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Baufeuchtigkeit prüfen und beheben. Verfahrenstechniken.

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Holzzerstörende Pilze sind in ihrem Wachstum ebenfalls<br />

stark feuchteabhängig. Die wichtigsten sind der Echte<br />

Hausschwamm, der Kellerschwamm <strong>und</strong> der Weiße Porenschwamm.<br />

Der Echte Hausschwamm war bis vor einigen Jahren in den<br />

meisten B<strong>und</strong>esländern deshalb meldepfl ichtig, da er, ausgehend<br />

von einer sein Wachstum bedingenden Feuchtequelle,<br />

auch auf trockenes Holz <strong>und</strong> andere Materialien, die Kohlehydrate<br />

enthalten, wie Bücher, Teppiche, Textilien, übergreifen<br />

kann. Sein Wachstum greift auch über den eigentlichen Nährboden<br />

hinaus, so dass er fast jede Art von Material überwuchern<br />

kann <strong>und</strong> selbst Mauerwerk, nicht nur Risse <strong>und</strong> Fugen,<br />

sondern auch den Porenraum durchwächst.<br />

Der Braune Kellerschwamm ist der am häufi gsten in Neubauten<br />

auftretende Pilz, kommt aber auch in Altbauten vor. Er<br />

kann vergleichbare Schäden verursachen, ist aber nicht in der<br />

Lage, wie der Echte Hausschwamm trockenes Holz zu durchfeuchten<br />

<strong>und</strong> gilt damit als weniger gefährlich.<br />

3.4 Feuchte <strong>und</strong> Nutzung<br />

Feuchte nimmt Einfl uss auf die Nutzungsmöglichkeiten eines<br />

Gebäudes. So sind beispielsweise hohe Luftfeuchtigkeiten <strong>und</strong><br />

eine gewisse Feuchtebelastung im Mauerwerk bei der Nutzung<br />

eines Raumes als Wein- oder Obstlagerkeller wünschenswert,<br />

während eine höherwertige Nutzung dieses selben Kellers als<br />

Hobbyraum, Bibliothek oder gar EDV-Raum wegen der Unverträglichkeit<br />

von Einrichtungen <strong>und</strong> Lagergütern mit der Feuchtebelastung<br />

auf Schwierigkeiten stoßen wird. Es ist deshalb vor<br />

einer geplanten Umnutzung eines feuchtebelasteten Bauwerksbereiches<br />

in einem ersten Schritt das Maß dieser Feuchtigkeitsbelastung<br />

zu erfassen, um dann gründlich abzuwägen, ob bei<br />

der festgestellten Situation diese Nutzung ohne Folgeschäden<br />

möglich ist, oder ob vorab entsprechende Gegenmaßnahmen<br />

zur Feuchtereduzierung eingeleitet werden müssten.<br />

In diesem Zusammenhang muss ein zumindest fi nanziell bedeutsamer<br />

Gesichtspunkt angesprochen werden: Der Umfang<br />

jeder Trockenlegungs- <strong>und</strong> gegebenenfalls auch Salzbekämp-<br />

Die Zerstörungskraft des Weißen Porenschwamms ist den beiden<br />

vorgenannten ähnlich.<br />

Zur Bekämpfung von Pilzbefall muss neben einer Behandlung<br />

durch Wärme oder Gifte – meist beschönigend „chemische<br />

Schwammbekämpfung“ genannt – unbedingt auch die für das<br />

Wachstum der Pilze notwendige Feuchtequelle beseitigt werden.<br />

Entsprechend der Abhängigkeit der Pilze von einer Feuchtequelle<br />

gibt es im Gebäude bevorzugt betroffene Bauteile: Im<br />

Dach überprüft man als erstes Holz an <strong>und</strong> unter jenen Bauteilen,<br />

welche die Dachhaut durchdringen, also Kamine, Rohrbelüftungen,<br />

Antennenmasten; man wird aber auch bevorzugt<br />

fündig dort, wo durch Verblechungen die bekannten Schwachstellen<br />

der Schuppendeckung verwahrt werden - unter Kehlen,<br />

an der Traufe, an Anschlüssen. Schließlich sind noch Kellerräume<br />

besonders gefährdet, vor allem dann, wenn feuchtespeichernde<br />

„Schwammnahrung“ gelagert wird: Holz, Papier,<br />

Kleidung.<br />

fungsmaßnahme wird häufi g nicht durch technische Notwendigkeiten<br />

bestimmt, sondern durch subjektive Forderungen des<br />

Nutzers, was nicht gleichzusetzen ist mit objektiven Forderungen<br />

aus der Nutzung. Der niedrige, abmehlende Sockelstreifen<br />

im Treppenhaus beeinfl usst dessen Nutzung keineswegs; es ist<br />

die Vorstellung des Nutzers von einem „sauberen“ Eingang,<br />

die den technischen Aufwand einer „Trockenlegung“ erzwingt.<br />

Tatsächlich läge sogar das jährliche fachgerechte Ausbessern<br />

durch den Maler noch weit unter dem Kapitaldienst jenes Geldes,<br />

das die Trockenlegungsmaßnahme in diesem Sanierungsfall<br />

verschlingen wird.<br />

Soll nicht nur ein einzelner Schadensbereich saniert werden,<br />

wie im vorgenannten Beispiel, sondern steht eine umfassende<br />

Sanierung des Gebäudes an, so können Feuchte- <strong>und</strong> Salzbekämpfung<br />

durch eine Reduzierung der Ansprüche <strong>und</strong> ein<br />

entsprechendes Ändern des Nutzungskonzepts kostensparend<br />

beeinfl usst werden.

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