Die Bedeutung von Karl Schuchardt für die Mund - Deutsche ...

Abb. 3a Gaumendefekt nach Resektion eines Gaumenkarzinoms
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G. Pfeifer, sein Nachfolger im Amt, und Mitarbeiter (1976) berichteten über 600 Rundstiel-
lappen, aber auch über 2500 Weichteil- und 3500 Hartgewebetransplantationen und eine
Vielzahl von Nahlappenplastiken. Die biologischen Grundlagen der Rundstiellappenplastik,
insbesondere die Gefäßversorgung, hat später Lentrodt (1969) in einer experimentellen
Studie erarbeitet.
Anlässlich des 80. Geburtstages von K. Schuchardt hat G. Pfeifer (1982) die zahlreichen
Operationsverfahren noch einmal zusammenfassend gewürdigt.
Abb. 3b Zustand nach Defektdeckung mit einem Rundstiellappen
von der Flanke
Auch die freie Transplantation von Vollhaut, Spalthaut und Schleimhaut wurde von Karl
Schuchardt standardisiert und kultiviert. Er entwickelte ein Dermatom sowie eine sogen.
„Schuchardt-Kugel“ zur Präparation von Voll- und Spalthautlappen. Mit dem sogen. Über-
knüpfverband und der Fixierung von in die Orbita transplantierter Spalthaut- oder Schleim-
hautlappen mit speziellen Pelotten wurde das Transplantat zuverlässig adaptiert (Abb. 4).
Diese Verfahren ergaben sich auch aus den zahlreichen Brandverletzungen im Berliner Laza-
rett (Schuchardt 1949). Basierend auf den Erfahrungen mit Gesichtsverbrennungen ist auch
die von Schuchardt angegebene Methode zur Mundspaltenerweiterung zu sehen (Abb. 5).