Gastfamilien für Austausch- schülerInnen gesucht - Salzgehalt.org
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04<br />
Von der Kunst leben<br />
Momentan verkaufen vier Galerien Gohsmanns Werke,<br />
damit ist der Künstler an der Kapazitätsgrenze angelangt.<br />
"Ich kenne viele ausgezeichnete Künstler, die Jobs annehmen<br />
müssen, um sich über Wasser zu halten. Umso<br />
mehr weiß ich es zu schätzen, dass die Kunst mich ernährt.<br />
Müsste ich mich zu sehr am Markt orientieren,<br />
wäre es mit der Kreativität vorbei, schließlich bin ich um<br />
der Kunst willen Steinbildhauer geworden – und nicht<br />
aus finanziellen Gründen. Andersherum ist auch klar:<br />
Wenn ich ohne finanzielle S<strong>org</strong>en arbeiten kann, steigert<br />
das die Intensität und Qualität meiner Werke und macht<br />
sie so besser verkäuflich."<br />
Ein finanzielles Sicherheitsnetz gibt es außerdem: Seit<br />
zehn Jahren leitet Gohsmann Steinbildhauerei-Kurse, in<br />
denen er klassische bildhauerische Techniken genauso<br />
wie das Experimentieren mit dem Stein vermitteln<br />
möchte: "Auch ich selbst lerne durch die Kurse hinzu.<br />
Was bei den Teilnehmern manchmal ohne Absicht entsteht,<br />
beispielsweise, weil sie mit zuviel Kraft arbeiten,<br />
kann interessante Effekte am Stein ergeben, die mich<br />
immer wieder verblüffen." In den Kursen wird vor allem<br />
mit dem weichen Sandstein gearbeitet, denn je weicher<br />
ein Stein ist, desto weniger brüchig ist er – und damit ist<br />
es <strong>für</strong> den Anfänger leichter, ihn zu bearbeiten.<br />
Die Arbeit am Stein<br />
Nicht zu vernachlässigen ist übrigens, dass Steine ein<br />
teures Material sind. Daher finden auch ehemalige Grabsteine<br />
neue Verwendung: "Im ‚Leben’ eines Steines macht<br />
die Existenz als Grabstein eine einzige Sekunde aus. Mir<br />
ist der Respekt gegenüber Angehörigen sehr wichtig.<br />
Prinzipiell finde ich es aber unproblematisch, Grabsteine<br />
weiter zu verwenden. Es handelt sich um erstklassiges<br />
Material.Wenn es, wie es manchmal geschieht, zu Schotter<br />
zerkleinert wird, tut mir das in der Seele weh."<br />
„Irina“, Sandstein, 1990