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2. Gesundheitssymposiums der Arbeiterkammer ... - Arbeitsinspektion

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Info-Forum 5: BGF- Eine Antwort auf psychische Belastungen am Arbeitsplatz<br />

In diesem Info-Forum beschrieben Elfriede Kiesewetter, Leiterin des Bereichs<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> OÖ Gebietskrankenkasse und Christian Aichmayr, Leiter des<br />

Personalwesens bei Assista Soziale Dienste, ihre Erfahrungen mit Betrieblicher<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (BGF). Zunächst gelte es, Wi<strong>der</strong>stände im Betrieb zu überwinden. Die<br />

mangelnde Einsicht <strong>der</strong> Betroffenen Arbeitnehmer/-innen lasse sich nur über offene<br />

Kommunikation überwinden. „Die Wichtigkeit des Projektes und dass sämtliche Akteure/innen<br />

im Betrieb (Arbeitgeber/-in, Betriebsrat,...) dahinter stehen, ist unbedingt zu betonen.“,<br />

so Kiesewetter. Die Anonymisierung von Fragebögen schaffe Vertrauen. Die Arbeitgeberseite<br />

könne in <strong>der</strong> Regel mit Statistiken überzeugt werden. Der Druck des Faktischen - alternde<br />

Belegschaft, Fachkräftemangel o<strong>der</strong> hohe Krankenstände - bringen die Unternehmerseite<br />

ohnehin früher o<strong>der</strong> später zur Einsicht, dass etwas für die Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten getan<br />

werden muss. Wer ein BGF-Projekt plant, jedoch mit Wi<strong>der</strong>stand im Betrieb rechnen muss,<br />

kann sich bei <strong>der</strong> OÖ Gebietskrankenkasse vorab Infos zur richtigen Vorgehensweise holen.<br />

Christian Aichmayr betonte, dass es oft schon ein wichtiger Schritt in Richtung gesun<strong>der</strong><br />

Belegschaft sei, das Arbeitsrecht korrekt zu leben. Als wichtigste Maßnahme aus dem BGF-<br />

Projekt in seinem Betrieb hob er die Schaffung eines Aushilfekräftepools hervor. Dieser speist<br />

sich aus ehemaligen Praktikanten/-innen und Zivildienern und verhin<strong>der</strong>t ungünstige<br />

Arbeitszeiten für die Stammbelegschaft. Als beson<strong>der</strong>s wirksame Maßnahmen gegen<br />

gesundheitsgefährdenden Stress beschreiben Kiesewetter und Aichmayr Auszeitregelungen<br />

und Führungskräfteschulung bzw. -sensibilisierung.<br />

Info-Forum 6: Und wie geht’s im Job?<br />

Fr. Dr.in Christine Feichtinger und Hr. Dr. Gerald Wolfschütz vom ASZ Linz berichteten von<br />

ihren Erfahrungen als Arbeits- bzw. Allgemeinmediziner/-in. Beim Umgang mit Betroffenen<br />

ist „10-Minuten-Medizin“ fehl am Platz. Es sei wichtig für die Betroffenen einen<br />

nie<strong>der</strong>schwelligen Zugang zur Hilfe, speziell bei psychischen Beeinträchtigungen, zu sichern<br />

und Anonymität zu gewährleisten. Es sei für viele schwer sich einzugestehen, dass<br />

psychologische bzw. psychotherapeutische Hilfe nötig ist. Eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Arbeitsmediziner/-in, Allgemeinmediziner/-in sowie Psychologen/-in ist im Sinne<br />

<strong>der</strong> Betroffenen sicherzustellen. Eine Einbeziehung des Betriebsrates ist ebenfalls<br />

erfor<strong>der</strong>lich, speziell dann, wenn es um die Neugestaltung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen bei<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung nach langen Krankenständen geht. Man müsse auch die<br />

Eigenverantwortung <strong>der</strong> Betroffenen einfor<strong>der</strong>n (Stichwort Compliance) und sie ermutigen,<br />

die vorhandene Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Als Arbeitsmediziner/-in müsse man<br />

aber auch aktiv gegenüber dem Unternehmen auftreten, wenn man etwas bewegen will.<br />

Führungskräfte könnten Signale gegen Überfor<strong>der</strong>ung setzten. Z.B.: „Ich lösche alle Mails die<br />

du mir nach Mitternacht schickst ungelesen!“ o<strong>der</strong> „Wenn du von einer Dienstreise spät<br />

zurück kommst und frühmorgens schon wie<strong>der</strong> im Büro sitzt, wirst du nach Hause<br />

geschickt!“.

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