Zeitung Waldegg Aktuell.indd - Waldegg-Aktuell - SPÖ
Zeitung Waldegg Aktuell.indd - Waldegg-Aktuell - SPÖ
Zeitung Waldegg Aktuell.indd - Waldegg-Aktuell - SPÖ
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nr.: 4/2011 www.<strong>Waldegg</strong>-<strong>Aktuell</strong>.at<br />
Seite 10<br />
<strong>Waldegg</strong>er Chronik<br />
Eine Serie von OSR Josef Mliner Fortsetzung von Seite 9<br />
122. Folge<br />
ihre Schwiegermutter zur Rechenschaft zog, weil<br />
sie auf der Wartburg ohne Krone zur Messe ging,<br />
lautete ihre Antwort: „Wie kann ich eine goldene<br />
Krone tragen, wenn unser Herr eine Dornenkrone<br />
Die neue Elisabethkapelle bei der Einweihung am 22.5.2011<br />
trägt?“<br />
Einmal habe sie während der Abwesenheit ihres<br />
Mannes Im Schlafgemach einen Aussätzigen gepflegt.<br />
Als man Nachschau hielt, fand man statt des<br />
Kranken ein Kruzifix unter der Decke.<br />
Die bekannteste Legende ist wohl das „Rosenwunder“.<br />
Elisabeth ging mit einem Korb Brot für die<br />
Fortsetzung von <strong>Waldegg</strong> <strong>Aktuell</strong> 3/2011<br />
Niederösterreich brennt!<br />
Ein Edikt von 1685 sagt aus: „……… was Massen höchst<br />
missfällig vorkommen … also dass diejenigen, deren Eheweiber<br />
und -männer durch den Erbfeind entführt wurden,<br />
als wie zusammen gegebene Eheleute miteinander in Ungebühr<br />
leben und von ihren Seelsorgern sich keinesfalls abmahnen<br />
lassen.“ (1)<br />
„…. dass das Volk …. in abgelegenen Tälern und Einödhöfen<br />
ganz so lebe wie nach der Sündfluth, dass die Vielweiberei<br />
das tägliche Brot geworden sey, dass Männer und<br />
Weiber, deren Gatten von den Türken in die Sklaverei mitfortgeschleppt<br />
wurden, ohne sich um die Verlorenen weiter<br />
zu kümmern, ja ohne auch nur über das Trauerjahr auszuharren,<br />
zu anderen Ehen geschritten seyen, dass hieraus<br />
die wunderlichste Verwirrung der Stammbäume, der Erbschaftsansprüche<br />
und Vermögensrechte hervorgehen müsse.“<br />
(1)<br />
„Es habe seltsame Gesichter gegeben, wenn befreite Christsklaven<br />
und -sklavinnen fremde Weiber und Kinder bey<br />
ihren Männern und die Männer ihre Frauen in fremden<br />
Armen. Gefragt, was sie in dem mit einem Tuch verhüllten Korb<br />
trage, deckte sie ihn auf. Statt mit Brot war er mit Rosen gefüllt.<br />
Die Hl. Elisabeth starb am 19. November 1231. Die Patin unserer<br />
neuen Kapelle, Frau Elisabeth Schmid, sorgte mit ihrer Stiftung dafür,<br />
dass bei der Nennung des Namens Elisabeth wieder die hilfsbereite<br />
Heilige als Trösterin und Nothelferin zu Ehren kommt.<br />
Nach der Errichtung des Rohbaus durch die Straßenmeisterei gab<br />
es einen einjährigen Stillstand. Herr Wolfgang Gstettenbauer sorgte<br />
dafür, dass durch gemeinsames Wirken das Werk fortgeführt und erfolgreich<br />
beendet wurde. Nach seinen Aufzeichnungen waren mehr<br />
als 30 Privatpersonen daran beteiligt. Ihnen sei nochmals dafür, auch<br />
an dieser Stelle, der innigste Dank ausgesprochen.<br />
Erwähnt sei noch, dass für die künstlerische Gestaltung der Fassade<br />
Herr Rudolf Eis sorgte, dessen künstlerisches Schaffen wir schon in<br />
vielen Ausstellungen bewundern konnten.<br />
Den Innenraum der neuen Kapelle ziert ein schönes Kruzifix, geschnitzt<br />
von unserem bekannten Hobby-Künstler Karl Wanzenböck,<br />
von dessen zahlreichen Kunstwerken mir eine stimmungsvolle<br />
Weihnachtskrippe in besonderer Erinnerung geblieben ist.<br />
Bei einer Festmesse, zelebriert von Geistl. Rat Gerhard Hackl, wurde<br />
die Kapelle unter Mitwirkung eines Bläserquartettes der Musikkapelle<br />
Waidmannsfeld feierlich eingeweiht. Danach ließ man bei<br />
einem Frühschoppen in gemütlicher Runde den Festtag ausklingen.<br />
Die neue Kapelle bietet nun auch den Radfahrern Gelegenheit zu<br />
Rasten und sich zu Besinnen.<br />
Häusern als Mütter vieler fremder Kinder wiedergefunden<br />
hätten. Diese Scenen fielen nicht bloß hundertmal in den<br />
Hütten, sondern auch in den Schlössern und Edelsitzen<br />
vor.“ (1)<br />
Diese komplizierten Verhältnisse haben oft den unerbittlichen<br />
Zwang zum Weitermachen unter schwierigen Bedingungen<br />
geschaffen, wenn eine Arbeitskraft für die Wirtschaft<br />
oder eine Mutter für zurückgelassene Kinder gebraucht<br />
wurde.<br />
Solang die Schlosskapelle St. Anna auf Starhemberg bestand<br />
(bis 1787) wurde dort jährlich am St. Annenstag ein<br />
Dankfest für die Befreiung von allen Übeln des Jahres 1683<br />
abgehalten, wobei sich bis zu tausend Menschen einfanden.<br />
Die Mauern wurden mit grünem Reisig geschmückt, eine<br />
feierliche Messe gelesen, Buden, Schenken und Kegelbahnen<br />
errichtet.<br />
Literatur:<br />
1.) Ernst Katzer: Der Wiederaufbau nach 1683, Unser Neustadt 4/85