EGS Geschäftsbericht 2006.indd - EGS Entwicklungsgesellschaft mbH
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2006<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
<strong>EGS</strong> <strong>Entwicklungsgesellschaft</strong> <strong>mbH</strong><br />
Vorgänge von besonderer bedeutung nach schluss des Geschäftsjahres<br />
Nach dem Ende des Geschäftsjahres gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.<br />
Voraussichtliche entwicklung<br />
Auch wenn die kurzfristige und mittelfristige Perspektive für die Städtebauförderungsprogramme positiv<br />
bewertet wird, ist im Rahmen von Haushaltskonsolidierungen und Subventionsabbau die langfristige Ent-<br />
wicklung der Städtebauförderungsprogramme rückläufig zu beurteilen. Die <strong>EGS</strong> hat und wird sich auch<br />
in Zukunft im Rahmen ihrer Wirtschafts- und Personalplanung darauf einstellen. Im Gegensatz zu den<br />
abnehmenden nationalen Förderkulissen erhält die „städtische Komponente“ im Rahmen der EU-Förder-<br />
programme zukünftig eine höhere Bedeutung. Die Programmankündigungen zu den diversen Struktur-<br />
fonds haben diese Schwerpunktsetzung der aktuellen Förderstrategie bestätigt. Somit entwickeln sich<br />
Chancen für die <strong>EGS</strong> und ihre Auftraggeber, zunehmend von EU-Fördermitteln, wie EFRE oder INTERREG,<br />
zu profitieren und damit Rückgänge in den nationalen Förderprogrammen auszugleichen. Erste Ansätze<br />
dafür haben sich bereits im Jahr 2006 ergeben.<br />
Die Umstellung und Straffung der Organisationsstruktur und die Zusammenarbeit im Unternehmens-<br />
verbund haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass Unternehmensaufwendungen reduziert werden<br />
konnten. Dieser Konsolidierungskurs wird auch in Zukunft beibehalten. Das heißt auch, dass keine wei-<br />
teren Personalkapazitäten bei der <strong>EGS</strong> aufgebaut werden.<br />
Die Akquise von Konzeptions- und Planungsaufträgen ist zunehmend geprägt durch einen verstärkten<br />
Wettbewerb. Hier konnte die <strong>EGS</strong> insbesondere in den Städten erfolgreich akquirieren, in denen sie be-<br />
reits als Träger einer Sanierungsmaßnahme aktiv ist. Hier wird auch in Zukunft der Schwerpunkt der Ak-<br />
quisitionsbemühungen liegen, die Zusammenarbeit mit den Kommunen auszubauen und weitere Dienst-<br />
leistungen anzubieten. Unter diesem Gesichtspunkt ist insbesondere hier die Zusammenarbeit mit der<br />
LGE Landesgrunderwerb in den Vordergrund zu stellen, da die eigengeschäftliche oder treuhänderische<br />
Entwicklung von innerstädtischen Brachen in guten Lagen an Bedeutung zunehmen wird.<br />
Schwerin, 16. März 2007<br />
Robert Erdmann Hans-Thomas Sönnichsen<br />
4. Die tätigkeitsschwerpunkte der eGs<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Im Jahr 2006 würdigte das „Land“ Mecklenburg-Vorpommern 15 Jahre erfolgreiche Stadterneuerung im<br />
Rahmen der Städtebauförderung. Eine Vielzahl regionaler Veranstaltungen, eine Broschüre – mehr ein<br />
Buch – und eine Landesausstellung dokumentieren die erfolgreiche Bilanz dieser Jahre. Die <strong>EGS</strong> hat als<br />
Beauftragte Sanierungs- und Entwicklungsträgerin ihren Anteil an der erfolgreichen Umsetzung der städ-<br />
tebaulichen Ziele in den von ihr betreuten Kommunen und hat sich somit intensiv in die Retrospektive<br />
eingebracht. Insbesondere mit dem von der <strong>EGS</strong> und der LGE seit Jahren als einzigen Kongress zur Stadt-<br />
erneuerung in Mecklenburg-Vorpommern ausgerichteten Kommunalen Erfahrungsaustausch konnten wir<br />
mit dem Thema „Städte profilieren sich – neue Chancen auf dem Wettbewerb“ unseren Beitrag leisten.<br />
15 Jahre Stadterneuerung in Mecklenburg-Vorpommern bietet neben der Gelegenheit, Bestandsaufnahme<br />
und Rückschau zu betreiben, die Chance zu einer Überprüfung der bisherigen Strategien und einer mög-<br />
lichen Neupositionierung für die Aufgaben der Zukunft. In Mecklenburg-Vorpommern sind in den letzten<br />
15 Jahren 2,15 Mrd. EUR Städtebauförderungsmittel aus unterschiedlichen Programmen bewilligt worden.<br />
Beachtet man bei den bereits eingesetzten Mitteln den Investitionsmultiplikator, der bei ca. 8,- EUR je<br />
1,- EUR Fördermittel liegt, hat diese Förderung eine gewaltige Investitionsfülle und Vielfalt ausgelöst.<br />
Zahlreiche Städte, die mit der <strong>EGS</strong> zusammenarbeiten, haben eine erfolgreiche Erfüllungsquote bei der<br />
Beseitigung von städtebaulichen Missständen und einen hohen Grad bei der Umsetzung ihrer Ziele erreicht,<br />
sodass wir davon ausgehen, dass die zeitliche Zielsetzung von ca. 20 Jahren, die für den gesamten<br />
Prozess von Vorbereitung bis Abschluss der Gesamtmaßnahme eingeplant war, eingehalten wird. Zu dem<br />
besteht in Mecklenburg-Vorpommern nicht die Gefahr, dass historische Stadtquartiere komplett veröden<br />
oder im Rahmen von Rückbauprogrammen wertvolle historische leer stehende Gebäude in hoher Anzahl<br />
abgebrochen werden müssen. Und nicht zuletzt genießt die Stadterneuerung und Städtebauförderung<br />
bei allen Akteuren trotz des komplexen Verfahrens einen hohen Stellenwert.<br />
Dabei sind die Rahmenbedingungen für Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern nicht einfacher geworden.<br />
Neben der desolaten Gebäude- und Infrastruktur, der Wohnungs- und Versorgungsnot der ersten Jahre belastet<br />
zunehmend die demographische Entwicklung sowie die zurückgehende Investitionsbereitschaft von privater<br />
Seite die Situation, sodass das enorme Tempo in der Stadterneuerung nicht beibehalten werden kann.<br />
In Zukunft wird daher für uns von Bedeutung sein, nicht nur den städtebaulichen Missstand in den Focus<br />
der Fördermittelbereitstellung zu stellen, sondern mit der attraktiven umsetzungsorientierten Projektidee<br />
zu werben. D. h., die Kommunen und andere Mittelempfänger werden sich zukünftig stärker dem<br />
Wettbewerb um Fördermittel aussetzen müssen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern forciert diesen<br />
Wettbewerbsgedanken unter anderem mit der Initiative Zukunftsstandorte. Das Land wird einen Teil der<br />
Städtebauförderungsmittel sowie EFRE-Mittel für Projekte und Maßnahmen, die aus diesem Wettbewerb<br />
hervorgehen, bereitstellen. Ziel dieser Initiative ist, die vorhandenen Potenziale mehr als bisher zu aktivieren<br />
und das eigene Profil der Städte durch die Suche nach Alleinstellungsmerkmalen weiter zu entwickeln.<br />
Dabei sind die Themenfelder bewusst breit gefasst und reichen von bürgerschaftlichem Engagement<br />
bis zur Stadt-Umland-Kooperation.<br />
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