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Four Windows - Vier Fenster

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mehr rauskommt und auch auf den Spaß nicht verzichten will.<br />

Außerdem ist er wie alle Väter eifersüchtig, wenn sich die Tochter selbständig macht.<br />

Hier ist es nicht nur die Eifersucht des Vaters, sondern auch des Liebhabers.<br />

Wie hast Du Dich auf die Rolle vorbereitet?<br />

Ich versuche erstmal meiner Figur viele Macken und Besonderheiten zu geben. Ein Tag<br />

vor Drehbeginn, denke ich mir dann: Das sind doch auch ganz normale Menschen und<br />

fange dann bei mir an, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten würde. So<br />

versuche ich die Figuren auch anzulegen, ohne ein großes Trauma. Das traumatische<br />

sind die Verhältnisse und nicht die Figuren an sich. Trotzdem wollte ich versuchen diese<br />

bleiernen Verhältnisse, die Bedrückung, diesen tonnenschweren Alptraum nicht ständig<br />

mitzuspielen.<br />

Interview mit Margarita Broich, spielt die Mutter<br />

Was hat Dich persönlich an der Geschichte interessiert?<br />

Ich fand die Geschichte spannend, hatte aber ein bisschen Angst, weil sie sehr<br />

schnörkellos und gerade war. Da steckt eine unendliche Trostlosigkeit drin, die man<br />

immer wieder gern aufbrechen möchte, aber nie aufbrechen durfte. Man muss innerlich<br />

schon eine fröhliche Seele sein, um nicht ganz traurig zu werden.<br />

Wie würdest Du die Figur der Mutter beschreiben?<br />

Die Mutter ist einfach die Mutter. Ich bin auch Mutter. Manchmal bin ich erschrocken<br />

darüber, wie wenig man von seinen eigenen Kindern mitkriegt und trotzdem ist man<br />

ganz eng bei ihnen. Da gibt es viele verfahrene und zum Teil tragische Situationen.<br />

Vieles ist bei der (Mutter) noch gar nicht bis zur letzten Schaltzentrale vorgedrungen,<br />

sonst könnte sie nicht weitermachen. Viele Dinge werden ganz schnell weg getan bevor<br />

man sie zu lange anschaut.<br />

Wie waren die Dreharbeiten?<br />

Die Dreharbeiten waren für mich rauschhaft, überhaupt nicht trostlos, sondern erfüllt.<br />

Christian hat einen ziemlich klug auf einen schmalen Grad gesetzt. Er hat diese<br />

Gradlinigkeit von einem nicht gefordert, sondern langsam hergestellt. Man bekam richtig<br />

Lust mit Nichts oder nur mit einem Minimum die Sachen auszudrücken. Ich habe daran<br />

im Laufe der Dreharbeiten immer mehr Gefallen gefunden.<br />

Wie wird der Film deiner Meinung nach aufs Publikum wirken?<br />

Die langen Einstellungen sind schon eine Provokation. Da werden Sehgewohnheiten<br />

umgeworfen. Aber die Wirkung ist schon erstaunlich. Man bleibt an den Schicksalen<br />

dran und erkennt in ihren Gesichtern diese erschreckenden Momente von Stillstand.

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