Antwort - Interkultureller Rat
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Landtag Brandenburg Drucksache 4/5146<br />
4. Wahlperiode<br />
<strong>Antwort</strong><br />
der Landesregierung<br />
auf die Große Anfrage 31<br />
der Fraktion DIE LINKE<br />
Drucksache 4/4812<br />
Zur Situation der Justiz im Land Brandenburg<br />
Wortlaut der Großen Anfrage 31 vom 3. Juli 2007:<br />
Das Rechtsstaatsprinzip beinhaltet die Garantie umfassenden und effektiven Rechtsschutzes durch unabhängige Gerichte.<br />
Das Land Brandenburg ist von Verfassung wegen gehalten, die Justiz in die Lage zu versetzen, diese grundgesetzliche Ga-<br />
rantie umsetzen zu können. Eine bejahende Identifikation der Brandenburger Bürger mit dem demokratischen Staat ist auch<br />
in hohem Maße abhängig von der Umsetzung dieser Vorgabe. Zudem bedeutet eine gut funktionierende Justiz einen Stand-<br />
ortvorteil für die wirtschaftliche Attraktivität Brandenburgs.<br />
Die finanzielle Austattung der Justiz in Brandenburg ist - angesichts einer stetig zunehmenden Arbeitsbelastung - oft als un-<br />
zureichend kritisiert worden, dies mit dem Bemerken, dass der Haushaltsposten der Justiz ohnehin nur einen sehr geringen<br />
Anteil des Gesamthaushaltes ausmacht und die Justiz zudem erhebliche eigene Einnahmen erzielt.<br />
Außerdem ist im Flächenland Brandenburg ein besonderes Augenmerk auf eine ausreichende Gerichtsdichte zu legen, die<br />
überlange Fahrtwege für rechtsuchende Bürger vermeidet. Die Schließung von Gerichtsstandorten ist mit Rücksicht auf die<br />
erforderliche Gerichtsdichte im Land eine hoch bedenkliche Entscheidung, zu der es seitens der Kommunen und der Fach-<br />
und Berufsverbände erhebliche Kritik gab und gibt. Weiterhin liegt seit dem 01.01.2005 die Zuständigkeit für alle Streitigkei-<br />
ten, die Angelegenheiten der Arbeitsförderung, der Grundsicherung für Arbeitssuchende und die Sozialhilfe betreffen, bei den<br />
Sozialgerichten. Mit Rücksicht auf einen effektiven Justizgewähranspruch der Brandenburger Bürger ist daher besonderes<br />
Augenmerk auf die Arbeitsbelastung und auf die personelle und sachliche Ausstattung der Brandenburger Sozialgerichtsbar-<br />
keit zu legen.<br />
Mit Blick auf all diese Entwicklungen bedarf daher die personelle und materielle Ausstattung der Justiz in Brandenburg insge-<br />
samt der Klärung. Schließlich besteht für Brandenburg die Besonderheit einer wachsenden institutionellen Zusammenarbeit<br />
mit Berlin, wie sie durch das zentrale Mahngericht, das gemeinsame Justizprüfungsamt und gemeinsame Obergerichte be-<br />
stehen. Hier ist zu fragen, welche verwertbaren Vorteile diese Zusammenarbeit für beide Länder bietet.<br />
Wir fragen daher die Landesregierung:<br />
A. Arbeitsbelastung und Personalausstattung an den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
1. Wie hat sich die Geschäftsbelastung der brandenburgischen Gerichte seit 1998 bis heute<br />
jährlich entwickelt? Wie hoch ist die Zahl der jährlichen Eingänge und Erledigungen und auf welche Art erfolgen sie<br />
a) in den einzelnen Gerichtszweigen der<br />
- ordentlichen Gerichtsbarkeit (aufgegliedert in Zivil- und Strafverfahren),<br />
- Verwaltungsgerichtsbarkeit,<br />
- Sozialgerichtsbarkeit,<br />
- Finanzgerichtsbarkeit,<br />
- Arbeitsgerichtsbarkeit,<br />
Datum des Eingangs: 24.09.2007 / Ausgegeben: 25.09.2007
- in Zwangsvollstreckungssachen,<br />
- in Ordnungswidrigkeitsverfahren,<br />
b) bei den Staatsanwaltschaften?<br />
2. Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Staatsanwälte, Rechtspfleger und Geschäftsstellenmitarbeiter<br />
seit 1998 bis heute jährlich entwickelt, und wie stellt sich die durchschnittliche<br />
Arbeitsbelastung bei den vorgenannten Personengruppen a) bei den Staatsanwaltschaften und b) bei<br />
den einzelnen Gerichtszweigen seit 1998 jährlich dar?<br />
3. Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Richterinnen und Richter seit 1998 bis heute<br />
jährlich entwickelt, und wie stellt sich demgegenüber der Personalbedarf nach dem Pensensystem<br />
bzw. die Personalbedarfsplanung nach PEBB§Y jährlich in den einzelnen Gerichtszweigen dar?<br />
4. Wie hat sich die durchschnittliche Verfahrensdauer seit 1998 in den einzelnen Gerichtszweigen im<br />
Vergleich zu den anderen Bundesländern entwickelt?<br />
5. Wie stellt sich die durchschnittliche Dauer der staatsanwaltlichen Verfahren seit 1998 in Brandenburg<br />
im Vergleich zu den anderen Bundesländern dar?<br />
6. Wie hoch war die jährliche Stundenzahl in Hauptverhandlungssitzungen seit 1998 bei den Staatsanwaltschaften<br />
in Brandenburg insgesamt, und wie hoch war insoweit die prozentuale Zu- bzw. Abnahme<br />
in dem genannten Zeitraum?<br />
7. Wie viele Anträge in Mahnsachen<br />
a) wurden seit 1998 bis zum 30.Juni 2006 gestellt, und wie lang war die durch<br />
schnittliche Verfahrensdauer in erfolgreichen Verfahren vom Zeitpunkt der Be antragung bis<br />
zum Erlass des Mahnbescheides bzw. bis zum Erlass des Voll streckungsbescheides?<br />
b) wurden seit dem 1.Juli 2006 am zentralen Mahngericht Berlin - Brandenburg am Amtsgericht<br />
Wedding gestellt und wie lang war die durchschnittliche Verfahrensdauer in erfolgreichen<br />
Verfahren vom Zeitpunkt der Beantragung bis zum Erhalt des Mahn- bzw.<br />
des Vollstreckungsbescheides?<br />
c) Wie stellen sich die unter 7a) und 7b) angegebenen durchschnittlichen Ver fahrenszeiten<br />
jeweils im Vergleich zu den durchschnittlichen Verfahrenszeiten der anderen<br />
Bundesländer dar?<br />
8. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 die Zahl der Monierungen in diesen Verfahren entwickelt?<br />
9. Wie viele Anträge in Grundbuchsachen, wurden seit 1998 jeweils gestellt, und wie lang war die durchschnittliche<br />
Verfahrensdauer im Vergleich zu den anderen Bundesländern?<br />
10. In welchem Umfang wurden Planstellen seit 1998 bis heute im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums<br />
der Justiz nicht besetzt, und wenn ja, aus welchen Gründen?<br />
11. In welchem Umfang hat es seit 1998 bis heute im Bereich des Ministeriums der Justiz Abordnungen<br />
gegeben?<br />
12. Wie hoch war nach den Geschäftszahlen seit 1998 bis heute jährlich der Personalbedarf an Gerichten<br />
und Staatsanwaltschaften im Einzelnen für
a) Rechtsprechungsaufgaben,<br />
b) Verwaltungsarbeit,<br />
c) Referendarausbildung,<br />
d) Einarbeitung neuer Richter,<br />
e) Ausfallzeiten,<br />
f) Fortbildung,<br />
g) mehr als zehntägige Hauptverhandlungen?<br />
13. Wie viele Richterinnen oder Richter haben seit 1998 wieviele Monate vor dem Hintergrund der Kindererziehung<br />
Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach Jahren und Geschlecht getrennt aufschlüsseln)?<br />
14. Wie viele Staatsanwältinnen oder Staatsanwälte haben seit 1998 wieviele Monate vor dem Hintergrund<br />
der Kindererziehung Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach Jahren und Geschlecht getrennt<br />
aufschlüsseln)?<br />
15. Wie stellt sich die Besoldungsstruktur in der Richterschaft seit 1998 bis heute dar?<br />
16. Wie stellt sich die Vergütungs-, Besoldungs-, und Beförderungssituation seit 1998 bis heute für den<br />
a) einfachen,<br />
b) mittleren und<br />
c) gehobenen Dienst<br />
in der Justiz unter Berücksichtigung der Beförderungszeiten dar?<br />
17. Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften sind seit 1998 von der<br />
Landesregierung unternommen worden?<br />
18. In welchem Umfang werden in Strafverfahren die Möglichkeiten außergerichtlicher Streitschlichtungen,<br />
wie z. B. Täter-Opfer-Ausgleich genutzt und gefördert, und wie stellen sich seit 1998 bis<br />
heute jährlich die konkreten Zahlen für außergerichtliche Verfahren in Brandenburg dar?<br />
19. In wie vielen Fällen wurde seit 1998 ein ziviIrechtlicher Ausgleich für die Opfer von Straftaten im<br />
Wege des Adhäsionsverfahren vor den Strafgerichten beantragt und in wie vielen Fällen konnte damit<br />
eine Befassung der Zivilgerichte in selber Sache vermieden werden?<br />
20. Wie viele Verfahren wurden seit 1998 bis heute jährlich vor den Schiedsstellen im Land Brandenburg<br />
durchgeführt?<br />
21. Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften sind aus Sicht der Landesregierung<br />
für die Zukunft erforderlich?<br />
22. Wie viele Laienrichter haben an den einzelnen Brandenburger Gerichten im Jahre 2005 ihr Amt angetreten?<br />
23. Was hat die Landesregierung bei der Vorbereitung der Schöffenwahl 2004 (für die Amtszeit 2005 -<br />
2008) und der kurz danach durchgeführten Wahl der ehrenamtlichen Verwaltungsrichter zur Unterstützung<br />
der für die Wahl zuständigen Kommunen und Landkreise unternommen, um das Amt bekannter zu<br />
machen und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger für dieses Amt zu gewinnen?<br />
24. Inwieweit wurden dabei gesellschaftliche Organisationen (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände,<br />
karitative Organisationen, Kirchen, Bürgerinitiativen etc.) einbezogen?<br />
25. An welchen dieser Gerichte fanden Einführungsveranstaltungen für die neuen Laienrichter statt und<br />
welchen Umfang hatten diese im Mittel?
26. Welche Weiterbildungsveranstaltungen wurden den Laienrichtern darüber hinaus an den einzelnen<br />
Brandenburger Gerichten in den Jahren 2005 und 2006 angeboten?<br />
27. Inwieweit haben die Brandenburger Gerichte die 2004 begonnene Kooperation mit dem Volkshochschulverband<br />
fortgesetzt und welche konkreten Weiterbildungsveranstaltungen wurden im Rahmen der<br />
Aktion "Fit fürs Schöffen amt" an den Volkshochschulen angeboten?<br />
28. In welchem Umfang wurden die im Haushaltsplan 2005/2006 für die Einführung und Weiterbildung<br />
von Laienrichtern vorgesehenen Mittel ausgeschöpft?<br />
29. In welchem Umfang wurden 2005 und 2006 die Sitzungstage der Schöffengerichte tatsächlich ausgenutzt?<br />
30. Welche Erklärung gibt es insbesondere für den Umstand, dass verschiedentlich Hauptschöffen an<br />
den Amtsgerichten bis in die zweite Jahreshälfte 2005 noch keinen Einsatz hatten?<br />
31. Zu welchen regelmäßigen Zeitpunkten und auf welcher Grundlage erfolgt die Neuberechnung der für<br />
eine Wahlperiode benötigten Schöffen?<br />
32. Wie hat sich die tatsächliche Beteiligung der ehrenamtlichen Richter in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
seit der Einführung des obligatorischen Einzelrichters in den einzelnen Rechtsgebieten entwickelt<br />
und wie ist die konkrete Zuweisungpraxis an den einzelnen Verwaltungsgerichten?<br />
33. Sind der Landesregierung Fälle bekannt, in denen Laienrichter durch private oder öffentliche Arbeitgeber<br />
insofern behindert wurden, als dass Freistellungen nach § 45 Abs. 1 a DRiG nicht oder nur unter<br />
unzulässigen Einschränkungen gewährt worden sind?<br />
34. Was will die Landesregierung konkret unternehmen, um diese Hinderungen - mit Rücksicht auf den<br />
hohen gesellschaftlichen Stellenwert der Laienrichterschaft - zu unterbinden?<br />
35. Gibt, oder gab es Verzögerungen bei der Auszahlung von Entschädigungen für Laienrichter durch<br />
die Gerichte? Trifft es zu, dass die Auszahlung bis zu mehreren Monaten, in Einzelfällen bis zu einem<br />
Jahr verzögert erfolgte und aus welchem Grund kam es zu diesen Verzögerungen?<br />
36. Verfügt die Landesregierung über Erkenntnisse, wonach Schöffen von Absprachen über das Strafmaß<br />
ausgeschlossen wurden, die zwischen Berufsrichtern, Staatsanwaltschaft und Verteidigung geführt<br />
worden sind und wie stellen sich diese Erkenntnisse dar?<br />
37. Hält die Landesregierung an der Schließung von Amts- und Arbeitsgerichtsstandorten fest?<br />
38. Wenn ja, welcher Zeitplan und konkreter Ablauf ist dazu vorgesehen?<br />
39. Inwieweit sind seitens der Landesregierung darüber hinaus Umstrukturierungen und Kompetenzverteilungen<br />
zwischen Gerichten geplant, und inwieweit ist insofern ein Abbau bzw. Umbau von<br />
Zuständigkeiten vorgesehen?<br />
40. Wie bewertet die Landesregierung die bisherige justizielle Zusammenarbeit mit dem Land Berlin?<br />
41. Welcher konkrete Nutzen hat sich für das Land Brandenburg daraus ergeben?<br />
42. Inwiefern sieht die Landesregierung das Land Brandenburg bei der personellen Besetzung, auch der<br />
Leitungspositionen, der gemeinsamen Justizeinrichtungen durch "seine" Kandidaten angemessen vertreten?
43. Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter und der Bundesanstalt<br />
für Arbeit betrafen, wurden von 2000 bis zum 31.12.2004 von Bürgern vor den Verwaltungsgerichten<br />
anhängig gemacht<br />
44. Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und Hauptsacheverfahren,<br />
einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />
45. Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden nach dem SGB II betrafen, wurden<br />
2005 und 2006 vor den brandenburgischen Sozialgerichten anhängig gemacht?<br />
46. Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und Hauptsacheverfahren,<br />
einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />
47. Wie hat sich das Land Brandenburg bei der Abstimmung im Bundesrat zum Gesetzentwurf des Bundesrates<br />
zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs. 16/1028) verhalten?<br />
48. Welche Auffassung vertritt die Landesregierung hinsichtlich der möglichen Auswirkungen der in dem<br />
Gesetzentwurf vorgesehenen Sozialgerichtsgebühr auf die Häufigkeit, mit der Leistungsempfänger, die<br />
Rechtmäßigkeit ihrer Bescheide gerichtlich überprüfen lassen werden?<br />
49. Teilt die Landesregierung, die in der Entwurfsbegründung entwickelte Erwartung, dass die Gebühr<br />
missbräuchliche Klagen verhindern wird oder hält es die Landesregierung darüber hinaus für möglich,<br />
dass die Gebühr zumindest auch die klageweise Durchsetzung berechtigter Ansprüche erschweren bzw.<br />
verhindern würde?<br />
50. Über welche gesicherten Erkenntnisse verfügt die Landesregierung zu der im Entwurf behaupteten<br />
missbräuchlichen Inanspruchnahme der Sozialgerichtsbarkeit?<br />
B. Strafvollzug<br />
51. Wie entwickelte sich der Personalbestand (jährlich) in den brandenburgischen Justizvollzugsanstalten,<br />
aufgeteilt nach den einzelnen Vollzugsanstalten, den Laufbahngruppen und Verwendungsbereichen<br />
(Vollzugs- und Verwaltungsdienst, Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, gehobener<br />
Dienst, Juristen, Weitere) seit 1998?<br />
52. Wie entwickelte sich der ermittelte Personalbedarf (jährlich) in den brandenburgischen Justizvollzugsanstalten,<br />
aufgeteilt nach den einzelnen Justizvollzugsanstalten, den Laufbahngruppen und<br />
Verwendungsbereichen (Vollzugs- und Verwaltungsdienst, Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, gehobener<br />
Dienst, Juristen, Weitere) seit 1998?<br />
53. Wie viele Haftplätze für männliche und weibliche<br />
a) Untersuchungsgefangene,<br />
b) Strafgefangene,<br />
c) Jugendstrafgefangene<br />
d) Abschiebehäftlinge und<br />
e) Gefangene im offenen Vollzug<br />
stehen zurzeit in welchen brandenburgischen Vollzugseinrichtungen zur Verfügung und wie gestaltet<br />
sich jeweils das Verhältnis zum jeweiligen Haftplatzbedarf?<br />
54. Wie ist aktuell die tatsächliche Belegung der vorhandenen Hafträume in den einzelnen Justizvollzugsanstalten?<br />
a) Wie viele Einzelhafträume haben die einzelnen Anstalten?
) Wie viele Einzelhafträume sind mehrfach belegt?<br />
c) Wie viele Hafträume mit Mehrfachbelegung haben die Justizvollzugsanstalten?<br />
d) Wie viele Haftraumgruppen werden als Wohngruppen mit einem konkreten Resozi<br />
alisierungsziel betrieben?<br />
55. Wie lange warteten in den Jahren 2000 - 2006 in den Brandenburger Vollzugsanstalten neu eingewiesene<br />
Gefangene durchschnittlich und längstens auf die Aushändigung ihres Vollzugsplanes (Bitte<br />
nach den Haftanstalten getrennt aufschlüsseln)? Falls eine genaue Ermittlung nicht möglich ist, wird um<br />
eine sorgfältige Schätzung gebeten.<br />
56. Welchen Stellenwert hat aus Sicht der Landesregierung die schulische oder berufliche Ausbildung<br />
bzw. die Beschäftigung der Gefangenen?<br />
57. Wie bewertet die Landesregierung den baulichen Zustand der einzelnen Justizvollzugsanstalten des<br />
Landes? Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung hier?<br />
58. Welche Risiken und welche Chancen ergeben sich nach Einschätzung der Landesregierung aus der<br />
Übertragung der Gesetzgebungskompetenz für den Strafvollzug an die Länder im Allgemeinen und welche<br />
im Speziellen für den Brandenburger Strafvollzug?<br />
C. Soziale Dienste der Justiz<br />
59. Inwieweit kommt die Landesregierung ihrer Verantwortung im Hinblick auf eine durchgreifende Resozialisierung<br />
mit einer effizienten Vernetzung zwischen dem stationären und dem ambulanten Bereich der<br />
staatlichen Strafrechtspflege auf Grundlage einer systematischen Entlassungsvorbereitung nach?<br />
60. Wie bewertet die Landesregierung die sozialtherapeutischen Behandlungsangebote für die nach dem<br />
Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten benannten Tätergruppen?<br />
61. Welche grundsätzliche Zielstellung verbindet die Landesregierung mit der Institution der Sozialen<br />
Dienste der Justiz?<br />
62. Wie erfolgt die Anbindung der Sozialen Dienste der Justiz im Ministerium und wie viele Mitarbeiter<br />
sind mit diesem Bereich befasst?<br />
63. Welchen Veränderungsbedarf sieht die Landesregierung unter Berücksichtigung der aktuellen kriminalpolitischen<br />
bundesweiten Diskussion hinsichtlich der Struktur, Anbindung und personeller und sachlicher<br />
Ausstattung der Sozialen Dienste der Justiz?<br />
64. Trifft es zu, dass die Landesregierung eine Zuordnung der Sozialen Dienste der Justiz zu dem Brandenburgischen<br />
Oberlandesgericht vorbereitet und wenn ja, welche Gründe benennt die Landesregierung<br />
dafür?<br />
65. Werden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz bzw. deren Berufsverbände in diese Vorbereitungen<br />
einbezogen? Wenn ja, auf welche Weise?<br />
66. In welchem Umfang verfügen die Sozialen Dienste der Justiz über Internetzugänge und eine justizinterne<br />
Vernetzung und wie stellt sich diese Ausstattung im Vergleich zu der Ausstattung im Justizwesen<br />
dar?<br />
67. Sind die Sozialen Dienste der Justiz in das System der MISTRA einbezogen? Wenn, nein beabsichtigt<br />
die Landesregierung sich für eine derartige Einbeziehung einzusetzen?
68. Wann und aus welchem Grund wurde der Aufgabenbereich des Täter-Opfer-Ausgleichs den Sozialen<br />
Diensten der Justiz zugeordnet?<br />
69. In welchem Umfang erfolgte im Zusammenhang mit diesem Aufgabenzuwachs ein entsprechender<br />
Personalaufwuchs?<br />
70. Wie und in welchem Umfang wurden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste auf das neue Aufgabengebiet<br />
vorbereitet?<br />
71. Wie ist die Aufgabenverteilung im Bereich der Konfliktschlichtung zwischen ehrenamtlichen Schiedsstellen,<br />
Freien Trägern und den Sozialen Diensten der Justiz geregelt?<br />
72. Wie hoch sind die finanziellen Aufwendungen für die im Bereich der Konfliktschlichtung Tätigen und<br />
wie stellen sich diese Kosten im Vergleich zu den jeweiligen Fallbelastungszahlen dar?<br />
73. Welche hauptsächlichen Ziele verfolgt die Landesregierung mit dem Projekt "Haftvermeidung durch<br />
Soziale Integration", nachfolgend HSI genannt?<br />
74. Wie und nach welchen Kriterien erfolgte im letzten Förderzeitraum 1999 -2006 das Ausschreibungsverfahren<br />
für die am Projekt HSI beteiligten Freien Träger?<br />
75. Wie hoch waren im letzten Förderzeitraum die Kosten für das Projekt HSI und wie setzten sich diese<br />
zusammen?<br />
76. Welcher konkrete Nutzen für das Land Brandenburg konnte im letzten Förderzeitraum mit dem Projekt<br />
HSI erzielt werden und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen den Sozialen Diensten der<br />
Justiz und den am Projekt beteiligten Trägern?<br />
77. Wie sicherte die Landesregierung die Nutzung des Internetportal des HSI-Projektes auch für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz ab?<br />
78. Wie viele Vermittlungen, aufgelistet in die einzelnen Förderjahre, erfolgten durch die am HSI-Projekt<br />
beteiligten Freien Trägern in den regulären Arbeitsmarkt, ohne das daran staatliche Stellen, wie Sozial-<br />
und Arbeitsämter, Arbeitsgemeinschaften oder die Agentur für Arbeit beteiligt waren oder mitgewirkt haben?<br />
79. In welcher Höhe wird das HSI-Projekt zukünftig aus dem Haushalt finanziert?<br />
80. Warum benötigt die Landesregierung für das HSI-Projekt eine eigene Steuerungsgruppe, wenn die finanziellen<br />
Mittel direkt durch das Ministerium an die im Projekt beteiligten Träger ausgereicht werden<br />
und das Projekt über einen eigenen Abteilungsleiter im Ministerium verfügt?<br />
81. Wie viele Gerichtsvollzieher sind seit 1998 bis heute in Brandenburg tätig?<br />
82. Wie entwickelte sich das Arbeitsaufkommen der Gerichtsvollzieher seit 1998 bis heute?<br />
83. Wie hat sich die Gehalts-, Vergütungs- und Entschädigungssituation der Gerichtsvollzieher in Brandenburg<br />
seit 1998 bis heute entwickelt?<br />
84. Welche Mehrbelastungen für die Gerichtsvollzieher erwartet die Landesregierung, sollte der in der<br />
Debatte stehende Entwurf eines "Gesetz zur Entschuldung völlig mittelloser Personen und zur Änderung<br />
des Verbraucherinsolvenzverfahrens" verabschiedet werden und als Gesetz in Kraft treten?
D. Juristenausbildung<br />
85. Wie viele Prüfungskandidaten haben sich seit 1998 (jährlich) bis heute den Prüfungsverfahren zur<br />
ersten juristischen Staatsprüfung und zur zweiten juristischen Staatsprüfung gesteilt?<br />
86. Wie entwickelte sich in demselben Zeitraum die Durchfallerquote?<br />
87. Wie viele Kandidaten haben im selben Zeitraum von der Freischussregelung Gebrauch gemacht und<br />
wie viele von diesen haben anschließend die Prüfung zum Zweck der Notenverbesserung wiederholt?<br />
88. Wie viele Referendare wurden bei den Einstellungsterminen seit 1998 bis heute jeweils eingestellt?<br />
89. Wie stellt sich seit 1998 bis heute die durchschnittliche Wartezeit der geprüften Rechtskandidaten<br />
auf einen Referendarplatz dar?<br />
90. Wie wird sich die durchschnittliche Wartezeit in den nächsten vier Jahren unter Berücksichtigung der<br />
Studentenzahlen in Brandenburg und in Berlin, der Bewerbungen aus anderen Bundesländern und der<br />
Stellenbegrenzung durch die Haushaltspläne voraussichtlich entwickeln?<br />
91. Arbeitet die zur Unterstützung der Organisation der juristischen Prüfungen angeschaffte Software im<br />
Gemeinsamen juristischen Prüfungsarbeit mittlerweile vollständig störungsfrei? Wenn nein, warum<br />
nicht?<br />
92. Welche zusätzlichen Kosten (auch Personalkosten) sind bislang aufgrund der Fehlerhaftigkeit des<br />
IT- Systems angefallen?<br />
93. Gibt oder gab es Probleme im Gemeinsamen Justizprüfungsamt bei der rechtzeitigen und ordnungsgemäßen<br />
Ladung von Prüflingen?<br />
Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin der Justiz die Große Anfrage wie folgt:<br />
A. Arbeitsbelastung und Personalausstattung an den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
Frage 1:<br />
Wie hat sich die Geschäftsbelastung der brandenburgischen Gerichte seit 1998 bis heute jährlich entwickelt?<br />
Wie hoch ist die Zahl der jährlichen Eingänge und Erledigungen und auf welche Art erfolgen sie<br />
a) in den einzelnen Gerichtszweigen der<br />
- ordentlichen Gerichtsbarkeit (aufgegliedert in Zivil- und Strafverfahren),<br />
- Verwaltungsgerichtsbarkeit,<br />
- Sozialgerichtsbarkeit,<br />
- Finanzgerichtsbarkeit,<br />
- Arbeitsgerichtsbarkeit,<br />
- in Zwangsvollstreckungssachen,<br />
- in Ordnungswidrigkeitsverfahren,<br />
b) bei den Staatsanwaltschaften?
Zu Frage 1:<br />
Die Entwicklung der Geschäftsbelastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften in den Jahren<br />
1998 bis 2006, insbesondere die Zahl der jährlichen Eingänge und Erledigungen sowie<br />
die Art der Verfahrenserledigungen ergibt sich aus den Anlagen I.1 bis I.6.<br />
Die Geschäftszahlen beruhen auf den jährlichen Angaben der Gerichte und Staatsanwaltschaften,<br />
die vom Statistischen Landesamt zusammengetragen und ausgewertet werden.<br />
Erledigungen in Zwangsvollstreckungssachen werden statistisch nicht ausgewiesen.<br />
Zum 1. Juli 2005 sind die Oberverwaltungsgerichte und Landessozialgerichte der Länder<br />
Berlin und Brandenburg zusammengelegt worden. Die Werte für 2005 und 2006 für das<br />
Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg<br />
bilden deshalb auch Verfahren aus der jeweiligen Berliner Gerichtsbarkeit ab.<br />
Frage 2:<br />
Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Staatsanwälte, Rechtspfleger und<br />
Geschäftsstellenmitarbeiter seit 1998 bis heute jährlich entwickelt, und wie stellt sich die<br />
durchschnittliche Arbeitsbelastung bei den vorgenannten Personengruppen a) bei den<br />
Staatsanwaltschaften und b) bei den einzelnen Gerichtszweigen seit 1998 jährlich dar?<br />
Zu Frage 2:<br />
Die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Staatsanwälte 1 , Rechtspfleger und Geschäftsstellenmitarbeiter<br />
von 1998 bis 2006 sowie deren durchschnittliche Arbeitsbelastung ist in<br />
der Anlage II dargestellt.<br />
Unter der „durchschnittlichen Arbeitsbelastung“ wird der Vergleich des jeweils vorgegebenen<br />
Pensums mit dem tatsächlichen Personaleinsatz verstanden. Die Arbeitsbelastung wird als<br />
Prozentwert dargestellt. Bei einem Wert von 100 % entsprach der Personaleinsatz genau<br />
dem durch den Geschäftsanfall entstandenen Bedarf. Eine Arbeitsbelastung von 110 % bedeutet,<br />
dass der Bedarf 10 % über dem Personaleinsatz lag.<br />
Da es in der Fachgerichtsbarkeit für das nichtrichterliche Personal noch keine gültigen Pensenvorgaben<br />
gibt, wird für diesen Bereich lediglich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen<br />
ausgewiesen. Erst mithilfe des derzeit in der Einführung befindlichen, von den Landesjustizverwaltungen<br />
entwickelten bundeseinheitlichen Personalbedarfsberechnungssystems<br />
PEBB§Y-Fach wird es möglich sein, für sämtliche Laufbahnen der Fachgerichtsbarkeit den<br />
Personalbedarf und damit auch die durchschnittliche Arbeitsbelastung zu ermitteln.<br />
Hierbei ist berücksichtigt, dass zum 1. Juli 2005 die Oberverwaltungsgerichte und Landessozialgerichte<br />
der Länder Berlin und Brandenburg zusammengelegt worden sind.<br />
Die Angaben zu den Rechtspflegern gehen in den Angaben zu den Bediensteten des gehobenen<br />
Dienstes insgesamt auf, da eine Unterscheidung nach Aufgabengebieten dieser Bedienstetengruppen<br />
nicht erfolgt und im Haushaltsplan auch nicht getrennt ausgewiesen ist.<br />
Zudem sind Rechtspflegern im Bereich der Fachgerichtsbarkeiten keine Aufgaben nach dem<br />
Rechtspflegergesetz übertragen.<br />
Bei den Angaben zu den Geschäftsstellenmitarbeitern sind die Bediensteten des mittleren<br />
Dienstes (Beamte und Angestellte) genannt, da an den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
ganz überwiegend in sogenannten Serviceeinheiten gearbeitet wird, die sämtliche Tätigkeiten<br />
dieser Gruppen umfassen.<br />
1 Alle Personen-, Amts- und Funktionsbezeichnungen, die hier wie auch in den folgenden <strong>Antwort</strong>en<br />
Verwendung finden, gelten sowohl in der weiblichen als auch in der männlichen Sprachform.
Im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit und der Staatsanwaltschaften ist der bis<br />
dahin gültige „Pensenschlüssel“ im Jahre 2005 durch das Personalbedarfsberechnungssystem<br />
PEBB§Y abgelöst worden. Das System wird in der <strong>Antwort</strong> zur folgenden<br />
Frage 3 näher dargestellt. Durch diesen Systemwechsel sind die Zahlen vor 2005<br />
mit denen der Folgejahre nur eingeschränkt vergleichbar und haben die Zahlen des<br />
Jahres 2005 nur eingeschränkte Aussagekraft.<br />
Frage 3:<br />
Wie hat sich die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Richterinnen und Richter<br />
seit 1998 bis heute jährlich entwickelt, und wie stellt sich demgegenüber der Personalbedarf<br />
nach dem Pensensystem bzw. die Personalbedarfsplanung nach PEBB§Y jährlich<br />
in den einzelnen Gerichtszweigen dar?<br />
Zu Frage 3:<br />
Die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen für Richterinnen und Richter im Zeitraum<br />
1998 bis 2006 sowie der jeweilige Personalbedarf sind in der Anlage III dargestellt.<br />
Die Festlegung der im Grundsatz bundeseinheitlichen Bewertungszahlen („Pensen“)<br />
obliegt der Kommission der Landesjustizverwaltungen für Fragen der Personalbedarfsberechnung,<br />
einem ständigen Ausschuss der Justizministerkonferenz. Für die<br />
ordentliche Gerichtsbarkeit und die Staatsanwaltschaften erfolgt im Land Brandenburg<br />
seit dem Jahre 2005 die Personalbedarfsberechnung für alle Dienste anhand<br />
von PEBB§Y. PEBB§Y ist ein bundeseinheitliches System der Personalbedarfsberechnung<br />
auf mathematisch-analytischer Grundlage, das aufgrund eines Beschlusses<br />
der Justizministerkonferenz von den Landesjustizverwaltungen mit Unterstützung<br />
einer Wirtschaftsberatungsfirma entwickelt worden ist. Das System hat den bis<br />
dahin gültigen „Pensenschlüssel“ in diesem Bereich abgelöst. Der Personalbedarf<br />
wird nunmehr grundsätzlich anhand von sogenannten Basiszahlen bestimmt; diese<br />
drücken aus, wie viel Arbeitsminuten ein Bearbeiter durchschnittlich für ein bestimmtes<br />
Verfahren bzw. ein bestimmtes Geschäft benötigt. Der Personalbedarf pro Geschäft<br />
wird dabei grundsätzlich mit der Formel „Anzahl der Verfahrenseingänge pro<br />
Geschäft x Basiszahl ./. verfügbare Jahresarbeitszeit“ errechnet. In Verwaltungssachen<br />
wie z.B. der Personalverwaltung an den Gerichten ist Bezugsgröße die Anzahl<br />
der Mitarbeiter des Gerichts.<br />
Für die Fachgerichtsbarkeiten hat die genannte Kommission mit PEBB§Y-Fach ein<br />
entsprechendes System für die Personalbedarfsberechnung entwickelt. Damit ist es<br />
erstmals gelungen, bundeseinheitliche Bewertungszahlen für die Fachgerichtsbarkeiten<br />
festzulegen. Für die Anwendbarkeit dieses neuen Systems war eine umfängliche<br />
Anpassung der statistischen Erfassung des Geschäftsanfalls der Fachgerichte erforderlich,<br />
die zum 1. Januar 2007 erfolgt ist. Der Personalbedarf in diesem Bereich<br />
wird danach erst ab 2008 mit PEBB§Y-Fach berechnet werden können. Die in der<br />
Anlage dargestellten Bedarfszahlen für die Fachgerichtsbarkeiten beruhen deshalb<br />
noch auf den alten, teilweise unverbindlichen „Pensenschlüsseln“. Für die Finanzgerichtsbarkeit<br />
gab es 1998 für den richterlichen Bereich lediglich den Entwurf eines<br />
„Pensenschlüssels“, der in Brandenburg nur für drei Jahre angewendet wurde; da-
nach wurde der Ist-Einsatz fortgeschrieben. Die Bedarfszahlen für die Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
enthalten nicht den Bedarf für die Verwaltungstätigkeiten.<br />
Hierbei ist berücksichtigt, dass zum 1. Juli 2005 die Oberverwaltungsgerichte und Landessozialgerichte<br />
der Länder Berlin und Brandenburg zusammengelegt worden sind<br />
und dies Auswirkungen auf die Zahl der besetzten Stellen und ab 2006 auch auf den<br />
anhand der Geschäftszahlen des Vorjahres errechneten Personalbedarf hat.<br />
Frage 4:<br />
Wie hat sich die durchschnittliche Verfahrensdauer seit 1998 in den einzelnen Gerichtszweigen<br />
im Vergleich zu den anderen Bundesländern entwickelt?<br />
Zu Frage 4:<br />
Die Entwicklung der durchschnittlichen Verfahrensdauer von 1998 bis 2006 in den einzelnen<br />
Gerichtszweigen im Land Brandenburg sowie im Vergleich zu den anderen<br />
Ländern ergibt sich aus der Anlage IV.<br />
Für die Arbeitsgerichtsbarkeit werden durchschnittliche Verfahrensdauern in den Bundes-<br />
oder Länderübersichten bislang nicht ausgewiesen und können deshalb nicht angegeben<br />
werden.<br />
Als Vergleichswerte sind in der Übersicht zum einen die durchschnittliche Verfahrensdauer<br />
aller Länder („Bund“) und zum anderen die jeweils beste und schlechteste<br />
durchschnittliche Verfahrensdauer angeführt.<br />
Für das Jahr 2006 können Vergleichswerte der anderen Länder zum Teil nicht ausgewiesen<br />
werden, da deren Zahlen noch nicht veröffentlicht wurden.<br />
Frage 5:<br />
Wie stellt sich die durchschnittliche Dauer der staatsanwaltlichen Verfahren seit 1998<br />
in Brandenburg im Vergleich zu den anderen Bundesländern dar?<br />
Zu Frage 5:<br />
Die Entwicklung der durchschnittlichen Dauer der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren<br />
gegen bekannte Beschuldigte (Js-Verfahren) ergibt sich gleichfalls aus<br />
der Anlage IV. Ergänzend wird auf die Ausführungen zu Frage 4 verwiesen.<br />
Frage 6:<br />
Wie hoch war die jährliche Stundenzahl in Hauptverhandlungssitzungen seit 1998 bei<br />
den Staatsanwaltschaften in Brandenburg insgesamt, und wie hoch war insoweit die<br />
prozentuale Zu- bzw. Abnahme in dem genannten Zeitraum?<br />
Zu Frage 6:<br />
Die von den Staats- und Amtsanwälten für den Sitzungsdienst aufgewandte jährliche<br />
Stundenzahl und die prozentuale Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahr von<br />
1998 bis 2006 ergibt sich aus der folgenden Tabelle. Dabei wird ergänzend die jährli-
che Stundenzahl angegeben, die für Fahrt- und Wegezeiten bei auswärtigen Sitzungen<br />
aufgewandt wurden.<br />
Jahr<br />
Stundenzahl<br />
Sitzungsdienst<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Stundenzahl für<br />
Fahrt- und Wartezeiten<br />
bei auswärtigen Sitzungen<br />
1998 48.494 13.067<br />
Veränderung<br />
in %<br />
1999 50.380 3,9 12.545 -4,0<br />
2000 51.827 2,9 13.283 5,9<br />
2001 54.487 5,1 13.361 0,6<br />
2002 54.557 0,1 13.510 1,1<br />
2003 56.327 3,2 13.300 -1,6<br />
2004 52.396 -7,0 13.610 2,3<br />
2005 51.574 -1,6 14.237 4,6<br />
2006 48.373 -6,2 13.901 -2,4<br />
Frage 7:<br />
Wie viele Anträge in Mahnsachen<br />
a) wurden seit 1998 bis zum 30.Juni 2006 gestellt, und wie lang war die<br />
durchschnittliche Verfahrensdauer in erfolgreichen Verfahren vom Zeitpunkt<br />
der Beantragung bis zum Erlass des Mahnbescheides bzw. bis<br />
zum Erlass des Vollstreckungsbescheides?<br />
b) wurden seit dem 1.Juli 2006 am zentralen Mahngericht Berlin - Brandenburg<br />
am Amtsgericht Wedding gestellt und wie lang war die durchschnittliche<br />
Verfahrensdauer in erfolgreichen Verfahren vom Zeitpunkt<br />
der Beantragung bis zum Erhalt des Mahn- bzw. des Vollstreckungsbescheides?<br />
c) Wie stellen sich die unter 7a) und 7b) angegebenen durchschnittlichen<br />
Verfahrenszeiten jeweils im Vergleich zu den durchschnittlichen Verfahrenszeiten<br />
der anderen Bundesländer dar?<br />
Zu Frage 7 a) und b):<br />
Die Zahl der Anträge in Mahnsachen von 1998 bis 2006 ergibt sich aus der folgenden<br />
Tabelle:
Jahr Eingänge<br />
1998 92.176<br />
1999 96.211<br />
2000 94.887<br />
2001 93.015<br />
2002 90.121<br />
2003 90.191<br />
2004 90.369<br />
2005 86.865<br />
1. HJ<br />
2006<br />
2. HJ<br />
2006<br />
46.499<br />
42.491<br />
Zum 1. Juli 2006 ist das Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg errichtet worden.<br />
Die Zahl für das zweite Halbjahr 2006 bezieht sich auf die Anträge aus dem Land<br />
Brandenburg, die beim Zentralen Mahngericht Berlin-Brandenburg in diesem Zeitraum<br />
eingegangen sind. Zahlen für das Jahr 2007 liegen noch nicht vor.<br />
Die Verfahrensdauer wird im Mahnverfahren statistisch nicht erfasst, so dass dazu für<br />
den genannten Zeitraum keine Durchschnittswerte genannt werden können. Im Rahmen<br />
der Vorbereitungen zur Errichtung des Zentralen Mahngerichts Berlin-Brandenburg<br />
ist für das Jahr 2005 die durchschnittliche Bearbeitungsdauer in Mahnsachen an<br />
den Amtsgerichten im Land Brandenburg ermittelt worden; sie lag im Landesschnitt<br />
bei knapp 9 Tagen, konnte an einzelnen Amtsgerichten im Schnitt auch bis zu 15<br />
Tage betragen.<br />
Beim Amtsgericht Wedding, das bereits seit 1987 mit dem automatisierten Mahnverfahren<br />
arbeitet, wurden die Mahnsachen binnen zwei Tagen, häufig auch taggenau<br />
bearbeitet. Von dieser Verfahrensdauer ist auch für das Zentrale Mahngericht Berlin-<br />
Brandenburg auszugehen.<br />
Zu Frage 7 c):<br />
Statistische Daten über die durchschnittliche Verfahrensdauer in den Ländern existieren<br />
nicht.<br />
Seit 1982 ist die maschinelle Bearbeitung der gerichtlichen Mahnverfahren in der<br />
Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen Ländern stufenweise eingeführt worden.<br />
Seither hat sich die maschinelle Bearbeitung zu einem anerkannten und bewährten<br />
Verfahren entwickelt. Durch Staatsvertrag vom 13. Dezember 2005 wurde zwischen<br />
den Ländern Berlin und Brandenburg die Errichtung eines Zentralen Mahnge-
ichts Berlin-Brandenburg vereinbart. Das Amtsgericht Wedding in Berlin ist seit 1. Juli<br />
2006 damit auch für die Mahnverfahren der ordentlichen Gerichtsbarkeit des Landes<br />
Brandenburg zuständig. Nachdem zwischenzeitlich auch Sachsen und Thüringen die<br />
maschinelle Bearbeitung eingeführt haben, können in allen Ländern Mahnbescheidanträge<br />
im automatisierten Verfahren bearbeitet werden. Neben der Gewährleistung<br />
eines effektiven Rechtsschutzes hat die Automation zu einer deutlichen Verfahrensbeschleunigung<br />
geführt. Da die für das automatisierte Verfahren genutzten Programme<br />
im Länderverbund erstellt und gepflegt werden, ist grundsätzlich davon auszugehen,<br />
dass die Bearbeitungszeiten in den Ländern sich gleichen.<br />
Frage 8:<br />
Wie hat sich seit dem Jahr 2000 die Zahl der Monierungen in diesen Verfahren entwickelt?<br />
Zu Frage 8:<br />
Zur Zahl der Monierungen (d.h. Beanstandungen bei fehlerhafter Antragstellung) seit<br />
dem Jahre 2000 können keine Angaben gemacht werden, da diese Zahl statistisch<br />
nicht erfasst wird. Da es sich bei dem Mahnverfahren um ein Verfahren mit Formularanträgen<br />
handelt, hängt die Zahl der Monierungen vor allem von der Qualität des<br />
Ausfüllens dieser Formulare ab. Es ist lediglich allgemein festzustellen, dass die Zahl<br />
der durch Monierungen veranlassten Zwischenverfügungen in den Verfahren, die von<br />
Privatleuten beantragt wurden, höher sein dürfte als in anderen Fällen.<br />
Frage 9:<br />
Wie viele Anträge in Grundbuchsachen, wurden seit 1998 jeweils gestellt, und wie<br />
lang war die durchschnittliche Verfahrensdauer im Vergleich zu den anderen Bundesländern?<br />
Zu Frage 9:<br />
Die Erfassung des Geschäftsanfalls in Grundbuchsachen erfolgt – wie in den anderen<br />
Bereichen der ordentlichen Gerichtsbarkeit auch – anhand von bundeseinheitlichen<br />
statistischen Vorgaben. Bis einschließlich 2002 wurden in Grundbuchsachen statistisch<br />
die erledigten Eintragungen erfasst. Seit 2003 wird die Zahl der eingereichten Urkunden<br />
in Grundbuchsachen erfasst. Dabei können sich in einer Urkunde mehrere Anträge<br />
befinden.<br />
Die so erfassten Grundbuchsachen stellen sich in dem Zeitraum von 1998 bis 2006<br />
wie folgt dar:
Jahr Eingänge<br />
1998 836.958<br />
1999 676.229<br />
2000 529.443<br />
2001 578.969<br />
2002 592.313<br />
2003 160.480<br />
2004 211.570<br />
2005 208.788<br />
2006 210.564<br />
Die Verfahrensdauer in Grundbuchsachen wird statistisch nicht erfasst. Daten stehen<br />
deshalb weder für Brandenburg noch für andere Länder zur Verfügung.<br />
Erfasst und von den Gerichtsvorständen und dem Ministerium der Justiz ausgewertet<br />
werden hingegen die Eingänge, Erledigungen und Bestände je Rechtspfleger in<br />
Grundbuchsachen. Die Zahlen werden monatlich dem Ministerium der Justiz berichtet.<br />
Sofern Anlass besteht, ist zu einzelnen, statistisch auffälligen Bereichen und den dort<br />
getroffenen Abhilfemaßnahmen ergänzend zu berichten. Dieses Vorgehen gewährleistet<br />
eine ausreichende dienstaufsichtsrechtliche und organisatorische Kontrolle des<br />
Grundbuchbereichs.<br />
Frage 10:<br />
In welchem Umfang wurden Planstellen seit 1998 bis heute im Zuständigkeitsbereich<br />
des Ministeriums der Justiz nicht besetzt, und wenn ja, aus welchen Gründen?<br />
Zu Frage 10:<br />
Zu den freien Stellen (Planstellen im Beamtenbereich und Stellen im Übrigen) im Zuständigkeitsbereich<br />
des Ministeriums der Justiz wird auf die Tabelle in der Anlage V<br />
verwiesen. Darin ist die Entwicklung der nicht besetzten Stellen für die Jahre 1998 bis<br />
2006 mit Stichtag 30.09. der Berichtsjahre und mit Stichtag 31.05.2007 für das Jahr<br />
2007 anhand der Meldungen über die Soll/Ist-Besetzung der Stellen nach dem Haushaltsgesetz<br />
dargestellt. Enthalten sind darin auch die Stellen in der Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit<br />
ab 1998.<br />
Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
zwischen 86 und 210 freie Planstellen und Stellen zu den o. g. Stichtagen vorhanden<br />
waren. Die Gründe für das Vorhandensein dieser freien Stelle sind vielfältig und lassen<br />
sich wie folgt beschreiben:
- Nichtauskömmlichkeit des Personalbudgets,<br />
- anhängige Konkurrentenklagen,<br />
- laufende Stellenbesetzungsverfahren,<br />
- krankheitsbedingte Ausfälle im Beamten- und Richterbereich,<br />
- Abordnungen an Bundesbehörden, Europäische Institutionen,<br />
- Freihalten von Stellen für die Übernahme von Anwärtern des gehobenen,<br />
mittleren und einfachen Dienstes bzw. von Auszubildenden (in diesen<br />
Bereichen kam es zu keinen externen befristeten Einstellungen wegen<br />
der justizspezifischen Aufgaben),<br />
- Nichtbesetzbarkeit aufgrund der Einsparvorgaben aus der Personalbedarfs-planung<br />
der Landesregierung zum 31.12. eines jeden Jahres,<br />
- verhängte Stellenbesetzungssperre durch den Haushaltsgesetzgeber.<br />
Frage 11:<br />
In welchem Umfang hat es seit 1998 bis heute im Bereich des Ministeriums der Justiz<br />
Abordnungen gegeben?<br />
Zu Frage 11:<br />
Der Umfang der Abordnungen im Bereich des Ministeriums der Justiz von 1998 bis<br />
2007 ergibt sich aus der folgenden Übersicht:<br />
Höherer Dienst Gehobener Dienst Mittlerer Dienst<br />
1998 22 2 -<br />
1999 22 2 -<br />
2000 22 1 -<br />
2001 18 2 -<br />
2002 20 - -<br />
2003 22 2 -<br />
2004 23 4 -<br />
2005 24 1 1<br />
2006 24 2 -<br />
2007 24 1 -<br />
Bei den Abordnungen im Bereich des höheren Dienstes handelt sich um Richter und<br />
Staatsanwälte aus dem nachgeordneten Geschäftsbereich, welche im Wege regelmäßiger<br />
Rotationen im Ministerium der Justiz zum Einsatz kommen.<br />
Frage 12: Wie hoch war nach den Geschäftszahlen seit 1998 bis heute jährlich der<br />
Personalbedarf an Gerichten und Staatsanwaltschaften im Einzelnen für<br />
a) Rechtsprechungsaufgaben,<br />
b) Verwaltungsarbeit,<br />
c) Referendarausbildung,<br />
d) Einarbeitung neuer Richter,<br />
e) Ausfallzeiten,<br />
f) Fortbildung,<br />
g) mehr als zehntägige Hauptverhandlungen?<br />
Zu Frage 12: Da u.a. nach Rechtsprechungsaufgaben und der Einarbeitung neuer
Richter gefragt wird, wird die Frage dahingehend verstanden, dass der Personalbedarf<br />
für den höheren Dienst der Gerichte und Staatsanwaltschaften für die einzelnen Bereiche<br />
abgefragt werden soll.<br />
Hinsichtlich der Personalbedarfsberechnung im Allgemeinen wird zunächst auf die<br />
<strong>Antwort</strong> zu Frage 3 Bezug genommen.<br />
Die Referendarausbildung (Frage 12 c) wird nach dem alten Pensenschlüssel bzw.<br />
nach PEBB§Y bislang nur in der ordentlichen Gerichtsbarkeit und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
sowie bei den Staatsanwaltschaften berücksichtigt. Nach dem noch<br />
einzuführenden System von PEBB§Y-Fach wird diese Tätigkeit zukünftig in sämtlichen<br />
Fachgerichtsbarkeiten bemessen werden können.<br />
Der Bedarf für die Einarbeitung neuer Richter (Frage 12 d) wird weder nach den alten<br />
Pensenschlüsseln noch nach den neuen Systemen von PEBB§Y und PEBB§Y-Fach<br />
gesondert ausgewiesen. Gleiches gilt für die Ausfallzeiten (Frage 12 e).<br />
Ein Personalbedarf für die Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen wird von PEBB§Y<br />
für den Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit und die Staatsanwaltschaften seit<br />
2005 berechnet.<br />
Zu der Frage 12 g) gibt es lediglich für die Strafkammern am Landgericht statistische<br />
Daten.<br />
Für die Arbeitsgerichtsbarkeit gibt es lediglich Pensen für den Rechtsprechungsbereich.<br />
Für die Finanzgerichtsbarkeit gab es 1998 für den richterlichen Bereich lediglich<br />
den Entwurf eines „Pensenschlüssels“, der in Brandenburg nur für drei Jahre angewendet<br />
wurde. Danach wurde der Ist-Einsatz fortgeschrieben.<br />
Die Zahlen im Einzelnen für die Gerichte und Staatsanwaltschaften sind in der Anlage<br />
VI dargestellt.<br />
Frage 13: Wie viele Richterinnen oder Richter haben seit 1998 wieviele Monate vor<br />
dem Hintergrund der Kindererziehung Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach<br />
Jahren und Geschlecht getrennt aufschlüsseln)?<br />
Zu Frage 13: Die Zahl der Richterinnen und Richter, die in dem Zeitraum von 1998<br />
bis 2006 Erziehungsurlaub/Elternzeit oder Urlaub (§ 5 BbgRiG) vor dem Hintergrund<br />
der Kindererziehung beansprucht haben, ergibt sich – nach Jahren und Geschlecht<br />
getrennt und unter Angabe der Monate – aus der folgenden Übersicht:<br />
Richterinnen Anzahl Monate Richter Anzahl Monate<br />
1998 28 193 3 16<br />
1999 24 162 3 18<br />
2000 33 235 5 35<br />
2001 32 233 1 12<br />
2002 37 297 3 12<br />
2003 34 229 2 18<br />
2004 36 249 5 32<br />
2005 34 207,5 6 43<br />
2006 35 237 4 29,5
Frage 14:<br />
Wie viele Staatsanwältinnen oder Staatsanwälte haben seit 1998 wieviele Monate vor<br />
dem Hintergrund der Kindererziehung Elternzeit oder Urlaub beansprucht (Bitte nach<br />
Jahren und Geschlecht getrennt aufschlüsseln)?<br />
Zu Frage 14:<br />
Die Zahl der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, die in dem Zeitraum von 1998 bis<br />
2006 Erziehungsurlaub/Elternzeit oder Urlaub vor dem Hintergrund der Kindererziehung<br />
beansprucht haben, ergibt sich – nach Jahren und Geschlecht getrennt und unter<br />
Angabe der Monate – aus der folgenden Übersicht:<br />
Staatsanwältinnen<br />
Anzahl Monate Staatsanwälte<br />
Anzahl Monate<br />
1998 3 13,5 2 8<br />
1999 5 31,5 2 20,5<br />
2000 8 56,5 1 6<br />
2001 8 78 - -<br />
2002 9 81 - -<br />
2003 8 63,5 - -<br />
2004 5 39 - -<br />
2005 9 70,5 - -<br />
2006 8 85 - -<br />
Frage 15: Wie stellt sich die Besoldungsstruktur in der Richterschaft seit 1998 bis heute<br />
dar?<br />
Zu Frage 15: Die Besoldungsstruktur in der Richterschaft seit 1998 bis heute ergibt<br />
sich aus den jeweiligen Haushaltsplänen des Einzelplans 04 – Ministerium der Justiz<br />
sowie bezüglich der Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit bis zur Umressortierung im<br />
Jahr 2005 aus den Haushaltsplänen des Einzelplans 07 - Ministerium für Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit und Frauen. Die Zahlen sind in der Anlage VII dargestellt.<br />
Frage 16: Wie stellt sich die Vergütungs-, Besoldungs-, und Beförderungssituation seit<br />
1998 bis heute für den<br />
a) einfachen,<br />
b) mittleren und<br />
c) gehobenen Dienst<br />
in der Justiz unter Berücksichtigung der Beförderungszeiten dar?<br />
Zu Frage 16: Die Beförderungssituation bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
im einfachen, mittleren und gehobenen Dienst ist unter Angabe der durchschnittlichen<br />
Beförderungszeiten in den Anlagen VIII.1 bis VIII.4 dargestellt.<br />
Die Vergütungs- und Besoldungssituation bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
im einfachen, mittleren und gehobenen Dienst ist in den Anlagen IX.1 bis IX.3 dargestellt.
Frage 17: Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
sind seit 1998 von der Landesregierung unternommen worden?<br />
Zu Frage 17: Die Art und Weise der Aufgabenerledigung wird für die Gerichte und<br />
Staatsanwaltschaften überwiegend bundesrechtlich durch die jeweiligen Prozessordnungen<br />
bestimmt. Im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit und bei den Staatsanwaltschaften<br />
entstammt auch das materielle Recht ganz überwiegend der Bundesgesetzgebung.<br />
In diesen Bereichen bestehen die Entlastungsmöglichkeiten für das Land<br />
Brandenburg darin, Gesetzgebungsmaßnahmen auf Bundesebene anzustoßen oder<br />
zu unterstützen (a).<br />
Auf untergesetzlicher Ebene sind organisatorische Maßnahmen zu nennen, die der<br />
Optimierung der Geschäftsabläufe bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften dienen<br />
(b). Damit einher geht der verstärkte Einsatz von Informationstechnik sowohl innerhalb<br />
des Gerichts als auch bei der Kommunikation zwischen den Gerichten und<br />
Dritten (c).<br />
Zu a):<br />
Die Landesregierung nimmt über den Bundesrat an der Gesetzgebung auf Bundesebene<br />
teil. Seit 1998 wurde eine Reihe von Gesetzen im Bereich der Justiz verabschiedet,<br />
die – zumindest mittelbar – auch eine Entlastung der Gerichte bezweckten.<br />
Die Landesregierung hat in der Vergangenheit solche Gesetzesinitiativen unterstützt,<br />
soweit diese Änderungen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Qualität des<br />
Rechtsschutzes haben. Zu nennen sind beispielhaft die folgenden:<br />
• Justizmodernisierung<br />
Die Landesregierung hat mit dem Ziel einer Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
das Erste (BGBl. I, S. 2198; in Kraft seit 1. September 2004) und Zweite<br />
(BGBl. I, S. 3416; in Kraft seit 31. Dezember 2006) Gesetz zur Modernisierung der<br />
Justiz unterstützt.<br />
Das dort vorgesehene umfangreiche Maßnahmenpaket verfolgt das Ziel, Gerichtsverfahren<br />
zu vereinfachen und effektiver zu gestalten. Beispielsweise wird der Zugriff auf<br />
Beweisaufnahmen und Beweisergebnisse anderer Verfahren erleichtert, d.h. ein Richter<br />
kann auch Zeugenaussagen und Sachverständigengutachten aus anderen Prozessen<br />
als Beweis verwerten. Darüber hinaus haben die Länder die Möglichkeit erhalten,<br />
weitere bislang dem Richter vorbehaltene Aufgaben auf den Rechtspfleger zu übertragen.<br />
Dies betrifft insbesondere Aufgaben im Bereich des Handelsregisters und der<br />
Nachlasspflege. Daneben wurde eine Beschleunigung der Mahnverfahren dadurch erzielt,<br />
dass Rechtsanwälte künftig Anträge auf Erlass eines Mahnbescheides in maschinell<br />
lesbarer Form einreichen müssen.<br />
• Insolvenzrecht<br />
Zu nennen ist darüber hinaus das Gesetz zur Vereinfachung des Insolvenzverfahrens<br />
(BGBl I S. 509; in Kraft seit 1. Juli 2007), mit dem eine Reihe von Verfahrensverbesserungen<br />
eingeführt wurde (z.B. Schriftliches Verfahren in einfach gelagerten Fällen; Bekanntmachungen<br />
im Internet).
• Strafrecht und Jugendstrafrecht<br />
Brandenburg hat am 3. August 2001 den "Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung<br />
des strafprozessualen Adhäsionsverfahrens und des beschleunigten Verfahrens" -<br />
BR-Drs. 618/01 - in den Bundesrat eingebracht. Dieser wurde nicht weiter verfolgt,<br />
weil zwischenzeitlich unter Beteiligung Brandenburgs wesentliche Aspekte des Gesetzentwurfes<br />
zum Adhäsionsverfahren im Opferrechtsreformgesetz berücksichtigt<br />
worden sind.<br />
Die zwischenzeitlich mit dem 2. Justizmodernisierungsgesetz eingeführte Möglichkeit<br />
der uneingeschränkten Anwendung des Adhäsionsverfahrens auf Heranwachsende<br />
wurde von Brandenburg ebenfalls bereits seit längerer Zeit gefordert und entspricht<br />
dem hiesigen Entwurf zur Änderung des JGG (BR-Drs. 634/02).<br />
Zur Verfahrensvereinfachung beigetragen hat grundsätzlich auch das Gesetz zur Novellierung<br />
der forensischen DNA-Analyse vom 12. August 2005. Seitdem bedarf es<br />
weder bei anonymen Spuren noch bei schriftlich erklärter Einwilligung des Beschuldigten<br />
eines gerichtlichen Beschlusses (Änderung §§ 81 f - h StPO). Auch diese Gesetzesnovellierung<br />
wurde von hier unterstützt.<br />
Zu b):<br />
Eine Möglichkeit der Optimierung von Arbeitsabläufen in organisatorischer Hinsicht<br />
stellen die gesetzlich vorgesehenen Zuständigkeitskonzentrationen dar, insbesondere<br />
wegen der damit einhergehenden fachlichen Spezialisierung und besseren Vertretung<br />
im Krankheitsfalle. Vor diesem Hintergrund ist die Gerichtszuständigkeits-Verordnung<br />
vom 3. November 1993 (GVBl. II S. 689) mehrfach geändert und schließlich durch die<br />
Zweite Gerichtszuständigkeits-Verordnung vom 8. Mai 2007 - mit Ausnahme von einer<br />
Vorschrift – neu gefasst worden (zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom<br />
10. Juli 2007, GVBl. II, S. 158). Die wichtigsten Konzentrationen aus jüngerer Zeit sind<br />
etwa in § 3a (Streitigkeiten nach dem WEG in der Berufungs- und Beschwerdeinstanz)<br />
und § 4 (Partnerschafts- und Vereinsregister) der genannten Verordnung geregelt.<br />
Eine weitere entlastende Zuständigkeitskonzentration ist diejenige im Bereich der<br />
Mahnsachen in der ordentlichen Gerichtsbarkeit: Nach Unterzeichnung des Staatsvertrages<br />
am 13. Dezember 2005 und dessen <strong>Rat</strong>ifizierung am 24. Mai 2006 hat das<br />
Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg am 1. Juli 2006 seine Arbeit aufgenommen.<br />
Nunmehr ist das Amtsgericht Wedding als Zentrales Mahngericht für sämtliche Mahnverfahren<br />
der ordentlichen Gerichtsbarkeit beider Länder zuständig.<br />
Als entlastende Maßnahme ist auch die im Jahre 1997 auf Ebene der Landgerichte<br />
begonnene Einführung von Serviceeinheiten zu nennen. Unter „Serviceeinheit“ im eigentlichen<br />
Sinn ist die Bildung von Mischarbeitsplätzen zu verstehen, in denen Geschäftsstellen-<br />
und Kanzleitätigkeit von einem Mitarbeiter ganzheitlich wahrgenommen<br />
werden. Durch die Kombination von Geschäftsstellen und Kanzleien in Gerichten und<br />
Staatsanwaltschaften zu „Serviceeinheiten“ und die räumliche Nähe zu den „Entscheidern“<br />
konnten die bisherigen „langen Wege“ der Akten erheblich verkürzt und die<br />
Kommunikationswege verbessert werden. Hierdurch können Synergieeffekte bei Anlage,<br />
Aktualisierung und Verwaltung der Akten und der anfallenden Schreibarbeit genutzt<br />
werden. Mittlerweile sind in allen Gerichtsbarkeiten und bei den Staatsanwaltschaften<br />
Serviceeinheiten weitestgehend eingeführt.<br />
Darüber hinaus ist beim Brandenburgischen Oberlandesgericht seit Ende 2003 ein Or-
ganisationsberater angesiedelt. Die von ihm durchgeführten Beratungen haben zum<br />
Ziel, den Behördenleitern der Amts- und Landgerichte Möglichkeiten vorzuschlagen,<br />
Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten so effektiv wie<br />
möglich zu gestalten. Schwerpunkte im Beratungsangebot bilden bislang die Verbesserung<br />
der Geschäftsabläufe und der Softwareanwendungen sowie der fachliche Erfahrungsaustausch.<br />
Mit der Einrichtung der Organisationsberatung ist ein Prozess angestoßen<br />
worden, der eine weitere Effektivitätssteigerung ermöglicht. Die bisherigen<br />
Erfahrungen damit sind positiv.<br />
Zu c):<br />
Die Justizeinrichtungen des Landes sind seit 1998 flächendeckend mit moderner und<br />
ergonomischer Informationstechnik sowie modernen Fachverfahren ausgestattet und<br />
über das Landesverwaltungsnetz untereinander verbunden worden und können moderne<br />
Informationssysteme und Kommunikationsformen nutzen. Den Gerichten und<br />
Staatsanwaltschaften werden die für die juristische Arbeit an einem modernen Arbeitsplatz<br />
unverzichtbaren juristischen Datenbanken von Juris und Beck-online zur Verfügung<br />
gestellt, die eine wertvolle Hilfe zur Bewältigung der täglichen Arbeit darstellen.<br />
Die analoge Diktiertechnik wird zunehmend durch digitale Diktiertechnik ersetzt, so<br />
dass der Workflow beschleunigt werden kann. Spracherkennungssysteme werden pilotiert,<br />
um eine Entlastung des Schreibdienstes zu testen.<br />
Die eingesetzten Fachverfahren unterstützen die tägliche Arbeit an allen Arbeitsplätzen<br />
und werden nahezu ausschließlich in länderübergreifenden Entwicklungsverbünden<br />
gepflegt und weiterentwickelt. Das Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg<br />
ist gemeinsam mit den Justizressorts aller Länder bestrebt, die Fachverfahren<br />
weiter zu vereinheitlichen und somit den personellen, organisatorischen und finanziellen<br />
Aufwand in der Justiz zu verringern.<br />
Im Handelsregisterwesen ist im Land Brandenburg seit dem 1.1.2007 - zeitgleich mit<br />
Berlin, Bremen und Schleswig-Holstein - mit dem Fachverfahren AUREG erstmals in<br />
der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein Fachverfahren mit elektronischer<br />
Verfahrensakte eingeführt worden. Die Kommunikation mit den Verfahrensbeteiligten<br />
kann erstmals vollständig elektronisch abgewickelt werden. Der Betrieb des Fachverfahrens<br />
bei dem gemeinsamen Dienstleister Dataport hat zudem den finanziellen und<br />
personellen Aufwand erheblich gesenkt.<br />
Zur IT-technischen Unterstützung der Insolvenzabteilungen ist das Fachverfahren<br />
MEGA-Inso in den vier Insolvenzgerichten des Landes im Einsatz. Das Programm<br />
wird nach den Vorgaben der Länder Brandenburg und Schleswig-Holstein, die sich<br />
zu einem Verbund zusammengeschlossen haben, durch eine externe Firma ständig<br />
optimiert. Durch jüngere Gesetzesänderungen im Bereich des Insolvenzrechts bestehen<br />
neue Anforderungen an die Veröffentlichung der Insolvenzbekanntmachungen,<br />
die auch weiterhin unmittelbar aus dem Fachverfahren bzw. der eingebundenen<br />
Textverarbeitung heraus erfolgen.<br />
Im Grundbuchbereich begann im September 2002 im Land Brandenburg die Umstellung<br />
auf das elektronische System SolumStar mit dem Amtsgericht Frankfurt (Oder)<br />
als Pilotgericht. Seither wurden nachfolgend weitere Grundbuchämter auf das elektronisch<br />
geführte Grundbuch umgestellt. Das elektronisch geführte Grundbuch wird<br />
durch das automatisierte Abrufverfahren für externe Nutzer (SolumWEB) und eine<br />
Katasterschnittstelle ergänzt. Die Umstellung wurde am 28. Juni 2006 in Brandenburg<br />
an der Havel abgeschlossen. Die elektronischen Datenbestände ermöglichen<br />
in vielfältiger Weise einen Datenaustausch mit anderen Fachanwendungen oder Ins-
titutionen sowie die Möglichkeit der Online-Grundbucheinsicht durch Dritte. Mit dem<br />
Wegfall der papierenen Grundbücher entfällt die Notwendigkeit, diese zu lagern, zu<br />
transportieren, registraturmäßig zu verwalten und mit Schriftgut auf dem Laufenden<br />
zu halten.<br />
Frage 18: In welchem Umfang werden in Strafverfahren die Möglichkeiten außergerichtlicher<br />
Streitschlichtungen, wie z. B. Täter-Opfer-Ausgleich genutzt und gefördert,<br />
und wie stellen sich seit 1998 bis heute jährlich die konkreten Zahlen für außergerichtliche<br />
Verfahren in Brandenburg dar?<br />
Zu Frage 18: Der überwiegende Teil der Streitschlichtung findet noch während des<br />
Ermittlungsverfahrens und damit vor Erhebung der Anklage beim Gericht statt. In Jugendstrafverfahren,<br />
insbesondere in Berufungssachen, spielt die außergerichtliche<br />
Streitschlichtung eine große und wichtige Rolle.<br />
Die Anzahl der Beauftragungen zur Konfliktschlichtung im Rahmen eines Täter-Opfer-<br />
Ausgleichs wird auf Seiten der Sozialen Dienste und freien Träger erfasst. Seit 1998<br />
erfolgte in insgesamt 28.666 Fällen eine solche Beauftragung. Die jährliche Entwicklung<br />
stellt sich wie folgt dar:<br />
Jahr Anzahl<br />
1998 2.815<br />
1999 3.192<br />
2000 3.647<br />
2001 3.260<br />
2002 3.368<br />
2003 3.257<br />
2004 3.223<br />
2005 2.937<br />
2006 2.967<br />
Die Fortentwicklung dieser dem Rechtsfrieden in besonderer Weise förderlichen Alternative<br />
und Ergänzung zur traditionellen Strafrechtspraxis bildet einen Aufgabenschwerpunkt<br />
im Bereich der Justiz. Es ist demnach nur folgerichtig, dass Brandenburg<br />
mit der Anzahl der Fälle eines TOA im statistischen Vergleich der Länder eine Spitzenposition<br />
einnimmt.<br />
Darüber hinaus ist gemäß § 380 Abs. 1 StPO in Verbindung mit § 36 des brandenburgischen<br />
Schiedsstellengesetzes bei bestimmten Straftaten (z.B. Hausfriedensbruch<br />
und Beleidigung) ein Sühneversuch vor den Schiedsstellen obligatorisch, bevor Privatklage<br />
erhoben werden kann. Ferner kann gemäß § 37 des brandenburgischen<br />
Schiedsstellengesetzes auch vor den Schiedsstellen ein Täter-Opfer-Ausgleich in<br />
Strafsachen durchgeführt werden. Hinsichtlich der Anzahl dieser vor den Schiedsstellen<br />
geführten Verfahren wird auf die <strong>Antwort</strong> zu Frage 20 verwiesen.<br />
Frage 19:<br />
In wie vielen Fällen wurde seit 1998 ein ziviIrechtlicher Ausgleich für die Opfer von<br />
Straftaten im Wege des Adhäsionsverfahren vor den Strafgerichten beantragt und in<br />
wie vielen Fällen konnte damit eine Befassung der Zivilgerichte in selber Sache vermieden<br />
werden?
Zu Frage 19:<br />
Eine statistische Erfassung der Antragszahlen erfolgt nicht. Gezählt wird hingegen, ob<br />
in einem Strafverfahren ein Adhäsionsverfahren stattgefunden hat, unabhängig davon,<br />
wie viele Anträge in dem Adhäsionsverfahren gestellt wurden. Ob durch Adhäsionsverfahren<br />
eine Befassung der Zivilgerichte vermieden worden ist, kann nicht festgestellt<br />
werden, da es hierzu keine statistische Erfassung gibt. Außerdem ist die Befassung<br />
der Zivilgerichte auch bei durchgeführtem Adhäsionsverfahren möglich (vgl. §<br />
406 Abs. 3 StPO).<br />
Adhäsionsverfahren vor dem Brandenburgischen Oberlandesgericht wurden in dem<br />
Zeitraum von 1998 bis 2006 nicht durchgeführt. Die Anzahl der vor den Amts- und<br />
Landgerichten durchgeführten Adhäsionsverfahren von 1998 bis 2006 ergibt sich aus<br />
der folgenden Tabelle, wobei die Angaben zu den Amtsgerichten je Landgerichtsbezirk<br />
(LGB) erfolgen:<br />
Anzahl der Adhäsionsverfahren<br />
Jahr Instanz<br />
LGB<br />
Cottbus /<br />
LGB<br />
Frankfurt /<br />
LGB<br />
Potsdam /<br />
LG Potsdam<br />
LGB<br />
Neuruppin /<br />
Gesamt<br />
LG Cott- LG Frank-<br />
LG Neurupbusfurtpin<br />
1998 AG 0 492 43 0 535<br />
LG 0 0 0 0 0<br />
1999 AG 1 2 14 3 20<br />
LG 0 0 1 0 1<br />
2000 AG 0 138 4 1 143<br />
LG 0 0 2 0 2<br />
2001 AG 0 197 14 0 211<br />
LG 1 1 1 0 3<br />
2002 AG 0 86 5 2 93<br />
LG 2 0 0 0 2<br />
2003 AG 1 66 3 3 73<br />
LG 1 0 0 1 2<br />
2004 AG 22 68 15 19 124<br />
LG 8 1 5 1 15<br />
2005 AG 23 24 11 22 80<br />
LG 1 1 8 0 10<br />
2006 AG 10 36 18 11 75<br />
LG 9 0 2 0 11<br />
Gesamt 81 1.602 146 64 1.893<br />
Frage 20:<br />
Wie viele Verfahren wurden seit 1998 bis heute jährlich vor den Schiedsstellen im<br />
Land Brandenburg durchgeführt?<br />
Zu Frage 20:<br />
Die seit 1998 bis 2006 jährlich vor den Schiedsstellen des Landes Brandenburg durchgeführten<br />
Verfahren sind in der folgenden Übersicht dargestellt:
Jahr<br />
Bürgerliche<br />
Rechtsstreitigkeiten<br />
Strafsachen<br />
Täter-Opfer-<br />
Ausgleich<br />
Sonstige Inanspruchnahme<br />
(Tür- und Angelfälle)<br />
1998 822 200<br />
1999 579 173<br />
2000 727 184<br />
2001 986 25<br />
2002 1.303 61<br />
2003 1.145 129 2 1.518<br />
2004 1.079 116 6 1.540<br />
2005 1.038 95 8 1.771<br />
2006 979 93 4 1.684<br />
In Strafsachen liegen für die Jahre 2001 und 2002 keine Angaben vor.<br />
Die Zahlen für den Täter-Opfer-Ausgleich und die sonstigen Inanspruchnahmen werden<br />
erst seit 2001 bzw. 2003 erfasst.<br />
Frage 21: Welche Maßnahmen zur Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
sind aus Sicht der Landesregierung für die Zukunft erforderlich?<br />
Zu Frage 21:<br />
Auch hier lassen sich – ebenso wie bei der <strong>Antwort</strong> zu Frage 17 – die möglichen Maßnahmen<br />
in gesetzliche Maßnahmen (a), organisatorische Maßnahmen (b) sowie in<br />
Maßnahmen aus dem Bereich der Informationstechnik (c) unterteilen.<br />
Zu a):<br />
Die Landesregierung wird sich auch in Zukunft über den Bundesrat an Gesetzgebungsverfahren<br />
beteiligen, die – jedenfalls mittelbar - zu einer Entlastung der Justiz<br />
führen können. Dazu seien beispielhaft genannt:<br />
• Aufgabenübertragung auf Notare<br />
Zur Entlastung der Justiz steht die Landesregierung einer Aufgabenübertragung auf<br />
justiznahe Amtsträger offen gegenüber. Eine abschließende Positionierung ist jedoch<br />
noch nicht erfolgt. In der Diskussion befinden sich derzeit Überlegungen, Aufgaben<br />
der Zivilgerichte im Bereich der Freiwilligen Gerichtsbarkeit auf Notare zu übertragen.<br />
Erwogen wird u.a. eine Öffnungsklausel, die es den Ländern ermöglicht, die dem<br />
Nachlassgericht erster Instanz obliegenden Aufgaben auf Notare zu übertragen. Danach<br />
wäre der Notar künftig umfassend zuständig von der Nachlasssicherung über die<br />
Testamentseröffnung bis hin zur Überwachung von Testamentsvollstreckern. Darüber<br />
hinaus ist Gegenstand der Diskussion die Übertragung der Aufgabe des Führens<br />
der Hauptkartei für Testamente auf die Bundesnotarkammer, um dort mittelfristig ein<br />
Zentrales Testamentsregister zu schaffen.<br />
• Freiwillige Gerichtsbarkeit<br />
Zu nennen ist ferner der Gesetzentwurf zur Reform des Verfahrens in Familiensachen<br />
und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG-Reformgesetz), mit<br />
dem das Verfahrensrecht in den genannten Bereichen völlig neu geordnet wird.
Im Übrigen wird wegen bestehender Überlegungen, Gerichtsbarkeiten im Wege bundesrechtlicher<br />
Änderungen zusammenzuschließen, auf die <strong>Antwort</strong> zu Frage 39 verwiesen.<br />
Zu b):<br />
Die Prüfung und Umsetzung entlastender gerichtsorganisatorischer Maßnahmen, wie<br />
sie in der <strong>Antwort</strong> zu Frage 17 bereits dargestellt wurden, ist – auch vor dem Hintergrund<br />
knapper werdender Personalressourcen - eine ständige Aufgabe des Ministeriums<br />
der Justiz wie auch der Gerichtsvorstände; gleiches gilt für den Bereich der<br />
Staatsanwaltschaften. Sich änderndes Bundesrecht, das der Entlastung der Justiz<br />
dient, wird in organisatorischer Hinsicht umzusetzen sein. Das Ministerium der Justiz<br />
wird die auf der Ebene der Landesregierung hierzu notwendigen Maßnahmen vornehmen<br />
bzw. initiieren und die Umsetzung in die Praxis der Gerichte und/oder der Staatsanwaltschaften<br />
eng begleiten.<br />
Zu c):<br />
Die eingesetzte Informationstechnik bedarf fortlaufend der Erneuerung und Anpassung<br />
an den aktuellen Stand der Technik sowie die aktuellen Kommunikationsstandards,<br />
damit der justizinterne Workflow optimiert und moderne Kommunikationsformen<br />
im Rechtsverkehr mit Anwälten, Notaren, Behörden und weiteren Verfahrensbeteiligten<br />
zunehmend genutzt werden können. Nur die zunehmende Ausweitung der elektronischen<br />
Kommunikationsformen lässt eine Straffung der Arbeitsabläufe und Beschleunigung<br />
der Verfahrensbearbeitung erwarten. Die Fachverfahren müssen deshalb zunehmend<br />
auf die Führung elektronischer Akten ausgerichtet werden.<br />
Im Grundbuchbereich ist langfristiges Ziel, das elektronische Grundbuch so fortzuentwickeln,<br />
dass es eine komplette elektronische Vorgangsbearbeitung von der Entgegennahme<br />
elektronischer Anträge bis zur elektronischen Eintragungsnachricht ermöglicht.<br />
Gleichzeitig soll das elektronische Grundbuch mit sonstigen E-Government-Verfahren<br />
kompatibel sein und den Anforderungen des Elektronischen Rechtsverkehrs<br />
entsprechen. Das derzeit eingeführte Verfahren SolumSTAR bietet dafür eine tragfähige<br />
Basis, die es systematisch auszubauen gilt. Die bereits bestehenden bundesweiten<br />
Aktivitäten insbesondere von Bund-Länder-Arbeitsgruppen werden von Brandenburg<br />
unterstützt.<br />
Frage 22:<br />
Wie viele Laienrichter haben an den einzelnen Brandenburger Gerichten im Jahre<br />
2005 ihr Amt angetreten?<br />
Zu Frage 22:<br />
Für die Strafgerichtsbarkeit bei den Amts- und Landgerichten sind bei den Schöffenwahlen<br />
im Jahr 2004 insgesamt 2.251 Haupt- und Hilfsschöffen für die Amtsperiode<br />
vom 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2008 gewählt worden. Die Zahl der bei<br />
den einzelnen Amtsgerichten gewählten Haupt- und Hilfsschöffen, getrennt nach Erwachsenen-<br />
und Jugendschöffen, ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht:
Gericht Anzahl der gewählten Schöffen Anzahl der gewählten Hilfsschöffen<br />
Jugendschöffen<br />
Erwachsenenschöffen<br />
Jugendhilfsschöffen<br />
Erwachsenenhilfsschöffen<br />
LG Cottbus 20 80 16 40<br />
Bad Liebenwerda 16 8 16 8<br />
Cottbus 26 18 32 20<br />
Guben 14 8 8 10<br />
Lübben 16 8 12 8<br />
Senftenberg 18 12 20 16<br />
LG Frankfurt (Oder) 51 142 27 84<br />
Bad Freienwalde 20 16 6 4<br />
Bernau 16 16 10 10<br />
Eberswalde 12 12 12 12<br />
Eisenhüttenstadt 20 20 12 10<br />
Frankfurt (Oder) 16 24 12 16<br />
Fürstenwalde 18 9 18 12<br />
Schwedt 16 16 12 12<br />
Strausberg 16 16 12 12<br />
LG Neuruppin 24 50 20 28<br />
Neuruppin 48 20 24 20<br />
Oranienburg 48 16 24 8<br />
Perleberg 16 8 16 16<br />
Prenzlau 10 10 12 8<br />
Zehdenick 14 14 10 8<br />
LG Potsdam 16 92 10 50<br />
Brandenburg a.d.H. 26 16 16 10<br />
Königs Wusterhausen 16 16 14 10<br />
Luckenwalde 8 8 12 8<br />
Nauen 22 12 10 6<br />
<strong>Rat</strong>henow 20 16 10 8<br />
Zossen 10 16 12 10<br />
AG Potsdam 30 20 30 20<br />
Insgesamt: 603 719 445 484<br />
Neben den Schöffen werden in der ordentlichen Gerichtsbarkeit auch ehrenamtliche<br />
Richter in Landwirtschaftssachen und bei den Kammern für Handelssachen (Handelsrichter)<br />
tätig. Die Anzahl der im Jahr 2005 berufenen ehrenamtlichen Richter ist nachstehend<br />
für die einzelnen Gerichte aufgeführt:
Gericht Anzahl der gewählten ehrenamtlichen Richter<br />
Handelsrichter Landwirtschaftsrichter<br />
LG Cottbus 11<br />
Amtsgericht Guben 10<br />
LG Frankfurt (Oder) 28<br />
Amtsgericht Fürstenwalde 20<br />
LG Neuruppin 10<br />
Amtsgericht Neuruppin 21<br />
LG Potsdam 30<br />
Amtsgericht Königs Wusterhausen 22<br />
Brandenburgisches Oberlandesgericht<br />
5<br />
Insgesamt: 79 78<br />
Für die Kammer bzw. den Senat für Steuerberater- und Steuerbevollmächtigtenangelegenheiten<br />
beim Landgericht Potsdam bzw. beim Brandenburgischen Oberlandesgericht<br />
waren im Jahr 2005 jeweils 6 ehrenamtliche Richter als Beisitzer tätig.<br />
In der Verwaltungsgerichtsbarkeit haben im Jahre 2005 insgesamt 482 ehrenamtliche<br />
Richter ihr Amt angetreten, davon 130 ehrenamtliche Richter beim Oberverwaltungsgericht,<br />
78 beim Verwaltungsgericht Cottbus, 108 beim Verwaltungsgericht Frankfurt<br />
(Oder) und 166 beim Verwaltungsgericht Potsdam.<br />
Beim Verwaltungsgericht Potsdam kommen noch 144 ehrenamtliche Richter für die<br />
Kammern für Personalvertretungsangelegenheiten des Landes und des Bundes sowie<br />
als Beisitzer der Kammern für Disziplinarsachen nach Landes- und Bundesrecht und<br />
des Landesberufsgerichts/Berufsgericht für Heilberufe hinzu.<br />
Beim Finanzgericht des Landes Brandenburg sind im Jahr 2005 121 ehrenamtliche<br />
Richter gewählt worden.<br />
In der Sozialgerichtsbarkeit des Landes Brandenburg waren am 1. Januar 2005 insgesamt<br />
502 ehrenamtliche Richter im Amt. Die Anzahl für die einzelnen Gerichte ergibt<br />
sich aus nachstehender Übersicht:<br />
Gericht Anzahl der ehrenamtlichen Richter<br />
Landessozialgericht 114<br />
Sozialgericht Cottbus 99<br />
Sozialgericht Frankfurt (Oder) 82<br />
Sozialgericht Neuruppin 86<br />
Sozialgericht Potsdam 121<br />
In der Arbeitsgerichtsbarkeit des Landes Brandenburg waren im Jahr 2005 insgesamt<br />
1.050 ehrenamtliche Richter im Amt. Die Anzahl für die einzelnen Gerichte ergibt sich<br />
aus nachstehender Übersicht:
Gericht Anzahl der ehrenamtlichen Richter<br />
Landesarbeitsgericht 117<br />
Arbeitsgericht Brandenburg 66<br />
Arbeitsgericht Cottbus 178<br />
Arbeitsgericht Eberswalde 128<br />
Arbeitsgericht Frankfurt (Oder) 137<br />
Arbeitsgericht Neuruppin 158<br />
Arbeitsgericht Potsdam 185<br />
Arbeitsgericht Senftenberg 81<br />
Frage 23: Was hat die Landesregierung bei der Vorbereitung der Schöffenwahl 2004<br />
(für die Amtszeit 2005 – 2008) und der kurz danach durchgeführten Wahl der ehrenamtlichen<br />
Verwaltungsrichter zur Unterstützung der für die Wahl zuständigen Kommunen<br />
und Landkreise unternommen, um das Amt bekannter zu machen und das Interesse<br />
der Bürgerinnen und Bürger für dieses Amt zu gewinnen?<br />
Zu Frage 23: Die Schöffenwahlen 2004 wurden mit einem gemeinsamen Aufruf der<br />
Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten und des Ministers des Innern an<br />
die Kommunen und Bürger des Landes Brandenburg zur Schöffenwahl 2004 eingeleitet.<br />
Der Aufruf wurde u. a. in der Zeitschrift „Brandenburg kommunal“ (Ausgabe Oktober/November<br />
2003) zusammen mit einem weiteren umfangreichen Artikel des Ministeriums<br />
des Innern über Aufgaben und Verantwortung der Gemeinden bei der Aufstellung<br />
der Vorschlagslisten veröffentlicht.<br />
Weiterhin wies das Ministerium des Innern mit Rundschreiben vom 20. Februar 2004<br />
an die Landräte und Oberbürgermeister des Landes in Vorbereitung der Wahl der ehrenamtlichen<br />
Richter in der ordentlichen und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit auf die<br />
erforderlichen Aktivitäten auf kommunaler Ebene hin. Zur Gewinnung geeigneter Kandidaten<br />
wurde u. a. empfohlen, die Verbindung zu Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberorganisationen<br />
und ähnlichen Verbänden zu suchen.<br />
Das Brandenburgische Oberlandesgericht hat mit einer Presseerklärung vom 19. Februar<br />
2004 unter dem Titel „Neue Schöffen braucht das Land“ auf die bevorstehenden<br />
Schöffenwahlen hingewiesen und um die Bewerbung Freiwilliger für dieses Ehrenamt<br />
geworben.<br />
Das Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten hat mit einer Presseerklärung<br />
am 6. März 2004 zur Wahl der Schöffen und der ehrenamtlichen Richter in der<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit 2004 ebenfalls interessierte Bürgerinnen und Bürger des<br />
Landes Brandenburg aufgerufen, sich für das Amt eines Schöffen oder eines ehrenamtlichen<br />
Richters bei den Verwaltungsgerichten zur Verfügung zu stellen.<br />
Der Staatssekretär im Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten nutzte<br />
die Landrätekonferenz am 10. März 2004, um unmittelbar gegenüber kommunalen<br />
Entscheidungsträgern auf die Bedeutung der Gewinnung von Schöffen und verschiedene<br />
Modalitäten des Wahlverfahrens aufmerksam zu machen.<br />
Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit wurde die vom Ministerium der Justiz und<br />
für Europaangelegenheiten herausgegebene Broschüre „Das Schöffenamt“ in Vorbereitung<br />
der Schöffenwahlen 2004 aktualisiert und in einer Auflage von 5.000 Exempla-
en herausgegeben. Die Broschüre stellt die Aufgaben, Rechte und Pflichten der<br />
Schöffen bei der Wahrnehmung des Schöffenamtes dar und vermittelt Informationen<br />
über das Strafrecht und über Aufbau und Verfahren der Strafgerichtsbarkeit. Sie richtet<br />
sich zwar insbesondere an die neu gewählten Schöffen, dient aber auch dazu, interessierten<br />
Bürgern einen Überblick über die Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter, insbesondere<br />
in der Strafrechtspflege, zu vermitteln. Die Broschüre stand den Gerichten<br />
zur Weitergabe an die Bürger zur Verfügung und wurde auch von der Presseabteilung<br />
des Ministeriums der Justiz und für Europaangelegenheiten auf Anforderung an interessierte<br />
Bürger, Gemeinden u. a. Einrichtungen versandt. Die Broschüre ist auch im<br />
Internet auf der Seite des Ministeriums der Justiz abrufbar. Derzeit wird an einer aktualisierten<br />
Ausgabe gearbeitet, die rechtzeitig in Vorbereitung der nächsten Schöffenwahlen<br />
herausgegeben werden soll.<br />
In der Verwaltungsgerichtsbarkeit wurden vor dem Hintergrund der Presseerklärung<br />
des Ministeriums der Justiz und für Europaangelegenheiten vom 6. März 2004 vor der<br />
Wahl keine speziellen Eigenaktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit unternommen. Es wurde<br />
und wird jedoch bei sich bietenden Gelegenheiten – etwa am Tag der offenen Tür<br />
– auch über die Mitwirkung ehrenamtlicher Richter an verwaltungsgerichtlichen Verfahren<br />
informiert. Die Landkreise und kreisfreien Städte wurden im Einzelfall im Rahmen<br />
ihrer Zuständigkeit nach § 28 VwGO bei Aufrufen an die Öffentlichkeit, sich als<br />
ehrenamtliche Richter zu melden, unterstützt. Im Rahmen der Vorbereitung der Wahl<br />
wurden vereinzelte mündliche und schriftliche Auskunftsersuchen beantwortet; hierbei<br />
ging es insbesondere um die Frage, ob bestimmte Personen zu ehrenamtlichen Richtern<br />
berufen werden können oder nicht (Problematik des § 22 Nr. 3 VwGO).<br />
Auch der Bund ehrenamtlicher Richter Landesverband Brandenburg und Berlin e.V.<br />
hat als Interessenvertreter der Laienrichter dieser Region die Gewinnung von Bewerbern<br />
für das Ehrenamt durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die vom Verband<br />
organisierten Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen und die Unterstützung<br />
und Beratung der ehrenamtlichen Richter bei allen Fragen in Zusammenhang<br />
mit ihrem Amt haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich immer mehr Bürger<br />
für die Übernahme dieses Ehrenamtes interessieren und bereit sind, als ehrenamtliche<br />
Richter bei den Gerichten des Landes mitzuwirken. Die Landesregierung ist durch<br />
einen ständigen Kontakt mit dem Landesverband bemüht, dessen Arbeit zu unterstützen<br />
und gleichzeitig die Anregungen und Vorschläge des Verbandes in ihre Arbeit einzubeziehen.<br />
Frage 24: Inwieweit wurden dabei gesellschaftliche Organisationen (Gewerkschaften,<br />
Arbeitgeberverbände, karitative Organisationen, Kirchen, Bürgerinitiativen etc.) einbezogen?<br />
Zu Frage 24: Mit Rundschreiben des Ministeriums des Innern vom 20. Februar 2004<br />
an die Landräte und Oberbürgermeister des Landes in Vorbereitung der Wahl der ehrenamtlichen<br />
Richter in der ordentlichen und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit ist auf<br />
die erforderlichen Aktivitäten auf kommunaler Ebene hingewiesen worden. Zur Gewinnung<br />
geeigneter Kandidaten wurde u. a. empfohlen, die Verbindung zu Parteien, Gewerkschaften,<br />
Arbeitgeberorganisationen und ähnlichen Verbänden zu suchen. Eine<br />
direkte Zusammenarbeit der Landesregierung mit den genannten gesellschaftlichen<br />
Organisationen erfolgte nicht.
Frage 25: An welchen dieser Gerichte fanden Einführungsveranstaltungen für die neuen<br />
Laienrichter statt und welchen Umfang hatten diese im Mittel?<br />
Zu Frage 25: Ordentliche Gerichtsbarkeit:<br />
Die Mitwirkung der Schöffen in der Strafrechtspflege soll einer lebensnahen, von Bürgerinnen<br />
und Bürgern verstandenen und bejahten Rechtspflege dienen. Das erfordert,<br />
bei den Schöffen Interesse, Freude und Verantwortungsgefühl für ihr Ehrenamt zu wecken<br />
und zu erhalten und ihnen bewusst zu machen, dass sie als gleichberechtigte<br />
Richter an der Wahrheits- und Rechtsfindung teilnehmen. Die Schaffung der Voraussetzungen<br />
für eine wirksame Beteiligung der Schöffen an der Strafrechtspflege ist eine<br />
wichtige Aufgabe der Justiz. Sie beinhaltet auch, dass der Schöffe in verständlicher<br />
Weise mit seinem verantwortungsvollen Amt als ehrenamtlicher Richter, mit dem<br />
Gang des Strafverfahrens, mit dem Sinn und dem Zweck staatlichen Strafens und den<br />
Arten und dem Vollzug der Strafen und Maßregeln vertraut gemacht wird. Diesem Ziel<br />
dienen die Unterweisungen der Schöffen, mit denen möglichst zu Beginn der Amtszeit<br />
der Schöffen begonnen werden soll.<br />
Für die Unterweisung ist der Präsident des Landgerichts verantwortlich. Inhalt und<br />
Umfang der Unterweisung sind durch eine Verwaltungsvorschrift (Allgemeine Verfügung<br />
über die Unterweisung ehrenamtlicher Richter vom 16. März 1992, JMBl. S. 61)<br />
geregelt.<br />
Zu Beginn der Amtsperiode der Schöffen 2005 fanden in der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />
eintägige Einführungsveranstaltungen statt, die von den Präsidenten der Landgerichte<br />
und von Direktoren der Amtsgerichte durchgeführt wurden. Im Einzelnen:<br />
Landgerichtsbezirk Cottbus:<br />
Das Landgericht Cottbus hat eine Einführungsveranstaltung für alle neu gewählten<br />
Schöffen des Landgerichts durchgeführt. Daran nahmen 114 ehrenamtliche<br />
Richter teil. Das Amtsgericht Cottbus sowie das Amtsgericht Lübben<br />
haben eine Einführungsveranstaltung durchgeführt. 3 Schöffen des Amtsgerichts<br />
Bad Liebenwerda haben am Seminar „Fit fürs Schöffenamt“ teilgenommen.<br />
Des Weiteren fanden Besuche der JVA Cottbus-Dissenchen, organisiert<br />
über den Bund der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter, statt.<br />
Landgerichtsbezirk Frankfurt (Oder):<br />
Beim Landgericht Frankfurt (Oder) fand eine Einführungsveranstaltung für die<br />
Schöffen statt. Den Schöffen wurde zudem mit der Mitteilung ihrer Einsatzzeiten<br />
am Landgericht Informationsmaterial über Weiterbildungsveranstaltungen der<br />
Volkshochschulen und des Bundes ehrenamtlicher Richterinnen und Richter<br />
übersandt. Die Direktoren der Amtsgerichte des Bezirks wurden gebeten, für<br />
die an den Amtsgerichten tätigen Schöffen Einführungsveranstaltungen in eigener<br />
Zuständigkeit durchzuführen. Entsprechende Veranstaltungen haben an<br />
den Amtsgerichten Frankfurt (Oder)‚ Schwedt, Fürstenwalde, Eberswalde,<br />
Bad Freienwalde, Strausberg und Bernau stattgefunden. Soweit bei einem<br />
Amtsgericht von der Durchführung einer Einführungsveranstaltung abgesehen<br />
wurde, beruht dies darauf, dass die dort gewählten Schöffen zum großen Teil<br />
wiedergewählt worden und mit den Aufgaben eines Schöffen bereits vertraut<br />
sind. Für die neuen Schöffen erfolgte eine gesonderte Einführung durch den<br />
Vorsitzenden des Schöffengerichts vor dem ersten Einsatz als Schöffe, wobei<br />
die Schöffen selbstverständlich auch Fragen stellen konnten.
Den Schöffen wird zudem in Zusammenarbeit mit dem Bund ehrenamtlicher<br />
Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg und Berlin e.V.‚ das Angebot<br />
unterbreitet, einmal in der Wahlperiode eine Justizvollzugsanstalt zu besichtigen.<br />
Landgerichtsbezirk Potsdam:<br />
Zum Beginn der Amtsperiode der neu gewählten Schöffen wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bund ehrenamtlicher Richterinnen und Richter eine Einführungsveranstaltung<br />
(insgesamt drei Abende) für die neu gewählten Schöffen<br />
angeboten. Als Referenten waren Richter des Landgerichts und des Amtsgerichts<br />
Potsdam tätig. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz.<br />
Landgerichtsbezirk Neuruppin:<br />
Eine Fortbildungsveranstaltung für die neu gewählten Schöffen in Regie des<br />
Bundes ehrenamtlicher Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg<br />
und Berlin e.V.‚ wurde organisiert und durchgeführt. Diese beinhaltete auch einen<br />
Besuch der JVA Wulkow.<br />
Für die neu gewählten Schöffen steht ergänzend zu den Unterweisungen auch ein<br />
Merkblatt zur Verfügung, das zusammenfassend Aufgaben, Rechte und Pflichten bei<br />
der Wahrnehmung des Schöffenamtes darstellt. Auch die Broschüre „Das Schöffenamt“<br />
richtet sich insbesondere an die neu gewählten Schöffen und vermittelt Informationen<br />
über das Strafrecht und über Aufbau und Verfahren der Strafgerichtsbarkeit.<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit:<br />
Beim Oberverwaltungsgericht des Landes Brandenburg fand im Jahre 2005 eine Informationsveranstaltung<br />
für ehrenamtliche Richter statt. Für diese Veranstaltung wurde<br />
auch eine Informationsbroschüre erarbeitet. Beim Verwaltungsgericht Cottbus und<br />
beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) fanden 2005 jeweils eine 90- bis 120-minütige<br />
Einführungsveranstaltung für die ehrenamtlichen Richter statt. Das Verwaltungsgericht<br />
Potsdam verzichtete für die Wahlperiode 2004 bis 2008 auf eine derartige Einführungsveranstaltung,<br />
weil viele der ehrenamtlichen Richter bereits in der vorangegangenen<br />
Wahlperiode dieses Amt ausgeübt hatten. Stattdessen haben alle gewählten<br />
ehrenamtlichen Richter ein Begrüßungsrundschreiben erhalten, dem Aufsätze über<br />
die Funktion und die Aufgaben der ehrenamtlichen Richter in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
und das Benachteiligungsverbot sowie das vom Ministerium herausgegebene<br />
Merkblatt über sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen ihrer Tätigkeit beigefügt<br />
waren. Im Laufe der Wahlperiode sind darüber hinaus noch weitere Informationen<br />
(z.B. Faltblatt des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes<br />
Brandenburg über den bestehenden Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz<br />
für ehrenamtlich/freiwillig Tätige im Land Brandenburg) überreicht worden. Zudem<br />
wurden die ehrenamtlichen Richter zu Beginn ihrer Tätigkeit von den Vorsitzenden der<br />
Kammern intensiv in ihr Tätigkeitsfeld eingewiesen.<br />
Finanzgerichtsbarkeit:<br />
Beim Finanzgericht des Landes Brandenburg fand eine Einführungsveranstaltung (ca.<br />
2 Stunden) für alle neu gewählten ehrenamtlichen Richter statt.<br />
Sozialgerichtsbarkeit:<br />
Die erstmalige Berufung von ehrenamtlichen Richtern erfolgt nach Bedarf des jeweiligen<br />
Gerichts. Eine einheitliche Amtsperiode nach § 13 Abs. 2 SGG wurde nicht festgelegt,<br />
so dass keine Notwendigkeit besteht, Einführungsveranstaltungen für eine Viel-
zahl von neu berufenen ehrenamtlichen Richtern durchzuführen. Die neu berufenen<br />
ehrenamtlichen Richter werden durch den Vorsitzenden des jeweiligen Spruchkörpers<br />
vor Beginn der ersten Sitzung in ihre Rechte und Pflichten eingewiesen.<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit:<br />
Auch in der Arbeitsgerichtsbarkeit gibt es keine einheitliche Amtsperiode für die ehrenamtlichen<br />
Richter. Anstelle von Einführungsveranstaltungen wurden seitens des Landesarbeitsgerichts<br />
Brandenburg im Zusammenwirken mit Bildungsträgern Weiterbildungsseminare<br />
durchgeführt. An den von der Arbeitsgerichtsbarkeit finanzierten Schulungen<br />
nahmen im Jahr 2006 52 ehrenamtliche Richter teil. Auch 2007 wird es ein vergleichbares<br />
Angebot geben.<br />
Frage 26: Welche Weiterbildungsveranstaltungen wurden den Laienrichtern darüber<br />
hinaus an den einzelnen Brandenburger Gerichten in den Jahren 2005 und 2006 angeboten?<br />
Zu Frage 26: Die jeweilige Handhabung in den Gerichtsbarkeiten hängt vom Fortbildungsbedarf<br />
ab und ist maßgeblich dadurch bestimmt, ob die ehrenamtlichen Richter<br />
nach einem festen Turnus in ihr Amt berufen werden oder eine fortlaufende Neubestellung<br />
zu erfolgen hat. Entsprechend besteht der Fortbildungsbedarf fortlaufend oder<br />
eher periodisch.<br />
Durch die Gerichte der ordentlichen Gerichtsbarkeit, der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
und das Finanzgericht des Landes Brandenburg sind keine eigenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />
durchgeführt worden. Die ehrenamtlichen Richter werden auf Fortbildungsangebote,<br />
wie das jährliche Angebot des Gustav-Stresemann-Instituts e.V. in<br />
Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung der Schöffen (DVS) sowie auf Angebote<br />
des Bundes der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter hingewiesen.<br />
Im April 2006 hat die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Tagung für ehrenamtliche Richter<br />
veranstaltet. Die Einladung zur Tagung wurde dem Oberverwaltungsgericht Berlin-<br />
Brandenburg von der Stiftung übermittelt und daraufhin an alle ehrenamtlichen Richter<br />
weitergeleitet.<br />
Durch den Bund ehrenamtlicher Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg<br />
und Berlin e.V., wurden Besuche von Schöffen in den verschiedenen Justizvollzugsanstalten<br />
des Landes organisiert.<br />
Das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg führte am 20. Mai 2006 eine Fortbildungsveranstaltung<br />
für die ehrenamtlichen Richterinnen und Richter der Sozialgerichtsbarkeit<br />
des Landes Brandenburg in Potsdam durch. Teilweise bieten auch die<br />
nach § 14 SGG vorschlagsberechtigten Stellen (z. B. Deutscher Gewerkschaftsbund,<br />
Kassenärztliche Vereinigung) ihren zu ehrenamtlichen Richtern berufenen Mitgliedern<br />
Weiterbildungsveranstaltungen bzw. Schulungen an.<br />
Das Landesarbeitsgericht Brandenburg hat im Zusammenwirken mit Bildungsträgern<br />
Weiterbildungsseminare durchgeführt. An den von der Arbeitsgerichtsbarkeit finanzierten<br />
Schulungen nahmen im Jahr 2006 52 ehrenamtliche Richter teil.
Frage 27:<br />
Inwieweit haben die Brandenburger Gerichte die 2004 begonnene Kooperation mit<br />
dem Volkshochschulverband fortgesetzt und welche konkreten Weiterbildungsveranstaltungen<br />
wurden im Rahmen der Aktion „Fit fürs Schöffenamt“ an den Volkshochschulen<br />
angeboten?<br />
Zu Frage 27: Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts unter dem Titel „Tag des<br />
Schöffen“ hatten die Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen e.V. (DVS)<br />
in Berlin und der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) in Bonn mit Unterstützung<br />
des Bundesministeriums der Justiz eine bundesweite Informationskampagne<br />
über das Schöffenamt vorbereitet. Im Rahmen der politischen Bildungsarbeit der<br />
Volkshochschulen sollten im Herbst 2003 an möglichst vielen Volkshochschulen Veranstaltungen<br />
stattfinden, die über das Schöffenamt informieren und zu einer Kandidatur<br />
für die 2004 anstehenden Schöffenwahlen anregen sollten. Geplant wurden halbtätige<br />
Seminare oder Abendveranstaltungen, die einen Überblick über die Anforderungen<br />
des Schöffenamtes, die Wählbarkeitsvoraussetzungen und das Wahlverfahren,<br />
die Rolle der Schöffen im Strafprozess, ihre Rechte und Pflichten, Entschädigung und<br />
sozialversicherungsrechtliche Absicherung sowie über den grundsätzlichen Aufbau eines<br />
Strafverfahrens geben sollten.<br />
Das Bundesministerium der Justiz hat die Landesjustizministerien um entsprechende<br />
Unterstützung dieses Projektes gebeten. Für die geplanten Veranstaltungen bedurfte<br />
es einer ausreichenden Zahl von Referenten, die sich – möglichst unter Honorarverzicht<br />
– für den „Tag des Schöffen“ zur Verfügung stellten. Gedacht war insbesondere<br />
an Richter an Amts- und Landgerichten, die von ihrer täglichen Zusammenarbeit mit<br />
Schöffen und dem Ablauf eines Strafverfahrens berichten sollten, aber auch an die<br />
Teilnahme bereits gewählter Schöffen, die mit „ihrem“ Richter anschaulich von ihrer<br />
Tätigkeit berichten könnten.<br />
Diese Bitte ist an die Präsidenten und Direktoren der Amts- und Landgerichte herangetragen<br />
worden und dort auf positive Resonanz gestoßen. Es haben sich 14 Richter<br />
bereit erklärt, am „Tag des Schöffen“ als Referenten mitzuwirken. An mehreren Volkshochschulen<br />
haben Informationsveranstaltungen zum Schöffenamt stattgefunden.<br />
Welche Veranstaltungen von den örtlichen Volkshochschulen in Brandenburg im Einzelnen<br />
durchgeführt wurden, ist der Landesregierung nicht bekannt geworden.<br />
Die bundesweite Informationskampagne ist nach den Schöffenwahlen fortgesetzt worden.<br />
Unter dem Titel „2005 – Fit fürs Schöffenamt“ sollten an allen Volkshochschulen<br />
Fortbildungsveranstaltungen angeboten werden, um die neu gewählten Schöffen mit<br />
ihrem Ehrenamt und dessen Bedeutung im demokratischen Rechtsstaat besser vertraut<br />
zu machen. Auch für diese Veranstaltungsreihe wurde bei den Amts- und Landgerichten<br />
um Unterstützung geworben und dort Bereitschaft signalisiert, entsprechende<br />
Veranstaltungen durch Referenten zu unterstützen. Eine Rückmeldung über einzelne<br />
der Volkshochschulveranstaltungen liegt der Landesregierung nicht vor.<br />
Frage 28: In welchem Umfang wurden die im Haushaltsplan 2005/2006 für die Einführung<br />
und Weiterbildung von Laienrichtern vorgesehenen Mittel ausgeschöpft?
Zu Frage 28: Für die Einführung und Weiterbildung von ehrenamtlichen Richtern wurden die Haushaltsmittel<br />
in den Jahren 2005/2006 wie folgt geplant und ausgeschöpft:<br />
2005<br />
Kap. 04 040 Titel 412 10<br />
Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />
Tätige -<br />
Kap. 04 090 Titel 412 10<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />
Tätige -<br />
Kap. 04 100 Titel 412 10<br />
Finanzgericht des Landes Brandenburg<br />
- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />
Tätige -<br />
Kap. 04 110 Titel 525 20<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
Kap. 04 120 Titel 525 20<br />
Sozialgerichtsbarkeit<br />
Kap. 04 040 Titel 412 10<br />
Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />
Tätige -<br />
Kap. 04 090 Titel 412 10<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />
Tätige -<br />
Kap. 04 100 Titel 412 10<br />
Finanzgericht des Landes Brandenburg<br />
- Aufwendungen für ehrenamtlich<br />
Tätige -<br />
Kap. 04 110 Titel 525 20<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
Kap. 04 120 Titel 525 20<br />
Sozialgerichtsbarkeit<br />
a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />
b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />
Abs. 2 der Verfassung des<br />
Landes Brandenburg<br />
a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />
b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />
Abs. 2 der Verfassung des<br />
Landes Brandenburg<br />
a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />
b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />
Abs. 2 der Verfassung des<br />
Landes Brandenburg<br />
Aus- (und Fort)bildung ehren-<br />
amtlicher Richter<br />
Aus- (und Fort)bildung ehrenamtlicher<br />
Richter<br />
a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />
b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />
Abs. 2 der Verfassung des<br />
Landes Brandenburg<br />
a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />
b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />
Abs. 2 der Verfassung des<br />
Landes Brandenburg<br />
a) Teilnahme an Einführungsveranstaltungen<br />
b) Weiterbildung gem. Art. 110<br />
Abs. 2 der Verfassung des<br />
Landes Brandenburg<br />
Aus- (und Fort)bildung ehren-<br />
amtlicher Richter<br />
Aus- (und Fort)bildung ehrenamtlicher<br />
Richter<br />
Ansatz (EUR) Ist (EUR)<br />
50.000,00 9786,96<br />
25.000,00 436,00<br />
1.500,00 0<br />
1.500,00 0<br />
0 0<br />
1.500,00 0<br />
3.500,00 2.598,62<br />
1.000,00 0<br />
2006<br />
Ansatz (EUR) Ist (EUR)<br />
0 2.805.88<br />
25.000,00 870,34<br />
1.500,00 0<br />
1.500,00 0<br />
0 0<br />
1.500,00 0<br />
3.500,00 721,93<br />
1.000,00 0
Auf den unterschiedlichen Fortbildungsbedarf in den einzelnen Gerichtsbarkeiten in<br />
Abhängigkeit vom Wahlmodus wurde bereits bei Frage 27 eingegangen.<br />
Frage 29: In welchem Umfang wurden 2005 und 2006 die Sitzungstage der Schöffengerichte<br />
tatsächlich ausgenutzt?<br />
Zu Frage 29: Die Auslastung schwankt in Abhängigkeit vom Geschäftsanfall zwischen<br />
den einzelnen Amtsgerichten. Bei den größeren Amtsgerichten werden nahezu alle<br />
Sitzungstage des Schöffengerichts genutzt, sofern nicht Urlaub oder Krankheit entgegenstehen.<br />
Lediglich in den kleineren Amtsgerichten werden aufgrund der geringeren<br />
Eingangszahlen weniger Sitzungstage genutzt. Zum Teil differiert die Ausnutzung der<br />
Sitzungstage bei einem Gericht auch zwischen Jugend- und Erwachsenenschöffengericht.<br />
Frage 30: Welche Erklärung gibt es insbesondere für den Umstand, dass verschiedentlich<br />
Hauptschöffen an den Amtsgerichten bis in die zweite Jahreshälfte 2005 noch<br />
keinen Einsatz hatten?<br />
Zu Frage 30: Der Einsatz der Schöffen wird durch Losverfahren gem. § 45 Abs. 2 Satz<br />
1 GVG für die Sitzungstage eines Jahres im Voraus festgelegt. Die Anzahl der festgesetzten<br />
Sitzungstage und die Anzahl der Schöffen bestimmen daher die Häufigkeit ihres<br />
Einsatzes, wobei es auf Grund der zufälligen Auslosung keine festgelegte Reihenfolge<br />
für den Einsatz der Schöffen gibt. Fallen Sitzungstage aus, weil sie nicht terminiert<br />
sind, der Vorsitzende des Schöffengerichts krank, im Urlaub oder sonst abwesend<br />
ist, kommen die für diese Sitzungstage ausgelosten Schöffen nicht zum Zuge.<br />
Daher ist es möglich und auch nicht ungewöhnlich, dass einzelne Hauptschöffen, welche<br />
Ende 2004 gewählt wurden, erst in der 2. Jahreshälfte 2005 zum Einsatz gekommen<br />
sind.<br />
Frage 31: Zu welchen regelmäßigen Zeitpunkten und auf welcher Grundlage erfolgt<br />
die Neuberechnung der für eine Wahlperiode benötigten Schöffen?<br />
Zu Frage 31: Die Zahl der für eine Wahlperiode benötigten Haupt- und Hilfsschöffen<br />
wird jeweils in Vorbereitung der alle vier bzw. künftig fünf Jahre stattfindenden Schöffenwahlen<br />
festgestellt. Die erforderliche Zahl von Haupt- und Hilfsschöffen für die<br />
Schöffengerichte und die Strafkammern des Landgerichts (§ 43 Abs.1, § 77 Abs. 1<br />
GVG) wird vom Präsidenten des Landgerichts (Amtsgerichts) bestimmt und auf die<br />
Gemeinden des Bezirks in Anlehnung an die Einwohnerzahl der Gemeinden (§ 36<br />
Abs. 4 Satz 2 GVG) verteilt. Die erforderliche Zahl der Hilfsschöffen für die Strafkammern<br />
des Landgerichts verteilt er auf die Gemeinden des Amtsgerichts, in dessen Bezirk<br />
das Landgericht seinen Sitz hat (§ 36 Abs. 4 Satz 2, § 77 Abs. 2 Satz 2 GVG).<br />
Die zu früheren Wahlen erlassenen Verwaltungsvorschriften sehen vor, dass die Feststellung<br />
der Zahl der Schöffen bis zum 2. Januar des Wahljahres erfolgen soll. Dieser<br />
Termin wird auch für die Schöffenwahlen 2008 maßgebend sein.<br />
Frage 32: Wie hat sich die tatsächliche Beteiligung der ehrenamtlichen Richter in der<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit seit der Einführung des obligatorischen Einzelrichters in<br />
den einzelnen Rechtsgebieten entwickelt und wie ist die konkrete Zuweisungspraxis<br />
an den einzelnen Verwaltungsgerichten?
Zu Frage 32: Über die tatsächliche Beteiligung der ehrenamtlichen Richter in den einzelnen<br />
Rechtsgebieten seit der Einführung des „obligatorischen Einzelrichters“ (gemeint<br />
sein dürfte die Einfügung des § 6 VwGO in der noch heute geltenden Fassung<br />
durch Art. 9 des Gesetzes zur Entlastung der Rechtspflege vom 11. Januar 1993) liegen<br />
aussagekräftige statistische Daten nicht vor, so dass diesbezüglich nur Schätzungen<br />
bzw. Einschätzungen abgegeben werden können.<br />
Nach § 6 Abs. 1 VwGO soll die Kammer den Rechtsstreit in der Regel einem ihrer Mitglieder<br />
als Einzelrichter zur Entscheidung übertragen, wenn<br />
1. die Sache keine besondere Bedeutung tatsächlicher oder rechtlicher Art<br />
aufweist und<br />
2. die Rechtssache keine grundsätzliche Bedeutung hat.<br />
Gemäß § 5 Abs. 3 Satz 1 VwGO entscheidet die Kammer des Verwaltungsgerichts in<br />
der Besetzung von drei Richtern und zwei ehrenamtlichen Richtern, soweit nicht ein<br />
Einzelrichter entscheidet.<br />
Asylrechtliche Verfahren werden wohl in allen Kammern fast ausschließlich durch Einzelrichter<br />
entschieden. Für die „klassischen“ Rechtsgebiete lässt sich - allerdings nicht<br />
durchgängig - eine im Laufe der Zeit zunehmende Tendenz zur Übertragung von<br />
Rechtsstreitigkeiten auf den Einzelrichter feststellen. Dabei gibt es merkliche Unterschiede<br />
zwischen den verschiedenen Sachgebieten und Kammern, so dass sich kein<br />
einheitliches Bild ergibt. Entsprechend variieren gemäß § 5 Abs. 3 Satz 1 VwGO die<br />
Einsatzmöglichkeiten der ehrenamtlichen Richter.<br />
Frage 33: Sind der Landesregierung Fälle bekannt, in denen Laienrichter durch private<br />
oder öffentliche Arbeitgeber insofern behindert wurden, als dass Freistellungen nach §<br />
45 Abs. 1 a DRiG nicht oder nur unter unzulässigen Einschränkungen gewährt worden<br />
sind?<br />
Zu Frage 33: Die Vorschrift des § 45 Abs. 1a DRiG ist durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />
21. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3599) eingefügt worden und am 1. Januar 2005 in<br />
Kraft getreten. Danach darf niemand in der Übernahme oder Ausübung des Amtes als<br />
ehrenamtlicher Richter beschränkt oder wegen der Übernahme der Ausübung des<br />
Amtes benachteiligt werden. Ehrenamtliche Richter sind für die Zeit ihrer Amtstätigkeit<br />
von ihrem Arbeitgeber von der Arbeitsleistung freizustellen. Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses<br />
wegen der Übernahme oder der Ausübung des Amtes ist unzulässig.<br />
Der bereits aus der Pflicht zur Wahrnehmung des Schöffenamtes bestehende Freistellungsanspruch<br />
ist damit gesetzlich fixiert worden. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />
gibt es aber auch nach dem Inkrafttreten des § 45 Abs. 1a DRiG gelegentlich Einzelfälle,<br />
in denen Schöffen dem Gericht von Problemen mit ihrem privaten Arbeitgeber<br />
aufgrund ihrer Schöffentätigkeit berichten. In diesen Fällen wenden sich in der Regel<br />
die Vorsitzenden des Schöffengerichts bzw. des Jugendschöffengerichts bzw. der Präsident<br />
des Landgerichts unmittelbar an die Arbeitgeber und weisen diese auf die Freistellungsverpflichtung<br />
und das Benachteiligungsverbot hin. Dieses Vorgehen war bisher<br />
ausreichend, um eine ordnungsgemäße Freistellung der Schöffen zu bewirken.<br />
Eine Unterrichtung der Landesregierung war in diesen Fällen nicht erforderlich.
In den Fachgerichtsbarkeiten sind Probleme dieser Art nicht aufgetreten.<br />
Ein einzelner Fall, der auch durch die klarstellende Regelung des § 45 Abs. 1a DRiG<br />
noch keine Klärung erfahren hat, betrifft den Umfang des Freistellungsanspruchs und<br />
hierbei die Frage, ob ein Freistellungsanspruch nur für die Kernarbeitszeit besteht. In<br />
diesem Fall aus dem Jahr 2006 wurde einer Schöffin durch einen öffentlichen Arbeitgeber<br />
lediglich die Freistellung für die Kernarbeitszeit erteilt. Die Sitzungszeiten in der<br />
Arbeitszeit, die nicht Kernarbeitszeit ist, sollten durch die Schöffin nachgearbeitet werden.<br />
Nachdem Bemühungen des Präsidenten des zuständigen Landgerichts um Klärung<br />
mit dem Arbeitgeber ergebnislos blieben, hat der Präsident des Brandenburgischen<br />
Oberlandesgerichts dem Ministerium der Justiz darüber berichtet.<br />
Aufgrund eines analogen Falles in Schleswig-Holstein im Jahre 2003 hatten einige<br />
Länder bereits detaillierte Prüfungen vorgenommen und auf der Grundlage der gesetzlichen<br />
und tariflichen Regelungen und der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts<br />
vom 16. Dezember 1993 – 6 AZR 236/93 festgestellt, dass ein Anspruch auf<br />
Freistellung nur in der Kernarbeitszeit besteht. Auch die bereits 2003 in Aussicht genommene<br />
Änderung des Deutschen Richtergesetzes wurde nicht als hilfreich angesehen,<br />
da auch der Freistellungsanspruch nach § 45 DRiG unter Anrechnung auf die Arbeitszeit<br />
nur für die Dauer einer ggf. festgelegten Arbeitszeit gegeben wäre.<br />
Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) hatte dieses aus Sicht der Justiz unbefriedigende<br />
Ergebnis wegen der vorrangigen Frage der Anwendung und Auslegung des §<br />
52 Abs. 2 BAT an das Bundesministerium des Innern (BMI) herangetragen, das ebenfalls<br />
die Auffassung vertreten hatte, dass eine bezahlte Freistellung von Arbeitnehmern<br />
im öffentlichen Dienst zur Wahrnehmung des Schöffenamtes nur in der Kernarbeitszeit<br />
in Betracht kommt und kein Anspruch auf Arbeitsbefreiung besteht, wenn die<br />
Ausübung des Ehrenamtes bei gleitender Arbeitszeit in die Gleitzeit fällt. Das BMJ hatte<br />
sich daraufhin noch einmal mit einer umfangreichen Argumentation (Schreiben vom<br />
9. Februar 2004) an das BMI gewandt und angeregt, die in der Praxis offensichtlich<br />
auftretenden Streitfälle ggf. durch eine eindeutigere tarifliche Regelung des Freistellungsanspruchs<br />
der Schöffen oder durch ein Rundschreiben an öffentliche Arbeitgeber<br />
oder Verbände zu vermeiden.<br />
Die am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Regelung des § 45 Abs. 1a DRiG hat diese<br />
Frage keiner Klärung zugeführt. Der in Brandenburg bekannt gewordene Fall ist zum<br />
Anlass genommen worden, das BMJ mit Schreiben vom 17. August 2006 erneut auf<br />
diese singuläre Problematik hinzuweisen. Trotz Nachfrage steht die <strong>Antwort</strong> noch aus.<br />
Frage 34: Was will die Landesregierung konkret unternehmen, um diese Hinderungen<br />
– mit Rücksicht auf den hohen gesellschaftlichen Stellenwert der Laienrichterschaft –<br />
zu unterbinden?<br />
Zu Frage 34: Die Landesverfassung Brandenburg hat mit Artikel 110 Abs. 1 bereits<br />
weitgehende Bestimmungen zum Schutz der ehrenamtlichen Richter getroffen. Darin<br />
steht: „Den ehrenamtlichen Richtern dürfen durch ihre Tätigkeit keine Nachteile entstehen.<br />
Während ihrer Amtszeit ist eine Kündigung oder Entlassung nur zulässig, wenn<br />
Tatsachen vorliegen, die den Arbeitgeber oder Dienstherrn zur fristlosen Kündigung<br />
berechtigen.“ § 45 Abs. 1a DRiG lässt diese Verfassungsbestimmung – so die aus-
drückliche Gesetzesbegründung, BT-Drucksache 15/411, S. 9 – unberührt.<br />
Soweit in der ordentlichen Gerichtsbarkeit in wenigen Einzelfällen eine Behinderung<br />
von Schöffen durch Arbeitgeber bei der Wahrnehmung ihres Amtes bekannt geworden<br />
ist, konnten diese vor Ort von dem zuständigen Vorsitzenden Richter bzw. vom Präsidenten<br />
des Landgerichts durch entsprechende Hinweise an den Arbeitgeber über die<br />
Rechtslage geklärt werden. Handlungsbedarf für die Landesregierung besteht insoweit<br />
nicht.<br />
Frage 35: Gibt oder gab es Verzögerungen bei der Auszahlung von Entschädigungen<br />
für Laienrichter durch die Gerichte? Trifft es zu, dass die Auszahlung bis zu mehreren<br />
Monaten, in Einzelfällen bis zu einem Jahr verzögert erfolgte und aus welchem Grund<br />
kam es zu diesen Verzögerungen?<br />
Zu Frage 35: Die Auszahlungen von Entschädigungen für ehrenamtliche Richter erfolgen<br />
allgemein zügig. Verzögerungen im Einzelfall sind sehr häufig auf unvollständige<br />
Entschädigungsanträge der Laienrichter (z.B. fehlende Bankverbindung) zurückzuführen.<br />
Es sind vereinzelt auch versehentliche Fehlbuchungen bei Namensgleichheit aufgetreten,<br />
die jedoch umgehend behoben wurden.<br />
Beim Amtsgericht Zossen kam es im laufenden Haushaltsjahr zu einer mehrwöchigen<br />
Verzögerung. Während der vorläufigen Mittelbewirtschaftung wurden Anweisungen<br />
vorgenommen und ins Minus gebucht. Die dann zugewiesenen Haushaltsmittel wurden<br />
zu knapp bemessen und waren bereits zum Zeitpunkt der Mittelzuweisung vollständig<br />
aufgebraucht. Bis zur weiteren Zuweisung von Haushaltsmitteln verging etwas<br />
Zeit. Die Ursache dafür kann nicht mehr aufgeklärt werden. Es soll künftig dafür Sorge<br />
getragen werden, dass die erste Mittelzuweisung großzügiger bemessen wird, um den<br />
beschriebenen Effekt zu vermeiden.<br />
Beim Amtsgericht Schwedt kam es auf Grund längerfristiger Erkrankungen zu verzögerten<br />
Auszahlungen. In anderen Fällen mussten zunächst die Akten von Staatsanwaltschaft<br />
oder Berufungsinstanz angefordert werden, um über den Antrag entscheiden<br />
zu können.<br />
Frage 36:<br />
Verfügt die Landesregierung über Erkenntnisse, wonach Schöffen von Absprachen<br />
über das Strafmaß ausgeschlossen wurden, die zwischen Berufsrichtern, Staatsanwaltschaft<br />
und Verteidigung geführt worden sind und wie stellen sich diese Erkenntnisse<br />
dar?<br />
Zu Frage 36:<br />
Die Schöffen wurden und werden im hiesigen Bezirk von Absprachen, welche während<br />
der Hauptverhandlung stattfinden, nicht ausgeschlossen. Erkenntnisse der in der<br />
Fragestellung bezeichneten Art liegen hier nicht vor.<br />
Frage 37:<br />
Hält die Landesregierung an der Schließung von Amts- und Arbeitsgerichtsstandorten<br />
fest?
Zu Frage 37:<br />
Im Februar 2005 hatte die Landesregierung die Ministerin der Justiz im Zusammenhang<br />
mit dem Beschluss des Haushaltsentwurfs 2005/2006 beauftragt, bis Ende des<br />
Jahres 2005 ein Konzept zur sachgerechten Reduzierung der Zahl der Amts- und Arbeitsgerichtsbezirke<br />
vorzulegen und auf dieser Grundlage gemeinsam mit dem Minister<br />
der Finanzen die bislang vorgesehenen Baumaßnahmen zur Unterbringung der<br />
Gerichte zu überprüfen. Das geforderte Konzept ist termingerecht erstellt und vom Kabinett<br />
im Januar 2006 zur Kenntnis genommen worden. In dem Konzept werden sieben<br />
Amtsgerichte benannt, die ausschließlich aufgrund justizpolitischer Kriterien für<br />
eine Zusammenlegung mit anderen Amtsgerichten in Betracht kommen. Als Voraussetzung<br />
für die Zusammenlegung wird dort die Ausgliederung der Grundbuchabteilungen<br />
genannt, da ansonsten unverhältnismäßig hoher Bauaufwand betrieben werden<br />
müsste.<br />
Das Kabinett hat auf dieser Grundlage eine gemeinsame Arbeitsgruppe von MdJ und<br />
MdF mit den notwendigen Detailprüfungen der Vorschläge auf ihre Realisierbarkeit<br />
und ihre Wirtschaftlichkeit beauftragt. Die Prüfungen sind inzwischen abgeschlossen.<br />
Der abschließende Bericht der Ministerin der Justiz befindet sich in der Ressortabstimmung<br />
und wird anschließend dem Kabinett vorgelegt.<br />
Frage 38: Wenn ja, welcher Zeitplan und konkreter Ablauf ist dazu vorgesehen?<br />
Zu Frage 38:<br />
Ein Zeitplan und konkreter Ablauf für das weitere Vorgehen kann erst dann aufgestellt<br />
werden, wenn das Kabinett sich mit dem oben genannten Abschlussbericht des Ministeriums<br />
der Justiz befasst und das Ministerium der Justiz mit einer Umsetzung beauftragt<br />
hat.<br />
Frage 39: Inwieweit sind seitens der Landesregierung darüber hinaus Umstrukturierungen<br />
und Kompetenzverteilungen zwischen Gerichten geplant, und inwieweit ist insofern<br />
ein Abbau bzw. Umbau von Zuständigkeiten vorgesehen?<br />
Zu Frage 39:<br />
Angesichts unterschiedlicher Belastung der verschiedenen Gerichtsbarkeiten und der<br />
aufgrund der richterlichen Unabhängigkeit geringen Flexibilität des Richtereinsatzes<br />
gibt es Überlegungen, Gerichtsbarkeiten im Wege bundesrechtlicher Änderungen zusammenzulegen.<br />
Können Personalüberhang einerseits und ungedeckter Bedarf andererseits<br />
durch Abordnungen und Versetzungen nicht in ausreichendem Maße ausgeglichen<br />
werden und soll eine grundlegende Änderung des Richterrechts nicht erfolgen,<br />
so kann eine gerechtere Verteilung der zu bewältigenden Arbeit durch die Bildung größerer<br />
Einheiten erreicht werden. Wird eine überlastete Gerichtsbarkeit mit einer gering<br />
belasteten fusioniert, so kann im Rahmen der Geschäftsverteilung für gleichmäßige<br />
Pensen gesorgt werden. Eine über das „Amtsgerichtskonzept“ (vgl. dazu Fragen 37<br />
und 38) und die als Daueraufgabe zu verstehende Prüfung von Zuständigkeitskonzentrationen<br />
in einzelnen Rechtsgebieten (vgl. dazu Fragen 17 und 21) hinausgehende<br />
konkrete Planung bezüglich der Umstrukturierung und Kompetenzverteilung zwischen<br />
Gerichten gibt es derzeit jedoch nicht.
Frage 40: Wie bewertet die Landesregierung die bisherige justizielle Zusammenarbeit<br />
mit dem Land Berlin?<br />
Zu Frage 40: Das im Staatsvertrag vom 2. April 2004 vereinbarte Gemeinsame Juristische<br />
Prüfungsamt der Länder Berlin und Brandenburg hat am 1. Januar 2005 seine<br />
Tätigkeit aufgenommen. Seitdem werden die Rechtskandidaten beider Länder einheitlich<br />
von Prüfern aus Berlin und Brandenburg nach gleichem Recht geprüft. Die Zusammenlegung<br />
der Staatsprüfungen stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten<br />
in Berlin und Brandenburg. Gemäß § 3 Abs. 3 der Gesetze zur Juristenausbildung<br />
sollen sich die Universitäten in den Angeboten zur Ausbildung in den Schwerpunktbereichen<br />
abstimmen, um so den Studenten beider Länder ein möglichst vielfältiges<br />
Angebot vermitteln zu können. Die Universitäten haben dies getan, die Angebote<br />
in beiden Ländern werden zunehmend angenommen.<br />
Die Fortbildung der Richter und Staatsanwälte wird in Berlin und Brandenburg seit<br />
dem Jahr 2005 ebenfalls einheitlich vom Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt gestaltet.<br />
Die Schwerpunkte werden für beide Länder auf jährlich stattfindenden Fortbildungskonferenzen<br />
festgelegt. Das Angebot wurde durch die Konzentration der Fortbildung<br />
bei gleichzeitiger Ausweitung des Adressatenkreises vielfältiger; spezifischen<br />
Fortbildungsanforderungen kann eher Rechnung getragen werden.<br />
Die Länder Berlin und Brandenburg haben darüber hinaus mit Staatsvertrag vom 26.<br />
April 2004 (GVBl. I S. 281, 283) die Errichtung gemeinsamer Fachobergerichte beschlossen.<br />
Damit sind das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und das Landesarbeitsgericht<br />
Berlin-Brandenburg mit Sitz in Berlin sowie das Finanzgericht Berlin-<br />
Brandenburg und das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg mit Sitz in Brandenburg<br />
errichtet worden. Die dazu erforderlichen Vorbereitungen, die durch Errichtungsstäbe<br />
unter Beteiligung beider Landesjustizverwaltungen sowie – bezüglich der Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
– der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales organisiert<br />
wurden, verliefen erfolgreich nach Plan. Das jeweilige Sitzland stellt gemäß Art.<br />
21 des Staatsvertrags über die Errichtung gemeinsamer Fachobergerichte der Länder<br />
Berlin und Brandenburg die erforderlichen Geschäftsräume, die notwendigen Einrichtungsgegenstände<br />
sowie die Bücherei. Darüber hinausgehende Kosten werden nach<br />
einem, sich aus den Eingangszahlen ergebenden Umlageschlüssel vom jeweiligen<br />
Sitzland nach drei quartalsmäßigen Abrechnungen und einer Schlussrechnung abgerechnet.<br />
Die daraus resultierende enge Zusammenarbeit mit dem Land Berlin funktioniert<br />
hinsichtlich der organisatorischen und haushaltsrechtlichen Belange dieser Gerichte<br />
reibungslos. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit beider Länder in Bezug auf<br />
das aufgrund Staatsvertrages vom 13. Dezember 2005 zum 1. Juli 2006 errichtete<br />
Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg beim Amtsgericht Wedding in Berlin.<br />
Zu erwähnen ist ferner die aufgrund Staatsvertrages vom 20. November 1995 (geändert<br />
durch Staatsvertrag vom 13. Dezember 2005) vereinbarte Zuständigkeit des<br />
Landgerichts Berlin für Rechtsstreitigkeiten auf dem Gebiet des Landes Brandenburg<br />
im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes (Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster-,<br />
Kennzeichen-, Gemeinschaftsmarken- und Gemeinschaftsgeschmacksmusterstreitsachen).<br />
Auch im Bereich des Personalwesens wird zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg<br />
eine enge und gute Zusammenarbeit praktiziert. Im Vorfeld der Errichtung der<br />
ersten gemeinsamen Fachobergerichte sind in gemeinsamen Arbeitsgruppen übereinstimmende<br />
Beurteilungsrichtlinien für Richter und Staatsanwälte der Länder Berlin und<br />
Brandenburg erarbeitet worden, die zum 1. Juli 2005 in Kraft getreten sind. In Kürze
werden in beiden Ländern gemeinsame Anforderungsprofile für sämtliche Ämter im<br />
richterlichen und staatsanwaltlichen Dienst sowie übereinstimmende Regelungen zur<br />
Erprobung von Richtern und Staatsanwälten in Kraft treten, die ebenfalls in gemeinsamen<br />
Arbeitsgruppen beider Länder erarbeitet worden sind.<br />
Auch bei konkreten Personalentscheidungen in Bezug auf die gemeinsamen Fachobergerichte<br />
bzw. das Gemeinsame Juristische Prüfungsamt arbeiten beide Personalverwaltungen<br />
eng und vertrauensvoll zusammen. Die Sitzungen des gemeinsamen<br />
Richterwahlausschusses werden von beiden Personalverwaltungen abwechselnd - in<br />
enger Abstimmung mit der jeweils anderen Personalverwaltung - vorbereitet und<br />
durchgeführt.<br />
Neben dem engen Kontakt der beiden Personalverwaltungen besteht darüber hinaus<br />
auch eine enge Zusammenarbeit der Obergerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte<br />
beider Länder, die unter anderem der einheitlichen Handhabung der gemeinsamen<br />
Beurteilungsrichtlinien gilt. Daneben wird die Zusammenarbeit zum Beispiel im<br />
Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit auch dergestalt praktiziert, dass im Wege des<br />
Personalaustauschs Richter wechselseitig bei dem Obergericht des anderen Landes<br />
erprobt werden.<br />
Auch im IT-Bereich arbeiten die Justizressorts beider Länder eng und vertrauensvoll<br />
zusammen. Das Vorgehen in den gemeinsamen Entwicklungsverbünden wird abgestimmt.<br />
Berlin betreibt bereits für das Land Brandenburg das automatisierte Mahnverfahren.<br />
Auch das Handelsregisterfachverfahren AUREG ist u.a. gemeinsam mit Berlin<br />
entwickelt worden. Es wird zudem angestrebt, die Kommunikation zwischen den gemeinsamen<br />
Obergerichten und den erstinstanzlichen Gerichten in den Ländern sowie<br />
mit den Verfahrensbeteiligten durch eine Vereinheitlichung der Fachverfahren zu erleichtern.<br />
Eine enge Zusammenarbeit beider Landesjustizverwaltungen findet ebenfalls bei der<br />
Angleichung des Richterrechts der Länder Brandenburg und Berlin statt. Eine gemeinsame<br />
Arbeitsgruppe erarbeitet zwei weitgehend gleiche Entwürfe für Richtergesetze in<br />
beiden Ländern. Eine zeitgleiche Zuleitung beider Gesetze an den Landtag Brandenburg<br />
und das Abgeordnetenhaus von Berlin wird angestrebt. Hiermit wird zugleich<br />
eine Zielsetzung des oben genannten Staatsvertrages über die Errichtung gemeinsamer<br />
Fachobergerichte der Länder Berlin und Brandenburg umgesetzt. Die Zusammenarbeit<br />
in diesem Bereich ist effektiv und ergebnisorientiert.<br />
Frage 41: Welcher konkrete Nutzen hat sich für das Land Brandenburg daraus ergeben?<br />
Zu Frage 41: Der Austausch zwischen den Funktionsebenen der Länder<br />
hat eine deutliche Intensivierung erfahren.<br />
In den vier gemeinsamen Fachobergerichten wird die Zusammenarbeit der Richter der<br />
beiden Länder und damit auch das Zusammenwachsen der Gerichte selbst nicht nur<br />
aufgrund der durch die gemeinsame Unterbringung geschaffenen räumlichen Nähe<br />
gefördert, sondern insbesondere auch durch Maßnahmen der Arbeitsorganisation: aus<br />
Berlin und aus Brandenburg stammende Richterinnen und Richter entscheiden gemeinsam<br />
über Brandenburger und Berliner Fälle. Die Fusion der Obergerichte der Sozial-<br />
und Verwaltungsgerichtsbarkeit zum 1. Juli 2005 hat darüber hinaus zu einer engeren<br />
und besseren Zusammenarbeit innerhalb dieser Gerichtsbarkeiten beider Länder<br />
geführt; dies wird auch für die Arbeits- und Finanzgerichtsbarkeit infolge der Er-
ichtung gemeinsamer Fachobergerichte zum 1. Januar 2007 erwartet. Die Zusammenlegung<br />
der Fachobergerichte ermöglicht unter anderem eine größere Spezialisierung<br />
der Senate und eine Verschlankung der Verwaltungsstrukturen und wirkt sich positiv<br />
auf die Vereinheitlichung der Rechtsprechung aus.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Land Berlin bei der Erarbeitung der gemeinsamen Beurteilungsrichtlinien,<br />
Anforderungsprofile und Erprobungsregelungen sowie gleicher bzw.<br />
paralleler Organisationsrichtlinien für die Gerichtsbarkeiten hat zu einem regen Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Justizverwaltungen beider Länder geführt, dessen Nutzen<br />
sich auch in der sonstigen Arbeit - zum Beispiel im Wege der Reflexion der eigenen<br />
Arbeitspraxis oder in der Gewinnung von Denkanstößen - niederschlägt. Die zunehmende<br />
Vereinheitlichung der den richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Dienst<br />
betreffenden Regelungen und die enge Zusammenarbeit der Personalverwaltungen<br />
bietet zudem für die Zukunft die Chance einer größeren Durchlässigkeit im diesbezüglichen<br />
Personalbereich beider Länder, wie sie im Bereich der gemeinsamen Fachobergerichte<br />
bereits praktiziert wird. Das Personal beider Länder profitiert davon durch<br />
eine deutliche Erweiterung der jeweiligen beruflichen Perspektiven. Für die Personalverwaltungen<br />
beider Länder geht damit die Gewinnung von entsprechend hoch qualifiziertem<br />
Personal einher.<br />
Die Zusammenarbeit und die regelmäßige Abstimmung mit Berlin hat im IT-Bereich zu<br />
einer Stärkung Brandenburgs und Berlins in landesübergreifenden Entwicklungsverbünden<br />
beigetragen. Sitzungen werden bisweilen nur von einem gemeinsamen Vertreter<br />
wahrgenommen. Es erfolgt eine einheitliche Stimmabgabe. Dadurch konnte der<br />
organisatorische, personelle und finanzielle Aufwand hier im Ministerium der Justiz reduziert<br />
werden.<br />
Die enge Zusammenarbeit ermöglichte den gemeinsamen Betrieb des Fachverfahrens<br />
AUREG bei dem Dienstleister Dataport und auch hier eine deutliche Reduzierung der<br />
Kosten.<br />
Das Zentrale Mahngericht Berlin-Brandenburg ist für beide Länder von Vorteil: Brandenburg<br />
kann die beim Amtsgericht Wedding vorhandene Technik und die Erfahrung<br />
bei der Bearbeitung automatisierter Mahnverfahren kostengünstig nutzen. Für die Antragsteller<br />
aus Brandenburg bieten sich jetzt wie den Berlinern die Vorteile des automatisierten<br />
Mahnverfahrens: sie können ihre Anträge zeitgemäß online stellen und<br />
brauchen nur noch ein zen-trales Gericht zur Durchsetzung ihrer Forderungen anzurufen.<br />
Unternehmen mit hohen Kundenzahlen wie Energieversorger, Inkassounternehmen<br />
usw., aber auch Rechtsanwälte werden nicht nur in die Lage versetzt, ihre Forderungen<br />
länderübergreifend geltend zu machen. Darüber hinaus steht ihnen die Möglichkeit<br />
offen, nahezu die gesamte Korrespondenz mit dem Mahngericht über das Internet<br />
zu führen. Die gesamte Region Berlin-Brandenburg als Wirtschaftsstandort wird<br />
hierdurch zunehmend attraktiver.<br />
Frage 42: Inwiefern sieht die Landesregierung das Land Brandenburg bei der personellen<br />
Besetzung, auch der Leitungspositionen, der gemeinsamen Justizeinrichtungen<br />
durch "seine" Kandidaten angemessen vertreten?<br />
Zu Frage 42: Durch die in den Staatsverträgen zur Errichtung der gemeinsamen Justizeinrichtungen<br />
getroffenen Regelungen ist sichergestellt, dass das Land Brandenburg<br />
bei der jeweiligen personellen Besetzung angemessen vertreten ist. Diese Regelungen<br />
haben sich auch in der Praxis bewährt.
Gemäß Art. 2 Abs. 1 Satz 2 des Staatsvertrages über die Errichtung gemeinsamer<br />
Fachobergerichte der Länder Berlin und Brandenburg werden die Richter eines gemeinsamen<br />
Fachobergerichts auf einvernehmlichen Vorschlag des zuständigen Senators<br />
und des zuständigen Ministers durch den gemeinsamen Richterwahlausschuss<br />
gewählt. Der Vorschlag erfolgt auf der Grundlage des Besetzungsberichts des Präsidenten<br />
des jeweiligen Fachobergerichts. Vorgeschlagen wird entsprechend des in Art.<br />
33 Abs. 2 GG verankerten Prinzips der Bestenauslese derjenige Bewerber, der für das<br />
zu besetzende Amt fachlich und persönlich am besten geeignet erscheint. Zur Wahrung<br />
der Chancengleichheit sind die Richter des jeweiligen Gerichtszweiges nach Errichtung<br />
des gemeinsamen Fachobergerichts in beiden Ländern nach den neuen<br />
übereinstimmenden Beurteilungsrichtlinien zu beurteilen gewesen bzw. zu beurteilen.<br />
Dabei gewährleistet der jeweilige Fachobergerichtspräsident durch Überbeurteilungen<br />
einen einheitlichen Beurteilungsmaßstab, soweit er die Neubeurteilungen nicht selbst<br />
vornimmt.<br />
Die Wahl der Richter erfolgt gemäß Art. 2 Abs. 1 Satz 3 durch den gemeinsamen<br />
Richterwahlausschuss, der aus den Mitgliedern der Richterwahlausschüsse beider<br />
Länder besteht. Gemäß Art. 2 Abs. 1 Satz 4 des Staatsvertrages ist für die Wahl die<br />
Mehrheit der Berliner und die Mehrheit der Brandenburger Mitglieder des gemeinsamen<br />
Richterwahlausschusses erforderlich. Dadurch ist auch in der Praxis gewährleistet,<br />
dass sich die Besetzung an den allein maßgeblichen Kriterien der fachlichen und<br />
persönlichen Eignung und nicht an der Zugehörigkeit zu einem Land orientiert.<br />
Die Leitungspositionen der gemeinsamen Fachobergerichte sind – soweit sie nicht<br />
aufgrund des Ausscheidens der betreffenden Personen neu besetzt werden mussten -<br />
gemäß der in Art. 29 Abs. 1 Satz 2 und 3 des Staatsvertrages getroffenen Regelung<br />
besetzt. Präsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ist der frühere<br />
Präsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin und Präsident des Landessozialgerichts<br />
Berlin-Brandenburg ist der frühere Präsident des Landessozialgerichts für das<br />
Land Brandenburg. Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg ist die<br />
frühere Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Berlin und Präsident des Finanzgerichts<br />
Berlin-Brandenburg ist der frühere Präsident des Finanzgerichts des Landes Brandenburg.<br />
Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ist – da der Präsident<br />
des Oberverwaltungsgerichts für das Land Brandenburg mit der Errichtung des gemeinsamen<br />
Fachobergerichts in den Ruhestand getreten ist – der frühere Vizepräsident<br />
des Oberverwaltungsgerichts für das Land Brandenburg. Vizepräsidentin des<br />
Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg ist – da die Präsidentin des Landessozialgerichts<br />
Berlin mit der Errichtung des gemeinsamen Fachobergerichts in den Ruhestand<br />
getreten ist – die frühere Vizepräsidentin des Landesarbeitsgerichts Brandenburg. Vizepräsident<br />
des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg ist – da der Präsident des<br />
Landesarbeitsgerichts Brandenburg mit der Errichtung des gemeinsamen Fachobergerichts<br />
in den Ruhestand getreten ist – ein früherer Vorsitzender Richter des Landesarbeitsgerichts<br />
Berlin. Vizepräsident des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg ist der frühere<br />
Präsident des Finanzgerichts Berlin.<br />
Der nichtrichterliche Dienst der gemeinsamen Fachobergerichte ist entsprechend der<br />
zwischen beiden Ländern abgestimmten Verfahrensweise vom jeweiligen Sitzland gestellt<br />
worden.
Der Präsident, Vizepräsident sowie die weiteren hauptamtlichen Mitglieder des Gemeinsamen<br />
Juristischen Prüfungsamtes werden gemäß Art. 3 Satz 2 des Staatsvertrages<br />
über die Errichtung eines Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes von dem für<br />
Justiz zuständigen Mitglied des Senats von Berlin im Einvernehmen mit dem für Justiz<br />
zuständigen Mitglied der Regierung des Landes Brandenburg berufen. Gemäß Art. 3<br />
Satz 3 des Staatsvertrages sind bei dem Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt Beamte,<br />
Richter, Staatsanwälte und Angestellte aus den Ländern Berlin und Brandenburg<br />
zu verwenden. Diesen Vorgaben entsprechend sind bei dem Gemeinsamen Juristischen<br />
Prüfungsamt sowohl frühere Bedienstete des Landes Brandenburg als auch<br />
dorthin abgeordnete Richter des Landes Brandenburg tätig. Mit der Wahrnehmung der<br />
Aufgaben des Vizepräsidenten des Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes ist ein<br />
Brandenburger Richter betraut.<br />
Insgesamt sieht die Landesregierung das Land Brandenburg daher bei der personellen<br />
Besetzung der gemeinsamen Justizeinrichtungen als angemessen vertreten an.<br />
Frage 43: Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter<br />
und der Bundesanstalt für Arbeit betrafen, wurden von 2000 bis zum<br />
31.12.2004 von Bürgern vor den Verwaltungsgerichten anhängig gemacht?<br />
Zu Frage 43:<br />
a) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter:<br />
Die Zuständigkeit für Angelegenheiten der Sozialhilfe nach dem SGB XII oblag bis<br />
zum 31.12.2004 der Verwaltungsgerichtsbarkeit und ist zum 1. Januar 2005 auf die<br />
Sozialgerichtsbarkeit übergegangen.<br />
Statistische Angaben über die Zahl der Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden<br />
der Sozialämter betrafen, liegen für den gesamten abgefragten Zeitraum<br />
(2000 – 2004) nur bei den Verwaltungsgerichten Frankfurt (Oder) und Potsdam vor.<br />
Beim Verwaltungsgericht Cottbus können für die Jahre 2000 und 2001 keine Angaben<br />
erfolgen, weil das Gerichtsprogramm EUREKA dort erst 2002 eingeführt wurde. Ergänzend<br />
wird jeweils die Zahl der Eilverfahren mitgeteilt.<br />
VG Cottbus VG Frankfurt (Oder) VG Potsdam<br />
Klageverfahren 487 404 970<br />
Eilverfahren 202 278 572<br />
b) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Bundesanstalt für Arbeit:<br />
Die Zuständigkeit für die Leistungsbescheide der Bundesanstalt für Arbeit lag auch<br />
schon in dem hier abgefragten Zeitraum in der Sozialgerichtsbarkeit und nicht in der<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit. Der Vollständigkeit halber werden die entsprechenden<br />
Zahlen aus diesem Bereich – soweit möglich – mitgeteilt.<br />
Angaben zu Klageeingängen, die ausschließlich die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden<br />
der Bundesanstalt für Arbeit (seit 1. Januar 2004: Bundesagentur für Arbeit)<br />
betrafen, können nicht getätigt werden. Nach der Statistikanordnung der Sozialgerichtsbarkeit<br />
wird der Klageinhalt nicht statistisch erfasst, so dass sich die folgenden<br />
Zahlen auf alle Verfahren in Angelegenheit der Arbeitsförderung und der übrigen Aufgaben<br />
der Bundesagentur für Arbeit beziehen:
Sozialgerichte in Brandenburg<br />
Angelegenheiten der Arbeitsförderung und der übrigen Aufgaben der Bundesagentur für<br />
Arbeit<br />
Klagen<br />
Eingänge<br />
Erledigungen<br />
erledigt<br />
durch<br />
erledigt für den<br />
Versicherten od.<br />
Leistungs-berechtigten<br />
Eilverfahren Eingänge<br />
Erledigungen<br />
2000 2001 2002 2003 2004<br />
2.676 3.161 2.967 4.029 3.919<br />
2.724 2.573 2.986 3.067 3.460<br />
Urteil/Beschluss<br />
620 573 635 741 730<br />
Vergleich<br />
übereinstimmende<br />
204 165 175 173 165<br />
Erledigungserklärung 24 33 21 19 14<br />
Anerkenntnis<br />
542 526 571 731 937<br />
Zurücknahme<br />
1.047 918 1.005 1.130 1.286<br />
Verweisung<br />
79 92 79 87 70<br />
sonstige Art<br />
mit vollem Erfolg<br />
208 266 500 186 258<br />
mit teilweisem Erfolg<br />
ohne Erfolg<br />
auf sonstige Art<br />
765 727 757 958 1159<br />
280 232 261 269 280<br />
1.392 1.256 1.389 1.564 1.612<br />
287 358 579 275 321<br />
46 33 49 93 67<br />
39 34 45 82 77<br />
Frage 44: Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und<br />
Hauptsacheverfahren, einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem<br />
Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />
Zu Frage 44:<br />
a) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Sozialämter:<br />
Der Verfahrensausgang bezüglich der Klageverfahren vor den Verwaltungsgerichten<br />
stellt sich für die oben genannten Zeiträume wie folgt dar:
VG Cottbus VG Frankfurt (Oder) VG Potsdam<br />
Stattgabe (auch teilw.) 26 70 32<br />
Abweisung 70 132 116<br />
Rücknahme 141 166 428<br />
Hauptsachenerledigung 49 36 116<br />
Verweisungen 0 0 7<br />
Der Verfahrensausgang bezüglich der Eilverfahren vor den Verwaltungsgerichten stellt<br />
sich für die oben genannten Zeiträume wie folgt dar:<br />
VG Cottbus VG Frankfurt (Oder) VG Potsdam<br />
Stattgabe (auch teilw.) 15 11 43<br />
Abweisung 103 157 384<br />
Rücknahme 22 34 96<br />
Hauptsachenerledigung 8 17 34<br />
Verweisungen 0 0 4<br />
b) Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden der Bundesanstalt für Arbeit:<br />
Der Ausgang der Klageverfahren ist in der obigen Übersicht zu Frage 43 unter (b) mit<br />
dargestellt. Die Erledigungsart bezüglich der Eilverfahren wurde statistisch nicht erfasst.<br />
Frage 45: Wie viele Klagen, die die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden nach<br />
dem SGB II betrafen, wurden 2005 und 2006 vor den brandenburgischen Sozialgerichten<br />
anhängig gemacht?<br />
Zu Frage 45:<br />
Angaben zu Klageeingängen, die ausschließlich die Rechtmäßigkeit von Leistungsbescheiden<br />
nach dem SGB II betrafen, können nicht getätigt werden. Nach der Statistikanordnung<br />
wird der Klageinhalt nicht statistisch erfasst, so dass sich die in der folgenden<br />
Tabelle dargestellten Zahlen auf alle Verfahren in Angelegenheiten der<br />
Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II beziehen. Allerdings dürfte es<br />
sich bei der Mehrzahl der Verfahren um Leistungsangelegenheiten handeln.
Sozialgerichte in Brandenburg<br />
Angelegenheiten der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem<br />
SGB II<br />
Klagen<br />
Eingänge<br />
Erledigungen<br />
Eilverfahren Eingänge<br />
erledigt<br />
durch<br />
erledigt für den Leistungsberechtigten<br />
Erledigungen<br />
Urteil/Beschluss<br />
2005 2006<br />
2.637 4.758<br />
539 2.408<br />
47 390<br />
Vergleich<br />
Übereinstimmende<br />
10 110<br />
Erledigungserklärung 6 47<br />
Anerkenntnis<br />
92 489<br />
Zurücknahme<br />
335 1.151<br />
Verweisung 10 55<br />
sonstige Art<br />
mit vollem Erfolg<br />
39 166<br />
163 734<br />
mit teilweisem Erfolg<br />
36 225<br />
ohne Erfolg<br />
290 1.225<br />
651 1.016<br />
546 930<br />
Frage 46: Wie gingen diese Verfahren aus? (Bitte getrennt aufschlüsseln nach Eil- und<br />
Hauptsacheverfahren, einseitiger bzw. gemeinsamer Klagerücknahme, überwiegendem<br />
Obsiegen bzw. Unterliegen)<br />
Zu Frage 46:<br />
Der Ausgang der Klageverfahren ist in der obigen Übersicht zu Frage 45 mit dargestellt.<br />
Die Erledigungsart bezüglich der Eilverfahren wurde statistisch nicht erfasst.<br />
Frage 47: Wie hat sich das Land Brandenburg bei der Abstimmung im Bundesrat zum<br />
Gesetzentwurf des Bundesrates zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs.<br />
16/1028) verhalten?<br />
Zu Frage 47:<br />
Brandenburg hat der Einbringung des Gesetzentwurfs des Bundesrates zur Änderung<br />
des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs. 16/1028) zugestimmt.
Frage 48: Welche Auffassung vertritt die Landesregierung hinsichtlich der möglichen<br />
Auswirkungen der in dem Gesetzentwurf vorgesehenen Sozialgerichtsgebühr auf die<br />
Häufigkeit, mit der Leistungsempfänger, die Rechtmäßigkeit ihrer Bescheide gerichtlich<br />
überprüfen lassen werden?<br />
Zu Frage 48:<br />
Die Landesregierung ist der Auffassung, dass die mit dem Gesetzentwurf des Bundesrates<br />
zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (BT-Drs. 16/1028) vorgesehene Einführung<br />
von Verfahrensgebühren zu einem Rückgang an Verfahren vor den Sozialgerichten<br />
führen wird. Die Gebühren fallen in jedem Rechtszug neu an und sind vom Kläger,<br />
Antragsteller oder Rechtsmittelführer zu zahlen. Die Einführung der Gebühren<br />
auch in den Verfahren, an denen Versicherte und Leistungsempfänger beteiligt sind,<br />
ist erforderlich, um der zunehmenden Zahl von solchen aussichtslosen Klagen zu begegnen,<br />
die betrieben werden, weil die Inanspruchnahme der Sozialgerichte für Versicherte<br />
und Leistungsempfänger kostenfrei ist.<br />
Frage 49: Teilt die Landesregierung, die in der Entwurfsbegründung entwickelte Erwartung,<br />
dass die Gebühr missbräuchliche Klagen verhindern wird oder hält es die<br />
Landesregierung darüber hinaus für möglich, dass die Gebühr zumindest auch die klageweise<br />
Durchsetzung berechtigter Ansprüche erschweren bzw. verhindern würde?<br />
Zu Frage 49:<br />
Die Einführung von Gerichtsgebühren in pauschalierter Form kann nach Einschätzung<br />
der Landesregierung einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung solcher Klagen in der<br />
Sozialgerichtsbarkeit leisten, bei denen sich die Beteiligten der Aussichtslosigkeit des<br />
Verfahrens von vornherein bewusst sind. Nach den in Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen<br />
der gerichtlichen Praxis steht das Prozessverhalten der Beteiligten in einem<br />
direkten Zusammenhang mit der Kostenfreiheit des sozialgerichtlichen Verfahrens. Die<br />
Landesregierung teilt daher die Erwartung, dass die Einführung der im Voraus zu entrichtenden<br />
Verfahrensgebühr die Fälle einer missbräuchlichen Inanspruchnahme der<br />
Gerichte deutlich reduzieren wird.<br />
Dagegen wird aus Sicht der Landesregierung die Einführung von moderaten<br />
Gebühren die klageweise Durchsetzung von berechtigten Ansprüche weder<br />
erschweren noch verhindern. Die Einführung dieser sozialverträglich gestalteten<br />
Gebühren ist flankiert durch das grundsätzliche Recht jedes Rechtssuchenden, einen<br />
Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe zu stellen, wenn er die Gebühr für das<br />
Verfahren vor den Sozialgerichten nicht, nur zum Teil oder in <strong>Rat</strong>en aufbringen kann.<br />
Die Prüfung der Voraussetzungen für die Bewilligung von Prozesskostenhilfe umfasst<br />
die Frage, ob die beabsichtigte Rechtsverfolgung hinreichende Aussicht auf Erfolg<br />
bietet und nicht mutwillig erscheint. Die verfassungsrechtlich zu gewährleistende<br />
Gleichstellung der bedürftigen Partei mit der vermögenden Partei wird damit nicht<br />
beeinträchtigt. Die Kostenfreiheit kann für den Personenkreis garantiert werden, der<br />
nach der konkreten Einkommenssituation schutzbedürftig ist.<br />
Frage 50: Über welche gesicherten Erkenntnisse verfügt die Landesregierung zu der<br />
im Entwurf behaupteten missbräuchlichen Inanspruchnahme der Sozialgerichtsbarkeit?
Zu Frage 50:<br />
Die Landesregierung beobachtet mit Sorge die in den vergangenen Jahren gestiegenen<br />
Eingänge bei den Sozialgerichten, die nicht nur vorübergehender Natur sind. Diese<br />
höhere Belastung ist nur zum Teil auf Gesetzesänderungen, beispielsweise in Angelegenheiten<br />
der Grundsicherung für Arbeitssuchende, zurückzuführen.<br />
B. Strafvollzug<br />
Frage 51: Wie entwickelte sich der Personalbestand (jährlich) in den brandenburgischen<br />
Justizvollzugsanstalten, aufgeteilt nach den einzelnen Vollzugsanstalten, den<br />
Laufbahngruppen und Verwendungsbereichen (Vollzugs- und Verwaltungsdienst, Sozialarbeiter,<br />
Pädagogen, Psychologen, gehobener Dienst, Juristen, Weitere) seit<br />
1998?<br />
Zu Frage 51:<br />
Insgesamt entwickelte sich der Personalbestand wie folgt:<br />
1 1 2 2<br />
9<br />
9<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 11 11 12 11 12 13 12 14 14 14<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 52 50 50 49 48 47 46 44 45 46<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 136 130 128 127 121 119 118 116 115 114<br />
Ärzte 7 7 7 7 9 7 6 5 4 4<br />
Psychologen 17 18 18 19 22 23 23 26 24 22<br />
Pädagogen 13 14 14 13 12 13 14 14 13 12<br />
Sozialdienst 34 32 34 32 37 39 44 43 46 43<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 891 890 925 911 902 924 914 929 921 904<br />
Werkdienst 120 114 107 106 104 101 98 96 95 91<br />
Krankenpflegedienst 56 55 56 55 60 60 59 59 61 63<br />
Sonstige Dienste 3 3 1 1 1 1 0 0 0 0<br />
Die in den nachfolgenden Tabellen grau unterlegten Flächen ohne Zahlenangaben<br />
weisen darauf hin, dass die jeweils genannten Justizvollzugsanstalten in dem durch<br />
die Jahres-angaben ersichtlichen Zeitraum entweder geschlossen oder noch nicht eröffnet<br />
waren. Danach verteilte sich der o.a. Gesamtpersonalbestand wie folgt auf die<br />
einzelnen Justizvollzugsanstalten:<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0
Justizvollzugsanstalt Brandenburg an der Havel<br />
19<br />
19<br />
98 99 00 01 02 03 04 05 06 07<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 7 7 7 7 7 8 8 9 9 9<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 12 12 12 12 12 12 12 11 13 12<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 41 38 37 36 38 38 38 38 38 37<br />
Ärzte 5 5 5 5 6 6 6 4 3 3<br />
Psychologen 7 8 8 8 8 9 9 11 10 9<br />
Pädagogen 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4<br />
Sozialdienst 11 12 12 11 13 16 18 18 17 16<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 256 263 277 271 271 271 267 272 256 249<br />
Werkdienst 75 71 67 67 65 62 60 59 56 50<br />
Krankenpflegedienst 34 33 34 33 33 33 32 33 32 34<br />
Sonstige Dienste 1 1<br />
Justizvollzugsanstalt Cottbus<br />
8 9 0 1 2<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 2 2 1 2<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 8 8 7 7 7<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 19 19 18 18 18<br />
Ärzte 1 1 1 1 1<br />
Psychologen 2 2 2 3 4<br />
Pädagogen 1 1 1 1 1<br />
Sozialdienst 4 4 4 3 5<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 128 124 125 124 123<br />
Werkdienst 8 8 7 7 7<br />
Krankenpflegedienst 4 4 4 4 8<br />
Sonstige Dienste 2 2 1 1 1<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
3<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
4<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
5<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
20<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7
Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 2 2<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 8 8 8 9 10<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 19 19 18 19 25<br />
Ärzte 1 1 1<br />
Psychologen 4 4 4 4 4<br />
Pädagogen 2 2 2 2 2<br />
Sozialdienst 6 7 7 7 9<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 165 163 187 192 211<br />
Werkdienst 7 7 7 10 11<br />
Krankenpflegedienst 8 8 8 8 11<br />
Sonstige Dienste 1<br />
Justizvollzugsanstalt Frankfurt (Oder)<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 6 5 5 5 5 5 5 5 5 5<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
12 13 13 13 12 12 12 11 11 11<br />
Psychologen 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Pädagogen 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Sozialdienst 3 3 3 3 3 2 2 1 2 2<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 100 96 101 99 101 85 85 83 79 82<br />
Werkdienst 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
4 4 4 4 3 3 3 3 3 2<br />
1<br />
9<br />
9<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0
Jugendarrestanstalt Königs Wusterhausen<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
Psychologen<br />
Pädagogen<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Sozialdienst 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
allgemeiner Vollzugsdienst<br />
Werkdienst<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
11 11 11 11 11 11 11 11 11 11<br />
Justizvollzugsanstalt Luckau<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 3 3 3 2 1 4<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
9 9 8 8 8 9 8 8<br />
Psychologen 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Pädagogen 1 1 1 1 1 1 1<br />
Sozialdienst 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 69 68 75 75 72 70 68 67<br />
Werkdienst 8 7 6 6 6 6 6 6<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
2 2 2 2 2 2 2 2<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7
Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 9 10<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
23 17<br />
Psychologen 4 3<br />
Pädagogen 2<br />
Sozialdienst 10 7<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 194 162<br />
Werkdienst 15 15<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
10 8<br />
Justizvollzugsanstalt Neuruppin<br />
8 9 0 1<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 4 4 4 4<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
Psychologen<br />
Pädagogen<br />
6 5 5 5<br />
Sozialdienst 1 1 1 1<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 30 37 37 38<br />
Werkdienst 1 1 1 1<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
1 1 1 1<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
3<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
5<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7
Justizvollzugsanstalt Neuruppin-Wulkow<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 7 5 5 5 6 6<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 11 11 11 12 12 12<br />
Ärzte 1 1<br />
Psychologen 2 2 2 2 2 2<br />
Pädagogen 1 1 1 1 1<br />
Sozialdienst 4 3 4 4 4 4<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 99 99 97 103 101 103<br />
Werkdienst 3 3 3 3 4 5<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
5 5 5 5 5 5<br />
Justizvollzugsanstalt Oranienburg<br />
8 9 0 1 2<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 1 1<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
5 5 5 5 4<br />
Psychologen 1 1 1<br />
Pädagogen 1 1 1 1 1<br />
Sozialdienst 1 1 1<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 39 39 39 38 36<br />
Werkdienst 1 1 1 1 1<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
1 1 1 1 1<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
3<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
5<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7
Justizvollzugsanstalt Potsdam<br />
8 9 0 1<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 2<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
7 7 6 6<br />
Psychologen 1 1 1<br />
Pädagogen 1 1 1<br />
Sozialdienst 1 1 1 1<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 38 36 37 37<br />
Werkdienst 1 1 1 1<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
1 1 1 1<br />
Justizvollzugsanstalt Prenzlau<br />
8 9 0 1<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 2 2 2 2<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
Psychologen<br />
Pädagogen<br />
7 6 6 6<br />
Sozialdienst 1 1 1 1<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 36 33 32 31<br />
Werkdienst 1 1 1 1<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
1 1 1 1<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
2<br />
0<br />
0<br />
3<br />
2<br />
0<br />
0<br />
3<br />
2<br />
0<br />
0<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0<br />
5<br />
2<br />
0<br />
0<br />
5<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7
Justizvollzugsanstalt Spremberg<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 10 10 10 10 9 10 11 8<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 20 19 20 20 20 17 17 17<br />
Ärzte 1 1 1 1 1<br />
Psychologen 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
Pädagogen 3 3 3 3 3 2 2 2<br />
Sozialdienst 8 7 7 7 7 7 7 6<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 129 130 139 136 136 134 134 120<br />
Werkdienst 13 12 11 11 11 11 11 11<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
5 5 5 5 5 5 5 5<br />
Justizvollzugsanstalt Wriezen<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
9<br />
9<br />
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 1 1 1 1 1<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 4 3 3 3 4 5 4 3 3 3<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst<br />
Ärzte<br />
9 8 9 9 9 12 12 11 11 10<br />
Psychologen 1 1 1 1 1 2 2 3 3 3<br />
Pädagogen 3 3 3 2 2 3 4 4 4 4<br />
Sozialdienst 1 1 1 1 1 2 3 4 5 4<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 55 53 52 51 53 89 89 91 88 86<br />
Werkdienst 10 10 10 9 9 10 9 8 8 8<br />
Krankenpflegedienst<br />
Sonstige Dienste<br />
3 3 3 3 3 4 4 3 3 3<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
7<br />
2<br />
0<br />
0
Frage 52: Wie entwickelte sich der ermittelte Personalbedarf (jährlich) in den brandenburgischen<br />
Justizvollzugsanstalten, aufgeteilt nach den einzelnen Justizvollzugsanstalten,<br />
den Laufbahngruppen und Verwendungsbereichen (Vollzugs- und Verwaltungsdienst,<br />
Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, gehobener Dienst, Juristen,<br />
Weitere) seit 1998?<br />
Zu Frage 52:<br />
Der Stellenbedarf ergibt sich aus den Haushaltsplänen, die jeweils nur die Stellenzahlen<br />
für den Justizvollzug insgesamt, also nicht aufgeteilt auf die einzelnen Justizvollzugsanstalten<br />
ausweisen. Danach ergibt sich das aus der folgenden Tabelle ersichtliche<br />
Gesamtbild:<br />
Frage 53: Wie viele Haftplätze für männliche und weibliche<br />
a) Untersuchungsgefangene,<br />
b) Strafgefangene,<br />
c) Jugendstrafgefangene<br />
d) Abschiebehäftlinge und<br />
e) Gefangene im offenen Vollzug<br />
19<br />
98 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
höherer Vollzugs- und Verwaltungsdienst 12 12 13 13 13 13 13 13 13 13<br />
gehobener Vollzugs- und Verwaltungsdienst 48 48 48 48 47 47 45 45 44 44<br />
mittlerer Verwaltungsdienst/Schreibdienst 126 123 123 123 116 114 111 111 108 105<br />
Ärzte 7 7 7 10 10 10 11 11 11 11<br />
Psychologen 21 18 20 22 24 26 28 28 28 27<br />
Pädagogen 14 14 14 14 14 14 15 15 15 14<br />
Sozialdienst 36 36 37 39 42 44 47 47 47 47<br />
allgemeiner Vollzugsdienst 1015 957 954 953 948 962 962 962 952 916<br />
Werkdienst 129 127 127 127 114 110 102 102 100 98<br />
Krankenpflegedienst 0 56 59 63 63 63 66 66 66 66<br />
Sonstige Dienste 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1<br />
stehen zurzeit in welchen brandenburgischen Vollzugseinrichtungen zur Verfügung<br />
und wie gestaltet sich jeweils das Verhältnis zum jeweiligen Haftplatzbedarf?<br />
1<br />
9<br />
9<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0
Zu Frage 53:<br />
Haftplätze<br />
insgesamt<br />
davon Frauen davon Männer<br />
a) Untersuchungsgefangene<br />
419 15 (9)* 404 (263)<br />
b) Strafgefangene 1.639 69 (56) 1.570 (1.409)<br />
davon offener<br />
Vollzug<br />
308 21 (14) 287 (248)<br />
c) Jugendstrafgefangene<br />
331 0* 331 (278)<br />
davon offener<br />
Vollzug<br />
30 0* (12)<br />
d) Abschiebungshaft ** 108 30 (5) 78 (23)<br />
e) offener Vollzug<br />
insgesamt<br />
338 21 (14) 317 (260)<br />
* Weibliche junge Untersuchungsgefangene und zu Jugendstrafe verurteilte junge Frauen werden im<br />
Rahmen eines Verwaltungsabkommens mit dem Land Berlin in Jugenduntersuchungshaft- und Jugendstrafabteilungen<br />
der Berliner Justizvollzugsanstalt für Frauen untergebracht.<br />
** Abschiebungshaft wird im Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern vollzogen.<br />
Die den Zahlen der tatsächlich vorhandenen Haftplätze nachgestellten Klammerzahlen<br />
bilden die tatsächliche Belegung mit Stichtag vom 25. Juli 2007 ab. Hieraus ist zu<br />
ersehen, dass der benötigte Bedarf an Haftplätzen zzt. gedeckt ist.<br />
Frage 54: Wie ist aktuell die tatsächliche Belegung der vorhandenen Hafträume in den<br />
einzelnen Justizvollzugsanstalten?<br />
a) Wie viele Einzelhafträume haben die einzelnen Anstalten?<br />
b) Wie viele Einzelhafträume sind mehrfach belegt?<br />
c) Wie viele Hafträume mit Mehrfachbelegung haben die Justizvollzugsanstalten?<br />
d) Wie viele Haftraumgruppen werden als Wohngruppen mit einem konkreten Resozialisierungsziel<br />
betrieben?<br />
Zu Frage 54:<br />
Die aktuelle Belegung stellt sich wie folgt dar:<br />
Einzelhafträume<br />
(EHR)<br />
Mehrfach<br />
belegte EHR<br />
Gemeinschaftshafträume<br />
Wohngruppen<br />
JVA Brandenburg<br />
a.d.Havel 352 0 138 10<br />
JVA Cottbus-<br />
Dissenchen 444 4 * 60 0<br />
JVA Frankfurt<br />
(Oder) 70 0 36 0<br />
JVA Luckau-<br />
Duben 337 0 58 5<br />
JVA Neuruppin-<br />
Wulkow 240 12 * 30 0<br />
JVA Wriezen 158 0 31 6
* Die gemeinschaftliche Unterbringung von zwei Gefangenen in einem Einzelhaftraum erfolgt,<br />
sofern alle Gemeinschaftshafträume bereits entsprechend belegt sind, entweder auf<br />
Empfehlung des Anstaltsarztes oder -psychologen (z.B. bei Suizidgefährdung eines der beiden<br />
Gefangenen) oder - soweit vollzugliche oder Gründe der Verfahrenssicherung nicht<br />
entgegen stehen - auf Antrag der betroffenen Gefangenen (z.B. Ausländer aus demselben<br />
Sprachkreis oder Gefangene in Bildungsmaßnahmen, die gemeinsam lernen).<br />
Die Erhebung bezieht sich auf den Stichtag 18. Juli 2007.<br />
Frage 55: Wie lange warteten in den Jahren 2000 - 2006 in den Brandenburger Vollzugsanstalten<br />
neu eingewiesene Gefangene durchschnittlich und längstens auf die<br />
Aushändigung ihres Vollzugsplanes (Bitte nach den Haftanstalten getrennt aufschlüsseln)?<br />
Falls eine genaue Ermittlung nicht möglich ist, wird um eine sorgfältige Schätzung<br />
gebeten.<br />
Zu Frage 55:<br />
Die Justizvollzugsanstalten sind bemüht, innerhalb der ersten beiden Monate nach<br />
Auf-nahme der Gefangenen auf der Grundlage einer umfassenden Behandlungsuntersuchung<br />
im Sinne des § 6 Strafvollzugsgesetz einen Vollzugsplan zu erstellen. Bei unklarer<br />
Datenlage (z.B. offene Verfahren, weitere Vollstreckungsersuchen auf Grund<br />
von zu erwartenden Widerrufen) oder der Erforderlichkeit weiterer behandlungsrelevanter<br />
Erhebungen (z.B. Zuziehung von Vorakten oder Gutachten etc.) kann sich die<br />
Vollzugsplanerstellung verzögern. Die nachfolgende Darstellung folgt aus konkreten<br />
Schätzungen für die zurückliegenden fünf Jahre.<br />
Für die JVA Brandenburg an der Havel ist darauf hinzuweisen, dass sich die Zeiträume<br />
der Vollzugsplanerstellungen, ausgehend von einem Bearbeitungszeitraum von<br />
durchschnittlich fünf Monaten im Jahre 2000, kontinuierlich auf einen nunmehr durchschnittlichen<br />
Bearbeitungszeitraum von zwei Monaten verkürzt haben.<br />
JVA Brandenburg a.d.Havel durchschnittlich 2 Monate,<br />
maximal 5 Monate<br />
JVA Cottbus-Dissenchen durchschnittlich 1 Monat,<br />
maximal 2 Monate<br />
JVA Frankfurt (Oder) durchschnittlich 1 Monat<br />
maximal 2,5 Monate<br />
JVA Luckau-Duben durchschnittlich 2 Monate,<br />
maximal 5 Monate<br />
JVA Neuruppin-Wulkow durchschnittlich 1,5 Monate,<br />
maximal 6 Monate<br />
JVA Wriezen durchschnittlich 3 Monate,<br />
maximal 5 Monate<br />
Frage 56:<br />
Welchen Stellenwert hat aus Sicht der Landesregierung die schulische oder berufliche<br />
Ausbildung bzw. die Beschäftigung der Gefangenen?<br />
Zu Frage 56:<br />
Die Bildungsangebote im Brandenburger Strafvollzug sind seit den 90er Jahren kontinuier-lich<br />
erweitert worden. Das Justizressort hat zu diesem Zweck Unterstützungsleistungen<br />
des Bildungsressorts, der Bundesagenturen für Arbeit und des Europäischen<br />
Sozialfonds eingeworben.
In Brandenburgs Haftanstalten werden leistungsdifferenzierte Maßnahmen der schulischen<br />
und beruflichen Qualifizierung für junge und erwachsene Gefangene angeboten.<br />
Viele Gefangene haben schlechte Bildungsvoraussetzungen und müssen über die<br />
Vermittlung elementarer Alltagsqualifikationen auf die Anforderungen des Berufslebens<br />
vorbereitet werden. Daneben gibt es aber auch Qualifizierungsbedarfe auf höherem<br />
Bildungsniveau.<br />
Die Gefangenen können Schulabschlüsse bis zur Fachoberschulreife auf dem ersten<br />
oder zweiten Bildungsweg erwerben oder an Fernstudien teilnehmen. Im Bereich der<br />
beruflichen Weiterbildung gibt es Angebote der einfachen beruflichen Qualifizierung,<br />
die die Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten in Verbindung mit sozialen Schlüsselqualifikationen<br />
beinhalten, und modulare Qualifizierungsangebote mit der Möglichkeit,<br />
bei entsprechender Eignung einen Gesellenbrief zu erwerben. Junge Gefangene besuchen<br />
die Berufsvorbereitung und können bei entsprechender Eignung eine Erstausbildung<br />
absolvieren. Lernschwache und lernungeübte junge oder erwachsene Gefangene<br />
werden in Lernsondergruppen zusätzlich qualifiziert.<br />
Um die Qualität der Bildungsmaßnahmen den aktuellen Erfordernissen anzupassen,<br />
aber auch um individuelle Bildungsbedarfe besser befriedigen zu können, ist seit 1998<br />
die Nutzung neuer elektronischer Medien und Werkzeuge im Rahmen der Ausbildung<br />
und der schulischen Bildung besonders gefördert worden.<br />
Brandenburg beteiligt sich seit Jahren an länderübergreifenden Bildungsprojekten im<br />
Strafvollzug und hat sich 2005 mit den Justizverwaltungen der Länder Berlin, Bremen,<br />
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zum<br />
„RESO Nordverbund in den Bereichen Bildung, Ausbildung und arbeitsmarktpolitische<br />
Programme zur sozialen Integration von Straffälligen“ zusammen geschlossen.<br />
Jede Justizvollzugsanstalt verfügt über landesweit abgestimmte Bildungsangebote.<br />
Der Schwerpunkt der schulischen und beruflichen Qualifizierungsangebote liegt jedoch<br />
aufgrund eines besonderen Gesetzesauftrags im Jugendvollzug. Ca. 68 % aller<br />
jungen Gefangenen sind daher derzeit in Qualifizierungsmaßnahmen integriert.<br />
Neben den dargestellten Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen existieren umfangreiche<br />
Beschäftigungsfelder in den Eigenbetrieben der Justizvollzugsanstalten. Arbeitsangebote<br />
für Gefangene bestehen in der Tischlerei, der Schlosserei, der Schneiderei,<br />
der Gärtnerei und der Kfz-Werkstatt der Justizvollzugsanstalt Brandenburg an<br />
der Havel, der Gärtnerei der JVA Cottbus-Dissenchen sowie der Druckerei, Wäscherei<br />
und Gärtnerei der JVA Luckau-Duben. Darüber hinaus stehen Arbeitsplätze in den<br />
Versorgungsbetrieben, in Unternehmerbetrieben und der Gebäudeunterhaltung und<br />
-pflege zur Verfügung, so dass mehr als 2/3 der zur Arbeit verpflichteten Gefangenen<br />
tatsächlich auch eine Beschäftigung zugewiesen werden kann.<br />
Frage 57:<br />
Wie bewertet die Landesregierung den baulichen Zustand der einzelnen Justizvollzugsanstalten<br />
des Landes? Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung<br />
hier?<br />
Zu Frage 57:<br />
Bewertung des baulichen Zustandes der Justizvollzugsanstalten:
1. JVA Frankfurt (Oder)<br />
Die JVA Frankfurt (Oder) ist in den Jahren von 1993 bis 1997 saniert worden. In diesem<br />
Zeitraum wurden auch Erweiterungsbauten (Arbeitsbetriebe und Freizeiteinrichtungen)<br />
errichtet.<br />
2. JVA Wriezen<br />
Das Hafthaus III der JVA Wriezen ist in den Jahren 1994 bis 1995 saniert und die Umwehrung<br />
erneuert worden. Der Neubau des offenen Vollzugs ist im Jahre 2004 und<br />
der Neubau zur Erweiterung des geschlossenen Vollzugs im Jahre 2006 in Betrieb genommen<br />
worden.<br />
3. JVA Spremberg - Außenstelle der JVA Luckau-Duben<br />
Der Neubau des offenen Vollzugs ist im Jahre 2000 zur Nutzung übergeben worden.<br />
Arbeitsgebäude für den geschlossenen und offenen Vollzug waren bereits im Jahre<br />
1999 fertig gestellt worden. Der geschlossene Vollzug ist im Jahre 2005 aufgegeben<br />
worden.<br />
4. JVA Neuruppin-Wulkow<br />
Der Neubau der JVA Neuruppin-Wulkow ist im Jahre 2001 zur Nutzung übergeben<br />
worden.<br />
5. JVA Cottbus-Dissenchen<br />
Der Neubau der JVA Cottbus-Dissenchen ist im Jahre 2002 zur Nutzung übergeben<br />
worden.<br />
6. JVA Luckau-Duben<br />
Der Neubau der JVA Luckau-Duben ist im Jahre 2005 zur Nutzung übergeben worden.<br />
Der bauliche Zustand der unter 1. bis 6. genannten Justizvollzugsanstalten wird als<br />
gut eingeschätzt. Er entspricht weitgehend modernstem Standard, so dass Handlungsbedarf<br />
nicht gesehen wird.<br />
7. JVA Brandenburg an der Havel<br />
Seit 1992 sind umfangreiche Baumaßnahmen in der JVA Brandenburg an der Havel<br />
durchgeführt worden. Beispielhaft seien hier der Neubau des offenen Vollzuges, der<br />
Neubau des Heizhauses, die Altlastenbeseitigung sowie Maßnahmen zur Erhöhung<br />
der Sicherheit genannt.<br />
Nach der Entwicklungsplanung soll bis 2014 die Anstalt umgebaut und saniert werden.<br />
Im Wesentlichen werden die Hafthäuser saniert und dabei überwiegend Einzelhafträume<br />
geschaffen, die Arbeitsbetriebe und die Pforte neu errichtet sowie die Umwehrung<br />
erneuert.<br />
Frage 58: Welche Risiken und welche Chancen ergeben sich nach Einschätzung der<br />
Landesregierung aus der Übertragung der Gesetzgebungskompetenz für den Strafvollzug<br />
an die Länder im Allgemeinen und welche im Speziellen für den Brandenburger<br />
Strafvollzug?<br />
Zu Frage 58: Die Übertragung der Gesetzgebungszuständigkeit gibt den Ländern die<br />
Gelegenheit, landesspezifische Besonderheiten gesetzlich zu regeln. Hierdurch können<br />
besondere landesspezifische Profile entstehen; jedoch ist der Vollzug in den Län-
dern auch bislang schon sehr verschieden ausgestaltet. Diese faktischen Unterschiede<br />
werden nunmehr auch ihren Niederschlag in der Gesetzgebung der Länder finden.<br />
Die bislang einheitliche gesetzliche Grundlage geht verloren. Ein starkes Auseinanderdriften<br />
der landesgesetzlichen Regelungen wird jedoch nicht befürchtet, da alle Länder<br />
die verfassungsrechtlichen Vorgaben, die eine umfangreiche Rechtsprechung des<br />
Bundesverfassungsgerichts zum Strafvollzug nach sich gezogen haben, und eine<br />
wachsende Zahl von internationalen Vereinbarungen und Empfehlungen in diesem<br />
Bereich zu beachten haben. Brandenburg hat mit acht weiteren Ländern einen gemeinsamen<br />
Entwurf eines Jugendstrafvollzugsgesetzes erarbeitet und strebt auch<br />
weiterhin eine einheitliche Regelung insbesondere mit den Nachbarländern an. Die<br />
enge Zusammenarbeit der Länder in diesem Bereich - im Strafvollzugsausschuss und<br />
nunmehr auch im Rahmen der Erarbeitung von Landesgesetzen - trägt zur Verbesserung<br />
des Strafvollzuges in allen Ländern bei. Die Länder lernen durch den regelmäßigen<br />
intensiven Meinungsaustausch voneinander.<br />
Risiken oder Chancen speziell für den Brandenburger Strafvollzug ergeben sich aus<br />
der Übertragung der Gesetzgebungskompetenz auf die Länder nicht.<br />
C. Soziale Dienste der Justiz<br />
Frage 59: Inwieweit kommt die Landesregierung ihrer Verantwortung im Hinblick auf<br />
eine durchgreifende Resozialisierung mit einer effizienten Vernetzung zwischen dem<br />
stationären und dem ambulanten Bereich der staatlichen Strafrechtspflege auf Grundlage<br />
einer systematischen Entlassungsvorbereitung nach?<br />
Zu Frage 59:<br />
Der Gefangene erhält Hilfe und Beratung bei der Ordnung seiner persönlichen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Angelegenheiten. Die Unterstützung erfolgt sowohl durch<br />
stationäre als auch durch ambulante soziale Dienste. Eine wichtige Schnittstelle besteht<br />
zwischen dem Aufenthalt in der Justizvollzugsanstalt und der unmittelbaren Zeit<br />
nach der Haftentlassung. Die Bewährungshelfer der Sozialen Dienste der Justiz werden<br />
in der Regel über eine bevorstehende Entlassung durch die Justizvollzugsanstalten<br />
und den möglichen Eintritt einer Bewährungsaufsicht/Führungsaufsicht informiert.<br />
Sie können somit bereits vor Rechtskraft der Entscheidung zur Reststrafenaussetzung,<br />
mit Einverständnis des Betroffenen, tätig werden.<br />
Zur Unterstützung der staatlichen sozialen Dienste wurde im Jahr 2002 ein Netzwerk<br />
„Haftvermeidung durch Soziale Integration“ (HSI) aufgebaut. Freie Träger der Straffälligenhilfe<br />
beraten und begleiten zu Freiheitsstrafen Verurteilte innerhalb und außerhalb<br />
des Strafvollzugs. Die Bearbeitung der meist komplexen Problemlagen der Adressaten<br />
erfolgt im Rahmen von Entlassungsvorbereitung, Entlassungsbegleitung und<br />
Nachbetreuung mit dem Ziel der beruflichen Wiedereingliederung.<br />
Frage 60: Wie bewertet die Landesregierung die sozialtherapeutischen Behandlungsangebote<br />
für die nach dem Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und<br />
anderen gefährlichen Straftaten benannten Tätergruppen?<br />
Zu Frage 60:<br />
Durch das Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen<br />
Straftaten vom 1. Januar 1998 ist u. a. die Vorschrift des § 9 StVollzG neu gefasst<br />
worden. Danach haben mit Wirkung vom 1. Januar 2003 Gefangene, die wegen einer<br />
Sexualstraftat zu einer zeitigen Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren verurteilt wor-
den sind und deren Behandlung in einer sozialtherapeutischen Einrichtung angezeigt<br />
ist, einen Rechtsanspruch auf eine sozialtherapeutische Behandlung.<br />
Der Gesetzesauftrag wurde im brandenburgischen Justizvollzug Erfolg versprechend<br />
auf folgende Weise umgesetzt:<br />
Im Juni 1999 wurde eine sozialtherapeutische Behandlungsabteilung in der Justizvollzugsanstalt<br />
Brandenburg an der Havel mit 19 Plätzen eingerichtet. Aufgabe dieser relativ<br />
kleinen Abteilung war es u. a., praktische Erfahrungen für die Zeit nach dem 1.<br />
Januar 2003 zu sammeln, um der dann nötig werdenden Ausweitung der Abteilung<br />
gerecht werden zu können.<br />
Im Herbst 2000 wurde eine empirische Erhebung zur Ermittlung der voraussichtlich<br />
benötigten sozialtherapeutischen Behandlungsplätze durchgeführt. Auf der Grundlage<br />
der damaligen Gefangenenklientel ergab sich ein Bedarf von 80 Plätzen für Sexual-<br />
und Gewalttäter. Die entsprechende Zahl von Haftplätzen wurde im Januar 2003<br />
ebenfalls in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg an der Havel durch Umwidmung<br />
der - inzwischen in den geschlossenen Vollzug einbezogenen - ehemaligen Abteilung<br />
des offenen Vollzugs bereit gestellt. Der Landtag hat die dafür notwendigen zusätzlichen<br />
Planstellen für Fachpersonal (Psychologen und Sozialpädagogen) bewilligt; die<br />
Stellen sind in der Folgezeit kontinuierlich besetzt worden. Das benötigte weitere Personal<br />
des Allgemeinen Vollzugsdienstes wurde aus dem Bestand der Justizvollzugsanstalt<br />
Brandenburg an der Havel in die Sozialtherapeutische Abteilung umgesetzt.<br />
Die Gefangenen sind in Wohngruppen mit maximal 10 Plätzen untergebracht. Jeweils<br />
zwei Wohngruppen sind einem Behandlungsteam bestehend aus drei Fachdienstmitarbeitern<br />
(ein Psychologe, zwei Sozialarbeiter) und acht Bediensteten des Allgemeinen<br />
Vollzugsdienstes zugeordnet. Die Deliktverteilung liegt bei 70 % Sexual- und 30 %<br />
Gewaltdelikten.<br />
Das Behandlungskonzept der Sozialtherapeutischen Abteilung orientiert sich an den<br />
für eine erfolgreiche Behandlung wissenschaftlich ausgewiesenen Wirkfaktoren und<br />
berücksichtigt in großen Teilen die vom Arbeitskreis Sozialtherapeutischer Anstalten<br />
im Justizvollzug empfohlenen Standards für die Integrative Sozialtherapie. Es wurde -<br />
unter Mitwirkung des Externen Beirats für den brandenburgischen Justizvollzug - anlässlich<br />
der Kapazitätserweiterung teilweise modifiziert. Hierbei wurde insbesondere<br />
die schwierige Aufgabe berücksichtigt, nach der Neuregelung des § 9 Abs. 1 StVollzG<br />
auch Gefangene behandeln zu müssen, die gegen ihren Willen in die Sozialtherapie<br />
verlegt worden sind und deren Mitarbeitsbereitschaft erst geweckt und verstärkt gefördert<br />
werden muss.<br />
Integrative Sozialtherapie bedeutet, dass das Behandlungsangebot das gesamte Lebensumfeld<br />
inner- und außerhalb der sozialtherapeutischen Einrichtung berücksichtigt.<br />
Handlungsmöglichkeiten und Beziehungsformen innerhalb der Abteilung werden<br />
im Sinne einer therapeutischen Gemeinschaft gestaltet. Verschiedene sozialtherapeutische<br />
Vorgehensweisen werden für die Straftäterklientel modifiziert und individuell<br />
verknüpft.<br />
Unter sozialtherapeutischen Vorgehensweisen sind Einzelgespräche, Gruppenmaßnahmen,<br />
pädagogische Einwirkungen und nach neuesten Forschungsergebnissen der<br />
Einsatz von strukturierten Behandlungsprogrammen zu verstehen. Bei Bedarf ist eine<br />
Kombination der sozialtherapeutischen Behandlung mit Psychotherapie möglich. Zusätzliche<br />
Haushaltsmittel für Psychotherapie durch externe Therapeuten stehen zur<br />
Verfügung.
Weiter gehören zur sozialtherapeutischen Behandlung die Bereitstellung eines Ausbildungs-<br />
oder Arbeitsplatzes für jeden Gefangenen, Anregungen zu einer sinnvollen<br />
Freizeitgestaltung, die Einbeziehung von Bezugspersonen und externen Helfern in die<br />
Behandlung, die Entlassungsvorbereitung und die Nachsorge.<br />
Eine Evaluierung wesentlicher Behandlungsangebote der Sozialtherapeutischen Abteilung<br />
durch den neu eingerichteten Kriminologischen Dienst ist geplant.<br />
Im Vorgriff auf das Jugendstrafvollzugsgesetz des Landes Brandenburg wurde in der<br />
Justizvollzugsanstalt Wriezen im Jahr 2006 eine sozialtherapeutische Abteilung für Jugendstrafgefangene<br />
mit zunächst 10 Plätzen eingerichtet.<br />
Frage 61: Welche grundsätzliche Zielstellung verbindet die Landesregierung mit der<br />
Institution der Sozialen Dienste der Justiz?<br />
Zu Frage 61:<br />
Die Sozialen Dienste der Justiz sind eine starke Säule der staatlichen sozialen Strafrechtspflege<br />
des Landes Brandenburg und leisten durch ihre Arbeit mit straffälligen<br />
Menschen einen wesentlichen Beitrag zur Resozialisierung dieser Menschen und damit<br />
zum Schutz der Bürger.<br />
Frage 62: Wie erfolgt die Anbindung der Sozialen Dienste der Justiz im Ministerium<br />
und wie viele Mitarbeiter sind mit diesem Bereich befasst?<br />
Zu Frage 62:<br />
Die Sozialen Dienste der Justiz gehören zum Geschäftsbereich des Ministeriums der<br />
Justiz. Für die Angelegenheiten der Sozialen Diensten ist Abteilung III - Justizvollzug,<br />
Soziale Dienste, Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten - zuständig. Hierfür steht im<br />
Referat III. 3 - Vollzugsgestaltung und -aufsicht, Soziale Dienste - neben dem Referatsleiter<br />
ein Sachbearbeiter (Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) anteilig zur Verfügung.<br />
Frage 63: Welchen Veränderungsbedarf sieht die Landesregierung unter Berücksichtigung<br />
der aktuellen kriminalpolitischen bundesweiten Diskussion hinsichtlich der Struktur,<br />
Anbindung und personeller und sachlicher Ausstattung der Sozialen Dienste der<br />
Justiz?<br />
Zu Frage 63:<br />
Die Landesregierung sieht keinen grundsätzlichen Veränderungsbedarf. Insbesondere<br />
hält sie an einem ausgewogenen Verhältnis staatlicher und freier Trägerschaft fest.<br />
Frage 64: Trifft es zu, dass die Landesregierung eine Zuordnung der Sozialen Dienste<br />
der Justiz zu dem Brandenburgischen Oberlandesgericht vorbereitet und wenn ja, welche<br />
Gründe benennt die Landesregierung dafür?
Zu Frage 64:<br />
Der bestehende Zustand der Aufsicht über die Sozialen Dienste der Justiz ist unbefriedigend.<br />
Der Präsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts übt bereits seit Anfang<br />
der 1990er Jahre die Personalhoheit über die Mitarbeiter der Sozialen Dienste<br />
der Justiz aus. Die Fachaufsicht wird derzeit teilweise vom Ministerium der Justiz, teilweise<br />
von den Präsidenten der Landgerichte wahrgenommen. Zukünftig ist beabsichtigt,<br />
die unmittelbare Dienst- und Fachaufsicht beim Präsidenten des Brandenburgischen<br />
Oberlandesgerichts zusammenzuführen und zugleich die sozialarbeiterische<br />
Fachlichkeit in der Aufsicht zu stärken. Die Leitung und Verwaltung der Sozialen<br />
Dienste der Justiz wird zentral durch den Präsidenten des Brandenburgischen Oberlandesgerichts<br />
erfolgen. Im zuständigen Sachgebiet werden Bedienstete der sozialarbeiterischen/sozialpädagogischen<br />
Profession tätig sein.<br />
Frage 65: Werden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz bzw. deren Berufsverbände<br />
in diese Vorbereitungen einbezogen? Wenn ja, auf welche Weise?<br />
Zu Frage 65:<br />
Die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz, deren Berufsverband LAG sowie die<br />
Gewerkschaften ver.di und DJG wurden in die Vorbereitungen einbezogen. Insbesondere<br />
wurden sie an Arbeitsgruppentreffen beteiligt, in denen sie über die beabsichtigten<br />
Änderungen informiert wurden und sie die Gelegenheit zur Stellungnahme hatten<br />
und ihre Vorschläge einbringen konnten.<br />
Frage 66: In welchem Umfang verfügen die Sozialen Dienste der Justiz über Internetzugänge<br />
und eine justizinterne Vernetzung und wie stellt sich diese Ausstattung im<br />
Vergleich zu der Ausstattung im Justizwesen dar?<br />
Zu Frage 66:<br />
Die Dienstsitze der Sozialen Dienste der Justiz sind derzeit mit untereinander vernetzter<br />
PC- und Servertechnik ausgestattet. Momentan wird die EDV-Technik der Sozialen<br />
Dienste modernisiert. Die Modernisierung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wurden bis<br />
zum 10. August 2007 alle Dienstsitze an das LVN angeschlossen und mit jeweils einem<br />
modernen PC ausgestattet. Dieser PC wurde im Schreibbüro der Dienststelle installiert.<br />
Über diesen PC besteht dann für die Mitarbeiter des Dienstsitzes die Möglichkeit,<br />
das Internet zu nutzen sowie E-Mails zu versenden und zu empfangen. Die zweite<br />
Stufe der Modernisierung sieht vor, alle Arbeitsplätze der Sozialen Dienste mit moderner<br />
PC-Technik auszustatten. Sobald diese Stufe umgesetzt ist, besteht von jedem<br />
Arbeitsplatz die Möglichkeit des Zugangs zum Internet und zum E-Mailverkehr. Es ist<br />
beabsichtigt, diese zweite Modernisierungsstufe innerhalb der ersten Jahreshälfte<br />
2008 abzuschließen. Die für die Modernisierung der EDV-Technik der Sozialen Dienste<br />
erforderlichen Mittel sind im Einzelplan 04 veranschlagt.
Frage 67: Sind die Sozialen Dienste der Justiz in das System der MISTRA einbezogen?<br />
Wenn nein, beabsichtigt die Landesregierung sich für eine derartige Einbeziehung<br />
einzusetzen?<br />
Zu Frage 67:<br />
Die „Anordnung über Mitteilungen in Strafsachen“ (MiStra) ist eine bundeseinheitliche<br />
Verwaltungsvorschriftensammlung. Sie befugt bzw. verpflichtet Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
nach der gesetzlichen Regelung im Zweiten Abschnitt des EGGVG (§§<br />
12ff) zur Mitteilung personenbezogener Daten von Amts wegen an öffentliche Stellen<br />
für andere Zwecke als die des Strafverfahrens.<br />
Die MiStra normiert keine Mitteilungspflichten der Gerichte oder Staatsanwaltschaften<br />
an die Sozialen Dienste. Die Staatsanwaltschaften sind allerdings gemäß Nr. 13 MiStra<br />
verpflichtet, dem die Bewährungsaufsicht führenden Gericht Mitteilung über Umstände<br />
zu machen, welche zu einem Widerruf der Strafaussetzung führen könnten. In<br />
derartigen Fällen wird das Gericht - sofern es seinerseits noch keinen entsprechenden<br />
Bericht der Bewährungsaufsicht vorliegen hat - diese in Kenntnis setzen und einen Bericht<br />
anfordern.<br />
Die Landesregierung sieht vor dem Hintergrund dieser bewährten Praxis keinen Handlungsbedarf<br />
für eine bundesweite Initiative zur Änderung der MiStra.<br />
Frage 68: Wann und aus welchem Grund wurde der Aufgabenbereich des Täter-Opfer-Ausgleichs<br />
den Sozialen Diensten der Justiz zugeordnet?<br />
Zu Frage 68:<br />
Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) wurde sehr früh durch das Ministerium der Justiz gefördert.<br />
Die Institutionalisierung des TOA wurde bereits durch die „Richtlinie zur Förderung<br />
des Täter-Opfer-Ausgleichs im Rahmen staatsanwaltlicher Entscheidungen“ mit<br />
Rundverfügung des Ministers der Justiz vom 14.08.1992 eingeleitet.<br />
Der TOA wurde somit beim Aufbau der Strafrechtspflege und dem Aufbau der Sozialen<br />
Dienste der Justiz im Land Brandenburg als wichtiges kriminalpolitisches Element<br />
von vorn herein einbezogen. Einer Anbindung an eine justiznahe Organisation wurde<br />
gegenüber einer Anbindung an freie Träger der Vorzug gegeben, weil so eine enge<br />
Kooperation mit den Auftrag gebenden Staatsanwälten und das Vertrauen der Justiz<br />
in ein nach klaren Regeln ablaufendes Verfahren eher zu erreichen waren. Auch war<br />
es dem Ministerium der Justiz wichtig, auf die Qualität der Durchführung des TOA und<br />
die Qualifizierung der Mediatoren in Strafsachen, insbesondere in der Aufbauphase,<br />
Einfluss zu nehmen, zumal in diesen Bereichen mit freien Trägern noch keine Erfahrungen<br />
vorlagen. Des Weiteren sollte durch die Einfügung des TOA in das Aufgabenfeld<br />
der Sozialen Dienste der Justiz und die ausdrückliche Aufgabenzuweisung in entsprechenden<br />
Verwaltungsvorschriften ein flächendeckendes Angebot des TOA und<br />
damit seine Anwendbarkeit im ganzen Land sichergestellt werden.<br />
Frage 69: In welchem Umfang erfolgte im Zusammenhang mit diesem Aufgabenzuwachs<br />
ein entsprechender Personalaufwuchs?
Zu Frage 69:<br />
Angesichts der frühzeitigen Entscheidung, den TOA als Aufgabenfeld der Sozialen<br />
Dienste der Justiz einzuführen, hatte die Personalzuweisung alsbald darauf Bedacht<br />
zu nehmen. Die Stellenausstattung der Sozialen Dienste der Justiz - unter Einschluss<br />
des TOA - entspricht dem bundesweiten Durchschnitt.<br />
Frage 70: Wie und in welchem Umfang wurden die Mitarbeiter der Sozialen Dienste<br />
auf das neue Aufgabengebiet vorbereitet?<br />
Zu Frage 70:<br />
Der TOA wurde zunächst in einer ersten Phase im Landgerichtsbezirk Potsdam erprobt.<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Phase wurde der TOA flächendeckend<br />
aufgebaut. Alle Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, die in diesem Tätigkeitsfeld<br />
arbeiten, wurden in einem über 1 ½ Jahre dauernden, berufsbegleitenden Lehrgang<br />
auf Kosten des Landes zu Konfliktschlichtern bzw. jetzt Mediatoren in Strafsachen<br />
qualifiziert.<br />
Frage 71: Wie ist die Aufgabenverteilung im Bereich der Konfliktschlichtung zwischen<br />
ehren-amtlichen Schiedsstellen, Freien Trägern und den Sozialen Diensten der Justiz<br />
geregelt?<br />
Zu Frage 71:<br />
Die Staatsanwaltschaften übersenden in der Regel die für einen TOA in Frage kommenden<br />
Fälle an die regional zuständigen Dienstsitze der Sozialen Dienste der Justiz.<br />
Dort wird der größte Teil der Fälle in eigener Zuständigkeit bearbeitet. Die Fallverteilung<br />
an die freien Träger bzw. Schiedsstellen erfolgt in Absprache mit diesen.<br />
Frage 72: Wie hoch sind die finanziellen Aufwendungen für die im Bereich der Konfliktschlichtung<br />
Tätigen und wie stellen sich diese Kosten im Vergleich zu den Fallbelastungszahlen<br />
dar?<br />
Zu Frage 72:<br />
Die in den Schiedsstellen tätigen Schiedsfrauen und Schiedsmänner (Schiedspersonen)<br />
sind ehrenamtlich tätig.<br />
Die im TOA tätigen fünf Freien Träger erhalten insgesamt 325.000 €. Im Rahmen des<br />
Landesjugendplans beteiligt sich das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit<br />
300.000 €. Der Anteil des Ministeriums der Justiz beträgt 25.000 € (Lottomittel). Im<br />
Jahr 2006 wurden von den Freien Trägern 708 Fälle bearbeitet.<br />
Die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz nehmen neben dem TOA auch die Aufgaben<br />
der Bewährungshilfe und Gerichtshilfe wahr. Die Personalkosten belaufen sich<br />
auf insgesamt 4.713.700 € (2006). Im TOA wurden durch die Sozialen Dienste im Jahr<br />
2006 2.259 Fälle bearbeitet.<br />
Frage 73:<br />
Welche hauptsächlichen Ziele verfolgt die Landesregierung mit dem Projekt „Haftvermeidung<br />
durch Soziale Integration“, nachfolgend HSI genannt?
Zu Frage 73:<br />
Das Selbstverständnis des Träger-Verbunds beruht auf der Erkenntnis, dass über<br />
Maßnahmen zur Haftvermeidung durch Soziale Integration gesellschaftlicher Nutzen<br />
in monetärer und nicht-monetärer Hinsicht erhöht sowie Kosten von Haftunterbringung,<br />
sozialer Desintegration und Arbeitslosigkeit verringert werden sollen. Der besondere<br />
Zielbezug des Verbunds ist mit dem Anspruch verbunden, durch arbeitsweltbezogene<br />
Maßnahmen den Adressaten ein Leben ohne weitere Straftaten in sozialer<br />
(Selbst-) Verantwortung zu ermöglichen, und gleichzeitig den finanziellen Aufwand wie<br />
die nichtintendierten Nebenwirkungen eines (weiteren) Haftaufenthalts zu vermeiden.<br />
HSI ist konzipiert als netzwerkorientiertes und partnerschaftliches Zusammenwirken<br />
von Projekten in drei Projektfeldern, nämlich:<br />
1. Integrations- und berufsfördernde Maßnahmen für Strafgefangene und Haftentlassene.<br />
In diesem Aufgabenfeld erfolgen Beratung, Begleitung und Vermittlung von zu Freiheitsstrafen<br />
Verurteilten innerhalb und außerhalb des Vollzuges durch „Anlauf- und<br />
Beratungsstellen“, die jeweils einer oder mehreren der Justizvollzugsanstalten im Lande<br />
zugeordnet sind. Hierzu erfolgt eine kooperative Zusammenarbeit mit anderen<br />
Fachdiensten innerhalb und außerhalb des Strafvollzugs sowie mit relevanten Arbeitsmarktakteuren.<br />
Die Bearbeitung der meist komplexen Problemlagen der Adressaten<br />
im Rahmen von Entlassungsvorbereitung, Entlassungsbegleitung und Nachbetreuung<br />
erfolgt mit dem Ziel der beruflichen Wiedereingliederung sowie auf der methodischen<br />
Basis von Freiwilligkeit, Ganzheitlichkeit, Kontinuität und Selbstverantwortung.<br />
2. Arbeit statt Strafe.<br />
Dieser Arbeitsbereich betrifft Verurteilte, die ihre Geldstrafe nicht zahlen können und<br />
sich bereit erklären, zur Abwendung einer Ersatzfreiheitsstrafe gemeinnützige Arbeit<br />
zu leisten oder die Geldstrafe in <strong>Rat</strong>en abzuzahlen. Diese Aufgabe umfasst eine passgenaue<br />
Vermittlung in gemeinnützige Arbeit (inklusive der Kontrolle der Ableistung)<br />
und darüber hinausgehende Begleitung und Vermittlung der Klientel auch in Beschäftigung,<br />
Arbeit oder Ausbildung.<br />
3. Ambulante soziale und berufsorientierende Trainingskurse.<br />
Diese Kurse sind für wiederholt auffällig gewordene junge und heranwachsende Straftäter<br />
konzipiert; sie werden kommunal mitfinanziert. Mit den Trainingsmaßnahmen soll<br />
Freiheitsentzug vermieden und gleichzeitig die Beschäftigungsfähigkeit der Adressaten<br />
verbessert werden. Der Einstieg in die Gruppenarbeit erfolgt möglichst tatzeitnah<br />
und in der Regel vor der Haupt- bzw. Berufungsverhandlung.<br />
Insgesamt bieten 14 Träger an unterschiedlichen Standorten über das Land Brandenburg<br />
verteilt ihre Dienstleistungen an.<br />
Frage 74: Wie und nach welchen Kriterien erfolgte im letzten Förderzeitraum 1999-<br />
2006 das Ausschreibungsverfahren für die am Projekt HSI beteiligten Freien Träger?
Zu Frage 74: Der HSI-Verbund wurde im Jahr 2002 initiiert. Interessierte Träger konnten<br />
sich im Rahmen eines Wettbewerbs beteiligen. Eines Ausschreibungsverfahrens<br />
bedurfte es nicht.<br />
Frage 75: Wie hoch waren im letzten Förderzeitraum die Kosten für das Projekt HSI<br />
und wie setzten sich diese zusammen?<br />
Zu Frage 75:<br />
Im vergangenen Förderzeitraum beliefen sich die Kosten für das HSI-Netzwerk auf<br />
4.405.943 €. Davon entfielen 665.618,12 € auf das Informations- und Projektmanagement<br />
und 3.740.324,90 € auf die Träger in den Projektfeldern (Anlauf- und Beratungsstellen,<br />
Arbeit statt Strafe und Soziale Trainingskurse). Dabei beträgt der Anteil aus<br />
dem Europäischen Sozialfonds (ESF) 70% und der aus dem Haushalt des Ministeriums<br />
der Justiz 30%.<br />
Frage 76: Welcher konkrete Nutzen für das Land Brandenburg konnte im letzten Förderzeitraum<br />
mit dem Projekt HSI erzielt werden und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Sozialen Diensten der Justiz und den am Projekt beteiligten<br />
Trägern?<br />
Zu Frage 76:<br />
An vielen Standorten ist HSI mittlerweile ein gefragter und geschätzter Partner im<br />
Über-gangsmanagement zwischen Entlassungsvorbereitung und sozialer, individueller<br />
und beruflicher Wiedereingliederung. Beispielsweise haben im Jahr 2006 1.700 Menschen<br />
die HSI Beratungs-, Trainings-, Orientierungs- und Vermittlungsbemühungen in<br />
Anspruch genommen. Verbunden mit der Kompetenz zur beruflichen Eingliederung<br />
und der Fähigkeit der gleichzeitigen sozialen, psychischen und persönlichen Stabilisierung<br />
der Probanden ist die Arbeitsmarktkompetenz der HSI-Träger daher erkennbar<br />
zu einem „Alleinstellungsmerkmal“ geworden. Die Zusammenarbeit mit den Sozialen<br />
Diensten der Justiz im Sinne einer echten Arbeitsteilung gestaltet sich besonders gut<br />
an den Standorten Cottbus, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Schwedt und<br />
Neuruppin. Auch ist es durch HSI gelungen, zahlreiche Träger der Freien Straffälligenhilfe<br />
fachlich und finanziell zu stabilisieren. Der Ansatz von HSI gilt mittlerweile unter<br />
den vielen von der EQUAL-Initiative europaweit geförderten Projekten als ein für die<br />
Haftvermeidung besonders wirksames Verfahren.<br />
Frage 77: Wie sicherte die Landesregierung die Nutzung des Internetportals des HSI-<br />
Projektes auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Justiz<br />
ab?<br />
Zu Frage 77:<br />
Aufgrund des fehlenden technischen Zugangs wurde für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Sozialen Dienste der Justiz bereits im ersten HSI-Förderjahr ein Call-Center<br />
eingerichtet. Das Call-Center ist täglich telefonisch erreichbar. Hier besteht die<br />
Möglichkeit, Integrationsangebote für Klienten zu erfragen bzw. individuelle Integrationsrecherchen<br />
in Auftrag zu geben. Das Call-Center unterstützt bei Bedarf auch eine<br />
allgemeine Informationsrecherche zu arbeitsmarktrelevanten Fragen bzw. vermittelt<br />
Klienten an den regional zuständigen HSI Partner. Die Rechercheergebnisse werden<br />
telefonisch und / oder per Fax weitergeleitet.
Das Angebot wurde über die Jahre auf vielfältige Weise vorgestellt: Im ersten Projektjahr<br />
im Rahmen der Runden Tische der HSI-Partner, auf der HSI-Tagung im Jahr<br />
2005 und im Rahmen einer Dienstberatung der Sprecher der Sozialen Dienste. Durch<br />
die Trägergesellschaft ERGOKONZEPT AG ist ferner ein „Zentraler Informationsdienst<br />
für die Ausbildungs- und Beschäftigungsintegration von Haftentlassenen und Haftgefährdeten“<br />
(ZABIH) eingerichtet worden, der für die Sozialen Dienste sowie den Sozialdienst<br />
der Justiz (bisher) in loser Folge einen „HSI-ZABIH-Newsletter“ herausgegeben<br />
hat, in dem das o.a. Angebot ebenfalls vorgestellt worden ist. Der Newsletter erscheint<br />
schriftlich und wird per Post oder E-Mail an alle Dienstsitze der Sozialen<br />
Dienste sowie an alle Justizvollzugsanstalten verschickt; er steht ebenfalls auf der<br />
HSI-Homepage zur Verfügung.<br />
Die Dienstsitze der Sozialen Dienste der Justiz, die mittlerweile über einen Internetzugang<br />
verfügen, können direkt auf die ZABIH-Datenbank zugreifen.<br />
Frage 78: Wie viele Vermittlungen, aufgelistet in die einzelnen Förderjahre, erfolgten<br />
durch die am HSI-Projekt beteiligten Freien Träger in den regulären Arbeitsmarkt,<br />
ohne dass daran staatliche Stellen, wie Sozial- und Arbeitsämter, Arbeitsgemeinschaften<br />
oder die Agentur für Arbeit beteiligt waren oder mitgewirkt haben?<br />
Zu Frage 78:<br />
2002-2003 2003-2004 2004-2005 2005-2006 2006-2007<br />
Beratung 750 1306 1295 1584 1777<br />
Beratung<br />
Arbeitsmarkt 374 743 655 883 1019<br />
Begleitung<br />
Arbeitsmarkt (1) 465 520<br />
Vermittlung gesamt<br />
97 139 169 329 294<br />
Vermittlung regulärer<br />
Arbeitsmarkt 30 37 45 64 75<br />
davon in Koop.<br />
mit AfA; ARGE<br />
ect. (2)(3)<br />
1) gesonderte Erfassung seit 2005<br />
2) gesonderte Erfassung seit 2004<br />
3) bezogen auf Vermittlung gesamt<br />
94 163 88
Die Vermittlung in Arbeit, Beschäftigung und Berufsvorbereitung erfordert in einem<br />
sehr hohen Maße die Kooperation mit staatlichen Stellen, da diese oftmals die Finanzierung<br />
der (geförderten) Stelle bzw. des Maßnahmeplatzes bewilligen müssen. Auch<br />
werden Klienten, insbesondere Jugendliche, durch die Arbeit der HSI-Träger zur Zusammenarbeit<br />
mit staatlichen Stellen motiviert und staatliche Stellen müssen sehr oft<br />
erst davon überzeugt werden, dass der jeweilige Klient (noch einmal) eine Chance<br />
„verdient“ hat. Die durch HSI durchgeführte Vorbereitung und Beratung soll Klienten<br />
befähigen, die erforderlichen Verfahrensschritte (konfliktarm) zu durchlaufen.<br />
Frage 79: In welcher Höhe wird das HSI-Projekt zukünftig aus dem Haushalt finanziert?<br />
Zu Frage 79:<br />
In der neuen Förderperiode (ab 2008) wird das HSI-Projekt mit 316.000 € pro Jahr aus<br />
dem Landeshaushalt finanziert.<br />
Frage 80: Warum benötigt die Landesregierung für das HSI-Projekt eine eigene Steuerungsgruppe,<br />
wenn die finanziellen Mittel direkt durch das Ministerium an die im Projekt<br />
beteiligten Träger ausgereicht werden und das Projekt über einen eigenen Abteilungsleiter<br />
im Ministerium verfügt?<br />
Zu Frage 80:<br />
Im Ministerium der Justiz gibt es keinen eigenen Abteilungsleiter für die HSI-Träger.<br />
HSI ist ebenfalls ein Aufgabengebiet der Abteilung III - Justizvollzug, Soziale Dienste,<br />
Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten -. Hierfür steht im Referat III.3 - Vollzugsgestaltung<br />
und -aufsicht, Soziale Dienste - neben dem Referatsleiter ein Sachbearbeiter<br />
(Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) anteilig zur Verfügung.<br />
Die Gesamtheit der finanziellen Mittel (ESF, Land, Kommunen) werden durch die<br />
LASA Brandenburg GmbH verwaltet und den Trägern zur Verfügung gestellt.<br />
Für die Umsetzung des HSI-Projekts wurde eine Netzwerkstruktur als Steuerungsmodell<br />
vorgesehen. Gut moderierte Netzwerke gelten als wirksam und effizient bei der<br />
Bewältigung komplexer Aufgaben in Bereichen, in denen mehrere unabhängige Partner<br />
vor Ort eine Lösung für die dauerhafte Eingliederung von Menschen in benachteiligten<br />
Situationen finden müssen.<br />
Netzwerke müssen sich beständig weiter entwickeln und sich neuen Herausforderungen<br />
stellen. Als Beispiele seien genannt:<br />
- Qualitätsentwicklung (Beispiel: Standardisierung, Evaluation, Controlling, Mitarbeiterfortbildung),<br />
- Kommunikation (Internet, Intranet, Tagung, Publikationen, EU-, bundesweite<br />
Kontakte),<br />
- Neue Anforderungen (landesweite Versorgung mit Arbeit statt Strafe (ASS)<br />
Dienstleistungen, Arbeitsteilung im ASS-Bereich zwischen Freien Trägern und<br />
Sozialen Diensten in den Landgerichtsbezirken oder Entwicklung des neuen<br />
Projektfelds Ambulante Maßnahme).
Eine weitere wichtige Aufgabe der Steuerung besteht darin, Entwicklungsimpulse<br />
fachlich und administrativ zu planen, verständlich nach innen und außen zu kommunizieren<br />
und effizient umzusetzen.<br />
Die Richtigkeit des Netzwerkansatzes von HSI wurde durch die 2005 durchgeführte<br />
Evaluation bestätigt.<br />
Frage 81: Wie viele Gerichtsvollzieher sind seit 1998 bis heute in<br />
Brandenburg tätig?<br />
Zu Frage 81:<br />
Im Jahr 1998 waren 121 Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher tätig, seit dem<br />
Jahr 2005 sind es bis heute 155.<br />
Frage 82: Wie entwickelte sich das Arbeitsaufkommen der Gerichtsvollzieher seit 1998<br />
bis heute?<br />
Zu Frage 82:<br />
Die durchschnittliche Belastung der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher<br />
hat sich seit 1998 wie folgt entwickelt:<br />
1998 137,78 %<br />
1999 149,9 %<br />
2000 161,79 %<br />
2001 150,62 %<br />
2002 137,53 %<br />
2003 126,61 %<br />
2004 123,9 %<br />
2005 115,8 %<br />
2006 102,3 %<br />
2007 98 %<br />
Für das Jahr 2007 wurde die Belastung des I. Quartals 2007 zugrunde gelegt.<br />
Frage 83: Wie hat sich die Gehalts-, Vergütungs- und Entschädigungssituation der<br />
Gerichtsvollzieher in Brandenburg seit 1998 bis heute entwickelt?<br />
Zu Frage 83:<br />
Der im Außendienst beschäftigte Gerichtsvollzieher erhält folgende Dienstbezüge und<br />
Entschädigungen (§ 10 der Gerichtsvollzieherordnung):<br />
a) Dienstbezüge, die ihm nach dem allgemeinen Besoldungsrecht zustehen,<br />
b) Vergütung nach der Verordnung über die Vergütung für Beamte im Vollstreckungsdienst<br />
(Vollstreckungsvergütung),<br />
c) Entschädigungen zur Abgeltung der Bürokosten und zum Ersatz barer Auslagen<br />
(Bürokostenentschädigung).
Zu a):<br />
Der Gerichtsvollzieher erhält Dienstbezüge der Besoldungsgruppe A 8 (Gerichtsvollzieher),<br />
A 9 (Obergerichtsvollzieher) und A 9 mit Amtszulage (Obergerichtsvollzieher<br />
m.A.). Die Besoldungssituation der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher ist<br />
seit 1998 unverändert.<br />
Zu b):<br />
Die Vergütung richtet sich nach der bundeseinheitlichen Verordnung über die Vergütung<br />
für Beamte im Vollstreckungsdienst (Vollstreckungsvergütungsverordnung - VollstrVergV).<br />
Derzeit beträgt die Vergütung 15 vom Hundert der durch den Beamten für<br />
die Erledigung der Aufträge vereinnahmten Gebühren (§ 1 Abs. 2 VollstrVergV). Es gilt<br />
ein jährlicher Höchstbetrag von 2.392,85 Euro (§ 9 Abs. 1 Satz 2 VollstrVergV). Wird<br />
der Höchstbetrag überschritten, verbleiben dem Beamten 40 vom Hundert des Mehrbetrages<br />
(§ 9 Abs. 1 Satz 3 VollstrVergV). Die Vollstreckungsvergütung der Gerichtsvollzieherinnen<br />
und Gerichtsvollzieher ist seit 1998 bis heute unverändert.<br />
Zu c):<br />
Die Entschädigung der Personal- und Sachkosten des Gerichtsvollziehers richtet sich<br />
nach der Verordnung über die Entschädigung der Bürokosten (GVEntschV). Der Gerichtsvollzieher<br />
erhält die von ihm erhobenen Dokumentenpauschalen und einen Anteil<br />
der von ihm für die Erledigung der Aufträge vereinnahmten Gebühren (Gebührenanteil)<br />
(§ 2 Abs. 1 der GVEntschV). Die Höhe der Dokumentenpauschale ist seit<br />
1998 unverändert. Von dem den Jahreshöchstbetrag übersteigenden Mehrbetrag erhält<br />
der Gerichtsvollzieher seit der Neufassung der Verordnung vom 15. März 1998,<br />
mit der der Mehrbetrag um 10 % angehoben wurde, noch 50 %. Gemäß § 2 Abs. 2<br />
Satz 1 GVEntschV werden der Gebührenanteil und der Höchstbetrag durch Rechtsverordnung<br />
jährlich rückwirkend zum 1. Januar neu festgesetzt. Die Entwicklung des<br />
Entschädigungsanteils und des Jahreshöchstbetrags seit 1998 stellt sich wie folgt dar:<br />
Festsetzung für das Jahr Entschädigungsanteil Jahreshöchstbetrag<br />
1997 65 % 37.500 DM<br />
1998 66,4 % 32.900 DM<br />
1999 81 % 47.600 DM<br />
2000 86,6 % 52.900 DM<br />
2001 72,6 % 51.000 DM<br />
2002 54 % 21.250 Euro<br />
2003 51,8 % 20.050 Euro<br />
2004 52,9 % 20.000 Euro<br />
2005 46,7 % 18.750 Euro<br />
Bis zur Festsetzung auf der Grundlage der Geschäftszahlen des Geschäftsjahres<br />
2006 gelten der festgesetzte Gebührenanteil und der Jahreshöchstbetrag weiter. Die<br />
Festsetzung für das Jahr 2006 wird voraussichtlich noch im September 2007 im Gesetz-<br />
und Verordnungsblatt veröffentlicht werden.
Es ist darauf hinzuweisen, dass der Gerichtsvollzieher Kosten (Gebühren und Auslagen,<br />
sowie auch die Dokumentenpauschale) nach Bundesrecht, dem Gerichtsvollzieherkostengesetz<br />
(GVKostG), erhebt.<br />
Dieses wurde zuletzt mit Artikel 1 des Gesetzes zur Neuordnung des Gerichtsvollzieherkostenrechts<br />
(GVKostRNeuOG) vom 19. April 2001 mit Wirkung vom 1. Mai 2001<br />
in Kraft gesetzt. Hinsichtlich der gemäß Nr. 10 c 2. Halbsatz der Gerichtsvollzieherordnung<br />
zu erstattenden baren Auslagen sind mit Inkrafttreten des GVKostRNeuOG bei<br />
den Auslagen folgende Veränderungen eingetreten:<br />
Rechtslage vom 1. Januar 1998 bis<br />
30. April 2001<br />
Gesetz über Kosten der Gerichtsvollzieher<br />
(GvKostG) vom<br />
26. Juli 1957 in der Fassung vom<br />
17. Dezember 1997<br />
§ 35 Abs. 2 GvKostG i.V.m. der Verordnung<br />
über Auslagenpauschsätze nach dem Gesetz<br />
über Kosten der Gerichtsvollzieher vom 12.<br />
September 1994 in der Fassung vom 18. Dezember<br />
2001<br />
Benutzung von eigenen Beförderungsmitteln<br />
des Gerichtsvollziehers<br />
5,1 Cent pro Person je angefangenen Kilometer<br />
der Beförderungsstrecke<br />
§ 35 Abs. 1 Nr. 9 i.V.m. § 37 GvKostG Wegegeld<br />
je Amtshandlung<br />
bis 5 km 1,50 DM<br />
5 bis 10 km 3,00 DM<br />
10 bis 15 km 4,50 DM<br />
15 bis 20 km 6,00 DM<br />
über 20 km 7,00 DM<br />
§ 37 Abs. 4 Satz 1 GvKostG<br />
Reisekosten außerhalb des Amtsgerichtsbezirks<br />
0,20 DM je Kilometer<br />
§ 35 Abs. 2 GvKostG i.V.m. der Verordnung<br />
über Auslagenpauschsätze nach dem Gesetz<br />
über Kosten der Gerichtsvollzieher vom 12.<br />
September 1994 in der Fassung vom 18. Dezember<br />
2001<br />
Rechtslage seit dem 1.Mai 2001<br />
Gerichtsvollzieherkostengesetz (GvKostG)<br />
vom 19. April 2001 in der Fassung vom 22.<br />
März 2005<br />
Nr. 710 KV-GvKostG<br />
Pauschale für die Beförderung von Personen<br />
und Sachen je Fahrt<br />
5 Euro<br />
Nr. 711 KV-GvKostG<br />
Wegegeld je Auftrag bis<br />
10 km 2,50 Euro<br />
10 bis 20 km 5,00 Euro<br />
20 bis 30 km 7,50 Euro<br />
mehr als 30 km 10,00 Euro<br />
Nr. 712 KV-GvKostG<br />
Reisekosten außerhalb des Amtsgerichtsbezirks<br />
in voller Höhe<br />
Nr. 713 KV GvKostG Auslagenpauschale
Vordruckkosten je Vordruck 0,41 Euro<br />
Fernsprechgebühren 0,41 Euro<br />
20 % der zu erhebenden Gebühren, mindestens<br />
3,00 Euro, höchstens 10,00 Euro je<br />
Auftrag.<br />
Frage 84: Welche Mehrbelastungen für die Gerichtsvollzieher erwartet die Landesregierung,<br />
sollte der in der Debatte stehende Entwurf eines "Gesetz zur Entschuldung<br />
völlig mittelloser Personen und zur Änderung des Verbraucherinsolvenzverfahrens"<br />
verabschiedet werden und als Gesetz in Kraft treten?<br />
Zu Frage 84:<br />
Der Entwurf eines Gesetzes zur Entschuldung völlig mittelloser Personen und zur Änderung<br />
des Verbraucherinsolvenzverfahrens (Stand: 23. Januar 2007) sieht vor, dass<br />
der Schuldner eine eidesstattliche Versicherung über die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
seiner Angaben vor dem Gerichtsvollzieher abzugeben hat (§ 298 a Abs. 3 Ges-<br />
E). Mit der Einschaltung des Gerichtsvollziehers sollen Aufgaben mit einem beschränkten<br />
Prüfaufwand einer Person zugewiesen sein, welche die Vermögensverhältnisse<br />
des Schuldners bereits aus eigener Anschauung kennt. Bei einer Verabschiedung<br />
des Gesetzes ist ein gewisser Mehraufwand für die Gerichtsvollzieher zu<br />
erwarten, da die Erörterung der Unterlagen mit dem Schuldner durch den Gerichtsvollzieher<br />
und die besondere Form der eidesstattlichen Versicherung zusätzlich neben<br />
das bisherige Verfahren zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung gemäß § 807<br />
ZPO tritt, welches dem Gerichtsvollzieher zur Durchführung zugewiesen ist (§ 899<br />
Abs. 1 ZPO). Die Mehrbelastung ist nicht zu beziffern, da nicht abzuschätzen ist, wie<br />
viele Schuldner das vereinfachte Entschuldungsverfahren in Anspruch nehmen werden<br />
bzw. die Voraussetzungen hierfür erfüllen.<br />
D. Juristenausbildung<br />
Frage 85<br />
Wie viele Prüfungskandidaten haben sich seit 1998 (jährlich) bis heute den Prüfungsverfahren<br />
zur ersten juristischen Staatsprüfung und zur zweiten juristischen Staatsprüfung<br />
gestellt?<br />
Zu Frage 85:<br />
Die Anzahl der Kandidaten aus Brandenburg (Studenten der brandenburgischen Universitäten<br />
und Referendare beim brandenburgischen Oberlandesgericht) ergeben sich<br />
aus der folgenden Tabelle:
Anzahl Prüflinge<br />
Jahr I. Staatsexamen II. Staatsexamen<br />
1998 382 296<br />
1999 403 328<br />
2000 421 383<br />
2001 447 355<br />
2002 415 361<br />
2003 333 296<br />
2004 371 302<br />
2005 385 269<br />
2006 377 282<br />
Frage 86:<br />
Wie entwickelte sich in demselben Zeitraum die Durchfallerquote?<br />
Zu Frage 86:<br />
Die Entwicklung der Misserfolgsquote ergibt sich aus der folgenden Tabelle. Die Zahlen<br />
bis einschließlich 2004 stellen die Misserfolgsquote der Kandidaten vor dem Justizprüfungsamt<br />
des Landes Brandenburg (JPA), die Zahlen für die Jahre 2005 und<br />
2006 die Misserfolgsquote der Kandidaten vor dem Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt<br />
der Länder Berlin und Brandenburg (GJPA) – Gesamtstatistik - dar.<br />
Misserfolgsquote in %<br />
Jahr I. Examen II. Examen<br />
JPA Brandenburg<br />
1998 35,08 14,26<br />
1999 32,75 14,94<br />
2000 31,83 15,14<br />
2001 33,78 18,87<br />
2002 43,61 15,24<br />
2003 34,80 16,60<br />
2004 30,73 22,18<br />
GJPA<br />
Berlin/ Brandenburg<br />
2005 31,17 19,05<br />
2006 34,30 25,47*<br />
* Der Anstieg der Misserfolgsquote im Jahr 2006 im zweiten Staatsexamen beruht auf den gehobenen Anforderungen des Juristenausbildungsge-<br />
setzes 2003 für die Zulassung zur mündlichen Prüfung. Der Kandidat muss nunmehr in mindestens 4 von 7 Klausuren die Note ausreichend erzie-<br />
len, um die Prüfung zu bestehen (früher 4 von 8).<br />
Frage 87:<br />
Wie viele Kandidaten haben im selben Zeitraum von der Freischussregelung Gebrauch<br />
gemacht und wie viele von diesen haben anschließend die Prüfung zum Zweck<br />
der Notenverbesserung wiederholt?
Zu Frage 87:<br />
Jahr Freiversuche Notenverbesserer<br />
1998 206 37<br />
1999 189 23<br />
2000 201 34<br />
2001 214 59<br />
2002 174 51<br />
2003 128 29<br />
2004 139 39<br />
2005 143 40<br />
2006 139 47<br />
Die Freiversuchskandidaten erzielen regelmäßig bessere Ergebnisse als der Durchschnitt<br />
der Kandidaten. Im Jahr 2006 haben an den brandenburgischen Universitäten<br />
74 % der Freiversuchskandidaten die Prüfung bestanden, rund 56 % mit<br />
der Note befriedigend oder besser.<br />
Frage 88 Wie viele Referendare wurden bei den Einstellungsterminen seit 1998 bis<br />
heute jeweils eingestellt?<br />
Zu Frage 88:<br />
Einstellungstermin Anzahl<br />
Mai 1998 204<br />
November 1998 161<br />
Mai 1999 150<br />
November 1999 171<br />
Mai 2000 153<br />
November 2000 147<br />
Mai 2001 139<br />
November 2001 144<br />
Mai 2002 139<br />
November 2002 124<br />
Mai 2003 132<br />
(ab November 2003 jährlich 4 statt zuvor nur 2 Einstellungstermine)<br />
November 2003 56<br />
Februar 2004 59<br />
Mai 2004 54<br />
August 2004 55<br />
November 2004 58<br />
Februar 2005 52<br />
Mai 2005 58<br />
August 2005 47<br />
November 2005 55<br />
Februar 2006 48
Mai 2006 51<br />
August 2006 46<br />
November 2006 56<br />
Februar 2007 58<br />
Mai 2007 59<br />
August 2007 66<br />
Frage 89: Wie stellt sich seit 1998 bis heute die durchschnittliche Wartezeit der geprüften<br />
Rechtskandidaten auf einen Referendarplatz dar?<br />
Zu Frage 89:<br />
In den Jahren 1998 bis 2003 hat die Wartezeit auf einen Referendarplatz mit Rücksicht<br />
auf die bis dahin lediglich zweimal jährlich erfolgte Einstellung bei durchschnittlich<br />
12 Monaten gelegen. Eine statistische Erfassung der Wartezeiten der Bewerber<br />
um einen Referendarplatz wird bei dem Brandenburgischen Oberlandesgericht erst<br />
seit der Reform der Juristenausbildung, also seit dem Einstellungstermin November<br />
2003 geführt. Für die seit November 2003 eingestellten Referendare hat die durchschnittliche<br />
Wartezeit zwischen 12 Monaten (Einstellungstermin Februar 2004) und 0<br />
Monaten (Einstellungstermin August 2006) betragen, der Mittelwert liegt bei 7,9 Monaten.<br />
Seit dem Einstellungstermin Februar 2007 hat die durchschnittliche Wartezeit die<br />
Dauer von 5 Monaten nicht überschritten.<br />
Die mitgeteilten Wartezeiten sind in nicht unerheblichem Maße auch darauf zurückzuführen,<br />
dass nach wie vor eine beachtliche Zahl von Bewerbern die Ausbildung am<br />
Standort Potsdam bevorzugt und Referendarplatzangebote an den Standorten Frankfurt<br />
(Oder), Neuruppin und Cottbus ablehnt, um nach einer Wartezeit die Ausbildung<br />
am Standort Potsdam anzutreten. Namentlich für den Ausbildungsort Cottbus besteht<br />
seit dem Einstellungstermin November 2003 praktisch keine Wartezeit, sofern bei den<br />
Bewerberinnen und Bewerbern von Anfang an die Bereitschaft besteht, die Ausbildung<br />
in Cottbus anzutreten.<br />
Frage 90: Wie wird sich die durchschnittliche Wartezeit in den nächsten vier Jahren<br />
unter Berücksichtigung der Studentenzahlen in Brandenburg und in Berlin, der Bewerbungen<br />
aus anderen Bundesländern und der Stellenbegrenzung durch die Haushaltspläne<br />
voraussichtlich entwickeln?<br />
Zu Frage 90:<br />
Anhand der Immatrikulationszahlen der Brandenburger und Berliner Universitäten, der<br />
Zahlen der jährlichen Prüflinge sowie der durchschnittlichen Quoten bestandener und<br />
nicht bestandener Examen, die sich bezogen auf die Jahre 2001 bis einschließlich<br />
2006 in der Gesamtschau nicht wesentlich von denen der Vorjahre unterscheiden, ist<br />
eine beachtliche Änderung der Referendarplatzinteressenten aus Berlin und Brandenburg<br />
im Zeitraum der nächsten vier Jahre nicht zu erwarten. Die Anzahl der Interessenten<br />
aus anderen Ländern ist für die bisherigen Einstellungstermine nicht erfasst.<br />
Dafür, dass sich die Zahl der Bewerbungen aus anderen Ländern künftig spürbar ändern<br />
könnte, bestehen indes keine Anhaltspunkte. Die besonders hohe Anzahl von<br />
Absolventen des 1. Staatsexamens in der Herbstkampagne des Jahres 2006 wird nur<br />
kurzfristig zu einer Verlängerung der Wartezeit führen. Die hohe Anzahl der Kandidaten<br />
(1282 statt sonst etwa 700) korrespondiert nicht mit einem Anstieg der Zahl der
Studierenden. Sie beruht vielmehr darauf, dass vor allem Studenten der höheren Semester<br />
die letzte Möglichkeit genutzt haben, ihre Prüfung noch nach altem Recht abzulegen.<br />
Die bereits seit dem Einstellungstermin Februar 2005 wirksame Stellenbegrenzung<br />
hat eine Erhöhung der Wartezeit bisher nicht zur Folge gehabt. Seit Errichtung<br />
des GJPA im Januar 2005 werden Brandenburger Bewerber auch in Berlin bevorzugt<br />
eingestellt. Demnach besteht kein Anlass zu der Annahme, dass in den<br />
nächsten vier Jahren eine signifikante Änderung der durchschnittlichen Wartezeit auf<br />
einen Referendarplatz in Brandenburg eintreten wird.<br />
Frage 91: Arbeitet die zur Unterstützung der Organisation der juristischen Prüfungen<br />
angeschaffte Software im Gemeinsamen juristischen Prüfungsarbeit mittlerweile vollständig<br />
störungsfrei? Wenn nein, warum nicht?<br />
Zu Frage 91:<br />
Das GJPA hat Ende des Jahres 2006 gemeinsam mit Sachsen-Anhalt die Rechte an<br />
einer in Thüringen eingeführten Prüfungssoftware erworben, die an die Bedürfnisse<br />
des GJPA angepasst wurde. Die Software ist von einer Leipziger Firma entwickelt worden.<br />
Ein auf Basisfunktionen beschränktes Grundmodell ist seit einigen Jahren im Prüfungsamt<br />
Sachsen im Einsatz. Auch im Prüfungsamt Mecklenburg-Vorpommern wurde<br />
eine auf der gleichen Grundlage entwickelte Software eingeführt. Die an die Bedürfnisse<br />
des GJPA angepasste Software ist getestet worden und wird derzeit in beiden<br />
Staatsexamen im Echtbetrieb eingeführt. Die Software arbeitet bisher beanstandungsfrei.<br />
Der Versuch, beruhend auf einer Entscheidung der Präsidenten der damals noch getrennten<br />
Prüfungsämter aus dem Jahr 2003, in Kooperation mit einer Softwarefirma<br />
eine eigene Prüfungssoftware „EDIP“ aufzubauen, wurde zuvor eingestellt. Nach einer<br />
im Juni 2006 abgeschlossenen Analyse wies die bis dahin entwickelte Software weiterhin<br />
zahlreiche technische Mängel und - gemessen an den Anforderungen des<br />
GJPA - nicht behebbare konzeptionelle und ergonomische Fehler auf, die einem Praxiseinsatz<br />
auf Dauer entgegenstanden. Auch die Softwarefirma sah keine sinnvollen<br />
Ansätze, das Projekt, bei dem das vereinbarte Kontingent an Beraterstunden längst<br />
erschöpft war, in absehbarer Zeit zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.<br />
Frage 92: Welche zusätzlichen Kosten (auch Personalkosten) sind bislang aufgrund<br />
der Fehlerhaftigkeit des IT- Systems angefallen?<br />
Zu Frage 92:<br />
Nach der im Jahr 2003 für das Projekt „EDIP“ gewählten Vertragsstruktur wurden die<br />
Rechte an der Grundsoftware den Prüfungsämtern kostenfrei übertragen. Mit der Firma<br />
wurde eine Kooperationsvereinbarung über die Anpassung der Basissoftware abgeschlossen,<br />
die die Firma verpflichtete, Dienstleistungen (65 Beratertage) zur Anpassung<br />
der Software zu Verfügung zu stellen. Auf die Festschreibung eines zu erreichenden<br />
Anpassungserfolgs wurde verzichtet.<br />
Nach der Einstellung des Projekts hat die Firma auf ihr ausstehendes Resthonorar von<br />
2.853,60 €, eine ausstehende Supportgebühr von 1.125 € sowie darauf verzichtet, die<br />
über die Supportvereinbarung hinaus geleisteten weiteren 135 Betreuungstage (á<br />
533,90 € brutto) in Rechnung zu stellen.
Bis zur Einstellung des Projekts wurden im Rahmen der Kooperationsvereinbarung in<br />
drei gleichen <strong>Rat</strong>en von je 7.000 € netto (8.120 € brutto) insgesamt 21.000 € netto<br />
(24.360 € brutto) gezahlt. Brandenburg hat nach den vertraglichen Absprachen der<br />
Länder hiervon die Hälfte, 10.500 € netto, gezahlt. Eine Rückforderung des Geldes<br />
war nach der gewählten Art der Vertragsgestaltung chancenlos. Durch die erreichte<br />
Teilfunktionalität über einen Zeitraum von etwa mehr als 2 ½ Jahren wurde jedenfalls<br />
ein gewisser Gegenwert erzielt.<br />
Zusätzliche Personalkosten sind nicht angefallen. Sowohl die abschließende Analyse<br />
des Systems „EDIP“ als auch die Arbeiten zu Einführung des neuen EDV – Systems<br />
wurden mit vorhandenen Kräften bewältigt. Die Kosten für die Anschaffung des Ersatzsystems<br />
wurden aus dem laufenden Haushalt des GJPA durch Umschichtungen<br />
finanziert.<br />
Frage 93:<br />
Gibt oder gab es Probleme im Gemeinsamen Justizprüfungsamt bei der rechtzeitigen<br />
und ordnungsgemäßen Ladung von Prüflingen?<br />
Zu Frage 93:<br />
Abgesehenen von einer – auf einem Augenblicksversagen einer Mitarbeiterin beruhenden<br />
- Ungenauigkeit bei der Ladung zu einem Klausurtermin im September 2005<br />
gab und gibt es keine Probleme bei der rechtzeitigen und ordnungsgemäßen Ladung<br />
der Kandidaten. Schwierigkeiten beschränken sich auf nie ganz zu vermeidende Einzelfälle<br />
bedingt etwa durch Änderungen der Anschrift oder Verzögerungen im Postablauf.
Zivilsachen<br />
(ohne Mahnsachen)<br />
Strafsachen<br />
Bußgeldsachen<br />
Zwangsversteigerung/<br />
Zwangsverwaltung<br />
Sonstige<br />
Vollstreckungssachen<br />
A m t s g e r i c h t e<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 52.222 49.737 51.105 45.801 44.482 45.299 45.632 41.495 36.979<br />
Erledigungen 55.193 53.066 51.183 47.614 44.612 46.491 47.400 44.405 39.096<br />
erledigt durch<br />
Urteil 29.803 30.236 29.344 26.798 23.724 24.801 25.548 24.023 20.942<br />
Vergleich 3.846 4.014 3.852 3.708 4.474 5.189 5.605 5.346 4.981<br />
Rücknahme 8.676 7.397 7.520 7.380 7.137 7.341 6.995 6.506 5.706<br />
sonstige Erledigung 12.868 11.419 10.467 9.728 9.277 9.160 9.252 8.530 7.467<br />
Eingänge 35.349 35.806 35.692 34.920 34.804 37.443 37.443 35.619 35.528<br />
Erledigungen 34.362 36.914 36.192 35.650 35.572 38.069 38.216 36.820 35.783<br />
erledigt durch<br />
Urteil 16.130 15.973 15.540 15.198 14.867 16.185 15.958 15.613 14.896<br />
1.629 2.000 1.877 1.742 1.553 1.436 1.670 1.745 1.756<br />
Einstellung 8.781 10.724 10.504 10.552 10.955 11.331 10.829 10.359 9.927<br />
sonstige Erledigung 7.822 8.217 8.271 8.158 8.197 9.117 9.759 9.103 9.204<br />
Eingänge 17.064 18.903 17.874 17.641 18.308 20.307 22.713 24.539 22.268<br />
Erledigungen 18.194 18.477 18.602 17.104 18.738 19.953 22.128 25.104 22.133<br />
erledigt durch<br />
Eingänge<br />
Eingänge<br />
Erlass eines<br />
Strafbefehls<br />
Urteil 4.672 4.242 4.540 4.273 4.748 5.154 5.299 5.977 5.146<br />
Einstellung 3.579 3.692 4.020 3.886 3.980 4.171 4.641 4.779 4.250<br />
Rücknahme 8.283 8.800 8.551 7.566 8.582 9.315 10.792 12.632 10.972<br />
sonstige Erledigung 1.660 1.743 1.491 1.379 1.428 1.313 1.396 1.716 1.765<br />
4.821 4.088 4.455 4.086 4.235 4.677 5.652 5.339 4.977<br />
140.685 95.391 104.225 111.029 114.501 119.958 117.693 116.556 96.431<br />
Anlage I.1 (zu Frage 1)
Zivilsachen<br />
I. Instanz<br />
Zivilsachen<br />
Berufungen<br />
Strafverfahren<br />
I. Instanz<br />
Strafverfahren<br />
Berufungen<br />
L a n d g e r i c h t e<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 15.130 13.750 15.585 13.566 13.115 12.615 13.567 11.699 10.382<br />
Erledigungen 15.574 14.093 14.580 15.022 13.172 13.319 12.907 12.794 11.377<br />
erledigt durch<br />
Urteil 8.048 7.222 7.574 7.646 6.471 6.154 5.847 5.802 5.063<br />
Vergleich 1.801 1.673 1.815 1.900 2.075 2.521 2.422 2.523 2.418<br />
Rücknahme 1.868 1.706 1.933 1.970 1.630 1.648 1.633 1.559 1.266<br />
sonstige Erledigung 3.857 3.492 3.258 3.506 2.996 2.996 3.005 2.910 2.630<br />
Eingänge 2.590 2.975 2.956 2.841 2.298 2.161 2.217 2.048 2.007<br />
Erledigungen 2.694 2.686 2.810 2.889 2.649 2.357 2.351 2.058 2.055<br />
erledigt durch<br />
Urteil 1.289 1.263 1.317 1.315 1.245 993 812 635 638<br />
Vergleich 329 322 375 345 364 282 308 271 285<br />
Rücknahme 803 861 862 947 745 700 708 712 706<br />
sonstige Erledigung 273 240 256 282 295 382 523 440 426<br />
Eingänge 462 428 402 344 358 381 364 430 381<br />
Erledigungen 455 458 395 355 378 403 347 413 380<br />
erledigt durch<br />
Urteil 283 281 226 219 218 231 229 245 230<br />
Einstellung 61 65 55 53 53 53 40 47 48<br />
sonstige Erledigung 111 112 114 83 107 119 78 121 102<br />
Eingänge 1.453 1.555 1.605 1.731 1.857 1.944 2.158 2.040 1.950<br />
Erledigungen 1.276 1.506 1.520 1.708 1.867 1.885 2.067 2.051 2.173<br />
erledigt durch<br />
Urteil 639 750 751 822 811 873 1.013 995 1.099<br />
Einstellung 127 143 175 106 204 225 247 253 247<br />
Rücknahme 412 486 452 558 694 675 656 654 674<br />
sonstige Erledigung 98 127 142 222 158 112 151 149 153<br />
Anlage I.1 (zu Frage 1)
Zivilsachen<br />
Berufungen<br />
Strafverfahren<br />
Revisionen<br />
O b e r l a n d e s g e r i c h t<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 2.330 2.225 2.151 2.103 1.834 1.720 1.693 1.631 1.588<br />
Erledigungen 2.183 2.361 2.225 2.121 2.112 1.911 1.742 1.719 1.551<br />
erledigt durch<br />
Urteil 893 937 906 912 869 718 624 626 497<br />
Vergleich 434 509 436 426 366 286 279 257 264<br />
Rücknahme 675 674 699 644 706 650 578 571 502<br />
sonstige Erledigung 181 241 184 139 171 257 261 265 288<br />
Eingänge 107 121 164 121 143 153 175 193 195<br />
Erledigungen 114 116 164 113 139 164 164 203 177<br />
erledigt durch<br />
Urteil 28 26 25 21 11 10 6 6 3<br />
Beschluss 81 81 130 85 122 141 146 172 154<br />
Rücknahme 1 5 5 4 1 4 4 9 9<br />
sonstige Erledigung 4 4 4 3 5 9 8 16 11<br />
Anlage I.1 (zu Frage 1)
Ermittlungsverfahren<br />
gegen bekannte<br />
Beschuldigte<br />
S t a a t s a n w a l t s c h a f t e n<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 203.498 194.780 184.259 189.186 191.503 198.455 203.945 199.022 194.255<br />
Erledigungen 211.049 196.109 189.038 194.303 196.625 201.969 202.414 200.401 195.173<br />
erledigt durch<br />
Anklage 22.839 22.037 22.550 22.685 22.273 24.329 24.676 23.924 23.200<br />
Strafbefehlsantrag 21.641 22.837 22.526 22.512 22.839 21.683 20.692 20.352 20.431<br />
Einstellung gem.<br />
§ 170 Abs. 2 StPO<br />
58.686 57.335 51.821 52.998 55.285 59.491 61.141 59.838 58.246<br />
sonstige Erledigung 107.883 93.900 92.141 96.108 96.228 96.466 95.905 96.287 93.296<br />
Anlage I.2 (zu Frage 1)
Berufungen,<br />
Beschwerden gegen<br />
Hauptsacheentscheidungen<br />
in<br />
Personalvertretungssachen<br />
und<br />
Beschwerden in<br />
Disziplinarverfahren<br />
O b e r v e r w a l t u n g s g e r i c h t<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 * 2006<br />
Eingänge 276 312 659 830 990 973 525 1.824 1.417<br />
Erledigungen 264 361 288 750 722 1.227 600 1.620 1.418<br />
erledigt durch<br />
Urteil 17 21 10 13 147 14 29 53 84<br />
Beschluss 244 333 272 732 574 1.210 570 1.528 1.284<br />
Vergleich 2 6 5 0 1 1 0 11 28<br />
sonstige Erledigung 1 1 1 5 0 2 1 28 22<br />
Beschwerden gegen<br />
Eingänge 201 181 412 577 426 403 377 1.050 922<br />
Entscheidungen mit<br />
Anträgen auf Zulassung<br />
Erledigungen 188 182 202 419 633 445 391 1.144 888<br />
zur Gewährung von<br />
vorläufigem Rechtsschutz erledigt durch<br />
Beschluss 188 181 202 417 631 445 385 1.124 875<br />
sonstige Erledigung 0 1 0 2 2 0 6 20 13<br />
Haupt- und<br />
Eilverfahren<br />
davon:<br />
Hauptverfahren<br />
davon:<br />
Eilverfahren<br />
* Ab 1. Juli 2005 Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg<br />
V e r w a l t u n g s g e r i c h t e<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 13.349 15.149 15.694 12.395 13.291 12.718 10.576 8.055 7.908<br />
Erledigungen 12.035 11.896 14.394 13.374 13.912 12.551 11.957 11.541 10.024<br />
Erledigungen 8.458 8.842 9.942 10.055 10.720 9.584 9.266 9.498 8.238<br />
erledigt durch<br />
Urteil 1.080 1.302 2.105 1.711 2.625 2.048 2.063 1.752 1.286<br />
Beschluss 6.740 7.027 7.332 7.805 7.219 6.862 6.583 7.078 6.045<br />
Vergleich 124 148 168 165 305 176 308 312 304<br />
sonstige Erledigung 514 365 337 374 571 498 312 356 603<br />
Erledigungen 3.577 3.054 4.452 3.319 3.192 2.967 2.691 2.043 1.786<br />
erledigt durch<br />
Beschluss 3.505 3.008 4.368 3.229 3.075 2.890 2.618 1.999 1.722<br />
Vergleich 22 10 43 39 83 18 30 17 20<br />
sonstige Erledigung 50 36 41 51 34 59 43 27 44<br />
Anlage I.3 (zu Frage 1)
Klagen und Verfahren zur<br />
Gewährung von<br />
vorläufigem Rechtsschutz<br />
davon:<br />
Verfahren zur Gewährung<br />
von vorläufigem<br />
Rechtsschutz<br />
davon:<br />
Klagen<br />
F i n a n z g e r i c h t<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 2.722 2.734 3.039 3.080 2.960 2.715 2.554 1.927 1.993<br />
Erledigungen 2.549 2.411 2.833 3.118 2.772 2.912 2.873 2.452 2.169<br />
Erledigungen 533 512 472 560 470 439 377 340 347<br />
erledigt durch<br />
Beschluss 402 370 320 417 360 316 271 256 273<br />
Rücknahme 110 77 101 105 101 103 89 71 63<br />
sonstige Erledigung 21 65 51 38 9 20 17 13 11<br />
Erledigungen 2.016 1.899 2.361 2.558 2.302 2.473 2.496 2.112 1.822<br />
erledigt durch<br />
Urteil 407 379 433 379 323 364 404 395 408<br />
Beschluss 438 347 527 530 416 491 509 559 501<br />
Rücknahme 847 876 1.059 1.084 1.045 1.233 1.213 818 652<br />
sonstige Erledigung 731 676 775 944 841 749 774 735 669<br />
Anlage I.4 (zu Frage 1)
Berufungen<br />
Eilverfahren<br />
Klagen<br />
Eilverfahren<br />
L a n d e s s o z i a l g e r i c h t<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 * 2006<br />
Eingänge 639 811 859 1.014 945 997 1.094 3.441 3.492<br />
Erledigungen 473 589 768 740 896 838 1.197 3.277 3.357<br />
erledigt durch<br />
Eingänge<br />
Erledigungen<br />
Entscheidung 112 171 215 176 240 268 317 917 990<br />
Vergleich 59 63 78 85 77 76 117 260 393<br />
Rücknahme 215 242 312 349 362 369 454 1.626 1.438<br />
sonstige Erledigung 87 113 163 130 217 125 309 474 536<br />
50 53 40 45 40 41 24 381 1.022<br />
48 48 38 43 35 45 26 359 985<br />
* ab 1. Juli 2005 Landessozialgericht Berlin-Brandenburg<br />
S o z i a l g e r i c h t e<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 7.310 8.521 7.957 9.998 10.638 11.599 11.252 12.144 14.055<br />
Erledigungen 6.483 7.590 8.496 8.543 9.663 9.744 10.115 11.334 11.699<br />
erledigt durch<br />
Gerichtsentscheid 1.433 1.745 1.956 2.028 1.897 2.474 2.417 2.792 2.402<br />
Vergleich 485 519 506 456 398 431 337 499 653<br />
Rücknahme 2.291 2.735 2.943 2.824 3.032 3.517 3.864 4.538 4.804<br />
sonstige Erledigung 2.274 2.591 3.091 3.235 4.336 3.322 3.497 3.505 3.840<br />
Eingänge 132 132 138 142 156 228 363 1.077 1.342<br />
Erledigungen 134 113 142 142 145 209 359 976 1.245<br />
Anlage I.5 (zu Frage 1)
Berufungen<br />
Klagen<br />
(ohne<br />
Beschlussverfahren)<br />
L a n d e s a r b e i t s g e r i c h t<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 844 865 748 749 691 667 854 727 505<br />
Erledigungen 843 946 832 734 734 588 791 767 610<br />
erledigt durch<br />
Urteil 195 199 195 162 157 154 196 172 191<br />
Vergleich 320 334 303 274 274 184 249 320 227<br />
sonstige Erledigung 328 413 334 298 303 250 346 275 192<br />
A r b e i t s g e r i c h t e<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Eingänge 27.323 25.118 24.600 23.113 20.928 20.128 19.616 16.318 12.604<br />
Erledigungen 30.888 26.304 24.905 23.519 21.250 20.484 19.503 17.653 12.802<br />
erledigt durch<br />
Urteil 7.118 6.184 5.773 5.266 4.681 3.924 4.011 4.214 2.707<br />
Vergleich 12.229 11.288 11.034 10.299 9.753 10.218 9.561 9.063 6.651<br />
sonstige Erledigung 11.541 8.832 8.098 7.954 6.816 6.342 5.931 4.376 3.444<br />
Anlage I.6 (zu Frage 1)
Zahl der tatsächlich besetzten Stellen und durchschnittliche Arbeitsbelastung für Staatsanwälte, Rechtspfleger und Geschäftsstellenmitarbeiter<br />
a) Staatsanwaltschaften<br />
Staats- und<br />
Amtsanwälte<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
300 124% 328 135% 295 129% 295 132% 304 142% 304 142% 304 148% 304 124% 304 126%<br />
gehobener Dienst 62 144% 61 132% 65 135% 65 125% 66 111% 67 121% 67 129% 67 153% 67 168%<br />
mittlerer Dienst 343 126% 335 126% 341 124% 341 126% 344 130% 340 137% 333 141% 333 87% 333 94%<br />
b) Ordentliche Gerichtsbarkeit<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
gehobener Dienst 524 125% 538 118% 533 121% 525 123% 532 118% 532 119% 530 114% 531 105% 530 120%<br />
mittlerer Dienst 1247,5 102% 1299 100% 1289 124% 1291 121% 1277 121% 1284,5 120% 1242,5 123% 1225 85% 1190,5 98%<br />
* = Die Zahlen ab 2005 enthalten auch die Stellen des zum 1. Juli 2005 errichteten OVG Berlin-Brandenburg, die in Berlin geführt werden.<br />
** = Die Zahlen ab 2005 enthalten auch die Stellen des zum 1. Juli 2005 errichteten LSG Berlin-Brandenburg.<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
c) Fachgerichtsbarkeit<br />
1998 1999 2000 2001<br />
Tatsächlich besetzte Stellen<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer gehobener mittlerer<br />
Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst Dienst<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
14 69 15 71 12 69 14 74 15 75 15 76 16 76 21<br />
3 15 3 15 3 15 3 15 3 15 3 15,5 3 15,5 3 15,5 3 15,5<br />
13 60 13 60,75 13 59,67 13 59,12 13 60,75 13 61,25 12,5 62,33<br />
18 89 19 99 19 101 19 101,5 19 97 19 95,5 18 93,5 17 91,97 17 92<br />
* 107 * 17,78 * 95,6 *<br />
FinanzgerichtsbarkeitSozialgerichtsbarkeit<br />
17 ** 89,33 ** 17 ** 94,22 **<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Arbeitsbelastung<br />
(Pensum)<br />
Anlage II (zu Frage 2)
Zahl der tatsächlich besetzten Stellen und Personalbedarf für den richterlichen Dienst im Zeitraum 1998 - 2006<br />
Ordentliche<br />
Gerichtsbarkeit<br />
VerwaltungsgerichtsbarkeitArbeitsgerichtsbarkeitSozialgerichtsbarkeitFinanzgerichtsbarkeit<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
535 630,60 538 633,21 546 642,31 546 665,59 566 643,06 566 627,32 566 605,02 566 549,62 566<br />
* 538,7 *<br />
84 126,42 96 105,83 104 103,45 114 123,54 114,5 138,66 110 117,50 110 130,33 110 131 119,55<br />
** 118,66 **<br />
50,67 75,07 51,5 60 51,25 56,04 50 53,91 49,5 51,10 48,5 46,45 47 44,74 49,18 45,68 48,25 38,03<br />
37,42 41,69 38,75 40,33 40,67 47,54 39,92 46,63 42,16 56,10 43,75 57,23 45,46 59,65 49,47 86,71 117,84<br />
** 60,67 **<br />
20 21,53 20 21,36 20 21,41 20 20 19,5 19,50 19,25 19,25 19,25 19,25 19,75 19,75 19 19<br />
* = Zu beachten ist, dass der von PEBB§Y errechnete Bedarf in Arbeitskraftanteilen und nicht in Stellen ausgedrückt wird. Angegeben wird demnach, wie viel tatsächlich anwesendes Personal (also nach Abzug<br />
von Ausfallzeiten) für die Erledigung des Geschäftsanfalls benötigt wird. Die Zahl des tatsächlich anwesenden Personals ist dabei regelmäßig kleiner als die Zahl der besetzten Stellen.<br />
** = Der Bedarf 2005 sowie die besetzten Stellen 2005 für die Verwaltungs- und Sozialgerichtsbarkeit beziehen sich nur auf den Zeitraum vor den Obergerichtsfusionen am 1. Juli 2005.<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Besetzte<br />
Stellen<br />
Bedarf<br />
Anlage III (zu Frage 3)
Verfahrenslaufzeiten bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
des Landes Brandenburg in den Jahren 1998 bis 2006<br />
Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes<br />
1998 1998 1998 Land 1999 1999 1999 Land 2000 2000 2000 Land<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
Amtsgerichte<br />
Zivilsachen 6,2 4,6 3,6 6,5 5,9 4,4 3,5 6,0 5,4 4,3 3,5 6,1<br />
Familiensachen Ehev.<br />
15,7 11,7 8,5 16,8 15,0 11,5 8,4 17,0 13,8 10,2 8,4 15,6<br />
Familiensachen Sonst. 11,3 7,5 5,1 11,3 9,5 7,5 5,2 12,7 8,7 6,7 5,3 9,5<br />
Strafsachen 5,6 4,2 3,0 5,7 5,5 4,2 2,9 5,5 5,2 4,0 2,8 5,2<br />
Bußgeldsachen<br />
Landgerichte<br />
4,0 2,7 2,0 4,0 3,8 2,5 2,0 3,8 3,6 2,5 2,0 3,6<br />
Zivilsachen I. Inst.ZK<br />
7,7 6,9 5,2 10,9 8,2 7,1 5,3 10,9 8,5 7,0 5,2 10,1<br />
Zivilsachen I. Inst. KfH<br />
6,4 5,5 4,2 8,0 7,0 5,8 4,6 9,4 7,1 5,6 4,6 7,7<br />
Zivilsachen Berufungen 5,8 5,5 4,3 9,6 5,5 5,5 4,0 10,2 5,9 5,6 3,9 9,9<br />
Strafsachen I. Inst. 7,3 6,1 5,2 8,6 7,4 6,1 5,1 8,7 7,1 6,2 5,1 9,1<br />
Strafsachen Berufungen<br />
OLG<br />
4,2 3,8 3,1 5,2 4,8 3,8 3,2 5,1 5,4 3,8 3,2 5,5<br />
Zivilsachen Berufungen 8,4 8,6 5,4 13,5 8,8 8,7 5,4 14,2 8,8 8,7 5,1 15,4<br />
Familiensachen Beruf. 4,3 5,4 2,9 8,0 4,7 4,5 3,0 8,4 6,1 5,5 2,8 9,5<br />
Familiensachen Beschw. 1,8 1,5 0,9 4,5 2,3 1,5 0,9 4,8 4,0 1,6 0,8 4,6<br />
Strafsachen Revision. 1,1 1,1 0,8 3,4 1,2 1,2 0,7 1,8 1,5 1,2 0,7 1,7<br />
Strafsachen Rechtsb.<br />
StA/AA<br />
0,8 0,9 0,5 1,5 0,9 0,9 0,5 1,3 1,3 0,9 0,5 1,7<br />
insgesamt<br />
VG<br />
3,4 2,1 1,4 3,4 3,0 2,1 1,4 3,0 2,9 2,0 1,0 4,3<br />
Allgem. Kammern Hauptv.<br />
16,5 15,9 9,3 21,7 18,9 15,4 8,8 21,3 19,1 16,1 7,4 22,5<br />
Allgem. Kammern Eilv.<br />
5,8 3,6 1,2 6,9 4,8 3,2 1,1 7,1 5,6 3,4 1,6 8,2<br />
Asylkammern Hauptv.<br />
20,3 18,0 10,3 25,9 24,3 17,2 9,9 29,6 28,2 17,8 7,2 36,9<br />
Asylkammern Eilv.<br />
OVG<br />
2,0 1,2 0,6 3,9 1,8 1,2 0,7 3,6 2,2 1,5 1,0 3,2<br />
Allgem. Sen. I. Inst.<br />
14,4 17,5 6,3 46,4 15,1 14,3 8,5 36,3 7,4 17,3 7,4 28,1<br />
Allgem. Sen. Berufungen<br />
10,2 13,6 7,8 18,7 8,6 10,7 5,0 17,7 9,7 11,1 3,6 16,4<br />
Allgem. Sen. Eilverfahren<br />
3,3 7,8 0,7 18,4 3,1 5,8 0,6 17,2 5,7 4,0 0,4 9,0<br />
Asyls. Beruf.<br />
FG<br />
8,3 6,9 3,1 13,8 10,7 7,1 4,7 16,1 8,4 7,9 3,6 16,9<br />
Klagen 9,6 15,7 8,9 19,9 10,9 16,6 9,0 19,5 12,1 17,0 6,7 19,7<br />
Eilverfahren<br />
Sozialgerichte<br />
2,7 4,5 2,7 7,5 2,9 4,9 2,9 9,5 2,9 5,0 2,8 8,7<br />
Verfahren insgesamt<br />
LSG<br />
13,3 14,1 12,6 19,5 13,6 15,0 12,7 20,7 13,6 15,2 12,7 22,6<br />
Berufungen 13,4 13,8 10,0 19,4 12,9 15,1 11,2 23,7 14,2 14,8 10,5 20,0<br />
Anlage IV (zu Frage 4 und 5)
Verfahrenslaufzeiten bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
des Landes Brandenburg in den Jahren 1998 bis 2006<br />
Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes<br />
2001 2001 2001 Land 2002 2002 2002 Land 2003 2003 2003 Land<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Amtsgerichte<br />
Zivilsachen 5,5 4,3 3,6 6,4 5,8 4,4 3,7 5,9 5,8 4,4 3,7 5,8<br />
Familiensachen Ehev.<br />
13,4 9,9 7,9 14,9 12,8 10,0 8,1 14,3 12,7 10,4 8,2 14,0<br />
Familiensachen Sonst. 8,0 6,7 5,1 11,4 8,1 6,8 5,1 10,5 8,5 7,3 5,3 10,4<br />
Strafsachen 5,2 3,9 2,8 5,2 5,3 4,0 2,9 5,3 4,8 3,9 2,9 4,8<br />
Bußgeldsachen<br />
Landgerichte<br />
3,6 2,7 2,1 3,9 3,9 2,7 2,2 4,0 3,5 2,7 2,2 4,1<br />
Zivilsachen I. Inst.ZK<br />
8,7 7,1 5,2 10,2 8,9 7,2 5,4 10,6 8,9 7,3 5,4 10,0<br />
Zivilsachen I. Inst. KfH<br />
7,3 5,7 4,7 8,3 6,9 6,0 5,0 9,2 7,2 6,1 5,1 9,5<br />
Zivilsachen Berufungen 6,6 5,6 4,6 9,6 7,0 5,7 4,5 9,1 6,7 5,3 4,1 9,6<br />
Strafsachen I. Inst. 8,8 6,1 5,2 8,8 8,1 6,1 4,6 10,3 8,0 6,1 4,4 9,6<br />
Strafsachen Berufungen<br />
OLG<br />
5,6 3,9 3,1 6,0 4,5 3,8 2,9 5,7 5,4 4,0 2,4 6,2<br />
Zivilsachen Berufungen 9,2 8,8 5,0 15,9 9,4 8,8 5,4 14,6 8,7 8,4 5,2 15,0<br />
Familiensachen Beruf. 6,2 5,3 3,1 8,9 6,4 5,4 3,1 12,2 6,5 5,3 3,1 8,7<br />
Familiensachen Beschw. 3,4 1,7 0,8 4,2 2,7 1,6 0,8 3,6 2,7 1,5 0,7 4,3<br />
Strafsachen Revision. 1,8 1,3 0,5 2,3 1,6 1,3 0,7 2,3 2,2 1,3 0,7 2,6<br />
Strafsachen Rechtsb.<br />
StA/AA<br />
1,8 1,0 0,4 2,2 1,4 1,0 0,5 3,1 1,8 1,0 0,5 1,8<br />
insgesamt<br />
VG<br />
2,6 2,0 1,3 3,0 2,5 2,0 1,2 3,2 2,1 1,8 1,1 2,9<br />
Allgem. Kammern Hauptv.<br />
21,0 17,5 6,4 22,3 25,3 15,4 5,8 25,3 25,6 15,7 3,8 25,6<br />
Allgem. Kammern Eilv.<br />
5,8 2,8 0,8 5,8 5,6 2,1 0,9 5,6 6,0 2,3 0,8 6,0<br />
Asylkammern Hauptv.<br />
30,9 21,4 6,0 45,8 29,8 13,8 4,6 29,8 25,7 14,3 4,0 25,7<br />
Asylkammern Eilv.<br />
OVG<br />
1,7 1,2 0,4 2,9 1,3 0,9 0,4 2,5 1,7 1,1 0,5 2,3<br />
Allgem. Sen. I. Inst.<br />
9,2 18,2 9,2 35,0 17,8 18,9 7,0 34,6 15,8 20,3 6,7 45,2<br />
Allgem. Sen. Berufungen<br />
6,7 10,1 3,6 16,7 12,6 10,1 3,1 18,6 12,1 9,6 2,5 19,5<br />
Allgem. Sen. Eilverfahren<br />
1,8 3,4 0,5 22,0 8,3 2,6 0,9 8,3 5,9 2,8 1,0 7,6<br />
Asyls. Beruf.<br />
FG<br />
4,0 8,1 4,0 15,5 6,9 7,8 1,7 16,1 7,6 6,8 1,1 29,1<br />
Klagen 12,2 17,8 5,8 20,7 13,2 18,4 6,3 25,5 14,5 17,3 8,3 21,7<br />
Eilverfahren<br />
Sozialgerichte<br />
2,3 5,2 2,3 11,4 2,6 5,1 2,3 8,6 2,7 4,9 2,1 11,8<br />
Verfahren insgesamt<br />
LSG<br />
13,3 15,1 12,8 22,1 12,3 15,3 12,3 22,2 13,7 15,3 12,6 20,0<br />
Berufungen 14,9 14,6 11,2 24,0 15,9 15,2 11,1 21,6 17,2 15,6 11,6 21,2<br />
Anlage IV (zu Frage 4 und 5)
Verfahrenslaufzeiten bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
des Landes Brandenburg in den Jahren 1998 bis 2006<br />
Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes Brandenburg Bund bestes Land schlechtestes<br />
2004 2004 2004 Land 2005 2005 2005 Land 2006 2006 2006 Land<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Amtsgerichte<br />
Zivilsachen 5,6 4,4 3,7 5,6 5,4 4,4 3,7 5,4 5,3<br />
Familiensachen Ehev. 13,1 10,4 8,0 13,1 12,9 10,3 7,9 13,1 10,8<br />
Familiensachen Sonst. 11,1 7,5 5,5 11,1 9,8 7,4 5,6 9,9 -<br />
Strafsachen 4,6 4,0 2,9 5,0 4,4 4,0 3,0 5,2 4,3<br />
Bußgeldsachen<br />
Landgerichte<br />
3,4 2,8 2,2 4,1 3,1 2,7 2,1 3,5 3,1<br />
Zivilsachen I. Inst.ZK<br />
8,7 7,3 5,6 9,7 8,6 7,5 5,7 9,8 9,4<br />
Zivilsachen I. Inst. KfH<br />
6,1 6,3 5,2 8,7 6,6 6,4 5,0 9,5 7,8<br />
Zivilsachen Berufungen 5,7 4,9 4,2 7,7 5,7 4,9 4,1 6,9 5,9<br />
Strafsachen I. Inst. 8,2 6,1 5,3 8,2 6,4 6,4 5,6 9,5 9,0<br />
Strafsachen Berufungen<br />
OLG<br />
5,2 3,9 3,5 5,2 4,9 3,9 3,5 7,2 5,2<br />
Zivilsachen Berufungen 8,3 7,7 4,7 14,4 7,8 7,5 4,9 11,3 8,0<br />
Familiensachen Beruf. 5,0 5,1 3,1 9,5 4,2 5,1 3,1 11,1 4,3<br />
Familiensachen Beschw. 1,9 1,5 0,7 5,4 1,4 1,5 0,7 8,0 -<br />
Strafsachen Revision. 1,5 1,3 0,8 1,8 1,4 1,5 0,8 3,8 1,3<br />
Strafsachen Rechtsb.<br />
StA/AA<br />
1,6 1,1 0,5 3,8 1,2 1,1 0,5 3,0 1,3<br />
insgesamt<br />
VG<br />
2,7 1,9 1,3 3,1 2,4 1,8 1,2 3,4 2,2<br />
Allgem. Kammern Hauptv. 27,4 13,3 4,4 27,4 34,5 13,8 4,5 34,5 34,5 13,9 4,9 34,5<br />
Allgem. Kammern Eilv. 5,4 2,2 0,9 5,4 7,2 3,6 0,9 13,4 6,5 2,4 0,9 8,1<br />
Asylkammern Hauptv. 26,4 14,3 4,1 39,4 30,3 15,1 4,6 34,4 37,1 14,4 4,6 37,1<br />
Asylkammern Eilv.<br />
OVG<br />
1,3 1,1 0,5 2,7 1,3 1,0 0,4 3,5 1,8 1,0 0,5 2,2<br />
Allgem. Sen. I. Inst.<br />
26,2 17,6 6,9 46,2 - - - - 21,2 15,2 6,3 35,5<br />
Allgem. Sen. Berufungen 17,6 10,1 4,7 17,6 - - - - 14,2 10,0 3,6 16,2<br />
Allgem. Sen. Eilverfahren 5,1 3,0 1,5 7,9 - - - - 3,5 3,0 1,1 11,4<br />
Asyls. Beruf.<br />
FG<br />
9,3 5,6 1,1 14,5 - - - - 8,8 5,7 2,1 24,5<br />
Klagen 14,9 17,3 8,4 20,3 17,5 18,9 8,9 21,9 17,3 19,3 9,7 24,7<br />
Eilverfahren<br />
Sozialgerichte<br />
2,8 4,5 2,5 8,7 2,9 4,4 2,5 8,1 2,9 4,2 2,6 6,2<br />
Verfahren insgesamt<br />
LSG<br />
14,3 14,7 11,8 20,1 14,3 13,3 11,2 16,4 13,4 13,3 11,5 17,4<br />
Berufungen 16,7 15,0 11,4 20,6 14,2 13,6 10,5 18,5 16,0 14,0 10,5 19,4<br />
Anlage IV (zu Frage 4 und 5)
Zahl der nicht besetzten Stellen bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften im Land Brandenburg 1998- 2007<br />
Haushaltsjahr zugewiesene Stellen Ist-Besetzung<br />
Freie Stellen<br />
(Diff. Soll-Ist) In Prozent Stellen HH<br />
1998 1 4.044 3.907,66 136,34 3,4 4.044<br />
1999 2 4.143 4.000,96 142,04 3,4 4.143<br />
2000 3 4.136 4.048,00 88,00 2,1 4.136<br />
2001 4 4.252 4.040,63 211,37 5,0 4.252<br />
2002 5 4.244 4.131,10 112,90 2,7 4.244<br />
2003 6 4.227 4.077,70 149,30 3,5 4.227<br />
2004 7 4.200 4.072,42 127,58 3,0 4.200<br />
2005 8 4.231 4.097,45 133,55 3,2 4.231<br />
2006 9 4.170 4.056,78 113,23 2,7 4.170<br />
2007* 10 4.121 3.993,89 127,11 3,1 4.121<br />
* ohne Landesjustizkasse (Umsetzung von 52 Stellen zum MdF)<br />
Anlage V (zu Frage 10)
Personalbedarf an Gerichten und Staatsanwaltschaften Anlage VI (zuFrage 12)<br />
1. Ordentliche Gerichtsbarkeit<br />
Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />
Insgesamt<br />
darunter:<br />
Verwaltungs-<br />
für mehr als<br />
sachen<br />
zehntägige HV<br />
Referendarausbildung<br />
Fortbildung<br />
1998 630,60 582,42 10,25 33,73 14,45 0<br />
1999 633,21 583,06 13,46 34,22 15,93 0<br />
2000 642,31 588,20 17,72 34,04 20,07 0<br />
2001 665,59 613,01 11,95 34,19 18,39 0<br />
2002 643,06 594,09 13,04 33,65 15,32 0<br />
2003 627,32 576,85 13,4 34,06 16,41 0<br />
2004 605,02 557,09 13,53 33,56 14,37 0<br />
2005 549,62 479,14 0 46,28 9,65 14,55<br />
2006 538,70 479,27 0 41,46 4,29 13,68<br />
2. Staatsanwaltschaften<br />
Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />
Insgesamt<br />
darunter:<br />
Verwaltungs-<br />
für mehr als<br />
sachen<br />
zehntägige HV<br />
Referendarausbildung<br />
Fortbildung<br />
1998 344,94 323,83 0 15,25 5,86 0<br />
1999 351,95 332,12 0 14,02 5,81 0<br />
2000 342,16 320,21 0 15,22 6,73 0<br />
2001 346,86 325,72 0 15,39 5,75 0<br />
2002 364,59 343,59 0 15,18 5,82 0<br />
2003 376,05 355,17 0 15,11 5,77 0<br />
2004 369,12 349,95 0 15,07 4,1 0<br />
2005 327,85 295,01 0 26,72 0 6,12<br />
2006 342,93 310,92 0 26,9 0 5,11<br />
3. Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />
Insgesamt<br />
darunter:<br />
Verwaltungs-<br />
für mehr als<br />
sachen<br />
zehntägige HV<br />
Referendarausbildung<br />
Fortbildung<br />
1998 126,42 117,48 0 5,37 3,57 0<br />
1999 105,83 97,84 0 4,42 3,57 0<br />
2000 103,45 95,50 0 4,58 3,37 0<br />
2001 123,54 114,65 0 4,79 4,1 0<br />
2002 138,66 129,38 0 5,43 3,85 0<br />
2003 117,50 108,85 0 5,35 3,3 0<br />
2004 130,33 122,33 0 5,18 2,82 0<br />
2005 118,66 111,05 0 5,03 2,58 0<br />
2006 119,55 113,17 0 5,78 0,6 0<br />
4. Finanzgerichtsbarkeit<br />
Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />
Insgesamt<br />
darunter:<br />
Verwaltungs-<br />
für mehr als<br />
sachen<br />
zehntägige HV<br />
Referendarausbildung<br />
Fortbildung<br />
1998 21,53 19,53 0 2 0 0<br />
1999 21,36 19,36 0 2 0 0<br />
2000 21,41 19,41 0 2 0 0<br />
2001 20,00 18,50 0 1,5 0 0<br />
2002 19,50 18,00 0 1,5 0 0<br />
2003 19,25 17,75 0 1,5 0 0<br />
2004 19,25 17,75 0 1,5 0 0<br />
2005 19,75 18,25 0 1,5 0 0<br />
2006 19,00 17,50 0 1,5 0 0
5. Sozialgerichtsbarkeit<br />
Anlage VI (zu Frage 12)<br />
Insgesamt Rechtssachen Sonstiges<br />
Insgesamt<br />
darunter:<br />
Verwaltungs-<br />
für mehr als<br />
sachen<br />
zehntägige HV<br />
Referendarausbildung<br />
Fortbildung<br />
1998 41,69 39,39 0 2,3 0 0<br />
1999 40,33 38,03 0 2,3 0 0<br />
2000 47,54 45,24 0 2,3 0 0<br />
2001 46,63 44,33 0 2,3 0 0<br />
2002 56,10 53,80 0 2,3 0 0<br />
2003 57,23 54,93 0 2,3 0 0<br />
2004 59,65 57,35 0 2,3 0 0<br />
2005 60,67 58,37 0 2,3 0 0<br />
2006 117,84 115,04 0 2,8 0 0
Besoldungsstruktur der Richter bei der Ordentlichen Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 -<br />
BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
R 8 Präsident des Oberlandesgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 6 Präsident des Landgerichts 1 1<br />
R 5 Präsident des Landgerichts 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
R 4 Präsident des Amtsgerichts 1 1 1<br />
R 4 Vizepräsident des Oberlandesgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 3 Präsident des Amtsgerichts 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 3 Vizepräsident des Landgerichts 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
R 3 Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht 13 13 14 14 14 14 14 14 14 13<br />
R 2 mit Zulage Direktor des Amtsgerichts 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23<br />
R 2 Direktor des Amtsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 2 Richter am Amtsgericht 24 24 24 26 26 26 26 26 26 26<br />
R 2 mit Zulage Vizepräsident des Amtsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 2 Richter am Oberlandesgericht 46 46 48 52 52 52 52 52 52 52<br />
R 2 Vorsitzender Richter am Landgericht 66 66 58 66 66 66 66 66 66 64<br />
R 1 Richter am Land- oder Amtsgericht 357 353 356 356 373 373 373 373 373 368<br />
Summe 542 538 536 550 567 567 567 567 567 559<br />
Besoldungsstruktur der Staatsanwälte bei den Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />
BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
R 6 Generalstaatsanwalt 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 4 Leitender Oberstaatsanwalt 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
R 3 Leitender Oberstaatsanwalt 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
R 2 mit Zulage Oberstaatsanwalt 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
R 2 Oberstaatsanwalt 45 45 45 50 50 50 50 50 50 50<br />
R 1 Staatsanwalt 212 208 205 205 211 211 211 211 211 211<br />
Summe 268 264 261 266 272 272 272 272 272 272<br />
Gesamt Richter und Staatsanwälte - Kapitel 04 040 - 810 802 797 816 839 839 839 839 839 831<br />
Besoldungsstruktur der Richter bei der Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 -<br />
BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
R 8 * Präsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1 1<br />
R 6 * Präsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1<br />
R 4 Präsident des Verwaltungsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 4 * Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1 1<br />
R 3 mit Zulage * Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts 1 1 1 1<br />
R 3 * Vorsitzender Richter am Oberverwaltungsgericht 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
R 3 Präsident des Verwaltungsgerichts 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
R 2 mit Zulage Vizepräsident des Verwaltungsgerichts 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
R 2 Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht 14 16 18 22 22 22 22 22 22 22<br />
R 2 Richter am Oberverwaltungsgericht 10 10 10 10 13 13 13 13 13<br />
R 1 Richter am Verwaltungsgericht 53 59 67 71 77 77 77 77 77 75<br />
Summe 88 96 106 114 123 123 123 123 123 103<br />
* Ab 1. Juli 2005 Gemeinsames Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Berlin (Abgang der Stellen für Richter OVG im Haushalt 2007)<br />
Anlage VII (zu Frage 15)
Besoldungsstruktur der Richter bei der Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />
BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 *<br />
R 6 Präsident Finanzgericht 1<br />
R 5 Präsident Finanzgericht 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 3 Vorsitzender Richter am Finanzgericht 4 4 4 4 4 4 4 4 4 13<br />
R 3 Vizepräsident des Finanzgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 2 Richter am Finanzgericht 12 14 14 14 14 14 14 14 14 31<br />
Summe 18 20 20 20 20 20 20 20 20 46<br />
* Ab 1. Januar 2007 Gemeinsames Finanzgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Cottbus<br />
Besoldungsstruktur der Richter bei der Sozialgerichtsbarkeit - Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />
BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
R 8 Präsident des gemeinsamen Landessozialgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 4 Vizepräsident des gemeinsamen Landessozialgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 3 Vorsitzender Richter am Landessozialgericht 3 3 3 3 3 3 3 14 14 15<br />
R 2 Richter am Landessozialgericht 9 8 8 8 8 8 8 31 31 34<br />
R 2 mit Zulage Direktor des Sozialgerichts 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
R 2 Direktor des Sozialgerichts<br />
Richter am Sozialgericht -als ständiger Vertreter eines<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 2 Direktors<br />
1 1 1 1 1 1 1 3 3 3<br />
R 1 Richter am Sozialgericht 22 22 22 22 23 23 29 27 27 30<br />
Summe 41 40 40 40 41 41 47 81 81 88<br />
Ab 1. Juli 2005 Gemeinsames Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Potsdam<br />
Besoldungsstruktur der Richter bei der Arbeitsgerichtsbarkeit - Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />
BesGr. Dienstbezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
R 6 * Präsident des Landesarbeitsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 3 * Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht 6 6 6 6 6 6 6 7 7 7<br />
R 3 * Vizepräsident des Landesarbeitsgerichts 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
R 2 Direktor des Arbeitsgerichts<br />
Direktor des Arbeitsgerichts -als ständiger Vertreter<br />
7 7 7 7 7 7 7 7 7 7<br />
R 2 Vertreter eines Direktors (an einem Arbeitsgericht)-<br />
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
R 1 Richter am Arbeitsgericht 35 40 40 40 39 39 37 36 36 35<br />
Summe 53 58 58 58 57 57 55 55 55 54<br />
* Ab 1. Januar 2007 Gemeinsames Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Sitz Berlin (Abgang der Stellen für Richter LAG im Haushalt 2008)<br />
Anlage VII (zu Frage 15)
Beförderungen in der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />
Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Gehobener Dienst<br />
A10 Justizoberinspektor/-in 5 2 5 9 8 12 11 23 41 4,2<br />
A11 Justizamtmann/-frau 4 4 2 7 7 10 14 23 41 5,9<br />
A12 Justizamtsrat/-rätin 1 0 4 7 4 4 8 5 9 6<br />
A13 Justizoberamtsrat/-rätin 0 0 1 0 0 1 0 0 2 4,7<br />
A13Z Justizoberamtsrat/-rätin + Zul. 0 0 0 0 1 1 0 0 0 4<br />
Mittlerer Dienst<br />
A7 Justizobersekretär/-in 50 59 5 17 2 16 40 0 37 5,2<br />
A8 Justizhauptsekretär/-in 28 16 11 29 2 10 27 0 44 7,6<br />
A9 Justizamtsinspektor/-in 0 4 5 4 0 1 17 0 14 10,4<br />
A9Z Justizamtsinspektor/-in + Zul. 0 0 2 1 0 0 1 0 0 17,6<br />
Einfacher Dienst<br />
A4 Justizhauptwachtmeister/-in 12 25 14 11 0 34 18 1 8 3,3<br />
A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 3 5 0 7 5 27 0 12 6,8<br />
A6 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 3 1 0 0 1 2 0 0 7,90<br />
Gerichtsvollzieherdienst<br />
Durchschnittl.<br />
Wartezeiten<br />
(in Jahren)<br />
A9+Z Obergerichtsvollz-/-in Zulage 3 0 1 0 0 0 2 0 3 12,8<br />
A9 Obergerichtsvollzieher/-in 6 13 2 9 0 0 20 3 14 4,8<br />
Anlage VIII.1 (zu Frage 16)
Beförderungen im Geschäftsbereich der Generalstaatsanwaltschaft<br />
Gehobener Dienst<br />
Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
A10 Justizoberinspektor/-in 1 2 7 2 0 4 4 6 3 3,19<br />
A11 Justizamtmann/-frau 2 0 2 2 2 3 0 0 1 4,07<br />
A12 Justizamtsrat/-rätin 0 0 0 1 0 0 0 4 3 4,99<br />
A13 Justizoberamtsrat/-rätin, OAA 0 0 0 1 0 1 1 2 0 7,46<br />
A13Z Justizoberamtsrat/-rätin + Zul. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A13 Regierungsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A14 Oberregierungsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A15 Regierungsdirektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Mittlerer Dienst<br />
A7 Justizobersekretär/-in 1 7 3 4 2 3 9 6 13 4,01<br />
A8 Justizhauptsekretär/-in 0 3 0 1 2 8 7 2 4 5,51<br />
A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 1 0 0 1 2 2 6,72<br />
A9Z Justizamtsinspektor/-in + Zul. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Einfacher Dienst<br />
Durchschnittl.<br />
Wartezeiten<br />
(in Jahren)<br />
A4 Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 1 4 4 1 4 0 2 1,86<br />
A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 3 0 0 0 1 0 1 2 3,21<br />
A6 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 1 2 0 1 0 0 0 0 0 2,50<br />
Anlage VIII.2 (zu Frage 16)
Beförderungen in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Gehobener Dienst<br />
A10 Justizoberinspektor/-in 1 1 2 0 0 1 0 0 3 4<br />
A11 Justizamtmann/-frau 1 0 1 1 0 1 1 0 1 3,4<br />
A12 Justizamtsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 1 0 0 3,9<br />
A13 Justizoberamtsrat/-rätin 0 0 0 1 0 0 0 0 1 4,9<br />
Mittlerer Dienst<br />
A7 Justizobersekretär/-in 0 1 0 3 0 3 6 0 0 3,9<br />
A8 Justizhauptsekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 1 0 18,7<br />
Einfacher Dienst<br />
A4 Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 1 0 0 0 5<br />
A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Beförderungen in der Finanzgerichtsbarkeit<br />
Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Gehobener Dienst<br />
A10 Justizoberinspektor/-in 2 0 0 0 0 0 0 0 0 2<br />
A11 Justizamtmann/-frau 0 1 0 0 0 0 2 0 0 4,6<br />
A12 Justizamtsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 1 0 6<br />
A13 Justizoberamtsrat/-rätin 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Mittlerer Dienst<br />
A7 Justizobersekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A8 Justizhauptsekretär/-in 0 1 0 2 0 0 0 0 0 5<br />
A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A9Z Justizamtsinspektor/-in + Zul. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Einfacher Dienst<br />
A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Durchschnittl.<br />
Wartezeiten<br />
(in Jahren)<br />
Durchschnittl.<br />
Wartezeiten<br />
(in Jahren)<br />
Anlage VIII.3 (zu Frage 16)
Beförderungen in der Sozialgerichtsbarkeit<br />
Gehobener Dienst<br />
Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
A10 Justizoberinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A11 Justizamtmann/-frau 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A12 Justizamtsrat/-rätin<br />
A13 Justizoberamtsrat/-rätin<br />
Mittlerer Dienst<br />
0 0 0 0 0 0 1 0 0 12<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A7 Justizobersekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A8 Justizhauptsekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Einfacher Dienst<br />
A4 Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A5 Erster Justizhauptwachtmeister/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Beförderungen in der Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
Gehobener Dienst<br />
Beförderungen 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
A10 Justizoberinspektor/-in 0 0 0 6 0 0 0 1 0 3,9<br />
A11 Justizamtmann/-frau 0 0 0 0 0 0 2 0 0 3,25<br />
A12 Justizamtsrat/-rätin<br />
A13 Justizoberamtsrat/-rätin<br />
Mittlerer Dienst<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
A7 Justizobersekretär/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Durchschnittl.<br />
Wartezeiten<br />
(in Jahren)<br />
Durchschnittl.<br />
Wartezeiten<br />
(in Jahren)<br />
A8 Justizhauptsekretär/-in 0 0 0 0 1 0 0 0 0 4,4<br />
A9 Justizamtsinspektor/-in 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Anlage VIII.4 (zu Frage 16)
Besoldungs- und Lohnstruktur des einfachen Dienstes anhand der Stellen der Haushaltspläne<br />
Ordentliche Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 - Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />
BesGr./Lgr.<br />
Beamte<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 * 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
A 6 Erster Justizhauptwachtmeister 26 32 32 32 32 32 32 32 32 32 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7<br />
A 5 Erster Justizhauptwachtmeister 54 65 64 64 68 68 68 68 68 68 13 13 14 14 16 16 16 16 16 16<br />
A 4 Justizhauptwachmeister<br />
47 58 57 57 54 52 51 49 45 45 11 11 12 12 11 11 10 10 10 10<br />
A 3 Justizoberwachtmeister 7 8 8 8 8 8 8 8 8 8 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
Arbeiter<br />
Summe Beamte 134 163 161 161 162 160 159 157 153 153 33 33 35 35 36 36 35 35 35 35<br />
Pauschaltarif Kraftfahrer 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
5a Botendienst<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
4a Botendienst<br />
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
4 Botendienst<br />
71 71 71 71 71 71 71 71 71 70 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
3 Botendienst<br />
4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
2a Reinigungsdienst<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
2 Reinigungsdienst<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
1 Reinigungsdienst<br />
43 39 37 37 37 37 37 33 33 29 6 6 4 4 4 4 4 3 3 1<br />
Summe Arbeiter 130 126 124 124 124 124 124 120 120 114 17 17 15 15 15 15 15 14 14 12<br />
* Umsetzung 1 Stelle LJK zum MdF<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 - Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />
BesGr./Lgr.<br />
Beamte<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
A 6 Erster Justizhauptwachtmeister 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
A 5 Erster Justizhauptwachtmeister 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2<br />
A 4 Justizhauptwachmeister<br />
1 1 1 2 2 2 2 2 2 1<br />
A 3 Justizoberwachtmeister 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
Arbeiter<br />
Summe Beamte 4 4 5 6 6 6 6 6 6 4 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3<br />
Pauschaltarif Kraftfahrer 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
4 Botendienst<br />
4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
3a Botendienst<br />
9 9 9 9 9 9 9 9 9 7<br />
3 Botendienst<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Summe Arbeiter 14 14 14 14 14 14 14 14 14 12 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1<br />
BesGr./Lgr.<br />
Beamte<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
- Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />
Sozialgerichtsbarkeit<br />
- Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
A 5 Erster Justizhauptwachtmeister 1 1 1<br />
A 4 Justizhauptwachmeister<br />
2 2 2<br />
Summe Beamte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 3<br />
Angestellte<br />
VIII 2 2 2 2 2 2<br />
Summe Angestellte 2 2 2 2 2 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Arbeiter<br />
4 Kraftfahrer/Botendienst<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Summe Arbeiter 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Anlage IX.1 (zu Frage 16)
Ordentliche Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 - Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007* 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Obergerichtsvollzieher 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27<br />
Obergerichtsvollzieher 66 73 73 73 81 81 81 81 75 75<br />
Justizamtsinspektor 1 32 32 32 32 32 32 32 32 30 2 8 8 8 8 8 8 8 8 8<br />
Justizamtsinspektor 46 112 112 112 112 112 112 112 112 106 12 31 31 31 32 32 32 32 32 32<br />
Gerichtsvollzieher 41 43 50 60 66 66 66 66 62 61<br />
Justizhauptsekretär 175 174 174 216 196 196 196 196 196 186 56 49 49 49 53 53 53 53 53 53<br />
Justizobersekretär 237 195 204 214 204 200 197 182 171 162 70 60 65 65 65 64 62 62 62 62<br />
Justizsekretär 131 107 109 109 100 97 93 83 73 68 40 32 32 32 31 29 28 28 28 28<br />
Summe Beamte 724 763 781 843 818 811 804 779 748 715 180 180 185 185 189 186 183 183 183 183<br />
5 5 8 8 8 8 8 8 8 7 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
1 1 5 5 5 5 5 5 5 2 11 11 12 12 12 12 12 12 12 12<br />
66 66 59 59 229 409 409 409 409 405 6 6 7 7 37 37 37 37 37 37<br />
613 613 593 594 417 235 221 206 191 183 145 145 136 136 104 104 100 100 100 100<br />
Summe Angestellte 685 685 665 666 659 657 643 628 613 597 163 163 156 156 154 154 150 150 150 150<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 - Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Justizamtsinspektor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Justizamtsinspektor 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3<br />
Justizhauptsekretär 6 6 6 7 7 7 7 7 7 7 1 1 3 3 3 3 3 3 3 7<br />
Justizobersekretär 6 6 9 10 9 9 9 9 9 9 3 3 3 3 3 3 3 3 3 7<br />
Justizsekretär 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1<br />
Summe Beamte 20 20 24 26 25 25 25 25 25 25 7 7 9 9 9 9 9 9 9 19<br />
1 1 1 1 1 1 2<br />
12 12 13 13 22 32 32 32 32 31 1 1 1 1 1 1 1 1 1 10<br />
5 5 5 5 5 5 5 5 5 4<br />
32 32 33 34 23 13 13 13 13 11 5 5 5 5 5 5 5 5 5 4<br />
Summe Angestellte 49 49 51 52 51 51 51 51 51 47 6 6 6 6 6 6 6 6 6 16<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
Sozialgerichtsbarkeit<br />
- Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />
- Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />
Bezeichnung<br />
Justizamtsinspektor<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Justizamtsinspektor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Justizhauptsekretär 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 10 10 10<br />
Justizobersekretär 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5<br />
Justizsekretär 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 4 4 4 4 4 3 3 3<br />
Justizassistent 1 1 1 1<br />
Summe Beamte 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 13 13 13 13 13 13 13 19 19 19<br />
3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 4 3 3 3 3 3 3 4 4 4<br />
27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 6 6 6 6 6 6 6 5 5 5<br />
31 32 32 32 32 32 32 32 32 31 34 34 34 34 33 33 33 65 65 66<br />
17 17 17 14 10 10<br />
25 37 37 37 37 37 36 35 28 28 18 18 18 18<br />
Summe Angestellte 86 99 99 99 99 99 98 97 90 88 62 61 61 61 59 59 59 88 84 85<br />
Anlage IX.2 (zu Frage 16)
Besoldungs- und Vergütungsstruktur des gehobenen Dienstes anhand der Stellen der Haushaltspläne<br />
Ordentliche Gerichtsbarkeit - Kapitel 04 040 - Staatsanwaltschaften - Kapitel 04 040 -<br />
BesGr./VergGr.<br />
Beamte<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007* 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
A 13 mit Zulage Oberamtsanwalt 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
A 13 Oberamtsanwalt 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15<br />
A 13 mit Zulage Justizoberamtsrat<br />
6 5 7 7 7 7 7 7 7 7<br />
A 13 Justizoberamtsrat<br />
21 23 21 21 21 21 21 21 21 20 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4<br />
A 12 Amtsanwälte 13 13 15 22 18 18 18 18 18 18<br />
A 12 Justizamtsrat<br />
87 88 95 103 102 102 102 102 102 101 19 19 9 9 10 10 10 10 10 10<br />
A 11 Justizamtmann 193 200 204 204 202 202 202 202 202 200 27 27 19 19 19 19 19 19 19 19<br />
A 10 Justizoberinspektor 141 141 127 127 125 125 125 125 125 121 9 9 19 19 19 19 19 19 19 19<br />
A 9 Justizinspektor 80 81 70 70 76 75 73 73 73 71 3 3 11 11 11 12 12 12 12 12<br />
Angestellte<br />
Summe Beamte 528 538 524 532 533 532 530 530 530 520 94 94 96 103 100 101 101 101 101 101<br />
IV b Buchhalter 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
Summe Angestellte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />
* Umsetzung 7 Stellen LJK zum MdF<br />
Verwaltungsgerichtsbarkeit - Kapitel 04 090 - Finanzgerichtsbarkeit - Kapitel 04 100 -<br />
BesGr./VergGr.<br />
Beamte<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
A 13 mit Zulage Justizoberamtsrat<br />
A 13 Justizoberamtsrat<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
A 12 Justizamtsrat<br />
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2<br />
A 11 Justizamtmann 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2<br />
A 10 Justizoberinspektor 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 1<br />
A 9 Justizinspektor 3 3 3 4 3 4 4 4 4 4 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2<br />
Angestellte<br />
Summe Beamte 15 15 15 16 15 16 16 16 16 16 3 3 3 3 3 3 4 4 4 8<br />
Summe Angestellte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
- Kapitel 07 110 (MASGF) und 04 110 (MdJ) -<br />
Sozialgerichtsbarkeit<br />
- Kapitel 07 120 (MASGF) und 04 120 (MdJ) -<br />
BesGr./VergGr.<br />
Beamte<br />
Bezeichnung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
A 13 mit Zulage Justizoberamtsrat<br />
A 13 Justizoberamtsrat<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
A 12 Justizamtsrat<br />
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 4 4 4<br />
A 11 Justizamtmann 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 4 4 4 4 4 4 4 6 6 6<br />
A 10 Justizoberinspektor 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 3 4 4 4 4 4 4 6 6 6<br />
A 9 Justizinspektor 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 1 1 1 1<br />
Angestellte<br />
Summe Beamte 17 17 17 17 17 17 17 17 17 16 11 11 11 11 11 11 11 18 18 18<br />
II a hD<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
III gD<br />
1 1 1 1 1 1 0 1 1 1<br />
IV b gD<br />
1 1 1 1 1 1<br />
Summe Angestellte 1 1 1 1 1 1 0 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 1 1 1<br />
Anlage IX.3 (zu Frage 16)