Effektive Hilfe bei Ver- giftungen nur über den Produktnamen - aid
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Wissenschaft & Praxis<br />
Deutsche immer durstiger<br />
Durchschnittlich 256 Liter alkoholfreie Getränke<br />
hat jeder Deutsche im vergangenen<br />
Jahr getrunken. Im <strong>Ver</strong>gleich zum Vorjahr bedeutet<br />
dies einen Anstieg von 1,6 Prozent.<br />
Diese Zahlen gab die Wirtschaftsvereinigung<br />
Alkoholfreie Getränke e. V. (wafg) im Rahmen<br />
ihrer Jahrespressekonferenz in Mannheim<br />
bekannt.<br />
Mit Abstand beliebtester Durstlöscher<br />
unter <strong>den</strong> alkoholfreien Getränken ist mit<br />
109,5 Litern pro Kopf nach wie vor Wasser,<br />
gefolgt von Fruchtsäften und -nektaren mit<br />
40,2 Litern. Damit ist der Pro-Kopf-Konsum<br />
von Wasser verglichen mit dem Jahr 2000 um<br />
3,8 Prozent gestiegen, während der durchschnittliche<br />
Fruchtsaftverbrauch um ein Prozent<br />
zurückging.<br />
Mit <strong>den</strong> aktuellen Zahlen setzt sich der seit<br />
1991 zu beobachtende Trend fort, nach dem<br />
der Absatz alkoholfreier Getränke kontinuierlich<br />
ansteigt (26 Prozent seit 1991).<br />
Gleichzeitig geht der <strong>Ver</strong>brauch alkoholischer<br />
Getränke seit Jahren stetig zurück. Als Ursachen<br />
nennt die wafg ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein<br />
der Konsumenten und die<br />
erfolgreiche Einführung neuer Produkte. Erfolgreich<br />
sind vor allem Getränke mit gutem<br />
Geschmack und einem hohen Nutzen für <strong>den</strong><br />
<strong>Ver</strong>braucher durch handliche <strong>Ver</strong>packungen<br />
und trinkfertige Mischungen. Dies wird vor<br />
allem <strong>bei</strong>m Absatz von Apfelschorlen deutlich,<br />
die mittlerweile jeder dritte deutsche Haushalt<br />
fertig gemischt kauft. Bei <strong>den</strong> <strong>Ver</strong>packungen<br />
ist die PET-Flasche – sowohl als<br />
Portionspackung als auch im Großgebinde<br />
für Familien – weiter auf dem Vormarsch.<br />
Ebenfalls auf Wachstumskurs liegt der<br />
Absatz der so genannten Functional Drinks,<br />
zu <strong>den</strong>en alle angereicherten Getränke mit<br />
einem gesundheitlichen Zusatznutzen gezählt<br />
wer<strong>den</strong> (ACE-Getränke, Energy-Drinks). Im<br />
Jahr 2001 erreichten Functional Drinks einen<br />
Anteil von acht Prozent am gesamten Markt<br />
für alkoholfreie Getränke. Die neueste Entwicklung<br />
in diesem Segment sind sogenannte<br />
F-ACE-Getränke, die neben <strong>den</strong> Vitaminen A,<br />
C und E zusätzlich mit Folsäure angereichert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Die Brauereibranche reagiert auf <strong>den</strong><br />
rückläufigen Bierkonsum ebenfalls mit neuen<br />
Produkten. Neben <strong>den</strong> bereits etablierten<br />
Biermischgetränken Alsterwasser und Radler<br />
erfreuten sich im vergangenen Jahr insbesondere<br />
Bier-Cola-Mischungen rasch wach-<br />
Ernährung im Fokus 2-03/02<br />
sender Beliebtheit. Nach Angaben der Gesellschaft<br />
für Konsumforschung kauft bereits<br />
jeder fünfte deutsche Haushalt Biermischgetränke.<br />
Allein von 1999 bis Ende 2001 stieg<br />
deren Gesamtabsatz um knapp 50 Prozent an.<br />
Jürgen Beckhoff, Bonn<br />
Quelle: wafg<br />
Zwei neue Behör<strong>den</strong><br />
zur Lebensmittelsicherheit<br />
eingerichtet<br />
Mit Beginn des Jahres 2002 hat das Bundesministerium<br />
zwei neue Institutionen eingerichtet,<br />
die in Zukunft die Überwachung und<br />
die Koordination im gesundheitlichen <strong>Ver</strong>braucherschutz<br />
verbessern sollen. Während<br />
das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)<br />
für die Erkennung und Bewertung möglicher<br />
Risiken zuständig ist, wird das Bundesamt für<br />
<strong>Ver</strong>braucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
(BVL) hoheitliche Aufgaben im Risikomanagement<br />
<strong>über</strong>nehmen. Gleichzeitig wer<strong>den</strong><br />
<strong>bei</strong>de Einrichtungen in das geplante<br />
europaweite Netzwerk zur Lebensmittelsicherheit<br />
eingebun<strong>den</strong>, das von der zukünftigen<br />
Europäischen Behörde zur Lebensmittelsicherheit<br />
(EBLS) koordiniert wird.<br />
Anlass für die Einrichtung der <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />
neuen Behör<strong>den</strong> war die nach der BSE-Krise<br />
geforderte Neustrukturierung des gesundheitlichen<br />
<strong>Ver</strong>braucherschutzes. Zentrale Forderung<br />
der für diesen Zweck eingerichteten<br />
Ar<strong>bei</strong>tsgruppe um Hedda von Wedel (von Wedel-Gutachten)<br />
war insbesondere die <strong>Ver</strong>besserung<br />
der Koordinierung und Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
zwischen EU,<br />
Bund und Ländern.<br />
Die Aufgaben<br />
des BfR bestehen in<br />
der Erkennung und<br />
Bewertung von Risiken<br />
in der Lebensmittelsicherheit<br />
und<br />
der Erar<strong>bei</strong>tung<br />
praktischer Handlungsoptionen<br />
für<br />
das Risikomanagement.<br />
Die Ar<strong>bei</strong>t<br />
erfolgt im Rahmen<br />
behördlicher <strong>Ver</strong>fahren,<br />
in eigener<br />
Initiative, auf Aufforderung<br />
des Bun-<br />
Ressortforschung<br />
desamtes beziehungsweise des BMVEL sowie<br />
in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>den</strong> Institutionen auf<br />
EU-Ebene. Als Grundlage für die Ar<strong>bei</strong>t des<br />
BfR dienen nationale und internationale<br />
wissenschaftliche Forschungsergebnisse, Erkenntnisse<br />
aus dem Ressort-Forschungsbereich<br />
und nicht zuletzt eigene wissenschaftliche<br />
Studien. Gleichzeit wird das BfR<br />
zur zentralen Schaltstelle für die Koordination<br />
des Informationsflusses zwischen allen<br />
Instituten in Deutschland. Die Möglichkeit zur<br />
selbständigen Forschung soll zur Sicherung<br />
der Kompetenz und Glaubwürdigkeit der neuen<br />
Einrichtung <strong>bei</strong>tragen.<br />
Weitere zentrale Aufgabe ist die Kommunikation<br />
der erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse nach<br />
außen. Über eine massive Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
sollen alle Informationen transparent<br />
und verständlich an die <strong>Ver</strong>braucherinnen<br />
und <strong>Ver</strong>braucher weitergegeben wer<strong>den</strong>.<br />
Zur Sicherung der Unabhängigkeit wird<br />
das BfR als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts errichtet und erhält einen<br />
eigenen <strong>Ver</strong>waltungshaushalt.<br />
Die zweite neue Institution, das BVL, steuert<br />
zukünftig die Zulassung für Stoffe und<br />
Produkte, die gesundheitliche Risiken <strong>bei</strong>nhalten<br />
können und Einfluss auf die Sicherheit<br />
der Lebensmittel haben. Zudem bietet es<br />
Serviceleistungen für die Lebensmittel- und<br />
Futtermittel<strong>über</strong>wachung an. Das BVL ist Teil<br />
des europäischen Schnellwarnsystems im<br />
Lebensmittelbereich und nationale Kontaktstelle<br />
für die Kommunikation mit <strong>den</strong><br />
Bundesländern. Hauptziel <strong>bei</strong> der nationalen<br />
Koordination ist es, die Durchführung der<br />
Überwachungsmaßnahmen auf hohem Niveau<br />
sicherzustellen, ohne in die Überwachungszuständigkeit<br />
der Länder einzugreifen. Die<br />
Europäische<br />
Lebensmittelbehörde<br />
Bundesinstitut<br />
für<br />
Risikobewertung<br />
<strong>Ver</strong>braucher<br />
Andere<br />
Forschungseinrichtungen<br />
Abbildung 1: Einordnung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)<br />
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