06.01.2013 Aufrufe

Stadionzeitung 19. Spieltag (KSC - 1860 München) - Karlsruher SC

Stadionzeitung 19. Spieltag (KSC - 1860 München) - Karlsruher SC

Stadionzeitung 19. Spieltag (KSC - 1860 München) - Karlsruher SC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eine Zeitschrift während eines<br />

Bundesligaspiels einen Fan per<br />

Langzeit-EKG und Blutdruckmessgerät<br />

überwacht. Ergebnis: Die<br />

Pulskurve des Probanden spiegelte<br />

den Spielverlauf wider, der Puls reagierte<br />

mit Spitzen von 120, der<br />

Blutdruck blieb konstant hoch –bei<br />

bis zu 180. Sogar die Atemfrequenz<br />

stieg umbis zu 15 Züge pro Minute.<br />

Für die Spieler auf dem Rasen bedeutet<br />

Fußball eine hohe körperliche<br />

Belastung, auch wenn (oder gerade<br />

weil) die Kicker top trainiert<br />

sind.<br />

Manchmal gibt es unerkannte<br />

Vorerkrankungen, manchmal auch<br />

nur eine harmlose Erkältung, die zu<br />

einem Herzstillstand oder gar dem<br />

plötzlichen Herztod führen können.<br />

Und dann? Tausende von Menschen<br />

um den Spieler herum, aber wer<br />

kann helfen? Oder, wichtiger: Wer<br />

hilft? Damit diese Frage im Ernstfall<br />

nicht unbeantwortet im Raum ste-<br />

hen bleibt, hat der DFB den Vereinen<br />

eine „Notfallschulung des<br />

medizinischen Personals durch einen<br />

Notfallmediziner“ angeboten,<br />

zum „professionellen Abarbeiten<br />

von Notfallsituationen imFußball“.<br />

Zu Deutsch: Ein Kurs für den<br />

Medizinerstab, damit Kickern, die<br />

auf oder neben dem Platz das<br />

Bewusstsein verlieren, schnell und<br />

professionell geholfen werden kann.<br />

Der <strong>K<strong>SC</strong></strong> hat dies in Eigenregie organisiert,<br />

über den Kontakt von <strong>K<strong>SC</strong></strong>-<br />

Mannschaftsarzt Dr. Marcus Schweizer<br />

zu Dr. Johannes Wawer-Matos,<br />

Chefarzt Anästhesie inder Paracelsus-Klinik<br />

Durlach und Notfallmediziner.<br />

Ende November hieß es für<br />

das Funktionsteam also: Dienstagabend,<br />

antreten zum „Basic Life<br />

Anwenderkurs“. Neben <strong>K<strong>SC</strong></strong>-Doc<br />

Schweizer und Kursleiter Dr. Wawer-<br />

Matos mit dabei: Jean-Marc Gobin<br />

und Clemens Vogt, beide Physiotherapeuten<br />

bei den <strong>K<strong>SC</strong></strong>-Profis,<br />

Robert Rotter, Timo Wamser und<br />

Story |7<br />

Sven Kienzle, alle Physiotherapeuten<br />

beim<strong>K<strong>SC</strong></strong> II. Schweizer liegtvor allem<br />

am Herzen, „dass die Jungs professionell<br />

reagieren können – auch<br />

wenn ich selbst mal nicht vor Ort<br />

bin.“ Bei Ligaspielen wird dies nicht<br />

so oft der Fall sein, beim Training<br />

aber sind meist keine Ärzte,<br />

Sanitäter oder Helfer inder Nähe.<br />

Den Einstig in den Abend wählte der<br />

Kursleiter bewusst schockierend, mit<br />

einem Video des ungarischen<br />

Fußballers Miklós Fehér in Diensten<br />

von Benfica Lissabon. Vor laufenden<br />

Kameras erlitt Fehér am 25. Januar<br />

2004 während eines Meisterschaftsspiels<br />

einen Herzstillstand in<br />

Folge einer Erkältung. Hilflose<br />

Versuche der Mannschaftskameraden,<br />

ihn zuretten und die anschließenden<br />

Reanimationsmaßnahmen<br />

der Mediziner konnten nicht verhindern,<br />

dass er auf dem Weg ins<br />

Krankenhaus starb. Er wurde nur 24<br />

Jahre alt. „Akutes Herzversagen auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!