Blickpunkt Autogewerbe. Mit Schwerpunktthema "Garage ... - AGVS
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<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Autogewerbe</strong><br />
<strong>Mit</strong> <strong>Schwerpunktthema</strong><br />
«<strong>Garage</strong> und Umwelt . Rollen der Zukunft .»<br />
und Geschäftsberichten 2009
Inhalt<br />
Vorwort des Zentralvorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Zukunftsforscher Matthias Horx über gesellschaftliche Entwicklungen in den<br />
kommenden Jahrzehnten: Mobilität, Städte und Frauen gehören zu den Megatrends . . . . 4<br />
Studie «Von heute nach morgen: Künftige Rollenbilder der Garagisten»: Aktuelle Trends<br />
bieten dem <strong>Autogewerbe</strong> neue Chancen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Interview mit Studienleiter Dr . Peter de Haan: «Das <strong>Autogewerbe</strong> hat Rückenwind» . . . . . 8<br />
Drei <strong>AGVS</strong>-<strong>Mit</strong>glieder präsentieren erfolgreiche Beispiele aus der Praxis: ein guter<br />
Riecher für neue Geschäftschancen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Aus Kundensicht – Christine Maiers Anforderungen an einen guten Garagisten:<br />
Persönlicher Kontakt und Kompetenz sind zentral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Jahresberichte 2009:<br />
– Geschäftsbereich Dienstleistungen/After Sales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
– Geschäftsbereich Branchenvertretung Handel/Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
– Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
– Rechtsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
– Verbandsorganisation und Personelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Daten und Fakten: <strong>Mit</strong>gliederentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Liebe Leserinnen, zu Gunsten der Lesefreundlichkeit wird in dieser Jahrespublikation<br />
vorwiegend die männliche Form verwendet.
Vorwort des Zentralvorstands<br />
Einspuren für eine erfolgreiche Zukunft des <strong>Autogewerbe</strong>s<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Das <strong>Autogewerbe</strong> befindet sich im Wandel . Im aktuellen, schwie-<br />
rigen wirtschaftlichen Umfeld und insbesondere in Verbindung<br />
mit der zunehmenden Ökologisierung der Gesellschaft nehmen die<br />
Anforderungen der Kunden an die Garagisten in vielfältiger Weise<br />
zu . Vor diesem Hintergrund darf es der Garagist nicht verpassen,<br />
sich rechtzeitig mit den verschiedenen Zukunftsszenarien ausein-<br />
ander zu setzen .<br />
Der <strong>AGVS</strong> als führender Branchen- und Berufsverband mit über<br />
4000 <strong>Mit</strong>gliederbetrieben stellt sich zusammen mit den Sektionen<br />
und seinen Partnerverbänden dieser Herausforderung . Um die<br />
Rolle der Garagisten genauer unter die Lupe zu nehmen, hat er<br />
eine Automobilexperten-Studie in Auftrag gegeben . Nachdem sie<br />
an der <strong>AGVS</strong>-Tagung Ende Januar in Bern erstmals vorgestellt<br />
worden ist, steht sie auch in der diesjährigen Jahrespublikation<br />
im Fokus .<br />
Tragende Säulen in unseren Betrieben sind die hervorragende<br />
Qualität der <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und <strong>Mit</strong>arbeiter, die ausgereifte<br />
Technik und das kundenorientierte Verhalten . Die über 31000<br />
<strong>Mit</strong>arbeitenden in den Schweizer <strong>AGVS</strong>-<strong>Garage</strong>n mit rund<br />
10 000 in der Aus- und Weiterbildung stehenden Nachwuchs-<br />
kräften garantieren dies und sorgen auch in Zeiten des Wandels<br />
für zufriedene Kunden . Deshalb blicken wir für unsere Branche<br />
mit Zuversicht in die Zukunft . Denn mit den zunehmenden<br />
Anforderungen steigt auch der Bedarf an ausgewiesenen Fach-<br />
leuten . Voraussetzung dafür ist die professionelle Aus- und<br />
Weiterbildung – und auch dies ist eines der Markenzeichen der<br />
<strong>AGVS</strong>-<strong>Mit</strong>glieder .<br />
Dieses Know-how und die Kundenbeziehungen können Ihnen,<br />
geschätzte Kolleginnen und Kollegen, niemand nehmen . Sie sind<br />
und bleiben Ihr Kapital . Der <strong>AGVS</strong> unterstützt Sie dabei und<br />
erarbeitet deshalb laufend breit abgestützte Massnahmen . Dazu<br />
gehören zum Beispiel nationale und regionale Weiterbildungs-<br />
veranstaltungen, der erfolgreiche Umwelt-Guide, die Einstellung<br />
des Umweltbeauftragten in der Geschäftsstelle und verschie-<br />
dene Informationsmassnahmen, die wir oft auch zusammen mit<br />
«unseren» Partnerorganisationen umsetzen . Damit wir die Bedürf-<br />
Die <strong>Mit</strong>glieder des Zentralvorstands, von links nach rechts: Urs Wernli, Manfred Wellauer, Pierre Daniel Senn, Hansludwig Fritzsche,<br />
Kurt Aeschlimann, Alfons Hungerbühler, Markus Juon, Nicolas Leuba, Hermann Schaller, René Degen .<br />
nisse unserer <strong>Mit</strong>glieder zweckmässig wahrnehmen, sind wir<br />
aber auch auf Ihre Inputs und Anregungen angewiesen . Deshalb<br />
möchten wir den Dialog mit Ihnen weiter vertiefen und pflegen .<br />
Im Berichtsjahr hat sich der <strong>AGVS</strong> bei Politik und Behörden sowie<br />
anderen wichtigen Playern im Branchenumfeld für die unter-<br />
nehmerischen Interessen seiner <strong>Mit</strong>glieder engagiert . Dies tun<br />
wir mit grosser Leidenschaft und einem motivierten Team aus<br />
internen und externen Fachleuten . Wir danken allen, die uns dabei<br />
unterstützen und mithelfen, die Zukunft für unser <strong>Autogewerbe</strong><br />
erfolgreich anzupacken .<br />
«Keine Zukunft vermag gutzumachen, was du in der Gegenwart<br />
versäumst», hat der Missionsarzt und Friedensnobelpreisträger<br />
Albert Schweitzer einmal gesagt . Diese Grundhaltung sei auch uns<br />
Leitgedanke für die Bewältigung der vielfältigen Heraus for de-<br />
rungen im <strong>Autogewerbe</strong> . Spuren wir rechtzeitig ein und machen<br />
wir uns schon heute fit für die Aufgaben von morgen!<br />
Für den Zentralvorstand<br />
Urs Wernli, Zentralpräsident<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 3
Mobilität, Städte und Frauen gehören zu den Megatrends kommender Jahrzehnte<br />
Die Zukunft vorausschauend mitgestalten<br />
Auch im <strong>Autogewerbe</strong> ist eines der<br />
Erfolgsrezepte, die Bedürfnisse der<br />
Kunden zu kennen und ihren Erwartungen<br />
einen Schritt voraus zu sein.<br />
Doch die Welt verändert sich ständig<br />
und dies in rasantem Tempo. Wohin<br />
geht die Reise der Gesellschaft in den<br />
nächsten 30 bis 40 Jahren? Der Trend<br />
und Zukunftsforscher Matthias Horx<br />
gibt einen Einblick in die Megatrends<br />
der kommenden Jahrzehnte und ihre<br />
Auswirkungen auf das <strong>Autogewerbe</strong>.<br />
Megatrends vereinen starke Veränderungs<br />
kräfte, die auf wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Grundwellen basieren .<br />
Sie wirken sich in allen Lebensbereichen<br />
aus (Konsum, Ökonomie, Lebens welt<br />
etc .), sind allgegenwärtig und haben einen<br />
globalen Charakter, auch wenn sie sich in<br />
den verschiedenen Regionen und Kulturen<br />
unterschiedlich schnell durchsetzen . Die<br />
heutige Wissenschaft geht von rund 15<br />
Megatrends aus . Einige davon spielen<br />
bei der Entwicklung der Mobilität eine<br />
grössere Rolle .<br />
«Bis in 20 Jahren steht<br />
nicht mehr der Besitz<br />
eines Autos im Vordergrund,<br />
sondern die<br />
Möglichkeit des Zugriffs<br />
auf ein Fahrzeug.»<br />
Globalisierung geht in die dritte Phase<br />
Am augenfälligsten ist der Megatrend<br />
«Globalisierung» . Auf die europäischen<br />
Kolonial-Eroberungen im 15 . Jahrhundert<br />
und das Aufblühen des Welthandels um<br />
1900 folgt aktuell die dritte Phase der<br />
Globalisierung . Lange hatten Europa und<br />
die USA eine Vormachtstellung inne . Heute<br />
herrschen aber gleiche Wett be werbsbedingungen<br />
mit anderen Konti nen ten und<br />
Nationen wie zum Beispiel China, Indien<br />
und den arabischen Ländern . Diese Verlagerung<br />
vom unipolaren zu einem multipolaren<br />
System führt zu einem rasch<br />
steigenden Wohlstand in vielen Schwellenländern<br />
. Die Fortschritte in der Mobilitätstechnik<br />
und die Entstehung des Internets<br />
als «Weltmedium» beschleunigen diese<br />
Prozesse .<br />
4 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
KurzstreckenAutos für urbane Räume<br />
Von wachsender Bedeutung ist auch der<br />
Megatrend «Stadt» . Gemäss einer Pro gnose<br />
der Vereinten Nationen werden im Jahr<br />
2030 54 Prozent der Weltbevöl kerung (ca .<br />
3,9 Milliarden Menschen) in Ballungsgebieten<br />
leben . In den westlichen Ländern<br />
führen Technologien und verdichtete<br />
Verkehrs netze zu einer weiteren Ausbreitung<br />
der urbanen Kultur .<br />
Heute schon gelten bis zu 80 Prozent<br />
der westeuropäischen Länder (Belgien,<br />
Schweiz, Holland u .a .) aufgrund der<br />
guten Infrastruktur in allen Landesteilen<br />
als «vollurbanisiert» . Die Stadtplanung<br />
der Zukunft wird sich auf vielfältige Art<br />
und Weise auch den Problemen der<br />
«Verstädterung» annehmen müssen .<br />
Öko logie, Infrastruktur und Wohnformen<br />
werden auf komplexere Weise integriert,<br />
als dies in der industriellen Stadt mit der<br />
Unterteilung in Wohn-, Einkaufs- und<br />
Industrieviertel möglich war .<br />
In diese Planung einbezogen sind auch die<br />
Auto mobile . Die Zukunftsforschung ist<br />
sich mehrheitlich einig, dass dabei das<br />
Elektro auto eine wichtige Rolle spielen<br />
wird . Ein Blick auf die heute zurückgelegten<br />
Strecken zeigt: 77 Prozent der Automobi<br />
listen unternehmen Fahrten bis<br />
30 Kilometer . Der Fokus liegt also auf<br />
Kurzstrecken . Elektroautos sind für die<br />
individuelle Mobilität im Nah bereich genau<br />
das richtige Angebot, da sie die höchste<br />
Kosten-Effektivität aufweisen . Zudem<br />
werden sie in der Stadt der Zukunft – mit<br />
deren Systemen für Ener gie gewinnung,<br />
-speicherung und -verbrauch – eine wichtige<br />
Speicherfunktion übernehmen . Das<br />
vorrangige Auto im urbanen Raum wird<br />
deshalb ein preiswertes Elektro-/Hybridauto<br />
sein .<br />
Weiblicher Bildungsvorsprung<br />
Die Kraft des Megatrends «Frauen» beruht<br />
nicht auf emanzipatorischen Mei nungen,<br />
sondern auf einer statistisch belegbaren<br />
Umverteilung in den letzten 30 Jahren .<br />
Der Anteil der weiblichen Studie renden<br />
stieg in Deutschland von 19 auf 52 Prozent .<br />
Dieser Prozess zum «weiblichen Bildungsvorsprung»<br />
lässt sich in allen europäischen,<br />
aber auch in vielen Schwellenländern feststellen<br />
. <strong>Mit</strong> starken Auswirkungen auf<br />
Gesellschaft, Politik und Konsum: Beide<br />
Geschlechter haben Lust und Anspruch<br />
auf ein Berufsleben, beide kämpfen mit<br />
dem Problem der Balance zwischen<br />
Karriere und Familie . Die «Neuver handlung»<br />
der Rollen von Mann und Frau wird<br />
unsere Lebenswelt nachhaltig verändern .<br />
Die weibliche Komponente kommt dadurch<br />
auch im <strong>Autogewerbe</strong> stärker zum<br />
Tragen . Schon heute haben Frauen in<br />
Konsumfragen das Sagen . In den westli-<br />
Matthias Horx weist darauf hin, dass die «Neuverhandlung»<br />
chen Ländern kontrollieren sie rund 70<br />
Prozent der Haushaltsausgaben . Sie bestimmen<br />
also, wofür Geld ausgegeben wird,<br />
und sind somit als Konsumentinnen eine<br />
ernst zu nehmende Grösse . Dies gilt es in<br />
Verkaufsgespräche, aber auch beim Angebot<br />
der Dienstleistungen einzubeziehen .<br />
Zudem wird sich das Berufsbild ändern:<br />
<strong>Garage</strong>nunternehmer werden vermehrt<br />
Frauen einstellen . In einem ersten Schritt<br />
wohl im Verkauf, da Frauen dieselbe<br />
Sprache sprechen wie ihre Kundinnen .<br />
Aber auch die Werkstatt könnte dereinst<br />
«weiblicher» werden, sodass aufgrund<br />
der technolo gischen Entwicklung der<br />
Fahr zeuge der «ölverschmierte Garagist»<br />
zunehmend der Vergangenheit angehört .
Alte bleiben länger jung<br />
Ein weiterer Megatrend ist die Verjüngung<br />
im Alter, das so genannte «Down-aging» .<br />
Die durchschnittliche Lebenserwartung<br />
Europas wird im Lauf des 21 . Jahr hunderts<br />
auf über 90 Jahre steigen . Dieser Prozess<br />
führt aber nicht zu einer «Vergreisung»<br />
der Gesellschaft . Es entwickeln sich viel-<br />
der Rollen von Mann und Frau unsere Lebenswelt nachhaltig verändern wird .<br />
mehr neue Lebensmuster, die eher eine<br />
Verjüngung des Verhaltens, der Wertesysteme<br />
und der inneren Lebenseinstellung<br />
bedeuten . Wir können in Zukunft<br />
unser Leben viel freier und bewusster<br />
gestalten als jemals zuvor und auch im<br />
Alter fit sowie sozial und wirtschaftlich<br />
hoch aktiv sein .<br />
«Frauen kontrollieren in<br />
den westlichen Ländern<br />
rund 70 Prozent der<br />
Haushaltsausgaben und<br />
sind somit als Konsumentinnen<br />
eine ernst zu<br />
nehmende Grösse.»<br />
Mobilität wird zum Grundbedürfnis<br />
Schliesslich gilt es, den Megatrend<br />
«Mobilität» allgemein zu berücksichtigen .<br />
Seit der Industrialisierung nimmt die körperliche<br />
Mobilität ständig zu und dies in<br />
immer schnellerem Tempo . Erst in der<br />
zweiten Hälfte des 20 . Jahrhunderts kam<br />
es zu jener «Massenmobilisierung», die<br />
auch normale Bürger zu Weltreisenden<br />
machte . Seitdem steigen die weltweiten<br />
Tourismuszahlen: In nur 15 Jahren verdoppelte<br />
sich der weltweite Flugver kehr .<br />
Auch die Bewegungen von Automobilen<br />
und Zügen nehmen ständig weiter zu .<br />
Noch wichtiger ist aber die soziale Mobilität<br />
. Diese Entwicklung steht in starkem<br />
Matthias Horx gilt als einflussreichster Trend- und<br />
Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum . In<br />
den vergangenen 25 Jahren veröffentlichte er zahlreiche<br />
Bestseller . Nach seiner Redaktionstätigkeit<br />
für renommierte deutsche Zeitungen gründete er<br />
1996 «das Zukunfts institut», das sich mit der<br />
Analyse und Darstellung fundamentaler Zukunftsentwicklungen<br />
in Gesell schaft, Wirtschaft und<br />
Alltagskultur beschäftigt .<br />
Zusam menhang mit den gesellschaftlichen<br />
Trends (Individualisierung, Frauen, Downaging)<br />
und der Veränderung der Arbeits-<br />
und Bildungswelt . Höhere Alltagsmobilität<br />
bedeutet: mehr Jobwechsel, mehr Wohnortwechsel,<br />
mehr Beziehungen im Leben;<br />
eine generell höhere Lebenskomplexität .<br />
Für diese Mobilität benötigen wir neue<br />
soziale Fähigkeiten, aber auch neue Architekturen,<br />
Services und Produkte .<br />
Veränderte Wertschöpfungsketten<br />
Inmitten dieser Trends ändern sich die<br />
Nutzungsmuster und die Status wahrnehmungen<br />
rund um das Auto stark . Bis<br />
in 20 Jahren steht nicht mehr der Besitz<br />
eines Autos im Vordergrund, sondern die<br />
Möglichkeit des Zugriffs auf ein Fahrzeug .<br />
Car-Sharing-Modelle und Serviceverträge<br />
gewinnen dadurch an Bedeutung .<br />
Damit einher geht auch eine veränderte<br />
Wertschöpfung für den <strong>Garage</strong>n unternehmer<br />
. Bisher verdiente er das Geld mit<br />
dem Produkt «Auto» . Die Herstellung und<br />
der Verkauf des Fahrzeugs waren die lukrativen<br />
Prozesse . Dies kann sich in Zukunft<br />
ändern, wie in einer anderen Branche das<br />
Beispiel des Nassrasierers zeigt: Den<br />
Rasierer erhält der Kunde umsonst, denn<br />
die Unternehmen machen ihr Geschäft<br />
mit den Rasierklingen .<br />
Eine Entwicklung, die in einem gewissen<br />
Mass auch im <strong>Autogewerbe</strong> Einzug halten<br />
wird . Das Auto bleibt zentral, aber die Wertschöpfung<br />
findet in den Peripherien statt:<br />
vor allem in den Fragen der Kom muni kation,<br />
des perfekten Service, der Verfügbarkeit<br />
von Mobilität . Das heisst, um das Produkt<br />
werden sich immer mehr logistische Dienst -<br />
leistungen, Services, Kommunikations- und<br />
Innovationsformen entwickeln .<br />
Gleichzeitig verändert sich auch der<br />
Kunde . Die Konsumenten spalten sich in<br />
«NOsumenten» – also Kaufenthalter oder<br />
Schnäppchenjäger und «PROsumenten» .<br />
Letztere bestehen auf einem ordentlichen<br />
Preis-Leistungsverhältnis und holen sich<br />
ihre Informationen im Internet . Sie haben<br />
Zugriff auf Entwurf und Produktion und<br />
greifen damit direkt in die Wertschöp fungskette<br />
ein . Dieses Vorgehen findet heute<br />
schon statt, wird sich aber um ein Vielfaches<br />
verstärken .<br />
Matthias Horx<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 5
Studie «Von heute nach morgen: Künftige Rollenbilder der Garagisten»<br />
Aktuelle Trends bieten dem <strong>Autogewerbe</strong> neue Chancen<br />
Die Garagisten bilden als erste Ansprech <br />
partner der Automobilistinnen und<br />
Auto mobilisten das Bindeglied zwischen<br />
Fahrzeug und Konsument. Wie entwickelt<br />
sich diese Verbindung? Der <strong>AGVS</strong><br />
als führender Branchen und Berufs verband<br />
mit über 4000 <strong>Mit</strong>glieder be trieben<br />
und 31 000 <strong>Mit</strong>arbeitenden beschäftigt<br />
sich regelmässig mit dieser unternehmerisch<br />
wichtigen Frage. Dazu gab er<br />
beim renommierten Ingenieur und<br />
Beratungsunternehmen Ernst Basler &<br />
Partner AG in Zollikon eine Studie in<br />
Auftrag, die sich der künftigen Rolle der<br />
Garagisten widmet.<br />
Das aktuelle Umfeld des <strong>Autogewerbe</strong>s<br />
ist geprägt durch zwei Trends: den Wandel<br />
der täglichen Mobilität und die zunehmende<br />
Bedeutung der Energie mit den damit<br />
zusammenhängenden Treibhausgas emissionen<br />
. Der Wandel der Mobilität kennzeichnet<br />
sich dadurch, dass immer mehr<br />
Menschen immer häufiger und immer<br />
schneller unterwegs sind . Neben der Bevölkerung<br />
wächst auch der Motori sie rungsgrad<br />
und damit der Anteil der Haushalte<br />
mit zwei oder mehr Personenwagen . Vor<br />
allem der Autobahn- und Freizeitverkehr<br />
nehmen stark zu . Die Rolle des Autos als<br />
tragende Säule der Alltagsmobilität wird<br />
sich weiter festigen . Allerdings stossen<br />
die Infrastrukturen, vor allem in den Stadtzentren,<br />
an ihre Kapazitätsgrenzen .<br />
Deshalb wird der Öffentliche Verkehr<br />
zunehmend mit dem Auto kombiniert .<br />
Trend zum Energiesparen beschleunigt<br />
technischen Fortschritt<br />
Die zunehmende Bedeutung der Energie<br />
charakterisiert sich dadurch, dass der<br />
Energiehunger der Welt zu einem grossen<br />
Teil durch den weltweiten Anstieg der<br />
Mobilität mitverursacht wird . Da bei den<br />
Personenwagen grosse Einsparungspotenziale<br />
vorliegen, wird deren Energieverbrauch<br />
verstärkt in den Fokus der<br />
Debatte rücken .<br />
Dadurch steigt der Druck auf die Automobilindustrie<br />
und beschleunigt auch die<br />
Kadenz des technischen Fortschritts . Der<br />
Der Aus- und kontinuierlichen Weiterbildung kommt im <strong>Autogewerbe</strong> auch in Zukunft eine zentrale Bedeutung zu .<br />
6 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
technologische Wandel war zwar schon<br />
in den letzten zehn Jahren rasant; im<br />
kommenden Jahrzehnt wird er aber nochmals<br />
zulegen . Neue Klein- und Kleinstwagenkonzepte<br />
sowie hocheffiziente<br />
Antriebstechnologien kommen auf den<br />
Markt . Die Entwicklung geht aber noch<br />
weiter: Je effizienter die Fahrzeuge im<br />
Verbrauch sind, desto bedeutender wird<br />
die Berücksichtigung von Emissionen bei<br />
der Fahrzeugproduktion und -entsorgung .<br />
Autos mit «inneren Werten»<br />
Zu erwarten ist gemäss Studie der Trend,<br />
dass sich Autos diversifizieren und schnell<br />
wandeln . Es kommt zu einer Renaissance<br />
der Technik . «Ingenieurthemen» wie Energie<br />
träger und energieeffiziente Antriebsstränge<br />
sind zum salonfähigen Gesprächsstoff<br />
geworden . Die «inneren Werte» des<br />
Autos sind wichtig, wenn es um die Frage<br />
geht, welches Fahrzeug zu einer Person<br />
und ihrem Lebensstil passt .<br />
Aus den durchgeführten Experten interviews<br />
geht hervor, dass diese Entwicklungen<br />
vor allem zwei Risiken für Gara-<br />
gisten beinhalten: Zum einen kann sich<br />
die zunehmende Bedeutung des CO 2-<br />
Ausstosses negativ auf den <strong>Garage</strong>numsatz<br />
auswirken, da kleinere Fahrzeuge<br />
«Der technologische<br />
Wandel war in den<br />
letzten zehn Jahren<br />
rasant; im kommenden<br />
Jahr zehnt wird er aber<br />
nochmals zulegen.»<br />
oder solche mit klein dimensioniertem<br />
Motor häufig geringe CO 2-Emissionen und<br />
gleichzeitig einen tiefen Preis haben . Zum<br />
anderen besteht ein Risiko, dass Garagisten<br />
unter Druck Ausgaben tätigen, um
mit gewissen Technologien Schritt zu halten,<br />
die sich im Nachhinein aber als wenig<br />
erfolgreich erweisen . Insbesondere bei<br />
kleineren Betrieben besteht die Gefahr<br />
von Fehlinvestitionen .<br />
Image und Umsatz steigern<br />
Mehr Gewicht legten die interviewten<br />
Experten jedoch auf die sich bietenden<br />
Chancen . Umweltfreundlichere Fahrzeuge<br />
verbessern das Image des Autofahrens .<br />
Dies kann den Autokauf und die Fahrleistungen<br />
begünstigen . Besonders umweltverträgliche<br />
und verbrauchsarme Fahr zeuge<br />
sind teurer, was mehr Umsatz bedeuten<br />
kann . Zudem könnten allfällige staatliche<br />
Bonus-Prämien für A-Fahrzeuge den Autoverkauf<br />
fördern . Einige der Befrag ten<br />
sehen ausserdem die Gelegen heit, neue<br />
Kundensegmente anzusprechen und innovative<br />
Angebote aufzu nehmen – vor allem<br />
mit Zweitfahrzeugen, Dienstleistungen für<br />
Elektrofahrzeuge, «Ökochecks» und<br />
«Ökotuning» .<br />
<strong>Mit</strong> Blick auf die verschiedenen Geschäftsbereiche<br />
einer <strong>Garage</strong> lassen sich für das<br />
Neuwagengeschäft hauptsächlich Chancen<br />
erkennen, denn es profitiert im Wesentlichen<br />
von einer Zunahme bei der Zahl der<br />
Fahrzeuge . Beim Occasionshandel fallen<br />
häufigere Halterwechsel positiv ins Gewicht .<br />
Allerdings kann es bei reduziertem Wohlstandswachstum<br />
auch zu längerer Haltedauer<br />
kommen . Im Bereich Werk statt/<br />
After Sales besteht das Risiko, dass die<br />
Lebensdauer der hoch technologisierten<br />
Fahrzeuge abnimmt . Demgegenüber ist<br />
jedoch zu erwarten, dass die Kunden<br />
immer mehr Arbeiten an ihrem Fahrzeug<br />
an die <strong>Garage</strong> delegieren . Damit verbunden<br />
ist auch eine höhere Spezialisierung<br />
der nachgefragten Werkstattleistungen .<br />
Umweltwissen immer wichtiger<br />
Das <strong>Autogewerbe</strong> als erster Ansprechpartner<br />
der Konsumenten ist in diesen<br />
Entwicklungen von grosser Bedeutung .<br />
Die zentrale Rolle der Garagisten liegt in<br />
der Beratung der Kunden sowie dem<br />
Service und Unterhalt der Fahrzeuge .<br />
Daran wird sich auch in Zukunft nichts<br />
Grund legendes ändern . Doch die steigende<br />
Bedeutung von Umwelt-, Klima- und<br />
Energiefragen wird in den nächsten Jahren<br />
die Autobranche und das Autoge werbe<br />
wesentlich beeinflussen . Um die sich<br />
bietenden Chancen zu nutzen, braucht<br />
es ein aktualisiertes Verständnis .<br />
Mehr Arbeit für Garagisten: Privatkunden wollen<br />
sich selbst weniger um ihr Auto kümmern .<br />
Drei neue Rollentrends<br />
Die <strong>AGVS</strong>-Studie zeigt drei wesentliche<br />
Stossrichtungen für die erfolgreiche<br />
Entwicklung des <strong>Autogewerbe</strong>s auf:<br />
1 . Die Bedeutung der Ausbildung und der<br />
kontinuierlichen Weiterbildung nimmt weiter<br />
zu . Tausende Fachkräfte müssen über<br />
den rasanten Wandel und die neuen technischen<br />
Lösungen und Mobilitätskonzepte<br />
sowie staatliche Anreize und Steuer rabatte<br />
Bescheid wissen . Nur so können sie<br />
als Experten ihre Kundinnen und Kunden<br />
glaubhaft beraten .<br />
«Die Ausbildung und<br />
die kontinuierliche<br />
Weiterbildung sind von<br />
grösster Bedeutung.<br />
Tausende Fachkräfte<br />
müssen über Technik<br />
und Umweltfragen<br />
Bescheid wissen, nur so<br />
können sie ihre Kunden<br />
glaubhaft beraten.»<br />
2 . Die Dienstleistung, die Mobilität des<br />
Kunden möglichst immer zu gewährleisten,<br />
gewinnt an Bedeutung . Aufgrund des<br />
heutigen Lebensstils nehmen Privat kunden<br />
vermehrt Services (Ersatzwagen, Wagen<br />
beim Kunden abholen/bringen, aktives<br />
Erinnern an Reifenwechsel, Service oder<br />
Akkuwechsel, usw .) in Anspruch und<br />
wollen sich selbst weniger um ihr technisch<br />
immer anspruchsvolleres Auto kümmern .<br />
Denn die Autos haben zwar an Zuverläs sigkeit<br />
stark zugelegt, der schnelle Wandel<br />
und die hohen Anforderungen im Bereich<br />
Sicherheit, Umwelt und Energie haben<br />
Autos aber auch zu hochkomplexen<br />
Systemen gemacht .<br />
3 . Der Garagist wird mit und für den<br />
Kunden zum CO 2-Optimierer . Bei Firmenfahrzeugen<br />
hat der Energie verbrauch<br />
bereits eine grosse Bedeutung . Auch für<br />
eine wachsende Zahl von Privat per sonen<br />
wird der energieeffiziente und damit CO 2arme<br />
Antrieb ein wichtiger Wert . Sie<br />
möchten Ressourcen schonen, dabei Treibstoffkosten<br />
sparen und gegebenenfalls<br />
von Steuerrabatten profitieren . Weil dies<br />
alles ohne Einbussen bei Sicherheit, Fahrleistung<br />
und Komfort geschehen soll,<br />
kommt dem Garagisten bei der Beratung<br />
eine Schlüsselrolle zu . Er muss den Überblick<br />
über die Vor- und Nachteile der<br />
wachsenden Zahl an Treibstoffen und<br />
Antriebsarten haben und diese dem<br />
Kunden vermitteln können .<br />
Dr. Peter de Haan<br />
Über die Studie<br />
Im <strong>Mit</strong>telpunkt der Studie «Von heute nach morgen:<br />
Künftige Rollenbilder der Garagisten» standen die<br />
Fragen: Welche Trends führen zu welchen Herausforderungen<br />
und Risiken? Und wie werden diese<br />
Herausforderungen zu neuen Chancen für das <strong>Autogewerbe</strong>?<br />
Dabei galt es, die Bedürfnisse und<br />
Erwartungshaltungen verschiedener Kunden segmente<br />
ebenso zu berücksichtigen wie die wachsende<br />
Bedeutung der Themen Umwelt, Klima und<br />
Energie . In der ganzen Schweiz wurden Interviews<br />
mit über 20 Experten zu Rahmenbedingungen, Entwicklungen,<br />
Chancen und Risiken in den Bereichen<br />
«Angebot, Nachfrage, Staat», «Neuwagen verkauf,<br />
Occasion, Werkstatt» und «Autoimport» geführt .<br />
Das Schwergewicht lag dabei auf der Befragung von<br />
Garagisten .<br />
Die Studie kann unter www .agvs .ch, Rubrik Kurse/<br />
Veranstaltungen, <strong>AGVS</strong>-Tagung heruntergeladen<br />
werden .<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 7
Studienleiter Dr. Peter de Haan über die Mobilität in der Schweiz und deren Auswirkungen<br />
«Das <strong>Autogewerbe</strong> hat Rückenwind»<br />
An der <strong>AGVS</strong>Tagung vom 20. Januar<br />
in Bern stellte Dr. Peter de Haan die<br />
Resultate der Studie «Von heute nach<br />
morgen: Künftige Rollenbilder der<br />
Garagisten» erstmals vor. Der Studienleiter<br />
äusserte sich auch über neue<br />
Kundensegmente, den fehlenden Dank<br />
der Öffentlichkeit und teures Benzin.<br />
Das Auto wird künftig noch stärker mit<br />
dem Öffentlichen Verkehr kombiniert.<br />
Verliert es damit an Bedeutung?<br />
Nein, es ist und bleibt die tragende Säule<br />
unserer Mobilität . Die Schweiz ohne Zug<br />
und Tram ist knapp vorstellbar, eine<br />
Schweiz ohne Auto ist jedoch absolut<br />
undenkbar . Aber die Gesamtmobilität<br />
wächst, was zu Engpässen in der Infrastruktur<br />
führt . Es wird deshalb auf jeden<br />
Fall zu mehr Staus kommen . Volle Stadtzentren<br />
führen wiederum dazu, dass viele<br />
nicht mehr ausschliesslich mit dem Auto<br />
unterwegs sein werden, sondern auf<br />
kombinierte Mobilität setzen .<br />
Eine wachsende Gesamtmobilität ist<br />
ein positives Zeichen für die Schweizer<br />
<strong>Garage</strong>n.<br />
Ja, das <strong>Autogewerbe</strong> ist eine Wachstums<br />
branche und hat Rückenwind . Die<br />
Schweizer Bevölkerung wächst stetig,<br />
etwa 1 Prozent pro Jahr . Grundsätzlich<br />
bedeutet dies 1 Pro zent mehr Autos pro<br />
Jahr . Gleich zeitig wird unsere Gesellschaft<br />
immer wohl habender . Die Anzahl Autos<br />
pro 1000 Personen nimmt also weiter zu .<br />
Viele Haus halte lösen ihr Mobilitäts bedürf<br />
nis, indem sie zwei komplett unterschied<br />
liche Fahr zeuge haben, z . B . ein<br />
4x4-Familienauto und einen sparsamen<br />
Kleinwagen für den Nahverkehr .<br />
Eröffnen sich mit dem steigenden<br />
Mobilitätsbedürfnis auch neue<br />
Kundensegmente?<br />
Ja, aber nicht nur, weil mehr Autos gebraucht<br />
werden, sondern auch, weil neue<br />
Produkte existieren . Nehmen Sie als<br />
Dr. Peter de Haan arbeitete während sechs Jahren<br />
als Forschungsgruppenleiter an der ETH Zürich . Er<br />
untersuchte unter anderem das Konsumenten verhalten<br />
beim Neuwagenkauf . Seit Juni 2009 leitet er<br />
die Gruppe Klimaschutz beim Ingenieur- und Beratungsunternehmen<br />
Ernst Basler + Partner AG und<br />
ist weiterhin als Dozent für Energie und Mobilität an<br />
der ETH Zürich tätig .<br />
8 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
Dr. Peter de Haan betrachtet das <strong>Autogewerbe</strong><br />
als Wachstumsbranche .<br />
Beispiel die in ihrer Jugend vom Waldsterben<br />
geprägte Generation mit ihrer<br />
ambivalenten Haltung zum Auto . Bisher<br />
haben sich diese Leute im Occasionsmarkt<br />
getummelt, weil sie eigentlich gar<br />
kein Auto wollten, aber halt doch eines<br />
brauchten . Dank den Fortschritten gibt es<br />
für sie heute Fahrzeuge, die auch ihrer<br />
Einstellung entsprechen . Diese Kunden<br />
brauchen beim Autofahren kein schlechtes<br />
Gewissen mehr zu haben . So kann<br />
man neue Segmente erschliessen .<br />
Wenn es um künftige Mobilität geht,<br />
ist das Elektro-Auto immer wieder ein<br />
Thema.<br />
Elektromobilität ist eher eine mittel- bis<br />
langfristige Sache . Es dauert wahrscheinlich<br />
bis 2030 bis man einen leistungsfähigen<br />
Familien-Elektrokombi zu vernünftigen<br />
Preisen bekommt . Für den Gara gisten<br />
ist es wichtig, dies dem Kunden zu vermitteln<br />
. Denn aufgrund der momentanen<br />
Diskus sionen denken viele Leute, das<br />
Elektro-Auto käme schon morgen .<br />
Die Euro-Normen brachten enorme<br />
Fortschritte in der Fahrzeug-Technologie.<br />
Die Autobranche beklagt sich<br />
aber oft über die fehlende Anerkennung<br />
dieser Leistungen in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Es klingt vielleicht hart, aber man darf nicht<br />
auf ein «Dankeschön» warten . Die Öffentlichkeit<br />
findet das selbstverständlich . Und<br />
während das Gewerbe noch länger damit<br />
zu tun hat, die Euro-Normen zu verarbeiten,<br />
bewegt sich die Öffent lich keit mit dem<br />
Thema «Energie» bereits zur nächsten<br />
Baustelle . Aber man darf nicht vergessen:<br />
Die technologische Entwick lung ermöglicht<br />
einen Image gewinn für das Auto . In<br />
etwa zehn Jahren wird es soweit sein,<br />
dass Autos umweltverträglicher sind als<br />
gewisse öffentliche Verkehrs mittel . Dies<br />
wird sich mit der Zeit auch in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung durchsetzen .<br />
Thema «Energie»: Eingriffe des Staates<br />
scheinen immer wahrscheinlicher.<br />
Energie dürfte tatsächlich immer mehr zur<br />
Staatssache werden, zum Beispiel durch<br />
Steuersysteme, Bonus-Malus oder Road<br />
Pricing . Das wirkt sich auf das Autoge-<br />
«Die technologische<br />
Entwicklung ermöglicht<br />
einen Imagegewinn für<br />
das Auto.»<br />
werbe aus . Denn je mehr der Staat in die<br />
Energiediskussionen eingreift, desto mehr<br />
Arbeit kommt auf die Garagisten als erste<br />
Ansprechpartner der Automobilisten zu,<br />
vor allem in Form von Aufklärungsarbeit .<br />
Und gleichzeitig muss die Branche<br />
teurere Energie bzw. steigende Benzinpreise<br />
verkraften?<br />
Teure Energie ist für das <strong>Autogewerbe</strong><br />
nicht grundsätzlich schlecht . Denn der<br />
Kunde muss mehr Autotechnik kaufen,<br />
um weniger Energie zu verbrauchen . Ein<br />
Beispiel: Wenn das Heizöl teurer wird,<br />
freut sich die Hausbranche, weil dann<br />
bessere und aufwändigere Häuser gebaut<br />
werden . Wenn das Benzin teurer wird,<br />
sollte sich das <strong>Autogewerbe</strong> also freuen .<br />
Ich weiss, das klingt provokativ . Aber<br />
wenn man das Benzin vom Gerät trennt,<br />
merkt man, dass teures Benzin für den<br />
Geräteverkäufer nicht schlecht ist .<br />
Energieeffizienz hat ihren Preis, ist aber<br />
auch etwas wert .
Drei <strong>AGVS</strong><strong>Mit</strong>glieder präsentieren erfolgreiche Beispiele aus der Praxis<br />
Ein guter Riecher für neue Geschäftschancen<br />
Die zentrale Rolle der Garagisten liegt<br />
in der Kundenberatung sowie dem<br />
Service und Unterhalt der Fahrzeuge.<br />
Das wird sich auch in Zukunft nicht<br />
grundlegend ändern. Es braucht aber ein<br />
ständig aktualisiertes Verständnis des<br />
Gewerbes, um aus gesellschaftlichen<br />
Trends neue Chancen für die Geschäftsförderung<br />
abzuleiten und diese zu<br />
nut zen. An der <strong>AGVS</strong>Tagung präsentierten<br />
drei Garagisten kreative Ideen, die<br />
sie erfolgreich in die Praxis umsetzen.<br />
Die Ansätze hätten unterschiedlicher kaum<br />
sein können: Von Ökomarketing über<br />
Direktannahme bis zu Hundewasch anlagen<br />
wurden interessante Business-Projekte<br />
vorgestellt . Ziel sei nicht, ein Allerheils mittel<br />
oder die einzig wahre Idee vorzustellen,<br />
betonten alle drei Garagisten . Vielmehr<br />
wollten sie aufzeigen, dass gegenwärtige<br />
Trends heute und morgen verschiedene<br />
Möglichkeiten bieten, die jeder auf seine<br />
Art beim Schopf packen kann .<br />
Allen Massnahmen liegt ein gemeinsamer<br />
Kerngedanke zugrunde: in spezifischen<br />
Segmenten neue Kunden zu gewinnen .<br />
Damit verbunden ist das Bestreben, dass<br />
zufriedene Kunden aus eigenem Antrieb<br />
weitere Neukunden vermitteln . Aktivitäten<br />
sind jedoch langfristig nur dann erfolgversprechend,<br />
wenn sie kontinuierlich durchge-<br />
führt werden . Wie eine Ölpumpe im Motor<br />
ständig Öl an die Schmierstellen zuführt,<br />
werden mit diversen Massnahmen stetig<br />
neue Kunden angesprochen und an die<br />
relevanten Stellen im Betrieb herangeführt .<br />
Entscheidend ist dabei: Ideen können nur<br />
erfolgreich umgesetzt werden, wenn der<br />
Garagist und der ganze Betrieb mit Überzeugung<br />
und Engagement dahinter stehen .<br />
Wie die folgenden drei Erfolgsbeispiele<br />
zeigen, müssen Herzblut und Freude am<br />
Beruf spürbar sein, um die Kunden zu<br />
überzeugen .<br />
ÖkoMarketing: Grün ist Trumpf<br />
«Die Grosspeter AG hat vor fünf Jahren<br />
ihr Markenportfolio erweitert und vertritt<br />
heute acht Automobilmarken vom Nischen-<br />
über das Volumen- bis zum Premiumprodukt<br />
. Für die Vertretung von Honda<br />
hatten wir uns entschieden, weil diese<br />
Marke in unserer Region untervertreten<br />
und mit einem Marktanteil von unter<br />
1 Prozent beinahe unbekannt war .<br />
Neben den Produkten überzeugte uns<br />
besonders die Vorreiterrolle von Honda im<br />
Umweltschutzbereich . Darin erkannten<br />
wir eine Zukunftschance für unser Marktgebiet,<br />
in dem eine rot-grüne Mehrheit<br />
besteht . Die Herausforderung lag darin,<br />
sich mit einer «Öko-Strategie» ein langfristiges<br />
Image aufzubauen, gleichzeitig<br />
aber auch sofort Neuwagen zu verkaufen .<br />
Wir entschieden uns für einen vielfältigen<br />
Mix aus ungewöhnlicher Automobilwerbung<br />
gespickt mit auffälligen, eventartigen<br />
Auftritten . Immer begleitet von einem<br />
Über das Auto hinaus denken: Gegenwärtige Trends bieten Garagisten zahlreiche Möglichkeiten, neue<br />
Kunden zu gewinnen und bestehende an sich zu binden .<br />
grünen Faden, wie der Showroom im Terminal<br />
Basel zeigt: Das naturnahe Dekorationskonzept<br />
mit Vogelgezwitscher, vielen<br />
Pflanzen, Rasen und grünen Wänden<br />
vermittelt ein Wohlgefühl .<br />
Ein wichtiger Baustein in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung war die Lancierung der<br />
Öko-Taxis in Basel . Diverse Taxihalter<br />
stiegen auf den neuen Honda Insight um .<br />
Zurzeit fahren zehn Modelle in unserer<br />
Region herum und machen so Dauer werbung<br />
für dieses Fahrzeug . Die Lancierung<br />
ergänzten wir mit einer Reihe weiterer<br />
Stefan Baltisberger ist Geschäftsführer der<br />
Grosspeter AG in Basel . Die Grossgarage mit<br />
verschiedenen Standorten in der Umgebung von<br />
Basel und im grenznahen Deutschland beschäftigt<br />
250 <strong>Mit</strong>arbeitende .<br />
Aktionen . Zum Beispiel verteilten wir erstmals<br />
unsere Imagebroschüre . Darin in formieren<br />
wir über unseren ökologischen<br />
Ansatz, die Marke und das Terminal . Zudem<br />
berichten wir über zusätzliche Ange bote,<br />
wie das Ökopack, das umwelt schonende<br />
Fahrzeugtuning oder umweltschonende<br />
Reifen . Diese Broschüre streuten wir über<br />
mehrere Monate breit; zum Beispiel in<br />
den Öko-Taxis . Dank eines Wettbewerbs<br />
kamen wir damit an zahlreiche neue<br />
Adressen .<br />
Öko-Marketing ist kein Patentrezept und<br />
bringt keine kurzfristigen Ergebnisse . Eingebettet<br />
in ein ganzheitliches Konzept<br />
kann es aber ein hilfreiches Instrument<br />
sein, das langfristig einen Wettbewerbsvorteil<br />
bringt . Dieses Massnahmenpaket<br />
kostet allerdings Geld und braucht zur<br />
Umsetzung, bei einem kleinen Verkaufs-<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 9
volumen, die Unterstützung des Importeurs<br />
. Für uns hat sich der Mut bezahlt<br />
gemacht: Seit dem Start der Kampagne<br />
steigerten wir unsere Verkaufszahlen um<br />
60 Prozent .»<br />
Direktannahme: Mehr Kundennähe<br />
«Die Direktannahme, auch Dialogannahme<br />
genannt, stellt die gemeinsame Fahrzeugbesichtigung<br />
mit dem Kunden und die<br />
damit verbundene Kommunikation ins<br />
Zentrum . Dazu ist ein separater Raum mit<br />
heller Beleuchtung, Fenstern und einer<br />
Schnellauf-Hebebühne die ideale Basis .<br />
Damit sich der Kunde genügend Zeit<br />
nehmen kann, wird wie beim Arzt ein<br />
Termin vereinbart . Hilfreich ist auch die<br />
gründliche Vorbereitung und Kontrolle des<br />
Kunden dossiers . Denn oft werden Fragen<br />
gestellt wie «Wurde das nicht schon letztes<br />
Jahr gemacht?» oder «Habe ich auf<br />
dieses Teil even tuell noch Garantie?»<br />
Während der Fahrzeugbesichtigung sollte<br />
der Garagist keinen Fachmonolog halten,<br />
sondern den Kunden in einen aktiven Dialog<br />
Markus Tschudin arbeitet als Leiter Kunden dienst<br />
bei der Frenken-<strong>Garage</strong> AG in Pratteln . Der Betrieb<br />
mit 25 Angestellten feiert in diesem Jahr sein<br />
40-jähriges Bestehen .<br />
10 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
einbinden . So werden etwa das Servicebuch<br />
durchgesehen und die Einträge und<br />
notwendigen Arbeiten erklärt . Gemeinsam<br />
wird alles gemustert: Pneu, Bremsen,<br />
Motor, Man schetten, Auspuff, Auf hängung<br />
und Unterboden . Der Kunde sieht, wovon<br />
die Rede ist, der Garagist wiederum gibt<br />
Tipps oder erklärt Zusammenhänge . Auf<br />
diese Art ist optimale Transparenz gewährleistet,<br />
da der Automobilist den Arbeitsaufwand<br />
besser abschätzen kann . Gleichzeitig<br />
können weitere Aspekte besprochen<br />
werden, zum Beispiel der Zustand der<br />
Wischerblätter, der Autobahn-Vignetten-<br />
Ersatz oder die Fahrzeugreinigung . Diese<br />
Informationen dienen dazu, eventuell<br />
weitere Dienst leistungen oder Zubehör<br />
anzubieten .<br />
Der Aufbau und die Entwicklung einer<br />
Direktannahme erfolgt nicht kurzfristig . Die<br />
meisten Fahrzeuge werden nur noch<br />
einmal pro Jahr zu einem Service gebracht .<br />
Deshalb dauert es drei bis fünf Jahre, bis<br />
sich der Kunde an die Art der Besichtigung<br />
und die Terminvergabe gewöhnt hat . Seit<br />
dem Start arbeiten wir an unseren Kommuni<br />
ka tionstechniken, verbessern die Abläufe,<br />
Checklisten und Formulare . Aber die Geduld<br />
lohnt sich: Die überwiegende Mehrheit<br />
unserer Kunden reagiert sehr positiv auf<br />
das Angebot und bleibt uns treu .»<br />
Erweiterte Waschanlage: auf den Hund<br />
gekommen<br />
«Die Reaktionen meiner Mechaniker zeigten,<br />
dass sie Kundenfahrzeuge von Hundebesitzern<br />
gerne mieden . Der Grund war<br />
ganz einfach: Die meisten Fahrzeuge<br />
verströmten einen unangenehm starken<br />
Hundegeruch . Als früherer Hundebesitzer<br />
interessierte ich mich persönlich für das<br />
Thema . Auf die Lösung stiess ich Ende<br />
2005 dank einem Inserat der ESA für eine<br />
Hundewaschanlage . Da unser Betrieb<br />
gerade umgebaut wurde, liess sich die<br />
Hundewaschanlage ohne grossen Zusatzaufwand<br />
integrieren .<br />
Ein Domino-Effekt war die Folge: Unsere<br />
<strong>Garage</strong> öffnete sich zahlreichen Hundebesitzern,<br />
die die Wasch anlage nutzten .<br />
So zogen wir die Aufmerk samkeit des<br />
Tier nahrungs-Anbieters Royal Canin auf<br />
uns – mit dem Resultat, dass die Hunde-<br />
und Katzenfutterlinie nun in unserem<br />
Sortiment steht und mit Erfolg vertrieben<br />
wird . Zu guter Letzt vervollständigten wir<br />
das Angebot mit dem Verkauf und der<br />
Montage von Hundeboxen . <strong>Mit</strong> diesem<br />
Markus Lerch ist Geschäftsleiter der Lerch AG in<br />
Rothrist, die 29 <strong>Mit</strong>arbeitende beschäftigt .<br />
Rundum-Service für Hundebesitzer<br />
erschlos sen wir uns ein neues Kundensegment,<br />
knüpften positive Kontakte und<br />
tätigten Verkäufe über die Region hinaus .<br />
Auch rund um die Autowaschanlage<br />
veranstalten wir regelmässig Events .<br />
«Auto wäsche einmal anders» lautet das<br />
Motto unserer so genannten Car-Wash-<br />
Partys . Diese setzen wir bei Ausstel lungen<br />
als flankierende Massnahme ein zur<br />
Erhöhung der Kundenfrequenz . Um die<br />
Fahrzeugreinigung in ein gemütliches<br />
Erlebnis zu verwandeln, braucht es wenig:<br />
Eine moderne Waschanlage als Zentrum,<br />
einen sympathischen, individuellen Handvorwaschgang,<br />
freundliches Personal<br />
(zuweilen in origineller Verkleidung), gemütliche<br />
Sitzplätze auf dem Areal sowie feine<br />
Speisen und Getränke .<br />
In Zusammenarbeit mit Autofahrlehrern<br />
der Region laden wir zudem Fahrschüler,<br />
Neulenker und Frauen zum Pannenkurs<br />
ein . Wir wollen vermitteln, wie Probleme<br />
zu vermeiden oder einfacher zu meistern<br />
sind . Diese Idee stösst auf positive<br />
Reaktionen und wird von den Fahr lehrern<br />
auch tatkräftig unterstützt .»
Christine Maier über ihre Anforderungen an einen guten Garagisten<br />
Persönlicher Kontakt und Kompetenz sind zentral<br />
Die Studie des <strong>AGVS</strong> betrachtet die<br />
Rolle der Garagisten aus Sicht der<br />
Experten. Doch worauf legt der Kunde<br />
Wert? Einen ersten Einblick gibt Profi-<br />
Talkerin Christine Maier, die Mode ratorin<br />
der <strong>AGVS</strong>-Tagung. Als beruflich<br />
erfolgreiche Frau mit Familie deckt sie<br />
nicht nur einige Megatrends ab. Sie<br />
weiss auch ganz genau, was sie am<br />
Service ihres Garagisten schätzt.<br />
Gemäss der Studie werden in Zukunft<br />
Arbeiten am Auto zunehmend an die<br />
<strong>Garage</strong>n delegiert. Legen Sie selber<br />
Hand an, zum Beispiel beim Reifen- oder<br />
Ölwechsel?<br />
Um Himmels Willen, nein! Ich würde nie<br />
mit einem Auto fahren, dessen Reifen<br />
ich selbst gewechselt habe. Ich bin handwerklich<br />
ziemlich unbegabt. Immerhin<br />
merke ich schnell, wenn bei meinem Auto<br />
etwas nicht stimmt. Letzthin war es zum<br />
Beispiel ein Radlager. Dann bringe ich es<br />
geradewegs in die <strong>Garage</strong>.<br />
Ihr Garagist ist demnach eine wichtige<br />
Bezugsperson?<br />
Absolut. Ich bin froh, wenn ich mein Auto<br />
abgeben kann und weiss, dass es in guten<br />
Händen ist. Ich gehe sogar noch einen<br />
Schritt weiter: Ich will nicht einmal gross<br />
wissen, welche Reparaturen oder Services<br />
er am Auto vorgenommen hat. Hauptsache<br />
es fährt danach wieder einwandfrei.<br />
<strong>Mit</strong> seiner Arbeit sind Sie zufrieden?<br />
Sehr. Wir kennen uns seit ewig. Er hatte<br />
die <strong>Garage</strong> von seinem Vater übernommen,<br />
bei dem wiederum bereits mein Papi Kunde<br />
war. Das hat den Vorteil, dass er mich als<br />
Kundin durchschaut. Zum Beispiel weiss er,<br />
dass ich manchmal zu lange damit warte,<br />
die Winterreifen zu montieren. Deshalb<br />
kann es vorkommen, dass er bei uns zu<br />
Hause an der Tür klingelt, streng die Autoschlüssel<br />
verlangt – und wenig später steht<br />
mein Auto mit den richtigen Pneus vor dem<br />
Haus. Diesen Service finde ich super.<br />
Was zeichnet für Sie generell einen<br />
guten Garagisten aus?<br />
Der Service meines Garagisten ist natürlich<br />
speziell. Das ist nicht zwingend zu erwarten,<br />
und deshalb meines Erachtens auch nicht<br />
eine Voraussetzung für einen guten Garagisten.<br />
Aber der persönliche Kontakt ist<br />
sehr zentral. Und natürlich auch die Kompetenz.<br />
Er muss mir das Gefühl geben, dass<br />
er weiss, wovon er spricht und was er tut.<br />
Sei das jetzt bei meinem Auto, das schon<br />
rund 235 000 Kilometer auf dem Buckel<br />
hat, oder in Zukunft, wenn ich beim Kauf<br />
eines neuen Fahrzeugs beraten werde.<br />
Worin sehen Sie denn die Rolle der<br />
Garagisten?<br />
Ich bin der Meinung, dass die Garagisten<br />
beim Thema «Mobilität» eine wichtige<br />
Rolle einnehmen. Denn bei Fragen oder<br />
Problemen rund um das Auto sind sie die<br />
ersten Ansprechpartner. Und in der heutigen<br />
Zeit mit verschiedenen Antriebsarten und<br />
komplexenTechnologien hat man als Autofahrer<br />
vermutlich mehr Fragen als früher.<br />
Alternative Antriebsarten werfen nicht<br />
nur Fragen auf, sie bieten auch die<br />
Gelegen heit, neue Kundensegmente zu<br />
erschliessen. Können Sie sich vorstellen,<br />
einst ein Hybrid- oder Elektroauto zu<br />
kaufen?<br />
Im Moment fahre ich noch ein älteres<br />
Modell. Ich bin aber sehr an alternativen<br />
Antrieben interessiert, vor allem an der<br />
Das Auto zu Hause abholen und wieder zurückbringen: Christine Maier schwärmt vom erstklassigen Service<br />
ihres Garagisten.<br />
«Mein Garagist muss<br />
mir das Gefühl geben,<br />
dass er weiss, wovon er<br />
spricht und was er tut.»<br />
ElektroMobilität. Allerdings muss auch<br />
ein ElektroAuto für mich gewisse Bedingungen<br />
erfüllen. Als Mutter, die mit ihren<br />
Kindern oft in den Bergen ist, sind «Kombi»<br />
und «Allrad» zwei wichtige Punkte. Und<br />
auch der Preis spielt eine Rolle. An einer<br />
Tagung für eMobilität ging ein Experte<br />
davon aus, dass solche Fahrzeuge bis in<br />
drei Jahren auf dem Markt sind. An der<br />
<strong>AGVS</strong>Tagung wurde nun als Zeithorizont<br />
2030 angegeben. Ich warte einfach, bis<br />
das Elektroauto kommt, das ich brauche.<br />
Christine Maier begann 1987 ihre Tätigkeit beim<br />
Schweizer Fernsehen. Von 1991 bis 1998 arbeitete<br />
sie als Redaktorin und Moderatorin verschiedener<br />
Sendungen des ZDF und des Bayerischen Rund funks.<br />
2001 kehrte sie zu SF 1 zurück als Redaktorin und<br />
Moderatorin der Diskussions sendung «Zischtigs club».<br />
Nach dem Rücktritt des langjährigen ClubChefs<br />
Ueli Heiniger übernahm sie die Leitung der Sendung.<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 11
Geschäftsbereich Dienstleistungen/After Sales<br />
Mehrwert dank <strong>AGVS</strong><strong>Mit</strong>gliedschaft<br />
Eine <strong>Mit</strong>gliedschaft beim <strong>AGVS</strong> bringt<br />
diverse Vorteile wie die professionelle<br />
Aus und Weiterbildung sowie die<br />
klassische Vertretung des Gewerbes in<br />
der Öffentlichkeit mit sich. <strong>Garage</strong>nunternehmer<br />
profitieren aber auch von<br />
einem deutlichen Mehrwert im Tagesgeschäft.<br />
Einsparungen oder Zusatzeinnahmen<br />
in der Höhe von mehreren<br />
Tausend Franken pro Jahr sind leicht<br />
möglich, wenn die Dienstleistungen<br />
des Verbandes im After SalesGeschäft<br />
geschickt genutzt werden.<br />
Schadensteuerung: Broschüre als<br />
Kommunikationsmittel<br />
Im hart umkämpften Markt um Neukunden<br />
optimieren Versicherungsgesellschaften<br />
ihre Kosten . Dies geht oft zu Lasten der<br />
eigentlichen Leistungserbringer, nämlich<br />
der Garagisten und Carrossiers, wodurch<br />
die Beziehung zwischen Kunde, Versicherer<br />
und Garagist spürbar belastet wird .<br />
Als Kommunikationsmittel und Gegenmass<br />
nahme hat der <strong>AGVS</strong> die Schadensteuer<br />
ungsbroschüre eingeführt, die sich<br />
grosser Beliebtheit erfreut . Sie erklärt den<br />
Kunden die unterschiedlichen Ver si cherungsarten<br />
und das Thema Schaden steuerung<br />
. Zudem weist sie den Gara gisten<br />
als den fachkundigen Ansprechpartner im<br />
Schadenfall aus .<br />
Abgaswartung und UmweltCheck<br />
Trotz der aktuellen Diskussion um Klimaveränderung<br />
und Umweltschutz überprüft<br />
die eidgenössische Finanz kontrolle die<br />
Notwendigkeit der obligatorischen Abgaswartung<br />
. Im Rahmen der Evaluation wurden<br />
auch Garagisten per Telefoninterview<br />
befragt . <strong>Mit</strong> einem abschliessenden Bericht<br />
ist bis <strong>Mit</strong>te 2010 zu rechnen .<br />
Der <strong>AGVS</strong> weist immer wieder auf die<br />
wichtige Funktion der Abgaswartung hin,<br />
die neben der Einhaltung der Luftrein -<br />
halte verordnung auch gewährleistet, dass<br />
Fahrzeuge betriebs- und verkehrssicher<br />
unterwegs sind . Begleitend wird der <strong>AGVS</strong><br />
einen Umwelt-Check einführen . Der Check<br />
soll dem Garagisten helfen, sich als kompetentesten<br />
Partner für War tungsarbeiten<br />
zu profilieren . Diese Kunden bindungs massnahme<br />
unterstreicht die Bemühungen des<br />
<strong>AGVS</strong> im Bereich seiner Kernbotschaft<br />
«<strong>Garage</strong> und Umwelt: Wir machen mit» .<br />
12 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
Berechnungstool für Montagekosten<br />
Der <strong>AGVS</strong> unterstützt die bewährte Pneupreisliste,<br />
die durch die ESA zweimal pro<br />
Jahr herausgegeben wird . Im Reifen geschäft<br />
sind neben marktgerechten Reifenpreisen<br />
die Dienstleistungskosten massgebend<br />
für den Erfolg . Zur Unter stützung<br />
seiner <strong>Mit</strong>glieder stellt der <strong>AGVS</strong> deshalb<br />
ein Berechnungstool zur Kalku lation der<br />
Montagekosten auf seiner Webseite zur<br />
Verfügung .<br />
Vergünstigtes Büromaterial<br />
<strong>AGVS</strong>-<strong>Mit</strong>glieder profitieren seit 2009 bei<br />
der iba AG von verschiedenen Preisvorteilen<br />
und kostenlosen Dienstleistungen<br />
im Bereich von Büroverbrauchsmaterial .<br />
Egal, was bestellt wird, als <strong>AGVS</strong>-<strong>Mit</strong>glied<br />
erhalten Garagisten bei der iba immer das<br />
günstigste Angebot mit Rabatten bis zu<br />
30 Prozent .<br />
Gratis-Telefonservice: 0800 82 82 82,<br />
E-Shop: www .iba .ch<br />
Inkassogebühren nur im Erfolgsfall<br />
Die Trans-Inkasso&Finanz AG (TRIFAG)<br />
nimmt <strong>AGVS</strong>-Garagisten den grossen<br />
Aufwand der Zahlungseinforderung ab<br />
und hilft, die Liquidität der <strong>Garage</strong> zu<br />
erhalten . Bezahlt wird nur im Erfolgsfall,<br />
und zwar 8 Prozent des Forderungsbetrags,<br />
der eingezogen werden kann .<br />
Die TRIFAG ist <strong>Mit</strong>glied des Verbands<br />
Schweizer Inkasso- und Treuhandinstitute<br />
(VSI) und zeichnet sich durch eine hohe<br />
Erfolgsquote aus .<br />
Kontakt:<br />
026 494 31 22, www .trans-inkasso .ch<br />
ITBranchenlösung für <strong>AGVS</strong>Garagisten<br />
Unterstützt vom <strong>AGVS</strong> wurden im Berichtsjahr<br />
unter dem Namen «ARTEcar powered<br />
by Microsoft» vier Produkte entwickelt<br />
und Anfang 2010 auf dem Markt eingeführt<br />
. ARTEcar ist eine moderne EDV-<br />
Gesamtlösung für sämtliche Bereiche und<br />
Marken . Die Software überzeugt mit einer<br />
einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche,<br />
die an Microsoft Office angelehnt<br />
ist . Der Garagist hat die Wahl, ob er die<br />
IT-Branchenlösung aus der Steckdose<br />
beziehen (on demand) oder im Betrieb fix<br />
installieren möchte . Die sogenannte On-<br />
Demand-Lösung kann ohne grosse Investitionen<br />
angeschafft und bequem mit moderaten<br />
monatlichen Gebühren pro genutzten<br />
ARTEcar-Arbeitsplatz bezahlt werden .<br />
Kundenberater in der Region Espace<br />
<strong>Mit</strong>telland<br />
Seit Februar 2009 besucht ein <strong>AGVS</strong>-<br />
Kundenberater die <strong>AGVS</strong>-Garagisten der<br />
Sektionen Bern/Jura, Solothurn, beider<br />
Basel und Aargau . Er informiert die <strong>Mit</strong>glieder<br />
über wichtige Branchenthemen<br />
und stellt die Dienstleistungen des Verbands<br />
vor . Die bisher rund 400 besuchten Garagisten<br />
begrüssen diesen neuen Service .<br />
2010 wird der Aussendienst um einen<br />
Berater für die Sektionen der West schweiz<br />
erweitert .<br />
Markus Aegerter, Bereichsleiter<br />
Dienstleistungen/After Sales
Projekt «Neubau Bern»<br />
Der <strong>AGVS</strong> Schweiz, die <strong>AGVS</strong>-<br />
Sektion Bern/Jura, die AHV-<br />
Ausgleichskasse 33, die ASTAG<br />
(Schweizerischer Nutzfahrzeug verband),<br />
die Pensions kasse PK MOBIL<br />
sowie die VSCI-Sektionen Bern und<br />
<strong>Mit</strong>telland haben in ihren heutigen<br />
Räumlichkeiten kaum mehr Platz .<br />
Deshalb schlossen sie sich zu einem<br />
Bau konsortium zusammen, das die<br />
Planung eines Neubaus in der Nähe<br />
des Wank dorfplatzes in Bern in<br />
Angriff nimmt . Den Kern bereich des<br />
Pro jekts bilden zwei Werkstattgebäude<br />
(Holz bauten), in welchen<br />
die Baupartner in Zukunft ihre Aus-<br />
und Weiter bildungs tätigkeiten ausführen<br />
möchten .<br />
Für die Geschäftsführung und Admi -<br />
ni s tration der Verbands tätig keiten<br />
sind Räumlichkeiten in einem sechsgeschos<br />
sigen Massiv bau vorgesehen .<br />
Die kurzen Dis tanzen auf dem Areal<br />
stellen die Effizienz der Geschäftsprozesse<br />
und die Ko ordi nation<br />
zwischen den diversen Organi sations<br />
einheiten sicher .<br />
Für Seminare, Kurse und Schulungen<br />
sind im Erd geschoss diverse, modulare<br />
Räume geplant . Dazu kommt eine<br />
Kantine mit Verpfle gungs möglichkeiten<br />
für 300 bis 400 Per sonen . 2009<br />
sind für dieses ambitiöse Bau projekt<br />
verschiedenste Arbeiten geleistet und<br />
ein Vorpro jekt verabschiedet worden .<br />
Anfang 2010 erfolgt die Ausarbeitung<br />
des Detailprojekts, das nach<br />
der definitiven Zustimmung aller<br />
Bau partner gegen Ende des ersten<br />
Quartals bei den Behörden der Stadt<br />
Bern zur Genehmigung eingereicht<br />
wird . Das Konsortium rechnet mit<br />
dem Vorliegen der Baubewilligung<br />
gegen Ende Sommer 2010 . Der<br />
Bezug der neuen Räumlich keiten soll<br />
im Frühling 2012 stattfinden .<br />
Geschäftsbereich Branchenvertretung Handel/Kommunikation<br />
Die Anstrengungen des <strong>AGVS</strong> wurden<br />
vielseitig belohnt<br />
Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen<br />
Umfelds blickt der <strong>AGVS</strong> auf ein<br />
politisch und medial erfolgreiches Jahr<br />
zurück. Die Interessen der <strong>Mit</strong>glieder<br />
wurden im In und Ausland aktiv vertreten.<br />
Der <strong>AGVS</strong> optimierte seine zielgerichtete<br />
Kommunikation und stärkte<br />
die Kontakte zu Behördenvertretern und<br />
Politikern. <strong>Mit</strong> aktuellen Tagungen und<br />
dem <strong>AGVS</strong>MedienRoundtable setzte<br />
er positive Signale. Er zeigte dabei auf,<br />
dass die Automobilbranche in Bewegung<br />
ist und optimistisch in die Zukunft<br />
blicken darf. Schliesslich konnten beim<br />
MehrwertsteuerDossier wichtige<br />
Meilen steine erreicht werden.<br />
<strong>Mit</strong> einem blauen Auge davongekommen<br />
Auch ohne Verschrottungsprämie hat die<br />
Schweiz das von der weltweiten Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise stark gebeutelte<br />
«Auto-Jahr» gut gemeistert, wenn auch<br />
mit leicht rückläufigen Neuwagen verkäufen<br />
. Wurden 2008 noch 288 525 Autos<br />
verkauft, fanden im abgelaufenen Jahr<br />
lediglich 266 018 Fahrzeuge ihre Käufer .<br />
Dies ergibt ein Minus von 7,8 Pro zent<br />
oder 22 507 Neuwagen . Stärker sinkende<br />
Verkäufe musste dagegen der Nutzfahrzeugsektor<br />
hinnehmen . Bei den leichten<br />
Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen war dies mit<br />
21 636 verkauften Einheiten ein Minus<br />
von 10,8 Prozent, bei den schweren<br />
Sachen transportfahrzeugen mit 4319<br />
verkauften Lastwagen gar eine Abnahme<br />
von 14,3 Prozent .<br />
Aufwind im Occasionsmarkt<br />
Die verhaltene Entwicklung im Neu wagen -<br />
handel zeigte Auswirkungen auf das<br />
Ge schäft mit Gebrauchtwagen, in welchem<br />
ein leichter Anstieg von 4,1 Prozent zu<br />
verzeichnen war . 689 850 Autos wechselten<br />
ihren Besitzer im Vergleich zu 662 844 im<br />
Jahr davor .<br />
Auch im Occasionsgeschäft ist die Sensibilisierung<br />
der Automobilistinnen und<br />
Auto mobilisten auf verbrauchsgünstige<br />
und energieeffiziente Fahrzeuge zunehmend<br />
zu spüren . Diese Entwicklung<br />
verstärkte sich durch die grosse Medienpräsenz<br />
von Umwelt- und Klimathemen<br />
Die 2 . <strong>AGVS</strong>-Nutzfahrzeugtagung stiess mit ihren renommierten Referenten auf grosses Interesse .<br />
im letzten Jahr und schlug sich in den<br />
Handänderungs zahlen spezifischer Modelle<br />
deutlich nieder . Einmal mehr waren die<br />
<strong>Mit</strong>glieder der Tarifierungskommissionen<br />
PW und LKW stark gefordert, um die<br />
Marktsituation frühzeitig und weitsichtig<br />
einzuschätzen .<br />
NetzwerkPlattform für die<br />
Nutzfahrzeugbranche<br />
«Die Nutzfahrzeugbranche ist für die<br />
Schweiz von grosser wirtschaftlicher<br />
Bedeutung, steht gleichzeitig aber unter<br />
politischem Dauerbeschuss und starkem<br />
Druck .» So lautete das Fazit der 2 . <strong>AGVS</strong>-<br />
Nutzfahrzeugtagung im November . Renommierte<br />
Referenten und Talk-Teilnehmer<br />
beleuchteten die Zukunftsperspektiven<br />
dieser Branche und boten den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern ein interessantes,<br />
praxisorientiertes Programm und<br />
kontroverse Diskussionen .<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 13
Fiktiver Vorsteuerabzug und<br />
Saldosteuersätze durchgesetzt<br />
Die Früchte der intensiven Arbeit der<br />
Vorjahre konnten geerntet werden . Die<br />
beiden Hauptgeschäfte im Mehrwertsteuer-Dossier,<br />
nämlich der fiktive Vorsteuerabzug<br />
anstelle der Margenbesteuerung<br />
sowie die neuen Saldosteuersätze,<br />
wurden weitgehend nach den Wünschen<br />
des <strong>AGVS</strong> verabschiedet . Damit hat die<br />
von Anfang an bekämpfte Margen besteuerung<br />
ihr Ende gefunden .<br />
Als Teilnehmer am Vernehmlassungsverfahren<br />
hatte der <strong>AGVS</strong> beim Eidgenössischen<br />
Finanzdepartement eine umfassende<br />
Stellungnahme zum Entwurf des<br />
neuen Mehrwertsteuergesetzes (nMWSTG)<br />
eingereicht, welche die Anliegen des <strong>Autogewerbe</strong>s<br />
mit seinen über 5500 Betrieben<br />
darlegte und konstruktive Verbesserungsvorschläge<br />
aufzeigte . Neben einer Anzahl<br />
von kleineren, aber wichtigen Errungenschaften<br />
fand entgegen den Erwartungen<br />
von Fachkreisen auch die Regelung des<br />
fiktiven Vorsteuerabzugs Aufnahme ins<br />
nMWSTG . Für das <strong>Autogewerbe</strong> stellt<br />
dies enorme administrative und finanzielle<br />
Erleichterungen dar . Dieser Erfolg ist<br />
einer Allianz aus branchenübergreifenden<br />
Interes sen vertretern, Mehrwertsteuerexperten<br />
und der Arbeitsgruppe MWST<br />
des <strong>AGVS</strong> zu verdanken .<br />
Das <strong>Autogewerbe</strong> braucht fairen<br />
Wettbewerb<br />
Auch im vergangenen Jahr setzte der <strong>AGVS</strong>,<br />
vertreten durch seine Arbeits gruppe GVO<br />
sowie weitere Interessenvertreter aus elf<br />
Schweizer Verbänden, seinen Kampf fort<br />
für eine unbefristete Beibehaltung der<br />
KFZ-Bekanntmachung in der Schweiz, die<br />
den fairen Wettbewerb in der Branche<br />
sicherstellt .<br />
14 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
Das Schweizer <strong>Autogewerbe</strong><br />
braucht die<br />
KFZBekanntmachung!<br />
Argumentarium<br />
Überzeugungsarbeit: <strong>Mit</strong> fundierten Argumenten<br />
kämpft der <strong>AGVS</strong> für die KFZ-Bekanntmachung .<br />
Der <strong>AGVS</strong> beauftragte das Institut für<br />
Wirtschaftsrecht der Zürcher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)<br />
mit der Ausarbeitung eines empirisch<br />
fundierten Gutachtens . Darin wurden die<br />
KFZ-Bekanntmachung und die Auswirkungen<br />
eines allfälligen Wegfalls der branchenspezifischen<br />
und der allgemeinen<br />
Regelung vertikaler Wettbewerbsabreden<br />
einer rechtlichen und ökonomischen Analyse<br />
unterzogen . Die Studie, die für die<br />
gesamte Branche von grosser Wichtig keit<br />
ist und auch europäisch in dieser Form<br />
eine Neuheit darstellt, fand international<br />
Beachtung . Anlässlich einer Fachtagung<br />
veröffentlichte der <strong>AGVS</strong> die Studie im<br />
September vor über 260 Interessierten<br />
aus Politik, Behörden, <strong>Mit</strong>gliedern und<br />
Medien .<br />
<strong>Garage</strong> und Umwelt: Wir machen mit.<br />
Anlässlich der <strong>AGVS</strong>-Tagung im Januar 2009<br />
wurde das <strong>Schwerpunktthema</strong> «<strong>Garage</strong><br />
und Umwelt . Wir machen mit .» lanciert .<br />
Unter der Leitung von SF-Moderator Urs<br />
Leuthard kamen renommierte Referenten<br />
aus den Bereichen Autoindustrie, Versicherungswesen<br />
und Bundesbehörden zu<br />
Wort . Sie erörterten in Vorträgen und<br />
Diskussionen die Herausforderungen, denen<br />
sich die Garagisten im Umfeld der Klimadebatte<br />
stellen müssen . Die Brücke zum<br />
Produkt «Auto», das nach wie vor mit<br />
grossen Emotionen verbunden ist, schlug<br />
der bekannte Motorenbauer Mario Illien .<br />
<strong>Mit</strong> der Lancierung des <strong>Schwerpunktthema</strong>s<br />
stellte der <strong>AGVS</strong> auch seinen<br />
Umwelt-Guide vor: eine umfassende<br />
Informationsbroschüre zu Fakten rund um<br />
Umwelt, Energie und Automobil, ergänzt<br />
durch ein Stichwortverzeichnis mit 150<br />
Begriffen zu diesen Themen .<br />
Medienkontakte hegen und pflegen<br />
Der rote Faden zu Umwelt- und Klimathemen<br />
zog sich weiter am <strong>AGVS</strong>-Medien-<br />
Roundtable zur «Rolle der Schweizer<br />
<strong>Garage</strong>n in der Klimadebatte» im August .<br />
Interessierte Vertreter von Fach- und<br />
Publikumsmedien informierten sich aus<br />
erster Hand über die zahlreichen Massnahmen<br />
des <strong>AGVS</strong> sowie über erste Ergebnisse<br />
und Erfahrungen . Interne und externe<br />
Referenten beleuchteten die vielschichtigen<br />
Herausforderungen, denen der Garagist im<br />
Tagesgeschäft mit seinen Kundinnen und<br />
Kunden gegenübersteht .<br />
Aktive Werbung um Lernende<br />
Das Kommunikationsteam, unterstützt<br />
von der PR-Kommission aus den <strong>AGVS</strong>-<br />
Sektionen, bleibt am Ball, um die Kommu<br />
ni kationsinstrumente zu optimieren und<br />
weiter zuentwickeln . So erarbeitete man<br />
neue Werbesujets für die beruflichen Grundbildungen<br />
und höheren Berufs bil dungen,<br />
aktualisierte Informations bro schüren und<br />
überprüfte die redak ti o nelle Ausrichtung<br />
der Verbandszeitschrift AUTOINSIDE mittels<br />
Umfrage bei den <strong>Mit</strong>gliedern .<br />
Den Markenhändler-Verbänden steht seit<br />
Anfang 2009 eine neue Weblösung zur<br />
Verfügung, die ihnen eine Basis-Website<br />
mit einheitlicher Grundstruktur zu günstigen<br />
Konditionen bietet . Die Verbände<br />
BMW/MINI, Opel, Smart und VW/Audi/<br />
Seat/Skoda machen bereits davon<br />
Gebrauch .<br />
Katrin Portmann, Bereichsleiterin<br />
Handel/Kommunikation
Geschäftsbereich Aus und Weiterbildung<br />
Erfolgsmodell Grundbildung: Die Qualität wird laufend<br />
weiterentwickelt<br />
<strong>Mit</strong> schweizweit 9500 Lehrverhält nissen<br />
ist der <strong>AGVS</strong> einer der bedeutenden<br />
Lehrstellenanbieter des Landes. Der<br />
AutomobilFachmann und der AutomobilMechatroniker<br />
gehören dabei<br />
nach wie vor zu den attraktivsten<br />
Männer berufen. Dies ist erfreulich, zumal<br />
die Grundbildung das solide Fundament<br />
der Berufsbildung unseres Verbandes ist.<br />
Um ein «Erfolgsmodell» zu bewahren,<br />
muss es stetig verbessert werden . In der<br />
Grundbildung des <strong>Autogewerbe</strong>s engagiert<br />
sich deshalb eine grosse Anzahl Berufs bildungsfachleute,<br />
um eine nachhaltige<br />
Entwicklung zu gewährleisten . Im Verlaufe<br />
des Jahres wurden die Erkennt nisse der<br />
verschiedenen Berufsbildungs gremien systematisch<br />
zusammengetragen . Im Bereich<br />
der betrieblichen Ausbil dung sehen die<br />
Verantwortlichen die grössten Defizite . Deshalb<br />
sollen in nächster Zeit Systeme zur<br />
Steigerung der Ausbildungsqualität entwickelt<br />
werden . Denn jede Verbes serung<br />
der Qualität in der Grundbildung wirkt sich<br />
positiv auf die nachfolgenden Weiterbildungen<br />
aus .<br />
Modulprüfungen sorgen für gleiche<br />
Anforderungen<br />
Die höhere Berufsbildung verzeichnet die<br />
grösste Anzahl Abschlüsse bei den Automobildiagnostikern<br />
. Im Durchschnitt der<br />
letzten drei Jahre konnten 162 Fachausweise<br />
pro Jahr an Fachkräfte zugesprochen<br />
werden . Die Schulung der Automobil diagnostiker<br />
findet an 18 verschiedenen Standorten<br />
statt . Im Gegensatz zur Grund bildung<br />
wird das geforderte fachliche Niveau mit<br />
den Modulprüfungen festgelegt . Dadurch<br />
gelten schweizweit weitgehend dieselben<br />
Anforderungen .<br />
Die Umstellung auf das modularisiert<br />
Ausbildungskonzept zog einige Veränderungen<br />
an den Prüfungen nach sich . Dafür<br />
ist die Qualitätssicherungskommission (QSK)<br />
der Automobildiagnostiker verantwortlich .<br />
Spätestens im Sommer 2011, wenn die<br />
ersten Automobil-Mechatroniker ihre eidgenössischen<br />
Fähigkeitszeugnisse erhalten,<br />
muss für die Ausbildungsstätten der Automobildiagnostiker<br />
klar sein, ob die künftige<br />
Ausbildung anzupassen ist . Dieselbe Frage<br />
wird sich für die höheren Berufsbildungen<br />
stellen (Automobil- Verkaufs berater und<br />
Kundendienstberater mit eidg . Fachausweis<br />
sowie eidg . dipl . Automobil kaufmann) .<br />
Im Jahr 2009 wurden 900 Experten bei den technischen Grundbildungen geschult .<br />
Zahlreiche Kunden nutzen Zentrum in<br />
Wiedlisbach<br />
Das Aus- und Weiterbildungszentrum in<br />
Wiedlisbach bildet für die Automobilbranche<br />
eine ideale Plattform an zentraler<br />
Lage . Es verfügt über eine moderne Infrastruktur<br />
mit guten Zufahrts- und Parkiermöglich<br />
keiten . Zu unseren Kunden zählen<br />
Importeure, Ausrüster, markenunabhängige<br />
Dienstleister sowie der Branche<br />
nahe stehende Unternehmungen, die das<br />
be lie bte Eventzentrum für unterschiedliche<br />
Anlässe nutzen . Die Bildung und Pflege<br />
eines automobilen Netzwerkes ermöglicht<br />
ausserdem zusätzliche Mieteinnahmen .<br />
Arbeitssicherheit minimiert Kosten und<br />
Umtriebe<br />
Arbeitssicherheit lohnt sich in jedem Fall .<br />
Betriebe, die diesem Thema einen hohen<br />
Stellenwert zuweisen, sind für die Zukunft<br />
besser gerüstet . Sie bieten den Angestellten<br />
eine gesunde Arbeitsumgebung und stellen<br />
sichere Arbeitsmittel zu Verfügung . Neben<br />
der Erfüllung einer gesetzlichen Anfor derung<br />
ersparen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
den <strong>Mit</strong>arbeitern menschliches<br />
Leid und minimieren Umtriebe und Kosten<br />
für die Betriebe .<br />
Die Branchenlösung des Auto- und Zweirad<br />
gewerbes (BAZ) ist ein wirkungsvolles<br />
Instrument, um die gesetzlichen Forderungen<br />
(EKAS-Richtlinie 6508) zu erfüllen .<br />
Die Kontaktperson für Arbeits sicherheit<br />
(KOPAS) erstellt mit Hilfe eines Hand buches<br />
ein Sicherheitskonzept, führt eine Gefährdungsermittlung<br />
durch und setzt entsprechende<br />
Sicherheitsmassnahmen im Betrieb<br />
um . Um Erfolge zu erzielen, müssen die<br />
Massnahmen aber konsequent umgesetzt<br />
werden . An einer Grund schu lung wird die<br />
KOPAS mit dem Sicherheits handbuch vertraut<br />
gemacht .<br />
An der BAZ sind 2887 Betriebe angeschlossen<br />
. 2009 wurden sechs Einfüh rungs kurse<br />
und neun ERFA-03-Weiter bildungs kurse<br />
(Erfahrungsaustausch der 3 . Gene ration)<br />
durchgeführt . Das korrekte Absenzen -<br />
mana gement gehört dabei zu den Dauerbren<br />
nern von Klein- und <strong>Mit</strong>tel-Betrieben .<br />
Dessen Vernachlässigung kann zu erheblichen<br />
Verlusten führen .<br />
Berufsbildungsfonds hat sich etabliert<br />
Der Berufs bildungsfonds bei den <strong>Garage</strong>n<br />
entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte . Es<br />
setzt sich die Erkenntnis durch, dass die<br />
branchenbezogene berufliche Grundbildung<br />
sowie die höhere Berufsbildung des <strong>Autogewerbe</strong>s<br />
und des Automobilhandels auf<br />
eidgenössischer Ebene gefördert werden<br />
müssen . So erhielten beispielsweise Anfang<br />
Juni 2009 alle Lernenden der Fahrzeugberufe<br />
im dritten Ausbildungsjahr die Gelegenheit,<br />
während einem Tag zusammen<br />
mit ihrer Berufsfachschule die Berner Fachhoch<br />
schule, Fachbereich Automobiltechnik,<br />
zu besuchen . Über 500 Lernende nutzten<br />
dieses Angebot und nahmen wertvolle<br />
Inputs für ihre Karriere planung mit . Dank<br />
dem Berufsbildungs fonds bleibt unsere<br />
Berufs bildung im Automobilsektor modern<br />
und wettbewerbsfähig und leistet ihren<br />
Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolgsmodell<br />
Schweiz .<br />
Alfred Leuenberger, Bereichsleiter<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 15
Rechtsdienst<br />
Service juridique – Senf dazu geben erwünscht<br />
Das Leben ist kompliziert. Kaum ein<br />
Aspekt, der nicht auch rechtlich abgeklärt<br />
werden muss. Der Rechtsdienst<br />
hat vergangenes Jahr in partnerschaftlicher<br />
Zusammenarbeit seine Aufgabe<br />
als Rechts und Beratungsstelle für<br />
interne und externe Kunden umfassend<br />
wahrgenommen. Differenzierte politische<br />
Stellungnahmen zu Vernehm las sungen<br />
und Anhörungen sowie Rechts beratungen<br />
für <strong>Mit</strong>gliedsgaragen gehörten<br />
ebenso dazu, wie die Veröffentlichung<br />
von aktuellen Rechtsfragen in den<br />
Organen des <strong>AGVS</strong>.<br />
16 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
Kostenlose Erstberatung für <strong>Mit</strong>glieder<br />
Ein sehr geschätzter Nutzen der <strong>AGVS</strong>-<br />
<strong>Mit</strong>gliedschaft ist die kostenlose Erst beratung<br />
für fast allen Ärger und Unbill, die<br />
eine <strong>Garage</strong> treffen können . Oft nimmt der<br />
Rechtsdienst in wenigen Minuten eine<br />
erste Einschätzung des Falles vor und zeigt<br />
Lösungswege auf . Auch mögliche Eskalationsrisiken<br />
und allfällige Vorsichts massnahmen,<br />
wie beispielsweise der rechtzeitige<br />
Beizug einer anwaltschaftlichen<br />
Vertretung, werden ausgeleuchtet .<br />
Stellungnahmen zu Vernehmlassungen<br />
Im Berichtsjahr hat der Rechtdienst zu<br />
den verschiedensten Vernehmlassungen<br />
und Anhörungen Stellung genommen .<br />
Exemplarisch seien die folgenden erwähnt:<br />
Bundesbeschlüsse «Finanzierungsetappe<br />
2011-2014 Agglomerationsverkehr» sowie<br />
«Beseitigung von Engpässen im Nationalstrassennetz»,<br />
Revision des CO 2-Gesetzes,<br />
Änderung der Verkehrszulassungs verordnung<br />
bzw . Mindestanforderungen an<br />
die Eignung zum Führen von Motorfahrzeugen,<br />
Verordnung über die Kennzeichnung<br />
von Personenwagen mit der<br />
Umwelt etikette .<br />
Die <strong>Mit</strong>arbeitenden der Geschäftsstelle stehen täglich im Einsatz, um die Interessen der <strong>AGVS</strong>-<strong>Mit</strong>glieder zu wahren (nicht vollzählig) .<br />
Musterverträge sind ausgearbeitet<br />
Die drei Musterverträge für Automobilverkäufer,<br />
<strong>Garage</strong>npersonal sowie<br />
Kaufleute im Automobilgewerbe sind<br />
nach umfangreichen Vorarbeiten und<br />
Abklärungen fertig gestellt . Seit Ende<br />
Januar 2010 sind sie inklusive Wegleitung<br />
für Garagisten und Reglement für Angestellte<br />
in deutscher, französischer und<br />
italienischer Sprache als Set erhältlich .<br />
Informationen laufen über diverse Kanäle<br />
Der Rechtsdienst überlegt sich laufend,<br />
welche Informationen für die <strong>Garage</strong>n von<br />
Bedeutung sind . Aktuelle Beiträge auf<br />
der Website gehören ebenso dazu wie<br />
Ver öf fentlichungen per Info-Mail und im<br />
AUTOINSIDE . So erschienen im Berichtsjahr<br />
beispielsweise <strong>Mit</strong>teilungen zu Einbrüchen<br />
in <strong>Garage</strong>n sowie ein Artikel über<br />
Registerhaie und Adressbuchschwindler .<br />
Alexander Ammon, Leiter Administration<br />
und Rechtsdienst
Verbandsorganisation und Personelles<br />
<strong>Mit</strong> starker Strategie zum Erfolg<br />
Wichtigstes Ziel des Branchen und Berufsverbandes <strong>AGVS</strong> ist es, seine <strong>Mit</strong>glieder zu unterstützen. Er sorgt dafür, dass alle<br />
notwendigen Vorkeh rungen und Massnahmen getroffen werden, um möglichst gute Rahmen bedingungen für das unternehmerische<br />
Fortkommen zu erwirken und erhalten. Im Zentrum seiner Aktivitäten stand unter anderem die Strategieüber prüfung.<br />
Ebenso wichtig für die erfolgreiche Verbandsarbeit ist die Zusammen arbeit mit seinen Sektionen.<br />
An der jährlichen Klausurtagung des<br />
Zentral vorstands und Kaders im April stand<br />
die Intensivierung der Zusammenarbeit mit<br />
den 20 Sektionen im Vordergrund . Die<br />
Teilnehmenden analysierten, wie der aktive<br />
Dialog zwischen den Sektionsvorständen,<br />
Kommissionsmitgliedern und Chargenträgern<br />
sowie dem <strong>AGVS</strong> Schweiz gesteigert<br />
und damit der gemeinsame Erfolg<br />
gesichert werden können . Anhand der<br />
erarbeiteten Lösungsvorschläge sollen<br />
nun mittel- und langfristige Massnahmen<br />
umgesetzt werden .<br />
Der Zentralvorstand hat sich zudem im<br />
Herbst mit der Aktualisierung der <strong>AGVS</strong>-<br />
Strategie befasst . Die Weiterverarbeitung<br />
soll anlässlich der Kaderschulungen 2010<br />
erfolgen .<br />
Im Weiteren tragen die nach der Vorlage<br />
der Kaderschulungen eingeführten <strong>Mit</strong>arbeiterschulungen<br />
Früchte . Um Verbands mitgliedern<br />
und anderen Gesprächs partnern<br />
auf jeder Stufe ein kompetenter Ansprechpartner<br />
zu sein, bilden sich die <strong>Mit</strong>arbeitenden<br />
der Geschäftsstelle in den Disziplinen<br />
persönlicher Auftritt, Kom munikation,<br />
Teamverhalten und aktives Handeln weiter .<br />
Insbesondere werden heikle Praxisbeispiele<br />
wie Kunden rekla ma tionen, Konfliktge<br />
spräche oder Verhand lungen geübt .<br />
Eben falls beschäftigen sich die <strong>Mit</strong>arbeitenden<br />
mit Kundenorien tie rung, Arbeitstechnik<br />
und Zeitmanagement .<br />
Personalmutationen 2009: Die Leitung<br />
des Geschäftsbereichs Handel/Kommunikation<br />
wurde an Katrin Portmann (vormals<br />
Leiterin Kommunikation) übergeben . In der<br />
<strong>AGVS</strong>-Geschäftsstelle begrüssen wir im<br />
Bereich Aus- und Weiterbildung Filiz Salman<br />
(Teil zeit) . Alexander Ammon leitet neu<br />
den <strong>AGVS</strong>-Rechtsdienst . Kurt Pfeuti trat<br />
als erster Kundenberater für die Region<br />
Espace <strong>Mit</strong>telland in den Bereich Dienstleis<br />
tungen/After Sales ein . Den Ausgetretenen<br />
Ursula Balmer, Gregor Bucher,<br />
Claudia Burri und Denise Donetta danken<br />
wir für ihr Enga gement für den <strong>AGVS</strong> .<br />
Zentralvorstand<br />
Die Delegiertenversammlung bestätigte 2009 den <strong>AGVS</strong>-Zentralvorstand für die Amtsperiode<br />
von drei Jahren . Dieser setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Aeschlimann Kurt, Autohaus Steffisburg-Thun AG, Steffisburg<br />
Degen René, Gorenmatt <strong>Garage</strong> AG, Binningen<br />
Fritzsche Hansludwig, <strong>Garage</strong> Rivapiana SA, Minusio<br />
Hungerbühler Alfons, City-<strong>Garage</strong> AG, St . Gallen<br />
Juon Markus, Aaron Autoelektro-<strong>Garage</strong>, Glis<br />
Leuba Nicolas, LARAG Romandie, Echandens/Meyrin/Monthey/Yverdon-les-Bains<br />
Schaller Hermann, <strong>Garage</strong> E . & H . Schaller, Zermatt<br />
Senn Pierre Daniel, Automobiles Senn SA, Neuenburg<br />
Wellauer Manfred, AMAG Automobil- und Motoren AG, Zürich<br />
Wernli Urs, <strong>AGVS</strong>, Bern<br />
Sektionen<br />
Die regionale Verankerung ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Verbandsarbeit<br />
des <strong>AGVS</strong> . 20 Sektionen und 5 Untergruppen sichern die Nähe zu unseren<br />
<strong>Mit</strong>gliedern in der ganzen Schweiz .<br />
Chargenträger<br />
15 Kommissionen und mehrere Arbeitsgruppen setzen sich täglich für die Interessen<br />
der <strong>AGVS</strong>-<strong>Mit</strong>glieder ein . Zudem sind über 300 Experten für die eidgenössischen Berufsprüfungen<br />
und die höhere Fachprüfung tätig . Der Vorstand dankt allen für ihr tatkräftiges<br />
<strong>Mit</strong>wirken, insbesondere den Präsidenten der Kommissionen für die Amtausführung .<br />
Baschnagel Peter, E . Baschnagel AG, Windisch: Kommission Höhere Fachprüfung und<br />
Qualitätssicherungs-Kommission Kundendienstberater<br />
Bassetti Ernaldo, Emil Frey AG, Zürich: Lehrabschlussprüfungs-Kommission neue<br />
kaufmännische Grundbildung<br />
Blumenstein Peter, Toyota AG, Safenwil: Qualitätssicherungs-Kommission Automobil-<br />
Verkaufsberater<br />
Bucher Gregor, <strong>AGVS</strong>, Bern (ausgetreten): Tarifierungskommission <strong>AGVS</strong>/Eurotax PW<br />
und Tarifierungskommissionen <strong>AGVS</strong>/Eurotax LKW<br />
Degen René, Gorenmatt <strong>Garage</strong> AG, Binningen: Kommission Service und Technik<br />
Diriwächter Bruno, AMAG, Buchs: Qualitätssicherungs-Kommission Detailhandel<br />
Hungerbühler Alfons, City-<strong>Garage</strong> AG, St .Gallen: Markenkommission<br />
Juon Markus, Aaron Autoelektro-<strong>Garage</strong>, Glis: Fachvorstand Fahrzeug-Elektriker-<br />
Elektroniker<br />
Leuba Nicolas, LARAG Romandie: Nutzfahrzeug-Kommission<br />
Schaller Hermann, <strong>Garage</strong> E . & H . Schaller, Zermatt: Berufsbildungs-Vorstand und<br />
Berufsbildungs-Kommission<br />
Tinguely Michel, Jaguar Land Rover Schweiz AG, Safenwil: Qualitätssicherungs-<br />
Kommission Automobildiagnostiker<br />
Wernli Urs, <strong>AGVS</strong>, Bern: PR-Kommission<br />
vakant: Schweizerische Kommission für Berufsentwicklung und Qualität Technische<br />
Grundbildungen<br />
<strong>AGVS</strong>/UPSA – 17
Daten und Fakten<br />
<strong>Mit</strong>gliederentwicklung 2005 bis 2009<br />
<strong>Mit</strong>gliederbestände in den Sektionen<br />
Sektion<br />
AG<br />
BS/BL<br />
BE<br />
FR<br />
GE<br />
GL<br />
GR<br />
NE<br />
SG/AI/AR/FL<br />
SH<br />
SZ<br />
SO<br />
TI<br />
TG<br />
UR<br />
VD<br />
VS<br />
LU/OW/NW<br />
ZG<br />
ZH<br />
Total<br />
Passivmitglieder<br />
18 – <strong>AGVS</strong>/UPSA<br />
Ende<br />
2005<br />
333<br />
143<br />
566<br />
174<br />
109<br />
30<br />
193<br />
92<br />
292<br />
53<br />
98<br />
139<br />
207<br />
131<br />
29<br />
354<br />
181<br />
253<br />
35<br />
541<br />
3953<br />
Ende<br />
2006<br />
333<br />
140<br />
563<br />
173<br />
107<br />
31<br />
196<br />
85<br />
293<br />
54<br />
96<br />
139<br />
204<br />
132<br />
27<br />
350<br />
182<br />
254<br />
33<br />
532<br />
3924<br />
Ende<br />
2007<br />
337<br />
140<br />
562<br />
172<br />
106<br />
31<br />
199<br />
86<br />
295<br />
54<br />
95<br />
142<br />
201<br />
135<br />
27<br />
343<br />
182<br />
249<br />
35<br />
538<br />
3929<br />
Ende<br />
2008<br />
338<br />
140<br />
567<br />
173<br />
105<br />
29<br />
202<br />
83<br />
290<br />
50<br />
99<br />
142<br />
206<br />
140<br />
29<br />
340<br />
182<br />
251<br />
37<br />
557<br />
3960<br />
Ende<br />
2009<br />
347<br />
137<br />
578<br />
172<br />
105<br />
29<br />
202<br />
80<br />
294<br />
49<br />
96<br />
147<br />
208<br />
144<br />
30<br />
327<br />
181<br />
247<br />
38<br />
561<br />
3972<br />
Aufteilung auf die Sprachregionen<br />
Der Anteil der Deutschschweizer <strong>Mit</strong>gliedbetriebe ist während der letzten fünf Jahre von<br />
71,5 auf 73,3 Prozent gestiegen . Auf die Romandie fallen 22 Prozent, den Kanton Tessin<br />
5,2 Prozent .<br />
Deutschschweiz<br />
Romandie<br />
Tessin<br />
Total<br />
2005<br />
2836<br />
910<br />
207<br />
3953<br />
2006<br />
2823<br />
897<br />
204<br />
3924<br />
2007<br />
2839<br />
889<br />
201<br />
3929<br />
2008<br />
2877<br />
873<br />
210<br />
3960<br />
+/–<br />
+9<br />
-3<br />
+11<br />
-1<br />
-3<br />
+4<br />
-1<br />
-3<br />
+5<br />
+2<br />
+4<br />
+1<br />
-13<br />
-1<br />
-4<br />
+1<br />
+4<br />
+12<br />
37<br />
2009<br />
2899 (73,0%)<br />
865 (21,8%)<br />
208 (5,2%)<br />
3972<br />
Umsatz im <strong>Garage</strong>ngewerbe (in Mio. CHF)<br />
2008 erzielten die <strong>Garage</strong>nbetriebe wiederum eine erfreuliche Umsatzsteigerung .<br />
2004 2005 2006 2007 2008<br />
27 914 28 022 28 879 31 534 32 331<br />
Zu Jahresende 2009 vereinte der <strong>AGVS</strong> in<br />
all seinen Sektionen gesamtschweizerisch<br />
3972 <strong>Mit</strong>gliedbetriebe . Damit konnte wiederum<br />
eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr<br />
verzeichnet werden .<br />
Die Sektionen Bern (578 <strong>Mit</strong>gliedbetriebe)<br />
und Zürich (561 <strong>Mit</strong>gliedbetriebe) führen<br />
die Liste an . Den grössten Zuwachs verzeichnete<br />
die Sektion Bern (+11) .
Impressum<br />
Diese Broschüre ist im Mai 2010 erschienen.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>AGVS</strong>, <strong>Autogewerbe</strong>verband der Schweiz<br />
<strong>Mit</strong>telstrasse 32, Postfach 5232, CH-3001 Bern<br />
Telefon +41 (0)31 307 15 15, info@agvs.ch, www.agvs.ch<br />
Konzept, Redaktion und Gestaltung:<br />
<strong>AGVS</strong>-Kommunikation in Zusammenarbeit mit Viva. AG für Kommunikation<br />
Redaktionelle <strong>Mit</strong>arbeit:<br />
Markus Aegerter (<strong>AGVS</strong>), Alexander Ammon (<strong>AGVS</strong>), Monique Baldinger (<strong>AGVS</strong>),<br />
Alfred Leuenberger (<strong>AGVS</strong>), Mario Michel (<strong>AGVS</strong>), Markus Pfanner (Viva),<br />
Katrin Portmann (<strong>AGVS</strong>), Arnold Schöpfer (<strong>AGVS</strong>), Urs Wernli (<strong>AGVS</strong>)<br />
Fotos:<br />
<strong>AGVS</strong>, Michael Stahl, Stahl Photographie, Bern<br />
Druck:<br />
dfmedia, Flawil<br />
Papier: PlanoJet<br />
Auflagen:<br />
IMO-COC-028666<br />
3600 Ex. D, 1100 Ex. F, 350 Ex. I<br />
2010 © Nachdruck der Texte und Grafiken mit Quellenangabe und<br />
Belegexemplar an den <strong>AGVS</strong>
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
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<strong>Mit</strong>telstrasse 32, Postfach 5232, CH-3001 Bern<br />
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