" Aktuelle Passivhausprojekte in München - Architektur, Technik ...

Veranstalter: Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit und Umwelt Organisation: konzept: grün GmbH
21. Fachforum „Wärmeschutz für Wohngebäude
" Aktuelle Passivhausprojekte in München -
Architektur, Technik, Kosten "
am 8.11.2005 im Bauzentrum der LH München
1. Begrüßung und Einführung
2. Das Passiv-Mehrfamilienhaus August-Kühn-
Straße auf der Theresienhöhe
3. Haustechnikkomponenten eines Passivhauses am Beispiel
der Hohenrechbergstraße in Aubing
4. Passivhäuser sind wirtschaftlich – Konzeption und Kosten
am Beispiel des Projekts Solarreihenhäuser Ackermannbogen
5. Organisatorisches
1. Begrüßung und Einführung
Sven Siebert (konzept: grün GmbH) begrüßt die
Teilnehmer und Referenten und stellt Aufgaben
und Ziele des Fachforums vor.
Das Fachforum „Wärmeschutz für Wohngebäude“
will energetisches Bauen und Sanieren
fördern, Kontakte herstellen, um Erfahrungsaustausch
zu ermöglichen und neue Projekte
anzustoßen. Start war im Juli 2000; seither
fanden 18 Plenums- und drei Arbeitsgruppensitzungen
statt. Das Netzwerk aus Vertretern
der Wohnungswirtschaft, Verbänden, Innungen,
Architekten, Grundbesitzer- und Mietervereinen
sowie Kreditinstituten und Umweltverbänden
hat unter anderem den Münchner Energiepass,
das Direktmarketingprojekt „AltbauModern“
und das Projekt „BauTuning“ auf den
Weg gebracht. Von den über 800 gemeldeten
Institutionen aus München und Umgebung sind
derzeit 53 als offizielle Klimaschutzpartner der
Landeshauptstadt München registriert.
2. Das Passiv-Mehrfamilienhaus August-
Kühn-Straße auf der Theresienhöhe
Thomas Hartmann, WOGENO eG
Das vorgestellte WOGENO-Haus auf der
Theresienhöhe zeichnet sich durch einige
Besonderheiten aus:
• es ist ‚eingebaut’, sprich hat zu beiden Seiten
Nachbarhäuser
• Betonskelett u. Außenhülle sind ‚Fertigteile’
• Dämmung 24-30 cm (isofloc) vor Ort eingeblasen
• die Technikzentrale befindet sich (im warmen
Teil) auf dem Dach
• abgelöste Kellerdecke mit durchgezogener
Dämmung bis zur Fassade
• gesamtes Haus (außer EG) barrierefrei
• heizungstechnisch als ‚zusätzliche Wohnung
an Nachbarhaus angeschlossen
• Heizkörper nur in den Bädern
• zentrales Lüftungssystem dezentral (je WE)
regelbar
• Fördermittel von KfW und LHM
Eine weitere Besonderheit ist die vergleichsweise
geringe Wohnfläche von 28,3
qm/Person (zum Vergleich München
durchschn. ca. 40 qm). Weitere energetische
und wohnungswirtschaftliche Kenndaten siehe
Abb. unten.
© 2005 konzept: grün GmbH Seite 1

3. Haustechnikkomponenten eines Passivhauses
am Beispiel der Hohenrechbergstraße
in Aubing
Horst Pertler, Ingenieurbüro Pertler
Das vorgestellte Objekt, ein kombiniertes
Wohn- und Bürohaus verfügt ebenso über ein
Betonskelett, allerdings mit Holzverschalung.
Die Besonderheiten:
• Keller innerhalb thermischer Hülle (beheizt)
• Schaumglas- statt Perimeterdämmung wegen
Grundwasserhöhe
• Thermische Solaranlage zur Verschattung
der Südfenster
• Photovoltaikanlage auf Süddach
• Lüftung: 3 getrennte Anlagen wg. WEG;
zentraler Ansaugpunkt auf N-Seite; 3 Erdwärmetauscher;
integriertes Warmwasserheizregister
über Solar + Pellets)
• Heizung: Büros über ‚Abwärme’ der Geräte;
Wohnungen über Lüftung + Flächenheizung;
Kombispeicher 3.700 l.
Der Bezug war für Ende 2005 geplant.
4. Passivhäuser sind wirtschaftlich –
Konzeption und Kosten am Beispiel
des Projekts Solarreihenhäuser
Ackermannbogen
Theo Peter, BauZEIT GmbH
Martin Frey, Architekturbüro Ingo Bucher-Beholz
Theo Peter führt als Leiter des BauZEIT-
Netzwerks eine private Bauherrengemeinschaft
am Ackermannbogen. Zusammen mit
dem Architekten Martin Frey stellt er das
‚Best-Practice-Beispiel’ vor.
Es handelt sich um neun flexible Hauseinheiten
mit 4,85 m Hausbreite und141qm Wohnfläche
– in erster Linie für Familien mit Kindern.
Charakteristika:
• einfache modulare Struktur in Holzskelettbauweise
mit variablen, offenen Grundrissen
• zentrale Dachverglasung zur optimalen Belichtung
der Treppenbereiche, die mit
Holzstegen hohe vertikale Transparenz
• schaffen Lufträume und Galerien auf allen Ebenen
• Untergeschoss mit Lichthof komplett verglast
mit eigenem Zugang zur Tiefgarage
• Ost-, West- und Nordfassade mit "zweiter
Haut" aus Alulamellen verkleidet
• komplette Verglasung der Südseite (Dreifachverglasung)
Protokoll vom 29/12/2005
Zu Konstruktion und Haustechnik:
• hoch wärmegedämmte Außenfassade mit
U-Wert: 0,18
• Dreifachverglasung
• luftdichte Gebäudehülle
• hoher Verglasungsanteil "zur Sonne"
• Lüftungsanlage mit zentralem Wärmetauscher
• CO2-neutrale Holzpellet-/Hackschnitzelheizung
für Restwärmebedarf
• Fußbodenheizung in allen Räumen und zusätzlich
Heizkörper in allen Bädern
• zentrale thermische Solaranlage mit Pufferspeicher
als Röhrenkollektoren auf dem
Flachdach für Warmwasseraufbereitung und
Heizungsunterstützung
Nach Abschluss der Baumassnahme ist ein
"Bauherrensolarkraftwerk" geplant, das den
Haushaltstrom großteils decken soll. [Auf
Vermittlung von Eugen Kuntze von ergon e.V.
kommt als möglicher Standort Moosach in
Form einer Bürgersolaranlage in Frage].
Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme ergibt
sich aus der Realisierung aller angebotenen
Fördermöglichkeiten in Kombination mit einer
erheblichen Energiekosteneinsparung. Ausgehend
von einem KfW 60 - Haus ergeben sich
für ein KfW 40 - Haus (Passivhausstandard)
folgende Mehrkosten pro Reihenhaus:
Dreifachverglasung 6.500,zusätzl.
Dämmung Wände u. Keller 1.900,-
Pellet-/Hackschnitzelheizung 2.900,-
Solaranlage 5.000,abzgl.
Einsparung Heizungsinstallation 950,abzgl.
Förderung LH München Passivh. 4.000,abzgl.
Förderung LH München Solar 1.250,-
Mehrkosten pro Reihenhaus 10.100,-
Energiekostenersparnis in 10 J. 6.000,-
Zinsvorteil KfW40-Darlehen
zu KfW60-Darlehen in 10 J. 6.000,-
Gesamte Kostenersparnis in 10J. 12.000,-
Das ergibt eine Amortisation in ca. 8,5 Jahren!
© 2005 konzept: grün GmbH Seite 2

Diskussion
In der Diskussion ging es vor allem um die
Notwendigkeit beziehungsweise Ausgestaltung
von Nachheizkonzepten. Die Referenten waren
sich einig, dass für den Endkunden noch
viel ‚Bildungsarbeit’ nötig sei, da die Nutzer
gewohnt sind, eine Heizung zu haben. Durch
Informationsangebote und Aktionen wie ‚Probewohnen’,
‚Besichtigungen’ und Austausch
mit Nutzergruppen könnte die Zielgruppe an
zukünftigen Passivhausbewohnern erweitert
werden.
5. Organisatorisches
Aufgrund der schweren Erkrankung von Reinhardt
Kleinöder kommt es zu Änderungen im
gewohnten Ablauf der Fachforumsorganisation.
Wir bitten dafür um Verständnis. Die kommissarische
Leitung des Bauzentrums liegt bei Roland
Gräbel (Tel.: 089/233-47712, roland.
graebel@muenchen.de). Die Fachvorträge sind
– soweit sie vorliegen – in Kürze auf der Homepage
www.muenchner-fachforen.de in der
Rubrik „Informationen“ als PDF-Dateien zum
Download verfügbar.
Bitte notieren Sie sich den Termin des 6 Fachgesprächs
der Münchner Wohnungswirtschaft
(Klimagipfel) am 29. März 2006. Programm und
Einladung erhalten Sie spätestens Anfang März.
konzept: grün GmbH 089/26 214 264
RGU (Bauzentrum) 089/540 35 841
29. Dezember 2005
Moderation u. Dokumentation:
Sven Siebert
konzept: grün GmbH
Protokoll vom 29/12/2005
TeilnehmerInnenliste s. nächste Seite
© 2005 konzept: grün GmbH Seite 3

Protokoll vom 29/12/2005
Teilnehmer 21. Fachforum „Wärmeschutz für Wohngebäude“ am 8.11.2005
Institution Abt. Vorname Name eMail
ALGEWO Baubetreuungsgesellschaft mbH Dr. Storek h.storek@algewo.de
Architekt B. Fingerle Bernhard Fingerle bernhard.fingerle@t-online.de
Architektin Zengerle Christine Zengerle christine@zengerle.de
architektur a reichmann Alexander Reichmann rm@areichmann.de
Architekturbüro Eberhard Sommer Eberhard Sommer sommer.eberhard@online.de
Boesel Benkert Hohberg Architekten Hr. Benkert gb@bbh-architekten.de
Dipl. Ing. Arch. D. Bartel Architekt Dietrich Bartel DIBARTEL@yahoo.de
en.eco Klaus Bundy (Dipl.-Ing.) I Ingenieurbüro für Energieund
Gebäudetechnik
Klaus Bundy mail@eneco.de
ergon e.V. Eugen Kuntze ergon@t-online.de
Erich W. Schwaiger Wolfgang Bachmeier bachmaeier@wirtschaftskanzlei.de
Erich W. Schwaiger Wolfgang Freund bachmaeier@wirtschaftskanzlei.de
Fritz Eichbauer Bauunternehmung Bauleitung Franc Obrecht franc.obrecht@eichbauer.de
heimundhäuser Annette Häuser
Heinemann GmbH Technik Jürgen Kink juergen.kink@heinemann-gmbh.de
HOVAL Frank Seidel frank.seidl@hoval.com
Ingenieurbüro Lackenbauer Ingenieurbüro für Haustechnik
Andreas Lackenbauer ib@lackenbauer.de
Ingenieurbüro Rudolf Stahl Klimaschutzpartner der
Landeshauptstadt München
Rudolf Stahl stahl.rudolf@t-online.de
Landeshauptstadt München Planungsreferat HA III/2 Ulrich Benz ulrich.benz@muenchen.de
LRA Fürstenfeldbruck ZIEL 21 Geschäftsstelle Birgit Baindl Birgit.Baindl@lra-ffb.bayern.de
Mair und Partner - Biologischer Wohnbau
GmbH
Josef Mair info@mair-und-partner.de
Obermeier Teambau GmbH Maximilian Obermeier
Olympiadorf Verwaltungs GmbH Technik Hr. Lipp odvg@onlinehome.de
Olympiadorf Verwaltungs GmbH Technik Hr. Wollinger odvg@onlinehome.de
Rott Simone Rott ernergieberatung@srarchitekten.de
RS Wohnbau GmbH Bauabteilung F. Gomann gomann@rs-wohnbau.de
Schlagmann Baustoffwerke Techn. Außendienst Benedikt Bittmann benedikt.bittmann@schlagmann.com
Südhausbau - Ottmann GmbH & Co Klimaschutzpartner der
Landeshauptstadt München
Martin Delker delker@suedhausbau.de
Südhausbau - Ottmann GmbH & Co Klimaschutzpartner der
Landeshauptstadt München
Jürgen Kemnitzer Kemnitzer@suedhausbau.de
Zenco Technik Norbert Böhm info@zenco.de
Ziegler GmbH Bauwesen Christian Ziegler ingenieurbuero-ziegler@t-online.de
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© 2005 konzept: grün GmbH Seite 4