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Rosemarie Heß. Schon vor dem Umzug ins<br />
Seniorenheim bekam die Familie Unterstützung<br />
durch die Caritas Gladbeck. Täglich<br />
wurde Maria Heß von „Essen auf Rädern“<br />
versorgt, einmal in der Woche kam sie zur<br />
Tagespflege ins JohannesvanAckenHaus<br />
in der Gladbecker Innenstadt. Und die Mitarbeiter<br />
des ambulanten Pflegedienstes der<br />
Caritas und des ambulantbetreuten Wohnens<br />
unterstützten die Angehörigen bei der<br />
Pflege. Die Schwiegertochter lobt die Arbeit<br />
des Verbandes: „Sie ist dort sehr gut aufgehoben.<br />
Wenn ich die Mitarbeiter der Caritas<br />
nicht gehabt hätte, hätte ich manchmal<br />
ganz schön alt ausgesehen.“<br />
Vor drei Tagen half Rosemarie Heß<br />
ihrer Schwiegermutter beim Packen der<br />
34 LiVe 6|<strong>2011</strong><br />
Kartons: Sie legt unter anderem Nachthemden<br />
und Kleidung in eine Umzugskiste,<br />
einen großen Porzellanengel und den<br />
schwarzbraunen Plüschhund „Ewald“ –<br />
einen Schäferhund. „Der muss unbedingt<br />
mit“, sagt Maria Heß. Dazu viele persönliche<br />
Erinnerungsstücke. Acht Kisten kommen<br />
so zusammen, die Möbel bleiben in der<br />
50QuadratmeterWohnung zurück. Seit<br />
1964 hat sie hier gewohnt, erst zusammen<br />
mit ihrem Mann und Sohn Dieter, später<br />
alleine. Der Gasherd ist längst abgebaut, der<br />
Fernseher wurde seit zwei Jahren nicht eingeschaltet.<br />
Nach fast 50 Jahren Alltagsleben<br />
in diesen vier Wänden fällt das Einpacken<br />
der wichtigsten Gegenstände schwer. Maria<br />
blickt auf die Umzugskisten. „Ich will auch<br />
nicht zu viel mitbringen. Hier habe ich drei<br />
Räume, drüben nur einen. Ich kann mich<br />
aber so schlecht von Sachen trennen“, sagt<br />
die Seniorin und blickt auf ihre Wohnwand<br />
aus Holz und die schwarzweiße Küche. In<br />
den 60erJahren gekauft und über die Jahre<br />
vertraut geworden, Möbelstücke, die sie<br />
nicht mitnehmen kann. Maria Heß stützt<br />
sich auf ihren Gehstock, guckt kurz in die<br />
Ferne, als blicke sie auf ihr Leben zurück.<br />
„Ich bin ein bisschen traurig, denn ich muss<br />
doch vieles zurücklassen. Und ein kleines<br />
bisschen Angst habe ich auch, dass es mir<br />
dort drüben nicht gefällt“, sagt die 88Jährige.<br />
„Aber ich werde mich schon daran<br />
gewöhnen“, macht sie sich selbst Mut. Sie<br />
packt noch zwei Tüten SchokoladenKon