Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. - Kirchliches Filmfestival ...
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Kultur und Identität: Bilderwelten<br />
Für die Vorstellung der eigenen kulturellen Identität, für die Vermessung des Abstands zu<br />
anderen kulturellen oder sozialen Lebenswelten sind Bilder von großer Bedeutung: Die Bilder<br />
vom Fremden und die Bilder vom Eigenen. Das 2. Kirchliche <strong>Filmfestival</strong> präsentiert aktuelle<br />
Filme zu diesem Thema.<br />
Das Miteinander der Kulturen und die Veränderung von Sitten,<br />
Gewohnheiten und Gebräuchen in diesem Miteinander prägen die<br />
Moderne. Die unterschiedlichen Bereiche der sozialen und wirtschaftlichen<br />
Realität ändern sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten:<br />
Die ökonomische Innovation schreitet international rasant<br />
voran. Und es existiert kaum ein Land, in <strong>das</strong> man nicht reisen<br />
kann, um seinen Urlaub dort zu verbringen oder um sich von einer<br />
fremden Kultur faszinieren zu lassen. Die soziale Integration von<br />
Migranten dagegen bereitet Probleme. Die Veränderung oder Anpassung<br />
der kulturellen Eigenschaften, der erworbenen Formen des<br />
sozialen Miteinander, der erworbenen Formen der Selbstreflexion,<br />
betreffen die eigene Persönlichkeit, die eigene Identität und sind keineswegs austauschbar<br />
oder ohne weiteres modifizierbar. Die Moderne ist bestimmt von dieser Ungleichzeitigkeit<br />
zwischen wirtschaftlicher Innovation und sozialer und kultureller Integration.<br />
Dass <strong>das</strong> Eigene keine einfache, homogene, dichte Form <strong>hat</strong>, sich vielmehr oft kompliziert<br />
und instabil zeigt, erklärt möglicherweise die krampfhaften Versuche, es zu vereinfachen<br />
und zu vereindeutigen. Ein Blick in die Geschichte zeigt, <strong>das</strong>s Identität nichts Felsenfestes<br />
ist, <strong>das</strong>s Kulturen sich laufend ändern, sich austauschen mit anderen Kulturen, <strong>das</strong>s Formen in<br />
Vergessenheit geraten und neue Formen hinzukommen. Es ist ähnlich wie mit der Sprache,<br />
die sich als lebendige Sprache ebenfalls unentwegt verändert. Es gibt aber eine Sehnsucht<br />
nach einem Anker, nach einer Bestimmung, einer Festlegung der Identität und daraus<br />
entspringt die Suche nach Wurzeln, nach Herkunft, nach Geschichten. Der größte jüdische<br />
Friedhof in Europa, auf dem noch bestattet wird, ist ein solcher Ort der Suche. Viele Kritiker<br />
halten Britta Wauers Film über den jüdischen Friedhof Weißensee für einen der schönsten<br />
Filme der letzten Jahre. Die Regisseurin schlägt Seite für Seite auf in einem grünen<br />
Geschichtsbuch, in einem Wald mitten in Berlin, in einem Ort der Geschichte und der<br />
Geschichten. Dieser Ort liefert einen Code zur Entschlüsselung der Identität, einen Code,<br />
den Britta Wauer uns lesen lässt.<br />
Der Arbeitskreis Kirche und Kino und die künstlerische Leitung des Festivals wünschen ein<br />
schönes Festival.<br />
18. – 20. März 2011<br />
Cineworld Recklinghausen<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.kirchliches-filmfestival.de<br />
Freitag<br />
18. 3. 2011<br />
16.30 Uhr<br />
La Nana – Die Perle<br />
Nach 23 Jahren als Haushälterin bei den Valdez <strong>hat</strong> sich Raquel ihren festen Platz in der<br />
Familie erobert. Doch der große Haushalt und die zunehmenden Auseinandersetzungen<br />
mit der ältesten Tochter bringen Raquel an den Rand ihrer Kräfte. Als die Familie ein zusätzliches<br />
Hausmädchen einstellt, fühlt sie sich verdrängt. Ihr gelingt es aber, die vermeintliche<br />
Konkurrentin zu vertreiben. Als Raquel einen Schwächeanfall erleidet, stellt die Familie Lucy<br />
ein. Alles wird anders, denn durch die lebensfrohe Lucy erfährt Raquel erstmals in ihrem<br />
Leben Freundschaft und Zuneigung.<br />
Das liebenwert-schwarzhumorige Frauenporträt wurde auf<br />
zahlreichen Festivals ausgezeichnet. Auf dem Sundance Film<br />
Festival 2009 erhielt der Film den Großen Preis der Jury, die<br />
Hauptdarstellerin Catalina Saavedra gewann für ihre Darstellung<br />
den Spezialpreis der Jury.<br />
Film zum Weltgebetstag der Frauen aus Chile.<br />
Originaltitel: La nana. Regie: Sebastián Silva. Drehbuch: Sebastián Silva<br />
& Pedro Peirano. Kamera: Sergio Armstrong. Schnitt: Danielle Fillios.<br />
Szenenbild: Pablo Gonzáles. Kostümbild: Francisca Román. Maskenbild:<br />
Macarena Matte. Darsteller: Catalina Saavedra (Raquel), Claudia Celedón (Pilar), Mariana Loyola (Lucy),<br />
Wodarczak_Anz_Filmfest_A6 09.03.2010 9:43 Uhr Seite 1<br />
Andrea García-Huidobro (Camila), Alejandro Goic (Mundo), Agustín Silva (Lucas) u.a. Verleih: Arsenal<br />
Filmverleih. Länge: 96 Min. FSK: ab 6 Jahren. Kinostart: 17.06.2010.<br />
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