MÜNZZENTRUM Rheinland 151. Auktion vom 21. bis ... - money trend

MÜNZZENTRUM Rheinland
151. Auktion vom 21. bis 23. April 2009
Ein Spiegelbild keltischer Prägungen im Westen und der
Vindeliker im bayrischen Raum stellt die Reihe von
annähernd 100 Exemplaren dar, darunter 36 ausgewählte
Goldprägungen. Viele Interpretationen der meist mehr oder
weniger abstrahierten Darstellungen keltischer Gepräge stehen
noch in der Diskussion, wovon es im Katalog einige interessante
Beispiele gibt.
Auf die Kelten folgen fast 370 Griechen von Italien bis Afrika
mit Sammlungen Baktrien mit Goldstatern, Kuschan und
Ptolemäern. Unter den fast 120 Griechen der Römischen Kaiserzeit
wird eine Reihe der beliebten Alexandriner angeboten.
Der Schwerpunkt des Angebotes der Antike bilden neben den
Kelten die Münzen der Römischen Kaiserzeit, 360 Stücke in
ausgewählter feiner Qualität, gespickt mit einigen feinen Goldstücken,
z. B. von Claudius und Agrippina junior, Nero, Vespasian,
Trajan, Hadrian, Faustina junior, Severus Alexander, Gordian
III. und Basiliscus mit Marcus Caesar. Eine Sammlung von
52 Bleiplomben und -siegeln der Römischen Kaiserzeit in ausgesuchten
Erhaltungen ist so reichhaltig noch nie angeboten
worden. Auf Byzanz mit viel Gold und Bleisiegeln folgen über
120 günstige Lots antiker Münzen.
Altdeutschland beinhaltet eine reichhaltige Talersammlung
der mittleren Preislagen mit vielen Ausbeutestücken, so vom
Römisch-Deutschen Reich, Städten, Braunschweig, Henneberg,
vor allem Sachsen aller Linien.
Der 2. Schwerpunkt sind Brakteaten und andere mittel -
alterliche Prägungen verschiedener Provenienzen.
Das selten angebotene Aachen – die alte Kaiserstadt – ist
mit einer interessanten Sammlung vertreten, ebenso andere
rheinische Münzstände.
Der Kölner Erzbischof Wilhelm v. Lennep trägt mit einem
Unikum, dem ersten Goldgulden, der Münzstätte Riehl nach
1357 zu zahlreichen rheinischen Goldgulden bei. Es stammt
wohl aus der Sammlung Paul Joseph, die er selbst als Neu -
erwerbung in der Frankfurter Numismatischen Zeitung 1905
publiziert hat. Die Sammlung wurde 1912 bei L. Hamburger
versteigert. Es ist nur ein weiteres Exemplar als Variante in
Sammlung Mangold, Kress Auktion 133, 1965 bekannt.
Reichsmünzen: In einem üblich reichhaltigen Programm
stechen zwei seltene Proben der Weimarer Republik hervor,
die nur in wenigen Exemplaren vorkommen und so auch in
großen Sammlungen fehlten, wie der von Beckenbauer: FÜNF
Reichsmark Eichbaum in Nickel und 5 Reichsmark Zeppelin
(Schaaf 311 M10 und 343 G3).
Für Kenner und Kunstliebhaber ein ganz besonderes Highlight
stellt die private Medaillensammlung des ehemaligen Medaillenherstellers
Josef Preissler mit mehr als 600 Exponaten
dar. Er hat jahrelang bei den beiden konkurrierenden Vereinigungen
Deutsche Medaillengesellschaft und Förderkreis für
moderne Medaillenkunst, wie auf den FIDEM-Kongressen der
1960er bis 1980er Jahre die neuesten Editionen erworben. Seine
besondere Vorliebe lag bei den modernen Porträtmedaillen
vorzugsweise en face, wo sich das ganze Können des Medailleurs
niederschlägt.
7001: KELTEN, BRITANNIEN, ATREBATES REGNI, 1 /4 Stater 55/45 v. Chr.
55/45 v. Chr. 1,39g, Calle-va (Silchester). Aufgelöster Kopf n.r./ Pferd n.r.,
am Hals gebundener runder Gegenstand n. vorn, unten unterbrochenes
Zackenrad, oben 2 Punktkreise, darüber Sonne u. 4 Kreise. V. Arsdell 226-
1, Mack 71, Sb. 48, herrlich vollständige Prägung, vz-, 1.300,-
7002: KELTEN, GERMANIEN, UBIER, Gold-Stater 7,26g Au-„Regen -
bogenschüsselchen“ Typ Marsdorf (um 70/60 v.Chr.) „Zipfelmützen“-Triquetra
um Zentral-Augenringel in offenem „Fischgrät“-Kranz mit End-
Augenringeln / „Pyramide“ aus drei Augenringeln über fünf Punktringeln
im Zickzackkreis. Heinrichs 272-281, 318f, Eck, Köln, 50, 18. Kellner
weist diesen Typ der Nordgruppe zu, vor allem bekannt aus den Hortfunden
des 19. Jh. Marsdorf (Oberhessen) u. Stielsdorf (Nordhang d. Siebengebirges)
wo sie von der Bevölkerung aufgesammelt wurden, später
kam der Dünsberg hinzu, l.Rd.-Schrf., sonst vz, 2.900,-
7003: KELTEN, BÖHMEN u. SLOWAKEI, Boier in Bratislava u. slowakischem
Raum, Stater 6,05g Au 2./1.Jh..v.Chr. Quadratisches u. mond -
sichelförmige Gebilde/ Pflanzenförmige Orna-mente (das mittlere könnte
auch ein Gesicht darstellen) aufgestauchter unregelmäßiger Schrötling,
(dieser und die folgenden Schrötlinge machen den Eindruck, als
wären sie an einem Gussbaum entstanden). Forrer Bd.2 Tf.14, Kolnìkovà
33, ss, 4.500,-
7004: RÖMER, RÖMISCHES KAISERREICH, HADRIANUS 117-138. Aureus
(119/122) 7,34g. Kopf m. Lkr. n.r. IMP CAESAR TRAIAN H-ADRIAN-
VS AVG / P M TR P C-OS III Neptunus steht nackt, mit Pallium, Dreizack
u. Aplustrum, n.l. RIC 72, BMC 125, C. 1079. GOLD, Rs.-Feldgraffiti,
sonst vz/ss-vz, 6.300,-
7005: RÖMER, RÖMISCHES KAISERREICH, SEVERUS ALEXANDER 222-
235. Aureus (233), 7,17g. Paludamentbüste m. Lkr. n.r. IMP ALEXANDER
PIVS AVG / P M TR P - XII COS III P P, Sol schreitet nackt, mit Strahlenkrone,
Chlamys und Peitsche, n.l. u. erhebt Rechte zum Gruß. RIC 119,
BMC 929, C. 439. min.Rf. breit, fast prfr, 5.500,-
„ex Oriente lux“; - Sol, der Sonnengott, unterwegs von rechts nach links,
von Osten nach Westen. 231 war der Kaiser an die Perserfront gezogen,
verbrachte den Winter 232/233 in Antiochia am Orontes, kehrte nach Rom
zurück und feierte dort, am 25. September 233, seinen triumphus Persicus.
7006: RÖMER, RÖMISCHES KAISERREICH, GORDIANUS III. 238-244.
Aureus (Ende 239/240) 5,01g. Paludamentbüste m. Lkr. n.r. IMP GORDI-
ANVS PIVS FEL AVG / L A ETITIA AVG N Laetitia steht mit Anker und
Festbinde n.l. RIC 101, C. 119. GOLD, fast prfr, 5.000,-
mt 4/2009 27

7007: ALTDEUTSCHE GEBIETE, STANDESHERREN – Schlick, Reichsgrafen,
Stefan und seine Brüder 1519-1526. Taler o.J. (1519) Joachimstal. St.
Joachim steht neben Wappenschild / Gekr. Löwe n.l. Slg. Doneb. 3747,
Dv. 8138,59. ss, 600,-
7008: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Aachen, Stadt z.Z. Wilhelm I. von Jülich
(Pfandbesitz) 1356-1361. Doppelsterling 1,81g. Gekr. Brb. v.v. (Leg.-Trenner
3-Punkt) Adler AQVIS:GRΛIN: CΛPVT : INPI / VRBS - ΛQVE - REGΛ -
SED'S Fußkreuz; Winkeladler u. (3 x) 3 Punkt. Krumb. 75.1, Men. 86d.
feine Tönung, prfr, 750,-
„Aquisgrani caput Inp(eri)i / Urbs Aque(nsis) rega(lis) sed(e)s“; „Aachen
Haupt(stadt) des Reiches / Stadt Aachen, königliche Residenz“.
7009: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Fürstenberg, Joseph Wilhelm Ernst 1704-
1762. Ausbeutetaler 1762 der Zeche S. Sophia bei Witichen im Kinzigtal,
Brustb. n.r./ Wappen auf Kartusche unter Fürstenhut. Dollinger 27, Dv.
2268, Müs. 19/9, Berst. 299. ss-vz, 1.000,-
7011: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Köln, Erzbistum Wilhelm von Gennep
1349-1362. Goldgulden (Florentiner Typ) o.J. (nach 1357) 3,52g Riehl.
Lilie mit W-Staubgefäßen WILh`A -REPVS / SIOHA-NNESB Hl. Johannes
der Täufer steht mit Kreuzzepter v.v.; l. oben Krone beide A mit Querstrich.
Noss 109var., F. 781, Felke 62 var. vermutlich Expl. der Slg. P.Joseph,
Frankfurter Mzztg. 11/1905 u. Auktion L. Hamburger 149 28. 10.
1912, Nr. 4673,Tf. XIII, und unikat. Das Expl. Gaettens 1957, Nr. 90 u. Slg.
Mangold-Kreß 1965, 133, Nr. 3539 sind identisch, nicht die Variante.
RRR, ss-vz, 10.000,-
Der zugrunde liegende Münzvertrag wurde erst 1357 zw.dem Erzbischof
und Jülich unter Hinzuziehung der Städte Aachen u. Köln geschlossen,
nachdem vorher nur in Bonn geprägt wurde. Wenn auch der Prägebedarf
zur Zeit dieses Erzbischofs wegen der großen Prägemenge seines Vorgängers
Walram v. Jülich nicht sehr groß war. Wilhelm v. Gennep hatte große
Bedeutung in der Reichspolitik wie Verteidigung der goldenen Bulle, dem
von Karl IV. erlassenen Grundgesetz des Reiches und eine herausragende
Stellung im Kurfürstenkollegium.
7010: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen, Ludwig
Friedrich Karl 1765-1805. Konv.-Taler 1797, Stuttgart. Geharn. Brb.
n.l. / 5 fach behelm. Wappen zw. 2 Löwen auf Fürstenmantel. Albr. 182,
Dv. 2354. vz-St, 800,-
7012: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Magdeburg, Stadt, Taler o.J. (1549)
a.d.Augsburger Interim. Christus beschwört einen dreiköpfigen Drachen/
Taufe Christi am Jordan. v. Schr. 946, Dv. 9445. R, ss, 1.400,-
7013: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Mainz, Erzbistum, Friedrich Karl Joseph
von Erthal 1774-1802. Konventionstaler 1795 a.d.Entsatz der von Frankreich
belagerten Stadt. Stadtansicht mit dem Rheinstrom und der
Schiffsbrücke, darüber Doppeladler. Pyramide mit Kriegstrophäen. Slg.
Walther 661, Dv. 2434. Patina, vz, 1.500,-
7014: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Oldenburg, Friedrich August, Bischof von
Lübeck 1773-1785. Speciestaler n. dän. Fuß 1775. Gekröntes Monogramm/
Wappen auf gekröntem Fürstenmantel. J.22, Merzd. 250. Lange
523 Behrens 838, winz. Schrf., ss, 750,-
28 mt 4/2009

7015: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Sachsen, Albertinische Linie, nach 1547
Kurlinie August 1553-1586. Taler 1586 a. s. Tod. Geharn. Hüftb. n.r. / 9 T.
Widmung in latein. Sprache u. Mmz. Slg. Merseb. 700, Schnee 728, Dv.
9804. K./K.126, Prachtexemplar mit herrlicher Patina, vz, 1.200,-
7016: ALTDEUTSCHE GEBIETE – Gotha-Altenburg, Friedrich I. (1675-)
1680-1691. Reichstaler 1691, Gotha. Medaillon mit Brustb. n.r. im Kreis
v. 6, Medaillons mit Brustb. / 6 fach behelmtes Wappen. Steguw. 38,
Merseb. 3092, Schnee 494, Dv. 7470, dunkle Patina, ss+, 600,-
7017: ALTDEUTSCHE GEBIETE, Stolberg-Stolberg, Christof Ludwig I.
1669-1704. Reichstaler 1700, Ausbeute der Stolbergischen Gruben.
3fach behelmtes Wappen/ Offener Berg mit Bergleuten in verschiedenen
Verrichtungen unter u. auf dem Berg. Im Hintergrund der Hirsch auf
höchstem Berg. Randschrift SILBER BLEY UND GOLDT IST DEM BERGK-
MANN HOLDT. Fr. 1477, Müs. 66.1, Dv. 7791. R, l. berieben, ss, 1.200,-
7018: NEUERE DEUTSCHE MÜNZEN, Preussen, Friedrich Wilhelm III.
1797-1840, 1 /6 Taler = 4 Groschen 1819 Düsseldorf a. d. Münzbesuch des
Prinzen Wilhelm Brb. r. / 7 Zeilen F.W.L./WILLKOMMEN /... AKS 60e, J.-
, Neum. 14 Anm. Als Vorderseitenstempel wurde nicht der vom 1 /6 Taler
Typ AKS 25 (v. Loos) sondern der 2. Stpl. (v. Brandt) verwendet. vgl. Neumann
17/18 Anm., siehe auch MT 7/8 1994 nur wenige Expl., als Fried -
richsdor, Unikat, Möller Slg. Böttcher, RRR, ss, 1.500,-
7019: DEUTSCHE REICHSMÜNZEN, WEIMARER REPUBLIK, PROBEN,
5 Reichsmark 1929A Zeppelin. Die Buchstaben der erhabenen Schrift
sind zur Mitte vertieft. Schaaf 343 G3. Slg. Beckenbauer (Kü.7)-, RR, nur
wenige Exemplare bekannt, St, 2.000,-
7020: MEDAILLEN, MEDAILLEURE des XIX. u. XX. Jh., FRANKREICH,
BELLMER, Hans *1902 Kattowitz †1974, schles./französ. Bildhauer. Medaille
1973 Max ERNST, *1891 †1976, surreal. Maler. Kopf n.l., Haut in
Ziegelmauerstruktur / Abstraktes Objekt mit feiner Ziegelmauerstruktur.
(Arbeit v. Hans Arp?). Dieser war mit M. Ernst eng befreundet (Surrealisten).
Randpunze 1977 Füllhorn, Br-68mm. MdP IV 129 B. vz-St,
200,-
Weitere Infos siehe Anzeige auf Seite 163.
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