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Neuauflage 2010 - hr roundtable

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Muss es immer „Online“ sein?<br />

Alternative und ergänzende Tools für Mitarbeiterbefragungen<br />

Die meisten Mitarbeiterbefragungen werden mittlerweile online durchgefü<strong>hr</strong>t.<br />

Doch auch qualitative Befragungsmethoden, wie zum Beispiel Tiefeninterviews,<br />

Kreativ-Workshops oder Konzepttage, geben wertvolle Einblicke<br />

in die Denkweisen und das Befinden der Mitarbeiter. Se<strong>hr</strong> häufig sind sie<br />

ergebnisvertiefend und bieten die Möglichkeit, abgeleitete Maßnahmen kostengünstig<br />

und schnell zwischen zwei quantitativen Befragungswellen zu<br />

überprüfen.<br />

Zugegeben, Onlinebefragungen geben Forschern einen wunderbaren Überblick,<br />

wenn es darum geht statistisch valide Daten zu erheben. Will man<br />

wissen, wie es um die allgemeine Zufriedenheit bestellt ist oder wie globale<br />

Themen beurteilt werden, dann ist eine Vollerhebung mittels Online- oder<br />

sc<strong>hr</strong>iftlichem Fragebogen die richtige Methode.<br />

Ausfü<strong>hr</strong>liche Online-Befragungen sind arbeits- und zeitintensiv. Sie müssen<br />

sorgfältig vor- aber auch nachbereitet werden. Zudem ist der Kommunikationsaufwand<br />

hoch, denn sowohl bei der Befragung als auch bei deren Auswertung<br />

und Analyse gilt es, ein Höchstmaß an Transparenz zu wa<strong>hr</strong>en: Nur<br />

dann findet das Tool „Mitarbeiterbefragung“ eine langfristige Akzeptanz in<br />

der Mitarbeiterschaft, was die Voraussetzung dafür ist, dass Optimierungsmaßnahmen<br />

aus den Ergebnissen abgeleitet und auch erfolgreich im Unternehmen<br />

umgesetzt werden können. Ist die Methode erst einmal anerkannt,<br />

wird sie zu einem verlässlichen Stimmungsbarometer.<br />

Häufig vermittelt die Auswertung von Online-Befragungen nur einen ersten<br />

Überblick. Will man die Ergebnisse vertiefen oder in bestimmte kleinere Zielgruppen<br />

näher hinein hören, müssen andere Befragungstools ergänzend<br />

zum Einsatz kommen. Entscheidend für die Wahl des Tools sind dann jeweils<br />

der Kontext und die spezielle Anforderungen an die Befragung.<br />

Geht es zum Beispiel um interkulturelle Verstimmungen, dann können Tiefeninterviews<br />

– mit einer Auswahl der „Beteiligten“ – weitreichende Einblicke<br />

in die Hintergründe dieser Probleme geben. Derartige, intensive Gespräche<br />

sind in diesem beispielhaften Fall weitaus besser dazu geeignet, die wa<strong>hr</strong>en<br />

Beweggründe ans Tageslicht zu befördern als andere Methoden.<br />

Tiefeninterviews werden unter Verwendung eines Themenleitfadens durchgefü<strong>hr</strong>t.<br />

Es gibt demzufolge keinen starren Fragebogen. Das Gespräch wird offen<br />

gefü<strong>hr</strong>t, sein Verlauf und Gegenstand orientieren sich individuell an dem<br />

jeweiligen Befragten. Durch die Einbindung von externen Befragungsexperten<br />

werden die Ergebnisse sowohl anonymisiert erhoben als auch analysiert.<br />

Gerade bei heiklen Themen schafft diese Vorgehensweise ein vergleichsweise<br />

entspanntes Umfeld für die Befragten und sorgt für me<strong>hr</strong> Offenheit bei i<strong>hr</strong>en<br />

Aussagen, weil sie sicher sind, keine Repressalien befürchten zu müssen.<br />

Mit Hilfe dieses ergänzenden Verfa<strong>hr</strong>ens bekommen auch die Ergebnisse von<br />

Online-Befragungen eine größere Tiefe. In vielen Fällen können zudem adhoc<br />

gefü<strong>hr</strong>te Tiefeninterviews unkompliziert – und vergleichsweise weniger<br />

kostenintensiv – die Zeitspanne zwischen den Vollerhebungen vergrößern,<br />

beziehungsweise abgeleitete Maßnahmen zwischendurch auf i<strong>hr</strong>e Wirksamkeit<br />

hin überprüfen.<br />

w w w.H R-RoundTable.de<br />

Möchte man hingegen beispielsweise neue betriebsinterne Kommunikationsansätze<br />

entwickeln, so sind eher kreative Ansätze – im Rahmen von<br />

Workshops oder Konzepttagen – hilfreich. Unsere Erfa<strong>hr</strong>ungen zeigen: Gerade<br />

wenn man interdisziplinäre Ansätze richtig moderiert, bringen die Befragungen<br />

häufig Erstaunliches zu Tage. Bringt man Kommunikationsempfänger<br />

und -sender an einen Tisch, bekommen alle die Chance zu verstehen, welche<br />

Bedürfnisse im Einzelnen vorhanden sind und welche Hintergründe für diese<br />

Bedürfnisse eine Rolle spielen. Auf der Basis des so gewonnenen neuen<br />

Situationsverständnisses kann nunme<strong>hr</strong> gemeinsam an Kommunikationsmodellen<br />

gearbeitet werden, die dann in der Folge tatsächlich zielgruppen- und<br />

bedürfnisgerecht sind – und die so ein Me<strong>hr</strong> an Effizienz bewirken. Zudem<br />

schafft diese Vorgehensweise ein starkes Commitment untereinander.<br />

Viele Unternehmen sind übrigens erstaunt, wie viele Impulse von den eigenen<br />

Mitarbeitern kommen und wie hoch deren kreatives Potential ist.<br />

Fazit:<br />

Mit qualitativen Verfa<strong>hr</strong>en lassen sich die Ergebnisse von sc<strong>hr</strong>iftlichen beziehungsweise<br />

Online-Befragungen sinnvoll vertiefen und daraus abgeleitete<br />

Maßnahmen zyklisch überprüfen. Darüberhinaus bieten diese Methoden<br />

aber auch die Möglichkeit, wichtige Impulse aus der eigenen Mannschaft zu<br />

generieren und das Commitment nach innen und außen zu verstärken! Qualitative<br />

Verfa<strong>hr</strong>en stellen somit eine sinnvolle Ergänzung – und manchmal<br />

auch einen adäquaten Ersatz – für eine sc<strong>hr</strong>iftliche oder eine Online-Befragung<br />

dar. Probieren Sie es aus!<br />

BARBARA LEHR<br />

Geschäftsfü<strong>hr</strong>erin<br />

HR machbar GmbH<br />

E-Mail: Barbara.Le<strong>hr</strong>@<strong>hr</strong>-machbar.de<br />

Tel.: 02154 / 888 7080<br />

IRIS VIEBKE<br />

Unit Director<br />

Meinecke & Rosengarten<br />

E-Mail: IV@meinecke-rosengarten.de<br />

Tel.: 040 / 38 60 92 - 41<br />

PeRsonalenTwicklung ó<br />

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