Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
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Witterung, Klima und Stoffeinträge<br />
Seit Ende der 1980er-Jahre zeigt sich an den hessischen Beobachtungsstellen eine Tendenz zu wärmeren<br />
Jahren. Durch die überdurchschnittlich hohen Niederschläge 2007 war der Bodenspeicher im Winter<br />
2007/08 gut aufgefüllt. In Verbindung mit einem nachfolgend feuchten Frühjahr ergaben sich in der<br />
Vegetationszeit 2008 für den hessischen Wald insgesamt günstige Bedingungen des Wasserhaushaltes.<br />
Die Vegetationsperiode 2009 war bei fast durchschnittlichen Niederschlagsverhältnissen insgesamt zu<br />
warm. Für den Wald wirkte sich zudem aus, dass die Bodenwasserspeicher in der vorangegangenen<br />
Nichtvegetationszeit vielerorts durch geringe Niederschläge nicht aufgefüllt werden konnten.<br />
Langjährige Klimawerte (1984 - 2009) Flugwetterwarte Frankfurt/M.<br />
Periode Oktober bis April<br />
mm Periode Mai bis September<br />
Niederschlag<br />
langjähriges Mittel<br />
600<br />
Niederschlag langjähriges Mittel<br />
1961 - 1990 = 350 mm 500<br />
1961 - 1990 = 308 mm<br />
°C<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Temperatur<br />
langjähriges Mittel<br />
1961 - 1990 = 4,7°C<br />
84 89 94 99 04 2009<br />
400<br />
300<br />
200<br />
°C<br />
20<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
Temperatur<br />
mm<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
84 89 94 99 04 2009<br />
Daten des Deutschen Wetterdienstes, Offenbach<br />
Abbildung 3: Witterung und Klima am Beispiel der Flugwetterwarte Frankfurt/Main (1984 - 2009).<br />
langjähriges Mittel<br />
1961 - 1990 = 16,6°C<br />
Säure und Stickstoff<br />
Durch die erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen der Luftreinhaltung ging der Eintrag an Schwefel seit<br />
Ende der 1980er-Jahre deutlich zurück. Ähnlich verläuft die Kurve des Gesamtsäureeintrages. Die Stickstoffbelastung<br />
des Waldes verbleibt dagegen bei einer nur leicht rückläufigen Tendenz auf einem zu hohen<br />
Niveau.<br />
Bodenzustandserhebung (BZE II)<br />
Indikatoren für Gesundheit und Anpassungsfähigkeit<br />
Waldboden ist neben Witterung und Klima die wichtigste Größe, die über das Wachstum der Bestände<br />
und das Risiko ihrer Bewirtschaftung entscheidet. Schon früh wurde auf Veränderungen der Bodeneigenschaften<br />
durch menschliche Einflüsse hingewiesen. Waren es im 18. und 19. Jahrhundert vor allem<br />
Streunutzungen, um der landwirtschaftlichen Produktion Stickstoff zur Verfügung zu stellen, nahmen im<br />
20. Jahrhundert vor allem Säure- und Stickstoffeinträge Einfluss auf die Bodenentwicklung. Aktuell werden<br />
diese Wirkungen anthropogener Emissionen durch ein sich veränderndes Klima modifiziert. Von großer<br />
Bedeutung ist es, das Ausmaß der gerichteten Bodenveränderungen zu erkennen und forstliche Maßnahmen<br />
nicht zuletzt auch auf den Schutz des Bodens auszurichten.<br />
Die Bodenzustandserhebung II (BZE II) dokumentiert den Bodenzustand in <strong>Hessen</strong> in Form einer systema-<br />
tischen Rasterstichprobe auf einem Netz von 8 km x 8 km. 2007 bis 2009 fand eine Wiederholungsbeprobung<br />
der Erstinventur von Mitte der 1990er-Jahre statt. Eine Besonderheit des Beprobungskonzeptes der NW-FVA<br />
ist es, dass in methodisch aufeinander abgestimmter Form neben Daten zum physikalischen und chemischen<br />
Bodenzustand auch Informationen zum Waldwachstum, zur Waldernährung, zur Bodenvegetation und zum<br />
Kronenzustand erhoben werden. Dies ermöglicht integrierende Auswertungen mit dem Ziel praxisverwertbarer<br />
Empfehlungen, etwa zum Standort-Leistungsbezug, zum Management des Kohlenstoff- und Stickstoffhaushalts<br />
oder zur Bodenschutzkalkung.<br />
HESSEN-FORST<br />
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