08.01.2013 Aufrufe

immobilienmarkt ostdeutsche bundesländer und berlin ... - DG Hyp

immobilienmarkt ostdeutsche bundesländer und berlin ... - DG Hyp

immobilienmarkt ostdeutsche bundesländer und berlin ... - DG Hyp

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IMMOBILIENMARKT OSTDEUTSCHE<br />

BUNDESLÄNDER DAS UND LEITBILD BERLIN DER 2012 <strong>DG</strong> | 2013 HYP<br />

EINE FACHTHEMENREIHE DER <strong>DG</strong> HYP NOVEMBER 2012<br />

WACHSTUM IN BERLIN –<br />

OSTDEUTSCHE STÄDTE STABILISIERT


Inhalt<br />

Vorwort ___________________________________________________________________ 2<br />

Summary __________________________________________________________________ 3<br />

IMMOBILIENMARKT OSTDEUTSCHE BUNDESLÄNDER UND BERLIN _____________ 4<br />

Zehn Standorte aus sechs B<strong>und</strong>esländern ______________________________ 6<br />

Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer im Überblick _______________________________ 8<br />

Exkurs: Demographische Entwicklung _________________________________ 9<br />

Wohnimmobilien _____________________________________________________ 12<br />

Büroimmobilien ______________________________________________________ 15<br />

Handelsimmobilien ___________________________________________________ 18<br />

BERLIN UND POTSDAM _____________________________________________________ 21<br />

B<strong>und</strong>esland Berlin ____________________________________________________ 21<br />

B<strong>und</strong>esland Brandenburg _____________________________________________ 22<br />

Immobilienmarkt Berlin <strong>und</strong> Potsdam __________________________________ 24<br />

CHEMNITZ, DRESDEN UND LEIPZIG __________________________________________ 31<br />

B<strong>und</strong>esland Sachsen __________________________________________________ 31<br />

Immobilienmarkt Chemnitz ___________________________________________ 32<br />

Immobilienmarkt Dresden <strong>und</strong> Leipzig _________________________________ 35<br />

ERFURT ____________________________________________________________________ 42<br />

B<strong>und</strong>esland Thüringen ________________________________________________ 42<br />

Immobilienmarkt Erfurt _______________________________________________ 43<br />

HALLE (SAALE) UND MAGDEBURG __________________________________________ 46<br />

B<strong>und</strong>esland Sachsen-Anhalt ___________________________________________ 46<br />

Immobilienmarkt Halle (Saale) ________________________________________ 47<br />

Immobilienmarkt Magdeburg _________________________________________ 50<br />

ROSTOCK UND SCHWERIN __________________________________________________ 53<br />

B<strong>und</strong>esland Mecklenburg-Vorpommern ________________________________ 53<br />

Immobilienmarkt Rostock _____________________________________________ 54<br />

Immobilienmarkt Schwerin ____________________________________________ 57<br />

STANDORTE IM ÜBERBLICK _________________________________________________ 60<br />

Impressum _________________________________________________________________ 62<br />

Disclaimer<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Ansprechpartner <strong>DG</strong> HYP/VR WERT _________________________________________ 63<br />

1


Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

als Immobilienbank untersuchen wir regelmäßig die Märkte, in denen wir aktiv sind,<br />

um unsere Geschäftsaktivitäten <strong>und</strong> das Risikomanagement bei Kreditentscheidungen<br />

zu unterstützen. Die Ergebnisse der Analysen veröffentlichen wir in gewerblichen<br />

Immobilienmarktberichten. Diese richten sich an Investoren sowie unsere Partner in<br />

der genossenschaftlichen FinanzGruppe, die Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken, mit<br />

denen wir in den einzelnen Regionen gemeinsam Finanzierungen durchführen.<br />

In der vorliegenden Studie untersuchen wir die Immobilienmarktsegmente Wohnen,<br />

Büro <strong>und</strong> Handel in der B<strong>und</strong>eshauptstadt Berlin <strong>und</strong> neun weiteren <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

Großstädten. Außerdem betrachten wir die wirtschaftliche Entwicklung der fünf <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> gehen zudem auf die für die Zukunft wichtigen demographischen<br />

Trends ein.<br />

Immobilien in Deutschland stehen bei in- <strong>und</strong> ausländischen Investoren hoch im Kurs.<br />

Ganz besonders trifft dies auf Berlin zu, wo insbesondere der Wohnungsmarkt, aber<br />

auch Büro <strong>und</strong> Handel im Blickpunkt der Anleger stehen. Auch die beiden sächsischen<br />

Metropolen Dresden <strong>und</strong> Leipzig haben sich überdurchschnittlich positiv entwickelt.<br />

Viele <strong>ostdeutsche</strong> Großstädte haben die Talsohle durchschritten <strong>und</strong> befinden sich im<br />

Aufwind. Für Ostdeutschland insgesamt gilt das aber nur beschränkt. Wie ist heute<br />

also die Lage am <strong>ostdeutsche</strong>n Immobilienmarkt? Sind die Aussichten noch düster<br />

oder überwiegen die Chancen? Diesen Fragen gehen wir in dem vorliegenden Bericht<br />

nach.<br />

Mit dieser Publikation ergänzen wir unsere Fachthemenreihe über die „Regionalen<br />

Immobilienzentren“ sowie den „Immobilienmarkt Deutschland“, die wir regelmäßig<br />

im Frühjahr <strong>und</strong> im Herbst veröffentlichen. Darüber hinaus sind Marktberichte über<br />

die B<strong>und</strong>esländer Baden-Württemberg, Bayern <strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen erschienen.<br />

Eine Übersicht aller Immobilienmarktberichte der <strong>DG</strong> HYP finden Sie im Internet unter<br />

www.dghyp.de/unternehmen/markt-research.<br />

Martin Gimber<br />

Leiter Immobilienzentrum Berlin<br />

Deutsche Genossenschafts-<strong>Hyp</strong>othekenbank AG<br />

2


SUMMARY<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

» Immobilien in Deutschland stehen bei in- <strong>und</strong> ausländischen Investoren hoch im<br />

Kurs. Für Ostdeutschland gilt das aber nur beschränkt. Viele Investoren haben<br />

nach der Wiedervereinigung mit dem Kauf von Wohnungen oder Immobilienfonds<br />

Geld verloren, wodurch das Image von „Ostimmobilien“ belastet wurde.<br />

Für die Verluste aus hohen Leerständen, rasch sinkenden Mieten <strong>und</strong> fallenden<br />

Immobilienpreisen sind insbesondere drei Ursachen verantwortlich.<br />

» Erstens wurden im <strong>ostdeutsche</strong>n Immobilienboom nach der „Wende“ in erheblichem<br />

Umfang über den Bedarf hinaus Wohn- <strong>und</strong> Gewerbeimmobilien – gefördert<br />

durch Sonderabschreibungen – gebaut. Zweitens hat der Strukturwandel<br />

die <strong>ostdeutsche</strong> Wirtschaft viel stärker als erwartet getroffen <strong>und</strong> ließ die Arbeitslosenquote<br />

auf 20 Prozent steigen. Und drittens – als Folge davon – kam<br />

es zu einer enormen Abwanderungswelle in Richtung Westdeutschland.<br />

» Doch wie ist heute die Lage am <strong>ostdeutsche</strong>n Immobilienmarkt? Sind die Aussichten<br />

noch düster oder überwiegen die Chancen? Jedenfalls wurde in den<br />

letzten Jahren das Angebot durch Neubau kaum ausgeweitet, die Abwanderung<br />

in den Westen ist gestoppt <strong>und</strong> die Arbeitslosigkeit stark zurückgegangen. Aber<br />

konnten alle Regionen profitieren? Oder gibt es eindeutige Gewinner?<br />

» Wir gehen diesen Fragen in diesem Bericht nach <strong>und</strong> untersuchen neben der<br />

B<strong>und</strong>eshauptstadt Berlin die Immobilienmarktsegmente Wohnen, Büro <strong>und</strong><br />

Handel in neun weiteren <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädten. Außerdem betrachten wir<br />

die wirtschaftliche Entwicklung der fünf <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> gehen<br />

zudem auf die für die Zukunft wichtigen demographischen Trends ein.<br />

Wohnen<br />

» Bevölkerungsrückgang <strong>und</strong> niedrige Einkommen haben für hohe Leerstände<br />

<strong>und</strong> niedrige Mieten gesorgt. Heute ist die Zahl der Einwohner in den meisten<br />

der betrachteten Großstädte dagegen entweder stabil oder – das ist überwiegend<br />

der Fall – nimmt wieder zu. Während der hohe Leerstand in unsanierten<br />

Wohnungen noch durch „Rückbau“ bekämpft wird, werden gleichzeitig attraktive<br />

kleinere <strong>und</strong> seniorengerechte Wohnungen allmählich knapp. Die anziehende<br />

Nachfrage bei kaum noch ausgeweitetem Angebot hat sich zuletzt in kräftig anziehenden<br />

Mieten niedergeschlagen. Dieser Trend dürfte sich auch noch fortsetzen.<br />

Büro<br />

» Die starke Flächenausweitung Anfang der 1990er Jahre <strong>und</strong> der starke Rückgang<br />

der Bürobeschäftigung haben zu einer weit überdurchschnittlichen<br />

Leerstandsquote <strong>und</strong> unterdurchschnittlichen Mieten geführt. So liegt die Spitzenmiete<br />

für Büroflächen – Berlin ausgenommen – lediglich bei r<strong>und</strong> 10 Euro je<br />

Quadratmeter. Trotz einer positiven Entwicklung bei der Beschäftigungssituation<br />

geht zudem das Leerstandsniveau nur allmählich zurück. Dadurch werden<br />

die <strong>ostdeutsche</strong>n Büromieten vorerst – wenn überhaupt – nur marginal zulegen.<br />

Handel<br />

» Nach der Wiedervereinigung wurden in fast jeder <strong>ostdeutsche</strong>n Stadt ein oder<br />

mehrere Einkaufszentren gebaut. Während die verfügbare Einzelhandelsfläche<br />

pro Kopf heute viel höher als im B<strong>und</strong>esdurchschnitt ausfällt, ist die Kaufkraft<br />

dagegen deutlich unterdurchschnittlich. Einen gewissen Ausgleich bietet aber<br />

das zum Teil hohe Touristenaufkommen. Positiv ist auch die zurückgegangene<br />

Arbeitslosigkeit. Wir erwarten insgesamt – ausgehend vom niedrigen Mietniveau<br />

– einen leichten Anstieg für das nächste Jahr.<br />

3<br />

Mietentwicklung in <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

Großstädten <strong>und</strong> Berlin<br />

Wohnen: Durchschnittsmiete<br />

Erstbezug Euro/m²<br />

12<br />

Städte ohne Berlin<br />

11 Berlin<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

93 97 01 05 09 13e<br />

Büro: Spitzenmiete in Euro/m²<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Städte ohne Berlin<br />

Berlin<br />

93 97 01 05 09 13e<br />

Handel: Spitzenmiete Euro/m²<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Städte ohne Berlin<br />

0<br />

Berlin<br />

93 97 01 05 09 13e<br />

Quelle: BulwienGesa


IMMOBILIENMARKT OSTDEUTSCHE BUNDESLÄNDER<br />

UND BERLIN<br />

„Nur die Währungs-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialunion bietet die Chance <strong>und</strong> die Gewähr<br />

dafür, dass sich die Lebensbedingungen rasch <strong>und</strong> durchgreifend bessern. Durch<br />

eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen <strong>und</strong> Thüringen schon bald wieder in<br />

blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben <strong>und</strong> zu arbeiten<br />

lohnt.“<br />

Die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung der <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländer<br />

waren im Anschluss an die Wiedervereinigung der beiden Teile Deutschlands hoch<br />

gesteckt. Zusätzlich befeuert von den Subventionen für Investitionen im Rahmen<br />

des „Aufbau Ost“ <strong>und</strong> den bis 1998 geltenden Sonderabschreibungen für den Neubau<br />

von Wohnungen sowie die Sanierung von Altbauten wurde in den Neuen Ländern<br />

ein gewaltiger Bauboom von Wohn- <strong>und</strong> Gewerbeflächen entfacht. So wurden<br />

im Rekordjahr 1997 in Ostdeutschland mehr Wohnungen gebaut als in den Jahren<br />

2008, 2009 oder 2010 in Deutschland insgesamt.<br />

OSTDEUTSCHER WOHNUNGSBAU ERREICHT 1997 DEN HÖHEPUNKT “SPANISCHE VERHÄLTNISSE” IM OSTDEUTSCHEN WOHNUNGSBAU<br />

Fertigstellungen in Tsd.<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Fertigstellungen (links) kumuliert (rechts)<br />

4,8<br />

4,6<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1991 1995 1999 2003 2007 2011<br />

Quelle: Destatis Quelle: Destatis, eigene Berechnungen<br />

Die tatsächliche Entwicklung der Wirtschaft in den Neuen B<strong>und</strong>esländern blieb jedoch<br />

trotz Nettotransferzahlungen aus Westdeutschland von geschätzten 1,5 Billionen<br />

Euro hinter den hohen Erwartungen zurück. Statt einer raschen Angleichung der<br />

Lebensbedingungen führte der wirtschaftliche Strukturwandel in Kombination mit<br />

steigenden Löhnen <strong>und</strong> dem weggebrochenen Absatzpotenzial in Osteuropa zu einem<br />

starken Anstieg der Arbeitslosigkeit, wodurch die Arbeitslosenquote auf r<strong>und</strong><br />

20 Prozent anstieg. Ohne die daraufhin einsetzende starke Abwanderung von Ost-<br />

nach Westdeutschland – insgesamt fast 10 Prozent der Bevölkerung in den fünf<br />

Neuen Länder – hätte sich die Lage am Arbeitsmarkt noch dramatischer entwickelt.<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

Kumuliert seit 1949 in Mio.<br />

4<br />

Fertigstellungen je 1000 Einwohner<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Fernsehansprache von B<strong>und</strong>eskanzler<br />

Dr. Helmut Kohl zur Währungs-,<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialunion am<br />

1. Juli 1990<br />

Hohe Erwartungen, Subventionen<br />

<strong>und</strong> Sonderabschreibungen haben<br />

<strong>ostdeutsche</strong>n Bauboom angefacht<br />

Ost<br />

West<br />

0<br />

1991 1995 1999 2003 2007 2011<br />

Der erhoffte Aufschwung nach der<br />

„Wende“ blieb jedoch aus


STARKER ANSTIEG DER OSTDEUTSCHEN ARBEITSLOSIGKEIT … … TROTZ ABWANDERUNG VON OST- NACH WESTDEUTSCHLAND<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

Ost West Deutschland<br />

8<br />

4<br />

Arbeitslosenquote bezogen auf<br />

abhängige zivile Erw erbspersonen<br />

1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012<br />

5<br />

Einwohner 1991 = 100<br />

Ost (links) West (links) Anteil Ost (rechts)<br />

110<br />

23<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

19<br />

1991 1995 1999 2003 2007 2011<br />

Quelle: BA Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer<br />

Die gespaltene wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland<br />

spiegelte sich auch deutlich in der Immobilienpreisentwicklung wider. Im Anschluss<br />

an den kurzen Immobilienboom nach der „Wende“ gingen die Immobilienpreise – in<br />

der folgenden Grafik sind Eigentumswohnungen dargestellt – in den Neuen Ländern<br />

auf Talfahrt. Während die Preise in westdeutschen Großstädten Mitte des vergangenen<br />

Jahrzehnts auf gleichem Niveau oder sogar höher lagen als zehn Jahre zuvor,<br />

gingen sie in diesem Zeitraum in den <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädten in erheblichem<br />

Umfang zurück.<br />

GEGENLÄUFIGER PREISTREND BEI EIGENTUMSWOHNUNGEN … … IN OST- UND WESTDEUTSCHLAND<br />

Euro je Quadratmeter<br />

2.800<br />

2.600<br />

2.400<br />

2.200<br />

2.000<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

1.800<br />

Bremen<br />

1.600<br />

Essen<br />

Karlsruhe<br />

1.400<br />

Münster<br />

1.200<br />

Nürnberg<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010<br />

Euro je Quadratmeter<br />

2.800<br />

2.600<br />

2.400<br />

2.200<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

22<br />

21<br />

20<br />

Chemnitz<br />

Dresden<br />

Leipzig<br />

Magdeburg<br />

Rostock<br />

Anteil NBL+Berlin an % der<br />

deutschen Bevölkerung<br />

1.200<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010<br />

Quelle: BulwienGesa, eigene Berechnungen Quelle: BulwienGesa, eigene Berechnungen<br />

Heute ist die wirtschaftliche Lage in Ostdeutschland – <strong>und</strong> damit auch die Rahmenbedingungen<br />

für den Immobilienmarkt –besser. Aber trotz aller erzielten Erfolge ist<br />

der Abstand zwischen Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland auch über 20 Jahre nach der Wiedervereinigung<br />

immer noch groß. So fällt die Wirtschaftsleistung je Einwohner in den<br />

alten B<strong>und</strong>esländern mehr als 40 Prozent höher aus als in den neuen Ländern. Die<br />

Arbeitslosenquote ist zwar auch in Ostdeutschland erheblich zurückgegangen, liegt<br />

aber immer noch r<strong>und</strong> 4 Prozentpunkte über dem westlichen Landesteil. Kleiner ist<br />

Gespaltene Entwicklung, auch am<br />

Immobilienmarkt<br />

Dem Osten mangelt es heute an einer<br />

soliden wirtschaftlichen Basis


dagegen der Unterschied bei den Löhnen. Hier erreichen die <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländer<br />

inzwischen etwas über 80 Prozent des Westniveaus. Die relativ rasche Angleichung<br />

des Lohnniveaus hat allerdings erhebliche negative Auswirkungen für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung hervorgerufen. Dadurch verstärkt gingen nicht nur viele<br />

Arbeitsplätze, sondern auch ein erheblicher Teil der industriellen Basis verloren.<br />

Heute liegt der Anteil des verarbeitenden Gewerbes – mit seinen Exporterfolgen<br />

<strong>und</strong> einem relativ hohen Lohnniveau – an der Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland<br />

spürbar niedriger als in Westdeutschland. Die Wirtschaftsstruktur ist – ganz im Gegenteil<br />

zur Situation vor der „Wende“ – kleinteilig, <strong>ostdeutsche</strong> Großunternehmen<br />

gibt es kaum noch. Große Konzerne haben ihren Sitz in der Regel in Westdeutschland<br />

<strong>und</strong> sind im Osten allenfalls mit Produktionsstätten vertreten.<br />

Neben der im Osten schwächeren wirtschaftlichen Basis leidet der <strong>ostdeutsche</strong> Immobilienmarkt<br />

zusätzlich unter dem rapiden Bevölkerungsrückgang – siehe „Exkurs:<br />

Demographische Entwicklung“ ab Seite 9. Hinzu kommt der schlechte Ruf von „Ostimmobilien“<br />

bei Investoren. Fallende Mieten <strong>und</strong> hohe Leerstände haben dafür gesorgt,<br />

dass viele Immobilienkäufer sowohl mit Wohnungen als auch mit gewerblichen<br />

Objekten empfindliche Verluste erlitten. Das Image Ostdeutschlands ist zwar<br />

als Urlaubsregion sehr gut, das als Wirtschaftsstandort ist jedoch noch ausbaufähig.<br />

Insofern ist es wenig verw<strong>und</strong>erlich, dass Immobilien in Ostdeutschland in den vergangenen<br />

Jahren von Investoren gemieden wurden. Dies gilt heute allerdings immer<br />

weniger für <strong>ostdeutsche</strong> Großstädte. So sind <strong>ostdeutsche</strong> Wohnungsportfolios zunehmend<br />

gefragt. Dafür gibt es gute Gründe. Die positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

konzentriert sich gerade in den Großstädten. Außerdem steigt hier im Gegensatz<br />

zum insgesamt rückläufigen Bevölkerungstrend die Einwohnerzahl an oder ist<br />

zumindest stabil. Hinzu kommt das immer noch vergleichsweise günstige Preisniveau<br />

für <strong>ostdeutsche</strong> Immobilien.<br />

Es gibt also gute Gründe, sich den Immobiliensektor in den <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädten<br />

genauer anzusehen. In dieser Publikation betrachten wir neben dem Wohnungsbereich<br />

die Marktsegmente Büro <strong>und</strong> Handel an insgesamt zehn Standorten.<br />

Das sind neben Berlin <strong>und</strong> Potsdam acht <strong>ostdeutsche</strong> Städte von knapp unter<br />

100.000 bis über 500.000 Einwohnern. Die jeweiligen B<strong>und</strong>esländer werden ebenfalls<br />

kurz vorgestellt.<br />

Zehn Standorte aus sechs B<strong>und</strong>esländern<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Die neben Berlin betrachteten Standorte – Chemnitz, Dresden, Erfurt, Halle, Leipzig,<br />

Magdeburg, Rostock <strong>und</strong> Schwerin – sind jeweils bedeutende Oberzentren in ihrer<br />

Region. Außerdem haben wir die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam berücksichtigt,<br />

deren Immobilienmarkt allerdings stark von der direkten Nachbarschaft<br />

Berlins geprägt ist <strong>und</strong> die daher in unserem Vergleichsindex „Städte ohne Berlin“<br />

nicht mit berücksichtigt wurde. Die Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen auf den folgenden<br />

beiden Seiten geben einen ersten Überblick. Ab Seite 21 werden die Immobilienstandorte<br />

<strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esländer einzeln dargestellt.<br />

6<br />

Sind <strong>ostdeutsche</strong> Immobilien besser<br />

als ihr Ruf?<br />

Studie untersucht die Marktsegmente<br />

Wohnen, Büro <strong>und</strong> Handel<br />

Berlin, Chemnitz, Dresden, Erfurt,<br />

Halle, Leipzig, Magdeburg, Potsdam,<br />

Rostock <strong>und</strong> Schwerin


OSTDEUTSCHE BUNDESLÄNDER UND BERLIN IM BERICHT ANALYSIERTE STÄDTE<br />

Quelle: DZ BANK Quelle: DZ BANK<br />

STANDORTE IM VERGLEICH<br />

Daten von 2011<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Einwohner<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Thüringen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Strukturdaten Wohnen Büro Handel<br />

Haus-<br />

halte<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Sachsen<br />

BIP<br />

pro<br />

Kopf *<br />

Arbeitslosenquote<br />

Wohnungsbestand<br />

7<br />

Durchschnittsmiete<br />

Erstbezug Fläche<br />

Spitzen-<br />

miete Fläche<br />

Spitzenmiete<br />

in 1.000 in 1.000 in Euro in % in 1.000 in Euro/m² in 1.000 m² in Euro je m² in 1.000 m² in Euro je m²<br />

Deutschland 81.800 40.200 29.800 6,8 40.300 8,5** 340.000*** 16,7** 164.000 135**<br />

Westdeutschland 65.500 31.600 31.690 6,0 31.600 - 269.000*** - 129.800 -<br />

Neue Länder/Berlin 16.300 8.600 22.540 10,3 8.900 - 71.400*** - 34.400 -<br />

davon Standorte 36 % 39 % - - 37 % - 48 % 34 % -<br />

Berlin 3.448 1.991 23.886 13,3 1.901 9,1 17.489 21,5 6.011 225<br />

Potsdam 156 90 27.744 7,9 84 9,6 1.164 11,0 432 70<br />

Chemnitz 243 132 26.151 11,5 149 5,2 1.680 8,5 754 55<br />

Dresden 521 285 27.779 10,0 287 7,2 3.803 10,8 979 105<br />

Erfurt 204 104 28.916 10,2 111 7,2 990 9,8 584 85<br />

Halle 232 130 21.566 12,1 139 5,9 1.517 8,4 625 70<br />

Leipzig 520 314 24.876 13,0 314 6,9 4.094 11,0 618 120<br />

Magdeburg 232 128 25.554 11,6 141 5,3 1.419 10,6 635 50<br />

Rostock 202 102 25.527 13,1 115 7,0 1.210 11,1 597 74<br />

Schwerin 95 48 30.035 12,4 56 6,2 828 7,6 343 30<br />

Durchschnittswerte obiger Standorte <strong>und</strong> Vergleichswerte für Oberzentren <strong>und</strong> Top-Standorte<br />

Schwerin<br />

Rostock<br />

Magdeburg<br />

Leipzig<br />

Standorte ohne Berlin/Potsdam 281 155 34.127 11,6 207 6,5 1.943 10,1 642 78<br />

Regional-12 Oberzentren 390 211 41.866 9,3 212 8,1 2.879 12,2 786 124<br />

Top-7 Top-Standorte 1.351 768 6.102 9,5 725 10,8 11.045 24,5 2.241 238<br />

Regional-12 Oberzentren: Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg<br />

Top-7 Top-Standorte: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, eigene Berechnungen * in Preisen von 2000, ** 125 Städte, *** geschätzt<br />

Erfurt<br />

Halle<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

Dresden<br />

Chemnitz


Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer im Überblick<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Anteil<br />

'Ost' *)<br />

Deutschland<br />

insgesamt<br />

Westdeutschland<br />

Ostdeutschland<br />

mit Berlin<br />

Thüringen<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Sachsen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Berlin Brandenburg<br />

Größe <strong>und</strong> Einwohner<br />

Fläche in km² 892 29.477 23.180 18.415 20.446 16.172 108.582 248.539 357.121 30%<br />

Einwohnerzahl in Mio. 3,5 2,5 1,6 4,1 2,3 2,2 16,3 65,5 81,8 20%<br />

Entwicklung 1991-2010 in % 0,4 -1,6 -13,2 -11,3 -17,3 -13,1 -9,1 5,0 1,8 -<br />

Entwicklung 2010-2030 in % -3,8 -9,8 -14,0 -12,4 -19,7 -17,5 -12,1 -3,8 -5,4 -<br />

Bevölkerungsdichte Einwohner/km² 3.938 85 70 224 113 137 150 264 229 66%<br />

Hauptstadt (Einwohner in Tsd.) Berlin (3.513) Potsdam (159) Schwerin (95) Dresden (530) Magdeburg (232) Erfurt (206) - - Berlin -<br />

weitere Großstädte (Einwohner in Tsd.) - Cottbus (102) Rostock (204) Leipzig (532) Halle (234) Jena (105) - - 79 -<br />

Chemnitz (243)<br />

Wirtschaft<br />

BIP 2011 Mrd. Euro 101,4 55,1 35,0 95,1 51,8 48,1 386,5 2.184,3 2.570,8 15%<br />

gegenüber Vorjahr in % 2,3 2,4 1,3 2,7 2,4 3,4 2,5 3,1 3,0 -<br />

Anteil Deutschland in % 3,9 2,1 1,4 3,7 2,0 1,9 15,0 85,0 100,0 -<br />

8<br />

pro Kopf in Euro 29.153 22.051 21.363 22.970 22.336 21.608 23.726 33.357 31.440 75%<br />

Anteil Bruttowertschöpfung<br />

Verarbeitendes Gewerbe in % 10,2 14,5 10,8 19,5 21,1 23,6 16,3 23,0 22,0 -<br />

Dienstleistungen in % 82,8 69,5 76,0 67,1 63,9 64,3 71,6 68,6 69,0 -<br />

Bruttolöhne <strong>und</strong> Gehälter<br />

je Arbeitnehmer in Euro 29.622 24.163 23.061 24.206 23.334 23.665 25.055 30.430 29359 85%<br />

je Arbeitsst<strong>und</strong>e in Euro 21,5 16,9 16,0 17,0 16,0 16,4 17,6 23,2 22,1 80%<br />

Arbeitslosenquote BA in % (Aug. 2012) 12,2% 9,7% 11,0% 9,5% 11,3% 8,3% 10,3% 6,0% 6,8% -<br />

Politik<br />

Klaus Wowereit Matthias Platzeck Erwin Sellering Stanislaw Tillich Reiner Haseloff Christine Lieber-<br />

Ministerpräsident<br />

- - - -<br />

(SPD)<br />

(SPD)<br />

(SPD)<br />

(CDU)<br />

(CDU) knecht (CDU)<br />

Regierung SPD/CDU SPD/Die Linke SPD/CDU CDU/FDP SPD/CDU CDU/SPD - - CDU/FDP -<br />

Landtagswahl Datum Sep 11 Sep 09 Sep 11 Aug 09 Mrz 11 Aug 09 - - - -<br />

Bildung<br />

Hochschulen Anzahl 29 12 8 21 10 9 ca. 100 ca. 300 ca. 400 ca. 25%<br />

Studierende in Tsd. 150 40 41 100 56 52 439 1.761 2.200 20%<br />

Quelle: Destatis, Stat. Landesämter, Wikipedia, eigene Berechnungen *) Anteil ’Ost’ vergleicht den jeweiligen Indikator mit dem landesweiten Durchschnitt


Exkurs: Demographische Entwicklung<br />

Ostdeutschland hat – Berlin eingeschlossen – seit der Wiedervereinigung über<br />

9 Prozent seiner Einwohner verloren. Diese Entwicklung ist insbesondere dem wirtschaftlichen<br />

Strukturwandel geschuldet, der als Folge der geringen Produktivität vieler<br />

<strong>ostdeutsche</strong>r Produktionsstandorte <strong>und</strong> der raschen Lohnangleichung zu einem<br />

erheblichen Arbeitsplatzabbau führte. Die regionalen Unterschiede hinsichtlich der<br />

Abwanderung sind – im Unterschied zum Westen Deutschlands – eher gering ausgefallen.<br />

Lediglich Berlin konnte den Bevölkerungsstand in etwa halten. Dies gilt<br />

auch für Brandenburg, das jedoch stark vom „Hauptstadteffekt“ profitieren konnte.<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG (30-65 JAHRE) AUF KREISEBENE 1995-2010 IN %<br />

Quelle: BiB B<strong>und</strong>esinstitut für Bevölkerungsforschung<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

9<br />

Ostdeutschland hat inklusive Berlin<br />

nach der „Wende“ mehr als 9 Prozent<br />

seiner Einwohner verloren


Neben dem Rückgang der Bevölkerung hat sich durch die Abwanderung auch die<br />

Struktur der Bevölkerung verschoben. Abgewandert sind vor allem Jüngere <strong>und</strong> darunter<br />

auch viele gut qualifizierte Frauen. Dadurch hat sich der Anteil an Älteren sowie<br />

an Männern entsprechend erhöht. Insbesondere im ländlichen Raum in Ostdeutschland<br />

führt das zu einem erheblichen Defizit jüngerer Frauen. In einer Reihe<br />

von Landkreisen gibt es dadurch bei den unter Dreißigjährigen ein Viertel mehr<br />

Männer als Frauen. Daraus leiten sich erhebliche Implikationen für die weitere Bevölkerungsentwicklung<br />

ab, weil diese – ohnehin rückläufig durch die ein Drittel unter<br />

der „Selbsterhaltungsrate“ liegende durchschnittliche Geburtenziffer von weniger als<br />

1,4 Kindern je Frau – durch die abgewanderten „potenziellen Mütter“ noch verstärkt<br />

wird. Insofern wird sich der Bevölkerungsrückgang selbst bei gestoppter Abwanderung<br />

weiter dynamisch fortsetzen. Demzufolge weist die Bevölkerungsprognose<br />

auch einen anhaltenden Rückgang der Einwohnerzahl in den <strong>ostdeutsche</strong>n Flächenländern<br />

auf. Die prognostizierten Daten des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes bis 2060<br />

sind in der folgenden Tabelle <strong>und</strong> Grafik dargestellt. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Berechnungen trotz aller Sorgfalt aufgr<strong>und</strong> der langen Zeitspanne mit erheblichen<br />

Unsicherheiten behaftet sind.<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN OSTDEUTSCHEN BUNDESLÄNDERN UND BERLIN BIS 2060<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

2010 2030<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin Brandenburg<br />

Mecklenb.-<br />

Vorpommern Sachsen<br />

Durch den starken prognostizierten Bevölkerungsrückgang wirkt sich der demographische<br />

Wandel überproportional aus. Danach steigt der Anteil der über Sechzigjährigen<br />

in den nächsten Jahren in Ostdeutschland auf deutlich über 40 Prozent an.<br />

Dementsprechend nimmt die Zahl der 20-60 Jährigen – der „Aktiven“ – zugleich<br />

rasch ab. Bis 2050 dürfte sie sich sogar halbieren <strong>und</strong> einen erheblichen Rückgang<br />

des Arbeitskräftepotenzials <strong>und</strong> damit auch der möglichen Wirtschaftsleistung bewirken.<br />

Allerdings würde sich in dem Maße, in dem sich die Lebensarbeitszeit verlängert,<br />

dieser Effekt abschwächen.<br />

10<br />

Sachsen-<br />

Anhalt Thüringen<br />

Die Bevölkerungsstruktur verschiebt<br />

sich: Viele Alte, wenig Frauen<br />

Ostdeutschland<br />

Immer weniger „Aktive“<br />

Westdeutschland<br />

Deutschland<br />

Bevölkerung in Millionen<br />

1991 3,4 2,5 1,9 4,7 2,8 2,6 18,0 62,3 80,3<br />

2010 3,5 2,5 1,6 4,1 2,3 2,2 16,3 65,4 81,8<br />

2030 3,3 2,3 1,4 3,6 1,9 1,8 14,4 63,0 77,3<br />

2060 2,9 1,6 1,1 2,9 1,3 1,3 11,1 53,5 64,6<br />

Veränderung der Bevölkerung in Prozent<br />

1991-2010 0,4 -1,6 -13,2 -11,3 -17,3 -13,1 -9,1 5,0 1,8<br />

2010-2030 -3,8 -9,8 -14,0 -12,4 -19,7 -17,5 -12,1 -3,8 -5,4<br />

2030-2060 -13,1 -28,0 -25,2 -21,3 -28,2 -28,2 -22,6 -15,1 -16,5<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Mecklenb.-Vorp.<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

Deutschland


OSTDEUTSCHLAND: ÄLTERE BEVÖLKERUNG WÄCHST STARK … … WÄHREND DIE ZAHL DER “AKTIVEN” DEUTLICH ZURÜCK GEHT<br />

Anteil in Prozent<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen 60+ Jahre Quelle: Destatis, eigene Berechnungen Aktive = Altersgruppe 20-60 Jahre<br />

Die Abwanderungsbewegung in den Westen hat sich in den letzten Jahren jedoch<br />

stark verlangsamt. Zum einen ist durch den Bevölkerungsschw<strong>und</strong> die „abwanderungsaktive“<br />

Altersgruppe verkleinert worden, zum anderen hat sich die wirtschaftliche<br />

Situation mit einer gegenüber dem Höchststand fast halbierten Arbeitslosenquote<br />

verbessert. Allerdings verlassen die jüngeren Einwohner – <strong>und</strong> auch hier sind es<br />

vor allem gut ausgebildete Frauen – auch weiterhin den ländlichen Raum. Heute<br />

ziehen sie allerdings vor allem in die nahegelegenen Großstädte mit ihren besseren<br />

wirtschaftlichen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen Angeboten. Bezogen auf die in diesem Bericht<br />

enthaltenen Städte ist ersichtlich, dass sich der Trend des Bevölkerungsrückgangs<br />

zum Teil verlangsamt <strong>und</strong> stabilisiert, überwiegend aber sogar gedreht hat.<br />

Dadurch ist die Einwohnerzahl in den vergangenen fünf Jahren in der Mehrzahl der<br />

betrachteten Städte wieder angestiegen. Besonders deutlich ist diese Entwicklung in<br />

den beiden größten Städten der Neuen B<strong>und</strong>esländer – Dresden <strong>und</strong> Leipzig – ausgefallen.<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKUNG IN DEN ANALYSIERTEN STÄDTEN<br />

Index 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Ost Flächenländer<br />

West Flächenländer<br />

85<br />

1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011<br />

11<br />

Altersgruppe 20-60 Jahre 2010 = 100<br />

Berlin<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Ost Flächenländer<br />

West Flächenländer<br />

2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

Aber: In den Städten hat sich der<br />

Bevölkerungstrend gedreht


Wohnimmobilien<br />

Durch den eingangs beschriebenen Bauboom in den 1990er Jahren wurde das<br />

Wohnungsangebot in den Neuen B<strong>und</strong>esländern spürbar ausgeweitet. Zugleich<br />

setzte jedoch die Abwanderungswelle nach Westdeutschland als Folge des Zusammenbruchs<br />

der <strong>ostdeutsche</strong>n Wirtschaft <strong>und</strong> der daraus resultierenden hohen<br />

Arbeitslosigkeit ein. Der Wohnungsbau mit zum Teil mehr als 10fertig gestellten<br />

Wohnungen auf 1.000 Einwohner ebbte zwar rasch wieder ab, aber die Relation von<br />

Angebot <strong>und</strong> Nachfrage war bereits erheblich aus dem Gleichgewicht geraten.<br />

DEM BOOM IM WOHNUNGSBAU IN DEN 1990ER JAHREN STAND … … EIN MASSIVER RÜCKGANG DER BEVÖLKERUNG GEGENÜBER<br />

Fertigstellung pro Jahr<br />

auf 1000 Einwohner<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

Dadurch kam es zu einem kräftigen <strong>und</strong> über zehn Jahre anhaltenden Rückgang<br />

des Mietniveaus in den <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädten. Die durchschnittliche Erstbezugsmiete<br />

sank sogar unter 6 Euro je Quadratmeter. Zwar sind die im Zuge des<br />

Wiedervereinigungsbooms in Deutschland gestiegenen Mieten in der zweiten Hälfte<br />

der 1990er Jahre generell auf Talfahrt gegangen, doch durch die schlechteren wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen hat der Abwärtstrend im Osten auch dann noch<br />

angehalten, als in Westdeutschland die Mieten bereits wieder anzogen.<br />

SPITZENMIETE ERSTBEZUG DURCHSCHNITTSMIETE ERSTBEZUG<br />

Euro je Quadratmeter<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

1995-1999<br />

2000-2004<br />

ab 2005<br />

B C DD EF HAL L MD HRO SN<br />

6<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eigene Berechnungen Quelle: BulwienGesa, Feri, eigene Berechnungen<br />

12<br />

Index 1993 = 100<br />

Euro je Quadratmeter<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Neubauaktivitäten <strong>und</strong> Bevölkerungsschw<strong>und</strong><br />

führen zu Überangebot<br />

am Wohnungsmarkt<br />

75<br />

1993 1997 2001 2005 2009<br />

Anhaltender Rückgang des<br />

Mietniveaus<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

Berlin<br />

Chemnitz<br />

Dresden<br />

Erfurt<br />

Halle<br />

Leipzig<br />

Magdeburg<br />

Rostock<br />

Schw erin<br />

5<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010


Inzwischen steigen die Mieten – von einem relativ niedrigen Niveau aus – aber auch<br />

in den <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädten wieder an. Die hier stabile <strong>und</strong> zum Teil sogar<br />

deutlich positive Bevölkerungsentwicklung, die sich vom generell rückläufigen Trend<br />

in den Neuen B<strong>und</strong>esländern weitgehend abgekoppelt hat, wirkt sich spürbar positiv<br />

auf die Nachfrage aus. Zudem hat sich die schwierige wirtschaftliche Situation durch<br />

die allenthalben stark zurückgegangene Arbeitslosigkeit ein gutes Stück entspannt.<br />

Zwar stehen in den meisten <strong>ostdeutsche</strong>n Städten noch in erheblichem Maße Wohnungen<br />

leer, doch hat sich das Angebot an attraktiven Wohnungen spürbar gelichtet<br />

– <strong>und</strong> wird durch den stark zurückgegangenen Wohnungsneubau auch kaum noch<br />

ausgeweitet.<br />

MIETE ERSTBEZUG IN EURO JE M² (2012E) MIETENTWICKLUNG GGÜ. VORJAHR IN % – DURCHSCHNITT 2007-2011<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Durchschnittsmiete<br />

Spitzenmiete<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

C MD HAL SN L HRO DD EF B<br />

13<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

SN MD HAL HRO C EF L DD B<br />

Quelle: BulwienGesa, DZ BANK Quelle: BulwienGesa, eigene Berechnungen Durchschnittsmiete Erstbezug<br />

Attraktiv ist das Wohnen in den <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädten aber nicht nur durch die<br />

vielerorts hervorragend sanierten historischen Innenstädte, sondern insbesondere<br />

durch das immer noch niedrige Mietniveau mit einer durchschnittlichen Erstbezugsmiete<br />

von etwa 6,50 Euro je Quadratmeter. Die Spitzenmiete ist mit durchschnittlich<br />

etwas über 8 Euro je Quadratmeter ebenfalls günstig. Im Mittel kann in deutschen<br />

Großstädten je Quadratmeter eine um jeweils r<strong>und</strong> 2 Euro höhere Miete kalkuliert<br />

werden. Eine zentrale Ursache für das niedrige Mietniveau dürfte neben dem umfangreichen<br />

Wohnungsangebot in Großwohnsiedlungen die in Ostdeutschland immer<br />

noch deutlich unterdurchschnittliche Einkommenssituation der privaten Haushalte<br />

sein.<br />

Auffällig ist die Mietmarktsituation in Berlin durch die auseinanderklaffende Entwicklung<br />

zwischen der durchschnittlichen Erstbezugsmiete <strong>und</strong> der Spitzenmiete. Während<br />

sich die Spitzenmiete eng an der Entwicklung der Top-Standorte orientiert, folgt<br />

der Verlauf der durchschnittlichen Erstbezugsmiete mehr der deutlich schwächeren<br />

Entwicklung der <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädte, obwohl Berlin kaum von Abwanderung<br />

betroffen war. Für diese gespaltene Entwicklung dürfte die schwache wirtschaftliche<br />

Lage vieler Haushalte in der Hauptstadt verantwortlich sein, von der die Nachfrager<br />

hochpreisiger Wohnungen aber nicht betroffen sind.<br />

Die Mieten im „Osten“ ziehen an ….<br />

… sind aber immer noch niedrig<br />

In Berlin klaffen Spitzen- <strong>und</strong> Durchschnittsmiete<br />

weit auseinander


Angesichts der überwiegend positiven Einwohnerentwicklung <strong>und</strong> dem oftmals recht<br />

knappen Angebot an attraktivem Wohnraum – es fehlen vor allem kleinere Wohnungen<br />

für Singlehaushalte sowie seniorengerechte Objekte – erwarten wir durchweg<br />

steigende Mieten im nächsten Jahr. Der zukünftigen Ausweitung des Mietniveaus<br />

sind allerdings durch die insgesamt schwachen Einkommensverhältnisse gewisse<br />

Grenzen gesetzt.<br />

PROGNOSE WOHNEN<br />

Durchschnittliche Miete Erstbezug in Euro je m² (% ggü. Vorjahr) 2011 2012e 2013e<br />

Berlin Top-Lage 14,0 (5,3) 14,5 (3,6) 14,9 (2,8)<br />

Durchschnitt 9,1 (10,3) 9,4 (3,7) 9,7 (2,8)<br />

Chemnitz Top-Lage 6,5 (1,6) 6,7 (2,3) 6,8 (2,0)<br />

Durchschnitt 5,2 (0,0) 5,3 (2,3) 5,4 (2,3)<br />

Dresden Top-Lage 9,3 (9,4) 9,6 (3,2) 9,8 (2,1)<br />

Durchschnitt 7,2 (10,8) 7,4 (2,1) 7,5 (2,0)<br />

Erfurt Top-Lage 8,7 (8,7) 9,0 (3,4) 9,3 (3,3)<br />

Durchschnitt 7,2 (9,1) 7,4 (2,8) 7,6 (2,7)<br />

Halle Top-Lage 7,3 (2,8) 7,5 (2,1) 7,6 (2,0)<br />

Durchschnitt 5,9 (3,5) 6,0 (1,7) 6,1 (1,7)<br />

Leipzig Top-Lage 8,5 (6,3) 8,7 (2,7) 8,9 (2,3)<br />

Durchschnitt 6,9 (6,2) 7,0 (1,9) 7,1 (1,6)<br />

Magdeburg Top-Lage 7,0 (4,5) 7,2 (2,9) 7,4 (2,8)<br />

Durchschnitt 5,3 (3,9) 5,4 (1,9) 5,5 (1,9)<br />

Rostock Top-Lage 8,4 (2,4) 8,6 (2,4) 8,8 (2,3)<br />

Durchschnitt 7,0 (2,9) 7,2 (2,1) 7,3 (2,1)<br />

Schwerin Top-Lage 6,8 (0,7) 6,9 (0,7) 6,9 (0,7)<br />

Durchschnitt 6,2 (1,6) 6,2 (0,5) 6,3 (0,5)<br />

Standorte ohne Berlin Top-Lage 8,1 (5,8) 8,4 (2,7) 8,5 (2,3)<br />

Durchschnitt 6,5 (6,1) 6,7 (2,0) 6,8 (1,9)<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

14<br />

Ältere <strong>und</strong> Singles: Bedarf an<br />

kleineren Wohnungen nimmt zu


Büroimmobilien<br />

Wie im Wohnbereich wurde das Angebot an Büroflächen Anfang der 1990er Jahre<br />

massiv ausgeweitet. Noch ausgeprägter ist im Bürobereich aber der Rückgang fertig<br />

gestellter Flächen nach der Jahrtausendwende ausgefallen. Dadurch hat sich die<br />

Ausweitung des Flächenbestandes stark abgeflacht.<br />

STARKE AUSWEITUNG DER BÜROFLÄCHEN … … IN DEN 1990ER JAHREN<br />

Büroflächenbestand 1993 = 100<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

Analog zum Bereich Wohnen hat sich gegenüber einem deutlich ausgeweiteten Flächenangebot<br />

auch hier die Nachfrage schwach entwickelt. Durch den Strukturwandel<br />

der <strong>ostdeutsche</strong>n Wirtschaft nach der Wiedervereinigung stieg die Arbeitslosigkeit<br />

erheblich an, die Bürobeschäftigung ging demgegenüber deutlich zurück. Dadurch<br />

hat sich die Zahl der Bürobeschäftigten in den von uns betrachteten Großstädten<br />

von 1995 bis 2005 um r<strong>und</strong> 20 Prozent verringert. Ingesamt dürfte der Büroflächenbedarf<br />

der <strong>ostdeutsche</strong>n Standorte aber auch darunter leiden, dass hier in<br />

nur geringem Umfang größere Unternehmenszentralen ansässig sind. So hat von<br />

den 130 Unternehmen, die in den Aktienindizes DAX, MDAX <strong>und</strong> SDAX gelistet<br />

sind, kein einziges – abgesehen von den in Berlin ansässigen Firmen Axel Springer,<br />

GSW Immobilien <strong>und</strong> Air Berlin – seinen Sitz in den <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländern.<br />

ENTWICKLUNG DER BÜROBESCHÄFTIGUNG VON 1993 BIS 2011 … … UND VON 2005-2011 AN DEN EINZELNEN STANDORTEN IN %<br />

Bürobeschäftigte 1993 = 100<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

85<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

15<br />

Fertiggestellte Bürofläche in qm je<br />

1000 Einwohner (jährlich)<br />

18<br />

15<br />

12<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Enorme Flächenausweitung Anfang<br />

der 1990er Jahre<br />

1995-1999<br />

2000-2004<br />

ab 2005<br />

B C DD EF HAL L MD HRO SN<br />

Strukturwandel der Wirtschaft<br />

dämpfte die Büroflächennachfrage<br />

HAL MD C SN EF L HRO DD B


Als Folge von Flächenausweitung <strong>und</strong> rückläufiger Beschäftigung hat sich das<br />

Leerstandsniveau bei den Büroflächen erheblich ausgeweitet. In einigen Städten hat<br />

die Leerstandsquote Werte von weit über 20 Prozent angenommen. Obwohl sich die<br />

Bürobeschäftigung, wie in Deutschland insgesamt auch, an den betrachteten Standorten<br />

spürbar positiv entwickelt, ist das Leerstandsniveau in den <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

Großstädten immer noch fast doppelt so hoch wie in deutschen Oberzentren insgesamt.<br />

Die höchsten Werte weisen heute Erfurt <strong>und</strong> Magdeburg auf. Hier bewegt sich<br />

die Leerstandsrate immer noch im Bereich der 20 Prozent-Marke. Einstellige<br />

Leerstandsquoten können lediglich die beiden norddeutschen Standorte Rostock<br />

<strong>und</strong> Schwerin aufweisen.<br />

LEERSTANDSQUOTEN IN OSTDEUTSCHEN STÄDTEN HABEN EIN … … WEIT ÜBERDURCHSCHNITTLICHES NIVEAU<br />

Leerstandsquote in %<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

Anfang der 1990er Jahre führte die Wiedervereinigung zu einem erheblichen Aufschwung<br />

der deutschen Wirtschaft. Dadurch stieg das Bruttoinlandsprodukt 1990<br />

gegenüber dem Vorjahr um fast 6 Prozent; 1991 waren es noch knapp über 5 Prozent.<br />

Das als Folge dieser Boomphase hohe Niveau der Büromieten ging nach dem<br />

Abklingen der Nachwendeeuphorie allerdings rasch zurück. In Berlin <strong>und</strong> den <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

Großstädten ist die Entwicklung noch stärker ausgefallen. Durch das zunächst<br />

knappe Büroflächenangebot lagen die Büromieten hier anfangs auf einem<br />

weit überdurchschnittlichen Niveau. Die Schaffung von Überkapazitäten durch den<br />

einsetzenden Ausbau der Büroflächen in Kombination mit der einbrechenden Wirtschaft<br />

sorgte dann für einen überproportionalen Mietrückgang. Heute sind sowohl<br />

die Büromieten in Berlin als auch in den <strong>ostdeutsche</strong>n Oberzentren unterdurchschnittlich.<br />

An einigen Standorten liegt die Bürospitzenmiete sogar deutlich unter<br />

10 Euro je Quadratmeter. In Dresden, Leipzig, Magdeburg, <strong>und</strong> Rostock ist die<br />

Spitzemiete mit etwa 11 Euro je Quadratmater am höchsten.<br />

16<br />

Leerstandsquote in %<br />

28<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

Weit überdurchschnittliches<br />

Leerstandsniveau<br />

C DD EF HAL<br />

L MD HRO SN<br />

0<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Bürospitzenmiete reicht von<br />

8 bis 11 Euro je Quadratmeter


BÜROSPITZENMIETE IN OSTDEUTSCHEN STÄDTEN … … WEIST EIN SEHR NIEDRIGES NIVEAU AUF<br />

Euro je Quadratmeter<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eigene Berechnungen Quelle: BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research Werte für 2012e<br />

Die zunehmende Bürobeschäftigung sorgt für einen steigenden Flächenbedarf. So<br />

konnte der Turm des 1995 gebauten Dresdner World Trade Centers in diesem Jahr<br />

erstmals komplett vermietet werden. Angesichts des zum Teil noch sehr hohen<br />

Leerstandsniveaus <strong>und</strong> der oftmals im öffentlichen Bereich angesiedelten Bürobeschäftigung<br />

erwarten wir – auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> des deutlich abgeschwächten<br />

Wirtschaftswachstums in Deutschland – einen allenfalls geringen Mietanstieg im<br />

kommenden Jahr von r<strong>und</strong> einem Prozent.<br />

PROGNOSE BÜRO<br />

2011 2012e 2013e<br />

Berlin Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 21,5 (4,9) 22,1 (2,8) 22,4 (1,3)<br />

Leerstandsquote in % 8,0 7,8 7,7<br />

Chemnitz Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 8,5 (0,0) 8,6 (1,2) 8,6 (0,0)<br />

Leerstandsquote in % 11,9 11,8 11,8<br />

Dresden Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 10,8 (2,9) 11,0 (1,9) 11,1 (1,3)<br />

Leerstandsquote in % 10,6 10,9 10,7<br />

Erfurt Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 9,8 (0,0) 9,9 (1,0) 10,0 (1,0)<br />

Leerstandsquote in % 20,2 20,1 19,9<br />

Halle Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 8,4 (1,2) 8,5 (1,2) 8,6 (1,2)<br />

Leerstandsquote in % 9,5 9,4 9,1<br />

Leipzig Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 11,0 (0,0) 11,1 (1,1) 11,2 (0,7)<br />

Leerstandsquote in % 15,8 14,8 14,6<br />

Magdeburg Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 10,6 (0,0) 10,7 (1,3) 10,8 (0,9)<br />

Leerstandsquote in % 19,3 19,2 19,0<br />

Rostock Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 11,1 (0,9) 11,2 (0,9) 11,3 (0,9)<br />

Leerstandsquote in % 6,8 6,8 6,7<br />

Schwerin Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 7,6 (1,3) 7,7 (1,3) 7,8 (1,3)<br />

Leerstandsquote in % 7,0 7,0 6,9<br />

Standorte ohne Berlin Miete Top-Lage in Euro (% ggü. Vorjahr) 10,1 (0,9) 10,3 (1,3) 10,4 (0,9)<br />

Leerstandsquote in % 12,9 12,7 12,5<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

17<br />

Euro je Quadratmeter<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

SN HAL C EF MD DD L HRO B<br />

Kleiner Mietanstieg im kommenden<br />

Jahr möglich


Handelsimmobilien<br />

Auch im Einzelhandel ist nach der „Wende“ das Flächenangebot erheblich ausgeweitet<br />

worden. In fast allen <strong>ostdeutsche</strong>n Städten wurden im Verlauf der 1990er Jahren<br />

ein oder mehrere Einkaufszentren gebaut. Daraus resultierend überstieg die<br />

Verkaufsfläche pro Kopf an den untersuchten Standorten bereits wenige Jahre nach<br />

der Wiedervereinigung deutlich die für deutsche Oberzentren durchschnittliche Verkaufsfläche<br />

je Einwohner. Verstärkt wurde der Anstieg noch durch die rückläufige<br />

Einwohnerzahl. Seit etwa 15 Jahren hat sich die Flächenausweitung zwar verlangsamt,<br />

aber dennoch nimmt die Verkaufsfläche immer noch im Rahmen des Trends<br />

für deutsche Großstädte zu. Dadurch haben die untersuchten Standorte – Berlin<br />

ausgenommen – heute mit r<strong>und</strong> 2,5 Quadratmetern je Einwohner r<strong>und</strong> ein Viertel<br />

mehr Verkaufsfläche als der Durchschnitt deutscher Oberzentren. Chemnitz <strong>und</strong><br />

Schwerin haben sogar mehr als 3 Quadratmeter Verkaufsfläche je Einwohner.<br />

ÜBERPROPORTIONALE AUSWEITUNG DER VERKAUFSFLÄCHE … … BEI GROSSEN REGIONALEN UNTERSCHIEDEN<br />

Handelsfläche pro Kopf in<br />

Quadratmetern<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

1,2<br />

Berlin<br />

0,8<br />

0,4<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

Demgegenüber sind die finanziellen Möglichkeiten der Ostdeutschen zum Shoppen<br />

durch das deutlich niedrigere Einkommensniveau nur unterdurchschnittlich. Dabei<br />

kann auch das zum Teil hohe Touristenaufkommen der oft sehr attraktiven Städte<br />

nicht die geringe Kaufkraft der Einwohner ausgleichen. Das kommt in einer ausgesprochen<br />

niedrigen Flächenproduktivität – Verkaufsumsatz je Quadratmeter Einzelhandelsfläche<br />

– zum Ausdruck. Im Gegensatz zum Durchschnitt deutscher Oberzentren<br />

mit einem Quadratmeterumsatz von fast 3.000 Euro erreichen mehrere der<br />

betrachteten <strong>ostdeutsche</strong>n Standorte nur Werte von r<strong>und</strong> einem Drittel davon.<br />

18<br />

Quadratmeter je Einwohner<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Einzelhandelsflächen schossen wie<br />

Pilze aus dem Boden<br />

L B DD HAL MD EF HRO C SN<br />

Geringere Kaufkraft begrenzt allerdings<br />

die Shopping-Möglichkeiten


UNTERDURCHSCHNITTLICHES EINKOMMENSNIVEAU NIEDRIGE FLÄCHENPRODUKTIVITÄT IM HANDEL<br />

Monatseinkommen pro Kopf in Euro.<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

1.300<br />

1.200<br />

1.100<br />

1.000<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

900<br />

800<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

19<br />

Euro je Quadratmeter<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

HRO HAL C EF MD SN DD B Reg<br />

12<br />

L Top-<br />

7<br />

Quelle: Feril, eigene Berechnungen in Preisen von 2000 Quelle: Feri, eigene Berechnungen in Preisen von 2000<br />

Dementsprechend liegt die Kaufkraftkennziffer an allen Standorten unterhalb des<br />

Durchschnitts der B<strong>und</strong>esrepublik. Die Zentralitätskennziffer ist dagegen – typisch<br />

für Oberzentren – jeweils überdurchschnittlich hoch.<br />

EINZELHANDELSKENNZIFFERN: KAUFKRAFT LIEGT AN ALLEN … … STANDORTEN UNTER DEM BUNDESDURCHSCHNITT<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Kaufkraftkennziffer der Standorte<br />

B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

L HAL HRO MD B C DD SN EF<br />

Quelle: Comfort Quelle: Comfort<br />

Die geringe Flächenproduktivität macht deutlich, dass der Spielraum der Miethöhe<br />

im Einzelhandel entsprechend niedriger ausfällt. So liegt selbst in der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />

Berlin die Spitzenmiete im Einzelhandel knapp unter dem durchschnittlichen<br />

Niveau der sieben Top-Standorte. Noch weit größer ist der Abstand zwischen den<br />

betrachteten Standorten mit einer durchschnittlichen Spitzenmiete von r<strong>und</strong> 75 Euro<br />

je Quadratmeter <strong>und</strong> dem Mittelwert deutscher Oberzentren, der mit gut 125 Euro<br />

fast 70 Prozent höher liegt. Zudem kann keiner der betrachteten Standorte den<br />

Oberzentrenmittelwert überschreiten. Die Spitzenmiete in der sächsischen Metropole<br />

Dresden ist allerdings nur marginal niedriger.<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Kaufkraftkennziffer liegt durchweg<br />

unter 100<br />

Zentralitätskennziffer der Standorte<br />

B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

HRO HAL L C DD EF MD B SN<br />

Aus geringer Kaufkraft <strong>und</strong> hoher<br />

Fläche folgt eine niedrige Flächenproduktivität


SPITZENMIETE IM EINZELHANDEL WEIST IN OSTDEUTSCHEN … … GROSSSTÄDTEN EINE HOHE BANDBREITE AUF<br />

Euro je Quadratmeter<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Top-7<br />

50<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010<br />

20<br />

Euro je Quadratmeter<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

C DD EF HAL<br />

L MD HRO SN<br />

1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eigene Berechnungen Quelle: BulwienGesa, Feri, eigene Berechnungen<br />

Der allgemeine positive Trend im Einzelhandel mit anziehenden Mieten ist auch in<br />

fast allen der betrachteten <strong>ostdeutsche</strong>n Großstädte zu beobachten. Lediglich<br />

Schwerin – dem Standort mit der mit Abstand niedrigsten Spitzenmiete – bleibt deutlich<br />

hinter dieser Entwicklung zurück. Wir gehen davon aus, dass sich die positive<br />

Mietentwicklung auch im nächsten Jahr, allerdings verlangsamt, fortsetzt.<br />

PROGNOSE HANDEL<br />

2011 2012e 2013e<br />

Berlin Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 225 (4,7) 230 (2,0) 234 (1,8)<br />

Chemnitz Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 55 (10) 57 (3,6) 58 (1,8)<br />

Dresden Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 105 (0,0) 106 (1,0) 107 (0,9)<br />

Erfurt Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 85 (6,3) 87 (2,4) 88 (1,1)<br />

Halle Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 70 (2,9) 71 (1,4) 72 (1,4)<br />

Leipzig Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 120 (4,3) 122 (1,7) 124 (1,6)<br />

Magdeburg Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 50 (0,0) 50 (0,4) 51 (1,2)<br />

Rostock Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr) 74 (2,8) 76 (2,7) 77 (1,3)<br />

Schwerin Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vorjahr)<br />

Miete Top-Lage in Euro (in % ggü. Vor-<br />

30 (0,0) 30 (0,0) 30 (0,0)<br />

Städte ohne Berlin<br />

jahr) 78 (3,3) 79 (2,2) 80 (1,6)<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Miete im Einzelhandel steigt an fast<br />

allen Standorten


BERLIN UND POTSDAM<br />

B<strong>und</strong>esland Berlin<br />

Berlin ist mit 3,5 Millionen Einwohnern mit großem Abstand vor Hamburg die größte<br />

Stadt in Deutschland. Die B<strong>und</strong>eshauptstadt mit ihrer wechselvollen Geschichte als<br />

geteilte Stadt kann heute mit einer hohen Attraktivität <strong>und</strong> einem herausragenden<br />

kulturellen Angebot glänzen. Aus wirtschaftlicher Sicht kann die Situation in Berlin<br />

jedoch nicht überzeugen. Der hoch verschuldete Stadtstaat weist mit über 13 Prozent<br />

die höchste Arbeitslosenquote der deutschen B<strong>und</strong>esländer auf. Zudem hat<br />

Berlin mit fast 17 Prozent den höchsten Bevölkerungsanteil an Hartz IV-Empfängern<br />

in Deutschland. Jedes dritte Kind in der B<strong>und</strong>eshauptstadt ist nach der herrschenden<br />

relativen Definition von Armut betroffen. Zwar sind auch in Berlin positive Entwicklungen<br />

wie der deutliche Rückgang der Arbeitslosenquote zu beobachten. Allerdings<br />

ist die wirtschaftliche Dynamik – wenngleich hier inzwischen Fortschritte zu<br />

erkennen sind – insgesamt gesehen unterdurchschnittlich. Besonders frappierend ist<br />

der gewaltige Abstand zu anderen deutschen Großstädten. Das BIP pro Kopf ist nur<br />

etwa halb so hoch wie im Durchschnitt der Top-Standorte. Düsseldorf <strong>und</strong> Frankfurt<br />

weisen fast das dreifache Niveau auf. Die Arbeitslosenquote ist dagegen mehr als<br />

doppelt so hoch wie in München oder Stuttgart.<br />

Die Einwohnerentwicklung ist bei weitem positiver als in den anderen <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

B<strong>und</strong>esländern verlaufen. Verglichen mit dem Bevölkerungszuwachs der anderen<br />

Top-Standorte ist die Einwohnerentwicklung in Berlin zwar schwächer ausgefallen,<br />

gemessen an der wirtschaftlichen Schwäche lässt sich an der insgesamt stabilen<br />

Einwohnerentwicklung aber durchaus die hohe Attraktivität Berlins ablesen. Damit<br />

wird aus „Berlin ist arm, aber sexy“, wie es der Regierende Bürgermeister Wowereit<br />

2003 formulierte, doch noch eine Erfolgsgeschichte. Viele gut qualifizierte junge<br />

Leute wollen im szenigen Berlin arbeiten. Die auf Fachkräfte angewiesenen Unternehmen<br />

reagieren darauf <strong>und</strong> eröffnen beispielsweise Büros in der Hauptstadt oder<br />

weiten bestehende Niederlassungen aus. Da sowohl der Fachkräftemangel als auch<br />

die Anziehungskraft Berlins fortbestehen werden, stehen die Chancen gut, dass sich<br />

die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit noch steigert.<br />

BERLIN: EINWOHNERENTWICKLUNG BIS 2060 ARBEITSLOSENQUOTE (BA) IN PROZENT<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

70<br />

60<br />

Berlin<br />

NBL+Berlin<br />

50<br />

Deutschland<br />

2010 2030<br />

40<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

21<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Hoch verschuldeter Stadtstaat mit<br />

hoher Arbeitslosigkeit<br />

Bislang stabile Einwohnerentwicklung<br />

6<br />

4<br />

Berlin NBL Deutschland<br />

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012e


BERLIN: BRUTTOINLANDSPRODUKT GGÜ. VORJAHR IN % BRUTTOINLANDSPRODUKT PRO KOPF IN PREISEN VON 2000<br />

J/J in %<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esläner<br />

BERLIN HAT UNTER DEN TOP-7 DAS NIEDRIGSTE BIP PRO KOPF … … UND DIE HÖCHSTE ARBEITSLOSENQUOTE<br />

Top-7 Durchschnitt = 100<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Berlin<br />

NBL<br />

Deutschland<br />

Berlin Köln Top-7 Ham<br />

burg<br />

Stutt<br />

gart<br />

Mün<br />

chen<br />

Düssel Frank<br />

dorf furt<br />

22<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Berlin Köln Top-7 Düssel<br />

dorf<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

B<strong>und</strong>esland Brandenburg<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

98 00 02 04 06 08 10 12e<br />

Brandenburg ist mit fast 30.000 Quadratkilometern das flächenmäßig größte unter<br />

den Neuen B<strong>und</strong>esländern. Auf die gesamte B<strong>und</strong>esrepublik bezogen ist es das<br />

fünftgrößte B<strong>und</strong>esland. Es grenzt an die benachbarten B<strong>und</strong>esländer Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Sachsen <strong>und</strong> umschließt vollständig<br />

Berlin. Außerdem bildet Brandenburg einen großen Teil der Grenze zu Polen.<br />

Mit einer Bevölkerung von 2,5 Millionen Einwohnern ist die Besiedelungsdichte<br />

sehr niedrig <strong>und</strong> nur geringfügig höher als in Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings<br />

hat sich die Einwohnerzahl deutlich günstiger als in den anderen <strong>ostdeutsche</strong>n Flächenländern<br />

entwickelt. So ist die Bevölkerung in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />

um lediglich 2 Prozent zurückgegangen, während die <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländer<br />

im Durchschnitt – inklusive Berlin – einen Einwohnerrückgang um über 9 Prozent<br />

zu verkraften hatten. Diese vergleichsweise stabile Entwicklung basiert jedoch<br />

auf zwei gegenläufigen Trends. So konnte der „Speckgürtel“ um Berlin herum mit<br />

dem direkt an die B<strong>und</strong>eshauptstadt angrenzenden Potsdam kräftig zulegen, während<br />

die Regionen am dünn besiedelten Rand des B<strong>und</strong>eslandes, wie Prignitz,<br />

BIP pro Kopf in Tsd. Euro<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Berlin NBL Deutschland<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Ham<br />

burg<br />

Frank<br />

furt<br />

Stutt<br />

gart<br />

Mün<br />

chen<br />

Flächenmäßig das größte unter den<br />

Neuen Ländern


Uckermark oder Lausitz, einen deutlichen Rückgang der Einwohnerzahl zu verzeichnen<br />

haben.<br />

Die wirtschaftlichen Eckdaten Brandenburgs liegen insgesamt etwa im Mittelfeld der<br />

<strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländer. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Wirtschaftsleistung<br />

ist mit r<strong>und</strong> 15 Prozent deutlich unterdurchschnittlich. Wirtschaftliche<br />

Schwerpunkte befinden sich insbesondere an der Autobahn A10 sowie in der Mitte<br />

<strong>und</strong> dem Süden des B<strong>und</strong>eslandes. Insgesamt profitiert die Wirtschaft von der hervorragenden<br />

Verkehranbindung durch ein engmaschiges Autobahnnetz <strong>und</strong> der<br />

zentralen Lage zwischen Ost- <strong>und</strong> Westeuropa. Dadurch spielt Logistik eine wichtige<br />

Rolle für die Wirtschaft des Landes. Wichtige Arbeitgeber in der Industrie sind der<br />

Stahlerzeuger Arcelor Mittal, der Flugzeugturbinenhersteller Rolls Royce oder das<br />

LKW-Werk von Daimler in Ludwigsfelde. Der Eisenbahnbauer Bombardier unterhält<br />

in Henningsdorf seinen größten europäischen Produktionsstandort. In der bislang<br />

bedeutenden brandenburgischen Solarindustrie sind dagegen viele Arbeitsplätze<br />

durch den starken chinesischen Konkurrenzdruck bedroht.<br />

BRANDENBURG: EINWOHNERENTWICKLUNG BIS 2060 ARBEITSLOSENQUOTE (BA) IN %<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Brandenburg<br />

NBL+Berlin<br />

50<br />

Deutschland<br />

2010 2030<br />

40<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZBANK Research<br />

BRANDENBURG: BRUTTOINLANDSPRODUKT GGÜ. VORJAHR IN % BRUTTOINLANDSPRODUKT PRO KOPF IN PREISEN VON 2000<br />

J/J in %<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

Brandenburg<br />

NBL<br />

Deutschland<br />

98 00 02 04 06 08 10 12e<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer<br />

23<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

BIP pro Kopf in Tsd. Euro<br />

22,0<br />

20,0<br />

18,0<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

B<strong>und</strong>esland profitiert von verkehrsgünstiger<br />

Lage<br />

6,0<br />

4,0<br />

NBL Brandenburg Deutschland<br />

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012e<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

Brandenburg NBL Deutschland<br />

14<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11


Immobilienmarkt Berlin <strong>und</strong> Potsdam<br />

Der in den 1990er Jahren erfolgte Bevölkerungsrückgang in Berlin unterscheidet<br />

sich deutlich von der Abwanderungswelle in Richtung Westdeutschland, die an den<br />

anderen betrachteten Standorten zu beobachten war. Die Berliner zog es vielmehr<br />

– wie in vielen anderen deutschen Großstädten auch – ins Umland, den so genannten<br />

„Speckgürtel“. So sind zwischen 1991 <strong>und</strong> 2001 mehr als eine Viertelmillion<br />

Menschen ins „Grüne“ gezogen. Durch Zuwanderung nach Berlin ist der Einwohnerrückgang<br />

der Hauptstadt nicht stärker ausgefallen. Der Trend ins Umland hat sich<br />

aber spürbar verlangsamt, wodurch die Wohnbevölkerung in Berlin nun wieder steigt<br />

<strong>und</strong> den Ausgangswert von vor 20 Jahren fast wieder erreicht hat.<br />

Vom Berliner Speckgürtel hat das Berlin umgebende Brandenburg mit seiner direkt<br />

angrenzenden Landeshauptstadt Potsdam entsprechend profitiert. Hier hat die Bevölkerungsentwicklung<br />

einen deutlich günstigeren Verlauf genommen als in den übrigen<br />

Neuen B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> den meisten <strong>ostdeutsche</strong>n Städten. Die Einwohnerzahl<br />

Potsdams ist zwar durch Eingemeindungen noch zusätzlich angestiegen,<br />

aber auch ohne diesen Effekt wäre die Bevölkerungszahl der brandenburgischen<br />

Landeshauptstadt heute höher als vor 20 Jahren (siehe linke Abbildung).<br />

BERLINER WANDERN NICHT IN DEN WESTEN AB POTSDAM GLÄNZT MIT NIEDRIGSTER ARBEITSLOSENQUOTE<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

Potsdam - ohne Eingemeindung<br />

Städte ohne Berlin<br />

Brandenburg<br />

85<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

24<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Berlin Potsdam Städte ohne Berlin<br />

6<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: BA, Prognose DZ BANK Research<br />

Gegenüber dem einwohnermäßig mehr als zwanzigmal so großen Berlin kann Potsdam<br />

mit seinen nicht ganz 160.000 Einwohnern mit deutlich günstigeren wirtschaftlichen<br />

Eckdaten glänzen. Die Arbeitslosenquote fällt mit 8 Prozent deutlich niedriger<br />

als in Berlin aus. Zudem ist das verfügbare Einkommen höher als an allen anderen<br />

Standorten in diesem Bericht.<br />

Berlin: Nach der Wiedervereinigung<br />

Abwanderungswelle ins Umland<br />

Potsdam wächst durch Zuwanderung<br />

aus Berlin …<br />

… <strong>und</strong> hat die niedriges Arbeitslosenquote


Berlin: Wohnimmobilien<br />

DURCHSCHNITTSMIETE ERSTBEZUG IN EURO JE M² SPITZENMIETE ERSTBEZUG IN EURO JE M²<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Berlin<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Top-7<br />

5<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

25<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Berlin<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Top-7<br />

6<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

Top-7 (Top-Standorte): Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Der Wohnungsmarkt der ehemals geteilten Stadt ist in gewisser Weise immer noch<br />

gespalten. Auf der einen Seite ist der Wohnungsmarkt geprägt durch das niedrige<br />

durchschnittliche Einkommensniveau <strong>und</strong> die relativ hohe Arbeitslosigkeit. Das erklärt<br />

das im Bestand niedrige Mietniveau. Auf der anderen Seite entwickelt Berlin als<br />

B<strong>und</strong>eshauptstadt <strong>und</strong> aufstrebender Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität<br />

eine erhebliche Anziehungskraft, wodurch viele Singles <strong>und</strong> Familien mit einem weit<br />

über dem Berliner Durchschnitt liegenden Einkommen attraktive <strong>und</strong> gut gelegene<br />

Wohnungen nachfragen. Diese Diskrepanz dürfte auch die Ursache dafür sein, dass<br />

– jeweils bei Erstbezug – der Abstand zu den übrigen deutschen Top-Standorten bei<br />

der Durchschnittsmiete viel größer ist als bei der Spitzenmiete. Dabei ist Berlin der<br />

einzige unter den sieben Top-Standorten mit einer Durchschnittsmiete von bislang<br />

noch weniger als 10 Euro je Quadratmeter.<br />

DURSCHNITTSMIETE ERSTBEZUG GGÜ. VORJAHR IN % NEUBAU FERTIGSTELLUNGEN AUF 1.000 EINWOHNER<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Top-7<br />

-2<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, Prognose DZ BANK Research<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Gespaltener Wohnungsmarkt<br />

Niedriges Einkommensniveau belastet<br />

die Miethöhe<br />

0,5 Berlin Leipzig<br />

0,0<br />

Städte ohne Berlin Top-7<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


Neuer Wohnraum ist in Berlin in den vergangen Jahren kaum entstanden. Seit der<br />

Jahrtausendwende ist im Durchschnitt pro Jahr kaum mehr als eine Wohnung auf<br />

1.000 Einwohner fertiggestellt worden, also noch weniger als beim ohnehin schon<br />

niedrigen Neubauniveau in Deutschland. Den r<strong>und</strong> 5.000 pro Jahr fertig gestellten<br />

Wohnungen steht jedoch ein stetiger Anstieg der Zahl der privaten Haushalte von im<br />

Durchschnitt r<strong>und</strong> 15.000 Einheiten jährlich gegenüber. Dadurch hat sich das für eine<br />

Großstadt vergleichsweise hohe Leerstandsniveau über die Zeit deutlich abgebaut.<br />

Diese Verknappung des Angebots spiegelt sich im zuletzt sehr hohen jährlichen<br />

Mietanstieg wider. Wir gehen davon aus, dass die Berliner Mieten auch im<br />

nächsten Jahr erneut steigen werden. Die weitere Entwicklung des Mietniveaus<br />

hängt auch davon ab, ob sich der Einwohnerzustrom noch auf das heute viel höhere<br />

Niveau der anderen Top-Standorte beschleunigt <strong>und</strong> in welchem Umfang neuer<br />

Wohnraum geschaffen wird. Insgesamt gesehen dürfte das niedrige Einkommensniveau<br />

aber dafür sorgen, dass das Mietniveau auf lange Sicht unter dem Durchschnitt<br />

der Top-Standorte liegen wird. Mit einer Wohneigentumsquote von r<strong>und</strong><br />

20 Prozent bleibt Berlin dauerhaft ein herausragender Mietwohnungsmarkt.<br />

WOHNIMMOBILIEN IN BERLIN<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Einwohner in Tausend 3.444 3.448 3.460 3.470<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 0,0 0,1 0,3 0,5<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,3 12,3 12,5<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr<br />

Angebot<br />

0,8 0,6 1,2 1,3<br />

Wohnungsbestand in Tausend 1.899 1.901 1.906 1.912<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 4.321,0 6.159,0 6.320,0 6.263,0<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr 13,3 42,5 2,6 -0,9<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

1,3 1,8 1,8 1,8<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 13,3 / 8,3 14,0 / 9,1 14,5 / 9,4 14,9 / 9,7<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 1,5 / 3,8 5,3 / 10,3 3,6 / 3,7 2,8 / 2,8<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

26<br />

Geringe Neubauaktivitäten <strong>und</strong> steigende<br />

Haushaltszahlen lassen<br />

Neubaumieten steigen


Berlin: Büroimmobilien<br />

MIETE TOP-LAGE IN EURO JE QUADRATMETER LEERSTANDSQUOTE IN %<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

In Berlin hat sich die Büronachfrage gut entwickelt. Zwar wächst die Wirtschaftsleistung<br />

der B<strong>und</strong>eshauptstadt langsamer als an den anderen Top-Standorten, aber<br />

durch die Vielzahl an Beschäftigten in der Verwaltung sowie bei Verbänden <strong>und</strong> anderen<br />

Interessenvertretungen stieg die Zahl der Bürobeschäftigten mit fast 15 Prozent<br />

in den vergangenen fünf Jahren weit überdurchschnittlich an. Dagegen hat sich<br />

die Bürofläche mit nur 1 Prozent kaum ausgeweitet. Gefragt sind – wie auch an den<br />

anderen Standorten – insbesondere hochwertige Büroflächen, die dementsprechend<br />

knapp sind <strong>und</strong> deren Miete sich 2011 um r<strong>und</strong> 5 Prozent verteuert hat. In diesem<br />

Jahr hat sich die günstige Entwicklung mit einem erneut relativ hohen Flächenumsatz<br />

<strong>und</strong> einer bei einem anhaltend knappen Flächenangebot weiter fallenden<br />

Leerstandsquote fortgesetzt. Angesichts des günstigen Marktumfeldes nehmen die<br />

Aktivitäten in der Projektentwicklung zu. Dadurch wird in diesem <strong>und</strong> dem nächsten<br />

Jahr zusammen mit 250.000 Quadratmetern ein etwas überdurchschnittliches Büroflächenvolumen<br />

fertig gestellt, von dem durch Vorvermietung <strong>und</strong> Eigennutzung<br />

noch etwa ein Drittel am Markt verfügbar ist. Nach dem hohen Mietanstieg im Vorjahr<br />

gehen wir für dieses Jahr von einem auf knapp unter 3 Prozent verlangsamten<br />

Mietanstieg aus. Angesichts der rückläufigen Konjunktur dürfte sich der Mietzuwachs<br />

2013 bei einer noch leicht fallenden Leerstandsrate weiter abschwächen.<br />

BÜROIMMOBILIEN IN BERLIN<br />

Berlin Leipzig<br />

Städte ohne Berlin Top-7<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,5 1,1 1,8 1,0<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 23,6 23,9 24,3 24,5<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,2 1,0 1,7 0,9<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,5 2,6 1,6 1,0<br />

Bürobestand in Millionen m² 17,4 17,5 17,6 17,7<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 0,1 0,5 0,5 0,6<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 8,6 8,0 7,8 7,7<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 20,5 / 6,5 21,5 / 6,5 22,1 / 6,5 22,4 / 6,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 2,0 / 0,0 4,9 / 0,0 2,8 / 0,0 1,3 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

27<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

Berlin Leipzig<br />

4<br />

Städte ohne Berlin Top-7<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Lebhafte Büronachfrage in Berlin<br />

Spitzenmiete dürfte in diesem Jahr<br />

um r<strong>und</strong> 3 Prozent steigen


Berlin: Handelsimmobilien<br />

MIETE TOP-LAGE IN EURO JE M² HANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

280<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Unter Deutschlands Städten ist Berlin mit einer Verkaufsfläche von fast 6 Millionen<br />

Quadratmetern <strong>und</strong> einem Einzelhandelsumsatz von fast 14 Milliarden Euro jährlich<br />

führend. Allerdings wird hier mit gerade einmal 4.000 Euro, die jeder der 3,5 Millionen<br />

Einwohner im Durchschnitt umsetzt, der mit Abstand niedrigste Wert unter den<br />

sieben Top-Standorten erzielt. Auch wenn sich die wirtschaftliche Situation allmählich<br />

bessert, ist die Kaufkraft in Berlin aufgr<strong>und</strong> des 20 Prozent unter dem Durchschnitt<br />

der Top-Standorte liegenden verfügbaren Einkommens immer noch niedrig.<br />

Außerdem liegt die Arbeitslosenquote mit über 12 Prozent weit höher als an den anderen<br />

Top-Standorten. Positiv ist dagegen die hohe <strong>und</strong> stetig zunehmende Touristenzahl,<br />

die sich seit 2000 auf r<strong>und</strong> 10 Millionen pro Jahr bei über 22 Millionen<br />

Übernachtungen verdoppelt hat. Dadurch tragen Touristen gut ein Viertel zum Berliner<br />

Einzelhandelsumsatz bei, was insbesondere den Top-Lagen zu Gute kommt.<br />

Die hohe Nachfrage nach Verkaufsflächen in Top-Lagen hat 2011 zu einem Anstieg<br />

der Spitzenmiete um fast 5 Prozent geführt. Etwas gemildert wurde der Nachfrageüberhang<br />

durch das Anfang dieses Jahres eröffnete Shopping-Center Boulevard<br />

Berlin. Insgesamt erwarten wir für 2012 <strong>und</strong> das kommende Jahr einen verlangsamten<br />

Anstieg der Spitzenmiete von jeweils r<strong>und</strong> 2 Prozent.<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN BERLIN<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Berlin Leipzig<br />

Städte ohne Berlin Top-7<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.184 1.191 1.205 1.221<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,8 0,6 1,2 1,3<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,6 13,3 12,3 12,5<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 2,4 -0,2 1,5 1,4<br />

Handelsfläche in Millionen m² 5,8 6,0 6,2 6,3<br />

Handelsfläche<br />

Miete Handel<br />

in % ggü. Vorjahr 2,9 2,9 2,6 2,5<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 215 / 14,0 225 / 14,0 230 / 14,0 234 / 14,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 4,7 / 0,0 2,0 / 0,0 1,8 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, BA, Prognose DZ BANK Research<br />

28<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Berlin Leipzig<br />

Städte ohne Berlin Top-7<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Größter Einzelhandelsstandort – mit<br />

dem niedrigsten Umsatz je Einwohner<br />

Touristen sind eine bedeutende<br />

Nachfragergruppe in Berlin


Wohnen, Büro <strong>und</strong> Handel in Potsdam<br />

Potsdam weist mit seiner Vielzahl an historischen Gebäuden <strong>und</strong> vielen Grünflächen<br />

eine besonders hohe Lebensqualität auf. Hinzu kommt die Nähe zu Berlin. Die in der<br />

Summe ausgesprochen hohe Attraktivität von Potsdam als Wohnort schlägt sich<br />

nicht nur in der hohen Zahl an Prominenten nieder, die sich am Heiligen See niedergelassen<br />

haben, sondern kommt auch in einem für die <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländer<br />

weit überdurchschnittlichen Mietniveau – Tendenz steigend – zum Ausdruck.<br />

Als Landeshauptstadt stehen in Potsdam Verwaltungsaufgaben <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, wodurch sich die die Stadt mit 1,2 Millionen Quadratmetern<br />

Fläche als Bürostandort etablieren konnte. Ein großer Teil der Fläche ist Anfang der<br />

1990er Jahre entstanden <strong>und</strong> wird seitdem kaum noch ausgeweitet. Durch die steigende<br />

Bürobeschäftigtenzahl ist die Leerstandsquote in den vergangenen Jahren<br />

auf 9 Prozent leicht zurückgegangen. Die Spitzenmiete liegt stabil bei 11 Euro je<br />

Quadratmeter. Das Potenzial für Mietzuwächse ist eher gering.<br />

Als Einzelhandelsstandort profitiert Potsdam von der vergleichsweise guten wirtschaftlichen<br />

Situation der Einwohner <strong>und</strong> der kräftig steigenden Einwohnerzahl. Hinzu<br />

kommen jährlich r<strong>und</strong> 3 Millionen Touristen. Allerdings ist das Entwicklungspotenzial<br />

durch die unmittelbare Nähe zu Berlin stark limitiert.<br />

WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Potsdam<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

5<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

50<br />

Potsdam Berlin<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

29<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Wohnen: Potsdam ist attraktiv <strong>und</strong><br />

dem entsprechend teuer<br />

Büro: Stabile Büromiete von 11 Euro<br />

je Quadratmeter<br />

Handel: Nähe zu Berlin begrenzt das<br />

Potenzial des Standortes<br />

8<br />

4<br />

Potsdam<br />

Städte ohne Berlin<br />

Berlin<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Potsdam Berlin<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


WOHNIMMOBILIEN IN POTSDAM<br />

Nachfrage<br />

2009 2010 2011 2012e<br />

Einwohner in Tausend 155 156 157 157<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 1,8 0,7 0,7 0,8<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 8,3 7,9 8,0 8,1<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 1,2 1,5 2,1 1,4<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 83 84 84 85<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 1,5 0,7 0,9 1,0<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr 49,6 -14,0 6,2 7,9<br />

Fertigstellungen je 1000 Einw. Anzahl 7,8 6,7 7,1 7,6<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 11,0 / 8,9 12,0 / 9,6 12,4 / 9,9 12,8 / 10,1<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 4,8 / 3,5 9,1 / 7,9 3,3 / 3,1 3,2 / 2,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN POTSDAM<br />

2009 2010 2011 2012e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,0 2,1 1,6 1,1<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 27,3 27,7 28,2 28,6<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,7 1,5 1,5 1,5<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,1 1,1 1,1 1,0<br />

Bürobestand in Millionen m² 1,2 1,2 1,2 1,2<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 0,7 1,0 0,7 0,8<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 9,5 9,1 8,9 8,7<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 11,0 / 5,5 11,0 / 5,5 11,1 / 5,5 11,2 / 5,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 0,0 / 0,0 0,9 / 0,0 0,9 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN POTSDAM<br />

2009 2010 2011 2012e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.263 1.282 1.309 1.327<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 1,2 1,5 2,1 1,4<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 8,3 7,9 8,0 8,1<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 3,5 1,1 2,3 2,4<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,4 0,4 0,4 0,4<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr -0,2 0,7 0,3 0,5<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 65,0 / 7,4 70,0 / 7,4 71,0 / 7,5 72,0 / 7,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 7,7 / 0,0 1,4 / 1,4 1,4 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

30


CHEMNITZ, DRESDEN UND LEIPZIG<br />

B<strong>und</strong>esland Sachsen<br />

Sachsen liegt flächenmäßig auf dem vorletzten Platz unter den Neuen Ländern. Dafür<br />

hat es mit über 4 Millionen die höchste Einwohnerzahl, eine für Ostdeutschland<br />

überdurchschnittliche Einwohnerdichte <strong>und</strong> verfügt mit Dresden <strong>und</strong> Leipzig über die<br />

beiden größten <strong>ostdeutsche</strong>n Städte. Sachsen ist seit langem ein bedeutender Wirtschaftsstandort.<br />

Davon konnte das B<strong>und</strong>esland nach der Wiedervereinigung mit<br />

dem – von Berlin <strong>und</strong> Brandenburg abgesehen – geringsten Bevölkerungsrückgang<br />

profitieren. Unter den östlichen Flächenländern nimmt Sachsen beim BIP pro Kopf<br />

<strong>und</strong> dem Bruttolohn je Einwohner den Spitzenplatz ein. Der Anteil des verarbeitenden<br />

Gewerbes ist mit 20 Prozent überdurchschnittlich. Die Arbeitslosenquote ist mit<br />

knapp unter 10 Prozent zwar eher durchschnittlich, aber dafür hat Sachsen die<br />

höchste Arbeitsplatzdichte der Neuen Länder. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist<br />

der Elektroniksektor in <strong>und</strong> um Dresden. Der Maschinen- <strong>und</strong> Fahrzeugbau konzentriert<br />

sich in Chemnitz, Zwickau <strong>und</strong> Leipzig. Leipzig hat sich zudem als Medienstandort<br />

mit 40.000 Beschäftigten etabliert. Einer der größten Arbeitgeber in Sachsen<br />

ist Volkswagen mit über 7.000 Beschäftigten. In Leipzig haben auch die Fahrzeughersteller<br />

BMW <strong>und</strong> Porsche Produktionsstandorte errichtet.<br />

SACHSEN: EINWOHNERENTWICKLUNG BIS 2060 ARBEITSLOSENQUOTE (BA) IN %<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Sachsen<br />

NBL+Berlin<br />

50<br />

Deutschland<br />

2010 2030<br />

40<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

SACHSEN: BRUTTOINLANDSPRODUKT GGÜ. VORJAHR IN % BRUTTOINLANDSPRODUKT PRO KOPF IN PREISEN VON 2000<br />

J/J in %<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

Sachsen<br />

NBL<br />

Deutschland<br />

98 00 02 04 06 08 10 12e<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer<br />

31<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

BIP pro Kopf in Tsd. Euro<br />

22,0<br />

20,0<br />

18,0<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

8,0<br />

Sachsen ist überdurchschnittlich erfolgreich<br />

6,0<br />

4,0<br />

NBL Sachsen Deutschland<br />

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012e<br />

16<br />

14<br />

NBL Sachsen Deutschland<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11


Immobilienmarkt Chemnitz<br />

Chemnitz ist mit über 240.000 Einwohnern nach Dresden <strong>und</strong> Leipzig zugleich die<br />

drittgrößte Stadt sowohl in Sachsen als auch in den <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländern<br />

insgesamt. Im Gegensatz zu den beiden deutlich größeren Städten ist der Bevölkerungsrückgang<br />

mit r<strong>und</strong> 20 Prozent in 20 Jahren – Anfang der 1990er Jahre lebten<br />

hier über 300.000 Menschen – aber viel ausgeprägter ausgefallen. Während in den<br />

beiden anderen sächsischen Großstädten die Einwohnerzahl seit über zehn Jahren<br />

spürbar zulegen konnte, ist die rückläufige Entwicklung in Chemnitz erst jetzt zum<br />

Halten gekommen. Im Rahmen dieser Studie ist der Einwohnerrückgang lediglich in<br />

Halle <strong>und</strong> Schwerin noch stärker ausgefallen. Dieser Trend hängt stark mit dem hohen<br />

Industrialisierungsgrad der Wirtschaft zusammen, wodurch Chemnitz besonders<br />

stark vom Strukturwandel betroffen war. Diesem Aderlass stehen heute allerdings<br />

erhebliche Chancen gegenüber. Durch die industrielle Basis haben viele Unternehmen<br />

Chemnitz als Standort gewählt, darunter namhafte Firmen wie Volkswagen,<br />

ThyssenKrupp, Continental oder IBM. Hinzu kommt das Potenzial als Technologiestandort<br />

in Verbindung mit der Technischen Universität. Ein Hemmnis für die Entwicklung<br />

der Stadt war nach der „Wende“ aber auch das sozialistische Erbe. Als<br />

„Karl-Marx-Stadt“ sollte Chemnitz nach den Zerstörungen des Krieges eine „Vorzeigestadt“<br />

der DDR werden. Als Folge dominierten zur Wiedervereinigung Plattenbauten<br />

das Stadtbild. Ein Stadtzentrum fehlte dagegen – es existiert praktisch erst wieder<br />

seit r<strong>und</strong> zehn Jahren. So kann Chemnitz anders als viele <strong>ostdeutsche</strong> Städte<br />

nicht mit einer pittoresken Altstadt aufwarten, die zur innerstädtischen Lebensqualität<br />

beiträgt <strong>und</strong> über den Tourismus als Wirtschaftsfaktor eine hohe Bedeutung hat.<br />

BEVÖLKERUNGSRÜCKGANG HAT SICH GERADE ERST STABILISIERT ÜBERDURCHSCHNITTLICHE EINKOMMENSENTWICKLUNG<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

85<br />

Chemnitz<br />

80<br />

Dresden<br />

Leipzig<br />

75<br />

Städte ohne Berlin<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnungen<br />

Der Einwohnerrückgang hat dem Wohnungsmarkt schwer zugesetzt. Die durchschnittliche<br />

Miete für den Erstbezug weist mit knapp über 5 Euro je Quadratmeter<br />

nicht nur den geringsten Wert in dieser Studie, sondern auch ein ausgesprochen<br />

niedriges Niveau für eine Stadt in der Größenordnung von 250.000 Einwohnern auf.<br />

Dazu trägt auch das hohe Leerstandsniveau bei, obwohl in den vergangenen zehn<br />

Jahren bereits r<strong>und</strong> 17.000 Wohnungen abgerissen wurden. Dennoch sind die<br />

Chancen gut, dass das Mietniveau anzieht. In den vergangenen Jahren wurde kaum<br />

neuer Wohnraum errichtet <strong>und</strong> in den gefragten Vierteln ist der Leerstand relativ<br />

niedrig. Dazu kommen noch die Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung <strong>und</strong> das<br />

für Ostdeutschland deutlich überdurchschnittliche Einkommensniveau.<br />

32<br />

Verfügbares Einkommen<br />

in Euro pro Monat<br />

1.300<br />

1.200<br />

1.100<br />

Erheblicher Einwohnerrückgang als<br />

Folge des Strukturwandels<br />

"Karl-Marx-Stadt" - schweres sozialistisches<br />

Erbe<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

Chemnitz<br />

Dresden<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Wohnimmobilien: niedriges Mietniveau<br />

bietet Potenzial


WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

Der Büromarkt hat mit 1,7 Millionen Quadratmetern unter den Standorten in diesem<br />

Bericht eine durchschnittliche Größe. Das gilt auch für die knapp unter dem Mittelwert<br />

liegende Leerstandsquote von r<strong>und</strong> 12 Prozent. Das Mietniveau liegt dagegen<br />

mit einer Spitzenmiete von weniger als 9 Euro je Quadratmeter am unteren Ende<br />

der Skala <strong>und</strong> ist somit auch deutlich geringer als der Durchschnitt der Büromieten<br />

in deutschen Oberzentren. Damit konnte der Büromarkt von der in den letzten Jahren<br />

erfreulich positiven wirtschaftlichen Entwicklung kaum profitieren. Allerdings sind<br />

die Büroflächen in den vergangen fünf Jahren mit +7 Prozent auch doppelt so stark<br />

wie die Zahl der Bürobeschäftigten angestiegen.<br />

Durch die Entfernung zu Leipzig <strong>und</strong> Dresden von jeweils r<strong>und</strong> 80 Kilometern muss<br />

das Oberzentrum Chemnitz als Einzelhandelsstandort kaum Konkurrenz fürchten,<br />

so dass die Zentralitätskennziffer mit 124 einen weit überdurchschnittlichen Wert<br />

aufweist. Dass die Spitzenmiete im Einzelhandel mit weniger als 60 Euro je Quadratmeter<br />

dennoch relativ niedrig ausfällt, dürfte auch den Anfang der 1990er Jahre<br />

eröffneten peripheren Einkaufszentren geschuldet sein. Durch die Entwicklungsmaßnahmen<br />

der Chemnitzer Innenstadt nimmt die Attraktivität als Shoppingstandort<br />

aber zu. Insofern hat die Einzelhandelsmiete noch Entwicklungspotenzial.<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Chemnitz<br />

Dresden<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

4<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

20 Chemnitz Dresden<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

33<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7 Chemnitz Dresden<br />

6<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Stagnierender Büromarkt<br />

Entwicklungspotenzial im Einzelhandel<br />

Chemnitz Dresden<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


WOHNIMMOBILIEN IN CHEMNITZ<br />

Nachfrage<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Einwohner in Tausend 243 243 243 242<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 0,0 0,1 0,1 0,1<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 12,7 11,5 11,3 11,7<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,6 0,8 1,3 1,3<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 152 149 149 148<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr -0,3 -1,5 -0,5 -0,6<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr -55,8 49,2 12,3 -5,3<br />

Fertigstellungen je 1000 Einw. Anzahl 1,0 1,5 1,7 1,6<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 6,4 / 5,2 6,5 / 5,2 6,7 / 5,3 6,8 / 5,4<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 3,2 / 4,0 1,6 / 0,0 2,3 / 2,3 2,0 / 2,3<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN CHEMNITZ<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 3,6 1,9 1,5 1,1<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 25,7 26,2 26,7 27,2<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 3,7 1,7 2,0 2,1<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 0,7 0,3 1,3 1,1<br />

Bürobestand in Millionen m² 1,7 1,7 1,7 1,7<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 1,0 0,4 0,6 0,5<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 11,7 11,9 11,8 11,8<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 8,5 / 3,9 8,5 / 3,9 8,6 / 5,0 8,6 / 5,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 3,7 / 2,6 0,0 / 0,0 1,2 / 28,2 0,0 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN CHEMNITZ<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.241 1.250 1.267 1.284<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,6 0,8 1,3 1,3<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 12,7 11,5 11,3 11,7<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 3,7 -0,8 1,7 1,3<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,8 0,8 0,8 0,8<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 0,2 0,1 0,0 0,1<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 50 / 6,0 55 / 6,0 112 / 8,0 112 / 8,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 6,4 / 0,0 10,0 / 0,0 103,6 / 33,3 0,0 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

34


Immobilienmarkt Dresden <strong>und</strong> Leipzig<br />

Die beiden mit jeweils mehr als 500.000 Einwohnern etwa gleich großen sächsischen<br />

Metropolen Dresden <strong>und</strong> Leipzig haben sich überdurchschnittlich positiv entwickelt.<br />

So steigt in beiden Städten seit Ende der 1990er Jahre die Einwohnerzahl<br />

wieder spürbar an. Durch den schwächeren Rückgang <strong>und</strong> den dann folgenden<br />

stärkeren Anstieg hat Dresden heute mehr Einwohner als vor r<strong>und</strong> 20 Jahren.<br />

Meistens wird die Landeshauptstadt des Freistaats Sachsen mit Frauenkirche,<br />

Zwinger <strong>und</strong> Semperoper in Verbindung gebracht. Weniger bekannt ist dagegen die<br />

gute wirtschaftliche Entwicklung. So konnte sich Dresden erfolgreich als Unternehmensstandort,<br />

insbesondere im Technologiebereich, entwickeln. Die Arbeitslosenquote<br />

von 9 Prozent ist für deutsche Großstädte ein ordentlicher Wert. Neben der<br />

Funktion als Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen fungiert Dresden auch als<br />

Sitz der Verwaltung des Regierungsbezirks Dresden <strong>und</strong> des Oberlandesgerichts.<br />

Die öffentliche Verwaltung spielt daher eine bedeutende Rolle als lokaler Arbeitgeber.<br />

Fast 40 Prozent der Bevölkerung arbeiten im Bereich der öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />

Dienstleistungen. Zudem sorgen Universität sowie zahlreiche Forschungseinrichtungen<br />

für eine große Zahl von Arbeitsplätzen in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung.<br />

Eine hohe Bedeutung haben Mikroelektronik, Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

<strong>und</strong> Nanotechnologie. Aber auch die Bereiche Automobilbau, Luftfahrt<br />

<strong>und</strong> Pharmazie tragen zur dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung bei.<br />

POSITIVE EINWOHNERENTWICKLUNG IN DRESDEN, ABER AUCH IN<br />

LEIPZIG<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

85 Dresden<br />

Leipzig<br />

80<br />

75<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

35<br />

AUCH BEI DER ARBEITSLOSENQUOTE SCHNEIDET DRESDEN ÜBER-<br />

DURCHSCHNITTLICH GUT AB<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: Feri, eigene Berechnngen, Prognose DZ BANK Research<br />

Leipzig hat sich zwar auch positiv entwickelt, wenngleich Dresden im direkten Vergleich,<br />

etwa bei der Beschäftigungssituation, besser abschneidet. Bekannt ist Leipzig<br />

insbesondere als Messe- <strong>und</strong> Universitätsstadt. Aber auch als Industriestandort<br />

kann Leipzig insbesondere mit der Ansiedlung von Produktionsstätten für BMW,<br />

Porsche <strong>und</strong> Siemens beachtliche Erfolge vorweisen. Ein Pluspunkt für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Stadt ist der internationale Flughafen Leipzig/Halle, in<br />

dessen Umfeld sich ein bedeutender Logistikstandort entwickelt hat. So nutzt DHL<br />

den Flughafen als europäisches Drehkreuz für den Frachtumschlag. Dementsprechend<br />

genießt der weitere Ausbau der Autobahn- <strong>und</strong> Schienenanbindung hohe<br />

Priorität. Die Arbeitslosenquote ist vom Höchststand mit 21 Prozent auf nunmehr<br />

12 Prozent in beachtlichem Umfang zurückgegangen.<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Dresden <strong>und</strong> Leipzig: spürbarer Anstieg<br />

der Einwohnerzahlen<br />

Dresden: Arbeitslosenquote ist auf 9<br />

Prozent gesunken<br />

12 Dresden<br />

Leipzig<br />

10<br />

8<br />

Berlin<br />

Städte ohne Berlin<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Leipzig: Erfolge in der Ansiedlung<br />

von Industrieunternehmen


Dresden: Wohnimmobilien<br />

WOHNEN: DURSCHNITTSMIETE ERSTBEZUG IN EURO JE M² EINWOHNERENTWICKLUNG IN % GGÜ. VORJAHR<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Dresden Leipzig<br />

4<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Das Mietniveau für Wohnraum ist in der sächsischen Landeshauptstadt zugleich relativ<br />

niedrig <strong>und</strong> relativ hoch. Im Vergleich zu den anderen Standorten in diesem Bericht<br />

– ausgenommen Berlin – liegt die Durchschnittsmiete für den Erstbezug mit<br />

7,50 Euro am oberen Ende der Skala. Verglichen mit anderen deutschen Städten in<br />

Größenordnung von 500.000 Einwohnern liegt Dresden dagegen trotz der durchweg<br />

positiven Entwicklung eher im unteren Drittel. Das dürfte damit zusammenhängen,<br />

dass das Einkommensniveau in der <strong>ostdeutsche</strong>n Großstadt noch deutlich unter<br />

dem Durchschnitt vergleichbarer Oberzentren liegt. Der Aufholprozess dürfte sich<br />

aber angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weiter fortsetzen. In Verbindung<br />

mit der hohen Lebensqualität in der attraktiven Stadt <strong>und</strong> dem hohen Freizeitwert<br />

des Umlandes gehen wir von einer anhaltenden guten Wohnungsnachfrage<br />

<strong>und</strong> erst einmal auch weiter anziehenden Mieten – insbesondere in attraktiven<br />

Wohngebieten wie zum Beispiel Hanglagen mit Elbblick – aus. Hinzu kommt, dass<br />

sich das Angebot in den letzen Jahren durch die niedrige Bautätigkeit kaum ausgeweitet<br />

hat. Als dämpfende Faktoren für die zukünftige Entwicklung könnten sich allerdings<br />

angesichts der Miethöhe das relativ niedrige Einkommensniveau <strong>und</strong> die<br />

Ausweitung des Angebots durch anziehende Neubauaktivitäten erweisen.<br />

WOHNIMMOBILIEN IN DRESDEN<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Einwohner in Tausend 518 521 522 524<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 1,5 0,5 0,6 0,8<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 11,3 10,0 9,3 9,7<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr<br />

Angebot<br />

-0,4 1,1 2,0 1,4<br />

Wohnungsbestand in Tausend 286 287 287 287<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr 54,0 8,0 -7,4 -9,5<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

2,0 2,2 2,0 1,8<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 8,5 / 6,5 9,3 / 7,2 9,6 / 7,4 9,8 / 7,5<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 4,9 / 6,6 9,4 / 10,8 3,2 / 2,1 2,1 / 2,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

36<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Dresden<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

-0,5<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Positive Mietentwicklung dürfte sich<br />

weiter fortsetzen


Dresden: Büroimmobilien<br />

MIETE TOP-LAGE IN EURO JE M² LEERSTANDSQUOTE IN %<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Anfang der 1990er Jahre wies Dresden eine für ein Oberzentrum ausgesprochen<br />

hohe Büromiete auf. Seitdem ist das Niveau um mehr als die Hälfte gefallen. 2006<br />

wurde nicht einmal mehr eine zweistellige Spitzenmiete erreicht. Diese Entwicklung<br />

ist neben dem wirtschaftlichen Anpassungsprozess der Nachwendezeit insbesondere<br />

auf die massive Erweiterung der Bürofläche in den 1990er Jahren um r<strong>und</strong><br />

80 Prozent zurückzuführen. Mit knapp unter 11 Euro weist der Dresdner Büromarkt<br />

heute noch einen für ein Oberzentren relativ niedrigen Wert auf. Die zwischenzeitlich<br />

auf über 15 Prozent angewachsene Leerstandsquote ist aufgr<strong>und</strong> der gestiegenen<br />

Büroflächennachfrage <strong>und</strong> der seit der Jahrtausendwende geringen Ausweitung des<br />

Flächenbestandes inzwischen wieder unter 11 Prozent gefallen. Mit 3,8 Millionen<br />

Quadratmetern Fläche entspricht der Dresdner Büromarkt dem vergleichbar großer<br />

Städte. Das Büroflächenangebot wurde in den letzten Jahren kaum erweitert. Große<br />

Zuwächse sind auch im nächsten Jahr nicht zu erwarten. In diesem Jahr sieht es<br />

ähnlich aus. Da aber die Zahl der Bürobeschäftigten kontinuierlich steigt, dürften Büroflächen<br />

weiterhin gefragt sein. Angesichts der konjunkturellen Abschwächung gehen<br />

wir davon aus, dass die Spitzenmiete 2013 um wenig mehr als 1 Prozent zulegen<br />

wird.<br />

BÜROIMMOBILIEN IN DRESDEN<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 3,8 1,8 1,7 1,3<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 27,4 27,8 28,3 28,8<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,6 1,4 1,8 1,7<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,8 2,2 1,1 1,4<br />

Bürobestand in Millionen m² 3,8 3,8 3,8 3,8<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 0,6 -0,1 -0,1 0,2<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 10,9 10,6 10,9 10,7<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 10,5 / 4,4 10,8 / 4,5 11,0 / 4,5 11,1 / 4,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 4,8 2,9 / 2,3 1,9 / 0,0 1,3 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Dresden Leipzig<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

37<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Dresden<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Dramatischer Mietverfall seit den<br />

1990er Jahren durch erhebliche Flächenausweitungen<br />

Weiterhin stabile Büroflächennachfrage


Dresden: Handelsimmobilien<br />

MIETE HANDEL TOP-LAGE IN EURO HANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Die Rahmenbedingungen sind für den Einzelhandel in der attraktiven Stadt insgesamt<br />

gut. Die Kaufkraft ist im gesamtdeutschen Vergleich zwar unterdurchschnittlich,<br />

bezogen auf Ostdeutschland ist das Niveau aber recht hoch. Hinzu kommen die<br />

steigenden Touristenzahlen – derzeit sind es r<strong>und</strong> 10 Millionen Gäste im Jahr. Davon<br />

profitiert vor allem der citynahe Einzelhandel, wodurch die Innenstadt für große<br />

Filialisten interessanter wird. Die erfreuliche Entwicklung Dresdens kommt auch im<br />

steigenden Einzelhandelsumsatz zum Ausdruck, der seit 2001 real um fast 17 Prozent<br />

gestiegenen ist. Der Handelsflächenbestand ist zwar kräftig ausgeweitet worden,<br />

pro Kopf liegt die Handelsfläche aber noch deutlich unter dem Durchschnitt der<br />

betrachteten Oberzentren. Die günstige Entwicklung hat sich entsprechend positiv<br />

auf die Spitzenmiete ausgewirkt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten kam es lediglich<br />

2003 zu einem leichten Rückgang. Seit 2009 ist die Spitzenmiete als Folge<br />

der Flächenausweitung in der City um r<strong>und</strong> 70.000 Quadratmeter – 2009 durch die<br />

Eröffnung der Centrum-Galerie, 2011 durch die Erweiterung der Altmarkt-Galerie –<br />

stabil. Aus diesem Gr<strong>und</strong> erwarten wir auch im nächsten Jahr allenfalls ein leichtes<br />

Plus. Insgesamt wird die Innenstadt durch das zusätzliche Angebot aber attraktiver,<br />

so dass der gr<strong>und</strong>sätzliche positive Trend weiter anhalten dürfte.<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN DRESDEN<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.190 1.204 1.227 1.245<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr -0,4 1,1 2,0 1,4<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 11,3 10,0 9,3 9,7<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,3 0,9 2,1 2,2<br />

Handelsfläche in Millionen m² 1,0 1,0 1,0 1,0<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 5,1 2,9 3,4 3,0<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 105 / 9,0 105 / 9,0 106 / 9,0 107 / 9,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 5,9 0,0 / 0,0 1,0 / 0,0 0,9 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

20<br />

0<br />

Dresden<br />

Städte ohne Berlin<br />

Leipzig<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

38<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Dresden Leipzig<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Einzelhandel profitiert von sinkender<br />

Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> steigenden<br />

Touristenzahlen<br />

Miete dürfte trotz erheblicher Flächenausweitungen<br />

leicht anziehen


Leipzig: Wohnimmobilien<br />

WOHNEN: DURSCHNITTSMIETE ERSTBEZUG IN EURO JE M² EINWOHNERENTWICKLUNG IN % GGÜ. VORJAHR<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Leipzig Dresden<br />

4<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

39<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Leipzig<br />

Dresden<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

-0,5<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

In Leipzig lässt sich – in etwas abgeschwächter Form – eine ähnlich positive Entwicklung<br />

wie in Dresden beobachten. Zum einen erreicht die Einwohnerentwicklung<br />

nicht ganz die Dynamik der Landeshauptstadt, zum anderen ist die wirtschaftliche<br />

Situation mit einer r<strong>und</strong> 3 Prozentpunkte höheren Arbeitslosenquote schwächer.<br />

Auch die Einkommenssituation ist etwas schlechter. Das Mietniveau liegt allerdings<br />

nur geringfügig unter dem Niveau Dresdens mit einer Durchschnittsmiete für den<br />

Erstbezug von 7 Euro je Quadratmeter. Während in attraktiven Lagen durch die gute<br />

Nachfrage die Wohnungsmieten noch weiter anziehen dürften, herrscht in den<br />

Großwohnsiedlungen nach wie vor ein Angebotsüberhang. Insofern ist das Potenzial<br />

für Mietzuwächse in einfachen bis mittleren Lagen äußerst gering. Angesichts der<br />

relativ schwachen Einkommenssituation ist aufgr<strong>und</strong> des erreichten Mietniveaus das<br />

Potenzial für zukünftige Mietsteigerungen insgesamt gesehen aber begrenzt, weil<br />

mit jedem Mietanstieg der Kreis der Leipziger, die die gestiegene Miete aufbringen<br />

können, kleiner wird.<br />

WOHNIMMOBILIEN IN LEIPZIG<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Einwohner in Tausend 518 520 522 524<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 0,5 0,6 0,8 0,6<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 14,0 13,0 12,2 12,6<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr<br />

Angebot<br />

1,2 1,6 1,6 1,1<br />

Wohnungsbestand in Tausend 316 314 314 313<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 0,2 -0,6 -0,1 -0,1<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr -48,8 52,8 -1,9 -1,0<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

1,3 1,9 1,9 1,9<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 8,0 / 6,5 8,5 / 6,9 8,7 / 7,0 8,9 / 7,1<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 6,7 / 8,3 6,3 / 6,2 2,7 / 1,9 2,3 / 1,6<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Positive Mietentwicklung in<br />

attraktiven Lagen


Leipzig: Büroimmobilien<br />

MIETE TOP-LAGE IN % GEGENÜBER VORJAHR LEERSTANDSQUOTE IN %<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

Leipzig Dresden<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

6<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

40<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Leipzig<br />

Dresden<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Die Bürofläche in Leipzig ist mit knapp über 4 Millionen Quadratmetern etwas größer<br />

als die von Dresden. Sie hat sich damit in den letzten zwei Jahrzehnten gut verdoppelt.<br />

Der Löwenanteil der Flächenausweitung erfolgte bis zum Ende der 1990er Jahre,<br />

wodurch die Leerstandsquote 1997 auf 26 Prozent angestiegen ist – der mit Abstand<br />

höchste Wert in dieser Studie. Mit derzeit knapp unter 15 Prozent ist das Niveau<br />

zwar bereits deutlich gefallen, aber auch für <strong>ostdeutsche</strong> Standorte immer<br />

noch überdurchschnittlich hoch. Der Rückgang ist auf den kräftigen Anstieg der Zahl<br />

der Bürobeschäftigten, die in den letzten fünf Jahren um r<strong>und</strong> 12 Prozent zulegen<br />

konnte, zurückzuführen. Trotz des höheren Leerstandniveaus ist die Spitzenmiete<br />

mit r<strong>und</strong> 11 Euro je Quadratmeter geringfügig höher als in Dresden. Wie in Dresden<br />

spielen Flächenausweitungen kaum noch eine Rolle. Bedingt durch die anhaltend<br />

gute Nachfrage nach Büroflächen guter Qualität, hat sich das Angebot in diesem<br />

Marktsegment immer weiter verknappt <strong>und</strong> damit den Mietanstieg hervorgerufen.<br />

Wir erwarten für das nächste Jahr einen leichten Mietzuwachs wie auch einen weiteren<br />

geringfügigen Rückgang des Leerstandes.<br />

BÜROIMMOBILIEN IN LEIPZIG<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 4,1 2,1 1,7 1,2<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 24,5 24,9 25,4 25,9<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 3,9 1,7 1,9 2,2<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,8 2,0 1,1 0,2<br />

Bürobestand in Millionen m² 4,1 4,1 4,1 4,1<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 0,4 0,1 0,2 0,4<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 17,2 15,8 14,8 14,6<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 11,0 / 5,2 11,0 / 5,1 11,1 / 5,1 11,2 / 5,1<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 1,9 / 0,0 0,0 / -1,9 1,1 / 0,0 0,7 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Hohes Leerstandsniveau, dennoch<br />

knappes Angebot bei hochwertigen<br />

Büroflächen


Leipzig: Handelsimmobilien<br />

MIETE HANDEL TOP-LAGE IN EURO HANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN QUADRATMETERN<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Dresden<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Leipzig zählt nach Berlin zusammen mit Dresden zu den attraktivsten Shopping-<br />

Standorten in den <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländern. Mit den architektonisch interessanten<br />

Passagen – insbesondere der historischen Mädlerpassage – hat das Einkaufen<br />

in Leipzig einen besonderen Reiz. Mit der Petersstraße verfügt die Stadt über die<br />

wichtigste Einkaufsmeile Ostdeutschlands. Mit dem für Ende 2013 vorgesehenen<br />

Abschluss des Projektes „City-Tunnel“ wird der Anschluss des Leipziger Umlandes<br />

durch die S-Bahn erheblich verbessert, wovon die K<strong>und</strong>enfrequenz erheblich profitieren<br />

dürfte <strong>und</strong> somit die Attraktivität der Innenstadt für den Einzelhandel steigt.<br />

Auffällig ist die weit unterdurchschnittliche Pro-Kopf-Verkaufsfläche im Einzelhandel<br />

mit nur r<strong>und</strong> 1,3 Quadratmetern – der mit Abstand niedrigste Wert im Rahmen dieser<br />

Studie. Dresden weist hingegen fast 2 Quadratmeter aus. Insofern dürfte der<br />

Leipziger Einzelhandel auch die gerade erst im September erfolgte Eröffnung des<br />

Einkaufszentrums „Höfe am Brühl“ gut verkraften. In den vergangen Jahren hat sich<br />

das Mietniveau im Handel etwa im Trend deutscher Oberzentren – sowohl hinsichtlich<br />

des Mietanstieges als auch der Spitzenmiete von knapp über 120 Euro je Quadratmeter<br />

– bewegt. Damit ist Leipzig zugleich – von Berlin abgesehen – der teuerste<br />

Einzelhandelsstandort im Rahmen dieser Studie. Angesichts des noch vorhandenen<br />

Potenzials gehen wir von einem anhaltenden Interesse der Filialisten an der<br />

Leipziger Innenstadt aus, wodurch das Mietniveau weiter anziehen dürfte.<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN LEIPZIG<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.136 1.155 1.173 1.186<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 1,2 1,6 1,6 1,1<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 14,0 13,0 12,2 12,6<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 5,5 1,9 3,3 2,2<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,6 0,6 0,7 0,7<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 6,2 2,9 5,4 2,4<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 115,0 / 9,5 120,0 / 8,5 122,0 / 8,5 124,0 / 8,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / -5,0 4,3 / -10,5 1,7 / 0,0 1,6 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

41<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Leipzig Dresden<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Leipzigs Potenzial als Shopping-<br />

Standort nimmt noch zu<br />

Spitzenmiete dürfte dadurch weiter<br />

anziehen


ERFURT<br />

B<strong>und</strong>esland Thüringen<br />

Thüringen ist zwar flächenmäßig das kleinste <strong>ostdeutsche</strong> Flächenland, erreicht<br />

aber durch seine 2,2 Millionen Einwohner eine unter den Neuen B<strong>und</strong>esländern vergleichsweise<br />

hohe Bevölkerungsdichte. Der Bevölkerungsrückgang nach der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands ist mit 13 Prozent vergleichbar kräftig wie in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ausgefallen, jedoch nicht ganz so hoch wie in Sachsen-Anhalt.<br />

Neben der Landeshauptstadt Erfurt – r<strong>und</strong> 206.000 Einwohner – ist in Thüringen mit<br />

Jena – r<strong>und</strong> 105.000Einwohner – noch eine weitere Großstadt vorhanden. Bei den<br />

wirtschaftlichen Eckdaten kann Thüringen mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland<br />

von 8,3 Prozent glänzen. Damit ist die Arbeitslosenquote etwa so hoch<br />

wie in Nordrhein-Westfalen. Das BIP pro Kopf – 2011 waren es etwa 21.600 Euro –<br />

ist dagegen nur leicht höher als beim Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern. Auch<br />

das Lohnniveau ist vergleichsweise niedrig. Bedeutende Branchen der thüringischen<br />

Wirtschaft sind Elektrotechnik, optische Industrie <strong>und</strong> der Fahrzeugbau. Zu den<br />

größten industriellen Arbeitgebern zählen Bosch, Zeiss <strong>und</strong> Opel.<br />

THÜRINGEN: EINWOHNERENTWICKLUNG BIS 2060 ARBEITSLOSENQUOTE (BA) IN %<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Thüringen<br />

NBL+Berlin<br />

Deutschland<br />

50<br />

2010 2030<br />

40<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZBANK Research<br />

THÜRINGEN: BRUTTOINLANDSPRODUKT GGÜ. VORJAHR IN % BRUTTOINLANDSPRODUKT PRO KOPF IN PREISEN VON 2000<br />

J/J in %<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Thüringen<br />

NBL<br />

Deutschland<br />

98 00 02 04 06 08 10 12e<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer<br />

42<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

BIP pro Kopf in Tsd. Euro<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Thüringen ist das kleinste Flächenland<br />

in Ostdeutschland<br />

6<br />

4<br />

Thüringen NBL Deutschland<br />

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012e<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

Thüringen NBL Deutschland<br />

14<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11


Immobilienmarkt Erfurt<br />

Die Landeshauptstadt von Thüringen ist mit etwas mehr als 200.000 Einwohnern die<br />

mit Abstand größte Stadt des Freistaates. Der Bevölkerungsrückgang in den ersten<br />

Jahren nach der Wiedervereinigung verlief vergleichsweise moderat. Seit etwa zehn<br />

Jahren zieht die Bevölkerungszahl wieder an.<br />

Die Wirtschaftsstruktur des vor der „Wende“ bedeutenden Industriestandortes hat<br />

sich gr<strong>und</strong>legend gewandelt. Heute fungiert die Stadt vor allem als Verwaltungs- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungszentrum, wenngleich in der Stadt auch noch industrielle Fertigungsstandorte<br />

wie etwa Schuler Pressen ansässig sind. Durch die verkehrsgünstige Lage<br />

– die Stadt verfügt zudem über einen Regionalflughafen – hat sich auch der Logistikbereich<br />

in der Stadt etabliert. Die Schienenanbindung verbessert sich 2017<br />

noch, wenn das Teilstück Nürnberg-Erfurt der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen<br />

Berlin <strong>und</strong> München fertig gestellt wird. Die Arbeitslosigkeit Erfurts hat sich im<br />

Vergleich zu den übrigen Standorten der Studie sehr günstig entwickelt, zumal der<br />

Arbeitsmarkt durch die relativ schwache Abwanderung kaum entlastet wurde. Lediglich<br />

Dresden weist ein noch etwas niedrigeres Niveau hinsichtlich der Arbeitslosenquote<br />

auf. Allerdings ist in Erfurt der Rückgang durch das höhere Ausgangsniveau<br />

stärker ausgefallen.<br />

Die Universität Erfurt ist mit ihrem Gründungsjahr 1392 zwar eine der ältesten in<br />

Deutschland, zählt aber mit etwa 5.000 Studierenden eher zu den kleineren Hochschulen<br />

in Deutschland. Zusammen mit der Fachhochschule hat die Stadt insgesamt<br />

etwa 10.000 Studierende.<br />

ÜBERDURCHSCHNITTLICH GUTE EINWOHNERENTWICKLUNG RELATIV NIEDRIGE ARBEITSLOSENQUOTE<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

85<br />

Erfurt<br />

80<br />

75<br />

Chemnitz<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Die steigende Einwohnerzahl <strong>und</strong> die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt sorgen<br />

für ein überdurchschnittlich hohes Mietniveau <strong>und</strong> einen stärkeren Mietanstieg.<br />

Knapp sind vor allem Wohnungen für Singlehaushalte <strong>und</strong> mit seniorengerechtem<br />

Ausbau. Gefragt ist vor allem die Innenstadt, zu der die Altstadt <strong>und</strong> die<br />

Löbervorstadt zählen. Die Neubaufertigstellungen reichen hier nicht, um die Nachfrage<br />

zu decken. Gering ist dagegen die Nachfrage für den überwiegenden Teil leer<br />

stehender Wohnungen, die r<strong>und</strong> 11 Prozent des Bestandes ausmachen. Diese sind<br />

entweder zu groß oder nicht saniert. Insgesamt ist die Bausubstanz überaltert. R<strong>und</strong><br />

43<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Größte Stadt in Thüringen<br />

Wandel vom Industriestandort zum<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Dienstleistungszentrum<br />

Uni <strong>und</strong> FH mit zusammen r<strong>und</strong><br />

10.000 Studierenden<br />

12 Erfurt<br />

Chemnitz<br />

10<br />

8<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Wohnen: Mieten liegen in Erfurt<br />

deutlich über dem Durchschnitt


die Hälfte der Wohnungen wurde vor 1970 gebaut. Für attraktive Wohnungen dürften<br />

die Mieten aber weiter anziehen.<br />

WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Erfurt Chemnitz<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

4<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

In Erfurt wurde der Büroflächenbestand deutlich stärker ausgeweitet als an den anderen<br />

Standorten in diesem Bericht. Dadurch erklärt sich das mit 20 Prozent höchste<br />

Leerstandsniveau. Allerdings verfügt Erfurt mit seinem r<strong>und</strong>1 Million Quadratmeter<br />

großen Büromarkt verglichen mit dem Durchschnitt der Standorte je Bürobeschäftigten<br />

nur über etwas mehr als die Hälfte der Bürofläche. Trotz des sehr hohen<br />

Leerstandes liegt die Spitzenmiete mit knapp unter 10 Euro je Quadratmeter nur<br />

leicht unter dem Mittelwert der Standorte. Insgesamt gesehen ist der Raum für weitere<br />

Mietanstiege erst einmal sehr begrenzt.<br />

Erfurt zählt zu den führenden Shopping-Standorten in Ostdeutschland. Die Messestadt<br />

profitiert von ihrer Rolle als Oberzentrum – die Nachbarstädte Gotha <strong>und</strong> Weimar<br />

sind deutlich kleiner – <strong>und</strong> der schönen Altstadt, deren Wahrzeichen der Dom<br />

mit der benachbarten Severikirche bildet. Die Attraktivität für den Handel kommt in<br />

der Spitzenmiete von 85 Euro je Quadratmeter deutlich zum Ausdruck. Nur die beiden<br />

erheblich größeren Städte Dresden <strong>und</strong> Leipzig weisen ein höheres Niveau auf.<br />

Wir gehen davon aus, dass die Miete allmählich Kurs auf die 90 Euro-Marke nimmt.<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

20 Erfurt Chemnitz<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

44<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

7 Erfurt Chemnitz<br />

6<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Büro: Mit 20 Prozent sehr hohe<br />

Leerstandsrate<br />

Handel: Erfurt zählt zu den führenden<br />

Standorten in Ostdeutschland<br />

Erfurt Chemnitz<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


WOHNIMMOBILIEN IN ERFURT<br />

Nachfrage<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Einwohner in Tausend 204 204 204 204<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 0,8 0,1 0,2 0,3<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 10,5 10,2 10,0 10,4<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,4 1,9 2,5 1,3<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 111 111 111 111<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 0,3 0,0 0,0 0,0<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr 20,8 22,1 -3,3 -0,9<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl 1,8 2,2 2,1 2,1<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 8,0 / 6,6 8,7 / 7,2 12,4 / 9,3 12,7 / 9,6<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 9,6 / 6,5 8,7 / 9,1 42,5 / 29,2 2,4 / 3,2<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN ERFURT<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,8 1,7 1,5 1,1<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 28,4 28,9 29,5 30,0<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,2 1,7 1,9 1,9<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,9 1,0 0,7 0,9<br />

Bürobestand in Millionen m² 1,0 1,0 1,0 1,0<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 1,0 0,6 0,7 0,7<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 20,4 20,2 20,1 19,9<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 9,8 / 5,0 9,8 / 5,0 9,9 / 5,2 10,0 / 5,2<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 3,2 / 0,0 0,0 / 0,0 1,0 / 4,0 1,0 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN ERFURT<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.153 1.176 1.205 1.220<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,4 1,9 2,5 1,3<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 10,5 10,2 10,0 10,4<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,5 1,0 2,8 1,9<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,6 0,6 0,6 0,6<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 1,7 1,0 1,1 1,0<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 80,0 / 7,5 85,0 / 7,5 87,0 / 10,0 88,0 / 10,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / -6,3 6,3 / 0,0 2,4 / 33,3 1,1 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

45


HALLE (SAALE) UND MAGDEBURG<br />

B<strong>und</strong>esland Sachsen-Anhalt<br />

Mit r<strong>und</strong> 110 Einwohnern je Quadratkilometer zählt Sachen-Anhalt mit zu den am<br />

dünnsten besiedelten B<strong>und</strong>esländern. Außerdem ist die Einwohnerzahl mit gut<br />

17 Prozent in den vergangenen 20 Jahren spürbar stärker als in den anderen <strong>ostdeutsche</strong>n<br />

Ländern zurückgegangen. Derzeit hat Sachsen-Anhalt noch 2,3 Millionen<br />

Einwohner. Das BIP pro Kopf weist einen durchschnittlichen Wert auf. Stärker<br />

kommt die wirtschaftliche Schwäche des B<strong>und</strong>eslandes in der Arbeitslosenquote<br />

von aktuell 11,3 Prozent zum Ausdruck – der höchste Wert unter den deutschen<br />

B<strong>und</strong>esländern. Damit ist die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt dreimal so hoch<br />

wie in Bayern, dem B<strong>und</strong>esland mit dem besten Wert. Die von Chemie, Bergbau<br />

<strong>und</strong> Maschinenbau in großen Kombinaten geprägte Wirtschaft unterlag einem<br />

enormen Strukturwandel. Dabei spielt das „Chemiedreieck“ als Standort der chemischen<br />

Industrie <strong>und</strong> der Erdölverarbeitung – immer noch eine bedeutende Rolle.<br />

Durch die gute verkehrstechnische Anbindung an das Autobahnnetz <strong>und</strong> den auf<br />

Luftfracht ausgerichteten Flughafen Leipzig/Halle hat die Logistik ebenfalls eine relativ<br />

hohe Bedeutung. Aber auch trotz der Erfolge in der Ansiedlung von Unternehmen<br />

in den Bereichen Automobilzulieferung, Biotechnologie oder erneuerbaren Energien<br />

bleibt die Strukturschwäche des B<strong>und</strong>eslandes bestehen.<br />

SACHSEN-ANHALT: EINWOHNERENTWICKLUNG BIS 2060 ARBEITSLOSENQUOTE (BA) IN PROZENT<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Sachs.-Anh.<br />

NBL+Berlin<br />

Deutschland<br />

50<br />

2010 2030<br />

40<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZBANK<br />

SACHSEN-ANHALT: BRUTTOINLANDSPRODUKT GGÜ. VORJAHR IN % BRUTTOINLANDSPRODUKT PRO KOPF IN PREISEN VON 2000<br />

J/J in %<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

Sachsen-Anhalt<br />

NBL<br />

Deutschland<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

98 00 02 04 06 08 10 12e<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer<br />

46<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

BIP pro Kopf in Tsd. Euro<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

Überdurchschnittlich ausgeprägter<br />

Bevölkerungsrückgang<br />

8<br />

6 Sachsen- NBL Deutschland<br />

4<br />

Anhalt<br />

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012e<br />

Sachsen-Anhalt NBL Deutschland<br />

14<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11


Immobilienmarkt Halle (Saale)<br />

Halle bildet zusammen mit dem benachbarten – aber viel größeren <strong>und</strong> schon in<br />

Sachsen gelegenen – Leipzig einen gemeinsamen Ballungsraum. Profitieren konnte<br />

Halle von dieser Nachbarschaft in der Vergangenheit aber kaum. Das macht schon<br />

die Bevölkerungsentwicklung deutlich. Während die Einwohnerzahl Leipzigs seit<br />

dem Ende der 1990er Jahre bereits wieder ansteigt, ist sie in Halle immer weiter gefallen<br />

<strong>und</strong> hat sich erst jüngst stabilisiert. Damit ist der Einwohnertrend auch deutlich<br />

negativer als in Magdeburg; der zweiten Großstadt Sachsen-Anhalts, die heute mit<br />

ebenfalls knapp über 230.000 Einwohnern fast gleich groß ist.<br />

Der Strukturwandel nach der „Wende“ hat die von der chemischen Industrie dominierte<br />

Wirtschaft erheblich getroffen. So ist die Beschäftigtenzahl der früheren Großbetriebe<br />

Leuna <strong>und</strong> Buna im „Chemiedreieck“, zum dem auch Halle zählt, von zuvor<br />

50.000 um r<strong>und</strong> drei Viertel zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote stieg durch den<br />

wirtschaftlichen Umbruch auf 20 Prozent. Heute ist Halle ein mittelständisch geprägter<br />

Dienstleistungsstandort, der einen breiten Branchenmix aufweist <strong>und</strong> dabei von<br />

der Innovationskraft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, zweier weiterer<br />

Hochschulen <strong>und</strong> anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen – unter anderem<br />

Max-Planck-, Leibnitz- <strong>und</strong> Fraunhofer-Institut – profitiert. Durch den Weinberg<br />

Campus verfügt Halle über den zweitgrößten Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologiepark<br />

in den Neuen B<strong>und</strong>esländern. Außerdem ist in Halle mit dem Hörfunkzentrum<br />

des MDR neben anderen Einrichtungen ein wichtiger Medienstandort entstanden.<br />

Die Arbeitslosenquote ist mit r<strong>und</strong> 12 Prozent noch leicht über dem Durchschnitt.<br />

WEIT ÜBERDURCHSCHNITTLICHER EINWOHNERVERLUST ARBEITSLOSENQUOTE IN DEN 1990ER JAHREN VON ÜBER 20 %<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

85<br />

Halle<br />

80<br />

75<br />

Leipzig<br />

Magdeburg<br />

Städte ohne Berlin<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Angesichts der Einwohnerentwicklung fällt das Mietniveau mit einer durchschnittlichen<br />

Erstbezugsmiete von unter 6 Euro je Quadratmeter ausgesprochen niedrig<br />

aus. Lediglich Chemnitz <strong>und</strong> Magdeburg liegen noch leicht darunter. Die Spitzenmiete<br />

ist mit knapp über 7 Euro je Quadratmeter ebenfalls sehr niedrig. Außerdem<br />

stehen trotz umfangreichem Rückbau noch in hohem Maß Wohnungen leer. Doch<br />

durch die stabilisierte Einwohnerentwicklung, die hohe Studierendenzahl <strong>und</strong> die<br />

Fortschritte am Arbeitsmarkt zieht die Wohnungsnachfrage <strong>und</strong> damit das Mietniveau<br />

an. Gefragt sind vor allem kleinere, attraktive <strong>und</strong> seniorengerechte Wohnungen,<br />

bei denen angesichts des überschaubaren Angebots die Mieten weiter anziehen<br />

dürften.<br />

47<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Vom gemeinsamen Ballungsraum<br />

mit dem benachbarten Leipzig kann<br />

Halle nicht profitieren – <strong>und</strong> verliert<br />

ein Viertel seiner Einwohner<br />

Halle ist Teil des „Chemiedreiecks“<br />

Die Innovationskraft der ansässigen<br />

Hochschulen <strong>und</strong> Forschungsinstitute<br />

hat zur Stabilisierung der Wirtschaft<br />

beigetragen<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Halle<br />

Leipzig<br />

Magdeburg<br />

Städte ohne Berlin<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Wohnen: Mieten ziehen von einem<br />

sehr niedrigen Niveau aus wieder an


WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Halle<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

4<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

Der Markt für Büroimmobilien hat den Strukturwandel mit einer Leerstandsrate von<br />

unter 10 Prozent – gut 3 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Standorte – vergleichsweise<br />

gut überstanden. Unterdurchschnittlich ist allerdings auch das Mietniveau<br />

mit einer Spitzenmiete von weniger als 9 Euro. Die Zahl der Bürobeschäftigten<br />

hat in den vergangen fünf Jahren um r<strong>und</strong> 4 Prozent zugelegt, die Büroflächen wurden<br />

im gleichen Zeitraum um etwa 2 Prozent ausgeweitet. Durch die Flächennachfrage<br />

aus dem Forschungsbereich <strong>und</strong> der sich erholenden Wirtschaft gehen wir von<br />

einer langsam steigenden Spitzenmiete aus.<br />

Als Oberzentrum in Kombination mit einer sehr attraktiven Altstadt, die von vielen<br />

aufwendig sanierten Gebäuden verschiedener Epochen geprägt ist, sind die Voraussetzungen<br />

für den Einzelhandel gut. Für erhebliche Konkurrenz sorgt allerdings<br />

das nicht einmal 40 Kilometer entfernte Leipzig, wodurch die Zentralitätskennziffer<br />

mit knapp über 100 einen für ein Oberzentrum eher niedrigen Wert aufweist. Das<br />

dürfte der Gr<strong>und</strong> dafür sein, dass die Spitzenmiete mit <strong>und</strong> 70 Euro je Quadratmeter<br />

kein überdurchschnittliches Niveau aufweist. Angesichts der insgesamt stabilen<br />

Marktlage <strong>und</strong> des relativ kräftigen Mietanstiegs in der Vergangenheit ist im nächsten<br />

Jahr kaum mehr als ein leichter Anstieg zu erwarten.<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

20<br />

Halle Leipzig<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

48<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Halle<br />

Städte ohne Berlin<br />

Leipzig<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Büro: Niedrige Mieten bei relativ geringem<br />

Leerstandsniveau<br />

Handel: Starke Konkurrenz durch<br />

Leipzig<br />

Halle Leipzig<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


WOHNIMMOBILIEN IN HALLE<br />

Nachfrage<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Einwohner in Tausend 232 232 232 232<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 0,1 0,0 0,2 0,1<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,4 12,1 12,2 12,6<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,4 0,7 2,0 1,7<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 145 139 138 137<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr -0,2 -4,2 -0,6 -0,8<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr -46,6 173,4 45,5 -4,5<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl 0,4 1,1 1,6 1,5<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 7,1 / 5,7 7,3 / 5,9 7,5 / 6,0 7,6 / 6,1<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 0,0 / 1,8 2,8 / 3,5 2,1 / 1,7 2,0 / 1,7<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN HALLE<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,5 1,7 1,5 1,0<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 21,2 21,6 22,1 22,5<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,5 2,0 2,1 1,9<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 0,1 0,5 0,7 1,0<br />

Bürobestand in Millionen m² 1,5 1,5 1,5 1,5<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr -0,1 -0,1 0,0 0,0<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 9,6 9,5 9,4 9,1<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 8,3 / 4,3 8,4 / 4,3 12,6 / 7,5 8,6 / 7,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 1,2 / 0,0 1,2 / 0,0 50,0 / 74,4 1,2 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN HALLE<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.138 1.147 1.170 1.190<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,4 0,7 2,0 1,7<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,4 12,1 12,2 12,6<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 0,5 -0,3 1,4 1,9<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,6 0,6 0,6 0,6<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 0,0 0,9 0,3 0,5<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 68 / 8,0 70 / 8,0 71 / 11,5 72 / 11,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 4,6 / 0,0 2,9 / 0,0 1,4 / 43,8 1,4 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

49


Immobilienmarkt Magdeburg<br />

Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt ist mit knapp über 230.000 Einwohnern<br />

genauso groß wie Halle, der zweiten Großstadt des B<strong>und</strong>eslandes. Deutlich günstiger<br />

– wenngleich immer noch unterdurchschnittlich – hat sich aber die Bevölkerung<br />

seit der Wiedervereinigung entwickelt. Dabei dürfte sich sowohl der Status Landeshauptstadt<br />

als auch die günstige Lage zwischen Berlin <strong>und</strong> Hannover positiv ausgewirkt<br />

haben. Außerdem profitiert die Stadtentwicklung von den ansässigen Hochschulen<br />

Otto-von-Guericke-Universität <strong>und</strong> der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie<br />

einer Vielzahl von Forschungsinstituten. Forschungsschwerpunkte in Magdeburg<br />

liegen – der berühmte Namensgeber der Universität lässt es erahnen – vor allem<br />

in den technischen Fakultäten <strong>und</strong> den Naturwissenschaften. Magdeburg ist einer<br />

der ältesten deutschen Industriestandorte. Insbesondere Unternehmen aus der<br />

Schwerindustrie sind hier ansässig. Mit der Unterstützung der Innovationskraft des<br />

bedeutenden Wissenschaftsstandorts konnte sich der Anlagen- <strong>und</strong> Maschinenbau<br />

erfolgreich weiterentwickeln, so dass Magdeburg ein bedeutender Industriestandort<br />

geblieben ist. Daneben haben Umwelttechnologie, Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft <strong>und</strong><br />

– bedingt durch die verkehrsgünstige Lage an den Autobahnen A2 <strong>und</strong> A14 <strong>und</strong><br />

dem Wasserstraßenkreuz aus Elbe <strong>und</strong> Mittellandkanal – Logistik eine hohe Bedeutung<br />

für die Stadt. Die Arbeitslosenquote liegt heute mit 12 Prozent leicht über dem<br />

Durchschnitt der Standorte.<br />

EINWOHNERZAHL ZIEHT WIEDER LEICHT AN DURCHSCHNITTLICHE ARBEITSLOSENQUOTE<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

85<br />

Magdeburg<br />

80<br />

75<br />

Halle<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Der kräftige Bevölkerungsrückgang, der etwa vor zehn Jahren endete, hat in Magdeburg<br />

für ein ausgesprochen niedriges Mietniveau gesorgt. Mit einer Durchschnittsmiete<br />

für den Wohnungserstbezug von nicht einmal 5,50 Euro je Quadratmeter<br />

weist die Stadt zusammen mit dem etwa gleichauf liegenden Chemnitz die niedrigste<br />

Miete im Rahmen dieses Berichtes auf. Trotz umfangreicher Rückbaumaßnahmen<br />

steht ein erheblicher Teil des Wohnungsbestandes – 2010 waren es r<strong>und</strong><br />

18 Prozent – leer. Allerdings zeichnet sich allmählich vor dem Hintergr<strong>und</strong> der wieder<br />

leicht steigenden Einwohnerzahl, der sich stabilisierenden Wirtschaft <strong>und</strong> der<br />

deutlich gesunkenen Arbeitslosigkeit eine Trendwende ab. Zwar konnten einfache<br />

<strong>und</strong> mittlere Lagen davon bisher nur wenig profitieren, aber in guten Wohnlagen ziehen<br />

die Mieten seit einiger Zeit wieder an. Wir gehen angesichts der sich verbessernden<br />

Rahmenbedingungen davon aus, dass sich der anziehende Miettrend für<br />

attraktive Wohnungen weiter fortsetzt.<br />

50<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Verkehrsgünstige Lage zwischen<br />

Berlin <strong>und</strong> Hannover<br />

Magdeburg ist einer der ältestend<br />

deutschen Industriestandorte<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Magdeburg<br />

Halle<br />

Leipzig<br />

Städte ohne Berlin<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Wohnen: Allmähliche Trendwende


WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Magdeburg<br />

Halle<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

4<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

Die Faktoren Landeshauptstadt, großer Wissenschaftsstandort <strong>und</strong> die positive wirtschaftliche<br />

Entwicklung sind zusammengenommen günstige Rahmenbedingungen<br />

für den mit r<strong>und</strong> 1,4 Millionen Quadratmetern Fläche sechstgrößten Büromarkt in<br />

Ostdeutschland. Das zeigt sich auch in der Spitzenmiete, die mit fast 11 Euro je<br />

Quadratmeter einen überdurchschnittlichen Wert unter den hier untersuchten Standorten<br />

aufweist. Allerdings ist die Leerstandsquote mit knapp unter 20 Prozent<br />

enorm hoch. Mit den leicht steigenden Bürobeschäftigtenzahlen könnte sich der<br />

leicht steigende Miettrend bei attraktiven Büroflächen noch fortsetzen.<br />

Durch den kriegsbedingten Wiederaufbau ist in Magdeburg kein besonders attraktives<br />

Stadtzentrum entstanden. Dennoch verfügt der Einzelhandel über eine relativ<br />

gute Ausgangslage, weil Magdeburg als Oberzentrum – die nächstumliegenden<br />

Großstädte Braunschweig <strong>und</strong> Halle sind jeweils r<strong>und</strong> 90 Kilometer entfernt – keine<br />

nennenswerte Konkurrenz hat. Daran gemessen ist das Mietniveau mit einer Spitzenmiete<br />

von 50 Euro je Quadratmeter aber niedrig. Neben der geringen Attraktivität<br />

der Innenstadt dürften dafür die hohe Einzelhandelsfläche pro Kopf <strong>und</strong> die beiden<br />

peripheren Einkaufszentren Bördepark <strong>und</strong> Flora-Park verantwortlich sein. Positive<br />

Impulse könnte die für 2013 geplante Fertigstellung des Projektes Katharinenturm<br />

– dem ehemaligen „Haus der Lehrer“ – für die 1A-Lage „Breiter Weg“ bedeuten.<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

20 Magdeburg Halle<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

51<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

7<br />

Magdeburg Halle<br />

6<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Büro: Überdurchschnittliches Mietniveau<br />

bei sehr hohem Leerstand<br />

Handel: Relativ niedriges Mietniveau<br />

Magdeburg<br />

Halle<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


WOHNIMMOBILIEN IN MAGDEBURG<br />

Nachfrage<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Einwohner in Tausend 230 232 233 234<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 0,5 0,0 0,4 0,5<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 12,5 11,6 12,1 12,5<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,9 0,9 1,4 0,8<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 141 141 141 141<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr -0,4 0,5 -0,1 -0,1<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr -72,0 136,2 -3,6 2,5<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl 1,0 2,4 2,3 2,3<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 6,7 / 5,1 7,0 / 5,3 7,2 / 9,3 12,3 / 9,5<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 1,5 / 0,0 4,5 / 3,9 2,9 / 74,5 2,8 / 2,7<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN MAGDEBURG<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,9 1,7 1,6 1,2<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 25,3 25,6 25,9 26,3<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,6 1,2 1,5 1,2<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr -1,5 0,7 0,9 0,9<br />

Bürobestand in Millionen m² 1,4 1,4 1,4 1,4<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr -0,5 -0,3 -0,2 -0,2<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 19,3 19,3 19,2 19,0<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 10,6 / 4,0 10,6 / 4,0 10,7 / 7,3 10,8 / 7,3<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 0,0 / 0,0 1,3 / 82,5 0,9 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN MAGDEBURG<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.163 1.174 1.191 1.200<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,9 0,9 1,4 0,8<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 12,5 11,6 12,1 12,5<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 3,6 0,0 1,9 1,0<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,6 0,6 0,6 0,7<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 3,0 2,4 1,8 0,7<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 50 / 9,0 50 / 9,0 50 / 10,0 51 / 10,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 0,0 / 0,0 0,4 / 11,1 1,2 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

52


ROSTOCK UND SCHWERIN<br />

B<strong>und</strong>esland Mecklenburg-Vorpommern<br />

Das nördlichste der Neuen B<strong>und</strong>esländer ist flächenmäßig das zweitgrößte, weist<br />

aber mit 1,6 Millionen Einwohnern die geringste Bevölkerungszahl auf. Die einzige<br />

Großstadt ist Rostock mit knapp über 200.000 Einwohnern. In Schwerin – der Landeshauptstadt<br />

– ist die Einwohnerzahl von r<strong>und</strong> 130.000 Einwohnern zur „Wende“<br />

auf inzwischen 95.000, also knapp unterhalb der Großstadtmarke, abgesunken. Die<br />

geringe Bevölkerungsdichte korrespondiert mit der Strukturschwäche des B<strong>und</strong>eslandes,<br />

die letztlich auch für den erheblichen Bevölkerungsrückgang verantwortlich<br />

ist. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf weist ebenso wie die Löhne <strong>und</strong> Gehälter das<br />

geringste Niveau in Deutschland auf. Die Arbeitslosenquote ist mit 11 Prozent für ein<br />

Flächenland hoch. Das verarbeitende Gewerbe trägt lediglich 10 Prozent zur Wirtschaftsleistung<br />

bei. Zudem ist der Schiffbau als bedeutendster Industriesektor mit<br />

derzeit noch r<strong>und</strong> 17.000 Beschäftigten schwer angeschlagen. Erst im August haben<br />

die P+S Werften mit zusammen 2.000 Mitarbeitern in Wolgast <strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> Insolvenz<br />

angemeldet. Sehr erfolgreich ist dagegen der Tourismusbereich mit r<strong>und</strong><br />

130.000 Beschäftigten, der die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe durch ein<br />

niedriges Lohnniveau allerdings nur teilweise ausgleichen kann. Zukunftspotenzial<br />

hat die Erzeugung regenerativer Energie im windreichen Norden.<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN: EINWOHNERENTWICKLUNG BIS 2060 ARBEITSLOSENQUOTE (BA) IN %<br />

Bevölkerung 1991 = 100<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Meckl.-Vorp.<br />

NBL+Berlin<br />

Deutschland<br />

50<br />

2010 2030<br />

40<br />

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

Quelle: Destatis, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZBANK Research<br />

MECKLENB.-VORP.: BRUTTOINLANDSPRODUKT GGÜ. VORJAHR IN % BRUTTOINLANDSPRODUKT PRO KOPF IN PREISEN VON 2000<br />

J/J in %<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Mecklenb.-Vorp.<br />

NBL<br />

Deutschland<br />

98 00 02 04 06 08 10 12e<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen NBL = Neue B<strong>und</strong>esländer<br />

53<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

BIP pro Kopf in Tsd. Euro<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

Tourismus hat eine hohe Bedeutung<br />

Zukunftspotenzial durch regenerative<br />

Energie<br />

8<br />

6 Mecklenb.- NBL Deutschland<br />

4<br />

Vorp.<br />

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012e<br />

Mecklenb.-Vorp. NBL Deutschland<br />

14<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11


Immobilienmarkt Rostock<br />

Rostock ist mit etwas mehr als 200.000 Einwohnern die mit weitem Abstand größte<br />

Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Hansestadt ist zwar das wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

kulturelle Zentrum des dünn besiedelten B<strong>und</strong>eslandes, nicht aber dessen Landeshauptstadt<br />

– diese Funktion nimmt das nicht einmal halb so große Schwerin ein. Die<br />

Bevölkerung ist im Zuge der Abwanderungswelle nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

von r<strong>und</strong> 250.000 Einwohnern ausgehend um r<strong>und</strong> ein Fünftel zurückgegangen.<br />

Vor etwa zehn Jahren ist diese Entwicklung zum Halten gekommen. Seit einigen<br />

Jahren zieht die Einwohnerzahl sogar wieder an. Die Wirtschaft Rostocks ist<br />

stark durch den bedeutenden Ostseehafen geprägt. Während der Schiffbau kaum<br />

noch eine Rolle als Wirtschaftsfaktor spielt, haben Reedereien <strong>und</strong> Kreuzfahrten<br />

heute eine große Bedeutung. So ist etwa der erfolgreiche Anbieter von Kreuzfahrten<br />

Aida Cruises in Rostock beheimatet. Der Tourismus spielt – wie überhaupt in Mecklenburg-Vorpommern<br />

– eine große Rolle. Bedeutsam sind aber auch Logistik, erneuerbare<br />

Energien <strong>und</strong> „Life Science“. Außerdem verfügt Rostock über eine bereits<br />

1419 gegründete Universität mit r<strong>und</strong> 15.000 Studierenden. Daneben sind noch die<br />

Hochschule für Musik <strong>und</strong> Theater <strong>und</strong> verschiedene Forschungsinstitute in Rostock<br />

ansässig. Die Arbeitslosenquote weist mit nicht ganz 13 Prozent den höchsten Wert<br />

unter den hier behandelten Standorten auf.<br />

EINWOHNERZAHL ZIEHT WIEDER LEICHT AN ÜBERDURCHSCHNITTLICH HOHE ARBEITSLOSENQUOTE<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Rostock<br />

Schw erin<br />

Magdeburg<br />

Städte ohne Berlin<br />

75<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: BA, eigene Berechnunge, Prognose DZ BANK Research<br />

Eine schöne Altstadt haben viele Städte in Deutschland. Rostock ist als Großstadt<br />

direkt am Meer mit dem Ostseestrand vor der Haustür besonders attraktiv. Das dürfte<br />

auch ein gewichtiger Gr<strong>und</strong> dafür sein, dass trotz kräftigem Bevölkerungsrückgang<br />

<strong>und</strong> hoher Arbeitslosigkeit von gut 20 Prozent in der Spitze die Rostocker<br />

Wohnungsmieten immer schon ein relativ hohes Niveau aufgewiesen haben. Im Zuge<br />

der seit einigen Jahren steigenden Einwohnerzahl <strong>und</strong> der rückläufigen Arbeitslosigkeit<br />

hat das Niveau weiter zugelegt. Die aktuelle Durchschnittsmiete für den<br />

Erstbezug liegt etwas oberhalb von 7 Euro je Quadratmeter <strong>und</strong> damit vergleichbar<br />

hoch wie im viel größeren Leipzig. Ein höheres Mietniveau ist neben Berlin lediglich<br />

in Dresden <strong>und</strong> Erfurt zu beobachten. Gefragt sind insbesondere der Innenstadtbereich<br />

<strong>und</strong> Wasserlagen. Die hohe Lebensqualität dürfte auch für weiter steigende<br />

Mieten – insbesondere in den gefragten Lagen – sorgen. Allenfalls das schon hohe<br />

Niveau könnte sich dämpfend auswirken.<br />

54<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Rostock in die einzige Großstadt in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Wirtschaft stark vom Ostseehafen<br />

geprägt<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Rostock<br />

Schw erin<br />

Magdeburg<br />

Städte ohne Berlin<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Wohnen: Relativ hohes Mietniveau


WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Rostock Schw erin<br />

4<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

Nordöstlich von einer gedachten Linie Hamburg-Berlin aus gesehen ist Rostock die<br />

einzige Großstadt in den <strong>ostdeutsche</strong>n B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> der bedeutendste Wirtschaftsstandort,<br />

was die Bedeutung des Bürostandortes mit r<strong>und</strong> 1,2 Millionen<br />

Quadratmetern Fläche unterstreicht. Das erklärt die mit über 11 Euro je Quadratmeter<br />

im Rahmen dieses Berichts relativ hohe Spitzenmiete, gleichauf mit den beiden<br />

jeweils mehr als doppelt so großen sächsischen Metropolen Dresden <strong>und</strong> Leipzig.<br />

Die Leerstandsquote weist dabei mit weniger als 7 Prozent das geringste Niveau<br />

auf. Durch die stagnierende Bürofläche bei einer seit einigen Jahren relativ kräftig<br />

anziehenden Bürobeschäftigtenzahl sind die Voraussetzungen für einen Mietzuwachs<br />

zwar gut, andererseits ist das Niveau aber bereits vergleichsweise hoch.<br />

Rostock ist der stärkste Shopping-Standort im Nordosten. Die niedrige Kaufkraft<br />

wird dabei durch das hohe Touristenaufkommen ausgeglichen. In den letzten Jahren<br />

konnte die Spitzenmiete kräftig anziehen <strong>und</strong> liegt heut mit knapp unter 80 Euro je<br />

Quadratmeter etwa im Durchschnitt der Standorte. Im Gegensatz zu einigen anderen<br />

<strong>ostdeutsche</strong>n Städten haben Einkaufszentren die positive Entwicklung der Rostocker<br />

Fußgängerzone – insbesondere der Kröpeliner Straße – als klassische 1A-<br />

Lage eher unterstützt als belastet, weil zusätzlich K<strong>und</strong>en angezogen werden. Aus<br />

unserer Sicht hat die Spitzenmiete noch Potenzial nach oben.<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

20 Rostock Schw erin<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

55<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Rostock<br />

Städte ohne Berlin<br />

Schw erin<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

Büro: Niedriger Leerstand <strong>und</strong> hohes<br />

Mietniveau<br />

Handel: Tourismus gleicht geringe<br />

Kaufkraft der Rostocker aus<br />

Rostock Schw erin<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e


WOHNIMMOBILIEN IN ROSTOCK<br />

Nachfrage<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Einwohner in Tausend 202 202 203 203<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr 1,0 0,1 0,3 0,3<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,4 13,1 12,8 13,2<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,6 0,7 1,7 1,1<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 115 115 115 115<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 0,2 -0,5 0,1 0,1<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr -15,6 -0,3 -8,6 0,0<br />

Fertigstellungen je 1000 Einw. Anzahl 1,7 1,7 1,5 1,5<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 8,2 / 6,8 8,4 / 7,0 8,6 / 7,2 8,8 / 7,3<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 1,2 / 3,0 2,4 / 2,9 2,4 / 2,1 2,3 / 2,1<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN ROSTOCK<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,9 1,7 1,6 1,1<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 25,1 25,5 26,0 26,6<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,2 1,6 2,0 2,1<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 1,2 0,1 0,5 0,8<br />

Bürobestand in Millionen m² 1,2 1,2 1,2 1,2<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 0,2 0,4 0,5 0,7<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 8,1 6,8 6,8 6,7<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 11,0 / 4,6 11,1 / 4,6 11,2 / 4,6 11,3 / 4,6<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 0,9 / 0,0 0,9 / 0,0 0,9 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN ROSTOCK<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.136 1.144 1.163 1.176<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,6 0,7 1,7 1,1<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,4 13,1 12,8 13,2<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 2,5 -0,5 1,8 1,4<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,6 0,6 0,6 0,6<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 2,2 0,6 0,6 0,7<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 72,0 / 10,0 74,0 / 10,0 76,0 / 10,0 77,0 / 10,0<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 10,8 / 0,0 2,8 / 0,0 2,7 / 0,0 1,3 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

56


Immobilienmarkt Schwerin<br />

Schwerin ist die zweitgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> mit weniger als<br />

100.000 Einwohnern zugleich die kleinste deutsche Landeshauptstadt. Der Einwohnerrückgang<br />

ist unter den in diesem Bericht betrachteten Städten am ausgeprägtesten<br />

ausgefallen. Seit der Wiedervereinigung hat die Stadt r<strong>und</strong> ein Viertel ihrer damals<br />

noch r<strong>und</strong> 127.000 Einwohner verloren. Erst 2010 ist der anhaltende Rückgang<br />

der Bevölkerung bei r<strong>und</strong> 95.000 Einwohnern zum Stillstand gekommen.<br />

Der größte Teil der Beschäftigten in Schwerin arbeitet in der öffentlichen Verwaltung.<br />

Die überwiegend mittelständisch geprägte Wirtschaft weist einen breiten Branchenmix<br />

auf. Durch das relativ niedrige Lohnniveau <strong>und</strong> die dialektarme Sprache<br />

sind heute relativ viele Call-Center in Schwerin ansässig. Durch die schöne Lage am<br />

Schweriner See <strong>und</strong> zahlreiche historische Bauwerke hat der Tourismus eine hohe<br />

Bedeutung erlangt. Schwerin hat zwar keine Universität, verfügt aber über zwei kleinere<br />

Hochschulen. Die Arbeitslosenquote liegt mit nicht ganz 13 Prozent – zusammen<br />

mit Rostock – am oberen Rand in diesem Bericht.<br />

FORTWÄHRENDER BEVÖLKERUNGSRÜCKGANG ÜBERDURCHSCHNITTLICH HOHE ARBEITSLOSENQUOTE<br />

Einwohner 1993 = 100<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Schw erin<br />

Rostock<br />

Magdeburg<br />

Städte ohne Berlin<br />

75<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: Feri, eigene Berechnungen Quelle: BA, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

Trotz des starken <strong>und</strong> lang anhaltenden Bevölkerungsrückganges ist das Mietniveau<br />

in Schwerin nicht niedrig. Mit einer Durchschnittsmiete bei Erstbezug von etwas<br />

mehr als 6 Euro liegt das Mietniveau nur geringfügig unter dem gewichteten Mittelwert<br />

der neun analysierten Standorte. Am Wohnungsmarkt haben insbesondere der<br />

Rückbau von aufgr<strong>und</strong> des Bevölkerungsrückgangs nicht mehr benötigtem Wohnraum<br />

<strong>und</strong> die Schaffung seniorengerechter Wohnungen ein hohes Gewicht. Das<br />

Mietsteigerungspotenzial ist nach unserer Einschätzung – auch aufgr<strong>und</strong> des Niveaus<br />

– eher gering.<br />

Schwerin hat mit r<strong>und</strong> 800.000 Quadratmetern Fläche zwar den kleinsten Büromarkt<br />

der betrachteten Standorte, bezogen auf die Einwohnerzahl hat die Stadt aber die<br />

relativ gesehen höchste Büroflächenausstattung mit fast 9 Quadratmetern pro Kopf.<br />

Im Durchschnitt sind es lediglich 7 Quadratmeter. Angesichts der „bürolastigen“<br />

Branchen – als Nachfrager dominieren die öffentliche Verwaltung <strong>und</strong> private<br />

Dienstleister – ist damit aber kein größeres Überangebot verb<strong>und</strong>en, was auch in<br />

der niedrigen Leerstandsrate von r<strong>und</strong> 7 Prozent zum Ausdruck kommt. Die absolut<br />

57<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

Kleinste deutsche Landeshauptstadt<br />

Öffentliche Verwaltung ist der größte<br />

Arbeitgeber<br />

12 Schw erin<br />

Rostock<br />

10<br />

8<br />

Magdeburg<br />

Städte ohne Berlin<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

Wohnen: Relativ hohes Mietniveau<br />

Büro: Hohe relative Flächenausstattung,<br />

niedrige Leerstandsquote


gesehen geringe Marktgröße <strong>und</strong> die überproportionale Büronutzung durch die öffentliche<br />

Hand dürften trotz des geringen Leerstands die Ursache für das geringste<br />

Spitzenmietniveau von nicht einmal 8 Euro je Quadratmeter sein.<br />

WOHNEN: DURCHSCHNTTLICHE MIETE IN EURO/M² BEI ERSTBEZUG BÜRO: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M²<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Schw erin Rostock<br />

4<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research<br />

Mit der Eröffnung der beiden Einkaufszentren Sieben Seen Center 1995 <strong>und</strong><br />

Schlosspark-Center 1998 – letzteres ist Schwerins Shopping-Toplage – hat sich die<br />

Situation im Schweriner Einzelhandel gr<strong>und</strong>legend verändert. Mit der damit einhergehenden<br />

Verdoppelung der Verkaufsfläche verfügt Schwerin nun über die höchste<br />

Pro-Kopf-Verkaufsfläche unter den betrachteten Standorten. Durch das umfassende<br />

Angebot ist es für die K<strong>und</strong>en letztlich obsolet, noch die klassische Einkaufsmeile<br />

aufzusuchen. Im Zusammenspiel mit der geringen Kaufkraft im Einzugsgebiet, der<br />

Konkurrenz durch das nahe gelegene <strong>und</strong> doppelt so große Lübeck sowie der starken<br />

Abwanderung dürfte die Lage in der Schweriner Innenstadt für lange Zeit<br />

schwierig bleiben. Eine Ausweitung der mit 30 Euro je Quadratmeter ohnehin sehr<br />

niedrigen Spitzenmiete ist aus unserer Sicht eher unwahrscheinlich. Möglicherweise<br />

kann die 2011 eröffnete Marienplatz-Galerie noch positive Impulse bringen, wenngleich<br />

sich die Verkaufsfläche dadurch noch weiter erhöht hat.<br />

HANDEL: MIETE SPITZENLAGE IN EURO JE M² EINZELHANDELSFLÄCHE PRO KOPF IN M²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

20 Schw erin Rostock<br />

0<br />

Städte ohne Berlin Regional-12<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

58<br />

6<br />

5<br />

Schw erin<br />

Städte ohne Berlin<br />

Rostock<br />

Regional-12<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013e<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

Handel: Center voll – Innenstadt leer<br />

1,5<br />

Schw erin<br />

1,0<br />

Rostock<br />

0,5<br />

0,0<br />

Städte ohne Berlin<br />

Regional-12<br />

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011<br />

Quelle: BulwienGesa, Feri, eig. Berechnung., Prognose DZ BANK Research Quelle: Feri, eigene Berechnungen, Prognose DZ BANK Research<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7


WOHNIMMOBILIEN IN SCHWERIN<br />

Nachfrage<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Einwohner in Tausend 95 95 95 95<br />

Haushalte in % ggü. Vorjahr -0,1 0,1 0,2 0,2<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,4 13,1 12,8 13,2<br />

Verfügb. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,0 0,6 1,4 1,3<br />

Angebot<br />

Wohnungsbestand in Tausend 56 56 56 56<br />

Wohnungsbestand in % ggü. Vorjahr 0,2 0,1 0,2 0,2<br />

Fertigstellungen in % ggü. Vorjahr 82,4 75,8 -2,1 -4,7<br />

Fertigstellungen je 1.000 Einw. Anzahl 2,0 3,4 3,4 3,2<br />

Miete Wohnen Neubau<br />

Maximum / Durchschnitt in Euro/m² 6,8 / 6,1 6,8 / 6,2 6,9 / 6,2 6,9 / 6,3<br />

Maximum / Durchschnitt in % ggü. Vorjahr 2,3 / 1,7 0,7 / 1,6 0,7 / 0,5 0,7 / 0,5<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

BÜROIMMOBILIEN IN SCHWERIN<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

BIP in % ggü. Vorjahr 2,2 1,4 1,4 0,9<br />

BIP pro Kopf in Tausend Euro 29,6 30,1 30,8 31,5<br />

BIP pro Kopf in % ggü. Vorjahr 2,3 1,7 2,1 2,2<br />

Bürobeschäftigte<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 0,8 0,7 0,7 0,6<br />

Bürobestand in Millionen m² 0,8 0,8 0,8 0,8<br />

Bürobestand in % ggü. Vorjahr 0,5 0,5 0,6 0,7<br />

Leerstandsquote<br />

Miete Büro<br />

in % 6,8 7,0 7,0 6,9<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 7,5 / 4,2 7,6 / 4,2 7,7 / 4,2 7,8 / 4,2<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 4,2 / 0,0 1,3 / 0,0 1,3 / 0,0 1,3 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

HANDELSIMMOBILIEN IN SCHWERIN<br />

2010 2011 2012e 2013e<br />

Nachfrage<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in Euro/Monat 1.156 1.163 1.179 1.195<br />

Verf. Einkommen pro Kopf in % ggü. Vorjahr 0,0 0,6 1,4 1,3<br />

Arbeitslosenquote (BA) in % 13,4 13,1 12,8 13,2<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

Angebot<br />

in % ggü. Vorjahr 0,0 -1,1 1,3 1,1<br />

Handelsfläche in Millionen m² 0,3 0,3 0,3 0,3<br />

Handelsfläche<br />

Miete Einzelhandel<br />

in % ggü. Vorjahr 0,7 4,5 0,5 0,5<br />

Top- / Seiten-Lage in Euro/m² 30,0 / 8,5 30,0 / 8,5 30,0 / 8,5 30,0 / 8,5<br />

Top- / Seiten-Lage in % ggü. Vorjahr 0,0 / 0,0 0,0 / 0,0 0,0 / 0,0 0,0 / 0,0<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

59


STANDORTE IM ÜBERBLICK<br />

Strukturdaten (Daten 2011)<br />

Einwohner<br />

in 1.000<br />

Haushalte<br />

in 1.000<br />

BIP<br />

in Mio. Euro<br />

60<br />

BIP pro Kopf<br />

in Euro<br />

Verfügbares Einkommen<br />

pro Kopf in Euro/Monat Arbeitslosenquote<br />

in %<br />

Berlin 3.448 1.991 82.369 23.886 1.191 13,3<br />

Potsdam 156 90 4.331 27.744 1.282 7,9<br />

Chemnitz 243 132 6.355 26.151 1.250 11,5<br />

Dresden 521 285 14.459 27.779 1.204 10,0<br />

Erfurt 204 104 5.902 28.916 1.176 10,2<br />

Halle 232 130 5.003 21.566 1.147 12,1<br />

Leipzig 520 314 12.931 24.876 1.155 13,0<br />

Magdeburg 232 128 5.918 25.554 1.174 11,6<br />

Rostock 202 102 5.151 25.527 1.144 13,1<br />

Schwerin 95 48 2.856 30.035 1.163 12,4<br />

Standorte ohne Berlin/Potsd. 281 155 9.589 34.127 1.181 11,6<br />

Regional-12 390 211 16.324 41.866 1.411 9,3<br />

Top-7 1.351 768 62.280 46.102 1.560 9,5<br />

Regional-12 (Oberzentren): Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg<br />

Top-7 (Top-Standorte): Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Quelle: Feri, BA, Prognose DZ BANK Research<br />

Wohnimmobilien<br />

Ein-<br />

wohner<br />

Entwicklung von<br />

2000 bis 2011 in %<br />

Haus- Wohnungshalte<br />

bestand<br />

Miete Erstbezug Durchschnitt<br />

in Euro pro m²<br />

Miete Erstbezug Durchschnitt<br />

in % ggü. Vorjahr<br />

Miete Erstbezug Top-<br />

Lage in Euro pro m²<br />

2011 2012e 2013e 2011 2012e 2013e 2011 2012e 2013e<br />

Berlin 1,9 9,2 2,1 9,1 9,4 9,7 10,3 3,7 2,8 14,0 14,5 14,9<br />

Potsdam 20,9 38,8 17,5 9,6 9,9 10,1 7,9 3,1 2,0 12,0 12,4 12,8<br />

Chemnitz -7,1 0,7 -9,1 5,2 5,3 5,4 0,0 2,3 2,3 6,5 6,7 6,8<br />

Dresden 9,2 17,5 0,3 7,2 7,4 7,5 10,8 2,1 2,0 9,3 9,6 9,8<br />

Erfurt 1,6 10,8 -1,6 7,2 7,4 7,6 9,1 2,8 2,7 8,7 9,0 9,3<br />

Halle -6,3 1,6 -10,2 5,9 6,0 6,1 3,5 1,7 1,7 7,3 7,5 7,6<br />

Leipzig 5,4 18,9 -0,5 6,9 7,0 7,1 6,2 1,9 1,6 8,5 8,7 8,9<br />

Magdeburg -0,5 5,2 -2,2 5,3 5,4 5,5 3,9 1,9 1,9 7,0 7,2 7,4<br />

Rostock -0,1 10,3 3,5 7,0 7,2 7,3 2,9 2,1 2,1 8,4 8,6 8,8<br />

Schwerin -7,0 2,1 -2,5 6,2 6,2 6,3 1,6 0,5 0,5 6,8 6,9 6,9<br />

Standorte ohne Berlin/Potsd. 1,4 10,9 0,1 6,5 6,7 6,8 6,1 2,0 1,9 8,1 8,4 8,5<br />

Regional-12 3,1 8,8 2,9 8,1 8,3 8,6 4,5 3,2 2,9 10,2 10,6 10,9<br />

Top-7 4,5 9,5 4,1 10,8 11,2 11,6 7,2 4,0 3,2 15,6 16,1 16,5<br />

Regional-12 (Oberzentren): Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg<br />

Top-7 (Top-Standorte): Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013


Büroimmobilien<br />

Büroflächenbestand<br />

Daten 2011<br />

in<br />

1.000<br />

m²<br />

je Einwohner<br />

in m²<br />

je Bürobeschäftigtem<br />

in m²<br />

Miete in Top-Lage<br />

in Euro pro m²<br />

61<br />

Veränderung Miete<br />

in % ggü. Vorjahr<br />

Leerstandsquote<br />

in %<br />

2011 2012e 2013e 2011 2012e 2013e 2011 2012e 2013e<br />

Berlin 17.489 6,9 36,4 21,5 22,1 22,4 4,9 2,8 1,3 8,0 7,8 7,7<br />

Potsdam 1.164 8,8 33,1 11,0 11,1 11,2 0,0 0,9 0,9 9,1 8,9 8,7<br />

Chemnitz 1.680 10,6 44,5 8,5 8,6 8,6 0,0 1,2 0,0 11,9 11,8 11,8<br />

Dresden 3.803 3,1 39,9 10,8 11,0 11,1 2,9 1,9 1,3 10,6 10,9 10,7<br />

Erfurt 990 17,3 24,7 9,8 9,9 10,0 0,0 1,0 1,0 20,2 20,1 19,9<br />

Halle 1.517 3,3 38,6 8,4 8,5 8,6 1,2 1,2 1,2 9,5 9,4 9,1<br />

Leipzig 4.094 19,8 49,9 11,0 11,1 11,2 0,0 1,1 0,7 15,8 14,8 14,6<br />

Magdeburg 1.419 2,7 34,3 10,6 10,7 10,8 0,0 1,3 0,9 19,3 19,2 19,0<br />

Rostock 1.210 11,3 40,0 11,1 11,2 11,3 0,9 0,9 0,9 6,8 6,8 6,7<br />

Schwerin 828 4,8 40,9 7,6 7,7 7,8 1,3 1,3 1,3 7,0 7,0 6,9<br />

Standorte ohne Berlin/Potsd. 1.943 9,5 41,5 10,1 10,3 10,4 0,9 1,3 0,9 12,9 12,7 12,5<br />

Regional-12 2.879 11,7 36,3 12,2 12,4 12,6 3,0 1,8 1,1 6,8 6,6 6,5<br />

Top-7 11.045 12,3 37,5 24,5 25,2 25,4 3,5 2,9 1,0 9,4 9,0 9,0<br />

Regional-12 (Oberzentren): Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg<br />

Top-7 (Top-Standorte): Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Handelsimmobilien<br />

in<br />

1.000<br />

m²<br />

Handelsfläche<br />

Daten 2011<br />

2001-<br />

2010<br />

in %<br />

je Einwohner<br />

in m²<br />

Miete Top-Lage<br />

in Euro pro m²<br />

Veränderung Miete in<br />

% ggü. Vorjahr<br />

Einzelhandelsumsatz<br />

in % ggü. Vorjahr<br />

2011 2012e 2013e 2011 2012e 2013e 2011 2012e 2013e<br />

Berlin 6.011 47,0 1,7 225 230 234 4,7 2,0 1,8 -0,2 1,5 1,4<br />

Potsdam 432 70,8 2,8 70 71 72 7,7 1,4 1,4 1,1 2,3 2,4<br />

Chemnitz 754 26,8 3,1 55 57 58 10,0 3,6 1,8 -0,8 1,7 1,3<br />

Dresden 979 47,6 1,9 105 106 107 0,0 1,0 0,9 0,9 2,1 2,2<br />

Erfurt 584 18,0 2,9 85 87 88 6,3 2,4 1,1 1,0 2,8 1,9<br />

Halle 625 13,8 2,7 70 71 72 2,9 1,4 1,4 -0,3 1,4 1,9<br />

Leipzig 618 84,7 1,2 120 122 124 4,3 1,7 1,6 1,9 3,3 2,2<br />

Magdeburg 635 24,6 2,7 50 50 51 0,0 0,4 1,2 0,0 1,9 1,0<br />

Rostock 597 27,5 3,0 74 76 77 2,8 2,7 1,3 -0,5 1,8 1,4<br />

Schwerin 343 12,8 3,6 30 30 30 0,0 0,0 0,0 -1,1 1,3 1,1<br />

Standorte ohne Berlin/Potsd. 642 31,0 2,5 78 79 80 3,3 2,2 1,6 0,9 3,1 2,4<br />

Regional-12 786 36,9 2,0 124 125 127 2,9 1,1 1,5 1,2 2,0 2,2<br />

Top-7 2.241 36,6 1,7 238 243 247 4,0 2,2 1,6 0,8 2,0 1,8<br />

Regional-12 (Oberzentren): Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg<br />

Top-7 (Top-Standorte): Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Quelle: Feri, BulwienGesa, Prognose DZ BANK Research<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>DG</strong> HYP – Deutsche Genossenschafts-<strong>Hyp</strong>othekenbank AG,<br />

Rosenstraße 2, 20095 Hamburg<br />

Vorstand: Dr. Georg Reutter (Sprecher), Dr. Carsten Meyer-Raven, Manfred Salber<br />

Autoren:<br />

Verantwortlich: Stefan Bielmeier, Leiter Research <strong>und</strong> Volkswirtschaft<br />

Dr. Michael Holstein, Leiter Volkswirtschaft<br />

Verfasser: Thorsten Lange, Analyst Immobilienmärkte<br />

Alle DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main 2012<br />

Nachdruck <strong>und</strong> Vervielfältigung nur mit Genehmigung der <strong>DG</strong> HYP<br />

Daten <strong>und</strong> Einschätzungen Stand September 2012<br />

Disclaimer<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

Herausgeber dieses Dokuments ist die <strong>DG</strong> HYP – Deutsche Genossenschafts-<strong>Hyp</strong>othekenbank AG, Hamburg<br />

Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken. Dieses Dokument ist durch die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank („DZ BANK”) erstellt <strong>und</strong> zur Verteilung<br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland bestimmt. Dieses Dokument richtet sich nicht an Personen mit Wohn- <strong>und</strong> / oder Gesellschaftssitz <strong>und</strong> / oder Niederlassungen im Ausland,<br />

vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Großbritannien oder Japan. Dieses Dokument darf im Ausland nur in Einklang mit den dort geltenden Rechtsvorschriften<br />

verteilt werden, <strong>und</strong> Personen, die in den Besitz dieser Informationen <strong>und</strong> Materialien gelangen, haben sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften zu informieren <strong>und</strong><br />

diese zu befolgen. Dieses Dokument stellt weder ein öffentliches Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.<br />

Die DZ BANK ist insbesondere nicht als Anlageberater oder aufgr<strong>und</strong> einer Vermögensbetreuungspflicht tätig. Dieses Dokument ist keine Finanzanalyse. Alle hierin enthaltenen Bewertungen,<br />

Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers des Dokuments <strong>und</strong> stimmen nicht notwendigerweise mit denen dritter Parteien überein. Die DZ BANK hat die Informationen,<br />

auf die sich das Dokument stützt, aus als zuverlässig erachteten Quellen übernommen, ohne jedoch alle diese Informationen selbst zu verifizieren. Dementsprechend gibt die<br />

DZ BANK keine Gewährleistungen oder Zusicherungen hinsichtlich der Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit der hierin enthaltenen Informationen oder Meinungen ab. Die DZ BANK<br />

übernimmt keine Haftung für unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die Verteilung <strong>und</strong> / oder Verwendung dieses Dokuments verursacht werden <strong>und</strong>/oder mit der Verteilung <strong>und</strong>/oder<br />

Verwendung dieses Dokuments im Zusammenhang stehen. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente sollte auf der Gr<strong>und</strong>lage eines<br />

Beratungsgespräches sowie Prospekts oder Informationsmemorandums erfolgen <strong>und</strong> auf keinen Fall auf der Gr<strong>und</strong>lage dieses Dokuments. Unsere Empfehlungen können je nach den speziellen<br />

Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Da Trading-Empfehlungen stark auf kurzfristigen technischen<br />

Aspekten basieren, können sie auch im Widerspruch zu anderen Aussagen mit Empfehlungscharakter der DZ BANK stehen. Die Empfehlungen <strong>und</strong> Meinungen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt<br />

der Erstellung des Dokuments. Sie können aufgr<strong>und</strong> künftiger Entwicklungen überholt sein, ohne dass das Dokument geändert wurde.<br />

Zuständige Aufsichtsbehörde<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht,<br />

Lurgiallee 12, 60439 Frankfurt am Main, Germany<br />

62


Ansprechpartner <strong>DG</strong> HYP<br />

Deutsche Genossenschafts-<strong>Hyp</strong>othekenbank AG<br />

20095 Hamburg<br />

Rosenstraße 2<br />

Postfach 10 14 46<br />

20009 Hamburg<br />

Telefon (0 40) 33 34-0<br />

Telefax (0 40) 33 34-11 11<br />

Internet: www.dghyp.de<br />

Immobilienzentrum Berlin<br />

Pariser Platz 3<br />

10117 Berlin<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-51 01<br />

Telefax (0 30) 31 99 3-50 36<br />

Martin Gimber<br />

Leiter Immobilienzentrum Berlin<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-51 06<br />

Martin.Gimber@dghyp.de<br />

Andrea Stoffer<br />

Assistenz<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-51 01<br />

Andrea.Stoffer@dghyp.de<br />

Ansprechpartner VR WERT<br />

Standort Berlin<br />

Pariser Platz 3<br />

10117 Berlin<br />

Telefon (0 30) 202 41-684<br />

Telefax (0 30) 202 41-677<br />

info@vrwert.de<br />

Karin Reimers MRICS<br />

Dipl.-Ingenieurin<br />

Immobiliengutachterin CIS <strong>Hyp</strong>Zert (F)<br />

Mobil (0172) 899 60 23<br />

Telefon (0 30) 202 41-684<br />

karin.reimers@vrwert.de<br />

Immobilienmarkt Ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Berlin 2012 | 2013<br />

VR WERT<br />

Gesellschaft für Immobilienbewertungen mbH<br />

20095 Hamburg<br />

Rosenstraße 2<br />

Telefon (0 40) 33 34-26 88<br />

Telefax (0 40) 33 34-11 77<br />

Internet: www.vrwert.de<br />

Rolf Brede<br />

Regionaldirektor<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-51 00<br />

Rolf.Brede@dghyp.de<br />

Benjamin Falk<br />

Regionaldirektor<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-50 61<br />

Benjamin.Falk@dghyp.de<br />

Ulrich Kürth<br />

Regionaldirektor<br />

Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-50 40<br />

Ulrich.Kuerth@dghyp.de<br />

Dieter Eisenträger<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

Immobiliengutachter CIS <strong>Hyp</strong>Zert (F)<br />

Mobil (0174) 207 87 84<br />

Telefon (0 30) 202 41-675<br />

dieter.eisentraeger@vrwert.de<br />

Dr.-Ing. Jens Jähnke MRICS<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

Immobiliengutachter IQ-Zert<br />

Mobil (0176) 12 13 43 01<br />

Telefon (0 30) 202 41-651<br />

jens.jaehncke@vrwert.de<br />

63<br />

Mark Meissner<br />

Regionaldirektor<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-50 25<br />

Mark.Meissner@dghyp.de<br />

René Ramthun<br />

Regionaldirektor<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-50 39<br />

Rene.Ramthun@dghyp.de<br />

Jan Wiezorek<br />

Regionaldirektor<br />

Telefon (0 30) 31 99 3-50 47<br />

Jan.Wiezorek@dghyp.de<br />

Detlef Jäger<br />

Regionaldirektor<br />

Büro in Leipzig<br />

Schillerstraße 3<br />

04109 Leipzig<br />

Telefon (03 41) 96 28 22 92<br />

Telefax (03 41) 96 28 22 93<br />

Detlef.Jaeger@dghyp.de<br />

Tino Koch<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

Immobiliengutachter<br />

Mobil (0176) 12 13 43 00<br />

Telefon (030) 202 41-223<br />

tino.koch@vrwert.de<br />

Kathrin Schmidt-Pollex<br />

Dipl.-Ingenieurin<br />

Immobiliengutachterin CIS <strong>Hyp</strong>Zert (F)<br />

Mobil (0174) 334 03 59<br />

Telefon (0 30) 202 41-676<br />

kathrin.schmidt-pollex@vrwert.de<br />

Konstanze Feldbausch<br />

Assistenz<br />

Telefon (030) 202 41-685<br />

konstanze.feldbausch@vrwert.de


<strong>DG</strong> HYP<br />

Deutsche Genossenschafts-<strong>Hyp</strong>othekenbank AG<br />

2012<br />

Rosenstraße 2 | 20095 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 33 34-0 | Fax: (0 40) 33 34-11 11<br />

November<br />

www.dghyp.de Stand:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!