aktueller Durchblick - Förder
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Titel-R ck Einzel 09.11.2012 22:51 Uhr Seite 2<br />
Ausgabe Winter/Frühling 2012/2013<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>und<br />
Wohnstätten<br />
gGmbH Kettig<br />
Artissimo und<br />
Thomas Romes –<br />
Kunst in der FWS<br />
–�Seite 36<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Der Beginn der FWS am 1. August 1992 – S. 4<br />
Deutschland-Argentinien -<br />
Ausflug zum Fußball-Länderspiel - S. 22<br />
Offizielle Übergabe des QM-Zertifikats<br />
an die WfbM Kettig – S. 48
2<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
Vorwort 3<br />
Des Rätsels Lösung und die Gewinner 3<br />
Der Beginn der FWS am 1. August 1992 4<br />
10 Jahre Kettig 5<br />
Tag der Sinne 6<br />
Apfelsaft aus Kettig – Apfelsammlung am 1.9.2012 8<br />
Bierverkostung mit Peter Thelen 10<br />
Ein Dach über’m Kopf 11<br />
Herr Schlich empfiehlt 12<br />
Ausflüge in der Werkstattschließzeit 13<br />
Die etwas andere Ferienzeit 14<br />
EinBlicke 15<br />
Neues Redaktionsmitglied 15<br />
Dovolená: Urlaub auf Tschechisch 16<br />
Kreativecke 18<br />
Grillfest der WfbM 19<br />
Neues aus dem Bewohnerbeirat 20<br />
Betriebsfest 21<br />
Deutschland-Argentinien - Ausflug zum Fußball-Länderspiel 22<br />
„Mord mit Aussicht” - Ausflugsziel Eifel 24<br />
Dank an unsere Spender 26<br />
Nachgefragt 27<br />
M.A.E.H aktuell 28<br />
Maikirmes 30<br />
Herzlichen Glückwunsch 31<br />
Nachhaltigkeit in der FWS 32<br />
Nachruf 33<br />
Projektwoche 34<br />
Artissimo und Thomas Romes - Kunst in der FWS 36<br />
Herr Schuch, der Fotograf - ein Erlebnisbericht 38<br />
Spatenstich in St. Sebastian 40<br />
Unsere HEPs 41<br />
Was uns bewegt - was wir bewegen - Kurzvortrag bei der Fachtagung des bvkm 42<br />
Jubiläumsfeier und Betriebsausflug der WfbM-Beschäftigten 46<br />
Damals und heute 47<br />
Offizielle Übergabe des QM-Zertifikats an die WfbM Kettig 48<br />
Herbstmarkt 2012 50<br />
Impressum:<br />
Heft Nr. 19<br />
<strong>Durchblick</strong> ist die Zeitung der<br />
<strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Redaktion:<br />
Agnes Dynowski (AD), Johannes Herbig (JH) ViSdP,<br />
Thorsten Jechel, Thomas Knopp (TK), Carola Rockenfeller<br />
(CR) und Christoph Weiand (CW). Artikel, die<br />
mit dem Namen des/der Autor/in unterzeichnet sind,<br />
werden von dieser Person selbst verantwortet.<br />
Anschrift:<br />
<strong>Förder</strong>- u. Wohnstätten gGmbH<br />
Anne-Frank-Straße 1, 56220 Kettig<br />
Tel. 02637 9435-0, Fax 02637 9435-150<br />
E-Mail info@fws-kettig.de<br />
Auf Wunsch erhalten Sie Teile oder die Gesamtausgabe<br />
dieses Heftes als mp3-Datei oder in Braille-Schrift.<br />
Sprechen Sie uns an.<br />
Gestaltung:<br />
dieKERNe – Druck- und Medientechnik,<br />
Flurstraße 1, 56584 Meinborn, info@diekerne.de<br />
Druck:<br />
Feuerpeil Druck GmbH,<br />
In der Pützgewann 6,<br />
56218 Mülheim-Kärlich<br />
Aufl age: 1500 Stück; 9. Jahrgang<br />
Trägerschaft:<br />
<strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Gesellschafter:<br />
· Heilpädagogisch-Therapeutisches Zentrum, Neuwied<br />
· Verein zur Betreuung blinder und sehbehinderter<br />
Kinder e. V., Neuwied<br />
· Verein für Menschen mit Behinderung e. V.,<br />
Neuwied/Andernach<br />
Mitglied im DPWV.<br />
Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 1. 4. 2013
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Freunde des <strong>Durchblick</strong>(s)!<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Es ist die Zeit der Dunkelheit. Zeit, in der die Tage kürzer und die Nächte länger<br />
sind. Andererseits ist es aber auch eine Zeit des Lichts. Bunt beleuchtete Fenster,<br />
strahlend geschmückte Straßen die Weihnachten prophezeien. Es ist eine Zeit, in<br />
der wir uns nach Wärme sehnen, da draußen frostige Temperaturen herrschen. An<br />
jenen Tagen machen wir es uns am liebsten in unseren Häusern gemütlich. Vielleicht<br />
bei Kerzenschein oder vor dem Kaminfeuer, mit einem köstlichen warmen<br />
Getränk.<br />
Es ist die Zeit der Gerüche. Dosen gefüllt mit bunten, süßen, schmackhaften<br />
Plätzchen. Weihnachtsmärkte, die den Duft von Glühwein, Gewürzen, Lebkuchen<br />
und anderen Leckereien verströmen. Es ist die Zeit der Hoffnungen und Wünsche.<br />
Wünsche an das Christkind oder den Weihnachtsmann, Wünsche an das Neue Jahr,<br />
… Es ist die Zeit der Erinnerung. Wir erinnern uns an die vergangenen Monate, das<br />
vergangene Jahr. An unsere Erlebnisse und Eindrücke, unsere Begegnungen.<br />
Der <strong>Durchblick</strong> bietet uns ein Potpourri an Erinnerungen. Machen Sie es sich an<br />
einem warmen und gemütlichen Ort bequem, vielleicht mit einer Tasse Kakao<br />
oder einem Glühwein und blättern Sie in der neuen Ausgabe. Vielleicht erinnern<br />
Sie sich wieder, z. B an den letzten Herbstmarkt oder an unsere neuen tierischen<br />
Mitbewohner, die in diesem Jahr in die <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten neu eingezogen<br />
sind. Erleben Sie erneut oder entdecken Sie das vergangene Jahr, die vergangenen<br />
Monate neu. Die Redaktion wünscht ihnen viel Spaß beim Lesen. Die Redaktion<br />
wünscht Ihnen viel Spaß beim Erinnern.<br />
Des Rätsels Lösung und die Gewinner<br />
Die Lösung unseres Rätsels aus dem letzten Heft lautet: 10.<br />
Gewonnen haben jeweils einen Überraschungspreis: Johannes Dauth, Anita<br />
Schmidt, Christine Vogt, Daniela Viel, Lisa Reinys, Thorsten Fink, Stefanie Leuschner,<br />
Hildegard Schwarz, Hanna Gleim und Fritz Hartmann.<br />
AD<br />
JH<br />
3
4<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Der Beginn der FWS am 1. August 1992<br />
Auf Anregung des Vereins für Menschen<br />
mit Behinderung und des Vereins zur<br />
Betreuung blinder und sehbehinderter<br />
Kinder wurde die Idee geboren eine<br />
Folgeeinrichtung für die ausgeschulten<br />
behinderten Menschen ins Leben zu<br />
rufen. Die Entwicklungsgeschichte der<br />
FWS begann in einem anderen Jahrhundert<br />
mit der Gründung des Hauses<br />
Weinbergstraße und natürlich war am<br />
Anfang alles anders. 14 Tage vor dem<br />
Stichtag trafen wir uns zum Kennenlernen<br />
zur ersten Teamsitzung in der<br />
Noch-Baustelle. Wir waren ein bunt<br />
gemischter Haufen verschiedener Ausbildungen<br />
und Erfahrungen jedoch mit<br />
gleichem Ziel, nämlich am 1. 8. 92 bei<br />
fertig erstelltem Dienstplan, mit etlichen<br />
noch offenen Fragen, einer großen<br />
Portion Selbstvertrauen, Mut und<br />
Elan, die Arbeit zu beginnen. Jeder<br />
handelte individuell nach seinem Wissen<br />
und Können und stürzte sich tatkräftig<br />
in dieses abenteuerliche Unterfangen.<br />
Am Samstag, dem 1. 8. wurden<br />
acht Kurzzeitbewohner im Kindes- und<br />
Erwachsenenalter aufgenommen und<br />
betreut. Ich persönlich kannte weder<br />
die Kollegen, noch die Bewohner und<br />
wusste nur mich selbst einzuschätzen.<br />
Improvisation und Ideenreichtum waren<br />
gefragt. Es existierte noch kein<br />
Übergabebuch, später führten wir auch<br />
ein sogenanntes Zettelbuch. Wegen<br />
der fehlenden Rollläden befestigten<br />
wir behelfsmäßig Pappdeckel vor den<br />
Fenstern. Die Haustüre konnte nicht<br />
abgeschlossen werden, was die Beaufsichtigung<br />
der Bewohner mit Weglauftendenzen<br />
problematisierte. Nach<br />
und nach zogen vier Festbewohner in<br />
zwei Doppelzimmer ein. Mit dem Einzug<br />
dieser Festbewohner konnten wir<br />
das Haus gemütlicher und familiärer<br />
gestalten. Denn wir fühlten uns wie in<br />
einer Familie, von Zusammenhalt geprägt.<br />
Konflikte haben wir offen angesprochen<br />
und zeitnah geklärt. Aus den<br />
chaotischen Anfängen hat sich ein gut<br />
funktionierendes Miteinander entwickelt.<br />
Wochentags bekamen wir das<br />
Mittagessen aus dem HTZ geliefert,<br />
für Frühstück, Zwischenmahlzeiten,<br />
Abendessen kauften wir selbst beim<br />
Discounter ein. Daraus entwickelte sich<br />
für Zivildienstleistende die wichtige<br />
Aufgabe des „Einkaufzivis.” Am Wochenende<br />
wurde gekocht. Klassische<br />
Gerichte wie Ravioli überbacken, mediterrane<br />
Wurstpfanne, Fischstäbchen<br />
und gefüllte Teile haben sich als kulinarische<br />
Köstlichkeiten bewährt.<br />
Hierbei habe ich meine Multitasking-<br />
Fähigkeiten vervollkommnet: Kochen,<br />
Telefonieren, Verabschiedung und Aufnahme<br />
der Kurzzeitbewohner gleichzeitig<br />
und die vielen Elterngespräche …<br />
kein Problem! Später hat unsere türkische<br />
Kollegin das Zubereiten der<br />
Speisen übernommen und unseren Geschmacksinn<br />
gefördert. Ein wichtiges<br />
Thema war stets das Koffer aus- und<br />
einpacken. Auch geführte Listen halfen<br />
nicht bei der „Sockenfindung”. Gefördert<br />
wurde meistens in unserem Multifunktionsraum,<br />
welches auch mal Spielzimmer<br />
hieß, weil von Beginn an viele<br />
Kindergarten- und Schulkinder betreut<br />
wurden, sogar Kleinkinder unter einem<br />
Jahr. Dieser Raum diente auch als Mattenlager<br />
für Pausen und bei Notfällen<br />
als Zusatzzimmer.<br />
Einmal in der Woche gingen wir im HTZ<br />
schwimmen, einmal turnen, begleitet<br />
von einer Ergotherapeutin, die auch zu<br />
individuellen Angeboten ins Haus kam.
Ich habe einen großen Erfahrensschatz<br />
sammeln können und bin der damaligen<br />
Leiterin und den Kolleginnen und Kollegen<br />
dankbar für diese gemeinsame<br />
schöne Zeit. Heute begegne ich in den<br />
Wohngruppen und der WfbM vielen bekannten<br />
Gesichtern aus der Weinbergstraßenzeit.<br />
Ich möchte zum Abschluss<br />
nicht unerwähnt lassen, dass drei Bewohner<br />
der FWS in diesem Jahr ihr 20jähriges<br />
Wohnjubiläum begehen und<br />
somit zu den Mitbegründern zählen.<br />
10 Jahre Kettig<br />
Gabriele Lange<br />
Als ich am 1. 6. 1995 meine Arbeit in<br />
dem Unternehmen <strong>Förder</strong>- und Wohnstätte<br />
aufnahm, war das neue Haus<br />
Kettig eine schöne Aussicht und ein<br />
großes Vorhaben. Die kommende Zeit<br />
war geprägt von Vorbereitungen, Planungen,<br />
Entscheidungen für dies und<br />
das und immer auch mal wieder eine<br />
Korrektur der alten Entscheidung, weil<br />
im Original vieles anders erscheint als<br />
auf dem Papier. Als dann im Jahr 2002<br />
endlich das Haus Kettig seine Tore öffnete,<br />
war ich überwältigt von der neuen<br />
Einrichtung. Viele unserer Bewohner<br />
hatten dem Umzug entgegengefiebert<br />
und nun war er Realität geworden. Da<br />
ich die nächsten zweieinhalb Jahre nur<br />
sporadisch nach Kettig kam, mein Arbeitsplatz<br />
blieb noch bis 31. 12. 2004<br />
in Neuwied, konnte ich bei jedem Besuch<br />
feststellen, wie sich in Kettig immer<br />
wieder etwas veränderte und das<br />
Gesamtbild sich immer wieder noch<br />
harmonischer gestaltete. Es ist für mich<br />
ein schönes Gefühl in einer Einrichtung<br />
zu arbeiten, in der man sich kennt. Wie<br />
in einer großen Familie interessiert man<br />
sich füreinander und lebt und arbeitet<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
miteinander. Wie viel Spaß bereiten<br />
die Vorbereitung und die Durchführung<br />
von Events und Projekten. Sehr positiv<br />
kommt es bei Besuchern und den Mitarbeitern<br />
an, dass man zwischenzeitlich<br />
über einen großen Parkplatz, fast<br />
immer sauberen Fußes die Einrichtung<br />
erreichen kann. Mit der Elmarwiese und<br />
dem Projekt M.A.E.H. wurden, neben<br />
der vielen Angebote auf dem Gelände,<br />
wie Garten der Sinne, Schaukeln, Trampolin<br />
und vieles mehr, in unmittelbarer<br />
Nähe des Hauses zwei weitere lohnende<br />
Naherholungsziele erschaffen. Auch die<br />
pünktlich zum Herbstmarkt fertiggestellte<br />
Bühnenüberdachung stellt eine<br />
Bereicherung für die vielen Events dar.<br />
Beispielhaft in Kettig ist es, dass sich<br />
die Kettiger Bevölkerung von Anfang an<br />
sehr offen, entgegenkommend und hilfsbereit<br />
gegenüber den neuen Nachbarn<br />
und der gesamten Einrichtung verhielt.<br />
Sicherlich kann man nach zehn Jahren<br />
sagen: Das Projekt „Haus Kettig” ist ein<br />
voller Erfolg.<br />
Sigrid Eisenhard<br />
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5
6<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Tag der Sinne<br />
Am 21. 3. 12 veranstalteten die Nachwuchs-HEPs<br />
des Jahrgangs 2011 ihr erstes<br />
gemeinsames Projekt: den Tag der<br />
Sinne. Dieser Tag stand im Zeichen der<br />
Bewohner und lud zu einem breiten<br />
Spektrum an Angeboten ein. Entspannungsangebote<br />
waren ebenso vorhanden<br />
wie aktivierende, fordernde Angebote,<br />
die gruppendynamisch von den<br />
HEP-Schülern angeleitet und mit Hilfe<br />
der begeisterten Bewohner umgesetzt<br />
wurden. Der Schwerpunkt wurde auf<br />
verschiedene Bereiche gesetzt, so gab<br />
es z. B. eine Gruppe, welche gemeinsam<br />
mit den Bewohnern musizierte.<br />
Hier dienten Trommeln, Rasseln und<br />
alles, was vorhanden war, zu einem<br />
positiven Gesamterlebnis bei und ließen<br />
jeden aktiv teilhaben. Auch wurde<br />
zusammen gekocht, gespeist und getrunken.<br />
Die Bewohner nahmen aktiv<br />
an der Verarbeitung der Lebensmittel<br />
teil, würzten, schnitten und entdeckten<br />
mit den Schülern gemeinsam neue<br />
Möglichkeiten etwas Köstliches herbeizuzaubern.<br />
Genossen wurde anschließend<br />
in großer Runde. Im Snoezelenraum<br />
ging es ruhiger vonstatten. Hier<br />
wurde entspannt! Zu beruhigenden Naturklängen<br />
konnten die Bewohner sich<br />
entspannt auf das Wasserbett oder eine<br />
der Entspannungsmatten legen, wurden<br />
bei Bedarf gelagert und sogar von<br />
den HEP-Schülern massiert und verwöhnt,<br />
um ein entspanntes Gesamterlebnis<br />
zu ermöglichen. In der Turnhalle<br />
befand sich ein Erlebnispfad, welcher<br />
als Herausforderung dazu diente, die<br />
Sinne anzuregen, um ein eigenständiges<br />
Vorankommen durch ein Labyrinth<br />
zu ermöglichen. Es wurde unterstützt<br />
und geholfen, jedoch lag der Fokus auf<br />
der Eigenständigkeit und der bewussten<br />
Wahrnehmung der eigenen Sinne. Dies
wurde von den Bewohnern sehr positiv<br />
angenommen und somit wurde auch der<br />
Erlebnispfad zu einem Highlight des Tages<br />
der Sinne. Schlussendlich wurde der<br />
Tag der Sinne mit einem guten Gefühl<br />
zum Abschluss gebracht und die vielen<br />
positiven Rückmeldungen, entspannte<br />
und zufriedene Bewohner, sowie die<br />
Gewissheit für die HEP-Schüler ihr erstes<br />
eigenes Projekt erfolgreich auf die<br />
Beine gestellt zu haben, formten sich<br />
zu einem sehr positiven Resümee und<br />
machten den Tag der Sinne zu einem<br />
Erfolg!<br />
Steve Wenzel<br />
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8<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Apfelsaft aus Kettig - Apfelsammlung am 21. 9. 2012<br />
Bereits in den vergangenen Jahren<br />
führten wir immer wieder zusammen<br />
mit den Naturfreunden Kettig Apfelsammlungen<br />
auf unserer Elmarwiese<br />
und auf der Streuobstwiese der<br />
Naturfreunde durch. Wegen Terminüberschneidungen<br />
konnten sich jedoch<br />
nur ein paar Enthusiasten um<br />
Gunter Hörchner aus den Reihen der<br />
FWS beteiligen. So konnten wir 2011<br />
erstmals einige Säcke zur Süßmosterei<br />
bringen und gegen etwa vier Kisten<br />
Saft umtauschen. Für dieses Jahr<br />
war der Plan, es dieses Mal organisiert<br />
angehen zu lassen. Am 21. September<br />
sammelten wir Äpfel direkt<br />
an drei verschiedenen Stellen. Alle<br />
Apfelbäume auf unserem Gelände<br />
wurden geschüttelt und gerafft.<br />
Auf der Elmarwiese und gegenüber<br />
auf dem Grundstück „Hecker” durften<br />
wir ernten. Organisiert hatte das<br />
alles unser Kollege Gunter Hörchner,<br />
der im Vorfeld die Fahrzeuge und Anhänger<br />
reservierte, die Sammelsäcke<br />
und die nötigen Werkzeuge besorgte<br />
und vor allem die meisten Beschäftigten<br />
der WfbM sowie einige Bewohner<br />
und Kollegen im Gruppendienst<br />
begeisterte, dabei mitzutun.<br />
Auch unser Chef ließ es nicht nehmen<br />
mitzumachen. Die Arbeitsgruppe um<br />
ihn stellte zunächst den Rekord von<br />
220 kg auf, der dann aber von der<br />
Mannschaft Elmarwiese mit fast 260 kg<br />
geknackt wurde. Das Wetter spielte<br />
an diesem Tag mit, und wie man auf<br />
den Bildern unschwer erkennen kann,<br />
war dies eine richtig fröhliche Aktion.<br />
Unabhängig von ihren Behinderungen<br />
sammelten Bewohner und Beschäftigte<br />
fleißig die geschüttelten Äpfel.<br />
Sehende im Rollstuhl gaben Blinden<br />
am Boden genaue Anweisung wo die
Früchte lagen. Rollstühle waren zeitweise<br />
Apfeltransporter und die gesunde<br />
Herbstluft ließ nicht nur die<br />
Äpfel rot leuchten.<br />
Insgesamt kamen, mit der Sammlung<br />
der Naturfreunde einen Tag später,<br />
etwa 1,5 Tonnen Äpfel zusammen.<br />
Diese brachte Gunter Hörchner zur<br />
Rheinwerkstatt nach Boppard, wo<br />
daraus 965 Flaschen Apfelsaft für die<br />
FWS gepresst und abgefüllt wurden.<br />
In unserer Werkstatt konnten die Flaschen<br />
anschließend mit eigenem Etikett<br />
versehen werden. Der Kettiger<br />
Apfelsaft gibt es im Werksattladen<br />
der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten zu kaufen.<br />
Bestimmt nicht nur ein gesundes<br />
Mitbringsel, vielleicht auch ein besonderes<br />
Geschenk zu Weihnachten.<br />
Peter Thelen<br />
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Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
9
10<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Bierverkostung mit Peter Thelen<br />
„Köstliche Biere, passender Käse und<br />
Musik und theoretische Ausführungen”<br />
– unter diesem Motto lud Peter Thelen<br />
am 21. 9. 2012 zur Bierverkostung zugunsten<br />
der Mittelrheinischen Stiftung<br />
für Menschen mit Behinderung ein. Die<br />
Veranstaltung fand in der Caféteria der<br />
<strong>Förder</strong>- und Wohnstätte Kettig statt<br />
und zahlreiche Besucher folgten der<br />
Einladung sehr gerne. An sehr nett dekorierten<br />
Tischen mit Hopfen und Malz<br />
zum Riechen und Schmecken konnte<br />
man entspannt den theoretischen Ausführungen<br />
lauschen. Mit vielen interessanten<br />
Geschichten führte Peter Thelen<br />
abwechslungsreich durch den Abend.<br />
Variantenreich gab es mal fachkompetente<br />
Informationen über die Geschichte<br />
des Bieres, die verschiedenen<br />
Brauarten und Geschmacksvarianten,<br />
mal mit Augenzwinkern einen Seitenhieb<br />
gegen die Großbrauereien oder<br />
einfach Geschichten zum Schmunzeln<br />
rund um das Bier. Der Clou des Abends<br />
war diese Glocke, die Peter Thelen nur<br />
läuten musste, da sprang schon die<br />
Küchentür auf und motivierte Damen<br />
vom Küchenteam eilten heran, um den<br />
durstigen Gästen verschiedene Biere<br />
zur Verkostung einzuschenken. Dazu<br />
gab es jeweils einen passenden Käse<br />
zu probieren. Abgerundet wurde der<br />
Abend von Peter Thelens Kumpels, die<br />
gekonnt Fahrten- und Lagerfeuerlieder<br />
zum Besten gaben und damit eine sehr<br />
angenehme und passende Atmosphäre<br />
schufen. Der Abend, an dem auch<br />
Bewohner und Werkstattbeschäftigte<br />
der FWS begeistert teilnahmen, endete,<br />
als sogar noch Küchenchef Christoph<br />
Schlich ein selbst verfasstes Gedicht<br />
über das Bier vortrug. Fazit: Man<br />
ging reich an neuem Wissen, zufrieden<br />
und gesättigt nach diesem Abend nach<br />
Hause - und: So eine Glocke wie der<br />
Peter Thelen, ja die müsste man zuhause<br />
auch haben!<br />
Christoph Weiand
Ein Dach über’m Kopf<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Pünktlich zum Herbst- und Handwerkermarkt war es soweit. Die Bühnenüberdachung<br />
wurde fertiggestellt. Um zukünftig immer wiederkehrende Kosten für Witterungsschutz<br />
zu sparen entschlossen wir uns für diese feste dauerhafte Lösung.<br />
Wir danken dem <strong>Förder</strong>verein für seine Unterstützung. JH<br />
11
12<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Herr Schlich empfi ehlt …<br />
… C wie chicken<br />
Chicken-Nuggets mit Tomaten-Blaubeer-Soße<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
4 Hähnchenbrustfilets a 130 g<br />
Salz, 1 Esslöffel Öl, 1 Minigurke, 100 ml stückige Tomaten, 580 g wilde<br />
Blaubeeren aus Kanada (aus dem Glas), 2 Tl brauner Zucker,<br />
3 El heller Soßenbinder, je 1 Prise Salz und Pizzagewürz<br />
Zubereitung:<br />
Schritt 1: Hähnchenbrustfilets in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Salz würzen.<br />
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Hähnchenstücke darin<br />
goldbraun braten. Gurke abspülen und in Scheiben schneiden.<br />
Schritt 2: Stückige Tomaten, Blaubeeren mit Flüssigkeit und Zucker in einen Topf<br />
geben und unter Rühren aufkochen. Soßenbinder einstreuen und eine Minute köcheln<br />
lassen. Mit Salz und Pizzagewürz abschmecken. Die Chicken-Nuggets zusammen<br />
mit der Soße und den Gurkenrädchen anrichten. Die Soße kann warm oder<br />
kalt gereicht werden.<br />
Nach Belieben dazu Pommes frites zubereiten.<br />
Gemüse Couscous<br />
… C wie Couscous<br />
Zutaten für 4 Personen: 250 ml Gemüsefond, 3 El Olivenöl, 200 g Couscous,<br />
1 kleine Zucchini, 2 Möhren, 30 g Walnüsse, 100 g Kichererbsen aus der Dose, Salz,<br />
Pfeffer, 1 Prise Cumin, 1 Teelöffel abgeriebene Schale von Bio Zitrone, 150 g wilde<br />
Blaubeeren (aus dem Glas, ersatzweise tiefgefroren), je 4 Stiele Koriander und<br />
Petersilie<br />
Beschreibung:<br />
Schritt 1: Gemüsefond und 1 El Olivenöl aufkochen. Couscous einstreuen und<br />
8 Minuten quellen lassen. Zucchini abspülen und putzen. Möhren schälen. Zucchini<br />
und Möhren würfeln.<br />
Schritt 2: Restliches Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Möhren darin dünsten. Zucchini<br />
zugeben. Mit Salz, Pfeffer, Cumin und Zitronenschale abschmecken. Kräuter<br />
abbrausen, trockenschütteln und hacken. Kräuter und abgetropfte bzw. aufgetaute<br />
Blaubeeren unter den Couscous mischen.<br />
Guten Appetit!<br />
AD
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Ausfl üge in der Werkstattschließzeit<br />
Schon seit ein paar Jahren werden in<br />
der Schließzeit der Werkstatt Ausflüge<br />
angeboten. Dieses Angebot richtet<br />
sich an Beschäftigte, die in der <strong>Förder</strong>-<br />
und Wohnstätte leben aber auch an die<br />
sogenannten externen Beschäftigten.<br />
Dieses Jahr fanden Anfang August insgesamt<br />
vier Ausflüge statt. Das erste Ziel<br />
war ursprünglich das Naturschwimmbad<br />
in Höhr-Grenzhausen. Weil das Wetter<br />
an diesem Tag nicht sehr stabil war,<br />
wurde stattdessen die Deichwelle in<br />
Neuwied, ein Hallenbad, besucht. Der<br />
zweite Ausflug erfolgte nach Bonn in<br />
den „Botanischen Garten”, mit einem<br />
anschließenden Abstecher in die Innenstadt<br />
von Bonn. Das dritte Ausflugsziel<br />
war das NABU-Gelände bei Koblenz auf<br />
der Schmittenhöhe. Auf diesem Gelände,<br />
einem ehemaligen Truppenübungsplatz<br />
leben halbwilde Konik Pferde und<br />
Tauris Rinder.<br />
Der vierte und letzte Ausflug war eine<br />
Schifffahrt auf dem Rhein mit dem Ziel<br />
Braubach. Ziel bei der Planung dieser<br />
Angebote war, möglichst regionale interessante<br />
Orte aufzusuchen. Als Freizeitbeschäftigung<br />
bieten diese übergreifenden<br />
Ausflüge die Möglichkeit,<br />
dass sich interne und externe Beschäftigte<br />
besser kennenlernen können.<br />
Neue Eindrücke werden gesammelt,<br />
gemeinsame Erlebnisse schaffen Verbundenheit.<br />
Spaß haben in der Gruppe<br />
steht im Vordergrund. Die Erfahrung<br />
der Vergangenheit zeigt, dass sowohl<br />
bei internen als auch bei externen Beschäftigten<br />
eine große Nachfrage für<br />
solche Angebote herrscht.<br />
Christoph Weiand/Monika Unkelbach/<br />
Thomas Knopp<br />
13
14<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Die etwas andere Ferienfreizeit<br />
Ja, wir können voller Überzeugung sagen,<br />
wir sind wahre Camper, wir das<br />
sind, Torsten Piroth, Jessica Eberhardt<br />
und Eric Kunz sowie die Kollegen Reiko<br />
Funke, Michael Sievers und Meike Flohr,<br />
denn wir fahren bereits seit drei Jahren<br />
ins wunderschöne Pfadfinderlager<br />
Brexbachtal. Dies liegt in einem herrlichen<br />
Wiesental am Fuße des Westerwalds,<br />
ca. 10 km nördlich von Koblenz.<br />
Auf drei Kilometer Länge gibt es drei<br />
feste Häuser, die wir schon seit drei<br />
Jahren für unsere Ferienfreizeiten in<br />
Anspruch nehmen. Dieses Jahr wurden<br />
wir erstmals noch von Daniel Grundmann,<br />
Christa Waldecker und Steffi<br />
Klasen begleitet. Unser ganz besonderes<br />
Ferienziel bietet Erholung pur denn<br />
weit und breit ist – nichts: kein Handyempfang,<br />
kein Strom, kein Fernseher,<br />
keine Betten! Dafür gibt es ganz viel<br />
Natur, Lagerfeuer und Musik, Stockbrot,<br />
Wanderwege, im Zelt schlafen,<br />
ausgiebig grillen und natürlich einen<br />
Bach, der durchs gesamte Brexbachtal<br />
führt. Wir genießen jedes Jahr mit<br />
unseren Teilnehmern ein Stück „von<br />
der Welt abgeschnitten zu sein” und<br />
freuen uns schon auf das nächste Jahr,<br />
wenn es heißt: „Brexbachtal wir kommeeeeen.”<br />
Meike Flohr<br />
für das Team FFZ Brexbachtal
EinBlicke<br />
Hallo, ich wollte<br />
mich mal eben kurz<br />
vorstellen; mein<br />
Name ist Julia Müller<br />
und ich habe<br />
seit dem 1. August<br />
2012 eine Übungsleiterstelle<br />
in der<br />
FWS für das Tier-<br />
Julia Müller projekt M.A.E.H.<br />
Ich bin 17 Jahre alt und gehe noch zur<br />
Schule. Im Rahmen des Dienstplanes<br />
der Arbeitsgruppe M.A.E.H. bin in der<br />
Regel im Spätdienst oder am Wochenende<br />
tätig. Es macht mir sehr viel Spaß,<br />
beim Versorgen, Füttern und Pflegen<br />
der Ziegen, Kaninchen und Hühner<br />
mitzuhelfen. Da die Tiere in der <strong>Förder</strong>-<br />
und Wohnstätte beheimatet sind<br />
Neues Redaktionsmitglied<br />
Hallo zusammen!<br />
Der <strong>Durchblick</strong> hat ein neues<br />
Mitglied.<br />
Mein Name ist Thorsten Jechel,<br />
ich bin 28 Jahre alt.<br />
Ich arbeite in der WfbM und<br />
bin erster Vorsitzender des<br />
Werkstattrates. Meine Hobbys<br />
sind Schwimmen und<br />
Basketball. Ich freue mich<br />
auf die Zusammenarbeit im<br />
<strong>Durchblick</strong>-Team.<br />
Thorsten Jechel<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
um unseren Bewohnern Freude zu bereiten,<br />
ist es sehr wichtig, Ihnen den<br />
Kontakt zu „ihren Tieren” intensiv und<br />
oft zu ermöglichen. Da ich schon einige<br />
Bewohner der Einrichtung kenne,<br />
hole ich diese nach Absprache auf ihrer<br />
Wohngruppe ab, beziehe sie beim<br />
Versorgen der Tiere mit ein und bringe<br />
sie nach getaner Arbeit wieder zurück.<br />
Natürlich bin ich auch offen, weitere<br />
Bewohner auf der Tierwiese zu integrieren<br />
und würde mich auf Anfragen<br />
seitens der Gruppen freuen. Weiterhin<br />
hoffe ich auf gute Zusammenarbeit und<br />
viele schöne Momente mit den Bewohnern<br />
und Tieren.<br />
Eure Julia<br />
15
16<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Dovolená: Urlaub auf Tschechisch<br />
Ein Ferienfreizeitbericht von Karin Schmitt und Serafia Hesse<br />
Im August packten Beatrix Gebhardt,<br />
Torsten Piroth, Karin Schmitt und Kristina<br />
Mecklenbeck ihre Koffer, um ein<br />
neues Land zu erkunden. Für alle Bewohner<br />
war es die erste Ferienfreizeit<br />
in Tschechien. Und für mich war es<br />
die erste Ferienfreizeit überhaupt. Ich<br />
war froh, bei der Planung Unterstützung<br />
von meinem Praxisanleiter Armin<br />
Schmitt und meinen Kolleginnen Ulrike<br />
Dötsch und Jennifer Bergen zu haben.<br />
Acht Stunden sind wir ungefähr gefahren,<br />
bis wir im kleinen Ort Lomnicé<br />
nad Luzníci ankamen. Zuvor waren wir<br />
durch viele schöne Wälder gefahren,<br />
wo sich ein See an den anderen reihte.<br />
Die Dörfer, die wir passierten, sahen<br />
sehr historisch aus.<br />
„Als wir den letzten Halt gemacht haben,<br />
habe ich gedacht: Bitte lass diese<br />
alte Scheune nicht die Ferienwohnung<br />
sein.”, sagte Karin Schmitt. Das Feriendorf,<br />
in dem wir schließlich ankamen,<br />
machte schon von außen einen<br />
moderneren Eindruck. Die Wohnung<br />
war barrierefrei, sehr geräumig und<br />
hatte zwei Bäder, sowie einen schönen<br />
Garten. „Die Ferienwohnung war<br />
wirklich luxuriös und rolligerecht. Wir<br />
hatten voll den Oberluxus!” Zitat Karin<br />
Schmitt. Glück mit dem Wetter hatten<br />
wir auch. So konnten wir auf der Wiese<br />
sonnenbaden und abends den Grill<br />
anwerfen. Verschiedene tschechische
Spezialitäten, wie z. B. Böhmische<br />
Knödel und das Colagetränk „Kofola”<br />
wurden probiert. Frau Schmitt sagt:<br />
„Was mir besonders gut geschmeckt<br />
hat, war die typisch tschechische Grillwurst.<br />
Wir hatten viele Möglichkeiten<br />
und eine klasse Auswahl. Es gab dort<br />
sooo viele leckere Süßigkeiten. Aber<br />
der Geschmack dieser „Kofola” war<br />
zuckersüß und hat mich sehr an Hustensaft<br />
erinnert.” Beim Ausflug in die<br />
Fischerstadt Trébon konnten wir die<br />
zahlreichen Märkte besuchen und stellten<br />
fest, dass man mit einem Wechselkurs<br />
von ca. 25 Tschechischen Kronen<br />
pro Euro „absolut günstig” einkaufen<br />
kann. Doch das Lieblings-Ausflugsziel<br />
der gesamten Gruppe war natürlich<br />
der Badesee im Nachbardorf Veselí nad<br />
Luzníci. 20 Minuten Fahrtzeit entfernt<br />
lag dieser ziemlich versteckt an einem<br />
Waldrand. Der See schien ein echter<br />
Geheimtipp zu sein, denn es war nie<br />
überfüllt am Strand. Interessant waren<br />
auch die Menschen, die wir in Tschechien<br />
trafen. Während manche davon<br />
Deutsch oder Englisch sprachen,<br />
musste man sich bei vielen „mit Händen<br />
und Füßen” verständlich machen.<br />
Wir sind uns einig, dass wir zusammen<br />
aufregende acht Tage erlebt haben, in<br />
denen wir viel gesehen, viel gelacht,<br />
viel gegessen und viel Sonne getankt<br />
haben. „Ich würd’s jederzeit wieder<br />
machen, weil man da super Urlaub machen<br />
kann. Ich kann jeder Gruppe mit<br />
mehreren Rollifahrern nur empfehlen<br />
nach Tschechien zu fahren und sich<br />
das Ganze mal anzugucken: das Land,<br />
die Ferienwohnung, die Mentalität.<br />
Ich muss die anderen Urlauber aber<br />
vor den Stechmücken warnen. Ein Abwehrmittel<br />
wie „Autan” ist das A und<br />
O, um sich den Spaß nicht verderben<br />
zu lassen” lautet das Fazit von Karin<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Schmitt. Es hat uns viel Spaß gemacht,<br />
gemeinsam Tschechien zu erkunden.<br />
Karin Schmitt ist schon gespannt, wie<br />
man diese noch „toppen” kann: „Das<br />
nächste Abenteuer kann kommen!” Für<br />
Informationen zum Feriendorf in Tschechien:<br />
„HOLIDAY VILLAGE Martina” auf<br />
www.ferienhaus-liste.de oder im FFZ-<br />
Ordner der Gruppe 11.<br />
17
18<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Spielideen<br />
Wie die Farben Freunde wurden<br />
Die Kinder/Teilnehmer werden in vier unterschiedlich farbige Gruppen<br />
eingeteilt: in eine weiße, rote, gelbe und blaue Gruppe. Gekennzeichnet<br />
werden die Gruppen durch eine Serviette oder ein Tuch in der jeweiligen<br />
Farbe, welches jedes Kind in der Hand hält. Die roten, gelben und blauen<br />
Kinder stellen sich unsortiert in einem Kreis auf. Die weißen Kinder stellen<br />
sich in die Mitte des Kreises.<br />
Geschichte: Am Anfang war das Weiß (die Kinder Winken mit ihren Servietten<br />
oder Tüchern). Das Weiß ist ganz sauber, hell und vornehm (die<br />
weißen Kinder verneigen sich). Das Weiß ist auch sehr leise (die weißen<br />
Kinder bewegen sich schleichend auf den Fußspitzen und halten einen Finger<br />
vor den Mund). Das Weiß ist auch sehr ordentlich (die weißen Kinder<br />
bilden einen großen und einen kleinen Kreis). Doch eines Tages kommt<br />
das Rot dahergerannt und zerstört die Ordnung des Weiß (die roten Kinder<br />
durchbrechen den Kreis der weißen Kinder und rennen herum). Das Rot<br />
rennt und rennt und schreit (die roten Kinder dürfen laut schreien: Hier<br />
bin ich – das Rot!) Doch plötzlich bleibt das Rot stehen und begrüßt das<br />
Weiß (die roten Kinder halten plötzlich inne und geben den weißen Kindern<br />
die Hand). „Bei dir ist es ganz schön langweilig. Ich muss dich etwas<br />
aufwecken”, sagt das Rot (die roten Kinder schütteln die weißen Kinder.<br />
„Wir könnten Freunde werden”, sagt das Rot (die Kinder bilden rot–weiße<br />
Paare und gehen im Kreis herum). Das Weiß und das Rot finden, dass<br />
sie wunderbar zusammenpassen und beschließen ein Fest zu feiern. Dazu<br />
laden sie ihre Freunde ein. Als erstes folgt das Blau der Einladung (die<br />
blauen Kinder mit ausgebreiteten Armen angeschwebt). Das Blau lässt sich<br />
ruhig nieder, um sich auszuruhen (die blauen Kinder knien sich nieder).<br />
Doch mit der Zeit breitet sich das Blau immer mehr aus, so wie es der<br />
Himmel tut (die blauen Kinder machen mit den Armen Kreisbewegungen<br />
und verschaffen sich Platz. Die roten und weißen Kinder gehen wieder in<br />
den großen Kreis zurück). Das Blau hat gerade den gesamten Platz eingenommen,<br />
da kommt das Gelb wie ein Blitz angeschwirrt (die gelben Kinder<br />
laufen in Zickzacklinien durch die gesamte Gruppe). Hell und strahlend<br />
ist das Gelb und piekst in das Rot, Blau und Weiß (die gelben Kinder<br />
pieksen die Kinder der entsprechenden Farben). Da spricht die Klügste der<br />
vier Farben, das zu Tode erschrockene Weiß: „Wir wollen uns gegenseitig<br />
nicht stören, sondern ein gemeinsames Fest feiern.” (Alle Kinder gehen<br />
in den großen Kreis, halten sich an den Händen, hüpfen mehrmals in die<br />
eine und die andere Richtung.) Viel Spaß!<br />
AD
Grillfest der WfbM<br />
Nach Abschluss der Vorbereitungen<br />
durch das aus Kirsten Lauscher, Nathalie<br />
Vlassakidis-Hagos, Frans Viveen und<br />
Frank Ecker bestehende Orga-Team war<br />
es am Freitag, dem 31. August 2012,<br />
endlich soweit: Drinnen waren die Tische<br />
der Cafeteria vom Team der WfbM<br />
schön herbstlich dekoriert worden,<br />
während draußen auf dem Schwenkgrill<br />
mittags schon saftige Steaks und<br />
Würstchen brutzelten. An diesem Tag<br />
fand nämlich das erste Grillfest der<br />
WfbM Kettig statt. Viele Angehörige<br />
und Betreuer der WfbM-Beschäftigten<br />
waren der Einladung seitens des WfbM-<br />
Teams gefolgt, sodass die Cafeteria gut<br />
gefüllt war. Zu Beginn des Grillfestes<br />
begrüßte Thorsten Jechel als Vorsitzender<br />
des Werkstattrates in einer kurzen<br />
Rede die Anwesenden, anschließend<br />
gab Werkstattleiter Rolf Stamm in seiner<br />
Ansprache einen kurzen Rück- und<br />
auch Ausblick zur Situation der Kettiger<br />
Werkstatt. Diese Informationen<br />
dienten den Angehörigen dann als<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Grundlage, um bei leckerem Essen und<br />
kühlen Getränken in angenehmer Atmosphäre<br />
mit den Mitgliedern des WfbM-<br />
Teams und auch mit anderen Angehörigen<br />
und Beschäftigten ins Gespräch zu<br />
kommen. Während der gesamten Veranstaltung<br />
lief auf einer großen Leinwand<br />
nonstop eine Fotoshow, die den<br />
Anwesenden interessante Einblicke in<br />
den Alltag der Werkstattbeschäftigten<br />
und der Mitarbeiter ermöglichte. Aufgrund<br />
der durchweg positiven Resonanz<br />
seitens der Angehörigen und der<br />
WfbM-Beschäftigten wird dieses Grillfest<br />
sicherlich nicht das letzte seiner<br />
Art gewesen sein.<br />
Frank Ecker<br />
Foto: Georg Schuch<br />
19
20<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Neues aus dem Bewohnerbeirat<br />
Auch in 2012 war das Grillfest ein großer Erfolg!<br />
Wie schon im letzten Jahr, so hat der<br />
Bewohnerbeirat auch in diesem Jahr<br />
wieder ein großes Grillfest für alle Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in Kettig<br />
organisiert.<br />
2011 entstand die Idee hierzu im Rahmen<br />
der Mobilen Sprechstunde des Beirats<br />
zum Thema Nutzung des Außengeländes<br />
der FWS. Viele Bewohnerinnen<br />
und Bewohner wünschten sich ein gemeinsames<br />
Grillfest für alle. Sven Kairies,<br />
stellvertretender Vorsitzender des<br />
Rates, hatte die Fäden der Organisation<br />
in der Hand. Da mussten Steaks und<br />
Würstchen bestellt, Getränke organisiert<br />
und auch an solche Sachen wie<br />
Kühlung und Stellen der Biergarnituren<br />
gedacht werden.<br />
Am 8. 8. 2012 war es dann soweit: Das<br />
Grillfest konnte steigen. Wie im letzten<br />
Jahr kamen wieder ca. 40 Personen<br />
und machten sich gemeinsam einen<br />
schönen Abend.<br />
Herzlichen Dank an dieser<br />
Stelle an DJ Dennis Michalicha,<br />
der für die musikalische<br />
Untermalung sorgte. Dank<br />
auch an den fleißigen Grillmeister<br />
Markus Schmidt.<br />
Wir sehen uns im nächsten<br />
Jahr wieder!<br />
Der Bewohnerbeirat
Bevor das Betriebsfest starten konnte,<br />
wurden in einer Feierstunde die diesjährigen<br />
Jubilare der FWS geehrt. Da<br />
die FWS Kettig vor zehn Jahren in Be-<br />
trieb ging, waren zwangsläufig viele<br />
Mitarbeiter nun mit zehnjähriger Betriebszugehörigkeit<br />
zu ehren. Der stellvertretende<br />
Betriebsratsvorsitzende<br />
Michael Sievers lobte in seiner Rede vor<br />
den Anwesenden die „positive und harmonische<br />
Unternehmenskultur”. Er sah<br />
Freude an der Arbeit, Fachkompetenz<br />
– Anzeige –<br />
Betriebsfest<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
und Erfahrung vor sich versammelt.<br />
Werte wie Treue und Zuverlässigkeit<br />
wurden von ihm hervorgehoben und<br />
auf das Maß an Vertrauen durch unsere<br />
Kunden hingewiesen. Unter Applaus erhielt<br />
dann jeder Jubilar ein Präsent.<br />
Im anschließenden Betriebsfest war<br />
dann ausgiebig Gelegenheit bei guter<br />
Live-Musik, leckerem Essen und gepflegten<br />
Getränken das kollegiale Miteinander<br />
zu feiern.<br />
JH<br />
Inhaber:<br />
Ing. M. Hölzel<br />
Dipl. - Ing. R. Leichsenring<br />
Buchenweg 4 · 56564 Neuwied · Tel: 0 26 31-23705 · Fax: 02631-29925<br />
21
22<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Deutschland-Argentinien Ausflug zum Fußball-Länderspiel<br />
Am Mittwoch, den 15. August 2012,<br />
brachen sieben fußballbegeisterte Bewohner<br />
und WfbM-Beschäftigte der<br />
FWS Kettig am späten Nachmittag in<br />
Richtung Frankfurt/Main auf. Ziel der<br />
Kettiger Fußballfans war die Commerzbank-Arena,<br />
wo das Freundschaftsspiel<br />
zwischen Deutschland und Argentinien<br />
stattfinden sollte. Begleitet wurden<br />
Heike Irmiter, Richard Moos, Holger<br />
Müller, Peter Huber, Thomas Romes,<br />
Dennis Michalicha und Christian Steger<br />
von Heike Kremer, Ronja Strelzcok,<br />
Volker Boche, Alexander Klein, Christoph<br />
Weiand, Erik Ruedell und Frank<br />
Ecker. Doch bevor die Fahrt losgehen<br />
konnte, mussten zum Glück erst noch<br />
die beiden Busse betankt werden. An<br />
der Tankstelle stellte sich dann nämlich<br />
heraus, dass ein benötigter Rollstuhl<br />
auf dem Gelände der FWS vergessen<br />
worden war … Dadurch verzögerte sich<br />
die geplante Abfahrt nochmals um ca.<br />
20 Minuten. Da Christoph Weiand und<br />
Frank Ecker die beiden Busse jedoch<br />
sicher und flott über die A3 steuerten,<br />
erreichten die Fußballfans das Frankfurter<br />
Stadion doch noch rechtzeitig.<br />
Die Stimmung in den Fan-Bussen war<br />
bereits während der Fahrt bestens.<br />
Als wir am frühen Abend unmittelbar<br />
vor dem Stadion auf Parkplatzsuche<br />
gingen, verschlechterte sich die gute<br />
Stimmung aber schlagartig, als Erinnerungen<br />
an die chaotischen Zustände vor<br />
dem Länderspiel in Kaiserslautern 2011<br />
wach wurden. Nach einigem Hin und<br />
Her durften wir letztendlich doch noch<br />
auf den offiziellen Behindertenparkplätzen<br />
parken. Bevor wir in Richtung<br />
Stadion losgingen, gab es für jeden ein<br />
Stück Fleischwurst, Käse und Brötchen.<br />
22
2<br />
Nachdem wir alle unsere Plätze im Rollstuhlbereich<br />
eingenommen hatten, genossen<br />
wir für die nächsten zwei Stunden<br />
ganz einfach die tolle Stimmung<br />
im voll besetzten Stadion, schwenkten<br />
unsere Fahnen und Schals und beteiligten<br />
uns immer wieder an einer „La<br />
Ola”. Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft<br />
gegen die argentinischen<br />
„Gauchos” mit ihrem Superstar Lionel<br />
Messi ging zwar mit 1:3 verloren, aber<br />
das Zuschauen hat uns trotzdem gut<br />
gefallen. Da sich nach dem Schlusspfiff<br />
die Abfahrt etwas verzögerte, setzten<br />
sich unsere Busse erst um Mitternacht<br />
in Bewegung – gerade rechtzeitig, um<br />
Holger Müller zu dessen 40. Geburtstag<br />
live ein kleines Ständchen zu bringen.<br />
Nach stauloser Rückfahrt trafen wir gegen<br />
zwei Uhr nachts müde in Kettig ein.<br />
Mit dem Leutesdorfer Bus (an dieser<br />
– Anzeige –<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Stelle nochmals herzlichen Dank für’s<br />
Ausleihen!) wurde dann noch schnell<br />
Christian Steger daheim in Neuwied<br />
abgesetzt, der übrigens als einziger der<br />
WfbM-Beschäftigten wenige Stunden<br />
später wieder zu Arbeit gehen musste.<br />
Christian Steger und Frank Ecker<br />
23
24<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
„Mord mit Aussicht” – Ausflugsziel Eifel<br />
Im August 2012 ist die neue Staffel der<br />
ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht”<br />
angelaufen. Die preisgekrönte Krimireihe<br />
spielt in der Eifel, daher taucht<br />
sie jetzt in dieser Kolumne auf. Warum<br />
sollte man nicht einmal einen Ausflug<br />
an die Schauplätze von fiktiven<br />
Kriminalfällen unternehmen? Also los:<br />
Stopp! Bei der Recherche nach Ausflugszielen<br />
in der Nähe der Schauplätze<br />
der TV-Reihe fällt zunächst auf, dass<br />
es das Dorf Hengasch, in dem die Kommissarin<br />
ermittelt, in Wirklichkeit gar<br />
nicht gibt. Es wurde eben eine für die<br />
Autoren typisch eifelanisch erscheinende<br />
Ortsgemeinde mit ihren Charakteren<br />
erschaffen. Viele Szenen wurden<br />
in dem Ort Kallmuth gedreht. Dieser<br />
liegt tatsächlich in der Eifel und zwar<br />
im Norden. Kallmuth ist ein Stadtteil<br />
von Mechernich und jetzt wird es interessant:<br />
Diese kleine Stadt im Kreis<br />
Euskirchen und ihre Umgebung bieten<br />
in der Tat eine Reihe von Ausflugsmöglichkeiten.<br />
Durch die Entfernung bietet<br />
sich die Gegend für uns Kettiger für<br />
eine Ferienfreizeit an, sie beträgt nur<br />
knapp über 100 km. Der Ort Kallmuth<br />
selber, an dem man dann Krimi-Luft<br />
schnuppern kann, bietet neben den<br />
Schauplätzen der TV-Reihe auch noch<br />
den Charakter eines Wallfahrtsortes,<br />
der selbst nur 365 Einwohner groß, am<br />
1. Mai zum „St. Georgs-Ritt” regelmäßig<br />
tausende Besucher anzieht. Weg<br />
von den Kriminalgeschichten bietet<br />
der Raum Mechernich zahlreiche dicht<br />
zusammen liegende Ausflugsmöglichkeiten<br />
für Ferienfreizeiten an: Der Nationalpark<br />
Eifel ist der 14. Nationalpark<br />
Deutschlands. Er bietet eifel-typisch<br />
eine von Wald, Wasser und Wildnis geprägte<br />
Landschaft. Besonders interessant<br />
ist hier der „wilde Kermeter”,<br />
Der Urftsee im Nationalpark Eifel (Quelle: www.nationalpark-eifel.de)
ein barrierefreier Erlebnisraum, der<br />
das Eintauchen in Flora und Fauna der<br />
Eifel mit den angenehmen Seiten wie<br />
Beschilderung, Park- und Rastplätzen,<br />
Toiletten u. v. m. verbindet. Das Freilichtmuseum<br />
Kommern ermöglicht mit<br />
seinen 65 Gebäuden eine sehr anschauliche<br />
Zeitreise durch das Landleben<br />
des 15. bis 19. Jahrhunderts. Hier kann<br />
man das Wohnen und Wirken der Landbevölkerung<br />
über die Jahrhunderte<br />
hautnah erleben. Vorsicht ist nur auf<br />
dem Weg vom Parkplatz zum Eingang<br />
geboten: Hier ist es doch recht steil,<br />
sodass man nicht mit den schwersten<br />
Rollstühlen anreisen sollte. Das Bergbaumuseum<br />
trägt der über 2000 Jahre<br />
währenden Tradition Rechnung, in<br />
und um Mechernich Bleierze abzubauen.<br />
Ein 1957 stillgelegtes Bleibergwerk<br />
wurde hier in Teilen freigelegt und<br />
für Besucher zugänglich gemacht. Der<br />
Hochwildpark Rheinland bietet neben<br />
der Möglichkeit, für die Region typische<br />
Wildtiere zu beobachten, auch<br />
– Anzeige –<br />
FLUGREISEN I BAHNREISEN I BUSREISEN I SCHIFFSREISEN I<br />
HOTELBUCHUNGEN I FERIENWOHNUNGEN I LAST-MINUTE I<br />
MUSICAL-REISEN I CLUBREISEN I MIETBUSSE<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
einen Naturspielplatz mit Seilbahn. Die<br />
Erlebniswelt Eifeltor lädt mit Sommerrodelbahn,<br />
Indoor-Spielarena, Offroad-<br />
Quad-Bahn, Minigolf, Trampolin und<br />
weiteren Attraktionen für jung und alt,<br />
für mit oder ohne Handicap ein. Sie<br />
sehen, die Gegend bietet auch „Aussicht<br />
ohne Mord”, eine Freizeit in die<br />
Nordeifel ist eine lohnenswerte und<br />
preiswerte Alternative. Die Anreise in<br />
den Raum Mechernich erfolgt unkompliziert<br />
über die A61 und A1, es ist mit<br />
ca. 1,5 Stunden Busfahrt zu rechnen.<br />
Unterkünfte kann man bequem über<br />
die Internetseite www.mechernich.de<br />
finden. Weitere Informationen unter:<br />
www.nationalpark-eifel.de oder www.<br />
eifel-barrierefrei.de.<br />
URLAUB SCHON GEBUCHT? eigene Busse<br />
Inh.: Nette Touristik<br />
GmbH Rosenstraße 22<br />
56575 Weißenthurm<br />
Tel.: 0 26 37/94 17-0<br />
Fax: 0 26 37/94 17-33<br />
Christoph Weiand<br />
8-76 Pers.<br />
www.nette-reisen.de<br />
info@nette-reisen.de<br />
25
26<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Dank an unsere Spender (Stichtag 1. 4. 2012 – 30. 9. 2012)<br />
Optik Wilkes, Andernach • Regina<br />
Handke-Albersmann, Baunatal • Abitur-Jahrgang<br />
2012 Martinus-Gymnasium<br />
Linz • Verbandsgemeinde Weißenthurm<br />
• Gewinnsparverein der Sparda-Bank<br />
Südwest e.V., Mainz • Elke und Heinrich<br />
Kloos, Höhr-Grenzhausen • Regina<br />
Pung, Kettig • Sofie Solka, Neuss •<br />
Helga und Hans-Ernst Birkel, Hümmerich<br />
• Gabi und Raphael Hermann, Andernach<br />
• Martin Frühauf, Tegernsee •<br />
Thomas Franke, Hamm/Sieg • Dagmar<br />
Regensburg, Rottach-Egern • Weingut<br />
Scheidgen, Hammerstein • Ralf Walter<br />
Schmorleiz, Mülheim-Kärlich • Ingenieurbüro<br />
Arndt Feltens, Bad Hönningen<br />
• Dr. Andreas Rüth, Mendig • Paul und<br />
Karola Kreutz, Niederfell • Ursula Tiby,<br />
Neuwied • Werner Schäfer, Ochtendung<br />
• Paul und Andrea Pott, Polch •<br />
Peter und Walburga Gansen, Mayen •<br />
Frank und Doris Eggert, Weißenthurm<br />
• Gisela Kettenhofen, Niederstadtfeld<br />
• Erwin Blau, Neuwied • Berthold und<br />
Anna Irmiter, Mayen • Peter Schwarz,<br />
Kestert • Dr. Ralf Göpffarth, Herschbach<br />
• Astrid Raupach,Trier • Helene<br />
Steffes, Andernach • Joachim Brausch-<br />
Fingerhut, Frücht • Heinfried Schupp,<br />
Bassenheim • Dr. Marco Girhard, Düsseldorf<br />
• Arnold und Renate Welling,<br />
Koblenz • Horst Schlich, Kottenheim •<br />
Helga Scherpe, Dierdorf • Sabine Berger,<br />
Mandel • Gustav Niemann, Beckingen •<br />
Wolfgang Hild, Neuwied • Irma Engel,<br />
Harxheim • Inge Hoersch, Nickenich •<br />
Georg Schuch, Andernach • Horst Rünz,<br />
Kettig • Gerhard Sauer, Brohl-Lützing<br />
• Volker Heinrichs, Koblenz • Fenstertechnik<br />
Muscheid, Neuwied • Elisabeth<br />
Nefen, Dieblich • Gisela Reimann, Neuwied<br />
• Walter Loosen, Dörth • Dietmar<br />
Wagner, Irsch • Beate Stumpen, Nickenich<br />
• Walburga Klein, Unkel • Hans<br />
Wolfgang Hurtmanns, Nickenich • Ball<br />
Trading Germany GmbH, Weißenthurm<br />
• Blumenhaus Fink, Kettig • Deutsche<br />
Bahn AG, Koblenz • EDR - Design, An-<br />
dernach • Eulenturm-Apotheke, Weißenthurm<br />
• Elektro Hillesheim, Kettig<br />
• KG Praxis Ute Endermann, Neuwied •<br />
Malerbetrieb Windheuser, Kettig • Polytec<br />
GmbH, Koblenz • Rheinwerkzeug<br />
KG, Mainz • Röntgen Apotheke, Neuwied<br />
• Sport Thieme GmbH, Grasleben<br />
• St. Josef Werkstätten, Plaidt • Syna<br />
GmbH, Neuwied • Transcare GmbH,<br />
Neuwied • UNION Versicherungsdienst,<br />
Detmold • Reitbetrieb Anja Müller, Mülheim-Kärlich<br />
• Claudia Hareiner, Montabaur<br />
• Lava-Dome, Mendig • Imkerei<br />
Herbert Brucks, Kettig • Eis Café Dolce<br />
Vita, Neuwied • Uwe Krautscheid, Neustadt<br />
• Pizzaimbiss Andreas Leininger,<br />
St. Sebastian • Maria Anna Krieger, Andernach<br />
• Familie Niemann, Beckingen<br />
• Willibert Bleidt, Alsbach • Carsten<br />
Liersch, Mendig • Naturfreunde Kettig,<br />
Kettig • Hermine und Uwe Meisenkothen,<br />
Höhr-Grenzhausen • Christa Müller,<br />
Bendorf • Angelika Schwarz, Osterspai<br />
• Walter Brauckmann, Neuss •<br />
JKL, Neuwied<br />
Unser Spendenkonto:<br />
Sparkasse Kettig<br />
BLZ: 570 501 20<br />
Konto-Nr.: 14 001 507<br />
Sie haben Fragen?<br />
Gabriele Schmorleiz<br />
hilft gerne weiter!<br />
Tel.: 02637 9435-126
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Nachgefragt<br />
Interview Thorsten Jechel und Markus Fleischmann zum Klaus-Hoffmann-Konzert<br />
TJ: Markus, wie fandest Du das Konzert?<br />
Was hat Dir am besten gefallen?<br />
MF: Die Musik hat mir am besten gefallen.<br />
TJ: Was noch?<br />
MF: Das Interview, das ich im Fernsehen<br />
gegeben habe.<br />
TJ: Willst Du sonst noch etwas erzählen?<br />
Du hast mir neulich noch was anderes<br />
erzählt!<br />
MF: Ich wollte noch erwähnen, dass ich<br />
toll fand, dass der Laden auf war, das<br />
war gut angekommen zum 10-jährigen.<br />
Wollte noch erwähnen, dass wir so was<br />
bald mal wieder machen könnten.<br />
TJ: Erzähl noch was!<br />
MF: Der hat so ähnliche Musik gemacht<br />
wie der Konstantin Wecker.<br />
TJ: Und das ist Deine Lieblingsmusik?<br />
MF: Ja genau!<br />
TJ: Hörst Du den Konstantin Wecker<br />
auch sonst immer?<br />
MF: Ja.<br />
TJ: Was noch?<br />
MF: Ich wollte noch erwähnen, dass<br />
beim Herbstmarkt der Laden auch wieder<br />
gut gelaufen ist.<br />
27
28<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
TJ: Du hast mir neulich gesagt, dass Du<br />
fandest, dass die Karten zu teuer waren?<br />
MF: Ja das fand ich auch, dass die Karten<br />
zu teuer waren, weil einige Behinderte<br />
nicht hingehen konnten, obwohl<br />
sie gerne wollten.<br />
TJ: Sonst noch was?<br />
MF: Sonst eigentlich nichts Besonderes.<br />
TJ: Welches Lied hat Dir am besten gefallen?<br />
MF: Mir haben eigentlich alle Lieder<br />
M.A.E.H. Aktuell<br />
gleich gut gefallen. Aber, dass der<br />
so weit von Berlin kam, das fand ich<br />
stark.<br />
TJ: Der ist bestimmt mit dem Zug gekommen!<br />
Sonst noch was Markus?<br />
MF: Nein, eigentlich sonst nichts Besonderes.<br />
TJ: Es waren viele Leute da, fand ich!<br />
Sonst noch was oder fertig, Markus?<br />
MF: Dann sind wir fertig!<br />
(Vielen Dank an Fr. Heumann für die<br />
Unterstützung)<br />
Kettig, September 2012<br />
Im Juni konnten wir unsere kleine Tierwelt eröffnen. Ziegen, Hühner und Kaninchen<br />
sind eingezogen und fühlen sich hoffentlich wohl. Wir wünschen allen Besuchern<br />
der Tierwelt viel Spaß und bedanken uns bei allen Spendern und Unterstützern.<br />
(Im nächsten <strong>Durchblick</strong> wollen wir ausführlich von der Arbeit mit und für die<br />
Tiere berichten.)<br />
JH
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
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Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Maikirmes<br />
Die „Maikirmes” der FWS ist auf dem Wege zu einer schönen Tradition zu werden.<br />
Auch in diesem Jahr wurde wieder mit Speis und Trank gefeiert, ein Baum<br />
aufgestellt, Maikönig und -königin gewählt und sich an abwechslungsreicher und<br />
ansprechender Musik erfreut.<br />
JH
Hermann Marx<br />
56220 Kettig<br />
<strong>Förder</strong>- und Wohnstätten<br />
Herrn Dr. Alfred Marmann<br />
Anne-Frank-Str. 1<br />
56220 Kettig<br />
27.06.2012<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Marmann,<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
zum 10jährigen Bestehen der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten meinen herzlichsten<br />
Glückwunsch. Von Beginn an habe ich die Planungen, den Bau und die<br />
Entwicklung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten ständig und intensiv verfolgt.<br />
An der Arbeit an und mit Behinderten habe ich stets großes Interesse gehabt.<br />
Daher kann ich auch sehr gut einschätzen, was Sie und alle Ihre Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen für eine ganz besonders wertvolle Tätigkeit ausüben.<br />
In den vergangenen 10 Jahren habe ich immer wieder gesagt, wenn es<br />
die <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten in Kettig nicht gäbe, müsste sie erfunden<br />
werden. Was ich mit meinen bescheidenen Mitteln beitragen konnte tue<br />
ich sehr gerne. Wie Besuch bei ihren Veranstaltungen oder auch wenn<br />
gewünscht, Führungen im Lava-Dome und Lavakeller in Mendig.<br />
Kürzlich bin ich mit einem Mitarbeiter in Kontakt gekommen. Wir haben<br />
abgesprochen, es mit von ihm betreuten Bewohnern in Ihrem Haus in<br />
der Niederflur, in dem Garten hinter meiner Wohnung zu versuchen<br />
"Boule" zu spielen. Es würde mich sehr freuen, wenn dies gelingen<br />
würde und das Boule-Spielen eine ständige Einrichtung zur Unterhaltung<br />
und Freude der Behinderten werden könnte. Ihnen persönlich und<br />
der gesamten Einrichtung nochmals herzliche Glückwünsche und alle<br />
guten Wünsche für die Zukunft.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Hermann Marx, Kettig<br />
31
32<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Nachhaltigkeit in der FWS<br />
Gerade in der heutigen Zeit hören wir<br />
immer wieder den Begriff „Nachhaltigkeit”.<br />
Sicher wird dieser Begriff oft missbraucht<br />
um werbewirksam auf angebliche<br />
Umweltverträglichkeit und evtl.<br />
noch auch auf die gesunde biologische<br />
Produktion von vermeintlich guten Lebensmitteln<br />
hinzuweisen. Aber auch<br />
in unserer tagtäglichen Arbeit mit den<br />
Beschäftigten, bzw. den Bewohnern<br />
spielt Nachhaltigkeit eine wichtige<br />
Rolle. Ziel unserer Arbeit ist vor allem<br />
die langfristige Zufriedenheit unserer<br />
Kunden. Um dieses Ziel zu erreichen<br />
versuchen wir vor allem die Gesamtpersönlichkeit<br />
mit all ihren Nuancen zu<br />
berücksichtigen. Erleichternd ist dabei<br />
die Fachlichkeit aller Kollegen, die direkt<br />
oder manchmal auch nur indirekt<br />
mit dem Beschäftigten/Bewohner arbeiten,<br />
ihn fördern, begleiten, therapieren,<br />
usw. Unsere Nachhaltigkeit<br />
strebt die Verbesserung der Gesamtsituation<br />
des behinderten Menschen<br />
an, bei jedem Einzelnen, völlig individuell.<br />
Also: Wahrnehmen – Annehmen<br />
– Ernstnehmen. Nicht die kurzfristige<br />
Änderung einer für den Behinderten<br />
oder auch seiner Umwelt ungünstigen<br />
Situation ist hiermit gemeint, sondern<br />
vielmehr dem Betroffenen helfen über<br />
positive Wege langfristig die Umwelt,<br />
das Umfeld, freundlich zu erleben und<br />
als Person ernst genommen zu werden.<br />
Natürlich erleben wir in unserer Arbeit<br />
häufig Situationen, in denen direkt reagiert<br />
werden muss, doch sollte man<br />
den Ansatz zum nachhaltigen Arbeiten<br />
eher so sehen, wie vergleichsweise ein<br />
guter Heilpraktiker, der zwar auch keine<br />
akute Erkrankung heilt, aber langfristig<br />
derart das Immunsystem des Patienten<br />
stärkt, dass er nicht mehr ständig an lästigen<br />
Infekten erkrankt. Dies bedeutet<br />
ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Behinderte<br />
und Mitarbeiter selbst als ein<br />
Teil eines Ganzen verstehen und erleben.<br />
Durch dieses Bewusstsein werden<br />
Verknüpfungen möglich, die sich wiederum<br />
positiv auf die Gesamteinrichtung<br />
auswirken, häuser- und fachbereichsübergreifendes<br />
Arbeiten, selbst<br />
Mitarbeiter aus nicht pädagogischen<br />
Bereichen ergreifen für Bewohner Initiativen,<br />
es entstehen Verknüpfungen<br />
in der Mitarbeiterschaft zugunsten der<br />
Bewohner. Mitarbeiter werden über den<br />
normalen Dienst hinaus aktiv, bringen<br />
Ideen, Initiativen und Begabungen mit<br />
ein, die sie sonst nur hobbymäßig einsetzen.<br />
Nur ein Beispiel dafür ist, dass<br />
unser Hausmeister seit Jahren Freizeitaktionen<br />
für Bewohner plant und diese<br />
gemeinsam mit Ehrenamtlichen und<br />
Mitarbeitern durchführt. Weitere Beispiele<br />
für nachhaltiges Arbeiten sind<br />
u. a. die Pflege der Elmarwiese, zum<br />
Teil mit Bewohnern/Beschäftigten.<br />
Die Apfelbäume werden gepflegt, zusammen<br />
werden die Äpfel geerntet,<br />
es wird daraus Saft für die gesamte<br />
Einrichtung produziert. Bewohner und<br />
Mitarbeiter erleben gemeinsam diese<br />
Prozesse, oder es werden Weiden angepflanzt,<br />
teils vom Rollstuhl aus geerntet,<br />
um anschließend in der Korbflechterei<br />
zu Korbwaren verarbeitet<br />
zu werden. Der nächste Effekt besteht<br />
darin, dass durch dieses Bewusstsein<br />
nachhaltig zu arbeiten, zu agieren, mit<br />
den Betriebsmitteln, den Gebäuden,<br />
der Außenanlage, den Fahrzeugen viel<br />
bewusster und damit schonender umgegangen<br />
wird. Alles ist miteinander<br />
verbunden, verknüpft.
Nachhaltigkeit in unserer Arbeit zielt<br />
nicht auf Sattheit sondern auf Zufriedenheit<br />
Vieler, die hier leben und arbeiten.<br />
Nachhaltigkeit bedeutet aber<br />
auch, dass kontinuierlich Abläufe und<br />
bestehende Riten hinterfragt und verbessert<br />
werden müssen.<br />
Peter Thelen<br />
Nachruf<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
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Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Projektwoche<br />
Die 5. Projektwoche der FWS, dieses Mal zum Thema „Wasser”, bot wieder eine<br />
Woche lang kreative, spannende, lehrreiche und unterhaltsame Aktionen für Bewohner<br />
und Beschäftigte.<br />
JH
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
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Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Artissimo und Thomas Romes – Kunst in der FWS<br />
Die Gemeinschaftsausstellung der<br />
Gruppe „Artissimo” und Alina Wormsbächer<br />
mit ihrem „Projekt Thomas<br />
Romes” zierte für einige Wochen die<br />
FWS Verwaltung in Kettig. Während<br />
die „Artissimo”–Gruppe bestehend aus<br />
Bewohnern und Mitarbeitern der FWS,<br />
ebenso wie Kettiger Einwohnern, zu<br />
vielfältigen Themen kreativ tätig war,<br />
stand bei Alina Wormsbächer der FWS-<br />
Bewohner Thomas Romas im Mittelpunkt<br />
des Schaffens. Mit vielfältigen<br />
gestalterischen Mitteln u. a. Acrylmalerei,<br />
Kohlezeichnung und Fotografie<br />
wurde Hr. Romes porträtiert. Gabi Lange<br />
sprach für die Gruppe „Artissimo”<br />
einleitende Worte die Programm sind:<br />
„Im Vordergrund steht aber immer die<br />
Freude am Tun und nicht die Bewertung<br />
des Resultats. Teilweise haben wir<br />
nach Objekten gemalt, teilweise sind<br />
Wunschbilder entstanden. Die gewährte<br />
Hilfestellung war an die jeweiligen<br />
Fähigkeiten des räumlichen Sehens und<br />
der manuellen Fertigkeiten geknüpft.”<br />
Insgesamt eine recht abwechslungsreiche<br />
Ausstellung, die mit einer gelungenen<br />
Vernissage eröffnet wurde.<br />
JH
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
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38<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Herr Schuch, der Fotograf – ein Erlebnisbericht<br />
Hallo liebe Leser des <strong>Durchblick</strong>(s).<br />
Mein Name ist Georg Schuch und ich<br />
wohne in Andernach.<br />
Im Rahmen eines Fotowettbewerbs<br />
über das Thema „Energie” wollte ich<br />
nicht über Gas, Wasser, Strom, etc.<br />
berichten, sondern über Menschen die<br />
jeden Tag mit ihrer Behinderung etwas<br />
Einmaliges leisten. Dank der Zusage<br />
von Herr Dr. Marmann durfte ich mich<br />
drei Tage lang frei in den Werkstatträumen<br />
der FWS bewegen. Es war für mich<br />
ein tolles Erlebnis. Aber fangen wir mal<br />
von vorne an. Was erwartet mich? Werde<br />
ich akzeptiert? Stoße ich auf Ablehnung?<br />
Das und vieles mehr waren meine<br />
Gedanken am Tag vorher und am<br />
Morgen meiner Anreise. Alle Gedanken<br />
waren umsonst. Nach dem Betreten<br />
der Werkstatt überkam mich ein Gefühl<br />
der Geborgen- und Zufriedenheit.<br />
„Hallo, sind sie Herr Schuch?” rief die<br />
Betreuerin mir zu und alle „Ängste”<br />
waren wie weggeblasen. Hier lernte<br />
ich auch Thorsten Jechel kennen, der<br />
mir die einzelnen Räume der Werkstatt<br />
genauestens erklärte und mich bei den<br />
Betreuern vorstellte. Hier bekam ich<br />
einen enorm positiven Eindruck von<br />
der Einrichtung. Danach hieß es Kamera<br />
auspacken und an die Arbeit. Wollte<br />
so wenig wie möglich den Tagesablauf<br />
stören beim Fotografieren.<br />
Aber da ging es schon los: Herr Schuch<br />
wer sind sie? – was machen sie? – wie alt<br />
sind sie? – haben sie Kinder? – was waren<br />
sie von Beruf? – warum sind sie hier?<br />
– und und und … Es machte mir Freude<br />
alle Fragen zu beantworten. Alle Abteilungen<br />
waren für mich von besonderem<br />
Interesse. Man spürte in allen Räumen<br />
die Leidenschaft und die Zufriedenheit<br />
der Menschen und das Engagement der<br />
Betreuer. An dieser Stelle meine Bewunderung<br />
für diese Leute! Ich kann<br />
nicht alles hier aufzählen, doch einige<br />
schöne Dinge möchte ich anschneiden.<br />
Den Kaffee mit Andrej zusammen und<br />
der gemeinsame Plausch. Reiner aus<br />
der Holzwerkstatt, der mich immer mit<br />
Handschlag begrüßte und liebevoll auf<br />
die Schulter klopfte. Die Eishockey-<br />
Freaks aus der Besenabteilung. Nach<br />
dreiviertel Stunden war ich perfekt informiert<br />
über Spiele, Clubs, Ergebnisse<br />
und Termine. Toll. Yvonne, die Liebe.<br />
Mit ihr führte ich schöne Gespräche<br />
über Gott und die Welt.<br />
Es flossen auch einige Tränen bei mir<br />
als sie sagte: Du bist ein guter und lieber<br />
Mensch.<br />
Auch in der Weberei wurde mir alles<br />
über die Arbeit hier erklärt, so wie in<br />
den anderen Abteilungen. Danke nochmals<br />
an alle Betreuer. Dann das afrikanische<br />
Frühstück draußen vor der<br />
Werkstatt. Wunderbar. Alle waren voller<br />
Begeisterung und man freute sich<br />
schon auf den Ausflug nach Lahnstein<br />
zu den Maximilians–Brauwiesen. Als<br />
Herr Stamm (auch hier nochmals Dank)<br />
noch einige mit einer Urkunde und mit<br />
einem Gutschein ehrte, war die Überraschung<br />
riesengroß. Viele hatten ja damit<br />
nicht gerechnet. Eine Freude war<br />
es das anschließende Gruppenfoto von<br />
allen Mitarbeitern und in der Werkstatt<br />
beschäftigten sowie den Geehrten mit<br />
ihren Urkunden zu schießen. Dann kam<br />
der große Tag der Keramikwerkstatt,<br />
wo die vorgefertigten Teile gebrannt<br />
werden sollten. Auf geht’s.<br />
Grube ausheben, Holz hacken, Feuer<br />
anzünden um den Boden zu trocknen,<br />
Ziegelsteine einlegen, vorgefertigte<br />
Teile obendrauf legen, mit Holz
Georg Schuch (links) und Viktor Pertsch beim Holzspalten.<br />
abdecken und kurze Holzstämme innen<br />
rund um die ausgehobene Grube auslegen,<br />
anzünden bis das Feuer auf eine<br />
gewisse Höhe abgebrannt ist, (hier<br />
mussten wir leider früher aufhören, da<br />
ein starker Regen aufzog) danach Sägemehl<br />
und Stroh drüber und mit der<br />
ausgehoben Erde abdecken damit eine<br />
gewisse Brennwärme erhalten bleibt.<br />
Anmerkung: Als ich am Montag danach<br />
meine Fotos abgab, konnte sich das<br />
Ergebnis sehen lassen. Zwischendurch<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
hatte ich noch das Vergnügen<br />
live die Hausband<br />
zu erleben und zu hören.<br />
Einfach grandios was dabei<br />
abgeht. Das Spielen<br />
der Instrumente und der<br />
tolle Gesang dazu, die<br />
Begeisterung dabei, das<br />
muss man einfach erlebt<br />
haben. Nach dem Brennen<br />
war noch ein schöner<br />
Abschluss angesagt bei<br />
einer Tasse Kaffee um<br />
über die Arbeit nochmals<br />
zu reden. Mit Gitarrenspiel<br />
und Gesang endete<br />
auch dieser Tag und ich<br />
nahm mit Wehmut Abschied<br />
von allen. Es waren<br />
einprägsame und für<br />
mich Tage, die mich sehr<br />
nachdenklich machten.<br />
Bewunderung für die Mitarbeiter<br />
des Hauses, die<br />
Ungezwungenheit und<br />
Freude der lieben Menschen,<br />
das gemeinsame<br />
herzliche Lachen, die<br />
tollen Gespräche und die<br />
Power aller Menschen:<br />
SUPER! Gerne komme<br />
ich wieder, wenn ich darf<br />
und mach auch Fotos bei<br />
Veranstaltungen, wenn es gewünscht<br />
ist.<br />
Ihr/euer Georg Schuch<br />
39
40<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Spatenstich in St. Sebastian<br />
Am 20. 9. 2012 war es endlich soweit:<br />
Nach einer Vorbereitung von einem<br />
Jahr konnte am „Rheindörfer-Platz” in<br />
St. Sebastian der Spatenstich für das<br />
neueste Projekt der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten<br />
gGmbH erfolgen. Der Bürgermeister<br />
der Verbandsgemeinde Weißenthurm<br />
Georg Hollmann gratulierte<br />
und wünschte ein gutes Gelingen. Er<br />
warb für die Integration von Menschen<br />
mit Behinderung. Die Bürgermeisterin<br />
der Ortsgemeinde St. Sebastian freut<br />
auf die neuen Bürgerinnen und Bürger,<br />
die am „Rheindörfer Platz” wohnen<br />
werden.<br />
Mehr zum Spatenstich und zum Projekt<br />
„Wohnen am Rheindörfer Platz in St.<br />
Sebastian” können Sie in der Beilage<br />
zum <strong>Durchblick</strong> lesen.<br />
Dr. Alfred Marmann
Unsere HEPs<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Wir gratulieren unseren Auszubildenden (und ihren Praxisanleitern) zum erfolgreichen<br />
Abschluss der Heilerziehungspflegerausbildung (HEP) im Sommer 2012.<br />
– Anzeige –<br />
Von links: Rebecca Bülow, Viola Lembgen und Viola Heinzen. Es fehlt Lena Krämer.<br />
41
42<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Was uns bewegt – was wir bewegen<br />
Kurzvortrag bei der Fachtagung des bvkm „Was uns bewegt – Was wir bewegen”:<br />
Ambulant organisierte selbstbestimmte Wohngemeinschaften<br />
Mein Name ist Alfred Marmann. Ich<br />
vertrete als Geschäftsführer die <strong>Förder</strong>-<br />
und Wohnstätten gGmbH und die<br />
SDM-Soziale Dienstleistungsgesellschaft<br />
Mittelrhein in Kettig, im sog.<br />
Neuwieder Becken bei Koblenz, also<br />
im nördlichen Rheinland-Pfalz gelegen.<br />
Wir betreuen Menschen mit verschiedensten<br />
Ausprägungen an Behinderungen<br />
und demgemäß bieten wir<br />
alles an, was die Behindertenhilfe bis<br />
heute fachlich entwickelt hat: von<br />
stationären Plätzen in Einrichtungen<br />
bis zum ambulanten Dienst, vom sog.<br />
Betreuten Wohnen bis hin zum individuellen<br />
Wohnen, wenn jemand zu<br />
Hause für sich alleine, in einer Partnerschaft<br />
oder einer kleinen Wohngemeinschaft<br />
leben möchte. Je nach Behinderung<br />
und nach der Schwere der<br />
Behinderung entwickeln wir gemeinsam<br />
mit den Betroffenen Lösungen.<br />
Die Mehrzahl unserer Klienten hat einen<br />
hohen Unterstützungsbedarf, sind<br />
schwerstmehrfach behindert, zum Teil<br />
von sehr starker geistiger Behinderung<br />
betroffen. Es treten bei den Menschen<br />
mit Schwerstmehrfachbehinderung in<br />
großer Zahl auch noch Blindheit oder<br />
Sehbehinderung hinzu. Zu unseren Gesellschaftern<br />
zählen neben dem HTZ in<br />
Neuwied, der Verein für Menschen mit<br />
Behinderung Neuwied/Andernach und<br />
der Verein zur Betreuung blinder und<br />
sehbehinderter Kinder Neuwied. Aus<br />
diesen Gesellschaftervereinen kommen<br />
immer wieder besorgte Eltern<br />
auf uns zu mit der Frage, wo denn ihr<br />
erwachsener Sohn, ihre erwachsene<br />
Tochter einmal wohnen kann? Diese<br />
Frage darf nicht verwundern, gerade<br />
hier in Rheinland-Pfalz, da es zwei bedeutsame<br />
Aspekte gibt.<br />
1. Vielen Eltern von Menschen mit<br />
einem hohen Unterstützungsbedarf ist<br />
bekannt, dass sogenannte stationäre<br />
Plätze in Einrichtungen Mangelware<br />
sind, es freie Plätze in einer Region oft<br />
gar nicht mehr gibt sondern Wartelisten.<br />
2. Der rheinland-pfälzische Landtag<br />
hat im Januar dieses Jahres beschlossen<br />
keine neuen stationären Plätze in<br />
der Behindertenhilfe zu schaffen.<br />
Die Besorgnis der Eltern kann man nachvollziehen,<br />
da ja bislang die Betreuung<br />
von schwerbehinderten Menschen in<br />
Einrichtungen üblich war. Bei der Frage<br />
„Wo wohnt mein Kind zukünftig?”<br />
ist es für viele Eltern zunächst die einzige<br />
Hoffnung bei der nächstgelegenen<br />
Wohneinrichtung der Behindertenhilfe<br />
eine Anmeldung auf die überall vorzufindende<br />
Warteliste vorzunehmen.<br />
Eine solche Warteliste - heute heißt<br />
sie bei uns Interessentenliste - haben<br />
wir seit Jahren. Aktuell gibt es für die<br />
nächsten Jahre 48 Namen auf der Liste<br />
- und dies ist nur die Interessentenliste<br />
für eine Wohnmöglichkeit für<br />
Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf.<br />
Andere Anfragen, z. B. für<br />
ein Betreutes Wohnen oder ambulant<br />
unterstütztes Wohnen sind da nicht<br />
eingerechnet. Also: 48 Namen für die<br />
nächsten Jahren, und zwar nur aus unserer<br />
Region Mittelrhein. Problem: Die<br />
Bewohner der Wohneinrichtungen haben<br />
derzeit bei uns einen noch jungen<br />
Altersdurchschnitt von ca. 35 Jahren.<br />
Es werden durch natürliche Fluktuation
nicht so viele Plätze frei, wie eigentlich<br />
benötigt würden. Um für die Eltern<br />
unserer Trägervereine eine Perspektive<br />
eröffnen zu können, haben wir uns gemeinsam<br />
mit diesen auf einen etwas<br />
beschwerlichen Weg gemacht um trotz<br />
aller Widrigkeiten attraktive Wohnmöglichkeiten<br />
für Menschen mit hohem<br />
Unterstützungsbedarf zu schaffen. Dabei<br />
gingen wir fachlich von folgenden<br />
Grundüberzeugungen aus:<br />
1. Der gruppenbezogene Ansatz des<br />
Wohnens ist für Menschen mit erheblicher<br />
geistiger Behinderung fachlich<br />
angezeigt, da ein solitäres Einzelwohnen<br />
bei diesem Personenkreis in der<br />
Regel zur Vereinsamung führt.<br />
2. Wir schaffen es Wohngemeinschaften<br />
(WG) von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf<br />
in sog. normale Wohnbebauungen<br />
zu implementieren. Um<br />
sie dort nicht zu isolieren, bieten wir<br />
zumindest eine zweite WG als nachbarschaftliche<br />
Perspektive an (Peers).<br />
3. Bei schwerstmehrfach behinderten<br />
Menschen sollen die Dienstleistungen<br />
„Betreuung” und „Pflege” aus „einer<br />
Hand” kommen (Intimität, Vertrautheit,<br />
Kontinuität).<br />
Ein solches Gesamtprojekt haben wir<br />
in Kettig bei Koblenz realisiert. Heute<br />
stehen dort zwei Wohngemeinschaften<br />
mit je acht WG-Mitgliedern in zentraler<br />
Lage des Ortes in ganz normalen Wohnzusammenhängen.<br />
Der Weg bis dahin<br />
war nicht einfach, denn wir konnten für<br />
diesen Personenkreis überhaupt keine<br />
geeigneten Immobilien finden. Da auch<br />
keine Immobilien einfach für diesen<br />
Personenkreis umzuändern waren, entschieden<br />
wir uns neue Immobilien zu<br />
bauen. Das Bauen stellte uns - und das<br />
werden Sie nachvollziehen können - vor<br />
das Problem der erheblichen Investitionen.<br />
Auf diesem Weg hatten wir ein<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Dilemma zu überwinden: Es soll keine<br />
neuen stationären Plätze in der Behindertenhilfe<br />
geben, alle neuen Wohnformen<br />
sollen ambulant funktionieren.<br />
In dieser Situation fragt man natürlich<br />
nach <strong>Förder</strong>möglichkeiten. Diese gab<br />
es aber damals noch gar nicht in Rheinland-Pfalz.<br />
Lediglich die Aktion Mensch<br />
hat uns eine Unterstützung gewährt.<br />
Wir haben uns damals beim Sozialministerium<br />
über diesen Widerspruch<br />
beklagt; es wurde reagiert. Heute ist<br />
es in Rheinland-Pfalz möglich über die<br />
Investitions- und Strukturbank einen<br />
zinsgünstigen Kredit zu erhalten. Dafür<br />
muss man dann aber im Anschluss eine<br />
Bindung des Mietpreises eingehen. Diese<br />
Beträge sind aber dann so niedrig,<br />
dass wir mit diesen Mitteln keine Refinanzierung<br />
hinbekommen. Die Situation<br />
hat sich also nicht gebessert; für ein<br />
neues Projekt, vor dem wir heute stehen,<br />
müssen wir wieder über den üblichen<br />
Kreditmarkt Darlehen nehmen,<br />
um die Investitionskosten beizubringen.<br />
Nachdem wir einen Hürdenlauf<br />
hinter uns gebracht haben, ist es gelungen<br />
erste selbstbestimmte Wohngemeinschaften<br />
mit zu initiieren. Jedes<br />
Haus ist für sich autonom. Der oberste<br />
Souverän ist die sog. Mieter- und Nutzerversammlung.<br />
Diese Versammlung<br />
besteht aus den Bewohnern und wenn<br />
vorhanden, aus den gesetzlichen Betreuern.<br />
Diese Versammlung gibt sich<br />
eine sog. „Mieter- und Nutzervereinbarung”,<br />
die die verbindlichen Regeln<br />
des Zusammenlebens erlässt. Diese<br />
Versammlung entscheidet mehrheitlich<br />
über einen Dienstleister, der für<br />
die Betreuungs- und Pflegeleistungen<br />
eingebunden wird. Ebenso entscheidet<br />
die Versammlung über neue WG-<br />
Mitglieder. Die WG-Mitglieder werden<br />
in der WG umfassend betreut, außer<br />
43
44<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
wochentags, wenn sie sich auf ihrem<br />
Arbeitsplatz z. B. in einer Werkstatt<br />
oder ihrer Tagesstruktur z. B. in einer<br />
Tagesförderstätte aufhalten. Ansonsten<br />
gibt es eine Betreuung nachmittags und<br />
abends durch zumindest zwei Betreuer,<br />
nachts durch einen Betreuer und morgens<br />
mindestens wieder durch zwei<br />
Betreuer. Wie wird die Leistung dort<br />
bezahlt? Die Mitglieder der WG erhalten<br />
auf der Basis der sog. Teilhabeplanungen<br />
einen Kostenvoranschlag vom<br />
Anbieter der ambulanten Leistungen.<br />
Wenn die WG-Mitglieder nicht zahlen<br />
können, so erfolgt die übliche Beantragung<br />
von Eingliederungshilfe beim Sozialhilfeträger<br />
und dementsprechend<br />
eine Einkommens- und Vermögensprüfung.<br />
Bei allen 16 WG-Mitgliedern ist<br />
bislang der jeweilige Sozialhilfeträger<br />
zuständig geworden. Ein WG-Mitglied<br />
beantragt dort die Grundsicherung, die<br />
Übernahme der Miete und ein Persönliches<br />
Budget nach SGB XII. Zusätzlich<br />
erfolgt bei Vorliegen einer Pflegestufe<br />
der Antrag auf Zahlung der entsprechenden<br />
Sachkostenpauschale. Dies ist<br />
möglich, weil in diesen Wohngemeinschaften<br />
der Dienstleister sowohl die<br />
Betreuungs- und die Hauswirtschafts-,<br />
also auch die Pflegeleistungen erbringt.<br />
Das ist neu gegenüber der Unterbringung<br />
in einem Heim: Die Pflegekasse,<br />
die in einer Einrichtung der Behindertenhilfe<br />
monatlich 256 € an den Kostenträger<br />
zahlt, ist bei der ambulanten<br />
WG voll kostenpflichtig. In diesem<br />
Kurzvortrag kann ich an dieser Stelle<br />
nicht weiter auf die Details eingehen.<br />
Details sind Sache des Workshops am<br />
Nachmittag und hierzu sind etliche der<br />
Versammlungsteilnehmer angemeldet.<br />
Soviel an dieser Stelle aber vorab: Es<br />
gelingt uns eine Antwort zu geben auf<br />
die Frage der Eltern: „Und wo soll mein<br />
behinderter Sohn, meine behinderte<br />
Tochter zukünftig leben?” Die selbstbestimmten<br />
Wohngemeinschaften sind<br />
gut gestartet. Die nachbarschaftlichen<br />
Bezüge wachsen. Die hauswirtschaftliche<br />
Autonomie hat zum positiven Effekt,<br />
dass die WG-Mitglieder aktiviert<br />
werden (Selbstversorgung, allerdings<br />
mit teilweise erheblicher Unterstützung).<br />
Wir erleben: Eltern fassen Vertrauen<br />
und erleben, dass auch eine<br />
Wohngemeinschaft zu einem dauerhaften,<br />
verlässlichen Lebensmittelpunkt<br />
mit erheblicher Lebensqualität<br />
werden kann.<br />
Dr. Alfred Marmann
– Anzeige –<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
!<br />
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46<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Jubiläumsfeier und Betriebsausfl ug der<br />
WfbM-Beschäftigten<br />
Am 4. Juli 2012 fand der jährliche Betriebsausflug<br />
der WfbM-Beschäftigten<br />
statt. Doch bevor sich die Beschäftigten<br />
in Begleitung der WfbM-Mitarbeiter<br />
in Richtung Lahnstein begaben, wurde<br />
ihnen bei herrlichem Sonnenschein<br />
vor der Cafeteria ein einfaches, aber<br />
leckeres Frühstück serviert. Umrahmt<br />
wurde dieser Teil des Betriebsausfluges<br />
von einer beeindruckenden Kaffeezeremonie,<br />
die von Abeba Hagos vor dem<br />
Werkstattladen durchgeführt wurde.<br />
Kurz danach hielten sowohl Rolf Stamm<br />
(Leiter der WfbM Kettig), als auch Dr.<br />
Alfred Marmann (Geschäftsführer der<br />
FWS) kurze Reden, denn es gab einen<br />
ganz besonderen Anlass: 16 WfbM-Beschäftigte<br />
wurden für ihre langjährige<br />
Betriebszugehörigkeit geehrt. Mit erkennbarem<br />
und berechtigtem Stolz<br />
nahmen die Jubilare ihre Urkunde samt<br />
Einkaufsgutschein aus der Hand von<br />
Rolf Stamm entgegen.<br />
Anschließend bestiegen alle Beschäftigten<br />
samt dem WfbM-Team die FWS-<br />
Dienstwagen. Rolf Stamm höchstpersönlich<br />
steuerte als Busfahrer den<br />
angemieteten Bus mit 50 Sitzplätzen.<br />
Nach kurzer Fahrt trafen alle erwartungsfroh<br />
in den „Maximilians Brauwiesen”<br />
ein, wo allen ein leckeres Mittagessen<br />
(und dem einen oder anderen<br />
auch ein kleines Dessert!) serviert<br />
wurde. Doch unmittelbar nach diesem<br />
kulinarischen Höhepunkt folgte auf<br />
dem Gelände der Brauwiesen noch ein<br />
Hintere Reihe v.l.n.r.:<br />
Rainer Michalik, Jessica Eberhardt, Andrej Flaming, Lisa Reinys, Vera Faßbender, Yvonne Haas<br />
Mittlere Reihe v.l.n.r.:<br />
WfbM-Leiter Rolf Stamm, Andreas Schön, Stephanie Gombert, Dennis Michalicha.<br />
Vordere Reihe v.l.n.r.:<br />
Thorsten Jechel, Sven Kairies, Markus Fleischmann, Holger Müller, Valerie Siegler, Richard Moos, Thomas Romes.
musikalischer<br />
Höhepunkt. Carolin<br />
Fingerhut,<br />
Marita Loersch<br />
und Nathalie<br />
Vlassakidis-Hagos<br />
hatten nämlich<br />
im Rahmen<br />
der Vorbereitung<br />
des Betriebsausflugs<br />
einen<br />
waschechten<br />
Percussion-Profi<br />
engagiert. Piotr Cyngiel hatte ein ganzes<br />
Arsenal an Percussionsinstrumenten<br />
Damals und heute<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
mitgebracht und auf der Bühne in einem<br />
großen Kreis aufgestellt. Es war ganz<br />
einfach toll anzusehen und vor allem<br />
auch anzuhören, mit welchem Spaß die<br />
Beschäftigten (und auch so mancher<br />
Mitarbeiter!) unter Anleitung von Piotr<br />
fast eine Stunde lang die afrikanischen<br />
Trommeln mit ihren Händen bearbeiteten.<br />
Doch wie heißt es so schön: Wenn<br />
es am schönsten ist, soll man aufhören<br />
– und deshalb bestiegen alle froh gelaunt<br />
die Busse und Dienstwagen, um<br />
zurück nach Kettig zu fahren.<br />
Frank Ecker<br />
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48<br />
Zeitung der <strong>Förder</strong>- und Wohnstätten gGmbH<br />
Offi zielle Übergabe des QM-Zertifi kats an die<br />
WfbM Kettig<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />
übergab Geschäftsführer Dr. Alfred<br />
Marmann am 28. September 2012 offiziell<br />
das „Qualitätsmanagement-Zertifikat”<br />
an Rolf Stamm, den Leiter der<br />
Werkstatt für behinderte Menschen<br />
(WfbM) Kettig. Fast alle Stühle in der<br />
Cafeteria waren besetzt, denn auch<br />
die Beschäftigten und Mitarbeiter der<br />
WfbM wollten bei diesem wichtigen<br />
Ereignis natürlich live dabei sein. Dr.<br />
Marmann erläuterte den Anwesenden<br />
in seiner Ansprache in leicht verständlicher<br />
Sprache und anhand von nachvollziehbaren<br />
Beispielen anschaulich,<br />
was sich inhaltlich hinter den eher<br />
schwierigen Begriffen „Qualitätsmanagement”,<br />
„Audits”, „Zertifizierung”<br />
und „Zertifikat” verbarg. Dazu stellte<br />
er an die Beschäftigten eine Reihe von<br />
Fragen, auf welche die Beschäftigten<br />
fast immer plausible Antworten zu ge-<br />
ben wussten. So erfuhren die Beschäftigten<br />
auch, dass nach dem Beschluss<br />
der Gesellschafter der FWS Kettig,<br />
die WfbM als Teilbereich nach DIN EN<br />
ISO 9001:2008 zertifizieren zu lassen,<br />
mehr als zwei Jahre lang immer wieder<br />
Sitzungen stattgefunden hatten,<br />
um das angestrebte Ziel der Zertifizierung<br />
erreichen zu können. In diesen<br />
Sitzungen erstellten Eckhard Huber als
QM-Beauftragter der WfbM und Rolf<br />
Stamm mit tatkräftiger Unterstützung<br />
der beiden QM-Beauftragten der FWS,<br />
Ute Heumann und Christoph Weiand,<br />
eine ganze Reihe von Prozessen, Verfahrensanweisungen<br />
und unterstützenden<br />
Dokumenten. Dieses sog. QM-<br />
Handbuch diente später als Grundlage<br />
für die Zertifizierung, nachdem die<br />
darin enthaltenen Schriftstücke nach<br />
und nach in den Teamsitzungen auf ihre<br />
Praxistauglichkeit überprüft worden<br />
waren. Qualitätsmanagement dient in<br />
erster Linie der Erreichung einer hohen<br />
Kundenzufriedenheit. Oberstes Erkennungsmerkmal<br />
unseres QM-Systems ist,<br />
dass der Beschäftigte der Werkstatt<br />
der Hauptkunde ist. Das Bereitstellen<br />
von Arbeit als Mittel, ein sinnerfülltes<br />
Leben zu führen ist die primäre Aufgabe<br />
der Werkstatt. Dr. Marmann ließ<br />
seine Zuhörer dann auch wissen, dass<br />
es am 26. und 27. Juni 2012 endlich<br />
soweit war, dass die Auditorin Frau<br />
Kirsten Bleimund für die proCum Cert<br />
GmbH die Auditierung durchführte.<br />
Nachdem die Leitung und das Team<br />
der WfbM diese „Prüfungstermine” gut<br />
gemeistert hatten, erhielt die WfbM<br />
Mitte September das ersehnte Zertifikat,<br />
welches bis zum 3. September<br />
2015 gültig ist, sodass dann ein erneutes<br />
Audit zum Erreichen einer Nachzertifizierung<br />
erforderlich sein wird.<br />
Zwischendurch wird es jedes Jahr Revisionsaudits<br />
geben, in denen überprüft<br />
wird, ob wir auf dem richtigen<br />
Weg sind, auch die Rezertifizierung zu<br />
schaffen. Nach der feierlichen Übergabe<br />
des gerahmten Zertifikats durch<br />
Dr. Marmann an Rolf Stamm gab es für<br />
alle Beschäftigten und Mitarbeiter ein<br />
Glas Sekt oder Orangensaft. Einige<br />
der Anwesenden nutzten die Gelegenheit,<br />
um mit einem Glas naturtrübem<br />
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Apfelsaft aus eigener Herstellung auf<br />
dieses besondere Ereignis anzustoßen.<br />
Rolf Stamm erklärte in diesem Zusammenhang,<br />
dass Qualität u. a. auch bedeute,<br />
ständig nach Verbesserungen zu<br />
streben, um sowohl die Produkte als<br />
auch die Dienstleistungen der WfbM in<br />
guter Qualität anbieten zu können, um<br />
so die Kundenzufriedenheit weiterhin<br />
auf einem hohen Niveau zu halten.<br />
Dafür arbeitet das sogenannte „KVP-<br />
Team” (KVP steht für kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozess) bestehend aus<br />
Rolf Stamm, Eckhard Huber, Ute Heumann<br />
und Christoph Weiand, konsequent<br />
auch nach der Zertifizierung<br />
weiter. Mit Stolz dankte Rolf Stamm<br />
seinem Team und vor allem den Beschäftigten<br />
für die bisher geleistete<br />
Arbeit und freute sich schon auf eine<br />
weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />
Frank Ecker und<br />
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