TierFreund - Wiener Tierschutzverein
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18 | <strong>TierFreund</strong> am WorT <strong>TierFreund</strong> 05|2010 <strong>TierFreund</strong> 05|2010<br />
<strong>TierFreund</strong> am WorT | 19<br />
und machen, was er wollte. Kein<br />
negatives Wort kam über unsere<br />
Lippen. Wir verstärkten ihn nur<br />
positiv, wenn er auf uns reagierte.<br />
Wir ließen ihn einfach Welpe sein,<br />
obwohl er fast ein Jahr alt war. Er<br />
machte gute Fortschritte. Er wurde<br />
zunehmend ausgelassener und<br />
schien langsam zu vergessen, was<br />
ihn so unglücklich gemacht hatte.<br />
Heute, nach drei Monaten, ist er<br />
nicht mit dem Häufchen Elend zu<br />
vergleichen, das zu uns gekommen<br />
war. Er ist jetzt ein junger Hund,<br />
der morgens gutgelaunt in unser<br />
Bett springt und ausgelassen an<br />
unseren Armen kaut. Ein Hund,<br />
der mit Begeisterung mit seinem<br />
Rudel spazieren geht und die Welt<br />
erkundet. Er springt mich an,<br />
wenn ich nach Hause komme und<br />
weint vor Wiedersehensfreude. Er<br />
geht mit mir in die Hundeschule<br />
und ist sichtlich stolz auf seine<br />
Fortschritte.<br />
Wir besuchen eine Hundeschule,<br />
die völlig gewaltfrei arbeitet. Er<br />
kuschelt mit seinem Adoptivvater,<br />
mit unseren Katzen und mit uns.<br />
Er hat schon einige Kilogramm zugenommen<br />
und sieht immer noch<br />
wie ein Knochengespenst aus.<br />
Aber wir sind guter Dinge. Sein<br />
Appetit ist bestens und irgendwann<br />
wird er körperlich regeneriert<br />
sein. Seelisch ist er über den<br />
Berg, wage ich zu behaupten. Er<br />
blockiert nur noch selten und hat<br />
seine Lebensfreude zurück gewonnen.<br />
Pauli ist so ein liebes Kind, das jeden<br />
Tag ein Stück mehr Planet Erde<br />
kennen lernt. Bis zu seinem letzten<br />
Tag werden wir ihn lieben, ehren<br />
und auf Händen tragen. Klein Paulis<br />
Geschichte steht für unzählige,<br />
arme Tiere, deren Schicksale mir<br />
so nahe gehen. Ich wünsche mir<br />
so sehr, dass sie alle gerettet werden<br />
und der Mensch mehr Demut<br />
und Achtung dem Tier gegenüber<br />
entwickelt. Ich danke dem <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Tierschutzverein</strong> für sein Engagement<br />
und seine Menschlichkeit!<br />
Alice Lütjens, Wien<br />
BLackYs schÖner<br />
LeBensaBend<br />
Hallo, mein Name ist Blacky! Ich<br />
möchte euch aus meinem Leben<br />
erzählen.<br />
Alles begann damit, dass ich von<br />
meinen Haltern verstoßen wurde<br />
und im Jahr 2003 im <strong>Wiener</strong>.<br />
Tierschutzhaus landete. Ach, war<br />
ich vielleicht sauer! Was sollte ich<br />
dort? In ein Tierheim gehöre ich<br />
einfach nicht hin, dachte ich mir.<br />
So knurrte ich meine Pflegerinnen<br />
an, wenn Futter bei mir stand<br />
oder wenn sie mir mein Spielzeug<br />
nehmen wollten. Doch sie blieben<br />
sehr geduldig mit mir. Einmal habe<br />
ich einen Knochen im Auslauf gefunden<br />
und meine Pflegerin Sonja<br />
ganze zwei Stunden warten lassen,<br />
bis ich fertig war. Ach, die Pflegerinnen<br />
waren gut zu erziehen! Was<br />
mir sehr gut gefiel, war das Spielen<br />
mit den anderen Hunden im Auslauf<br />
und so kam es, dass ich bald<br />
zwei vierbeinige Kollegen bei mir<br />
im Zwinger hatte. Die Beiden waren<br />
ja so lustig und so schlossen<br />
wir einen Pakt:<br />
Ihre Aufgabe war es, unsere Pflegerinnen<br />
abzulenken, so dass ich ungehindert<br />
in das Biotop springen<br />
und dort ein Bad nehmen konnte.<br />
Zehn Minuten sahen mir alle zu,<br />
bis ein Pfleger ins Wasser sprang<br />
und mich raus holte! Da ich das so<br />
lustig fand, versuchte ich das Ganze<br />
nochmals im Winter. Doch da<br />
war kein Wasser, sondern Eis und<br />
es brach unter mir zusammen. Ich<br />
versuchte verzweifelt aus dem kaltem<br />
Wasser zu kommen. Gott sei<br />
dank kamen meine Pfleger gleich<br />
gerannt. Sie bildeten eine Kette<br />
und konnten mich geschwind herausziehen.<br />
Nach diesem Vorfall<br />
beschloss ich, braver zu werden!<br />
Meine zwei Zwingergenossen lebten<br />
zwei Jahre mit mir zusammen,<br />
bis sie schließlich beide ein zu<br />
Hause fanden. Na ja, da ich Hunde<br />
ja sooo gerne hatte, habe ich<br />
immer wieder neue Besucher bei<br />
mir aufgenommen! Nach einiger<br />
Zeit lernte ich meine Betreuungs-<br />
paten Ingrid und Martin kennen.<br />
Die mussten natürlich auch einiges<br />
mit mir mitmachen. Bei einem<br />
Ausflug zum Neusiedlersee habe<br />
ich Ingrid ganz leise mit dem Floß<br />
weg gezogen, weil dieses nicht angebunden<br />
war. Ach, die Enten waren<br />
ja so verlockend.<br />
Nach 5 Jahren im Tierheim, war<br />
ich alt und hatte immer wieder so<br />
ein paar Wehwehchen. Ich dachte,<br />
so das war also mein Hundeleben.<br />
Doch da geschah es: Ein total liebes<br />
Pärchen interessierte sich für<br />
mich. Ich ließ meinen Charme<br />
spielen und hatte gewonnen. Sie<br />
besuchten mich einige Male und<br />
sagten, dass sie noch einen zweiten<br />
Oldie hätten und sie können<br />
sich nicht entscheiden. So kam es,<br />
dass wir gemeinsam in unser neues<br />
Zuhause zogen.<br />
Ich konnte mein Glück kaum fassen:<br />
Eine Familie! Meine Familie!<br />
Einen zweiten Hund und einen<br />
Garten. Mein Warten hat sich gelohnt.<br />
Meine neue Familie liebte<br />
mich so wie ich war!<br />
Doch das Glück hielt leider nicht<br />
lange an. Ich hatte 5 wunderschöne<br />
Wochen zu Hause, doch dann<br />
wurde ich sehr krank und ich hatte<br />
keine Kraft mehr. Meine Familie<br />
blieb bei mir, bis zum Schluss!<br />
Jetzt schaue ich von da oben auf<br />
euch herab und ich möchte euch<br />
sagen: DANKE! Danke, dass mich<br />
im <strong>Wiener</strong> Tierschutzhaus niemand<br />
aufgegeben hat! Danke, dass<br />
Ingrid und Martin immer für mich<br />
da waren in guten wie in schlechten<br />
Zeiten. Und ein riesiges Dankeschön<br />
an meine Familie, dafür,<br />
dass sie mir die schönsten 5 Wochen<br />
meines Lebens beschert hatten!!!<br />
Lieber Blacky wir werden<br />
dich nie vergessen!!! In tiefer<br />
Trauer deine Pflegerinnen,<br />
Paten und deine Familie.<br />
reinhard Loidl, per e-Mail<br />
Zum „<strong>TierFreund</strong>“<br />
neu<br />
Die Neugestaltung der Zeitschrift<br />
„Tierfreund“ kann man nur in jeder<br />
Hinsicht begrüßen. Sie geht nicht<br />
nur auf die Belange des <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Tierschutzverein</strong>s hinsichtlich der<br />
Vergabe und der Patenschaft von<br />
herrenlosen Tieren ein, sondern<br />
entwickelt neue Ideen, den Gedanken<br />
des Tierschutzes zu fördern und<br />
das Verständnis für das Tier zu wecken.<br />
Sie informiert über praktische<br />
Angebote bezüglich des richtigen<br />
Umgangs mit Tieren und befasst<br />
sich mit aktuellen Fragen des Tierschutzes.<br />
Man erfährt über neue kreative<br />
Aktivitäten wie etwa die Ausschreibung<br />
des Castelli-Preises für Jugendliche,<br />
die Auseinandersetzung<br />
mit der Frage der „Kampfhunde“<br />
164. Vereinsjahr | 152. jahrgang<br />
Tierfreund<br />
Magazin des <strong>Wiener</strong> TierschuTzvereins. nr.: 04/2010<br />
1. Mai: FaChTagUng<br />
„hUndUM inForMierT“<br />
Seite 11<br />
so FÜhLen siCh kaninChen WohL<br />
SeiteN 8-9<br />
spendenkonTo: Kto-Nr: 17 17 000 | BLZ: 60 000 PSK<br />
www.wr-tierschutzverein.org<br />
oder Hinweise auf Ausstellungen<br />
über Tiere in der Kunst. Dazu<br />
kommt eine übersichtliche Gestaltung<br />
des Inhaltes und die Ausstattung<br />
mit hervorragendem Bildmaterial.<br />
Nicht zuletzt erfährt man<br />
auch die erfreuliche Neuigkeit, dass<br />
dem <strong>Wiener</strong> <strong>Tierschutzverein</strong> das<br />
Österreichische Spendengütesiegel<br />
zuerkannt wurde. Die Zeitschrift<br />
bemüht sich, über lokale Gegebenheiten<br />
hinaus Tierschutzfragen von<br />
allgemeinem Interesse aufzugreifen.<br />
Prof. Dr. Lieselotte von eltz, 5020 Salzburg<br />
Zur rÜckkehr der<br />
WÖLFe<br />
Als Betreuerin einer 4-jährigen<br />
(aus dem <strong>Wiener</strong> Tierschutzhaus)<br />
und einer auf einem<br />
Campingplatz ausgesetzten nun<br />
3-jährigen Katze und Hundefreundin<br />
(leider erlaubt es mir<br />
mein Beruf aus zeitlichen Gründen<br />
nicht, einen Hund zu halten)<br />
und Wolfsliebhaberin befürworte<br />
ich natürlich die Zuwanderung<br />
und Wiedereingliederung von<br />
Wölfen und Wölfinnen in Österreich.<br />
Gleichzeitig habe ich aber große<br />
Bedenken, dass der Aufenthalt<br />
wilder Wölfe in Österreich bei<br />
sehr vielen Menschen Angst und<br />
Panik auslösen würde. Ich befürchte,<br />
dass diese Tiere genauso<br />
wie der vor einigen Jahren in<br />
Österreich wild lebende Bär aus<br />
Unkenntnis und Angst getötet<br />
würden. Ich finde es bedenklich<br />
und sehr traurig, dass die meisten<br />
Menschen den Bezug zu wild lebenden<br />
Tieren jeder Art sowie zur<br />
Natur, ich denke dabei besonders<br />
an die Umweltverschmutzung,<br />
verloren haben. Ich würde es als<br />
Natur und -Tierfreundin sehr<br />
begrüßen; eine Vielzahl von wild<br />
lebenden Tieren, insbesondere<br />
Raubtiere, in unseren Wäldern<br />
und Wiesen beheimatet zu wissen<br />
und vielleicht auch ab und zu<br />
beobachten zu dürfen.<br />
Claudia Lutz, per e-Mail<br />
Da die Experten meinen, dass<br />
wir genug Lebensraum in Ös-<br />
terreich für bis zu 200 Wölfe<br />
haben, wäre ich dafür, ihnen<br />
diesen auch zu bieten.<br />
Christine und Harald Hutterer, 3003 Gablitz<br />
Ich bin absolut dafür, dass Wölfe<br />
in Österreich wieder ein Zuhause<br />
haben. Die Rückkehr sollte unbedingt<br />
unterstützt werden! Leider<br />
ist die Bevölkerung in den betroffenen<br />
Gebieten jedoch meistens<br />
voreingenommen, das verkompliziert<br />
das Wiederansiedeln der<br />
Wölfe, wie man auch schon bei<br />
den Bären gesehen hat. Ich befürworte<br />
das Ganze 100 Prozent!<br />
elisabeth Weik, 1230 Wien<br />
Ich danke sehr für das schöne<br />
Tierheft. Es ist gut gestaltet. Das<br />
Titelbild vom Wolf ist wunderschön.<br />
Der Wolf ist ein wunderbares<br />
Tier: gescheit und sehr sozial.<br />
Ein Wolfsrudel hat seine Gesetze.<br />
Die Welpenwölfchen haben es<br />
ganz besonders schön. Ihre Mutter<br />
bewacht sie mit Argusaugen. Sie<br />
jagen nur, wenn sie Hunger haben.<br />
Leider sind unsere Wälder nicht<br />
mehr so dicht. Es braucht wieder<br />
mehr Mischwälder. Dann würden<br />
wieder mehr Wildtiere zurückkehren:<br />
Bär und Luchs und auch Elche<br />
und Wölfe. Natürlich gebührt<br />
diesen Tieren eine Achtung und<br />
ein Verständnis, Wir müssen für<br />
sie mehr Wildschweinrotten überlassen<br />
und dürfen nicht alles abknallen.<br />
Wilderer gehören bestraft.<br />
Wir müssen diesen Tieren ihre<br />
Heimat wiedergeben. (…) Eine<br />
große Bitte an die Jäger: Lassen<br />
Sie bitte Bären, Wölfe, Luchse und<br />
Goldschakale endlich in Ruhe!<br />
Walpurga Schiller, 1020 Wien<br />
Sehr geehrter Herr Willer! Ich finde<br />
es super, dass die Wölfe wieder zurückgekehrt<br />
sind nach Österreich.<br />
elisabeth Jellinek, per e-Mail<br />
Der Wolf ist ein wichtiges Tier, das<br />
meist kranke und verletzte Tiere<br />
jagt und somit die Gesundheitspolizei<br />
des Waldes ist. Der Wolf sollte<br />
in Österreich wieder heimisch<br />
werden. Er ist scheu und somit<br />
keine Gefahr für den Menschen.<br />
Charlotte Czapka, 1220 Wien