Kapitel 9 Marketinginstrument Kommunikation - Marktwert GmbH
Kapitel 9 Marketinginstrument Kommunikation - Marktwert GmbH
Kapitel 9 Marketinginstrument Kommunikation - Marktwert GmbH
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<strong>Kapitel</strong><br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
9 <strong>Marketinginstrument</strong> <strong>Kommunikation</strong>: Werbung<br />
167<br />
9.1 Definition und Aufgabe ……………………………..……………………… 168<br />
9.2 Werbeziele …………………………………………………………………... 169<br />
9.3 AIDA-Formel ………………………………………………………………… 170<br />
9.4 Ablauf von <strong>Kommunikation</strong>svorgängen ……………….………………… 171<br />
9.5 Werbekonzept ………………………………………………………………. 172<br />
9.6 Integrierte <strong>Kommunikation</strong> …………………………………………………. 179<br />
9.8 Inter-/ und Intramediavergleich ……………………………………………. 181<br />
9.9 Einsatzmöglichkeiten und Kosten der Medien ………..………………… 181<br />
9.10 Die Zusammenarbeit mit Werbeberatern ………………………………… 182<br />
9.11 Werbeerfolgskontrolle ……………………………………………………… 183<br />
9.11.1 Methodik der Werbeerfolgskontrolle ……………………………………… 184<br />
9.12 Werberecht ………………………………………………………………….. 185<br />
9.13 Neun Werbegebote für das KMU …………………………………………. 194<br />
9.14 Test your know-how ………………………………………………………… 195<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 1
<strong>Kapitel</strong> 9<br />
<strong>Marketinginstrument</strong> <strong>Kommunikation</strong><br />
Werbung<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 2
9. Werbung<br />
9.1 Definition<br />
Die Definition für das „professionelle Vermarkten“ hat sich im Laufe der<br />
Zeit stark gewandelt, wie folgende historische Entwicklung zeigt:<br />
Einst hiess es REKLAME<br />
Von Ausrufen. Dies war die Zeit, als das Vermarkten noch in den Kinderschuhen<br />
steckte, unbekümmert und eher marktschreierisch stattfand.<br />
Dann hiess es WERBUNG<br />
Von Umwerben. Als das „Umgarnen“ der Konsumenten immer professioneller<br />
und ausgereifter wurde.<br />
Heute heisst es KOMMUNIKATION<br />
Von Kommunizieren. Weil das Vermarkten, nebst dem Umwerben immer<br />
stärker auf das Zusammenspiel sämtlicher Sinnes-Kanäle und <strong>Kommunikation</strong>s-Instrumente<br />
ausgerichtet ist.<br />
Wir bleiben nachfolgend beim Begriff „Werbung“, da dieser immer noch<br />
der populärste ist. Werbung will nichts anderes als:<br />
� Informieren<br />
� Unterhalten<br />
� Bestätigen<br />
Werbung ist dem Wesen nach ein öffentliches und unpersönliches<br />
<strong>Kommunikation</strong>sinstrument. Mit Werbung soll die Zielgruppe über<br />
uns/unsere Marktleistung informiert werden und zum Kaufentscheid<br />
beeinflusst werden. Nach dem Kauf soll der Käufer positiv bestätigt<br />
werden in seiner ständigen Frage, ob er das Richtige getan hat.<br />
Aufgabe der Werbung<br />
Werbung ist Bestandteil des Marketing-Mix und soll den übergeordneten<br />
Marketing-/ und Unternehmenszielen zum Erfolg verhelfen.<br />
Hauptsächliche Werbeziele sind also Informations-/ und Verhaltensänderungen<br />
beim Zielkunden als dem eigentlichen Werbeempfänger:<br />
� Förderung der Bekanntheit eines Unternehmens<br />
� Information über die Marktleistung dieses Unternehmens<br />
� Imagebildung und Profilbildung<br />
� Motivation zum Kauf und Förderung der Kaufbereitschaft<br />
� Bestätigung nach dem getätigten Kauf<br />
� Intensivierung der Kauffrequenz / Bestellhäufigkeit<br />
� Ausgleichen von Absatzschwankungen<br />
Zusammenfassend beeinflusst Werbung<br />
Bekanntheit, Einstellung, Wissen, Verhalten<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 3
Marketingziele<br />
sind absatzorientiert:<br />
-Marktanteil<br />
-Umsatzziele<br />
Werbeziele<br />
sind<br />
kommunikativ:<br />
-Bekanntheit<br />
-Einstellung<br />
-Wissen<br />
-Verhalten<br />
Overall-Ziel<br />
Marketingziel<br />
Bekanntheitsziel<br />
(= Quantitativ)<br />
Einstellungsziel<br />
(= Qualitativ)<br />
Wissensziel<br />
(= Qualitativ)<br />
Verhalten<br />
(= Qualitativ)<br />
9.2 Werbeziele<br />
Werbeziele sind Planvorgaben die aus den übergeordneten Marketingund<br />
Unternehmenszielen abgeleitet werden müssen:<br />
Unternehmensziel<br />
(Unternehmensstrategie)<br />
�<br />
Marketingziel<br />
(Marketingstrategie)<br />
�<br />
<strong>Kommunikation</strong>sziel<br />
(<strong>Kommunikation</strong>sstrategie)<br />
�<br />
Werbeziel<br />
(Werbestrategie)<br />
Beispiel<br />
Unternehmensziel:<br />
Die Rendite des Eigenkapitals soll in den kommenden fünf Jahren 12%<br />
nicht unterschreiten.<br />
Marketingziel:<br />
Steigerung des Marktanteils für Produkt Creastar in der D-Schweiz von<br />
heute 10% auf 18% innerhalb 15 Monaten.<br />
<strong>Kommunikation</strong>sziel:<br />
Der ungestützte Bekanntheitsgrad vom Produkt Creastar soll bei allen<br />
Baumeistern in der Deutsch-Schweiz bis in 9 Monaten 80% betragen.<br />
Werbeziel:<br />
60% der Baumeister, die Creastar ungestützt genannt haben, sollen auf<br />
Grund der Werbung, bis Ende Jahr die Einstellung haben: Creastar ist<br />
genau das richtige für mich!<br />
Von diesen 60% der Baumeister, wissen insgesamt 40% bis Ende Jahr,<br />
das Creastar die Umrüstzeiten für Fräsblätter bis 50% senkt.<br />
von diesen 60% der Baumeister, bestellt 1/3 bis Ende Januar unser<br />
Creastar Montage-Set.<br />
Resultat: Erfüllung des Marketingzieles über Werbung<br />
Mehr verkauft = Mehr Marktanteile = Mehr Rendite<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 4
9.3 Die AIDA - Formel<br />
Zur Hilfe bei der Suche nach der treffenden Ausgestaltung der Werbeziele<br />
und Werbebotschaften, zeigt sich die AIDA-Formel als nützlich. Es<br />
ist nämlich zu berücksichtigen, dass der potentielle Käufer verschiedene<br />
Wirkungsphasen durchläuft. Nach dem AIDA-Ansatz durchläuft der Umworbene<br />
der Reihe nach folgenden Phasen.<br />
AIDA-Formel<br />
A Attention<br />
I Interest<br />
D Desire<br />
A Action<br />
Werbeziel<br />
Aufmerksamkeit wecken<br />
(Bekanntheitsgrad)<br />
Interesse wecken durch die<br />
Information über Nutzen und<br />
Leistung.<br />
(Wissen)<br />
Wunsch wecken über<br />
Emotionen, Image, Profilierung.<br />
(Einstellung )<br />
Handlung auslösen.<br />
(Verhalten)<br />
Massnahme<br />
Kreative Gestaltung.<br />
Farbeinsatz.<br />
Format.<br />
Platzierung.<br />
Verbale und visuelle<br />
Gestaltung der Bot-<br />
schaft mit hoher Ziel-<br />
gruppenaffinität.<br />
Ansprache mit Stil und<br />
Tonalität, die zu der<br />
Zielgruppe passt.<br />
Aufbau eines Ziel –<br />
gruppenkonformen<br />
Markenbildes.<br />
Ein konkretes Angebot<br />
leisten und die Kauf-/<br />
Bestell-/<br />
Informationshandlung<br />
forcieren:<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 5
9.4 Ablaufstruktur von <strong>Kommunikation</strong>svorgängen<br />
Sender Kodierung Dekodierung<br />
Botschaft<br />
Feedback<br />
Medien<br />
Reaktion<br />
Empfänger<br />
Das Kommunizieren zwischen dem „Sender“ und dem „Empfänger“ ist ein Prozess, der<br />
aus verschiedenen Elementen besteht:<br />
Der Kommunikator weiss etwas, will etwas mitteilen, will mit einem oder mehreren<br />
Menschen in Kontakt kommen.<br />
Die Botschaft ist der Inhalt der <strong>Kommunikation</strong>, bisher aber noch ungestaltet und daher<br />
auch nicht kommunizierbar.<br />
Die Botschaft wird als nächstes kodiert, d.h. in eine Sprache gebracht, gestaltet und<br />
präsentiert. Somit dienen als Kodierungszeichen alle Symbole, Zeichen, Farben, Konturen,<br />
Gestalten usw.<br />
Das Weiterleiten der Zeichen an den Empfänger geschieht über die ausgewählten<br />
Übertragungskanäle (Medien). Diese setzen sich zusammen aus allen Werbemitteln<br />
die eingesetzt werden können. Sind es mehrere, sprechen wir von einem <strong>Kommunikation</strong>s-Mix.<br />
Die Dekodierung wird beeinflusst von der zeitlichen und räumlichen Situation, in der<br />
sich der Empfänger zur Zeit der Dekodierung befindet. Beispielsweise, zu welcher Zeit<br />
er mit dem Medium in Kontakt kommt, wie TV am Mittag oder TV um Mitternacht.<br />
Der Dekodierungsprozess ist abhängig von den Erwartungen, die der Empfänger einem<br />
bestimmten Medium zumisst. Der Leser einer Männerzeitschrift erwartet einen<br />
ganz bestimmten Typ von Inseraten. „Selektive Wahrnehmung“ bedeutet, dass der<br />
Mensch sich von der gewaltigen Informationsflut unserer Zeit durch einen Selektions- /<br />
und Filtrierungsprozess absichert und nur diejenigen Informationen aktiv aufnimmt und<br />
zulässt, die seinem Stimuli, seinen Erfahrungen und seinem Bedürfnis entspricht. Die<br />
Wirkungsmöglichkeit einer Botschaft ist umso geringer, je mehr sie im Wiederspruch zu<br />
der Persönlichkeitsstruktur, Wunsch, Bedürfnis, Erfahrungen des Empfängers steht.<br />
Die Reaktion auf die <strong>Kommunikation</strong>sbotschaft wird als Feedback aufgenommen und<br />
ist für den Sender wichtiger Input für Veränderungen an der neuerlichen Kodierung der<br />
Botschaft.<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 6
9.5 Das Werbekonzept<br />
Auf Grund der oft hohen finanziellen Auwändungen für Werbeaktivitäten<br />
wird in der Regel eine eigene „Werbe-Konzeption“ entwickelt. Im Sinne<br />
einer guten Vorbereitung auf Briefinggespräche mit Werbespezialisten<br />
bildet das folgende Sechseck der W-Fragen eine geeignete Grundlage.<br />
Marketingfachleute sowie Verkaufs- und Marketingleiter orientieren sich<br />
detailliert unter: <strong>Marktwert</strong>.ch � Downloads � „Werbekonzept“<br />
Was Wer<br />
Wann Wie<br />
Wann Womit<br />
Was<br />
Die Werbebotschaft: Was ist der Inhalt der Botschaft? Was wollen wir<br />
eigentlich sagen?<br />
Die Werbebotschaft ist die eigentliche Werbeaussage und beantwortet<br />
die Frage nach dem Inhalt der Botschaft welche dem Konsumenten /<br />
Produktverwender vermittelt werden soll. Je nach Werbeziel kann sich<br />
der Inhalt der Botschaft auf verschiedene Aspekte beziehen. Beispiel:<br />
- Unternehmensinformationen<br />
- Eigenschaften eines Produktes oder Dienstleistung<br />
- Bedürfnisse wecken oder abdecken<br />
- Erhältlichkeit der Marktleistung signalisieren<br />
- Preis und Kaufbedingungen verkünden<br />
- usw.<br />
Im Vordergrund stehen folgende Überlegungen, die als Werbe- Plattform<br />
bezeichnet werden:<br />
Hauptbotschaft<br />
Welches ist das werbewirksamste Versprechen? Zur Deckung eines Bedürfnisses<br />
kauft der Konsument ein Produkt oder nutzt eine Dienstleistung.<br />
Welches ist nun das wirksamste Versprechen, das die gewünschte<br />
Zielperson zu überzeugen vermag? Die Hauptbotschaft ist dabei die vordergründige<br />
und augenfällige Hauptaussage.<br />
Beispiel: Sonntags Zeitung „Wir sehen dahinter“<br />
BMW „Freude am fahren“<br />
Nebenbotschaft<br />
Welches sind die Zusatzinformationen, die für die Zielgruppen relevant<br />
sind und dem Angebot zusätzliche Attraktivität verleihen?<br />
Beispiel: BMW „Problemlos über alle Berge und sicher zu Ziel“<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 7
Käufernutzen / Consumer Benefit<br />
Welches ist der Konsumenten-Nutzen? Was hat die Zielperson davon,<br />
wenn er/sie dieses Produkt kauft?<br />
Der Consumer Benefit will den Konsumenten direkt auf der emotionalen<br />
Ebene ansprechen und einen ersten Produktvorteil aus der Sicht des<br />
Konsumenten liefern.<br />
Beispiel: „Sie sind immer etwas besser informiert“<br />
„Sie fühlen sich sicherer mit dem Anti-Rutsch-System“<br />
„Der UV-Schutz ist genau das richtige für Sie“<br />
Produktnutzen / Product Benefit<br />
Welcher Mehrgewinn bietet nun eigentlich das Produkt genau? Wie kann<br />
das emotionale Versprechen nun rational untermauert werden?<br />
Beispiel: „Sie fühlen sich sicher in allen Diskussionen“<br />
„Die Schutzwirkung hält den ganzen Sommer lang“<br />
„Schützt das Holz für 40 Jahre“<br />
USP / UAP<br />
USP = Unique Selling Proposition<br />
Einzigartiger Leistungsvorteil / Faktische Alleinstellung.<br />
Ein USP ist ein einzigartiger Produktvorteil, der zum heutigen Zeitpunkt<br />
des Betrachtens nur dieses eine Produkt hat. USP’s sind in der heutigen<br />
Zeit enorm kurzlebig und werden von der Konkurrenz sehr rasch kopiert.<br />
Beispiel: Knirps „der, mit dem roten Knopf“<br />
Mars „erster Schokoriegel“<br />
Schulthess „erster Waschvollautomat“<br />
UAP = Unique Advertising Proposition<br />
Einzigartigkeit durch eine gezielte werbliche Alleinstellung.<br />
Bei fehlenden sachlich begründbaren Vorteilen werden zunehmend<br />
werblich konstruierte Erlebniswelten- meist emotional aufgeladen – geschaffen<br />
und aufgebaut.<br />
Beispiel: Esso „Die Kraft des Tigers im Tank“<br />
Yello „Strom ist gelb“<br />
EON „Mix dir deinen Strom selbst“<br />
Toni Joghurt „Das im Glas“<br />
Begründung / Reason why<br />
Worauf basiert das Versprechen? Wie lässt sich dies begründen?<br />
Der reason why ist die Beweisführung und erklärt das Versprechen.<br />
Beispiel:<br />
Sonntags Zeitung „1200 Wissenschaftler im Einsatz in aller Welt“<br />
BMW „Dank der neuen und raffinierten Anti-Rutsch-Technik von .....“<br />
Volvo „Der Seitenaufprallschutz ist dank der neuen Legierung ….“<br />
„Der Test beweist ...... „<br />
„Leseumfragen belegen ....... „<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 8
Wer<br />
Die Zielgruppenbestimmung: Wer soll angesprochen werden?<br />
Wem haben wir etwas mitzuteilen? Werbung ist nur dann wirksam, wenn<br />
die richtigen Personen angesprochen werden. Die Zielgruppe, die von<br />
der Werbebotschaft angesprochen wird, ist vorgängig exakt zu beschreiben.<br />
Diese Zielgruppenbeschreibung ist die Voraussetzung für die empfängergerechte,<br />
gestalterische Umsetzung der Werbebotschaft und bestimmt<br />
in der Folge auch die Reichweite, den Werbe-träger und das<br />
Werbemittel.<br />
Die Beschreibung der Zielgruppe:<br />
Soziodemographische Merkmale (Quantitative Merkmale)<br />
- Geschlecht, Alter<br />
- Wohnort, Wohnregion, Siedlungsart<br />
- Haushaltgrösse<br />
- Kaufkraftklassen<br />
- Beruf<br />
- Bildung, Weiterbildung<br />
- Familienstand<br />
- Religion<br />
- usw.<br />
Psychologische Merkmale (Qualitative Merkmale)<br />
Produktbezogen:<br />
- Produktkenntnis<br />
- Verwender (Dauerverwender oder Saisonverwender?)<br />
- Erstkäufer, Wiederkäufer, Impuls-/ Plankäufer<br />
- Markentreue, Markenbewusstsein<br />
- Preissensibilität<br />
- Kauf-/ und Konsumverhalten<br />
Motivation:<br />
- Einstellungen, Motivationen, Bedürfnisse<br />
- Typologie<br />
- Kauffördernde /-hemmende Faktoren<br />
- Mode- und Prestigeorientierung, Lebensstil<br />
Einstellungen und Verhalten:<br />
- Einstellung zu Werbung, Marken, Technik, Natur usw.<br />
- Hohe oder geringe Lernfähigkeit<br />
- Stand des Informationskonsums<br />
- Hobbys, aktive und passive Freizeitgestaltung<br />
- Erlebniswelten, Mediakonsumverhalten<br />
- Frühaufnehmer oder Nachahmer<br />
- Mediakonsumverhalten<br />
- usw.<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 9
Beispiel einer Zielgruppen-Definition für Rolf Benz Möbel:<br />
Sozidemographische Merkmale<br />
- Männer und Frauen im Verhältnis 40:60<br />
- In Städten und Agglomerationen wohnend<br />
- Im Alter von 49–59 Jahren<br />
- 0-1 Kind oder in der Familienphase „leeres Nest“<br />
- Wohnhaft in der deutschen Schweiz<br />
- Kaufkraftklasse I – II<br />
Psychologische Merkmale<br />
Produktbezogenes Verhalten:<br />
- legen Wert auf Designerlabel<br />
- kennen sich aus im Designermarkt<br />
- kaufen sowohl Trend- wie Klassikermöbel<br />
- kaufen ihre Möbel im Fachgeschäft (Zingg Lamprecht, Mobitaire)<br />
Motivation:<br />
- möblieren ihrem Stand entsprechend (Prestige, Marken etc.)<br />
- auf billige Produkte verzichten sie bewusst, weil es dem<br />
Sozialprestige schaden könnte<br />
- Qualität ist ihnen wichtig und es darf auch etwas kosten<br />
Einstellung<br />
- informieren sich über das aktuelle Wirtschafts- und Weltgeschehen<br />
aus Tagespresse, Wirtschaftspresse, spezielle TV-Sendungen wie 10<br />
vor 10, Sonn-Talk, Arena etc.<br />
- lesen gern Wohnmagazine wie „My-Home“, „In-Design“ etc.<br />
- spielen in der Freizeit gern Golf, Tennis, gehen an kulturelle<br />
Veranstaltungen. Reisen gern und oft.<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 10
Wie<br />
Der Stil, die Tonalität: Wie sprechen wir unser Zielpublikum an?<br />
Der Werbestil muss exakt dem Zielkunden angepasst werden. Die ausgewählten<br />
Botschaftsempfänger sollen die Werbung verstehen, sympathisch<br />
empfinden und schliesslich emotional identifizieren.<br />
Wie soll also die Werbebotschaft an den Zielkunden herangetragen werden?<br />
- Gesprochen, gesungen?<br />
- Als Kommentar, in Versen und Reimen vorgetragen?<br />
- Humorvoll, emotional oder in sachlichem und rationalem Ton?<br />
- Mit Worten geschrieben oder eher Bilddominant transportiert?<br />
- Jung, dynamisch, traditionell, konservativ?<br />
- Hard-Selling (reisserisch, aggressiv)?<br />
- Soft-Selling (weich, sanft, zurückhaltend)?<br />
- Rational (Faktendominant, sachlich)?<br />
- Emotional (gefühlsbetont, romantisch)?<br />
- Educational (erzieherisch, belehrend, wissenschaftlich)?<br />
- Du, Sie oder neutrale Ansprache?<br />
- Soll der Zielgruppe Ängste, Gefahren vor Augen geführt werden?<br />
- usw.<br />
Die Positionierung<br />
Die Positionierung ist die strategische Festsetzung eines typischen, eigenständigen<br />
Produkt-/ Marken-/ oder Unternehmensprofiles. Die Positionierung<br />
bildet die Grundlage, wie sich aus Kundensicht das beworbene<br />
Produkt / Marke oder Unternehmen gegenüber der Konkurrenz abhebt.<br />
Gute Positionierungen werden nicht laufend gewechselt, sondern bilden<br />
einen anhaltenden und substantiellen Wettbewerbsvorteil. Das Schlüsselbild<br />
wird für den Kunden zum Wirkungsverstärker und sorgt für die<br />
sofortige Erkennung. Der Schlüssel-Slogan unterstützt die emotionale<br />
Erlebniswelt. Eigenständige Positionierungsfindung sind für Unternehmen<br />
und Produkt von zentraler Bedeutung. Es existieren in der Praxis<br />
verschiedene Möglichkeiten um im Markt-/ und Konkurrenzumfeld die<br />
noch unbesetzten Felder zu erforschen (Positionierungskreuz, Spinnenkreuz,<br />
Markensteuerrad usw. )<br />
Marke, Unternehmen Positionierung Umsetzung<br />
Esso Kraftvoll Tiger<br />
Baccardi Lebensfreude Karibik-Insel, Reggae<br />
Facts Tiefgründig Röntgenbilder<br />
Marlboro Freiheit Cowboy, Landschaft<br />
Camel Abenteuer Dschungelleben<br />
Im gewerblichen KMU ist die (Produkte)Werbung eng an das Image des<br />
Unternehmens gebunden. Das Eigenbild mit dem Fremdbild in Übereinstimmung<br />
zu bringen, ist die werbliche Hauptaufgabe und mit Hilfe der<br />
<strong>Kommunikation</strong> zu steuern und zu beeinflussen.<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 11
Werbemittel Werbeträger<br />
Womit<br />
Der Werbeträger / Das Werbemittel / Das Werbemedium:<br />
Welche Werbemittel und welchen Werbeträger setzen wir ein? Welches<br />
Medium erreicht die Zielgruppe am effizientesten?<br />
Meist gibt der Entscheid aus der vorangehenden Frage (WIE) auch Antwort<br />
über die Wahl der Werbeträger, welche nun der eigentliche Überbringer<br />
der Werbebotschaft sind.<br />
Inserate, Beilagen Tages- und Wochenzeitungen, Gratis- und Anzeigenblätter,<br />
Illustrierte, Fachzeitschrift, Veranstaltungsprogramme,<br />
Aussen-/ Innenplakate Anschlagflächen an Verkehrswegen und Bauzäunen /gerüste,<br />
öffentl. Verkehrseinrichtungen (Bahnhöfe, S-<br />
Bahnstationen, Züge, Tram usw.), Veranstaltungszentren<br />
(Sportstadien, Kulturzentren), Ladengeschäfte, Messen, Ausstellungen,<br />
Feste<br />
Leuchtschriften, Signete Private und öffentliche Gebäude, Veranstaltungszentren,<br />
Verkehrsmittel, Ladengeschäfte, Messen und Ausstellungen<br />
Prospekte, Kataloge,<br />
Broschüren, Flugblätter<br />
(Flyers, Mailer)<br />
Signete, Pins, Kleber,<br />
Trikot<br />
Postversand, Verteilorganisationen, Verteilung auf Strassen,<br />
an Veranstaltungen, Messen, Ausstellungen, durch Aussendienstpersonal,<br />
als Beilage zum Schriftverkehr des Unternehmens,<br />
Packungen und Abrechnungen<br />
Firmenangehöriges Personal, Käufer und Verwender, irgendwelche<br />
Dritte, Fahrzeuge, Teilnehmer an Sportveranstaltung<br />
Einpackpapier, Taschen Käuferschaft und Besucher von Detailgeschäften, Veranstaltungen<br />
usw.<br />
Werbegeschenke wie Kalender,<br />
Werkzeuge, Taschenrechner,<br />
Fachbücher, Give-aways<br />
Käufer und Verwender der Produkte<br />
Werbefilme, Werbedias Kinos, Theater, Veranstaltungen<br />
Fernsehspots, Sponsor-Sendungen SF-DRS, Lokalfernsehen und verschiedene europäische<br />
kommerzielle Fernsehanstalten<br />
Gesprochene, vertonte Werbetexte Lokalradio, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen, Detailgeschäfte,<br />
Autos mit Lautsprechereinrichtungen<br />
Homepage, Dispenser, Flugblätter,<br />
Aussensteller, Ladenwerbung usw.<br />
Personalisierte Zielgruppenansprache<br />
Internet<br />
Detailgeschäfte<br />
Alle Möglichkeiten des Direkt-Marketings<br />
wie Mailings, Online-Shopping, TV-Selling, Internet, SMS<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 12
Wann und Wo<br />
Die Termin und die Werbe- Einschaltpläne: Wann soll die Werbung wo<br />
erscheinen? Termin- und Einschaltpläne bestimmen die Werbe-periode,<br />
d.h. den Zeitraum, über den sich eine Werbeaktion erstrecken soll. Für<br />
diesen Entscheid interessieren Fragen wie:<br />
- Gebrauchs-/ Verbrauchszeitpunkt<br />
- Inkubationszeit ( Dauer bis Handlung erfolgt)<br />
- In welcher Phase des Produktlebenszyklus ist das Produkt<br />
- Wie wird der Einsatz mit anderen <strong>Kommunikation</strong>smitteln flankiert<br />
- Ferien-/ Feiertage des Zielpublikums<br />
- Messen, Ausstellungen<br />
- Zyklisch oder antizyklisch zur Konkurrenz<br />
- Saisonale Branchenschwankungen und /–gewohnheiten<br />
- Konjunkturelle Einflüsse<br />
Der Zeitplan für die Einschaltung ist je nach Medium recht unterschiedlich.<br />
Je nach Medium ist aber auch die Inkubationszeit anders.<br />
Deutlicher: Mit dem Medium Fernsehen werden die Reaktionen auf die<br />
Werbebotschaft schneller eintreten als zBsp. mit dem Medium Inserate.<br />
Einschaltpläne in der Praxis<br />
Gleichmässige Schaltung:<br />
Es wird über das ganze Jahr hinweg in gleichmässigem Rhythmus geworben.<br />
Wellenartige Verteilung:<br />
Es wird nur in gewissen Zeiten geworben, in sogenannten Wellen.<br />
Pulsierende Verteilung:<br />
Nebst der gleichmässigen Basiswerbung werden ganz gezielte Werbestösse<br />
gefahren.<br />
Wie viel<br />
Das Werbebudget: Wie viel Geld setzen wir ein?<br />
Vor dem Festlegen des Werbebudgets müssen die Auswirkungen des<br />
Entscheides untersucht werden. Das Werbebudgets kann sich anhand<br />
von ganz unterschiedlichen Grössen orientieren:<br />
- Festlegung des Budgets nach Finanzkraft<br />
- Festlegung des Budgets nach Kennzahlen<br />
- Festlegung des Budgets bezüglich „Aufwendungen pro Stk“<br />
- Ausrichtung auf die Konkurrenz<br />
- Lebenszyklus als bestimmender Faktor<br />
- Budgetierung anhand von Zielen und Aufgaben<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 13
9.6 Integrierte <strong>Kommunikation</strong><br />
Integrierte <strong>Kommunikation</strong> meint den umfassenden Prozess der<br />
Analyse, Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolleder darauf<br />
ausgerichtet ist, aus den unterschiedlichsten Quellen der internen und<br />
externen <strong>Kommunikation</strong> eine Einheit herzustellen zur Effizienzsteigerung<br />
der <strong>Kommunikation</strong>smassnahmen.<br />
Dies erscheint im allgemeinen Stimmengewirr der herrschenden<br />
<strong>Kommunikation</strong>süberflutung verständlich. Die Herausforderung besteht<br />
somit darin, ein für die Zielgruppe absolut einheitliches Erscheinungsbild<br />
über das Unternehmen zu vermitteln. Damit kommt zum Ausdruck,<br />
was Integrierte <strong>Kommunikation</strong> ganz besonders NICHT ist, nämlich<br />
� Kurzfristig<br />
� Nur Multimedia<br />
� Auf einzelne Massnahmen beschränkt<br />
� Ohne erkennbare Leitlinien in Ausdrucksformen<br />
Um die gewünschte Effizienz der <strong>Kommunikation</strong> zu steigern werden<br />
drei Dimensionen der <strong>Kommunikation</strong>splanung strengen Kontrolliert:<br />
Dimension Beschreibung Beispiel<br />
Inhaltlich Es herrscht eine eigenständige,<br />
kongruente thematische<br />
Abstimmung durch einheitliche<br />
Botschaften, Argumente und Bilder<br />
in allen <strong>Kommunikation</strong>smitteln.<br />
Dieses Ziel ist nur durch eine Langfristige<br />
Orientierung möglich.<br />
Formal Definierte formale Gestaltungsprinzipien<br />
werden mittel/langfristig<br />
immer und überall eingehalten.<br />
Die <strong>Kommunikation</strong> wird und wirkt<br />
dadurch präsent und prägnant.<br />
Zeitlich Die kurz- bis mittelfristige Abstimmung<br />
von <strong>Kommunikation</strong>smassnahmen<br />
erfolgt innerhalb und<br />
zwischen den Planungsperioden<br />
konsistent und kontinuierlich.<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 14<br />
a)<br />
b)
Ziele für eine integrierte <strong>Kommunikation</strong><br />
� Sicherstellen einer einheitlichen <strong>Kommunikation</strong><br />
� Wirksamkeitserhöhung eingesetzter <strong>Kommunikation</strong>sinstrumente<br />
� Langfristiges Einprägen durch Prägnanz<br />
� Erreichen von Glaubwürdigkeit durch Einheitlichkeit<br />
Gründe<br />
� Hohe <strong>Kommunikation</strong>sausgaben zeigen in der jüngsten Vergangenheit<br />
eine immer schwächere Wirkung<br />
� Zunehmende Informationsüberflutung erfordert effiziente Kommuni-<br />
kationssteuerung sonst droht Aversion der Kunden/Konsumenten<br />
� Die steigende Vielfalt an <strong>Kommunikation</strong>skanälen erfordert eine<br />
effiziente Steuerung. Hauptsächliche Herausforderung entsteht aus<br />
den „e“-Kanälen. Die Beutung des „e“ wird immer grösser<br />
� eCRM, eMeeting, eBusiness, eLearning ….<br />
Einige Formen der online-<strong>Kommunikation</strong><br />
Banner AdWords E-Mail Viral Affiliate<br />
Bannerwerbung<br />
wird auf anderen<br />
Websites<br />
eingebunden<br />
und über AD-<br />
Server<br />
gesteuert.<br />
Kategorien:<br />
-Standarts<br />
-ADLayer<br />
-Video AD<br />
-Wallpaper<br />
-usw.<br />
Die Vermarktung<br />
der Werbeflächen<br />
und<br />
Schaltung der<br />
Banner erfolgt<br />
über Mediaagenturen.<br />
AdWords erscheinen<br />
in<br />
Ergänzung<br />
zum Suchergebnis<br />
rechts<br />
in einer separierten<br />
Spalte.<br />
Erst das Anklicken<br />
für zur<br />
Buchung und<br />
Abrechnung<br />
(erfolgsbasierte<br />
CPC)<br />
Als Sonderform<br />
existiert<br />
Adsense.<br />
Hierbei handelt<br />
es sich um<br />
Anzeigen, die<br />
auf Drittseiten<br />
angezeigt werden.<br />
Hier wird die Werbebotschaft<br />
an<br />
bekannten Adressempfängerversendet.<br />
Somit ist<br />
eine persönliche<br />
Ansprache und<br />
Auswertung möglich. <br />
Adressbeschaffung<br />
ist über Kauf<br />
oder Kooperation<br />
möglich.<br />
Der Aufbau eines<br />
eigenen<br />
Adresspools hat<br />
die grösste Erfolgsquote<br />
da die<br />
User aktiv um Informationengebeten<br />
haben.<br />
Hier werden Marketingbotschaften<br />
über<br />
bestehende soziale<br />
Netzwerke verteilt.<br />
Qualität und Kreativität<br />
spiele hier die<br />
entscheidende Rolle,<br />
da der User nur<br />
dann einer Verbreitung<br />
positiv gegenübersteht<br />
wenn er<br />
selbst dadurch Beachtung,<br />
Ruhm oder<br />
Anerkennung erlangt.<br />
Netzwerke mit dem<br />
grössten viralen Potential<br />
sind youtube,<br />
facebook, myspace,<br />
und xing.<br />
Die Angliederung an<br />
Partner-Websites ist<br />
eine weitere internetbasierteVertriebslösung.<br />
Sie basieren<br />
auf dem Prinzip der<br />
Vermittlungsprovision.<br />
Die Vermittlung geschieht<br />
durch einen<br />
Link. Ein solcher Affiliate-Link<br />
enthält einen<br />
Code, der den<br />
Affiliate eindeutig<br />
beim Händler identifiziert.<br />
Provisioniert werden<br />
die Klicks auf das<br />
Werbemittel, die<br />
Kontaktaufnahme<br />
von Kunden oder der<br />
Verkauf in jeweils<br />
aufsteigender Höhe.<br />
<strong>Marktwert</strong> ® <strong>GmbH</strong> Seite 15