08.01.2013 Aufrufe

Baufeuchtigkeit prüfen und beheben. Verfahrenstechniken.

Baufeuchtigkeit prüfen und beheben. Verfahrenstechniken.

Baufeuchtigkeit prüfen und beheben. Verfahrenstechniken.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

38<br />

sind halbquantitative Angaben der Salzbelastung manchmal<br />

ungenügend, weil die Anwendbarkeit verschiedener Sanierungstechniken<br />

in Abhängigkeit zu der vorliegenden Art <strong>und</strong><br />

Intensität der vorhandenen Salzkonzentration steht. Spezielle<br />

Gegenmaßnahmen erfordern hier die genaue Kenntnis der<br />

Zusammensetzung der jeweiligen Salze, die dann als guter<br />

Hinweis auf deren Herkunft interpretiert werden können. Der<br />

ständige Hinweis von Fachleuten auf Stallmist <strong>und</strong> Streusalz<br />

als Salzquelle stimmt zwar häufi g, kann aber auch gr<strong>und</strong>falsch<br />

sein. In solchen Fällen erfordert die quantitative Salzanalyse<br />

eine Ergänzung durch die quantitative Identifi kation der Salzminerale,<br />

da erst Kenntnisse von deren Zusammensetzung<br />

Rückschlüsse auf Ursprung <strong>und</strong> Entstehungsbedingungen zulässt.<br />

Diese Untersuchungen erfolgen ausschließlich über die<br />

Röntgenphasenanalyse (Röntgendiffraktometrie), die neben<br />

der aufwendigen laborativen Ausstattung in gleichen Maßen<br />

eine notwendige Auswerterfahrung erfordert.<br />

Ein Beispiel kann die Sinnfälligkeit dieses Untersuchungsaufwands<br />

erklären: Nach der Neuverlegung eines Naturstein-Plattenbelags<br />

beginnen aus den Mörtelfugen Salze zu<br />

„wachsen“. Schuld daran hat wie stets keine der beteiligten<br />

Firmen: Die Heizungsfi rma beschwört die fl ächendeckende<br />

Abdichtung unter dem Heizestrich; der Estrichleger hat eine<br />

Estrich-Normmischung verwendet; der Bodenleger verweist<br />

auf einen zu feuchten Untergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> vermutet gleichzeitig<br />

irgendwelche negativen Einfl üsse der Fußbodenheizung; der<br />

verfugende Subunternehmer des Bodenlegers verwendete<br />

jenen Fugenmörtel aus dem Sack, den er schon seit zehn Jahren<br />

– selbstverständlich schadensfrei – einsetzt <strong>und</strong> die vom<br />

Hausbesitzer vorgenommene „Versiegelung“ der Steinplatten<br />

war in ihrem Material mit dem Bodenleger abgestimmt worden.<br />

Man plant, den Boden bis auf den Untergr<strong>und</strong> wieder<br />

aufzubrechen <strong>und</strong> die einzelnen Schichten zu untersuchen.<br />

Glücklicherweise wählt man doch erst eine genaue Salzanalyse<br />

durch Röntgendiffraktometrie. Diese Detektivarbeit deckt<br />

im Salz Verbindungen auf, die nur durch Reaktion des Verlegemörtels<br />

mit einer bestimmten Chemikalie auftreten können,<br />

die sich wieder in einem bestimmten Reinigungsmittel fi ndet.<br />

Mit dem Putzwasser drang diese Chemikalie über Fugen <strong>und</strong><br />

auch Risschen im Stein ein; seine Abtrocknung konnte aber<br />

nur über das Fugennetz geschehen. Die durch die chemische<br />

Reaktion gebildeten löslichen Salze wandern mit dem Wasser<br />

bis zur Verdunstungsstelle – Fugennetz – <strong>und</strong> kristallisieren<br />

dort aus. Die „Sanierung“ bestand nach dieser Erkenntnis<br />

aus mehrwöchigem putzmittelfreiem feuchten Wischen <strong>und</strong><br />

danach Wechseln des Reinigungsmittels.<br />

Es gibt noch weitere Technologien der Salzdetektion, doch sind<br />

diese schon aus Kostengründen nur speziellen Problemen vorbehalten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!