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technisches handbuch europa - Fischer

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Grundlagen der Befestigungstechnik<br />

aufzunehmenden Lasten (z. B. Auff üllungen,<br />

Fußbodenbeläge oder Putz). Zu den langsam<br />

veränderlichen Einwirkungen gehören z. B. die<br />

Nutzung durch Personen, Einrichtungsstücke,<br />

unbelastete leichte Trennwände, Lagerstoff e,<br />

Wind und Schnee. Die Höhe der anzusetzenden<br />

ständigen und langsam veränderlichen<br />

Einwirkungen ist den landesspezifi schen<br />

Normen zu entnehmen.<br />

In einem zu befestigenden Bauteil können<br />

Verformungen auftreten, z. B. durch Schwinden<br />

und Kriechen bei Bauteilen aus Beton<br />

oder durch Temperaturänderungen. Temperaturänderungen<br />

können witterungsbedingt<br />

sein, z. B. bei Fassadenkonstruktionen, oder<br />

können durch die Nutzung erzeugt werden, z.<br />

B. bei Kaminen, Silos, Heiz- und Kühlräumen.<br />

Bei Behinderung dieser Verformungen treten<br />

Beanspruchungen in den Befestigungen auf,<br />

deren Größe von der Geometrie, der Lage der<br />

Befestigungselemente und dem Verhalten<br />

der verwendeten Baustoff e abhängig ist. Sie<br />

können je nach Anzahl der Temperaturlastwechsel<br />

ermüdungsrelevant sein. Bei Fassadenunterkonsstruktionen<br />

rechnet man z. B.<br />

mit 104 bis 2·104 Lastwechseln.<br />

Häufi g veränderliche Einwirkungen (Ermüdungsbelastungen)<br />

werden z. B. durch Verkehrslasten<br />

auf Brücken, durch Kranbahnen,<br />

Aufzüge und Maschinen hervorgerufen. Die<br />

Höhe der veränderlichen Einwirkungen ist den<br />

landesspezifi schen Normen zu entnehmen.<br />

Die Normen regeln ebenfalls, ob eine verändderliche<br />

Einwirkung als statische Einwirkung<br />

oder als Ermüdungsbelastung anzunehmen<br />

ist. So ändert z. B. eine Windlast häufi g ihre<br />

Höhe und Richtung, sie wird aber gemäß der<br />

deutschen Norm DIN 1055, Teil 4 als statisch<br />

wirkend angesehen.<br />

Der wesentliche Unterschied zwischen dynamischen<br />

und statischen Einwirkungen liegt im<br />

Vorhandensein von Trägheits- und Dämpfungskräften.<br />

Diese Kräfte beruhen auf den induzierten<br />

Beschleunigungen, sie müssen bei der Ermittlung<br />

der Schnitt- bzw. Verankerungskräfte<br />

berücksichtigt werden. Dynamische Kräfte<br />

werden durch Erdbeben, schockartige Einwirkungen<br />

(z. B. Stoß und Explosion) und durch<br />

Maschinen mit hoher Massenbeschleunigung<br />

wie z. B. Stanzmaschinen hervorgerufen. Die<br />

von Maschinen erzeugten Einwirkungen sind<br />

zudem als ermüdungsrelevant anzusehen.<br />

Zur Auswahl des richtigen Dübelsystems<br />

und der optimalen Dübelgröße müssen die<br />

angreifenden Einwirkungen bekannt sein. Sie<br />

werden charakterisiert durch Größe, Richtung<br />

und Angriff spunkt. In Bild 2.5 sind die möglichen<br />

Beanspruchungsarten auf einen Dübel<br />

dargestellt.<br />

Tabelle 2.3: Einteilung einzelner Einwirkungen /10/<br />

Anzahl der Lastwechsel<br />

keine gering hoch<br />

ohne Massenkräfte mit Massenkräfte ohne Massenkräfte mit Massenkräfte<br />

• Eigengewicht • Zwängungen • Anprallasten • Verkehrslasten auf Brücken • Maschinen mit hoher Massen-<br />

• Trennwände • Erdbeben und Hofkellerdecken beschleunigung (z. B. Stanzen,<br />

• Personen • Explosionen • Kranbahnen Pressen, Rammen, Schmieden)<br />

• Einrichtungen • Aufzüge<br />

• Lagerstoff e • Maschinen ohne<br />

• Schnee<br />

• Wasser<br />

• Wind<br />

• Zwängungen<br />

Massenbeschleunigung<br />

• vorwiegend ruhende Einwirkungen • dynamische Einwirkungen • häufi g veränderliche Einwirkungen • dynamische Einwirkungen<br />

Stand 07/2006

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