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PDF-Download - Fachschaft Medizin der FSU Jena

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32<br />

Bei so vielen Plakaten zur aktuellen<br />

Vortragsreihe „Der Leichnam im öffentlichen<br />

Raum“ kann man kaum<br />

übersehen, dass Gunther von Hagens,<br />

<strong>der</strong> „Vater <strong>der</strong> Plastination“, im Juli<br />

den letzten Vortrag dieser Reihe halten<br />

wird. Das besagte Plakat mischt<br />

sich schnell unter die Gesprächsthemen<br />

<strong>der</strong> Studenten. Gefüttert werden<br />

die Diskussionen durch aktuelle Informationen<br />

aus Berlin. Dort ist von<br />

Mai bis August die Ausstellung „Körperwelten“<br />

zu besichtigen. Ein Plastinat<br />

schaffte es beson<strong>der</strong>s schnell in die<br />

Presse: Ein kopulierendes Paar - „Der<br />

Mann († 51, Lungenkrebs) liegt stocksteif<br />

auf dem Rücken. Die 58-jährige<br />

Frau sitzt rücklings in <strong>der</strong> Reiterstellung<br />

auf ihm. Beide haben vor Erregung<br />

den Mund aufgerissen“ (Bild.de).<br />

Grund genug sich die Frage zu stellen,<br />

ob es sich bei <strong>der</strong> Arbeit von Hagens<br />

um pietätlose Perversität o<strong>der</strong> um einen<br />

großartigen Beitrag zur Wissenschaft<br />

und Allgemeinbildung handelt?<br />

Uns allen ist Gunther von Hagens<br />

nicht nur als Plastinator und Grün-<br />

Gunther von Hagens<br />

Der Mann, <strong>der</strong> mit den<br />

Leichen tanzt.<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausstellung „Körperwelten“,<br />

son<strong>der</strong>n auch als <strong>Medizin</strong>student<br />

<strong>der</strong> Uni <strong>Jena</strong> bekannt. Sein Studium<br />

schloss er allerdings in Lübeck ab<br />

und promovierte 1975 in <strong>der</strong> Abteilung<br />

Notfallmedizin und Anästhesie<br />

in Heidelberg. Anschließend forschte<br />

er am anatomischen Institut in<br />

Heidelberg an einer neuen Konservationsmethode,<br />

die zum Ziel hatte,<br />

Nieren unverwesbar zu machen. An<br />

dieser Aufgabe biss sich von Hagens<br />

zwei Jahre lang die Zähne aus. Laut<br />

Assistenten arbeitete er nicht nur 16<br />

Stunden am Tag, son<strong>der</strong>n nahm auch<br />

bearbeitete Körperteile mit nach Hause<br />

zu seiner damaligen Ehefrau und<br />

seinen drei Kin<strong>der</strong>n. Nach zwei Jahren<br />

ließ von Hagens seine Ergebnisse<br />

als „Kunststoffimprägnierung biologisch-verweslicher<br />

Präparate“ patentieren.<br />

Der erste Schritt seiner Karriere<br />

war damit im Jahr 1977 getan.<br />

In den nächsten 20 Jahren baute von<br />

Hagens ein Institut <strong>der</strong> Plastination in<br />

Heidelberg auf und verbesserte seine<br />

Methodik, bis er dann 1997 zum ersten<br />

Mal in Deutschland die Ausstellung

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