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Protokoll 9 (PDF) - Fachforum Wärmeschutz für Wohngebäude München

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<strong>Wärmeschutz</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohngebäude</strong> Newsletter Nr. 9<br />

<strong>Fachforum</strong><br />

Eine große Gefahr <strong>für</strong> die Kosten liegt unter<br />

diesen Umständen in den isolierten Maximalforderungen<br />

der anwachsenden Zahl von Ingenieurdisziplinen.<br />

Ihnen steht ein Architekt<br />

als Koordinator gegenüber, dem es dagegen<br />

zunehmend an fachlicher Kompetenz mangelt.<br />

Das schränkt seinen Mitgestaltungs- und Entscheidungsspielraum<br />

ein, der aber die Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> eine koordinierende Tätigkeit ist.<br />

Zertifizierungs- und Informationsstellen<br />

<strong>für</strong> Passivhäuser:<br />

Passivhaus Institut Darmstadt<br />

Passivhaus Dienstleistung GmbH<br />

Rheinstrasse 44-46<br />

D-64283 Darmstadt<br />

Tel: 06151/826 99-0<br />

Fax: 06151/826 99-11<br />

e-Mail: Passivhaus@t-online.de<br />

FORSCHUNGSINSTITUT FÜR<br />

WÄRMESCHUTZ E.V. MÜNCHEN<br />

Lochhamer Schlag 4 Postfach 1525<br />

82166 Gräfelfing 82157 Gräfelfing<br />

Telefon: 089/85800-0<br />

Telefax: 089/85800-40<br />

E-Mail: info@fiw-muenchen.de<br />

Fraunhofer Institut <strong>für</strong> Bauphysik<br />

IBP.1 – Wärmetechnik<br />

Dipl.-Ing. Hans Erhorn<br />

Telefon: 0711/970-33 80<br />

Fax: 0711/970-33 99<br />

E-Mail: hans.erhorn@ibp.fraunhofer.de<br />

Institutsteil Holzkirchen<br />

Fraunhoferstraße 10<br />

83626 Valley/Oberlaindern<br />

Telefon: 08024/643-0<br />

Fax: 08024/643-66<br />

E-Mail: info@hoki.ibp.fhg.de<br />

Internet: www.hoki.ibp.fhg.de<br />

In dieser Planungssituation befindet sich nun<br />

das Passivhaus und droht darin Schaden zu<br />

nehmen. Zweifellos ist es technisch und wissenschaftlich<br />

anspruchsvoller und die architektonische<br />

Umsetzung aufwendiger. Das scheinen<br />

viele Bauträger nicht zu erkennen. Sie<br />

handeln es ab wie ein besseres NEH und<br />

schlittern in die „Passivhausfalle“.<br />

Das Passivhaus bringt jedoch neue Ziele und<br />

Schwerpunkte mit, die innovative Ideen herausfordern.<br />

Sie helfen neue Spielräume auf<br />

allen Ebenen der Planung, der Ausführung und<br />

der Baukosten zu erschließen. Da<strong>für</strong> ist allerdings<br />

ein deutlich höherer gestalterisch/technischer<br />

Aufwand nötig, der nur dann abverlangt<br />

werden kann, wenn höhere Honorare<br />

<strong>für</strong> wirtschaftliche Voraussetzungen sorgen.<br />

Dass diese Logik schlüssig ist, weist das Projekt<br />

Passivhäuser Burgholzhof nach. Hier wurden<br />

deutlich höhere Honorarerträge gewährt<br />

und gleichzeitig um etwa 100,- DM/qm WF<br />

günstigere Baukosten in Kostengruppe (KG)<br />

300 mit dem Passivhaus gegenüber einem<br />

unmittelbar vergleichbaren NEH erzielt. Der<br />

Erfolg ist zum einen in den veränderten Entwurfsmaßstäben<br />

zu sehen, die das Passivhaus<br />

vorgibt, zum anderen in der passivhausspezifischen<br />

Detailplanung und drittens in einer<br />

thermisch-wirtschaftlichen Parametervariation,<br />

in der die bauphysikalischen und kostenbezogenen<br />

Elemente sorgfältig gegeneinander abgewogen<br />

wurden. Durch ein 20 bis 40 Prozent<br />

höheres Honorar waren mehr Iterationsschritte<br />

bei der interdisziplinären Abstimmung<br />

und tiefer gehende Untersuchungen von Alternativen<br />

und Varianten möglich. Ganz offensichtlich<br />

konnten so die Baukosten beeinflusst<br />

werden.<br />

An dieser Stelle wird häufig eingewandt, dass<br />

so auch mit anderen Standards verfahren werden<br />

könne, und es sich keineswegs um ein<br />

Spezifikum des Passivhauses handle. Diese<br />

Kritiker übersehen folgendes: Die HOAI §§ 4,<br />

11 und 12 gestattet ausschließlich <strong>für</strong> den<br />

höheren Aufwand des Passivhauses auch ein<br />

höheres Honorar. Üblicherweise werden<br />

<strong>Wohngebäude</strong> in Honorarzone 2 unten - 3<br />

unten eingestuft, wogegen unser Büro <strong>für</strong> den<br />

Schwierigkeitsgrad des kostengünstigen Passivhauses<br />

Honorarzone 4 Mitte veranschlagt.<br />

Für Standardgebäude ist diese Erhöhung nicht<br />

zu rechtfertigen.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> kostengünstige Passivhäuser<br />

(nach Rudolf):<br />

• Positives Votum durch Stadt-/Gemeinderat<br />

• Projektentwicklung durch Architekten<br />

• Höhere Honorargruppe <strong>für</strong> Architekten<br />

• Realisierung in Baugemeinschaften<br />

• z.T. Sponsoring durch innovative Hersteller<br />

• simple Grundrisse („quadratisch-praktisch-gut“)<br />

• zweckmäßige Ausstattung (z.B. Böden in Sichtbeton,<br />

keine äußeren Rolläden, z.T. ohne Keller)<br />

• Dämmung auf der Bodenplatte<br />

• KW „verschenken“ und an anderer Stelle mit<br />

höherer Wirkung einsparen<br />

• durchgängige Baubetreuung mit Gipser als Schlüsselgewerk<br />

(Dichtigkeit)<br />

• anschließendes Validierungsprogramm<br />

© 2002 konzept: grün GmbH Seite 2

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