plastics - Das Kunststoff-Magazin der BASF 2/2007
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10<br />
Design<br />
Oberflächliche Schönheit<br />
In <strong>der</strong> designfabrik <strong>der</strong> <strong>BASF</strong> erleben Kunden<br />
die Bedeutung haptischer Eigenschaften von <strong>Kunststoff</strong>en<br />
Wir verwenden sehr viele Adjektive<br />
um Dinge zu beschreiben,<br />
die wir fühlen können:<br />
weich, hart, elastisch, rau, glatt, matt,<br />
seidenartig, samtartig, le<strong>der</strong>artig,<br />
hölzern, metallisch, trocken, warm,<br />
kalt, feucht, schmierig. Bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
von Produkten müssen auch<br />
die haptischen Eigenschaften optimiert<br />
werden – doch es fällt nicht leicht,<br />
<strong>der</strong> Haut ihre feinen Geheimnisse zu<br />
entlocken. Die designfabrik TM <strong>der</strong> <strong>BASF</strong><br />
unterstützt Entwickler darin, die Oberflächen<br />
von <strong>Kunststoff</strong>en optimal auf<br />
ihre Produkte abzustimmen.<br />
Immer häufiger beziehen Designer die haptischen<br />
Eigenschaften des zukünftigen Produktes<br />
in ihre Überlegungen mit ein. Gerade<br />
in <strong>der</strong> Automobilindustrie: Ob fester Griff<br />
am Lenkrad o<strong>der</strong> sanftes Tasten über eine<br />
Innenverkleidung, die Oberflächen müssen<br />
nicht nur schön aussehen, son<strong>der</strong>n sich<br />
auch gut anfühlen. Viele Hersteller haben<br />
das längst erkannt und überlassen beim<br />
Thema Haptik nichts dem Zufall. So lässt<br />
die Daimler AG ihre Kunden in Tests einen<br />
neuen Softtouch-Lack für das Armaturenbrett<br />
befühlen. Audi versucht, das optimale<br />
Schließerlebnis eines Aschenbechers zu<br />
erzeugen. Die ersten Haptik-Design-Labors<br />
entstehen. <strong>Kunststoff</strong>e sind Multitalente,<br />
<strong>der</strong>en Eigenschaftsprofile fast beliebig<br />
zusammengestellt werden können. Diese<br />
Vorteile werden voll ausgespielt. So setzt<br />
Opel in <strong>der</strong> Dachkonsole eines Son<strong>der</strong>modells<br />
des Zafira den Spezialkunststoff<br />
Terblend ® N aus dem PlasticsPlus TM -Sortiment<br />
<strong>der</strong> <strong>BASF</strong> ein. Der beson<strong>der</strong>s fließfähige<br />
Werkstoff bildet Oberflächenstrukturen<br />
bis in sehr kleine Details ab und erzielt so<br />
den für diese Anwendung gewünschten<br />
Matt- und Soft- Touch-Effekt.<br />
Die Sinne<br />
entscheiden<br />
Beim Kauf eines Produkts entscheiden<br />
auch die Sinne: Der erste Eindruck, den<br />
ein Kunde gewinnt, ist meist visuell. Doch<br />
dann will er die durch das<br />
Gesehene aus-<br />
gelösten Erwartungen durch Fühlen bestätigen.<br />
Hat das Ertastete die Eigenschaften,<br />
die nach dem Anschauen vermutet wurden?<br />
Differenzen nimmt <strong>der</strong> Kunde als störend war.<br />
Nicht nur im Auto: Kunden machen ihre Tasterfahrungen<br />
auch beim Einkaufen. Sie gehen<br />
durch die Läden und fassen alles an, holen die<br />
Produkte aus dem Regal, nehmen sie in die<br />
Hand. Zum Leidwesen <strong>der</strong> Geschäftsinhaber,<br />
die alles wie<strong>der</strong> einsortieren müssen. Fühlen<br />
spielt zwar meist eine unbewusste Rolle, aber<br />
es nimmt einen großen Einfluss auf unsere<br />
subjektive Wahrnehmung. Oft fällt das erst<br />
auf, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte:<br />
die le<strong>der</strong>artige Oberfläche kalt, o<strong>der</strong> die metallische<br />
Oberfläche elastisch. Die Empfindung<br />
muss stimmig, erwartungsgemäß und typisch<br />
sein für das Produkt. Dabei hängt die objektive<br />
Bewertung eines Gefühls vom Material ab.<br />
Kalt ist nicht von Natur aus negativ. Ein Metall<br />
muss kalt und hart sein. Es muss sich „authentisch“<br />
anfühlen, wie Designer sagen. So<br />
entsteht eine positive Qualitätswahrnehmung.