 StD. i <strong>100</strong>0 Hm i SCHWER<br />

Unglaublich eindrucksvolle<br />

Skitour auf spaltenreichem<br />

Gletscher mit ständig wechseln<strong>de</strong>n<br />

Verhältnissen.<br />

DER GEHEiMTiPP<br />

La Sella, 3584 m<br />

4 – 5 StD. i <strong>100</strong>0 Hm i SCHWER<br />

Zwei hübsche Felshörnchen,<br />

durch einen eleganten Firnsattel<br />

getrennt. Nicht min<strong>de</strong>r<br />

atemberauben<strong>de</strong> Landschaft<br />

wie beim Piz Glüschaint.<br />

DER REST<br />

il Chapütschin, 3386 m mittEl<br />

La Muongia, 3405 m mittEl<br />

ils Dschimels, 3501 m mittEl<br />

Piz Sella, 33511 m mittEl<br />

Beste Jahreszeit: März bis April.<br />

info: www.pontresina.com<br />

Bergführer: Bergsteigerschule<br />

Pontresina,<br />

Tel. +41 81 8773097,<br />

www.bergsteiger-pontresina.ch<br />

Literatur: Vital Eggenberger:<br />

<strong>Skitouren</strong> Graubün<strong>de</strong>n,<br />

Verlag <strong>de</strong>s SAC, 1999.<br />

Karte: Lan<strong>de</strong>skarte <strong>de</strong>r<br />

Schweiz, Blatt 1277, Piz<br />

Bernina, 1: 25 000.<br />

Der Anstieg zum Chapütschin (oben und rechts)<br />

bietet beste Einblicke ins tourengebiet <strong>de</strong>r<br />

Coaz-Hütte – im Hintergrund ils Dschimels.<br />

Auf <strong>de</strong>r Sonnenterrasse <strong>de</strong>r Chamanna Coaz lässt sich’s aushalten.<br />

Die Gipfel zwischen Fuorcla da la Sella und Fuorcla dal Chapütschin<br />

haben allesamt klingen<strong>de</strong> Namen: Il Chapütschin, <strong>de</strong>r<br />

Kapuziner, La Muongia, die Nonne, anschließend <strong>de</strong>r leuchten<strong>de</strong><br />

Piz Glüschaint und die Doppelhöcker von La Sella, daneben<br />

die perfekten <strong>Skitouren</strong>berge Ils Dschimels und Piz Sella. Eine<br />

urtümliche Eisarena mit großartigen Landschaftseindrücken.<br />

Allerdings ist keines <strong>de</strong>r Ziele in diesem Rund als wirklich leicht<br />

einzustufen, <strong>de</strong>nn außer auf <strong>de</strong>r Route zum Chapütschin geht<br />

es je<strong>de</strong>s Mal über Gletscher, auf <strong>de</strong>nen fundierte Kenntnisse<br />

in Sachen Spaltenbergung zum grundsätzlichen und selbstverständlichen<br />

Rüstzeug gehören. Wer allerdings eine gute Spürnase<br />

für die Orientierung in <strong>de</strong>n Spaltenlabyrinthen mitbringt, <strong>de</strong>m<br />

beschert <strong>de</strong>r Sellakamm um die Coazhütte eine <strong>Skitouren</strong>woche,<br />

die er lange nicht vergessen wird.<br />

11/07<br />

EXTRA<br />

7


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Ortler<br />

4 ZufAllhüTTE, 2264 m<br />

Ein Kranz prächtiger Skigipfel reiht sich um die Zufallhütte in <strong>de</strong>r<br />

Ortlergruppe – Garanten für unvergessliche Tourentage. Genießen<br />

auf hohem Niveau ist auch in <strong>de</strong>r gastlichen Hütte angesagt.<br />

Die Zufallhütte im Osten <strong>de</strong>r Ortlergruppe ist ein echter Glücksfall:<br />

nur eine halbe Stun<strong>de</strong> Aufstieg vom Parkplatz im Talschluss<br />

entfernt und <strong>de</strong>nnoch ein ursprüngliches und behagliches<br />

Bergsteiger-Refugium in hochalpiner Umgebung. 1882 wur<strong>de</strong><br />

hier die erste, kleine Hütte eingeweiht. Den son<strong>de</strong>rbaren – und<br />

zu diversen Wortspielereien verleiten<strong>de</strong>n – Namen verdankt sie<br />

ihrem Standort neben einem Wasserfall. Aus <strong>de</strong>r Hütte „zum<br />

Fall“ wur<strong>de</strong> die Zufallhütte. Wer sich als Kenner offenbaren will,<br />

<strong>de</strong>r betone also die zweite Silbe.<br />

Von 1929 bis 2002 hießen alle Wirte auf Zufall mit Nachnamen<br />

Hafele – sicherlich mit ein Grund für die familiäre Atmosphäre.<br />

Auch die Nachfolger sind Hüttenwirte aus Passion. Ulrich Müller<br />

und das Küchenteam Gabi und Robert umsorgen ihre Gäste<br />

mit solch ungekünstelter Herzlichkeit, dass selbst <strong>de</strong>r tristeste<br />

Schlechtwettertag ohne Anfälle von Schwermut ausgesessen wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Zumal die italienisch-südtirolerische Küche erstklassig<br />

ist und das Weinsortiment vom Feinsten.<br />

Die Auswahl an Tourenzielen ist nicht weniger exzellent: mehr<br />

als ein Dutzend Dreitausen<strong>de</strong>r mit Routen von unschwierig bis<br />

hochalpin. Selbst eine Woche mit bestem Wetter wird da nicht<br />

ausreichen, und so sind auch die meisten Gäste <strong>de</strong>r Zufallhütte<br />

Wie<strong>de</strong>rholungstäter. Prä<strong>de</strong>stiniert zum „Feuer fangen“ ist <strong>de</strong>r<br />

kurzweilige Aufstieg zur Madritschspitze, auf <strong>de</strong>ren Gipfel man<br />

unvermittelt <strong>de</strong>r noblen Dreifaltigkeit Königspitze, Zebru und<br />

EXTRA 11/07<br />

Der Cevedale<br />

muss in je<strong>de</strong>s<br />

Tourenbuch.<br />

Abfahrtsgenießer<br />

wer<strong>de</strong>n sich dagegen<br />

eher an <strong>de</strong>r<br />

Cima Marmotta<br />

(rechts) o<strong>de</strong>r an<br />

<strong>de</strong>r Butzenspitze<br />

(unten) vergnügen.<br />

Ortler gegenüber steht. Das dürfte er sein, <strong>de</strong>r allerbeste Ortlerblick!<br />

Von westalpinem Format ist <strong>de</strong>r lange Marsch durch<br />

grandiose Gletscherlandschaft zum Cevedale, <strong>de</strong>m höchsten<br />

Skigipfel <strong>de</strong>r Ostalpen. Wohl <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r nach sechs endlosen<br />

Stun<strong>de</strong>n bergauf noch genügend Kondition hat, um locker bergab<br />

zu schwingen. Zu <strong>de</strong>n beliebtesten Touren <strong>de</strong>s Gebietes zählt die<br />

als „Pulver-Dreitausen<strong>de</strong>r“ titulierte Cima Marmotta. Der perfekte<br />

Skiberg steht auch als Köllkuppe in <strong>de</strong>n Landkarten, benannt<br />

nach <strong>de</strong>m Innsbrucker Luis Köll, einem Freund und Erschließer<br />

<strong>de</strong>r Ortlergruppe – und in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren Stammgast auf<br />

<strong>de</strong>r Zufallhütte.


ALPIn steckbrief<br />

Zufallhütte, 2264 m<br />

CAI, Sektion Milano.<br />

KonTAKT Ulrich Müller,<br />

Tel. +39 0473 744785,<br />

www.zufallhuette.com<br />

ZUGAnG Vom Parkplatz im<br />

hinteren Martelltal, 2060 m,<br />

½ Std.<br />

SCHLAFen 80 Schlafplätze.<br />

SeRViCe Bewirtschaftet ab<br />

En<strong>de</strong> Februar bis Oktober.<br />

FAZiT Drei Sterne für Küche<br />

und Tourenvielfalt!<br />

Die besten<br />

skitourenziele<br />

DER KLASSiKER<br />

Cevedale, 3769 m<br />

6 StD. i 1500 Hm i mittEl<br />

Im flachen Talbo<strong>de</strong>n zum Langenferner.<br />

Mit wenig Höhengewinn<br />

über die Casatihütte<br />

zum steilen Gipfelaufschwung<br />

(Steigeisen). Herrliche Abfahrt<br />

über <strong>de</strong>n Zufallferner.<br />

DER GEHEiMTiPP<br />

Butzenspitze, 3300 m<br />

3 ½ StD. i 1040 Hm i mittEl<br />

Aufstieg durch das Butzental.<br />

Die letzten steilen Meter<br />

zum Gipfel zu Fuß. Wenn<br />

<strong>de</strong>r Schnee passt – rassige<br />

Firnabfahrt nach Sü<strong>de</strong>n zum<br />

Langenferner.<br />

DER REST<br />

Cima Marmotta, 3330 m mittEl<br />

Zufallspitze, 3700 m mittEl<br />

Madritschspitze, 3265 m lEiCHt<br />

Hintere Schöntaufspitze,<br />

3325 m lEiCHt<br />

Östliche Veneziaspitze, 3320 m<br />

mittEl<br />

Beste Jahreszeit: März bis En<strong>de</strong><br />

Mai.<br />

info: www.ferienregionvinschgau.com<br />

Bergführer: Georg Maschler,<br />

Tel. +39 0473 744801,<br />

www.bergerlebnisse.com<br />

Literatur: Rudolf und Siegrun<br />

Weiss: <strong>Skitouren</strong> Vinschgau,<br />

Bergverlag Rother, 2006.<br />

Karte: Tabacco Wan<strong>de</strong>rkarte,<br />

Blatt 08, Ortlergebiet,<br />

1: 25 000.


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Ötztal<br />

5 VERnAgThüTTE, 2766 m<br />

Der größte <strong>Skitouren</strong>stützpunkt in <strong>de</strong>n Ötztaler Alpen ist umgeben von<br />

einem so weitläufigen wie hochalpinen Tourengebiet. Ein ursprüngliches<br />

Revier für erfahrene Skibergsteiger.<br />

Abseits von Seilbahnen und Pisten gelegen, ist die Vernagthütte<br />

im weiten Kessel unter Vernagt- und Guslarferner eine im besten<br />

Sinne klassische Berghütte geblieben. Was im Bereich <strong>de</strong>s am<br />

stärksten vergletscherten – und auf seiner Nordseite großzügig<br />

erschlossenen – Teils <strong>de</strong>r Ötztaler Alpen keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr ist. Der rundum geschin<strong>de</strong>lte, große Bau steht relativ<br />

hoch für ostalpine Verhältnisse, weshalb sich die Anstiege zu<br />

mehreren Gipfeln im Umkreis zu angenehmen Halbtagestouren<br />

reduzieren. So zum Beispiel Guslarspitze, Fluchtkogel und Hochvernagtspitze,<br />

allesamt markante Dreitausen<strong>de</strong>r mit fantastischer<br />

Aussicht und ebensolchen Abfahrten. Von <strong>de</strong>r Kürze mancher<br />

Routen darf man sich jedoch nicht verleiten lassen, das Gelän<strong>de</strong><br />

zu unterschätzen. Denn unter wun<strong>de</strong>rschönen und breiten<br />

Firnhängen befin<strong>de</strong>n sich keine Almwiesen, son<strong>de</strong>rn veritable<br />

Gletscher mit tückischen Spalten. Leicht fin<strong>de</strong>t man hier tolle<br />

Touren für min<strong>de</strong>stens vier Tage. Dennoch ist ein Teil <strong>de</strong>r Gäste<br />

auf <strong>de</strong>r Durchreise – die Begeher <strong>de</strong>r großen Ötztal-Run<strong>de</strong>, fast<br />

immer erkennbar am etwas opulenteren Gepäck.<br />

Die alpinistisch anspruchsvollste Tour von <strong>de</strong>r Vernagthütte ist<br />

<strong>de</strong>r lange Weg zur Wildspitze, die letzte Route auf <strong>de</strong>n höchsten<br />

Gipfel Nordtirols, die nicht durch Seilbahntrickserei verkürzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. In Verbindung mit<br />

<strong>de</strong>r Abfahrt über das Mitterkarjoch<br />

nach Vent ergibt sich<br />

eine großartige Run<strong>de</strong> durch<br />

gewaltige Gletscherlandschaft.<br />

Schlüsselstelle ist dabei weniger<br />

<strong>de</strong>r häufig blank geblasene<br />

Gipfelanstieg, son<strong>de</strong>rn<br />

das Mitterkarjoch. Der obere<br />

Abschnitt <strong>de</strong>r südseitigen<br />

Steilrinne muss wegen fortschreiten<strong>de</strong>m<br />

Schneeschwund<br />

meist abgeklettert wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Rest allerdings ist reinstes<br />

Vergnügen.<br />

10 EXTRA 11/07<br />

Die Wildspitze bietet<br />

Abfahrtsvarianten für<br />

je<strong>de</strong>n Geschmack.<br />

<strong>Top</strong> of Tirol und <strong>de</strong>r Vorzeigegipfel<br />

<strong>de</strong>r Vernagthütte – die Wildspitze.<br />

ALPIN Steckbrief<br />

Vernagthütte, 2766 m<br />

DAV, Sektion Würzburg.<br />

KonTAKT Martin Scheiber,<br />

Tel. +43 664 1412119.<br />

ZugAng Von Vent, 1896 m,<br />

durch das Rofental,<br />

3 ½ – 4 Std.<br />

SchlAfEn 140 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet Anfang<br />

März bis Mitte Mai.<br />

fAZiT I<strong>de</strong>aler Stützpunkt für<br />

Ötztaler Klassiker!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

Wildspitze, 3770 m<br />

5 STD. I <strong>100</strong>0 Hm I ScHWer<br />

Langer Gletscheranstieg auf<br />

<strong>de</strong>n höchsten Tiroler, am Gipfelgrat<br />

sind meist Steigeisen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Abfahrtsmöglichkeit<br />

über Mitterkarjoch und<br />

Breslauer Hütte direkt nach<br />

Vent.<br />

DER gEhEimTipp<br />

fluchtkogel, 3500 m<br />

3 STD. I 730 Hm I mITTel<br />

Bei guten Bedingungen kann<br />

bis zum höchsten Punkt mit<br />

Ski gestiegen wer<strong>de</strong>n. Doch<br />

Vorsicht, unter <strong>de</strong>m Oberen<br />

Guslarjoch lauern tückische<br />

Spalten!<br />

DER REsT<br />

Mittlere guslarspitze, 3126 m<br />

leIcHT<br />

Schwarzwandspitze, 3467 m<br />

mITTel<br />

hochvernagtspitze, 3535 m<br />

mITTel<br />

hinterer Brochkogel, 3635 m<br />

mITTel<br />

Beste Jahreszeit: März bis Mai.<br />

info: www.vent.at<br />

Bergführer: Bergführerstelle<br />

Vent, Tel. +43 5254 8106,<br />

www.bergfuehrer-vent.at<br />

literatur: Dieter Seibert:<br />

AV-Skiführer, Ötztaler Alpen,<br />

Bergverlag Rother, 1988.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 30/2,<br />

Ötztaler Alpen, Weißkugel (mit<br />

Skirouten), 1: 25 000.


6 lAngTAlEREcKhüTTE, 2438 m<br />

Zwei Ski-Welten treffen nahe <strong>de</strong>r<br />

langtalereckhütte aufeinan<strong>de</strong>r:<br />

die <strong>de</strong>r Pisten und ursprüngliches<br />

hochgebirge. im direkten Vergleich<br />

besticht die alpine Wildnis<br />

mit ungleich höherem Begeisterungs-faktor.<br />

Obergurgl ist vorrangig bekannt<br />

als weitläufiges, turbulentes<br />

Pistengebiet – ein Image, das<br />

<strong>de</strong>n überzeugten Tourengeher zunächst<br />

einmal abschreckt. Doch<br />

nur eineinhalb Stun<strong>de</strong>n Aufstieg führen von <strong>de</strong>n breit gebahnten<br />

Abfahrtsbän<strong>de</strong>rn hinein ins selbst bestimmte Bergabenteuer und<br />

zu einer ausnehmend sympathischen Hütte. Mit Bedacht gewählt<br />

hatte die DAV-Sektion Karlsruhe <strong>de</strong>n Standort ihres 1929<br />

eingeweihten Schutzhauses am aussichtsreichen Eck zwischen<br />

<strong>de</strong>m Langtal und <strong>de</strong>r Schlucht <strong>de</strong>r Gurgler Ache. Damals galt als<br />

Richtschnur, dass Lage, Umfang und Ausstattung „lediglich <strong>de</strong>n<br />

Zwecken echter Touristen (nicht etwa Sommerfrischlern)“ dienen<br />

dürfe. Die Zeiten haben sich geän<strong>de</strong>rt – wie auch <strong>de</strong>r Umfang<br />

<strong>de</strong>r einstmals so großen Ötztaler Gletscher. So schaut heute die<br />

Eiszunge <strong>de</strong>s Gurgler Ferners nicht mehr bedrohlich hinter <strong>de</strong>m<br />

Schwärzenkamm hervor und zum Langtaler Ferner muss man von<br />

<strong>de</strong>r Hütte ein gutes Stück abfahren und aufsteigen. Nach wie<br />

vor aber haben Unterkunft wie Tourengebiet locker drei Sterne<br />

verdient. Das kleine Steinhaus mit <strong>de</strong>n freundlich rot-weißen<br />

Fensterlä<strong>de</strong>n signalisiert schon äußerlich eine gemütliche, familiäre<br />

Atmosphäre – und <strong>de</strong>r Gast wird nicht enttäuscht wer<strong>de</strong>n.<br />

Sämtliche Gipfel im Umkreis überragen <strong>de</strong>utlich die Dreitausendmetergrenze.<br />

Das Angebot reicht von <strong>de</strong>r unproblematischen Einsteigertour<br />

vor <strong>de</strong>r Hüttentür bis zu anspruchsvollen Routen, die<br />

eine Extraportion an Können und Kondition voraussetzen. Ihrem<br />

Namen alle Ehre macht die Hohe Wil<strong>de</strong>, ein schroffer Zacken mit<br />

exponierten Fels- und Eispassagen. Die steilen Hänge <strong>de</strong>r Seelenkögel<br />

erfor<strong>de</strong>rn aufwärts wie abwärts einen sicheren Stand auf<br />

<strong>de</strong>n Brettern. Die Langtalereckhütte ist zu<strong>de</strong>m Ausgangspunkt<br />

für die große Ötztaler-Skiduchquerung. Aber eigentlich ist es am<br />

schönsten, ein paar Tage hier zu bleiben.<br />

Der letzte Schwung<br />

en<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Hüttentür –<br />

Abfahrt vom eiskögele<br />

zur langtalereckhütte.<br />

Die Scharte zwischen<br />

Annakogel (mitte) und<br />

Hochwil<strong>de</strong> birgt einen<br />

mächtigen Windkolk,<br />

links hinten die I<strong>de</strong>alhänge<br />

<strong>de</strong>s Schalfkogel.<br />

ALPIN Steckbrief<br />

langtalereckhütte, 2438 m<br />

DAV, Sektion Karlsruhe.<br />

KonTAKT Georg Gufler,<br />

Tel. +43 664 5268655.<br />

ZugAng Von Obergurgl,<br />

1910 m, 2 ½ Std.; ab Schönwieshütte,<br />

2262 m, (bis kurz<br />

davor Liftauffahrt), 1 ½ Std.<br />

SchlAfEn 90 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet<br />

20. Februar bis 20. Mai,<br />

Christi Himmelfahrt und<br />

Pfingsten.<br />

fAZiT Grandiose Bergwildnis<br />

jenseits <strong>de</strong>r Pisten!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

hohe Wil<strong>de</strong>, 3461 m<br />

4 ½ STD. I 1020 Hm I ScHWer<br />

Dominanter Berg, <strong>de</strong>r im<br />

oberen Bereich Zähne zeigt.<br />

Am steilen Gipfelhang sind<br />

Steigeisen oft besser als Ski.<br />

Die letzten Meter am Felsgrat<br />

sind ziemlich ausgesetzt.<br />

DER gEhEimTipp<br />

hinterer Seelenkogel, 3472 m<br />

4 STD. I 1030 Hm I mITTel<br />

Höchster Skigipfel im Umfeld<br />

<strong>de</strong>r Hütte, überwiegend steil<br />

und anspruchsvoll. Gigantischer<br />

Tiefblick vom Gipfel ins<br />

Pfel<strong>de</strong>rer Tal in Südtirol.<br />

DER REsT<br />

Eiskögele, 3228 m leIcHT<br />

Mittlerer Seelenkogel, 3426 m<br />

mITTel<br />

langtalerjochspitze, 3157 m<br />

mITTel<br />

Annakogel, 3333 m mITTel<br />

Beste Jahreszeit: En<strong>de</strong> Februar<br />

bis Mai.<br />

info: www.obergurgl.com<br />

Bergführer: Hochgebirgsschule<br />

Obergurgl, Tel. +43 5256<br />

6305, hochgebirgsschule@<br />

obergurgl.com<br />

literatur: Dieter Seibert:<br />

AV-Skiführer, Ötztaler Alpen,<br />

Bergverlag Rother, 1988.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 30/1,<br />

Ötztaler Alpen, Gurgl (mit<br />

Skirouten), 1: 25 000.<br />

11/07<br />

EXTRA<br />

11


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Silvretta<br />

7 hEiDElbERgER hüTTE, 2264 m<br />

Wer die sanfte Seite <strong>de</strong>s Tourenparadieses Silvretta kennenlernen<br />

möchte, <strong>de</strong>r ist bei <strong>de</strong>r hei<strong>de</strong>lberger hütte an <strong>de</strong>r richtigen Adresse.<br />

Wobei sanft hier keinesfalls langweilig be<strong>de</strong>uten muss.<br />

Unter <strong>de</strong>n <strong>Skitouren</strong>gebieten <strong>de</strong>r Ostalpen nimmt die Silvretta<br />

seit jeher einen Son<strong>de</strong>rstatus ein: als zeitloser Bestseller, <strong>de</strong>r<br />

wohl nie außer Mo<strong>de</strong> kommen wird. Schon Generationen sind<br />

hier durch Pulver, Harsch und Firn gepflügt. Bereits 1906 wur<strong>de</strong><br />

die erste Skidurchquerung <strong>de</strong>r gesamten Gruppe von Ost nach<br />

West verzeichnet. Ausgangspunkt damals wie heutzutage: die<br />

1889 erbaute und seither mehrmals erweiterte Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Hütte. Fast ein kleines Berghotel für gut 150 Gäste steht nun im<br />

weiten Kessel unter <strong>de</strong>n Fluchthörnern und <strong>de</strong>m Piz Val Gronda.<br />

Und <strong>de</strong>nnoch ist die Hei<strong>de</strong>lberger eine typische Alpenvereins-<br />

unterkunft geblieben – mit gemütlicher Gaststube, Bergsteigeressen<br />

und Hüttenruhe. Der Aufstieg von Ischgl durch das Fimbertal<br />

wür<strong>de</strong> schier endlose viereinhalb Stun<strong>de</strong>n dauern. Wür<strong>de</strong>!<br />

Denn statt Kilometer um Kilometer mit geringfügigem Höhengewinn<br />

gera<strong>de</strong>aus zu marschieren, wird annähernd je<strong>de</strong>r mehr<br />

o<strong>de</strong>r weniger gerne <strong>de</strong>n stolzen Preis für <strong>de</strong>n Transport mit <strong>de</strong>m<br />

Ratrac-Taxi berappen. Etwa zwei Kilometer vor <strong>de</strong>m Ziel wird ein<br />

Grenzschild passiert. Die Hütte <strong>de</strong>s Deutschen Alpenvereins mit<br />

Hauptzustieg von Österreich steht auf Schweizer Bo<strong>de</strong>n – eine<br />

einmalige Konstellation. Doch egal zu welchem Hoheitsgebiet es<br />

gehört, das vielseitige Tourenrevier kann Anfänger wie Könner begeistern.<br />

Zwar fin<strong>de</strong>n sich im Umkreis keine spektakulären Steilabfahrten,<br />

dafür aber eine reiche Auswahl an prächtigen Gipfeln,<br />

die exzellente Proportionen für reizvolle <strong>Skitouren</strong> aufweisen. Der<br />

12 EXTRA 11/07<br />

Die Hei<strong>de</strong>lberger Hütte bietet eine reichhaltige Auswahl unterschiedlichster Gipfelziele:<br />

Ils calguns zählt zu <strong>de</strong>n unbekannteren, aber höchst genussreichen Zielen.<br />

längste Anstieg führt auf <strong>de</strong>n Piz Tasna, über weite Bö<strong>de</strong>n und<br />

Hänge und einen zuletzt ziemlich steilen Gipfelhang. Unterwegs<br />

kann man genüsslich die nächsten Ziele inspizieren. Beson<strong>de</strong>rs<br />

verlockend leuchtet über <strong>de</strong>m Talschluss die Breite Krone. Wer<br />

seine eigenen Spuren ziehen will, <strong>de</strong>r ist mit <strong>de</strong>n teils namenlosen<br />

Kuppen und Kämmen im Osten <strong>de</strong>r Hütte bestens bedient.<br />

Je nach Lawinenlage sind dort kurze Touren an nördlich, westlich<br />

o<strong>de</strong>r südlich exponierten Hängen möglich. Auch im Westen gibt<br />

es etliche Scharten und Varianten, die selbst bei Hochbetrieb auf<br />

<strong>de</strong>r Hütte exklusiven Silvretta-Zauber versprechen.<br />

Der Piz Davo lais ist ein variantenreiches Ziel:<br />

Auf rasante Gipfelhänge folgen dabei stets<br />

beschauliche mul<strong>de</strong>n.


ALPIN Steckbrief<br />

hei<strong>de</strong>lberger hütte, 2264 m<br />

DAV, Sektion Hei<strong>de</strong>lberg.<br />

KonTAKT Günter Salner,<br />

Tel. +43 5444 5418,<br />

www.hei<strong>de</strong>lbergerhuette.at<br />

ZugAng Von Ischgl, 1377 m,<br />

4 ½ Std.; Auffahrt mit <strong>de</strong>m<br />

Ratrac möglich.<br />

SchlAfEn 150 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet Mitte<br />

Dezember bis Mitte Mai.<br />

fAZiT Silvretta-Zauber für Einsteiger<br />

und Genießer!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

Piz Tasna, 3179 m<br />

3 ½ STD. I 920 Hm I mITTel<br />

Lange Zeit geht es recht gemütlich<br />

dahin, am Gipfelhang<br />

sind Spitzkehren angesagt<br />

und am steilen Ostgrat heißt<br />

es stapfen. Abwechslungsreiche<br />

Tour in fantastischer<br />

Landschaft.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Piz Davo lais, 3027 m<br />

2 ½ STD. I 760 Hm I mITTel<br />

Die weiße Pyrami<strong>de</strong> bietet<br />

mehrere rassige Abfahrtsvarianten,<br />

bei <strong>de</strong>nen allerdings<br />

die aktuelle Lawinenlage<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n muss.<br />

DER REsT<br />

Piz Davo Sasse, 2792 m leIcHT<br />

Piz Mottana, 2928 m mITTel<br />

ils calguns, 2792 m leIcHT<br />

Breite Krone, 3079 m mITTel<br />

larainfernerspitze, 3009 m<br />

mITTel<br />

hei<strong>de</strong>lberger Spitze, 2963 m<br />

mITTel<br />

Beste Jahreszeit: Mitte<br />

Dezember bis Mitte Mai.<br />

info: www.ischgl.com<br />

Bergführer: Bergführerstelle<br />

Ischgl, Tel. +43 664<br />

1796389.<br />

literatur: Rudolf Weiss:<br />

Skiführer Ötztaler – Silvretta,<br />

Bergverlag Rother, 2007.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 26,<br />

Silvretta (mit Skirouten),<br />

1: 25 000.<br />

Vieler Hän<strong>de</strong> Arbeit haben <strong>de</strong>n mächtigen Steinmann am Piz laver zusammengetragen<br />

– im Hintergrund die bei<strong>de</strong>n Gipfelzacken <strong>de</strong>r Fluchthörner.<br />

Der<br />

TOURENSPEZIALIST<br />

Noch mehr Angebote<br />

im neuen Katalog.<br />

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10/2006<br />

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AUSLAUF<br />

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*)Kopplungspreis ohne Montage<br />

Zentrale, 80999 München-Allach am S-Bahnhof 2<br />

Georg-Reismüller-Straße 5 - 7<br />

Tel. 089 / 89219-0 • Fax 089 / 89219-199<br />

80687 München-Laim<br />

Fürstenrie<strong>de</strong>r Straße 18, S-Bahnhof<br />

Tel. 089 / 546767-0 • Fax 089 / 546767-99<br />

82256 Fürstenfeldbruck-Buchenau 8<br />

Kurt-Huber-Ring 5, S-Bahnhof<br />

Tel. 08141 / 3208-0 • Fax 08141 / 3208-99<br />

www.Skipreis.<strong>de</strong> · www.bittl.<strong>de</strong><br />

**) unverbindl. Preisempf. d. Herstellers<br />

∆) frühere unverbindl. Preisempf. d. Herstellers


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Sellrain<br />

8 pfoRzhEimER hüTTE, 2308 m<br />

Warum es rund um die Pforzheimer<br />

hütte längst nicht so<br />

turbulent zugeht wie an<strong>de</strong>rnorts<br />

im Sellrain, ist schwer<br />

verständlich. Das Tourengebiet<br />

je<strong>de</strong>nfalls ist ebenso lobenswert<br />

wie die behagliche unterkunft.<br />

Es gibt nur wenige Alpenregionen mit einer vergleichbaren Konzentration<br />

an attraktiven <strong>Skitouren</strong>möglichkeiten wie das Sellrain<br />

im Herzen Tirols. Im Schatten <strong>de</strong>r berühmten Skigipfel zwischen<br />

Inn- und Ötztal fin<strong>de</strong>n sich trotz aller Berühmheit aber immer<br />

noch einige stille Winkel. Deutliche Standortvorteile hat dabei,<br />

wer sich für ein paar Tage in <strong>de</strong>r Pforzheimer Hütte einquartiert.<br />

Die blitzsaubere Hütte steht aufgrund eines etwas längeren<br />

Zustiegs abseits <strong>de</strong>r üblichen Wochenend- und Tagestouren-<br />

Karawanen – trotz <strong>de</strong>s großartigen Tourenangebots.<br />

Der traditionelle Ausflug am Ankunftstag führt auf <strong>de</strong>n Schartlkopf<br />

gleich hinter <strong>de</strong>r Hütte. Der im Gegensatz zu seinen stattlichen<br />

Nachbarn recht unscheinbare Kopf beeindruckt mit einem<br />

jähen Gipfelhang. Entsprechend rasant ist die Abfahrt, für die es<br />

mehrere, jeweils or<strong>de</strong>ntlich steile Varianten gibt. Ausgesprochen<br />

harmlos beginnt <strong>de</strong>r Aufstieg zum Gleirscher Fernerkogel. Fast<br />

ohne Höhengewinn zieht die Spur in <strong>de</strong>n hintersten Bo<strong>de</strong>n und<br />

in weiten Kurven über <strong>de</strong>n breiten, gemächlich ansteigen<strong>de</strong>n<br />

Gleirschferner. Kurz vor <strong>de</strong>m Ziel ist es dann jedoch vorbei mit<br />

<strong>de</strong>r Beschaulichkeit: Die enge Steilrinne und <strong>de</strong>r kaum weniger<br />

mühsame Gipfelhang sind nur bei sicheren Schneeverhältnissen<br />

ratsam. Auch bei <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>ren Grubenwand sind die letzten<br />

Meter bis zum Gipfelkreuz die schwierigsten. Reinstes Vergnügen<br />

verspricht hingegen die Abfahrt vom Ski<strong>de</strong>pot durch <strong>de</strong>n bildschönen,<br />

optimal geneigten Nordhang – in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Pulverschnee<br />

extra lange frisch bleibt. Absolut erstklassig! Ein Prädikat, das<br />

allerdings auch die weniger bekannten Routen zu Zwieselbacher<br />

Rosskogel, Lampsenspitze und Sonnenwand verdient haben.<br />

ALPIN Steckbrief<br />

Pforzheimer hütte, 2308 m<br />

DAV, Sektion Pforzheim.<br />

KonTAKT Christian Mühlbacher,<br />

Tel. +43 5236 521.<br />

ZugAng Von St. Sigmund im<br />

Sellrain, 1516 m, 3 Std.<br />

SchlAfEn 56 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet Mitte<br />

Februar bis Anfang Mai.<br />

fAZiT Tolle Touren auf <strong>de</strong>r<br />

ruhigen Sellrain-Seite!<br />

14 EXTRA 11/07<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

gleirscher fernerkogel, 3194 m<br />

3 ½ STD. I 890 Hm I ScHWer<br />

Der höchste Kogel <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong><br />

lässt sich bitten. Lange geht<br />

es flach dahin, bis <strong>de</strong>r Gipfel<br />

zu sehen ist – und bald darauf<br />

die enge Steilrinne, die auf<br />

ebendiesen führt.<br />

Oberhalb <strong>de</strong>r Steilrinne am Gleirscher Fernerkogel (oben) weitet sich <strong>de</strong>r Blick<br />

in die Tuxer und Zillertaler Berge. Unten: allein unterwegs zur Grubenwand.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Zwieselbacher Rosskogel, 3060 m<br />

3 STD. I 750 Hm I ScHWer<br />

Südseitige, meist einsame Skiroute<br />

auf <strong>de</strong>n von Nor<strong>de</strong>n viel<br />

berannten Gipfel. Teils steil<br />

und nicht immer sicher. Bei<br />

gutem Firn <strong>de</strong>r Wahnsinn!<br />

DER REsT<br />

lampsenspitze, 2875 m ScHWer<br />

Schöntalspitze, 3008 m mITTel<br />

Vor<strong>de</strong>re grubenwand, 3165 m<br />

ScHWer<br />

Südl. Sonnenwand, 3094 m<br />

mITTel<br />

Schartlkopf, 2831 m mITTel<br />

Beste Jahreszeit: Februar bis Mai.<br />

info: www.tiscover.at/st.sigmund<br />

Bergführer: <strong>Alpin</strong>schule<br />

Follow me, Tel. +43 5239<br />

21688, www.follow-me.at<br />

literatur: Rudolf und Siegrun<br />

Weiss: Skiführer, Sellrain – Kühtai,<br />

Bergverlag Rother, 2007.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 31/2,<br />

Sellrain (Skirouten), 1: 25 000.


9 poTsDAmER hüTTE, 2020 m<br />

Auf mehrerlei Art lässt sich <strong>de</strong>r Schnee im umkreis <strong>de</strong>r Potsdamer<br />

hütte genießen – mit Tourenski, Ro<strong>de</strong>l und Schneeschuhen. Eine<br />

urgemütliche hütte für viele erlebnisreiche Wintertage.<br />

Das Fotscher Tal im Osten <strong>de</strong>s Sellrain war über Jahrzehnte das<br />

bevorzugte Revier <strong>de</strong>r Innsbrucker Tourengeher. Die Route aus<br />

<strong>de</strong>r Fotsch zum Roten Kogel wur<strong>de</strong> damals als die „schönste Skitour<br />

Tirols“ gerühmt. Am Wochenen<strong>de</strong> ging man regelmäßig zum<br />

Fotscher Bergheim am Anfang <strong>de</strong>s Tales o<strong>de</strong>r ganz nach hinten<br />

zur 1931 erbauten Alpenvereinshütte. Was sich heute nach<br />

großem Rummel anhört, kann nicht so wild gewesen sein, <strong>de</strong>nn<br />

die Potsdamer Hütte ist eine kleine Hütte geblieben, im besten<br />

Sinne schnörkel- und zeitlos. In schönster Aussichtsposition<br />

steht sie auf einer Hangterrasse <strong>100</strong> Meter über <strong>de</strong>m Talbo<strong>de</strong>n.<br />

Die Wirtsleute Manfred und Bärbel sind ausgesprochen freundlich<br />

und hilfsbereit. Aber auch draußen gibt es reichlich Grund,<br />

sich wohl zu fühlen. Bei ausreichend vorhan<strong>de</strong>nem Baumaterial<br />

wer<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>r als kin<strong>de</strong>rfreundlich prämierten DAV-Hütte<br />

Schnee-Iglus errichtet. Man kann Ro<strong>de</strong>l ausleihen und auf gewalzter<br />

Wegtrasse talauswärts flitzen. Zunehmend sind unter <strong>de</strong>n<br />

Übernachtungsgästen Schneeschuhwan<strong>de</strong>rer, die hier i<strong>de</strong>ales<br />

Terrain für ihre breiten Treter vorfin<strong>de</strong>n.<br />

Doch keine Sorge, auch für <strong>Skitouren</strong>geher bleibt je<strong>de</strong> Menge<br />

Freiraum. Nur bei sicheren Schneeverhältnissen dürfen sich<br />

erfahrene Steilhangspezialisten in die wil<strong>de</strong>n Kare über <strong>de</strong>m<br />

ALPIN Steckbrief<br />

Potsdamer hütte, 2020 m<br />

DAV, Sektion Dinkelsbühl.<br />

KonTAKT Manfred Schaffenrath,<br />

Tel. +43 5238 52060,<br />

www.potsdamer.at<br />

ZugAng Vom Parkplatz am<br />

Ausgang <strong>de</strong>s Fotscher Tals,<br />

1092 m, 3 Std.<br />

SchlAfEn 45 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet Weihnachten<br />

bis Dreikönig, En<strong>de</strong><br />

Januar bis Ostermontag.<br />

fAZiT Familiär und urig!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

Roter Kogel, 2834 m<br />

3 STD. I 815 Hm I leIcHT<br />

Über sanfte, weiße Wellen<br />

zieht die Spur durch einen<br />

riesigen Bergkessel zum<br />

Gipfelhang. I<strong>de</strong>ale Tour für<br />

<strong>de</strong>n letzten Tag – mit Abfahrt<br />

talauswärts zum Fotscher<br />

Skiheim.<br />

Nach einer verdienten rast an <strong>de</strong>r Furggesalm (unten) geht’s zuletzt<br />

im Gänsemarsch zum Gipfel <strong>de</strong>s Schafleger.<br />

hinteren Talbereich wagen. Mit volkstümlicheren Proportionen<br />

erfreut das übrige Tourengebiet. Zwar rangiert <strong>de</strong>r Rote Kogel<br />

nicht mehr unter <strong>de</strong>n <strong>Top</strong> ten <strong>de</strong>r „Schönsten“, trotz<strong>de</strong>m ist er<br />

ein respektabler Berg mit grandioser Aussicht und reizvoller, auch<br />

für Einsteiger geeigneter Abfahrt. Daneben und am gegenüber<br />

aufragen<strong>de</strong>n Kamm fin<strong>de</strong>t sich ebenfalls optimales Gelän<strong>de</strong> für<br />

unbeschwertes Schwingen in zauberhafter Schneelandschaft.<br />

Genug für etliche Tage mit neuem Spaß auf alten Routen.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Schafleger, 2405 m<br />

2 ½ STD. I 670 Hm I leIcHT<br />

Die unscheinbare Kammerhebung<br />

bietet unkompliziert<br />

attraktives Skigelän<strong>de</strong>.<br />

DER REsT<br />

hühnereggen, 2725 m mITTel<br />

Auf Sömen, 2798 m leIcHT<br />

gallwieser Mittergrat, 2777 m<br />

ScHWer<br />

lisenser Villerspitze, 3026 m<br />

ScHWer<br />

Wildkopf, 2720 m mITTel<br />

fotscher Win<strong>de</strong>gg, 2577 m<br />

leIcHT<br />

Beste Jahreszeit: Januar bis April.<br />

info: www.sellraintal.at<br />

Bergführer: <strong>Alpin</strong>schule Follow<br />

me, Tel. +43 5239 21688,<br />

www.follow-me.at<br />

literatur: Rudolf und Siegrun<br />

Weiss: Skiführer, Sellrain – Kühtai,<br />

Bergverlag Rother, 2007.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 31/2,<br />

Sellrain (Skirouten), 1: 25 000.<br />

11/07<br />

EXTRA<br />

15


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Kitzbüheler Berge<br />

10 nEuE bAmbERgER hüTTE, 1756 m<br />

Was skitourenfreundliches gelän<strong>de</strong> anbelangt, sind die Kitzbüheler<br />

Berge eine Klasse für sich. Ein repräsentativer Querschnitt fin<strong>de</strong>t sich<br />

rund um die neue Bamberger hütte.<br />

Dass das Tourengebiet um die Hopfgartener Skihütte zu <strong>de</strong>n<br />

schönsten <strong>de</strong>r Ostalpen gehört, war schon vor mehr als 70 Jahren<br />

im – damals einzigen – Ostalpen-Skiführer zu lesen. Aus <strong>de</strong>r<br />

alten Hopfgartener Skihütte ist inzwischen die komfortable Neue<br />

Bamberger Hütte gewor<strong>de</strong>n, die Berge aber sind dieselben geblieben.<br />

An fast allen kann man die Ski bis zum Gipfelkreuz an <strong>de</strong>n<br />

Füßen lassen. Einige <strong>de</strong>r relativ kurzen Anstiege lassen sich zu<br />

großzügigen Run<strong>de</strong>n verbin<strong>de</strong>n. Hier fin<strong>de</strong>t sich mit Sicherheit<br />

für je<strong>de</strong>n Geschmack die passen<strong>de</strong> Tour. Zum Einstieg gera<strong>de</strong><br />

recht ist das Kröndlhorn, zu <strong>de</strong>m in gut zwei Stun<strong>de</strong>n über das<br />

Na<strong>de</strong>rnachjoch aufgestiegen wird. In <strong>de</strong>r breiten Südflanke darf<br />

schon früh im Jahr mit firnähnlichen Verhältnissen gerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Zurück am Na<strong>de</strong>rnachjoch ist als zusätzliches Schmankerl<br />

dringend ein etwa halbstündiger Abstecher auf <strong>de</strong>n Dristkopf<br />

16 EXTRA 11/07<br />

Der höchste Gipfel um die Bamberger Hütte – und ein Geheim-<br />

tipp: Der Salzachgeier bleibt ein Ziel für Individualisten …<br />

anzuraten. Von <strong>de</strong>m wird dann nach Nor<strong>de</strong>n abgefahren, recht<br />

steil und meist in or<strong>de</strong>ntlichem Pulverschnee. Landschaftlich<br />

wie skimäßig reizvolle und nie überlaufene Touren führen zu<br />

Fünfmandling, Schwebenkopf und Aleitenspitze. Spezialisten<br />

können direkt gegenüber <strong>de</strong>r Hütte am Kröndlberg über 700 steile<br />

Höhenmeter ihr Standvermögen testen. Zu <strong>de</strong>n Klassikern zählt<br />

<strong>de</strong>r Schafsie<strong>de</strong>l. Was kein Wun<strong>de</strong>r ist: Aufstieg, Aussicht und die<br />

variantenreiche Abfahrt sind von allererster Güte. Wenig Betrieb<br />

herrscht gewöhnlich in <strong>de</strong>r Spur zum Salzachgeier, <strong>de</strong>m höchsten<br />

und markantesten Gipfel rundum. Offenbar ist vielen Sportsfreun<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r kurze Gegenanstieg am Salzachjoch zu viel. Umso<br />

mehr unverspurtes Gelän<strong>de</strong> bleibt <strong>de</strong>m Individualisten in <strong>de</strong>n<br />

prächtigen Hängen und Mul<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>m Ostgipfel. Die Aussicht<br />

vom Salzachgeier wäre sowieso alle Mühen wert. Der unverstellte<br />

Blick auf Hohe Tauern, Zillertaler und die weißen Kuppen<br />

und Kämme <strong>de</strong>r Kitzbüheler Alpen ist <strong>de</strong>finitiv einzigartig.<br />

… und Abfahrtsgenießer (aber nur bei schnellem Pulver).<br />

Nach vollbrachter Tat gibt’s ein Sonnenbad hinter <strong>de</strong>r Hütte.


ALPIN Steckbrief<br />

neue Bamberger hütte, 1756 m<br />

DAV, Sektion Bamberg.<br />

KonTAKT Robert Fuchs,<br />

Tel. +43 664 4559469.<br />

ZugAng Vom Gasthof Wegscheid,<br />

1148 m, im Kurzen<br />

Grund, 2 Std.<br />

SchlAfEn 80 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet von<br />

Weihnachten bis zum Sonntag<br />

nach Ostern.<br />

fAZiT Wohlfühlhütte mit exquisitem<br />

Tourenangebot!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

Schafsie<strong>de</strong>l, 2447 m<br />

2 STD. I 690 Hm I mITTel<br />

NIe WAR sIcheRheIt<br />

koMfoRtAbleR.<br />

NIe WAR koMfoRt sIcheReR.<br />

DIAMIR exPloRe.<br />

IMMeR eINeN schRItt voRAus.<br />

DIe Absolut zuveRlässIGe Neue DIAMIR exPloRe<br />

touReNbINDuNG: GeNIesseN sIe eINfAchste<br />

beDIeNbARkeIt uND höchsteN GehkoMfoRt beI<br />

AusGezeIchNeteN AbfAhRtseIGeNschAfteN.<br />

Platz für viele Spuren<br />

bieten die weitläufi<br />

gen Flanken <strong>de</strong>s<br />

aussichtsreichen Hausbergs<br />

– und für <strong>de</strong>n letzten Tag<br />

eine anspruchsvolle Direktabfahrt<br />

nach Wegscheid.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Östlicher Salzachgeier, 2466 m<br />

2 ½ – 3 STD. I 710 Hm I mITTel<br />

Die Fakten sprechen für sich:<br />

reizvoll gemütliche Ouvertüre<br />

zum Salzachjoch, prächtig<br />

steiler Gipfelhang und grandiose<br />

Aussicht zum Hauptkamm.<br />

DER REsT<br />

Stanglhöhe, 2276 m mITTel<br />

Aleitenspitze, 2449 m mITTel<br />

Westl. Salzachgeier, 2469 m<br />

mITTel<br />

Dristkopf, 2361 m mITTel<br />

Kröndlhorn, 2444 m mITTel<br />

Beste Jahreszeit: Januar bis<br />

April.<br />

info: www.hopfgarten.at<br />

Bergführer: Sebastian Fürstaller,<br />

Tel. +43 5358 2088,<br />

www.alpinpartner-tirol.at<br />

literatur: Brandl/Hirtlreiter:<br />

Skiführer Kitzbüheler Alpen<br />

– Tuxer und Zillertaler Alpen,<br />

Bergverlag Rother, 2006.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 34/1,<br />

Kitzbüheler Alpen, Westliches<br />

Blatt (mit Skirouten),<br />

1: 50 000.<br />

Zeit zur einkehr:<br />

das markkirchl<br />

am Salzachjoch<br />

(oben) und ein<br />

verdientes radler<br />

an <strong>de</strong>r Bamberger<br />

Hütte.<br />

WIN!<br />

<strong>100</strong> Neue<br />

AvAluNG PAcks<br />

11/07 WWW.DIAMIR.coM<br />

EXTRA 17


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Tuxer Alpen<br />

11 lizumER hüTTE, 2019 m<br />

Die Wattener lizum ist ein kleines, aber feines <strong>Skitouren</strong>gebiet.<br />

Mittendrin steht seit 95 Jahren die lizumer hütte. Wie<br />

die Berge rundum ist sie ein Klassiker ohne Verfallsdatum.<br />

Es könnte durchaus interessant sein, unter <strong>de</strong>n Gästen<br />

<strong>de</strong>r Lizumer Hütte eine Umfrage zu machen. Wer ist<br />

zum ersten Mal heroben, wer schon mehrmals hier<br />

gewesen? Wetten, dass die Neulinge in <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rzahl<br />

sind! Die Wattener Lizum hat viele treue Fans und<br />

eine lange Tradition als vielseitiges Tourengebiet, das<br />

offensichtlich niemals langweilig wird. Halb Tirol und<br />

Oberbayern scheint in diesen Gefil<strong>de</strong>n die ersten Tourenerfahrungen<br />

gesammelt zu haben.<br />

Kostproben, die Lust auf mehr machen, sind die kurzen<br />

Anstiege zu Grauer Wand, Torspitze und Mölser Scharte.<br />

Passend zu Wetter, Tageszeit und Schneeverhältnissen<br />

kann man dann auswählen zwischen Hängen in sämtlichen<br />

Himmelsrichtungen, von steil bis mo<strong>de</strong>rat. Erste Wahl ist seit eh<br />

und je <strong>de</strong>r Geier. Der perfekte Skiberg hat noch je<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

großartigen Aussicht zu <strong>de</strong>n Zillertaler Gletscherbergen und <strong>de</strong>r<br />

herrlichen Nordabfahrt überzeugt. Auf letztere müssen allerdings<br />

jene verzichten, welche die Besteigung <strong>de</strong>s Geier um die Lizumer<br />

Run<strong>de</strong> erweitern. Die kürzere Variante führt weiter zur Lizumer<br />

Sonnenspitze und über die Tarntaler Scharte, die klassische<br />

Langversion über Kreuzjöchl und Klammjoch.<br />

Manchmal jedoch kann die „Freiheit in <strong>de</strong>n Bergen“ in <strong>de</strong>r<br />

Wattener Lizum etwas eingeschränkt sein. Im weiten Bo<strong>de</strong>n auf<br />

2000 Meter Höhe befin<strong>de</strong>t sich nämlich auch das Militärlager<br />

Lizum. Wenn (an Wochentagen) Übungen stattfin<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n<br />

Teile <strong>de</strong>s Gebiets gesperrt. In <strong>de</strong>r Hütte, die <strong>de</strong>r OeAV vom Staat<br />

gepachtet hat, ist die Atmosphäre <strong>de</strong>nnoch uneingeschränkt<br />

angenehm und entspannt. Die Gäste schätzen die Tiroler<br />

Spezialitäten <strong>de</strong>r freundlichen Hüttenwirte Sepp und Ingrid.<br />

Und die immer wie<strong>de</strong>r schönen Lizumer <strong>Skitouren</strong> sowieso.<br />

18 EXTRA 11/07<br />

<strong>Alpin</strong>istischer Höhepunkt eines Aufenthalts<br />

auf <strong>de</strong>r lizumer Hütte ist <strong>de</strong>r<br />

Geier (oben) mit Blick zum Skigebiet<br />

von Hintertux unter <strong>de</strong>m Olperer. Ganz<br />

oben: die Traumhänge am Kreuzjöchl.<br />

ALPIN Steckbrief<br />

lizumer hütte, 2019 m<br />

OeAV, Sektion Hall in Tirol.<br />

KonTAKT Josef Partl,<br />

Tel. +43 5224 52111,<br />

www.lizumerhuette.at<br />

ZugAng Vom Lager Walchen,<br />

1410 m, im hinteren Wattental,<br />

2 Std., o<strong>de</strong>r Auffahrt mit<br />

Hüttentaxi.<br />

SchlAfEn 80 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet von<br />

Weihnachten bis Anfang Mai.<br />

fAZiT Traditionsgebiet, das nie<br />

aus <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> kommt!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

geier, 2857 m<br />

2 STD. I 840 Hm I mITTel<br />

Ein perfekter Tourenberg. Die<br />

Aussicht von <strong>de</strong>r Gipfelkuppe<br />

ist erstklassig, die nordseitige<br />

Abfahrt meist pulvrig.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Torspitze, 2663 m<br />

2 STD. I 650 Hm I mITTel<br />

Der Aufstieg durch weitläufiges,<br />

sanftes Gelän<strong>de</strong> zieht<br />

sich etwas. Die direkte Abfahrt<br />

nach Walchen ist kurzweiliger.<br />

DER REsT<br />

Mölser Berg, 2479 m leIcHT<br />

Kreuzjöchl, 2536 m leIcHT<br />

Torwand, 2771 m mITTel<br />

graue Wand, 2594 m leIcHT<br />

hippold, 2643 m mITTel<br />

Beste Jahreszeit: Januar bis<br />

April.<br />

info: www.regionhall.at<br />

Bergführer: Michael Stricker,<br />

Tel. +43 664 2264496,<br />

www.upanddown.at<br />

literatur: Brandl/Hirtlreiter:<br />

Skiführer Kitzbüheler Alpen<br />

– Tuxer und Zillertaler Alpen,<br />

Bergverlag Rother, 2006.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 31/5, Inns-<br />

bruck (Skirouten), 1: 50 000.


ALPIN Steckbrief<br />

Wei<strong>de</strong>ner hütte, 1799 m<br />

DAV, Sektion Wei<strong>de</strong>n.<br />

KonTAKT Erich Ertl,<br />

Tel. +43 5224 68529.<br />

ZugAng Von Innerst, 1283 m,<br />

im hinteren Weertal, 2 Std.<br />

SchlAfEn 50 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet von<br />

Anfang Dezember bis Ostern.<br />

fAZiT Sehr familienfreundlich!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

halslspitze, 2574 m<br />

2 ½ STD. I 780 Hm I mITTel<br />

Schönstes Tourengelän<strong>de</strong>.<br />

Erweiterungsmöglichkeit<br />

zum Rastkogel.<br />

DER gEhEimTipp<br />

nafingköpfl, 2454 m<br />

1 ½ – 2 STD. I 650 Hm I mITTel<br />

Interessant für <strong>de</strong>n Abschlusstag<br />

mit Abfahrt ins Nurpenstal.<br />

DER REsT<br />

Wildofen, 2553 m ScHWer<br />

hobar, 2512 m mITTel<br />

hoher Kopf, 2373 m leIcHT<br />

Rosslaufspitze, 2248 m leIcHT<br />

hirzer, 2725 m ScHWer<br />

Beste Jahreszeit: Dezember bis<br />

April.<br />

info: www.silberregion-<br />

karwen<strong>de</strong>l.at/schwaz<br />

Bergführer: s. Lizumer Hütte.<br />

literatur: Brandl/Hirtlreiter:<br />

Skiführer Kitzbüheler Alpen<br />

– Tuxer und Zillertaler Alpen,<br />

Bergverlag Rother, 2006.<br />

Karte: Freytag & Berndt, WK<br />

151, Zillertal, 1: 50 000.<br />

Angesichts <strong>de</strong>s Pulverschnees vergeht<br />

<strong>de</strong>r Aufstieg zum Hobar wie im Flug.<br />

Für ausdauern<strong>de</strong> Geher bil<strong>de</strong>t<br />

<strong>de</strong>r Anstieg zur Halslspitze erst<br />

<strong>de</strong>n Auftakt für <strong>de</strong>n Weiterweg<br />

zum rastkogel.<br />

12 WEiDEnER hüTTE, 1799 m<br />

Die Wei<strong>de</strong>ner hütte ist eine ursprünglich gebliebene Bergsteigerunterkunft<br />

– abseits von Renommierzielen und Trubel. Dass sie eher<br />

wie eine Almhütte aussieht, unterstreicht die Wohlfühl-Atmosphäre.<br />

Die sanften Formen <strong>de</strong>r Tuxer Alpen bieten optimale Bedingungen<br />

für die Genießer-Fraktion unter <strong>de</strong>n Tourengehern. Beispielhaft<br />

zeigen sich die Vorzüge <strong>de</strong>r Tuxer Skiberge im Bereich<br />

<strong>de</strong>s hinteren Nafingtals. Oberhalb <strong>de</strong>r vergleichsweise niedrigen<br />

Waldgrenze leuchten weite, i<strong>de</strong>al geneigte Hänge. Die Kämme<br />

und Gipfel sind komfortabel breit, atemberaubend hingegen die<br />

Ausblicke zu <strong>de</strong>n hohen Gipfeln <strong>de</strong>s Zillertaler Hauptkamms<br />

und <strong>de</strong>r Karwen<strong>de</strong>lkette. Die mit sonnengebräunten Schin<strong>de</strong>ln<br />

verklei<strong>de</strong>te Hütte auf <strong>de</strong>r Hangterrasse zwischen <strong>de</strong>m Waldrand<br />

und <strong>de</strong>n nahe gelegenen Nafingalmen passt harmonisch in die<br />

Umgebung. Zum Ausgangspunkt<br />

für <strong>de</strong>n Hüttenanstieg<br />

beim Wirtshaus Innerst ist es<br />

zwar nur ein Katzensprung<br />

von <strong>de</strong>r Inntal-Autobahn, <strong>de</strong>r<br />

lärmen<strong>de</strong> Alltag scheint in<br />

diesem idyllischen Winkel jedoch<br />

um Lichtjahre entfernt.<br />

Die Hausberge offerieren<br />

Touren für mehr als zwei<br />

Wochenen<strong>de</strong>n, zumal es fast<br />

an je<strong>de</strong>m mehrere Abfahrts-<br />

varianten gibt. Im weitläufigen<br />

Gelän<strong>de</strong> um die<br />

Halslspitze zum Beispiel ist<br />

Platz für viele hin<strong>de</strong>rnisfreie<br />

Schwünge. Die Entscheidung – ob Pulver- o<strong>de</strong>r Firnseite – hat<br />

sich natürlich stets nach <strong>de</strong>r aktuellen Lawinensituation zu<br />

richten. Landschaftlich reizvoll ist <strong>de</strong>r Aufstieg zum Hobar, von<br />

<strong>de</strong>ssen Gipfel man einen hervorragen<strong>de</strong>n Überblick über das<br />

gesamte Tourengebiet hat. Sehr verlockend zeigt sich von hier die<br />

südseitige Firnabfahrt in Richtung Tuxer Tal, die allerdings einen<br />

längeren Wie<strong>de</strong>ranstieg zum Geiseljoch be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>. Von<br />

dort wäre es dann nicht weit auf die Halslspitze. Rund um die<br />

Wei<strong>de</strong>ner Hütte sind also durchaus richtig lange Touren möglich!<br />

11/07<br />

EXTRA<br />

19


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Nie<strong>de</strong>re Tauern<br />

13 süDWiEnER hüTTE, 1802 m<br />

Eine hütte, bei <strong>de</strong>ren Anblick man sofort einkehren und für länger<br />

bleiben will. Die Südwiener hütte hält, was <strong>de</strong>r erste Eindruck verspricht<br />

– und auch das Tourengebiet ist nicht zu verachten.<br />

Wer nach eineinhalb Stun<strong>de</strong>n gemütlichen Aufstiegs das sonnige<br />

Plateau um die Obere Pleißlingalm erreicht hat und bald darauf<br />

vor <strong>de</strong>r Südwiener Hütte steht, kann <strong>de</strong>n spontanen Entschluss<br />

<strong>de</strong>s heutigen Hüttenwirtspaares zum Aussteigen aus einem „geregelten“<br />

Leben im Tal gewiss nachempfin<strong>de</strong>n. Wie ein Knusperhäuschen<br />

aus <strong>de</strong>m Märchen wirkt das urige Holzhaus mit <strong>de</strong>n<br />

bunt gestrichenen Fensterlä<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>m gedrungenen Kegel<br />

<strong>de</strong>s Spirtzinger. Seit En<strong>de</strong> 2003 bewirten Manuela und Roland<br />

Schett nun in „ihrer“ Hütte Sommer- wie Wintergäste mit <strong>de</strong>ftiger<br />

Hausmannskost – und haben <strong>de</strong>n Neuanfang nicht bereut.<br />

Der Forstweg ins Tal wird als breite Ro<strong>de</strong>lbahn hergerichtet.<br />

Bei <strong>de</strong>r Hütte können Schlitten und Schneeschuhe ausgeliehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Auch <strong>Skitouren</strong>geher fin<strong>de</strong>n ein vielseitiges Betätigungsfeld.<br />

Der erste Weg führt gewöhnlich hinauf zum Spirtzinger.<br />

Dieser nahe Hüttengipfel hat neben einer fantastischen Aussicht<br />

ein paar schöne Abfahrtsvarianten zu bieten. Gebietskenner<br />

schwärmen von <strong>de</strong>r Tour zum Kleinen Pleißlingkeil. Abwechslungsreich<br />

und etwas labyrinthisch geht es dabei durch Mul<strong>de</strong>n,<br />

über Kuppen und Absätze zum steilen Schlusshang. Am Gipfel<br />

wird es dann etwas eng, <strong>de</strong>r Ausblick hingegen ist schier grenzenlos.<br />

Ebenfalls nordseitig – und oft mit feinstem Pulverschnee<br />

ausgestattet – sind die Anstiege auf die einsamen Nachbarn<br />

20 EXTRA 11/07<br />

Hüttenzustieg: Unter <strong>de</strong>r Pleißlingalm ist<br />

die Südwiener Hütte nicht mehr weit.<br />

Höllkogel und Kesselkopf. Meist allein in weiter Spur wird man<br />

während <strong>de</strong>r langen Skiwan<strong>de</strong>rung über das Windsfeld zum<br />

Taferlnock unterwegs sein. Und erst im späteren Frühjahr, wenn<br />

<strong>de</strong>r Schnee sich zu sichererem Firn verfestigt hat, darf man sich<br />

– ausgestattet mit <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Erfahrung, Kondition und<br />

Standvermögen – in die steilen Nordkare unter <strong>de</strong>r Glöcknerin<br />

und <strong>de</strong>n Großwandspitzen wagen. Soweit die repräsentative<br />

Auswahl an <strong>Skitouren</strong> um die Südwiener Hütte. Die inzwischen<br />

zu Gebietskennern avancierten Hüttenwirte haben noch etliche<br />

Empfehlungen mehr.<br />

Nach <strong>de</strong>m steilen Schlussanstieg zum Spirtzinger (oben)<br />

warten unterschiedlich anspruchsvolle Abfahrtsvarianten (rechts).


ALPIN Steckbrief<br />

Südwiener hütte, 1802 m<br />

Österr. Gebirgsverein im OeAV.<br />

KonTAKT Roland Schett,<br />

Tel. +43 664 3436342,<br />

www.bergfexx.at<br />

ZugAng Von <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>n-<br />

brücke, 1266 m, am Weg<br />

nach Obertauern, 1 ½ Std.<br />

SchlAfEn 50 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet nach<br />

Weihnachten bis Mitte April.<br />

fAZiT Kuschelig urige Gute-<br />

Laune-Hütte!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

Spirtzinger, 2066 m<br />

¾ STD. I 260 Hm I leIcHT<br />

So kurz wie reizvoll ist die<br />

Besteigung <strong>de</strong>s spitzen Hüttengipfels.<br />

Von <strong>de</strong>r herrlichen<br />

Aussichtsloge kann ein Großteil<br />

<strong>de</strong>r Tourenmöglichkeiten<br />

begutachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Kleiner Pleißlingkeil, 2418 m<br />

2 STD. I 620 Hm I mITTel<br />

Überwiegend freies Gelän<strong>de</strong><br />

Die Südwiener Hütte ist <strong>de</strong>r<br />

Inbegriff an Gemütlichkeit.<br />

in unterschiedlicher Steilheit.<br />

Falls keine Spur vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist, sind gute Sicht und Orientierungssinn<br />

von Vorteil.<br />

DER REsT<br />

Spatzeck, 2065 m mITTel<br />

Taferlnock, 2374 m mITTel<br />

höllkogel, 2210 m mITTel<br />

Kesselkopf, 2251 m mITTel<br />

hintere großwandspitze,<br />

2436 m ScHWer<br />

Beste Jahreszeit: Dezember<br />

bis April.<br />

info: www.obertauern.at<br />

Bergführer: Herbert Raffalt,<br />

Tel. +43 664 8980895,<br />

www.raffalt.com<br />

literatur: Sepp Brandl: Skiführer<br />

Dachstein – Tauern,<br />

Bergverlag Rother, 2005.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 45/2,<br />

Nie<strong>de</strong>re Tauern II, 1: 50 000.<br />

SCANNEN<br />

FINDEN<br />

www.ortovox.com


<strong>Skitouren</strong>hütten<br />

Voralpen<br />

14 RoTWAnDhAus, 1737 m<br />

Wer in <strong>de</strong>n Bayerischen Alpen mit Ski bergwärts<br />

strebt, muss irgendwann hinauf zum<br />

Rotwandhaus. Schließlich ist die hütte Dreh- und<br />

Einkehrpunkt einer <strong>de</strong>r beliebtesten <strong>Skitouren</strong> in<br />

<strong>de</strong>n Münchner hausbergen.<br />

Zwei Tage lang wur<strong>de</strong> im Juni 2007 unter <strong>de</strong>r<br />

Rotwand das hun<strong>de</strong>rtjährige Jubiläum einer<br />

<strong>de</strong>r höchstgelegenen und größten Schutzhütten<br />

Bayerns gefeiert. Ein Alter, in <strong>de</strong>m sich<br />

das Rotwandhaus ausgesprochen mo<strong>de</strong>rn<br />

präsentiert. Wegen <strong>de</strong>r vorbildlichen Umwelttechnologie<br />

– einer vollbiologischen Abwasserentsorgung<br />

sowie <strong>de</strong>r Energiegewinnung mittels Solarzellen<br />

und einem riesigen Windrad – wur<strong>de</strong> es 1997 mit <strong>de</strong>m Umwelt-<br />

Gütesiegel für Alpenvereinshütten ausgezeichnet. Um die Hightech-Anlagen<br />

inklusive Computersteuerung zu managen, muss<br />

<strong>de</strong>r Hüttenwirt auch Hütteningenieur sein. Seit 1994 ist Peter<br />

Weihrer Herr im Haus und er kann einiges über Schaltkreise und<br />

interessante Begegnungen erzählen. Sogar Bär Bruno trottete am<br />

letzten Abend seines Streunerlebens am Rotwandhaus vorbei.<br />

Wer freilich die gute, auf regionalen Produkten basieren<strong>de</strong> Küche<br />

<strong>de</strong>s Hauses kennt, <strong>de</strong>r wird einkehren statt vorbeizugehen.<br />

Die Run<strong>de</strong> um die 1884 Meter hohe Rotwand – die Rotwand-<br />

Reib’n – zählt zu <strong>de</strong>n beliebtesten <strong>Skitouren</strong> <strong>de</strong>r Region. Die<br />

abwechslungsreiche Route führt mit einigen Anstiegen und<br />

Abfahrten um und auf <strong>de</strong>n rundlichen Kopf <strong>de</strong>r Rotwand. Wer<br />

aus <strong>de</strong>r Spur ausschert, kann sich ein paar feine Abfahrtshänge<br />

dazuverdienen. Lohnen<strong>de</strong> Umwege führen über Auerspitz und<br />

Hochmiesing, und auch <strong>de</strong>r unscheinbare Lämpersberg hat seine<br />

verborgenen Qualitäten. Etwas abseits <strong>de</strong>s Rundkurses leuchtet<br />

mit weiten Mul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jägerkamp.<br />

Eine <strong>de</strong>r lohnendsten Varianten ist eine Übernachtung in <strong>de</strong>r<br />

Hütte. Der Genießer, <strong>de</strong>r oben bleibt, kann nach <strong>de</strong>m Abzug <strong>de</strong>r<br />

letzten Tagesgäste in aller Ruhe die nahe Rotwand besteigen und<br />

die zu Recht berühmte Aussicht ganz exklusiv genießen.<br />

22 EXTRA 11/07<br />

Wen es nicht zur einkehr in<br />

das stattliche rotwandhaus<br />

(oben) drängt, <strong>de</strong>r wird an<br />

<strong>de</strong>m hübschen Hüttchen unter<br />

<strong>de</strong>r rotwand innehalten.<br />

Allemal einen Abstecher von<br />

<strong>de</strong>r rotwand-reib’n wert:<br />

<strong>de</strong>r Hochmiesing mit seiner<br />

wenig ausgeprägten, aber bei<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Schneelage<br />

lohnenswert zu befahren<strong>de</strong>n<br />

Westrinne.<br />

ALPIN Steckbrief<br />

Rotwandhaus, 1737 m<br />

DAV, Turner-Alpenkränzchen.<br />

KonTAKT Peter Weihrer,<br />

Tel. 08026 7683,<br />

www.rotwandhaus.<strong>de</strong><br />

ZugAng Vom Spitzingsee<br />

(Wurzhütte), 1085 m, über die<br />

Wildfeldalm, 2 ½ Std.<br />

SchlAfEn 119 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet ganzjährig<br />

außer Anfang November<br />

bis Mitte Dezember.<br />

fAZiT Bleiben statt vorbeirennen<br />

– es lohnt sich!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

Rotwand-Reib’n, 1884 m<br />

3 – 4 STD. I 600 Hm I mITTel<br />

Wer bei Voralpentouren mitre<strong>de</strong>n<br />

will, muss diese Run<strong>de</strong><br />

kennen. Rauf zur Rotwand,<br />

über Kümpfelscharte, Großtiefental,<br />

Miesingsattel und<br />

Taubensteinhaus zum Spitzing.<br />

DER gEhEimTipp<br />

hochmiesing, 1883 m<br />

1 ½ STD. I 380 Hm I mITTel<br />

Viele Rotwand-Umrun<strong>de</strong>r lassen<br />

<strong>de</strong>n Miesing rechts liegen<br />

– trotz <strong>de</strong>r schönen Abfahrt<br />

durch die Westrinne.<br />

DER REsT<br />

Auerspitz, 1811 m leIcHT<br />

lämpersberg, 1817 m mITTel<br />

Jägerkamp, 1745 m leIcHT<br />

Beste Jahreszeit: Dez. bis März.<br />

info: www.spitzingsee.<strong>de</strong><br />

Bergführer: Bergschule Oberland<br />

<strong>Alpin</strong>, Tel. 08023 373<br />

o<strong>de</strong>r 08020 908635,<br />

www.oberland-alpin.<strong>de</strong><br />

literatur: Demmel/Schnei<strong>de</strong>r:<br />

Skiführer Bayerische Alpen,<br />

Bergverlag Rother, 2007.<br />

Karte: AV-Karte, Blatt 7/1,<br />

Mangfallgebirge, 1: 25 000.


ALPIN Steckbrief<br />

Riesenhütte, 1346 m<br />

DAV, Sektion Oberland.<br />

KonTAKT Hans Bachmann,<br />

Tel. 08052 2921.<br />

ZugAng Parkplatz Le<strong>de</strong>rstube,<br />

620 m, südlich von Frasdorf,<br />

2 Std.<br />

SchlAfEn 40 Schlafplätze.<br />

SERVicE Bewirtschaftet ganzjährig<br />

außer November.<br />

fAZiT Allein schon für die<br />

Hütte lohnt sich <strong>de</strong>r Weg!<br />

Die besten<br />

<strong>Skitouren</strong>ziele<br />

DER KlAssiKER<br />

hochries, 1568 m<br />

1 STD. I 222 Hm I leIcHT<br />

Die reizvolle Route ist stets<br />

gespurt. Schließlich führt sie<br />

zum Gipfelhaus auf <strong>de</strong>r Hochries,<br />

das – von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite – auch per Seilbahn<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

DER gEhEimTipp<br />

Klausenberg, 1554 m<br />

1 STD. I 300 Hm I mITTel<br />

Die Tour zur Klausen verspricht<br />

keine rasante Abfahrt, aber<br />

eine zauberhafte Skiwan<strong>de</strong>rung.<br />

Die Hütte am Kamm gilt<br />

als „Chiemgauer Institution“.<br />

DER REsT<br />

Riesenberg, 1449 m leIcHT<br />

Predigtstuhl, 1494 m leIcHT<br />

Abereck, 1461 m leIcHT<br />

Beste Jahreszeit: Dezember bis<br />

März.<br />

info: www.frasdorf.com<br />

Bergführer: Tourist Info Aschau,<br />

Tel. 08052 904937.<br />

literatur: Sepp Brandl: Skiführer<br />

Berchtesga<strong>de</strong>ner und<br />

Chiemgauer Alpen, Bergverlag<br />

Rother, 2005.<br />

Karte: Bayerische Lan<strong>de</strong>skarte,<br />

Chiemsee und Umgebung,<br />

1: 50 000.<br />

ein zauberhafter Hochwintertag<br />

am Anstieg zur Hochries:<br />

Im Osten bestimmt die berühmte<br />

und markante Kampenwand<br />

das Panorama.<br />

Die riesenhütte bietet Winterwan<strong>de</strong>rern<br />

und <strong>Skitouren</strong>gehern<br />

Kost und logis hoch<br />

über <strong>de</strong>m chiemgau – zum<br />

Gipfelkreuz <strong>de</strong>r Hochries<br />

(unten) dauert es dann nur<br />

noch eine knappe Stun<strong>de</strong>.<br />

15 RiEsEnhüTTE, 1346 m<br />

groß, funktionell und „angesagt“ – Prädikate, die zum glück nicht<br />

auf die Riesenhütte im chiemgau zutreffen. Der schlichte holzbau ist<br />

eine im positiven Sinne altmodische Alpenvereinshütte geblieben.<br />

Der alpine Genießer weiß, was er an seinen Voralpen hat. Ruhm<br />

und Ehre sind dort zwar kaum zu erlangen, dafür aber je<strong>de</strong> Menge<br />

schöner Gelegenheiten für kleine Fluchten aus <strong>de</strong>m Alltag – zu<br />

aussichtsreichen Gipfeln und heimeligen Hütten.<br />

Bei je<strong>de</strong>r Wetterlage eine gute Wahl ist <strong>de</strong>r Aufstieg zur Riesenhütte<br />

unter <strong>de</strong>r Hochries. Denn selbst wenn sich tagelang die<br />

Schneewolken am Alpenrand ausgeschüttelt haben und ringsum<br />

akute Lawinengefahr herrscht, <strong>de</strong>r abwechslungsreiche Weg von<br />

Frasdorf über Zellbo<strong>de</strong>n und Schmiedalm ist immer sicher. Etwa<br />

zwei Stun<strong>de</strong>n dauert es, bis die am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r weiten Hochfläche<br />

<strong>de</strong>r Riesenalm stehen<strong>de</strong> Alpenvereinshütte erstmals sichtbar<br />

wird. Und wenige Minuten später könnte man sich’s dann gemütlich<br />

machen in <strong>de</strong>r guten Stube. Der Gipfelbilanz för<strong>de</strong>rlicher<br />

dürfte freilich <strong>de</strong>r unverzügliche Durchmarsch auf die nur noch<br />

eine knappe Stun<strong>de</strong> entfernte Hochries sein. In einer Gegend<br />

wie dieser müssen we<strong>de</strong>r Hunger noch Durst gefürchtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Was die skifahrerischen Aspekte angeht, so wäre es übertrieben,<br />

von großen Abfahrten zu schwärmen. Nicht diese können hier<br />

das Ziel sein, son<strong>de</strong>rn ein harmonisches Gesamterlebnis von<br />

Schneelandschaft, Bewegung<br />

und sehr viel Genuss.<br />

Und damit zurück zur Riesenhütte,<br />

in <strong>de</strong>r seit zwanzig<br />

Jahren die Familie Bachmann<br />

ein ebenso herzliches wie<br />

herzhaftes Stück Chiemgauer<br />

Heimat vermittelt. Das DAV-<br />

Programm „So schmecken die<br />

Berge“, das auf die Verwendung<br />

von regionalen Naturprodukten<br />

setzt, wird hier <strong>de</strong>rart<br />

überzeugend umgesetzt, dass<br />

so mancher Besucher zum<br />

Stammgast gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

11/07<br />

EXTRA<br />

23

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