Schlüsselzahlen zur Auslandsadoption - Unicef
Schlüsselzahlen zur Auslandsadoption - Unicef
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Für Kinder bewegen wir Welten<br />
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen<br />
UNICEF-Position zu internationalen Adoptionen<br />
Ein Kind aus dem Ausland<br />
Weltweit wachsen Millionen Kinder ohne den Schutz und die Fürsorge ihrer<br />
Eltern auf – sei es, dass sie durch Naturkatastrophen oder Kriege zu Waisen<br />
geworden sind, dass sie ihre Eltern durch AIDS verloren haben oder dass sie in<br />
ein Heim abgeschoben wurden. Ihr Schicksal weckt oft gerade bei ungewollt kinderlosen<br />
Paaren in Industrieländern den Wunsch, eins dieser Kinder zu adoptieren.<br />
Seit Anfang der 90-er Jahre ist die Zahl der <strong>Auslandsadoption</strong>en deutlich<br />
gestiegen. Häufig werden die Kinder jedoch über dubiose Agenturen vermittelt,<br />
die am Leid der Kinder verdienen. Adoptionswillige Paare sollten sich daher bei<br />
einer <strong>Auslandsadoption</strong> genau über die persönlichen Hintergründe des Kindes<br />
informieren und sicherstellen, dass die Vermittlung unter rechtlich einwandfreien<br />
Bedingungen geschieht. Internationale Abkommen wie die UN-Kinderrechtskonvention<br />
und die Haager Konvention <strong>zur</strong> <strong>Auslandsadoption</strong> haben dazu Mindeststandards<br />
festgelegt. Nach Auffassung von UNICEF sollte eine Vermittlung<br />
ins Ausland nur dann in Betracht kommen, wenn alle anderen Betreuungsmöglichkeiten<br />
im Heimatland des Kindes ausgeschöpft wurden. Eine Unterbringung<br />
bei einheimischen Adoptions- oder Pflegefamilien ist einer <strong>Auslandsadoption</strong><br />
immer vorzuziehen.<br />
<strong>Schlüsselzahlen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Auslandsadoption</strong>:<br />
information<br />
• Eine Studie in fünf europäischen Ländern sowie in den USA und Kanada hat ergeben,<br />
dass die Zahl der <strong>Auslandsadoption</strong>en in den 90-er Jahren deutlich gestiegen<br />
ist. 1993 wurden in diesen Ländern rund 16.000 Fälle registriert, vier Jahre später<br />
waren es bereits 23.000.<br />
• Auch in Deutschland werden immer mehr Kinder aus dem Ausland adoptiert. Das<br />
Statistische Bundesamt dokumentiert einen Anstieg von 1.355 <strong>Auslandsadoption</strong>en<br />
in 1991 auf 1.889 in 1998. Diese Zahlen sind jedoch ungenau. Denn nicht alle<br />
<strong>Auslandsadoption</strong>en werden zentral registriert. Häufig werden auch in Deutschland<br />
lebende ausländische Kinder z.B. von Verwandten adoptiert. Dies zählt dann<br />
formal ebenfalls als <strong>Auslandsadoption</strong>.<br />
• Ein wesentlicher Grund für den Anstieg ist die Tatsache, dass die Zahl der in<br />
Deutschland <strong>zur</strong> Adoption freigegebenen Kinder wesentlich geringer ist als die der<br />
adoptionswilligen Paare. 1998 beispielsweise wollten 15.930 Paare ein Kind adoptieren,<br />
ihnen standen aber nur 1.123 deutsche Kinder gegenüber, die bei den Jugendämtern<br />
<strong>zur</strong> Vermittlung vorgesehen waren.<br />
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. • Höninger Weg 104 • 50969 Köln • Tel.:0221/93650-0 • Fax: 02 21/9 36 50-279<br />
E-Mail: mail@unicef.de • Internet: www.unicef.de • Spendenkonto Nr. 300 000 bei allen Banken und Sparkassen in Köln
• Das große Interesse kinderloser Paare in Industrieländern an Adoptivkindern hat in einigen<br />
Ländern zu einem regelrechten Handel mit Kindern geführt. In Guatemala beispielsweise<br />
beschäftigen sich 200 Anwälte ausschließlich mit Adoptionsverfahren.<br />
Anstieg der <strong>Auslandsadoption</strong>en<br />
<strong>Auslandsadoption</strong>en im größeren Umfang gibt es seit Ende des Zweiten Weltkrieges.<br />
Angesichts der Not in Europa entschlossen sich damals vor allem viele Amerikaner, Waisen<br />
aus Deutschland, Italien und Griechenland zu adoptieren. Eine ähnliche Entwicklung<br />
zeigte sich während des Koreakriegs in den 50-er Jahren und während des Vietnamkriegs<br />
ein Jahrzehnt später. Gerade für viele Amerikaner entwickelte sich der sogenannte<br />
"Babylift" zu einer Form des humanitären Engagements.<br />
Angesichts der Zunahme der <strong>Auslandsadoption</strong>en traten aber auch immer deutlicher die<br />
damit verbundenen Probleme zu Tage. So stellte sich die Frage, ob es nicht sinnvoller ist,<br />
den Kindern in ihrem Heimatland zu helfen, anstatt sie in eine fremde Kultur zu verpflanzen,<br />
wo sie häufig mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu kämpfen haben. Die<br />
<strong>Auslandsadoption</strong>en gerieten aber auch deshalb zunehmend in die Kritik, weil sich mit<br />
der bis heute ungebrochenen Nachfrage ein regelrechter Markt für Adoptivkinder entwickelte.<br />
Dies hat mehrere Gründe: Zum einem bleiben in den Industrieländern immer mehr Paare<br />
ungewollt kinderlos. Die Verbreitung von Verhütungsmitteln und die zunehmend liberale<br />
Handhabung von Abtreibungen haben zu einem Rückgang ungewollter Schwangerschaften<br />
geführt. Es werden immer weniger Kinder <strong>zur</strong> Adoption freigegeben. Außerdem<br />
zeigt der Wertewandel der vergangenen Jahrzehnte seine Wirkung: In der Vergangenheit<br />
waren es häufig unehelich geborene Kinder, die <strong>zur</strong> Adoption freigegeben wurden. Heute<br />
dagegen wird es gesellschaftlich immer mehr toleriert, wenn uneheliche Kinder nur bei<br />
einem Elternteil aufwachsen.<br />
Auch schrecken viele adoptionswillige Paare vor den aus ihrer Sicht bürokratischen Prozeduren<br />
<strong>zur</strong>ück, die sie gegenüber ihren einheimischen Jugendämtern durchlaufen müssen.<br />
Dass diese dazu dienen, die Rechte der Kinder zu schützen und das Ziel verfolgen,<br />
geeignete Eltern für ein bestimmtes Kind zu suchen, ist ihnen häufig nicht bewusst.<br />
Bereits in den 80-er Jahren gab es weltweit einen Anstieg der <strong>Auslandsadoption</strong>en um<br />
über 60 Prozent. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum mindestens 170.000 bis 180.000<br />
Kinder von Paaren aus anderen Ländern adoptiert. Ein weltweiter Überblick über die 90er<br />
Jahre liegt noch nicht vor. Klar ist jedoch, dass die <strong>Auslandsadoption</strong>en in einzelnen<br />
Ländern wie den USA bis heute weiter zunehmen. 1997 wurden dort über 13.000 Fälle<br />
registriert im Vergleich zu rund 7.000 vier Jahre zuvor.<br />
Kinder ohne Eltern sind oft keine Waisen<br />
In Kriegen und bei Naturkatastrophen werden häufig Tausende Kinder von ihren Eltern<br />
getrennt. Wenn ihr Schicksal in den westlichen Medien aufgegriffen wird, dann wollen<br />
viele Menschen helfen, indem sie versuchen, eins der betroffenen Kinder zu adoptieren.<br />
Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Häufig ist völlig ungeklärt, ob die Eltern des Kindes<br />
tatsächlich nicht mehr leben. Möglicherweise wurden Eltern und Kind während des<br />
Chaos auf der Flucht vorübergehend auseinander gerissen. Oder die Eltern haben das<br />
Kind sogar bewusst zu einer Aufnahmestelle für unbegleitete Kinder geschickt in der<br />
Hoffnung, dass es dort besser versorgt wird.<br />
2
Über 100.000 unbegleitete Kinder in Ruanda<br />
Ein Beispiel ist der Bürgerkrieg in Ruanda 1994. In den Auffanglagern zählten UNI-<br />
CEF und seine Partner damals insgesamt 114.000 Kinder ohne Begleitung Erwachsener.<br />
Die Hilfsorganisationen starteten daraufhin umfangreiche Suchprogramme. In<br />
der Folgezeit konnten insgesamt rund 50.000 der ursprünglich als "unbegleitet" registrierten<br />
Kinder wieder mit ihren Eltern oder anderen Angehörigen zusammengebracht<br />
werden. Für die anderen wurden Pflegefamilien im Land gesucht.<br />
Aufgrund der Erfahrungen in Ruanda erklärte das Internationale Komitee vom<br />
Roten Kreuz: "In einer Nothilfe-Situation dürfen Kinder nicht <strong>zur</strong> Adoption freigegeben<br />
werden. Was sie brauchen, ist eine vorübergehende Betreuung in Kombination<br />
mit gezielten Suchprogrammen nach ihren Angehörigen. Denn die meisten<br />
unbegleiteten Kinder in einer solchen Situation sind keine Waisen. Eine Adoption<br />
sollte erst nach einem Zeitraum von nicht weniger als zwei Jahren erwogen werden<br />
und unter der Voraussetzung, dass alles nur Denkbare unternommen wurde,<br />
die Eltern oder andere überlebende Familienangehörige ausfindig zu machen."<br />
Auch die Geringschätzung von Mädchen und Frauen in vielen Regionen führt dazu, dass<br />
Kinder <strong>zur</strong> Adoption freigegeben werden. Dies gilt besonders für die Länder Süd- und<br />
Südostasiens. Bei den aus China in die Niederlande adoptierten Kindern etwa liegt der<br />
Mädchenanteil einer Studie zufolge bei über 90 Prozent. Ähnlich sind die prozentualen<br />
Verhältnisse bei Adoptionen aus anderen Ländern der Region Asiens.<br />
Zudem können soziale und wirtschaftliche Umwälzungen dazu führen, dass Kinder von<br />
ihren Eltern getrennt werden. In Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion wurden zu<br />
Beginn der 90-er Jahre Millionen Menschen in die Armut gestürzt. Besonders betroffen<br />
von den negativen Folgen des Umbruchs waren Familien mit Kindern. Allein in Russland<br />
lebten 1997 zwei Drittel der Familien mit kleinen Kindern in Armut. Immer mehr<br />
Ehen scheitern. Angesichts solcher Entwicklungen sehen viele Eltern keinen anderen<br />
Ausweg mehr als den, ihre Kinder staatlichen Stellen zu übergeben, weil sie nicht mehr<br />
selbst für sie sorgen können. Hinzu kommt, dass bereits zu Sowjetzeitenüblich zahlreiche<br />
vermeintlich "schwierige" Kinder - etwa solche mit einer Behinderung - ins Heim<br />
gegeben wurden. Diese Haltung wirkt bis heute nach. Mittlerweile wachsen in der Region<br />
über eine Million Kinder in Heimen auf.<br />
Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder, die nicht bei ihren<br />
Eltern leben können<br />
Der Umgang mit Waisen und Kindern, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, ist<br />
von Land zu Land verschieden. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara werden<br />
Waisen traditionell von anderen Verwandten oder der Dorfgemeinschaft aufgenommen.<br />
In Osteuropa und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten überwiegt nach wie vor die<br />
Heimunterbringung.<br />
• Heime: Wenn Kinder von klein auf in Heimen aufwachsen, schränkt dies ihre Entwicklungschancen<br />
in aller Regel deutlich ein. Dies belegen zahlreiche Untersuchungen.<br />
Heimkinder bleiben im Vergleich zu anderen Kindern ihrer Altersgruppe in ihrer<br />
sozialen, sprachlichen und motorischen Entwicklung meist deutlich <strong>zur</strong>ück. In vielen<br />
westlichen Ländern werden daher heute andere Lösungen bevorzugt.<br />
3
• Pflegefamilien: Eine wichtige und zunehmend praktizierte Alternative sind Pflegefamilien.<br />
Diese müssen jedoch auf ihre Aufgabe vorbereitet und anschließend regelmäßig<br />
betreut werden. UNICEF unterstützt vor allem in Osteuropa und den ehemaligen<br />
Sowjetrepubliken den Aufbau eines Netzes an Pflegefamilien, um eine Alternative<br />
für Heimkinder zu schaffen. In Rumänien ist es gelungen, die Zahl der Kinder in<br />
Pflegefamilien zwischen 1997 und 1999 auf 20.000 zu verdoppeln.<br />
• Kafala: Eine in islamischen Staaten praktizierte Form der Unterbringung ist die Kafala.<br />
Diese ist zwar – wie die Adoption - als endgültig definiert. Die Kinder übernehmen<br />
jedoch nicht den Namen ihrer Adoptiveltern und sind auch nicht erbberechtigt.<br />
• Adoptionen: Bei den in westlichen Staaten praktizierten Adoptionen sind die Adoptivkinder<br />
den leiblichen Kindern einer Familie rechtlich gleichgestellt. Um die kulturellen,<br />
sozialen und psychologischen Brüche für das Kind so gering wie möglich zu<br />
halten, sollte Inlandsadoptionen nach Ansicht von UNICEF immer der Vorzug vor<br />
<strong>Auslandsadoption</strong>en gegeben werden.<br />
Der Fall Rumänien<br />
1990 nach dem Sturz des Ceausescu-Regimes gingen Bilder aus völlig herunter<br />
gekommenen rumänischen "Waisenhäusern" um die Welt. Rund 150.000 Kinder –<br />
so ergaben die Recherchen - lebten in diesen Institutionen unter vielfach menschenunwürdigen<br />
Bedingungen. Viele ausländische Paare wollten helfen und versuchten,<br />
eins der betroffenen Kinder zu adoptierten. Zahlreiche Adoptionsagenturen,<br />
Übersetzer, Rechtsanwälte und zweifelhafte Mittelsmänner witterten Verdienstmöglichkeiten<br />
und schalteten sich ein. Zwischen 1989 und 1991 wurden so<br />
rund 10.000 rumänische Kinder von Ausländern adoptiert. Doch die meisten waren<br />
gar keine Waisen. Vielmehr gingen die Vermittler zunehmend dazu über, die Kinder<br />
ihren Eltern regelrecht abzukaufen oder Frauen dazu zu überreden, gegen<br />
Bezahlung ein Kind <strong>zur</strong> Welt <strong>zur</strong> bringen, das dann von einem Paar im Ausland<br />
adoptiert werden konnte. Aufgrund dieser Entwicklung hat die rumänische Regierung<br />
die <strong>Auslandsadoption</strong>en mittlerweile drastisch beschränkt.<br />
Eine Pause vom Krieg – Auslandspflegschaften<br />
Die zeitlich befristete Vermittlung an Auslandspflegefamilien soll Kindern die Möglichkeit<br />
geben, sich von einer Problemsituation in ihrem Heimatland zu erholen. Oft ist dies<br />
auch mit einer ärztlichen Behandlung im Aufnahmeland verbunden. Beispielsweise werden<br />
regelmäßig Kinder aus der Tschernobyl-Region in der Ukraine in ausländische Gastfamilien<br />
vermittelt. Gemessen an den internationalen Standards für <strong>Auslandsadoption</strong>en<br />
weisen Auslandspflegschaften allerdings häufig große Mängel auf. Die aufnehmenden<br />
Familien werden meist nicht sorgfältig ausgesucht, und die Gastfamilien werden auf den<br />
Umgang mit ausländischen und möglicherweise traumatisierten Kindern in der Regel<br />
nicht vorbereitet. Bei den Kindern kann der Aufenthalt bei einer wohlhabenden Familie<br />
im Ausland dann leicht <strong>zur</strong> Distanzierung von den leiblichen Eltern und den traditionellen<br />
Werten ihres Heimatlandes führen. Hinzu kommt, dass die Auslandspflege teilweise<br />
dazu missbraucht wird, den legalen Weg einer <strong>Auslandsadoption</strong> zu umgehen. Deshalb<br />
wurde die neue Haager Konvention von 1996 durch entsprechende Schutzbestimmungen<br />
und Vorschriften für Auslandpflegschaften erweitert.<br />
4
Die private Vermittlung von Kindern ins Ausland<br />
Je länger die Suche dauert, desto eher sind Paare bereit, auch rechtlich nicht ausreichend<br />
abgesicherte Hilfe von privaten Adoptionsvermittlern anzunehmen. Die Sehnsucht nach<br />
der Erfüllung des Kinderwunsches bzw. falsch verstandene Hilfsbereitschaft lassen die<br />
Bedürfnisse und Rechte des Kindes bzw. seiner Eltern in den Hintergrund treten. Das<br />
Kind wird dann leicht zum Objekt fremder Interessen.<br />
Bei sogenannten Privatadoptionen sind weder im Herkunfts- noch im Aufnahmeland<br />
staatlich anerkannte Vermittlungsstellen beteiligt. Vielmehr werden sie über private<br />
Agenturen abgewickelt, deren Zahl besorgniserregend zunimmt. Beispielsweise ließ die<br />
Öffnung der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropas die Zahl der Kinder, die ohne<br />
staatliche Kontrolle vermittelt wurden, sprunghaft ansteigen.<br />
Über private Agenturen vermittelte Adoptionen weisen oft erhebliche Mängel auf: So<br />
bereiten diese in der Regel weder die leiblichen Eltern noch das Kind auf die bevorstehende<br />
Adoption vor. Vielfach findet keine Überprüfung der Eignung der angehenden<br />
Adoptiveltern statt. Die Adoptiveltern erfahren meist wenig oder gar nichts über die Vorgeschichte<br />
des Kindes, beispielsweise über Krankheiten in der Familie wie HIV und<br />
AIDS oder über Vernachlässigungen, Misshandlungen und Drogenprobleme. Sie werden<br />
in der Regel auch nicht darauf vorbereitet, wie sie einem Kind aus einem fremden Kulturkreis<br />
das Einleben erleichtern können. Vielen Bewerbern ist nicht bewusst, dass sie<br />
mit dem Kind auch seine soziale und kulturelle Geschichte aufnehmen.<br />
Der Handel mit Kindern<br />
Vielfach betreiben private Vermittler einen regelrechten Handel mit Kindern, der die<br />
Dimension organisierter Kriminalität erreicht. Einem UN-Bericht von 1994 zufolge hat<br />
sich in zahlreichen Staaten des ehemaligen Ostblocks, in Lateinamerika und auch in Jordanien,<br />
der Türkei und Griechenland ein illegaler Markt für Kinder etabliert.<br />
So suchen diese Kinderhändler gezielt nach schwangeren Teenagern, die sie überreden,<br />
ihr Baby gleich nach der Geburt abzugeben. Besonders unverheiratete Mädchen, aber<br />
auch Frauen aus armen Bevölkerungsteilen werden dabei oft massiv unter Druck gesetzt<br />
und mit Geld oder anderen Geschenken gelockt. In anderen Fällen werden Frauen dafür<br />
bezahlt, dass sie Kinder für eine <strong>Auslandsadoption</strong> <strong>zur</strong> Welt bringen, oder Müttern wird<br />
vorgetäuscht, dass ihr Kind kurz nach der Geburt gestorben sei.<br />
Teilweise informieren die illegalen Vermittler angehende Eltern auch bewusst falsch und<br />
machen ihnen vor, sie könnten mit ihrem Kind auch nach der <strong>Auslandsadoption</strong> in Kontakt<br />
bleiben. Später stellt sich dann in der Regel heraus, dass dies nicht möglich ist.<br />
Es werden auch immer wieder Fälle dokumentiert, in denen Banden Kinder etwa auf<br />
Marktplätzen entführen oder durch vermeintliche Babysitter entführen lassen. In Honduras<br />
etwa wurde 1992 eine Gruppe überführt, die Kinder aus armen Stadtvierteln entführt<br />
und anschließend regelrecht "gemästet" hatte, um sie dann für 5.000 Dollar je Kind<br />
an ausländische Paare zu verkaufen. Bei den Tätern handelte es sich um hochrangige<br />
Behörden- und Regierungsmitarbeiter.<br />
Entscheidend bei der illegalen Vermittlung von Kindern ist die Beschaffung der nötigen<br />
Papiere, um die Ausreise des Kindes sicherzustellen. Dazu bestechen Kinderhändler<br />
Beamte und Politiker oder fälschen Geburtsurkunden, oder sie wickeln die Adoption<br />
über ein Drittland ab. So gab es Anfang der 90-er Jahre zahlreiche Fälle, bei denen iri-<br />
5
sche Paare mit Adoptivkindern aus Rumänien über England einreisten. Da sie sich im<br />
Transit befanden, wurden sie in England nicht kontrolliert. Und an der englisch-irischen<br />
Grenze konnten sie ebenfalls damit rechnen, um eine Kontrolle herumzukommen.<br />
Was den Kinderhändlern zudem das Handwerk erleichtert, ist die oft un<strong>zur</strong>eichende oder<br />
lückenhafte Gesetzgebung in vielen Ländern. Ein Beispiel dafür ist Guatemala.<br />
Guatemala – das Paradies der Kinderhändler<br />
In Guatemala blüht der Handel mit Kindern. 1998 wurden in dem mittelamerikanischen<br />
Land rund 1.400 Kinder – zumeist Babys – <strong>zur</strong> Adoption freigegeben.<br />
1.332 davon wurden nach offiziellen Angaben ins Ausland vermittelt. 175 bis 200<br />
Rechtsanwälte widmen sich ausschließlich der Adoptionsabwicklung. Sie verlangen<br />
bis zu 15.000 Dollar von den Adoptiveltern aus den USA, Kanada oder Europa.<br />
Aber auch Kinderheime und Ärzte sind an dem Geschäft beteiligt. Im Ausland<br />
verdienen daran Agenturen und wiederum Anwälte.<br />
Wie die Kinderhändler arbeiten, zeigt der Fall der Maya Elivia Ramírez. Auf der<br />
Suche nach Arbeit kam die schwangere Frau nach Guatemala-Stadt. Sie war deshalb<br />
froh, als eine Frau ihr freie Unterkunft und Verpflegung anbot, wenn sie ihr in<br />
ihrer Tortillabude helfe. Was Elivia Ramírez nicht wusste: Der Schwiegersohn der<br />
Frau war Anwalt. Er lebte von Adoptionsgeschäften. Als die Geburt nahte, wurde<br />
Elivia Ramírez in ein Landhaus außerhalb der Stadt gebracht. Nach der Entbindung<br />
ihres Sohnes Pablito, noch unter dem Einfluss von Beruhigungsspritzen, zwang sie<br />
der Anwalt, Adoptionsformulare zu unterschreiben. Das Baby wurde einer spanischen<br />
Familie übertragen. Doch Elivia Ramírez hatte Glück: Für die Dauer des Verfahrens<br />
wurde das Kind zunächst noch bei Freunden der Spanier in Guatemala<br />
untergebracht. Eine Kinderrechtsorganisation nahm sich des Falls an und erhob<br />
Anklage. Elivia Ramírez gewann den Prozess und bekam ihren Sohn <strong>zur</strong>ück.<br />
UNICEF berät die guatemaltekische Regierung jetzt bei der Ausarbeitung eines<br />
neuen Adoptionsgesetzes. Strengere Kontrollen und Gutachten seitens der Behörden<br />
sollen unseriöse und illegale Praktiken künftig verhindern.<br />
Welche Folgen eine illegale Adoption für die Kinder<br />
haben kann<br />
Für die betroffenen Kinder kann eine illegale Vermittlung ins Ausland weitreichende<br />
Folgen haben: Sie verlieren meist ihre ursprüngliche Nationalität, erhalten jedoch nicht<br />
automatisch die Staatsangehörigkeit des Aufnahmelands, weil das Adoptionsverfahren<br />
nicht ordnungsgemäß abgewickelt wurde. Sie sind nicht abgesichert, wenn den Eltern<br />
etwas zustößt, deren Beziehung zerbricht oder die Integration in die Adoptivfamilie<br />
scheitert. Wenn die Kinder keine Aufenthaltsgenehmigung und keinen gültigen Pass<br />
haben, können sie Probleme bei der Einschulung bekommen. Bei älteren Kindern besteht<br />
auch die Gefahr, dass sie wieder in ihr Heimatland abgeschoben werden.<br />
6
Internationale Vereinbarungen zum Adoptionsrecht<br />
Aufgrund der Erfahrungen mit den zweifelhaften Praktiken privater Vermittlungsagenturen<br />
steht bei den internationalen Adoptionsabkommen heute der Schutz der Kinder absolut<br />
im Mittelpunkt. Die ersten Entwürfe für völkerrechtliche Vereinbarungen über <strong>Auslandsadoption</strong>en<br />
Anfang der 80-er Jahre hatten noch darauf abgezielt, die Abwicklung<br />
einer zwischenstaatlichen Adoption zu erleichtern.<br />
Heute orientieren sich die internationalen Regelungen an der UN-Konvention über die<br />
Rechte des Kindes und dem darin zugrunde gelegten Prinzip des besten Interesses der<br />
Kinder. Dieses muss bei allen das Kind betreffenden Entscheidungen vorrangig berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die <strong>Auslandsadoption</strong> soll stets nur der letzte Ausweg sein, wenn alle anderen Möglichkeiten<br />
der Unterbringung im Heimatland des Kindes ausgeschöpft sind. Die UN-Kinderrechtskonvention<br />
stellt jedoch auch klar, dass <strong>Auslandsadoption</strong>en nicht von vornherein<br />
gegen die Rechte der Kinder verstoßen. Die internationale Adoption kann als Möglichkeit<br />
der Betreuung eines Kindes angesehen werden, "wenn das Kind nicht in seinem<br />
Heimatland in einer Pflege- oder Adoptionsfamilie untergebracht oder wenn es dort nicht<br />
in geeigneter Weise betreut werden kann".<br />
Die Haager Konvention <strong>zur</strong> <strong>Auslandsadoption</strong> von 1993 legt zwischenstaatliche<br />
Bestimmungen fest, die die verfahrensrechtlichen Voraussetzungen einer <strong>Auslandsadoption</strong><br />
und den Rechtsstatus eines ausländischen Adoptivkindes regeln. <strong>Auslandsadoption</strong>en<br />
sollen demnach ausschließlich zum Wohl des Kindes und unter Wahrung seiner<br />
Grundrechte stattfinden.<br />
Die Haager Konvention sieht die Einrichtung von Adoptionszentralen in Herkunfts- und<br />
Aufnahmeländern vor. Diese Zentralen regeln den offiziellen Austausch von Dokumenten.<br />
Dadurch werden unnötige bürokratische Verzögerungen vermieden, und die Rechtssicherheit<br />
des Adoptivkindes ist gewährleistet. Außer diesen Zentralen und anderen speziell<br />
dazu befugten Organisationen dürfen keine anderen Institutionen Adoptivkinder aus<br />
dem Ausland vermitteln.<br />
Die Haager Konvention wurde bisher von elf Staaten gezeichnet und von 29 ratifiziert.<br />
Elf weitere Staaten sind der Konvention beigetreten, d.h. sie akzeptieren die Regeln,<br />
ohne ihre eigenen Gesetze zu ändern. Deutschland hat sich dem Abkommen 1997 angeschlossen<br />
und steht kurz vor der Ratifizierung (Stand Juli 2000). Hemmschuh war bislang<br />
die föderale Struktur der Bundesrepublik, die die Einrichtung der von der Haager<br />
Konvention geforderten Adoptionszentrale schwierig macht. Es ist geplant, den zentralen<br />
Adoptionsstellen der Landesjugendämter die Kompetenzen der Adoptionszentralen<br />
zu übertragen und die Bundesanwaltschaft als Koordinationsstelle zu bestimmen.<br />
Die Ratifizierung der Haager Konvention würde zwangsläufig weitreichende Neuregelungen<br />
im Bereich der <strong>Auslandsadoption</strong> nach sich ziehen. Nach den Bestimmungen des<br />
Vertragswerks muss die "Adoptierbarkeit" des Kindes anhand von juristischen, psychologischen,<br />
medizinischen und sozialen Berichten festgestellt werden. Diese müssen vorliegen,<br />
bevor die zukünftigen Adoptiveltern mit den leiblichen Eltern oder dem Vormund<br />
des Kindes in Kontakt kommen und bevor das Kind mit den zukünftigen Adoptiveltern<br />
zusammengebracht wird. Die leiblichen Eltern müssen über die Konsequenzen einer<br />
Adoptionsfreigabe ins Ausland informiert worden. Und auch das Kind muss - sofern es<br />
alt genug dafür ist - über die Folgen seines Umzugs ins Ausland aufgeklärt werden.<br />
7
Darüber hinaus fordert die Haager Konvention, dass die soziale und psychologische Eignung<br />
der Adoptiveltern überprüft wird und diese in der wirtschaftlichen Lage sind, das<br />
Kind auch zu versorgen. Häufig haben die Paare selbst traumatische Erfahrungen<br />
gemacht (Unfruchtbarkeit, erfolglose medizinische Behandlung, Tod eines Kindes), und<br />
möglicherweise haben sie diese noch nicht verarbeitet. Sie sollen darin unterstützt werden,<br />
diese Problematik zu bewältigen und ihre Motivation für die Adoption zu hinterfragen.<br />
Die Konvention sieht zudem vor, dass die Adoptiveltern über die bisherigen Lebensumstände<br />
des Kindes und die möglichen Auswirkungen auf seine spätere Entwicklung<br />
informiert werden.<br />
Was Paare bei der Adoption eines ausländischen Kindes<br />
beachten sollten<br />
Paare, die sich mit dem Gedanken tragen, ein ausländisches Kind aufzunehmen, sollten<br />
sich zunächst bei ihrem örtlichen Jugendamt über die rechtlichen Regelungen und Verfahrensweisen<br />
informieren. Eine Reihe von staatlich autorisierten Vereinen haben<br />
umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt (vgl. Adressenliste). Teilweise<br />
führen diese auch Informationsveranstaltungen durch. Adoptionsbewerber sollten sich<br />
klarmachen, dass eine Adoption immer die Suche nach geeigneten Eltern für ein<br />
bestimmtes Kind darstellt – und nicht umgekehrt. Eine solche Haltung wird es ihnen<br />
ermöglichen, dubiose Angebote privater Vermittler auszuschlagen und sich nicht auf die<br />
schiefe Ebene eines mehr oder weniger offenen Kinderhandels zu begeben.<br />
Ein ausländisches Adoptivkind bringt seine ganz persönliche Geschichte und die Kultur<br />
seines Herkunftslandes mit. Dies stellt hohe Anforderungen an die Adoptiveltern. Sie<br />
müssen sich darüber im Klaren sein, dass auch schon Babys zum Teil traumatische<br />
Erlebnisse von Gewalt und Zurückweisung hinter sich haben. Oft müssen Adoptiveltern<br />
deshalb gerade in der Anfangszeit viel Zeit und Geduld aufwenden, um dem Kind die<br />
Eingewöhnung zu erleichtern. Außerdem müssen sie ein hohes Maß an Selbstsicherheit<br />
und Klarheit über die eigenen Motive mitbringen. Sie müssen bereit sein, im Zusammenleben<br />
mit dem Adoptivkind ihre Einstellungen zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.<br />
Künftige Adoptiveltern sollten<br />
- ihre eigene Wertungen überprüfen: Im allgemeinen kommen ausländische Adoptivkinder<br />
aus Ländern, die wirtschaftlich schwach und politisch instabil sind. Die aufnehmenden<br />
Eltern stehen daher immer in der Gefahr, die eigene Kultur zum Maßstab aller<br />
Dinge zu machen und davon abweichende Lebensformen als "noch nicht so weit entwickelt"<br />
abzutun. Adoptiveltern ausländischer Kinder sollten deshalb Interesse und<br />
Sympathie für das Herkunftsland des Kindes und die dort lebenden Menschen aufbringen.<br />
- Gemeinsam Strategien gegen Vorurteile entwickeln: Ein ausländisches Adoptivkind<br />
wird zwangsläufig über sein Herkunftsland befragt. Dies gilt insbesondere dann, wenn<br />
sich seine Hautfarbe von der der Adoptiveltern unterscheidet. Und auch diese müssen<br />
sich darauf vorbereiten, auf die Herkunft ihres Kindes angesprochen zu werden. Die<br />
Adoptiveltern sollten deshalb gemeinsam mit dem Kind Techniken und Strategien entwickeln,<br />
wie sie mit gedankenlosen Äußerungen, abfälligen Bemerkungen oder gar rassistischen<br />
Anfeindungen umgehen und wie sie sich dagegen wehren können.<br />
8
- Kinder bei der Identitätsfindung unterstützen: Kinder und Jugendliche haben insbesondere<br />
in der Pubertät das Bedürfnis, mehr über ihre eigenen Wurzeln zu erfahren.<br />
Ausländische Adoptivkinder wollen ebenso wie inländische Adoptivkinder wissen, weshalb<br />
sie nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können. Erfahrungen im Zusammenhang<br />
mit Adoptionen zeigen, wie wichtig es ist, Kinder – angepasst an ihre jeweilige<br />
Entwicklungsstufe – frühzeitig über ihre Herkunft aufzuklären. Sofern dies praktisch<br />
möglich ist, halten Adoptivfamilien heute auch zunehmend den Kontakt <strong>zur</strong> Ursprungsfamilie<br />
des Kindes aufrecht.<br />
Was tut UNICEF?<br />
UNICEF führt in über 160 Ländern der Erde Entwicklungsprogramme für Kinder und<br />
Frauen durch. Aufgabe ist es, die Lebensbedingungen benachteiligter Kinder und ihrer<br />
Familien zu verbessern und für die Einhaltung der Kinderrechte einzutreten. Die Vermittlung<br />
von Adoptivkindern aus dem Ausland gehört nicht zu den Aufgaben von UNICEF.<br />
• In Bürgerkriegen wie im Kosovo oder bei Naturkatastrophen sorgt UNICEF dafür,<br />
dass Kinder, deren Eltern umgekommen sind oder die auf der Flucht den Anschluss<br />
an ihre Angehörigen verloren haben, registriert und bei Verwandten oder in Pflegefamilien<br />
untergebracht werden. Gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen führt<br />
UNICEF Suchprogramme für diese sogenannten unbegleiteten Kinder durch und<br />
betreut diese psychologisch.<br />
• UNICEF fördert in verschiedenen Ländern Afrikas den Aufbau von öffentlichen<br />
Registern für AIDS-Waisen und unterstützt die Heimatgemeinden bei der Suche nach<br />
Pflegefamilien.<br />
• In Asien kämpft UNICEF gegen Kinderhandel und Kinderprostitution. So leistet<br />
UNICEF Aufklärungsarbeit in Regionen, in denen Kinderhändler arme Eltern überreden,<br />
ihre Töchter in fremde Haushalte zu geben, diese in Wirklichkeit aber in die Bordelle<br />
der großen Metropolen bringen. UNICEF unterstützt auch den Aufbau von Spezialeinheiten<br />
der Polizei, die gegen Kinderhändler vorgehen.<br />
• In den Staaten Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion setzt sich UNICEF für<br />
den Aufbau eines inländischen Pflegekinder- und Adoptionswesens ein, dass die<br />
Rechte der Kinder schützt. Ziel ist es, möglichst viele der Kinder, die <strong>zur</strong> Zeit noch<br />
in staatlicher Obhut sind, wieder mit ihren Familien zusammenzubringen oder Pflegefamilien<br />
außerhalb der Heime zu finden. Gleichzeitig versucht UNICEF, die<br />
Betreuung von Heimkindern zu verbessern. Hierzu werden das in den Heimen tätige<br />
Personal aus- und weitergebildet, aber auch Möbel und Spielmaterial bereitgestellt.<br />
Darüber hinaus schult UNICEF Eltern und Angehörige in der Pflege und Förderung<br />
behinderter Kinder.<br />
• Als internationale Kinderrechtsorganisation setzt sich UNICEF auf der politischen<br />
Ebene für die Ratifizierung und Umsetzung der Haager Konvention <strong>zur</strong> <strong>Auslandsadoption</strong><br />
ein.<br />
9
Ansprechpartner in Deutschland<br />
In Deutschland ist bei Adoptionen erster Ansprechpartner das örtliche Jugendamt.<br />
Erst wenn die nach deutschem Recht erforderlichen Voraussetzungen für eine Adoption<br />
erfüllt sind, kann ein Vermittlungsprozess über eine der staatlich autorisierten<br />
Stellen beginnen.<br />
Der Internationale Sozialdienst, Deutscher Zweig e.V. (ISD, Am Stockborn 5-7,<br />
60439 Frankfurt, Tel.: 069/95 807-02) informiert und berät adoptionswillige Paare<br />
und deutsche Jugendbehörden über die Voraussetzungen und das Verfahren der<br />
Adoptionsvermittlung von Kindern aus dem Ausland. Der ISD verweist auf folgende<br />
Organisationen, die von den Landesjugendämtern als Vermittlungsstellen<br />
anerkannt sind:<br />
Eltern für Kinder e.V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Burgsdorfstr. 1<br />
13353 Berlin<br />
Tel.: 030 / 46 50 7571<br />
Sozialdienst Katholischer<br />
Frauen - Zentrale e.V.<br />
Referat: Adoptions- und Pflegekinderwesen<br />
Agnes-Neuhaus-Str. 5<br />
44135 Dortmund<br />
(Nur Bolivien)<br />
ICCO e.V.<br />
International Child´s Care<br />
Organization<br />
Viktoriastraße 36<br />
33602 Bielefeld<br />
(Vietnam)<br />
Kinder in Not e.V.<br />
Stachgrund 3<br />
30990 Wedemark<br />
Tel. 05130/37 46 36<br />
Fax: 05130/37 46 38<br />
Weiterführendes Material:<br />
- Intercountry Adoption (UNICEF Innocenti Digest), Hrsg: International Child Development Center,<br />
Florenz 1998.<br />
Bereich Grundsatz und Information<br />
I-0085 - 4.000 - 7/00<br />
pro infante. aktion kind in not e.V.<br />
Bahnstraße 68<br />
47906 Kempen<br />
Tel.: 02152/6489<br />
Evangelischer Verein für Adoptions-<br />
und Pflegekindervermittlung<br />
Rheinland e.V.<br />
Einbrunger Str. 82<br />
40489 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 40 87 95-0<br />
Fax: 0211 / 40 87 95 26<br />
(Nur Äthiopien)<br />
AdA Adoptionsberatung e.V.<br />
Büro München, Jahnstr. 46<br />
80469 München<br />
Tel: 089 / 26949761<br />
Büro Eschborn, Tel.: 06173 / 640582<br />
(insbesondere Kolumbien)