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technisches handbuch europa - Fischer

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Grundlagen der Befestigungstechnik<br />

Abb. 2.21:<br />

Einfl uss der Bauteildicke h auf die Tragfähigkeit einer randnahen<br />

Einzelbefestigung bei Querlast zum Rand.<br />

Vu E /Vuo E<br />

1,6<br />

1, 2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0.4<br />

Vuo E = Bruchlast in dicken Betonbauteilen<br />

V e r s u c h s e r g e b n i s s e<br />

h<br />

0,4<br />

Stand 07/2006<br />

c 1<br />

0,8 1,2 1,5 1, 6<br />

2,0 h/c1 2.7.6 Risse<br />

Beton weist nur eine relativ geringe Zugfestigkeit<br />

auf, die zudem noch durch Zwangsspannungen<br />

im Bauteil ganz oder teilweise<br />

aufgebraucht werden kann. Aus diesem Grund<br />

wird bei der Bemessung von Stahlbetonbauteilen<br />

die Zugfestigkeit des Betons nicht mit<br />

in Ansatz gebracht, das heißt, Stahlbeton wird<br />

unter Annahme einer gerissenen Zugzone<br />

bemessen. Die Erfahrung zeigt, dass die Rissbreiten<br />

bei überwiegender Beanspruchung<br />

unter ständiger Last, die als zulässig angesehenen<br />

Werte von w ∼ 0,3 bis 0,4 mm nicht<br />

überschreiten /2/, /3/, /4/. Unter zulässiger<br />

Gebrauchslast sind jedoch größere Rissbreiten<br />

zu erwarten, wobei die 95%-Fraktile Werte<br />

von w95 % ∼ 0,5 bis 0,6 mm erreichen kann<br />

/3/.<br />

Dabei ist w95 % die 95%-Fraktile der Rissbreiten,<br />

d. h. der Wert, der von 95 % der im Bauteil<br />

V u<br />

23<br />

auftretenden Risse unterschritten und nur von<br />

5 % überschritten wird. Die meisten nationalen<br />

Standards begrenzen die Rissweite mit einem<br />

Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit.<br />

Treten Risse im Beton auf, dann besteht eine<br />

hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese die Dübel<br />

treff en oder tangieren. Dies begründet sich<br />

dadurch, dass in der unmittelbaren Nähe des<br />

Dübels höhere Zugspannungen vorhanden<br />

sind. Diese werden hervorgerufen durch die<br />

beim Vorspannen und Belasten der Befestigung<br />

erzeugten Spaltkräfte, die Momentenspitze<br />

infolge der punktartigen Belastung des<br />

Bauteils, sowie durch die Kerbwirkung des<br />

Bohrlochs.<br />

Zur Überprüfung dieser Aussage wurden<br />

Versuche mit Stahlbetonplatten der Dicke<br />

h = 250 mm durchgeführt /11/. Die Platten<br />

waren mit Rippenstäben oder geschweißten<br />

Betonstahlmatten bewehrt. Der Abstand der<br />

Querstäbe betrug 250 mm. In der Platte waren<br />

drehmomentkontrolliert spreizende Dübel<br />

und Hinterschnittdübel (M12, hef = 80 mm)<br />

verankert.<br />

Es wurden die Belastung der Dübel (nur vorgespannt<br />

oder 1,3-fache zulässige Last) und<br />

der Abstand der Dübel zur Querbewehrung<br />

(40 mm bzw. 80 mm) variiert. Außerdem<br />

waren in einigen Bohrlöchern keine Dübel<br />

verankert. Die Dübel wurden im ungerissenen<br />

Beton gesetzt und belastet. Anschließend<br />

wurde die Stahlbetonplatte stufenweise bis<br />

zur zulässigen Last beansprucht.<br />

Bei etwa 40 % der zulässigen Last der Stahlbetonplatte<br />

bildeten sich Biegerisse. Unter der<br />

zulässigen Last der Platte wurden nahezu alle<br />

Dübel und die meisten Bohrlöcher von Rissen<br />

getroff en, unabhängig vom Abstand der<br />

Dübel zur Querbewehrung und der Art ihrer<br />

Belastung (vgl. Abb. 2.22). Die Risse verliefen<br />

direkt durch die Verankerungszone der Dübel.<br />

Ähnliche Ergebnisse werden in /2/12/13/<br />

beschrieben.<br />

2

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