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Schlüsselzahlen zur Auslandsadoption - Unicef

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Darüber hinaus fordert die Haager Konvention, dass die soziale und psychologische Eignung<br />

der Adoptiveltern überprüft wird und diese in der wirtschaftlichen Lage sind, das<br />

Kind auch zu versorgen. Häufig haben die Paare selbst traumatische Erfahrungen<br />

gemacht (Unfruchtbarkeit, erfolglose medizinische Behandlung, Tod eines Kindes), und<br />

möglicherweise haben sie diese noch nicht verarbeitet. Sie sollen darin unterstützt werden,<br />

diese Problematik zu bewältigen und ihre Motivation für die Adoption zu hinterfragen.<br />

Die Konvention sieht zudem vor, dass die Adoptiveltern über die bisherigen Lebensumstände<br />

des Kindes und die möglichen Auswirkungen auf seine spätere Entwicklung<br />

informiert werden.<br />

Was Paare bei der Adoption eines ausländischen Kindes<br />

beachten sollten<br />

Paare, die sich mit dem Gedanken tragen, ein ausländisches Kind aufzunehmen, sollten<br />

sich zunächst bei ihrem örtlichen Jugendamt über die rechtlichen Regelungen und Verfahrensweisen<br />

informieren. Eine Reihe von staatlich autorisierten Vereinen haben<br />

umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt (vgl. Adressenliste). Teilweise<br />

führen diese auch Informationsveranstaltungen durch. Adoptionsbewerber sollten sich<br />

klarmachen, dass eine Adoption immer die Suche nach geeigneten Eltern für ein<br />

bestimmtes Kind darstellt – und nicht umgekehrt. Eine solche Haltung wird es ihnen<br />

ermöglichen, dubiose Angebote privater Vermittler auszuschlagen und sich nicht auf die<br />

schiefe Ebene eines mehr oder weniger offenen Kinderhandels zu begeben.<br />

Ein ausländisches Adoptivkind bringt seine ganz persönliche Geschichte und die Kultur<br />

seines Herkunftslandes mit. Dies stellt hohe Anforderungen an die Adoptiveltern. Sie<br />

müssen sich darüber im Klaren sein, dass auch schon Babys zum Teil traumatische<br />

Erlebnisse von Gewalt und Zurückweisung hinter sich haben. Oft müssen Adoptiveltern<br />

deshalb gerade in der Anfangszeit viel Zeit und Geduld aufwenden, um dem Kind die<br />

Eingewöhnung zu erleichtern. Außerdem müssen sie ein hohes Maß an Selbstsicherheit<br />

und Klarheit über die eigenen Motive mitbringen. Sie müssen bereit sein, im Zusammenleben<br />

mit dem Adoptivkind ihre Einstellungen zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.<br />

Künftige Adoptiveltern sollten<br />

- ihre eigene Wertungen überprüfen: Im allgemeinen kommen ausländische Adoptivkinder<br />

aus Ländern, die wirtschaftlich schwach und politisch instabil sind. Die aufnehmenden<br />

Eltern stehen daher immer in der Gefahr, die eigene Kultur zum Maßstab aller<br />

Dinge zu machen und davon abweichende Lebensformen als "noch nicht so weit entwickelt"<br />

abzutun. Adoptiveltern ausländischer Kinder sollten deshalb Interesse und<br />

Sympathie für das Herkunftsland des Kindes und die dort lebenden Menschen aufbringen.<br />

- Gemeinsam Strategien gegen Vorurteile entwickeln: Ein ausländisches Adoptivkind<br />

wird zwangsläufig über sein Herkunftsland befragt. Dies gilt insbesondere dann, wenn<br />

sich seine Hautfarbe von der der Adoptiveltern unterscheidet. Und auch diese müssen<br />

sich darauf vorbereiten, auf die Herkunft ihres Kindes angesprochen zu werden. Die<br />

Adoptiveltern sollten deshalb gemeinsam mit dem Kind Techniken und Strategien entwickeln,<br />

wie sie mit gedankenlosen Äußerungen, abfälligen Bemerkungen oder gar rassistischen<br />

Anfeindungen umgehen und wie sie sich dagegen wehren können.<br />

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