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2.3.2 Kulturprovinzen und Kulturkreise

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<strong>Kulturprovinzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kulturkreise</strong> 35<br />

<strong>2.3.2</strong> <strong>Kulturprovinzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kulturkreise</strong><br />

Die Kulturmorphologie (Kulturkreislehre) war eine nicht nur im deutschsprachigen<br />

Raum, sondern auch in anderen Ländern Europas <strong>und</strong> im französisch sprachigen<br />

Afrika äußerst einflussreiche ethnologische Schule. Obwohl wissenschaftlich spätestens<br />

seit Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts nicht mehr haltbar, sind in der Öffentlichkeit<br />

ihre indirekten Wirkungen bis heute deutlich spürbar. Die Kulturmorphologie<br />

wurde im Wesentlichen durch Leo Frobenius (1873–1938) begründet. Anlässlich<br />

seines 100. Geburtstags hob Léopold Sédar Senghor, der politisch ohne Zweifel<br />

einflussreichste Vertreter der Nègritude-Bewegung, noch einmal die Bedeutung<br />

Frobenius’ für die sich bildende Bewegung hervor: « Toute l’histoire et toute la<br />

préhistoire de l’Afrique en furent illuminées – jusque dans leurs profondeurs. » Vor<br />

allem diesem umfassenden, alles erklärenden Charakter verdanken die kulturmorphologischen<br />

Erklärungen ihre große Anziehungskraft.<br />

Wissenschaftsgeschichtlich schließt Frobenius an Friedrich Ratzels (1844–1904)<br />

‚Migrationstheorie‘ an: Durch wechselseitige Beeinflussungen, Wanderungen <strong>und</strong><br />

Überschichtungen im Laufe weiter Wanderungen sollten die spezifischen Formen<br />

‚menschlicher Kulturgesellschaften‘ entstehen. Umgekehrt seien dann an diesen<br />

Formen die historischen Beziehungen zwischen Gesellschaften zu erfassen <strong>und</strong> kartographisch<br />

darzustellen. Seine ersten, diese Ideen umsetzenden Arbeiten beschäftigten<br />

sich mit den Formen afrikanischer Bögen, Pfeile <strong>und</strong> Speere (1891).<br />

Frobenius griff zunächst den Kern dieser Theorie in ihrer verkürzten Formulierung<br />

auf: Die Erforschung des Ursprungs, der Verbreitung <strong>und</strong> Übertragung von Kulturformen<br />

habe der ‚psychologischen Aufklärung‘ (gemeint sind emische Bedeutung<br />

<strong>und</strong> Binnenperspektive) voranzugehen. Je mehr gemeinsame Kulturformen, so<br />

folgerte er weiter, desto wahrscheinlicher sei der historische Zusammenhang. Die<br />

einzelnen Kulturformen (Morpheme) seien nach den Prinzipien der Anatomie <strong>und</strong><br />

der Physiologie naturwissenschaftlich zu untersuchen. In der Praxis blieb aber<br />

Frobenius immer einer idealistischen Morphologie verpflichtet. Eine Kultur war<br />

ihm „Stileinheit“, <strong>und</strong> „morphologisch“ zusammenhängende Kulturen fasste er zu<br />

„<strong>Kulturkreise</strong>n“ zusammen. Diese waren also allein durch die ihnen äußerlichen<br />

Formen zu konstitutieren, sollten aber Stufen einer universellen Entwicklungsgeschichte<br />

widerspiegeln (Frobenius 1897, 1899, 1912–13, 1921).<br />

Auf insgesamt zehn Reisen durch Afrika suchte Frobenius ethnographisches<br />

Material für seine Kulturkreislehre zu gewinnen. Drei führten ihn auch nach Zentralafrika:<br />

1904/06 Kongo-Kasai, 1910/12 Kamerun u.a., 1928/30 Zambia <strong>und</strong><br />

Gebiete des südlichen Afrika). Diese Daten sollten es ihm erlauben, <strong>Kulturkreise</strong> zu<br />

bestimmen. Der durch die F<strong>und</strong>e der Bronze- <strong>und</strong> Terrakottaplastiken von Ife in<br />

Südnigeria berühmteste wurde der atlantische Kulturkreis (später kurz atlantische<br />

Kultur), der auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung fast die gesamte Westküste des<br />

Kontinents eingenommen haben sollte. Zusammen mit dem erythräischen <strong>und</strong> dem<br />

syrtischen sollte er einst aus „westasiatischer Vulkanik“ hervorgegangen sein. Diese


36 Gliederungsansätze<br />

umfasste zunächst die Länder des Golfes von Guinea <strong>und</strong> sollte aus der antiken<br />

atlantischen Kultur gewachsen sein. Frobenius insinuiert die direkte Identifizierung<br />

mit dem antiken Atlantis. Da sich diese Beziehungen nicht nachweisen liessen,<br />

erklärte er den Seeweg zu der einzigen Verbindung zwischen der Mittelmeerwelt<br />

<strong>und</strong> der westafrikanischen Küste. Diese weit zurückliegenden maritimen Unternehmungen<br />

seien heute an den Formen bestimmter afrikanischer Boote <strong>und</strong> Rudertechniken<br />

zu erkennen. Weiter sei für die atlantische Kultur die „Templumidee“<br />

charakteristisch. Ihr zufolge ist das Weltbild in vier Himmelsrichtungen gegliedert,<br />

die je von bestimmten Göttern <strong>und</strong> Götterpaaren bewohnt werden. Ähnliche Vorstellungen<br />

fand Frobenius bei den Etruskern, die er als eine der wichtigsten Träger<br />

der atlantischen Kultur sieht.<br />

Die Kulturgeschichte umfasste gewaltige Zeiträume <strong>und</strong> war universalhistorisch<br />

verpflichtet. Die westafrikanische Skulptur <strong>und</strong> Plastik sollte ein frühes Stadium<br />

der Menschheit repräsentieren. Sie war im ersten Sinne des Wortes ‚primitiv‘ oder<br />

‚archaisch‘, noch im Wachstum begriffen <strong>und</strong> weit von der Klassik abendländischer<br />

Kunst entfernt. Die große Ausnahme war der erwähnte „westatlantische<br />

Kulturkreis“, dessen Plastik weitgehend europäischen ästhetischen Normen entsprach.<br />

Beispiele waren die Terracottae <strong>und</strong> Bronzen Ifes, die Frobenius „aus den<br />

Trümmern des klassischen Atlantis“ ausgrub. Es ergab sich wie zufällig, dass diese<br />

„klassischen“ Stile atlantischen, jedenfalls nicht afrikanischen Ursprungs waren<br />

(Die anderen <strong>Kulturkreise</strong> für Westafrika in den Schriften von Frobenius, bes.<br />

1933).<br />

Die afrikanischen <strong>Kulturkreise</strong> wurde in der Folge vor allem von Bernhard<br />

Ankermann (1859–1943) <strong>und</strong> später von Hermann Baumann (1902–1972, Schüler<br />

von Frobenius) formuliert. Wichtig war der neusemitische Kulturkreis (Ankermann<br />

1904), der die seit langem unter westasiatischem Einfluss stehenden Gebiete<br />

bezeichnet <strong>und</strong> in Zentralafrika vor allem die nördlichen Savannen umfasst. Dieser<br />

Kulturkreis zeichnete sich durch Circumcision, Koransprüche, arabische Schrift<br />

(den sog. „Islam-Komplex“), sowie Baumwollweberei <strong>und</strong> -Färberei, Lederbearbeitung,<br />

Pferde <strong>und</strong> die mit ihnen verb<strong>und</strong>ene Kriegsführung aus. Die neusudanischen<br />

oder jungsudanischen Kulturen wurden von Frobenius <strong>und</strong> Baumann als ‚Kulturschichtengruppe‘<br />

mit Beziehungen zu älteren orientalischen Kulturen bezeichnet.<br />

Sie ersetzten den von Ankermann formulierten neusemitischen Kulturkreis.<br />

Charakteristische Kulturformen waren u.a. der verbeamtete Großstaat, das sakrale<br />

Königtum, vier ‚Erzbeamte‘ (Minister), ritueller Königsmord, hohe Stellung der<br />

Königinmutter, Hofzeremoniell, Vollkleidung, hochentwickeltes Kunstgewerbe .<br />

Typische Beispiele für jungsudanische Völker wären die Hausa.<br />

Die alt-, paläonigritische oder altsudanische Kultur wurde erst von Baumann im<br />

Detail dargestellt. Sie hat ihre Hauptverbreitung in Rückzugsgebieten, wie etwa<br />

unzugänglichen Bergländern, oder in „Splitterstämmen, die unter neusudanischen<br />

Staatenbildnern leben“. Sie soll Baumann zufolge die Kultur der „eigentlichen


<strong>Kulturprovinzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kulturkreise</strong> 37<br />

Negerrasse“ sein. Typisch für sie sind: Vaterrechtliche Großfamilienorganisation<br />

(gemeint sind Patrilineages), natürliche Führerschaft des ältesten (Senioritätsprinzip),<br />

entwickelter Ahnenkult chtonischer Prägung, intensiver Hirse-Feldbau, Männernacktheit,<br />

Rindenstoffe <strong>und</strong> Blätter als Frauenkleidung, Kegeldachhütten,<br />

Eisengewinnung, etc. Auch spezifische Religionsformen ordnete Baumann dieser<br />

Kultur zu: Für sie darf der Himmelsgott keine Bedeutung haben, die Ahnen<br />

(Manen) dagegen alle. Als wichtige Beispiele galten die von ihren Nachbarn unter<br />

dem Namen Kirdi zusammen gefassten kleinen <strong>und</strong> akephal organisierten Völker<br />

der Berge im Kameruner Norden oder die ebenfalls kleinen Völker im Wadai im<br />

Tchad.<br />

Die Willkürlichkeit der Kulturkreislehre wird offensichtlich, wenn man sie mit<br />

ethnographischen Beispielen konfrontiert. Viele Völker bzw. ethnische Gruppen<br />

wollen sich einfach nicht in die <strong>Kulturkreise</strong> fügen. Frobenius <strong>und</strong> Baumann<br />

sprechen in solchen Fällen von ‚abweichenden‘, ‚überlagerten‘ <strong>und</strong> ‚atypischen‘,<br />

geben ihre Gesamtklassifikation aber nicht auf. Die ‚mutterrechtlichen‘ (gemeint ist<br />

matrilineare Deszendenz) Gruppen in einigen Gebiten der nördlichen Savannen<br />

gelten als marginale Paläonigritier, weil ihnen eben die ‚vaterrechtliche Großfamilienorganisation‘<br />

fehlt. Die von Frobenius entworfene Kulturgeschichte ist<br />

angewandte Theorie, nicht empirische Wissenschaft <strong>und</strong> schlussendlich fiktiv. Die<br />

von ihr geprägten Begriffe <strong>und</strong> Bezeichnungen werden gleichwohl noch häufig<br />

gebraucht.<br />

Bei allen Schwächen erfüllte dieser Ansatz jedoch eine andere Funktion: Durch<br />

die universale Geschichte wurde die Existenz einer einzigen Kunst <strong>und</strong> Kultur der<br />

Menschheit mitbezeugt. Vor allem deshalb übte Frobenius später auf Senghor <strong>und</strong><br />

die Vertreter der Négritude eine so große Anziehungskraft aus. Ein wirklicher Nutzen<br />

von Frobenius Unternehmen liegt dagegen eher in der für die Zeit recht<br />

genauen Erfassung der Verbreitung verschiedenster Details materieller Kultur. In<br />

dem 1922 begonnen Atlas Africanus sind kommentierte, im Rahmen der damaligen<br />

Kenntnisse zuverlässige Verbreitungskarten zusammengefasst. Sie sind immer noch<br />

brauchbare Hilfsmittel <strong>und</strong> könnten vielfach heute nicht mehr erstellt werden.<br />

Literaturhinweise:<br />

Ankermann, Bernhard, <strong>Kulturkreise</strong> <strong>und</strong> Kulturschichten in Afrika, in: Zeitschrift für Ethnologie 37<br />

(1905): 54–90.<br />

Baumann, Hermann, Schöpfung <strong>und</strong> Urzeit des Menschen im Mythos der afrikanischen Völker. Berlin:<br />

Reimer, 1936.<br />

—, Das doppelte Geschlecht. Ethnologische Studien zur Bisexualität in Ritus <strong>und</strong> Mythos. Berlin: Reimer,<br />

2<br />

1980.<br />

Baumann, Hermann, Richard Thurnwald <strong>und</strong> Diedrich Westermann (Hg.), Völkerk<strong>und</strong>e von Afrika.<br />

Berlin 1940.<br />

Frobenius, Leo, Der westafrikanische Kulturkreis, in: Petermanns geographische Mitteilungen 43 (1897):<br />

225–236, 262–267.<br />

—, Ursprung der afrikanischen Kulturen. Berlin: Gebr. Bornträger, 1898.<br />

—, Und Afrika sprach. Bericht über den Verlauf der 3. Reiseperiode der D.I.A.F.E. in den Jahren 1910–1912.<br />

3 Bde. Berlin: Dt. Verlagshaus, 1912–1913 [bes. Bd. 1: Auf den Trümmern des klassischen Atlantis.]


38 Gliederungsansätze<br />

—, Paideuma. Umrisse einer Kultur- <strong>und</strong> Seelenlehre. München: C.H. Beck, 1921, 2 1925, 3 1953.<br />

—, Atlantis. 12 Bde. Jena: Diederichs, 1921–1928.<br />

—, Kulturgeschichte Afrikas. Prolegomena zu einer historischen Gestaltlehre. Zürich: Phaidon, 1933, 2 1954.<br />

Frobenius, Leo <strong>und</strong> Ludwig von Wilm (Hrsg.), Atlas Africanus. München: C.H. Beck, 1922–1933.<br />

Ratzel, Friedrich, Völkerk<strong>und</strong>e. 3 Bde. Leipzig: Verlag d. bibl. Inst., 1885–1888, 2 1894–1895.<br />

—, Die afrikanischen Bögen. Ihre Verbreitung <strong>und</strong> Verwandtschaft. Leipzig: Verlag d. bibl. Inst., 1891.<br />

2.3.3 Ökologisch/wirtschaftliche Gemeinsamkeiten<br />

Die Notwendigkeit ethnographischer Arbeiten in Zentralafrika wurde außerhalb<br />

des wissenschaftlichen Rahmens besonders auf dem Feld der Wirtschaft <strong>und</strong> Ökologie<br />

wahrgenommen. Dies ist vor allem auf die Dürren 1969/74 <strong>und</strong> 1983/84 in der<br />

Sahelzone zurückzuführen. Sie führten den Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

zum ersten Mal unübersehbar vor Augen, welche Bedeutung das<br />

Handeln der Menschen in solchen Krisen hat. (Die praktische Umsetzung ist<br />

getrennt zu diskutieren <strong>und</strong> wird hier ausgeklammert.) Die ethnographische<br />

Beschäftigung mit dem Verhältnis Mensch <strong>und</strong> natürliche Umwelt ist gleichwohl<br />

älter, hat jedoch seitdem einen regen Aufschwung erfahren. Bisher standen (<strong>und</strong><br />

stehen) hier die Völker des Sahel, der Wüstenrandgebiete <strong>und</strong> des nördlichen Sudan<br />

im Mittelpunkt des Interesses. Vernachlässigt wurden dagegen die Völker der tropischen<br />

Regenwälder <strong>und</strong> besonders des Inneren des Kongo-Beckens.<br />

Auf dem Gebiet der Ökologie gibt es seitens der Ethnologie eine recht lange Reihe<br />

von Versuchen, mit Vertretern anderer Sozialwissenschaften <strong>und</strong> der Naturwissenschaften<br />

zusammenzuarbeiten, meist im Rahmen von Entwicklungsprojekten. Zu<br />

nennen sind vor allem Entwicklungssoziologie, Geographie, Volks- <strong>und</strong> Betriebswirtschaft,<br />

Landwirtschaft (mit ihren Einzelfächern), Bodenk<strong>und</strong>e, sowie die Ökologie<br />

im engeren Sinne. Die daraus hervorgegangene graue Literatur (häufig schwer<br />

zugängliche Berichte der verschiedenen nationalen <strong>und</strong> internationalen Institutionen<br />

der Entwicklungszusammenarbeit) ist inzwischen unübersehbar <strong>und</strong> kann<br />

in ihrer Gesamtheit nicht mehr dargestellt werden.<br />

Die ethnologischen Beschreibungen des Verhältnisses Mensch/natürliche<br />

Umwelt umfassten jedoch immer mehr als partikulare Nützlichkeitserwägungen,<br />

die die Steigerung der Produktion als vorrangiges <strong>und</strong> nicht selten einziges Ziel<br />

solcher Arbeiten sehen. In der Ethnologie lässt sich die Beschäftigung mit dieser<br />

Fragestellung bis Ratzel zurückverfolgen, wichtiger war jedoch Daryll Fordes<br />

1934 zuerst erschienenes Buch Habitat, Economy and Society. Obwohl Forde noch<br />

davor warnte, Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft nur als Reflex der Umwelt (habitat, neuer:<br />

eco-environment) anzusehen, war hier das Paradigma der überwiegenden Mehrheit<br />

aller folgenden Untersuchungen bereits vorformuliert: Gesellschaft, bzw. Kultur<br />

seien in spezifischen Formen der natürlichen Umwelt angepasst, <strong>und</strong> Aufgabe der<br />

Ethnographie sei es, diese Anpassung (engl., franz. adaption) zu erfassen. Die<br />

amerikanische Schule der cultural ecology (Julian H. Steward, Marvin Harris) hat<br />

dann diesen Begriff zum Kern ihrer Lehre gemacht <strong>und</strong> vor allem am Beispiel von<br />

Jägern <strong>und</strong> Sammlern (Wildbeutern) im südlichen Afrika entwickelt. In Zentral-

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