Gastgewerbliche Berufe - Christiani
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16 <strong>Gastgewerbliche</strong> <strong>Berufe</strong><br />
Bewirtungs- und Beherbergungsbetriebe<br />
Man unterscheidet die Bereiche Bewirtungs- und Beherbergungsbetriebe. In beiden Bereichen gibt es viele Betriebsarten. Weil es kein Gesetz über deren<br />
Einteilung gibt (eine Verordnung von 1937 enthält nur grobe Angaben), ist die Abgrenzung in der Praxis ungenau. Die Betriebserlaubnis (Konzession) für<br />
alle Betriebsarten erteilt die örtliche Behörde. Die Konzessionsgebühren errechnen sich aus einer Grundgebühr, der Gastraumgröße und der Anzahl der<br />
Fremdenzimmer; die Betriebsart wird nicht berücksichtigt. Nur im Haftungs- und Pfändungsrecht spielt die Einteilung in die Bereiche Beherbergungs- bzw.<br />
Bewirtungsbetriebe eine Rolle (Seite 458, 459).<br />
Bewirtungsbetriebe<br />
(Verpflegung)<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
(Verpflegung und<br />
Übernachtung)<br />
• Restaurant: Fachlich geschultes Personal, gedeckte<br />
Tische, gut sortierte Speisen- und Getränkekarte<br />
• Wirtshaus (Bistro, Pub): Meist rustikale Einrichtung,<br />
regionale Spezialitäten<br />
• Konditorei-Café: Neben Kuchen und Kaffee auch Getränke<br />
und kleine Speisen<br />
• Bahnhofsgaststätte: Auf bahneigenem Gelände<br />
• Autobahnraststätte: Bewirtung rund um die Uhr<br />
• Hotel: Fachlich versiertes Personal, gehobene Ausstattung,<br />
Rezeption, Restaurations- und Aufenthaltsräume für Gäste<br />
• Gasthof: Im Allgemeinen schlichtere Ausstattung als im<br />
Hotel<br />
• Hotel garni: Reiner Beherbergungsbetrieb, nur Frühstück,<br />
Getränke und kleine Speisen für Hausgäste<br />
1. Betriebsarten im Gastgewerbe und ihre Besonderheiten<br />
Servicebrigade: Arbeitsteilung im Service<br />
Restaurantdirektor und Restaurantgeschäftsführer. Er ist<br />
verantwortlich für den gesamten Serviceablauf des<br />
Hauses. Bei Arrangements von Festlichkeiten ist er<br />
ebenso beteiligt wie bei der Neueinstellung von Servicepersonal<br />
und der Zusammenstellung der Getränkeund<br />
Menükarte. Er übernimmt auch die Abrechnung<br />
mit dem Servicepersonal. Da ihm die Betreuung der<br />
Gäste obliegt, sind in seinem Beruf sehr gute Umgangsformen<br />
und Fremdsprachenkenntnisse unentbehrlich.<br />
Oberkellner (Maître d’hôtel). Er leitet den gesamten<br />
Service im Speisesaal oder im Restaurant. Er trifft die<br />
Arrangements für Bankette (Festessen für viele Gäste)<br />
und Empfänge (festliche Zusammenkünfte vieler Gäste,<br />
bei denen Getränke und kleine Speisen oft im Stehen<br />
eingenommen werden), regelt die Tischreservierungen,<br />
begrüßt und platziert die Gäste. Er ist ihnen bei der<br />
Menüzusammenstellung und der Auswahl der passenden<br />
Getränke behilflich. Daneben fällt die Aus- und<br />
Weiterbildung des Servicepersonals sowie die Diensteinteilung<br />
in sein Ressort.<br />
Stationskellner (Chef de rang). Er ist für eine Station<br />
im Service, das heißt für einen aus mehreren Tischen<br />
bestehenden Teil des Restaurants, zuständig. Tranchieren,<br />
Vorlegen, Zubereiten und Flambieren von Speisen<br />
am Tisch des Gastes gehören zu seinem Aufgabenbereich.<br />
Halbchef (Demichef de rang). Er ist dem Chef de rang<br />
zugeteilt und übernimmt vor allem das Bestellen,<br />
Bonieren und Servieren von Speisen und Getränken.<br />
• Eisdiele: Speiseeis, Eisspezialitäten, Getränke<br />
• Bar: Getränke und eventuell kleine Speisen an der Theke<br />
oder an kleinen Tischen<br />
• Unterhaltungsbetriebe (z.B. Varietee, Tanzlokale, Kabarett,<br />
Nachtlokale): Meist auf Getränke beschränktes Angebot;<br />
häufig Verkürzung der Sperrzeit<br />
• Schankwirtschaften: Keine Speisenabgabe<br />
• Fremdenheim, Pension: Nur Voll- oder Halbpension<br />
• Hospiz: Hotel einer kirchlichen Organisation<br />
• Motel: „Motor-Hotel“, liegt meist an Fernstraßen,<br />
ausreichend Parkplätze direkt vor der Tür<br />
• Kurhaus: Gastgeweblicher Betrieb in Kur-/Badeorten<br />
Gehilfe (Commis de rang). Seine Aufgabe ist es in erster<br />
Linie dem Chef bzw. Demichef de rang Speisen und<br />
Getränke heranzutragen und ihm beim Aufdecken und<br />
Abräumen der Tische zu helfen. Die Vorbereitungsarbeiten<br />
wie das Brechen von Servietten oder das<br />
Polieren von Besteck und Porzellan gehören ebenfalls<br />
zu seinen Tätigkeiten.<br />
Weinkellner (Sommelier). Dieser Getränkefachmann berät<br />
den Gast bei der Auswahl der zu den Speisen passenden<br />
Getränke. Außerdem leitet er den Weinservice bei<br />
einem Bankett oder Empfang.<br />
Zimmerkellner (Chef d’étage, Commis d’étage). Der Chef<br />
d’étage führt alle Arbeiten im Zimmerservice durch.<br />
Er wird unterstützt vom Commis d’étage, der für das<br />
Mise en place (die Vorbereitung) zuständig ist.<br />
Barkellner (Chef de bar, Commis de bar). Der Chef de bar<br />
organisiert den gesamten Barbetrieb. Das Mixen von<br />
Drinks macht den Hauptteil seiner Tätigkeit aus. Der<br />
Commis de bar hilft ihm und sorgt für das Mise en<br />
place.<br />
1. Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem Ausbildungsrahmenplan<br />
und dem Ausbildungsplan.<br />
2. Welche Dokumente müssen geführt werden, damit die<br />
planmäßige Ausbildung belegt werden kann?<br />
3. Worin unterscheiden sich die Ausbildungsberufsbilder<br />
der Fachkraft im Gastgewerbe und der Hotelfachfrau?<br />
4. Wie viele weitere Ausbildungsjahre sind nötig, damit<br />
ein Hotelfachmann die Abschlussprüfung als Restaurantfachmann<br />
ablegen kann?