Kurzbericht der Wissenschaftlichen Begleitung - Deutsches ...

Obgleich in den seit Januar 2011 vorliegenden Programmleitlinien die Vorgaben
an die Anträge geregelt wurden, sind die Anträge weiterhin durch
Heterogenität gekennzeichnet. Insgesamt fällt auf, dass die Projekte im
Themenbereich „islamistischer Extremismus“ in ihren Anträgen im Vergleich
häufiger eine Ausarbeitung des Gegenstandsbezugs und eine detaillierte
Beschreibung des konkreten Vorgehens vornehmen als die Modellprojekte
im Themenbereich „Linksextremismus“.
� Modellhaftigkeit
Der Modellcharakter der Projekte kann sich auf mehreren Ebenen zeigen,
zum einen bzgl. der innovativen Ausrichtung der MP und zum anderen im
Hinblick auf die Übertragbarkeit der erprobten Ansätze. An dieser Stelle
wird der Fokus – vor dem Hintergrund einer erwünschten Übertragbarkeit
der erprobten pädagogischen Ansätze – auf den Teilaspekt der regionalen
Verteilung der Modellprojekte gelegt.
Auffallend ist, dass 19 der 28 Modellprojekte des Bundesprogramms von
Berlin aus umgesetzt werden. Nur ein einziges der anderen Modellprojekte
hat seinen Sitz in einem ostdeutschen Bundesland. Zwar sind 16 Projekte
bundesweit aktiv, eine Konzentration der Umsetzungsgebiete auf Berlin
lässt sich jedoch klar erkennen. Die beschriebene Ballung von Aktivitäten
hat ggf. hinderliche Auswirkungen auf die Übertragbarkeit der erprobten
pädagogischen Strategien auf andere räumliche Kontexte (siehe Kapitel 7.1).
� Gender Mainstreaming
Das Konzept „Gender Mainstreaming“ ist für die Modellprojekte der
„INITIATIVE DEMOKRATIE STÄRKEN“ in den Leitlinien folgendermaßen
geregelt:
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„Für die zu fördernden Projekte bedeutet dies, die Entwicklung, Organisation
und Evaluierung von Entscheidungsprozessen, Beteiligungsformen und Maßnahmen
so zu betreiben, dass in jedem Bereich und auf allen Ebenen die Ausgangsbedingungen
und deren Auswirkungen auf die Geschlechter berücksichtigt
werden, um auf das Ziel einer Geschlechtergerechtigkeit zwischen Frauen
und Männern, Mädchen und Jungen hinzuwirken.“ (BMFSFJ 2011a, S. 19).
Detaillierte Aussagen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming im Programm
zu treffen, stellt sich als äußerst schwierig dar, da diesbezüglich
kaum Daten vorliegen. Informationen über die Ausgangssituation oder
Zielsetzungen pädagogischer Maßnahmen im Hinblick auf Mädchen bzw.
junge Frauen und Jungen bzw. junge Männer werden nur in vereinzelten
Anträgen gegeben. Zwei Projekte der „INITIATIVE DEMOKRATIE
STÄRKEN“ verfolgen einen dezidiert geschlechtsspezifischen Ansatz. In
zwei weiteren Anträgen wird bewusst auf das Thema Gender Mainstreaming
eingegangen (z. B. Beachtung einer ausgewogenen Beteiligung von
Jungen und Mädchen, keine Beförderung geschlechterrollenstereotypen
Denkens).