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Antwort - Interkultureller Rat

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Landtag Brandenburg Drucksache 4/5146<br />

4. Wahlperiode<br />

<strong>Antwort</strong><br />

der Landesregierung<br />

auf die Große Anfrage 31<br />

der Fraktion DIE LINKE<br />

Drucksache 4/4812<br />

Zur Situation der Justiz im Land Brandenburg<br />

Wortlaut der Großen Anfrage 31 vom 3. Juli 2007:<br />

Das Rechtsstaatsprinzip beinhaltet die Garantie umfassenden und effektiven Rechtsschutzes durch unabhängige Gerichte.<br />

Das Land Brandenburg ist von Verfassung wegen gehalten, die Justiz in die Lage zu versetzen, diese grundgesetzliche Ga-<br />

rantie umsetzen zu können. Eine bejahende Identifikation der Brandenburger Bürger mit dem demokratischen Staat ist auch<br />

in hohem Maße abhängig von der Umsetzung dieser Vorgabe. Zudem bedeutet eine gut funktionierende Justiz einen Stand-<br />

ortvorteil für die wirtschaftliche Attraktivität Brandenburgs.<br />

Die finanzielle Austattung der Justiz in Brandenburg ist - angesichts einer stetig zunehmenden Arbeitsbelastung - oft als un-<br />

zureichend kritisiert worden, dies mit dem Bemerken, dass der Haushaltsposten der Justiz ohnehin nur einen sehr geringen<br />

Anteil des Gesamthaushaltes ausmacht und die Justiz zudem erhebliche eigene Einnahmen erzielt.<br />

Außerdem ist im Flächenland Brandenburg ein besonderes Augenmerk auf eine ausreichende Gerichtsdichte zu legen, die<br />

überlange Fahrtwege für rechtsuchende Bürger vermeidet. Die Schließung von Gerichtsstandorten ist mit Rücksicht auf die<br />

erforderliche Gerichtsdichte im Land eine hoch bedenkliche Entscheidung, zu der es seitens der Kommunen und der Fach-<br />

und Berufsverbände erhebliche Kritik gab und gibt. Weiterhin liegt seit dem 01.01.2005 die Zuständigkeit für alle Streitigkei-<br />

ten, die Angelegenheiten der Arbeitsförderung, der Grundsicherung für Arbeitssuchende und die Sozialhilfe betreffen, bei den<br />

Sozialgerichten. Mit Rücksicht auf einen effektiven Justizgewähranspruch der Brandenburger Bürger ist daher besonderes<br />

Augenmerk auf die Arbeitsbelastung und auf die personelle und sachliche Ausstattung der Brandenburger Sozialgerichtsbar-<br />

keit zu legen.<br />

Mit Blick auf all diese Entwicklungen bedarf daher die personelle und materielle Ausstattung der Justiz in Brandenburg insge-<br />

samt der Klärung. Schließlich besteht für Brandenburg die Besonderheit einer wachsenden institutionellen Zusammenarbeit<br />

mit Berlin, wie sie durch das zentrale Mahngericht, das gemeinsame Justizprüfungsamt und gemeinsame Obergerichte be-<br />

stehen. Hier ist zu fragen, welche verwertbaren Vorteile diese Zusammenarbeit für beide Länder bietet.<br />

Wir fragen daher die Landesregierung:<br />

A. Arbeitsbelastung und Personalausstattung an den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

1. Wie hat sich die Geschäftsbelastung der brandenburgischen Gerichte seit 1998 bis heute<br />

jährlich entwickelt? Wie hoch ist die Zahl der jährlichen Eingänge und Erledigungen und auf welche Art erfolgen sie<br />

a) in den einzelnen Gerichtszweigen der<br />

- ordentlichen Gerichtsbarkeit (aufgegliedert in Zivil- und Strafverfahren),<br />

- Verwaltungsgerichtsbarkeit,<br />

- Sozialgerichtsbarkeit,<br />

- Finanzgerichtsbarkeit,<br />

- Arbeitsgerichtsbarkeit,<br />

Datum des Eingangs: 24.09.2007 / Ausgegeben: 25.09.2007


- in Zwangsvollstreckungssachen,<br />

- in Ordnungswidrigkeitsverfahren,<br />

b) bei den Staatsanwaltschaften?<br />

2. Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Staatsanwälte, Rechtspfleger und Geschäftsstellenmitarbeiter<br />

seit 1998 bis heute jährlich entwickelt, und wie stellt sich die durchschnittliche<br />

Arbeitsbelastung bei den vorgenannten Personengruppen a) bei den Staatsanwaltschaften und b) bei<br />

den einzelnen Gerichtszweigen seit 1998 jährlich dar?<br />

3. Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Richterinnen und Richter seit 1998 bis heute<br />

jährlich entwickelt, und wie stellt sich demgegenüber der Personalbedarf nach dem Pensensystem<br />

bzw. die Personalbedarfsplanung nach PEBB§Y jährlich in den einzelnen Gerichtszweigen dar?<br />

4. Wie hat sich die durchschnittliche Verfahrensdauer seit 1998 in den einzelnen Gerichtszweigen im<br />

Vergleich zu den anderen Bundesländern entwickelt?<br />

5. Wie stellt sich die durchschnittliche Dauer der staatsanwaltlichen Verfahren seit 1998 in Brandenburg<br />

im Vergleich zu den anderen Bundesländern dar?<br />

6. Wie hoch war die jährliche Stundenzahl in Hauptverhandlungssitzungen seit 1998 bei den Staatsanwaltschaften<br />

in Brandenburg insgesamt, und wie hoch war insoweit die prozentuale Zu- bzw. Abnahme<br />

in dem genannten Zeitraum?<br />

7. Wie viele Anträge in Mahnsachen<br />

a) wurden seit 1998 bis zum 30.Juni 2006 gestellt, und wie lang war die durch<br />

schnittliche Verfahrensdauer in erfolgreichen Verfahren vom Zeitpunkt der Be antragung bis<br />

zum Erlass des Mahnbescheides bzw. bis zum Erlass des Voll streckungsbescheides?<br />

b) wurden seit dem 1.Juli 2006 am zentralen Mahngericht Berlin - Brandenburg am Amtsgericht<br />

Wedding gestellt und wie lang war die durchschnittliche Verfahrensdauer in erfolgreichen<br />

Verfahren vom Zeitpunkt der Beantragung bis zum Erhalt des Mahn- bzw.<br />

des Vollstreckungsbescheides?<br />

c) Wie stellen sich die unter 7a) und 7b) angegebenen durchschnittlichen Ver fahrenszeiten<br />

jeweils im Vergleich zu den durchschnittlichen Verfahrenszeiten der anderen<br />

Bundesländer dar?<br />

8. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 die Zahl der Monierungen in diesen Verfahren entwickelt?<br />

9. Wie viele Anträge in Grundbuchsachen, wurden seit 1998 jeweils gestellt, und wie lang war die durchschnittliche<br />

Verfahrensdauer im Vergleich zu den anderen Bundesländern?<br />

10. In welchem Umfang wurden Planstellen seit 1998 bis heute im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums<br />

der Justiz nicht besetzt, und wenn ja, aus welchen Gründen?<br />

11. In welchem Umfang hat es seit 1998 bis heute im Bereich des Ministeriums der Justiz Abordnungen<br />

gegeben?<br />

12. Wie hoch war nach den Geschäftszahlen seit 1998 bis heute jährlich der Personalbedarf an Gerichten<br />

und Staatsanwaltschaften im Einzelnen für


a) Rechtsprechungsaufgaben,<br />

b) Verwaltungsarbeit,<br />

c) Referendarausbildung,<br />

d) Einarbeitung neuer Richter,<br />

e) Ausfallzeiten,<br />

f) Fortbildung,<br />

g) mehr als zehntägige Hauptverhandlungen?<br />

13. Wie viele Richterinnen oder Richter haben seit 1998 wieviele Monate vor dem Hintergrund der Kindererziehung<br />

Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach Jahren und Geschlecht getrennt aufschlüsseln)?<br />

14. Wie viele Staatsanwältinnen oder Staatsanwälte haben seit 1998 wieviele Monate vor dem Hintergrund<br />

der Kindererziehung Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach Jahren und Geschlecht getrennt<br />

aufschlüsseln)?<br />

15. Wie stellt sich die Besoldungsstruktur in der Richterschaft seit 1998 bis heute dar?<br />

16. Wie stellt sich die Vergütungs-, Besoldungs-, und Beförderungssituation seit 1998 bis heute für den<br />

a) einfachen,<br />

b) mittleren und<br />

c) gehobenen Dienst<br />

in der Justiz unter Berücksichtigung der Beförderungszeiten dar?<br />

17. Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften sind seit 1998 von der<br />

Landesregierung unternommen worden?<br />

18. In welchem Umfang werden in Strafverfahren die Möglichkeiten außergerichtlicher Streitschlichtungen,<br />

wie z. B. Täter-Opfer-Ausgleich genutzt und gefördert, und wie stellen sich seit 1998 bis<br />

heute jährlich die konkreten Zahlen für außergerichtliche Verfahren in Brandenburg dar?<br />

19. In wie vielen Fällen wurde seit 1998 ein ziviIrechtlicher Ausgleich für die Opfer von Straftaten im<br />

Wege des Adhäsionsverfahren vor den Strafgerichten beantragt und in wie vielen Fällen konnte damit<br />

eine Befassung der Zivilgerichte in selber Sache vermieden werden?<br />

20. Wie viele Verfahren wurden seit 1998 bis heute jährlich vor den Schiedsstellen im Land Brandenburg<br />

durchgeführt?<br />

21. Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften sind aus Sicht der Landesregierung<br />

für die Zukunft erforderlich?<br />

22. Wie viele Laienrichter haben an den einzelnen Brandenburger Gerichten im Jahre 2005 ihr Amt angetreten?<br />

23. Was hat die Landesregierung bei der Vorbereitung der Schöffenwahl 2004 (für die Amtszeit 2005 -<br />

2008) und der kurz danach durchgeführten Wahl der ehrenamtlichen Verwaltungsrichter zur Unterstützung<br />

der für die Wahl zuständigen Kommunen und Landkreise unternommen, um das Amt bekannter zu<br />

machen und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger für dieses Amt zu gewinnen?<br />

24. Inwieweit wurden dabei gesellschaftliche Organisationen (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände,<br />

karitative Organisationen, Kirchen, Bürgerinitiativen etc.) einbezogen?<br />

25. An welchen dieser Gerichte fanden Einführungsveranstaltungen für die neuen Laienrichter statt und<br />

welchen Umfang hatten diese im Mittel?


26. Welche Weiterbildungsveranstaltungen wurden den Laienrichtern darüber hinaus an den einzelnen<br />

Brandenburger Gerichten in den Jahren 2005 und 2006 angeboten?<br />

27. Inwieweit haben die Brandenburger Gerichte die 2004 begonnene Kooperation mit dem Volkshochschulverband<br />

fortgesetzt und welche konkreten Weiterbildungsveranstaltungen wurden im Rahmen der<br />

Aktion "Fit fürs Schöffen amt" an den Volkshochschulen angeboten?<br />

28. In welchem Umfang wurden die im Haushaltsplan 2005/2006 für die Einführung und Weiterbildung<br />

von Laienrichtern vorgesehenen Mittel ausgeschöpft?<br />

29. In welchem Umfang wurden 2005 und 2006 die Sitzungstage der Schöffengerichte tatsächlich ausgenutzt?<br />

30. Welche Erklärung gibt es insbesondere für den Umstand, dass verschiedentlich Hauptschöffen an<br />

den Amtsgerichten bis in die zweite Jahreshälfte 2005 noch keinen Einsatz hatten?<br />

31. Zu welchen regelmäßigen Zeitpunkten und auf welcher Grundlage erfolgt die Neuberechnung der für<br />

eine Wahlperiode benötigten Schöffen?<br />

32. Wie hat sich die tatsächliche Beteiligung der ehrenamtlichen Richter in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

seit der Einführung des obligatorischen Einzelrichters in den einzelnen Rechtsgebieten entwickelt<br />

und wie ist die konkrete Zuweisungpraxis an den einzelnen Verwaltungsgerichten?<br />

33. Sind der Landesregierung Fälle bekannt, in denen Laienrichter durch private oder öffentliche Arbeitgeber<br />

insofern behindert wurden, als dass Freistellungen nach § 45 Abs. 1 a DRiG nicht oder nur unter<br />

unzulässigen Einschränkungen gewährt worden sind?<br />

34. Was will die Landesregierung konkret unternehmen, um diese Hinderungen - mit Rücksicht auf den<br />

hohen gesellschaftlichen Stellenwert der Laienrichterschaft - zu unterbinden?<br />

35. Gibt, oder gab es Verzögerungen bei der Auszahlung von Entschädigungen für Laienrichter durch<br />

die Gerichte? Trifft es zu, dass die Auszahlung bis zu mehreren Monaten, in Einzelfällen bis zu einem<br />

Jahr verzögert erfolgte und aus welchem Grund kam es zu diesen Verzögerungen?<br />

36. Verfügt die Landesregierung über Erkenntnisse, wonach Schöffen von Absprachen über das Strafmaß<br />

ausgeschlossen wurden, die zwischen Berufsrichtern, Staatsanwaltschaft und Verteidigung geführt<br />

worden sind und wie stellen sich diese Erkenntnisse dar?<br />

37. Hält die Landesregierung an der Schließung von Amts- und Arbeitsgerichtsstandorten fest?<br />

38. Wenn ja, welcher Zeitplan und konkreter Ablauf ist dazu vorgesehen?<br />

39. Inwieweit sind seitens der Landesregierung darüber hinaus Umstrukturierungen und Kompetenzverteilungen<br />

zwischen Gerichten geplant, und inwieweit ist insofern ein Abbau bzw. Umbau von<br />

Zuständigkeiten vorgesehen?<br />

40. Wie bewertet die Landesregierung die bisherige justizielle Zusammenarbeit mit dem Land Berlin?<br />

41. Welcher konkrete Nutzen hat sich für das Land Brandenburg daraus ergeben?<br />

42. Inwiefern sieht die Landesregierung das Land Brandenburg bei der personellen Besetzung, auch der<br />

Leitungspositionen, der gemeinsamen Justizeinrichtungen durch "seine" Kandidaten angemessen vertreten?


43. Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter und der Bundesanstalt<br />

für Arbeit betrafen, wurden von 2000 bis zum 31.12.2004 von Bürgern vor den Verwaltungsgerichten<br />

anhängig gemacht<br />

44. Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und Hauptsacheverfahren,<br />

einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />

45. Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden nach dem SGB II betrafen, wurden<br />

2005 und 2006 vor den brandenburgischen Sozialgerichten anhängig gemacht?<br />

46. Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und Hauptsacheverfahren,<br />

einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />

47. Wie hat sich das Land Brandenburg bei der Abstimmung im Bundesrat zum Gesetzentwurf des Bundesrates<br />

zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs. 16/1028) verhalten?<br />

48. Welche Auffassung vertritt die Landesregierung hinsichtlich der möglichen Auswirkungen der in dem<br />

Gesetzentwurf vorgesehenen Sozialgerichtsgebühr auf die Häufigkeit, mit der Leistungsempfänger, die<br />

Rechtmäßigkeit ihrer Bescheide gerichtlich überprüfen lassen werden?<br />

49. Teilt die Landesregierung, die in der Entwurfsbegründung entwickelte Erwartung, dass die Gebühr<br />

missbräuchliche Klagen verhindern wird oder hält es die Landesregierung darüber hinaus für möglich,<br />

dass die Gebühr zumindest auch die klageweise Durchsetzung berechtigter Ansprüche erschweren bzw.<br />

verhindern würde?<br />

50. Über welche gesicherten Erkenntnisse verfügt die Landesregierung zu der im Entwurf behaupteten<br />

missbräuchlichen Inanspruchnahme der Sozialgerichtsbarkeit?<br />

B. Strafvollzug<br />

51. Wie entwickelte sich der Personalbestand (jährlich) in den brandenburgischen Justizvollzugsanstalten,<br />

aufgeteilt nach den einzelnen Vollzugsanstalten, den Laufbahngruppen und Verwendungsbereichen<br />

(Vollzugs- und Verwaltungsdienst, Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, gehobener<br />

Dienst, Juristen, Weitere) seit 1998?<br />

52. Wie entwickelte sich der ermittelte Personalbedarf (jährlich) in den brandenburgischen Justizvollzugsanstalten,<br />

aufgeteilt nach den einzelnen Justizvollzugsanstalten, den Laufbahngruppen und<br />

Verwendungsbereichen (Vollzugs- und Verwaltungsdienst, Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, gehobener<br />

Dienst, Juristen, Weitere) seit 1998?<br />

53. Wie viele Haftplätze für männliche und weibliche<br />

a) Untersuchungsgefangene,<br />

b) Strafgefangene,<br />

c) Jugendstrafgefangene<br />

d) Abschiebehäftlinge und<br />

e) Gefangene im offenen Vollzug<br />

stehen zurzeit in welchen brandenburgischen Vollzugseinrichtungen zur Verfügung und wie gestaltet<br />

sich jeweils das Verhältnis zum jeweiligen Haftplatzbedarf?<br />

54. Wie ist aktuell die tatsächliche Belegung der vorhandenen Hafträume in den einzelnen Justizvollzugsanstalten?<br />

a) Wie viele Einzelhafträume haben die einzelnen Anstalten?


) Wie viele Einzelhafträume sind mehrfach belegt?<br />

c) Wie viele Hafträume mit Mehrfachbelegung haben die Justizvollzugsanstalten?<br />

d) Wie viele Haftraumgruppen werden als Wohngruppen mit einem konkreten Resozi<br />

alisierungsziel betrieben?<br />

55. Wie lange warteten in den Jahren 2000 - 2006 in den Brandenburger Vollzugsanstalten neu eingewiesene<br />

Gefangene durchschnittlich und längstens auf die Aushändigung ihres Vollzugsplanes (Bitte<br />

nach den Haftanstalten getrennt aufschlüsseln)? Falls eine genaue Ermittlung nicht möglich ist, wird um<br />

eine sorgfältige Schätzung gebeten.<br />

56. Welchen Stellenwert hat aus Sicht der Landesregierung die schulische oder berufliche Ausbildung<br />

bzw. die Beschäftigung der Gefangenen?<br />

57. Wie bewertet die Landesregierung den baulichen Zustand der einzelnen Justizvollzugsanstalten des<br />

Landes? Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung hier?<br />

58. Welche Risiken und welche Chancen ergeben sich nach Einschätzung der Landesregierung aus der<br />

Übertragung der Gesetzgebungskompetenz für den Strafvollzug an die Länder im Allgemeinen und welche<br />

im Speziellen für den Brandenburger Strafvollzug?<br />

C. Soziale Dienste der Justiz<br />

59. Inwieweit kommt die Landesregierung ihrer Verantwortung im Hinblick auf eine durchgreifende Resozialisierung<br />

mit einer effizienten Vernetzung zwischen dem stationären und dem ambulanten Bereich der<br />

staatlichen Strafrechtspflege auf Grundlage einer systematischen Entlassungsvorbereitung nach?<br />

60. Wie bewertet die Landesregierung die sozialtherapeutischen Behandlungsangebote für die nach dem<br />

Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten benannten Tätergruppen?<br />

61. Welche grundsätzliche Zielstellung verbindet die Landesregierung mit der Institution der Sozialen<br />

Dienste der Justiz?<br />

62. Wie erfolgt die Anbindung der Sozialen Dienste der Justiz im Ministerium und wie viele Mitarbeiter<br />

sind mit diesem Bereich befasst?<br />

63. Welchen Veränderungsbedarf sieht die Landesregierung unter Berücksichtigung der aktuellen kriminalpolitischen<br />

bundesweiten Diskussion hinsichtlich der Struktur, Anbindung und personeller und sachlicher<br />

Ausstattung der Sozialen Dienste der Justiz?<br />

64. Trifft es zu, dass die Landesregierung eine Zuordnung der Sozialen Dienste der Justiz zu dem Brandenburgischen<br />

Oberlandesgericht vorbereitet und wenn ja, welche Gründe benennt die Landesregierung<br />

dafür?<br />

65. Werden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz bzw. deren Berufsverbände in diese Vorbereitungen<br />

einbezogen? Wenn ja, auf welche Weise?<br />

66. In welchem Umfang verfügen die Sozialen Dienste der Justiz über Internetzugänge und eine justizinterne<br />

Vernetzung und wie stellt sich diese Ausstattung im Vergleich zu der Ausstattung im Justizwesen<br />

dar?<br />

67. Sind die Sozialen Dienste der Justiz in das System der MISTRA einbezogen? Wenn, nein beabsichtigt<br />

die Landesregierung sich für eine derartige Einbeziehung einzusetzen?


68. Wann und aus welchem Grund wurde der Aufgabenbereich des Täter-Opfer-Ausgleichs den Sozialen<br />

Diensten der Justiz zugeordnet?<br />

69. In welchem Umfang erfolgte im Zusammenhang mit diesem Aufgabenzuwachs ein entsprechender<br />

Personalaufwuchs?<br />

70. Wie und in welchem Umfang wurden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste auf das neue Aufgabengebiet<br />

vorbereitet?<br />

71. Wie ist die Aufgabenverteilung im Bereich der Konfliktschlichtung zwischen ehrenamtlichen Schiedsstellen,<br />

Freien Trägern und den Sozialen Diensten der Justiz geregelt?<br />

72. Wie hoch sind die finanziellen Aufwendungen für die im Bereich der Konfliktschlichtung Tätigen und<br />

wie stellen sich diese Kosten im Vergleich zu den jeweiligen Fallbelastungszahlen dar?<br />

73. Welche hauptsächlichen Ziele verfolgt die Landesregierung mit dem Projekt "Haftvermeidung durch<br />

Soziale Integration", nachfolgend HSI genannt?<br />

74. Wie und nach welchen Kriterien erfolgte im letzten Förderzeitraum 1999 -2006 das Ausschreibungsverfahren<br />

für die am Projekt HSI beteiligten Freien Träger?<br />

75. Wie hoch waren im letzten Förderzeitraum die Kosten für das Projekt HSI und wie setzten sich diese<br />

zusammen?<br />

76. Welcher konkrete Nutzen für das Land Brandenburg konnte im letzten Förderzeitraum mit dem Projekt<br />

HSI erzielt werden und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen den Sozialen Diensten der<br />

Justiz und den am Projekt beteiligten Trägern?<br />

77. Wie sicherte die Landesregierung die Nutzung des Internetportal des HSI-Projektes auch für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz ab?<br />

78. Wie viele Vermittlungen, aufgelistet in die einzelnen Förderjahre, erfolgten durch die am HSI-Projekt<br />

beteiligten Freien Trägern in den regulären Arbeitsmarkt, ohne das daran staatliche Stellen, wie Sozial-<br />

und Arbeitsämter, Arbeitsgemeinschaften oder die Agentur für Arbeit beteiligt waren oder mitgewirkt haben?<br />

79. In welcher Höhe wird das HSI-Projekt zukünftig aus dem Haushalt finanziert?<br />

80. Warum benötigt die Landesregierung für das HSI-Projekt eine eigene Steuerungsgruppe, wenn die finanziellen<br />

Mittel direkt durch das Ministerium an die im Projekt beteiligten Träger ausgereicht werden<br />

und das Projekt über einen eigenen Abteilungsleiter im Ministerium verfügt?<br />

81. Wie viele Gerichtsvollzieher sind seit 1998 bis heute in Brandenburg tätig?<br />

82. Wie entwickelte sich das Arbeitsaufkommen der Gerichtsvollzieher seit 1998 bis heute?<br />

83. Wie hat sich die Gehalts-, Vergütungs- und Entschädigungssituation der Gerichtsvollzieher in Brandenburg<br />

seit 1998 bis heute entwickelt?<br />

84. Welche Mehrbelastungen für die Gerichtsvollzieher erwartet die Landesregierung, sollte der in der<br />

Debatte stehende Entwurf eines "Gesetz zur Entschuldung völlig mittelloser Personen und zur Änderung<br />

des Verbraucherinsolvenzverfahrens" verabschiedet werden und als Gesetz in Kraft treten?


D. Juristenausbildung<br />

85. Wie viele Prüfungskandidaten haben sich seit 1998 (jährlich) bis heute den Prüfungsverfahren zur<br />

ersten juristischen Staatsprüfung und zur zweiten juristischen Staatsprüfung gesteilt?<br />

86. Wie entwickelte sich in demselben Zeitraum die Durchfallerquote?<br />

87. Wie viele Kandidaten haben im selben Zeitraum von der Freischussregelung Gebrauch gemacht und<br />

wie viele von diesen haben anschließend die Prüfung zum Zweck der Notenverbesserung wiederholt?<br />

88. Wie viele Referendare wurden bei den Einstellungsterminen seit 1998 bis heute jeweils eingestellt?<br />

89. Wie stellt sich seit 1998 bis heute die durchschnittliche Wartezeit der geprüften Rechtskandidaten<br />

auf einen Referendarplatz dar?<br />

90. Wie wird sich die durchschnittliche Wartezeit in den nächsten vier Jahren unter Berücksichtigung der<br />

Studentenzahlen in Brandenburg und in Berlin, der Bewerbungen aus anderen Bundesländern und der<br />

Stellenbegrenzung durch die Haushaltspläne voraussichtlich entwickeln?<br />

91. Arbeitet die zur Unterstützung der Organisation der juristischen Prüfungen angeschaffte Software im<br />

Gemeinsamen juristischen Prüfungsarbeit mittlerweile vollständig störungsfrei? Wenn nein, warum<br />

nicht?<br />

92. Welche zusätzlichen Kosten (auch Personalkosten) sind bislang aufgrund der Fehlerhaftigkeit des<br />

IT- Systems angefallen?<br />

93. Gibt oder gab es Probleme im Gemeinsamen Justizprüfungsamt bei der rechtzeitigen und ordnungsgemäßen<br />

Ladung von Prüflingen?<br />

Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin der Justiz die Große Anfrage wie folgt:<br />

A. Arbeitsbelastung und Personalausstattung an den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

Frage 1:<br />

Wie hat sich die Geschäftsbelastung der brandenburgischen Gerichte seit 1998 bis heute jährlich entwickelt?<br />

Wie hoch ist die Zahl der jährlichen Eingänge und Erledigungen und auf welche Art erfolgen sie<br />

a) in den einzelnen Gerichtszweigen der<br />

- ordentlichen Gerichtsbarkeit (aufgegliedert in Zivil- und Strafverfahren),<br />

- Verwaltungsgerichtsbarkeit,<br />

- Sozialgerichtsbarkeit,<br />

- Finanzgerichtsbarkeit,<br />

- Arbeitsgerichtsbarkeit,<br />

- in Zwangsvollstreckungssachen,<br />

- in Ordnungswidrigkeitsverfahren,<br />

b) bei den Staatsanwaltschaften?


Zu Frage 1:<br />

Die Entwicklung der Geschäftsbelastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften in den Jahren<br />

1998 bis 2006, insbesondere die Zahl der jährlichen Eingänge und Erledigungen sowie<br />

die Art der Verfahrenserledigungen ergibt sich aus den Anlagen I.1 bis I.6.<br />

Die Geschäftszahlen beruhen auf den jährlichen Angaben der Gerichte und Staatsanwaltschaften,<br />

die vom Statistischen Landesamt zusammengetragen und ausgewertet werden.<br />

Erledigungen in Zwangsvollstreckungssachen werden statistisch nicht ausgewiesen.<br />

Zum 1. Juli 2005 sind die Oberverwaltungsgerichte und Landessozialgerichte der Länder<br />

Berlin und Brandenburg zusammengelegt worden. Die Werte für 2005 und 2006 für das<br />

Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg<br />

bilden deshalb auch Verfahren aus der jeweiligen Berliner Gerichtsbarkeit ab.<br />

Frage 2:<br />

Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Staatsanwälte, Rechtspfleger und<br />

Geschäftsstellenmitarbeiter seit 1998 bis heute jährlich entwickelt, und wie stellt sich die<br />

durchschnittliche Arbeitsbelastung bei den vorgenannten Personengruppen a) bei den<br />

Staatsanwaltschaften und b) bei den einzelnen Gerichtszweigen seit 1998 jährlich dar?<br />

Zu Frage 2:<br />

Die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Staatsanwälte 1 , Rechtspfleger und Geschäftsstellenmitarbeiter<br />

von 1998 bis 2006 sowie deren durchschnittliche Arbeitsbelastung ist in<br />

der Anlage II dargestellt.<br />

Unter der „durchschnittlichen Arbeitsbelastung“ wird der Vergleich des jeweils vorgegebenen<br />

Pensums mit dem tatsächlichen Personaleinsatz verstanden. Die Arbeitsbelastung wird als<br />

Prozentwert dargestellt. Bei einem Wert von 100 % entsprach der Personaleinsatz genau<br />

dem durch den Geschäftsanfall entstandenen Bedarf. Eine Arbeitsbelastung von 110 % bedeutet,<br />

dass der Bedarf 10 % über dem Personaleinsatz lag.<br />

Da es in der Fachgerichtsbarkeit für das nichtrichterliche Personal noch keine gültigen Pensenvorgaben<br />

gibt, wird für diesen Bereich lediglich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen<br />

ausgewiesen. Erst mithilfe des derzeit in der Einführung befindlichen, von den Landesjustizverwaltungen<br />

entwickelten bundeseinheitlichen Personalbedarfsberechnungssystems<br />

PEBB§Y-Fach wird es möglich sein, für sämtliche Laufbahnen der Fachgerichtsbarkeit den<br />

Personalbedarf und damit auch die durchschnittliche Arbeitsbelastung zu ermitteln.<br />

Hierbei ist berücksichtigt, dass zum 1. Juli 2005 die Oberverwaltungsgerichte und Landessozialgerichte<br />

der Länder Berlin und Brandenburg zusammengelegt worden sind.<br />

Die Angaben zu den Rechtspflegern gehen in den Angaben zu den Bediensteten des gehobenen<br />

Dienstes insgesamt auf, da eine Unterscheidung nach Aufgabengebieten dieser Bedienstetengruppen<br />

nicht erfolgt und im Haushaltsplan auch nicht getrennt ausgewiesen ist.<br />

Zudem sind Rechtspflegern im Bereich der Fachgerichtsbarkeiten keine Aufgaben nach dem<br />

Rechtspflegergesetz übertragen.<br />

Bei den Angaben zu den Geschäftsstellenmitarbeitern sind die Bediensteten des mittleren<br />

Dienstes (Beamte und Angestellte) genannt, da an den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

ganz überwiegend in sogenannten Serviceeinheiten gearbeitet wird, die sämtliche Tätigkeiten<br />

dieser Gruppen umfassen.<br />

1 Alle Personen-, Amts- und Funktionsbezeichnungen, die hier wie auch in den folgenden <strong>Antwort</strong>en<br />

Verwendung finden, gelten sowohl in der weiblichen als auch in der männlichen Sprachform.


Im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit und der Staatsanwaltschaften ist der bis<br />

dahin gültige „Pensenschlüssel“ im Jahre 2005 durch das Personalbedarfsberechnungssystem<br />

PEBB§Y abgelöst worden. Das System wird in der <strong>Antwort</strong> zur folgenden<br />

Frage 3 näher dargestellt. Durch diesen Systemwechsel sind die Zahlen vor 2005<br />

mit denen der Folgejahre nur eingeschränkt vergleichbar und haben die Zahlen des<br />

Jahres 2005 nur eingeschränkte Aussagekraft.<br />

Frage 3:<br />

Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Richterinnen und Richter<br />

seit 1998 bis heute jährlich entwickelt, und wie stellt sich demgegenüber der Personalbedarf<br />

nach dem Pensensystem bzw. die Personalbedarfsplanung nach PEBB§Y jährlich<br />

in den einzelnen Gerichtszweigen dar?<br />

Zu Frage 3:<br />

Die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Richterinnen und Richter im Zeitraum<br />

1998 bis 2006 sowie der jeweilige Personalbedarf sind in der Anlage III dargestellt.<br />

Die Festlegung der im Grundsatz bundeseinheitlichen Bewertungszahlen („Pensen“)<br />

obliegt der Kommission der Landesjustizverwaltungen für Fragen der Personalbedarfsberechnung,<br />

einem ständigen Ausschuss der Justizministerkonferenz. Für die<br />

ordentliche Gerichtsbarkeit und die Staatsanwaltschaften erfolgt im Land Brandenburg<br />

seit dem Jahre 2005 die Personalbedarfsberechnung für alle Dienste anhand<br />

von PEBB§Y. PEBB§Y ist ein bundeseinheitliches System der Personalbedarfsberechnung<br />

auf mathematisch-analytischer Grundlage, das aufgrund eines Beschlusses<br />

der Justizministerkonferenz von den Landesjustizverwaltungen mit Unterstützung<br />

einer Wirtschaftsberatungsfirma entwickelt worden ist. Das System hat den bis<br />

dahin gültigen „Pensenschlüssel“ in diesem Bereich abgelöst. Der Personalbedarf<br />

wird nunmehr grundsätzlich anhand von sogenannten Basiszahlen bestimmt; diese<br />

drücken aus, wie viel Arbeitsminuten ein Bearbeiter durchschnittlich für ein bestimmtes<br />

Verfahren bzw. ein bestimmtes Geschäft benötigt. Der Personalbedarf pro Geschäft<br />

wird dabei grundsätzlich mit der Formel „Anzahl der Verfahrenseingänge pro<br />

Geschäft x Basiszahl ./. verfügbare Jahresarbeitszeit“ errechnet. In Verwaltungssachen<br />

wie z.B. der Personalverwaltung an den Gerichten ist Bezugsgröße die Anzahl<br />

der Mitarbeiter des Gerichts.<br />

Für die Fachgerichtsbarkeiten hat die genannte Kommission mit PEBB§Y-Fach ein<br />

entsprechendes System für die Personalbedarfsberechnung entwickelt. Damit ist es<br />

erstmals gelungen, bundeseinheitliche Bewertungszahlen für die Fachgerichtsbarkeiten<br />

festzulegen. Für die Anwendbarkeit dieses neuen Systems war eine umfängliche<br />

Anpassung der statistischen Erfassung des Geschäftsanfalls der Fachgerichte erforderlich,<br />

die zum 1. Januar 2007 erfolgt ist. Der Personalbedarf in diesem Bereich<br />

wird danach erst ab 2008 mit PEBB§Y-Fach berechnet werden können. Die in der<br />

Anlage dargestellten Bedarfszahlen für die Fachgerichtsbarkeiten beruhen deshalb<br />

noch auf den alten, teilweise unverbindlichen „Pensenschlüsseln“. Für die Finanzgerichtsbarkeit<br />

gab es 1998 für den richterlichen Bereich lediglich den Entwurf eines<br />

„Pensenschlüssels“, der in Brandenburg nur für drei Jahre angewendet wurde; da-


nach wurde der Ist-Einsatz fortgeschrieben. Die Bedarfszahlen für die Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

enthalten nicht den Bedarf für die Verwaltungstätigkeiten.<br />

Hierbei ist berücksichtigt, dass zum 1. Juli 2005 die Oberverwaltungsgerichte und Landessozialgerichte<br />

der Länder Berlin und Brandenburg zusammengelegt worden sind<br />

und dies Auswirkungen auf die Zahl der besetzten Stellen und ab 2006 auch auf den<br />

anhand der Geschäftszahlen des Vorjahres errechneten Personalbedarf hat.<br />

Frage 4:<br />

Wie hat sich die durchschnittliche Verfahrensdauer seit 1998 in den einzelnen Gerichtszweigen<br />

im Vergleich zu den anderen Bundesländern entwickelt?<br />

Zu Frage 4:<br />

Die Entwicklung der durchschnittlichen Verfahrensdauer von 1998 bis 2006 in den einzelnen<br />

Gerichtszweigen im Land Brandenburg sowie im Vergleich zu den anderen<br />

Ländern ergibt sich aus der Anlage IV.<br />

Für die Arbeitsgerichtsbarkeit werden durchschnittliche Verfahrensdauern in den Bundes-<br />

oder Länderübersichten bislang nicht ausgewiesen und können deshalb nicht angegeben<br />

werden.<br />

Als Vergleichswerte sind in der Übersicht zum einen die durchschnittliche Verfahrensdauer<br />

aller Länder („Bund“) und zum anderen die jeweils beste und schlechteste<br />

durchschnittliche Verfahrensdauer angeführt.<br />

Für das Jahr 2006 können Vergleichswerte der anderen Länder zum Teil nicht ausgewiesen<br />

werden, da deren Zahlen noch nicht veröffentlicht wurden.<br />

Frage 5:<br />

Wie stellt sich die durchschnittliche Dauer der staatsanwaltlichen Verfahren seit 1998<br />

in Brandenburg im Vergleich zu den anderen Bundesländern dar?<br />

Zu Frage 5:<br />

Die Entwicklung der durchschnittlichen Dauer der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren<br />

gegen bekannte Beschuldigte (Js-Verfahren) ergibt sich gleichfalls aus<br />

der Anlage IV. Ergänzend wird auf die Ausführungen zu Frage 4 verwiesen.<br />

Frage 6:<br />

Wie hoch war die jährliche Stundenzahl in Hauptverhandlungssitzungen seit 1998 bei<br />

den Staatsanwaltschaften in Brandenburg insgesamt, und wie hoch war insoweit die<br />

prozentuale Zu- bzw. Abnahme in dem genannten Zeitraum?<br />

Zu Frage 6:<br />

Die von den Staats- und Amtsanwälten für den Sitzungsdienst aufgewandte jährliche<br />

Stundenzahl und die prozentuale Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahr von<br />

1998 bis 2006 ergibt sich aus der folgenden Tabelle. Dabei wird ergänzend die jährli-


che Stundenzahl angegeben, die für Fahrt- und Wegezeiten bei auswärtigen Sitzungen<br />

aufgewandt wurden.<br />

Jahr<br />

Stundenzahl<br />

Sitzungsdienst<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Stundenzahl für<br />

Fahrt- und Wartezeiten<br />

bei auswärtigen Sitzungen<br />

1998 48.494 13.067<br />

Veränderung<br />

in %<br />

1999 50.380 3,9 12.545 -4,0<br />

2000 51.827 2,9 13.283 5,9<br />

2001 54.487 5,1 13.361 0,6<br />

2002 54.557 0,1 13.510 1,1<br />

2003 56.327 3,2 13.300 -1,6<br />

2004 52.396 -7,0 13.610 2,3<br />

2005 51.574 -1,6 14.237 4,6<br />

2006 48.373 -6,2 13.901 -2,4<br />

Frage 7:<br />

Wie viele Anträge in Mahnsachen<br />

a) wurden seit 1998 bis zum 30.Juni 2006 gestellt, und wie lang war die<br />

durchschnittliche Verfahrensdauer in erfolgreichen Verfahren vom Zeitpunkt<br />

der Beantragung bis zum Erlass des Mahnbescheides bzw. bis<br />

zum Erlass des Vollstreckungsbescheides?<br />

b) wurden seit dem 1.Juli 2006 am zentralen Mahngericht Berlin - Brandenburg<br />

am Amtsgericht Wedding gestellt und wie lang war die durchschnittliche<br />

Verfahrensdauer in erfolgreichen Verfahren vom Zeitpunkt<br />

der Beantragung bis zum Erhalt des Mahn- bzw. des Vollstreckungsbescheides?<br />

c) Wie stellen sich die unter 7a) und 7b) angegebenen durchschnittlichen<br />

Verfahrenszeiten jeweils im Vergleich zu den durchschnittlichen Verfahrenszeiten<br />

der anderen Bundesländer dar?<br />

Zu Frage 7 a) und b):<br />

Die Zahl der Anträge in Mahnsachen von 1998 bis 2006 ergibt sich aus der folgenden<br />

Tabelle:


Jahr Eingänge<br />

1998 92.176<br />

1999 96.211<br />

2000 94.887<br />

2001 93.015<br />

2002 90.121<br />

2003 90.191<br />

2004 90.369<br />

2005 86.865<br />

1. HJ<br />

2006<br />

2. HJ<br />

2006<br />

46.499<br />

42.491<br />

Zum 1. Juli 2006 ist das Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg errichtet worden.<br />

Die Zahl für das zweite Halbjahr 2006 bezieht sich auf die Anträge aus dem Land<br />

Brandenburg, die beim Zentralen Mahngericht Berlin-Brandenburg in diesem Zeitraum<br />

eingegangen sind. Zahlen für das Jahr 2007 liegen noch nicht vor.<br />

Die Verfahrensdauer wird im Mahnverfahren statistisch nicht erfasst, so dass dazu für<br />

den genannten Zeitraum keine Durchschnittswerte genannt werden können. Im Rahmen<br />

der Vorbereitungen zur Errichtung des Zentralen Mahngerichts Berlin-Brandenburg<br />

ist für das Jahr 2005 die durchschnittliche Bearbeitungsdauer in Mahnsachen an<br />

den Amtsgerichten im Land Brandenburg ermittelt worden; sie lag im Landesschnitt<br />

bei knapp 9 Tagen, konnte an einzelnen Amtsgerichten im Schnitt auch bis zu 15<br />

Tage betragen.<br />

Beim Amtsgericht Wedding, das bereits seit 1987 mit dem automatisierten Mahnverfahren<br />

arbeitet, wurden die Mahnsachen binnen zwei Tagen, häufig auch taggenau<br />

bearbeitet. Von dieser Verfahrensdauer ist auch für das Zentrale Mahngericht Berlin-<br />

Brandenburg auszugehen.<br />

Zu Frage 7 c):<br />

Statistische Daten über die durchschnittliche Verfahrensdauer in den Ländern existieren<br />

nicht.<br />

Seit 1982 ist die maschinelle Bearbeitung der gerichtlichen Mahnverfahren in der<br />

Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen Ländern stufenweise eingeführt worden.<br />

Seither hat sich die maschinelle Bearbeitung zu einem anerkannten und bewährten<br />

Verfahren entwickelt. Durch Staatsvertrag vom 13. Dezember 2005 wurde zwischen<br />

den Ländern Berlin und Brandenburg die Errichtung eines Zentralen Mahnge-


ichts Berlin-Brandenburg vereinbart. Das Amtsgericht Wedding in Berlin ist seit 1. Juli<br />

2006 damit auch für die Mahnverfahren der ordentlichen Gerichtsbarkeit des Landes<br />

Brandenburg zuständig. Nachdem zwischenzeitlich auch Sachsen und Thüringen die<br />

maschinelle Bearbeitung eingeführt haben, können in allen Ländern Mahnbescheidanträge<br />

im automatisierten Verfahren bearbeitet werden. Neben der Gewährleistung<br />

eines effektiven Rechtsschutzes hat die Automation zu einer deutlichen Verfahrensbeschleunigung<br />

geführt. Da die für das automatisierte Verfahren genutzten Programme<br />

im Länderverbund erstellt und gepflegt werden, ist grundsätzlich davon auszugehen,<br />

dass die Bearbeitungszeiten in den Ländern sich gleichen.<br />

Frage 8:<br />

Wie hat sich seit dem Jahr 2000 die Zahl der Monierungen in diesen Verfahren entwickelt?<br />

Zu Frage 8:<br />

Zur Zahl der Monierungen (d.h. Beanstandungen bei fehlerhafter Antragstellung) seit<br />

dem Jahre 2000 können keine Angaben gemacht werden, da diese Zahl statistisch<br />

nicht erfasst wird. Da es sich bei dem Mahnverfahren um ein Verfahren mit Formularanträgen<br />

handelt, hängt die Zahl der Monierungen vor allem von der Qualität des<br />

Ausfüllens dieser Formulare ab. Es ist lediglich allgemein festzustellen, dass die Zahl<br />

der durch Monierungen veranlassten Zwischenverfügungen in den Verfahren, die von<br />

Privatleuten beantragt wurden, höher sein dürfte als in anderen Fällen.<br />

Frage 9:<br />

Wie viele Anträge in Grundbuchsachen, wurden seit 1998 jeweils gestellt, und wie<br />

lang war die durchschnittliche Verfahrensdauer im Vergleich zu den anderen Bundesländern?<br />

Zu Frage 9:<br />

Die Erfassung des Geschäftsanfalls in Grundbuchsachen erfolgt – wie in den anderen<br />

Bereichen der ordentlichen Gerichtsbarkeit auch – anhand von bundeseinheitlichen<br />

statistischen Vorgaben. Bis einschließlich 2002 wurden in Grundbuchsachen statistisch<br />

die erledigten Eintragungen erfasst. Seit 2003 wird die Zahl der eingereichten Urkunden<br />

in Grundbuchsachen erfasst. Dabei können sich in einer Urkunde mehrere Anträge<br />

befinden.<br />

Die so erfassten Grundbuchsachen stellen sich in dem Zeitraum von 1998 bis 2006<br />

wie folgt dar:


Jahr Eingänge<br />

1998 836.958<br />

1999 676.229<br />

2000 529.443<br />

2001 578.969<br />

2002 592.313<br />

2003 160.480<br />

2004 211.570<br />

2005 208.788<br />

2006 210.564<br />

Die Verfahrensdauer in Grundbuchsachen wird statistisch nicht erfasst. Daten stehen<br />

deshalb weder für Brandenburg noch für andere Länder zur Verfügung.<br />

Erfasst und von den Gerichtsvorständen und dem Ministerium der Justiz ausgewertet<br />

werden hingegen die Eingänge, Erledigungen und Bestände je Rechtspfleger in<br />

Grundbuchsachen. Die Zahlen werden monatlich dem Ministerium der Justiz berichtet.<br />

Sofern Anlass besteht, ist zu einzelnen, statistisch auffälligen Bereichen und den dort<br />

getroffenen Abhilfemaßnahmen ergänzend zu berichten. Dieses Vorgehen gewährleistet<br />

eine ausreichende dienstaufsichtsrechtliche und organisatorische Kontrolle des<br />

Grundbuchbereichs.<br />

Frage 10:<br />

In welchem Umfang wurden Planstellen seit 1998 bis heute im Zuständigkeitsbereich<br />

des Ministeriums der Justiz nicht besetzt, und wenn ja, aus welchen Gründen?<br />

Zu Frage 10:<br />

Zu den freien Stellen (Planstellen im Beamtenbereich und Stellen im Übrigen) im Zuständigkeitsbereich<br />

des Ministeriums der Justiz wird auf die Tabelle in der Anlage V<br />

verwiesen. Darin ist die Entwicklung der nicht besetzten Stellen für die Jahre 1998 bis<br />

2006 mit Stichtag 30.09. der Berichtsjahre und mit Stichtag 31.05.2007 für das Jahr<br />

2007 anhand der Meldungen über die Soll/Ist-Besetzung der Stellen nach dem Haushaltsgesetz<br />

dargestellt. Enthalten sind darin auch die Stellen in der Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit<br />

ab 1998.<br />

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

zwischen 86 und 210 freie Planstellen und Stellen zu den o. g. Stichtagen vorhanden<br />

waren. Die Gründe für das Vorhandensein dieser freien Stelle sind vielfältig und lassen<br />

sich wie folgt beschreiben:


- Nichtauskömmlichkeit des Personalbudgets,<br />

- anhängige Konkurrentenklagen,<br />

- laufende Stellenbesetzungsverfahren,<br />

- krankheitsbedingte Ausfälle im Beamten- und Richterbereich,<br />

- Abordnungen an Bundesbehörden, Europäische Institutionen,<br />

- Freihalten von Stellen für die Übernahme von Anwärtern des gehobenen,<br />

mittleren und einfachen Dienstes bzw. von Auszubildenden (in diesen<br />

Bereichen kam es zu keinen externen befristeten Einstellungen wegen<br />

der justizspezifischen Aufgaben),<br />

- Nichtbesetzbarkeit aufgrund der Einsparvorgaben aus der Personalbedarfs-planung<br />

der Landesregierung zum 31.12. eines jeden Jahres,<br />

- verhängte Stellenbesetzungssperre durch den Haushaltsgesetzgeber.<br />

Frage 11:<br />

In welchem Umfang hat es seit 1998 bis heute im Bereich des Ministeriums der Justiz<br />

Abordnungen gegeben?<br />

Zu Frage 11:<br />

Der Umfang der Abordnungen im Bereich des Ministeriums der Justiz von 1998 bis<br />

2007 ergibt sich aus der folgenden Übersicht:<br />

Höherer Dienst Gehobener Dienst Mittlerer Dienst<br />

1998 22 2 -<br />

1999 22 2 -<br />

2000 22 1 -<br />

2001 18 2 -<br />

2002 20 - -<br />

2003 22 2 -<br />

2004 23 4 -<br />

2005 24 1 1<br />

2006 24 2 -<br />

2007 24 1 -<br />

Bei den Abordnungen im Bereich des höheren Dienstes handelt sich um Richter und<br />

Staatsanwälte aus dem nachgeordneten Geschäftsbereich, welche im Wege regelmäßiger<br />

Rotationen im Ministerium der Justiz zum Einsatz kommen.<br />

Frage 12: Wie hoch war nach den Geschäftszahlen seit 1998 bis heute jährlich der<br />

Personalbedarf an Gerichten und Staatsanwaltschaften im Einzelnen für<br />

a) Rechtsprechungsaufgaben,<br />

b) Verwaltungsarbeit,<br />

c) Referendarausbildung,<br />

d) Einarbeitung neuer Richter,<br />

e) Ausfallzeiten,<br />

f) Fortbildung,<br />

g) mehr als zehntägige Hauptverhandlungen?<br />

Zu Frage 12: Da u.a. nach Rechtsprechungsaufgaben und der Einarbeitung neuer


Richter gefragt wird, wird die Frage dahingehend verstanden, dass der Personalbedarf<br />

für den höheren Dienst der Gerichte und Staatsanwaltschaften für die einzelnen Bereiche<br />

abgefragt werden soll.<br />

Hinsichtlich der Personalbedarfsberechnung im Allgemeinen wird zunächst auf die<br />

<strong>Antwort</strong> zu Frage 3 Bezug genommen.<br />

Die Referendarausbildung (Frage 12 c) wird nach dem alten Pensenschlüssel bzw.<br />

nach PEBB§Y bislang nur in der ordentlichen Gerichtsbarkeit und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

sowie bei den Staatsanwaltschaften berücksichtigt. Nach dem noch<br />

einzuführenden System von PEBB§Y-Fach wird diese Tätigkeit zukünftig in sämtlichen<br />

Fachgerichtsbarkeiten bemessen werden können.<br />

Der Bedarf für die Einarbeitung neuer Richter (Frage 12 d) wird weder nach den alten<br />

Pensenschlüsseln noch nach den neuen Systemen von PEBB§Y und PEBB§Y-Fach<br />

gesondert ausgewiesen. Gleiches gilt für die Ausfallzeiten (Frage 12 e).<br />

Ein Personalbedarf für die Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen wird von PEBB§Y<br />

für den Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit und die Staatsanwaltschaften seit<br />

2005 berechnet.<br />

Zu der Frage 12 g) gibt es lediglich für die Strafkammern am Landgericht statistische<br />

Daten.<br />

Für die Arbeitsgerichtsbarkeit gibt es lediglich Pensen für den Rechtsprechungsbereich.<br />

Für die Finanzgerichtsbarkeit gab es 1998 für den richterlichen Bereich lediglich<br />

den Entwurf eines „Pensenschlüssels“, der in Brandenburg nur für drei Jahre angewendet<br />

wurde. Danach wurde der Ist-Einsatz fortgeschrieben.<br />

Die Zahlen im Einzelnen für die Gerichte und Staatsanwaltschaften sind in der Anlage<br />

VI dargestellt.<br />

Frage 13: Wie viele Richterinnen oder Richter haben seit 1998 wieviele Monate vor<br />

dem Hintergrund der Kindererziehung Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach<br />

Jahren und Geschlecht getrennt aufschlüsseln)?<br />

Zu Frage 13: Die Zahl der Richterinnen und Richter, die in dem Zeitraum von 1998<br />

bis 2006 Erziehungsurlaub/Elternzeit oder Urlaub (§ 5 BbgRiG) vor dem Hintergrund<br />

der Kindererziehung beansprucht haben, ergibt sich – nach Jahren und Geschlecht<br />

getrennt und unter Angabe der Monate – aus der folgenden Übersicht:<br />

Richterinnen Anzahl Monate Richter Anzahl Monate<br />

1998 28 193 3 16<br />

1999 24 162 3 18<br />

2000 33 235 5 35<br />

2001 32 233 1 12<br />

2002 37 297 3 12<br />

2003 34 229 2 18<br />

2004 36 249 5 32<br />

2005 34 207,5 6 43<br />

2006 35 237 4 29,5


Frage 14:<br />

Wie viele Staatsanwältinnen oder Staatsanwälte haben seit 1998 wieviele Monate vor<br />

dem Hintergrund der Kindererziehung Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach<br />

Jahren und Geschlecht getrennt aufschlüsseln)?<br />

Zu Frage 14:<br />

Die Zahl der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, die in dem Zeitraum von 1998 bis<br />

2006 Erziehungsurlaub/Elternzeit oder Urlaub vor dem Hintergrund der Kindererziehung<br />

beansprucht haben, ergibt sich – nach Jahren und Geschlecht getrennt und unter<br />

Angabe der Monate – aus der folgenden Übersicht:<br />

Staatsanwältinnen<br />

Anzahl Monate Staatsanwälte<br />

Anzahl Monate<br />

1998 3 13,5 2 8<br />

1999 5 31,5 2 20,5<br />

2000 8 56,5 1 6<br />

2001 8 78 - -<br />

2002 9 81 - -<br />

2003 8 63,5 - -<br />

2004 5 39 - -<br />

2005 9 70,5 - -<br />

2006 8 85 - -<br />

Frage 15: Wie stellt sich die Besoldungsstruktur in der Richterschaft seit 1998 bis heute<br />

dar?<br />

Zu Frage 15: Die Besoldungsstruktur in der Richterschaft seit 1998 bis heute ergibt<br />

sich aus den jeweiligen Haushaltsplänen des Einzelplans 04 – Ministerium der Justiz<br />

sowie bezüglich der Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit bis zur Umressortierung im<br />

Jahr 2005 aus den Haushaltsplänen des Einzelplans 07 - Ministerium für Arbeit, Soziales,<br />

Gesundheit und Frauen. Die Zahlen sind in der Anlage VII dargestellt.<br />

Frage 16: Wie stellt sich die Vergütungs-, Besoldungs-, und Beförderungssituation seit<br />

1998 bis heute für den<br />

a) einfachen,<br />

b) mittleren und<br />

c) gehobenen Dienst<br />

in der Justiz unter Berücksichtigung der Beförderungszeiten dar?<br />

Zu Frage 16: Die Beförderungssituation bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

im einfachen, mittleren und gehobenen Dienst ist unter Angabe der durchschnittlichen<br />

Beförderungszeiten in den Anlagen VIII.1 bis VIII.4 dargestellt.<br />

Die Vergütungs- und Besoldungssituation bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

im einfachen, mittleren und gehobenen Dienst ist in den Anlagen IX.1 bis IX.3 dargestellt.


Frage 17: Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

sind seit 1998 von der Landesregierung unternommen worden?<br />

Zu Frage 17: Die Art und Weise der Aufgabenerledigung wird für die Gerichte und<br />

Staatsanwaltschaften überwiegend bundesrechtlich durch die jeweiligen Prozessordnungen<br />

bestimmt. Im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit und bei den Staatsanwaltschaften<br />

entstammt auch das materielle Recht ganz überwiegend der Bundesgesetzgebung.<br />

In diesen Bereichen bestehen die Entlastungsmöglichkeiten für das Land<br />

Brandenburg darin, Gesetzgebungsmaßnahmen auf Bundesebene anzustoßen oder<br />

zu unterstützen (a).<br />

Auf untergesetzlicher Ebene sind organisatorische Maßnahmen zu nennen, die der<br />

Optimierung der Geschäftsabläufe bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften dienen<br />

(b). Damit einher geht der verstärkte Einsatz von Informationstechnik sowohl innerhalb<br />

des Gerichts als auch bei der Kommunikation zwischen den Gerichten und<br />

Dritten (c).<br />

Zu a):<br />

Die Landesregierung nimmt über den Bundesrat an der Gesetzgebung auf Bundesebene<br />

teil. Seit 1998 wurde eine Reihe von Gesetzen im Bereich der Justiz verabschiedet,<br />

die – zumindest mittelbar – auch eine Entlastung der Gerichte bezweckten.<br />

Die Landesregierung hat in der Vergangenheit solche Gesetzesinitiativen unterstützt,<br />

soweit diese Änderungen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Qualität des<br />

Rechtsschutzes haben. Zu nennen sind beispielhaft die folgenden:<br />

• Justizmodernisierung<br />

Die Landesregierung hat mit dem Ziel einer Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

das Erste (BGBl. I, S. 2198; in Kraft seit 1. September 2004) und Zweite<br />

(BGBl. I, S. 3416; in Kraft seit 31. Dezember 2006) Gesetz zur Modernisierung der<br />

Justiz unterstützt.<br />

Das dort vorgesehene umfangreiche Maßnahmenpaket verfolgt das Ziel, Gerichtsverfahren<br />

zu vereinfachen und effektiver zu gestalten. Beispielsweise wird der Zugriff auf<br />

Beweisaufnahmen und Beweisergebnisse anderer Verfahren erleichtert, d.h. ein Richter<br />

kann auch Zeugenaussagen und Sachverständigengutachten aus anderen Prozessen<br />

als Beweis verwerten. Darüber hinaus haben die Länder die Möglichkeit erhalten,<br />

weitere bislang dem Richter vorbehaltene Aufgaben auf den Rechtspfleger zu übertragen.<br />

Dies betrifft insbesondere Aufgaben im Bereich des Handelsregisters und der<br />

Nachlasspflege. Daneben wurde eine Beschleunigung der Mahnverfahren dadurch erzielt,<br />

dass Rechtsanwälte künftig Anträge auf Erlass eines Mahnbescheides in maschinell<br />

lesbarer Form einreichen müssen.<br />

• Insolvenzrecht<br />

Zu nennen ist darüber hinaus das Gesetz zur Vereinfachung des Insolvenzverfahrens<br />

(BGBl I S. 509; in Kraft seit 1. Juli 2007), mit dem eine Reihe von Verfahrensverbesserungen<br />

eingeführt wurde (z.B. Schriftliches Verfahren in einfach gelagerten Fällen; Bekanntmachungen<br />

im Internet).


• Strafrecht und Jugendstrafrecht<br />

Brandenburg hat am 3. August 2001 den "Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung<br />

des strafprozessualen Adhäsionsverfahrens und des beschleunigten Verfahrens" -<br />

BR-Drs. 618/01 - in den Bundesrat eingebracht. Dieser wurde nicht weiter verfolgt,<br />

weil zwischenzeitlich unter Beteiligung Brandenburgs wesentliche Aspekte des Gesetzentwurfes<br />

zum Adhäsionsverfahren im Opferrechtsreformgesetz berücksichtigt<br />

worden sind.<br />

Die zwischenzeitlich mit dem 2. Justizmodernisierungsgesetz eingeführte Möglichkeit<br />

der uneingeschränkten Anwendung des Adhäsionsverfahrens auf Heranwachsende<br />

wurde von Brandenburg ebenfalls bereits seit längerer Zeit gefordert und entspricht<br />

dem hiesigen Entwurf zur Änderung des JGG (BR-Drs. 634/02).<br />

Zur Verfahrensvereinfachung beigetragen hat grundsätzlich auch das Gesetz zur Novellierung<br />

der forensischen DNA-Analyse vom 12. August 2005. Seitdem bedarf es<br />

weder bei anonymen Spuren noch bei schriftlich erklärter Einwilligung des Beschuldigten<br />

eines gerichtlichen Beschlusses (Änderung §§ 81 f - h StPO). Auch diese Gesetzesnovellierung<br />

wurde von hier unterstützt.<br />

Zu b):<br />

Eine Möglichkeit der Optimierung von Arbeitsabläufen in organisatorischer Hinsicht<br />

stellen die gesetzlich vorgesehenen Zuständigkeitskonzentrationen dar, insbesondere<br />

wegen der damit einhergehenden fachlichen Spezialisierung und besseren Vertretung<br />

im Krankheitsfalle. Vor diesem Hintergrund ist die Gerichtszuständigkeits-Verordnung<br />

vom 3. November 1993 (GVBl. II S. 689) mehrfach geändert und schließlich durch die<br />

Zweite Gerichtszuständigkeits-Verordnung vom 8. Mai 2007 - mit Ausnahme von einer<br />

Vorschrift – neu gefasst worden (zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom<br />

10. Juli 2007, GVBl. II, S. 158). Die wichtigsten Konzentrationen aus jüngerer Zeit sind<br />

etwa in § 3a (Streitigkeiten nach dem WEG in der Berufungs- und Beschwerdeinstanz)<br />

und § 4 (Partnerschafts- und Vereinsregister) der genannten Verordnung geregelt.<br />

Eine weitere entlastende Zuständigkeitskonzentration ist diejenige im Bereich der<br />

Mahnsachen in der ordentlichen Gerichtsbarkeit: Nach Unterzeichnung des Staatsvertrages<br />

am 13. Dezember 2005 und dessen <strong>Rat</strong>ifizierung am 24. Mai 2006 hat das<br />

Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg am 1. Juli 2006 seine Arbeit aufgenommen.<br />

Nunmehr ist das Amtsgericht Wedding als Zentrales Mahngericht für sämtliche Mahnverfahren<br />

der ordentlichen Gerichtsbarkeit beider Länder zuständig.<br />

Als entlastende Maßnahme ist auch die im Jahre 1997 auf Ebene der Landgerichte<br />

begonnene Einführung von Serviceeinheiten zu nennen. Unter „Serviceeinheit“ im eigentlichen<br />

Sinn ist die Bildung von Mischarbeitsplätzen zu verstehen, in denen Geschäftsstellen-<br />

und Kanzleitätigkeit von einem Mitarbeiter ganzheitlich wahrgenommen<br />

werden. Durch die Kombination von Geschäftsstellen und Kanzleien in Gerichten und<br />

Staatsanwaltschaften zu „Serviceeinheiten“ und die räumliche Nähe zu den „Entscheidern“<br />

konnten die bisherigen „langen Wege“ der Akten erheblich verkürzt und die<br />

Kommunikationswege verbessert werden. Hierdurch können Synergieeffekte bei Anlage,<br />

Aktualisierung und Verwaltung der Akten und der anfallenden Schreibarbeit genutzt<br />

werden. Mittlerweile sind in allen Gerichtsbarkeiten und bei den Staatsanwaltschaften<br />

Serviceeinheiten weitestgehend eingeführt.<br />

Darüber hinaus ist beim Brandenburgischen Oberlandesgericht seit Ende 2003 ein Or-


ganisationsberater angesiedelt. Die von ihm durchgeführten Beratungen haben zum<br />

Ziel, den Behördenleitern der Amts- und Landgerichte Möglichkeiten vorzuschlagen,<br />

Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten so effektiv wie<br />

möglich zu gestalten. Schwerpunkte im Beratungsangebot bilden bislang die Verbesserung<br />

der Geschäftsabläufe und der Softwareanwendungen sowie der fachliche Erfahrungsaustausch.<br />

Mit der Einrichtung der Organisationsberatung ist ein Prozess angestoßen<br />

worden, der eine weitere Effektivitätssteigerung ermöglicht. Die bisherigen<br />

Erfahrungen damit sind positiv.<br />

Zu c):<br />

Die Justizeinrichtungen des Landes sind seit 1998 flächendeckend mit moderner und<br />

ergonomischer Informationstechnik sowie modernen Fachverfahren ausgestattet und<br />

über das Landesverwaltungsnetz untereinander verbunden worden und können moderne<br />

Informationssysteme und Kommunikationsformen nutzen. Den Gerichten und<br />

Staatsanwaltschaften werden die für die juristische Arbeit an einem modernen Arbeitsplatz<br />

unverzichtbaren juristischen Datenbanken von Juris und Beck-online zur Verfügung<br />

gestellt, die eine wertvolle Hilfe zur Bewältigung der täglichen Arbeit darstellen.<br />

Die analoge Diktiertechnik wird zunehmend durch digitale Diktiertechnik ersetzt, so<br />

dass der Workflow beschleunigt werden kann. Spracherkennungssysteme werden pilotiert,<br />

um eine Entlastung des Schreibdienstes zu testen.<br />

Die eingesetzten Fachverfahren unterstützen die tägliche Arbeit an allen Arbeitsplätzen<br />

und werden nahezu ausschließlich in länderübergreifenden Entwicklungsverbünden<br />

gepflegt und weiterentwickelt. Das Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg<br />

ist gemeinsam mit den Justizressorts aller Länder bestrebt, die Fachverfahren<br />

weiter zu vereinheitlichen und somit den personellen, organisatorischen und finanziellen<br />

Aufwand in der Justiz zu verringern.<br />

Im Handelsregisterwesen ist im Land Brandenburg seit dem 1.1.2007 - zeitgleich mit<br />

Berlin, Bremen und Schleswig-Holstein - mit dem Fachverfahren AUREG erstmals in<br />

der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein Fachverfahren mit elektronischer<br />

Verfahrensakte eingeführt worden. Die Kommunikation mit den Verfahrensbeteiligten<br />

kann erstmals vollständig elektronisch abgewickelt werden. Der Betrieb des Fachverfahrens<br />

bei dem gemeinsamen Dienstleister Dataport hat zudem den finanziellen und<br />

personellen Aufwand erheblich gesenkt.<br />

Zur IT-technischen Unterstützung der Insolvenzabteilungen ist das Fachverfahren<br />

MEGA-Inso in den vier Insolvenzgerichten des Landes im Einsatz. Das Programm<br />

wird nach den Vorgaben der Länder Brandenburg und Schleswig-Holstein, die sich<br />

zu einem Verbund zusammengeschlossen haben, durch eine externe Firma ständig<br />

optimiert. Durch jüngere Gesetzesänderungen im Bereich des Insolvenzrechts bestehen<br />

neue Anforderungen an die Veröffentlichung der Insolvenzbekanntmachungen,<br />

die auch weiterhin unmittelbar aus dem Fachverfahren bzw. der eingebundenen<br />

Textverarbeitung heraus erfolgen.<br />

Im Grundbuchbereich begann im September 2002 im Land Brandenburg die Umstellung<br />

auf das elektronische System SolumStar mit dem Amtsgericht Frankfurt (Oder)<br />

als Pilotgericht. Seither wurden nachfolgend weitere Grundbuchämter auf das elektronisch<br />

geführte Grundbuch umgestellt. Das elektronisch geführte Grundbuch wird<br />

durch das automatisierte Abrufverfahren für externe Nutzer (SolumWEB) und eine<br />

Katasterschnittstelle ergänzt. Die Umstellung wurde am 28. Juni 2006 in Brandenburg<br />

an der Havel abgeschlossen. Die elektronischen Datenbestände ermöglichen<br />

in vielfältiger Weise einen Datenaustausch mit anderen Fachanwendungen oder Ins-


titutionen sowie die Möglichkeit der Online-Grundbucheinsicht durch Dritte. Mit dem<br />

Wegfall der papierenen Grundbücher entfällt die Notwendigkeit, diese zu lagern, zu<br />

transportieren, registraturmäßig zu verwalten und mit Schriftgut auf dem Laufenden<br />

zu halten.<br />

Frage 18: In welchem Umfang werden in Strafverfahren die Möglichkeiten außergerichtlicher<br />

Streitschlichtungen, wie z. B. Täter-Opfer-Ausgleich genutzt und gefördert,<br />

und wie stellen sich seit 1998 bis heute jährlich die konkreten Zahlen für außergerichtliche<br />

Verfahren in Brandenburg dar?<br />

Zu Frage 18: Der überwiegende Teil der Streitschlichtung findet noch während des<br />

Ermittlungsverfahrens und damit vor Erhebung der Anklage beim Gericht statt. In Jugendstrafverfahren,<br />

insbesondere in Berufungssachen, spielt die außergerichtliche<br />

Streitschlichtung eine große und wichtige Rolle.<br />

Die Anzahl der Beauftragungen zur Konfliktschlichtung im Rahmen eines Täter-Opfer-<br />

Ausgleichs wird auf Seiten der Sozialen Dienste und freien Träger erfasst. Seit 1998<br />

erfolgte in insgesamt 28.666 Fällen eine solche Beauftragung. Die jährliche Entwicklung<br />

stellt sich wie folgt dar:<br />

Jahr Anzahl<br />

1998 2.815<br />

1999 3.192<br />

2000 3.647<br />

2001 3.260<br />

2002 3.368<br />

2003 3.257<br />

2004 3.223<br />

2005 2.937<br />

2006 2.967<br />

Die Fortentwicklung dieser dem Rechtsfrieden in besonderer Weise förderlichen Alternative<br />

und Ergänzung zur traditionellen Strafrechtspraxis bildet einen Aufgabenschwerpunkt<br />

im Bereich der Justiz. Es ist demnach nur folgerichtig, dass Brandenburg<br />

mit der Anzahl der Fälle eines TOA im statistischen Vergleich der Länder eine Spitzenposition<br />

einnimmt.<br />

Darüber hinaus ist gemäß § 380 Abs. 1 StPO in Verbindung mit § 36 des brandenburgischen<br />

Schiedsstellengesetzes bei bestimmten Straftaten (z.B. Hausfriedensbruch<br />

und Beleidigung) ein Sühneversuch vor den Schiedsstellen obligatorisch, bevor Privatklage<br />

erhoben werden kann. Ferner kann gemäß § 37 des brandenburgischen<br />

Schiedsstellengesetzes auch vor den Schiedsstellen ein Täter-Opfer-Ausgleich in<br />

Strafsachen durchgeführt werden. Hinsichtlich der Anzahl dieser vor den Schiedsstellen<br />

geführten Verfahren wird auf die <strong>Antwort</strong> zu Frage 20 verwiesen.<br />

Frage 19:<br />

In wie vielen Fällen wurde seit 1998 ein ziviIrechtlicher Ausgleich für die Opfer von<br />

Straftaten im Wege des Adhäsionsverfahren vor den Strafgerichten beantragt und in<br />

wie vielen Fällen konnte damit eine Befassung der Zivilgerichte in selber Sache vermieden<br />

werden?


Zu Frage 19:<br />

Eine statistische Erfassung der Antragszahlen erfolgt nicht. Gezählt wird hingegen, ob<br />

in einem Strafverfahren ein Adhäsionsverfahren stattgefunden hat, unabhängig davon,<br />

wie viele Anträge in dem Adhäsionsverfahren gestellt wurden. Ob durch Adhäsionsverfahren<br />

eine Befassung der Zivilgerichte vermieden worden ist, kann nicht festgestellt<br />

werden, da es hierzu keine statistische Erfassung gibt. Außerdem ist die Befassung<br />

der Zivilgerichte auch bei durchgeführtem Adhäsionsverfahren möglich (vgl. §<br />

406 Abs. 3 StPO).<br />

Adhäsionsverfahren vor dem Brandenburgischen Oberlandesgericht wurden in dem<br />

Zeitraum von 1998 bis 2006 nicht durchgeführt. Die Anzahl der vor den Amts- und<br />

Landgerichten durchgeführten Adhäsionsverfahren von 1998 bis 2006 ergibt sich aus<br />

der folgenden Tabelle, wobei die Angaben zu den Amtsgerichten je Landgerichtsbezirk<br />

(LGB) erfolgen:<br />

Anzahl der Adhäsionsverfahren<br />

Jahr Instanz<br />

LGB<br />

Cottbus /<br />

LGB<br />

Frankfurt /<br />

LGB<br />

Potsdam /<br />

LG Potsdam<br />

LGB<br />

Neuruppin /<br />

Gesamt<br />

LG Cott- LG Frank-<br />

LG Neurupbusfurtpin<br />

1998 AG 0 492 43 0 535<br />

LG 0 0 0 0 0<br />

1999 AG 1 2 14 3 20<br />

LG 0 0 1 0 1<br />

2000 AG 0 138 4 1 143<br />

LG 0 0 2 0 2<br />

2001 AG 0 197 14 0 211<br />

LG 1 1 1 0 3<br />

2002 AG 0 86 5 2 93<br />

LG 2 0 0 0 2<br />

2003 AG 1 66 3 3 73<br />

LG 1 0 0 1 2<br />

2004 AG 22 68 15 19 124<br />

LG 8 1 5 1 15<br />

2005 AG 23 24 11 22 80<br />

LG 1 1 8 0 10<br />

2006 AG 10 36 18 11 75<br />

LG 9 0 2 0 11<br />

Gesamt 81 1.602 146 64 1.893<br />

Frage 20:<br />

Wie viele Verfahren wurden seit 1998 bis heute jährlich vor den Schiedsstellen im<br />

Land Brandenburg durchgeführt?<br />

Zu Frage 20:<br />

Die seit 1998 bis 2006 jährlich vor den Schiedsstellen des Landes Brandenburg durchgeführten<br />

Verfahren sind in der folgenden Übersicht dargestellt:


Jahr<br />

Bürgerliche<br />

Rechtsstreitigkeiten<br />

Strafsachen<br />

Täter-Opfer-<br />

Ausgleich<br />

Sonstige Inanspruchnahme<br />

(Tür- und Angelfälle)<br />

1998 822 200<br />

1999 579 173<br />

2000 727 184<br />

2001 986 25<br />

2002 1.303 61<br />

2003 1.145 129 2 1.518<br />

2004 1.079 116 6 1.540<br />

2005 1.038 95 8 1.771<br />

2006 979 93 4 1.684<br />

In Strafsachen liegen für die Jahre 2001 und 2002 keine Angaben vor.<br />

Die Zahlen für den Täter-Opfer-Ausgleich und die sonstigen Inanspruchnahmen werden<br />

erst seit 2001 bzw. 2003 erfasst.<br />

Frage 21: Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

sind aus Sicht der Landesregierung für die Zukunft erforderlich?<br />

Zu Frage 21:<br />

Auch hier lassen sich – ebenso wie bei der <strong>Antwort</strong> zu Frage 17 – die möglichen Maßnahmen<br />

in gesetzliche Maßnahmen (a), organisatorische Maßnahmen (b) sowie in<br />

Maßnahmen aus dem Bereich der Informationstechnik (c) unterteilen.<br />

Zu a):<br />

Die Landesregierung wird sich auch in Zukunft über den Bundesrat an Gesetzgebungsverfahren<br />

beteiligen, die – jedenfalls mittelbar - zu einer Entlastung der Justiz<br />

führen können. Dazu seien beispielhaft genannt:<br />

• Aufgabenübertragung auf Notare<br />

Zur Entlastung der Justiz steht die Landesregierung einer Aufgabenübertragung auf<br />

justiznahe Amtsträger offen gegenüber. Eine abschließende Positionierung ist jedoch<br />

noch nicht erfolgt. In der Diskussion befinden sich derzeit Überlegungen, Aufgaben<br />

der Zivilgerichte im Bereich der Freiwilligen Gerichtsbarkeit auf Notare zu übertragen.<br />

Erwogen wird u.a. eine Öffnungsklausel, die es den Ländern ermöglicht, die dem<br />

Nachlassgericht erster Instanz obliegenden Aufgaben auf Notare zu übertragen. Danach<br />

wäre der Notar künftig umfassend zuständig von der Nachlasssicherung über die<br />

Testamentseröffnung bis hin zur Überwachung von Testamentsvollstreckern. Darüber<br />

hinaus ist Gegenstand der Diskussion die Übertragung der Aufgabe des Führens<br />

der Hauptkartei für Testamente auf die Bundesnotarkammer, um dort mittelfristig ein<br />

Zentrales Testamentsregister zu schaffen.<br />

• Freiwillige Gerichtsbarkeit<br />

Zu nennen ist ferner der Gesetzentwurf zur Reform des Verfahrens in Familiensachen<br />

und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG-Reformgesetz), mit<br />

dem das Verfahrensrecht in den genannten Bereichen völlig neu geordnet wird.


Im Übrigen wird wegen bestehender Überlegungen, Gerichtsbarkeiten im Wege bundesrechtlicher<br />

Änderungen zusammenzuschließen, auf die <strong>Antwort</strong> zu Frage 39 verwiesen.<br />

Zu b):<br />

Die Prüfung und Umsetzung entlastender gerichtsorganisatorischer Maßnahmen, wie<br />

sie in der <strong>Antwort</strong> zu Frage 17 bereits dargestellt wurden, ist – auch vor dem Hintergrund<br />

knapper werdender Personalressourcen - eine ständige Aufgabe des Ministeriums<br />

der Justiz wie auch der Gerichtsvorstände; gleiches gilt für den Bereich der<br />

Staatsanwaltschaften. Sich änderndes Bundesrecht, das der Entlastung der Justiz<br />

dient, wird in organisatorischer Hinsicht umzusetzen sein. Das Ministerium der Justiz<br />

wird die auf der Ebene der Landesregierung hierzu notwendigen Maßnahmen vornehmen<br />

bzw. initiieren und die Umsetzung in die Praxis der Gerichte und/oder der Staatsanwaltschaften<br />

eng begleiten.<br />

Zu c):<br />

Die eingesetzte Informationstechnik bedarf fortlaufend der Erneuerung und Anpassung<br />

an den aktuellen Stand der Technik sowie die aktuellen Kommunikationsstandards,<br />

damit der justizinterne Workflow optimiert und moderne Kommunikationsformen<br />

im Rechtsverkehr mit Anwälten, Notaren, Behörden und weiteren Verfahrensbeteiligten<br />

zunehmend genutzt werden können. Nur die zunehmende Ausweitung der elektronischen<br />

Kommunikationsformen lässt eine Straffung der Arbeitsabläufe und Beschleunigung<br />

der Verfahrensbearbeitung erwarten. Die Fachverfahren müssen deshalb zunehmend<br />

auf die Führung elektronischer Akten ausgerichtet werden.<br />

Im Grundbuchbereich ist langfristiges Ziel, das elektronische Grundbuch so fortzuentwickeln,<br />

dass es eine komplette elektronische Vorgangsbearbeitung von der Entgegennahme<br />

elektronischer Anträge bis zur elektronischen Eintragungsnachricht ermöglicht.<br />

Gleichzeitig soll das elektronische Grundbuch mit sonstigen E-Government-Verfahren<br />

kompatibel sein und den Anforderungen des Elektronischen Rechtsverkehrs<br />

entsprechen. Das derzeit eingeführte Verfahren SolumSTAR bietet dafür eine tragfähige<br />

Basis, die es systematisch auszubauen gilt. Die bereits bestehenden bundesweiten<br />

Aktivitäten insbesondere von Bund-Länder-Arbeitsgruppen werden von Brandenburg<br />

unterstützt.<br />

Frage 22:<br />

Wie viele Laienrichter haben an den einzelnen Brandenburger Gerichten im Jahre<br />

2005 ihr Amt angetreten?<br />

Zu Frage 22:<br />

Für die Strafgerichtsbarkeit bei den Amts- und Landgerichten sind bei den Schöffenwahlen<br />

im Jahr 2004 insgesamt 2.251 Haupt- und Hilfsschöffen für die Amtsperiode<br />

vom 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2008 gewählt worden. Die Zahl der bei<br />

den einzelnen Amtsgerichten gewählten Haupt- und Hilfsschöffen, getrennt nach Erwachsenen-<br />

und Jugendschöffen, ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht:


Gericht Anzahl der gewählten Schöffen Anzahl der gewählten Hilfsschöffen<br />

Jugendschöffen<br />

Erwachsenenschöffen<br />

Jugendhilfsschöffen<br />

Erwachsenenhilfsschöffen<br />

LG Cottbus 20 80 16 40<br />

Bad Liebenwerda 16 8 16 8<br />

Cottbus 26 18 32 20<br />

Guben 14 8 8 10<br />

Lübben 16 8 12 8<br />

Senftenberg 18 12 20 16<br />

LG Frankfurt (Oder) 51 142 27 84<br />

Bad Freienwalde 20 16 6 4<br />

Bernau 16 16 10 10<br />

Eberswalde 12 12 12 12<br />

Eisenhüttenstadt 20 20 12 10<br />

Frankfurt (Oder) 16 24 12 16<br />

Fürstenwalde 18 9 18 12<br />

Schwedt 16 16 12 12<br />

Strausberg 16 16 12 12<br />

LG Neuruppin 24 50 20 28<br />

Neuruppin 48 20 24 20<br />

Oranienburg 48 16 24 8<br />

Perleberg 16 8 16 16<br />

Prenzlau 10 10 12 8<br />

Zehdenick 14 14 10 8<br />

LG Potsdam 16 92 10 50<br />

Brandenburg a.d.H. 26 16 16 10<br />

Königs Wusterhausen 16 16 14 10<br />

Luckenwalde 8 8 12 8<br />

Nauen 22 12 10 6<br />

<strong>Rat</strong>henow 20 16 10 8<br />

Zossen 10 16 12 10<br />

AG Potsdam 30 20 30 20<br />

Insgesamt: 603 719 445 484<br />

Neben den Schöffen werden in der ordentlichen Gerichtsbarkeit auch ehrenamtliche<br />

Richter in Landwirtschaftssachen und bei den Kammern für Handelssachen (Handelsrichter)<br />

tätig. Die Anzahl der im Jahr 2005 berufenen ehrenamtlichen Richter ist nachstehend<br />

für die einzelnen Gerichte aufgeführt:


Gericht Anzahl der gewählten ehrenamtlichen Richter<br />

Handelsrichter Landwirtschaftsrichter<br />

LG Cottbus 11<br />

Amtsgericht Guben 10<br />

LG Frankfurt (Oder) 28<br />

Amtsgericht Fürstenwalde 20<br />

LG Neuruppin 10<br />

Amtsgericht Neuruppin 21<br />

LG Potsdam 30<br />

Amtsgericht Königs Wusterhausen 22<br />

Brandenburgisches Oberlandesgericht<br />

5<br />

Insgesamt: 79 78<br />

Für die Kammer bzw. den Senat für Steuerberater- und Steuerbevollmächtigtenangelegenheiten<br />

beim Landgericht Potsdam bzw. beim Brandenburgischen Oberlandesgericht<br />

waren im Jahr 2005 jeweils 6 ehrenamtliche Richter als Beisitzer tätig.<br />

In der Verwaltungsgerichtsbarkeit haben im Jahre 2005 insgesamt 482 ehrenamtliche<br />

Richter ihr Amt angetreten, davon 130 ehrenamtliche Richter beim Oberverwaltungsgericht,<br />

78 beim Verwaltungsgericht Cottbus, 108 beim Verwaltungsgericht Frankfurt<br />

(Oder) und 166 beim Verwaltungsgericht Potsdam.<br />

Beim Verwaltungsgericht Potsdam kommen noch 144 ehrenamtliche Richter für die<br />

Kammern für Personalvertretungsangelegenheiten des Landes und des Bundes sowie<br />

als Beisitzer der Kammern für Disziplinarsachen nach Landes- und Bundesrecht und<br />

des Landesberufsgerichts/Berufsgericht für Heilberufe hinzu.<br />

Beim Finanzgericht des Landes Brandenburg sind im Jahr 2005 121 ehrenamtliche<br />

Richter gewählt worden.<br />

In der Sozialgerichtsbarkeit des Landes Brandenburg waren am 1. Januar 2005 insgesamt<br />

502 ehrenamtliche Richter im Amt. Die Anzahl für die einzelnen Gerichte ergibt<br />

sich aus nachstehender Übersicht:<br />

Gericht Anzahl der ehrenamtlichen Richter<br />

Landessozialgericht 114<br />

Sozialgericht Cottbus 99<br />

Sozialgericht Frankfurt (Oder) 82<br />

Sozialgericht Neuruppin 86<br />

Sozialgericht Potsdam 121<br />

In der Arbeitsgerichtsbarkeit des Landes Brandenburg waren im Jahr 2005 insgesamt<br />

1.050 ehrenamtliche Richter im Amt. Die Anzahl für die einzelnen Gerichte ergibt sich<br />

aus nachstehender Übersicht:


Gericht Anzahl der ehrenamtlichen Richter<br />

Landesarbeitsgericht 117<br />

Arbeitsgericht Brandenburg 66<br />

Arbeitsgericht Cottbus 178<br />

Arbeitsgericht Eberswalde 128<br />

Arbeitsgericht Frankfurt (Oder) 137<br />

Arbeitsgericht Neuruppin 158<br />

Arbeitsgericht Potsdam 185<br />

Arbeitsgericht Senftenberg 81<br />

Frage 23: Was hat die Landesregierung bei der Vorbereitung der Schöffenwahl 2004<br />

(für die Amtszeit 2005 – 2008) und der kurz danach durchgeführten Wahl der ehrenamtlichen<br />

Verwaltungsrichter zur Unterstützung der für die Wahl zuständigen Kommunen<br />

und Landkreise unternommen, um das Amt bekannter zu machen und das Interesse<br />

der Bürgerinnen und Bürger für dieses Amt zu gewinnen?<br />

Zu Frage 23: Die Schöffenwahlen 2004 wurden mit einem gemeinsamen Aufruf der<br />

Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten und des Ministers des Innern an<br />

die Kommunen und Bürger des Landes Brandenburg zur Schöffenwahl 2004 eingeleitet.<br />

Der Aufruf wurde u. a. in der Zeitschrift „Brandenburg kommunal“ (Ausgabe Oktober/November<br />

2003) zusammen mit einem weiteren umfangreichen Artikel des Ministeriums<br />

des Innern über Aufgaben und Verantwortung der Gemeinden bei der Aufstellung<br />

der Vorschlagslisten veröffentlicht.<br />

Weiterhin wies das Ministerium des Innern mit Rundschreiben vom 20. Februar 2004<br />

an die Landräte und Oberbürgermeister des Landes in Vorbereitung der Wahl der ehrenamtlichen<br />

Richter in der ordentlichen und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit auf die<br />

erforderlichen Aktivitäten auf kommunaler Ebene hin. Zur Gewinnung geeigneter Kandidaten<br />

wurde u. a. empfohlen, die Verbindung zu Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberorganisationen<br />

und ähnlichen Verbänden zu suchen.<br />

Das Brandenburgische Oberlandesgericht hat mit einer Presseerklärung vom 19. Februar<br />

2004 unter dem Titel „Neue Schöffen braucht das Land“ auf die bevorstehenden<br />

Schöffenwahlen hingewiesen und um die Bewerbung Freiwilliger für dieses Ehrenamt<br />

geworben.<br />

Das Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten hat mit einer Presseerklärung<br />

am 6. März 2004 zur Wahl der Schöffen und der ehrenamtlichen Richter in der<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit 2004 ebenfalls interessierte Bürgerinnen und Bürger des<br />

Landes Brandenburg aufgerufen, sich für das Amt eines Schöffen oder eines ehrenamtlichen<br />

Richters bei den Verwaltungsgerichten zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Staatssekretär im Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten nutzte<br />

die Landrätekonferenz am 10. März 2004, um unmittelbar gegenüber kommunalen<br />

Entscheidungsträgern auf die Bedeutung der Gewinnung von Schöffen und verschiedene<br />

Modalitäten des Wahlverfahrens aufmerksam zu machen.<br />

Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit wurde die vom Ministerium der Justiz und<br />

für Europaangelegenheiten herausgegebene Broschüre „Das Schöffenamt“ in Vorbereitung<br />

der Schöffenwahlen 2004 aktualisiert und in einer Auflage von 5.000 Exempla-


en herausgegeben. Die Broschüre stellt die Aufgaben, Rechte und Pflichten der<br />

Schöffen bei der Wahrnehmung des Schöffenamtes dar und vermittelt Informationen<br />

über das Strafrecht und über Aufbau und Verfahren der Strafgerichtsbarkeit. Sie richtet<br />

sich zwar insbesondere an die neu gewählten Schöffen, dient aber auch dazu, interessierten<br />

Bürgern einen Überblick über die Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter, insbesondere<br />

in der Strafrechtspflege, zu vermitteln. Die Broschüre stand den Gerichten<br />

zur Weitergabe an die Bürger zur Verfügung und wurde auch von der Presseabteilung<br />

des Ministeriums der Justiz und für Europaangelegenheiten auf Anforderung an interessierte<br />

Bürger, Gemeinden u. a. Einrichtungen versandt. Die Broschüre ist auch im<br />

Internet auf der Seite des Ministeriums der Justiz abrufbar. Derzeit wird an einer aktualisierten<br />

Ausgabe gearbeitet, die rechtzeitig in Vorbereitung der nächsten Schöffenwahlen<br />

herausgegeben werden soll.<br />

In der Verwaltungsgerichtsbarkeit wurden vor dem Hintergrund der Presseerklärung<br />

des Ministeriums der Justiz und für Europaangelegenheiten vom 6. März 2004 vor der<br />

Wahl keine speziellen Eigenaktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit unternommen. Es wurde<br />

und wird jedoch bei sich bietenden Gelegenheiten – etwa am Tag der offenen Tür<br />

– auch über die Mitwirkung ehrenamtlicher Richter an verwaltungsgerichtlichen Verfahren<br />

informiert. Die Landkreise und kreisfreien Städte wurden im Einzelfall im Rahmen<br />

ihrer Zuständigkeit nach § 28 VwGO bei Aufrufen an die Öffentlichkeit, sich als<br />

ehrenamtliche Richter zu melden, unterstützt. Im Rahmen der Vorbereitung der Wahl<br />

wurden vereinzelte mündliche und schriftliche Auskunftsersuchen beantwortet; hierbei<br />

ging es insbesondere um die Frage, ob bestimmte Personen zu ehrenamtlichen Richtern<br />

berufen werden können oder nicht (Problematik des § 22 Nr. 3 VwGO).<br />

Auch der Bund ehrenamtlicher Richter Landesverband Brandenburg und Berlin e.V.<br />

hat als Interessenvertreter der Laienrichter dieser Region die Gewinnung von Bewerbern<br />

für das Ehrenamt durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die vom Verband<br />

organisierten Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen und die Unterstützung<br />

und Beratung der ehrenamtlichen Richter bei allen Fragen in Zusammenhang<br />

mit ihrem Amt haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich immer mehr Bürger<br />

für die Übernahme dieses Ehrenamtes interessieren und bereit sind, als ehrenamtliche<br />

Richter bei den Gerichten des Landes mitzuwirken. Die Landesregierung ist durch<br />

einen ständigen Kontakt mit dem Landesverband bemüht, dessen Arbeit zu unterstützen<br />

und gleichzeitig die Anregungen und Vorschläge des Verbandes in ihre Arbeit einzubeziehen.<br />

Frage 24: Inwieweit wurden dabei gesellschaftliche Organisationen (Gewerkschaften,<br />

Arbeitgeberverbände, karitative Organisationen, Kirchen, Bürgerinitiativen etc.) einbezogen?<br />

Zu Frage 24: Mit Rundschreiben des Ministeriums des Innern vom 20. Februar 2004<br />

an die Landräte und Oberbürgermeister des Landes in Vorbereitung der Wahl der ehrenamtlichen<br />

Richter in der ordentlichen und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit ist auf<br />

die erforderlichen Aktivitäten auf kommunaler Ebene hingewiesen worden. Zur Gewinnung<br />

geeigneter Kandidaten wurde u. a. empfohlen, die Verbindung zu Parteien, Gewerkschaften,<br />

Arbeitgeberorganisationen und ähnlichen Verbänden zu suchen. Eine<br />

direkte Zusammenarbeit der Landesregierung mit den genannten gesellschaftlichen<br />

Organisationen erfolgte nicht.


Frage 25: An welchen dieser Gerichte fanden Einführungsveranstaltungen für die neuen<br />

Laienrichter statt und welchen Umfang hatten diese im Mittel?<br />

Zu Frage 25: Ordentliche Gerichtsbarkeit:<br />

Die Mitwirkung der Schöffen in der Strafrechtspflege soll einer lebensnahen, von Bürgerinnen<br />

und Bürgern verstandenen und bejahten Rechtspflege dienen. Das erfordert,<br />

bei den Schöffen Interesse, Freude und Verantwortungsgefühl für ihr Ehrenamt zu wecken<br />

und zu erhalten und ihnen bewusst zu machen, dass sie als gleichberechtigte<br />

Richter an der Wahrheits- und Rechtsfindung teilnehmen. Die Schaffung der Voraussetzungen<br />

für eine wirksame Beteiligung der Schöffen an der Strafrechtspflege ist eine<br />

wichtige Aufgabe der Justiz. Sie beinhaltet auch, dass der Schöffe in verständlicher<br />

Weise mit seinem verantwortungsvollen Amt als ehrenamtlicher Richter, mit dem<br />

Gang des Strafverfahrens, mit dem Sinn und dem Zweck staatlichen Strafens und den<br />

Arten und dem Vollzug der Strafen und Maßregeln vertraut gemacht wird. Diesem Ziel<br />

dienen die Unterweisungen der Schöffen, mit denen möglichst zu Beginn der Amtszeit<br />

der Schöffen begonnen werden soll.<br />

Für die Unterweisung ist der Präsident des Landgerichts verantwortlich. Inhalt und<br />

Umfang der Unterweisung sind durch eine Verwaltungsvorschrift (Allgemeine Verfügung<br />

über die Unterweisung ehrenamtlicher Richter vom 16. März 1992, JMBl. S. 61)<br />

geregelt.<br />

Zu Beginn der Amtsperiode der Schöffen 2005 fanden in der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />

eintägige Einführungsveranstaltungen statt, die von den Präsidenten der Landgerichte<br />

und von Direktoren der Amtsgerichte durchgeführt wurden. Im Einzelnen:<br />

Landgerichtsbezirk Cottbus:<br />

Das Landgericht Cottbus hat eine Einführungsveranstaltung für alle neu gewählten<br />

Schöffen des Landgerichts durchgeführt. Daran nahmen 114 ehrenamtliche<br />

Richter teil. Das Amtsgericht Cottbus sowie das Amtsgericht Lübben<br />

haben eine Einführungsveranstaltung durchgeführt. 3 Schöffen des Amtsgerichts<br />

Bad Liebenwerda haben am Seminar „Fit fürs Schöffenamt“ teilgenommen.<br />

Des Weiteren fanden Besuche der JVA Cottbus-Dissenchen, organisiert<br />

über den Bund der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter, statt.<br />

Landgerichtsbezirk Frankfurt (Oder):<br />

Beim Landgericht Frankfurt (Oder) fand eine Einführungsveranstaltung für die<br />

Schöffen statt. Den Schöffen wurde zudem mit der Mitteilung ihrer Einsatzzeiten<br />

am Landgericht Informationsmaterial über Weiterbildungsveranstaltungen der<br />

Volkshochschulen und des Bundes ehrenamtlicher Richterinnen und Richter<br />

übersandt. Die Direktoren der Amtsgerichte des Bezirks wurden gebeten, für<br />

die an den Amtsgerichten tätigen Schöffen Einführungsveranstaltungen in eigener<br />

Zuständigkeit durchzuführen. Entsprechende Veranstaltungen haben an<br />

den Amtsgerichten Frankfurt (Oder)‚ Schwedt, Fürstenwalde, Eberswalde,<br />

Bad Freienwalde, Strausberg und Bernau stattgefunden. Soweit bei einem<br />

Amtsgericht von der Durchführung einer Einführungsveranstaltung abgesehen<br />

wurde, beruht dies darauf, dass die dort gewählten Schöffen zum großen Teil<br />

wiedergewählt worden und mit den Aufgaben eines Schöffen bereits vertraut<br />

sind. Für die neuen Schöffen erfolgte eine gesonderte Einführung durch den<br />

Vorsitzenden des Schöffengerichts vor dem ersten Einsatz als Schöffe, wobei<br />

die Schöffen selbstverständlich auch Fragen stellen konnten.


Den Schöffen wird zudem in Zusammenarbeit mit dem Bund ehrenamtlicher<br />

Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg und Berlin e.V.‚ das Angebot<br />

unterbreitet, einmal in der Wahlperiode eine Justizvollzugsanstalt zu besichtigen.<br />

Landgerichtsbezirk Potsdam:<br />

Zum Beginn der Amtsperiode der neu gewählten Schöffen wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bund ehrenamtlicher Richterinnen und Richter eine Einführungsveranstaltung<br />

(insgesamt drei Abende) für die neu gewählten Schöffen<br />

angeboten. Als Referenten waren Richter des Landgerichts und des Amtsgerichts<br />

Potsdam tätig. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz.<br />

Landgerichtsbezirk Neuruppin:<br />

Eine Fortbildungsveranstaltung für die neu gewählten Schöffen in Regie des<br />

Bundes ehrenamtlicher Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg<br />

und Berlin e.V.‚ wurde organisiert und durchgeführt. Diese beinhaltete auch einen<br />

Besuch der JVA Wulkow.<br />

Für die neu gewählten Schöffen steht ergänzend zu den Unterweisungen auch ein<br />

Merkblatt zur Verfügung, das zusammenfassend Aufgaben, Rechte und Pflichten bei<br />

der Wahrnehmung des Schöffenamtes darstellt. Auch die Broschüre „Das Schöffenamt“<br />

richtet sich insbesondere an die neu gewählten Schöffen und vermittelt Informationen<br />

über das Strafrecht und über Aufbau und Verfahren der Strafgerichtsbarkeit.<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit:<br />

Beim Oberverwaltungsgericht des Landes Brandenburg fand im Jahre 2005 eine Informationsveranstaltung<br />

für ehrenamtliche Richter statt. Für diese Veranstaltung wurde<br />

auch eine Informationsbroschüre erarbeitet. Beim Verwaltungsgericht Cottbus und<br />

beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) fanden 2005 jeweils eine 90- bis 120-minütige<br />

Einführungsveranstaltung für die ehrenamtlichen Richter statt. Das Verwaltungsgericht<br />

Potsdam verzichtete für die Wahlperiode 2004 bis 2008 auf eine derartige Einführungsveranstaltung,<br />

weil viele der ehrenamtlichen Richter bereits in der vorangegangenen<br />

Wahlperiode dieses Amt ausgeübt hatten. Stattdessen haben alle gewählten<br />

ehrenamtlichen Richter ein Begrüßungsrundschreiben erhalten, dem Aufsätze über<br />

die Funktion und die Aufgaben der ehrenamtlichen Richter in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

und das Benachteiligungsverbot sowie das vom Ministerium herausgegebene<br />

Merkblatt über sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen ihrer Tätigkeit beigefügt<br />

waren. Im Laufe der Wahlperiode sind darüber hinaus noch weitere Informationen<br />

(z.B. Faltblatt des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes<br />

Brandenburg über den bestehenden Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz<br />

für ehrenamtlich/freiwillig Tätige im Land Brandenburg) überreicht worden. Zudem<br />

wurden die ehrenamtlichen Richter zu Beginn ihrer Tätigkeit von den Vorsitzenden der<br />

Kammern intensiv in ihr Tätigkeitsfeld eingewiesen.<br />

Finanzgerichtsbarkeit:<br />

Beim Finanzgericht des Landes Brandenburg fand eine Einführungsveranstaltung (ca.<br />

2 Stunden) für alle neu gewählten ehrenamtlichen Richter statt.<br />

Sozialgerichtsbarkeit:<br />

Die erstmalige Berufung von ehrenamtlichen Richtern erfolgt nach Bedarf des jeweiligen<br />

Gerichts. Eine einheitliche Amtsperiode nach § 13 Abs. 2 SGG wurde nicht festgelegt,<br />

so dass keine Notwendigkeit besteht, Einführungsveranstaltungen für eine Viel-


zahl von neu berufenen ehrenamtlichen Richtern durchzuführen. Die neu berufenen<br />

ehrenamtlichen Richter werden durch den Vorsitzenden des jeweiligen Spruchkörpers<br />

vor Beginn der ersten Sitzung in ihre Rechte und Pflichten eingewiesen.<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit:<br />

Auch in der Arbeitsgerichtsbarkeit gibt es keine einheitliche Amtsperiode für die ehrenamtlichen<br />

Richter. Anstelle von Einführungsveranstaltungen wurden seitens des Landesarbeitsgerichts<br />

Brandenburg im Zusammenwirken mit Bildungsträgern Weiterbildungsseminare<br />

durchgeführt. An den von der Arbeitsgerichtsbarkeit finanzierten Schulungen<br />

nahmen im Jahr 2006 52 ehrenamtliche Richter teil. Auch 2007 wird es ein vergleichbares<br />

Angebot geben.<br />

Frage 26: Welche Weiterbildungsveranstaltungen wurden den Laienrichtern darüber<br />

hinaus an den einzelnen Brandenburger Gerichten in den Jahren 2005 und 2006 angeboten?<br />

Zu Frage 26: Die jeweilige Handhabung in den Gerichtsbarkeiten hängt vom Fortbildungsbedarf<br />

ab und ist maßgeblich dadurch bestimmt, ob die ehrenamtlichen Richter<br />

nach einem festen Turnus in ihr Amt berufen werden oder eine fortlaufende Neubestellung<br />

zu erfolgen hat. Entsprechend besteht der Fortbildungsbedarf fortlaufend oder<br />

eher periodisch.<br />

Durch die Gerichte der ordentlichen Gerichtsbarkeit, der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

und das Finanzgericht des Landes Brandenburg sind keine eigenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />

durchgeführt worden. Die ehrenamtlichen Richter werden auf Fortbildungsangebote,<br />

wie das jährliche Angebot des Gustav-Stresemann-Instituts e.V. in<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung der Schöffen (DVS) sowie auf Angebote<br />

des Bundes der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter hingewiesen.<br />

Im April 2006 hat die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Tagung für ehrenamtliche Richter<br />

veranstaltet. Die Einladung zur Tagung wurde dem Oberverwaltungsgericht Berlin-<br />

Brandenburg von der Stiftung übermittelt und daraufhin an alle ehrenamtlichen Richter<br />

weitergeleitet.<br />

Durch den Bund ehrenamtlicher Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg<br />

und Berlin e.V., wurden Besuche von Schöffen in den verschiedenen Justizvollzugsanstalten<br />

des Landes organisiert.<br />

Das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg führte am 20. Mai 2006 eine Fortbildungsveranstaltung<br />

für die ehrenamtlichen Richterinnen und Richter der Sozialgerichtsbarkeit<br />

des Landes Brandenburg in Potsdam durch. Teilweise bieten auch die<br />

nach § 14 SGG vorschlagsberechtigten Stellen (z. B. Deutscher Gewerkschaftsbund,<br />

Kassenärztliche Vereinigung) ihren zu ehrenamtlichen Richtern berufenen Mitgliedern<br />

Weiterbildungsveranstaltungen bzw. Schulungen an.<br />

Das Landesarbeitsgericht Brandenburg hat im Zusammenwirken mit Bildungsträgern<br />

Weiterbildungsseminare durchgeführt. An den von der Arbeitsgerichtsbarkeit finanzierten<br />

Schulungen nahmen im Jahr 2006 52 ehrenamtliche Richter teil.


Frage 27:<br />

Inwieweit haben die Brandenburger Gerichte die 2004 begonnene Kooperation mit<br />

dem Volkshochschulverband fortgesetzt und welche konkreten Weiterbildungsveranstaltungen<br />

wurden im Rahmen der Aktion „Fit fürs Schöffenamt“ an den Volkshochschulen<br />

angeboten?<br />

Zu Frage 27: Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts unter dem Titel „Tag des<br />

Schöffen“ hatten die Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen e.V. (DVS)<br />

in Berlin und der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) in Bonn mit Unterstützung<br />

des Bundesministeriums der Justiz eine bundesweite Informationskampagne<br />

über das Schöffenamt vorbereitet. Im Rahmen der politischen Bildungsarbeit der<br />

Volkshochschulen sollten im Herbst 2003 an möglichst vielen Volkshochschulen Veranstaltungen<br />

stattfinden, die über das Schöffenamt informieren und zu einer Kandidatur<br />

für die 2004 anstehenden Schöffenwahlen anregen sollten. Geplant wurden halbtätige<br />

Seminare oder Abendveranstaltungen, die einen Überblick über die Anforderungen<br />

des Schöffenamtes, die Wählbarkeitsvoraussetzungen und das Wahlverfahren,<br />

die Rolle der Schöffen im Strafprozess, ihre Rechte und Pflichten, Entschädigung und<br />

sozialversicherungsrechtliche Absicherung sowie über den grundsätzlichen Aufbau eines<br />

Strafverfahrens geben sollten.<br />

Das Bundesministerium der Justiz hat die Landesjustizministerien um entsprechende<br />

Unterstützung dieses Projektes gebeten. Für die geplanten Veranstaltungen bedurfte<br />

es einer ausreichenden Zahl von Referenten, die sich – möglichst unter Honorarverzicht<br />

– für den „Tag des Schöffen“ zur Verfügung stellten. Gedacht war insbesondere<br />

an Richter an Amts- und Landgerichten, die von ihrer täglichen Zusammenarbeit mit<br />

Schöffen und dem Ablauf eines Strafverfahrens berichten sollten, aber auch an die<br />

Teilnahme bereits gewählter Schöffen, die mit „ihrem“ Richter anschaulich von ihrer<br />

Tätigkeit berichten könnten.<br />

Diese Bitte ist an die Präsidenten und Direktoren der Amts- und Landgerichte herangetragen<br />

worden und dort auf positive Resonanz gestoßen. Es haben sich 14 Richter<br />

bereit erklärt, am „Tag des Schöffen“ als Referenten mitzuwirken. An mehreren Volkshochschulen<br />

haben Informationsveranstaltungen zum Schöffenamt stattgefunden.<br />

Welche Veranstaltungen von den örtlichen Volkshochschulen in Brandenburg im Einzelnen<br />

durchgeführt wurden, ist der Landesregierung nicht bekannt geworden.<br />

Die bundesweite Informationskampagne ist nach den Schöffenwahlen fortgesetzt worden.<br />

Unter dem Titel „2005 – Fit fürs Schöffenamt“ sollten an allen Volkshochschulen<br />

Fortbildungsveranstaltungen angeboten werden, um die neu gewählten Schöffen mit<br />

ihrem Ehrenamt und dessen Bedeutung im demokratischen Rechtsstaat besser vertraut<br />

zu machen. Auch für diese Veranstaltungsreihe wurde bei den Amts- und Landgerichten<br />

um Unterstützung geworben und dort Bereitschaft signalisiert, entsprechende<br />

Veranstaltungen durch Referenten zu unterstützen. Eine Rückmeldung über einzelne<br />

der Volkshochschulveranstaltungen liegt der Landesregierung nicht vor.<br />

Frage 28: In welchem Umfang wurden die im Haushaltsplan 2005/2006 für die Einführung<br />

und Weiterbildung von Laienrichtern vorgesehenen Mittel ausgeschöpft?


Zu Frage 28: Für die Einführung und Weiterbildung von ehrenamtlichen Richtern wurden die Haushaltsmittel<br />

in den Jahren 2005/2006 wie folgt geplant und ausgeschöpft:<br />

2005<br />

Kap. 04 040 Titel 412 10<br />

Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />

Tätige -<br />

Kap. 04 090 Titel 412 10<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />

Tätige -<br />

Kap. 04 100 Titel 412 10<br />

Finanzgericht des Landes Brandenburg<br />

- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />

Tätige -<br />

Kap. 04 110 Titel 525 20<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

Kap. 04 120 Titel 525 20<br />

Sozialgerichtsbarkeit<br />

Kap. 04 040 Titel 412 10<br />

Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />

Tätige -<br />

Kap. 04 090 Titel 412 10<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />

Tätige -<br />

Kap. 04 100 Titel 412 10<br />

Finanzgericht des Landes Brandenburg<br />

- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />

Tätige -<br />

Kap. 04 110 Titel 525 20<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

Kap. 04 120 Titel 525 20<br />

Sozialgerichtsbarkeit<br />

a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />

b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />

Abs. 2 der Verfassung des<br />

Landes Brandenburg<br />

a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />

b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />

Abs. 2 der Verfassung des<br />

Landes Brandenburg<br />

a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />

b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />

Abs. 2 der Verfassung des<br />

Landes Brandenburg<br />

Aus- (und Fort)bildung ehren-<br />

amtlicher Richter<br />

Aus- (und Fort)bildung ehrenamtlicher<br />

Richter<br />

a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />

b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />

Abs. 2 der Verfassung des<br />

Landes Brandenburg<br />

a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />

b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />

Abs. 2 der Verfassung des<br />

Landes Brandenburg<br />

a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />

b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />

Abs. 2 der Verfassung des<br />

Landes Brandenburg<br />

Aus- (und Fort)bildung ehren-<br />

amtlicher Richter<br />

Aus- (und Fort)bildung ehrenamtlicher<br />

Richter<br />

Ansatz (EUR) Ist (EUR)<br />

50.000,00 9786,96<br />

25.000,00 436,00<br />

1.500,00 0<br />

1.500,00 0<br />

0 0<br />

1.500,00 0<br />

3.500,00 2.598,62<br />

1.000,00 0<br />

2006<br />

Ansatz (EUR) Ist (EUR)<br />

0 2.805.88<br />

25.000,00 870,34<br />

1.500,00 0<br />

1.500,00 0<br />

0 0<br />

1.500,00 0<br />

3.500,00 721,93<br />

1.000,00 0


Auf den unterschiedlichen Fortbildungsbedarf in den einzelnen Gerichtsbarkeiten in<br />

Abhängigkeit vom Wahlmodus wurde bereits bei Frage 27 eingegangen.<br />

Frage 29: In welchem Umfang wurden 2005 und 2006 die Sitzungstage der Schöffengerichte<br />

tatsächlich ausgenutzt?<br />

Zu Frage 29: Die Auslastung schwankt in Abhängigkeit vom Geschäftsanfall zwischen<br />

den einzelnen Amtsgerichten. Bei den größeren Amtsgerichten werden nahezu alle<br />

Sitzungstage des Schöffengerichts genutzt, sofern nicht Urlaub oder Krankheit entgegenstehen.<br />

Lediglich in den kleineren Amtsgerichten werden aufgrund der geringeren<br />

Eingangszahlen weniger Sitzungstage genutzt. Zum Teil differiert die Ausnutzung der<br />

Sitzungstage bei einem Gericht auch zwischen Jugend- und Erwachsenenschöffengericht.<br />

Frage 30: Welche Erklärung gibt es insbesondere für den Umstand, dass verschiedentlich<br />

Hauptschöffen an den Amtsgerichten bis in die zweite Jahreshälfte 2005 noch<br />

keinen Einsatz hatten?<br />

Zu Frage 30: Der Einsatz der Schöffen wird durch Losverfahren gem. § 45 Abs. 2 Satz<br />

1 GVG für die Sitzungstage eines Jahres im Voraus festgelegt. Die Anzahl der festgesetzten<br />

Sitzungstage und die Anzahl der Schöffen bestimmen daher die Häufigkeit ihres<br />

Einsatzes, wobei es auf Grund der zufälligen Auslosung keine festgelegte Reihenfolge<br />

für den Einsatz der Schöffen gibt. Fallen Sitzungstage aus, weil sie nicht terminiert<br />

sind, der Vorsitzende des Schöffengerichts krank, im Urlaub oder sonst abwesend<br />

ist, kommen die für diese Sitzungstage ausgelosten Schöffen nicht zum Zuge.<br />

Daher ist es möglich und auch nicht ungewöhnlich, dass einzelne Hauptschöffen, welche<br />

Ende 2004 gewählt wurden, erst in der 2. Jahreshälfte 2005 zum Einsatz gekommen<br />

sind.<br />

Frage 31: Zu welchen regelmäßigen Zeitpunkten und auf welcher Grundlage erfolgt<br />

die Neuberechnung der für eine Wahlperiode benötigten Schöffen?<br />

Zu Frage 31: Die Zahl der für eine Wahlperiode benötigten Haupt- und Hilfsschöffen<br />

wird jeweils in Vorbereitung der alle vier bzw. künftig fünf Jahre stattfindenden Schöffenwahlen<br />

festgestellt. Die erforderliche Zahl von Haupt- und Hilfsschöffen für die<br />

Schöffengerichte und die Strafkammern des Landgerichts (§ 43 Abs.1, § 77 Abs. 1<br />

GVG) wird vom Präsidenten des Landgerichts (Amtsgerichts) bestimmt und auf die<br />

Gemeinden des Bezirks in Anlehnung an die Einwohnerzahl der Gemeinden (§ 36<br />

Abs. 4 Satz 2 GVG) verteilt. Die erforderliche Zahl der Hilfsschöffen für die Strafkammern<br />

des Landgerichts verteilt er auf die Gemeinden des Amtsgerichts, in dessen Bezirk<br />

das Landgericht seinen Sitz hat (§ 36 Abs. 4 Satz 2, § 77 Abs. 2 Satz 2 GVG).<br />

Die zu früheren Wahlen erlassenen Verwaltungsvorschriften sehen vor, dass die Feststellung<br />

der Zahl der Schöffen bis zum 2. Januar des Wahljahres erfolgen soll. Dieser<br />

Termin wird auch für die Schöffenwahlen 2008 maßgebend sein.<br />

Frage 32: Wie hat sich die tatsächliche Beteiligung der ehrenamtlichen Richter in der<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit seit der Einführung des obligatorischen Einzelrichters in<br />

den einzelnen Rechtsgebieten entwickelt und wie ist die konkrete Zuweisungspraxis<br />

an den einzelnen Verwaltungsgerichten?


Zu Frage 32: Über die tatsächliche Beteiligung der ehrenamtlichen Richter in den einzelnen<br />

Rechtsgebieten seit der Einführung des „obligatorischen Einzelrichters“ (gemeint<br />

sein dürfte die Einfügung des § 6 VwGO in der noch heute geltenden Fassung<br />

durch Art. 9 des Gesetzes zur Entlastung der Rechtspflege vom 11. Januar 1993) liegen<br />

aussagekräftige statistische Daten nicht vor, so dass diesbezüglich nur Schätzungen<br />

bzw. Einschätzungen abgegeben werden können.<br />

Nach § 6 Abs. 1 VwGO soll die Kammer den Rechtsstreit in der Regel einem ihrer Mitglieder<br />

als Einzelrichter zur Entscheidung übertragen, wenn<br />

1. die Sache keine besondere Bedeutung tatsächlicher oder rechtlicher Art<br />

aufweist und<br />

2. die Rechtssache keine grundsätzliche Bedeutung hat.<br />

Gemäß § 5 Abs. 3 Satz 1 VwGO entscheidet die Kammer des Verwaltungsgerichts in<br />

der Besetzung von drei Richtern und zwei ehrenamtlichen Richtern, soweit nicht ein<br />

Einzelrichter entscheidet.<br />

Asylrechtliche Verfahren werden wohl in allen Kammern fast ausschließlich durch Einzelrichter<br />

entschieden. Für die „klassischen“ Rechtsgebiete lässt sich - allerdings nicht<br />

durchgängig - eine im Laufe der Zeit zunehmende Tendenz zur Übertragung von<br />

Rechtsstreitigkeiten auf den Einzelrichter feststellen. Dabei gibt es merkliche Unterschiede<br />

zwischen den verschiedenen Sachgebieten und Kammern, so dass sich kein<br />

einheitliches Bild ergibt. Entsprechend variieren gemäß § 5 Abs. 3 Satz 1 VwGO die<br />

Einsatzmöglichkeiten der ehrenamtlichen Richter.<br />

Frage 33: Sind der Landesregierung Fälle bekannt, in denen Laienrichter durch private<br />

oder öffentliche Arbeitgeber insofern behindert wurden, als dass Freistellungen nach §<br />

45 Abs. 1 a DRiG nicht oder nur unter unzulässigen Einschränkungen gewährt worden<br />

sind?<br />

Zu Frage 33: Die Vorschrift des § 45 Abs. 1a DRiG ist durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />

21. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3599) eingefügt worden und am 1. Januar 2005 in<br />

Kraft getreten. Danach darf niemand in der Übernahme oder Ausübung des Amtes als<br />

ehrenamtlicher Richter beschränkt oder wegen der Übernahme der Ausübung des<br />

Amtes benachteiligt werden. Ehrenamtliche Richter sind für die Zeit ihrer Amtstätigkeit<br />

von ihrem Arbeitgeber von der Arbeitsleistung freizustellen. Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses<br />

wegen der Übernahme oder der Ausübung des Amtes ist unzulässig.<br />

Der bereits aus der Pflicht zur Wahrnehmung des Schöffenamtes bestehende Freistellungsanspruch<br />

ist damit gesetzlich fixiert worden. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />

gibt es aber auch nach dem Inkrafttreten des § 45 Abs. 1a DRiG gelegentlich Einzelfälle,<br />

in denen Schöffen dem Gericht von Problemen mit ihrem privaten Arbeitgeber<br />

aufgrund ihrer Schöffentätigkeit berichten. In diesen Fällen wenden sich in der Regel<br />

die Vorsitzenden des Schöffengerichts bzw. des Jugendschöffengerichts bzw. der Präsident<br />

des Landgerichts unmittelbar an die Arbeitgeber und weisen diese auf die Freistellungsverpflichtung<br />

und das Benachteiligungsverbot hin. Dieses Vorgehen war bisher<br />

ausreichend, um eine ordnungsgemäße Freistellung der Schöffen zu bewirken.<br />

Eine Unterrichtung der Landesregierung war in diesen Fällen nicht erforderlich.


In den Fachgerichtsbarkeiten sind Probleme dieser Art nicht aufgetreten.<br />

Ein einzelner Fall, der auch durch die klarstellende Regelung des § 45 Abs. 1a DRiG<br />

noch keine Klärung erfahren hat, betrifft den Umfang des Freistellungsanspruchs und<br />

hierbei die Frage, ob ein Freistellungsanspruch nur für die Kernarbeitszeit besteht. In<br />

diesem Fall aus dem Jahr 2006 wurde einer Schöffin durch einen öffentlichen Arbeitgeber<br />

lediglich die Freistellung für die Kernarbeitszeit erteilt. Die Sitzungszeiten in der<br />

Arbeitszeit, die nicht Kernarbeitszeit ist, sollten durch die Schöffin nachgearbeitet werden.<br />

Nachdem Bemühungen des Präsidenten des zuständigen Landgerichts um Klärung<br />

mit dem Arbeitgeber ergebnislos blieben, hat der Präsident des Brandenburgischen<br />

Oberlandesgerichts dem Ministerium der Justiz darüber berichtet.<br />

Aufgrund eines analogen Falles in Schleswig-Holstein im Jahre 2003 hatten einige<br />

Länder bereits detaillierte Prüfungen vorgenommen und auf der Grundlage der gesetzlichen<br />

und tariflichen Regelungen und der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts<br />

vom 16. Dezember 1993 – 6 AZR 236/93 festgestellt, dass ein Anspruch auf<br />

Freistellung nur in der Kernarbeitszeit besteht. Auch die bereits 2003 in Aussicht genommene<br />

Änderung des Deutschen Richtergesetzes wurde nicht als hilfreich angesehen,<br />

da auch der Freistellungsanspruch nach § 45 DRiG unter Anrechnung auf die Arbeitszeit<br />

nur für die Dauer einer ggf. festgelegten Arbeitszeit gegeben wäre.<br />

Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) hatte dieses aus Sicht der Justiz unbefriedigende<br />

Ergebnis wegen der vorrangigen Frage der Anwendung und Auslegung des §<br />

52 Abs. 2 BAT an das Bundesministerium des Innern (BMI) herangetragen, das ebenfalls<br />

die Auffassung vertreten hatte, dass eine bezahlte Freistellung von Arbeitnehmern<br />

im öffentlichen Dienst zur Wahrnehmung des Schöffenamtes nur in der Kernarbeitszeit<br />

in Betracht kommt und kein Anspruch auf Arbeitsbefreiung besteht, wenn die<br />

Ausübung des Ehrenamtes bei gleitender Arbeitszeit in die Gleitzeit fällt. Das BMJ hatte<br />

sich daraufhin noch einmal mit einer umfangreichen Argumentation (Schreiben vom<br />

9. Februar 2004) an das BMI gewandt und angeregt, die in der Praxis offensichtlich<br />

auftretenden Streitfälle ggf. durch eine eindeutigere tarifliche Regelung des Freistellungsanspruchs<br />

der Schöffen oder durch ein Rundschreiben an öffentliche Arbeitgeber<br />

oder Verbände zu vermeiden.<br />

Die am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Regelung des § 45 Abs. 1a DRiG hat diese<br />

Frage keiner Klärung zugeführt. Der in Brandenburg bekannt gewordene Fall ist zum<br />

Anlass genommen worden, das BMJ mit Schreiben vom 17. August 2006 erneut auf<br />

diese singuläre Problematik hinzuweisen. Trotz Nachfrage steht die <strong>Antwort</strong> noch aus.<br />

Frage 34: Was will die Landesregierung konkret unternehmen, um diese Hinderungen<br />

– mit Rücksicht auf den hohen gesellschaftlichen Stellenwert der Laienrichterschaft –<br />

zu unterbinden?<br />

Zu Frage 34: Die Landesverfassung Brandenburg hat mit Artikel 110 Abs. 1 bereits<br />

weitgehende Bestimmungen zum Schutz der ehrenamtlichen Richter getroffen. Darin<br />

steht: „Den ehrenamtlichen Richtern dürfen durch ihre Tätigkeit keine Nachteile entstehen.<br />

Während ihrer Amtszeit ist eine Kündigung oder Entlassung nur zulässig, wenn<br />

Tatsachen vorliegen, die den Arbeitgeber oder Dienstherrn zur fristlosen Kündigung<br />

berechtigen.“ § 45 Abs. 1a DRiG lässt diese Verfassungsbestimmung – so die aus-


drückliche Gesetzesbegründung, BT-Drucksache 15/411, S. 9 – unberührt.<br />

Soweit in der ordentlichen Gerichtsbarkeit in wenigen Einzelfällen eine Behinderung<br />

von Schöffen durch Arbeitgeber bei der Wahrnehmung ihres Amtes bekannt geworden<br />

ist, konnten diese vor Ort von dem zuständigen Vorsitzenden Richter bzw. vom Präsidenten<br />

des Landgerichts durch entsprechende Hinweise an den Arbeitgeber über die<br />

Rechtslage geklärt werden. Handlungsbedarf für die Landesregierung besteht insoweit<br />

nicht.<br />

Frage 35: Gibt oder gab es Verzögerungen bei der Auszahlung von Entschädigungen<br />

für Laienrichter durch die Gerichte? Trifft es zu, dass die Auszahlung bis zu mehreren<br />

Monaten, in Einzelfällen bis zu einem Jahr verzögert erfolgte und aus welchem Grund<br />

kam es zu diesen Verzögerungen?<br />

Zu Frage 35: Die Auszahlungen von Entschädigungen für ehrenamtliche Richter erfolgen<br />

allgemein zügig. Verzögerungen im Einzelfall sind sehr häufig auf unvollständige<br />

Entschädigungsanträge der Laienrichter (z.B. fehlende Bankverbindung) zurückzuführen.<br />

Es sind vereinzelt auch versehentliche Fehlbuchungen bei Namensgleichheit aufgetreten,<br />

die jedoch umgehend behoben wurden.<br />

Beim Amtsgericht Zossen kam es im laufenden Haushaltsjahr zu einer mehrwöchigen<br />

Verzögerung. Während der vorläufigen Mittelbewirtschaftung wurden Anweisungen<br />

vorgenommen und ins Minus gebucht. Die dann zugewiesenen Haushaltsmittel wurden<br />

zu knapp bemessen und waren bereits zum Zeitpunkt der Mittelzuweisung vollständig<br />

aufgebraucht. Bis zur weiteren Zuweisung von Haushaltsmitteln verging etwas<br />

Zeit. Die Ursache dafür kann nicht mehr aufgeklärt werden. Es soll künftig dafür Sorge<br />

getragen werden, dass die erste Mittelzuweisung großzügiger bemessen wird, um den<br />

beschriebenen Effekt zu vermeiden.<br />

Beim Amtsgericht Schwedt kam es auf Grund längerfristiger Erkrankungen zu verzögerten<br />

Auszahlungen. In anderen Fällen mussten zunächst die Akten von Staatsanwaltschaft<br />

oder Berufungsinstanz angefordert werden, um über den Antrag entscheiden<br />

zu können.<br />

Frage 36:<br />

Verfügt die Landesregierung über Erkenntnisse, wonach Schöffen von Absprachen<br />

über das Strafmaß ausgeschlossen wurden, die zwischen Berufsrichtern, Staatsanwaltschaft<br />

und Verteidigung geführt worden sind und wie stellen sich diese Erkenntnisse<br />

dar?<br />

Zu Frage 36:<br />

Die Schöffen wurden und werden im hiesigen Bezirk von Absprachen, welche während<br />

der Hauptverhandlung stattfinden, nicht ausgeschlossen. Erkenntnisse der in der<br />

Fragestellung bezeichneten Art liegen hier nicht vor.<br />

Frage 37:<br />

Hält die Landesregierung an der Schließung von Amts- und Arbeitsgerichtsstandorten<br />

fest?


Zu Frage 37:<br />

Im Februar 2005 hatte die Landesregierung die Ministerin der Justiz im Zusammenhang<br />

mit dem Beschluss des Haushaltsentwurfs 2005/2006 beauftragt, bis Ende des<br />

Jahres 2005 ein Konzept zur sachgerechten Reduzierung der Zahl der Amts- und Arbeitsgerichtsbezirke<br />

vorzulegen und auf dieser Grundlage gemeinsam mit dem Minister<br />

der Finanzen die bislang vorgesehenen Baumaßnahmen zur Unterbringung der<br />

Gerichte zu überprüfen. Das geforderte Konzept ist termingerecht erstellt und vom Kabinett<br />

im Januar 2006 zur Kenntnis genommen worden. In dem Konzept werden sieben<br />

Amtsgerichte benannt, die ausschließlich aufgrund justizpolitischer Kriterien für<br />

eine Zusammenlegung mit anderen Amtsgerichten in Betracht kommen. Als Voraussetzung<br />

für die Zusammenlegung wird dort die Ausgliederung der Grundbuchabteilungen<br />

genannt, da ansonsten unverhältnismäßig hoher Bauaufwand betrieben werden<br />

müsste.<br />

Das Kabinett hat auf dieser Grundlage eine gemeinsame Arbeitsgruppe von MdJ und<br />

MdF mit den notwendigen Detailprüfungen der Vorschläge auf ihre Realisierbarkeit<br />

und ihre Wirtschaftlichkeit beauftragt. Die Prüfungen sind inzwischen abgeschlossen.<br />

Der abschließende Bericht der Ministerin der Justiz befindet sich in der Ressortabstimmung<br />

und wird anschließend dem Kabinett vorgelegt.<br />

Frage 38: Wenn ja, welcher Zeitplan und konkreter Ablauf ist dazu vorgesehen?<br />

Zu Frage 38:<br />

Ein Zeitplan und konkreter Ablauf für das weitere Vorgehen kann erst dann aufgestellt<br />

werden, wenn das Kabinett sich mit dem oben genannten Abschlussbericht des Ministeriums<br />

der Justiz befasst und das Ministerium der Justiz mit einer Umsetzung beauftragt<br />

hat.<br />

Frage 39: Inwieweit sind seitens der Landesregierung darüber hinaus Umstrukturierungen<br />

und Kompetenzverteilungen zwischen Gerichten geplant, und inwieweit ist insofern<br />

ein Abbau bzw. Umbau von Zuständigkeiten vorgesehen?<br />

Zu Frage 39:<br />

Angesichts unterschiedlicher Belastung der verschiedenen Gerichtsbarkeiten und der<br />

aufgrund der richterlichen Unabhängigkeit geringen Flexibilität des Richtereinsatzes<br />

gibt es Überlegungen, Gerichtsbarkeiten im Wege bundesrechtlicher Änderungen zusammenzulegen.<br />

Können Personalüberhang einerseits und ungedeckter Bedarf andererseits<br />

durch Abordnungen und Versetzungen nicht in ausreichendem Maße ausgeglichen<br />

werden und soll eine grundlegende Änderung des Richterrechts nicht erfolgen,<br />

so kann eine gerechtere Verteilung der zu bewältigenden Arbeit durch die Bildung größerer<br />

Einheiten erreicht werden. Wird eine überlastete Gerichtsbarkeit mit einer gering<br />

belasteten fusioniert, so kann im Rahmen der Geschäftsverteilung für gleichmäßige<br />

Pensen gesorgt werden. Eine über das „Amtsgerichtskonzept“ (vgl. dazu Fragen 37<br />

und 38) und die als Daueraufgabe zu verstehende Prüfung von Zuständigkeitskonzentrationen<br />

in einzelnen Rechtsgebieten (vgl. dazu Fragen 17 und 21) hinausgehende<br />

konkrete Planung bezüglich der Umstrukturierung und Kompetenzverteilung zwischen<br />

Gerichten gibt es derzeit jedoch nicht.


Frage 40: Wie bewertet die Landesregierung die bisherige justizielle Zusammenarbeit<br />

mit dem Land Berlin?<br />

Zu Frage 40: Das im Staatsvertrag vom 2. April 2004 vereinbarte Gemeinsame Juristische<br />

Prüfungsamt der Länder Berlin und Brandenburg hat am 1. Januar 2005 seine<br />

Tätigkeit aufgenommen. Seitdem werden die Rechtskandidaten beider Länder einheitlich<br />

von Prüfern aus Berlin und Brandenburg nach gleichem Recht geprüft. Die Zusammenlegung<br />

der Staatsprüfungen stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten<br />

in Berlin und Brandenburg. Gemäß § 3 Abs. 3 der Gesetze zur Juristenausbildung<br />

sollen sich die Universitäten in den Angeboten zur Ausbildung in den Schwerpunktbereichen<br />

abstimmen, um so den Studenten beider Länder ein möglichst vielfältiges<br />

Angebot vermitteln zu können. Die Universitäten haben dies getan, die Angebote<br />

in beiden Ländern werden zunehmend angenommen.<br />

Die Fortbildung der Richter und Staatsanwälte wird in Berlin und Brandenburg seit<br />

dem Jahr 2005 ebenfalls einheitlich vom Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt gestaltet.<br />

Die Schwerpunkte werden für beide Länder auf jährlich stattfindenden Fortbildungskonferenzen<br />

festgelegt. Das Angebot wurde durch die Konzentration der Fortbildung<br />

bei gleichzeitiger Ausweitung des Adressatenkreises vielfältiger; spezifischen<br />

Fortbildungsanforderungen kann eher Rechnung getragen werden.<br />

Die Länder Berlin und Brandenburg haben darüber hinaus mit Staatsvertrag vom 26.<br />

April 2004 (GVBl. I S. 281, 283) die Errichtung gemeinsamer Fachobergerichte beschlossen.<br />

Damit sind das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und das Landesarbeitsgericht<br />

Berlin-Brandenburg mit Sitz in Berlin sowie das Finanzgericht Berlin-<br />

Brandenburg und das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg mit Sitz in Brandenburg<br />

errichtet worden. Die dazu erforderlichen Vorbereitungen, die durch Errichtungsstäbe<br />

unter Beteiligung beider Landesjustizverwaltungen sowie – bezüglich der Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

– der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales organisiert<br />

wurden, verliefen erfolgreich nach Plan. Das jeweilige Sitzland stellt gemäß Art.<br />

21 des Staatsvertrags über die Errichtung gemeinsamer Fachobergerichte der Länder<br />

Berlin und Brandenburg die erforderlichen Geschäftsräume, die notwendigen Einrichtungsgegenstände<br />

sowie die Bücherei. Darüber hinausgehende Kosten werden nach<br />

einem, sich aus den Eingangszahlen ergebenden Umlageschlüssel vom jeweiligen<br />

Sitzland nach drei quartalsmäßigen Abrechnungen und einer Schlussrechnung abgerechnet.<br />

Die daraus resultierende enge Zusammenarbeit mit dem Land Berlin funktioniert<br />

hinsichtlich der organisatorischen und haushaltsrechtlichen Belange dieser Gerichte<br />

reibungslos. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit beider Länder in Bezug auf<br />

das aufgrund Staatsvertrages vom 13. Dezember 2005 zum 1. Juli 2006 errichtete<br />

Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg beim Amtsgericht Wedding in Berlin.<br />

Zu erwähnen ist ferner die aufgrund Staatsvertrages vom 20. November 1995 (geändert<br />

durch Staatsvertrag vom 13. Dezember 2005) vereinbarte Zuständigkeit des<br />

Landgerichts Berlin für Rechtsstreitigkeiten auf dem Gebiet des Landes Brandenburg<br />

im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes (Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster-,<br />

Kennzeichen-, Gemeinschaftsmarken- und Gemeinschaftsgeschmacksmusterstreitsachen).<br />

Auch im Bereich des Personalwesens wird zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg<br />

eine enge und gute Zusammenarbeit praktiziert. Im Vorfeld der Errichtung der<br />

ersten gemeinsamen Fachobergerichte sind in gemeinsamen Arbeitsgruppen übereinstimmende<br />

Beurteilungsrichtlinien für Richter und Staatsanwälte der Länder Berlin und<br />

Brandenburg erarbeitet worden, die zum 1. Juli 2005 in Kraft getreten sind. In Kürze


werden in beiden Ländern gemeinsame Anforderungsprofile für sämtliche Ämter im<br />

richterlichen und staatsanwaltlichen Dienst sowie übereinstimmende Regelungen zur<br />

Erprobung von Richtern und Staatsanwälten in Kraft treten, die ebenfalls in gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppen beider Länder erarbeitet worden sind.<br />

Auch bei konkreten Personalentscheidungen in Bezug auf die gemeinsamen Fachobergerichte<br />

bzw. das Gemeinsame Juristische Prüfungsamt arbeiten beide Personalverwaltungen<br />

eng und vertrauensvoll zusammen. Die Sitzungen des gemeinsamen<br />

Richterwahlausschusses werden von beiden Personalverwaltungen abwechselnd - in<br />

enger Abstimmung mit der jeweils anderen Personalverwaltung - vorbereitet und<br />

durchgeführt.<br />

Neben dem engen Kontakt der beiden Personalverwaltungen besteht darüber hinaus<br />

auch eine enge Zusammenarbeit der Obergerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte<br />

beider Länder, die unter anderem der einheitlichen Handhabung der gemeinsamen<br />

Beurteilungsrichtlinien gilt. Daneben wird die Zusammenarbeit zum Beispiel im<br />

Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit auch dergestalt praktiziert, dass im Wege des<br />

Personalaustauschs Richter wechselseitig bei dem Obergericht des anderen Landes<br />

erprobt werden.<br />

Auch im IT-Bereich arbeiten die Justizressorts beider Länder eng und vertrauensvoll<br />

zusammen. Das Vorgehen in den gemeinsamen Entwicklungsverbünden wird abgestimmt.<br />

Berlin betreibt bereits für das Land Brandenburg das automatisierte Mahnverfahren.<br />

Auch das Handelsregisterfachverfahren AUREG ist u.a. gemeinsam mit Berlin<br />

entwickelt worden. Es wird zudem angestrebt, die Kommunikation zwischen den gemeinsamen<br />

Obergerichten und den erstinstanzlichen Gerichten in den Ländern sowie<br />

mit den Verfahrensbeteiligten durch eine Vereinheitlichung der Fachverfahren zu erleichtern.<br />

Eine enge Zusammenarbeit beider Landesjustizverwaltungen findet ebenfalls bei der<br />

Angleichung des Richterrechts der Länder Brandenburg und Berlin statt. Eine gemeinsame<br />

Arbeitsgruppe erarbeitet zwei weitgehend gleiche Entwürfe für Richtergesetze in<br />

beiden Ländern. Eine zeitgleiche Zuleitung beider Gesetze an den Landtag Brandenburg<br />

und das Abgeordnetenhaus von Berlin wird angestrebt. Hiermit wird zugleich<br />

eine Zielsetzung des oben genannten Staatsvertrages über die Errichtung gemeinsamer<br />

Fachobergerichte der Länder Berlin und Brandenburg umgesetzt. Die Zusammenarbeit<br />

in diesem Bereich ist effektiv und ergebnisorientiert.<br />

Frage 41: Welcher konkrete Nutzen hat sich für das Land Brandenburg daraus ergeben?<br />

Zu Frage 41: Der Austausch zwischen den Funktionsebenen der Länder<br />

hat eine deutliche Intensivierung erfahren.<br />

In den vier gemeinsamen Fachobergerichten wird die Zusammenarbeit der Richter der<br />

beiden Länder und damit auch das Zusammenwachsen der Gerichte selbst nicht nur<br />

aufgrund der durch die gemeinsame Unterbringung geschaffenen räumlichen Nähe<br />

gefördert, sondern insbesondere auch durch Maßnahmen der Arbeitsorganisation: aus<br />

Berlin und aus Brandenburg stammende Richterinnen und Richter entscheiden gemeinsam<br />

über Brandenburger und Berliner Fälle. Die Fusion der Obergerichte der Sozial-<br />

und Verwaltungsgerichtsbarkeit zum 1. Juli 2005 hat darüber hinaus zu einer engeren<br />

und besseren Zusammenarbeit innerhalb dieser Gerichtsbarkeiten beider Länder<br />

geführt; dies wird auch für die Arbeits- und Finanzgerichtsbarkeit infolge der Er-


ichtung gemeinsamer Fachobergerichte zum 1. Januar 2007 erwartet. Die Zusammenlegung<br />

der Fachobergerichte ermöglicht unter anderem eine größere Spezialisierung<br />

der Senate und eine Verschlankung der Verwaltungsstrukturen und wirkt sich positiv<br />

auf die Vereinheitlichung der Rechtsprechung aus.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Land Berlin bei der Erarbeitung der gemeinsamen Beurteilungsrichtlinien,<br />

Anforderungsprofile und Erprobungsregelungen sowie gleicher bzw.<br />

paralleler Organisationsrichtlinien für die Gerichtsbarkeiten hat zu einem regen Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Justizverwaltungen beider Länder geführt, dessen Nutzen<br />

sich auch in der sonstigen Arbeit - zum Beispiel im Wege der Reflexion der eigenen<br />

Arbeitspraxis oder in der Gewinnung von Denkanstößen - niederschlägt. Die zunehmende<br />

Vereinheitlichung der den richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Dienst<br />

betreffenden Regelungen und die enge Zusammenarbeit der Personalverwaltungen<br />

bietet zudem für die Zukunft die Chance einer größeren Durchlässigkeit im diesbezüglichen<br />

Personalbereich beider Länder, wie sie im Bereich der gemeinsamen Fachobergerichte<br />

bereits praktiziert wird. Das Personal beider Länder profitiert davon durch<br />

eine deutliche Erweiterung der jeweiligen beruflichen Perspektiven. Für die Personalverwaltungen<br />

beider Länder geht damit die Gewinnung von entsprechend hoch qualifiziertem<br />

Personal einher.<br />

Die Zusammenarbeit und die regelmäßige Abstimmung mit Berlin hat im IT-Bereich zu<br />

einer Stärkung Brandenburgs und Berlins in landesübergreifenden Entwicklungsverbünden<br />

beigetragen. Sitzungen werden bisweilen nur von einem gemeinsamen Vertreter<br />

wahrgenommen. Es erfolgt eine einheitliche Stimmabgabe. Dadurch konnte der<br />

organisatorische, personelle und finanzielle Aufwand hier im Ministerium der Justiz reduziert<br />

werden.<br />

Die enge Zusammenarbeit ermöglichte den gemeinsamen Betrieb des Fachverfahrens<br />

AUREG bei dem Dienstleister Dataport und auch hier eine deutliche Reduzierung der<br />

Kosten.<br />

Das Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg ist für beide Länder von Vorteil: Brandenburg<br />

kann die beim Amtsgericht Wedding vorhandene Technik und die Erfahrung<br />

bei der Bearbeitung automatisierter Mahnverfahren kostengünstig nutzen. Für die Antragsteller<br />

aus Brandenburg bieten sich jetzt wie den Berlinern die Vorteile des automatisierten<br />

Mahnverfahrens: sie können ihre Anträge zeitgemäß online stellen und<br />

brauchen nur noch ein zen-trales Gericht zur Durchsetzung ihrer Forderungen anzurufen.<br />

Unternehmen mit hohen Kundenzahlen wie Energieversorger, Inkassounternehmen<br />

usw., aber auch Rechtsanwälte werden nicht nur in die Lage versetzt, ihre Forderungen<br />

länderübergreifend geltend zu machen. Darüber hinaus steht ihnen die Möglichkeit<br />

offen, nahezu die gesamte Korrespondenz mit dem Mahngericht über das Internet<br />

zu führen. Die gesamte Region Berlin-Brandenburg als Wirtschaftsstandort wird<br />

hierdurch zunehmend attraktiver.<br />

Frage 42: Inwiefern sieht die Landesregierung das Land Brandenburg bei der personellen<br />

Besetzung, auch der Leitungspositionen, der gemeinsamen Justizeinrichtungen<br />

durch "seine" Kandidaten angemessen vertreten?<br />

Zu Frage 42: Durch die in den Staatsverträgen zur Errichtung der gemeinsamen Justizeinrichtungen<br />

getroffenen Regelungen ist sichergestellt, dass das Land Brandenburg<br />

bei der jeweiligen personellen Besetzung angemessen vertreten ist. Diese Regelungen<br />

haben sich auch in der Praxis bewährt.


Gemäß Art. 2 Abs. 1 Satz 2 des Staatsvertrages über die Errichtung gemeinsamer<br />

Fachobergerichte der Länder Berlin und Brandenburg werden die Richter eines gemeinsamen<br />

Fachobergerichts auf einvernehmlichen Vorschlag des zuständigen Senators<br />

und des zuständigen Ministers durch den gemeinsamen Richterwahlausschuss<br />

gewählt. Der Vorschlag erfolgt auf der Grundlage des Besetzungsberichts des Präsidenten<br />

des jeweiligen Fachobergerichts. Vorgeschlagen wird entsprechend des in Art.<br />

33 Abs. 2 GG verankerten Prinzips der Bestenauslese derjenige Bewerber, der für das<br />

zu besetzende Amt fachlich und persönlich am besten geeignet erscheint. Zur Wahrung<br />

der Chancengleichheit sind die Richter des jeweiligen Gerichtszweiges nach Errichtung<br />

des gemeinsamen Fachobergerichts in beiden Ländern nach den neuen<br />

übereinstimmenden Beurteilungsrichtlinien zu beurteilen gewesen bzw. zu beurteilen.<br />

Dabei gewährleistet der jeweilige Fachobergerichtspräsident durch Überbeurteilungen<br />

einen einheitlichen Beurteilungsmaßstab, soweit er die Neubeurteilungen nicht selbst<br />

vornimmt.<br />

Die Wahl der Richter erfolgt gemäß Art. 2 Abs. 1 Satz 3 durch den gemeinsamen<br />

Richterwahlausschuss, der aus den Mitgliedern der Richterwahlausschüsse beider<br />

Länder besteht. Gemäß Art. 2 Abs. 1 Satz 4 des Staatsvertrages ist für die Wahl die<br />

Mehrheit der Berliner und die Mehrheit der Brandenburger Mitglieder des gemeinsamen<br />

Richterwahlausschusses erforderlich. Dadurch ist auch in der Praxis gewährleistet,<br />

dass sich die Besetzung an den allein maßgeblichen Kriterien der fachlichen und<br />

persönlichen Eignung und nicht an der Zugehörigkeit zu einem Land orientiert.<br />

Die Leitungspositionen der gemeinsamen Fachobergerichte sind – soweit sie nicht<br />

aufgrund des Ausscheidens der betreffenden Personen neu besetzt werden mussten -<br />

gemäß der in Art. 29 Abs. 1 Satz 2 und 3 des Staatsvertrages getroffenen Regelung<br />

besetzt. Präsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ist der frühere<br />

Präsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin und Präsident des Landessozialgerichts<br />

Berlin-Brandenburg ist der frühere Präsident des Landessozialgerichts für das<br />

Land Brandenburg. Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg ist die<br />

frühere Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Berlin und Präsident des Finanzgerichts<br />

Berlin-Brandenburg ist der frühere Präsident des Finanzgerichts des Landes Brandenburg.<br />

Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ist – da der Präsident<br />

des Oberverwaltungsgerichts für das Land Brandenburg mit der Errichtung des gemeinsamen<br />

Fachobergerichts in den Ruhestand getreten ist – der frühere Vizepräsident<br />

des Oberverwaltungsgerichts für das Land Brandenburg. Vizepräsidentin des<br />

Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg ist – da die Präsidentin des Landessozialgerichts<br />

Berlin mit der Errichtung des gemeinsamen Fachobergerichts in den Ruhestand<br />

getreten ist – die frühere Vizepräsidentin des Landesarbeitsgerichts Brandenburg. Vizepräsident<br />

des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg ist – da der Präsident des<br />

Landesarbeitsgerichts Brandenburg mit der Errichtung des gemeinsamen Fachobergerichts<br />

in den Ruhestand getreten ist – ein früherer Vorsitzender Richter des Landesarbeitsgerichts<br />

Berlin. Vizepräsident des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg ist der frühere<br />

Präsident des Finanzgerichts Berlin.<br />

Der nichtrichterliche Dienst der gemeinsamen Fachobergerichte ist entsprechend der<br />

zwischen beiden Ländern abgestimmten Verfahrensweise vom jeweiligen Sitzland gestellt<br />

worden.


Der Präsident, Vizepräsident sowie die weiteren hauptamtlichen Mitglieder des Gemeinsamen<br />

Juristischen Prüfungsamtes werden gemäß Art. 3 Satz 2 des Staatsvertrages<br />

über die Errichtung eines Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes von dem für<br />

Justiz zuständigen Mitglied des Senats von Berlin im Einvernehmen mit dem für Justiz<br />

zuständigen Mitglied der Regierung des Landes Brandenburg berufen. Gemäß Art. 3<br />

Satz 3 des Staatsvertrages sind bei dem Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt Beamte,<br />

Richter, Staatsanwälte und Angestellte aus den Ländern Berlin und Brandenburg<br />

zu verwenden. Diesen Vorgaben entsprechend sind bei dem Gemeinsamen Juristischen<br />

Prüfungsamt sowohl frühere Bedienstete des Landes Brandenburg als auch<br />

dorthin abgeordnete Richter des Landes Brandenburg tätig. Mit der Wahrnehmung der<br />

Aufgaben des Vizepräsidenten des Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes ist ein<br />

Brandenburger Richter betraut.<br />

Insgesamt sieht die Landesregierung das Land Brandenburg daher bei der personellen<br />

Besetzung der gemeinsamen Justizeinrichtungen als angemessen vertreten an.<br />

Frage 43: Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter<br />

und der Bundesanstalt für Arbeit betrafen, wurden von 2000 bis zum<br />

31.12.2004 von Bürgern vor den Verwaltungsgerichten anhängig gemacht?<br />

Zu Frage 43:<br />

a) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter:<br />

Die Zuständigkeit für Angelegenheiten der Sozialhilfe nach dem SGB XII oblag bis<br />

zum 31.12.2004 der Verwaltungsgerichtsbarkeit und ist zum 1. Januar 2005 auf die<br />

Sozialgerichtsbarkeit übergegangen.<br />

Statistische Angaben über die Zahl der Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden<br />

der Sozialämter betrafen, liegen für den gesamten abgefragten Zeitraum<br />

(2000 – 2004) nur bei den Verwaltungsgerichten Frankfurt (Oder) und Potsdam vor.<br />

Beim Verwaltungsgericht Cottbus können für die Jahre 2000 und 2001 keine Angaben<br />

erfolgen, weil das Gerichtsprogramm EUREKA dort erst 2002 eingeführt wurde. Ergänzend<br />

wird jeweils die Zahl der Eilverfahren mitgeteilt.<br />

VG Cottbus VG Frankfurt (Oder) VG Potsdam<br />

Klageverfahren 487 404 970<br />

Eilverfahren 202 278 572<br />

b) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Bundesanstalt für Arbeit:<br />

Die Zuständigkeit für die Leistungsbescheide der Bundesanstalt für Arbeit lag auch<br />

schon in dem hier abgefragten Zeitraum in der Sozialgerichtsbarkeit und nicht in der<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit. Der Vollständigkeit halber werden die entsprechenden<br />

Zahlen aus diesem Bereich – soweit möglich – mitgeteilt.<br />

Angaben zu Klageeingängen, die ausschließlich die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden<br />

der Bundesanstalt für Arbeit (seit 1. Januar 2004: Bundesagentur für Arbeit)<br />

betrafen, können nicht getätigt werden. Nach der Statistikanordnung der Sozialgerichtsbarkeit<br />

wird der Klageinhalt nicht statistisch erfasst, so dass sich die folgenden<br />

Zahlen auf alle Verfahren in Angelegenheit der Arbeitsförderung und der übrigen Aufgaben<br />

der Bundesagentur für Arbeit beziehen:


Sozialgerichte in Brandenburg<br />

Angelegenheiten der Arbeitsförderung und der übrigen Aufgaben der Bundesagentur für<br />

Arbeit<br />

Klagen<br />

Eingänge<br />

Erledigungen<br />

erledigt<br />

durch<br />

erledigt für den<br />

Versicherten od.<br />

Leistungs-berechtigten<br />

Eilverfahren Eingänge<br />

Erledigungen<br />

2000 2001 2002 2003 2004<br />

2.676 3.161 2.967 4.029 3.919<br />

2.724 2.573 2.986 3.067 3.460<br />

Urteil/Beschluss<br />

620 573 635 741 730<br />

Vergleich<br />

übereinstimmende<br />

204 165 175 173 165<br />

Erledigungserklärung 24 33 21 19 14<br />

Anerkenntnis<br />

542 526 571 731 937<br />

Zurücknahme<br />

1.047 918 1.005 1.130 1.286<br />

Verweisung<br />

79 92 79 87 70<br />

sonstige Art<br />

mit vollem Erfolg<br />

208 266 500 186 258<br />

mit teilweisem Erfolg<br />

ohne Erfolg<br />

auf sonstige Art<br />

765 727 757 958 1159<br />

280 232 261 269 280<br />

1.392 1.256 1.389 1.564 1.612<br />

287 358 579 275 321<br />

46 33 49 93 67<br />

39 34 45 82 77<br />

Frage 44: Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und<br />

Hauptsacheverfahren, einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem<br />

Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />

Zu Frage 44:<br />

a) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter:<br />

Der Verfahrensausgang bezüglich der Klageverfahren vor den Verwaltungsgerichten<br />

stellt sich für die oben genannten Zeiträume wie folgt dar:


VG Cottbus VG Frankfurt (Oder) VG Potsdam<br />

Stattgabe (auch teilw.) 26 70 32<br />

Abweisung 70 132 116<br />

Rücknahme 141 166 428<br />

Hauptsachenerledigung 49 36 116<br />

Verweisungen 0 0 7<br />

Der Verfahrensausgang bezüglich der Eilverfahren vor den Verwaltungsgerichten stellt<br />

sich für die oben genannten Zeiträume wie folgt dar:<br />

VG Cottbus VG Frankfurt (Oder) VG Potsdam<br />

Stattgabe (auch teilw.) 15 11 43<br />

Abweisung 103 157 384<br />

Rücknahme 22 34 96<br />

Hauptsachenerledigung 8 17 34<br />

Verweisungen 0 0 4<br />

b) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Bundesanstalt für Arbeit:<br />

Der Ausgang der Klageverfahren ist in der obigen Übersicht zu Frage 43 unter (b) mit<br />

dargestellt. Die Erledigungsart bezüglich der Eilverfahren wurde statistisch nicht erfasst.<br />

Frage 45: Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden nach<br />

dem SGB II betrafen, wurden 2005 und 2006 vor den brandenburgischen Sozialgerichten<br />

anhängig gemacht?<br />

Zu Frage 45:<br />

Angaben zu Klageeingängen, die ausschließlich die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden<br />

nach dem SGB II betrafen, können nicht getätigt werden. Nach der Statistikanordnung<br />

wird der Klageinhalt nicht statistisch erfasst, so dass sich die in der folgenden<br />

Tabelle dargestellten Zahlen auf alle Verfahren in Angelegenheiten der<br />

Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II beziehen. Allerdings dürfte es<br />

sich bei der Mehrzahl der Verfahren um Leistungsangelegenheiten handeln.


Sozialgerichte in Brandenburg<br />

Angelegenheiten der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem<br />

SGB II<br />

Klagen<br />

Eingänge<br />

Erledigungen<br />

Eilverfahren Eingänge<br />

erledigt<br />

durch<br />

erledigt für den Leistungsberechtigten<br />

Erledigungen<br />

Urteil/Beschluss<br />

2005 2006<br />

2.637 4.758<br />

539 2.408<br />

47 390<br />

Vergleich<br />

Übereinstimmende<br />

10 110<br />

Erledigungserklärung 6 47<br />

Anerkenntnis<br />

92 489<br />

Zurücknahme<br />

335 1.151<br />

Verweisung 10 55<br />

sonstige Art<br />

mit vollem Erfolg<br />

39 166<br />

163 734<br />

mit teilweisem Erfolg<br />

36 225<br />

ohne Erfolg<br />

290 1.225<br />

651 1.016<br />

546 930<br />

Frage 46: Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und<br />

Hauptsacheverfahren, einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem<br />

Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />

Zu Frage 46:<br />

Der Ausgang der Klageverfahren ist in der obigen Übersicht zu Frage 45 mit dargestellt.<br />

Die Erledigungsart bezüglich der Eilverfahren wurde statistisch nicht erfasst.<br />

Frage 47: Wie hat sich das Land Brandenburg bei der Abstimmung im Bundesrat zum<br />

Gesetzentwurf des Bundesrates zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs.<br />

16/1028) verhalten?<br />

Zu Frage 47:<br />

Brandenburg hat der Einbringung des Gesetzentwurfs des Bundesrates zur Änderung<br />

des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs. 16/1028) zugestimmt.


Frage 48: Welche Auffassung vertritt die Landesregierung hinsichtlich der möglichen<br />

Auswirkungen der in dem Gesetzentwurf vorgesehenen Sozialgerichtsgebühr auf die<br />

Häufigkeit, mit der Leistungsempfänger, die Rechtmäßigkeit ihrer Bescheide gerichtlich<br />

überprüfen lassen werden?<br />

Zu Frage 48:<br />

Die Landesregierung ist der Auffassung, dass die mit dem Gesetzentwurf des Bundesrates<br />

zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs. 16/1028) vorgesehene Einführung<br />

von Verfahrensgebühren zu einem Rückgang an Verfahren vor den Sozialgerichten<br />

führen wird. Die Gebühren fallen in jedem Rechtszug neu an und sind vom Kläger,<br />

Antragsteller oder Rechtsmittelführer zu zahlen. Die Einführung der Gebühren<br />

auch in den Verfahren, an denen Versicherte und Leistungsempfänger beteiligt sind,<br />

ist erforderlich, um der zunehmenden Zahl von solchen aussichtslosen Klagen zu begegnen,<br />

die betrieben werden, weil die Inanspruchnahme der Sozialgerichte für Versicherte<br />

und Leistungsempfänger kostenfrei ist.<br />

Frage 49: Teilt die Landesregierung, die in der Entwurfsbegründung entwickelte Erwartung,<br />

dass die Gebühr missbräuchliche Klagen verhindern wird oder hält es die<br />

Landesregierung darüber hinaus für möglich, dass die Gebühr zumindest auch die klageweise<br />

Durchsetzung berechtigter Ansprüche erschweren bzw. verhindern würde?<br />

Zu Frage 49:<br />

Die Einführung von Gerichtsgebühren in pauschalierter Form kann nach Einschätzung<br />

der Landesregierung einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung solcher Klagen in der<br />

Sozialgerichtsbarkeit leisten, bei denen sich die Beteiligten der Aussichtslosigkeit des<br />

Verfahrens von vornherein bewusst sind. Nach den in Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen<br />

der gerichtlichen Praxis steht das Prozessverhalten der Beteiligten in einem<br />

direkten Zusammenhang mit der Kostenfreiheit des sozialgerichtlichen Verfahrens. Die<br />

Landesregierung teilt daher die Erwartung, dass die Einführung der im Voraus zu entrichtenden<br />

Verfahrensgebühr die Fälle einer missbräuchlichen Inanspruchnahme der<br />

Gerichte deutlich reduzieren wird.<br />

Dagegen wird aus Sicht der Landesregierung die Einführung von moderaten<br />

Gebühren die klageweise Durchsetzung von berechtigten Ansprüche weder<br />

erschweren noch verhindern. Die Einführung dieser sozialverträglich gestalteten<br />

Gebühren ist flankiert durch das grundsätzliche Recht jedes Rechtssuchenden, einen<br />

Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe zu stellen, wenn er die Gebühr für das<br />

Verfahren vor den Sozialgerichten nicht, nur zum Teil oder in <strong>Rat</strong>en aufbringen kann.<br />

Die Prüfung der Voraussetzungen für die Bewilligung von Prozesskostenhilfe umfasst<br />

die Frage, ob die beabsichtigte Rechtsverfolgung hinreichende Aussicht auf Erfolg<br />

bietet und nicht mutwillig erscheint. Die verfassungsrechtlich zu gewährleistende<br />

Gleichstellung der bedürftigen Partei mit der vermögenden Partei wird damit nicht<br />

beeinträchtigt. Die Kostenfreiheit kann für den Personenkreis garantiert werden, der<br />

nach der konkreten Einkommenssituation schutzbedürftig ist.<br />

Frage 50: Über welche gesicherten Erkenntnisse verfügt die Landesregierung zu der<br />

im Entwurf behaupteten missbräuchlichen Inanspruchnahme der Sozialgerichtsbarkeit?


Zu Frage 50:<br />

Die Landesregierung beobachtet mit Sorge die in den vergangenen Jahren gestiegenen<br />

Eingänge bei den Sozialgerichten, die nicht nur vorübergehender Natur sind. Diese<br />

höhere Belastung ist nur zum Teil auf Gesetzesänderungen, beispielsweise in Angelegenheiten<br />

der Grundsicherung für Arbeitssuchende, zurückzuführen.<br />

B. Strafvollzug<br />

Frage 51: Wie entwickelte sich der Personalbestand (jährlich) in den brandenburgischen<br />

Justizvollzugsanstalten, aufgeteilt nach den einzelnen Vollzugsanstalten, den<br />

Laufbahngruppen und Verwendungsbereichen (Vollzugs- und Verwaltungsdienst, Sozialarbeiter,<br />

Pädagogen, Psychologen, gehobener Dienst, Juristen, Weitere) seit<br />

1998?<br />

Zu Frage 51:<br />

Insgesamt entwickelte sich der Personalbestand wie folgt:<br />

1 1 2 2<br />

9<br />

9<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 11 11 12 11 12 13 12 14 14 14<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 52 50 50 49 48 47 46 44 45 46<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 136 130 128 127 121 119 118 116 115 114<br />

Ärzte 7 7 7 7 9 7 6 5 4 4<br />

Psychologen 17 18 18 19 22 23 23 26 24 22<br />

Pädagogen 13 14 14 13 12 13 14 14 13 12<br />

Sozialdienst 34 32 34 32 37 39 44 43 46 43<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 891 890 925 911 902 924 914 929 921 904<br />

Werkdienst 120 114 107 106 104 101 98 96 95 91<br />

Krankenpflegedienst 56 55 56 55 60 60 59 59 61 63<br />

Sonstige Dienste 3 3 1 1 1 1 0 0 0 0<br />

Die in den nachfolgenden Tabellen grau unterlegten Flächen ohne Zahlenangaben<br />

weisen darauf hin, dass die jeweils genannten Justizvollzugsanstalten in dem durch<br />

die Jahres-angaben ersichtlichen Zeitraum entweder geschlossen oder noch nicht eröffnet<br />

waren. Danach verteilte sich der o.a. Gesamtpersonalbestand wie folgt auf die<br />

einzelnen Justizvollzugsanstalten:<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0


Justizvollzugsanstalt Brandenburg an der Havel<br />

19<br />

19<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 7 7 7 7 7 8 8 9 9 9<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 12 12 12 12 12 12 12 11 13 12<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 41 38 37 36 38 38 38 38 38 37<br />

Ärzte 5 5 5 5 6 6 6 4 3 3<br />

Psychologen 7 8 8 8 8 9 9 11 10 9<br />

Pädagogen 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4<br />

Sozialdienst 11 12 12 11 13 16 18 18 17 16<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 256 263 277 271 271 271 267 272 256 249<br />

Werkdienst 75 71 67 67 65 62 60 59 56 50<br />

Krankenpflegedienst 34 33 34 33 33 33 32 33 32 34<br />

Sonstige Dienste 1 1<br />

Justizvollzugsanstalt Cottbus<br />

8 9 0 1 2<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 2 2 1 2<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 8 8 7 7 7<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 19 19 18 18 18<br />

Ärzte 1 1 1 1 1<br />

Psychologen 2 2 2 3 4<br />

Pädagogen 1 1 1 1 1<br />

Sozialdienst 4 4 4 3 5<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 128 124 125 124 123<br />

Werkdienst 8 8 7 7 7<br />

Krankenpflegedienst 4 4 4 4 8<br />

Sonstige Dienste 2 2 1 1 1<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

4<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

5<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

20<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7


Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 2 2<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 8 8 8 9 10<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 19 19 18 19 25<br />

Ärzte 1 1 1<br />

Psychologen 4 4 4 4 4<br />

Pädagogen 2 2 2 2 2<br />

Sozialdienst 6 7 7 7 9<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 165 163 187 192 211<br />

Werkdienst 7 7 7 10 11<br />

Krankenpflegedienst 8 8 8 8 11<br />

Sonstige Dienste 1<br />

Justizvollzugsanstalt Frankfurt (Oder)<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 6 5 5 5 5 5 5 5 5 5<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

12 13 13 13 12 12 12 11 11 11<br />

Psychologen 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Pädagogen 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Sozialdienst 3 3 3 3 3 2 2 1 2 2<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 100 96 101 99 101 85 85 83 79 82<br />

Werkdienst 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

4 4 4 4 3 3 3 3 3 2<br />

1<br />

9<br />

9<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0


Jugendarrestanstalt Königs Wusterhausen<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

Psychologen<br />

Pädagogen<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Sozialdienst 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

allgemeiner Vollzugsdienst<br />

Werkdienst<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

11 11 11 11 11 11 11 11 11 11<br />

Justizvollzugsanstalt Luckau<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 3 3 3 2 1 4<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

9 9 8 8 8 9 8 8<br />

Psychologen 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Pädagogen 1 1 1 1 1 1 1<br />

Sozialdienst 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 69 68 75 75 72 70 68 67<br />

Werkdienst 8 7 6 6 6 6 6 6<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

2 2 2 2 2 2 2 2<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7


Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 9 10<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

23 17<br />

Psychologen 4 3<br />

Pädagogen 2<br />

Sozialdienst 10 7<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 194 162<br />

Werkdienst 15 15<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

10 8<br />

Justizvollzugsanstalt Neuruppin<br />

8 9 0 1<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 4 4 4 4<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

Psychologen<br />

Pädagogen<br />

6 5 5 5<br />

Sozialdienst 1 1 1 1<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 30 37 37 38<br />

Werkdienst 1 1 1 1<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

1 1 1 1<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

5<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7


Justizvollzugsanstalt Neuruppin-Wulkow<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 7 5 5 5 6 6<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 11 11 11 12 12 12<br />

Ärzte 1 1<br />

Psychologen 2 2 2 2 2 2<br />

Pädagogen 1 1 1 1 1<br />

Sozialdienst 4 3 4 4 4 4<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 99 99 97 103 101 103<br />

Werkdienst 3 3 3 3 4 5<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

5 5 5 5 5 5<br />

Justizvollzugsanstalt Oranienburg<br />

8 9 0 1 2<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 1 1<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

5 5 5 5 4<br />

Psychologen 1 1 1<br />

Pädagogen 1 1 1 1 1<br />

Sozialdienst 1 1 1<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 39 39 39 38 36<br />

Werkdienst 1 1 1 1 1<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

1 1 1 1 1<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

5<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7


Justizvollzugsanstalt Potsdam<br />

8 9 0 1<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 2<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

7 7 6 6<br />

Psychologen 1 1 1<br />

Pädagogen 1 1 1<br />

Sozialdienst 1 1 1 1<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 38 36 37 37<br />

Werkdienst 1 1 1 1<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

1 1 1 1<br />

Justizvollzugsanstalt Prenzlau<br />

8 9 0 1<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 2<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

Psychologen<br />

Pädagogen<br />

7 6 6 6<br />

Sozialdienst 1 1 1 1<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 36 33 32 31<br />

Werkdienst 1 1 1 1<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

1 1 1 1<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

2<br />

0<br />

0<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

5<br />

2<br />

0<br />

0<br />

5<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7


Justizvollzugsanstalt Spremberg<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 10 10 10 10 9 10 11 8<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 20 19 20 20 20 17 17 17<br />

Ärzte 1 1 1 1 1<br />

Psychologen 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

Pädagogen 3 3 3 3 3 2 2 2<br />

Sozialdienst 8 7 7 7 7 7 7 6<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 129 130 139 136 136 134 134 120<br />

Werkdienst 13 12 11 11 11 11 11 11<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

5 5 5 5 5 5 5 5<br />

Justizvollzugsanstalt Wriezen<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

9<br />

9<br />

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 4 3 3 3 4 5 4 3 3 3<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />

Ärzte<br />

9 8 9 9 9 12 12 11 11 10<br />

Psychologen 1 1 1 1 1 2 2 3 3 3<br />

Pädagogen 3 3 3 2 2 3 4 4 4 4<br />

Sozialdienst 1 1 1 1 1 2 3 4 5 4<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 55 53 52 51 53 89 89 91 88 86<br />

Werkdienst 10 10 10 9 9 10 9 8 8 8<br />

Krankenpflegedienst<br />

Sonstige Dienste<br />

3 3 3 3 3 4 4 3 3 3<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

7<br />

2<br />

0<br />

0


Frage 52: Wie entwickelte sich der ermittelte Personalbedarf (jährlich) in den brandenburgischen<br />

Justizvollzugsanstalten, aufgeteilt nach den einzelnen Justizvollzugsanstalten,<br />

den Laufbahngruppen und Verwendungsbereichen (Vollzugs- und Verwaltungsdienst,<br />

Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, gehobener Dienst, Juristen,<br />

Weitere) seit 1998?<br />

Zu Frage 52:<br />

Der Stellenbedarf ergibt sich aus den Haushaltsplänen, die jeweils nur die Stellenzahlen<br />

für den Justizvollzug insgesamt, also nicht aufgeteilt auf die einzelnen Justizvollzugsanstalten<br />

ausweisen. Danach ergibt sich das aus der folgenden Tabelle ersichtliche<br />

Gesamtbild:<br />

Frage 53: Wie viele Haftplätze für männliche und weibliche<br />

a) Untersuchungsgefangene,<br />

b) Strafgefangene,<br />

c) Jugendstrafgefangene<br />

d) Abschiebehäftlinge und<br />

e) Gefangene im offenen Vollzug<br />

19<br />

98 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 12 12 13 13 13 13 13 13 13 13<br />

gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 48 48 48 48 47 47 45 45 44 44<br />

mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 126 123 123 123 116 114 111 111 108 105<br />

Ärzte 7 7 7 10 10 10 11 11 11 11<br />

Psychologen 21 18 20 22 24 26 28 28 28 27<br />

Pädagogen 14 14 14 14 14 14 15 15 15 14<br />

Sozialdienst 36 36 37 39 42 44 47 47 47 47<br />

allgemeiner Vollzugsdienst 1015 957 954 953 948 962 962 962 952 916<br />

Werkdienst 129 127 127 127 114 110 102 102 100 98<br />

Krankenpflegedienst 0 56 59 63 63 63 66 66 66 66<br />

Sonstige Dienste 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1<br />

stehen zurzeit in welchen brandenburgischen Vollzugseinrichtungen zur Verfügung<br />

und wie gestaltet sich jeweils das Verhältnis zum jeweiligen Haftplatzbedarf?<br />

1<br />

9<br />

9<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0


Zu Frage 53:<br />

Haftplätze<br />

insgesamt<br />

davon Frauen davon Männer<br />

a) Untersuchungsgefangene<br />

419 15 (9)* 404 (263)<br />

b) Strafgefangene 1.639 69 (56) 1.570 (1.409)<br />

davon offener<br />

Vollzug<br />

308 21 (14) 287 (248)<br />

c) Jugendstrafgefangene<br />

331 0* 331 (278)<br />

davon offener<br />

Vollzug<br />

30 0* (12)<br />

d) Abschiebungshaft ** 108 30 (5) 78 (23)<br />

e) offener Vollzug<br />

insgesamt<br />

338 21 (14) 317 (260)<br />

* Weibliche junge Untersuchungsgefangene und zu Jugendstrafe verurteilte junge Frauen werden im<br />

Rahmen eines Verwaltungsabkommens mit dem Land Berlin in Jugenduntersuchungshaft- und Jugendstrafabteilungen<br />

der Berliner Justizvollzugsanstalt für Frauen untergebracht.<br />

** Abschiebungshaft wird im Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern vollzogen.<br />

Die den Zahlen der tatsächlich vorhandenen Haftplätze nachgestellten Klammerzahlen<br />

bilden die tatsächliche Belegung mit Stichtag vom 25. Juli 2007 ab. Hieraus ist zu<br />

ersehen, dass der benötigte Bedarf an Haftplätzen zzt. gedeckt ist.<br />

Frage 54: Wie ist aktuell die tatsächliche Belegung der vorhandenen Hafträume in den<br />

einzelnen Justizvollzugsanstalten?<br />

a) Wie viele Einzelhafträume haben die einzelnen Anstalten?<br />

b) Wie viele Einzelhafträume sind mehrfach belegt?<br />

c) Wie viele Hafträume mit Mehrfachbelegung haben die Justizvollzugsanstalten?<br />

d) Wie viele Haftraumgruppen werden als Wohngruppen mit einem konkreten Resozialisierungsziel<br />

betrieben?<br />

Zu Frage 54:<br />

Die aktuelle Belegung stellt sich wie folgt dar:<br />

Einzelhafträume<br />

(EHR)<br />

Mehrfach<br />

belegte EHR<br />

Gemeinschaftshafträume<br />

Wohngruppen<br />

JVA Brandenburg<br />

a.d.Havel 352 0 138 10<br />

JVA Cottbus-<br />

Dissenchen 444 4 * 60 0<br />

JVA Frankfurt<br />

(Oder) 70 0 36 0<br />

JVA Luckau-<br />

Duben 337 0 58 5<br />

JVA Neuruppin-<br />

Wulkow 240 12 * 30 0<br />

JVA Wriezen 158 0 31 6


* Die gemeinschaftliche Unterbringung von zwei Gefangenen in einem Einzelhaftraum erfolgt,<br />

sofern alle Gemeinschaftshafträume bereits entsprechend belegt sind, entweder auf<br />

Empfehlung des Anstaltsarztes oder -psychologen (z.B. bei Suizidgefährdung eines der beiden<br />

Gefangenen) oder - soweit vollzugliche oder Gründe der Verfahrenssicherung nicht<br />

entgegen stehen - auf Antrag der betroffenen Gefangenen (z.B. Ausländer aus demselben<br />

Sprachkreis oder Gefangene in Bildungsmaßnahmen, die gemeinsam lernen).<br />

Die Erhebung bezieht sich auf den Stichtag 18. Juli 2007.<br />

Frage 55: Wie lange warteten in den Jahren 2000 - 2006 in den Brandenburger Vollzugsanstalten<br />

neu eingewiesene Gefangene durchschnittlich und längstens auf die<br />

Aushändigung ihres Vollzugsplanes (Bitte nach den Haftanstalten getrennt aufschlüsseln)?<br />

Falls eine genaue Ermittlung nicht möglich ist, wird um eine sorgfältige Schätzung<br />

gebeten.<br />

Zu Frage 55:<br />

Die Justizvollzugsanstalten sind bemüht, innerhalb der ersten beiden Monate nach<br />

Auf-nahme der Gefangenen auf der Grundlage einer umfassenden Behandlungsuntersuchung<br />

im Sinne des § 6 Strafvollzugsgesetz einen Vollzugsplan zu erstellen. Bei unklarer<br />

Datenlage (z.B. offene Verfahren, weitere Vollstreckungsersuchen auf Grund<br />

von zu erwartenden Widerrufen) oder der Erforderlichkeit weiterer behandlungsrelevanter<br />

Erhebungen (z.B. Zuziehung von Vorakten oder Gutachten etc.) kann sich die<br />

Vollzugsplanerstellung verzögern. Die nachfolgende Darstellung folgt aus konkreten<br />

Schätzungen für die zurückliegenden fünf Jahre.<br />

Für die JVA Brandenburg an der Havel ist darauf hinzuweisen, dass sich die Zeiträume<br />

der Vollzugsplanerstellungen, ausgehend von einem Bearbeitungszeitraum von<br />

durchschnittlich fünf Monaten im Jahre 2000, kontinuierlich auf einen nunmehr durchschnittlichen<br />

Bearbeitungszeitraum von zwei Monaten verkürzt haben.<br />

JVA Brandenburg a.d.Havel durchschnittlich 2 Monate,<br />

maximal 5 Monate<br />

JVA Cottbus-Dissenchen durchschnittlich 1 Monat,<br />

maximal 2 Monate<br />

JVA Frankfurt (Oder) durchschnittlich 1 Monat<br />

maximal 2,5 Monate<br />

JVA Luckau-Duben durchschnittlich 2 Monate,<br />

maximal 5 Monate<br />

JVA Neuruppin-Wulkow durchschnittlich 1,5 Monate,<br />

maximal 6 Monate<br />

JVA Wriezen durchschnittlich 3 Monate,<br />

maximal 5 Monate<br />

Frage 56:<br />

Welchen Stellenwert hat aus Sicht der Landesregierung die schulische oder berufliche<br />

Ausbildung bzw. die Beschäftigung der Gefangenen?<br />

Zu Frage 56:<br />

Die Bildungsangebote im Brandenburger Strafvollzug sind seit den 90er Jahren kontinuier-lich<br />

erweitert worden. Das Justizressort hat zu diesem Zweck Unterstützungsleistungen<br />

des Bildungsressorts, der Bundesagenturen für Arbeit und des Europäischen<br />

Sozialfonds eingeworben.


In Brandenburgs Haftanstalten werden leistungsdifferenzierte Maßnahmen der schulischen<br />

und beruflichen Qualifizierung für junge und erwachsene Gefangene angeboten.<br />

Viele Gefangene haben schlechte Bildungsvoraussetzungen und müssen über die<br />

Vermittlung elementarer Alltagsqualifikationen auf die Anforderungen des Berufslebens<br />

vorbereitet werden. Daneben gibt es aber auch Qualifizierungsbedarfe auf höherem<br />

Bildungsniveau.<br />

Die Gefangenen können Schulabschlüsse bis zur Fachoberschulreife auf dem ersten<br />

oder zweiten Bildungsweg erwerben oder an Fernstudien teilnehmen. Im Bereich der<br />

beruflichen Weiterbildung gibt es Angebote der einfachen beruflichen Qualifizierung,<br />

die die Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten in Verbindung mit sozialen Schlüsselqualifikationen<br />

beinhalten, und modulare Qualifizierungsangebote mit der Möglichkeit,<br />

bei entsprechender Eignung einen Gesellenbrief zu erwerben. Junge Gefangene besuchen<br />

die Berufsvorbereitung und können bei entsprechender Eignung eine Erstausbildung<br />

absolvieren. Lernschwache und lernungeübte junge oder erwachsene Gefangene<br />

werden in Lernsondergruppen zusätzlich qualifiziert.<br />

Um die Qualität der Bildungsmaßnahmen den aktuellen Erfordernissen anzupassen,<br />

aber auch um individuelle Bildungsbedarfe besser befriedigen zu können, ist seit 1998<br />

die Nutzung neuer elektronischer Medien und Werkzeuge im Rahmen der Ausbildung<br />

und der schulischen Bildung besonders gefördert worden.<br />

Brandenburg beteiligt sich seit Jahren an länderübergreifenden Bildungsprojekten im<br />

Strafvollzug und hat sich 2005 mit den Justizverwaltungen der Länder Berlin, Bremen,<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zum<br />

„RESO Nordverbund in den Bereichen Bildung, Ausbildung und arbeitsmarktpolitische<br />

Programme zur sozialen Integration von Straffälligen“ zusammen geschlossen.<br />

Jede Justizvollzugsanstalt verfügt über landesweit abgestimmte Bildungsangebote.<br />

Der Schwerpunkt der schulischen und beruflichen Qualifizierungsangebote liegt jedoch<br />

aufgrund eines besonderen Gesetzesauftrags im Jugendvollzug. Ca. 68 % aller<br />

jungen Gefangenen sind daher derzeit in Qualifizierungsmaßnahmen integriert.<br />

Neben den dargestellten Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen existieren umfangreiche<br />

Beschäftigungsfelder in den Eigenbetrieben der Justizvollzugsanstalten. Arbeitsangebote<br />

für Gefangene bestehen in der Tischlerei, der Schlosserei, der Schneiderei,<br />

der Gärtnerei und der Kfz-Werkstatt der Justizvollzugsanstalt Brandenburg an<br />

der Havel, der Gärtnerei der JVA Cottbus-Dissenchen sowie der Druckerei, Wäscherei<br />

und Gärtnerei der JVA Luckau-Duben. Darüber hinaus stehen Arbeitsplätze in den<br />

Versorgungsbetrieben, in Unternehmerbetrieben und der Gebäudeunterhaltung und<br />

-pflege zur Verfügung, so dass mehr als 2/3 der zur Arbeit verpflichteten Gefangenen<br />

tatsächlich auch eine Beschäftigung zugewiesen werden kann.<br />

Frage 57:<br />

Wie bewertet die Landesregierung den baulichen Zustand der einzelnen Justizvollzugsanstalten<br />

des Landes? Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung<br />

hier?<br />

Zu Frage 57:<br />

Bewertung des baulichen Zustandes der Justizvollzugsanstalten:


1. JVA Frankfurt (Oder)<br />

Die JVA Frankfurt (Oder) ist in den Jahren von 1993 bis 1997 saniert worden. In diesem<br />

Zeitraum wurden auch Erweiterungsbauten (Arbeitsbetriebe und Freizeiteinrichtungen)<br />

errichtet.<br />

2. JVA Wriezen<br />

Das Hafthaus III der JVA Wriezen ist in den Jahren 1994 bis 1995 saniert und die Umwehrung<br />

erneuert worden. Der Neubau des offenen Vollzugs ist im Jahre 2004 und<br />

der Neubau zur Erweiterung des geschlossenen Vollzugs im Jahre 2006 in Betrieb genommen<br />

worden.<br />

3. JVA Spremberg - Außenstelle der JVA Luckau-Duben<br />

Der Neubau des offenen Vollzugs ist im Jahre 2000 zur Nutzung übergeben worden.<br />

Arbeitsgebäude für den geschlossenen und offenen Vollzug waren bereits im Jahre<br />

1999 fertig gestellt worden. Der geschlossene Vollzug ist im Jahre 2005 aufgegeben<br />

worden.<br />

4. JVA Neuruppin-Wulkow<br />

Der Neubau der JVA Neuruppin-Wulkow ist im Jahre 2001 zur Nutzung übergeben<br />

worden.<br />

5. JVA Cottbus-Dissenchen<br />

Der Neubau der JVA Cottbus-Dissenchen ist im Jahre 2002 zur Nutzung übergeben<br />

worden.<br />

6. JVA Luckau-Duben<br />

Der Neubau der JVA Luckau-Duben ist im Jahre 2005 zur Nutzung übergeben worden.<br />

Der bauliche Zustand der unter 1. bis 6. genannten Justizvollzugsanstalten wird als<br />

gut eingeschätzt. Er entspricht weitgehend modernstem Standard, so dass Handlungsbedarf<br />

nicht gesehen wird.<br />

7. JVA Brandenburg an der Havel<br />

Seit 1992 sind umfangreiche Baumaßnahmen in der JVA Brandenburg an der Havel<br />

durchgeführt worden. Beispielhaft seien hier der Neubau des offenen Vollzuges, der<br />

Neubau des Heizhauses, die Altlastenbeseitigung sowie Maßnahmen zur Erhöhung<br />

der Sicherheit genannt.<br />

Nach der Entwicklungsplanung soll bis 2014 die Anstalt umgebaut und saniert werden.<br />

Im Wesentlichen werden die Hafthäuser saniert und dabei überwiegend Einzelhafträume<br />

geschaffen, die Arbeitsbetriebe und die Pforte neu errichtet sowie die Umwehrung<br />

erneuert.<br />

Frage 58: Welche Risiken und welche Chancen ergeben sich nach Einschätzung der<br />

Landesregierung aus der Übertragung der Gesetzgebungskompetenz für den Strafvollzug<br />

an die Länder im Allgemeinen und welche im Speziellen für den Brandenburger<br />

Strafvollzug?<br />

Zu Frage 58: Die Übertragung der Gesetzgebungszuständigkeit gibt den Ländern die<br />

Gelegenheit, landesspezifische Besonderheiten gesetzlich zu regeln. Hierdurch können<br />

besondere landesspezifische Profile entstehen; jedoch ist der Vollzug in den Län-


dern auch bislang schon sehr verschieden ausgestaltet. Diese faktischen Unterschiede<br />

werden nunmehr auch ihren Niederschlag in der Gesetzgebung der Länder finden.<br />

Die bislang einheitliche gesetzliche Grundlage geht verloren. Ein starkes Auseinanderdriften<br />

der landesgesetzlichen Regelungen wird jedoch nicht befürchtet, da alle Länder<br />

die verfassungsrechtlichen Vorgaben, die eine umfangreiche Rechtsprechung des<br />

Bundesverfassungsgerichts zum Strafvollzug nach sich gezogen haben, und eine<br />

wachsende Zahl von internationalen Vereinbarungen und Empfehlungen in diesem<br />

Bereich zu beachten haben. Brandenburg hat mit acht weiteren Ländern einen gemeinsamen<br />

Entwurf eines Jugendstrafvollzugsgesetzes erarbeitet und strebt auch<br />

weiterhin eine einheitliche Regelung insbesondere mit den Nachbarländern an. Die<br />

enge Zusammenarbeit der Länder in diesem Bereich - im Strafvollzugsausschuss und<br />

nunmehr auch im Rahmen der Erarbeitung von Landesgesetzen - trägt zur Verbesserung<br />

des Strafvollzuges in allen Ländern bei. Die Länder lernen durch den regelmäßigen<br />

intensiven Meinungsaustausch voneinander.<br />

Risiken oder Chancen speziell für den Brandenburger Strafvollzug ergeben sich aus<br />

der Übertragung der Gesetzgebungskompetenz auf die Länder nicht.<br />

C. Soziale Dienste der Justiz<br />

Frage 59: Inwieweit kommt die Landesregierung ihrer Verantwortung im Hinblick auf<br />

eine durchgreifende Resozialisierung mit einer effizienten Vernetzung zwischen dem<br />

stationären und dem ambulanten Bereich der staatlichen Strafrechtspflege auf Grundlage<br />

einer systematischen Entlassungsvorbereitung nach?<br />

Zu Frage 59:<br />

Der Gefangene erhält Hilfe und Beratung bei der Ordnung seiner persönlichen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Angelegenheiten. Die Unterstützung erfolgt sowohl durch<br />

stationäre als auch durch ambulante soziale Dienste. Eine wichtige Schnittstelle besteht<br />

zwischen dem Aufenthalt in der Justizvollzugsanstalt und der unmittelbaren Zeit<br />

nach der Haftentlassung. Die Bewährungshelfer der Sozialen Dienste der Justiz werden<br />

in der Regel über eine bevorstehende Entlassung durch die Justizvollzugsanstalten<br />

und den möglichen Eintritt einer Bewährungsaufsicht/Führungsaufsicht informiert.<br />

Sie können somit bereits vor Rechtskraft der Entscheidung zur Reststrafenaussetzung,<br />

mit Einverständnis des Betroffenen, tätig werden.<br />

Zur Unterstützung der staatlichen sozialen Dienste wurde im Jahr 2002 ein Netzwerk<br />

„Haftvermeidung durch Soziale Integration“ (HSI) aufgebaut. Freie Träger der Straffälligenhilfe<br />

beraten und begleiten zu Freiheitsstrafen Verurteilte innerhalb und außerhalb<br />

des Strafvollzugs. Die Bearbeitung der meist komplexen Problemlagen der Adressaten<br />

erfolgt im Rahmen von Entlassungsvorbereitung, Entlassungsbegleitung und<br />

Nachbetreuung mit dem Ziel der beruflichen Wiedereingliederung.<br />

Frage 60: Wie bewertet die Landesregierung die sozialtherapeutischen Behandlungsangebote<br />

für die nach dem Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und<br />

anderen gefährlichen Straftaten benannten Tätergruppen?<br />

Zu Frage 60:<br />

Durch das Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen<br />

Straftaten vom 1. Januar 1998 ist u. a. die Vorschrift des § 9 StVollzG neu gefasst<br />

worden. Danach haben mit Wirkung vom 1. Januar 2003 Gefangene, die wegen einer<br />

Sexualstraftat zu einer zeitigen Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren verurteilt wor-


den sind und deren Behandlung in einer sozialtherapeutischen Einrichtung angezeigt<br />

ist, einen Rechtsanspruch auf eine sozialtherapeutische Behandlung.<br />

Der Gesetzesauftrag wurde im brandenburgischen Justizvollzug Erfolg versprechend<br />

auf folgende Weise umgesetzt:<br />

Im Juni 1999 wurde eine sozialtherapeutische Behandlungsabteilung in der Justizvollzugsanstalt<br />

Brandenburg an der Havel mit 19 Plätzen eingerichtet. Aufgabe dieser relativ<br />

kleinen Abteilung war es u. a., praktische Erfahrungen für die Zeit nach dem 1.<br />

Januar 2003 zu sammeln, um der dann nötig werdenden Ausweitung der Abteilung<br />

gerecht werden zu können.<br />

Im Herbst 2000 wurde eine empirische Erhebung zur Ermittlung der voraussichtlich<br />

benötigten sozialtherapeutischen Behandlungsplätze durchgeführt. Auf der Grundlage<br />

der damaligen Gefangenenklientel ergab sich ein Bedarf von 80 Plätzen für Sexual-<br />

und Gewalttäter. Die entsprechende Zahl von Haftplätzen wurde im Januar 2003<br />

ebenfalls in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg an der Havel durch Umwidmung<br />

der - inzwischen in den geschlossenen Vollzug einbezogenen - ehemaligen Abteilung<br />

des offenen Vollzugs bereit gestellt. Der Landtag hat die dafür notwendigen zusätzlichen<br />

Planstellen für Fachpersonal (Psychologen und Sozialpädagogen) bewilligt; die<br />

Stellen sind in der Folgezeit kontinuierlich besetzt worden. Das benötigte weitere Personal<br />

des Allgemeinen Vollzugsdienstes wurde aus dem Bestand der Justizvollzugsanstalt<br />

Brandenburg an der Havel in die Sozialtherapeutische Abteilung umgesetzt.<br />

Die Gefangenen sind in Wohngruppen mit maximal 10 Plätzen untergebracht. Jeweils<br />

zwei Wohngruppen sind einem Behandlungsteam bestehend aus drei Fachdienstmitarbeitern<br />

(ein Psychologe, zwei Sozialarbeiter) und acht Bediensteten des Allgemeinen<br />

Vollzugsdienstes zugeordnet. Die Deliktverteilung liegt bei 70 % Sexual- und 30 %<br />

Gewaltdelikten.<br />

Das Behandlungskonzept der Sozialtherapeutischen Abteilung orientiert sich an den<br />

für eine erfolgreiche Behandlung wissenschaftlich ausgewiesenen Wirkfaktoren und<br />

berücksichtigt in großen Teilen die vom Arbeitskreis Sozialtherapeutischer Anstalten<br />

im Justizvollzug empfohlenen Standards für die Integrative Sozialtherapie. Es wurde -<br />

unter Mitwirkung des Externen Beirats für den brandenburgischen Justizvollzug - anlässlich<br />

der Kapazitätserweiterung teilweise modifiziert. Hierbei wurde insbesondere<br />

die schwierige Aufgabe berücksichtigt, nach der Neuregelung des § 9 Abs. 1 StVollzG<br />

auch Gefangene behandeln zu müssen, die gegen ihren Willen in die Sozialtherapie<br />

verlegt worden sind und deren Mitarbeitsbereitschaft erst geweckt und verstärkt gefördert<br />

werden muss.<br />

Integrative Sozialtherapie bedeutet, dass das Behandlungsangebot das gesamte Lebensumfeld<br />

inner- und außerhalb der sozialtherapeutischen Einrichtung berücksichtigt.<br />

Handlungsmöglichkeiten und Beziehungsformen innerhalb der Abteilung werden<br />

im Sinne einer therapeutischen Gemeinschaft gestaltet. Verschiedene sozialtherapeutische<br />

Vorgehensweisen werden für die Straftäterklientel modifiziert und individuell<br />

verknüpft.<br />

Unter sozialtherapeutischen Vorgehensweisen sind Einzelgespräche, Gruppenmaßnahmen,<br />

pädagogische Einwirkungen und nach neuesten Forschungsergebnissen der<br />

Einsatz von strukturierten Behandlungsprogrammen zu verstehen. Bei Bedarf ist eine<br />

Kombination der sozialtherapeutischen Behandlung mit Psychotherapie möglich. Zusätzliche<br />

Haushaltsmittel für Psychotherapie durch externe Therapeuten stehen zur<br />

Verfügung.


Weiter gehören zur sozialtherapeutischen Behandlung die Bereitstellung eines Ausbildungs-<br />

oder Arbeitsplatzes für jeden Gefangenen, Anregungen zu einer sinnvollen<br />

Freizeitgestaltung, die Einbeziehung von Bezugspersonen und externen Helfern in die<br />

Behandlung, die Entlassungsvorbereitung und die Nachsorge.<br />

Eine Evaluierung wesentlicher Behandlungsangebote der Sozialtherapeutischen Abteilung<br />

durch den neu eingerichteten Kriminologischen Dienst ist geplant.<br />

Im Vorgriff auf das Jugendstrafvollzugsgesetz des Landes Brandenburg wurde in der<br />

Justizvollzugsanstalt Wriezen im Jahr 2006 eine sozialtherapeutische Abteilung für Jugendstrafgefangene<br />

mit zunächst 10 Plätzen eingerichtet.<br />

Frage 61: Welche grundsätzliche Zielstellung verbindet die Landesregierung mit der<br />

Institution der Sozialen Dienste der Justiz?<br />

Zu Frage 61:<br />

Die Sozialen Dienste der Justiz sind eine starke Säule der staatlichen sozialen Strafrechtspflege<br />

des Landes Brandenburg und leisten durch ihre Arbeit mit straffälligen<br />

Menschen einen wesentlichen Beitrag zur Resozialisierung dieser Menschen und damit<br />

zum Schutz der Bürger.<br />

Frage 62: Wie erfolgt die Anbindung der Sozialen Dienste der Justiz im Ministerium<br />

und wie viele Mitarbeiter sind mit diesem Bereich befasst?<br />

Zu Frage 62:<br />

Die Sozialen Dienste der Justiz gehören zum Geschäftsbereich des Ministeriums der<br />

Justiz. Für die Angelegenheiten der Sozialen Diensten ist Abteilung III - Justizvollzug,<br />

Soziale Dienste, Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten - zuständig. Hierfür steht im<br />

Referat III. 3 - Vollzugsgestaltung und -aufsicht, Soziale Dienste - neben dem Referatsleiter<br />

ein Sachbearbeiter (Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) anteilig zur Verfügung.<br />

Frage 63: Welchen Veränderungsbedarf sieht die Landesregierung unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen kriminalpolitischen bundesweiten Diskussion hinsichtlich der Struktur,<br />

Anbindung und personeller und sachlicher Ausstattung der Sozialen Dienste der<br />

Justiz?<br />

Zu Frage 63:<br />

Die Landesregierung sieht keinen grundsätzlichen Veränderungsbedarf. Insbesondere<br />

hält sie an einem ausgewogenen Verhältnis staatlicher und freier Trägerschaft fest.<br />

Frage 64: Trifft es zu, dass die Landesregierung eine Zuordnung der Sozialen Dienste<br />

der Justiz zu dem Brandenburgischen Oberlandesgericht vorbereitet und wenn ja, welche<br />

Gründe benennt die Landesregierung dafür?


Zu Frage 64:<br />

Der bestehende Zustand der Aufsicht über die Sozialen Dienste der Justiz ist unbefriedigend.<br />

Der Präsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts übt bereits seit Anfang<br />

der 1990er Jahre die Personalhoheit über die Mitarbeiter der Sozialen Dienste<br />

der Justiz aus. Die Fachaufsicht wird derzeit teilweise vom Ministerium der Justiz, teilweise<br />

von den Präsidenten der Landgerichte wahrgenommen. Zukünftig ist beabsichtigt,<br />

die unmittelbare Dienst- und Fachaufsicht beim Präsidenten des Brandenburgischen<br />

Oberlandesgerichts zusammenzuführen und zugleich die sozialarbeiterische<br />

Fachlichkeit in der Aufsicht zu stärken. Die Leitung und Verwaltung der Sozialen<br />

Dienste der Justiz wird zentral durch den Präsidenten des Brandenburgischen Oberlandesgerichts<br />

erfolgen. Im zuständigen Sachgebiet werden Bedienstete der sozialarbeiterischen/sozialpädagogischen<br />

Profession tätig sein.<br />

Frage 65: Werden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz bzw. deren Berufsverbände<br />

in diese Vorbereitungen einbezogen? Wenn ja, auf welche Weise?<br />

Zu Frage 65:<br />

Die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz, deren Berufsverband LAG sowie die<br />

Gewerkschaften ver.di und DJG wurden in die Vorbereitungen einbezogen. Insbesondere<br />

wurden sie an Arbeitsgruppentreffen beteiligt, in denen sie über die beabsichtigten<br />

Änderungen informiert wurden und sie die Gelegenheit zur Stellungnahme hatten<br />

und ihre Vorschläge einbringen konnten.<br />

Frage 66: In welchem Umfang verfügen die Sozialen Dienste der Justiz über Internetzugänge<br />

und eine justizinterne Vernetzung und wie stellt sich diese Ausstattung im<br />

Vergleich zu der Ausstattung im Justizwesen dar?<br />

Zu Frage 66:<br />

Die Dienstsitze der Sozialen Dienste der Justiz sind derzeit mit untereinander vernetzter<br />

PC- und Servertechnik ausgestattet. Momentan wird die EDV-Technik der Sozialen<br />

Dienste modernisiert. Die Modernisierung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wurden bis<br />

zum 10. August 2007 alle Dienstsitze an das LVN angeschlossen und mit jeweils einem<br />

modernen PC ausgestattet. Dieser PC wurde im Schreibbüro der Dienststelle installiert.<br />

Über diesen PC besteht dann für die Mitarbeiter des Dienstsitzes die Möglichkeit,<br />

das Internet zu nutzen sowie E-Mails zu versenden und zu empfangen. Die zweite<br />

Stufe der Modernisierung sieht vor, alle Arbeitsplätze der Sozialen Dienste mit moderner<br />

PC-Technik auszustatten. Sobald diese Stufe umgesetzt ist, besteht von jedem<br />

Arbeitsplatz die Möglichkeit des Zugangs zum Internet und zum E-Mailverkehr. Es ist<br />

beabsichtigt, diese zweite Modernisierungsstufe innerhalb der ersten Jahreshälfte<br />

2008 abzuschließen. Die für die Modernisierung der EDV-Technik der Sozialen Dienste<br />

erforderlichen Mittel sind im Einzelplan 04 veranschlagt.


Frage 67: Sind die Sozialen Dienste der Justiz in das System der MISTRA einbezogen?<br />

Wenn nein, beabsichtigt die Landesregierung sich für eine derartige Einbeziehung<br />

einzusetzen?<br />

Zu Frage 67:<br />

Die „Anordnung über Mitteilungen in Strafsachen“ (MiStra) ist eine bundeseinheitliche<br />

Verwaltungsvorschriftensammlung. Sie befugt bzw. verpflichtet Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

nach der gesetzlichen Regelung im Zweiten Abschnitt des EGGVG (§§<br />

12ff) zur Mitteilung personenbezogener Daten von Amts wegen an öffentliche Stellen<br />

für andere Zwecke als die des Strafverfahrens.<br />

Die MiStra normiert keine Mitteilungspflichten der Gerichte oder Staatsanwaltschaften<br />

an die Sozialen Dienste. Die Staatsanwaltschaften sind allerdings gemäß Nr. 13 MiStra<br />

verpflichtet, dem die Bewährungsaufsicht führenden Gericht Mitteilung über Umstände<br />

zu machen, welche zu einem Widerruf der Strafaussetzung führen könnten. In<br />

derartigen Fällen wird das Gericht - sofern es seinerseits noch keinen entsprechenden<br />

Bericht der Bewährungsaufsicht vorliegen hat - diese in Kenntnis setzen und einen Bericht<br />

anfordern.<br />

Die Landesregierung sieht vor dem Hintergrund dieser bewährten Praxis keinen Handlungsbedarf<br />

für eine bundesweite Initiative zur Änderung der MiStra.<br />

Frage 68: Wann und aus welchem Grund wurde der Aufgabenbereich des Täter-Opfer-Ausgleichs<br />

den Sozialen Diensten der Justiz zugeordnet?<br />

Zu Frage 68:<br />

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) wurde sehr früh durch das Ministerium der Justiz gefördert.<br />

Die Institutionalisierung des TOA wurde bereits durch die „Richtlinie zur Förderung<br />

des Täter-Opfer-Ausgleichs im Rahmen staatsanwaltlicher Entscheidungen“ mit<br />

Rundverfügung des Ministers der Justiz vom 14.08.1992 eingeleitet.<br />

Der TOA wurde somit beim Aufbau der Strafrechtspflege und dem Aufbau der Sozialen<br />

Dienste der Justiz im Land Brandenburg als wichtiges kriminalpolitisches Element<br />

von vorn herein einbezogen. Einer Anbindung an eine justiznahe Organisation wurde<br />

gegenüber einer Anbindung an freie Träger der Vorzug gegeben, weil so eine enge<br />

Kooperation mit den Auftrag gebenden Staatsanwälten und das Vertrauen der Justiz<br />

in ein nach klaren Regeln ablaufendes Verfahren eher zu erreichen waren. Auch war<br />

es dem Ministerium der Justiz wichtig, auf die Qualität der Durchführung des TOA und<br />

die Qualifizierung der Mediatoren in Strafsachen, insbesondere in der Aufbauphase,<br />

Einfluss zu nehmen, zumal in diesen Bereichen mit freien Trägern noch keine Erfahrungen<br />

vorlagen. Des Weiteren sollte durch die Einfügung des TOA in das Aufgabenfeld<br />

der Sozialen Dienste der Justiz und die ausdrückliche Aufgabenzuweisung in entsprechenden<br />

Verwaltungsvorschriften ein flächendeckendes Angebot des TOA und<br />

damit seine Anwendbarkeit im ganzen Land sichergestellt werden.<br />

Frage 69: In welchem Umfang erfolgte im Zusammenhang mit diesem Aufgabenzuwachs<br />

ein entsprechender Personalaufwuchs?


Zu Frage 69:<br />

Angesichts der frühzeitigen Entscheidung, den TOA als Aufgabenfeld der Sozialen<br />

Dienste der Justiz einzuführen, hatte die Personalzuweisung alsbald darauf Bedacht<br />

zu nehmen. Die Stellenausstattung der Sozialen Dienste der Justiz - unter Einschluss<br />

des TOA - entspricht dem bundesweiten Durchschnitt.<br />

Frage 70: Wie und in welchem Umfang wurden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste<br />

auf das neue Aufgabengebiet vorbereitet?<br />

Zu Frage 70:<br />

Der TOA wurde zunächst in einer ersten Phase im Landgerichtsbezirk Potsdam erprobt.<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Phase wurde der TOA flächendeckend<br />

aufgebaut. Alle Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, die in diesem Tätigkeitsfeld<br />

arbeiten, wurden in einem über 1 ½ Jahre dauernden, berufsbegleitenden Lehrgang<br />

auf Kosten des Landes zu Konfliktschlichtern bzw. jetzt Mediatoren in Strafsachen<br />

qualifiziert.<br />

Frage 71: Wie ist die Aufgabenverteilung im Bereich der Konfliktschlichtung zwischen<br />

ehren-amtlichen Schiedsstellen, Freien Trägern und den Sozialen Diensten der Justiz<br />

geregelt?<br />

Zu Frage 71:<br />

Die Staatsanwaltschaften übersenden in der Regel die für einen TOA in Frage kommenden<br />

Fälle an die regional zuständigen Dienstsitze der Sozialen Dienste der Justiz.<br />

Dort wird der größte Teil der Fälle in eigener Zuständigkeit bearbeitet. Die Fallverteilung<br />

an die freien Träger bzw. Schiedsstellen erfolgt in Absprache mit diesen.<br />

Frage 72: Wie hoch sind die finanziellen Aufwendungen für die im Bereich der Konfliktschlichtung<br />

Tätigen und wie stellen sich diese Kosten im Vergleich zu den Fallbelastungszahlen<br />

dar?<br />

Zu Frage 72:<br />

Die in den Schiedsstellen tätigen Schiedsfrauen und Schiedsmänner (Schiedspersonen)<br />

sind ehrenamtlich tätig.<br />

Die im TOA tätigen fünf Freien Träger erhalten insgesamt 325.000 €. Im Rahmen des<br />

Landesjugendplans beteiligt sich das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit<br />

300.000 €. Der Anteil des Ministeriums der Justiz beträgt 25.000 € (Lottomittel). Im<br />

Jahr 2006 wurden von den Freien Trägern 708 Fälle bearbeitet.<br />

Die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz nehmen neben dem TOA auch die Aufgaben<br />

der Bewährungshilfe und Gerichtshilfe wahr. Die Personalkosten belaufen sich<br />

auf insgesamt 4.713.700 € (2006). Im TOA wurden durch die Sozialen Dienste im Jahr<br />

2006 2.259 Fälle bearbeitet.<br />

Frage 73:<br />

Welche hauptsächlichen Ziele verfolgt die Landesregierung mit dem Projekt „Haftvermeidung<br />

durch Soziale Integration“, nachfolgend HSI genannt?


Zu Frage 73:<br />

Das Selbstverständnis des Träger-Verbunds beruht auf der Erkenntnis, dass über<br />

Maßnahmen zur Haftvermeidung durch Soziale Integration gesellschaftlicher Nutzen<br />

in monetärer und nicht-monetärer Hinsicht erhöht sowie Kosten von Haftunterbringung,<br />

sozialer Desintegration und Arbeitslosigkeit verringert werden sollen. Der besondere<br />

Zielbezug des Verbunds ist mit dem Anspruch verbunden, durch arbeitsweltbezogene<br />

Maßnahmen den Adressaten ein Leben ohne weitere Straftaten in sozialer<br />

(Selbst-) Verantwortung zu ermöglichen, und gleichzeitig den finanziellen Aufwand wie<br />

die nichtintendierten Nebenwirkungen eines (weiteren) Haftaufenthalts zu vermeiden.<br />

HSI ist konzipiert als netzwerkorientiertes und partnerschaftliches Zusammenwirken<br />

von Projekten in drei Projektfeldern, nämlich:<br />

1. Integrations- und berufsfördernde Maßnahmen für Strafgefangene und Haftentlassene.<br />

In diesem Aufgabenfeld erfolgen Beratung, Begleitung und Vermittlung von zu Freiheitsstrafen<br />

Verurteilten innerhalb und außerhalb des Vollzuges durch „Anlauf- und<br />

Beratungsstellen“, die jeweils einer oder mehreren der Justizvollzugsanstalten im Lande<br />

zugeordnet sind. Hierzu erfolgt eine kooperative Zusammenarbeit mit anderen<br />

Fachdiensten innerhalb und außerhalb des Strafvollzugs sowie mit relevanten Arbeitsmarktakteuren.<br />

Die Bearbeitung der meist komplexen Problemlagen der Adressaten<br />

im Rahmen von Entlassungsvorbereitung, Entlassungsbegleitung und Nachbetreuung<br />

erfolgt mit dem Ziel der beruflichen Wiedereingliederung sowie auf der methodischen<br />

Basis von Freiwilligkeit, Ganzheitlichkeit, Kontinuität und Selbstverantwortung.<br />

2. Arbeit statt Strafe.<br />

Dieser Arbeitsbereich betrifft Verurteilte, die ihre Geldstrafe nicht zahlen können und<br />

sich bereit erklären, zur Abwendung einer Ersatzfreiheitsstrafe gemeinnützige Arbeit<br />

zu leisten oder die Geldstrafe in <strong>Rat</strong>en abzuzahlen. Diese Aufgabe umfasst eine passgenaue<br />

Vermittlung in gemeinnützige Arbeit (inklusive der Kontrolle der Ableistung)<br />

und darüber hinausgehende Begleitung und Vermittlung der Klientel auch in Beschäftigung,<br />

Arbeit oder Ausbildung.<br />

3. Ambulante soziale und berufsorientierende Trainingskurse.<br />

Diese Kurse sind für wiederholt auffällig gewordene junge und heranwachsende Straftäter<br />

konzipiert; sie werden kommunal mitfinanziert. Mit den Trainingsmaßnahmen soll<br />

Freiheitsentzug vermieden und gleichzeitig die Beschäftigungsfähigkeit der Adressaten<br />

verbessert werden. Der Einstieg in die Gruppenarbeit erfolgt möglichst tatzeitnah<br />

und in der Regel vor der Haupt- bzw. Berufungsverhandlung.<br />

Insgesamt bieten 14 Träger an unterschiedlichen Standorten über das Land Brandenburg<br />

verteilt ihre Dienstleistungen an.<br />

Frage 74: Wie und nach welchen Kriterien erfolgte im letzten Förderzeitraum 1999-<br />

2006 das Ausschreibungsverfahren für die am Projekt HSI beteiligten Freien Träger?


Zu Frage 74: Der HSI-Verbund wurde im Jahr 2002 initiiert. Interessierte Träger konnten<br />

sich im Rahmen eines Wettbewerbs beteiligen. Eines Ausschreibungsverfahrens<br />

bedurfte es nicht.<br />

Frage 75: Wie hoch waren im letzten Förderzeitraum die Kosten für das Projekt HSI<br />

und wie setzten sich diese zusammen?<br />

Zu Frage 75:<br />

Im vergangenen Förderzeitraum beliefen sich die Kosten für das HSI-Netzwerk auf<br />

4.405.943 €. Davon entfielen 665.618,12 € auf das Informations- und Projektmanagement<br />

und 3.740.324,90 € auf die Träger in den Projektfeldern (Anlauf- und Beratungsstellen,<br />

Arbeit statt Strafe und Soziale Trainingskurse). Dabei beträgt der Anteil aus<br />

dem Europäischen Sozialfonds (ESF) 70% und der aus dem Haushalt des Ministeriums<br />

der Justiz 30%.<br />

Frage 76: Welcher konkrete Nutzen für das Land Brandenburg konnte im letzten Förderzeitraum<br />

mit dem Projekt HSI erzielt werden und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Sozialen Diensten der Justiz und den am Projekt beteiligten<br />

Trägern?<br />

Zu Frage 76:<br />

An vielen Standorten ist HSI mittlerweile ein gefragter und geschätzter Partner im<br />

Über-gangsmanagement zwischen Entlassungsvorbereitung und sozialer, individueller<br />

und beruflicher Wiedereingliederung. Beispielsweise haben im Jahr 2006 1.700 Menschen<br />

die HSI Beratungs-, Trainings-, Orientierungs- und Vermittlungsbemühungen in<br />

Anspruch genommen. Verbunden mit der Kompetenz zur beruflichen Eingliederung<br />

und der Fähigkeit der gleichzeitigen sozialen, psychischen und persönlichen Stabilisierung<br />

der Probanden ist die Arbeitsmarktkompetenz der HSI-Träger daher erkennbar<br />

zu einem „Alleinstellungsmerkmal“ geworden. Die Zusammenarbeit mit den Sozialen<br />

Diensten der Justiz im Sinne einer echten Arbeitsteilung gestaltet sich besonders gut<br />

an den Standorten Cottbus, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Schwedt und<br />

Neuruppin. Auch ist es durch HSI gelungen, zahlreiche Träger der Freien Straffälligenhilfe<br />

fachlich und finanziell zu stabilisieren. Der Ansatz von HSI gilt mittlerweile unter<br />

den vielen von der EQUAL-Initiative europaweit geförderten Projekten als ein für die<br />

Haftvermeidung besonders wirksames Verfahren.<br />

Frage 77: Wie sicherte die Landesregierung die Nutzung des Internetportals des HSI-<br />

Projektes auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz<br />

ab?<br />

Zu Frage 77:<br />

Aufgrund des fehlenden technischen Zugangs wurde für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Sozialen Dienste der Justiz bereits im ersten HSI-Förderjahr ein Call-Center<br />

eingerichtet. Das Call-Center ist täglich telefonisch erreichbar. Hier besteht die<br />

Möglichkeit, Integrationsangebote für Klienten zu erfragen bzw. individuelle Integrationsrecherchen<br />

in Auftrag zu geben. Das Call-Center unterstützt bei Bedarf auch eine<br />

allgemeine Informationsrecherche zu arbeitsmarktrelevanten Fragen bzw. vermittelt<br />

Klienten an den regional zuständigen HSI Partner. Die Rechercheergebnisse werden<br />

telefonisch und / oder per Fax weitergeleitet.


Das Angebot wurde über die Jahre auf vielfältige Weise vorgestellt: Im ersten Projektjahr<br />

im Rahmen der Runden Tische der HSI-Partner, auf der HSI-Tagung im Jahr<br />

2005 und im Rahmen einer Dienstberatung der Sprecher der Sozialen Dienste. Durch<br />

die Trägergesellschaft ERGOKONZEPT AG ist ferner ein „Zentraler Informationsdienst<br />

für die Ausbildungs- und Beschäftigungsintegration von Haftentlassenen und Haftgefährdeten“<br />

(ZABIH) eingerichtet worden, der für die Sozialen Dienste sowie den Sozialdienst<br />

der Justiz (bisher) in loser Folge einen „HSI-ZABIH-Newsletter“ herausgegeben<br />

hat, in dem das o.a. Angebot ebenfalls vorgestellt worden ist. Der Newsletter erscheint<br />

schriftlich und wird per Post oder E-Mail an alle Dienstsitze der Sozialen<br />

Dienste sowie an alle Justizvollzugsanstalten verschickt; er steht ebenfalls auf der<br />

HSI-Homepage zur Verfügung.<br />

Die Dienstsitze der Sozialen Dienste der Justiz, die mittlerweile über einen Internetzugang<br />

verfügen, können direkt auf die ZABIH-Datenbank zugreifen.<br />

Frage 78: Wie viele Vermittlungen, aufgelistet in die einzelnen Förderjahre, erfolgten<br />

durch die am HSI-Projekt beteiligten Freien Träger in den regulären Arbeitsmarkt,<br />

ohne dass daran staatliche Stellen, wie Sozial- und Arbeitsämter, Arbeitsgemeinschaften<br />

oder die Agentur für Arbeit beteiligt waren oder mitgewirkt haben?<br />

Zu Frage 78:<br />

2002-2003 2003-2004 2004-2005 2005-2006 2006-2007<br />

Beratung 750 1306 1295 1584 1777<br />

Beratung<br />

Arbeitsmarkt 374 743 655 883 1019<br />

Begleitung<br />

Arbeitsmarkt (1) 465 520<br />

Vermittlung gesamt<br />

97 139 169 329 294<br />

Vermittlung regulärer<br />

Arbeitsmarkt 30 37 45 64 75<br />

davon in Koop.<br />

mit AfA; ARGE<br />

ect. (2)(3)<br />

1) gesonderte Erfassung seit 2005<br />

2) gesonderte Erfassung seit 2004<br />

3) bezogen auf Vermittlung gesamt<br />

94 163 88


Die Vermittlung in Arbeit, Beschäftigung und Berufsvorbereitung erfordert in einem<br />

sehr hohen Maße die Kooperation mit staatlichen Stellen, da diese oftmals die Finanzierung<br />

der (geförderten) Stelle bzw. des Maßnahmeplatzes bewilligen müssen. Auch<br />

werden Klienten, insbesondere Jugendliche, durch die Arbeit der HSI-Träger zur Zusammenarbeit<br />

mit staatlichen Stellen motiviert und staatliche Stellen müssen sehr oft<br />

erst davon überzeugt werden, dass der jeweilige Klient (noch einmal) eine Chance<br />

„verdient“ hat. Die durch HSI durchgeführte Vorbereitung und Beratung soll Klienten<br />

befähigen, die erforderlichen Verfahrensschritte (konfliktarm) zu durchlaufen.<br />

Frage 79: In welcher Höhe wird das HSI-Projekt zukünftig aus dem Haushalt finanziert?<br />

Zu Frage 79:<br />

In der neuen Förderperiode (ab 2008) wird das HSI-Projekt mit 316.000 € pro Jahr aus<br />

dem Landeshaushalt finanziert.<br />

Frage 80: Warum benötigt die Landesregierung für das HSI-Projekt eine eigene Steuerungsgruppe,<br />

wenn die finanziellen Mittel direkt durch das Ministerium an die im Projekt<br />

beteiligten Träger ausgereicht werden und das Projekt über einen eigenen Abteilungsleiter<br />

im Ministerium verfügt?<br />

Zu Frage 80:<br />

Im Ministerium der Justiz gibt es keinen eigenen Abteilungsleiter für die HSI-Träger.<br />

HSI ist ebenfalls ein Aufgabengebiet der Abteilung III - Justizvollzug, Soziale Dienste,<br />

Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten -. Hierfür steht im Referat III.3 - Vollzugsgestaltung<br />

und -aufsicht, Soziale Dienste - neben dem Referatsleiter ein Sachbearbeiter<br />

(Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) anteilig zur Verfügung.<br />

Die Gesamtheit der finanziellen Mittel (ESF, Land, Kommunen) werden durch die<br />

LASA Brandenburg GmbH verwaltet und den Trägern zur Verfügung gestellt.<br />

Für die Umsetzung des HSI-Projekts wurde eine Netzwerkstruktur als Steuerungsmodell<br />

vorgesehen. Gut moderierte Netzwerke gelten als wirksam und effizient bei der<br />

Bewältigung komplexer Aufgaben in Bereichen, in denen mehrere unabhängige Partner<br />

vor Ort eine Lösung für die dauerhafte Eingliederung von Menschen in benachteiligten<br />

Situationen finden müssen.<br />

Netzwerke müssen sich beständig weiter entwickeln und sich neuen Herausforderungen<br />

stellen. Als Beispiele seien genannt:<br />

- Qualitätsentwicklung (Beispiel: Standardisierung, Evaluation, Controlling, Mitarbeiterfortbildung),<br />

- Kommunikation (Internet, Intranet, Tagung, Publikationen, EU-, bundesweite<br />

Kontakte),<br />

- Neue Anforderungen (landesweite Versorgung mit Arbeit statt Strafe (ASS)<br />

Dienstleistungen, Arbeitsteilung im ASS-Bereich zwischen Freien Trägern und<br />

Sozialen Diensten in den Landgerichtsbezirken oder Entwicklung des neuen<br />

Projektfelds Ambulante Maßnahme).


Eine weitere wichtige Aufgabe der Steuerung besteht darin, Entwicklungsimpulse<br />

fachlich und administrativ zu planen, verständlich nach innen und außen zu kommunizieren<br />

und effizient umzusetzen.<br />

Die Richtigkeit des Netzwerkansatzes von HSI wurde durch die 2005 durchgeführte<br />

Evaluation bestätigt.<br />

Frage 81: Wie viele Gerichtsvollzieher sind seit 1998 bis heute in<br />

Brandenburg tätig?<br />

Zu Frage 81:<br />

Im Jahr 1998 waren 121 Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher tätig, seit dem<br />

Jahr 2005 sind es bis heute 155.<br />

Frage 82: Wie entwickelte sich das Arbeitsaufkommen der Gerichtsvollzieher seit 1998<br />

bis heute?<br />

Zu Frage 82:<br />

Die durchschnittliche Belastung der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher<br />

hat sich seit 1998 wie folgt entwickelt:<br />

1998 137,78 %<br />

1999 149,9 %<br />

2000 161,79 %<br />

2001 150,62 %<br />

2002 137,53 %<br />

2003 126,61 %<br />

2004 123,9 %<br />

2005 115,8 %<br />

2006 102,3 %<br />

2007 98 %<br />

Für das Jahr 2007 wurde die Belastung des I. Quartals 2007 zugrunde gelegt.<br />

Frage 83: Wie hat sich die Gehalts-, Vergütungs- und Entschädigungssituation der<br />

Gerichtsvollzieher in Brandenburg seit 1998 bis heute entwickelt?<br />

Zu Frage 83:<br />

Der im Außendienst beschäftigte Gerichtsvollzieher erhält folgende Dienstbezüge und<br />

Entschädigungen (§ 10 der Gerichtsvollzieherordnung):<br />

a) Dienstbezüge, die ihm nach dem allgemeinen Besoldungsrecht zustehen,<br />

b) Vergütung nach der Verordnung über die Vergütung für Beamte im Vollstreckungsdienst<br />

(Vollstreckungsvergütung),<br />

c) Entschädigungen zur Abgeltung der Bürokosten und zum Ersatz barer Auslagen<br />

(Bürokostenentschädigung).


Zu a):<br />

Der Gerichtsvollzieher erhält Dienstbezüge der Besoldungsgruppe A 8 (Gerichtsvollzieher),<br />

A 9 (Obergerichtsvollzieher) und A 9 mit Amtszulage (Obergerichtsvollzieher<br />

m.A.). Die Besoldungssituation der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher ist<br />

seit 1998 unverändert.<br />

Zu b):<br />

Die Vergütung richtet sich nach der bundeseinheitlichen Verordnung über die Vergütung<br />

für Beamte im Vollstreckungsdienst (Vollstreckungsvergütungsverordnung - VollstrVergV).<br />

Derzeit beträgt die Vergütung 15 vom Hundert der durch den Beamten für<br />

die Erledigung der Aufträge vereinnahmten Gebühren (§ 1 Abs. 2 VollstrVergV). Es gilt<br />

ein jährlicher Höchstbetrag von 2.392,85 Euro (§ 9 Abs. 1 Satz 2 VollstrVergV). Wird<br />

der Höchstbetrag überschritten, verbleiben dem Beamten 40 vom Hundert des Mehrbetrages<br />

(§ 9 Abs. 1 Satz 3 VollstrVergV). Die Vollstreckungsvergütung der Gerichtsvollzieherinnen<br />

und Gerichtsvollzieher ist seit 1998 bis heute unverändert.<br />

Zu c):<br />

Die Entschädigung der Personal- und Sachkosten des Gerichtsvollziehers richtet sich<br />

nach der Verordnung über die Entschädigung der Bürokosten (GVEntschV). Der Gerichtsvollzieher<br />

erhält die von ihm erhobenen Dokumentenpauschalen und einen Anteil<br />

der von ihm für die Erledigung der Aufträge vereinnahmten Gebühren (Gebührenanteil)<br />

(§ 2 Abs. 1 der GVEntschV). Die Höhe der Dokumentenpauschale ist seit<br />

1998 unverändert. Von dem den Jahreshöchstbetrag übersteigenden Mehrbetrag erhält<br />

der Gerichtsvollzieher seit der Neufassung der Verordnung vom 15. März 1998,<br />

mit der der Mehrbetrag um 10 % angehoben wurde, noch 50 %. Gemäß § 2 Abs. 2<br />

Satz 1 GVEntschV werden der Gebührenanteil und der Höchstbetrag durch Rechtsverordnung<br />

jährlich rückwirkend zum 1. Januar neu festgesetzt. Die Entwicklung des<br />

Entschädigungsanteils und des Jahreshöchstbetrags seit 1998 stellt sich wie folgt dar:<br />

Festsetzung für das Jahr Entschädigungsanteil Jahreshöchstbetrag<br />

1997 65 % 37.500 DM<br />

1998 66,4 % 32.900 DM<br />

1999 81 % 47.600 DM<br />

2000 86,6 % 52.900 DM<br />

2001 72,6 % 51.000 DM<br />

2002 54 % 21.250 Euro<br />

2003 51,8 % 20.050 Euro<br />

2004 52,9 % 20.000 Euro<br />

2005 46,7 % 18.750 Euro<br />

Bis zur Festsetzung auf der Grundlage der Geschäftszahlen des Geschäftsjahres<br />

2006 gelten der festgesetzte Gebührenanteil und der Jahreshöchstbetrag weiter. Die<br />

Festsetzung für das Jahr 2006 wird voraussichtlich noch im September 2007 im Gesetz-<br />

und Verordnungsblatt veröffentlicht werden.


Es ist darauf hinzuweisen, dass der Gerichtsvollzieher Kosten (Gebühren und Auslagen,<br />

sowie auch die Dokumentenpauschale) nach Bundesrecht, dem Gerichtsvollzieherkostengesetz<br />

(GVKostG), erhebt.<br />

Dieses wurde zuletzt mit Artikel 1 des Gesetzes zur Neuordnung des Gerichtsvollzieherkostenrechts<br />

(GVKostRNeuOG) vom 19. April 2001 mit Wirkung vom 1. Mai 2001<br />

in Kraft gesetzt. Hinsichtlich der gemäß Nr. 10 c 2. Halbsatz der Gerichtsvollzieherordnung<br />

zu erstattenden baren Auslagen sind mit Inkrafttreten des GVKostRNeuOG bei<br />

den Auslagen folgende Veränderungen eingetreten:<br />

Rechtslage vom 1. Januar 1998 bis<br />

30. April 2001<br />

Gesetz über Kosten der Gerichtsvollzieher<br />

(GvKostG) vom<br />

26. Juli 1957 in der Fassung vom<br />

17. Dezember 1997<br />

§ 35 Abs. 2 GvKostG i.V.m. der Verordnung<br />

über Auslagenpauschsätze nach dem Gesetz<br />

über Kosten der Gerichtsvollzieher vom 12.<br />

September 1994 in der Fassung vom 18. Dezember<br />

2001<br />

Benutzung von eigenen Beförderungsmitteln<br />

des Gerichtsvollziehers<br />

5,1 Cent pro Person je angefangenen Kilometer<br />

der Beförderungsstrecke<br />

§ 35 Abs. 1 Nr. 9 i.V.m. § 37 GvKostG Wegegeld<br />

je Amtshandlung<br />

bis 5 km 1,50 DM<br />

5 bis 10 km 3,00 DM<br />

10 bis 15 km 4,50 DM<br />

15 bis 20 km 6,00 DM<br />

über 20 km 7,00 DM<br />

§ 37 Abs. 4 Satz 1 GvKostG<br />

Reisekosten außerhalb des Amtsgerichtsbezirks<br />

0,20 DM je Kilometer<br />

§ 35 Abs. 2 GvKostG i.V.m. der Verordnung<br />

über Auslagenpauschsätze nach dem Gesetz<br />

über Kosten der Gerichtsvollzieher vom 12.<br />

September 1994 in der Fassung vom 18. Dezember<br />

2001<br />

Rechtslage seit dem 1.Mai 2001<br />

Gerichtsvollzieherkostengesetz (GvKostG)<br />

vom 19. April 2001 in der Fassung vom 22.<br />

März 2005<br />

Nr. 710 KV-GvKostG<br />

Pauschale für die Beförderung von Personen<br />

und Sachen je Fahrt<br />

5 Euro<br />

Nr. 711 KV-GvKostG<br />

Wegegeld je Auftrag bis<br />

10 km 2,50 Euro<br />

10 bis 20 km 5,00 Euro<br />

20 bis 30 km 7,50 Euro<br />

mehr als 30 km 10,00 Euro<br />

Nr. 712 KV-GvKostG<br />

Reisekosten außerhalb des Amtsgerichtsbezirks<br />

in voller Höhe<br />

Nr. 713 KV GvKostG Auslagenpauschale


Vordruckkosten je Vordruck 0,41 Euro<br />

Fernsprechgebühren 0,41 Euro<br />

20 % der zu erhebenden Gebühren, mindestens<br />

3,00 Euro, höchstens 10,00 Euro je<br />

Auftrag.<br />

Frage 84: Welche Mehrbelastungen für die Gerichtsvollzieher erwartet die Landesregierung,<br />

sollte der in der Debatte stehende Entwurf eines "Gesetz zur Entschuldung<br />

völlig mittelloser Personen und zur Änderung des Verbraucherinsolvenzverfahrens"<br />

verabschiedet werden und als Gesetz in Kraft treten?<br />

Zu Frage 84:<br />

Der Entwurf eines Gesetzes zur Entschuldung völlig mittelloser Personen und zur Änderung<br />

des Verbraucherinsolvenzverfahrens (Stand: 23. Januar 2007) sieht vor, dass<br />

der Schuldner eine eidesstattliche Versicherung über die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />

seiner Angaben vor dem Gerichtsvollzieher abzugeben hat (§ 298 a Abs. 3 Ges-<br />

E). Mit der Einschaltung des Gerichtsvollziehers sollen Aufgaben mit einem beschränkten<br />

Prüfaufwand einer Person zugewiesen sein, welche die Vermögensverhältnisse<br />

des Schuldners bereits aus eigener Anschauung kennt. Bei einer Verabschiedung<br />

des Gesetzes ist ein gewisser Mehraufwand für die Gerichtsvollzieher zu<br />

erwarten, da die Erörterung der Unterlagen mit dem Schuldner durch den Gerichtsvollzieher<br />

und die besondere Form der eidesstattlichen Versicherung zusätzlich neben<br />

das bisherige Verfahren zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung gemäß § 807<br />

ZPO tritt, welches dem Gerichtsvollzieher zur Durchführung zugewiesen ist (§ 899<br />

Abs. 1 ZPO). Die Mehrbelastung ist nicht zu beziffern, da nicht abzuschätzen ist, wie<br />

viele Schuldner das vereinfachte Entschuldungsverfahren in Anspruch nehmen werden<br />

bzw. die Voraussetzungen hierfür erfüllen.<br />

D. Juristenausbildung<br />

Frage 85<br />

Wie viele Prüfungskandidaten haben sich seit 1998 (jährlich) bis heute den Prüfungsverfahren<br />

zur ersten juristischen Staatsprüfung und zur zweiten juristischen Staatsprüfung<br />

gestellt?<br />

Zu Frage 85:<br />

Die Anzahl der Kandidaten aus Brandenburg (Studenten der brandenburgischen Universitäten<br />

und Referendare beim brandenburgischen Oberlandesgericht) ergeben sich<br />

aus der folgenden Tabelle:


Anzahl Prüflinge<br />

Jahr I. Staatsexamen II. Staatsexamen<br />

1998 382 296<br />

1999 403 328<br />

2000 421 383<br />

2001 447 355<br />

2002 415 361<br />

2003 333 296<br />

2004 371 302<br />

2005 385 269<br />

2006 377 282<br />

Frage 86:<br />

Wie entwickelte sich in demselben Zeitraum die Durchfallerquote?<br />

Zu Frage 86:<br />

Die Entwicklung der Misserfolgsquote ergibt sich aus der folgenden Tabelle. Die Zahlen<br />

bis einschließlich 2004 stellen die Misserfolgsquote der Kandidaten vor dem Justizprüfungsamt<br />

des Landes Brandenburg (JPA), die Zahlen für die Jahre 2005 und<br />

2006 die Misserfolgsquote der Kandidaten vor dem Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt<br />

der Länder Berlin und Brandenburg (GJPA) – Gesamtstatistik - dar.<br />

Misserfolgsquote in %<br />

Jahr I. Examen II. Examen<br />

JPA Brandenburg<br />

1998 35,08 14,26<br />

1999 32,75 14,94<br />

2000 31,83 15,14<br />

2001 33,78 18,87<br />

2002 43,61 15,24<br />

2003 34,80 16,60<br />

2004 30,73 22,18<br />

GJPA<br />

Berlin/ Brandenburg<br />

2005 31,17 19,05<br />

2006 34,30 25,47*<br />

* Der Anstieg der Misserfolgsquote im Jahr 2006 im zweiten Staatsexamen beruht auf den gehobenen Anforderungen des Juristenausbildungsge-<br />

setzes 2003 für die Zulassung zur mündlichen Prüfung. Der Kandidat muss nunmehr in mindestens 4 von 7 Klausuren die Note ausreichend erzie-<br />

len, um die Prüfung zu bestehen (früher 4 von 8).<br />

Frage 87:<br />

Wie viele Kandidaten haben im selben Zeitraum von der Freischussregelung Gebrauch<br />

gemacht und wie viele von diesen haben anschließend die Prüfung zum Zweck<br />

der Notenverbesserung wiederholt?


Zu Frage 87:<br />

Jahr Freiversuche Notenverbesserer<br />

1998 206 37<br />

1999 189 23<br />

2000 201 34<br />

2001 214 59<br />

2002 174 51<br />

2003 128 29<br />

2004 139 39<br />

2005 143 40<br />

2006 139 47<br />

Die Freiversuchskandidaten erzielen regelmäßig bessere Ergebnisse als der Durchschnitt<br />

der Kandidaten. Im Jahr 2006 haben an den brandenburgischen Universitäten<br />

74 % der Freiversuchskandidaten die Prüfung bestanden, rund 56 % mit<br />

der Note befriedigend oder besser.<br />

Frage 88 Wie viele Referendare wurden bei den Einstellungsterminen seit 1998 bis<br />

heute jeweils eingestellt?<br />

Zu Frage 88:<br />

Einstellungstermin Anzahl<br />

Mai 1998 204<br />

November 1998 161<br />

Mai 1999 150<br />

November 1999 171<br />

Mai 2000 153<br />

November 2000 147<br />

Mai 2001 139<br />

November 2001 144<br />

Mai 2002 139<br />

November 2002 124<br />

Mai 2003 132<br />

(ab November 2003 jährlich 4 statt zuvor nur 2 Einstellungstermine)<br />

November 2003 56<br />

Februar 2004 59<br />

Mai 2004 54<br />

August 2004 55<br />

November 2004 58<br />

Februar 2005 52<br />

Mai 2005 58<br />

August 2005 47<br />

November 2005 55<br />

Februar 2006 48


Mai 2006 51<br />

August 2006 46<br />

November 2006 56<br />

Februar 2007 58<br />

Mai 2007 59<br />

August 2007 66<br />

Frage 89: Wie stellt sich seit 1998 bis heute die durchschnittliche Wartezeit der geprüften<br />

Rechtskandidaten auf einen Referendarplatz dar?<br />

Zu Frage 89:<br />

In den Jahren 1998 bis 2003 hat die Wartezeit auf einen Referendarplatz mit Rücksicht<br />

auf die bis dahin lediglich zweimal jährlich erfolgte Einstellung bei durchschnittlich<br />

12 Monaten gelegen. Eine statistische Erfassung der Wartezeiten der Bewerber<br />

um einen Referendarplatz wird bei dem Brandenburgischen Oberlandesgericht erst<br />

seit der Reform der Juristenausbildung, also seit dem Einstellungstermin November<br />

2003 geführt. Für die seit November 2003 eingestellten Referendare hat die durchschnittliche<br />

Wartezeit zwischen 12 Monaten (Einstellungstermin Februar 2004) und 0<br />

Monaten (Einstellungstermin August 2006) betragen, der Mittelwert liegt bei 7,9 Monaten.<br />

Seit dem Einstellungstermin Februar 2007 hat die durchschnittliche Wartezeit die<br />

Dauer von 5 Monaten nicht überschritten.<br />

Die mitgeteilten Wartezeiten sind in nicht unerheblichem Maße auch darauf zurückzuführen,<br />

dass nach wie vor eine beachtliche Zahl von Bewerbern die Ausbildung am<br />

Standort Potsdam bevorzugt und Referendarplatzangebote an den Standorten Frankfurt<br />

(Oder), Neuruppin und Cottbus ablehnt, um nach einer Wartezeit die Ausbildung<br />

am Standort Potsdam anzutreten. Namentlich für den Ausbildungsort Cottbus besteht<br />

seit dem Einstellungstermin November 2003 praktisch keine Wartezeit, sofern bei den<br />

Bewerberinnen und Bewerbern von Anfang an die Bereitschaft besteht, die Ausbildung<br />

in Cottbus anzutreten.<br />

Frage 90: Wie wird sich die durchschnittliche Wartezeit in den nächsten vier Jahren<br />

unter Berücksichtigung der Studentenzahlen in Brandenburg und in Berlin, der Bewerbungen<br />

aus anderen Bundesländern und der Stellenbegrenzung durch die Haushaltspläne<br />

voraussichtlich entwickeln?<br />

Zu Frage 90:<br />

Anhand der Immatrikulationszahlen der Brandenburger und Berliner Universitäten, der<br />

Zahlen der jährlichen Prüflinge sowie der durchschnittlichen Quoten bestandener und<br />

nicht bestandener Examen, die sich bezogen auf die Jahre 2001 bis einschließlich<br />

2006 in der Gesamtschau nicht wesentlich von denen der Vorjahre unterscheiden, ist<br />

eine beachtliche Änderung der Referendarplatzinteressenten aus Berlin und Brandenburg<br />

im Zeitraum der nächsten vier Jahre nicht zu erwarten. Die Anzahl der Interessenten<br />

aus anderen Ländern ist für die bisherigen Einstellungstermine nicht erfasst.<br />

Dafür, dass sich die Zahl der Bewerbungen aus anderen Ländern künftig spürbar ändern<br />

könnte, bestehen indes keine Anhaltspunkte. Die besonders hohe Anzahl von<br />

Absolventen des 1. Staatsexamens in der Herbstkampagne des Jahres 2006 wird nur<br />

kurzfristig zu einer Verlängerung der Wartezeit führen. Die hohe Anzahl der Kandidaten<br />

(1282 statt sonst etwa 700) korrespondiert nicht mit einem Anstieg der Zahl der


Studierenden. Sie beruht vielmehr darauf, dass vor allem Studenten der höheren Semester<br />

die letzte Möglichkeit genutzt haben, ihre Prüfung noch nach altem Recht abzulegen.<br />

Die bereits seit dem Einstellungstermin Februar 2005 wirksame Stellenbegrenzung<br />

hat eine Erhöhung der Wartezeit bisher nicht zur Folge gehabt. Seit Errichtung<br />

des GJPA im Januar 2005 werden Brandenburger Bewerber auch in Berlin bevorzugt<br />

eingestellt. Demnach besteht kein Anlass zu der Annahme, dass in den<br />

nächsten vier Jahren eine signifikante Änderung der durchschnittlichen Wartezeit auf<br />

einen Referendarplatz in Brandenburg eintreten wird.<br />

Frage 91: Arbeitet die zur Unterstützung der Organisation der juristischen Prüfungen<br />

angeschaffte Software im Gemeinsamen juristischen Prüfungsarbeit mittlerweile vollständig<br />

störungsfrei? Wenn nein, warum nicht?<br />

Zu Frage 91:<br />

Das GJPA hat Ende des Jahres 2006 gemeinsam mit Sachsen-Anhalt die Rechte an<br />

einer in Thüringen eingeführten Prüfungssoftware erworben, die an die Bedürfnisse<br />

des GJPA angepasst wurde. Die Software ist von einer Leipziger Firma entwickelt worden.<br />

Ein auf Basisfunktionen beschränktes Grundmodell ist seit einigen Jahren im Prüfungsamt<br />

Sachsen im Einsatz. Auch im Prüfungsamt Mecklenburg-Vorpommern wurde<br />

eine auf der gleichen Grundlage entwickelte Software eingeführt. Die an die Bedürfnisse<br />

des GJPA angepasste Software ist getestet worden und wird derzeit in beiden<br />

Staatsexamen im Echtbetrieb eingeführt. Die Software arbeitet bisher beanstandungsfrei.<br />

Der Versuch, beruhend auf einer Entscheidung der Präsidenten der damals noch getrennten<br />

Prüfungsämter aus dem Jahr 2003, in Kooperation mit einer Softwarefirma<br />

eine eigene Prüfungssoftware „EDIP“ aufzubauen, wurde zuvor eingestellt. Nach einer<br />

im Juni 2006 abgeschlossenen Analyse wies die bis dahin entwickelte Software weiterhin<br />

zahlreiche technische Mängel und - gemessen an den Anforderungen des<br />

GJPA - nicht behebbare konzeptionelle und ergonomische Fehler auf, die einem Praxiseinsatz<br />

auf Dauer entgegenstanden. Auch die Softwarefirma sah keine sinnvollen<br />

Ansätze, das Projekt, bei dem das vereinbarte Kontingent an Beraterstunden längst<br />

erschöpft war, in absehbarer Zeit zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.<br />

Frage 92: Welche zusätzlichen Kosten (auch Personalkosten) sind bislang aufgrund<br />

der Fehlerhaftigkeit des IT- Systems angefallen?<br />

Zu Frage 92:<br />

Nach der im Jahr 2003 für das Projekt „EDIP“ gewählten Vertragsstruktur wurden die<br />

Rechte an der Grundsoftware den Prüfungsämtern kostenfrei übertragen. Mit der Firma<br />

wurde eine Kooperationsvereinbarung über die Anpassung der Basissoftware abgeschlossen,<br />

die die Firma verpflichtete, Dienstleistungen (65 Beratertage) zur Anpassung<br />

der Software zu Verfügung zu stellen. Auf die Festschreibung eines zu erreichenden<br />

Anpassungserfolgs wurde verzichtet.<br />

Nach der Einstellung des Projekts hat die Firma auf ihr ausstehendes Resthonorar von<br />

2.853,60 €, eine ausstehende Supportgebühr von 1.125 € sowie darauf verzichtet, die<br />

über die Supportvereinbarung hinaus geleisteten weiteren 135 Betreuungstage (á<br />

533,90 € brutto) in Rechnung zu stellen.


Bis zur Einstellung des Projekts wurden im Rahmen der Kooperationsvereinbarung in<br />

drei gleichen <strong>Rat</strong>en von je 7.000 € netto (8.120 € brutto) insgesamt 21.000 € netto<br />

(24.360 € brutto) gezahlt. Brandenburg hat nach den vertraglichen Absprachen der<br />

Länder hiervon die Hälfte, 10.500 € netto, gezahlt. Eine Rückforderung des Geldes<br />

war nach der gewählten Art der Vertragsgestaltung chancenlos. Durch die erreichte<br />

Teilfunktionalität über einen Zeitraum von etwa mehr als 2 ½ Jahren wurde jedenfalls<br />

ein gewisser Gegenwert erzielt.<br />

Zusätzliche Personalkosten sind nicht angefallen. Sowohl die abschließende Analyse<br />

des Systems „EDIP“ als auch die Arbeiten zu Einführung des neuen EDV – Systems<br />

wurden mit vorhandenen Kräften bewältigt. Die Kosten für die Anschaffung des Ersatzsystems<br />

wurden aus dem laufenden Haushalt des GJPA durch Umschichtungen<br />

finanziert.<br />

Frage 93:<br />

Gibt oder gab es Probleme im Gemeinsamen Justizprüfungsamt bei der rechtzeitigen<br />

und ordnungsgemäßen Ladung von Prüflingen?<br />

Zu Frage 93:<br />

Abgesehenen von einer – auf einem Augenblicksversagen einer Mitarbeiterin beruhenden<br />

- Ungenauigkeit bei der Ladung zu einem Klausurtermin im September 2005<br />

gab und gibt es keine Probleme bei der rechtzeitigen und ordnungsgemäßen Ladung<br />

der Kandidaten. Schwierigkeiten beschränken sich auf nie ganz zu vermeidende Einzelfälle<br />

bedingt etwa durch Änderungen der Anschrift oder Verzögerungen im Postablauf.


Zivilsachen<br />

(ohne Mahnsachen)<br />

Strafsachen<br />

Bußgeldsachen<br />

Zwangsversteigerung/<br />

Zwangsverwaltung<br />

Sonstige<br />

Vollstreckungssachen<br />

A m t s g e r i c h t e<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 52.222 49.737 51.105 45.801 44.482 45.299 45.632 41.495 36.979<br />

Erledigungen 55.193 53.066 51.183 47.614 44.612 46.491 47.400 44.405 39.096<br />

erledigt durch<br />

Urteil 29.803 30.236 29.344 26.798 23.724 24.801 25.548 24.023 20.942<br />

Vergleich 3.846 4.014 3.852 3.708 4.474 5.189 5.605 5.346 4.981<br />

Rücknahme 8.676 7.397 7.520 7.380 7.137 7.341 6.995 6.506 5.706<br />

sonstige Erledigung 12.868 11.419 10.467 9.728 9.277 9.160 9.252 8.530 7.467<br />

Eingänge 35.349 35.806 35.692 34.920 34.804 37.443 37.443 35.619 35.528<br />

Erledigungen 34.362 36.914 36.192 35.650 35.572 38.069 38.216 36.820 35.783<br />

erledigt durch<br />

Urteil 16.130 15.973 15.540 15.198 14.867 16.185 15.958 15.613 14.896<br />

1.629 2.000 1.877 1.742 1.553 1.436 1.670 1.745 1.756<br />

Einstellung 8.781 10.724 10.504 10.552 10.955 11.331 10.829 10.359 9.927<br />

sonstige Erledigung 7.822 8.217 8.271 8.158 8.197 9.117 9.759 9.103 9.204<br />

Eingänge 17.064 18.903 17.874 17.641 18.308 20.307 22.713 24.539 22.268<br />

Erledigungen 18.194 18.477 18.602 17.104 18.738 19.953 22.128 25.104 22.133<br />

erledigt durch<br />

Eingänge<br />

Eingänge<br />

Erlass eines<br />

Strafbefehls<br />

Urteil 4.672 4.242 4.540 4.273 4.748 5.154 5.299 5.977 5.146<br />

Einstellung 3.579 3.692 4.020 3.886 3.980 4.171 4.641 4.779 4.250<br />

Rücknahme 8.283 8.800 8.551 7.566 8.582 9.315 10.792 12.632 10.972<br />

sonstige Erledigung 1.660 1.743 1.491 1.379 1.428 1.313 1.396 1.716 1.765<br />

4.821 4.088 4.455 4.086 4.235 4.677 5.652 5.339 4.977<br />

140.685 95.391 104.225 111.029 114.501 119.958 117.693 116.556 96.431<br />

Anlage I.1 (zu Frage 1)


Zivilsachen<br />

I. Instanz<br />

Zivilsachen<br />

Berufungen<br />

Strafverfahren<br />

I. Instanz<br />

Strafverfahren<br />

Berufungen<br />

L a n d g e r i c h t e<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 15.130 13.750 15.585 13.566 13.115 12.615 13.567 11.699 10.382<br />

Erledigungen 15.574 14.093 14.580 15.022 13.172 13.319 12.907 12.794 11.377<br />

erledigt durch<br />

Urteil 8.048 7.222 7.574 7.646 6.471 6.154 5.847 5.802 5.063<br />

Vergleich 1.801 1.673 1.815 1.900 2.075 2.521 2.422 2.523 2.418<br />

Rücknahme 1.868 1.706 1.933 1.970 1.630 1.648 1.633 1.559 1.266<br />

sonstige Erledigung 3.857 3.492 3.258 3.506 2.996 2.996 3.005 2.910 2.630<br />

Eingänge 2.590 2.975 2.956 2.841 2.298 2.161 2.217 2.048 2.007<br />

Erledigungen 2.694 2.686 2.810 2.889 2.649 2.357 2.351 2.058 2.055<br />

erledigt durch<br />

Urteil 1.289 1.263 1.317 1.315 1.245 993 812 635 638<br />

Vergleich 329 322 375 345 364 282 308 271 285<br />

Rücknahme 803 861 862 947 745 700 708 712 706<br />

sonstige Erledigung 273 240 256 282 295 382 523 440 426<br />

Eingänge 462 428 402 344 358 381 364 430 381<br />

Erledigungen 455 458 395 355 378 403 347 413 380<br />

erledigt durch<br />

Urteil 283 281 226 219 218 231 229 245 230<br />

Einstellung 61 65 55 53 53 53 40 47 48<br />

sonstige Erledigung 111 112 114 83 107 119 78 121 102<br />

Eingänge 1.453 1.555 1.605 1.731 1.857 1.944 2.158 2.040 1.950<br />

Erledigungen 1.276 1.506 1.520 1.708 1.867 1.885 2.067 2.051 2.173<br />

erledigt durch<br />

Urteil 639 750 751 822 811 873 1.013 995 1.099<br />

Einstellung 127 143 175 106 204 225 247 253 247<br />

Rücknahme 412 486 452 558 694 675 656 654 674<br />

sonstige Erledigung 98 127 142 222 158 112 151 149 153<br />

Anlage I.1 (zu Frage 1)


Zivilsachen<br />

Berufungen<br />

Strafverfahren<br />

Revisionen<br />

O b e r l a n d e s g e r i c h t<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 2.330 2.225 2.151 2.103 1.834 1.720 1.693 1.631 1.588<br />

Erledigungen 2.183 2.361 2.225 2.121 2.112 1.911 1.742 1.719 1.551<br />

erledigt durch<br />

Urteil 893 937 906 912 869 718 624 626 497<br />

Vergleich 434 509 436 426 366 286 279 257 264<br />

Rücknahme 675 674 699 644 706 650 578 571 502<br />

sonstige Erledigung 181 241 184 139 171 257 261 265 288<br />

Eingänge 107 121 164 121 143 153 175 193 195<br />

Erledigungen 114 116 164 113 139 164 164 203 177<br />

erledigt durch<br />

Urteil 28 26 25 21 11 10 6 6 3<br />

Beschluss 81 81 130 85 122 141 146 172 154<br />

Rücknahme 1 5 5 4 1 4 4 9 9<br />

sonstige Erledigung 4 4 4 3 5 9 8 16 11<br />

Anlage I.1 (zu Frage 1)


Ermittlungsverfahren<br />

gegen bekannte<br />

Beschuldigte<br />

S t a a t s a n w a l t s c h a f t e n<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 203.498 194.780 184.259 189.186 191.503 198.455 203.945 199.022 194.255<br />

Erledigungen 211.049 196.109 189.038 194.303 196.625 201.969 202.414 200.401 195.173<br />

erledigt durch<br />

Anklage 22.839 22.037 22.550 22.685 22.273 24.329 24.676 23.924 23.200<br />

Strafbefehlsantrag 21.641 22.837 22.526 22.512 22.839 21.683 20.692 20.352 20.431<br />

Einstellung gem.<br />

§ 170 Abs. 2 StPO<br />

58.686 57.335 51.821 52.998 55.285 59.491 61.141 59.838 58.246<br />

sonstige Erledigung 107.883 93.900 92.141 96.108 96.228 96.466 95.905 96.287 93.296<br />

Anlage I.2 (zu Frage 1)


Berufungen,<br />

Beschwerden gegen<br />

Hauptsacheentscheidungen<br />

in<br />

Personalvertretungssachen<br />

und<br />

Beschwerden in<br />

Disziplinarverfahren<br />

O b e r v e r w a l t u n g s g e r i c h t<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 * 2006<br />

Eingänge 276 312 659 830 990 973 525 1.824 1.417<br />

Erledigungen 264 361 288 750 722 1.227 600 1.620 1.418<br />

erledigt durch<br />

Urteil 17 21 10 13 147 14 29 53 84<br />

Beschluss 244 333 272 732 574 1.210 570 1.528 1.284<br />

Vergleich 2 6 5 0 1 1 0 11 28<br />

sonstige Erledigung 1 1 1 5 0 2 1 28 22<br />

Beschwerden gegen<br />

Eingänge 201 181 412 577 426 403 377 1.050 922<br />

Entscheidungen mit<br />

Anträgen auf Zulassung<br />

Erledigungen 188 182 202 419 633 445 391 1.144 888<br />

zur Gewährung von<br />

vorläufigem Rechtsschutz erledigt durch<br />

Beschluss 188 181 202 417 631 445 385 1.124 875<br />

sonstige Erledigung 0 1 0 2 2 0 6 20 13<br />

Haupt- und<br />

Eilverfahren<br />

davon:<br />

Hauptverfahren<br />

davon:<br />

Eilverfahren<br />

* Ab 1. Juli 2005 Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg<br />

V e r w a l t u n g s g e r i c h t e<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 13.349 15.149 15.694 12.395 13.291 12.718 10.576 8.055 7.908<br />

Erledigungen 12.035 11.896 14.394 13.374 13.912 12.551 11.957 11.541 10.024<br />

Erledigungen 8.458 8.842 9.942 10.055 10.720 9.584 9.266 9.498 8.238<br />

erledigt durch<br />

Urteil 1.080 1.302 2.105 1.711 2.625 2.048 2.063 1.752 1.286<br />

Beschluss 6.740 7.027 7.332 7.805 7.219 6.862 6.583 7.078 6.045<br />

Vergleich 124 148 168 165 305 176 308 312 304<br />

sonstige Erledigung 514 365 337 374 571 498 312 356 603<br />

Erledigungen 3.577 3.054 4.452 3.319 3.192 2.967 2.691 2.043 1.786<br />

erledigt durch<br />

Beschluss 3.505 3.008 4.368 3.229 3.075 2.890 2.618 1.999 1.722<br />

Vergleich 22 10 43 39 83 18 30 17 20<br />

sonstige Erledigung 50 36 41 51 34 59 43 27 44<br />

Anlage I.3 (zu Frage 1)


Klagen und Verfahren zur<br />

Gewährung von<br />

vorläufigem Rechtsschutz<br />

davon:<br />

Verfahren zur Gewährung<br />

von vorläufigem<br />

Rechtsschutz<br />

davon:<br />

Klagen<br />

F i n a n z g e r i c h t<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 2.722 2.734 3.039 3.080 2.960 2.715 2.554 1.927 1.993<br />

Erledigungen 2.549 2.411 2.833 3.118 2.772 2.912 2.873 2.452 2.169<br />

Erledigungen 533 512 472 560 470 439 377 340 347<br />

erledigt durch<br />

Beschluss 402 370 320 417 360 316 271 256 273<br />

Rücknahme 110 77 101 105 101 103 89 71 63<br />

sonstige Erledigung 21 65 51 38 9 20 17 13 11<br />

Erledigungen 2.016 1.899 2.361 2.558 2.302 2.473 2.496 2.112 1.822<br />

erledigt durch<br />

Urteil 407 379 433 379 323 364 404 395 408<br />

Beschluss 438 347 527 530 416 491 509 559 501<br />

Rücknahme 847 876 1.059 1.084 1.045 1.233 1.213 818 652<br />

sonstige Erledigung 731 676 775 944 841 749 774 735 669<br />

Anlage I.4 (zu Frage 1)


Berufungen<br />

Eilverfahren<br />

Klagen<br />

Eilverfahren<br />

L a n d e s s o z i a l g e r i c h t<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 * 2006<br />

Eingänge 639 811 859 1.014 945 997 1.094 3.441 3.492<br />

Erledigungen 473 589 768 740 896 838 1.197 3.277 3.357<br />

erledigt durch<br />

Eingänge<br />

Erledigungen<br />

Entscheidung 112 171 215 176 240 268 317 917 990<br />

Vergleich 59 63 78 85 77 76 117 260 393<br />

Rücknahme 215 242 312 349 362 369 454 1.626 1.438<br />

sonstige Erledigung 87 113 163 130 217 125 309 474 536<br />

50 53 40 45 40 41 24 381 1.022<br />

48 48 38 43 35 45 26 359 985<br />

* ab 1. Juli 2005 Landessozialgericht Berlin-Brandenburg<br />

S o z i a l g e r i c h t e<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 7.310 8.521 7.957 9.998 10.638 11.599 11.252 12.144 14.055<br />

Erledigungen 6.483 7.590 8.496 8.543 9.663 9.744 10.115 11.334 11.699<br />

erledigt durch<br />

Gerichtsentscheid 1.433 1.745 1.956 2.028 1.897 2.474 2.417 2.792 2.402<br />

Vergleich 485 519 506 456 398 431 337 499 653<br />

Rücknahme 2.291 2.735 2.943 2.824 3.032 3.517 3.864 4.538 4.804<br />

sonstige Erledigung 2.274 2.591 3.091 3.235 4.336 3.322 3.497 3.505 3.840<br />

Eingänge 132 132 138 142 156 228 363 1.077 1.342<br />

Erledigungen 134 113 142 142 145 209 359 976 1.245<br />

Anlage I.5 (zu Frage 1)


Berufungen<br />

Klagen<br />

(ohne<br />

Beschlussverfahren)<br />

L a n d e s a r b e i t s g e r i c h t<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 844 865 748 749 691 667 854 727 505<br />

Erledigungen 843 946 832 734 734 588 791 767 610<br />

erledigt durch<br />

Urteil 195 199 195 162 157 154 196 172 191<br />

Vergleich 320 334 303 274 274 184 249 320 227<br />

sonstige Erledigung 328 413 334 298 303 250 346 275 192<br />

A r b e i t s g e r i c h t e<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Eingänge 27.323 25.118 24.600 23.113 20.928 20.128 19.616 16.318 12.604<br />

Erledigungen 30.888 26.304 24.905 23.519 21.250 20.484 19.503 17.653 12.802<br />

erledigt durch<br />

Urteil 7.118 6.184 5.773 5.266 4.681 3.924 4.011 4.214 2.707<br />

Vergleich 12.229 11.288 11.034 10.299 9.753 10.218 9.561 9.063 6.651<br />

sonstige Erledigung 11.541 8.832 8.098 7.954 6.816 6.342 5.931 4.376 3.444<br />

Anlage I.6 (zu Frage 1)


Zahl der tatsächlich besetzten Stellen und durchschnittliche Arbeitsbelastung für Staatsanwälte, Rechtspfleger und Geschäftsstellenmitarbeiter<br />

a) Staatsanwaltschaften<br />

Staats- und<br />

Amtsanwälte<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

300 124% 328 135% 295 129% 295 132% 304 142% 304 142% 304 148% 304 124% 304 126%<br />

gehobener Dienst 62 144% 61 132% 65 135% 65 125% 66 111% 67 121% 67 129% 67 153% 67 168%<br />

mittlerer Dienst 343 126% 335 126% 341 124% 341 126% 344 130% 340 137% 333 141% 333 87% 333 94%<br />

b) Ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

gehobener Dienst 524 125% 538 118% 533 121% 525 123% 532 118% 532 119% 530 114% 531 105% 530 120%<br />

mittlerer Dienst 1247,5 102% 1299 100% 1289 124% 1291 121% 1277 121% 1284,5 120% 1242,5 123% 1225 85% 1190,5 98%<br />

* = Die Zahlen ab 2005 enthalten auch die Stellen des zum 1. Juli 2005 errichteten OVG Berlin-Brandenburg, die in Berlin geführt werden.<br />

** = Die Zahlen ab 2005 enthalten auch die Stellen des zum 1. Juli 2005 errichteten LSG Berlin-Brandenburg.<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

c) Fachgerichtsbarkeit<br />

1998 1999 2000 2001<br />

Tatsächlich besetzte Stellen<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer<br />

Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

14 69 15 71 12 69 14 74 15 75 15 76 16 76 21<br />

3 15 3 15 3 15 3 15 3 15 3 15,5 3 15,5 3 15,5 3 15,5<br />

13 60 13 60,75 13 59,67 13 59,12 13 60,75 13 61,25 12,5 62,33<br />

18 89 19 99 19 101 19 101,5 19 97 19 95,5 18 93,5 17 91,97 17 92<br />

* 107 * 17,78 * 95,6 *<br />

FinanzgerichtsbarkeitSozialgerichtsbarkeit<br />

17 ** 89,33 ** 17 ** 94,22 **<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Arbeitsbelastung<br />

(Pensum)<br />

Anlage II (zu Frage 2)


Zahl der tatsächlich besetzten Stellen und Personalbedarf für den richterlichen Dienst im Zeitraum 1998 - 2006<br />

Ordentliche<br />

Gerichtsbarkeit<br />

VerwaltungsgerichtsbarkeitArbeitsgerichtsbarkeitSozialgerichtsbarkeitFinanzgerichtsbarkeit<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

535 630,60 538 633,21 546 642,31 546 665,59 566 643,06 566 627,32 566 605,02 566 549,62 566<br />

* 538,7 *<br />

84 126,42 96 105,83 104 103,45 114 123,54 114,5 138,66 110 117,50 110 130,33 110 131 119,55<br />

** 118,66 **<br />

50,67 75,07 51,5 60 51,25 56,04 50 53,91 49,5 51,10 48,5 46,45 47 44,74 49,18 45,68 48,25 38,03<br />

37,42 41,69 38,75 40,33 40,67 47,54 39,92 46,63 42,16 56,10 43,75 57,23 45,46 59,65 49,47 86,71 117,84<br />

** 60,67 **<br />

20 21,53 20 21,36 20 21,41 20 20 19,5 19,50 19,25 19,25 19,25 19,25 19,75 19,75 19 19<br />

* = Zu beachten ist, dass der von PEBB§Y errechnete Bedarf in Arbeitskraftanteilen und nicht in Stellen ausgedrückt wird. Angegeben wird demnach, wie viel tatsächlich anwesendes Personal (also nach Abzug<br />

von Ausfallzeiten) für die Erledigung des Geschäftsanfalls benötigt wird. Die Zahl des tatsächlich anwesenden Personals ist dabei regelmäßig kleiner als die Zahl der besetzten Stellen.<br />

** = Der Bedarf 2005 sowie die besetzten Stellen 2005 für die Verwaltungs- und Sozialgerichtsbarkeit beziehen sich nur auf den Zeitraum vor den Obergerichtsfusionen am 1. Juli 2005.<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Besetzte<br />

Stellen<br />

Bedarf<br />

Anlage III (zu Frage 3)


Verfahrenslaufzeiten bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

des Landes Brandenburg in den Jahren 1998 bis 2006<br />

Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes<br />

1998 1998 1998 Land 1999 1999 1999 Land 2000 2000 2000 Land<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

Amtsgerichte<br />

Zivilsachen 6,2 4,6 3,6 6,5 5,9 4,4 3,5 6,0 5,4 4,3 3,5 6,1<br />

Familiensachen Ehev.<br />

15,7 11,7 8,5 16,8 15,0 11,5 8,4 17,0 13,8 10,2 8,4 15,6<br />

Familiensachen Sonst. 11,3 7,5 5,1 11,3 9,5 7,5 5,2 12,7 8,7 6,7 5,3 9,5<br />

Strafsachen 5,6 4,2 3,0 5,7 5,5 4,2 2,9 5,5 5,2 4,0 2,8 5,2<br />

Bußgeldsachen<br />

Landgerichte<br />

4,0 2,7 2,0 4,0 3,8 2,5 2,0 3,8 3,6 2,5 2,0 3,6<br />

Zivilsachen I. Inst.ZK<br />

7,7 6,9 5,2 10,9 8,2 7,1 5,3 10,9 8,5 7,0 5,2 10,1<br />

Zivilsachen I. Inst. KfH<br />

6,4 5,5 4,2 8,0 7,0 5,8 4,6 9,4 7,1 5,6 4,6 7,7<br />

Zivilsachen Berufungen 5,8 5,5 4,3 9,6 5,5 5,5 4,0 10,2 5,9 5,6 3,9 9,9<br />

Strafsachen I. Inst. 7,3 6,1 5,2 8,6 7,4 6,1 5,1 8,7 7,1 6,2 5,1 9,1<br />

Strafsachen Berufungen<br />

OLG<br />

4,2 3,8 3,1 5,2 4,8 3,8 3,2 5,1 5,4 3,8 3,2 5,5<br />

Zivilsachen Berufungen 8,4 8,6 5,4 13,5 8,8 8,7 5,4 14,2 8,8 8,7 5,1 15,4<br />

Familiensachen Beruf. 4,3 5,4 2,9 8,0 4,7 4,5 3,0 8,4 6,1 5,5 2,8 9,5<br />

Familiensachen Beschw. 1,8 1,5 0,9 4,5 2,3 1,5 0,9 4,8 4,0 1,6 0,8 4,6<br />

Strafsachen Revision. 1,1 1,1 0,8 3,4 1,2 1,2 0,7 1,8 1,5 1,2 0,7 1,7<br />

Strafsachen Rechtsb.<br />

StA/AA<br />

0,8 0,9 0,5 1,5 0,9 0,9 0,5 1,3 1,3 0,9 0,5 1,7<br />

insgesamt<br />

VG<br />

3,4 2,1 1,4 3,4 3,0 2,1 1,4 3,0 2,9 2,0 1,0 4,3<br />

Allgem. Kammern Hauptv.<br />

16,5 15,9 9,3 21,7 18,9 15,4 8,8 21,3 19,1 16,1 7,4 22,5<br />

Allgem. Kammern Eilv.<br />

5,8 3,6 1,2 6,9 4,8 3,2 1,1 7,1 5,6 3,4 1,6 8,2<br />

Asylkammern Hauptv.<br />

20,3 18,0 10,3 25,9 24,3 17,2 9,9 29,6 28,2 17,8 7,2 36,9<br />

Asylkammern Eilv.<br />

OVG<br />

2,0 1,2 0,6 3,9 1,8 1,2 0,7 3,6 2,2 1,5 1,0 3,2<br />

Allgem. Sen. I. Inst.<br />

14,4 17,5 6,3 46,4 15,1 14,3 8,5 36,3 7,4 17,3 7,4 28,1<br />

Allgem. Sen. Berufungen<br />

10,2 13,6 7,8 18,7 8,6 10,7 5,0 17,7 9,7 11,1 3,6 16,4<br />

Allgem. Sen. Eilverfahren<br />

3,3 7,8 0,7 18,4 3,1 5,8 0,6 17,2 5,7 4,0 0,4 9,0<br />

Asyls. Beruf.<br />

FG<br />

8,3 6,9 3,1 13,8 10,7 7,1 4,7 16,1 8,4 7,9 3,6 16,9<br />

Klagen 9,6 15,7 8,9 19,9 10,9 16,6 9,0 19,5 12,1 17,0 6,7 19,7<br />

Eilverfahren<br />

Sozialgerichte<br />

2,7 4,5 2,7 7,5 2,9 4,9 2,9 9,5 2,9 5,0 2,8 8,7<br />

Verfahren insgesamt<br />

LSG<br />

13,3 14,1 12,6 19,5 13,6 15,0 12,7 20,7 13,6 15,2 12,7 22,6<br />

Berufungen 13,4 13,8 10,0 19,4 12,9 15,1 11,2 23,7 14,2 14,8 10,5 20,0<br />

Anlage IV (zu Frage 4 und 5)


Verfahrenslaufzeiten bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

des Landes Brandenburg in den Jahren 1998 bis 2006<br />

Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes<br />

2001 2001 2001 Land 2002 2002 2002 Land 2003 2003 2003 Land<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Amtsgerichte<br />

Zivilsachen 5,5 4,3 3,6 6,4 5,8 4,4 3,7 5,9 5,8 4,4 3,7 5,8<br />

Familiensachen Ehev.<br />

13,4 9,9 7,9 14,9 12,8 10,0 8,1 14,3 12,7 10,4 8,2 14,0<br />

Familiensachen Sonst. 8,0 6,7 5,1 11,4 8,1 6,8 5,1 10,5 8,5 7,3 5,3 10,4<br />

Strafsachen 5,2 3,9 2,8 5,2 5,3 4,0 2,9 5,3 4,8 3,9 2,9 4,8<br />

Bußgeldsachen<br />

Landgerichte<br />

3,6 2,7 2,1 3,9 3,9 2,7 2,2 4,0 3,5 2,7 2,2 4,1<br />

Zivilsachen I. Inst.ZK<br />

8,7 7,1 5,2 10,2 8,9 7,2 5,4 10,6 8,9 7,3 5,4 10,0<br />

Zivilsachen I. Inst. KfH<br />

7,3 5,7 4,7 8,3 6,9 6,0 5,0 9,2 7,2 6,1 5,1 9,5<br />

Zivilsachen Berufungen 6,6 5,6 4,6 9,6 7,0 5,7 4,5 9,1 6,7 5,3 4,1 9,6<br />

Strafsachen I. Inst. 8,8 6,1 5,2 8,8 8,1 6,1 4,6 10,3 8,0 6,1 4,4 9,6<br />

Strafsachen Berufungen<br />

OLG<br />

5,6 3,9 3,1 6,0 4,5 3,8 2,9 5,7 5,4 4,0 2,4 6,2<br />

Zivilsachen Berufungen 9,2 8,8 5,0 15,9 9,4 8,8 5,4 14,6 8,7 8,4 5,2 15,0<br />

Familiensachen Beruf. 6,2 5,3 3,1 8,9 6,4 5,4 3,1 12,2 6,5 5,3 3,1 8,7<br />

Familiensachen Beschw. 3,4 1,7 0,8 4,2 2,7 1,6 0,8 3,6 2,7 1,5 0,7 4,3<br />

Strafsachen Revision. 1,8 1,3 0,5 2,3 1,6 1,3 0,7 2,3 2,2 1,3 0,7 2,6<br />

Strafsachen Rechtsb.<br />

StA/AA<br />

1,8 1,0 0,4 2,2 1,4 1,0 0,5 3,1 1,8 1,0 0,5 1,8<br />

insgesamt<br />

VG<br />

2,6 2,0 1,3 3,0 2,5 2,0 1,2 3,2 2,1 1,8 1,1 2,9<br />

Allgem. Kammern Hauptv.<br />

21,0 17,5 6,4 22,3 25,3 15,4 5,8 25,3 25,6 15,7 3,8 25,6<br />

Allgem. Kammern Eilv.<br />

5,8 2,8 0,8 5,8 5,6 2,1 0,9 5,6 6,0 2,3 0,8 6,0<br />

Asylkammern Hauptv.<br />

30,9 21,4 6,0 45,8 29,8 13,8 4,6 29,8 25,7 14,3 4,0 25,7<br />

Asylkammern Eilv.<br />

OVG<br />

1,7 1,2 0,4 2,9 1,3 0,9 0,4 2,5 1,7 1,1 0,5 2,3<br />

Allgem. Sen. I. Inst.<br />

9,2 18,2 9,2 35,0 17,8 18,9 7,0 34,6 15,8 20,3 6,7 45,2<br />

Allgem. Sen. Berufungen<br />

6,7 10,1 3,6 16,7 12,6 10,1 3,1 18,6 12,1 9,6 2,5 19,5<br />

Allgem. Sen. Eilverfahren<br />

1,8 3,4 0,5 22,0 8,3 2,6 0,9 8,3 5,9 2,8 1,0 7,6<br />

Asyls. Beruf.<br />

FG<br />

4,0 8,1 4,0 15,5 6,9 7,8 1,7 16,1 7,6 6,8 1,1 29,1<br />

Klagen 12,2 17,8 5,8 20,7 13,2 18,4 6,3 25,5 14,5 17,3 8,3 21,7<br />

Eilverfahren<br />

Sozialgerichte<br />

2,3 5,2 2,3 11,4 2,6 5,1 2,3 8,6 2,7 4,9 2,1 11,8<br />

Verfahren insgesamt<br />

LSG<br />

13,3 15,1 12,8 22,1 12,3 15,3 12,3 22,2 13,7 15,3 12,6 20,0<br />

Berufungen 14,9 14,6 11,2 24,0 15,9 15,2 11,1 21,6 17,2 15,6 11,6 21,2<br />

Anlage IV (zu Frage 4 und 5)


Verfahrenslaufzeiten bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

des Landes Brandenburg in den Jahren 1998 bis 2006<br />

Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes<br />

2004 2004 2004 Land 2005 2005 2005 Land 2006 2006 2006 Land<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Amtsgerichte<br />

Zivilsachen 5,6 4,4 3,7 5,6 5,4 4,4 3,7 5,4 5,3<br />

Familiensachen Ehev. 13,1 10,4 8,0 13,1 12,9 10,3 7,9 13,1 10,8<br />

Familiensachen Sonst. 11,1 7,5 5,5 11,1 9,8 7,4 5,6 9,9 -<br />

Strafsachen 4,6 4,0 2,9 5,0 4,4 4,0 3,0 5,2 4,3<br />

Bußgeldsachen<br />

Landgerichte<br />

3,4 2,8 2,2 4,1 3,1 2,7 2,1 3,5 3,1<br />

Zivilsachen I. Inst.ZK<br />

8,7 7,3 5,6 9,7 8,6 7,5 5,7 9,8 9,4<br />

Zivilsachen I. Inst. KfH<br />

6,1 6,3 5,2 8,7 6,6 6,4 5,0 9,5 7,8<br />

Zivilsachen Berufungen 5,7 4,9 4,2 7,7 5,7 4,9 4,1 6,9 5,9<br />

Strafsachen I. Inst. 8,2 6,1 5,3 8,2 6,4 6,4 5,6 9,5 9,0<br />

Strafsachen Berufungen<br />

OLG<br />

5,2 3,9 3,5 5,2 4,9 3,9 3,5 7,2 5,2<br />

Zivilsachen Berufungen 8,3 7,7 4,7 14,4 7,8 7,5 4,9 11,3 8,0<br />

Familiensachen Beruf. 5,0 5,1 3,1 9,5 4,2 5,1 3,1 11,1 4,3<br />

Familiensachen Beschw. 1,9 1,5 0,7 5,4 1,4 1,5 0,7 8,0 -<br />

Strafsachen Revision. 1,5 1,3 0,8 1,8 1,4 1,5 0,8 3,8 1,3<br />

Strafsachen Rechtsb.<br />

StA/AA<br />

1,6 1,1 0,5 3,8 1,2 1,1 0,5 3,0 1,3<br />

insgesamt<br />

VG<br />

2,7 1,9 1,3 3,1 2,4 1,8 1,2 3,4 2,2<br />

Allgem. Kammern Hauptv. 27,4 13,3 4,4 27,4 34,5 13,8 4,5 34,5 34,5 13,9 4,9 34,5<br />

Allgem. Kammern Eilv. 5,4 2,2 0,9 5,4 7,2 3,6 0,9 13,4 6,5 2,4 0,9 8,1<br />

Asylkammern Hauptv. 26,4 14,3 4,1 39,4 30,3 15,1 4,6 34,4 37,1 14,4 4,6 37,1<br />

Asylkammern Eilv.<br />

OVG<br />

1,3 1,1 0,5 2,7 1,3 1,0 0,4 3,5 1,8 1,0 0,5 2,2<br />

Allgem. Sen. I. Inst.<br />

26,2 17,6 6,9 46,2 - - - - 21,2 15,2 6,3 35,5<br />

Allgem. Sen. Berufungen 17,6 10,1 4,7 17,6 - - - - 14,2 10,0 3,6 16,2<br />

Allgem. Sen. Eilverfahren 5,1 3,0 1,5 7,9 - - - - 3,5 3,0 1,1 11,4<br />

Asyls. Beruf.<br />

FG<br />

9,3 5,6 1,1 14,5 - - - - 8,8 5,7 2,1 24,5<br />

Klagen 14,9 17,3 8,4 20,3 17,5 18,9 8,9 21,9 17,3 19,3 9,7 24,7<br />

Eilverfahren<br />

Sozialgerichte<br />

2,8 4,5 2,5 8,7 2,9 4,4 2,5 8,1 2,9 4,2 2,6 6,2<br />

Verfahren insgesamt<br />

LSG<br />

14,3 14,7 11,8 20,1 14,3 13,3 11,2 16,4 13,4 13,3 11,5 17,4<br />

Berufungen 16,7 15,0 11,4 20,6 14,2 13,6 10,5 18,5 16,0 14,0 10,5 19,4<br />

Anlage IV (zu Frage 4 und 5)


Zahl der nicht besetzten Stellen bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften im Land Brandenburg 1998- 2007<br />

Haushaltsjahr zugewiesene Stellen Ist-Besetzung<br />

Freie Stellen<br />

(Diff. Soll-Ist) In Prozent Stellen HH<br />

1998 1 4.044 3.907,66 136,34 3,4 4.044<br />

1999 2 4.143 4.000,96 142,04 3,4 4.143<br />

2000 3 4.136 4.048,00 88,00 2,1 4.136<br />

2001 4 4.252 4.040,63 211,37 5,0 4.252<br />

2002 5 4.244 4.131,10 112,90 2,7 4.244<br />

2003 6 4.227 4.077,70 149,30 3,5 4.227<br />

2004 7 4.200 4.072,42 127,58 3,0 4.200<br />

2005 8 4.231 4.097,45 133,55 3,2 4.231<br />

2006 9 4.170 4.056,78 113,23 2,7 4.170<br />

2007* 10 4.121 3.993,89 127,11 3,1 4.121<br />

* ohne Landesjustizkasse (Umsetzung von 52 Stellen zum MdF)<br />

Anlage V (zu Frage 10)


Personalbedarf an Gerichten und Staatsanwaltschaften Anlage VI (zuFrage 12)<br />

1. Ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />

Insgesamt<br />

darunter:<br />

Verwaltungs-<br />

für mehr als<br />

sachen<br />

zehntägige HV<br />

Referendarausbildung<br />

Fortbildung<br />

1998 630,60 582,42 10,25 33,73 14,45 0<br />

1999 633,21 583,06 13,46 34,22 15,93 0<br />

2000 642,31 588,20 17,72 34,04 20,07 0<br />

2001 665,59 613,01 11,95 34,19 18,39 0<br />

2002 643,06 594,09 13,04 33,65 15,32 0<br />

2003 627,32 576,85 13,4 34,06 16,41 0<br />

2004 605,02 557,09 13,53 33,56 14,37 0<br />

2005 549,62 479,14 0 46,28 9,65 14,55<br />

2006 538,70 479,27 0 41,46 4,29 13,68<br />

2. Staatsanwaltschaften<br />

Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />

Insgesamt<br />

darunter:<br />

Verwaltungs-<br />

für mehr als<br />

sachen<br />

zehntägige HV<br />

Referendarausbildung<br />

Fortbildung<br />

1998 344,94 323,83 0 15,25 5,86 0<br />

1999 351,95 332,12 0 14,02 5,81 0<br />

2000 342,16 320,21 0 15,22 6,73 0<br />

2001 346,86 325,72 0 15,39 5,75 0<br />

2002 364,59 343,59 0 15,18 5,82 0<br />

2003 376,05 355,17 0 15,11 5,77 0<br />

2004 369,12 349,95 0 15,07 4,1 0<br />

2005 327,85 295,01 0 26,72 0 6,12<br />

2006 342,93 310,92 0 26,9 0 5,11<br />

3. Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />

Insgesamt<br />

darunter:<br />

Verwaltungs-<br />

für mehr als<br />

sachen<br />

zehntägige HV<br />

Referendarausbildung<br />

Fortbildung<br />

1998 126,42 117,48 0 5,37 3,57 0<br />

1999 105,83 97,84 0 4,42 3,57 0<br />

2000 103,45 95,50 0 4,58 3,37 0<br />

2001 123,54 114,65 0 4,79 4,1 0<br />

2002 138,66 129,38 0 5,43 3,85 0<br />

2003 117,50 108,85 0 5,35 3,3 0<br />

2004 130,33 122,33 0 5,18 2,82 0<br />

2005 118,66 111,05 0 5,03 2,58 0<br />

2006 119,55 113,17 0 5,78 0,6 0<br />

4. Finanzgerichtsbarkeit<br />

Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />

Insgesamt<br />

darunter:<br />

Verwaltungs-<br />

für mehr als<br />

sachen<br />

zehntägige HV<br />

Referendarausbildung<br />

Fortbildung<br />

1998 21,53 19,53 0 2 0 0<br />

1999 21,36 19,36 0 2 0 0<br />

2000 21,41 19,41 0 2 0 0<br />

2001 20,00 18,50 0 1,5 0 0<br />

2002 19,50 18,00 0 1,5 0 0<br />

2003 19,25 17,75 0 1,5 0 0<br />

2004 19,25 17,75 0 1,5 0 0<br />

2005 19,75 18,25 0 1,5 0 0<br />

2006 19,00 17,50 0 1,5 0 0


5. Sozialgerichtsbarkeit<br />

Anlage VI (zu Frage 12)<br />

Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />

Insgesamt<br />

darunter:<br />

Verwaltungs-<br />

für mehr als<br />

sachen<br />

zehntägige HV<br />

Referendarausbildung<br />

Fortbildung<br />

1998 41,69 39,39 0 2,3 0 0<br />

1999 40,33 38,03 0 2,3 0 0<br />

2000 47,54 45,24 0 2,3 0 0<br />

2001 46,63 44,33 0 2,3 0 0<br />

2002 56,10 53,80 0 2,3 0 0<br />

2003 57,23 54,93 0 2,3 0 0<br />

2004 59,65 57,35 0 2,3 0 0<br />

2005 60,67 58,37 0 2,3 0 0<br />

2006 117,84 115,04 0 2,8 0 0


Besoldungsstruktur der Richter bei der Ordentlichen Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 -<br />

BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

R 8 Präsident des Oberlandesgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 6 Präsident des Landgerichts 1 1<br />

R 5 Präsident des Landgerichts 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

R 4 Präsident des Amtsgerichts 1 1 1<br />

R 4 Vizepräsident des Oberlandesgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 3 Präsident des Amtsgerichts 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 3 Vizepräsident des Landgerichts 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

R 3 Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht 13 13 14 14 14 14 14 14 14 13<br />

R 2 mit Zulage Direktor des Amtsgerichts 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23<br />

R 2 Direktor des Amtsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 2 Richter am Amtsgericht 24 24 24 26 26 26 26 26 26 26<br />

R 2 mit Zulage Vizepräsident des Amtsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 2 Richter am Oberlandesgericht 46 46 48 52 52 52 52 52 52 52<br />

R 2 Vorsitzender Richter am Landgericht 66 66 58 66 66 66 66 66 66 64<br />

R 1 Richter am Land- oder Amtsgericht 357 353 356 356 373 373 373 373 373 368<br />

Summe 542 538 536 550 567 567 567 567 567 559<br />

Besoldungsstruktur der Staatsanwälte bei den Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />

BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

R 6 Generalstaatsanwalt 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 4 Leitender Oberstaatsanwalt 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

R 3 Leitender Oberstaatsanwalt 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

R 2 mit Zulage Oberstaatsanwalt 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

R 2 Oberstaatsanwalt 45 45 45 50 50 50 50 50 50 50<br />

R 1 Staatsanwalt 212 208 205 205 211 211 211 211 211 211<br />

Summe 268 264 261 266 272 272 272 272 272 272<br />

Gesamt Richter und Staatsanwälte - Kapitel 04 040 - 810 802 797 816 839 839 839 839 839 831<br />

Besoldungsstruktur der Richter bei der Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 -<br />

BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

R 8 * Präsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1 1<br />

R 6 * Präsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1<br />

R 4 Präsident des Verwaltungsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 4 * Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1 1<br />

R 3 mit Zulage * Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1<br />

R 3 * Vorsitzender Richter am Oberverwaltungsgericht 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

R 3 Präsident des Verwaltungsgerichts 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

R 2 mit Zulage Vizepräsident des Verwaltungsgerichts 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

R 2 Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht 14 16 18 22 22 22 22 22 22 22<br />

R 2 Richter am Oberverwaltungsgericht 10 10 10 10 13 13 13 13 13<br />

R 1 Richter am Verwaltungsgericht 53 59 67 71 77 77 77 77 77 75<br />

Summe 88 96 106 114 123 123 123 123 123 103<br />

* Ab 1. Juli 2005 Gemeinsames Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Berlin (Abgang der Stellen für Richter OVG im Haushalt 2007)<br />

Anlage VII (zu Frage 15)


Besoldungsstruktur der Richter bei der Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />

BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 *<br />

R 6 Präsident Finanzgericht 1<br />

R 5 Präsident Finanzgericht 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 3 Vorsitzender Richter am Finanzgericht 4 4 4 4 4 4 4 4 4 13<br />

R 3 Vizepräsident des Finanzgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 2 Richter am Finanzgericht 12 14 14 14 14 14 14 14 14 31<br />

Summe 18 20 20 20 20 20 20 20 20 46<br />

* Ab 1. Januar 2007 Gemeinsames Finanzgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Cottbus<br />

Besoldungsstruktur der Richter bei der Sozialgerichtsbarkeit - Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />

BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

R 8 Präsident des gemeinsamen Landessozialgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 4 Vizepräsident des gemeinsamen Landessozialgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 3 Vorsitzender Richter am Landessozialgericht 3 3 3 3 3 3 3 14 14 15<br />

R 2 Richter am Landessozialgericht 9 8 8 8 8 8 8 31 31 34<br />

R 2 mit Zulage Direktor des Sozialgerichts 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

R 2 Direktor des Sozialgerichts<br />

Richter am Sozialgericht -als ständiger Vertreter eines<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 2 Direktors<br />

1 1 1 1 1 1 1 3 3 3<br />

R 1 Richter am Sozialgericht 22 22 22 22 23 23 29 27 27 30<br />

Summe 41 40 40 40 41 41 47 81 81 88<br />

Ab 1. Juli 2005 Gemeinsames Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Potsdam<br />

Besoldungsstruktur der Richter bei der Arbeitsgerichtsbarkeit - Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />

BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

R 6 * Präsident des Landesarbeitsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 3 * Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht 6 6 6 6 6 6 6 7 7 7<br />

R 3 * Vizepräsident des Landesarbeitsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

R 2 Direktor des Arbeitsgerichts<br />

Direktor des Arbeitsgerichts -als ständiger Vertreter<br />

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7<br />

R 2 Vertreter eines Direktors (an einem Arbeitsgericht)-<br />

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

R 1 Richter am Arbeitsgericht 35 40 40 40 39 39 37 36 36 35<br />

Summe 53 58 58 58 57 57 55 55 55 54<br />

* Ab 1. Januar 2007 Gemeinsames Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Berlin (Abgang der Stellen für Richter LAG im Haushalt 2008)<br />

Anlage VII (zu Frage 15)


Beförderungen in der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />

Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Gehobener Dienst<br />

A10 Justizoberinspektor/-in 5 2 5 9 8 12 11 23 41 4,2<br />

A11 Justizamtmann/-frau 4 4 2 7 7 10 14 23 41 5,9<br />

A12 Justizamtsrat/-rätin 1 0 4 7 4 4 8 5 9 6<br />

A13 Justizoberamtsrat/-rätin 0 0 1 0 0 1 0 0 2 4,7<br />

A13Z Justizoberamtsrat/-rätin + Zul. 0 0 0 0 1 1 0 0 0 4<br />

Mittlerer Dienst<br />

A7 Justizobersekretär/-in 50 59 5 17 2 16 40 0 37 5,2<br />

A8 Justizhauptsekretär/-in 28 16 11 29 2 10 27 0 44 7,6<br />

A9 Justizamtsinspektor/-in 0 4 5 4 0 1 17 0 14 10,4<br />

A9Z Justizamtsinspektor/-in + Zul. 0 0 2 1 0 0 1 0 0 17,6<br />

Einfacher Dienst<br />

A4 Justizhauptwachtmeister/-in 12 25 14 11 0 34 18 1 8 3,3<br />

A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 3 5 0 7 5 27 0 12 6,8<br />

A6 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 3 1 0 0 1 2 0 0 7,90<br />

Gerichtsvollzieherdienst<br />

Durchschnittl.<br />

Wartezeiten<br />

(in Jahren)<br />

A9+Z Obergerichtsvollz-/-in Zulage 3 0 1 0 0 0 2 0 3 12,8<br />

A9 Obergerichtsvollzieher/-in 6 13 2 9 0 0 20 3 14 4,8<br />

Anlage VIII.1 (zu Frage 16)


Beförderungen im Geschäftsbereich der Generalstaatsanwaltschaft<br />

Gehobener Dienst<br />

Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

A10 Justizoberinspektor/-in 1 2 7 2 0 4 4 6 3 3,19<br />

A11 Justizamtmann/-frau 2 0 2 2 2 3 0 0 1 4,07<br />

A12 Justizamtsrat/-rätin 0 0 0 1 0 0 0 4 3 4,99<br />

A13 Justizoberamtsrat/-rätin, OAA 0 0 0 1 0 1 1 2 0 7,46<br />

A13Z Justizoberamtsrat/-rätin + Zul. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A13 Regierungsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A14 Oberregierungsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A15 Regierungsdirektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Mittlerer Dienst<br />

A7 Justizobersekretär/-in 1 7 3 4 2 3 9 6 13 4,01<br />

A8 Justizhauptsekretär/-in 0 3 0 1 2 8 7 2 4 5,51<br />

A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 1 0 0 1 2 2 6,72<br />

A9Z Justizamtsinspektor/-in + Zul. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Einfacher Dienst<br />

Durchschnittl.<br />

Wartezeiten<br />

(in Jahren)<br />

A4 Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 1 4 4 1 4 0 2 1,86<br />

A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 3 0 0 0 1 0 1 2 3,21<br />

A6 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 1 2 0 1 0 0 0 0 0 2,50<br />

Anlage VIII.2 (zu Frage 16)


Beförderungen in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Gehobener Dienst<br />

A10 Justizoberinspektor/-in 1 1 2 0 0 1 0 0 3 4<br />

A11 Justizamtmann/-frau 1 0 1 1 0 1 1 0 1 3,4<br />

A12 Justizamtsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 1 0 0 3,9<br />

A13 Justizoberamtsrat/-rätin 0 0 0 1 0 0 0 0 1 4,9<br />

Mittlerer Dienst<br />

A7 Justizobersekretär/-in 0 1 0 3 0 3 6 0 0 3,9<br />

A8 Justizhauptsekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 1 0 18,7<br />

Einfacher Dienst<br />

A4 Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 1 0 0 0 5<br />

A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Beförderungen in der Finanzgerichtsbarkeit<br />

Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Gehobener Dienst<br />

A10 Justizoberinspektor/-in 2 0 0 0 0 0 0 0 0 2<br />

A11 Justizamtmann/-frau 0 1 0 0 0 0 2 0 0 4,6<br />

A12 Justizamtsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 1 0 6<br />

A13 Justizoberamtsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Mittlerer Dienst<br />

A7 Justizobersekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A8 Justizhauptsekretär/-in 0 1 0 2 0 0 0 0 0 5<br />

A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A9Z Justizamtsinspektor/-in + Zul. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Einfacher Dienst<br />

A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Durchschnittl.<br />

Wartezeiten<br />

(in Jahren)<br />

Durchschnittl.<br />

Wartezeiten<br />

(in Jahren)<br />

Anlage VIII.3 (zu Frage 16)


Beförderungen in der Sozialgerichtsbarkeit<br />

Gehobener Dienst<br />

Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

A10 Justizoberinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A11 Justizamtmann/-frau 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A12 Justizamtsrat/-rätin<br />

A13 Justizoberamtsrat/-rätin<br />

Mittlerer Dienst<br />

0 0 0 0 0 0 1 0 0 12<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A7 Justizobersekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A8 Justizhauptsekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Einfacher Dienst<br />

A4 Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Beförderungen in der Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

Gehobener Dienst<br />

Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

A10 Justizoberinspektor/-in 0 0 0 6 0 0 0 1 0 3,9<br />

A11 Justizamtmann/-frau 0 0 0 0 0 0 2 0 0 3,25<br />

A12 Justizamtsrat/-rätin<br />

A13 Justizoberamtsrat/-rätin<br />

Mittlerer Dienst<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A7 Justizobersekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Durchschnittl.<br />

Wartezeiten<br />

(in Jahren)<br />

Durchschnittl.<br />

Wartezeiten<br />

(in Jahren)<br />

A8 Justizhauptsekretär/-in 0 0 0 0 1 0 0 0 0 4,4<br />

A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Anlage VIII.4 (zu Frage 16)


Besoldungs- und Lohnstruktur des einfachen Dienstes anhand der Stellen der Haushaltspläne<br />

Ordentliche Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 - Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />

BesGr./Lgr.<br />

Beamte<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 * 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

A 6 Erster Justizhauptwachtmeister 26 32 32 32 32 32 32 32 32 32 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7<br />

A 5 Erster Justizhauptwachtmeister 54 65 64 64 68 68 68 68 68 68 13 13 14 14 16 16 16 16 16 16<br />

A 4 Justizhauptwachmeister<br />

47 58 57 57 54 52 51 49 45 45 11 11 12 12 11 11 10 10 10 10<br />

A 3 Justizoberwachtmeister 7 8 8 8 8 8 8 8 8 8 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

Arbeiter<br />

Summe Beamte 134 163 161 161 162 160 159 157 153 153 33 33 35 35 36 36 35 35 35 35<br />

Pauschaltarif Kraftfahrer 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

5a Botendienst<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

4a Botendienst<br />

2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

4 Botendienst<br />

71 71 71 71 71 71 71 71 71 70 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

3 Botendienst<br />

4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

2a Reinigungsdienst<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

2 Reinigungsdienst<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1 Reinigungsdienst<br />

43 39 37 37 37 37 37 33 33 29 6 6 4 4 4 4 4 3 3 1<br />

Summe Arbeiter 130 126 124 124 124 124 124 120 120 114 17 17 15 15 15 15 15 14 14 12<br />

* Umsetzung 1 Stelle LJK zum MdF<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 - Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />

BesGr./Lgr.<br />

Beamte<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

A 6 Erster Justizhauptwachtmeister 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

A 5 Erster Justizhauptwachtmeister 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2<br />

A 4 Justizhauptwachmeister<br />

1 1 1 2 2 2 2 2 2 1<br />

A 3 Justizoberwachtmeister 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

Arbeiter<br />

Summe Beamte 4 4 5 6 6 6 6 6 6 4 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3<br />

Pauschaltarif Kraftfahrer 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

4 Botendienst<br />

4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

3a Botendienst<br />

9 9 9 9 9 9 9 9 9 7<br />

3 Botendienst<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Summe Arbeiter 14 14 14 14 14 14 14 14 14 12 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1<br />

BesGr./Lgr.<br />

Beamte<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

- Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />

Sozialgerichtsbarkeit<br />

- Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

A 5 Erster Justizhauptwachtmeister 1 1 1<br />

A 4 Justizhauptwachmeister<br />

2 2 2<br />

Summe Beamte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 3<br />

Angestellte<br />

VIII 2 2 2 2 2 2<br />

Summe Angestellte 2 2 2 2 2 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Arbeiter<br />

4 Kraftfahrer/Botendienst<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Summe Arbeiter 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Anlage IX.1 (zu Frage 16)


Ordentliche Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 - Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007* 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Obergerichtsvollzieher 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27<br />

Obergerichtsvollzieher 66 73 73 73 81 81 81 81 75 75<br />

Justizamtsinspektor 1 32 32 32 32 32 32 32 32 30 2 8 8 8 8 8 8 8 8 8<br />

Justizamtsinspektor 46 112 112 112 112 112 112 112 112 106 12 31 31 31 32 32 32 32 32 32<br />

Gerichtsvollzieher 41 43 50 60 66 66 66 66 62 61<br />

Justizhauptsekretär 175 174 174 216 196 196 196 196 196 186 56 49 49 49 53 53 53 53 53 53<br />

Justizobersekretär 237 195 204 214 204 200 197 182 171 162 70 60 65 65 65 64 62 62 62 62<br />

Justizsekretär 131 107 109 109 100 97 93 83 73 68 40 32 32 32 31 29 28 28 28 28<br />

Summe Beamte 724 763 781 843 818 811 804 779 748 715 180 180 185 185 189 186 183 183 183 183<br />

5 5 8 8 8 8 8 8 8 7 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1 1 5 5 5 5 5 5 5 2 11 11 12 12 12 12 12 12 12 12<br />

66 66 59 59 229 409 409 409 409 405 6 6 7 7 37 37 37 37 37 37<br />

613 613 593 594 417 235 221 206 191 183 145 145 136 136 104 104 100 100 100 100<br />

Summe Angestellte 685 685 665 666 659 657 643 628 613 597 163 163 156 156 154 154 150 150 150 150<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 - Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Justizamtsinspektor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Justizamtsinspektor 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3<br />

Justizhauptsekretär 6 6 6 7 7 7 7 7 7 7 1 1 3 3 3 3 3 3 3 7<br />

Justizobersekretär 6 6 9 10 9 9 9 9 9 9 3 3 3 3 3 3 3 3 3 7<br />

Justizsekretär 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1<br />

Summe Beamte 20 20 24 26 25 25 25 25 25 25 7 7 9 9 9 9 9 9 9 19<br />

1 1 1 1 1 1 2<br />

12 12 13 13 22 32 32 32 32 31 1 1 1 1 1 1 1 1 1 10<br />

5 5 5 5 5 5 5 5 5 4<br />

32 32 33 34 23 13 13 13 13 11 5 5 5 5 5 5 5 5 5 4<br />

Summe Angestellte 49 49 51 52 51 51 51 51 51 47 6 6 6 6 6 6 6 6 6 16<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

Sozialgerichtsbarkeit<br />

- Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />

- Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />

Bezeichnung<br />

Justizamtsinspektor<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Justizamtsinspektor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Justizhauptsekretär 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 10 10 10<br />

Justizobersekretär 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5<br />

Justizsekretär 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 4 4 4 4 4 3 3 3<br />

Justizassistent 1 1 1 1<br />

Summe Beamte 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 13 13 13 13 13 13 13 19 19 19<br />

3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 4 3 3 3 3 3 3 4 4 4<br />

27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 6 6 6 6 6 6 6 5 5 5<br />

31 32 32 32 32 32 32 32 32 31 34 34 34 34 33 33 33 65 65 66<br />

17 17 17 14 10 10<br />

25 37 37 37 37 37 36 35 28 28 18 18 18 18<br />

Summe Angestellte 86 99 99 99 99 99 98 97 90 88 62 61 61 61 59 59 59 88 84 85<br />

Anlage IX.2 (zu Frage 16)


Besoldungs- und Vergütungsstruktur des gehobenen Dienstes anhand der Stellen der Haushaltspläne<br />

Ordentliche Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 - Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />

BesGr./VergGr.<br />

Beamte<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007* 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

A 13 mit Zulage Oberamtsanwalt 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

A 13 Oberamtsanwalt 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15<br />

A 13 mit Zulage Justizoberamtsrat<br />

6 5 7 7 7 7 7 7 7 7<br />

A 13 Justizoberamtsrat<br />

21 23 21 21 21 21 21 21 21 20 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />

A 12 Amtsanwälte 13 13 15 22 18 18 18 18 18 18<br />

A 12 Justizamtsrat<br />

87 88 95 103 102 102 102 102 102 101 19 19 9 9 10 10 10 10 10 10<br />

A 11 Justizamtmann 193 200 204 204 202 202 202 202 202 200 27 27 19 19 19 19 19 19 19 19<br />

A 10 Justizoberinspektor 141 141 127 127 125 125 125 125 125 121 9 9 19 19 19 19 19 19 19 19<br />

A 9 Justizinspektor 80 81 70 70 76 75 73 73 73 71 3 3 11 11 11 12 12 12 12 12<br />

Angestellte<br />

Summe Beamte 528 538 524 532 533 532 530 530 530 520 94 94 96 103 100 101 101 101 101 101<br />

IV b Buchhalter 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

Summe Angestellte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

* Umsetzung 7 Stellen LJK zum MdF<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 - Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />

BesGr./VergGr.<br />

Beamte<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

A 13 mit Zulage Justizoberamtsrat<br />

A 13 Justizoberamtsrat<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

A 12 Justizamtsrat<br />

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2<br />

A 11 Justizamtmann 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2<br />

A 10 Justizoberinspektor 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 1<br />

A 9 Justizinspektor 3 3 3 4 3 4 4 4 4 4 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2<br />

Angestellte<br />

Summe Beamte 15 15 15 16 15 16 16 16 16 16 3 3 3 3 3 3 4 4 4 8<br />

Summe Angestellte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

- Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />

Sozialgerichtsbarkeit<br />

- Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />

BesGr./VergGr.<br />

Beamte<br />

Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

A 13 mit Zulage Justizoberamtsrat<br />

A 13 Justizoberamtsrat<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

A 12 Justizamtsrat<br />

2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 4 4 4<br />

A 11 Justizamtmann 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 4 4 4 4 4 4 4 6 6 6<br />

A 10 Justizoberinspektor 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 3 4 4 4 4 4 4 6 6 6<br />

A 9 Justizinspektor 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 1 1 1 1<br />

Angestellte<br />

Summe Beamte 17 17 17 17 17 17 17 17 17 16 11 11 11 11 11 11 11 18 18 18<br />

II a hD<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

III gD<br />

1 1 1 1 1 1 0 1 1 1<br />

IV b gD<br />

1 1 1 1 1 1<br />

Summe Angestellte 1 1 1 1 1 1 0 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 1 1 1<br />

Anlage IX.3 (zu Frage 16)

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