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6 2011 - Ruhr-Lippe-Marktplatz

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Rosemarie Heß. Schon vor dem Umzug ins<br />

Seniorenheim bekam die Familie Unterstützung<br />

durch die Caritas Gladbeck. Täglich<br />

wurde Maria Heß von „Essen auf Rädern“<br />

versorgt, einmal in der Woche kam sie zur<br />

Tagespflege ins Johannes­van­Acken­Haus<br />

in der Gladbecker Innenstadt. Und die Mitarbeiter<br />

des ambulanten Pflegedienstes der<br />

Caritas und des ambulantbetreuten Wohnens<br />

unterstützten die Angehörigen bei der<br />

Pflege. Die Schwiegertochter lobt die Arbeit<br />

des Verbandes: „Sie ist dort sehr gut aufgehoben.<br />

Wenn ich die Mitarbeiter der Caritas<br />

nicht gehabt hätte, hätte ich manchmal<br />

ganz schön alt ausgesehen.“<br />

Vor drei Tagen half Rosemarie Heß<br />

ihrer Schwiegermutter beim Packen der<br />

34 LiVe 6|<strong>2011</strong><br />

Kartons: Sie legt unter anderem Nachthemden<br />

und Kleidung in eine Umzugskiste,<br />

einen großen Porzellanengel und den<br />

schwarz­braunen Plüschhund „Ewald“ –<br />

einen Schäferhund. „Der muss unbedingt<br />

mit“, sagt Maria Heß. Dazu viele persönliche<br />

Erinnerungsstücke. Acht Kisten kommen<br />

so zusammen, die Möbel bleiben in der<br />

50­Quadratmeter­Wohnung zurück. Seit<br />

1964 hat sie hier gewohnt, erst zusammen<br />

mit ihrem Mann und Sohn Dieter, später<br />

alleine. Der Gasherd ist längst abgebaut, der<br />

Fernseher wurde seit zwei Jahren nicht eingeschaltet.<br />

Nach fast 50 Jahren Alltagsleben<br />

in diesen vier Wänden fällt das Einpacken<br />

der wichtigsten Gegenstände schwer. Maria<br />

blickt auf die Umzugskisten. „Ich will auch<br />

nicht zu viel mitbringen. Hier habe ich drei<br />

Räume, drüben nur einen. Ich kann mich<br />

aber so schlecht von Sachen trennen“, sagt<br />

die Seniorin und blickt auf ihre Wohnwand<br />

aus Holz und die schwarz­weiße Küche. In<br />

den 60er­Jahren gekauft und über die Jahre<br />

vertraut geworden, Möbelstücke, die sie<br />

nicht mitnehmen kann. Maria Heß stützt<br />

sich auf ihren Gehstock, guckt kurz in die<br />

Ferne, als blicke sie auf ihr Leben zurück.<br />

„Ich bin ein bisschen traurig, denn ich muss<br />

doch vieles zurücklassen. Und ein kleines<br />

bisschen Angst habe ich auch, dass es mir<br />

dort drüben nicht gefällt“, sagt die 88­Jährige.<br />

„Aber ich werde mich schon daran<br />

gewöhnen“, macht sie sich selbst Mut. Sie<br />

packt noch zwei Tüten Schokoladen­Kon­

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