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<strong>Fuerteventura</strong><br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Seite 18 Nr. 21 03. Mai - 16. Mai 2008<br />

Allergie<br />

Und plötzlich war sie da<br />

Marina liebte Meeresfrüchte<br />

– zumindest bis zu jenem<br />

verhängnisvollen Abend, an dem<br />

sie zum Essen eingeladen war.<br />

Die Fischsuppe war phantastisch,<br />

doch die „Gambas al Sal“ wurden<br />

fast zu ihrer Henkersmahlzeit.<br />

Kaum kaute sie den ersten Bissen,<br />

als sie ein schreckliches Jucken im<br />

Hals spürte, sie konnte kaum noch<br />

atmen, ihr wurde schwindelig und<br />

ihr Gesicht schwoll innerhalb von<br />

Sekunden so sehr an, dass sie nichts<br />

mehr sehen konnte. Zum Glück<br />

reagierte Marinas Mann schnell<br />

genug und rief den Notarztwagen.<br />

Das Campingwochenende mit<br />

ein paar Freunden war Franks<br />

spontane Idee gewesen und nun<br />

suchten sie in der Dunkelheit<br />

einen geeigneten Platz. Unter<br />

einer Baumgruppe schlugen sie<br />

schließlich ihre Zelte auf. Am<br />

nächsten Morgen war klar, warum<br />

ausgerechnet diese Stelle noch frei<br />

gewesen war: hier wimmelte es<br />

von Wespen. Gefrühstückt wurde<br />

langärmelig und jeder Bissen<br />

argwöhnisch beäugt, bevor man<br />

ihn in den Mund schob. Und dann<br />

passierte es doch. Eine Wespe<br />

kroch in Franks Ärmel und stach<br />

ihn in den Unterarm. Innerhalb von<br />

Sekunden wurde er kreidebleich,<br />

sein Puls raste, er bekam Atemnot<br />

und Schweißausbrüche. Doch<br />

auch hier war zum Glück ein Arzt<br />

in der Nähe.<br />

Obwohl Marina und Frank<br />

in ganz unterschiedlichen<br />

Situationen so extrem<br />

reagierten, lautet die<br />

Diagnose in beiden Fällen<br />

gleich: Allergische Reaktion.<br />

Normalerweise verläuft sie<br />

harmloser, so leiden zum<br />

Beispiel rund ein Drittel aller<br />

Deutschen unter Heuschnupfen<br />

[Pollenallergie].<br />

Was ist eine Allergie?<br />

Der Name „Allergie“ stammt von<br />

dem griechischen Wort αλλεργία<br />

[„Fremdreaktion“]. Von ihr spricht<br />

man, wenn das Immunsystem bei<br />

Kontakt mit einer körperfremden,<br />

normalerweise harmlosen<br />

Substanz übertrieben reagiert. Man<br />

nennt diese Eiweiße „Allergene“.<br />

Unser Abwehrsystem analysiert<br />

sie als feindlichen Stoff und<br />

bildet daraufhin Antikörper. Beim<br />

nächsten Kontakt kommt es dann<br />

zu einer allergischen Reaktion.<br />

Manche dieser Antikörper, wie<br />

zum Beispiel das Immunglobulin<br />

E, setzen in körpereigenen<br />

Abwehrzellen aggressive<br />

Entzündungsstoffe frei, Histamin<br />

und andere Botenstoffe lösen<br />

Schwellungen, Juckreiz und<br />

erweiterte Blutgefäße aus.<br />

Bei einer örtlich begrenzten<br />

Reaktion sind zum Beispiel Nase,<br />

Haut oder Bronchien betroffen.<br />

Manchmal ist aber auch das<br />

Kreislaufsystem und damit der<br />

ganze Körper in Mitleidenschaft<br />

gezogen.<br />

Eine allergische Reaktion kann<br />

Gesundheit<br />

sich schleichend<br />

entwickeln. Der<br />

eine isst schon lange<br />

mit Appetit Nüsse<br />

im morgendlichen<br />

Müsli, die andere hat<br />

3 Hauskatzen, die<br />

sich auch schon mal<br />

ins Bett schleichen.<br />

Jahrelang passiert gar<br />

nichts und dann kommt<br />

es plötzlich zu dieser<br />

heftigen allergischen<br />

Reaktion.<br />

Warum so plötzlich?<br />

Die so unerwartet auftretende<br />

Reaktion ist das Ergebnis eines<br />

Prozesses. Es funktioniert wie<br />

bei dem berühmten Fass, bei dem<br />

schließlich ein Tropfen reicht, um<br />

es zum Überlaufen zu bringen.<br />

Für eine gewisse Zeit kann der<br />

Körper die fremden Eiweiße<br />

[Allergene] neutralisieren, doch<br />

das Immunsystem schaukelt sich<br />

immer weiter hoch, sodass sich bei<br />

einem erneuten Kontakt genügend<br />

Antikörper auf die ‚Feinde’<br />

stürzen können und es zu einer<br />

allergischen Reaktion kommt.<br />

Die Ursache ist noch<br />

unbekannt, obwohl weltweit<br />

ein Anstieg der Allergien zu<br />

verzeichnen ist. Es wird darüber<br />

spekuliert, ob die zunehmende<br />

Umweltverschmutzung und<br />

der geringe Keimkontakt im<br />

Kindesalter mitverantwortlich<br />

dafür sind. Obwohl übertriebene<br />

Hygiene bei Kleinkindern<br />

zu Allergien führen kann,<br />

sollten Eltern Säuglinge<br />

nicht mit allen Reizstoffen<br />

konfrontieren - Rauchen fördert<br />

die Allergiebildung und auch<br />

Haustiere sind nur eingeschränkt<br />

zu empfehlen. Und dies auch<br />

nur dann, wenn die Eltern nicht<br />

allergisch sind.<br />

Was ist zu tun?<br />

Wir kennen heute mehr als 20.000<br />

Reformhaus<br />

Parafarmacia<br />

Nahrungsergänzung<br />

Vollkornprodukte<br />

Diätprodukte<br />

Naturheilmittel<br />

Heiltees u.v.m.<br />

Uta freut sich auf Euren Besuch!<br />

Mercado Municipal/ Markthalle Morro Jable - C/ Mascona<br />

Tlf: 928 542 607<br />

Mo. - Fr. 8:30 - 15.00 Sa. 9.00 bis 14.00<br />

allergieauslösende Stoffe, die man<br />

inhalieren, mit der Nahrung oder<br />

als Medikament zu sich nehmen<br />

oder über die Haut aufnehmen<br />

kann (auch ganz unfreiwillig, wie<br />

beim Wespenstich).<br />

Die Schleimhäute von Nase<br />

und Bronchien kann man durch<br />

verschiedene Arzneimittel<br />

gegen Allergene schützen. Hier<br />

muss man allerdings vorsichtig<br />

sein, da manche von ihnen die<br />

Wahrnehmung vermindern.<br />

Eine langwierige aber sehr oft<br />

erfolgreiche Therapie ist die<br />

sogenannte „Allergieimpfung“,<br />

laut Fachsprache<br />

„Hyposensibilisierung“ oder<br />

„Spezifi sche Immun Therapie“<br />

(SIT).<br />

Der allergische Patient bekommt<br />

anfangs sehr geringe, im Verlauf<br />

der Behandlung zunehmend<br />

höher Dosen der verantwortlichen<br />

Allergene, um eine Toleranz zu<br />

bewirken.<br />

Doch so trivial es klingt: er beste<br />

Schutz ist, sich möglichst von den<br />

Allergenen fernzuhalten. Bleiben<br />

Sie bei hohen Ozonwerten in<br />

geschlossenen Räumen, meiden<br />

Sie kritische Lebensmittel,<br />

ziehen Sie in eine schimmelfreie<br />

Wohnung und verzichten Sie auf<br />

Schmuse-Haustiere.<br />

Medizinische Beratung:<br />

Dr. med. Hans-Bernd Bludau<br />

Caleta de Fuste, Costa Calma,<br />

Corralejo

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