07.01.2013 Aufrufe

2. Gesundheitssymposiums der Arbeiterkammer ... - Arbeitsinspektion

2. Gesundheitssymposiums der Arbeiterkammer ... - Arbeitsinspektion

2. Gesundheitssymposiums der Arbeiterkammer ... - Arbeitsinspektion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>2.</strong> <strong>Gesundheitssymposiums</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeiterkammer</strong> Oberösterreich<br />

„Ich krieg‘ die Krise“<br />

Am 21. April fand in <strong>der</strong> <strong>Arbeiterkammer</strong> OÖ das zweite Gesundheitssymposium unter dem<br />

Titel „Ich krieg‘ die Krise“ statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Ärztekammer für OÖ durchgeführt. AK Vizepräsident Hans-Karl Schaller und<br />

Ärztekammerpräsident Dr. Peter Nie<strong>der</strong>moser eröffneten gemeinsam das Symposium.<br />

v.l. Dr. Peter Nie<strong>der</strong>moser, Mo<strong>der</strong>ator Gerhard Gstöttner-Hofer, Hans-Karl Schaller<br />

AK-Vizepräsident Hans-Karl Schaller Ärztekammerpräsident Dr. Peter Nie<strong>der</strong>moser


MMag. Dr. Reinhard Raml vom Institut für Empirische Sozialforschung in Wien stellte zu<br />

Beginn des Symposiums die Ergebnisse des Arbeitsgesundheitsmonitors <strong>der</strong> <strong>Arbeiterkammer</strong><br />

OÖ vor. Er wies darauf hin, dass zahlreiche psychische und physische Beschwerden auf den<br />

Arbeitsplatz zurückzuführen sind, dies jedoch den Betroffenen häufig nicht bewusst ist.<br />

Beschäftigte in Oberösterreich seien von psychischen Beschwerden mehr betroffen als <strong>der</strong><br />

Bundesschnitt. Dies führte Dr. Raml auf die verän<strong>der</strong>te Situation in Folge <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

zurück: Oberösterreich, als Land das davor quasi Vollbeschäftigung hatte, wurde von <strong>der</strong><br />

Krise massiv getroffen. Die Menschen stehen plötzliche einem, in diesem Ausmaß bisher<br />

unbekannten Druck und einer massiven Angst vor dem Jobverlust gegenüber. Der<br />

Arbeitsgesundheitsmonitor zeigte auch, dass viele unter diesen Umständen krank zu Arbeit<br />

gehen. Dr. Raml wies darauf hin, dass Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

sich noch viel zu oft auf den berühmten Obstkorb im Betrieb beschränken, anstatt wirklich<br />

präventiv Arbeitsumfeld und Arbeitsorganisation zu optimieren.<br />

MMag. Dr. Reinhard Raml<br />

Univ. Doz. Prim. Dr. Werner Schöny, Ärztlicher Leiter <strong>der</strong> Landesnervenklinik Wagner-<br />

Jauregg in Linz und Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> pro mente OÖ ging in seinem Vortrag <strong>der</strong><br />

Frage auf den Grund, ob Arbeit nun psychische Wohltat o<strong>der</strong> Belastung sei. Arbeit wirkt sich<br />

beispielsweise durch Sinnstiftung und Tagestrukturierung vielfach positiv auf die Menschen<br />

aus. Einflüsse wie Jobangst o<strong>der</strong> unangemessene Bezahlung können jedoch zu negativen<br />

Phänomenen wie Depression, Burn-out o<strong>der</strong> Mobbing führen. Ärzte und Beschäftigte in<br />

Gesundheits- und Sozialberufen seien von psychischen Belastungen beson<strong>der</strong>s betroffen. Dr.<br />

Schöny stellte die Symptome im Verlauf eines Burn-Outs dar und gab Tipps zu<br />

Früherkennung. Grundlegend sei die „Überwindung <strong>der</strong> Sprachlosigkeit“, also ein<br />

Thematisieren und Sensibilisieren auf allen betrieblichen Ebenen. Ein Klima, in dem<br />

Überfor<strong>der</strong>ung angesprochen werden darf, müsse geschaffen werden.


Univ. Doz. Prim. Dr. Werner Schöny<br />

Dr. Max Geray, Grün<strong>der</strong> des Büros für Arbeitsschutz und Betriebsökologie in Hamburg,<br />

referierte im Anschluss über den systematischen Umgang mit psychischen Belastungen am<br />

Arbeitsplatz. Er hob die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung <strong>der</strong> Sicherheits- und<br />

Gesundheitsrisiken (in Deutschland als Gefährdungsbeurteilung bezeichnet) als das zentrale<br />

Instrument in diesem Zusammenhang hervor. Dr. Geray berichtete von seinen Erfahrungen als<br />

Berater von Betriebsräten bei <strong>der</strong> Umsetzung solcher Evaluierungen. Ganz zentral sei es, aus<br />

dem Kreislauf des Blockierens und Ignorierens von Arbeitgeberseite auszubrechen und<br />

vorhandene Ängste zu zerstreuen. Die Evaluierung <strong>der</strong> psychischen Belastungen ist ein<br />

kontinuierlicher Prozess, <strong>der</strong>, läuft er erst einmal, durchaus wertschätzend von allen<br />

Beteiligten angenommen wird. Die größte Hürde sei es, den Prozess in Gang zu setzen,<br />

weshalb das von Dr. Geray entwickelte Verfahren auch START-Verfahren heißt. Der Experte<br />

aus Deutschland stellte schließlich einige Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis vor, welche deutlich<br />

zeigten, dass ein Evaluierung psychischer Belastungen und sinnvolle Maßnahmen durchaus<br />

möglich sind.<br />

Dr. Max Geray


Am Nachmittag präsentierten Experten/-innen in den sechs Info-Foren Beispiele aus <strong>der</strong><br />

Praxis. Die Inhalte werden im Folgendem kurz dargestellt.<br />

Info-Forum 1: Gesunde Arbeit – Gesunde Seele<br />

Kammerrätin Herta Gruber, Betriebsratsvorsitzende im Landeskrankenhaus Freistadt und<br />

Mag.a Brigitta Gruber, Arbeitspsychologin <strong>der</strong> Firma Arbeitsleben in Gmunden berichteten in<br />

diesem Info-Forum über ihre Erfahrungen mit <strong>der</strong> Evaluierung psychischer Belastungen im<br />

Krankenhaus. Auslöser waren geplante Personalkürzungen im ohnehin schwer belastenden<br />

Nachtdienst. Die Betriebsratsvorsitzende hatte einen Weg gesucht, die psychischen<br />

Belastungen im Nachtdienst zu erheben. Gemeinsam mit Fr. Mag.a. Gruber wurde eine<br />

anonyme Befragung <strong>der</strong> Betroffenen durchgeführt. Außerdem begleiteten externe<br />

Projektmitarbeiter/-innen die Nachtdienst als Beobachter/-innen. Als Maßnahme wurde <strong>der</strong><br />

Nachtdienst wie<strong>der</strong> doppelt besetzt und die Arbeitsorganisation verbessert. Herta Gruber<br />

verwies darauf, dass Angst, Stress und Druck bei den Mitarbeitern/-innen so deutlich gesenkt<br />

werden konnte. Mangelndem Problembewusstsein auf Seiten <strong>der</strong> Dienstgeber solle man mit<br />

Beharrlichkeit begegnen – eine steter Tropfen höhle den Stein.<br />

Info-Forum 2: IMPULSe gegen Arbeitsstress<br />

Fr. Mag.a Ingrid Reifinger vom ÖGB Wien und Hr. Mag. Martin Brosig, Leiter <strong>der</strong><br />

Personalentwicklung bei <strong>der</strong> Ankerbrot AG berichteten von ihren Erfahrungen. Bei <strong>der</strong><br />

Großbäckerei wurde ein IMPULS-Projekt durchgeführt. Auch hier sah man sich zunächst mit<br />

Ängsten <strong>der</strong> Firmenleitungen betreffend hoher Kosten und Ressourcenbindung konfrontiert.<br />

Die Erfahrung zeigte aber, dass die Vorschläge <strong>der</strong> Belegschaft meist ohne großen<br />

(finanziellen) Aufwand umzusetzen sind. „Die Leute verlangen nichts Unmögliches“, lautete<br />

<strong>der</strong> Tenor. Transparent, Offenheit und gute Kommunikation sind notwendig um dem<br />

anfänglichen Misstrauen, auch innerhalb <strong>der</strong> Belegschaft, zu begegnen. Eine gute<br />

Zusammenarbeit des innerbetrieblichen Netzwerkes (Arbeitgeber/-in, Betriebsrat,<br />

Sicherheitsvertrauensperson, Arbeitsmediziner/-in,...) sowie eine realistische Zeitplanung<br />

seien wichtige Voraussetzungen für das gelingen, wussten Fr. Mag.a Reifinger und Hr. Mag.<br />

Brosig zu berichten. Die Verbesserungen steigerten die Motivation – die Beschäftigten waren<br />

regelrecht euphorisch.<br />

Info-Forum 3: ...Und sie lohnt sich doch... Die Evaluierung psychischer Belastungen<br />

Dr. in Elsbeth Huber, Abteilungsleiterin im Zentralen Arbeitsinspektorat sowie Betriebsrat<br />

Helmut Wolff von Siemens Enterprise Communications GmbH zeigten auf, dass die<br />

Evaluierung psychischer Belastungen in einem Betrieb, <strong>der</strong> von Umstrukturierungen betroffen<br />

ist, nicht nur machbar, son<strong>der</strong>n vor allem auch sinnvoll ist.


Die Ausglie<strong>der</strong>ung von Siemens und Zusammenlegung von Abteilungen löste in diesem<br />

Unternehmen große Ängste und jede Menge Stress aus: „Viele fürchteten, dass sie verdrängt<br />

werden“, so Betriebsrat Helmut Wolff. „Auch die Betriebskultur und die Arbeitsabläufe<br />

verän<strong>der</strong>ten sich massiv in dieser Zeit.“ Grund für den engagierten Betriebsrat, genau in<br />

dieser für Unternehmen und Mitarbeiter/-innen stürmischen Zeit nach Möglichkeiten zu<br />

suchen, die Belastungen für die Kollegen/-innen einigermaßen im Rahmen zu halten.<br />

Gemeinsam mit <strong>der</strong> Geschäftsführung wurde ein Impuls-Projekt initiiert. Es ging vor allem<br />

darum, die bevorstehenden Verän<strong>der</strong>ungen bekannt zu machen, mit ihnen umzugehen und die<br />

Ängste vor all dem Neuen zu nehmen. Auch wenn schmerzhafte Verän<strong>der</strong>ungen<br />

unausweichlich waren, wurde unter Mo<strong>der</strong>ation und Begleitung einer externen Beraterin und<br />

unter reger Beteiligung von den Beschäftigten, dem Betriebsrat und dem Management<br />

Maßnahmen ausgearbeitet, die einen sehr offenen Umgang mit den Verän<strong>der</strong>ungen geför<strong>der</strong>t<br />

und unterstützt haben.<br />

So verwun<strong>der</strong>t es auch nicht, dass Mitarbeiter, Betriebsrat und Geschäftsführung sehr<br />

zufrieden mit den Ergebnissen sind und <strong>der</strong> Prävention psychischer Belastungen auch künftig<br />

in diesem Unternehmen ein hoher Stellenwert eingeräumt wird.<br />

Info-Forum 4: FIT für die Zukunft – das österreichische Programm zur För<strong>der</strong>ung<br />

ganzheitlicher Arbeitsfähigkeit<br />

Dr.in Irene Kloimüller MBA von <strong>der</strong> Beratungsfirma “Wert:Arbeit“ und Fr. Mag.a Margit<br />

Bencic, Leiterin <strong>der</strong> Personal- und Organsiationsentwicklung von Austria Bau Oberösterreich,<br />

berichteten über Ihre Erfahrungen bei Coachings von Polieren.<br />

Baupoliere haben sich im Programm „Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten“ <strong>der</strong><br />

AUVA und PVA als beson<strong>der</strong>s beanspruchte Zielgruppe <strong>der</strong> Baubranche herausgestellt.<br />

Sie tragen eine hohe Verantwortung für Sicherheit von Menschen und Maschinen und<br />

erfüllen ihre Aufgaben <strong>der</strong> Koordination und Kontrolle unter großem Zeitdruck. Als<br />

beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen wurden täglich neue bzw. verän<strong>der</strong>te Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Unvorhergesehenes (Än<strong>der</strong>ungswünsche von Kundenseite, Ausfälle von Mitarbeitern/innen,...)<br />

angegeben.<br />

Die Belastungen in dieser Gruppe waren beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägt. Da Poliere aber auch <strong>der</strong><br />

Schlüssel zur Verbesserung von Arbeitsfähigkeit <strong>der</strong> Bauarbeiter sind, sind sie im Rahmen<br />

des Programms eine beson<strong>der</strong>s wichtige Zielgruppe.<br />

In speziellen Coachings (Arbeitsbewältigungs-Coachings bzw. spezifischen<br />

Poliercoachings) wurden im Jahr 2009 25 Poliere gecoacht, 2010 folgen weitere 25-30<br />

Personen.<br />

In den Coachings wurden die Poliere einerseits persönlich unterstützt mit ihren<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gut umzugehen, an<strong>der</strong>seits wurden mit ihnen Maßnahmen zur Optimierung<br />

von Arbeitsabläufen zu Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen erarbeitet. Die Coachings<br />

wurden gut angenommen. Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben und geschätzt wurde, dass man ihre<br />

Anliegen ernst nimmt und dafür Zeit zur Verfügung gestellt wird.


Info-Forum 5: BGF- Eine Antwort auf psychische Belastungen am Arbeitsplatz<br />

In diesem Info-Forum beschrieben Elfriede Kiesewetter, Leiterin des Bereichs<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> OÖ Gebietskrankenkasse und Christian Aichmayr, Leiter des<br />

Personalwesens bei Assista Soziale Dienste, ihre Erfahrungen mit Betrieblicher<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF). Zunächst gelte es, Wi<strong>der</strong>stände im Betrieb zu überwinden. Die<br />

mangelnde Einsicht <strong>der</strong> Betroffenen Arbeitnehmer/-innen lasse sich nur über offene<br />

Kommunikation überwinden. „Die Wichtigkeit des Projektes und dass sämtliche Akteure/innen<br />

im Betrieb (Arbeitgeber/-in, Betriebsrat,...) dahinter stehen, ist unbedingt zu betonen.“,<br />

so Kiesewetter. Die Anonymisierung von Fragebögen schaffe Vertrauen. Die Arbeitgeberseite<br />

könne in <strong>der</strong> Regel mit Statistiken überzeugt werden. Der Druck des Faktischen - alternde<br />

Belegschaft, Fachkräftemangel o<strong>der</strong> hohe Krankenstände - bringen die Unternehmerseite<br />

ohnehin früher o<strong>der</strong> später zur Einsicht, dass etwas für die Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten getan<br />

werden muss. Wer ein BGF-Projekt plant, jedoch mit Wi<strong>der</strong>stand im Betrieb rechnen muss,<br />

kann sich bei <strong>der</strong> OÖ Gebietskrankenkasse vorab Infos zur richtigen Vorgehensweise holen.<br />

Christian Aichmayr betonte, dass es oft schon ein wichtiger Schritt in Richtung gesun<strong>der</strong><br />

Belegschaft sei, das Arbeitsrecht korrekt zu leben. Als wichtigste Maßnahme aus dem BGF-<br />

Projekt in seinem Betrieb hob er die Schaffung eines Aushilfekräftepools hervor. Dieser speist<br />

sich aus ehemaligen Praktikanten/-innen und Zivildienern und verhin<strong>der</strong>t ungünstige<br />

Arbeitszeiten für die Stammbelegschaft. Als beson<strong>der</strong>s wirksame Maßnahmen gegen<br />

gesundheitsgefährdenden Stress beschreiben Kiesewetter und Aichmayr Auszeitregelungen<br />

und Führungskräfteschulung bzw. -sensibilisierung.<br />

Info-Forum 6: Und wie geht’s im Job?<br />

Fr. Dr.in Christine Feichtinger und Hr. Dr. Gerald Wolfschütz vom ASZ Linz berichteten von<br />

ihren Erfahrungen als Arbeits- bzw. Allgemeinmediziner/-in. Beim Umgang mit Betroffenen<br />

ist „10-Minuten-Medizin“ fehl am Platz. Es sei wichtig für die Betroffenen einen<br />

nie<strong>der</strong>schwelligen Zugang zur Hilfe, speziell bei psychischen Beeinträchtigungen, zu sichern<br />

und Anonymität zu gewährleisten. Es sei für viele schwer sich einzugestehen, dass<br />

psychologische bzw. psychotherapeutische Hilfe nötig ist. Eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Arbeitsmediziner/-in, Allgemeinmediziner/-in sowie Psychologen/-in ist im Sinne<br />

<strong>der</strong> Betroffenen sicherzustellen. Eine Einbeziehung des Betriebsrates ist ebenfalls<br />

erfor<strong>der</strong>lich, speziell dann, wenn es um die Neugestaltung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen bei<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung nach langen Krankenständen geht. Man müsse auch die<br />

Eigenverantwortung <strong>der</strong> Betroffenen einfor<strong>der</strong>n (Stichwort Compliance) und sie ermutigen,<br />

die vorhandene Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Als Arbeitsmediziner/-in müsse man<br />

aber auch aktiv gegenüber dem Unternehmen auftreten, wenn man etwas bewegen will.<br />

Führungskräfte könnten Signale gegen Überfor<strong>der</strong>ung setzten. Z.B.: „Ich lösche alle Mails die<br />

du mir nach Mitternacht schickst ungelesen!“ o<strong>der</strong> „Wenn du von einer Dienstreise spät<br />

zurück kommst und frühmorgens schon wie<strong>der</strong> im Büro sitzt, wirst du nach Hause<br />

geschickt!“.


ZWEITES GESUNDHEITSSYMPOSIUM<br />

„Ich krieg‘ die Krise“<br />

Mittwoch, 21. April 2010<br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> Linz, Volksgartenstraße 40<br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> OÖ<br />

Betriebliche<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Bildungshaus Jägermayrhof<br />

Römerstraße 98<br />

4020 Linz<br />

Bitte<br />

ausreichend<br />

frankieren<br />

ANMELDEKARTE:<br />

REFERENTEN:<br />

MMag. Dr. Reinhard Raml<br />

Studien <strong>der</strong> Mathematik und Psychologie an <strong>der</strong> Universität Wien sowie <strong>der</strong><br />

medizinischen Wissenschaft (Doktorat) an <strong>der</strong> Medizinischen Universität Graz.<br />

Wissenschaftlicher Projektleiter im Institut für empirische Sozialforschung<br />

(IFES) sowie Lektor für Statistik am Institut für Soziologie an <strong>der</strong> Universität<br />

Wien.<br />

w.Hofrat Univ.Doz. Prim. Dr. Werner Schöny<br />

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ärztlicher Direktor <strong>der</strong> Landes-<br />

Nervenklinik Wagner-Jauregg, Vorsitzen<strong>der</strong> von pro mente OÖ und pro mente<br />

Austria. Psychotherapeut und Diplom für psychotherapeutische Medizin.<br />

Dr. Max Geray<br />

Leiter des Büros für Arbeitsschutz & Betriebsökologie, Hamburg<br />

Dipl.-Betriebswirt, Dipl.-Sozialökonom und Leiter des Büros für Arbeitsschutz<br />

& Betriebsökologie in Hamburg. Berät seit vielen Jahren Unternehmen und<br />

Betriebsräte/-innen bei <strong>der</strong> Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes und <strong>der</strong><br />

Gefährdungsbeurteilung<br />

Nähere Information:<br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> OÖ, Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstraße 98, 4020 Linz<br />

Tel. 050/6906-5445, Fax: 0732/6906-65445<br />

E-Mail: bgf@akooe.at<br />

www.arbeiterkammer.com<br />

Die Teilnahme an <strong>der</strong> Veranstaltung ist kostenlos!<br />

Beilage zum Informationsblatt <strong>der</strong> Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich,<br />

Nummer 44/2010, ZL.-Nr.: GZ 02Z033937 M, AK-DVR 0077747<br />

Medieninhaberin und Herausgeberin: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich,<br />

4020 Linz, Volksgartenstraße 40, M-011/2010, Hersteller: Direkta<br />

ZWEITES GESUNDHEITSSYMPOSIUM<br />

„Ich krieg‘ die Krise“<br />

Mittwoch, 21. April 2010, 8.30 Uhr<br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> Linz, Volksgartenstraße 40<br />

Diese Veranstaltung wird in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Ärztekammer für OÖ durchgeführt.


ZWEITES GESUNDHEITSSYMPOSIUM<br />

„Ich krieg‘ die Krise“<br />

Steigern<strong>der</strong> Leistungsdruck führt<br />

zu psychischen Belastungen<br />

Die Daten des Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitors <strong>der</strong> <strong>Arbeiterkammer</strong> Oberösterreich zeigen<br />

es deutlich: Der ständig steigende Leistungsdruck führt zu einer immer höheren Zahl psychisch belasteter<br />

Arbeitnehmer/-innen. Die Folgen sind alarmierend: Die Unfähigkeit abzuschalten, Erschöpfung, das<br />

Gefühl von Überlastung, Depressionen, Gereiztheit und das Gefühl <strong>der</strong> Sinnleere sind die am häufigsten<br />

genannten psychischen Beeinträchtigungen.<br />

Ein aktueller indirekter Einflussfaktor für die Gesundheit <strong>der</strong> Arbeitnehmer/-innen ist die<br />

Wirtschaftskrise. Immer mehr Menschen leiden unter Arbeitsverdichtung. Sie erleben ein Arbeitsumfeld,<br />

das auf ihre körperlichen und seelischen Bedürfnisse keine Rücksicht nimmt. Untersuchungen <strong>der</strong><br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> belegen, dass immer mehr Beschäftigte vor dieser Situation resignieren und nicht mehr<br />

an eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen glauben.<br />

Was kann und muss im Betrieb unternommen werden, um die Situation zu entschärfen? Welche internen<br />

und externen Experten/-innen können dabei unterstützen? Welche Möglichkeiten haben Ärztinnen und<br />

Ärzte für Allgemeinmedizin, die oftmals erste Anlaufstelle für psychisch belastete Personen sind, weiterzuhelfen?<br />

Im Rahmen des <strong>Gesundheitssymposiums</strong> werden Wege aufgezeigt, wie die Rahmenbedingungen im<br />

Betrieb gestaltet werden können, um die psychische Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten zu för<strong>der</strong>n und zu<br />

erhalten.<br />

PROGRAMM<br />

ab 7.30 Uhr Anmeldung<br />

8.30 Uhr Begrüßung und Eröffnung Hans Karl Schaller<br />

Vizepräsident <strong>der</strong><br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> OÖ<br />

Dr. Peter Nie<strong>der</strong>moser<br />

Präsident <strong>der</strong> Ärztekammer für OÖ<br />

9.00 Uhr Österreichischer Arbeitsgesundheitsmonitor: MMag. Dr. Reinhard Raml<br />

Chancen und Risiken für die Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz<br />

IFES, Wien<br />

9.30 Uhr Arbeitswelt im Spannungsfeld zwischen w.Hofrat Univ.Doz. Prim. Dr.<br />

psychischer Wohltat und Belastung Werner Schöny, Landes-<br />

Nervenklinik Wagner-Jauregg,<br />

Linz<br />

10.30 Uhr Pause<br />

11.00 Uhr Integration <strong>der</strong> psychischen Belastungen Dr. Max Geray<br />

in die Gefährdungsbeurteilung - Büro für Arbeitsschutz &<br />

Praxisbeispiele und <strong>der</strong>en Evaluierung Betriebsökologie, Hamburg<br />

1<strong>2.</strong>00 Uhr Mittagessen<br />

13.00 Uhr Info-Foren* – Durchgang 1<br />

14.30 Uhr Pause<br />

15.00 Uhr Info-Foren* – Durchgang 2<br />

16.30 Uhr Pause<br />

16.45 Uhr Prävention als Stoßdämpfer gegen Stress<br />

Kurzstatements <strong>der</strong> Workshopleiter/-innen und<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Tagung<br />

17.30 Uhr Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

*Info-Foren (IF) „Methoden zur Prävention psychischer Erkrankungen und Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis“<br />

Info-Foren<br />

IF 1 Gesunde Arbeit – Gesunde Seele Mag. a Brigitta Gruber<br />

Vorgehen und Erfahrungen mit <strong>der</strong> Evaluierung Arbeitsleben Gmunden<br />

psychischer Belastungen im Krankenhaus KR Herta Gruber, BetriebsratsvorsitzendeLandeskrankenhaus<br />

Freistadt<br />

IF 2 IMPULSe gegen Arbeitsstress Dr. in Ingrid Reifinger, ÖGB Wien<br />

Projekterfahrungen aus einer Großbäckerei Mag. Martin Brosig<br />

Leiter Personalentwicklung,<br />

Ankerbrot AG Wien<br />

IF 3 Und sie lohnt sich doch ... Dr. in Elsbeth Huber<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> Evaluierung psychischer Zentral-Arbeitsinspektorat<br />

Belastungen in einem Industriebetrieb Wien<br />

Helmut Wolff<br />

BRV Siemens Enterprise<br />

Communications GmbH, Wien<br />

IF 4 Fit für die Zukunft - das Dr. in Irene Kloimüller<br />

österreichische Programm zur För<strong>der</strong>ung im Auftrag <strong>der</strong> AUVA<br />

ganzheitlicher Arbeitsfähigkeit und PVA Wien<br />

Psychische Belastungen von Baupolieren durch Ein Beispiel aus <strong>der</strong> Bau-<br />

Poliercoachings reduzieren branche<br />

IF 5 BGF – Eine Antwort auf psychische Elfriede Kiesewetter<br />

Belastungen am Arbeitsplatz OÖGKK, Netzwerk Betriebliche<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis eines Sozialbetriebes Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, Linz<br />

Christian Aichmayr, Assista<br />

Soziale Dienste<br />

IF 6 Und wie geht’s im Job? Dr. in Christine Feichtinger,<br />

Psychische Überlastungen von Arbeitnehmerinnen Arbeitsmedizinerin, ASZ Linz<br />

und Arbeitnehmern in <strong>der</strong> allgemeinmedizinischen Dr. Gerald Wolfschütz,<br />

Praxis erkennen und angemessen helfen Arzt für Allgemeinmedizin, im<br />

Auftrag <strong>der</strong> Ärztekammer für OÖ<br />

✁<br />

Name:<br />

ANMELDUNG<br />

Firma/Organisation:<br />

Funktion:<br />

Ich melde mich für die Veranstaltung an und<br />

werde an folgenden Info-Foren (IF) teilnehmen:<br />

(bitte pro Durchgang nur ein Forum ankreuzen)<br />

Adresse:<br />

Durchgang 1:<br />

E-Mail:<br />

Telefon:<br />

❍ IF 1 Gesunde Arbeit – gesunde Seele<br />

❍ IF 2 IMPULSe gegen Arbeitsstress<br />

❍ IF 3 Und sie lohnt sich doch ...<br />

❍ IF 4 Fit für die Zukunft<br />

❍ IF 5 BGF – Eine Antwort auf psychische Belastungen<br />

am Arbeitsplatz<br />

❍ IF 6 Und wie geht’s im Job?<br />

Datum, Unterschrift:<br />

Durchgang 2:<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 9. April 2010<br />

Anmeldung per Post, Fax o<strong>der</strong> E-Mail an<br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> OÖ, Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstraße 98, 4020 Linz<br />

Tel. 050/6906-5445, Fax: 0732/6906-65445<br />

E-Mail: bgf@akooe.at<br />

❍ IF 1 Gesunde Arbeit – gesunde Seele<br />

❍ IF 2 IMPULSe gegen Arbeitsstress<br />

❍ IF 3 Und sie lohnt sich doch ...<br />

❍ IF 4 Fit für die Zukunft<br />

❍ IF 5 BGF – Eine Antwort auf psychische Belastungen<br />

am Arbeitsplatz<br />

❍ IF 6 Und wie geht’s im Job?


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg


Integration <strong>der</strong> Psychischen Belastungen<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

in die Gefährdungsbeurteilung<br />

Praxisbeispiele und <strong>der</strong>en Evaluierung<br />

<strong>Arbeiterkammer</strong> Oberösterreich<br />

21. April 2010<br />

Dr. Max Geray, Büro für Arbeitsschutz, Hamburg<br />

www.buero-fuer-arbeitsschutz.de<br />

2


Hamburger Fachtagungen zum Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Jährlich finden vier Fachtagungen statt.<br />

Themenschwerpunkte:<br />

Burn-out I Stress I Psychische Belastungen<br />

Vorgehensweise in Unternehmen I Berichte von<br />

Praktikern und Arbeitswissenschaftlern etc....<br />

Weiter Informationen: www.bfab-hh.de<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

3


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg


Gute Arbeit.<br />

Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung<br />

www.gutearbeit-online.de<br />

� Monatlich 40 Seiten, Jahresabo 148,20 Euro,<br />

Test-Abo: 3 Ausgaben gratis<br />

� Für Interessenvertretungen erfor<strong>der</strong>liches Arbeitsmittel im<br />

Sinne § 40.2 BetrVG<br />

� Kritische und aktuelle Information aus Arbeitnehmersicht<br />

� Themenschwerpunkte in jedem Heft<br />

� Handlungshilfen und Ratgeber für die Praxis<br />

� Aktuelle Rechtsprechung<br />

� Betriebliche Erfahrungen<br />

� Vernetzung („was machen die an<strong>der</strong>en?“)<br />

� Dokumentationen<br />

� Terminhinweise<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

5


Verän<strong>der</strong>ung des AU-Volumens 2004 in Relation zu 1997<br />

nach Diagnosekapiteln bzw. Hauptgruppen<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

6


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

France Telekom – PSA – Kernkraftwerke in<br />

Frankreich<br />

� 25 Suizide bei France Telekom, die sehr direkt auf die Arbeit<br />

zurückzuführen sind<br />

� Fragebogen an alle 102 000 Beschäftigten – aber erst,<br />

nachdem „das Kind im Brunnen liegt“ ……<br />

� Warum nicht bevor „das Kind im Brunnen liegt“<br />

Wo bleibt die Prävention ?<br />

7


Doping für den Job - Daten aus <strong>der</strong> BRD<br />

� Laut Tagesschau sind 800 000 Beschäftigte<br />

arbeitsbezogen medikamentenabhängig<br />

� Zirka <strong>2.</strong> 000 000 Menschen nehmen regelmäßig<br />

Medikamente, um ihre Leistung zu<br />

steigern<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

8


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

9


Aus:Alfred Oppolzer, Handbuch Arbeitsgestaltung, 1998.<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

10


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

„Doping für den Job“ – Arte-TV<br />

Der Sen<strong>der</strong> ARTE ging im Rahmen eines Themenabends<br />

"Burnout - Schuften bis zum Umfallen" <strong>der</strong> Frage nach,<br />

welche Auswirkungen die zunehmende Ökonomisierung<br />

<strong>der</strong> Arbeit auf den Einzelnen hat und welche Maßnahmen<br />

Menschen ergreifen, um den wachsenden<br />

Arbetisdruck auszuhalten<br />

http://www.arte.tv/de/suche/289890<strong>2.</strong>html<br />

Lei<strong>der</strong> scheinen die Beiträge bei ARTE als Video nicht<br />

mehr erhältlich, jedoch bei www.youtube.com z.B. unter<br />

dem Stichwort - Doping für den Job<br />

11


Eigene<br />

Kontrolle<br />

über die<br />

Arbeit /<br />

Tätigkeitsspielraum<br />

Ressourcen - Tätigkeitsspielraum<br />

Job Demand/Control Model (Karasek, 1979)<br />

hoch<br />

gering<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

gering hoch<br />

“low strain job”<br />

kein Gesundheitsrisiko,<br />

keine För<strong>der</strong>ung<br />

“passive job”<br />

allg. Absenkung <strong>der</strong><br />

Aktivierung u.<br />

Problemlöseaktivität<br />

Arbeitsintensität<br />

“active job” **<br />

gesundheits-/lern-/<br />

persönlichkeitsför<strong>der</strong>lich<br />

“high strain job”<br />

Gesundheitsrisiko/<br />

Fehlbeanspruchungsrisiko<br />

**Achtung: Gefahr <strong>der</strong> Selbstüberfor<strong>der</strong>ung (z.B. durch Überstunden)<br />

12


extrinsische<br />

Ursachen<br />

Ressourcen - Gratifikation<br />

Modell <strong>der</strong> beruflichen Gratifikation (nach SIEGRIST 1996)<br />

hohe<br />

Verausgabung<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Verpflichtungen<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

intrinsische<br />

Ursachen<br />

kritische<br />

Bewältigung<br />

niedrige<br />

Belohnung<br />

geringes Einkommen<br />

geringe Belohnung<br />

wenig Statuskontrolle<br />

13


Wechselwirkungen psychischer und<br />

physischer Belastungen<br />

Psychische<br />

Belastungen in <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt bewirken<br />

nervlich-geistige<br />

Beanspruchungen im<br />

Menschen:<br />

1. Sinnesorgane und<br />

Wahrnehmung<br />

<strong>2.</strong> Denken, Lernen, Konzentration,<br />

Gedächtnis<br />

3. Gefühle, Antriebe und<br />

Empfindungen<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Physische Belastungen in<br />

<strong>der</strong> Arbeitswelt bewirken<br />

körperliche<br />

Beanspruchungen im<br />

Menschen, u.a.:<br />

1. Herz und Kreislauf<br />

<strong>2.</strong> Muskulatur und Skelett<br />

3. Stoffwechsel und Energie<br />

4. Immunsystem<br />

nach Prof. Oppolzer, Hamburg<br />

14


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

ISO 10075 - 1, -2, -3<br />

Die ISO 10075 – 1 definiert psychische Belastungen:<br />

Psychische Ermüdung<br />

Ermüdungsähnliche Zustände<br />

- Psychische Sättigung<br />

- Herabgesetzte Wachsamkeit<br />

- Monotonie<br />

Stress<br />

15


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Psychische Ermüdung<br />

nach Prof. Oppolzer, Hamburg<br />

16


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Psychische Sättigung<br />

nach Prof. Oppolzer, Hamburg<br />

17


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Herabgesetzte Vigilanz<br />

nach Prof. Oppolzer, Hamburg<br />

18


Wirkung von chronischen Stress auf den Körper<br />

Alarmsignale des Körpers<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Aus:<br />

Apothekenumschau<br />

19


Die neue Qualität des EU-Gesundheitsschutzes<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Arbeitssicherheit zum Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

� Arbeitssicherheit<br />

- Technischer<br />

Arbeitsschutz<br />

- Unfälle<br />

- Maschinen-<br />

- sicherheit<br />

- Körperliche<br />

Belastungen<br />

- Schadstoffe<br />

- etc....<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

ASI<br />

� Gesundheitsschutz<br />

– Arbeitsabläufe<br />

– Arbeitszeiten<br />

– Arbeitsorganisation<br />

– Soziale Beziehungen<br />

– Betriebsklima<br />

– Mitarbeiterführung<br />

– Vorgesetztenverhalten<br />

– Qualifikation<br />

– Soziale Einbindung<br />

– Arbeitsplatzsicherheit<br />

20


Unterweisung <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

Wie<strong>der</strong>holung bei<br />

Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Der Regelkreis des mo<strong>der</strong>nen EU-<br />

Arbeitsschutzes<br />

Die EU beschreibt den mo<strong>der</strong>nen Arbeitsschutz als kontinuierlichen Prozess.<br />

Die Basis dieses Prozesses ist die betriebliche Organisation des Arbeitsschutzes.<br />

Kontrolle <strong>der</strong> Einhaltung und<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

Gefährdungsanalyse<br />

Die Achse:<br />

Die betriebliche<br />

Organisation des<br />

Arbeitsschutzes<br />

Bewertung <strong>der</strong> Gefährdungen<br />

Dokumentation <strong>der</strong><br />

Ergebnisse<br />

Maßnahmenkatalog zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong><br />

Arbeitsbedingungen<br />

21


Betriebliche Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes<br />

in <strong>der</strong> BRD<br />

� Nur 13 % <strong>der</strong> Beschäftigten arbeiten an einem<br />

Arbeitsplatz, für den einmal eine<br />

Gefährdungsanalyse erstellt wurde<br />

� Nur 17 % <strong>der</strong> Beschäftigten arbeiten an einem<br />

Arbeitsplatz, für den mehrere Male eine<br />

Gefährdungsanalyse erstellt wurde<br />

� Für 41 % <strong>der</strong> Beschäftigten gab es – auch 13<br />

Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes - keine<br />

Gefährdungsanalyse<br />

� 29 % <strong>der</strong> befragten antworteten mit „Weiß nicht“<br />

DGB-Index Gute Arbeit 2008<br />

www.dgb-index-gute-arbeit.de<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

22


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

23


Die Integration <strong>der</strong> psychischen Belastungen in die<br />

Gefährdungsbeurteilung<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

3 Phasen <strong>der</strong> Gefährdungsbeurteilung<br />

� Vorbereitungsphase<br />

� Pilotphase<br />

� Kontinuierlicher Prozess<br />

24


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

25


:<br />

BR frustriert,<br />

aber …<br />

AG ignoriert<br />

Vom Teufelskreis zum Lösungskreis<br />

BR will<br />

Gefährdungsbeurteilungen<br />

vom Wollen …<br />

Vorlage BV-<br />

Entwurf bei AG<br />

… zum Prozess<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

neu<br />

BR teilt AG<br />

Bedarf mit<br />

BR-<br />

Beschluss:<br />

Einigungsstelle<br />

Weitere<br />

Maßnahmen<br />

erarbeiten /<br />

umsetzen<br />

Vereinbarg zur<br />

Umsetzung<br />

Gefährdungsbeurteilung<br />

Wirksamkeitskontrolle<br />

neu<br />

Gemeinsamer<br />

Workshop<br />

… zur Vorbereitung<br />

des Prozesses…<br />

Ggf.<br />

Feinanalyse<br />

phys. /<br />

psych.<br />

Belastungen<br />

Vorgehen in<br />

Betriebsvereinbarung<br />

festlegen<br />

Bildung<br />

paritätischer<br />

Steuergruppe<br />

Dokumentation erstellen<br />

Ergebnispräsentation<br />

Grobanalyse<br />

Qualifizierung<br />

<strong>der</strong> Akteure<br />

Fortsetzung in<br />

an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen<br />

Maßnahmen<br />

festlegen und<br />

umsetzen<br />

Konzeptentwicklung<br />

Unterweisung /<br />

Information <strong>der</strong><br />

Berschäftigten<br />

Auswahl Pilotbereiche<br />

Grobanalyse<br />

physischer<br />

Belastungen<br />

Grobanalyse<br />

psychischer<br />

Belastungen<br />

26


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Methoden zur Erfassung von<br />

psychischen Belastungen<br />

Orientierende Verfahren I Grobanalyse<br />

Anonymer Bereichsbezogener Fragebogen<br />

Feinanalysen<br />

Gespräch I Beobachtungsinterview I Kleingruppengespräche<br />

Screening-Verfahren I Experten-Verfahren<br />

27


Das START-Verfahren - Kriterien<br />

� Einhaltung <strong>der</strong> Ansprüche des Gesetzgebers<br />

� Hoher Anspruch an Praktikabilität<br />

� Anonyme Befragung über Fragebögen<br />

� Eigenbemerkungen möglich<br />

� Schnelle Auswertung über Exel möglich<br />

� Wirksamkeitskontrolle über Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong><br />

Befragung – Rhythmus 2 o<strong>der</strong> 3 Jahre<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

28


Beispiel 1 – Berthold Technologies, Medizintechnik, ca. 250 Mitarbeiter,<br />

Gefährdungsbeurteilung seit 1998, Preis durch die EU, Vernetzung mit<br />

Qualitätsmanagement<br />

� Gefährdungsbeurteilungsteam<br />

Ein Betriebsrat und die Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

Regelmäßige Informationen an die Belegschaft<br />

� Begehungen für die klassische Arbeitssicherheit, Ergonomie,<br />

Bildschirmarbeit etc.<br />

� Fragebögen zur Erfassung psychischer Belastungen<br />

anonym - bereichbezogen<br />

Regelmäßige Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Befragung alle 2 Jahre<br />

Transparenz durch Dokumentation – Exel-Balkendiagramm<br />

Vernetzung mit ISO 9001 – 2000<br />

Fragebogen und Betriebsvereinbarung siehe www.bfab-hh.de<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

29


Beispiel 2 – Mahle einer <strong>der</strong> weltgrößten Automobilzulieferer, ca. 8 550<br />

Mitarbeiter, 21 Standorte, Gefährdungsbeurteilung seit 2009<br />

� Informationen an die Beschäftigten<br />

� Paritätisches Steuerungsteam<br />

Drei Betriebsräte und drei Vertreter <strong>der</strong> Unternehmensleitung<br />

� Fragebögen zur Erfassung psychischer Belastungen<br />

� Auswertung in Balken- und Spinnendiagramm - anonym und<br />

bereichbezogen<br />

� bei Bedarf Feinanalysen<br />

Fragebogen und Betriebsvereinbarung siehe www.bfab-hh.de<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

30


Beispiel 3 – Sauer-Danfoss Hersteller von hydraulischen Getrieben,<br />

ca. 650 Mitarbeiter, Gefährdungsbeurteilung seit 2005<br />

� Informationen an die Beschäftigten<br />

� Paritätisches Steuerungsteam<br />

Drei Betriebsräte und drei Vertreter <strong>der</strong> Unternehmensleitung<br />

� KEINE Fragebögen zur Erfassung psychischer Belastungen<br />

� Begehungen mit zusätzlichen Kleingruppengesprächen<br />

� Auswertung im Spinnendiagramm - bereichbezogen<br />

� Einstellung einer Fachkraft für Gesundheitsschutz<br />

Fragebogen und Betriebsvereinbarung siehe www.bfab-hh.de<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

31


Beispiel 4 – Alstom Power Generation ca. 1800 Mitarbeiter,<br />

Gefährdungsbeurteilung seit 1998<br />

� Gefährdungsbeurteilungsteam<br />

Drei Betriebsräte und drei Vertreter <strong>der</strong> Unternehmensleitung<br />

� Fragebögen zur Erfassung psychischer Belastungen<br />

anonym - bereichbezogen<br />

Regelmäßige Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Befragung alle 3 Jahre<br />

� Fragebögen auch zu Arbeitssicherheit, Bildschirmarbeitsplätzen<br />

und für Monteure auf Baustellen<br />

Fragebogen und Betriebsvereinbarung siehe www.bfab-hh.de<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

32


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

33


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

34


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

35


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

36


Fragebogen zur Ermittlung gesundheitlicher Belastungen am Arbeitsplatz<br />

Datum:<br />

Abteilung:<br />

Hinweise:<br />

Das Arbeitsschutzgesetz sieht vor, dass neben körperlichen auch psychische Belastungen festgestellt<br />

werden müssen. Diese Ermittlung dient als Basis für mögliche Arbeitsschutzmaßnahmen.<br />

Unternehmen und Firmenleitung haben sich auf diesen Fragebogen zur Ermittlung psychischer<br />

Belastungen entschieden. Dieser Fragebogen ist eine Bestandaufnahme, deshalb ist eine Beteiligung<br />

möglichst vieler Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wichtig. Das Ausfüllen dieses Fragebogens ist<br />

erwünscht und eine wichtige Grundlage für Maßnahmen, jedoch trotzdem freiwillig.Zum Schutz Ihrer<br />

Persönlichkeitsrechte und Ihrer Daten ist die Befragung anonym. Durch statistische<br />

Zusammenfassungen bei <strong>der</strong> Auszählung kann nicht auf einen einzelnen Arbeitsplatz<br />

rückgeschlossen werden.Die Ergebnisse <strong>der</strong> Auszählung werden in einer gemeinsamen Kommission<br />

aus Betriebsrat und Firmenleitung ausgewertet und dann in den Abteilungen vorgestellt. Daraufhin<br />

sind von <strong>der</strong> gemeinsamen Kommission je nach dem Ergebnis Maßnahmen zu erarbeiten und<br />

umzusetzen.Sie können zu den einzelnen Punkten am Ende des Fragebogens weitere Angaben<br />

machen, um Ihre Sichtweise genauer zu erläutern.Sollte einzelne Punkte für Ihre Tätigkeit o<strong>der</strong> Ihren<br />

Arbeitsbereich nicht passen, lassen Sie diese bei Ihren Antworten bitte einfach frei.<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

1 von 5<br />

37


Ankreuz-Möglichkeit – 4 er Skala<br />

1 Trifft voll zu – Schneller Handlungsbedarf<br />

2 Trifft zu - Handlungsbedarf<br />

3 Trifft eher nicht zu - Eher kein Handlungsbedarf<br />

4 Trifft nicht zu - Kein Handlungsbedarf<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

1. Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

(1.1) Meine Arbeit besteht hauptsächlich aus sich wie<strong>der</strong>holenden, monotonen Tätigkeiten.<br />

(1.2) Meine Arbeit erfor<strong>der</strong>t sehr lange Phasen hoher Aufmerksamkeit.<br />

(1.3) Meine Arbeit kann ich weitgehend störungsfrei bewältigen.<br />

(1.4) Meine Arbeit unterfor<strong>der</strong>t mich.<br />

(1.5) Meine Arbeit überfor<strong>der</strong>t mich.<br />

<strong>2.</strong> Organisation<br />

(<strong>2.</strong>1) Meine Zuständigkeiten und meine Funktion sind klar definiert.<br />

(<strong>2.</strong>2) Die für die Ausübung meiner Tätigkeit erfor<strong>der</strong>lichen Informationen und Arbeitsmittel sind für mich<br />

verfügbar.<br />

(<strong>2.</strong>3) Meine Arbeitsaufträge sind klar und eindeutig formuliert und wi<strong>der</strong>sprechen einan<strong>der</strong> nicht.<br />

(<strong>2.</strong>4) Meine Arbeitsaufgaben sind ausreichend plan-bar.<br />

(<strong>2.</strong>5) Ich erhalte eine hinreichende Einweisung in neue Arbeitsaufgaben.<br />

(<strong>2.</strong>6) Durch zusätzlich zu meiner regulären Arbeits-zeit zu leistende Überstunden fühle ich mich be-lastet.<br />

(<strong>2.</strong>7) Durch Wochenendarbeit und Schichtdienst fühle ich mich belastet.<br />

(<strong>2.</strong>8) Ich kann meine regulären Pausen in Anspruch nehmen.<br />

(<strong>2.</strong>9) Meine EDV ist für die Erledigung meiner Aufgaben hinreichend ausgestattet 2 von 5<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

38


3. Perspektiven am Arbeitsplatz<br />

(3.1) Ich erfahre für meine Arbeitsleistung Anerkennung.<br />

(3.2) Für die Qualität meiner Arbeit erhalte ich regelmäßig Rückmeldung - positiv o<strong>der</strong><br />

negativ.<br />

(3.3) Ich sehe für mich ausreichende Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

(3.4) Ich mache mir Sorgen um den Erhalt meines Arbeitsplatzes.<br />

(3.5) Ich werde ausreichend über betriebliche Angelegenheiten, die mich betreffen,<br />

informiert.<br />

4. Handlungsspielraum<br />

(4.1) Es gibt genügend oft die Möglichkeit, gemeinsam mit An<strong>der</strong>en die anstehenden<br />

Aufgaben zu bearbeiten.<br />

(4.2) Meine Tätigkeit lässt mir ausreichend Spiel-räume und Selbstbestimmung (z.B. bzgl.<br />

Zeiteinteilung, Arbeitsschritte, Wahl <strong>der</strong> Arbeits-mittel).<br />

(4.3) Ich fühle mich durch das vorgegebene Arbeits-tempo o<strong>der</strong> die Zeit- bzw.<br />

Terminvorgaben überlastet.<br />

(4.4) Ich kann die Geschwindigkeit, in <strong>der</strong> ich meine verschiedenen Aufgaben abarbeite,<br />

selbst bestimmen.<br />

(4.5) Meine Arbeit ist abwechslungsreich.<br />

(4.6) Mein Handlungsspielraum wird häufig durch technische Störungen (wie z.B. Materialo<strong>der</strong><br />

EDV-Probleme) beeinträchtigt.<br />

5. Soziales Klima<br />

5.1 In meinem Arbeitsbereich werden aktuell Kollegen / Kolleginnen z.B. wegen Alter,<br />

Geschlecht, Nationalität o<strong>der</strong> Gewerkschaftszugehörigkeit diskriminiert o<strong>der</strong><br />

benachteiligt.<br />

5.2 In meinem Arbeitsbereich werden aktuell Kollegen / Kolleginnen sexuell belästigt.<br />

5.3) In meinem Arbeitsbereich ist die Stimmung zwischen den Beschäftigten gereizt.<br />

(5.4) Ich erfahre Unterstützung aus <strong>der</strong> Kollegenschaft bei eigenen Problemen am<br />

Arbeitsplatz.<br />

(5.5) Das Betriebsklima ist insgesamt gut.<br />

(5.6) Konflikte o<strong>der</strong> Spannungen werden in meinem Arbeitsbereich zeitnah bearbeitet bzw.<br />

gelöst.<br />

3 von5<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

39


6. Vorgesetzten-Verhalten<br />

Mein Vorgesetzter …<br />

(6.1) gibt mir Rückmeldung für meine Arbeit,<br />

(6.2) erkennt meine Leistung an,<br />

(6.3) hat Einfühlungsvermögen in meine Situation am Arbeitsplatz,<br />

(6.4) gibt mir klare Anweisungen, (6.5) zeigt sich mir gegenüber fachkompetent,<br />

(6.6) stellt sich vor mich, wenn ich seine Unterstützung benötige,<br />

(6.7) för<strong>der</strong>t mich in meiner beruflichen Entwicklung,<br />

(6.8) behin<strong>der</strong>t mich nicht, wenn ich eine Gefährdungs- bzw. Überlastungsanzeige abgeben möchte.<br />

7. Gesundheitliche Störung<br />

(7.1) In Gedanken nehme ich Arbeit oft mit nach Hause.<br />

(7.2) Ich leide m. E. aufgrund meiner aktuellen Tätigkeit und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umstände an meinem Arbeitsplatz<br />

unter …<br />

(7.<strong>2.</strong>1)Hautproblemen<br />

(7.<strong>2.</strong>2)Kopfschmerzen<br />

(7.<strong>2.</strong>3)Schlafstörungen<br />

(7.<strong>2.</strong>4)Herz-/ Kreislaufbeschwerden<br />

(7.<strong>2.</strong>5)Magen-/ Verdauungsbeschwerden<br />

(7.<strong>2.</strong>6)Rückenproblemen(7.<strong>2.</strong>7) Erschöpfungsgefühl<br />

(7.<strong>2.</strong>8)Ängsten<br />

(7.<strong>2.</strong>9)Burn - Out<br />

(7.3) Ich habe noch an<strong>der</strong>e arbeitsbedingte gesundheitliche Störungen:<br />

……………………………………<br />

4 von 5<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

40


8. Räumliche Verhältnisse / Arbeitsplatzgestaltung<br />

(8.1) Ich habe an meinem Arbeitsplatz zu wenig Platz bzw. Bewegungsfreiheit.<br />

(8.2) Die Lager- und Ablagemöglichkeiten an meinem Arbeitsplatz sind ungenügend.<br />

(8.3) Die Lichtverhältnissen bzw. die Beleuchtung an meinem Arbeitsplatz sind ungenügend.<br />

(8.4) An meinem Arbeitsplatz herrscht ein dauerhaftes störendes Geräuschniveau.<br />

(8.5) An meinem Arbeitsplatz herrschen dauerhafte störende Klimaverhältnisse (z.B. Hitze,<br />

Kälte, Zugluft, Trockenheit).<br />

(8.6) Ich bin in meiner Tätigkeit regelhaft einer Beeinträchtigung durch chemische und<br />

vergleichbare Arbeitsstoffe ausgesetzt.<br />

(8.7) An meinem Arbeitsplatz herrschen geordnete Verhältnisse – Sauberkeit etc.<br />

9. Umgang mit Arbeitsfehlern<br />

(9.1) Fehler und Beschwerden werden sachlich auf-gearbeitet<br />

(9.2) Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern werden berücksichtigt<br />

10. Entwicklungsmöglichkeiten<br />

(10.1) Meine Tätigkeit bietet mir genügend Möglichkeiten, etwas Neues dazu zu lernen.<br />

(10.2) Ich kann mein berufliches Wissen und Können bei meiner Arbeit einsetzen.<br />

(10.3) Ich bin für die fachlichen Bedarfe meiner Tätigkeit geschult.<br />

(10.4) Die Firma bietet mir gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

11. Ergänzungen und Anmerkungen<br />

Wenn Sie die obigen Bereiche o<strong>der</strong> die einzelnen Unterpunkte ergänzen o<strong>der</strong> Ihre Antworten<br />

dazu erläutern möchten, z. B. weil Ihrer Meinung nach ein wichtiger Punkt gefehlt hat,<br />

haben Sie jetzt dazu die Möglichkeit. Herzlichen Dank dafür.(Bitte schreiben Sie gut<br />

leserlich!)…………………………………………………………………………………………<br />

……………………………………………………………………………………………………<br />

……………………………… 5 von 5<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

41


Bremsen Sie sich, bevor es <strong>der</strong> Herzinfarkt o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Tinnitus tut“<br />

Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg<br />

Werbespruch eines Ortes in Vorarlberg<br />

42


Dr. Max Geray | Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie, Hamburg


Ergebnisse zum<br />

Österreichischen<br />

Arbeitsgesundheitsmonitor<br />

Dr. Reinhard Raml<br />

Linz, 21. April 2010


3 Datenquelle<br />

� Stichprobe: 8.900 Interviews<br />

<strong>2.</strong>000 Interviews in Oberösterreich<br />

(ca. 1.000/Quartal)<br />

� Zielpersonen: unselbständig Beschäftigte, freie<br />

Dienstnehmer und Arbeitslose<br />

� Methode: CAPI - persönliche Interviews im<br />

Haushalt<br />

� Zeitraum <strong>der</strong> Befragung: 2008 – 1. Quartal 2010


4 Hauptergebnisse<br />

� Der österreichische Arbeitsgesundheitsmonitor <strong>der</strong> AK OÖ ist eine umfassende Studie<br />

zur gesundheitlichen Situation <strong>der</strong> österreichischen Arbeitnehmer/innen. Erfasst<br />

werden neben körperlichen Beschwerden auch psychische Befindensbeeinträchti-<br />

gungen und positive Indikatoren <strong>der</strong> Gesundheit.<br />

� Der Gesundheitsmonitor ist mit dem Arbeitsklima-Index verknüpft, sodass die<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Arbeit auf die Gesundheit detailliert untersucht werden können.<br />

� Hauptsächliche körperliche bzw. psychosomatische Beschwerden sind:<br />

Rückenprobleme, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.<br />

� Psychische Probleme sind in erster Linie: Gefühl <strong>der</strong> Überlastung (Stress),<br />

Erschöpfung, Nicht-Abschalten-Können nach <strong>der</strong> Arbeit und Formen gröberer<br />

Gemütsverstimmungen (Depressivität, Gereiztheit).<br />

� Positive Anzeichen <strong>der</strong> Gesundheit sind insbeson<strong>der</strong>e soziale Teilhabe am Geschehen,<br />

soziales Interesse am Umfeld, hohes allgemeines Wohlbefinden sowie das Bedürfnis,<br />

voran zu kommen.


5 Hauptergebnisse<br />

� Nur ein geringer Teil <strong>der</strong> Betroffenen führt die gesundheitlichen Probleme auf die<br />

Arbeitstätigkeit zurück. Es fehlt also das Bewusstsein, dass Beeinträchtigungen aus<br />

ungünstigen Arbeitsbedingungen resultieren (können). Die Studie zeigt hier<br />

eindeutige Zusammenhänge zwischen den Belastungen in <strong>der</strong> Arbeit und <strong>der</strong><br />

Gesundheit.<br />

� Pflegeberufe weisen stärkere gesundheitliche Beeinträchtigungen auf als an<strong>der</strong>e<br />

Berufsgruppen; das Bewusstsein, dass dies (auch) von <strong>der</strong> Arbeit kommt, ist stärker<br />

ausgeprägt, insgesamt jedoch immer noch gering. Ärzt/innen liegen im Durchschnitt<br />

bei den allgemeinen Beschwerden, zeigen höhere Beeinträchtigungen, wenn es um<br />

die hohe Verantwortung geht (z.B. Verspannungen).<br />

� Handelsangestellte und Industriebeschäftigte liegen insgesamt im<br />

Beschäftigtenschnitt mit bestimmten Ausnahmen (z.B. Schmerzen in den Beinen,<br />

Stützapparat), Bewusstsein gegenüber den Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz bei<br />

körperlichen Symptomen stärker ausgeprägt.<br />

� Viele Menschen gehen auch krank zur Arbeit. Die häufigsten Gründe dafür sind das<br />

Pflichtgefühl gegenüber den Kolleg/innen sowie eine fehlende Vertretung. In den<br />

Bereichen Handel und Industrie spielt auch die Angst vor negativen beruflichen<br />

Konsequenzen eine stärkere Rolle.


6 Hauptergebnisse<br />

� Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in den Betrieben nimmt nur eine Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

wahr. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit fehlt hierfür auch häufig.<br />

� In <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung dominieren Ansätze, die versuchen, das individuelle<br />

Verhalten <strong>der</strong> Beschäftigten zu beeinflussen (Obst essen, turnen etc.).<br />

� Ansätze, die auf die Arbeitsbedingungen abzielen (z.B. ergonomische Büromöbel inkl.<br />

<strong>der</strong>en richtige Einstellung, Schulung <strong>der</strong> Führungskräfte etc.), sind seltener.<br />

Angesichts <strong>der</strong> aussagekräftigen Ergebnisse des Gesundheitsmonitors sollten diese<br />

jedoch stärker forciert werden.


7<br />

Beschwerden österreichischer Arbeitnehmer<br />

Kreuzschmerzen,<br />

Probleme mit Rücken<br />

Muskelverspannungen<br />

Nacken-, Schulterbereich<br />

Kopfschmerzen, Migräne<br />

Erschöpfung, Mattigkeit etc.<br />

Einschlaf-,<br />

Durchschlafstörungen<br />

Nervosität, Zerfahrenheit<br />

Magenbeschwerden<br />

Schmerzen in den Beinen<br />

(Krampfa<strong>der</strong>n)<br />

Verdauungsbeschwerden<br />

Konzentrationsstörungen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

8<br />

11<br />

16<br />

23<br />

23<br />

27<br />

28<br />

28<br />

28<br />

27<br />

31<br />

36<br />

36<br />

40<br />

47<br />

50<br />

58<br />

56<br />

57<br />

56<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Beschwerden (in %)<br />

Rückführung auf die Arbeit (Basis: Betroffene; in %)<br />

Basis Ö: n=8.508


8 Beschwerden österreichischer Arbeitnehmer<br />

Augenprobleme (Brennen,<br />

Jucken, Allergien)<br />

hoher Blutdruck<br />

Beeinträchtigung d.<br />

Sehvermögens<br />

starkes Herzklopfen, -<br />

rasen, Druck auf <strong>der</strong> Brust<br />

Hautausschläge, Juckreiz<br />

etc.<br />

Atembeschwerden,<br />

Kurzatmigkeit, Asthma<br />

chronischer Husten<br />

Beeinträchtigungen d.<br />

Hörvermögens<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

7<br />

9<br />

12<br />

15<br />

14<br />

13<br />

17<br />

16<br />

15<br />

15<br />

14<br />

14<br />

16<br />

19<br />

22<br />

23<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Beschwerden (in %)<br />

Rückführung auf die Arbeit (Basis: Betroffene; in %)<br />

Basis Ö: n=8.508


9 Beschwerden im Gesundheitswesen I<br />

Pflegeberufe Ärzte / medizinische Assistenz<br />

Kreuzschmerzen,<br />

Probleme mit Rücken<br />

Muskelverspannungen<br />

Nacken-, Schulterbereich<br />

Kopfschmerzen, Migräne<br />

Erschöpfung, Mattigkeit etc.<br />

Einschlaf-,<br />

Durchschlafstörungen<br />

Nervosität, Zerfahrenheit<br />

Magenbeschwerden<br />

Schmerzen in den Beinen<br />

(Krampfa<strong>der</strong>n)<br />

Verdauungsbeschwerden<br />

Konzentrationsstörungen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 0 80 10 90 20100 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

6<br />

8<br />

17<br />

23<br />

27<br />

27<br />

27<br />

29<br />

33<br />

39<br />

40<br />

46<br />

46<br />

51<br />

57<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Beschwerden (in %)<br />

Rückführung auf die Arbeit (Basis: Betroffene; in %)<br />

65<br />

68<br />

68<br />

72<br />

76<br />

13<br />

15<br />

18<br />

21<br />

20<br />

20<br />

27<br />

31<br />

31<br />

30<br />

33<br />

38<br />

40<br />

42<br />

48<br />

50<br />

54<br />

53<br />

67<br />

71<br />

Basis Pflegeberufe: n=174<br />

Basis Ärzte/med. Ass.: n= 75


10 Beschwerden im Gesundheitswesen II<br />

Pflegeberufe Ärzte / medizinische Assistenz<br />

Augenprobleme (Brennen,<br />

Jucken, Allergien)<br />

hoher Blutdruck<br />

Beeinträchtigung d.<br />

Sehvermögens<br />

starkes Herzklopfen, -<br />

rasen, Druck auf <strong>der</strong> Brust<br />

Hautausschläge, Juckreiz<br />

etc.<br />

Atembeschwerden,<br />

Kurzatmigkeit, Asthma<br />

chronischer Husten<br />

Beeinträchtigungen d.<br />

Hörvermögens<br />

0 10 20 30 40 50 60 070 1080 20 90 30 100 40 50 60 70 80 90 100<br />

5<br />

10<br />

9<br />

9<br />

10<br />

12<br />

15<br />

14<br />

16<br />

18<br />

18<br />

19<br />

19<br />

18<br />

31<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Beschwerden (in %)<br />

Rückführung auf die Arbeit (Basis: Betroffene; in %)<br />

3<br />

6<br />

6<br />

9<br />

9<br />

10<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

14<br />

16<br />

20<br />

20<br />

Basis Pflegeberufe: n=174<br />

Basis Ärzte/med. Ass.: n= 75


11<br />

Beschwerden im Gesundheitswesen II<br />

Handelsangestellte Beschäftigte in <strong>der</strong> Industrie<br />

Kreuzschmerzen,<br />

Probleme mit Rücken<br />

Muskelverspannungen<br />

Nacken-, Schulterbereich<br />

Kopfschmerzen, Migräne<br />

Erschöpfung, Mattigkeit etc.<br />

Einschlaf-,<br />

Durchschlafstörungen<br />

Nervosität, Zerfahrenheit<br />

Magenbeschwerden<br />

Schmerzen in den Beinen<br />

(Krampfa<strong>der</strong>n)<br />

Verdauungsbeschwerden<br />

Konzentrationsstörungen<br />

0 10 20 30 40 50 60 070 1080 2090 30100 40 50 60 70 80 90 100<br />

3<br />

2<br />

14<br />

14<br />

16<br />

20<br />

25<br />

24<br />

27<br />

29<br />

32<br />

36<br />

35<br />

45<br />

47<br />

49<br />

51<br />

52<br />

55<br />

61<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Beschwerden (in %)<br />

Rückführung auf die Arbeit (Basis: Betroffene; in %)<br />

7<br />

10<br />

13<br />

15<br />

15<br />

17<br />

19<br />

21<br />

20<br />

26<br />

26<br />

28<br />

32<br />

33<br />

40<br />

47<br />

53<br />

55<br />

58<br />

60<br />

Basis Handelsang.: n= 282<br />

Basis Ind.beschäftigte: n= 201


12<br />

Beschwerden im Gesundheitswesen II<br />

Handelsangestellte Beschäftigte in <strong>der</strong> Industrie<br />

Augenprobleme (Brennen,<br />

Jucken, Allergien)<br />

hoher Blutdruck<br />

Beeinträchtigung d.<br />

Sehvermögens<br />

starkes Herzklopfen, -<br />

rasen, Druck auf <strong>der</strong> Brust<br />

Hautausschläge, Juckreiz<br />

etc.<br />

Atembeschwerden,<br />

Kurzatmigkeit, Asthma<br />

chronischer Husten<br />

Beeinträchtigungen d.<br />

Hörvermögens<br />

0 10 20 30 40 50 60 0 10 70 20 80 30 90 100 40 50 60 70 80 90 100<br />

3<br />

5<br />

6<br />

6<br />

10<br />

8<br />

8<br />

11<br />

11<br />

11<br />

11<br />

13<br />

15<br />

17<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Beschwerden (in %)<br />

Rückführung auf die Arbeit (Basis: Betroffene; in %)<br />

6<br />

10<br />

10<br />

14<br />

13<br />

13<br />

13<br />

12<br />

15<br />

14<br />

16<br />

19<br />

21<br />

20<br />

25<br />

Basis Handelsang.: n= 282<br />

Basis Ind.beschäftigte: n= 201


13 Beschwerden häufiger bei belasteten Personen I<br />

Belastung durch…<br />

Vorgesetzten<br />

hoher Blutdruck<br />

Verdauungsberschwerden<br />

Kreuzschmerzen<br />

Arbeitskollegen<br />

hoher Blutdruck<br />

Verdauungsberschwerden<br />

Kreuzschmerzen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

15<br />

16<br />

24<br />

25<br />

34<br />

36<br />

42<br />

44<br />

53<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

55<br />

Auftreten bei Belastung (in %)<br />

Auftreten bei keiner Belastung (in %)<br />

79<br />

78<br />

Basis Gesamt: n=8.508


14 Beschwerden häufiger bei belasteten Personen II<br />

Belastung durch…<br />

Zeitdruck<br />

hoher Blutdruck<br />

Verdauungsberschwerden<br />

Kreuzschmerzen<br />

ständige<br />

Kontrolle<br />

hoher Blutdruck<br />

Verdauungsberschwerden<br />

Kreuzschmerzen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

13<br />

16<br />

21<br />

25<br />

25<br />

30<br />

35<br />

38<br />

48<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

55<br />

70<br />

Auftreten bei Belastung (in %)<br />

Auftreten bei keiner Belastung (in %)<br />

73<br />

Basis Gesamt: n=8.508


15 Betroffene nach Arbeitszufriedenheit<br />

AK-INDEX<br />

gering<br />

25% niedrigste<br />

AK-I-Werte<br />

<strong>2.</strong> Quartil 3. Quartil<br />

hoch<br />

25% höchste<br />

AK-I-Werte<br />

relatives Risiko<br />

(1.:4. Quartil)<br />

Differenz<br />

niedrigste und<br />

höchste AK-I-<br />

Werte<br />

n 1.690 1.690 1.706 1.578 - -<br />

hoher Blutdruck 28 19 13 9 3,11 19 %<br />

Verdauungsbeschwerden 43 30 22 15 2,87 28 %<br />

Kreuzschmerzen, Probleme mit Rücken 72 63 49 35 2,06 37 %<br />

Muskelverspannungen Nacken-, Schulterbereich 69 62 52 36 1,92 33 %<br />

Kopfschmerzen, Migräne 64 51 46 35 1,83 29 %<br />

Nervosität, Zerfahrenheit 48 35 24 15 3,20 33 %<br />

Basis Gesamt: n=8.508


16 Psychische Empfindensbeeinträchtigungen I<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5 6<br />

5 5<br />

6<br />

33<br />

26<br />

36<br />

38<br />

25<br />

30<br />

44<br />

18<br />

32<br />

60<br />

14<br />

21<br />

Unfähig abzuschalten Gefühl <strong>der</strong><br />

Erschöpfung<br />

58<br />

26<br />

10<br />

5<br />

57<br />

26<br />

12<br />

Gefühl <strong>der</strong><br />

Überlastung<br />

3 5<br />

4<br />

31<br />

19<br />

42<br />

19<br />

27<br />

21<br />

36 26<br />

21<br />

18<br />

47 47 47<br />

34<br />

39<br />

Depression Gereiztheit Gefühl <strong>der</strong><br />

Sinnleere<br />

keine Belastung geringe Belastung mäßige bis starke Belastung sehr starke Belastung<br />

4<br />

9<br />

14<br />

36<br />

13<br />

37<br />

Basis Ö: n=8.508<br />

Basis OÖ: n=1.478


17<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beeinträchtigungen<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Psychische Empfindensbeeinträchtigungen II<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

9<br />

11<br />

11<br />

13<br />

15<br />

17<br />

17<br />

17<br />

19<br />

22<br />

21<br />

29<br />

Mäßige bis starke<br />

Empfindensbeeinträchtigungen<br />

Österreich<br />

Oberösterreich<br />

Gemessen wurden 5<br />

Kategorien:<br />

1. unfähig abzuschalten<br />

<strong>2.</strong> Gefühl <strong>der</strong> Erschöpfung<br />

3. Depression<br />

4. Gereiztheit<br />

5. Gefühl <strong>der</strong> Sinnleere<br />

Basis Ö: n=8.508<br />

Basis OÖ: n=1.478


18 Psychische Empfindensbeeinträchtigungen III<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beeinträchtigungen<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

4<br />

11<br />

11<br />

29<br />

26<br />

22<br />

19<br />

26<br />

17<br />

17<br />

16<br />

17<br />

19<br />

13<br />

18<br />

11<br />

10<br />

14<br />

9<br />

9<br />

6<br />

7<br />

8<br />

13<br />

15<br />

17<br />

22<br />

32<br />

37<br />

36<br />

Mäßige bis starke<br />

Empfindensbeeinträchtigungen<br />

Gesamt<br />

Pflege-berufe<br />

Ärzte/med. Assistenz<br />

Handels-angestellte<br />

Beschäftigte in <strong>der</strong> Industrie<br />

Gemessen wurden 5<br />

Kategorien:<br />

1. unfähig abzuschalten<br />

<strong>2.</strong> Gefühl <strong>der</strong> Erschöpfung<br />

3. Depression<br />

4. Gereiztheit<br />

5. Gefühl <strong>der</strong> Sinnleere<br />

Basis Gesamt: n=8.508<br />

Basis Pflegebrufe: n= 172<br />

Basis Ärzte: n= 73<br />

Basis Handelsang.: n= 282<br />

Basis Ind.beschäftigte: n= 201


19 Belastungen in <strong>der</strong> Arbeit wirken sich auf die Seele aus<br />

Belastung durch…<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Vorgesetzten<br />

Arbeitskollegen<br />

Gesamt Zeitdruck<br />

Gesamt<br />

10<br />

0<br />

5<br />

33<br />

26<br />

36<br />

18 18<br />

49<br />

14<br />

19<br />

45<br />

14<br />

23<br />

9<br />

47<br />

24<br />

20<br />

5<br />

44<br />

18<br />

32<br />

Vorgesetzten<br />

18<br />

59<br />

11<br />

12<br />

Arbeitskollegen<br />

Unfähig abzuschalten Gefühl <strong>der</strong> Erschöpfung<br />

keine Belastung geringe Belastung mäßige bis starke Belastung sehr starke Belastung<br />

18<br />

56<br />

10<br />

16<br />

Zeitdruck<br />

8<br />

59<br />

16<br />

17<br />

Basis Ö: n=8.508


20 Positiv-Indikatoren <strong>der</strong> Gesundheit<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7 7<br />

8<br />

17<br />

28<br />

49<br />

Soziale<br />

Partizipation<br />

23<br />

32<br />

38<br />

27<br />

33<br />

34<br />

31<br />

12<br />

26<br />

31<br />

40<br />

22<br />

38<br />

32 31 32<br />

24 22<br />

Soziale<br />

Orientierung<br />

11<br />

Wachstumsbedürfnis<br />

16<br />

4<br />

3<br />

25 29<br />

38<br />

31<br />

9<br />

37<br />

35<br />

9<br />

47<br />

34<br />

16<br />

36<br />

29<br />

20 19<br />

Wohlbefinden Selbstwirksamkeit Sinnfindung im<br />

Leben<br />

sehr hoch eher hoch eher gering sehr gering<br />

10<br />

20<br />

45<br />

23<br />

11<br />

Basis Ö: n=8.508<br />

Basis OÖ: n=1.478


21 Arbeiten trotz Krankheit<br />

Gesamt<br />

Pflegeberufe<br />

Ärzte<br />

Handelsangestellte<br />

Beschäftigte in <strong>der</strong><br />

Industrie<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

25<br />

36<br />

41<br />

41<br />

48<br />

Basis trotz Krankheit gearbeitet: n=7.862<br />

Basis Pflegebrufe: n= 172<br />

Basis Ärzte: n= 73<br />

Basis Handelsang.: n= 282<br />

Basis Ind.beschäftigte: n= 201


22 Arbeiten trotz Krankheit – Motive<br />

Pflichtgefühl gegenüber<br />

den Kolleginnen und<br />

Kollegen<br />

die Arbeit bleibt sonst<br />

liegen<br />

hatte keine Vertretung,<br />

niemand sonst konnte<br />

Arbeit erledigen<br />

Angst vor<br />

Konsequenzen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

6<br />

12<br />

14<br />

15<br />

18<br />

21<br />

23<br />

24<br />

22<br />

26<br />

25<br />

30<br />

32<br />

36<br />

38<br />

48<br />

58<br />

Gesamt<br />

69<br />

71<br />

75<br />

Pflegeberufe<br />

Ärzte / Pflegeberufe<br />

Handelsangestellte<br />

Beschäftigte in <strong>der</strong> Industrie<br />

Basis zumindest einmal krank arbeiten<br />

gegangen: n=3.346<br />

Basis Pflegeberufe: n= 86<br />

Basis Ärzte: n= 31<br />

Basis Handelsang.: n= 106<br />

Basis Ind.beschäftigte: n= 54


23 Arbeiten trotz Krankheit – Folgen<br />

ich war länger krank als<br />

notwendig bzw. normal<br />

war öfter müde und<br />

abgeschlagen, matt<br />

hatte Rückfall<br />

hatte später stärkere<br />

gesundheitliche<br />

Probleme<br />

war bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

unkonzentriert<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

20<br />

25<br />

36<br />

38<br />

47<br />

Basis Folgen des krank zur Arbeit Gehens wahrgenommen: n=692


24 Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Maßnahmen im Betrieb<br />

ergonomische Möbel,<br />

Bürostühle etc.<br />

bereit gestelltes Obst,<br />

Gemüse<br />

berufliches Coaching,<br />

Supervision<br />

Angebote zur<br />

Stressbewältigung<br />

Angebote zum<br />

Zeitmanagement<br />

gar nichts<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

12<br />

10<br />

9<br />

9<br />

12<br />

16<br />

16<br />

15<br />

14<br />

32<br />

45<br />

61<br />

vorhanden<br />

gewünscht<br />

Basis Maßnahmen im Betrieb vorhanden: n=6.163


25 Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Maßnahmen (Führungskräfte)<br />

Weiterbildung zum Ausbau <strong>der</strong>…<br />

fachlichen Kompetenzen<br />

Führungskompetenzen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

41<br />

49<br />

Basis Führungskräfte: n=819


26 Verantwortung für die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

von <strong>der</strong> Unternehmensleitung,<br />

Bereichsleitung, Vorgesetzten<br />

vom Betriebsrat<br />

von den Mitarbeitern<br />

von <strong>der</strong> Betriebsärztin<br />

von <strong>der</strong> Gewerkschaft<br />

von <strong>der</strong> <strong>Arbeiterkammer</strong><br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

3<br />

7<br />

11<br />

22<br />

31<br />

75<br />

Basis Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im Betrieb vorhanden: n=<strong>2.</strong>415


27 Persönlicher Nutzen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

24 56 15 1 4<br />

sehr hoch eher hoch eher gering sehr gering keine Angabe<br />

Basis Ö: n=<strong>2.</strong>159


28 Formen von Gesundheitsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen<br />

Maßnahmen, die das Verhalten <strong>der</strong> Mitarbeiter zu gesün<strong>der</strong>em Leben beeinflussen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

32 39 16 3 2 8<br />

sehr wichtig Note 2 Note 3 Note 4 gar nicht wichtig keine Angabe<br />

Maßnahmen, die für gesundheitsför<strong>der</strong>liche Arbeitsbedingungen sorgen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

25 39 22 2 3 8<br />

sehr wichtig Note 2 Note 3 Note 4 gar nicht wichtig keine Angabe<br />

Basis Ö: n=6.163


Arbeitswelt im Spannungsfeld<br />

zwischen psychischer Wohltat<br />

und Belastung<br />

Werner Schöny<br />

Zweites Gesundheitssymposium<br />

Linz 21.4.2010


Was bedeutet die Arbeit eigentlich für uns?<br />

Ist sie nur Mittel zum Zweck ?<br />

Wäre das Leben viel schöner , wenn wir<br />

nicht arbeiten müßten?


Was macht die Arbeit attraktiv für uns ?<br />

Was verleidet sie uns ?<br />

Kennt nicht je<strong>der</strong> beides ?


Viele Fragen<br />

Viele Antworten ?<br />

Stellen sich diese Fragen wirklich ?


Arbeit bedeutet :<br />

� Regelmäßige Tagesstruktur<br />

� Soziale Kontakte ( in <strong>der</strong> Regel)<br />

� Finanzielle Unabhängigkeit<br />

� Selbstwertgefühl ( ?? )<br />

� Erlebnisse


Kurier, Sa. 13. Februar 2010


OÖ Nachrichten Sa, 20. März 2010


Ärzte Woche, Do. 11. März 2010


Wenn das alles funktioniert dann :<br />

� Führt das sicherlich zu einer gewissen<br />

Zufriedenheit<br />

� Schafft Sinn im Leben<br />

� Ermöglicht das Bilden von Netzwerken<br />

� Ermöglicht das Schaffen von Werten und die<br />

Teilhabe am „Konsumentendasein“


Aber !<br />

� Wenn <strong>der</strong> Arbeitsplatz/die Arbeit nicht paßt<br />

� Wenn man keine Arbeit hat<br />

� Wenn die Kollegenschaft irritierend ist<br />

� Wenn es unsicher ist , daß man den Arbeitplatz<br />

behalten kann<br />

� Wenn die Bezahlung unzureichend ist<br />

� Wenn die Belastung zu groß ist<br />

� Wenn . . .


ARZT & PRAXIS, Februar 2010


Viele Menschen sind von diesen<br />

„Wenns“ betroffen<br />

� Dann ist von Wohltat keine Rede<br />

� Dann führt(kann führen) Arbeit zu Belastung ,<br />

Angst und Krankheit


Es entstehen Phänomene wie<br />

� Frustration<br />

� Angst<br />

� Aggression<br />

� Verzweiflung<br />

� Körperliche Beschwerden<br />

� Mobbing<br />

� Burn Out<br />

� Bore Out<br />

� Depression


Chef Info Ausgabe 2/2010


Einige Zahlen<br />

� Je<strong>der</strong> Dritte kommt mit psychischen o<strong>der</strong>psychosomatischen<br />

beschwerden in die Arztpraxis<br />

� 9% <strong>der</strong> Österr.Bevölkerung leidet an Angst- und Depressionszuständen<br />

� Etwa 500.000 Österreicher sind von „ Burn Out „ betroffen<br />

� Etwa zwei Millionen Krankheitstage gehen dadurch verloren<br />

� Zahl <strong>der</strong> Frühpensionen aus psychischen Krankheitsgründen steigt<br />

dramatisch<br />

� EU weit etwa 136,2 Milliarden EU Kosten durch Arbeitausfälle<br />

� Stress ist zweithäufigstes arbeitsbedingtes Gesundheitsproblem


� Rund 9% <strong>der</strong> österr. Bevölkerung bereits an chronischen<br />

Angstzuständen und Depressionen gelitten haben?<br />

� Rund 2 Millionen Arbeitstage durch Burnout verloren gehen?<br />

� Je<strong>der</strong> 5. in seinem Leben einmal an einer Depression erkrankt?<br />

� Menschen mit psychischen Erkrankungen eine um etwa<br />

20 Jahre verkürzte Lebenserwartung haben?<br />

� Von 400.000 behandlungsbedürftigen Depressionen in <strong>der</strong><br />

österr. Gesamtbevölkerung auszugehen ist, aber nur 30-35%<br />

davon ärztlich diagnostiziert wurden?<br />

� Psychische Erkrankungen als zweithäufigste Ursache für<br />

Arbeitsunfähigkeit gelten?<br />

Ärztekammer für Wien Jänner 2010


Wer ist beson<strong>der</strong>s betroffen ?<br />

� Dienstleister ( beson<strong>der</strong>s Gesundheits-und<br />

Sozialberufe<br />

� Lehrer<br />

� Schüler<br />

� Manager<br />

� Von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen<br />

� Arbeitslose<br />

� Wer eigentlich nicht ?


Neues Volksblatt,<br />

Mi. 24. Februar 2010<br />

Kurier, Sa. 20. Februar 2010<br />

OÖ Nachrichten,<br />

Mi. 24. Februar 2010


Kurier, Sa. 20. Februar 2010


Kronenzeitung


Ärzte<br />

� Stehen unter extrem hohem Druck<br />

� Haben oft beson<strong>der</strong>s hohe Motivation und<br />

Ansprüche an sich<br />

� Belastung – vor allem hinsichtlich Bürokratie<br />

und rechtlicher Folgen-steigt enorm<br />

� Übergehen Warnsymptome häufig<br />

� Haben hohe Suicidraten


Ärztekammer für Wien<br />

Ärztekammer für Wien Jänner 2010


Ärzte Woche<br />

Do, 18. März 2010


OÖ Nachrichten, Mi 24. März 2010<br />

Kronenzeitung, Sa. 27. März 2010


Gesün<strong>der</strong> Leben


Ärztewoche, Do. 4. März 2010


Fakten<br />

Burnout<br />

� Zustand <strong>der</strong> totalen Erschöpfung<br />

� Auslöser Leistungsdruck in <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

� von <strong>der</strong> Leistungsbereitschaft zur<br />

Überfor<strong>der</strong>ung


Warum Mythos Burnout?<br />

� Kaum gesicherte Daten zur Prävalenz von Burnout<br />

� Burnout - eine Modediagnose?<br />

� Burnout ist keine klassifizierte Diagnose<br />

� Burnout ist immer ein Bündel von mehreren Symptomen, das<br />

von Person zu Person sehr unterschiedlich ausgeprägt ist<br />

� Burnout wird häufig erst über an<strong>der</strong>e Erkrankungen erkannt:<br />

Depression, Schlafstörungen, Psychosomatische<br />

Erkrankungen...


„Gesicherte Zahlen“<br />

� Umfrage-Studie von Seco, Schweiz:<br />

� 12% <strong>der</strong> befragten ArbeitnehmerInnen befinden sich<br />

in einem fortgeschrittenen Zustand von Burnout<br />

� 18% hingegen sagen, dass sie sich nie gestresst<br />

fühlen<br />

� Relevante Zielgruppe: 70% <strong>der</strong> Befragten berichten<br />

darüber, Stress zu können - diese Zielgruppe<br />

verursacht 72% <strong>der</strong> Kosten für Stress<br />

(Selbstmedikation, Krankenstände, Arztbesuche...)


Stress ist das zweithäufigste arbeitsbedingte<br />

Gesundheitsproblem (28 % <strong>der</strong> EU-AN)<br />

Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (2002)<br />

• 55,9% <strong>der</strong> oö Beschäftigten stellen eine Zunahme <strong>der</strong><br />

psychischen Belastungen fest<br />

• Körperliche Belastungen blieben gleich bzw. sind<br />

zurückgegangen<br />

• Beson<strong>der</strong>s Frauen und ältere Beschäftigte (ab 45<br />

Jahren beson<strong>der</strong>s ab 51) sind psychisch belastet<br />

• Diese Beschäftigten sind häufiger im Krankenstand und<br />

wollen auch weniger lang in Arbeit bleiben<br />

Quelle: IBE-Studie „ProdAKTIV Ageing“, 2003 (Veröffentlicht im November 2003)<br />

30


Betriebe konfrontiert mit:<br />

� Weniger Personal bei gleichem Betriebsergebnis<br />

� Verstärkte Personalselektion<br />

� Neue Arbeitsformen (z.T. Teilzeit)<br />

� Unsichere Arbeitslage (befristete, ungebundene<br />

Arbeitsverhältnisse)<br />

� Erhöhte Mobilitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

� Fehlende Rückmeldung und Unterstützung<br />

� Zeitdruck<br />

� Permanente Überfor<strong>der</strong>ung


Folgen<br />

Psychische Gesundheit bewirkt für den<br />

Betrieb:<br />

� Starke Identität<br />

� Große Flexibilität<br />

� Verantwortungsbewusstsein wird unterstützt<br />

� Selbstachtung wird gesteigert<br />

� Entwicklung wird geför<strong>der</strong>t<br />

� Stabilität wird geför<strong>der</strong>t<br />

� För<strong>der</strong>ung sozialer Aktivität


Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigungen<br />

� Über-, Unterfor<strong>der</strong>ung<br />

� Angst vor Arbeitsplatzverlust<br />

� Kommunikationsbarrieren<br />

� Termindruck


Folgen<br />

Beeinträchtigung bedeutet:<br />

� Unzufriedenheit<br />

� Ängste<br />

� Traurigkeit<br />

� Antriebslosigkeit und Leistungsverlust<br />

� Keine Initiative<br />

� Soziale Isolation


Folgen<br />

Psychische Erkrankungen<br />

� Häufig<br />

� Spät erkannt und übersehen<br />

� Nicht anerkannt<br />

� Unzureichend behandelt<br />

� Daher oft Neigung zur Chronifizierung<br />

� Durch Überlastung und Stress ausgelöst


Folgen<br />

Merkmale <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

� Qualifikation<br />

� Motivation<br />

� Gesundheitszustand<br />

� Training, Erfahrung<br />

� Anlagen, Konstitution<br />

� Ausbildung


Folgen<br />

Häufige Belastungen am Arbeitsplatz<br />

� Zeitdruck<br />

� Lärm<br />

� Hohe Verantwortlichkeit<br />

� Nachtarbeit<br />

� Mitarbeiter- und Vorgesetztenverhalten


Folgen<br />

Häufige private Belastungen<br />

� Familiäre Probleme<br />

� Persönliche Sorgen<br />

� Finanzielle Sorgen<br />

� Krankheiten<br />

� Nebentätigkeiten


Prävention<br />

Burnout ist eine Entwicklung, die<br />

vorhersehbar ist und bei <strong>der</strong> gegengesteuert<br />

werden kann!


Fakten<br />

Symptome<br />

� Zunehmende Erschöpfung<br />

� Schlafstörungen<br />

� Gereiztheit<br />

� Panikattacken<br />

� Nie<strong>der</strong>geschlagenheit<br />

� Sexuelle Unlust<br />

� Sozialer Rückzug<br />

� Alkohol- o<strong>der</strong> Medikamentenmissbrauch


3 Phasen<br />

1. Phase – Aggression und Aktivität<br />

(Kampf)<br />

� geringer Leidensdruck<br />

� kann viele Jahre dauern<br />

� Sarkasmus, Zynismus, große<br />

Geschäftigkeit<br />

� Verleugnen eigener Bedürfnisse


3 Phasen<br />

<strong>2.</strong> Phase – Flucht und Rückzug<br />

� Unzufriedenheit steigt<br />

� Leistungsfähigkeit sinkt<br />

� Selbstschutz durch Distanz zu an<strong>der</strong>en<br />

� körperliche Symptome, Panikattacken


3 Phasen<br />

3. Phase – Isolation und Passivität<br />

(Erstarrung und Lähmung)<br />

� großer Leidensdruck<br />

� Entstehen von Süchten: Alkohol,<br />

Medikamente, Drogen, Tabak<br />

� Depressionen, Panikattacken<br />

� existenzielle Verzweiflung, Suizidgefahr


Phase 1: Erhöhter<br />

Einsatz und<br />

Engagement<br />

Ehrgeiz / Aggression - Aktivität<br />

Leitsymptom: Ehrgeiz, später<br />

Ärger<br />

Phase 2: Flucht &<br />

Rückzug<br />

Leitsymptom ist die Furcht es<br />

nicht mehr zu schaffen!<br />

Distanz zu an<strong>der</strong>en und zu sich<br />

selbst!<br />

Geringe Selbstwahrnehmung<br />

Phase 3: Isolation &<br />

Passivität<br />

Führt zu Lähmung!<br />

Leidensdruck steigt -<br />

professionelle Hilfe wird gesucht!<br />

Suchtpotential steigt<br />

Körper Emotionen Verhalten<br />

Zunächst Erschöpfung<br />

Zunehmend Banalinfektionen<br />

Vermehrte Krankenstände<br />

„Bandscheibevorfall“<br />

Enge in <strong>der</strong> Brust<br />

Panikattacken<br />

Müdigkeit, Schlafstörungen<br />

Muskelschmerzen<br />

Rückenschmerzen<br />

Schwindel<br />

Abnahme <strong>der</strong> sexuellen Lust<br />

Tinnitus<br />

Übelkeit<br />

Verdauungsprobleme<br />

Zähneknirschen<br />

Emotionale Erschöpfung<br />

Gefühl <strong>der</strong> Unentbehrlichkeit<br />

+ zu wenig Zeit zu haben!<br />

Angst, Unsicherheit aber auch<br />

Kick!<br />

Gereiztheit,<br />

Stimmungsschwankungen,<br />

Ungeduld, tlw. Misstrauen<br />

Gefühl, permanent, zu wenig<br />

Zeit zu haben<br />

Abstumpfen, Arbeitsunlust,<br />

Bitterkeit, starke Erschöpfung<br />

Gefühl, ausgebeutet zu<br />

werden!<br />

Innere Leere,<br />

Überfor<strong>der</strong>ungsgefühl, Verlust<br />

des Idealismus, depressive<br />

Episoden, Schuld- und<br />

Versagensgefühle<br />

Einsamkeit<br />

Existentielle Verzweiflung<br />

Hilflosigkeit<br />

Depression, Selbstmordideen<br />

Hoffnungslosigkeit, Leere<br />

Starker, überhöhter Einsatz<br />

Arbeit auch in <strong>der</strong> Freizeit<br />

Eigene Bedürfnisse werden<br />

verleugnet, zurückgestellt<br />

Distanz zu an<strong>der</strong>en (Klientel<br />

aber auch Privatkontakte) und<br />

auch zu sich selbst - Bedürfnis<br />

nach Ruhe & Schutz<br />

Mitmenschlichkeit & Empathie �<br />

Partnerschaftsprobleme<br />

Verän<strong>der</strong>ungswi<strong>der</strong>stände<br />

„Dienst nach Vorschrift“<br />

Bewegung im Übermaß o<strong>der</strong><br />

minimiert!<br />

Verstärktes Suchtverhalten<br />

(Sehnsucht, wie<strong>der</strong> etwas<br />

empfinden zu können)<br />

Krankenstände hoch<br />

Ausschließlich „Dienst nach<br />

Vorschrift“<br />

Absoluter Rückzug, desolate<br />

Partnerschaft,kaum Hobbies<br />

o<strong>der</strong> Freundschaften


Wesentliche Kriterien zur<br />

Burnout-Erkennung<br />

� Es muss eine Kombination aus mehreren<br />

Symptome vorliegen<br />

� Es muss eine Verän<strong>der</strong>ung zum früheren<br />

Verhalten vorliegen<br />

� Die Symptome müssen über einen längeren<br />

Zeitraum auftreten - die Intensität wird stärker,<br />

die Symptome werden sichtbarer


Rollenkonflikte<br />

und -unsicherheit<br />

Emotionale<br />

Schwerstarbeit<br />

Unvorhersehbarkeit<br />

Kritische Handlungsepisoden:<br />

„gerade noch gut gegangen“<br />

Mangelnde soziale<br />

Unterstützung<br />

„Auswegslose Fallen-<br />

Situationen“<br />

Organisationale Einflussfaktoren<br />

Keine Entscheidungs- und<br />

Handlungsspielräume<br />

verantwortlich aber<br />

machtlos<br />

Bewährungsproben ohne<br />

Pause<br />

Permanenter<br />

Zeitdruck<br />

Führungs- und<br />

Leistungskultur<br />

Ziele, Wünsche, Motive<br />

bleiben erfolglos<br />

Mangel an Wertschätzung,<br />

Feedback und Anerkennung


Hoher Ehrgeiz und<br />

Leistungsbereitschaft<br />

Verleugnung und<br />

Verdrängung von Stress-<br />

und Überdruss-Signalen<br />

Hohe<br />

Erfolgsbedürfnisse<br />

Unrealistische<br />

Erwartungen<br />

Unsicherheit, Neigung<br />

zu Sorgen,<br />

unheilvollen<br />

Vorstellungen<br />

Persönliche Einflussfaktoren<br />

Hoch gestellte<br />

und rigide Ziele<br />

Äußere Stärke und innerer<br />

Hunger nach Anerkennung<br />

Schwächen werden nicht<br />

zugegeben<br />

Glaubensätze und<br />

Einstellungen<br />

Autonomieverlust,<br />

Kontrollverlust, Opferrolle<br />

Eigene Wünsche und<br />

Bedürfnisse werden geleugnet<br />

und zur Seite geschoben<br />

Mangel an Feedback<br />

und Anerkennung


Die Kennzeichen von Burnout<br />

� Anhaltende Erschöpfung: körperlich und emotional<br />

� Distanzierung / Rückzug / Depersonalisation<br />

� Von KlientInnen, KundInnen, MitarbeiterInnen<br />

� Von <strong>der</strong> Arbeit<br />

� Von Privatkontakten, Hobbies<br />

� Zynismus<br />

� Aggression / Depression<br />

� Negative Grundeinstellung<br />

� Leistungsunzufriedenheit und das Gefühl, dass die eigene<br />

Arbeit sinnlos geworden ist


Alkohol<br />

Alkohol<br />

� 350000 Personen in Österreich alkoholkrank<br />

� 300000 akut gefährdet, sich ein<br />

Suchtverhalten anzueignen


Alkohol<br />

Alkohol am Arbeitsplatz<br />

� 5-10 Prozent <strong>der</strong> MitarbeiterInnen haben<br />

Alkoholproblem und bringen nur 75 Prozent<br />

Leistung<br />

� Tägl. Schaden durch Alkoholmissbrauch in<br />

Österreich ca. 6 Mio. Euro<br />

� 25 Prozent <strong>der</strong> Arbeitsunfälle gehen auf Alkohol<br />

zurück<br />

� 40 Prozent aller tödlichen Unfälle gehen auf Alkohol<br />

zurück


Burnout-Prävention und Intervention beginnt<br />

immer mit <strong>der</strong> Überwindung <strong>der</strong> Sprachlosigkeit!<br />

� Thematisierung & Sensibilisierung auf allen Ebenen<br />

� Commitment von Management und Führungskräften<br />

� Beson<strong>der</strong>e Interventionen für Führungskräfte<br />

� Ausdauer & Geduld und positive Beispiele<br />

� Burnoutpräventive Gestaltung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

und Strukturen<br />

� Klare Abläufe und Interventionskette im Anlassfall


Thematisierung & Sensibilisierung<br />

� Wissen über Burnout, Stress, psychosoziale Gesundheit zur<br />

Verfügung stellen<br />

� Reflexion <strong>der</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>nden und gesundheitsschädigenen<br />

Arbeitsbedingungen<br />

� Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den eigenen Persönlichkeitsanteilen:<br />

� Wo gehe ich über die Grenzen? Mein eigener Leistungsanspruch?<br />

� Glaubenssätze und Werte die meinen Leistungsanspruch begründen<br />

� Biographiearbeit<br />

� Mein eigener Burnout-Status?<br />

� Lebensbalancen: Mein Leben an meinen Werten ausrichten!<br />

� Erlernen von burnoutpräventiven Maßnahmen, die an den 4<br />

Hauptwirkungsrichtungen ansetzen: Verhalten, Körperliches<br />

Wohlbefinden, Emotionale & gedankliche Ebene, Soziale Beziehungen<br />

� Raus aus <strong>der</strong> Opferrolle: Sichtbarmachen <strong>der</strong> „Hebel“ an denen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen stattfinden können!<br />

Achtsamkeit - Innehalten - Neuausrichten!


Transparente Abläufe im Anlassfall<br />

� Transparente Interventionskette für den<br />

Umgang mit Burnout (auf allen Hierarchie-<br />

Ebenen)<br />

� Reduzierung <strong>der</strong> Unsicherheit und <strong>der</strong> Angst<br />

vor Arbeitsplatzverlust<br />

� Schaffung eines Klimas in dem Überfor<strong>der</strong>ung<br />

angesprochen werden darf<br />

� Positive Beispiele schaffen Sicherheit


Psych. Gesundheit<br />

För<strong>der</strong>ung psych. Gesundheit am Arbeitsplatz<br />

� Ruhezeiten (Pausen, Urlaub, Erholung)<br />

� För<strong>der</strong>ung Betriebsklima<br />

� Arbeitsabläufe optimieren (Zeitspielräume, klare<br />

Anweisungen, Tätigkeitsbeschreibungen,<br />

Kompetenzdefinition)<br />

� Handlungsspielräume erweitern<br />

� Entscheidungsmöglichkeiten schaffen<br />

� Arbeit abwechslungsreich und interessant gestalten


Prävention<br />

Personalführung<br />

� Mitarbeitergespräche<br />

� Ansprechpartner definieren<br />

� Klare Anweisungen<br />

� Ausreichende Information<br />

� Mitsprache ermöglichen zB bei<br />

Arbeitsplatzgestaltung, Abläufen, u.ä.


Prävention<br />

Persönliche Möglichkeiten<br />

� Abwechslung<br />

� Eigenen Biorhythmus berücksichtigen<br />

� Realistischen Zeitplan erstellen, Pausen<br />

� Störquellen ausschalten<br />

� Hobbies<br />

� Körperliche Aktivitäten<br />

� Soziale Beziehungen pflegen<br />

� Balance finden, entspannen


Prävention<br />

Selbstvertrauen stärken<br />

� Auf die Stärken schauen<br />

� Von Schwächen nicht zu sehr beeindrucken lassen<br />

- an ihnen arbeiten<br />

� An eigene Ziele, Träume und Fähigkeiten glauben<br />

� Fehler als Chance für Lernen sehen<br />

� Wenn an<strong>der</strong>e dich herabmachen, daran denken,<br />

dass sie verunsichert sind


Ärztekammer für Wien Jänner 2010


Ärztekammer für Wien Jänner 2010


Evaluierung psychischer Belastungen<br />

im Krankenhaus:<br />

Das arbeitspsychologische Vorgehen


Quelle: Die Zeit, 25. Januar 2007


Erwerbstätigkeits-Erwartung<br />

Rentenzugänge von Frauen nach ausgewählten Berufen<br />

Ärztinnen<br />

Apothekerinnen<br />

Bibliothekarinnen<br />

Buchhalterinnen<br />

Unternehmerinnen<br />

Bürofachkräfte<br />

Technikerinnen<br />

Köchinnen<br />

Krankenschwestern<br />

Hilfsarbeiterinnen<br />

Sozialarbeiterinnen<br />

Krankenpflegehelferinnen<br />

Kellnerinnen<br />

Monteurinnen<br />

4,1<br />

4,7<br />

13,6<br />

14,5<br />

14,6<br />

15,1<br />

15,3<br />

37<br />

38,1<br />

39<br />

39,2<br />

40,4<br />

40,4<br />

41,3<br />

Rententritt wegen vermin<strong>der</strong>ter Erwerbsfähigkeit regulärer altersbedingter Renteeintritt<br />

Quelle: VDR, 2002, Berechnungen von Dr. Morschhäuser<br />

95,9<br />

95,3<br />

86,4<br />

85,5<br />

84,9<br />

84,7<br />

84,7<br />

63<br />

61,9<br />

61<br />

60,8<br />

59,6<br />

59,6<br />

58,7


2009: Können Sie sich vorstellen, bis<br />

zum gesetzlichen Rentenalter Ihren<br />

<strong>der</strong>zeitigen Beruf auszuüben?<br />

WILL NICHT; 17%<br />

WEISS NICHT; 51%<br />

JA, kann und will bis<br />

zur regulären Pension<br />

<strong>der</strong>zeitigen Beruf<br />

ausüben ; 17%<br />

KH 2009 (n=47, 2 Stationen; Altersdurchschnitt: 40 J.)<br />

NEIN, kann nicht; 15%<br />

weiß nicht<br />

30%<br />

nein, will nicht<br />

13%<br />

nein, kann nicht<br />

13%<br />

Ja, kann und will<br />

44%<br />

n= 122 MA von 5 ambulanten Pflegediensten in RLP


1. Erkennen<br />

Stufen-Modell ‚Evaluierung<br />

psychischer Belastungen‘<br />

<strong>2.</strong> Beurteilen<br />

3. Verhüten<br />

4. „Neue psychische Gesundheitsüberwachung“<br />

?!<br />

Maßnahmen umsetzen<br />

Vertiefende arbeitspsychologische<br />

Arbeitsanalysen und Erarbeitung von<br />

Arbeitsgestaltungs-vorschlägen<br />

Überblicksverfahren zur Risiko- und<br />

Ressourcenermittlung (IMPULS zur Evaluierung psychischer<br />

Belastungen)


Anlassbezogenes Erkennen und Beurteilen<br />

psychischer Belastungen<br />

Herausfor<strong>der</strong>nde,<br />

bewältigbare Arbeits- und<br />

Organisationsbedingungen<br />

Fehlbelastungen<br />

Starke Beeinträchtigung<br />

Leichte Beeinträchtigung<br />

Wohlbefinden


Steuerungsgruppe<br />

Vorgehen: Anlassbezogene Evaluierung<br />

durch ArbeitspsychologInnen<br />

MA-Information<br />

Arbeitsplatzevaluierung (Gefährdungsbeurteilung)<br />

Beobachtungsanalysen<br />

und<br />

-interviews<br />

Anonyme MA-<br />

Befragung<br />

Maßnahmenentwicklung im MA-Kreis<br />

Steuerungsgruppen-Beschluss <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

Einarbeitung in die Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente<br />

MA-Information<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

Wirkungsüberprüfung<br />

Im Laufe eines Monats<br />

3 Sitzungen


Service-Hinweise<br />

� www.impulstest.at<br />

� Liste <strong>der</strong> ArbeitspsychologInnen in<br />

Österreich über<br />

– Berufsverband <strong>der</strong> Österr. PsychologInnen<br />

(http://www.boep.or.at/awo/ap/ap.htm)<br />

– Gesellschaft kritischer PsychologInnen<br />

(http://www.google.at/url?sa=t&source=web&oi=revisions_result&ct=result&cd=2&ved=<br />

0CAkQhgIwAQ&url=http%3A%2F%2Fwww.gkpp.at%2Fdoc%2Fliste%2520arbpsy%25<br />

20zertifiziert.xls&rct=j&q=liste+<strong>der</strong>+Arbeitspsychologi&ei=9kG7S53IA9OOOIaR_ZAI&u<br />

sg=AFQjCNGrPx2ySsYGjxVH80C0ib3P9z95HQ)


EVALUIERUNG PSYCHISCHER<br />

BELASTUNGEN<br />

Im LKH Freistadt


2<br />

ANLASS<br />

� Besuch des Arbeitsinspektorates<br />

� Überprüfung <strong>der</strong> Sicherheits- und<br />

Gesundheitsschutzdokumente<br />

� Das AI stellt eine unzureichende Auflistung<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen fest, die zur<br />

Gefahrenverhütung ergriffen wurden.<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


3<br />

Gesundheitsschutzdokument<br />

Bettenstation – Psychische Belastung<br />

� Beschreibung:<br />

� Streß und Ermüdung<br />

� Unkoordinierte Organisationsformen und<br />

Spannungen bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

� Konfliktpotential – Patient – Arzt – Angehörige<br />

� Überlastung durch plötzlich erhöhten Arbeitsanfall<br />

� Überlastung durch ständigen Umgang mit<br />

Leidenden, Schwerkranken, Sterbenden<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


4<br />

Gesundheitsschutzdokument<br />

Verhaltensmaßnahmen<br />

� Optimierung des Routineablaufes<br />

� Einhaltung <strong>der</strong> zulässigen Dienstzeiten<br />

� Erprobung neuer Dienstzeitmodelle<br />

� Ausreichen<strong>der</strong> Personalstand<br />

� Anbieten von Supervision<br />

� Harmonisierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit in den<br />

Berufsgruppen<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


5<br />

Was sagt das AI dazu?<br />

� Diese Auflistung <strong>der</strong> Maßnahmen stellt nur<br />

eine allgemeine Zusammenfassung dar.<br />

� Die Evaluierung stammt aus dem Jahr 1999<br />

� Sie sagt nichts über konkrete Maßnahmen<br />

zur Gefahrenverhütung aus.<br />

� Sie beinhaltet keinen zeitlichen Rahmen <strong>der</strong><br />

Umsetzung<br />

� Sie beinhaltet keine Zuständigkeiten<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


6<br />

Was for<strong>der</strong>t das AI?<br />

� Gemäß § 4 Abs 1 ASchG sind die für die Gesundheit<br />

und Sicherheit <strong>der</strong> AN bestehenden Gefahren zu<br />

ermitteln und zu beurteilen, unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Situation im Nachtdienst.<br />

� Gemäß § 4 Abs. 3 ASchG sind auf Grund <strong>der</strong><br />

Ermittlung und Beurteilung <strong>der</strong> Gefahren<br />

entsprechende Maßnahmen zur Gefahrenverhütung<br />

festzulegen.<br />

� Es sind konkret für die betreffende Abteilung und<br />

Situation durchzuführende Maßnahmen festzulegen<br />

� Zuständigkeiten und Umsetzungsfristen<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


7<br />

Pilotprojekt LKH Freistadt<br />

„Gesunde Arbeit – Gesunde Seele“<br />

� Wer hat Erfahrung mit Evaluierung<br />

psychischer Belastungen?<br />

� SFK - ?<br />

� ArbeitsmedizinerIn - ?<br />

� ArbeitspsychologIn - Arbeitsauftrag<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


8<br />

„Gesunde Arbeit – Gesunde Seele“<br />

� Basis <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse<br />

� 337 x 2 Fragebögen (14 Dienste)<br />

zu Dienstbeginn und Dienstende<br />

74 % aus Tagdiensten, 22 % aus Nachtdiensten<br />

4 % geteilte Dienste<br />

� 100 % Beteiligung<br />

� Arbeitsanalyse in 4 Nachtdiensten<br />

� Mitarbeiterinterviews<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


9<br />

„Gesunde Arbeit – Gesunde Seele“<br />

Vier psychische Befindensbeeinträchtigungs-Ebenen<br />

� Stress - geängstigte Gespanntheit, Unruhe, Sorge wegen<br />

Erfüllbarkeit <strong>der</strong> Aufgabe<br />

Überfor<strong>der</strong>ung ohne Ausweichmöglichkeit<br />

durch die Überfor<strong>der</strong>ung ausgelöste negative Emotionen<br />

� Sättigung - unlustbetonte Gereiztheit, Wi<strong>der</strong>willen<br />

z.B. erlebte fehlende Sinnhaftigkeit bei Bereitschaft zur<br />

Aufgabenrealisierung bzw.<br />

Wi<strong>der</strong>sprüche zwischen den zu erfüllenden Anfor<strong>der</strong>ungen und den<br />

persönlichen Wertvorstellungen<br />

� Monotonie - Interesselosigkeit bzw. Langeweile mit Müdigkeit als<br />

Folge einförmiger Arbeit<br />

� Psychische Ermüdung - Erschöpfung und Müdigkeit ohne<br />

Langeweile; entsteht bzw. wird beschleunigt bei<br />

Ausschöpfung/Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Leistungsvoraussetzungen<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


10<br />

Darstellung: Psychisches Befinden zu<br />

Dienstbeginn und Dienstende<br />

� V(vor Dienstbeginn)<br />

� N(nach Dienstende)<br />

10,2<br />

8,3<br />

81,5<br />

31,8<br />

9,1<br />

59,1<br />

13,6<br />

8,2<br />

78,2<br />

40,9<br />

3,6<br />

55,5<br />

Stress V Stress N Sättigung V Sättigung N Monotonie V Monotonie N Psychische<br />

Ermüdung V<br />

0,9<br />

98,2<br />

16,4<br />

8,2<br />

75,5<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt<br />

10,0<br />

26,4<br />

63,6<br />

33,6<br />

23,6<br />

42,7<br />

Psychische<br />

Ermüdung N<br />

Wohlbefinden leichte Beeinträchtigung starke Beeinträchtigung


11<br />

„Gesunde Arbeit – Gesunde Seele“<br />

� Gestaltungsbedarf im Rahmen <strong>der</strong><br />

Verhältnisprävention:<br />

z.B. Doppelbesetzung Nachtdienst,<br />

Einführung Spätdienst<br />

� Unterstützungsbedarf im Rahmen <strong>der</strong><br />

Verhaltensprävention<br />

z.B. Einführung von Mediationsgruppen<br />

� Gestaltungs- und Optimierungsbedarf im<br />

Arbeitsablauf<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


12<br />

Maßnahmen Zuständigkeiten<br />

Einrichtung eines Spätdienstes (Zeit)<br />

Einführung unter Mitsprache Personal<br />

Pflegedirektion in Zusammenarbeit mit<br />

Stationsleitungen<br />

Überdenken <strong>der</strong> Aufnahmemodalitäten Pflegedirektion mit Kollegialer Führung<br />

Pflegerische Dienstübergabe: konzentriert,<br />

störungsfrei, in dieser Zeit keine<br />

Therapieplanungen<br />

Einhalten und Verschriftlichung <strong>der</strong><br />

Einschubbetten-Regelung (Keine<br />

Einschubbetten in pflegeintensiven Zi.)<br />

PD in Abstimmung mit KoFü<br />

Stationsleitungen in Zusammenarbeit mit KoFü<br />

Fortführung <strong>der</strong> Palliativ Gruppe Fr. M. – ärztliche Vertretung erwünscht<br />

Fortführung <strong>der</strong> Kinästhetik Fortbildg. Frau W. mit Ko Fü<br />

Wirkungsüberprüfung mind. 6 Monate<br />

nach Maßnahmenumsetzung<br />

BR, Präventivfachkräfte auf Auftrag <strong>der</strong> KoFü<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


13<br />

„Gesunde Arbeit – Gesunde Seele“<br />

Wert ------ Kosten<br />

� 2,11 Mio Krankenstandstage in Österr. auf Grund<br />

psychischer Erkrankungen<br />

Tendenz stark steigend<br />

� 8.960 Erwerbsunfähigkeitspensionen auf Grund<br />

psychischer Erkrankungen<br />

Tendenz stark steigend<br />

� Kosten für die europäische Wirtschaft auf Grund<br />

psychischer Erkrankungen - 4 % des BIP<br />

� Einsparungspotential : 25 – 30 % <strong>der</strong><br />

Gesundheitskosten durch Prävention<br />

� Quelle – BGF AK OÖ Kaiser Erwin 2009<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


14<br />

Österr. Arbeitsschutzstrategie zur<br />

Umsetzung <strong>der</strong> EU-Vorgabe<br />

Ziele: Reduktion von arbeitsbedingten<br />

Erkrankungen, Berufskrankheiten, Arbeitsunfällen<br />

Reduktion von arbeitsbedingten psychischen Belastungen<br />

Prävention arbeitsbedingter<br />

Gesundheitsgefahren/Arbeitsunfälle<br />

Gefahrenevaluierung als wesentlicher Beitrag zur<br />

Zielerreichung <strong>der</strong> Arbeitsschutzstrategie<br />

Schwerpunkt Gefährdungsbeurteilung psychosoziale<br />

Belastungen:<br />

Bewusstmachung + Sensibilisierung + Kontrolle<br />

21.04.2010 Herta Gruber, LKH Freistadt


„Gesunde Arbeit –<br />

Gesunde Seele“<br />

Herta Gruber<br />

BRV LKH Freistadt


ANKERBROT AG<br />

IMPULS-Projekt


Bitte hier Arial fett in weiß<br />

1. Schriftgröße Ausgangssituation<br />

24<br />

Ziel:<br />

Pilotprojekt für den Bereich Filialvertrieb<br />

Arbeitsbedingungen in den Anker-Filialen verbessern<br />

Stressfaktoren reduzieren und Ressourcen ausbauen<br />

Entscheidung für das IMPULS-Projekt von humanware:<br />

Einbindung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen (Befragung/Workshop)<br />

Begleitung durch Spezialisten<br />

För<strong>der</strong>ung durch den ÖGB<br />

Erneute Evaluierung nach einem Jahr, um die Nachhaltigkeit zu sichern


<strong>2.</strong> Rahmenbedingungen<br />

Einleitung des Projektes gemeinsam mit dem BR<br />

Bildung eines Projektteams mit allen wesentlichen<br />

Entscheidungsträgern<br />

Über 800 MitarbeiterInnen, ca. 160 Filialen -> Hoher Kommunikationsaufwand<br />

Unterschiedliche Zielgruppen mit verschiedenen Aufgabenbereichen<br />

Interne Vorgaben:<br />

Einbindung aller MitarbeiterInnen in dieses Projekt (repräsentativer<br />

Querschnitt des Verkaufsgebietes)<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Befragung<br />

Kompromiss: zwei von einan<strong>der</strong> unabhängige Befragungen


Bitte hier Arial fett in weiß<br />

3. Schriftgröße Vorbereitungsphase<br />

24<br />

Regelmäßiges Treffen <strong>der</strong> gesamten Projektgruppe<br />

Projekt wird intern von <strong>der</strong> Personalentwicklungsabteilung geleitet<br />

Entscheidungen in <strong>der</strong> Planungsphase werden gemeinsam getroffen<br />

Kommunikationsstrategie:<br />

Führungskräften wird das Projekt vorgestellt<br />

FilialleilterInnen und BezirksleiterInnen werden in <strong>der</strong> Zentrale geschult<br />

Gestaffelte Nutzung von unterschiedlichen<br />

Kommunikationskanälen (Rundschreiben, Zentrale, Mitarbeiterzeitung usw.)<br />

Alle wesentlichen Schritte und Informationen werden weitergegeben<br />

Ziel: Entwicklung einer Eigendynamik durch steigende Intensität <strong>der</strong><br />

Kommunikation


Bitte hier Arial fett in weiß<br />

4. Schriftgröße Durchführungsphase<br />

24<br />

Befragung:<br />

Begrenzt auf 2 Wochen<br />

Je ein Fragebogen für die Filialleitungen und einen pro Filiale<br />

Jede Filiale erhält eine IMPULS-Informationsmappe<br />

FilialleiterInnen haben eine Schlüsselfunktion in unserem Konzept<br />

Workshop:<br />

2 Tage und freiwillig<br />

Teilnehmer: BezirksleiterInnen, FilialleiterInnen und FilialmitarbeiterInnen<br />

Je größer die Zielgruppe, desto stärker ist diese im Workshop vertreten<br />

Vorschläge werden gemeinsam erarbeitet


Bitte hier Arial fett in weiß<br />

5. Schriftgröße Präsentation 24 <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Projektgruppe und Führungskräften werden die Ergebnisse und<br />

Verbesserungsvorschläge präsentiert<br />

Auch <strong>der</strong> Vorstand wird informiert<br />

MitarbeiterInnen können sich über das Rundschreiben<br />

und die Mitarbeiterzeitung detailliert informieren<br />

Erste Sofortmaßnahmen werden beschlossen, umgesetzt und<br />

in den Filialen publik gemacht


Bitte hier Arial fett in weiß<br />

6. Schriftgröße Umsetzungsphase<br />

24<br />

IMPULS-Projektgruppe:<br />

Weiterhin regelmäßiges Treffen, um die Umsetzung<br />

sicherzustellen und voranzutreiben<br />

Arbeitsgruppen werden gebildet, Konzepte ausgearbeitet<br />

Maßnahmen werden beschlossen und <strong>der</strong>en Wirksamkeit<br />

wird überprüft<br />

Informationspolitik:<br />

Neuerungen und Verbesserungen werden per Rundschreiben<br />

bekannt gegeben<br />

Die MitarbeiterInnen werden über die nächsten Schritte am<br />

Laufenden gehalten<br />

Positive Stimmung des Projektes aufrechterhalten


„Gut bleibt, wer immer besser wird“


<strong>2.</strong> Gesundheitssymposium „Ich krieg die Krise―, AK OÖ<br />

21. April 2010<br />

IMPULSe gegen Arbeitsstress<br />

Projekte zur Stressprävention in Betrieben<br />

mit Mitteln <strong>der</strong><br />

ÖGB Sozialpolitik – Gesundheitspolitik<br />

Dr. Ingrid Reifinger<br />

Tel: 01/ 534 44 39181<br />

ingrid.reifinger@oegb.at


Was leistet ein IMULS Projekt?<br />

• Mit dem IMPULS-Test werden sowohl<br />

Stressoren als auch Ressourcen im Betrieb<br />

festgestellt und positiv gestaltet.<br />

• Führungskräfte und MitarbeiterInnen schaffen<br />

gemeinsam deutliche Verbesserungen, indem<br />

konkrete Maßnahmen vorgeschlagen werden.<br />

Stress wird dadurch handhabbar.


Ablauf eines IMPULS-Projekts<br />

Phase 1: Beratung und Projekt-Entscheidung<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

Phase 2: Projekt-Konzept und Planung (mit interner<br />

Projektgruppe: was? wie? wer? wann?)<br />

Phase 3: Projekt-Durchführung (Info-Veranstaltung MA,<br />

MA-Befragung, Impuls-Workshops mit FK und MA)<br />

Phase 4: Nachhaltigkeit, Erfolgskontrolle<br />

– Nach ca. 6 Monaten: Telefoninterviews mit<br />

Projektgruppenmitglie<strong>der</strong>n und betroffenen<br />

Führungskräften zum Ist-Stand;<br />

– Nach ca. 12 Monaten: Evaluations-Workshop mit<br />

Projektgruppe, (optional kostenfrei <strong>2.</strong> MA-Befragung)


IMPULS-Betriebe Stand<br />

April 2010<br />

Betriebe / Branchen Phase 1 Phase 2-4<br />

1. IT-Unternehmen P P<br />

<strong>2.</strong> Sozial- und Gesundheitsbereich P —<br />

3. Sozial- und Gesundheitsbereich P —<br />

4. Medienunternehmen P P<br />

5. IT - Unternehmen P P<br />

6. Verkehrsunternehmen P P<br />

7. Lebensmittelindustrie P P<br />

8. Sozial- und Gesundheitsbereich P P<br />

9. Bildungsbereich P —<br />

10. Speditionsunternehmen P P<br />

11. Bildungsbereich P —<br />

1<strong>2.</strong> Bildungsbereich P P<br />

13. Pharma P P<br />

14. Druckerei P P


IMPULS-Betriebe Stand<br />

April 2010<br />

Betriebe / Branchen Phase 1 Phase 2-4<br />

15. Industrie P P<br />

16. Veranstaltung P —<br />

17. Bildungsbereich P —


Zwischenstand <strong>der</strong> IMPULS-Maßnahmen<br />

Thema Unternehmen Anzahl Kosten* (%)<br />

Arbeitsinhalte Vielseitigkeit, Ganzheitlichkeit 4 0%<br />

Stressoren<br />

Ressourcen<br />

Organisationsklima<br />

Qualitative Arbeitsbelastung,<br />

Quantitative Arbeitsbelastung,<br />

Arbeitsunterbrechungen,<br />

Umgebungsbelastung<br />

Handlungsspielraum,<br />

Soziale Rückendeckung,<br />

Zusammenarbeit<br />

Information/Mitsprache,<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

15 33%<br />

13 0%<br />

33 3%<br />

Insgesamt 65 9%<br />

* Prozentsatz <strong>der</strong> Maßnahmen die mit Kosten verbunden sind.


Maßnahmen Stressoren (z.B.)<br />

• Qualitative Arbeitsbelastung<br />

– Test einer neuen Dienstplangestaltung<br />

• Arbeitsunterbrechung<br />

– Reparatur <strong>der</strong> Headsets<br />

– Mängelliste von EDV & Inventar erstellen<br />

– Standardisierte Materialerfassung und Bestelllisten für Allerwichtigstes<br />

• Umgebungsbelastung<br />

– Maßnahmen zur Lärmdämmung,<br />

– Luftmessung, Luftbefeuchter<br />

– Reinigungsinsel mit Zugriff auf Reinigungsmittel<br />

– Protokollierung <strong>der</strong> WC-Reinigung<br />

– Gemeinsame Besprechung <strong>der</strong> Platzprobleme


Maßnahmen Organisationsklima (z.B.)<br />

• Information und Mitsprache<br />

– Führungskräfte-Klausur (für Abstimmung, Infotausch,<br />

Arbeitsaufträge)<br />

– Anonymer Info-Pool zum Sammeln von Störungen und<br />

Problemen<br />

– Gemeinsames Überdenken <strong>der</strong> Hausordnung<br />

– Informelles Frühstück mit <strong>der</strong> Leitung<br />

• Entwicklungsmöglichkeiten<br />

– Liste von internen Schulungsangeboten<br />

– Erheben von Informations- und Kursbedarf<br />

– Jour-Fix nach Kompetenzgruppen


IMPULS-Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Geringste Abweichungen zwischen Real- und Wunsch-Zahl:<br />

- Passende inhaltliche Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

- ZUSAMMENARBEIT<br />

- SOZIALE RÜCKENDECKUNG<br />

Höchste Abweichungen zwischen Real- und Wunsch-Zahl:<br />

- Passende Arbeitsumgebung<br />

- ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

- INFORMATION UND MITSPRACHE


1. Ergebnisse nach Phase 4<br />

Projekt-Zwischenbericht<br />

aus drei abgeschlossenen Betrieben<br />

April 2010


Bewertung <strong>der</strong> IMPULS-Projekte<br />

Bewertung<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

4,4<br />

...sinnvo l<br />

3,45<br />

4,05<br />

...passend<br />

3,22<br />

Bewertung des IMPULS-Projektes<br />

4,3<br />

...motivierend<br />

2,97<br />

3,8<br />

...gut umgesetzt<br />

2,42<br />

3,5<br />

...verbessert<br />

1,99<br />

3,85<br />

...persönlich geholfen<br />

2,15<br />

Einschätzung<br />

Projektgruppe und FK<br />

Einschätzung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Das Projekt ist/hat …<br />

1=trifft gar nicht zu, 2=trifft nicht zu, 3=we<strong>der</strong>/noch, 4=trifft zu, 5=trifft genau zu<br />

Wie wird das Projekt<br />

bewertet?<br />

PG/FKbewerten das<br />

Projekt tendenziell<br />

besser als MA.<br />

Projekt wird zwar für<br />

sinnvoll, passend,<br />

motivierend gehalten,<br />

die Effekte <strong>der</strong><br />

Umsetzung und<br />

Verbesserung aber für<br />

weniger ausgeprägt.


Zitate aus Abschluss-Workshops<br />

erläutern die Ergebnisse:<br />

Positiv: Negativ:<br />

• Motivation, Euphorie<br />

• Eigeninitiative<br />

• Überdenken <strong>der</strong><br />

Arbeitssituation<br />

• Problemkonkretisierung<br />

• Offene Gespräche<br />

• Projektideen, Lösungen<br />

• Mitwirkung <strong>der</strong><br />

Vorgesetzten<br />

• Alle beteiligt<br />

• Keine Weiterführung d.<br />

internes Projektteam<br />

• Abflauen <strong>der</strong> Umsetzung,<br />

nachlassen<strong>der</strong><br />

Anfangselan<br />

• Mangeln<strong>der</strong><br />

Informationsfluss<br />

• Ergebnisse zu wenig<br />

sichtbar gemacht<br />

• Zu viele an<strong>der</strong>e Aufgaben


INFO-FORUM<br />

…Und sie lohnt sich doch…..<br />

Die Evaluierung psychischer Belastungen<br />

1. Arbeitsschutzstrategie,<br />

3 Thesen, gesetzliche<br />

Hintergründe, (Huber)<br />

<strong>2.</strong> Ein erfolgreiches Projekt (Wolff)<br />

3. Diskussion


Arbeitsschutzstrategie - AG 3: Ziele<br />

Unter Berücksichtigung von Gen<strong>der</strong>- und Altersaspekten<br />

Reduktion von Arbeitsunfällen, arbeitsbedingten<br />

Erkrankungen und Berufskrankheiten<br />

• Muskel- und Skeletterkrankungen unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung von<br />

Alter, Geschlecht, Betriebskultur und Branche<br />

• Hauterkrankungen unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung von Alter,<br />

Geschlecht, Betriebskultur und Branche<br />

• Psychische Belastungen<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Prävention und Verbesserung <strong>der</strong><br />

Hilfestellung bei Gewalt am Arbeitsplatz (interne und<br />

externe Gewalt)<br />

2


Drei Thesen/Fragen<br />

1. Beschäftigte finden sich häufiger in <strong>der</strong> Erwerbsunfähigkeit wegen<br />

psychiatrischer Erkrankungen als im Krankenstand. Wieso?<br />

<strong>2.</strong> Berufliche Auslöser für Belastungen <strong>der</strong> Seele werden noch immer<br />

unterschätzt. Weshalb?<br />

3. Es gibt betriebliche Projekte/Aktivitäten zum Thema psychische<br />

Ressourcen/Belastungen/Erkrankungen z.B. im Rahmen von BGF-<br />

o<strong>der</strong> Impuls-Projekten, die aber nicht o<strong>der</strong> nur unzureichend mit <strong>der</strong><br />

Evaluierung (ASchG: Gefährdungsermittlung + Festlegung von<br />

Maßnahmen) in Zusammenhang gebracht/integriert werden.<br />

Was verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> för<strong>der</strong>t diese Integration?<br />

3


Krankenstände 2006 (Fälle, Tage, Dauer)<br />

Krankheitsarten Krankenstandsfälle Krankenstandstage Krankenstandsdauer<br />

KH des Muskel-<br />

Skelett-Apparates<br />

KH <strong>der</strong> oberen<br />

Luftwege<br />

Arbeitsunfälle<br />

(ohne Wegunfälle)<br />

Freizeitunfälle<br />

(Ohne Sport-,<br />

Wegunfälle<br />

Psychiatrische<br />

Krankheiten<br />

An<strong>der</strong>e KH <strong>der</strong><br />

Atmungsorgane<br />

450.000 7,6 Mio. 17,1<br />

920.000 5,8 Mio. 6,2<br />

131.000 2,5 Mio. 18,8<br />

118.000 2,4 Mio. 20,0<br />

56.000 1,6 Mio. 29,4<br />

185.000 1,5 Mio. 8,0<br />

Darminfektionen 296.000 1,4 Mio. 4,7<br />

4


Entwicklung Krankenstände 1996 - 2006<br />

Weniger Tage<br />

Mio Tage 1996 Mio Tage 2006 Verän<strong>der</strong>ung Mio.<br />

Tage<br />

KH <strong>der</strong> oberen Luftwege 6,9 5,8 -1,1<br />

AU (ohne Wegunfälle) 3,2 2,4 -0,8<br />

Muskel-Skelett-KH 8,0 7,6 -0,4<br />

KH des Magen-Darm-Traktes 1,3 1,0 -0,3<br />

Mehr Tage<br />

Psychiatrische KH 1,0 1,6 + 0,6<br />

Darminfektionen 1,1 1,4 + 0,3<br />

AU (als Wegunfälle) 0,3 0,4 + 0,1<br />

5


Erwerbsunfähigkeit<br />

(Quelle: Statistisches Handbuch österr. Sozialversicherung)<br />

Männer Frauen<br />

Muskel-Skelett KH, Bindegewebe 34,2 % Psychiatrische KH 34,6 %<br />

Psychiatrische KH 22,6 % Muskel-Skelett KH, Bindegewebe 29,5 %<br />

Ischämische Herzkrankheiten 5,0 % Krebs <strong>der</strong> Brust, Harn- u.<br />

Geschlechtsorgane<br />

5,2 %<br />

Sonstige KH des Atmungsorgane 4,0 % KH des Nervensystems 4,3 %<br />

KH des Nervensystems 3,5 % Cerebrovaskuläre KH 3,0 %<br />

Cerebrovaskuläre KH 3,4 % Endokrinopathien, Stoffwechsel-KH,<br />

Immun-KH<br />

Endokrinopathien, Stoffwechsel-KH, Immun-<br />

KH<br />

2,3 %<br />

3,3 % Sonstige KH des Atmungsorgane 2,1 %<br />

Sonstige Ursachen 24,1 % Sonstige Ursachen 18,8 %<br />

6


Berufliche Belastungen<br />

Nur aktuell Erwerbstätige befragt<br />

2,4 Mio. Erwerbstätige physische o<strong>der</strong> psychische Belastungen<br />

d.h. ca. 60 % (von ca. 4 Mio.)<br />

49 % physische Belastungen<br />

34 % psychische Belastungen<br />

EU27 [x] 41% physische Belastungen<br />

28 % psychische Belastungen<br />

Männer stärker betroffen als Frauen<br />

[x] Statistics in Focus 63/2009, Statistik Austria<br />

7


Berufliche Belastungen<br />

8


Berufliche Belastungen<br />

9


Berufliche Belastungen<br />

Weiter gehende Auswertungen: z.B Unterschiede Männer,<br />

Frauen, aber auch nach Altersgruppen, beruflicher Tätigkeit<br />

Fünf häufigste physische Belastungsfaktoren<br />

Anteil an Erwerbstätigen<br />

Männer [% <strong>der</strong> erwerbstätigen Männer] Frauen [% <strong>der</strong> erwerbstätigen Frauen]<br />

Lärm 24 % Schwierige Körperhaltungen<br />

und Bewegungsabläufe<br />

15 %<br />

Staub 20 % Hantieren mit schweren Lasten 13 %<br />

Hantieren mit schweren Lasten 20 % Lärm 9 %<br />

Hitze 19 % Hitze 8 %<br />

Kälte 18 % Kälte 7 %<br />

Tabelle 1: Physische Belastungsfaktoren; Unterschiede zwischen Männern und Frauen; Bsp.:<br />

24 % <strong>der</strong> erwerbstätigen Männer sind Lärm ausgesetzt.<br />

10


Berufliche Belastungen<br />

Psychische Belastungen:<br />

1,4 Mio. (34%) Erwerbstätige<br />

Zeitdruck o<strong>der</strong> Überbeanspruchung 30%<br />

Belästigung o<strong>der</strong> Mobbing 3% (ca 130.000 Erwerbstätige)<br />

Gewalt am Arbeitsplatz 1 % (ca. 50.000 Erwerbstätige)<br />

Männer (38%) häufiger betroffen als Frauen (30%)<br />

Belästigung und Mobbing in etwa gleich<br />

11


Berufliche Belastungen<br />

12


Berufliche Belastungen<br />

% <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Pflichtschule<br />

Lehrabschluss/BMS<br />

Zeitdruck o<strong>der</strong> Überbeanspruchung<br />

höhere Schule<br />

Hochschule<br />

insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

13


Europäische Unternehmensumfrage zu neuen<br />

Risiken (Bilbao Agentur, 2009)<br />

80%<br />

Unfälle Arbeitsbed.<br />

Stress<br />

79% 78%<br />

MSE Lärm,<br />

Vibrationen Arbeits-<br />

stoffe<br />

Was sind wichtige Themen (%)?<br />

40% 40%<br />

Gewalt/AP<br />

Mobbing<br />

14


Was waren die Gründe dafür, dass sich ihr Unternehmen mit psychischen<br />

Belastungen auseinan<strong>der</strong>gesetzt hat?<br />

63%<br />

Erfüllung<br />

gesetzlicher<br />

Verpflichtungen<br />

36%<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Beschäftigten<br />

o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en<br />

VertreterInnen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Kunden o<strong>der</strong><br />

Bedenken<br />

hinsichtlich Ruf<br />

<strong>der</strong><br />

Organisation<br />

Nachlassen<br />

<strong>der</strong><br />

Produktivität<br />

Druck<br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Arbeitsinspektion</strong><br />

Hohe<br />

Fehlzeitenrate<br />

15


Vida – Initiative - Tatort Arbeitsplatz<br />

„Gewalt im Job“, schriftliche Befragung des Forschungsinstitut<br />

IFES im Auftrag des ÖGB/vida bei 1.815 Beschäftigten in 51<br />

Betrieben aus dem Verkehrs- und Dienstleistungsbereich, 4.<br />

Quartal 2009 (Stichprobe)<br />

Ergebnis:<br />

•häufig unterschätztes Problem<br />

•jedeR zweite Befragte hat am <strong>der</strong>zeitigen Arbeitsplatz schon<br />

einmal die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e persönliche Gewalterfahrung<br />

gemacht, v.a. im Verkehrsbereich<br />

16


Persönliche Betroffenheit (nach Branchen)<br />

Frage: Und wovon waren Sie an Ihrem Arbeitsstelle selbst schon einmal betroffen?<br />

(in Prozent)<br />

Hänseleien,<br />

Verspottungen,<br />

diskriminierende Witze<br />

Bedrohungen und<br />

Einschüchterungen<br />

durch KundInnen<br />

Tätlichkeiten und<br />

Handgreiflichkeiten<br />

Gesamt Verkehr Gesundheits-<br />

wesen<br />

Tourismus<br />

25 49 21 28<br />

20 40 16 12<br />

9 26 6 5<br />

Psychoterror, Mobbing 15 24 12 20<br />

Bedrohung,<br />

Einschüchterung durch<br />

Vorgesetzte<br />

Keine persönliche<br />

Erfahrung<br />

15 24 12 23<br />

52 25 56 40<br />

(Quelle: IFES, 2010)<br />

17


Beobachtung von Gewalt-Vorfällen (nach Branchen)<br />

Frage: Welche <strong>der</strong> folgenden Vorfälle haben Sie an Ihrer jetzigen Arbeitsstelle schon<br />

einmal beobachtet? (in Prozent)<br />

Herumschreien,<br />

Einschüchtern<br />

Hänseleien,<br />

Verspottungen<br />

Beschimpfungen,<br />

Beleidigungen<br />

Anzügliche<br />

diskriminierende<br />

Witze<br />

Gesamt Verkehr Gesundheitswesen<br />

Tourismus<br />

42 64 38 56<br />

40 72 33 56<br />

40 68 38 34<br />

29 54 26 33<br />

Tätlichkeiten,<br />

Handgreiflichkeiten<br />

16 40 11 13<br />

Ausgrenzung 23 39 20 29<br />

(Quelle: IFES, 2010)<br />

18


ifes Befragung: Ursachen für Gewalt im Betrieb<br />

Frage: Was löst Gewalt im Betrieb aus? Ist das Folgende aus Ihrer Sicht jeweils eine<br />

sehr wichtige, teilweise wichtig o<strong>der</strong> weniger wichtige Ursache?<br />

persönliche Abneigung<br />

Konkurrenz, Rivalität<br />

Alkohol-,<br />

Drogenkonsum<br />

schlechter Führungsstil<br />

Angst um Arbeitsplatz<br />

steigen<strong>der</strong> Arbeitsdruck<br />

27<br />

31<br />

32<br />

40<br />

41<br />

46<br />

15<br />

30<br />

26<br />

22<br />

20<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

19<br />

23<br />

11<br />

12<br />

9<br />

11<br />

7<br />

32<br />

31<br />

34<br />

29<br />

27<br />

24<br />

sehr wichtig<br />

teilweise wichtig<br />

weniger wichtig<br />

k.A.<br />

(Quelle: IFES, 2010)<br />

19


Sinnhaftigkeit von Maßnahmen gegen Gewalt<br />

Frage: Für wie sinnvoll halten Sie folgende Maßnahmen gegen Gewalt im Betrieb<br />

seitens des AG?<br />

technische Maßnahmen<br />

bauliche Maßnahmen<br />

Supervision, Coaching, Krisenintervention<br />

Sicherheitsbesprechungen<br />

Konfliktlotsen, Konflikttraining<br />

Arbeitsmedizin<br />

Betriebsvereinbarung<br />

Schulungsmaßnahmen<br />

organisatorische Maßnahmen<br />

27<br />

29<br />

31<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

40<br />

40<br />

12<br />

13<br />

16<br />

17<br />

15<br />

15<br />

17<br />

12<br />

12<br />

13<br />

16<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

sehr sinnvoll Note 2 Note 3 Note 4 gar nicht sinnvoll k.A.<br />

12<br />

11<br />

10<br />

8<br />

14<br />

4<br />

12<br />

12<br />

6<br />

9<br />

5<br />

6<br />

7<br />

11<br />

5<br />

3<br />

4<br />

3<br />

5<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

2<br />

33<br />

31<br />

31<br />

32<br />

30<br />

30<br />

31<br />

29<br />

29<br />

(Quelle: IFES, 2010)<br />

20


Quelle: B.Reddehase,<br />

Gewerbeaufsichtsamt Hannover<br />

22


Schwerpunkt Gefährdungsbeurteilung<br />

psychosoziale Belastungen<br />

Bewusstmachung + Sensibilisierung + Kontrolle mit dem Ziel:<br />

1. Die Gefährdungsbeurteilung muss psychische<br />

(Fehl)belastungen + Beanspruchungen + Maßnahmen<br />

zur menschengerechten Arbeit als einen fixen<br />

Bestandteil enthalten +<br />

<strong>2.</strong> in die Unterweisung/Information müssen psychische<br />

(Fehl)Belastungen + Beanspruchungen (Hintergründe,<br />

Maßnahmen) einbezogen werden<br />

23


Gefährdungen für die Psyche<br />

Überlastung: zu viele Überstunden, lange AZ, hohes Arbeitstempo, oft<br />

eigenverantwortliche Entscheidungen treffen, emotional belastende<br />

Situationen (Tod, Krankheiten etc.)<br />

Unterfor<strong>der</strong>ung: Arbeit monoton – nicht abwechselnd, MA können ihre<br />

Qualifikation nicht einsetzen…<br />

Mangel an relevanten Informationen: Zu wenig Informationen zu<br />

Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren, neue Arbeitsstoffe….<br />

Geringer Einfluss auf eigene Arbeit, d.h. auf Arbeitsumfang,<br />

Pausengestaltung, Ausführung <strong>der</strong> Arbeit, Auswahl an PSA….<br />

Geringe Unterstützung durch Vorgesetzte, Kolleginnen, z.B. axch bei<br />

Alleinarbeit<br />

Schichtarbeit, Arbeitszeiten frühmorgens o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nacht (versetzte<br />

Arbeitszeiten)<br />

Übergriffe (verbal, körperlich) durch KlientInnen, PatientInnen, Kunden,<br />

PassantInnen<br />

24


Das ASchG verlangt….<br />

§3: AG sind verpflichtet, für Sicherheit + Gesundheitsschutz <strong>der</strong> AN in Bezug auf alle<br />

Aspekte, die die Arbeit betreffen zu sorgen. AG haben die zum Schutz <strong>der</strong> Gesundheit ..…<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen zu treffen, einschließlich <strong>der</strong> Maßnahmen zur Verhütung<br />

arbeitsbedingter Gefahren, zur Information und zur Unterweisung sowie zur Bereitstellung<br />

einer geeigneten Organisation<br />

§4: AG sind verpflichtet, die für die S + G <strong>der</strong> AN bestehenden Gefahren zu ermitteln und<br />

zu beurteilen<br />

§7: Grundsätze <strong>der</strong> Gefahrenverhütung: Berücksichtigung des Faktors „Mensch“ bei <strong>der</strong><br />

Arbeit… kohärente Verknüpfung von Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen, soziale<br />

Beziehungen und Einfluss <strong>der</strong> Umwelt auf den Arbeitsplatz<br />

§60 (2):Arbeitsvorgänge sind so zu gestalten, dass Belastungen durch Monotonie,<br />

einseitige Belastung sowie Belastungen durch taktgebundene Arbeiten und Zeitdruck<br />

möglichst gering gehalten und ihre gesundheitsschädigende Auswirkungen abgeschwächt<br />

werden<br />

§ 77 und § 82: SFK + AM haben AN, SVP, BR zu beraten in Fragen <strong>der</strong><br />

menschengerechten Arbeitsgestaltung<br />

25


Menschengerechte Arbeit<br />

Bewertungskriterien für die<br />

Gestaltung menschlicher Arbeit<br />

(Quelle: TBS Oberhausen: Grundwissen zu<br />

Technikgestaltung, Frankfurt 1990),<br />

Modell <strong>der</strong> menschengerechten<br />

Arbeitsgestaltung nach Rohmert, Hacker<br />

und Luczak/Volpert<br />

26


Menschengrechte Arbeitsgestaltung nach DIN EN ISO 9241-2<br />

Die sieben Humankriterien:<br />

Arbeitsaufgaben sind gut gestaltet, wenn<br />

�die Erfahrungen und Fähigkeiten <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

berücksichtigt werden<br />

�sie die Entfaltung unterschiedlicher Fertigkeiten und<br />

Fähigkeiten gestatten<br />

�sie Arbeitsschritte von <strong>der</strong> Planung bis zur Kontrolle<br />

ermöglichen<br />

�<strong>der</strong> Arbeitende seinen Beitrag am Gesamten erkennt<br />

�angemessener Handlungsspielraum besteht<br />

�ausreichende Rückmeldung erfolgt<br />

�vorhandene Fertigkeiten genutzt und neue entwickelt<br />

werden können<br />

Quelle: http://www.ergo-online.de/<br />

27


DIN EN ISO 9241-1 + DIN EN ISO 10075 (Teil 1 - 3)<br />

Quelle: B.Reddehase, Gewerbeaufsichtsamt Hannover<br />

28


Das „Kochrezept“ gibt es nicht!<br />

1. Organisatorische Basis schaffen =<br />

Steuergruppe einrichten<br />

<strong>2.</strong> Analyse des Ist-Zustandes,<br />

Bestandsaufnahme<br />

(bestehende Evaluierung,<br />

Gesundheitsbericht, Befragungen,<br />

Berichte AMED, Berichte FK)<br />

PFK (AP)<br />

BR<br />

beraten Management<br />

koordinieren<br />

Arbeitnehmer<br />

Innenschutz<br />

3. Weiterführende Analyse durch geschulte innerbetriebliche o<strong>der</strong><br />

externe ExpertInnen (mo<strong>der</strong>ierte Workshops zur GB,<br />

orientierende Befragung z.B. Impulstest….)<br />

4. Falls erfor<strong>der</strong>lich: arbeitspsychologische Feinanalyse<br />

BGF<br />

Evaluierung<br />

psych. Belast.<br />

organisieren<br />

29


AG 3: Projekte/Vorhaben, 2010 - 2012<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

„Impulse gegen Stress“ Betriebsprojekte: ÖGB + human�ware; finanziert AUVA, Impulstest<br />

= Evaluierungsinstrument!<br />

AUVAfit – Betriebsprojekte: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bewusstseinsbildung in den Betrieben in Hinblick<br />

auf die Zusammenhänge zwischen psychischen, körperlichen und sozialen Belastungen und<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmotivation, Absenzen und Arbeitsunfällen,<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Betriebe bei <strong>der</strong> Umsetzung angemessener Strategien durch die AUVA,<br />

Entwicklung Guter Praxis – Beispiele,<br />

ab 2011 Überführung in den Regelbetrieb, d.h. in die Beratungspraxis <strong>der</strong> AUVA, beginnend<br />

mit <strong>der</strong> Landesstelle Wien<br />

MoVe - Mobbing verhin<strong>der</strong>n - Ein Forschungsprojekt <strong>der</strong> Abteilung für Arbeitswissenschaft<br />

und Organisation <strong>der</strong> TU-Wien, 2009 – 2011, http://info.tuwien.ac.at/move/HP/<br />

Schwerpunkt „GB psychosozialer Belastungen“ des AI + VAI - verschiedene Branchen (z.B.<br />

Reinigungsbranche…)<br />

Präventionslernspiel „Prima Klima“ für MultiplikatorInnen zur erfolgreichen Prävention von<br />

MSE + psychischen Belastungen durch human�ware, finanziert AUVA + ZAI<br />

30


Prima Klima-Modell des Spiels<br />

Jede/r Wettergott/-göttin hat eine eigene Abteilung. Diese<br />

ist mit einem Gummiring mit dem Wetterhimmel<br />

verbunden.<br />

Spieler ziehen Karten, die über den Gummiring<br />

Wechselwirkungen (Anspannung, Entspannung) zwischen<br />

Arbeit, Gesundheit und Prävention / BGF aber auch<br />

zwischen <strong>der</strong> individuellen und betrieblichen Situation<br />

vermitteln.<br />

Ihre Situation: Sie sind als<br />

Donnergöttin/-gott total abhängig von<br />

den Vorgaben <strong>der</strong> Abteilung Blitz. Nur<br />

die Lautstärke <strong>der</strong> Donnerei können Sie<br />

selbst bestimmen.<br />

Gummi + 1 Zacke: Seit einiger Zeit<br />

frustriert und unterfor<strong>der</strong>t Sie Ihre<br />

Tätigkeit.<br />

____________________________<br />

Forschung: Dauernde einseitige<br />

Tätigkeiten erhöhen die Wahr-<br />

scheinlichkeit für physische und<br />

psychische Beschwerden (Quelle: …..)


MultiplikatorInnen-Konzept und Evaluation des<br />

Spiels<br />

Spiel-<br />

gruppe 1<br />

Spiel + Anleitung f. Multiplikat.<br />

Multipl.<br />

Spiel-<br />

gruppe 2<br />

Spiel-<br />

gruppe 3<br />

Multipl. erhalten<br />

zusätzliches di-<br />

daktisches<br />

Material<br />

Eine wissen-<br />

schaftliche Studie<br />

<strong>der</strong> Uni. Wien<br />

untersucht<br />

Lerneffekte und<br />

Transfer des<br />

Spiels


Diskussion<br />

1. Was gibt es schon in Ihrem Umfeld, Betrieb, Organisation im<br />

Bereich Evaluierung psychischer Belastungen/Ressourcen?<br />

(BGF-Projekt? Impulstest? An<strong>der</strong>e Aktivitäten?)<br />

<strong>2.</strong> Wie können diese Aktivitäten besser in das ASCHG –<br />

Gebäude integriert werden? S+ G –Dokument?<br />

Unterweisung/Information? Beteiligung?<br />

3. Was brauchen Sie zur Unterstützung um dieses Ziel –<br />

bessere Integration - zu erreichen?<br />

33


Siemens Enterprise Communications<br />

IMPULS-Projekt<br />

bei<br />

IT Services and Enterprise Communications<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2008. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 2<br />

Inhalt<br />

� Motivation<br />

� Zeitlicher Ablauf<br />

� Ergebnisse<br />

� Maßnahmen<br />

� Beurteilung<br />

� Bemerkungen<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 3<br />

Von Siemens zu<br />

Siemens-Enterprise Communications<br />

Siemens AG Österreich<br />

ICN<br />

COM E<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Gores Group<br />

Siemens AG Deutschland<br />

PSE ECT<br />

SEN<br />

(Siemens Enterprise Communications)<br />

iSEC<br />

(IT Services and Enterprise<br />

Communications)<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 4<br />

Zeitlicher Ablauf<br />

Infoveranstaltung<br />

des<br />

ÖGB<br />

08/2008<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Vorbereitungsarbeit<br />

des BR<br />

08/2008<br />

bis<br />

11/2008<br />

Themen mit<br />

Geschäftsführung:<br />

•„ÖGB“<br />

•Zeit und Aufwand<br />

•Finanzierung<br />

•Terminnot<br />

Projekt-Info<br />

1. Beratungsgespräch<br />

26/11/2008<br />

Kein Standardprojekt<br />

wegen<br />

kontinuierlicher<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Rahmenbedingungen<br />

Projekt-Info<br />

<strong>2.</strong> Beratungsgespräch<br />

10/02/2009<br />

Betonung auf<br />

„Umgehen mit<br />

Verän<strong>der</strong>ungen“<br />

statt<br />

„Verän<strong>der</strong>ungen<br />

bekämpfen“<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


iSEC<br />

19.3.2009<br />

humanware@humanware.at<br />

Wir steuern seit einiger Zeit<br />

durch hohen Wellengang und<br />

unbekannte Gewässer.<br />

Die Wetterlage können wir nicht<br />

beeinflussen, aber wir können<br />

unsere Ausrüstung verbessern:<br />

wasserdichte Kleidung<br />

bereitstellen, kaputte Seile<br />

reparieren, Lecks abdichten, etc.<br />

Ein IMPULS-Projekt soll uns<br />

dabei unterstützen, gemeinsam<br />

besser gerüstet durch die<br />

stürmische Zeit zu kommen.<br />

IMPULS


Mai 10<br />

Seite 6<br />

Zeitlicher Ablauf<br />

Mitarbeiterveranstaltung<br />

IMPULS-Test<br />

19/03/2009<br />

• Information<br />

• Verteilung von<br />

Unterlagen<br />

(IMPULS-Test)<br />

• Diskussion<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Ergebnis-<br />

Information<br />

27/04/2009<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 7<br />

Impuls Ergebnisse<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 8<br />

Zeitlicher Ablauf<br />

Mitarbeiterveranstaltung<br />

IMPULS-Test<br />

19/03/2009<br />

• Information<br />

• Verteilung von<br />

Unterlagen<br />

(IMPULS-Test)<br />

• Diskussion<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Ergebnis-<br />

Information<br />

27/04/2009<br />

Workshop<br />

Abteilung 1<br />

Workshop<br />

Abteilung 2<br />

Workshop<br />

Abteilung 3<br />

06/2009<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 9<br />

Ergebnisse<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

� Check Up –Gespräche mit MitarbeiterInnen<br />

� Angebote und Durchführung Bewerbungstrainigs<br />

� Arbeits- und Zwischenzeugnisse erstellen<br />

� Unterstützung bei interner Jobsuche<br />

� Know-How-Transfer zwischen MitarbeiterInnen organisieren<br />

� Kursbedarf erheben und durchführen<br />

� Eigenverantwortung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen (sich aktiv in Themen<br />

einbringen<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 10<br />

Ergebnisse<br />

Entwicklungsmöglichkeiten Wertung<br />

� Check Up –Gespräche mit MitarbeiterInnen (4 x genannt)<br />

� Angebote und Durchführung Bewerbungstrainigs (3 x genannt)<br />

� Arbeits- und Zwischenzeugnisse erstellen (2 x genannt)<br />

� Unterstützung bei interner Jobsuche<br />

� Know-How-Transfer zwischen MitarbeiterInnen organisieren<br />

� Kursbedarf erheben und durchführen<br />

� Eigenverantwortung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen (sich aktiv in Themen<br />

einbringen<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 11<br />

Maßnahmen<br />

� Organisation von 6-stündigen Workshops zum Thema Lebenslauf,<br />

Bewerbungsschreiben und Bewerbungsgespräch durch den BR<br />

13 Workshops mit durchschnittlich 15 Mitarbeitern<br />

Skriptum mit Tipps und Tricks<br />

� Einzelcoaching<br />

Ca. 25 Einzelcoachings (mit Überprüfung des Lebenslaufs)<br />

� Zeugnisbausteine und Zeugnisbeurteilung<br />

� Mitbestimmung bei Raumplanung am neuen Standort<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 12<br />

Zeitlicher Ablauf<br />

IMPULS-Test<br />

02/2010<br />

Verteilung von<br />

Unterlagen<br />

(IMPULS-Test)<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Ergebnis-<br />

Information +<br />

Abschlussworkshop<br />

12/04/2010<br />

Projektteam +<br />

jeweils ein<br />

Mitarbeiter aus<br />

je<strong>der</strong> Abteilung<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 13<br />

Impuls Ergebnisse<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 14<br />

Impuls Ergebnisse<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 15<br />

Zufriedenheit mit dem Projekt<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 16<br />

Relevanz und Gesamtbewertung<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 17<br />

Bemerkungen<br />

Negative Faktoren<br />

� Wechsel bzw. teilweise Auflösung <strong>der</strong> Organisation<br />

(„fehlende Umsetzung wegen Umstrukturierung“)<br />

� Sozialplan<br />

Positive Faktoren<br />

� Einstellung <strong>der</strong> Geschäftsführung und <strong>der</strong> Führungskräfte zum Thema<br />

� Flexibilität bei <strong>der</strong> Anpassung des Projekts an die beson<strong>der</strong>e Situation<br />

� Verständnis <strong>der</strong> Mitarbeiter für das Projekt<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 18<br />

Zufriedenheit<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Mai 10<br />

Seite 19<br />

Zeitlicher Ablauf<br />

IMPULS-Test<br />

02/2010<br />

Verteilung von<br />

Unterlagen<br />

(IMPULS-Test)<br />

Autor / Abteilung / Titel<br />

Nur für internen Gebrauch<br />

Ergebnis-<br />

Information +<br />

Abschlussworkshop<br />

12/04/2010<br />

Projektteam +<br />

jeweils ein<br />

Mitarbeiter aus<br />

je<strong>der</strong> Abteilung<br />

Integration in Sicherheits- und<br />

Gesundheitsschutzdokument<br />

nach §5 ASchG<br />

05/2010 -<br />

Weitere<br />

Evaluierungen<br />

werden folgen<br />

Copyright © Siemens Enterprise Communications GmbH 2009. All rights reserved.<br />

Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG is a Trademark Licensee of Siemens AG


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Info Forum IV<br />

Psychische Belastungen am Bau<br />

(Baupoliere)<br />

AUVA-PVA-Programm<br />

„Fit für die Zukunft –<br />

Arbeitsfähigkeit erhalten“<br />

Irene Kloimüller (Programmleitung Fit für die Zukunft)<br />

Margit Bencic (Austria Bau Oberösterreich)


Überblick Inhalte<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

• Das Programm Fit für die Zukunft<br />

• ABI Plus Daten<br />

• Bes. Fragestellungen psychischer<br />

Belastungen am Bau<br />

• Herausfor<strong>der</strong>ung für operative<br />

Führungskräfte = Baupoliere<br />

• Coachings von Baupolieren<br />

• Resümee


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Fit für die Zukunft –Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Das Programm will gemeinsam mit 20 Pilotbetrieben<br />

aus 8 verschiedenen Wirtschaftsbereichen zeigen,<br />

dass es möglich ist, Arbeitsfähigkeit zu<br />

erhalten und sogar bis ins höhere Berufsalter zu<br />

för<strong>der</strong>n.<br />

• Die Zielsetzung wird an Hand von<br />

Arbeitsbewältigungs-Werten* und i-Pensionen<br />

(Quoten) überprüft.<br />

• Das Projekt verbindet wirtschaftliche Interessen<br />

mit den gesundheitlichen und Lebensqualität-<br />

Interessen von ArbeitnehmerInnen.<br />

*niedrige Werte gehen mit höherer Wahrscheinlichkeit vorzeitigem<br />

(krankheitsbedingtem) Ausstieg einher.


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten


• Gründung 1986<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Daten & Fakten ABAU OÖ<br />

• Dienstleistungen für die 34 Baumeister-Betriebe<br />

– Wettbewerbsvorteile für Bau-Gewerbe-Betriebe durch …<br />

• Gemeinsamen Einkauf<br />

• Gemeinsame Personal- und Organisationsentwicklung<br />

• Versicherungspakete, Mobiltelefonnetz, …<br />

• Dachmarke<br />

• Umsatz 2009: ca. € 120.000.000,--<br />

• Beschäftigte in <strong>der</strong> ABAU-OÖ: 16<br />

5


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Die Pioniere in Österreich:<br />

� Bau-Cluster<br />

“Fit für die Zukunft - Arbeitsfähigkeit<br />

erhalten”<br />

Staudinger/ AUSTRIA-BAU<br />

Hentschläger & Stross/ AUSTRIA-BAU<br />

HABAU Hoch und Tief GmbH<br />

inkl. Held und Francke<br />

STRABAG Hochbau OÖ


EINSTIEG &<br />

SENSIBILISIERG.<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Fit für die Zukunft - Stand Mitte 2010<br />

ANALYSE I<br />

UMSETZUNG<br />

I<br />

Evaluierung<br />

Vernetzung Pilotbetriebe, Projektmarketing, Präsentationen<br />

UMSETZUNG<br />

II<br />

2008 2012<br />

Begleitende Evaluierung durch das LBI Health Promotion Research<br />

End-<br />

Evaluierung


Arbeitsbedingungen/<br />

Organisat. Kapazitäten<br />

Organisationskultur, Führung<br />

Qualifizierung, Einbindung,<br />

Weiterentwicklung,<br />

Arbeitsplätze,<br />

Arbeitsumgebung<br />

Individ. Potenziale<br />

physische, psychische,<br />

mentale Ressourcen<br />

Fähigkeiten, Kompetenz,<br />

Qualifikation<br />

Einstellungen, Werte, Sinn<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Arbeitsbewältigungsfähigkeit<br />

Arbeits(bewältigungs)fähigkeit<br />

beschreibt das<br />

Potenzial eines Menschen, eine<br />

Anfor<strong>der</strong>ung zu einem<br />

gegebenen Zeitpunkt unter den<br />

gegebenen Bedingungen zu<br />

bewältigen.<br />

Ziel = möglichst hohe<br />

Passung!<br />

Die Passung ist ein dynamischer<br />

Vorgang.


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Das Haus <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit (ABI Plus)<br />

4. Arbeit<br />

Umgebung,<br />

Organisation, Führung<br />

3. Einstellungen<br />

Motivation<br />

<strong>2.</strong> Kompetenzen<br />

Wissen Fertigkeiten<br />

1. Gesundheit<br />

ABI Plus<br />

Gesamtscore<br />

Scores für die<br />

einzelnen<br />

Stockwerke,<br />

die alle zu<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

beitragen<br />

9


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Arbeitsfähigkeit = Arbeitsbewältigung<br />

Zusammenspiel zwischen Person und Arbeit!<br />

Sehr gute<br />

Arbeitbewältigungs-<br />

Konstellation (AB-K)<br />

Gute<br />

AB-K<br />

Mäßige<br />

AB-K<br />

Kritische<br />

AB-K<br />

Erhaltung<br />

Unterstützung<br />

Verbesserung<br />

Wahrscheinlichkeit f.<br />

Frühpensionierung<br />

< 5 Jahren<br />

Männer 8 %; Frauen 4%<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

Wahrscheinlichkeit f.<br />

Frühpensionierung<br />

< 5 Jahren<br />

Männer 38 %; Frauen 33 %<br />

Person<br />

Arbeit<br />

Visualisierung durch den Arbeitsbewältigungs-Index (Tuomi et al., nach B. Gruber, 2009)


ABI-Werte im Bau-Cluster<br />

Bau<br />

unternehmen<br />

n= 575<br />

Score ausgezeichnet<br />

%<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Gut % Mäßig<br />

%<br />

kritisch<br />

%<br />

Keine<br />

Angaben<br />

%<br />

1 41,4 42 36 18 1 2<br />

2 40,5 32 47 13 2 7<br />

3 40,9 37 40 14 2 6<br />

4 41,6 38 43 12 1 6<br />

Bauunternehmen<br />

Scores nach Alter<br />

n= 575<br />

20-29 a 30-39 a 40-49 a 50-59a<br />

Unternehmen 1 44,4 42,7 38,6 -<br />

Unternehmen 2 42,5 41,2 37,0 -<br />

Unternehmen 3 43,6 42,6 41,4 36,0<br />

Unternehmen 4 43,7 42,2 41,1 39,0<br />

Mittelwert Baubranche 43,6 42,2 39,5 37,4


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

„Arbeit alleine erhält die<br />

Arbeitsfähigkeit für die Mehrheit<br />

<strong>der</strong> ArbeitnehmerInnen nicht“<br />

(in Anlehnung J. Ilmarinen, 2004)


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Arbeits-Pensions-Perspektive am Bau<br />

Deutschland Österreich<br />

(eigene Untersuchung, B. Gruber 2007)<br />

weiß nicht<br />

31%<br />

will nicht<br />

8%<br />

nein, kann<br />

nicht<br />

13%<br />

Ja, kann und<br />

will<br />

48%<br />

~ 25% verspüren manchmal den Wunsch mit<br />

<strong>der</strong> Job im Baubereich aufzuhören, ABI<br />

Plus Befragung 2009


Arbeiten am Bau<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

• Erhöhte Verletzungsgefahren<br />

• Draußen bei Wind und Wetter<br />

• Ungünstige Körperhaltungen<br />

• Wechselnde Einsatzorte<br />

• Lärm, Staub, Schmutz<br />

• Heben und Tragen schwerer Lasten<br />

• Lange Arbeitszeiten und wenig Kurzpausen<br />

• Zeitdruck und häufige Planän<strong>der</strong>ung<br />

• Geringere Lernför<strong>der</strong>lichkeit<br />

(B. Gruber, 2009)


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Einschätzung Art <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575/<br />

Vorw.<br />

Körperliche<br />

Tätigkeit<br />

Vorw.<br />

Psychische<br />

Tätigkeit<br />

Gemischte<br />

Tätigkeit<br />

Unternehmen 1 28 25 47<br />

Unternehmen 2 25 23 48<br />

Unternehmen 3 30 33 37<br />

Unternehmen 4 24 40 33


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Körperliche versus psychische Bewältigung<br />

Bewältigung körperlicher Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575<br />

Sehr<br />

Gut<br />

Eher gut Mittelmäßig Eher schlecht schlecht<br />

Unternehmen 1 39 45 14 1 1<br />

Unternehmen 2 45 32 22 2 -<br />

Unternehmen 3 41 45 13 - -<br />

Unternehmen 4 36 46 15 - -<br />

Bewältigung psychischer Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen *<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575<br />

Sehr<br />

Gut<br />

Eher gut Mittelmäßig Eher schlecht schlecht<br />

Unternehmen 1 24 53 22 1 -<br />

Unternehmen 2 17 48 25 5 5<br />

Unternehmen 3 28 50 20 2 -<br />

Unternehmen 4 23 53 20 2 -<br />

bspw.: zu wenige/zu viele Informationen, emotionale Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

Zeit- und Leistungsdruck …


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Vereinbarkeit Beruf und Familie<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575<br />

Sehr<br />

Gut<br />

Eher gut Mittel<br />

mäßig<br />

Eher<br />

schlecht<br />

schlecht<br />

Unternehmen 1 (n= 85) 32 52 14 1 1<br />

Unternehmen 2 (n= 60) 25 38 33 3 -<br />

Unternehmen 3 (n=225) 24 43 29 3 1<br />

Unternehmen 4 (n=205) 27 47 21 3 1


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Regenerationsmöglichkeit und -fähigkeit<br />

Können Sie Pause machen, wenn Sie es brauchen?<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575<br />

Immer Oft Manchmal Selten nie<br />

Unternehmen 1 21 29 31 15 4<br />

Unternehmen 2 22 30 27 17 2<br />

Unternehmen 3 20 27 24 14 14<br />

Unternehmen 4 24 33 21 14 5<br />

Ausreichend Schlaf und Erholung<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575<br />

Immer Oft Manchmal Selten nie<br />

Unternehmen 1 (n= 85) 21 48 26 4 1<br />

Unternehmen 2 (n= 60) 35 38 22 5 -<br />

Unternehmen 3 (n=225) 28 41 23 8 -<br />

Unternehmen 4 (n=205) 23 45 21 7 -


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Psych. Belastungen<br />

Wie sehr erleben Sie Zeitdruck als Beeinträchtigung<br />

Bauunternehmen<br />

n= 575<br />

Keine<br />

Belastung<br />

Kaum Mittlere Starke Sehr starke<br />

Unternehmen 1 4 15 41 27 9<br />

Unternehmen 2 5 20 37 25 5<br />

Unternehmen 3 8 11 31 24 14<br />

Unternehmen 4 3 10 31 36 19<br />

Wie sehr erleben Sie emotionale Belastung?<br />

Bauunternehmen<br />

n= 205<br />

Keine<br />

Belastung<br />

Kaum Mittlere Starke Sehr starke<br />

Unternehmen 11 30 29 14 3


Gesamt TN<br />

20-29 J.<br />

30-39 J.<br />

40-49 J.<br />

50-59 J.<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Chronische Erkrankungen (in %) Bsp. an einem Unternehmen<br />

n=47<br />

n=42<br />

n=63<br />

n=54<br />

11<br />

27<br />

33<br />

21<br />

47<br />

48<br />

keine Eine Zwei Drei Vier Fünf und mehr<br />

23<br />

25<br />

37<br />

14<br />

26<br />

21<br />

21<br />

24<br />

24<br />

9<br />

17<br />

13<br />

11<br />

12<br />

10<br />

4<br />

11<br />

3<br />

2 0<br />

2 0


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

„Fit in die Zukunft“-Bausteine im Bauwesen<br />

Vorbeugung von<br />

Arbeitsbewältigungskrisen<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung von<br />

Arbeitsbewältigung<br />

Laufbahn-Angebote für<br />

Berufe mit begrenzter<br />

Tätigkeitsdauer<br />

Modelle für „Am-Bau-<br />

Arbeiten in den Jahren vor<br />

<strong>der</strong> Pensionierungen“<br />

„Soli<strong>der</strong> Bau und<br />

vorsorgende Hausbesorgung“<br />

„Wert sichernde Sanierung“<br />

„Ausbau- und umbaufähige<br />

Hausstruktur“<br />

„Substanzschonende Erhaltung“


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Warum werden Führungskräfte angesprochen?<br />

Zur Unterstützung ihrer eigenen<br />

Arbeitsbewältigung<br />

high stress job<br />

Zur Unterstützung <strong>der</strong> Arbeitsbewältigung<br />

ihrer MitarbeiterInnen<br />

Für die Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit zwischen dem 51. und 6<strong>2.</strong><br />

Lebensjahr ist gutes Führungsverhalten und gute Führungs-arbeit <strong>der</strong><br />

einzige hoch signifikante Faktor. (Tuomi, et al.; 1997)


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Baupolier<br />

(Stellenausschreibung 11.01.2010)<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Eigenschaften: Verlässlich • Ehrlich • Spontan •<br />

Entscheidungsfähig •Einsatzbereit • Stressresistent •<br />

Überstundenbereitschaft<br />

Aufgaben/Tätigkeiten: Maschinen-, Material- und Arbeitskräfteeinsatz<br />

und den Bauablauf koordinieren • Baustelleneinrichtung und -<br />

organisation • Mängel bei den Sicherheitsvorkehrungen den<br />

Bauleitern melden • Sie halten die Bauarbeiter zur Befolgung dieser<br />

Bestimmungen an • Sie legen den täglichen Arbeitsablauf <strong>der</strong><br />

einzelnen Bauarbeiterpartien fest • Sie koordinieren den<br />

zweckmäßigen Einsatz von Baumaterialien und Baumaschinen • Sie<br />

sind für die Sicherheit sowie für die Verwendung <strong>der</strong> Einsatzmittel<br />

verantwortlich • Sie legen die notwendigen Arbeitsschritte fest • Sie<br />

kontrollieren die fachgerechte Ausführung und die Qualität <strong>der</strong><br />

Bauarbeiten • Sie überwachen die Einhaltung <strong>der</strong><br />

Sicherheitsbestimmungen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

>>>Hohe Verantwortung für Sicherheit von Menschen und Maschinen,<br />

Koordination und Kontrolle unter großem Zeitdruck >>> STRESS


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Coachings für Poliere, BauleiterInnen<br />

Arbeitsbewältigungs-Coaching<br />

und<br />

Spez. Baupoliercoachings<br />

Individuelle Coachings für<br />

25 Poliere 2009<br />

25 Poliere 2010


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

AB-Coachings für Poliere, BauleiterInnen


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

AB-Coachings für Poliere, BauleiterInnen


Was in bezug auf meine<br />

Arbeitsbedingungen för<strong>der</strong>t<br />

die Arbeitsfähigkeit<br />

( Arbeitsumwelt und<br />

Arbeitsorganisation)<br />

Was beeinträchtigt bzw.<br />

behin<strong>der</strong>t die Arbeitsfähigkeit?<br />

Was kann <strong>der</strong> Betrieb tun?<br />

Was kann ich tun?<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

AB- Coachings für Poliere, BauleiterInnen<br />

nach B. Gruber, 2009<br />

Was in Bezug auf individuelle Gesundheit,<br />

Kompetenz und Einstellungen för<strong>der</strong>t<br />

Arbeitsfähigkeit?<br />

Was behin<strong>der</strong>t?<br />

Was kann <strong>der</strong> Betrieb tun?<br />

Was kann ich tun?<br />

Was in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

Vorgesetzten/Führung unterstützt die<br />

Arbeitsfähigkeit?<br />

Was in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

Vorgesetzten/Führung beeinträchtigt<br />

die Arbeitsfähigkeit?<br />

Was kann <strong>der</strong> Betrieb tun?<br />

Was kann ich tun?


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

AB- Coachings für Poliere, BauleiterInnen


53 %<br />

0<br />

2009<br />

(n=15, Alter: .. J.)<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

47<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

IST-Stand Arbeitsbewältigung bei<br />

15 gewerblichen Führungskräften (Poliere/Bauleiter)<br />

För<strong>der</strong>ziel:<br />

Arbeitsbewältigung<br />

erhalten<br />

För<strong>der</strong>ziel:<br />

Arbeitsbewältigung<br />

unterstützen<br />

34 %<br />

32 %<br />

sehr gute AB<br />

gute AB<br />

mäßige AB<br />

kritische AB


J.Ilmarinen, FIOH<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

„Was können wir gemeinsam tun,<br />

um länger wohlbehalten, gut und gerne zu arbeiten?“<br />

Arbeitsbewältigungsför<strong>der</strong>ung<br />

25% ... Arbeitsbedingungen<br />

28% ... Führungsorganisation<br />

16% ... Kompetenz<br />

31% ... Persönl. Gesundheit<br />

• Arbeitsmittel<br />

• Arbeitsmenge<br />

• Arbeitszeit<br />

• Arbeitsumgebung<br />

• Betriebliche Weiterbildung<br />

• Vorgesetzen-MA-Beziehung<br />

• Kollegialität<br />

• Persönlichkeitsentwicklung<br />

• Karrieremöglichkeiten<br />

• Arbeitsaufgabe<br />

• Arbeitsabläufe<br />

• Bewegung<br />

• Ernährung<br />

• Gesundheitsgerechtes Arbeiten


Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Spezif. Poliercoachings (P. Haselböck)<br />

Einzelgespräche mit coachingähnlichem Charakter<br />

• Reframing <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

• Erarbeitung individueller Herangehensweisen und<br />

Lösungen für Problemstellungen aus Sicht <strong>der</strong><br />

Poliere


Resümee<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Poliere nehmen Coachings gerne an, obwohl<br />

Coaching zumeist für sie fremd ist<br />

„Hilfreich, dass man Zeit für sich hat, mal reden und<br />

fragen kann, dass zugehört wird“.<br />

„Wichtig war auch, dass menschliche Themen wie<br />

Umgang mit schwierigen MitarbeiterInnen<br />

besprochen werden konnten“.<br />

„Gut ist konkret durchzudenken, was gehe ich wie<br />

für mich an“.


Arbeitsbewältigung<br />

Motivation<br />

Kompetenz<br />

Gesundheit<br />

J.Ilmarinen, FIOH Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

Irene Kloimüller, Margit Bencic, April 2010<br />

Fit für die Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

„Fit für die Zukunft“-Strategie = ein<br />

solides Arbeitsbewältigungshaus auch im<br />

Baubereich!<br />

Vereinbarkeit<br />

Beruf und Privates


Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

(BGF)<br />

Eine Antwort auf psychische Belastung am<br />

Arbeitsplatz<br />

Elfriede Kiesewetter Christian Aichmayr<br />

Abteilung Gesundheitsför<strong>der</strong>ung Leitung Personalwesen<br />

und Vorsorgemedizin assista Soziale Dienste<br />

OÖ Gebietskrankenkasse<br />

21. April 2010


Ablauf<br />

1. Daten und Fakten<br />

<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF) als<br />

Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

4. Das Projekt – VITAS<br />

5. Praxisbeispiele zur psychischen Gesundheit bei<br />

<strong>der</strong> Firma assista<br />

6. EU Kampagne – Work. In tune with life.


1. Daten und Fakten


1. Daten und Fakten<br />

� ca. 450 Mio. Menschen leiden weltweit an psychischen Problemen<br />

(WHO, 2002)<br />

� EU: Psychische Erkrankungen nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen an<br />

zweiter Stelle<br />

� EU (15 Län<strong>der</strong>): jährliche Kosten von ca. 20 Mrd. Euro durch<br />

arbeitsbedingten Stress<br />

(Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, 2002,<br />

http://osha.europa.eu/de/press/press-releases/021010.xml)<br />

� ca. 58.000 Selbstmorde pro Jahr<br />

(zum Vergleich: 50.700 Menschen sterben jährlich bei Verkehrsunfällen)<br />

� pro Jahr 27% <strong>der</strong> erwachsenen Bevölkerung betroffen<br />

(= 83 Mio.)


1. Daten und Fakten<br />

Entwicklung <strong>der</strong> psychischen Krankheiten<br />

Quelle: Fehlzeitenreport 2008 (Wifo Berechnungen, Daten HV)


1. Daten und Fakten<br />

Verlorene Lebensjahre wegen Krankheit und Tod in <strong>der</strong> EU<br />

Ursachengruppen Krankheitslast<br />

(DALYs*)<br />

(in Tausend)<br />

Alle Ursachen<br />

(%)<br />

Todesfälle<br />

(in Tausend)<br />

Alle Ursachen<br />

(%)<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen 344421 23 5067 52<br />

Psychiatrische Störungen 29370 20 264 3<br />

Krebs (bösartige Tumore) 17025 11 1855 19<br />

Verdauungserkrankungen 7117 5 391 4<br />

Atemwegserkrankungen 6835 5 420 4<br />

Erkrankungen <strong>der</strong> Sinnesorgane 6339 4 0 0<br />

Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems 5745 4 26 0<br />

Diabetes Mellitus 2319 2 153 2<br />

Orale Erkrankungen 1018 1 0 2<br />

Alle nichtübertragbaren Erkrankungen 115339 77 8210 86<br />

Alle Erkrankungen 150322 9564<br />

*DALYs: Disability-Adjusted Life Years<br />

Quelle: Preventing chronic diseases: A vital investment. Geneva, World Health Organization, 2005


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

European Survey, 2000 und 2005:<br />

Wird Ihre Gesundheit durch Ihre Arbeit beeinträchtigt, o<strong>der</strong> nicht?<br />

(Unselbständig Beschäftigte in <strong>der</strong> Altersgruppe 15 bis 64)


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Krankheitsspektrums in 2007 im<br />

Vergleich zu 2000<br />

Quelle: DAK AU-Daten 2000 - 2007


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

Arbeitsbewältigungsindex und Ebenen <strong>der</strong> Interventionen


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

Arbeitsbedingungen und Krankenstand (in Tagen)<br />

Arbeit ist ...<br />

abwechslungsreich<br />

selbstbestimmt<br />

körperlich schwer<br />

streng kontrolliert<br />

in Wechselschicht<br />

nervlich hoch<br />

angespannt<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

ja nein


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

Psychische Probleme und Arbeit<br />

Die am meisten belastenden arbeitsbezogenen Ereignisse sind<br />

die zwischenmenschlichen Probleme<br />

• Streit unter KollegInnen sowie<br />

• Ärger mit Vorgesetzten.<br />

Diese Dimensionen nehmen ca. 70-75 % <strong>der</strong> von den MitarbeiterInnen<br />

als belastend geschil<strong>der</strong>ten Ereignisse ein! (Schwartz & Stone, 1993; Zapf, 1999)<br />

Ursachen – berufliche Faktoren<br />

• chronischer Stress<br />

• mangelnde soziale Unterstützung (KollegInnen, Vorgesetzte)<br />

• ständige Erreichbarkeit<br />

• Arbeitsverdichtung<br />

• schlechtes Betriebsklima bzw. ungelöste Konflikte<br />

• fehlende soziale Kompetenz von Führungskräften


<strong>2.</strong> Zusammenhang Arbeit und Gesundheit<br />

Psychische Probleme und Arbeit<br />

Psychische Gesundheitsprobleme am Arbeitsplatz sind mit<br />

ernsthaften Konsequenzen verbunden, die nicht nur Individuen,<br />

son<strong>der</strong>n die Produktivität ganzer Unternehmen betreffen<br />

(Harnois & Gabriel, 2000)<br />

Betroffen sind beispielsweise folgende Faktoren<br />

• Abwesenheit (Erhöhung <strong>der</strong> Krankenstände durch Verschlechterung<br />

des allgemeinen Gesundheitszustandes, Depressionen, Burnout,<br />

Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Infektionsanfälligkeit, etc.)<br />

• Arbeitsleistung (reduzierte Produktivität, erhöhte Fehleranfälligkeit und<br />

Unfallhäufigkeit, fehlerhafte Entscheidungen, etc.)<br />

• Einstellung und Verhalten (Motivationsverluste, Fluktuation, etc.)<br />

• Beziehungen (Konflikte mit KollegInnen, Verschlechterung <strong>der</strong><br />

KundInnenbeziehungen, etc.)


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Arbeit früher – Arbeit heute<br />

� Früher stand in unserer Arbeitswelt die<br />

körperlichen Belastung im Mittelpunkt.<br />

� Heute sind es Zeitdruck, zunehmende<br />

Verantwortung und schwierige<br />

Konfliktsituationen.


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

„... Die betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF) ist<br />

eine mo<strong>der</strong>ne Unternehmensstrategie. Sie zielt<br />

darauf ab, Krankheiten am Arbeitsplatz<br />

vorzubeugen, Gesundheitspotenziale zu stärken und<br />

Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern.“<br />

(Luxemburger Deklaration, 1997)


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Ziele von BGF<br />

� die Gesundheit und das Wohlbefinden am<br />

Arbeitsplatz verbessern<br />

� Krankheiten (am Arbeitsplatz) vorbeugen<br />

� Arbeitsbedingungen und Arbeitsorganisation<br />

verbessern<br />

� die aktive Beteiligungen <strong>der</strong> MitarbeiterInnen för<strong>der</strong>n<br />

� persönliche Kompetenzen stärken


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Merkmale von BGF<br />

� setzt am konkreten Arbeitsalltag an<br />

� versucht Bedingungen und Ursachen von<br />

Gesundheit zu beeinflussen<br />

� nutzt das Erfahrungswissen <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />

� schafft eine gesundheitsbejahende Betriebskultur<br />

� ist ein sozialer Prozess


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

1<br />

Aufbau<br />

Projektrollen<br />

Projektplanung<br />

Ziele<br />

Auftakt<br />

2<br />

Diagnose<br />

1. MA-Befragung<br />

Analyse<br />

Kennzahlenerhebung<br />

Projektlaufzeit ca. 2 Jahre<br />

3<br />

Vertiefende<br />

Analyse und<br />

Planung<br />

Gesundheitszirkel<br />

Maßnahmen-<br />

Planung<br />

Operationalisierte<br />

Ziele<br />

4<br />

Umsetzung<br />

Maßnahmen aus<br />

Phase 3<br />

QUICK WINS und begleitende Standardmaßnahmen<br />

5<br />

Evaluation<br />

<strong>2.</strong> MA-Befragung<br />

Grad <strong>der</strong><br />

Zielerreichung<br />

Abschluss<br />

6<br />

Nachprojektphase<br />

BGM-System<br />

Jedes BGF-Projekt ist ein individueller und herausfor<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Weg!


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Diagnose:<br />

MitarbeiterInnenbefragung<br />

• Ist-Zustands-Messung<br />

(Ausarbeitung eines Belastungs-Ressourcen-Profils)<br />

• Offenlegung <strong>der</strong> wichtigsten Anknüpfungspunkte<br />

für Verbesserungsmaßnahmen<br />

• Entscheidungshilfe für die Auswahl<br />

<strong>der</strong> Gesundheitszirkel<br />

• Benchmarking


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Diagnose:<br />

Fehlzeitenanalyse<br />

• Anonymisierte Informationen über Krankenstände im<br />

Unternehmen<br />

• Offenlegung wichtiger Anknüpfungspunkte<br />

für Verbesserungsmaßnahmen<br />

• Entscheidungshilfe für die Auswahl<br />

<strong>der</strong> Gesundheitszirkel<br />

• Benchmarking


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Vertiefende Analyse und Planung:<br />

Gesundheitszirkel<br />

• Innerbetrieblicher Arbeitskreis<br />

• 4 – 8 MitarbeiterInnen aus einer Hierarchieebene<br />

• identifiziert Belastungen und gesundheitsrelevante<br />

Bedürfnisse<br />

• Erarbeitet Lösungsvorschläge


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Umsetzung:<br />

Handlungsansätze<br />

Arbeitsgestaltung Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen +<br />

Gesundheitskompetenz<br />

Arbeitsplatzgestaltung<br />

Arbeits(re)organisation<br />

Führungsstil<br />

Innerbetriebliches<br />

Vorschlagwesen<br />

Arbeitszeit<br />

Ergonomie<br />

Nichtraucherschutz<br />

Vollwertmenüs<br />

Gesunde Jause<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung<br />

nach langer Krankheit<br />

Schutz vor Mobbing<br />

Altersgerechte<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Gesundheitszirkel<br />

Pausengymnastik<br />

Suchtprävention und<br />

Suchthilfe<br />

Gesundheitsberatung<br />

Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie<br />

Gesundheitskompetenz<br />

Stressbewältigung<br />

Schutz vor<br />

Freizeitunfällen<br />

Rückenschule<br />

Gesun<strong>der</strong><br />

Ausgleichssport


3. Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF)<br />

als Antwortversuch in einer verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

Evaluierung:<br />

• MitarbeiterInnenbefragung<br />

• Fehlzeitenanalyse<br />

• Betriebliche Gesundheitskonferenz<br />

• Workshops<br />

• etc.


4. Das Projekt – VITAS


4. Das Projekt VITAS<br />

1<br />

Aufbau<br />

Projektrollen<br />

Projektplanung<br />

Ziele<br />

Auftakt<br />

2<br />

Diagnose<br />

1. MA-Befragung<br />

Analyse<br />

Kennzahlenerhebung<br />

Projektlaufzeit ca. 2 Jahre<br />

3<br />

Vertiefende<br />

Analyse und<br />

Planung<br />

Gesundheitszirkel<br />

Maßnahmen-<br />

Planung<br />

Operationalisierte<br />

Ziele<br />

4<br />

Umsetzung<br />

Maßnahmen aus<br />

Phase 3<br />

QUICK WINS und begleitende Standardmaßnahmen<br />

5<br />

Evaluation<br />

<strong>2.</strong> MA-Befragung<br />

Grad <strong>der</strong><br />

Zielerreichung<br />

Abschluss<br />

6<br />

Nachprojektphase<br />

BGM-System<br />

Jedes BGF-Projekt ist ein individueller und herausfor<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Weg!


4. Das Projekt VITAS<br />

1<br />

Aufbau<br />

Projektrollen<br />

Projektplanung<br />

Ziele<br />

Auftakt<br />

• Klärung <strong>der</strong> BGF-Ziele<br />

• Planung des gesamten Projektablaufes<br />

• Definition <strong>der</strong> Projektziele<br />

• Bestellung Projektleitung<br />

• Implementierung einer Steuerungsgruppe<br />

• Kick off Veranstaltung


4. Das Projekt VITAS<br />

1<br />

Aufbau<br />

Projektrollen<br />

Projektplanung<br />

Ziele<br />

Auftakt<br />

2<br />

Diagnose<br />

1. MA-Befragung<br />

Analyse<br />

Kennzahlenerhebung<br />

• Gesundheitsbefragung<br />

• 452 ausgegebene Fragebögen<br />

• 312 Klärung <strong>der</strong> BGF-Ziele<br />

• 69 % Rücklauf<br />

• Krankenstandsanalyse<br />

• Gesundheitsquote liegt bei 43,2 %<br />

• Betrieblicher Gesundheitsbericht


4. Das Projekt VITAS<br />

1<br />

Aufbau<br />

Projektrollen<br />

Projektplanung<br />

Ziele<br />

Auftakt<br />

2<br />

Diagnose<br />

1. MA-Befragung<br />

Analyse<br />

Kennzahlenerhebung<br />

3<br />

Vertiefende<br />

Analyse und<br />

Planung<br />

Gesundheitszirkel<br />

Maßnahmen-<br />

Planung<br />

Operationalisierte<br />

Ziele<br />

• 2 Gesundheitszirkel bereits<br />

abgeschlossen<br />

• 2 weitere Gesundheitszirkel in<br />

Planung


5. Praxisbeispiele zur psychischen<br />

Gesundheit bei <strong>der</strong> Firma assista


5. Zentrale Aufgabe von assista<br />

• Begleitung, Betreuung, Pflege von körper- und<br />

mehrfachbehin<strong>der</strong>ten Personen bzw. auch speziell<br />

Schädel-Hirn-Verletzten (sowie auch Arbeits- und<br />

Freizeitmöglichkeiten)<br />

• Derzeit etwa 180 Personen in Betreuung sowie<br />

natürlich die Patienten im Institut für Physiotherapie,<br />

Ergotherapie und Logopädie.


5. Aktueller Personalstand<br />

• 410 MitarbeiterInnen (davon ¾ teilzeitbeschäftigt)<br />

– 24 MitarbeiterInnen in Elternkarenz<br />

– 5 in Mutterschutz<br />

– 6 in Bildungskarenz ( 11 AVRAG) bzw. in Freistellung gegen Entfall<br />

des Entgelts ( 12 AVRAG)<br />

• Bis zu 50 Aushilfen monatlich<br />

• 30 JahrespraktikantInnen<br />

(Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Freiwilligen Sozialen Dienste)<br />

• im Schnitt 45 Zivildienstleistende (50 genehmigte Einsatzplätze)<br />

• 30 StiftungsteilnehmerInnen<br />

• 100 Fach- bzw. SchulpraktikantInnen pro Jahr<br />

• 35 Ehrenamtliche HelferInnen


5. Einrichtungen<br />

• „Das Dorf“, Altenhof a. H.<br />

• Projekt CASA, Linz<br />

• Projekt Dauphinestraße, Linz<br />

• Projekt WG Schöndorf, Vöcklabruck<br />

• Projekt Jugend Schöndorf, Vöcklabruck<br />

• Projekt „synapse gallspach“, Gallspach<br />

• Projekt Mobile Begleitung u. Betreuung, Vöcklabruck<br />

• Projekt Arbeitsassistenz, Vöcklabruck<br />

• Projekt Digital, Linz


5. Psychische Belastungen durch<br />

• Sozialverhalten <strong>der</strong> BewohnerInnen<br />

MitarbeiterInnen werden zur Ersatzfamilie, Rollenkonflikte<br />

• Zeitmangel<br />

durch ungeplante Situationen, Beziehungsarbeit kommt zu kurz<br />

• Knappe Personalbesetzung bei den Außenprojekten<br />

• Hospitalisierung <strong>der</strong> Bewohner – Routineabhängigkeit<br />

• „ungelerntes Personal“ (z.B. ZDL, FSJ, Praktikanten …)<br />

• Eigene Bedürfnisse werden unterdrückt (z.B. WC, Essen).<br />

• Zur Körper- und Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung gesellen sich oft<br />

psychiatrische Diagnosen – Herausfor<strong>der</strong>ung/Überfor<strong>der</strong>ung<br />

• Räumliche Situation: Betreuerzimmer, Büro und<br />

Besprechungszimmer in einem – Konzentration auf den eigenen<br />

Arbeitsbereich oft nicht möglich!<br />

• Sterbebegleitung …


5. Verän<strong>der</strong>ungen bereits im Vorfeld<br />

• 2000/2001 – Erste gravierende betriebliche Erfahrungen mit<br />

dem Thema “Burn Out“<br />

• Verstärkte Klagen im Hinblick auf den Wunsch „nach<br />

autonomen Selbstbestimmung in <strong>der</strong> Freizeit“ – Hintergrund:<br />

„Ständiges Einspringen“<br />

• 2002/2003 – Projekt Arbeitszeit nach Maß in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Arbeiterkammer</strong> und <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

• Inkrafttreten den BAGS-Kollektivvertrages per 01.07.2004 und<br />

damit verbunden eine völlige Überarbeitung <strong>der</strong> Dienstordnung<br />

und einer neuen Qualität im Hinblick auf die Sensibilisierung<br />

punkto Arbeitsrecht<br />

• Einführung des ALEX-Dienstplanprogrammes (in dem ein<br />

arbeitsrechtlicher Rahmen vorprogrammiert ist – Nichtzulassen<br />

in <strong>der</strong> Planung von Arbeitszeitübertretungen)


5. Was nehmen wir ERNST<br />

• Zeit für Dienstbesprechungen, Dienstübergaben<br />

• Ständige begleitende Teamsupervisionen – nicht nur als<br />

„Wun<strong>der</strong>lösung“ bei Konflikten, Problemstellungen<br />

• Verbindliches MitarbeiterInnen(entwicklungs)gespräch<br />

• Einhaltung <strong>der</strong> täglichen Ruhezeit und <strong>der</strong> Wochenruhe<br />

• 38 Stunden Woche - ¾ <strong>der</strong> Belegschaft arbeiten Teilzeit (10 %<br />

- 95 % DV), quartalsweise ist eine Verän<strong>der</strong>ung des DV<br />

möglich und wird auch ständig genutzt<br />

(Nachteil: Vollzeitbeschäftigte sind im Turnusdienst schwer auf<br />

ihr Stundensoll einzuteilen!)<br />

• Schaffung von Aushilfskräftepools (bis zu 50 Aushilfen pro<br />

Monat), Fixe MitarbeiterInnen sollen nicht mehr einspringen


5. Was nehmen wir ERNST<br />

• Überstunde ab <strong>der</strong> 10. Tagesarbeitszeitstunde (auch bei<br />

Teilzeit-MitarbeiterInnen)<br />

• Pro geleistetem Nachtdienst = 2 Stunden Zeitguthaben<br />

• Quartalsweise Durchrechnung, Übertrag maximal 26 Stunden<br />

(alles an<strong>der</strong>e wan<strong>der</strong>t in ein Zeitausgleichskonto o<strong>der</strong> wird mit<br />

Zuschlägen ausbezahlt,<br />

• Faire Bezahlung – komplette lückenlosen Anwendung<br />

geltenden Rechtes (vom Ausfallsprinzip bis hin zum<br />

Feiertagsentgelt)<br />

• Aus-, Fort-, Weiterbildungsmöglichkeiten – im Sinne von<br />

Personalentwicklung<br />

• Unterstützung zeitmäßiger o<strong>der</strong> finanzieller Art bei Maßnahmen<br />

wie Einzelsupervision, Psychotherapie etc. (nach<br />

entsprechen<strong>der</strong> Abstimmung)


5. Durch späteren Pensionsantritt – macht es<br />

Sinn berufliche „Auszeiten“ zu nehmen<br />

- Um auch für an<strong>der</strong>e Seiten des Lebens Zeit zu haben<br />

- damit mit spürbar stärker werdenden Belastungen beruflich<br />

wie privat besser umgehen können ,<br />

- damit prophylaktisch Krisen hintanhalten („Burn Out“)<br />

- bzw. sich nach Krisen mit dem Wie<strong>der</strong>eintritt noch Zeit lassen<br />

- damit Pensionsantritt nicht als Lebensziel sehen<br />

- das Leben soll in je<strong>der</strong> Lebensphase lebenswert sein<br />

Hinweis:<br />

- Für Frauen, die ab dem Jahr 1968 geboren sind, ist bereits<br />

das 65. Lebensjahr als Pensionsantrittsalter vorgesehen<br />

- Die letzten Frauen, die noch mit <strong>der</strong> Erreichung des 60.<br />

Lebensjahres in Pension gehen können sind jene des<br />

Jahrganges 1963


a) Sabbatical<br />

• Einvernehmliche Vereinbarung<br />

Dienstgeber/Dienstnehmer:<br />

- Zeitlicher Rahmen zwei Jahre<br />

- eineinhalb Jahre 100 % arbeiten, 75 % bezahlt<br />

bekommen (Ansparphase)<br />

- ein halbes Jahr Zeitausgleich, 75 % bezahlt<br />

bekommen (Konsumationsphase) angemeldet.<br />

- Kein Verlust von Ansprüchen punkto<br />

Gehaltsvorrückung o<strong>der</strong> Entgeltfortzahlung im Falle<br />

von Krankenstand.<br />

• Manche Kollektivverträge (z. B. <strong>der</strong> BAGS-KV)<br />

enthält die Möglichkeit eines Sabbaticals.


) Bildungskarenz ( 11 AVRAG)<br />

• Bildungskarenz ermöglicht es DienstnehmerInnen, sich für zwei<br />

(befristet bis Dezember 2011, dann sind es drei Monate) bis<br />

zwölf Monate von <strong>der</strong> Arbeit freistellen zu lassen, um an<br />

Bildungsmöglichkeiten teilzunehmen.<br />

• Das Dienstverhältnis ruht, wird aber nicht aufgelöst.<br />

• Während <strong>der</strong> Bildungskarenz erhält die karenzierte<br />

DienstnehmerIn vom AMS ein Weiterbildungsgeld in <strong>der</strong> Höhe<br />

des fiktiven Arbeitslosengeldes, die Untergrenze liegt bei €<br />

14,53 pro Tag = Höhe des täglichen Karenzgeldes wie auch bei<br />

<strong>der</strong> Elternkarenz (Stand Jahr 2010). Es kann dabei auch eine<br />

Aus-, Fort- o<strong>der</strong> Weiterbildung im Ausland absolviert werden.


Folgende Kriterien sind dabei zu beachten<br />

• Ununterbrochene Dauer des Dienstverhältnisses bereits ein Jahr<br />

• Allfällige neue Vereinbarung einer Bildungskarenz erst wie<strong>der</strong> nach weiteren<br />

drei Jahren<br />

• Bildungskarenz kann auch unmittelbar im Anschluss an eine Karenz nach<br />

Mutterschutz bzw. Väterkarenz vereinbart werden<br />

• Einverständnis des Dienstgebers notwenig (Zeitpunkt und Dauer)<br />

• Antrag auf Weiterbildungsgeld ist zwei Wochen vorher beim AMS einzureichen<br />

• Bildungsmaßnahme 20 o<strong>der</strong> 16 Stunden wöchentlich (bei<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungspflichten bis zum 7. Lebensjahr)<br />

• Arbeiten bis zur Geringfügigkeitsgrenze möglich (Täglich € 28,13 bzw.<br />

Monatlich € 366,33)<br />

• Für die Dauer <strong>der</strong> Bildungskarenz entfällt <strong>der</strong> Anspruch auf Entgelt<br />

einschließlich anteiliger Son<strong>der</strong>zahlungen. Ebenso besteht für diese Zeit kein<br />

Urlaubsanspruch.<br />

• Zeiten <strong>der</strong> Bildungskarenz zählen auch nicht zu dienstzeitabhängigen<br />

Ansprüchen wie z. B. Abfertigung alt, Dauer <strong>der</strong> Kündigungsfristen,<br />

Urlaubsausmaßberechnung o<strong>der</strong> Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall (jedoch<br />

zum Anspruch auf Jubiläumsgeld).


Folgende Kriterien sind dabei zu beachten<br />

• Bei Abfertigung neu wird für die Zeit <strong>der</strong> Bildungskarenz <strong>der</strong> Beitrag in<br />

Höhe von 1,53 % des Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes vom<br />

Familienlastenausgleichsfonds weiterbezahlt.<br />

• Während <strong>der</strong> Bildungskarenz ist die DienstnehmerIn neben <strong>der</strong><br />

Kranken- und Unfallversicherung auch pensionsversichert.<br />

• Erkrankungen bewirken keine Unterbrechung o<strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong><br />

Bildungskarenz.<br />

• Kein beson<strong>der</strong>er Kündigungs- o<strong>der</strong> Entlassungsschutz (lediglich<br />

Motivkündigungsschutz).<br />

• Nach Ende <strong>der</strong> Bildungskarenz besteht Anspruch auf<br />

Weiterbeschäftigung am früheren Arbeitsplatz (Versetzungsschutz).<br />

• Wird während <strong>der</strong> Bildungskarenz das Dienstverhältnis beendet, so ist<br />

<strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Abfertigung und Urlaubsentschädigung bzw. –<br />

abfindung das für den letzten Monat vor Antritt <strong>der</strong> Bildungskarenz<br />

gebührende Entgelt zugrunde zu legen.<br />

• Neu ist seit 2009 die Bildungskarenz Plus. Nun gibt es För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />

im Hinblick auf die Kosten <strong>der</strong> Bildungsmaßnahme<br />

(diese Regelung ist bis 31.1<strong>2.</strong>2010 befristet).


c) Freistellung gegen Entfall des Arbeitsentgelts<br />

( 12 AVRAG)<br />

• Eine Freistellung gegen Entfall des Arbeitsentgelts kann<br />

zwischen Dienstgeberin und Dienstnehmerin gegen Entfall des<br />

Arbeitsentgelts für die Dauer von sechs Monaten bis höchstens<br />

einem Jahr vereinbart werden.<br />

• Die freigestellte DienstnehmerIn erhält vom AMS<br />

Weiterbildungsgeld wie bei <strong>der</strong> Bildungskarenz, wenn die<br />

Dienstnehmerin eine Ersatzarbeitskraft einstellt, die nicht<br />

vorher bei ihr geringfügig beschäftigt war und die zuvor<br />

Arbeitslosengeld o<strong>der</strong> Notstandshilfe bezogen hat.<br />

• Im Rahmen dieses Modells kann man sich auch im Ausland<br />

aufhalten.<br />

• Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie bei <strong>der</strong> Bildungskarenz.


d) Einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses<br />

(mit Wie<strong>der</strong>einstellungszusage)<br />

• Einvernehmliche Vereinbarung zwischen DienstgeberIn und<br />

DienstnehmerIn<br />

• Beruflicher Ausstieg mit einer Wie<strong>der</strong>einstellungszusage<br />

• Meldung „an die Gebietskrankenkasse Beendigung des<br />

Dienstverhältnisses als „Kündigung Dienstgeber“ bzw.<br />

„Einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses“<br />

• Meldung beim AMS und Bezug des Arbeitslosengeldes<br />

• Wenn dabei <strong>der</strong> neuerliche Diensteintritt nach nur maximal 6 Wochen<br />

im gleichen Betrieb wie<strong>der</strong> erfolgt, kommt es zu keiner<br />

Stellenvermittlung.<br />

• Kein Auslandsaufenthalt möglich!<br />

• Während <strong>der</strong> 6 Wochen bleiben alle Ansprüche, die auf einen<br />

Vorrückungsstichtag bezogen sind im Betrieb bestehen, man bezieht<br />

aber natürlich kein Gehalt o<strong>der</strong> Lohn und <strong>der</strong> Urlaubsanspruch bzw.<br />

die Son<strong>der</strong>zahlungen (Urlaubsremuneration und Weihnachtsgeld)<br />

erfahren eine Aliquotierung.<br />

• Allfällige Ansprüche nach „Abfertigung Alt“ bleiben bestehen


6. EU Kampagne – Work. In tune with life.


6. EU Kampagne<br />

Inhalt und Ziele<br />

• Europaweite Kampagne, an <strong>der</strong> sich 20 Län<strong>der</strong> beteiligen<br />

• Projektträger EU: ENWHP (Europäische Netzwerk für<br />

BGF)<br />

• Projektträger Ö: Österreichische Netzwerk für BGF<br />

• Dauer: Okt 2009 bis Okt 2010<br />

• Ziele:<br />

– Bewusstseinsbildung bei Unternehmen und Stakehol<strong>der</strong>n für BGF<br />

mit Fokus auf Psychische Gesundheit<br />

– Unternehmen gewinnen, die sich an <strong>der</strong> Kampagne beteiligen<br />

– Gute Praxisbeispiele identifizieren und öffentlich sichtbar machen


6. EU Kampagne<br />

Umsetzungsschritte<br />

Online Fragebogen<br />

„Unternehmens-Check Psychische Gesundheit“<br />

Sammlung MOGP<br />

„Best Practice Fragebogen“<br />

Urkunde/Konferenz in Berlin (März 2011)


6. EU Kampagne<br />

1. Schritt: Online Fragebogen<br />

� Zielgruppe:<br />

Personen, die über die<br />

Unternehmensstruktur gut<br />

informiert sind<br />

� Dauer: ca. 20 Min.<br />

� Feedback:<br />

kurze Rückantwort mit Empfehlungen<br />

� Verfügbar unter:<br />

www.netzwerk-bgf.at


6. EU Kampagne<br />

<strong>2.</strong>/3. Schritt: Model of good practice (MOGP)<br />

� Beschreibung von „guten“ Praxisbeispielen (MOGP)<br />

� Öffentliche Darstellung (Website, Bericht..)<br />

� Präsentation von ausgewählten Models of Excellence<br />

(MOE) bei einer EU Tagung in Berlin


Kontakt<br />

Elfriede Kiesewetter<br />

05 7807 103501<br />

elfriede.kiesewetter@ooegkk.at<br />

Christian Aichmayr<br />

07735/6631-225<br />

c.aichmayr@assista.org


Und wie geht‘s im Job<br />

Info-Forum 6<br />

Dr. Christine Feichtinger<br />

Arbeitsmedizin<br />

Dr. Gerald Wolfschütz<br />

Arzt für Allgemeinmedizin<br />

ASZ - Das Arbeitsmedizinische Zentrum in Linz GmbH & Co.KG. 4020 Linz, Europaplatz 8<br />

Tel.: 0732 / 66 65 66-55 Fax: 0732 / 66 65 66-538 office@asz.at www.asz.at


Und wie geht‘s im Job?<br />

I. Burnout erkennen –<br />

vom Verdacht zur<br />

Diagnose


Wer ist gefährdet?<br />

Je<strong>der</strong> erwachsene Mensch ist in jedem Lebensalter<br />

unter bestimmten Umständen in <strong>der</strong> Lage,<br />

ein Burnout Syndrom zu entwickeln.<br />

(Vollmer, 1996)


Wer ist gefährdet?<br />

«rushhour of life»<br />

Häufung zwischen 30.-45.LJ, wo berufliche und<br />

familiäre Anfor<strong>der</strong>ung gleichzeitig zu Buche schlagen


Wer ist gefährdet?<br />

� Verdacht<br />

«high demand, low influence»<br />

Häufung für Berufe, die gekennzeichnet sind durch:<br />

� wenig Entscheidungsfreiraum<br />

� geringe Einflussmöglichkeiten<br />

� starken Druck


Lei<strong>der</strong> kommen die Patienten meist<br />

sehr spät - im Endstadium des Burnout<br />

Völlige geistige, körperliche<br />

und emotionale Erschöpfung.<br />

Nichts geht mehr !!


Früherkennung<br />

Ausführliche Anamnese<br />

Achten auf Leitsymptome<br />

Tests/Messungen:<br />

- Maslach Burnout Inventar (MBI)<br />

- Überdrusswert<br />

- Hamburger Burnout- Inventar<br />

- Areas of worklife survey<br />

- Biofeedback<br />

- HRV (Herzfrquenzvariabilität)<br />

� Erster Verdacht<br />

�<br />

Aber Achtung - nicht alle Tests sind valide!


Anamnese<br />

Symptome - welche, seit wann?<br />

Vermutete Ursachen?<br />

Bisherige Therapien/Lösungsversuche?<br />

Berufliche Aspekte: Belastungen, Ressourcen?<br />

Private Situation: Belastungen, Ressourcen?<br />

Emotionale und kognitive Situation?<br />

Medizinische Symptome und Untersuchung<br />

Erwartungen des Patienten/ <strong>der</strong> Patientin


Burnout-Leitsymptome<br />

Nach Maslach und Pines:<br />

2 . D e p e r s o n a l i s i e r u n g<br />

3. Reduz. 3 . R e dLeistungfähigkeit u z i e r t e s ( S e l b su. t - ) (Selbst-)Wirksamkeitserleben<br />

W i r k s a m k e i t s e r l e b e n


1. Körperlich-seelische Erschöpfung<br />

� anhaltende geistige u. emotionale<br />

Erschöpfung<br />

� gedämpfte emotionale Reaktion<br />

� abnehmende Fähigkeit, sich aus<br />

eigener Kraft zu regenerieren<br />

�� �� �� Schlaflosigkeit, Schlaflosigkeit, Unruhe<br />

Unruhe<br />

�� �� �<br />

� Erschöpfung,<br />

Erschöpfung,<br />

depressive<br />

depressive<br />

Zustände<br />

Zustände<br />

� Rückenschmerzen<br />

�� �� � - Rückenschmerzen<br />

� Bluthochdruck<br />

�� �� �� -<br />

Herzerkrankungen<br />

Bluthochdruck<br />

- -� Herzerkrankungen<br />

Allergien<br />

- -� Allergien Magenschmerzen<br />

- -� Magenschmerzen<br />

Kopfschmerzen<br />

- Kopfschmerzen


<strong>2.</strong> Depersonalisierung<br />

� negative, innerlich zynische Haltung<br />

� zunehmende innere Distanz zu sich<br />

und an<strong>der</strong>en (Entfremdung)


3. reduz. Leistungsfähigkeit und (Selbst-)<br />

Wirksamkeitserleben<br />

� Empfindung des<br />

Gefangenseins bzw.<br />

„In <strong>der</strong> Fallesitzens“<br />

� Empfindung, durch eigenen<br />

Einsatz wenig Positives<br />

bewirken zu können<br />

� Verlust des Vertrauens in die<br />

eigenen Fähigkeiten


Burnout – Symptome<br />

Körper<br />

kardiale Beschwerden<br />

Verdauungsbeschwerden<br />

Kopfschmerz<br />

Müdigkeit<br />

Muskelverspannungen<br />

Lustlosigkeit<br />

Sexuelle Funktionsstörungen<br />

Geist<br />

Konzentrationsschwierigkeiten<br />

Entscheidungsschwäche<br />

fehlende Ziele<br />

vermin<strong>der</strong>te Belastbarkeit<br />

Verlust von Kreativität<br />

Emotion<br />

Nervosität, Unruhe<br />

depressive Verstimmung<br />

Verlust von Freude<br />

fehlende Motivation<br />

Kontaktverlust zu Kunden, Kollegen, Freunden<br />

innere Leere<br />

vermin<strong>der</strong>tes Selbstwertgefühl<br />

Verhalten<br />

anfangs Hyperaktivität<br />

später Alkoholkonsum<br />

und an<strong>der</strong>e Süchte<br />

Rückzug<br />

Fehlleistungen


M B I - G S<br />

MBI-GS<br />

Maslach Burn Out Inventory –<br />

General Survey


Visualisieren: „Energie – Kuchen“<br />

Energieverteilung<br />

Woher kommt meine Energie? Wohin geht meine Energie?


Visualisieren: „Lebenslinie“<br />

Lebensqualität<br />

10<br />

5<br />

0<br />

20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70<br />

Alter


Visualisieren: „Lebenskreis“<br />

1. ICH<br />

<strong>2.</strong> Familie, soziale Kontakte<br />

3. Beruf<br />

Vor 2 Jahren<br />

B e r<br />

uf<br />

Derzeit<br />

F a m<br />

i<br />

l<br />

i<br />

e<br />

In 2 Jahren


Hausaufgaben mitgeben<br />

• Visualisierungen ausfüllen<br />

• „Burnout-Tests“ ausfüllen<br />

• an einem Tag in <strong>der</strong> Woche „so tun, als ob das Problem<br />

gelöst wäre“ (ohne es jemandem zu sagen) - welche<br />

Unterschiede bemerken die An<strong>der</strong>en?<br />

• bis zum nächsten Gespräch alle Anzeichen beobachten<br />

und aufschreiben, die auf eine mögliche Verbesserung<br />

hindeuten<br />

• jeden Abend dem Tag eine „Note“ geben und<br />

aufschreiben, was an besseren Tagen an<strong>der</strong>s war<br />

• jeden Morgen dem kommenden Tag eine „Note“ „im<br />

Voraus“ geben und beobachten, was an<strong>der</strong>s ist<br />

• 1x am Tag meinen inneren „guten Ort“ aufsuchen und<br />

genau vorstellen - was sehe, höre, spüre, rieche ich?<br />

(vorher mit Pat. besprechen: Wenn es einen guten Ort gäbe, an dem es Ihnen<br />

gut geht und Sie schließen Ihre Augen – welche Vorstellung taucht da in Ihnen<br />

auf? Was sehen Sie, hören Sie, fühlen Sie, riechen Sie, welche Farben, Dinge,<br />

Tiere, Pflanzen,……)


Bio-Feedback und Herzfrequenzvariabilität<br />

Beide Methoden können sowohl zur Diagnostik als auch zur<br />

Therapie und Kontrolle herangezogen werden.<br />

Biofeedback zur Unterstützung bei<br />

• Stresserkrankungen<br />

• Burnout<br />

• psychosomatischen Beschwerden<br />

• Ängsten<br />

• Schlafstörungen<br />

• Muskelverspannungen<br />

• Bluthochdruck<br />

• u.a.m.


Herzfrequenzvariabilität (Herzratenvariabilität, HRV)<br />

Fähigkeit eines Organismus, die Frequenz des Herzrhythmus zu verän<strong>der</strong>n. Auch im Ruhezustand treten<br />

spontan Verän<strong>der</strong>ungen des zeitlichen Abstandes zwischen zwei Herzschlägen auf.<br />

Über autonome physiologische Regulationswege passt ein gesun<strong>der</strong> Organismus die Herzschlagrate<br />

beständig momentanen Erfor<strong>der</strong>nissen an.<br />

Unter chronischer Stressbelastung geht diese Anpassung verloren.<br />

Die HRV hat ihren Ursprung in <strong>der</strong><br />

Funktion des vegetativen Nervensystems<br />

- daher lassen sich prinzipiell Krankheiten<br />

erkennen, die dieses schädigen<br />

� direkt wie z.B. bei Diabetes mellitus<br />

� indirekt über dauerhafte erhöhte<br />

Stoffwechselbeanspruchungen wie<br />

durch Katecholaminausschüttung


Differentialdiagnosen<br />

• Stoffwechsel-/ Autoimmunerkrankungen<br />

• Infektionen<br />

• Schilddrüsenfehlfunktion<br />

• sonstige organische Dysfunktion....<br />

• Neurasthenie<br />

• reaktive bzw. Erschöpfungsdepression<br />

• Anpassungsstörung mit depr. Reaktion<br />

• Dysthymia / dysthyme Störung<br />

• Narzistische Problematik<br />

• Angststörung<br />

• somatoforme Störung<br />

• Drogen: Abusus / Abhängigkeit<br />

� Laboruntersuchung<br />

Überweisung zum FA für<br />

� Neurologie/Pschiatrie o<strong>der</strong><br />

Psychotherapeuten


Diagnose Burnout<br />

Diagnose (Klassifizierung) wegen Annerkennung u. Verrechnung <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Behandlung wichtig.<br />

„Nur-Burnout-Behandlung“ kann nicht zu Lasten <strong>der</strong> Krankenkasse abgerechnet<br />

werden, son<strong>der</strong>n nur privat.<br />

Burnout ist im ICD-10 -Katalog <strong>der</strong>zeit nicht als<br />

eigenständiges Krankheitsbild erfasst.<br />

Es gilt <strong>der</strong>zeit nur als Faktor, <strong>der</strong> den<br />

Gesundheitszustand beeinflusst und zur<br />

Inanspruchnahme des Gesundheitswesen führt.<br />

ICD-10, Kapitel 21, Kategorie Z 73.0 =<br />

Ausgebranntsein, Burnout, Zustand <strong>der</strong> totalen<br />

Erschöpfung<br />

� Ersatz-Diagnosen: Neurasthenie,<br />

Depression, Belastungsreaktion…??


Differentialdiagnose Burnout - Depression<br />

Burnout:<br />

kontext-gebundene Symptome<br />

• umschrieben auf Beruf<br />

• Freude an euthymen Aktivitäten ist im<br />

Kern erhalten, wird aber durch<br />

Erschöpfung u.U. sehr gedämpft<br />

Bis das Selbstwirksamkeitserleben<br />

einbricht, kämpfen Burnout-Betroffene<br />

i.d.R. um Auswege aus einer Falle“<br />

(Burisch 2006).<br />

Depression:<br />

kontext-freie Symptome<br />

• umfassende Anhedonie<br />

• grundlegende Schuld- und<br />

Insuffizienzgefühle<br />

Betroffene leiden unter<br />

• reduzierten Antrieb (z.B. Morgentief)<br />

• scheinbar Unabän<strong>der</strong>lichem


Diagnose Neurasthenie: ICD-10 F48.0<br />

1. Anhaltende und Besorgnis erregende Symptome <strong>der</strong> Erschöpfung nach geringer psychischer<br />

o<strong>der</strong> physischer Anstrengung mit einem allgemeinen Gefühl des Unwohlseins, kombiniert mit<br />

einem Zustand von sowohl Aufgeregtheit als auch Depression.<br />

<strong>2.</strong> Begleitet von zwei o<strong>der</strong> mehr <strong>der</strong> folgenden Symptome: Muskelbeschwerden und schmerzen,<br />

Schwindel, Spannungskopfschmerz, Schlafstörungen, Unfähigkeit sich zu entspannen und<br />

Reizbarkeit.<br />

3. Begleitet von zwei o<strong>der</strong> mehr dieser Symptome: gesteigerter Zynismus o<strong>der</strong> Depersonalisierung,<br />

Gefühl vermin<strong>der</strong>ter Leistungsfähigkeit sowie emotionale Erschöpfung.<br />

4. Unfähigkeit sich während <strong>der</strong> Ruhe-, Entspannungs- o<strong>der</strong> Vergnügensphasen zu erholen.<br />

5. Unruhig und ruhelos, unerfrischen<strong>der</strong> Schlaf, oft von Träumen geplagt.<br />

6. Dauer von über einem Jahr.<br />

7. Beschwerden sind berufsbezogen.<br />

8. Tritt nicht beim Vorhandensein organischer psychischer Störungen, affektiver Störungen,<br />

Panik o<strong>der</strong> verallgemeinerten Angststörungen auf.


Und wie geht‘s im Job?<br />

II. Intervention auf<br />

individueller Ebene


Burnout – Grundsätze <strong>der</strong> Behandlung<br />

Psychotherapie<br />

Psychologie<br />

Coaching<br />

Supervision<br />

Medizinische<br />

Behandlung<br />

Körperorientierte<br />

Methoden


Meine Rolle als Hausarzt?<br />

Behandlungsziele:<br />

Balance wie<strong>der</strong>herstellen, Burnout stoppen, Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />

verbessern, Beruf und Familie vereinbaren, Resourcen stärken<br />

• Work-Life-Balancing verbessern<br />

• Freude an Arbeit, Leistung, Erfüllung von<br />

Zielvorgaben steigern<br />

• Beruf, Familie, Freizeit, Weiterbildung sowie<br />

individuelle Sinn- und Wertvorstellungen besser in<br />

Einklang bringen<br />

• Bedürfniswahrnehmung und Achtsamkeit för<strong>der</strong>n<br />

• Stärkung <strong>der</strong> emotionalen und sozialen Kompetenz<br />

• Rückfall-Prophylaxe<br />

�<br />

Wie sind meine eigenen Ressourcen?<br />

Wofür brauche<br />

ich Partner?


Medikamentöse Therapie<br />

Dopamin<br />

Aufmersamkeit<br />

Motivation<br />

Belohnung<br />

Freude<br />

NDRI<br />

Interesse<br />

Stimmung<br />

Serotonin<br />

Zwangsgedanken<br />

Zwangsimpulse<br />

SSRI<br />

Noradrenalin<br />

Schmerz-<br />

stillung<br />

Vigilanz<br />

Energie<br />

SNRI<br />

Basistherapeutika<br />

• Antidepressiva<br />

Gezielter Einsatz bei<br />

• Depression<br />

• Schlafstörungen<br />

• Angststörungen<br />

Co-Therapeutika<br />

• Benzodizepine<br />

• Neuroleptika<br />

• Antikonvulsiva


Psychotherapie o<strong>der</strong> klinisch-psychologische<br />

Behandlung, Coaching, Supervision<br />

Überweisung zum FA für Psychiatrie,<br />

Psychologen/Psychotherapeuten<br />

o<strong>der</strong> Coach<br />

� Netzwerke nutzen:<br />

� Verhaltenstherapie, Gruppentherapie,<br />

Coaching<br />

• Promente: PSB Linz-Mitte, Linz-Süd, Traun und Enns; kostenlos<br />

• Exit sozial: 0732 -719719; kostenlos<br />

• BÖP (Berufsverband österreichischer PsychologInnen): www.boep.or.at<br />

• OÖ Landesverband für Psychotherapien: ooelp@magnet.at , tw. Kassenersatz<br />

• ZSB (Zentrum für Stress- und Burnout-Beratung): info@zsb.at, www.zsb.at


Körperorientierte Methoden<br />

Bewegung:<br />

• Regelmäßiges Ausdauertraining<br />

• Sport im Freien/ in <strong>der</strong> Natur<br />

Entspannung:<br />

• Progressive Muskelentspannung<br />

• Autogenes Training<br />

• Tai Chi, Qigong, Yoga<br />

• Biofeedback<br />

• Reiki, Shiatsu<br />

• Massagen<br />

• Wellness


Und wie geht‘s im Job?<br />

III. Intervention auf<br />

betrieblicher Ebene


Intervention auf betrieblicher Ebene<br />

• Enttabuisierung von Stress und Burnout<br />

• Möglichkeiten des Ansprechens schaffen (Betriebsrat, SVP, Arbeitsmediziner<br />

und Arbeitspsychologen)<br />

• Erhebung von Stressoren und Ressourcen (Fragebogen, Gesundheitszirkel, MA<br />

Gespräch)<br />

• Anbieten von Seminaren und Workshops<br />

• Schulung von Führungskräften


Intervention auf betrieblicher Ebene<br />

„VSK – Vorbeugen statt Kündigen“<br />

• Ein Projekt <strong>der</strong> Miteinan<strong>der</strong> GmbH in Kooperation mit dem ASZ.<br />

• Ziele: Erhaltung <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit und Sicherung des Arbeitsplatzes.<br />

• Zielgruppe: Beschäftigte, die aufgrund von gesundheitlichen<br />

Einschränkungen Probleme am Arbeitsplatz befürchten bzw. haben.<br />

• Die Dienstleistungen können oberösterreich-weit<br />

kostenlos in Anspruch genommen werden<br />

• www.miteinan<strong>der</strong>.com


Danke für Ihre Aufmerksamkeit !

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!