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LANDESSPIEGEL<br />

ZEITSCHRIFT DER <strong>BDB</strong> LANDESVERBÄNDE NIEDERSACHSEN UND BREMEN<br />

Bund Deutscher Baumeister,<br />

Architekten und Ingenieure e.V.<br />

ABRISS DES PLENARSAALES IN HANNOVER<br />

JA ODER NEIN?<br />

<strong>BDB</strong>-statement auf Seite 9<br />

ISSN 1433-8408<br />

1/2 2-20<strong>09</strong>


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Editorial 3, 34<br />

Bremen<br />

27. Tafelrunde 4, 5<br />

Reisebericht Dubai 6, 7<br />

Landesfachreferat Unternehmer 8<br />

LV Niedersachsen und Bremen<br />

Plenarsaal Hannover 9<br />

Umzug Gellertstraße 10<br />

Neuer LS – Nachruf Kuhn 10<br />

HOAI – Nachruf Böcker 17<br />

Braunschweig<br />

Puller geht, Siemens kommt 11<br />

Gabriel weiht Fabrik ein 12<br />

Celle<br />

Aschermittwoch 13<br />

Neujahrsempfang 13, 14<br />

Hameln<br />

Studienreise Ostfriesland 15<br />

Hannover<br />

Jahresanfangsfeier 16<br />

Melle<br />

Fahrt an die Mosel 18, 19<br />

Nienburg<br />

Baugewerkschule 20<br />

Neujahrsempfang + JHV 21<br />

FH schließt 22<br />

Oldenburg<br />

Gulfhöfe 23, 24<br />

Osnabrück<br />

Reisebericht Cornwall 25, 26<br />

Wilhelmshaven<br />

Sommerfest 2008 27<br />

Wolfsburg<br />

Demographie und Infrastruktur 28<br />

Architektenkammer<br />

Nieders. Staatspreis 29<br />

Ingenieurkammer<br />

Neujahrsempfang 30<br />

Preisrätsel 31<br />

Termine 32<br />

Kontaktdaten 33<br />

INHALT<br />

Uve Kühl,<br />

Landesvorsitzender<br />

Niedersachsen<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser,<br />

„Was lange währt wird endlich gut“<br />

EDITORIAL<br />

Josten Triebold,<br />

Landesvorsitzender<br />

Bremen<br />

So könnte man das Heft, das Sie in den Händen halten,<br />

titulieren. Das Heft hat eine ganz neue Struktur,<br />

wie sie schon in anderen <strong>BDB</strong> Gruppierungen erprobt<br />

ist und für gut befunden wurde. Eine Kontinuität ist<br />

garantiert.<br />

Eigentlich ist dies die Stelle, an der sonst die Kollegen<br />

aus Niedersachsen ihre Einführung geben. Diesmal<br />

habe ich als Bremer Landesvorsitzender die Ehre, für<br />

unsere beiden Landesverbände einige einleitende Worte<br />

zu verfassen.<br />

Es gibt endlich einen HOAI-Entwurf aus der Politik,<br />

der, wenn es gut läuft, diese Legislaturperiode noch<br />

durch den Bundesrat kommt. Wir vom <strong>BDB</strong> tun alles,<br />

damit diese überfällige Novellierung der HOAI nach<br />

vielen Jahren endlich Wirklichkeit wird. Wir werden<br />

die eine oder die andere Kröte schlucken müssen, aber<br />

es tut sich was.<br />

Dieses Jahr ist ein Superwahljahr. Neben der Bundestagswahl<br />

steht uns auch noch eine Europawahl ins<br />

Haus. Bisher ist Europa seitens der deutschen Politik<br />

eher stiefmütterlich behandelt worden. So langsam<br />

überholt uns Europa auf vielen Sektoren und uns betrifft<br />

dies insbesondere auf dem Normensektor. Die Geschwindigkeit,<br />

mit der Europa uns mit neuen Normen<br />

überfl utet, ist unglaublich. Wenn man den Worten des<br />

Abteilungsleiters TA 2 im DIN e. V., Dipl.-Ing. Eckhard<br />

Vogel, bei der kürzlich stattgefundenen Bundesreferatssitzung<br />

der Ingenieure glauben kann, wird das Tempo<br />

eher zunehmen und die nationalen Anteile abnehmen.<br />

Bis eines Tages nur noch europäisch gedacht wird.<br />

>>> Fortsetzung S. 34<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 3


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Bremen<br />

v. o. n. u.:<br />

Paula-Modersohn-<br />

Becker-Haus,<br />

Roselius-Haus<br />

im Hintergrund:<br />

Goldener<br />

Eingangsengel<br />

Raumschiff Erde:<br />

Böttcherstraße in Bremen und<br />

Prognosen zur Klimaentwicklung<br />

27. Tafelrunde der Baumeister in Bremen<br />

Ein mit echtem Blattgold präparierter<br />

Goldener Engel schmückt den Eingang<br />

zur Böttcherstraße in Bremen. Die von<br />

dem Bild hauer und Architekten Bernhard<br />

Hoetger entworfene und vom Bremer Kaffee-Industriellen<br />

Ludwig Roselius fi nanzierte,<br />

108 Meter lange Gasse im Backsteinstil<br />

wurde 1931 fertiggestellt.<br />

Einen besseren Ort hätte sich der Landesverband<br />

Bremen für seine 27. Tafelrunde<br />

der Baumeister wieder mal nicht aussuchen<br />

können. Der Sektempfang im Atrium des<br />

Hilton-Hotels wurde als Ort für ausgiebige<br />

Fach-Diskussionen in lustiger Runde gewählt.<br />

Die Grußworte im Himmelssaal sprachen<br />

nach <strong>BDB</strong>-Landesvorsitzenden Josten Triebold<br />

der Staatsrat des Senators für Umwelt,<br />

Bau, Verkehr und Europa, Wolfgang Golasowski,<br />

sowie Wilfried Mollenhauer im Namen<br />

des Präsidiums des <strong>BDB</strong> Berlin.<br />

Bei Labskaus mit Wachtelspiegelei, Bremer<br />

Aalsuppe und Duett vom Rinderfi let sorgten<br />

Susanne Gerlach und Prof. Dr. Peter Lemke<br />

für ein kurzweiliges Vortragsprogramm.<br />

Susanne Gerlach erklärte in ihrem Kurzvortrag<br />

die Böttcherstraße einst und jetzt.<br />

Seit dem Kauf des Hauses Böttcherstraße<br />

Nr. 6 im Jahre 19<strong>02</strong> sanierte Ludwig Roselius<br />

nicht nur das 600 Jahre alte Speicherhaus<br />

(später in Roselius-Haus umbenannt)<br />

sondern nach und nach die ganze<br />

Böttcherstraße. Im Mai 1934 wurde das<br />

erste Glockenspiel aus 30 Meißener Porzellanglocken<br />

eingeweiht. Das Einzigartige an<br />

diesem Glockenspiel ist die Kombination<br />

mit einem drehbaren Turm im Mauerwerk<br />

zwischen dem Haus des Glockenspiels und<br />

dem Roselius-Haus, in dem auf 10 geschnitzten<br />

und farbig gefassten Holztafeln<br />

bekannte Ozeanbezwinger zum Klang des<br />

Glockenspiels rotieren. Entworfen wurden<br />

die Motive von Bernhard Hoetger im Auftrag<br />

Ludwig Roselius’, der damit ein weiteres<br />

Mal dem Pioniergeist und Tatendrang<br />

der Menschheit in der Böttcherstraße ein<br />

Denkmal setzen wollte. Die Glocken dieses<br />

ersten Spiels waren außen blau und innen<br />

vergoldet.<br />

Nach ihrer Fertigstellung überdauerte die<br />

Böttcherstraße nur dreizehn Jahre. Im Oktober<br />

1944 wurde ein großer Teil der Straße<br />

durch Brand oder Zerstörung vernichtet.<br />

Während die Fassaden mit wenigen Veränderungen<br />

bis 1954 wiederhergestellt waren,<br />

sind die von Runge & Scotland oder<br />

Bern hard Hoetger gestalteten Innenräume<br />

bis auf wenige Ausnahmen verloren. Die<br />

Wieder herstellung der Böttcherstraße durch<br />

Kaffee HAG war seinerzeit eine der bedeutendsten<br />

privaten Aufbau leistungen in<br />

der Bundesrepublik. 1954 wurde auch das<br />

zweite Glockenspiel installiert, diesmal aus<br />

rein weißen Glocken. 35 Jahre nach dem<br />

Wiederaufbau machten sich erneut größere<br />

Schäden an der Bausubstanz bemerkbar.<br />

1988 erwarb die Sparkasse Bremen die<br />

Gebäude und Grundstücke der Straße (mit<br />

Ausnahme des Hauses Atlantis). Seit 1991,<br />

nach umfangreicher Restaurierung auch<br />

der Holztafeln, befi ndet sich das dritte Glockenspiel<br />

zwischen den beiden Giebeln des<br />

Hauses, ebenfalls aus 30 Meißener Porzellanglocken.<br />

Die umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen<br />

an allen Gebäuden der<br />

Böttcherstraße konnten 1999 abge schlossen<br />

werden. Seit 2003 befi nden sich die Häuser<br />

4 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


im Eigentum der Stiftung „Bremer Sparer<br />

Dank“, die dafür Sorge trägt, dass dieses<br />

Kleinod auch für die weitere Zukunft den<br />

Bremern erhalten bleibt.<br />

Prof. Dr. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-<br />

Institut für Polar und Meeresforschung,<br />

Bremerhaven, begann seinen äußerst anschaulichen<br />

Vortrag mit den Worten: „Eine<br />

charakteristische Eigenschaft des Klimas ist<br />

seine ausgeprägte Variabilität, die sich auf<br />

Zeitskalen von Tagen bis zu Jahrmillionen<br />

erstreckt. Die Ursachen von Klimaschwankungen<br />

kommen durch die Wechselwirkung<br />

der Atmosphäre mit den trägen Komponenten<br />

des Klimasystems (Ozean, Eis, Biosphäre)<br />

zustande. Das Klima der Erde hat<br />

sich in der Vergangenheit stark geändert<br />

und wird sich auch in Zukunft ändern. Anders<br />

als in der Vergangenheit wird es aber<br />

für Klimaänderungen in der Zukunft neben<br />

Haus des Glockenspiels<br />

den natürlichen Ursachen auch bedeutende<br />

Einfl üsse durch menschliche Aktivitäten<br />

geben. Seit Beginn der Industrialisierung<br />

hat sich die Zusammensetzung der Atmosphäre,<br />

insbesondere der Gehalt an Treibhausgasen,<br />

wie Kohlendioxid und Methan<br />

durch menschliche Aktivitäten signifi kant<br />

erhöht. Zudem hat der Mensch durch die<br />

Landwirtschaft und den Bau von Städten<br />

und Kommunikationswegen den Charakter<br />

der Landoberfl äche entscheidend verändert,<br />

mit signifi kanten Einwirkungen auf<br />

die Strahlungs- und Energiebilanz an der<br />

Erdoberfl äche und auf den Wasserkreislauf.<br />

Der größte Anteil an der globalen Erwärmung<br />

der letzten 50 Jahre wird diesen<br />

menschlichen Aktivitäten zugeschrieben.“<br />

Bei Vanille Creme Brulee ergaben sich<br />

hochinteressante Diskussionen und Fachgespräche,<br />

die den gelungenen Abend ausklingen<br />

ließen.<br />

Karin Voigt<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

v. li. n. re.: Wilfried Mollenhauer<br />

(Präsidium Berlin), Josten Triebold<br />

(Landesvorsitzender <strong>BDB</strong> Bremen),<br />

Wolfgang Golasowski (Staatsrat<br />

für Bau + Verkehr Bremen),<br />

v. o. n. u.: Susanne Gerlach und<br />

Peter Lemke<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 5


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

1<br />

3<br />

Boomtown am<br />

2<br />

Persischen Golf<br />

<strong>BDB</strong>-Mitgliederreise mit gigantischen Eindrücken<br />

Flughafen in Dubai: Kapazität für 75 Mio. Passagiere im Jahr -<br />

in Architektur und Ausstattung überwältigend. (Foto 1)<br />

Ein Höhepunkt folgte dem nächsten: Wüstensafari, Stadtviertel<br />

Bastakiya mit den charakteristischen Windtürmen und reich geschnitzten<br />

Türen sowie einem traditionellen Gold- und Gewürzsouk<br />

(Foto 2).<br />

In den Verkaufscentern der Projektentwickler Nakheel und Emaar<br />

waren die Modelle für die weitere, architektonisch vielfältige Bebauung<br />

verschiedener Stadtteile zu bewundern. (Foto 3).<br />

Weiter ging die Fahrt über die größte und bekannteste Hochhausstraße<br />

Dubais: „Sheikh Zayed Road“ (Foto 4).<br />

6 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong><br />

5


6+7<br />

4<br />

Weitere Stationen: Dubai International Financial Centre mit den<br />

Emirates Towers, The Gate, dem BRT-Twin-Tower und dem Trade<br />

Center und das Burj Al Arab Hotel (Foto 5), Palm Jumeirah, Knowledge<br />

Village, Media City, Internet City, Dubai Marina, Emirates<br />

Hills, Meadows, The Springs, The Lakes, The Greens sowie nach<br />

Dubailand waren weitere Stationen. Das Einkaufszentrum Mall of<br />

the Emirates mit 1 Mio. m² Geschossfl äche inkl. Skihalle, Kempinski<br />

Hotel und Eislaufhalle mit olympischen Ausmaßen war die<br />

Sensation schlechthin (Fotos 6 + 7). Burj Dubai, mit 816 m Höhe<br />

das zur Zeit höchste Gebäude der Welt, setzte der architektonisch<br />

wertvollen Reise die Krone auf (Fotos 8 + 9).<br />

Ein Erlebnis besonderer Art, insbesondere der dort vorhandene<br />

Umgang mit Visionen und deren Realisierung innerhalb kürzester<br />

Zeit.<br />

Text und Fotos: Rolf Gerlach<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

08.06.<strong>09</strong><br />

Vortrag „Brandschutz“<br />

10.08.<strong>09</strong><br />

Stammtisch, 19:00 Uhr<br />

14.<strong>09</strong>.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />

Bremen<br />

Vortrag Susanne Gerlach,<br />

Böttcherstraße GmbH<br />

Anmeldung erforderlich, max. 10 Pers.<br />

1.10.<strong>09</strong><br />

28. Tafelrunde der Baumeister<br />

12.10.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />

Stammtisch<br />

9.11.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />

Vortrag Sika Chemie<br />

14.12.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />

Weihnachtsfeier<br />

Fragen beantwortet:<br />

Dipl.-Ing. Wiebke Wittenberg<br />

Tel: 0421 - 33 199 54<br />

w.wittenberg@arcor.de<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 7<br />

Termine Bremen<br />

8+9


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Bremen<br />

Die Bundesfachreferenten wählten im Oktober<br />

vergangenen Jahres die Stadt Bremerhaven<br />

als Tagungsort. Es waren alle Bundesländer<br />

außer Berlin vertreten. Hervorragend<br />

organisiert wurde diese Ver anstaltung<br />

von Rolf Gerlach, Landesfachreferat Unternehmer<br />

im Landesverband Bremen.<br />

Die Prognose der Bauentwicklung 20<strong>09</strong>,<br />

Seniorengerechtes Bauen und das VOB-<br />

Urteil des BGH standen u. a. auf dem Programm.<br />

Das BGH-Urteil vom 24.07.2008<br />

(AZ.: VII ZR 55/07) zur VOB/B-Anwendung<br />

bei privaten Bauherrn führt zu einer starken<br />

Verunsicherung der Bauunternehmer<br />

und Planer in der Gestaltung von Bauverträgen.<br />

Dr. Mollenhauer berichtete aus dem Präsidium:<br />

Das Referat der Unternehmer<br />

tagt im Eingang zur Nordsee<br />

v. l. n. r.:<br />

Rolf Gerlach,<br />

Gerhard Volk,<br />

Dr. Wilfried Mollenhauer,<br />

Ingo Gralka,<br />

Friedrich Hornik,<br />

Martin Schwutke,<br />

Georg Gaßner,<br />

Waldemar Müller,<br />

Dieter Funke<br />

• Besorgniserregend ist der Mitgliederschwund<br />

in unserem Berufsverband. Daher<br />

ist seit einiger Zeit Schwerpunkt der<br />

Arbeit des Präsidiums und Bundesvorstandes,<br />

dem entgegen zu wirken.<br />

• Ähnliche Probleme haben alle Verbände<br />

im Planerbereich: Der VU-BIC geht z. B.<br />

in den VBI auf, die VFA hat Existenzprobleme<br />

und der BDA hat durch das Finanzproblem<br />

des UIA-Kongresses ebenfalls<br />

Existenzsorgen.<br />

• Die Ursachen seien wahrscheinlich in den<br />

demographischen und strukturellen Veränderungen,<br />

also der biologische Rückgang<br />

der „Alt-Mitglieder“ im Bauwesen,<br />

aber auch die veränderte Einstellung gegenüber<br />

bisher prägnanten Vorteilen der<br />

Verbandsmitgliedschaft.<br />

• Ein Beispiel ist hier, dass Studenten mit<br />

der Verbandszeitschrift db allein nicht<br />

mehr für den <strong>BDB</strong> zu gewinnen sind. Die<br />

Zahl der studentischen Mitglieder seit<br />

dem Jahr 2000 ist von 6000 auf 900 trotz<br />

kostenfreier db zurückgegangen. Das Internet<br />

scheint das aktuelle Medium der<br />

Studenten zu sein.<br />

• Es bestätigt sich immer mehr, dass der<br />

„Bologna-Prozess“ weitestgehend gescheitert<br />

ist. Öffentlichkeit und Experten<br />

stellten dies übereinstimmend vermehrt<br />

fest.<br />

• Zu Qualitätssteigerungen des Planens und<br />

Bauens im Hinblick auf die Nachhaltigkeit<br />

möchte das Bundesbauministerium<br />

ein Qualitätssiegel (Gold/Silber/Bronze)<br />

einführen.<br />

Hauptgeschäftsführer Herbert Barton fügte<br />

ergänzend hinzu:<br />

• Zu den Themen HOAI und Förderung des<br />

seniorengerechten Bauens sind von unserem<br />

Präsidenten Wagner etliche politische<br />

Gespräche mit Dr. Peter Struck, Volker<br />

Kauder und Ludwig Stiegler geführt<br />

worden.<br />

• Zur Neufassung des § 65 Musterbauordnung,<br />

also der Bauvorlageregelung,<br />

kämpft man weiter gegen die Tendenzen,<br />

dieses Recht von den Berufskammern und<br />

der Anbindung an die Berufsbezeichnungen<br />

Architekt bzw. Beratender Ingenieur<br />

abkoppeln zu wollen.<br />

Originaltext: Georg Gaßner,<br />

gekürzt durch Karin Voigt<br />

8 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

LV<br />

Niedersachsen<br />

und Bremen<br />

Auf der Vorstandssitzung<br />

am 25. April<br />

20<strong>09</strong> in Hannover wurde<br />

beschlossen, ein statement<br />

des <strong>BDB</strong> zur Diskussion<br />

eines Abrisses<br />

des Plenarsaales in<br />

Hannover an die Baukommission<br />

im Nds.<br />

Landtag abzugeben<br />

(siehe Brief).<br />

Die Sitzung der Baukommission<br />

fand am<br />

30. April 20<strong>09</strong> statt.<br />

Das Landtagsplenum<br />

tagte dazu in der<br />

19. Kalenderwoche.<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 9


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

LV<br />

Niedersachsen<br />

und Bremen<br />

„Der Himmel tat sich auf,<br />

ein Stern fi el herab!“<br />

Nachruf Hartmut Kuhn<br />

* 18.<strong>01</strong>.1935 † 26.<strong>09</strong>.2008<br />

Die Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

trauern um Hartmut Kuhn.<br />

Er hat sich viele Jahre als stellvertretender<br />

Landesvorsitzender und mit seiner Arbeit für<br />

das <strong>BDB</strong>-Bildungswerk für den <strong>BDB</strong><br />

hohe Verdienste erworben.<br />

Wir werden sein Andenken in immer guter Erinnerung<br />

behalten und ihn nie vergessen.<br />

Uve Kühl / Josten Triebold<br />

Neue Geschäftsräume ab 1. Februar 20<strong>09</strong><br />

Es ist vollbracht: Wir sind umgezogen! Seit fast 20 Jahren ist die<br />

Gellertstraße als Anschrift des <strong>BDB</strong> bekannt. Auf Grund unserer<br />

Haushaltssituation mussten aber in allen Bereichen Kürzungen<br />

vorgenommen werden. Einer dieser Punkte war auch unsere Geschäftsstelle.<br />

Nun stand der geschäftsführende Landesvorstand vor<br />

den Fragen: Welche Größenordnung benötigen wir? Wie zentral<br />

sollte die neue Geschäftsstelle liegen? Gibt es genügend Parkraum?<br />

Wie hoch darf die Miete sein? Alles Fragen, die im Landesvorstand<br />

in vielen Besprechungen geklärt werden mussten. Aber, wie so oft<br />

im Leben hatten wir Glück und es tat sich im Oktober letzten Jahres<br />

der Himmel auf und es kam auf den <strong>BDB</strong> ein leuchtender Stern zu.<br />

Uns wurden neue Geschäftsräume im gleichen Haus zu geringeren<br />

Kosten angeboten. Hier überlegten die Vorstandsmitglieder nicht<br />

lange. Der Umzug nur eine Etage höher bedeutet: keine Änderung<br />

der Anschrift, Telefonnummer etc. und keine allzu hohen Umzugskosten.<br />

Eine Umzugsaktion ist natürlich trotzdem mit Aufregung und vielen<br />

Schweißperlen verbunden. Mit vereinten Kräften ging es ans<br />

Werk und wir zogen an einem Tag vom Erdgeschoß ins 1. OG um.<br />

Ganz besonderer Dank gilt den fl eißigen Helfern Christa Dünker,<br />

Michael Koch, Uve und Brigitte Kühl, Heiner Lippe, Jörg Osterloh,<br />

Irmgard Schwarz und Karin Voigt. Unser neuer Geschäftsraum ist<br />

sehr hell und freundlich. Eine Glaswand trennt den Büroteil und<br />

den Sitzungsraum. Dadurch ist eine transparente, angenehme und<br />

offene Atmosphäre gegeben.<br />

Besuchen Sie uns und Sie werden sehen – die Gellertstraße 7 ist auch<br />

im ersten Obergeschoss eine gute Kontaktadresse für den <strong>BDB</strong>.<br />

Text: Christa Dünker, Fotos: Karin Voigt<br />

Le roi est mort<br />

– vive le roi!<br />

Ja, endlich ist er wieder da, unser <strong>Landesspiegel</strong><br />

Niedersachsen und Bremen. Und<br />

alle Vierteljahr soll er regelmäßig herausgegeben<br />

werden! Tot war er bei uns AKÖ´lern<br />

nie. Es war nicht immer einfach, trotz<br />

entschiedenem „Nein” vom geschäftsführenden<br />

Vorstand zur Finanzierung des LS<br />

über längere Zeit die Glut unseres <strong>Landesspiegel</strong>s<br />

am Leben zu erhalten. Durch die<br />

Liason mit der „Gebr. Geiselberger Mediengesellschaft<br />

“ können wir nun die Idee von<br />

Hartmut Kuhn, Wolfgang Löbe und Michael<br />

Schwarz unter der tatkräftigen Federführung<br />

von Karin Voigt weiterführen ...und<br />

das ohne Sorge um fehlende Akquise.<br />

Liebes <strong>BDB</strong>-Mitglied, mit Ihrer Hilfe wird<br />

der <strong>Landesspiegel</strong> auch in Zukunft immer<br />

ein aktuelles Medium für unsere Mitgliederbasis<br />

und auch für die Werbung junger<br />

Kollegen sein. Machen Sie mit: Sie haben<br />

das Recht, interessante Projekte Ihrer Arbeit<br />

im LS zu veröffentlichen. Wenn Sie<br />

redaktionelle Hilfe brauchen, wenden Sie<br />

sich an Ihren AKÖ-Vertreter in Ihrer Bezirksgruppe<br />

oder melden Sie sich bei unserer<br />

AKÖ-Leiterin Karin Voigt. Wir freuen<br />

uns über jeden Beitrag von Ihnen.<br />

...und Dir liebe Karin gebührt ein ganz besonderer<br />

Dank. Von Deiner Hartnäckigkeit<br />

kann man(n) nur profi tieren. Allerdings<br />

müssen wir Deine gesetzten Termine einhalten.<br />

Hans-Dietrich Hagen<br />

Christa Dünker, Brigitte Kühl:<br />

„Ob das wohl passen wird?“<br />

10 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


„Niemals geht man so ganz!“<br />

Eigentlich ist es immer der gleiche Ablauf,<br />

alle zwei Jahre wird der Vorstand der <strong>BDB</strong>-<br />

Bezirksgruppe Braunschweig, Wolfenbüttel,<br />

Helmstedt und Salzgitter neu gewählt,<br />

alle vier Jahre der Vorsitzende und sein<br />

Stellvertreter. Diesmal war turnusmäßig<br />

der Vorsitzende neu zu wählen. Dies findet<br />

auch in anderen Bezirksgruppen statt, aber<br />

in Braunschweig verlässt einer der bekanntesten<br />

und dominantesten Figuren das Podium:<br />

Frank Puller.<br />

Oft finden langjährige Vorsitzende keinen<br />

Nachfolger, weil man mit der Arbeit desjenigen<br />

zufrieden ist und so keine zusätzliche<br />

Verantwortung übernehmen muss. Leider<br />

kann eine Bezirksgruppe in ihren Gremien<br />

leicht überaltern und der Nachwuchs sieht<br />

sich unterfordert. Bei einer Amtszeitregelung<br />

wie in Braunschweig muss man sich<br />

zwangsläufig rechtzeitig Gedanken machen,<br />

wie eine Bezirksgruppenarbeit die Kontinuität<br />

behält und sich trotzdem verjüngt. Daher<br />

schlug der alte Vorstand der Versammlung<br />

vor, den bisherigen stellvertretenden<br />

Vorsitzenden, Rainer Siemens, zum neuen<br />

Vorsitzenden zu wählen. Die Versammlung<br />

folgte dem Vorschlag einstimmig und legte<br />

die Bezirksgruppenarbeit in die Verantwortung<br />

von Rainer Siemens.<br />

„An dieser Stelle verabschiede ich mich<br />

von Ihnen aus dem Amt des Vorsitzenden<br />

dieser Bezirksgruppe. Ich tue das mit einem<br />

lachenden Auge und einem ganz, ganz großen<br />

weinenden Auge, denn dieses Amt war<br />

mir doch sehr ans Herz gewachsen...“ mit<br />

diesen Worten begann Frank Puller seine<br />

Ansprache. „Guter Tradition entsprechend<br />

schreibt der Vorsitzende des <strong>BDB</strong>s jeden<br />

Monat seine Meinung zu aktuellen Bauproblemen<br />

in der Kolumne Auf ein Wort<br />

im <strong>BDB</strong>-Informativ. Ich habe nun in acht<br />

Jahren, jedes mit zwölf Monaten, somit 96<br />

mal Auf ein Wort geschrieben und meine<br />

Meinung, die dann häufig auch als <strong>BDB</strong>-<br />

Meinung in der Öffentlichkeit aufgefasst<br />

wurde, und auch zitiert wurde, Kund getan“<br />

so Puller weiter. Er schloss seine Worte<br />

mit einem Zitat der Sängerin Trude Herr:<br />

„Niemals geht man so ganz", aber von diesem<br />

Podium wird er erst mal abtreten und<br />

bedankte sich für die liebe Zusammenarbeit<br />

über Jahrzehnte hinweg.<br />

Langanhaltender Applaus war der Dank der<br />

Bezirksgruppe und ein Geschenk zum Abschied<br />

in Form von „Golfzubehör", von dem<br />

sich die Bezirksgruppe, um das Wort von<br />

dem lachenden und weinenden Auge aufzugreifen,<br />

für Frank Puller regen Gebrauch<br />

wünscht, aber auch etwas „Staubansatz",<br />

da ja die ehrenamtliche Arbeit von Frank<br />

Puller für den Berufsstand noch nicht vorbei<br />

ist und sein soll.<br />

Auch Uve Kühl ließ es sich nicht nehmen,<br />

auf die Verdienste von Frank Puller für den<br />

<strong>BDB</strong> hinzuweisen und ihm den Dank des<br />

Landesverbands auszusprechen. Er verlieh<br />

Frank Puller die goldene Verdienstmedaille<br />

des Landesverbands.<br />

Weitere Ehrungen beendeten die Jahrshauptversammlung:<br />

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden die<br />

Ehrennadeln und Ehrenurkunden an Volker<br />

Hegner, Elmar Hohenstein, Reimar<br />

Schlaberg, Günter Wieczorek und Walter<br />

Kresse verliehen sowie für 25-jährige Mitgliedschaft<br />

an Hans Stumpf, Arno Domdey,<br />

Thomas Hoffmann, Dieter Altmann, Arno<br />

Busch, Wolfgang Hellmigk, Maria Brümmer,<br />

Hartmut Witt-von der Heyde und Dieter<br />

Geiler.<br />

Text: Sönke Lorentzen/Karin Voigt<br />

Fotos: Georg Raabe, Rainer Heusing<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Uve Kühl (re.) überreicht Frank Puller<br />

die goldene Verdienstmedaille<br />

Braunschweig<br />

Der neue Vorstand der Bezirksgruppe.<br />

Stehend von links:<br />

Heike Ebeling, Godehard Busche, Sönke Lorentzen,<br />

Stefan Minnich, Dr. Wolfgang Lehne.<br />

Sitzend von links:<br />

Rainer Siemens, Andreas Kyrath, Joachim Jäger.<br />

Foto: Georg Raabe<br />

“Frank Puller wie ihn jeder kennt”<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 11


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Braunschweig<br />

Bundesumweltminister Gabriel weiht<br />

Europas größte Nullemissionsfabrik<br />

ein und nimmt automatisierte<br />

Kollektorfertigung in Betrieb<br />

Wachstum mit der Sonne: Der Solarheizsystemhersteller Solvis aus<br />

Braunschweig hatte im Jahr 2008 eine Umsatzsteigerung von rund<br />

95 Prozent auf ca. 72 Mio. Euro. Ebenso stieg die Mitarbeiterzahl<br />

um 110 auf 330. Damit hatte das Unternehmen den größten Wachstumsschub<br />

seiner Firmengeschichte. Eine Gebäudeerweiterung von<br />

5 400 Quadratmeter für Lager und Produktion war unumgänglich.<br />

Bis zum Sommer entstehen auf ca. 1 000 Quadratmetern weitere<br />

Büros und ein Schulungszentrum. Für den Ausbau der Produktionskapazitäten<br />

investierte Solvis in eine automatisierte Kollektorproduktion<br />

mit Robotertechnik, eine dritte Laserschweißanlage folgt<br />

noch in diesem Jahr. Solvis stellt für die gesamten Maßnahmen ca.<br />

10 Millionen Euro bereit. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel<br />

kam am 27. Februar zur Einweihung der Gebäudeerweiterung und<br />

nahm die automatisierte Kollektorfertigung in Betrieb. „Der große<br />

Wachstumsschub von Solvis zeigt, dass die Erneuerbaren Energien<br />

sich auch in der derzeitigen Finanzkrise behaupten können und<br />

positive Zukunftsaussichten haben,” kommentierte Gabriel die neue<br />

Produktionsanlage und die Gebäudeerweiterung.<br />

Gebäudeerweiterung<br />

Die Solvis-Nullemissionsfabrik benötigt rund 75 Prozent weniger<br />

Energie als herkömmliche Industriebauten. Der Restenergiebedarf<br />

wird CO -neutral durch Solarenergie und ein mit Rapsöl betriebe-<br />

2<br />

nes Blockheizkraftwerk (BHKW) gedeckt. Mit dem Erweiterungsbau<br />

wird das Energiekonzept fortgeführt. 2 000 Quadratmeter Photovoltaik-Module<br />

und ein 100 000 Liter Langzeitspeicher werden ab<br />

April den zusätzlichen Energiebedarf decken. So kann auf den Ausbau<br />

des BHKWs verzichtet werden.<br />

Wachsen mit der Sonne<br />

Der neue Gebäudeteil wird vollständig als Zentrallager genutzt.<br />

Durch vier absenkbare Bühnen ist es möglich, in der Halle auf ebener<br />

Fläche täglich bis zu 30 LKW zu beladen. Das Ursprungsgebäude<br />

bietet jetzt Platz für die gesamte Fertigung der Produktpalette.<br />

Mit der neuen automatisierten Fertigungsstraße, in der zukünftig<br />

auch die Kompaktkollektoren hergestellt werden, ist Solvis in der<br />

Lage, jährlich bis zu 300 000 Quadratmeter Kollektorfl äche zu produzieren.<br />

Die dritte Laserschweißanlage ermöglicht eine Kapazität<br />

bei der Absorberproduktion von bis zu 500 000 Quadratmetern.<br />

„Wir haben schon vor über 15 Jahren mit der Entwicklung von<br />

solaren Heizsystemen begonnen. Unsere Kunden schätzen die Vorteile<br />

unserer Produkte mit allen Einsparpotentialen”, erklärt Solvis-<br />

Geschäftsführer Helmut Jäger den wirtschaftlichen Aufschwung.<br />

Weitere Informationen<br />

im Internet unter:<br />

www.solvis.de<br />

v. l.: Dr. Carola Reiman MdB (SPD),<br />

Joachim Roth (Wirtschaftsdezernent BS),<br />

Dr. Maria Flachsbarth MdB (CDU),<br />

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel,<br />

Rainer Kunkel (GF Reinhard Technik),<br />

Henning Terschüren u. Helmut Jäger<br />

(beide GF Solvis).<br />

12 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Bezirksgruppe Celle<br />

Berufspolitischer Aschermittwoch<br />

Inzwischen ist auch diese Veranstaltung zur Tradition geworden,<br />

nur diesmal unter einem besonderen Stern. Eigentlich haben wir<br />

mit den beiden Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl gerechnet,<br />

aber es kam ganz anders. Der Gegenkandidat der Opposition, Dirk-<br />

Ulrich Mende, wurde mit deutlicher Mehrheit im ersten Anlauf zum<br />

Oberbürgermeister gewählt und nutzte nun die Gelegenheit sich<br />

vorzustellen und die Celler Bezirksgruppe kennen zu lernen. Vor<br />

großem Publikum mit erfreulich vielen jüngeren Kollegen konnte<br />

Uve Kühl auf die begründeten Sorgen in der Stadtentwicklung hinweisen.<br />

Kühl sprach wiederholt darauf an, dass es sehr wichtig sei,<br />

dass ein Baudezernentenposten nicht durch einen Juristen besetzt<br />

werde. Da sollte man seiner Meinung nach, gerade im Hinblick auf<br />

die so nötige Neuordnung der historischen Innenstadt, einen gestandenen<br />

Diplom-Bauingenieur(in) oder Stadtplaner(in) nehmen.<br />

Nicht ohne Stolz konnte Kühl mitteilen, dass der <strong>BDB</strong> eine ganz<br />

neue Facette in die Innenstadtdiskussion eingebracht hat. Nach<br />

Kontaktaufnahme mit dem Institut für Entwerfen und Gebäudelehre<br />

der TU Hannover, dessen Leiterin Prof. Hilde Léon ist, wird<br />

im Sommersemester eine Studienarbeit zur Innenstadt von Celle<br />

Märchenhafter Palast der großen Frauen<br />

und Männer<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende SPD (li.) und der parteilose<br />

Peter Fehlhaber (re.) werden von Uve Kühl begrüßt.<br />

Foto: Maehnert, Celler Kurier.<br />

Celle / Uelzen<br />

Herzogstochter Sophie Dorothea, <strong>BDB</strong> Landesvorsitzender Uve Kühl und Ministerpäsident Christian Wulff<br />

– alle schrieben und schreiben Weltgeschichte im Celler Schloss<br />

Märchenhaft wie in alten Zeiten erhebt sich das im Besitz des Landes<br />

Niedersachsen befi ndliche Schloss am Rande der Celler Altstadt. Es<br />

wird genutzt als Managementakademie, als Theater und Museum.<br />

Und wer sich in alte Zeiten versetzen lassen möchte, soll te sich nicht<br />

nur durch die hervorragend gestalteten Prunkräume führen lassen,<br />

sondern auch das Schlosstheater besuchen. Mit seinen Plüschsitzen<br />

und verschnörkelten Logen atmet das älteste Barocktheater Deutschlands<br />

immer noch den Geist vergangener Tage. Weltgeschichte und<br />

bewegende Geschichten haben sich darin zugetragen, und diesmal<br />

war es Ministerpräsident Christian Wulff, der im Schloss sein Unwesen<br />

trieb. Dem Ruf des <strong>BDB</strong> Bund deutscher Baumeister, Architekten<br />

und Ingenieure Bezirksgruppe Celle/Uelzen war Wulff gefolgt<br />

und hatte Geld für die Sanierung des Schlosses im Gepäck. Wulff<br />

versicherte in seiner Ansprache, dass das Niedersächsische Wissenschaftsministerium<br />

3,5 Millionen Euro zahlt, das Wirtschaftsministerium<br />

eine Million und die Stadt Celle 3,5 Millionen Euro. Er<br />

versprach weiterhin, dass die restlichen 4,7 Millionen Euro aus dem<br />

Konjunkturpaket des Bundes kommen werden.<br />

erarbeitet. Das Motto lautet: „Wie kann ich die Innenstadt von Celle<br />

für Gewerbe und Wohnen interessanter machen?“ Im Herbst soll<br />

dann das Ergebnis auf einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert<br />

werden. Die Arbeiten sollen dann der Stadt Celle zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Der neue Oberbürgermeister war beeindruckt von unserem Engagement<br />

zum Wohle der Stadt, zumal unsere nächste öffentliche<br />

Veranstaltung „Gemeinschaft planen und bauen – Der Weg<br />

zur zukunftssicheren Alten-WG“ mit Architekt Rainer Steffens aus<br />

Lübeck ein Denkanstoß für generationsübergreifende Baugemeinschaften<br />

im Altstadtkern von Celle sein könnte.<br />

H.-D. Hagen<br />

„Wir fühlen uns für die Sanierung des Theaters verantwortlich. Das<br />

Schloss ist eine touristische Destination sondergleichen“, so der<br />

Ministerpräsident und dankte dem <strong>BDB</strong> für die Einladung, bat allerdings<br />

um Verständnis, dass er jetzt zu Tochter und Frau müsse. Er<br />

wünschte allen Gästen viel Spaß bei der Aufführung von „My fair<br />

Lady“ und freut sich schon auf die Einladung zum Neujahrsempfang<br />

des <strong>BDB</strong> in das sanierte Schloss. Bevor die 320 geladenen Gäste<br />

allerdings die faszinierende Liebesgeschichte zwischen dem egozentrischen<br />

Phonetikprofessor Henry Higgins und seinem „Versuchsobjekt“,<br />

der Straßengöre Eliza Doolittle, erleben durften, ging es märchenhaft<br />

weiter.<br />

„Es war einmal eine HOAI, die war so klar und schön wie die aufgehende<br />

Sonne und wuchs auf in den Werten der ritterlichen Tafel“. So<br />

könnte ein Märchen beginnen. Die Tafelwerte aber gibt es wirklich.<br />

Landesvorsitzender Uve Kühl ging auf das leidige Thema der HOAI<br />

mit den Worten ein, dass wir uns nach einer viel zu langen Durststrecke<br />

jetzt auf der Zielgeraden befi nden. Denn in der Ressortab-<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 13


v. l. n. r.: Dr. Susanne Schmitt, Christian Wulff,<br />

Christoph Schild, Uve Kühl, Henning Otte<br />

Impressionen während des Schloßrundgangs<br />

mit Christian Wulff<br />

stimmung mit dem federführenden Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie ist eine Einigung bei der Novellierung der HOAI<br />

gelungen. Auch die Themen des CO -Gebäudesanierungsprogrammes<br />

2<br />

und die maßgeblich von Hans-Georg Wagner (Präsident <strong>BDB</strong>) angeregte<br />

Initiative für seniorengerechtes Bauen und Wohnen spielten in<br />

seiner Ansprache eine ebenso wichtige Rolle wie die Landespolitik<br />

– speziell der Umbau des Niedersächsischen Landtages in Hannover.<br />

„Statt einer Vorgabe einer bestimmten Konzeption durch den Landtag<br />

wäre ein offener Architektenwettbewerb unter Berücksichtigung einer<br />

evtl. Bebauung des Platzes der Göttinger Sieben denkbar und würde<br />

eine völlig neue städtebauliche Diskussion entfachen“ so Kühl. Bevor<br />

er das Wort an Christoph Schild – Mitglied des Präsidium und stellv.<br />

Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen – übergab, ging Uve<br />

Kühl auf die Region Celle ein. Mit deutlichen Worten betonte er, dass<br />

sich Celle in puncto Einkaufscenter keinen Stillstand erlauben darf.<br />

Er holte zum Rundumschlag aus und führte die ECE-Aktivitäten sowie<br />

die gemeinsam mit dem <strong>BDB</strong> geborene Zentro-Idee an. Beide<br />

Vorhaben sind bislang nicht realisiert, die Verwaltung und die Politik<br />

befi nden sich immer noch in der Findungsphase. „Der Stillstand bei<br />

der Entwicklung der Celler Innenstadt ist deutlich sichtbar an den<br />

Leerständen von vielen Geschäftsräumen. Waren dies im Jahr 20<strong>02</strong><br />

noch 35, sind es Endes des Jahrs 2008 schon mehr als 60“, so der Vorsitzende.<br />

Mit diesen Worten beendete Kühl seine Ausführungen, und<br />

sein ganz besonderer Dank ging an das für die Organisation dieses<br />

Abends verantwortliche Paar Marlies und Hans-Dietrich Hagen und<br />

allen ihren Helfern.<br />

Christoph Schild schlug den märchenhaften Bogen von dem einfachen<br />

Blumenmädchen Eliza in „My fair Lady“ zu den Vorschlägen der<br />

Konjunkturpakete. Eliza erhält eine Sprachausbildung. Eine Investition,<br />

die dem Mädchen eine völlig andere Lebensperspektive ermög-<br />

<strong>BDB</strong>-Mitglieder fühlen sich sichtlich wohl<br />

licht. „Es geht also hier nicht um Konsumgutscheine für asiatische<br />

Fernseher, es geht um Förderungen, die zwischenzeitlich akute Nöte<br />

lindern und uns allen langfristig eine bessere Ausgangslage verschaffen“,<br />

so Schild. „Im Hinblick auf eine Konjunkturförderung tritt der<br />

<strong>BDB</strong> nachdrücklich für öffentliche Investitionen in diese und andere<br />

der Infrastruktur unseres Landes förderlichen Baumaßnahmen ein“,<br />

fuhr Schild fort. Er kam zurück auf „My fair Lady“ und leitete galant<br />

auf das Thema der HOAI über, bevor er allen Anwesenden genügend<br />

Kraft wünschte, gemeinsam die dunklen Wolken am Himmel zu vertreiben.<br />

Der Vorhang ging auf, die Bühne verzauberte die Gäste in eine andere<br />

Welt. Das Publikum wurde gefesselt mit einer auf zwei Stunden gekürzten<br />

Fassung, die mit den bekannten Dialogen und gängigen Hits<br />

alle Erwartungen überstieg und gleichzeitig mit Witz, Charme und<br />

Überraschungen den Abend zu einem einmaligen Erlebnis werden<br />

ließ. Der musikalische Höhepunkt war ganz eindeutig der Ohrwurm<br />

„Es grünt so grün ...“ und das sogar in englischer Originalversion.<br />

Das „Experiment“ mit dem Blumenmädchen und dem Professor geht<br />

aus wie das „Hornberger Schießen“: Higgins bleibt Junggeselle und<br />

Eliza geht zurück auf die Straße. George Bernard Shaw verwehrt dem<br />

Stück das „Aschenputtel“-Finale, das die Exposition eigentlich erwarten<br />

lässt.<br />

Die zum Teil von weit her angereisten Gäste und Mitglieder des <strong>BDB</strong><br />

ließen sich im altehrwürdigen Rittersaal mit einem Baumeisterteller<br />

verwöhnen. Die „märchenhaften“ Gespräche unter Fachleuten rundeten<br />

den gelungenen Abend ab und alle freuen sich bereits heute darauf,<br />

wenn es heißt: „Neujahrsempfang im sanierten Märchenschloss<br />

zu Celle“.<br />

Text: Karin Voigt<br />

Fotos: Karin Voigt, Daniel Gehrke<br />

14 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Kein Sturm in Ostfriesland -<br />

stattdessen Brainstorming beim <strong>BDB</strong><br />

Glück mit dem Wetter hatten wir wirklich auf unserer Studienreise<br />

vom <strong>09</strong>. bis 11. Oktober 2008 durch Aurich, Emden, Leer und umzu.<br />

Alles begann mit einer Frau, über deren bewundernswertes Engagement<br />

ich im Fernsehen erfahren hatte. Als erste Vorsitzende des<br />

Vereins „ANNO- Gesellschaft zur Erhaltung ostfriesischer Kulturund<br />

Baudenkmale“ konnte Insa Uphoff gewonnen werden, uns von<br />

ihrer Arbeit zu berichten und einen Tag durch Krummhörn zu führen.<br />

Eines der besonderen Bauwerke, auf die sie unser Augenmerk<br />

richtete, ist die Kreuzkirche des Warfendorfes Pilsum. Ein Baudenkmal<br />

von nationaler Bedeutung. Sie stammt aus dem 12. Jhd. und<br />

ist die einzige Kirche Ostfrieslands mit einem Vierungsturm über<br />

einem kreuzförmigen Grundriss. Gebäude und Lebensumstände<br />

ganz anderer Art konnten wir im Moormuseum in Moordorf bei<br />

Aurich kennen lernen. In Lehmhütten mit Wohn– und Stallbereich<br />

lebten bis zu acht und mehr Personen auf engstem Raum. Ziegen<br />

und Schafe sorgten für ein wenig Wärme, das Plumpsklo befand<br />

sich ebenfalls im Stall. Kartoffeln, Getreide und Gemüse wurden<br />

im Wohnbereich unter eingebauten Butzenbetten verstaut. Heute<br />

scheinbar ein Idyll – aber das Leben der Moorkolonisten war extrem<br />

hart. Was wäre das Leben ohne Kontraste? Zwar auch historisch,<br />

aber dennoch kompatibel mit unserer heutigen Spaßgesellschaft<br />

waren unsere Erlebnisse auf dem nostalgischen Gallimarkt<br />

in Leer. Über 100 Jahre alte Fahrgeschäfte wie hier das TOBAGGO:<br />

wer gewollt hätte, hätte dort auf die schiefe Bahn geraten können<br />

- aber zuschauen war viel amüsanter!!! Zum Abschluss unserer<br />

Reise durfte ein wenig Kultur nicht fehlen: Die heutige Johannesa-Lasco-Bibliothek<br />

ist eine wissenschaftliche Bibliothek und Forschungsstätte<br />

zum reformierten Protestantismus. Sie befi ndet sich<br />

in der wieder aufgebauten Ruine der ehemaligen Großen Kirche zu<br />

Emden. Hier treffen Elemente moderner Architektur auf ein Bauwerk<br />

aus dem 15. Jahrhundert und lassen einen ganz besonderen<br />

Raum entstehen. Dank an alle Mitreisenden für die tolle Zeit, die<br />

wir miteinander hatten!<br />

Text und Fotos: Frauke Niemeyer<br />

v. o. n. u.:<br />

Johannes-a-Lasco-Bibliothek,<br />

Kreuzkirche des Warfendorfes<br />

Pilsum,<br />

TOBAGGO – Gallimarkt/Leer,<br />

Gruppenfoto: So sehen glückliche<br />

Ostfriesland-Erforscher aus,<br />

Moormuseum in Moordorf<br />

links:<br />

Wohnbereich Moormuseum<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Hameln /<br />

Pyrmont<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 15


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Hannover /<br />

Hildesheim<br />

Eine Show, die es in sich hatte<br />

Im Kanapee verzauberte der wohl intellektuellste Zauberer und Feuerschlucker Matthias Wesslowski die Gäste<br />

mit Witz und Feuer. Er verblüffte und begeisterte. Seine originellen Darbietungen lassen sich in keine Schublade<br />

einordnen. Hintersinnige Ironie kennzeichneten seinen Auftritt und bei seinen schlitzohrig-spöttischen Textanalysen<br />

fand er die Parallelen zur Illusion. Er brachte poetische Theorie und magische Praxis in kongenialen Einklang.<br />

Fotos: Daniel Gehrke und Karin Voigt<br />

16 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Wir trauern um Klaus Böcker<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Er war viele Jahre Mitglied in unserem Freundeskreis. Wir verlieren mit ihm<br />

einen treuen Freund, Kollegen und lieben Menschen. Sein Andenken werden<br />

wir immer in guter Erinnerung behalten und ihn nie vergessen.<br />

Heiner Lippe<br />

Tiefensee: „Neue Honorarordnung schafft<br />

Klarheit für Architekten und Ingenieure“<br />

Das Bundeskabinett hat am 29. April 20<strong>09</strong> die 6. Novelle der Verordnung<br />

über die Honorare für Architekten und Ingenieurleistungen<br />

(HOAI) verabschiedet.<br />

„Ich unterstütze ausdrücklich die Novellierung der Honorarordnung<br />

für Architekten und Ingenieure. Die Anpassung war notwendig und<br />

überfällig. Die HOAI musste im Interesse sowohl der Bauherren als<br />

auch der Planer praxisorientiert umgestaltet werden. Vor allem<br />

mussten Anreize zum kostengünstigen Bauen und zur Baukostenbegrenzung<br />

eingebaut werden. Das ist nun gelungen. Wir haben die<br />

HOAI vereinfacht, transparenter und fl exibler gestaltet. Außerdem<br />

haben wir für die Architekten und Ingenieure eine pauschale Anhebung<br />

der Honorare um zehn Prozent herausgeholt. Gleichzeitig<br />

werden die Endwerte und vollständigen Leistungsbilder beibehalten.<br />

Das ist eine gute Nachricht. Ich bin dafür, dass die HOAI in<br />

einem weiteren Schritt inhaltlich weiter entwickelt wird. Aus den<br />

Anhörungen der Länder, der Kammern und Verbände wissen wir,<br />

dass es weitere Punkte für eine Aktualisierung der Leistungsbilder<br />

der HOAI gibt. Das müssen wir mit den Architekten und Ingenieuren<br />

besprechen“, so Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee in<br />

einer Pressemitteilung seines Ministeriums vom 29.04.20<strong>09</strong>.<br />

Das Bundesbauministerium hat sich für die Verbände und Kammern<br />

in den Verhandlungen um die Novellierung stark gemacht.<br />

Der Prüfauftrag des Bundesrates und die Ziele der Koalitionsvereinbarung<br />

wurden damit umgesetzt. Die letzte Novellierung (5. Novelle)<br />

der HOAI liegt 14 Jahre zurück.<br />

Wesentliche Änderungen durch die Kabinettsvorlage<br />

Der Anwendungsbereich der HOAI wird auf Planungen von im Inland<br />

ansässigen Büros beschränkt. Das ist zwingend, um der allgemeinen<br />

Dienstleistungsfreiheit gemäß der europäischen Dienstleistungsrichtlinie<br />

Rechnung zu tragen.<br />

LV<br />

Niedersachsen<br />

und Bremen<br />

Mit einem neuen Berechnungsmodell und einem Bonus-Malus-<br />

System werden die Honorare von den Baukosten abgekoppelt und<br />

Anreize zum kostengünstigen Bauen geschaffen. Gutachterliche<br />

und beratende Tätigkeiten (laut Bundesregierung triff dies auf<br />

Umweltverträglichkeitsstudien, Thermische Bauphysik, Schallschutz<br />

und Raumakustik, Leistungen für Bodenmechanik, Erd- und<br />

Grundbau sowie Vermessungstechnische Leistungen zu) werden<br />

ebenso behandelt wie bei der Rechtsberatung (Mit der Novellierung<br />

der Gebührenordnung für Rechtsanwälte ist seit Juli 2006 nur noch<br />

die forensische Tätigkeit an verbindliche Gebühren gebunden). Die<br />

Regelungen bleiben aber als unverbindliche Vorschriften erhalten<br />

und stellen für unerfahrene Planer und Auftragnehmer ein Orientierungsgeländer<br />

dar. Mit dem Wegfall verbindlicher Stundensätze<br />

wird mehr Vertragsfreiheit ermöglicht. Gleichzeitig entstehen mehr<br />

Anreize für die Büros zu wirtschaftlich vernünftigem und marktgerechtem<br />

Kalkulieren.<br />

Die seit fast 14 Jahren unveränderten Tafelwerte werden pauschal<br />

um 10 Prozent angehoben. Die Mehrkosten für die öffentlichen<br />

Haushalte betragen rund 290 Millionen Euro, davon tragen der<br />

Bund 80 Millionen Euro, die Bundesländer 35 Millionen Euro und<br />

die Kommunen 175 Millionen Euro. Der Entwurf enthält außerdem<br />

systematische Verbesserungen und Vereinfachungen. Es bleibt bei<br />

den bisherigen Tafelendwerten (unter anderem 25,5 Millionen Euro<br />

im Hochbau)<br />

Nach der Zustimmung durch den Bundesrat und der Annahme von<br />

Maßgaben der Länderkammer würde die neue HOAI ohne rückwirkende<br />

Eigenschaften und ohne Übergangsfrist am Tag nach der<br />

Verkündung in Kraft treten. Spätester Zeitpunkt dafür ist aufgrund<br />

der Umsetzungspfl icht der EU-Dienstleistungsrichtlinie bis zum 28.<br />

Dezember 20<strong>09</strong> ebendieser Termin.<br />

Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung Nr. 80/20<strong>09</strong> vom 29.04.20<strong>09</strong><br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 17


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Melle<br />

Feinstblech, „Belle Epoque“ und Jugendstil<br />

vom Feinsten<br />

Mosel, Hunsrück und das Nahe-Tal waren die Ziele von dreißig Mitgliedern<br />

der BG Melle im goldenen Oktober.<br />

Nach einem Frühstück in Bad Breisig war die Fa. Rasselstein im<br />

rheinland-pfälzischen Andernach das erste Ziel. Der Ursprung von<br />

Rasselstein liegt im Jahr 1760. Damit blickt das Unternehmen Rasselstein<br />

auf eine beinahe 250-jährige Geschichte zurück. Rasselstein<br />

war der Name eines benachbarten Steinbruchs in Neuwied, dessen<br />

Name bis heute für den einzigen Weißblechhersteller Deutschlands<br />

Pate steht. Die Firma war in <strong>BDB</strong>-Kreisen kaum bekannt, um so<br />

mehr waren alle Teilnehmer überrascht, was hinter den Mauern von<br />

Gruppenbild vor dem Gebäude der Fa. Rasselstein Römisches Weinschiff<br />

Deutschlands einzigem Weißblechhersteller geschieht. Am weltweit<br />

größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl produzieren sie<br />

verzinntes oder spezialverchromtes Feinstblech für unterschiedlichste<br />

Verpackungslösungen, wie z. B. Lebensmitteldosen oder Aerosolverpackungen.<br />

So stellen in Andernach rund 2.400 Rasselsteiner<br />

jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsstahl für 400<br />

Kunden aus 80 Ländern her.<br />

Das zweite Ziel an diesem Tage war die Burg Eltz, die einzige erhaltene<br />

bedeutende Burganlage an der Mosel. Sie war auf den 500<br />

DM-Scheinen zu sehen und ist dadurch vielen bekannt. Sie gilt<br />

als eine der schönsten Burgen Deutschlands und liegt im Tal der<br />

Elz, die das Maifeld von der Vordereifel trennt. Gemeinsam mit<br />

dem Schloss Bürresheim ist die Burg Eltz die einzige Anlage in der<br />

Eifel, die niemals erobert oder verwüstet wurde und die Kriege des<br />

17. und 18. Jahrhunderts sowie die gesellschaftlichen Umbrüche<br />

der Französischen Revolution unversehrt überstehen konnte. Bei<br />

einer Führung konnten sich die Reisenden von der mittelalterlichen<br />

Baukunst vom Feinsten überzeugen lassen. Nach einer kleinen<br />

Sektpause ging es weiter nach Zeltingen-Rachtig, wo im Hotel St.<br />

Stephanus für drei Tage Quartier bezogen wurde. Alle waren froh,<br />

nach dem anstrengenden Tag und einem opulenten Abendessen ins<br />

Bett sinken zu können.<br />

Der zweite Tag führte nach Bernkastel-Kues und weiter mit einer<br />

interessanten Moseldampferfahrt nach Traben –Trarbach. Hier gibt<br />

es wunderbare Beispiele, die vor allem von französischer Baukunst<br />

beeinfl usst worden sind. Eine Fülle faszinierender Baukunst mit architektonischen<br />

Kostbarkeiten des Jugendstils und der „Belle Epoque"<br />

machten die Exkursion zu einem romantischen Erlebnis an<br />

der Mosel.<br />

Der späte Nachmittag war der Besichtigung des Touristenfl ughafens<br />

Hahn gewidmet. Er entstand auf dem Gelände der größten USA –<br />

18 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Militärbasis in Europa (Lautzenhausen), bis 1994 die US Airforce abzog<br />

und Ryanair dort einzog. Vollendet wurde dieser Tag durch eine<br />

Weinprobe in dem urigen Weinkeller des Winzers Alfred Gessinger.<br />

Der dritte Tag führte in die älteste und geschichtsträchtigste Stadt<br />

Deutschlands: Trier. Eine fachkundige Führung durch Herrn Thelen<br />

vom Denkmalsamt hat uns Trier zu Fuß näher gebracht. Jeder kennt<br />

die Porta Nigra, der Start des Rundgangs. Trotz kühlem Wetter sank<br />

Neumagen-Drohn Porta Nigra, Trier<br />

die gute Laune nie auf den Nullpunkt und ein exzellenter Freiluftvortrag<br />

mit vielen Details und der ein oder anderen Geschichtszahl ließ<br />

die Bewunderung der römischen Baukunst nochmals steigen. Trier<br />

ist nördlich der Alpen sicher eine der größten Metropolen der Römer<br />

gewesen. Der berühmteste Sohn der Neuzeit ist übrigens Karl Marx,<br />

der Sohn eines jüdischen Rechtsanwaltes.<br />

In Neumagen-Dron, dem ältesten Weinort Deutschlands, wurde der<br />

Nachbau des berühmten römischen Weinschiffes besichtigt. Der Führer,<br />

Herr Schmidt, zeigte begeistert sein kleines Museum und diverse<br />

Ausgrabungen aus der Römerzeit. Hier schlug mal wieder der Faktor<br />

„Zeit“ der reiselustigen Truppe ein Schnäppchen: Die Panoramabahn<br />

in Bernkastel-Kues war ohne sie abgefahren. Aber dem wurde sofort<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Melle<br />

etwas Positives abgewonnen und der wunderschöne Ort wurde mit<br />

Muße zu Fuß erkundet. Der Deutschherrenhof in Zeltingen-Rachtig<br />

war der Ort des festlichen Abendessens. In diesem Hause hatten die<br />

„Deutschordenritter“ seit 1247 eine Komturei.<br />

Die Rückreise führte durch den Hunsrück mit vielen schönen<br />

Ausblicken nach Bad Münster am Stein, wo im Winzerhof der Familie<br />

Gattung eine zünftige Vesper serviert wurde. Die Führung durch<br />

den Ort an der Nahe brachte uns die Baulichkeiten und Schönheiten<br />

näher. Die Gemeinde entstand im Jahr 1969 im Zuge der rheinlandpfälzischen<br />

Gebietsreform aus den ehemals selbständigen Gemeinden<br />

Bad Münster am Stein und Ebernburg. Während Bad Münster<br />

am Stein preußisch war, gehörte Ebernburg zur Pfalz, war sogar<br />

deren nördlichste Gemeinde. Im Jahr 1978 erhielt die Gemeinde das<br />

Stadtrecht. Die erste urkundliche Erwähnung von Bad Münster am<br />

Stein erfolgte um das Jahr 1200. Der Ort wurde neben einer 1050<br />

erbauten und 1688 zerstörten Burg gegründet, deren Anblick<br />

besonders beeindruckend war und der gesamten Reise einen unvergesslichen<br />

Höhepunkt gab! Gegen 22 Uhr war der heimatliche Boden<br />

wieder erreicht und sicher werden alle Beteiligten noch lange von den<br />

Erlebnissen zehren.<br />

Text: Martin Schwutke, Fotos: Karl-Heinz Klefoth<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 19


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Nienburg<br />

Baugewerkschule ins Museum<br />

Fachhochschule heute Geschichte?<br />

Was bleibt? Ein knuffi ger Studienort<br />

Professor Dr. Detlef Hintze<br />

schraubt das Schild am Haupteingang<br />

ab. Er ist der letzte Dekan<br />

der Fachhochschule Nienburg<br />

(FH), der heute am allerletzten<br />

Tag der FH das letzte Diplom<br />

des letzten Studenten im Bauingenieurwesen abnimmt. Von<br />

einer vielköpfi gen Professorenschaft waren sie zuletzt zu Dritt:<br />

Prof. Dr. Ing. Detlef Hintze (Nienburg), Professor Dr. Wolf-Rüdiger<br />

Metje (Holtorf) und Professor Winfried Zapke (Drakenburg).<br />

Die FH Hannover in Nienburg mit den Fachbereichen Architektur<br />

und Bauingenieurwesen als Nachfolgerin der altehrwürdigen<br />

Baugewerkschule am Schloßplatz ist Geschichte. Hintze murmelt<br />

etwas von „Abschiedsworte an die Bevölkerung“ und „Dank an die<br />

Kollegen und Mitarbeitenden, die mehr als das Übliche gemacht<br />

haben“. Damit meint er die Abwicklung der Fachhochschule. Die<br />

hatte Mitte der 90er Jahre rund 1400 Studierende und galt 2004<br />

im bundesdeutschen FH-Ranking mit den Fachbereichen A und B<br />

als Sechstbeste. Landesweit lag sie auf Platz eins.<br />

In jenem Jahr der politischen Entscheidungen über die Zukunft<br />

der FH stellte sich dieselbe neu auf: Die Professoren unter<br />

Dekan Heinz Pätzold (Löwe von Nienburg) entwickelten<br />

den fachbereichübergreifenden Ausbildungsschwerpunkt<br />

„Planen und Bauen im Bestand“ mit Master- und Bachelor-Abschlüssen.<br />

Das galt bundesweit als einmalig. Dennoch<br />

schl oss die Landesregierung Ende März 2004 die FH. Mittlerweile<br />

taucht der Schwerpunkt an FH in Deutschland hier und da auf.<br />

„Jeder erfi ndet das Rad neu“, bestätigt Hintze bitter. Der hat wie<br />

die meisten seiner Kollegen das Vertrauen in die Politik verloren.<br />

Zumal die FH Nienburg zugunsten der Standorte Buxtehude und<br />

Holzminden dicht gemacht worden war. Holzminden galt im Ranking<br />

als einer der schlechtesten Standorte. Dort sind mittlerweile<br />

die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen in „Projektmanagement“<br />

umgewandelt worden, um den Studiengang Sozialpädagogik<br />

zu halten.<br />

Hintze ist 16 Jahre an der FH und in Nienburg „tief verwurzelt“.<br />

„Ist schon komisch“, schaut er auf den letzten FH-Tag und in<br />

sich hinein. „Man schläft schlechter und sieht, wie die letzten<br />

Maschinen verschwinden“. Die Abwicklung war „zwar dramatisch.<br />

Sie hat aber hervorragend, professionell und menschlich<br />

geklappt“, lenkt der Chef der Polizei-Akademie Niedersachsen,<br />

Johannes-Jürgen Kaul, den Blick weg von der FH-Schließung<br />

auf den sukzessiven Wechsel zur Akademie in den Gebäuden am<br />

Schloßplatz. „Keiner hat sich verweigert, niemand wurde entlassen.“<br />

Drei FH-Mitarbeitende gingen in den Vorruhestand,<br />

vier übernahmen die Akademie und vier wechselten an die FH<br />

Hannover. „Das wurde passend gemacht“, kommentiert Hintze.<br />

„Schließlich geht es um Menschen“, kommentiert Kaul und kann<br />

„die Wehmut verstehen“.<br />

Denn es geht auch um einen knuffi gen Studienstandort, der<br />

nicht kaserniert ist. Im Gegenteil. Das räumliche Ambiente<br />

eines offenen Campus in zentraler Lage einer Kleinstadt<br />

ist „heimisch“, sagt Hintze. Ähnliches berichtet Kaul von angehenden<br />

Polizisten, die den Vorteil eines kleinen und überschaubaren<br />

Studienorts schätzen. Den will die Akademie<br />

bewahren. Mehr noch: Kaul träumt von einer restaurierten Aula,<br />

wo die Stahlkonstruktion dem Tonnengewölbe mit Stuck und der<br />

Teppichboden dem darunter befi ndlichen, massiven Eichenparkett<br />

weichen soll. Das hat der Akademiechef am Donnerstag dem<br />

neuen Leiter des zuständigen Baumanagements Weser-Leine,<br />

Peter Böker, wärmstens ans Herz gelegt.<br />

Hintze ist gedanklich wieder bei der FH. Den ehemaligen<br />

Studierenden bleiben Erinnerungen und den Professoren<br />

das jährliche Grünkohltreffen an jedem zweiten Freitag<br />

im Dezember. Und ein kleines Zimmer im Nienburger Museum,<br />

das die Geschichte der Baugewerkschule und der FH<br />

bewahren soll. Dort bekommt auch das Schild vom Haupteingang<br />

seinen Platz.<br />

Text: Stefan Reckleben<br />

20 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Schönheit im Quadrat<br />

Ehrung für Dipl.-Ing. Albert Leymann im Fresenhof als „Kunst-Mäzen“<br />

Zum 21. Neujahrsempfang hatte Gastgeber <strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin<br />

Adolf in den historischen Fresenhof eingeladen. Ein stolzer zweigeschossiger<br />

Fachwerkbau, 1263 erstmals erwähnt als „Burgmannssitz“.<br />

Die Herren von Frese saßen bis 1528 auf diesem Hof und<br />

galten zu damaliger Zeit als reich. Hausherr Museumsvorsitzender<br />

Heinrich Sieling hatte ein volles Haus. Die illustre Gästeschar mit<br />

stellv. Landrat Klaus Dera, Baudirektor Volker Duberke, Hans-Dietrich<br />

Hagen/Celle vom <strong>BDB</strong> Landesvorstand, Superintendent Martin<br />

Lechler, Oberst Manfred Tannhauer waren vom Ambiente begeistert.<br />

Als Highlight stand natürlich die Ausstellung Jugendstilfliesen<br />

„Schönheit im Quadrat“ im Mittelpunkt!<br />

Die Vertreter des Handwerks, der Industrie, der Kreishandwerkerschaft<br />

und IHK applaudierten ebenso wie die Commersbrüder der<br />

erschienenen Studentenverbindungen der Nienburger Fachhochschule.<br />

Ihr Dekan Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze freute sich mit seinen<br />

sechs weiteren Professoren über die stets fruchtbare Zusammenarbeit<br />

mit den Baumeistern. Ehrengäste der Feier waren die Diplomingenieure<br />

Albert Leymann/Sulingen und Ulrich Suckert/Hannover,<br />

denn ihre Fliesenausstellung stand im Mittelpunkt. Dipl.-Ingenieur<br />

<strong>BDB</strong> Klaus Dera/Stolzenau als stellvertretender Landrat erfreute die<br />

Gäste mit einer genauen Recherche der momentanen Wirtschafts-<br />

Jahreshauptversammlung im<br />

griechischen Ambiente<br />

<strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin Adolf einstimmig wiedergewählt<br />

<strong>BDB</strong>-Vorsitzender Diplomingenieur Erwin Adolf hatte mit seinem<br />

Team alle Vorbereitungen getroffen, damit die geplante Tagungsordnung<br />

zügig über die Bühne ging. Stand doch die Neuwahl des<br />

1. Vorsitzenden auf der Tagungsordnung. <strong>BDB</strong>-Vize Architekt Erich<br />

Lohse dankte Erwin Adolf im Namen der gesamten Bezirksgruppe:<br />

„Wir wünschen Dir viel Freude, Gesundheit und weiterhin den in<br />

den letzten zwölf Jahre bewiesenen motivierten Einsatz bei Deiner<br />

hervorragenden Vorstandsarbeit. Es ist Dein Verdienst, unseren<br />

BAUMEISTER in Fach-, Geschäfts- und Gesellschaftskreisen bekannter<br />

und interessanter gemacht zu haben!“ Die Wahl erfolgte<br />

einstimmig. Die Wahl für das Fachreferat „Fachhochschule & Studenten“<br />

nahm der Kollege Prof. Dipl.-Ing. <strong>BDB</strong> Wolfgang Malpricht,<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Nienburg<br />

lage. Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze, Dekan der Nienburger Fachhochschule,<br />

dankte Erwin Adolf für seine stets vorbildliche Unterstützung<br />

der FH und schilderte kurz die momentane Situation: Die<br />

letzten Studenten/Innen brüten über ihren Diplomarbeiten und die<br />

meisten Kollegen sind versetzt nach Braunschweig, Hannover, Hildesheim,<br />

Oldenburg und in einem Fall sogar nach Wien.<br />

Für ihre liebevoll präsentierten Fliesen in der Ausstellung, vortrefflich<br />

konzipiert von Frau Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, erhielten<br />

Albert Leymann und Ulrich Suckert jeweils die Festschrift<br />

„150-Jahre Architektur und Bauingenieurwesen in Nienburg“. Für<br />

sein lobenswertes Engagement als Kunstmäzen wurde Albert Leymann<br />

besonders mit dem Nienburger „Baumeisterschluck“geehrt<br />

und zum Ehrenmitglied im <strong>BDB</strong>-Freundeskreis ernannt!<br />

Im Obergeschoss des Burgmannshofes erwartete die Gäste nicht nur<br />

ein exzellentes „Baumeister-Buffet“, sondern die Glasausstellung<br />

„Nienburger Glas“ und Hutfabrikation nebst Stadtmodell in Holz<br />

geschnitzt. Alle waren sich einig: Nienburg hat nicht nur Europas<br />

„Schönsten Wochenmarkt“, - mit dieser Museumslandschaft kann<br />

man Besucher begeistern<br />

jetzt abkommandiert an die FH Oldenburg, dankbar an. Studenten<br />

sind bei ihm in den besten Händen!<br />

Nach dem Jahres- und den Tätigkeitsberichten der einzelnen Referate<br />

wurden die drei Delegierten für die bevorstehende BUNDES-<br />

TAGUNG vom 21. - 23. Mai 20<strong>09</strong> in der Wissenschaftsstadt Darmstadt/Hessen<br />

gewählt. Die Delegierten Erwin Adolf, Holger Blase<br />

und Wilfried Kirchmann werden die Interessen der drittgrößten<br />

Bezirksgruppe in Niedersachsen wirkungsvoll vertreten. Vier Mitglieder<br />

der Bezirksgruppe konnten auf 30 bzw. 40 Jahre im <strong>BDB</strong><br />

zurückblicken. Kollege Harald Wendt erhielt an diesem Abend die<br />

„Silberne Ehrennadel“ für 25 Jahre Mitgliedschaft verliehen.<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 21


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Nienburg<br />

Die Krönung des Abends: <strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin Adolf konnte der<br />

versammelten Corona ein Original-Zeugnis der Baugewerkschule<br />

zu Nienburg aus dem Jahre 1860/61 präsentieren. Der Student hatte<br />

im SITTLICHEN VERHALTEN die Note „Recht gut“ vorzuweisen.<br />

Seine Kenntnisse und Fertigkeiten wurden in der Dritten Klasse mit<br />

GUT bewertet, allerdings sind nur vier Fehlstunden entschuldigt,<br />

aber insgesamt neun Fehlstunden in diesem Wintersemester unentschuldigt!<br />

Anmerkung: Es wurde damals nur im Wintersemester<br />

studiert, im Sommersemester auf dem Bau wertvolle Praxiserfahrung<br />

gesammelt .<br />

Außerdem wurde das umfangreiche Jahresprogramm mit Seminaren,<br />

Betriebsbesichtigungen und der Excursion „Havenwelten<br />

Bremerhaven“ vorgestellt. Fachgespräche der Bauschaffenden beim<br />

festlichen Essen im „PLATON“ waren angesagt. Die neueste Ausgabe<br />

des „LANDESSPIEGELS“, Zeitschrift der <strong>BDB</strong> Landesverbände<br />

Niedersachsen und Bremen, wurde vorgestellt und bot genügend<br />

Anregungen zum Thema „Nachhaltiges Energie-Design für Gebäude“,<br />

der Energiepass ist in aller Munde. . .<br />

Zeugnis der Baugewerkschule<br />

zu Nienburg von 1860/61<br />

Nienburger Fachhochschule<br />

1853 bis 20<strong>09</strong><br />

ein voller Erfolg<br />

Letzte „Baumeister-Rose“ geht an<br />

Dekan Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze<br />

Erinnerungen werden wach bei vielen Exponaten im „Rühmkorff-<br />

Stübchen“ im Stockturm! Immerhin 156 Jahre war diese anerkannte<br />

Nienburger Baugewerkschule ein Juwel. Die letzte obligatorische<br />

„Baumeister-Rose“ verlieh <strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin Adolf an Dekan<br />

Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze. Um sein schwieriges Amt hat Hintze<br />

in den letzten Tagen niemand beneidet. Mit einer Träne im Knopfloch<br />

hat er bis zur letzten Minute seinen Mann gestanden und die<br />

Fachhochschule abgewickelt. Im Auftrag weitblickender Politiker in<br />

Hannover. An seinem letzten Arbeitsplatz im verbliebenen Hörsaal<br />

zwischen Umzugsgut, in zahlreichen Kartonagen zur Abholung bereitgestellt,<br />

war er für die restlichen verbliebenen sieben Studenten<br />

bis zur letzten Minute der hilfsbereite Ansprechpartner.<br />

Welche Erinnerungen werden wach, wenn man ein Original-Zeugnis<br />

unserer Baugewerkschule aus dem Jahre 1860/61 in Händen<br />

hält? Zum 65. Geburtstag konnte sich Erwin Adolf, <strong>BDB</strong>-Vorsitzender<br />

der Bezirksgruppe Nienburg kein wertvolleres Geschenk<br />

denken. Wolfgang Knust, Direktor der Nienburger Sparkasse, hatte<br />

im Nachlass eines Kunden dieses unschätzbare Exemplar entdeckt<br />

und die richtige Eingebung: Das Archiv der Baumeister wird diese<br />

Kostbarkeit der Nachwelt präsentieren!<br />

Texte: Erwin Adolf<br />

22 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Kiek mol – Gulf!<br />

Eine der am meisten Landschaftsbild prägenden Bauformen ist<br />

und bleibt der ostfriesische Gulfhof. Aller Ortens trifft man – mehr<br />

oder weniger sensibel vom Zahn der Zeit behandelte – Exemplare<br />

dieser Gattung. Wie vertraut (und verliebt) die Ostfriesen in diese<br />

Gebäude sind, beweist am besten, dass doch so einige der Neubauten<br />

in Wohngebieten die klassische Gulf-Form mit der seitlichen<br />

Abschleppung aufweisen.<br />

In letzter Zeit sieht man jedoch immer mehr Gulfe verfallen. Ein<br />

mehr als trauriger Anblick, wenn das einst so stolze Gehöft seinen<br />

Rücken beugt oder gar die Flanken aufreißen und den Blick nach<br />

innen in die einstmals großartige Hallenkonstruktion freigeben.<br />

Grund für den Verfall sind die Bedenken, die potentielle Eigentümer<br />

haben. Angst vor den scheinbar unkalkulierbaren Kosten, den<br />

großen Dachflächen, die häufig zu sanieren sind, den alten Baumaterialien<br />

sowie fehlender moderner Technik. Darüber verlieren sie<br />

den Blick für die positiven Seiten und die Chancen, die in einem<br />

solchen Gebäude stecken.<br />

Häufig liegen solche Gehöfte entweder im Außenbereich mit unverbaubarer<br />

wunderbarer Aussicht (wo würde man für so etwas heute<br />

noch eine Baugenehmigung bekommen?) oder direkt im alten Ortskern<br />

malerischer Dörfer. Die verwendeten Baumaterialien sind im<br />

Regelfall (sofern nicht „kaputt saniert“) schadstofffrei und von ex-<br />

trem hoher Qualität. Hinzu kommt das große Platzangebot. In den<br />

r<br />

meisten Fällen bietet nicht nur das Gebäude ausreichend Raum für<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Oldenburg<br />

Kind, Kegel, Hund und Hobby, sondern auch das dazu gehörende<br />

Grundstück. Dass es kalkulierbare und günstige Möglichkeiten gibt,<br />

ein solches Gebäude in Stand zu setzen, weiß das Netzwerk Denkmalpflege<br />

– bestehend aus örtlichen Denkmalpflegern, Architekten,<br />

Statikern und dem Monumentendienst – die helfen, die Bausubstanz<br />

zu beurteilen und die Sanierung zu planen.<br />

Laien diese Chancen und Möglichkeiten zu vermitteln, ist schwierig.<br />

Zunächst einmal muss das Interesse an diesen Gebäuden geweckt<br />

und diese unglaublichen Räume erlebt werden.<br />

Mit diesem Ziel veranstaltet in der Architekturzeit 20<strong>09</strong> die BdB-<br />

Bezirksgruppe Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe<br />

Ostfriesland, der Architektenkammer Niedersachsen, dem<br />

Monumentendienst, der Denkmalpflege sowie dem Museumsdorf<br />

Cloppenburg die Aktion „Kiek mol – Gulf!“. Drei Gulfhöfe öffnen<br />

für uns ihre Tore und erlauben den Künstlern, Dirk Holzberg und<br />

Anke Göhring, thematisch verschiedene Aktionen und Installationen<br />

in den Gulfen zu präsentieren. Dirk Holzberg zeigt eine Installation<br />

mit Objekt und Video, die sich mit der Konstruktion von Natur<br />

beschäftigt, während sich Anke Göhring mit Natur, Präsentation<br />

und Dokumentation von Vorgängen in der Natur auseinandersetzt.<br />

WUZ , Leer<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 23


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Oldenburg<br />

r Neben<br />

den Kunstprojekten werden parallel Dokumentationen über<br />

die Geschichte und Entstehung der Gulfhöfe sowie die mögliche<br />

Zukunft der Gulfe – das heißt gelungene Beispiele der Sanierung<br />

und Umnutzung – gezeigt. Mitglieder der beteiligten Organisationen<br />

stehen als Ansprechpartner bereit. Für Kinder wird es eine<br />

Gulf-Rallye geben, eine Art Schnitzeljagd mit Fragen zu den Höfen,<br />

die kindgerecht auf Entdeckungstour führt. Wir hoffen, mit diesem<br />

vielfältigen Programm ein buntes Publikum in die Höfe zu locken<br />

und viele Augen für die Chancen und Möglichkeiten, die der ostfriesische<br />

Gulfhof bietet, zu öffnen. Kiek mol – Gulf!<br />

Öffnungszeiten jeweils von 14-18 Uhr<br />

Sonntag, 28.6.20<strong>09</strong>, Hof Dartein in Driever<br />

Samstag, 04.07.20<strong>09</strong>, Kunstzentrum Coldam<br />

Sonntag, 05.07.20<strong>09</strong>, WUZ (Wallhecken-<br />

Umwelt-Zentrum Ostfriesland) in Leer<br />

Annette Lang<br />

Kunstzentrum<br />

Coldam<br />

Dartein, Driever<br />

24 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Das Ziel unserer diesjährigen Studienfahrt<br />

führte uns nach Südengland. 5 Tage waren<br />

wir unterwegs. Und das ‚unterwegs‘<br />

ist wörtlich zu nehmen. 532 km bis Calais<br />

und noch einmal 132 bis zu unserer ersten<br />

Übernachtung in Crawley, 50 km südlich<br />

von London. Weitere 432 km bis zur Atlantikküste,<br />

Newquay als Ziel. Wird übrigens<br />

„njukie“ ausgesprochen.<br />

In Calais angekommen schien die Sonne.<br />

Als wir Dover erreichten, bot sich uns ein<br />

malerisches Bild auf die weißen Kreidefelsen.<br />

Dazu die untergehende Sonne, die ihre<br />

warmen und weichen Strahlen über dieses<br />

fantastische Panorama legte. Das Anlegen<br />

und die weitere Fahrt zu unserer ersten<br />

Übernachtung in Crawley verlief ruhig.<br />

Schnell die Koffer in’s Zimmer, frisch gemacht,<br />

und ab zum bereitstehenden Buffet<br />

mit frisch gezapftem englischen Bier.<br />

Ein typisch englisches Frühstück erwartete<br />

uns am nächsten Morgen. Unser Ziel:<br />

Stonehenge in der Nähe von Amesbury. Die<br />

von der Sonne beleuchteten, grauen Steine<br />

machten zunächst einen eher unscheinbaren,<br />

unspektakulären Eindruck. Ein „elektronischen<br />

Fremdenführer“ informierte an<br />

verschiedenen Stellen rund um die Steinkreise<br />

über die Geschichte, Mythen und<br />

Sagen. Ein weit angelegter Rundweg führte<br />

uns rund um die Steine. Von jedem Standpunkt<br />

sah das Stein-Ensemble anders aus,<br />

hatte immer einen besonderen Reiz.<br />

Nach 2 Stunden verließen wir dann diese<br />

Stätte mit dem Ziel Newquay durch die<br />

schöne, weite Landschaft Südenglands. Der<br />

Ort selbst machte einen recht guten Eindruck.<br />

Direkt am Meer gelegen und eine<br />

mehr oder weniger interessante Architektur.<br />

Ursprünglich war Newquay ein Fischerdorf,<br />

das sicher schon im 15. Jahrhundert am<br />

geschützten westlichen Ende der Newquay<br />

Bay existierte. Der Ort gedieh dank der örtlichen<br />

Sardinenindustrie, die ihren Höhe-<br />

Biene im Eden-Projekt<br />

Cornwall „Das Land von<br />

Rosamunde Pilcher?“<br />

punkt Mitte des 18. Jahrhunderts erreichte.<br />

Große Mengen wurden in die mediterranen<br />

Länder, hauptsächlich nach Italien, exportiert.<br />

Ein Jahrhundert später kam der<br />

Kohleimport auf und erforderte eine Vergrößerung<br />

des Hafens. Außerdem wurde in<br />

dieser Zeit eine Bahnstrecke quer über die<br />

Halbinsel gebaut, um Kaolin von den Brüchen<br />

bei der Ortschaft St Austell für den<br />

Export nach Newquay zu transportieren.<br />

Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes, und<br />

angelockt von den schönen Sandstränden<br />

bei Newquay und von den Wellen des<br />

Atlantik, setzte in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts schließlich der Strom der<br />

Sommerurlauber ein.<br />

Als wir das Hotel erreichten, mussten wir<br />

feststellen, dass das schon von außen einen<br />

nicht unbedingt einladenden Eindruck<br />

machte. Dieser Eindruck verstärkte sich<br />

noch bei Erscheinen des Hoteliers. Der<br />

hätte eher in eine Piratensaga als Matrose<br />

gepasst. Nachdem alle, bepackt mit ihren<br />

Koffern, den steilen Weg ins Foyer des<br />

Hauses geschafft hatten, eröffnete uns der<br />

Hotelier, dass am Vormittag ein Wasserrohr<br />

im Keller geborsten sei und kein fließendes<br />

Wasser auf den Zimmern wäre. Weder Toiletten<br />

noch Waschbecken, geschweige denn<br />

Duschen, waren funktionstüchtig.<br />

Wir nahmen die Misere selbst in die Hand<br />

und machten uns auf die Suche nach einem<br />

anderen Hotel. Das Äußere und die Größe<br />

des Hauses „Viktoria“ luden uns regelrecht<br />

zum Eintreten ein. Nun begann ein zähes<br />

Ringen mit unserem Busunternehmer, dem<br />

Hotelier und der Agentur in London. Der<br />

Hotelier wollte auf seine Einnahmen nicht<br />

verzichten, die Agentur in London glaubte<br />

dem Hotelier und beharrte darauf, dass repariert<br />

würde und in absehbarer Zeit wieder<br />

alles in Ordnung sei. Zum Glück waren<br />

Fachleute und Sachverständige dabei, die<br />

sich von dem maroden und wenig vertrauenserweckenden<br />

Zustand des Kellers über-<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Hafen von St. Ives<br />

Marazion<br />

Marazion<br />

Osnabrück<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 25


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Osnabrück<br />

Lands End<br />

White Cliffs of dover<br />

zeugten. Eine Reparatur im angegebenen<br />

Zeitraum sei unmöglich und aussichtslos.<br />

Somit war der Umzug in das Hotel Viktoria<br />

perfekt.<br />

Am Freitag stand die große Rundfahrt durch<br />

Cornwall auf dem Programm. Erstes Ziel:<br />

St. Ives. Ein äußerst malerisch gelegener<br />

Ort an der Atlantikseite von Cornwall. Der<br />

sehr schöne, durch Kaimauern geschützte,<br />

Hafen. Die bunten Fischerboote. Die Kulisse<br />

rund herum. Und die, nach einem kurzen<br />

Regenguss, hell strahlende Sonne. Alles<br />

zusammen machte deutlich, warum Rosamunde<br />

Pilcher diesen Ort schon mehrfach<br />

als Filmkulisse nutzte. Aber der Ort bot<br />

noch mehr: Kleine Gassen, bunte Häuser,<br />

ein kleiner botanischer Garten mit zum Teil<br />

mediterranen Pfl anzen, hübsche einladende<br />

Pubs.<br />

Weiter ging es Richtung Westen. Land’s End<br />

im Sinn. Hier seien nur an durchschnittlich<br />

zwei Tagen im Jahr die Scilly-Inseln zu sehen.<br />

Immerhin 28 Seemeilen entfernt. Wir<br />

hatten Glück: sie waren zu sehen. Land’s<br />

End ist wörtlich zu nehmen, das Ende des<br />

Landes. Der westlichste Punkt. Hier steht das<br />

„Erste und letzte Haus“. Je nach Blickrichtung.<br />

Ein wunderschönes landschaftliches<br />

Panorama tat sich auf. Grandiose, schroffe<br />

Felsen, eine weit geschwungene Küstenlinie<br />

und das azurblaue Meer. Traumhaft.<br />

Hier könnte man bleiben. Aber: Pustekuchen.<br />

Der nächste Ort wartet schon auf<br />

uns: Saint Michaels Mount, bevor es nach<br />

Truro, die Hauptstadt von Cornwall, weiter<br />

ging. Sehenswert, neben der typisch englischen<br />

Einkaufsstraße, die Kathedrale. Sie<br />

besticht nicht nur durch ihr schönes, fein<br />

gegliedertes Äußeres, sondern auch durch<br />

die, mit engen Säulenreihen abgetrennten,<br />

drei Kirchenschiffe, die hoch aufragen und<br />

hell beleuchtet sind, durch die beidseitig<br />

unter den Deckengewölben angeordneten<br />

Fenster.<br />

Der Weg zurück zum Bus führte uns quer<br />

durch das Zentrum. Das Erscheinungsbild<br />

der Häuser war eher dezent, zum Teil schwer<br />

durch die gewählten, dunklen Baustoffe.<br />

Aber auch zuweilen aufgelockert durch<br />

Pfl anzen und fein gegliederte architektonische<br />

Accessoires. Auf dem Weg zurück<br />

nach Newquay genossen wir die grandiose<br />

Landschaft in der untergehenden Sonne.<br />

Nach zwei Nächten im Hotel Viktoria hieß<br />

es Abschied nehmen von Cornwall. Auf<br />

dem Weg zurück wieder quer durch England<br />

hielten wir beim „Eden Project“. Einem<br />

botanischen Garten, der sich auf etwa 50<br />

ha ausbreitet. Zwei sogenannte Biome, die<br />

jeweils aus mehreren ineinander verlaufenden<br />

Halbschalen verschiedener Höhe<br />

aus transparentem Kunststoff mit einer<br />

verstärkenden Wabenstruktur aufgebaut<br />

sind, prägen das Bild. Die jeweils höchste<br />

Kuppel ist 55m hoch. In einem Biom ist die<br />

mediterrane Pfl anzenwelt zu sehen und im<br />

anderen die subtropische. Mehr als 100000<br />

Pfl anzen aus über 5000 Arten sind auf diesem<br />

Gelände zu sehen. Außerdem steht auf<br />

dem Gelände, eine ehemalige Kaolingrube,<br />

ein Gebäude, das die Form eines Blatts hat.<br />

Dieses ist ein Musterprojekt für Energieeffi<br />

zienz und regenerativer Bauweise. Zellulosedämmung,<br />

Holz als Tragwerk und<br />

Bodenbeläge und weitere „grüne“ Ideen.<br />

Doch nun war es Zeit aufzubrechen, um<br />

rechtzeitig wieder in Crawley bei London<br />

anzukommen, um zu vorgerückter Stunde<br />

bei einem guten Buffett und einigen Gläsern<br />

hellem und dunklem Bier die Ereignisse<br />

Revue passieren zu lassen.<br />

Sonntag. Rückfahrt über den Ärmelkanal<br />

nach Calais. Der Wind hatte noch einmal<br />

an Heftigkeit zugelegt. Gleich als wir den<br />

schützenden Hafen verließen, kam die erste<br />

Breitseite an Wind und Wellen. Diese Überfahrt<br />

wird von einigen nicht so schnell vergessen.<br />

Der Wellengang war erheblich und<br />

so kamen einige leichter in Calais an als sie<br />

in Dover eingestiegen waren. Für ein paar<br />

„Seebären“ unter uns jedoch ein „lächerlicher“<br />

Wellengang. So unterschiedlich sind<br />

doch die Perspektiven.<br />

Text und Fotos: Dieter Lux<br />

26 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Sommerfest 2008<br />

– Viel Spaß trotz Dauerregen!<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Wie jedes Jahr wird von der Bezirksgruppe Wilhelmshaven ein Sommerfest – traditionell als Fahrradtour<br />

mit unterschiedlichen Besichtigungshaltestellen ausgerichtet. Im vergangenen Jahr stand<br />

zuerst die Besichtigung eines ausgebauten Luftschutzbunkers für 1180 Personen und der für eine<br />

Nutzung als Krankenhaus ausgebaute Bunker im Stadtgebiet Wilhelmshaven auf dem Plan. 20 Personen<br />

– dieses Jahr jedoch mit dem PKW - fanden sich ein und waren arg verwundert, wie auf<br />

engstem Raum eine für einen Monat ausgelegte autarke Versorgung in einem von außen eher klein<br />

wirkenden Satteldachbunker Raum fi nden konnte. Die Gebäudekonstruktion stammte noch aus dem<br />

2. Weltkrieg, der Ausbau wurde in den 60er Jahren vorgenommen und wird bis heute regelmäßig gewartet.<br />

Der Krankenhausbunker wurde erst ab 2000 ausgebaut und bis auf die technische Einrichtung<br />

und das Mobiliar fertig hergestellt. Wegen des Regens fand die geplante Kaffeepause dann in den<br />

Büroräumen der 1. Vorsitzenden mit leckerem selbstgebackenem Kuchen statt. Viel Zeit zum Klönen<br />

verblieb aber nicht bis zur 2. Besichtigung – dieses Mal bei der Nordwest Kavernengesellschaft, die<br />

eine Erschließungsbohrung eines Salzstockes unterhalb eines teilweise bebauten Stadtrandbereiches<br />

von Wilhelmshaven bis Anfang September 2008 vorgenommen hat. Der Bauleiter berichtete uns von<br />

der bis zu 1.800 m tiefen Erkundungsbohrung, die dazu dient, die chemische Zusammensetzung des<br />

Salz in einem Teil des Salzfl ößes zu erkunden. Hierdurch soll die Möglichkeit einer Erdöllagerung<br />

sichergestellt werden. Die Bohrungsmethode wurde uns erläutert und anschließend hatte die Gruppe<br />

die Möglichkeit, die Bohrstelle zu besichtigen. Mit Regenschirmen bewaffnet gelang es allen Teilnehmern,<br />

ziemlich trocken im Havencafe einzutreffen, wo mit Grillfl eisch und leckeren Salaten noch<br />

kräftig gefeiert wurde – dem Regen zum Trotz!<br />

Ilka Nordbrock<br />

Wilhelmshaven<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 27


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Wolfsburg/<br />

Gifhorn<br />

Das Thema Demographie ist zunehmend in<br />

der Gesellschaft in der Diskussion. Welche<br />

Auswirkungen hat das auf unsere Infrastrukturen?<br />

Bleiben diese auch in Zukunft<br />

bezahlbar? Was kann getan werden? Zu<br />

Hause, bei uns Architekten und Ingenieuren,<br />

bei den Städten und Gemeinden?<br />

Neben dem Thema Energie (siehe <strong>Landesspiegel</strong><br />

<strong>02</strong>/2008) ist in diesem Jahr für<br />

die Bezirksgruppe Wolfsburg/Gifhorn das<br />

Thema Demographie und öffentliche Infrastruktur<br />

ein Schwerpunkt in unserem<br />

Angebot an unsere Mitglieder und interessierten<br />

Gäste.<br />

Die Dimension des demographischen Wandels<br />

lässt sich am besten daran veranschaulichen,<br />

dass in Deutschland ein jährlicher<br />

Schwund von 300.000 Einwohnern zu verzeichnen<br />

ist. Bis zum Jahr 2050 summiert<br />

sich der Rückgang auf 12,6 Mio Einwohner!<br />

Die Infrastruktursysteme lassen sich<br />

nicht in diesem Maße anpassen. Das Gegenteil<br />

ist der Fall: Die Infrastruktursysteme<br />

wurden durch Netzerweiterungen, wie<br />

die Erschließung von Baugebieten ohne<br />

Einwohnererhöhungen, immer größer, und<br />

es ist eine „Völkerwanderung“ in Stadtgebiete<br />

festzustellen. Das heißt: Rückläufige<br />

Investitionen in Netzerweiterungen sind zu<br />

erwarten. Es zeichnet sich aber eine Erhöhung<br />

der Investitionen in den Ausbau, den<br />

Neubau und die Sanierung der Ver- und<br />

Entsorgungssysteme ab. In diesem Zusammenhang<br />

ist zu berücksichtigen, das „Betreiberkosten“<br />

zu über 80% Fixkosten sind.<br />

Folglich fallen die Kosten der Ver- und Entsorgung<br />

mehrheitlich unabhängig von den<br />

„Verbrauchsmengen“ an. Abschreibungen<br />

und Zinsen sowie regional unterschiedliche<br />

Umlagen und Beiträge sind mehrheitlich<br />

die Kostengrößen eines Netzbetreibers.<br />

In dieser Situation ist es aus der Sicht des<br />

Demographie und Infrastruktur -<br />

Auswirkungen und Handlungsnotwendigkeiten<br />

„Wasserverbrauchers“ durchaus rational,<br />

durch vermindertes „Verbrauch- und Umweltverhalten“<br />

eine Reduzierung der Gebühren<br />

oder Entgeltzahlung zu erreichen.<br />

Reduzieren aber alle gleichermaßen ihren<br />

„Wasserverbrauch“, muss irgendwann der<br />

Minderverbrauch durch höhere Gebührensätze<br />

und Entgelte zur Finanzierung der<br />

Fixkosten aufgefangen werden. Es ist bezogen<br />

auf den Einzelhaushalt vorteilhaft,<br />

den Wasserverbrauch bis an die Grenze<br />

des Sinnvollen zu reduzieren. Gesamtwirtschaftlich<br />

ist dies nachteilig wenn die<br />

„Abwasserreduzierung“ zusätzliche Kosten<br />

für intensivere Kanalreinigung und Geruchsverminderungsmaßnahmen<br />

nach sich<br />

zieht. Bei deutlich geringerem Verbrauch<br />

steigt zudem die Gefahr der Trinkwasserverkeimung,<br />

was wiederum mit chemischen<br />

Zusätzen zu begegnen wäre. Die steigenden<br />

„Fixkostenanteile“ werden zunehmend die<br />

Relation zwischen Nutzern und Netzlänge<br />

verändern.<br />

Was wird passieren? Die Situation heute<br />

kann durchweg mit einer hohen Verfügbarkeit<br />

leitungsgebundener Infrastrukturen<br />

dargestellt werden. Das ist unstrittig mit<br />

Kosten verbunden. Kostensteigerungen aus<br />

zunehmenden Anforderungen können nicht<br />

mehr allein durch „Betriebsoptimierungen“<br />

ausgeglichen werden. Ein Ausdehnen in<br />

die Fläche bei rückläufiger Bevölkerung<br />

wird zu Kostenerhöhungen führen. Neben<br />

den bereits bekannten Auswirkungen von<br />

„leeren Innen- und Schlafstädten“ stellen<br />

die Infrastrukturauswirkungen einen Ansporn<br />

für die planenden und bauschaffenden<br />

Kollegen und Kolleginnen dar, die<br />

Umnutzung bereits erschlossener Gebiete<br />

näher ins Visier zu nehmen.<br />

Was wird zu tun sein? Der „Nutzer“ wird<br />

zu noch bewussterem Umgang mit Wasser/<br />

Abwasser gezwungen. Die Kanalisation<br />

darf nicht zur Müll-, Katzenstreu- und Medikamentenentsorgung<br />

verwendet werden.<br />

Wir Planer und Bauschaffende können u.<br />

a. das Versickern und oberflächennahe Ableiten<br />

von Regenwasser sowie die Vorteile<br />

von „dichten“ privaten Abwasserleitungen<br />

in unseren Beratungen darstellen und fördern<br />

und das Erstellen von knapp bemessenen,<br />

aber nachrüstbaren Anlagen in den<br />

Vordergrund stellen.<br />

Es wird eine Zusammenarbeit aller Akteure<br />

notwendig werden, denn für den einzelnen<br />

Objektplaner ist nicht überall vorhersehbar,<br />

in welchem Stadt- oder Ortsteil die<br />

Bevölkerung schrumpfen, stagnieren oder<br />

gar steigen wird. Das Wissen darum ist<br />

aber Voraussetzung, um den bereits festzustellenden<br />

demographischen Wandel in<br />

gesamtplanerischen Überlegungen und in<br />

ver- und entsorgungstechnischen Generalplänen<br />

beschreiben zu können. Es zeichnet<br />

sich ab, dass sich alle beteiligten Interessen<br />

und Akteure zusammenfinden müssen, um<br />

gemeinsam zukünftige Planungen unter<br />

ganzheitlichen Sichtweisen durchzuführen.<br />

Ziel ist es, gemeinsam Verantwortung für<br />

Stadtentwicklung und Ver- und Entsorgungsplanungen<br />

unter Berücksichtigung<br />

der demographischen Entwicklung zu tragen.<br />

Ganzheitliche Betrachtungen in urbanen<br />

Gebieten und die Vernetzung aller<br />

Akteure werden helfen, dass unsere lebensnotwendigen<br />

Infrastrukturen auch in Zukunft<br />

bezahlbar bleiben. Unser Anspruch<br />

innerhalb der Bezirksgruppe ist, auch über<br />

diese Thematik umfassend zu informieren<br />

und dafür zu werben, dass wir alle Kostenentwicklungen<br />

mit unserem täglichen Handeln<br />

beeinflussen können.<br />

Text: Burkhardt Noltemeyer<br />

28 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


Neubau der Gedenkstätte Bergen-Belsen<br />

erhält Niedersächsischen Staatspreis<br />

für Architektur<br />

Ministerpräsident Christian Wulff zeichnete Architekten und Bauherren<br />

am 30. September 2008 im Niedersächsischen Landtag aus<br />

Die Architekten KSP Engel und Zimmermann aus Braunschweig<br />

sowie die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten aus Celle haben<br />

den Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2008 für den<br />

Neubau des Dokumentations- und Informationszentrums der Gedenkstätte<br />

Bergen-Belsen erhalten. Der Staatspreis ist die höchste<br />

Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in<br />

Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben.<br />

Eine unabhängige und hochrangig besetzte Jury unter dem Vorsitz<br />

der Kölner Architekturprofessorin Susanne Gross hat den Preisträger<br />

aus 74 Einsendungen in zwei Jurysitzungen und einer Bereisung<br />

ermittelt.<br />

Der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff verlieh den<br />

Staatspreis, der 2008 unter dem Thema „Bauen für Bildung und<br />

Kultur“ stand, am 30. September im Niedersächsischen Landtag. Er<br />

würdigte die Architekten und den Bauherrn: „Sie haben mit dem<br />

Bau der Gedenkstätte auf sehr eindrucksvolle Weise demonstriert,<br />

wie mit minimalistischer Architektur maximale Wirkung erzielt<br />

werden kann. Die neue Gedenkstätte fügt sich in ihre authentische<br />

Umgebung ein. Sie besticht durch ihre zurückhaltende Form und<br />

ihre beeindruckende Wirkung – der großen und traurigen Bedeutung<br />

des Ortes angemessen, die Kette der Erinnerung nicht abreißen<br />

zu lassen.“ Die Jury selbst war der Meinung, dass die neue<br />

Gedenkstätte eine „tief berührende Antwort“ auf die große Herausforderung<br />

der Dokumentation und Erforschung der Verbrechen des<br />

Nationalsozialismus gefunden habe. „Der Komplexität der Aufgabe<br />

wird ein würdevoller Ausdruck verliehen“, so Kammerpräsident<br />

Wolfgang Schneider.<br />

Aus dem Kreis der zehn Objekte der so genannten „Engeren Wahl“<br />

wurden zwei weitere Objekte nominiert:<br />

• zum einen die Jakob-Kemenate in Braunschweig von den ortsansässigen<br />

O. M. Architekten Rainer Ottinger und Thomas Möhlendick<br />

(Bauherr: Karin und Joachim Prüsse, Weddel). Das Coaching- und<br />

Veranstaltungszentrum mit Wohnnutzung sei ein „geglückter Versuch,<br />

die Spuren der Geschichtlichkeit eines Ortes mit angemessenen<br />

Mitteln herauszuarbeiten“.<br />

• zum anderen die phaeno Experimentierlandschaft in Wolfsburg<br />

der Architektengemeinschaft Science Center Wolfsburg, Zaha Hadid<br />

Ltd., London & Mayer Bährle, Lörrach (Bauherr: Stadt Wolfsburg).<br />

Der Bau, so die Jury, schaffe „eine architektonische Großskulptur<br />

inmitten eines diffusen Stadtraumes“.<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

v. l. n. r.: Ministerpräsident Christian Wulff,<br />

Projektleiter KSP Engel Ulrich Gremmelspacher<br />

und Michael Reiff, Kammerpräsident<br />

Wolfgang Schneider<br />

Foto: Klemens Ortmeyer<br />

Architekten -<br />

kammer<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 29


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

H. U. Kammeyer, F. Puller, H. - H. Sander,<br />

M. Ross-Luttmann, W. Hirche, V. Rizkallah<br />

Gelungener Auftakt zum Jahresanfang:<br />

Wieder konnte Präsident Hans-Ullrich<br />

Kammeyer weit über 300 Gäste zum Neujahrsempfang<br />

der Ingenieurkammer Niedersachsen<br />

am 19. Januar im Hannover<br />

Congress Centrum begrüßen.<br />

Mit der Überbringung seiner Neujahrswünsche<br />

stellte Präsident H. - U. Kammeyer<br />

in seiner Begrüßungsrede das Thema der<br />

Verantwortung der Ingenieure im weiten<br />

Umfeld ihrer Berufsausübung in den Mittelpunkt.<br />

Die schwierige verantwortliche<br />

Tätigkeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren<br />

werde in der Gesellschaft zu wenig<br />

wahrgenommen, auch in Ermangelung der<br />

rechtlichen Grundlage einer klaren Berufsordnung<br />

für Ingenieure, die von der Ingenieurkammer<br />

weiter gefordert wird, denn<br />

Verantwortung hört nicht da auf, wo das<br />

technisch Mögliche getan ist. In beruflichen<br />

Entscheidungen müsse man auch eigenverantwortlich<br />

handeln können.<br />

Ein letztes Mal trat nach ihm Walter Hirche<br />

in seiner Funktion als Minister für Wirtschaft,<br />

Arbeit u. Verkehr und stellvertretender<br />

Ministerpräsident vor die niedersächsischen<br />

Ingenieurinnen und Ingenieure. Der<br />

Minister unterstrich die Innovationskraft<br />

Niedersachsens, die Antwort auf die Herausforderungen<br />

und Bewältigungen von<br />

Ingenieurwerk ist wichtiger als Mundwerk<br />

Neujahrsempfang der Ingenieurkammer Niedersachsen<br />

Zukunftsaufgaben<br />

ist. Die Gesellschaft<br />

kommt ohne<br />

Technik und ohne<br />

Ingenieure mit kreativen<br />

Einfällen<br />

und schöpferischen<br />

Ideen nicht aus.<br />

Innovationen sind<br />

der Weg, der aus<br />

der Krise führt, in<br />

die die Welt derzeit<br />

geraten ist. Mit Optimismus<br />

seien diese ingenieur-technischen<br />

Leistungen auch unter schwierigsten wirtschaftlichen<br />

Bedingungen zu erbringen.<br />

Seine Anerkennung für den Berufsstand<br />

fasste der Minister knapp und bezeichnend<br />

zusammen: „Ingenieurwerk ist wichtiger<br />

als Mundwerk.“<br />

Von hohem Interesse, weil ganz berufsbezogen,<br />

war für die Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure der Festvortrag von Mechthild<br />

Ross-Luttmann, Ministerin für Soziales,<br />

Frauen, Familie u. Gesundheit und zuständig<br />

für die Bauaufsicht des Landes. In ihren<br />

Ausführungen zur „Novelle des Baurechts<br />

– Sicherstellung staatlicher Daseinsvorsorge“<br />

umriss die Ministerin die wesentlichen<br />

Eckpunkte und geplanten Neuerungen der<br />

Niedersächsischen Bauordnung (NBauO).<br />

In Grundzügen stellte Umweltminister<br />

H.-H. Sander das „Umweltgesetzbuch UGB<br />

– Auswirkungen auf Sachverständige und<br />

Ingenieure“ vor, dessen Umsetzung auf<br />

Bundesebene aber weiterhin aussteht. Eine<br />

Flexibilisierung sei allein deshalb notwendig,<br />

weil von der Küste bis zu den Alpen<br />

unterschiedliche Bedingungen herrschten.<br />

Vom Fliegen geht unumstritten eine hohe<br />

Faszination aus. Welche umfangreichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen für einen rei-<br />

bungslosen Ablauf im Flugverkehr getroffen<br />

werden müssen, erläuterte Dipl.-Ing.<br />

U. Schwierczinski, Präsident des Luftfahrt-<br />

Bundesamtes Braunschweig (LBA), in seinem<br />

Vortrag „Das Luftfahrt-Bundesamt -<br />

Mit Sicherheit zum Ziel“.<br />

Blickpunkt Nachwuchsförderung<br />

Höhepunkt des Neujahrsempfangs war<br />

auch in diesem Jahr wieder die Preisverleihung<br />

der Stiftung der Ingenieurkammer<br />

Niedersachsen, die von Prof. Victor Rizkallah,<br />

dem Vorsitzenden der Stiftung, feierlich<br />

vorgenommen wurde.<br />

Dass Hochschulen in Niedersachsen wichtige<br />

und vielfältige Lern- und Arbeitsorte<br />

sind, zeigt die Bandbreite der in diesem Jahr<br />

von der Stiftung prämierten Forschungsarbeiten<br />

hochbegabter Wissenschaftler. Die<br />

Absolventen wurden insbesondere für ihre<br />

besonderen praxisnahen wissenschaftlichen<br />

Ingenieurleistungen aus den Bereichen der<br />

Strömungstechnik, der Informatik, des<br />

Bauwesens und der Verfahrensentwicklung<br />

sowie der Materialwirtschaft, dem Küstenschutz<br />

und dem Maschinenbau geehrt.<br />

Stiftungspreisträger sind in diesem Jahr<br />

• Dr. Mathias Anhalt, TU Clausthal<br />

• Elena Hensinger M.Sc.,<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

• Dr.-Ing. Caroline Leppert,<br />

TU Braunschweig<br />

• Dipl.-Ing. Christoph Lietmeyer,<br />

TU Leibniz Universität Hannover<br />

• Dipl.-Ing. Mareike Mickley, Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

• Dipl.-Ing Arne Stahlmann, Franzius-<br />

Institut Leibniz Universität Hannover<br />

• Dipl.-Ing. Peter Stückelmaier,<br />

Fachhochschule Hannover.<br />

Text: Bettina Berthier<br />

Fotos: Rüdiger Bubbel<br />

30 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>


✁<br />

? Worum handelt es sich<br />

bei diesem Gebäude ?<br />

Im letzten <strong>Landesspiegel</strong>-Preisrätsel gingen wir<br />

in Lüneburg spazieren und aus den zahlreich<br />

eingegangenen Lösungen wurden die Gewinner<br />

von Dipl.-Ing. Hans-Joachim Lohr anlässlich einer<br />

Veranstaltung der BG Hannover zum Thema<br />

„Nutzung oberfl ächennaher Geothermie“ gezogen.<br />

Die Gewinner halten inzwischen ihre Preise<br />

in den Händen. Der 1. Preis ging an Hermann<br />

Gehring, Bad Rothenfelde, der 2. Preis an Jörg<br />

Osterloh, Celle und der 3. Preis an Renate Eden,<br />

Berlin. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Nun kommen wir zu einer neuen Herausforderung und es winken wieder mal drei Preise.<br />

Worum handelt es sich bei dem oben abgebildeten Gebäude?<br />

(bitte ankreuzen !)<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Preisrätsel<br />

Und das sind diesmal<br />

die Gewinne:<br />

❏ TU Braunschweig ❏ Deutsches Auswandererhaus in Bremerhaven ❏ Plenarsaal des Landtagsgebäudes in Hannover<br />

Name, Vorname<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon-Nr. / E-Mail<br />

2. Preis<br />

Zwei Hörbücher „Sherlock<br />

Holmes und der goldene<br />

Kneifer“ und „Sherlock Holmes<br />

und die tanzenden Männchen“<br />

1. Preis<br />

Buch „Rendezvous mit<br />

Venus“ oder „Die Liebe<br />

zur Astronomie“<br />

(Roman)<br />

3. Preis<br />

CD „GoldenEye“<br />

Tina Turner<br />

Teilnahmebedingungen: Bitte vollständig ausfüllen und bis zum 1. September 20<strong>09</strong> (Datum des Poststempels) in einen Umschlag stecken, ausreichend frankieren und an folgende<br />

Anschrift senden: Karin Voigt, Berliner Str. 4c, 30890 Barsinghausen. Oder einfach als e-mail (k.voigt@enakon.de) oder Fax: 0511 59<strong>02</strong>9599 auf den Weg bringen. Die Gewinner<br />

werden aus den richtigen Einsendern gelost und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehrfach- und Sammeleinsendungen werden nicht berücksichtigt.<br />

Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Mitglieder des AKÖ sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

31


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

o<br />

TERMINE /<br />

IMPRESSUM<br />

12.06.<strong>09</strong><br />

Nienburg<br />

Exkursion<br />

„Havenwelten Bremerhaven“<br />

Infos: Erwin Adolf,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15768<br />

12.06.<strong>09</strong><br />

Celle / Uelzen<br />

Exkursion<br />

„UNESCO Welterbe Quedlinburg“<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05141 85340<br />

19.06.<strong>09</strong><br />

Celle / Uelzen<br />

Weinprobe mit Winzermeister<br />

Manfred Acker<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05141 85340<br />

18.08.<strong>09</strong><br />

Celle / Uelzen<br />

Das Gerüst des Zweiständer-<br />

Bauernhauses als Kern eines<br />

modernen Einfamilienhauses?<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05141 85340<br />

20./21.08.<strong>09</strong><br />

Wolfsburg / Gifhorn<br />

Exkursion Hamburg/Hafencity<br />

Infos: Andreas Olschowka,<br />

Tel.: 05361 134 57<br />

10.<strong>09</strong>.<strong>09</strong><br />

Nienburg<br />

Baustellen-Besichtigung, Loccum<br />

Infos: Erwin Adolf,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />

24.<strong>09</strong>.<strong>09</strong>/19.30 Uhr<br />

Celle / Uelzen<br />

Bezirksgruppenabend<br />

Vortrag Fa. XELLA<br />

„Klimasicher bauen“<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05141 85340<br />

15. - 18.10.<strong>09</strong><br />

Celle / Uelzen<br />

Jahresfahrt nach Mecklenburg<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05141 85340<br />

31.10.<strong>09</strong><br />

Landesvorstandssitzung<br />

in Osnabrück<br />

Infos: Christa Dünker,<br />

Tel.: 0511 810 207<br />

12.11.<strong>09</strong><br />

Nienburg<br />

Besichtigung Fa. Hartmann<br />

Infos: Erwin Adolf,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />

12.11.<strong>09</strong> / 19.30 Uhr<br />

Celle / Uelzen<br />

Bezirksgruppenabend Fachvortrag<br />

Fa. Baxmann<br />

Nutzung oberfl ächennaher<br />

Geothermie zum Heizen und Kühlen<br />

von Gebäuden<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05141 85340<br />

10.12.<strong>09</strong><br />

Nienburg<br />

Weihnachtsfeier<br />

Infos: Erwin Adolf,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />

15.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>0<br />

Nienburg<br />

22. Neujahrsempfang<br />

Infos: Erwin Adolf,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />

23.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>0<br />

Celle / Uelzen<br />

Neujahrsempfang im<br />

Schlosstheater<br />

Infos: H.-D. Hagen,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />

05.03.2<strong>01</strong>0<br />

Nienburg<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Infos: Erwin Adolf,<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />

28. / 29.05.2<strong>01</strong>0<br />

Hameln-Pyrmont<br />

Landesverbandstag<br />

Infos: Christa Dünker,<br />

Tel.: 0511 810 207<br />

<strong>BDB</strong>-LANDESSPIEGEL<br />

Zeitschrift der <strong>BDB</strong> Landesverbände<br />

Niedersachsen und Bremen<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>BDB</strong>-Landesverbände<br />

Niedersachsen und Bremen<br />

Verlag: Gebr. Geiselberger Mediengesellsch. mbH<br />

Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />

Tel.: 08671 506550<br />

Vorsitzender LV Niedersachsen:<br />

Dipl.-Ing. Ber. Ing. <strong>BDB</strong> Uve Kühl<br />

Sachsenweg 19<br />

29227 Celle/Westercelle<br />

Tel.: 05141 82484, Fax: 05141 881673<br />

Uve@uve.kuehl.de<br />

Vorsitzender LV Bremen:<br />

Dipl.-Ing. Ber. Ing. <strong>BDB</strong><br />

Josten Triebold<br />

Borgfelder Deich 17d, 28357 Bremen<br />

Tel.: 0421 4363693 (dienstlich)<br />

Tel.: 0421 255517 (privat)<br />

Fax: 0421 4363699<br />

triebold@bdb-bremen.de<br />

<strong>BDB</strong> Geschäftsstelle:<br />

Christa Dünker<br />

Gellertstr. 7, 3<strong>01</strong>75 Hannover<br />

Tel.: 0511 81<strong>02</strong>07, Fax: 0511 810863<br />

bdb.lv-nds@t-online.de<br />

Redaktion & AKÖ-Vorsitz<br />

<strong>BDB</strong>-<strong>Landesspiegel</strong>:<br />

Karin Voigt<br />

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Tel.: 05105 515320 (privat)<br />

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mobil: <strong>01</strong>77 6<strong>02</strong>5833<br />

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Gestaltung, Litho und Druck:<br />

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Druckerei und Verlag<br />

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Redaktion & Layout:<br />

<strong>BDB</strong>-Nachrichten Journal<br />

Fritz Heinemann, GMG<br />

Tel.: 089 36047420<br />

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Anzeigen:<br />

A. Hölters, Anzeigenpreisliste 1/2008<br />

Zentrale Abrechnungsstelle:<br />

Osterwaldstraße 69, 80805 Mü nchen<br />

Tel.: 089 360474-0, Fax: 089 36192350<br />

Papier:<br />

Umschlag: 170 g chlorfrei gebleicht<br />

Textseiten: 90 g chlorfrei gebleicht<br />

Erscheinungsweise:<br />

Vierteljährlich<br />

Der <strong>BDB</strong>-<strong>Landesspiegel</strong> und das <strong>BDB</strong>-Journal erscheinen<br />

alle drei Monate und werden allen <strong>BDB</strong>Mitgliedern<br />

der Verbände Niedersachsen und Bremen sowie<br />

Repräsentanten der Bauwirtschaft im Bundesgebiet –<br />

ohne Erhebung einer Bezugsgebü hr – zugestellt. Die<br />

Zeitschrift kann im Jahresabonnement gegen eine<br />

Bezugsgebü hr von 19,– Euro zzgl. Porto bezogen<br />

werden. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie andere<br />

Vervielfältigung, nur mit vorheriger Genehmigung<br />

des Herausgebers. Fü r die Rü cksendung unverlangt<br />

eingesandter Manuskripte wird keine Gewähr ü bernommen.<br />

Die mit Namen gekennzeichneten Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />

oder der Redaktion wieder.<br />

32 Keine Gewähr <strong>BDB</strong>-LANDESSPIEGEL auf Vollständigkeit! 2/20<strong>09</strong>


LV Bremen Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Josten Triebold<br />

Beratender Ingenieur <strong>BDB</strong><br />

Borgfelder Deich 17d<br />

28357 Bremen<br />

Tel.: 0421 436360 (dienstlich)<br />

0421 255517 (privat)<br />

Fax: 0421 4363699<br />

triebold@bdb-bremen.de<br />

BG Bremen Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Rolf Gerlach<br />

Beratender Ingenieur <strong>BDB</strong><br />

Obernstr. 57<br />

28832 Achim<br />

Tel.: 042<strong>02</strong> 519755-0 (dienstlich)<br />

042<strong>02</strong> 8762 (privat)<br />

Fax: 042<strong>02</strong> 519755-3<br />

Mobil: <strong>01</strong>76 20557903<br />

Ing.-Buero.Rolf.Gerlach@t-online.de<br />

BG Bremerhaven Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Hauke Bartels<br />

LV Niedersachsen Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Uve Kühl<br />

Beratender Ingenieur <strong>BDB</strong><br />

Geschäftsstelle:<br />

Gellertstr. 7<br />

3<strong>01</strong>75 Hannover<br />

Christa Dünker<br />

Tel.: 0511 81<strong>02</strong>07<br />

Fax: 0511 810863<br />

<strong>BDB</strong>.LV-nds@t-online.de<br />

BG Braunschweig Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Rainer Siemens<br />

Bauingenieur <strong>BDB</strong><br />

Stargardstr. 31<br />

38124 Braunscheig<br />

Tel.: 0531 1297350<br />

siemens@vierbag.de<br />

Geschäftsstelle:<br />

Doris Schmidt<br />

Tel.: 0531 352777<br />

info@bdb-braunschweig.de<br />

BG Celle-Uelzen Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Uve Kühl<br />

Beratender Ingenieur <strong>BDB</strong><br />

Sachsenweg 19<br />

29227 Celle<br />

Tel.: 05141 82484<br />

www.bdb-celle.de<br />

BG Göttingen Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Christian Fahlbusch<br />

Bauingenieur <strong>BDB</strong><br />

Tel.: 0551 31352<br />

BG Goslar Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Mario Jaschke<br />

Beratender Ingenieur <strong>BDB</strong><br />

Tel.: 05346 5568<br />

BG Hameln-Pyrmont Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Hans Jäger<br />

Architekt <strong>BDB</strong><br />

Tel.: 05151 64207<br />

info@bdb-bauen.de<br />

BG Hannover-Hildesheim Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Heiner Lippe<br />

Architekt <strong>BDB</strong> – bau – DVL<br />

Walter-Flex-Str. 12<br />

3<strong>01</strong>77 Hannover<br />

Tel.: 0511 695186<br />

<strong>01</strong>70 2341<strong>01</strong>2<br />

Fax: 0511 695196<br />

bdb-hannover@htp-tel.de<br />

BG Melle Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Martin Schwutke<br />

Architekt <strong>BDB</strong><br />

Tel.: 05422 3830<br />

BG Nienburg Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Erwin Adolf<br />

Dipl.-Ing. <strong>BDB</strong><br />

Schubertstr. 8<br />

31582 Nienburg<br />

Tel.: 05<strong>02</strong>1 15768<br />

erwin.adolf44@gmx.de<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

BG Oldenburg Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Hans-Georg Oltmanns<br />

Infanterieweg 9<br />

26129 Oldenburg<br />

Tel.: 0441 972929<br />

Fax: 0441 9729217<br />

BG Osnabrück Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Dieter Lux<br />

Dipl. Bauingenieur <strong>BDB</strong><br />

Kornblumenweg 4<br />

49176 Hilter aTW<br />

Tel.: 054<strong>09</strong> 400303<br />

Fax: 054<strong>09</strong> 400305<br />

mobil: <strong>01</strong>70 8<strong>02</strong>1926<br />

mail@bauSV-Lux.de<br />

BG Wilhelmshaven Vorsitzende:<br />

Ilka Nordbrock<br />

Banter Weg 14<br />

26389 Wilhelmshaven<br />

Tel.: 04421 992<strong>09</strong>3<br />

Fax: 04421 992<strong>09</strong>5<br />

bdb-whv@gmx.de<br />

BG Wolfsburg-Gifhorn Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Olschowka<br />

Tischlerstr. 2<br />

38440 Wolfsburg<br />

Tel.: 05361 13457<br />

Fax: 05361 21510<br />

info@olschowka.de<br />

Kontakt<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 33


Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

>>> Fortsetzung von S. 3, “Liebe Leserin, Lieber Leser”<br />

Es stellt sich nur die Frage, ob das die Bauaufsichtsbehörden und<br />

Gerichte genauso schnell umsetzen können. Wir, die Planer, werden<br />

wieder allein gelassen mit den verschiedenen Grundlagen. Aber<br />

wir müssen auch das Positive sehen. Beim <strong>BDB</strong> in Bremen tut sich<br />

wieder etwas. Bei beiden Bezirksgruppen haben die Vorsitzenden<br />

gewechselt. In Bremen hat jetzt unser Unternehmerreferent Rolf<br />

Gerlach das Heft in der Hand, und in Bremerhaven ist unser Kollege<br />

Hauke Bartels als Kapitän mit im Boot. Beide schauen über<br />

den Tellerrand hinaus, beide sind Mitglieder im Lande Bremen und<br />

beide wohnen in Niedersachsen.<br />

Im Februar fand unsere Dienstreise mit vielen Kollegen nach Dubai<br />

statt, im Mai fand ein gemeinsames Spargelessen bei der BG Nienburg<br />

statt und im Oktober heißt es wieder: „Herzlichen willkommen<br />

zur traditionellen Tafelrunde“. Aber auch das weitere Programm in<br />

diesem Jahr ist wieder interessant gestaltet. Genaueres können Sie<br />

auf Seite 7 oder unter www.bdb-bremen.de lesen. Und die 20<strong>09</strong><br />

ausgefallene Kohltour muss in 2<strong>01</strong>0 unbedingt wieder stattfi nden.<br />

Wir sollten uns bemühen, mehr gemeinsame Veranstaltungen über<br />

die Grenzen der Bezirksgruppen und Landesverbände hinaus durchzuführen,<br />

denn nur gemeinsam sind wir ein starkes Team.<br />

Viel Spaß beim Lesen des neuen <strong>Landesspiegel</strong> der LV Bremen und<br />

Niedersachsen<br />

Ihre Meinung<br />

ich bin gespannt auf ihre Meinung zum neuen <strong>Landesspiegel</strong> und<br />

veröffentliche gern ihre konstruktive Kritik in Form eines Leserbriefes.<br />

Freuen sie sich auf den nächsten <strong>Landesspiegel</strong>, der im september<br />

in ihrem Briefkasten liegen wird.<br />

im Namen des gesamten aKÖ wünsche ich ihnen eine<br />

schöne sommerzeit!<br />

34 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong><br />

Ihre<br />

Uve Kühl,<br />

Landesvorsitzender Niedersachsen<br />

Josten Triebold,<br />

Landesvorsitzender Bremen


Türen Tore Zargen<br />

36 Prüfung und Wartung von Feuer-<br />

und Rauchschutzabschlüssen<br />

39 Regelmäßige Wartung von Brandschutzabschlüssen<br />

kann böse Überraschungen<br />

verhindern<br />

40 Buchele stellt die Neuentwicklung PLANE<br />

LINE - absolut flächenbündige Stahltüren -<br />

vor<br />

41 Hörmann Brandschutzabschlüsse:<br />

Stumpf einschlagende STS-Türen veredelt<br />

42 Tore für moderne Industriearchitektur<br />

Türautomation<br />

43 Worauf bei Montage, Prüfung und Wartung<br />

zu achten ist<br />

Torantrieb<br />

44 Automatisierte Industrieanlagen - Effizienz,<br />

Logistik, Energie und Gebäudemanagement<br />

46 Innovation und Qualität geben der SOMMER<br />

Antriebs- und Funktechnik GmbH den „Antrieb”<br />

47 Sicher und komfortabel - funkferngesteuerte<br />

Tore, Rolläden und Markisen<br />

Dämmtechnik<br />

48 Mehr Markt machen mit dem<br />

„Energiesparkompass”<br />

50 HECK Innendämmung mit System<br />

52 Hasit Holzfaser-Wärmedämmsysteme protect<br />

54 Neues Systemzubehör für Wärmedämmverbundsysteme<br />

56 Einblasdämmung mit Zellulose seit 25 Jahren!<br />

57 Mit Sicherheit die derzeit innovativste und<br />

effektivste Wärmedämmung am Bau<br />

58 An der Vakuumdämmtechnik kommt keiner<br />

vorbei<br />

59 Bayer Sheet Europe setzt weiter auf<br />

Wärmeschutz<br />

60 Bayer Sheet Europe stark in Sachen<br />

Klimaschutz<br />

61 Feuchtes Mauerwerk dauerhaft instandsetzen<br />

und Heizenergie sparen<br />

62 Energetische Gebäudesanierung<br />

63 Stilbruch mit Stil<br />

64 Bis zu 75 % Energieeinsparung<br />

66 Potenzial für bauschadensfreie<br />

Dachsanierung<br />

Passivhaus<br />

67 Passivhaustaugliche Bodenplattendämmung<br />

bauaufsichtlich zugelassen<br />

Inhalt<br />

70 Tipps für den Profi - HECO-Schrauben im<br />

Einsatz bei Aufsparrendämmungen<br />

72 Schalen und Dämmen in einem Arbeitsgang<br />

Sonnenhaus<br />

73 Sonnenhaus statt Energiesorgen<br />

Energetische Gebäudesanierung<br />

75 Der ERLUS TRIVA: Unabhängigkeit durch<br />

trivalentes Heizen<br />

Bioenergie<br />

78 Beste Bedingungen für Milliarden kleiner<br />

Helfer<br />

Beton<br />

80 Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz -<br />

Ein außergewöhnlicher Monolith aus Beton<br />

Betontechnik<br />

82 Erster CO 2 -freier Verbrauchermarkt<br />

Deutschlands eingeweiht<br />

Sichtbeton<br />

83 PRO Sichtbeton<br />

84 Verleger mit Liebe zum Beton<br />

Porenbeton<br />

87 DOMAPOR<br />

88 Die Zukunft im Griff – wirtschaftlich und<br />

sicher bauen mit Porenbeton<br />

Betoninstandsetzung<br />

89 Qualität, die bleibt<br />

92 Betonschutz bei Säureeinwirkung<br />

Bauchemie<br />

94 Graffiti – Entfernung und Prophylaxe –<br />

ein extrem komplexes Problem<br />

95 Chemische Entfernung schadstoffhaltiger<br />

Farben, Lacke, Kleber.<br />

Bauwerkabdichtung<br />

97 CEMtobent® Bentonit-Doppelabdichtung –<br />

und der Tunnel ist dicht<br />

Systemböden<br />

98 Systemböden im Dienst der Medizin<br />

Pro Keller<br />

99 Untergeschoss neu nutzen – der Mief bleibt<br />

draußen<br />

100 Von der Fensterzarge bis zum Gitterrost:<br />

Das Kellerfenster- und Lichtschachtsystem<br />

von JÄGER<br />

Asphalt<br />

1<strong>01</strong> Die temperaturabgesenkte, niedrig viskose<br />

Asphaltbauweise<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 35


Türen Tore Zargen<br />

Prüfung und Wartung von Feuer- und Rauchschutzabschlüssen<br />

Feuer- und Rauchschutzabschlüsse wie<br />

Türen, Tore und Klappen, sind unverzichtbare<br />

Einrichtungen im baulichen Brandschutz.<br />

Im Rahmen der Gebäudesicherung<br />

dienen sie dazu, im Ernstfall wirkungsvoll<br />

die zu schnelle Ausbreitung eines Feuers<br />

und die damit einhergehende Rauchentwicklung<br />

wirksam zu verhindern. Sie helfen<br />

damit Menschenleben zu schützen.<br />

Diese Aufgabe ist allerdings nur von solchen<br />

Brandschutzelementen zu erfüllen,<br />

die im Ernstfall zuverlässig und störungsfrei<br />

arbeiten. Um mögliche Fehler rechtzeitig<br />

erkennen und beheben zu können, sowie<br />

eine optimale Lebensdauer zu erzielen,<br />

bedarf es einer regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung<br />

und Wartung der Brandschutzabschlüsse<br />

in einem Gebäude.<br />

Soweit die Theorie. Die Praxis sieht leider<br />

oft anders aus. Denn: Obwohl das Funktionieren<br />

aller Brandschutzabschlüsse als wesentlicher<br />

Bestandteil des Sicherheitskonzeptes<br />

eines Gebäudes eine entscheidende<br />

Rolle spielt, gibt es in Deutschland nach<br />

wie vor keine gesetzlichen Regelungen, die<br />

eine verbindliche Prüfung und Wartung im<br />

ganzen Brandschutzabschluss vorsehen.<br />

Keine verbindlichen Regelungen<br />

Bislang sind im deutschen Baurecht hinsichtlich<br />

Prüfung und Wartung von<br />

Brandschutzabschlüssen lediglich Schließmittel<br />

und Feststellanlagen geregelt. Für<br />

letztere ist eine jährliche Sicherheitsüberprüfung<br />

durch (vom Hersteller) geschulte<br />

Fachleute vorgesehen. Bei Schließmitteln<br />

verlangen die „Besonderen Ländervorschriften<br />

über die Wartung technischer<br />

Einrichtungen in Gebäuden“ bzw. die<br />

Technischen Prüfverordnungen (TPrüfVO)<br />

lediglich, dass „Einrichtungen zum selbsttätigen<br />

Schließen von Feuer- und Rauchschutztüren“<br />

alle 3 Jahre zu prüfen sind.<br />

D.h., es sind lediglich Bänder, Schlösser<br />

und ggf. Türschließer zu kontrollieren. Ob<br />

die Dichtungen noch in Ordnung sind, die<br />

Spaltmaße nicht zu groß oder auch das<br />

Türblatt beschädigt ist, ist dabei nicht Gegenstand<br />

der Überprüfung.<br />

Nur im § 14 der Musterbauordnung ist allgemein<br />

etwas über die Instandhaltungspflicht<br />

von Betreibern ausgesagt: Er hat<br />

nämlich die einwandfreie Funktion aller<br />

sicherheitsrelevanten Bauteile jederzeit zu<br />

gewährleisten. Dass sich diese Anforderung<br />

in der Praxis kaum niederschlägt,<br />

wird immer wieder bei Ortsbegehungen<br />

deutlich (s. Abbildungen).<br />

Alle Bauteile müssen funktionieren<br />

Ein Feuerschutzabschluss nach DIN 41<strong>02</strong><br />

oder ein Rauchschutzabschluss nach DIN<br />

18 <strong>09</strong>5 besteht jedoch nicht nur aus<br />

Schließmitteln, sondern auch aus Tür-/<br />

Torblatt, Zarge, Dichtungen, Schlössern<br />

und Beschlägen. Das komplette Zusammenspiel<br />

dieser Bestandteile ist elementar<br />

wichtig für die einwandfreie Funktion des<br />

Brandschutzabschlusses. Im Brandfall<br />

müssen alle Komponenten ihre Funktion<br />

zu hundert Prozent erfüllen. Die Erfahrung<br />

zeigt jedoch, dass zum Beispiel absenkbare<br />

Brandschutz und Design muss kein Widerspruch sein. Regelmäßige Wartung sorgt für Erhalt der<br />

Sicherheitsfunktion der Tür.<br />

Manipulationen / Beschädigungen am Türband.<br />

Dadurch u.a. erhöhtes Spaltmaß im<br />

Sturz. Das bedeutet: Brandabschottende Wirkung<br />

ist nicht mehr gesichert. Zulassung ist<br />

erloschen.<br />

Bodendichtungen deutlich früher verschleißen<br />

können als die Schließmittel. Die<br />

lebensrettende Funktion des Brandschutzabschlusses<br />

ist aber bereits mit dem Ausfall<br />

einer der Komponenten nicht mehr gesichert.<br />

Jährliche Sicherheitsprüfung<br />

Feuer- und Rauchschutztüren und –tore<br />

sind im Prinzip in allen Gebäudearten zu<br />

finden. Hervorzuheben sind insbesondere<br />

Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime,<br />

Schulen und Kindergärten, Warenhäuser,<br />

Produktionsstätten und Logistikzentren,<br />

Büros, Kinos, Theater oder auch Fußballstadien.<br />

So unterschiedlich wie die Einsatzbereiche,<br />

so unterschiedlich ist auch<br />

der nutzungsbedingte Verschleiß der<br />

Brandschutzelemente. Um hier Defekte<br />

weitgehend auszuschließen, empfiehlt der<br />

Industrieverband Tore Türen Zargen, ttz<br />

(www.ttz-online.de) daher, Feuer- und<br />

Rauchschutzabschlüsse regelmäßig mindestens<br />

einmal pro Jahr einer fachgerechten<br />

Sicherheitsüberprüfung und Wartung<br />

zu unterziehen. Da es sich um eine komplexe<br />

technische Begutachtung handelt,<br />

dürfen diese Arbeiten gemäß der Anforderungen<br />

aus dem Baurecht nur von qualifizierten<br />

und geschulten Sachkundigen<br />

durchgeführt werden.<br />

Worauf ist bei der Sicherheitsüberprüfung<br />

und Wartung zu achten?<br />

Allgemeiner Zustand:<br />

�Hier geht es um eine Sichtkontrolle von<br />

Türblatt und Zargen auf mechanische<br />

Schäden und Korrosion.<br />

36 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Türen Tore Zargen<br />

�Schloss:<br />

Sitz der befestigten Schrauben ist zu kontrollieren, Falle und Riegel<br />

sind zu ölen, eine allgemeine Funktionskontrolle ist durchzuführen.<br />

Außerdem ist das Fallenspiel zu prüfen – bei zu viel Spiel<br />

ist die Dichtigkeit des Abschlusses nicht mehr gewährleistet.<br />

�Bänder:<br />

Befestigungen sind zu kontrollieren, der Fangbolzen ist zu fetten.<br />

�Schließmittel:<br />

Federbänder, sofern vorhanden, sind zu fetten. Die Schließfunktion<br />

ist zu prüfen und ggf. nachzustellen. Bei Türschließern sind alle<br />

beweglichen Teile zu fetten. Schließgeschwindigkeit, Schließkraft<br />

und Endanschlag müssen getestet und ggf. nachjustiert werden.<br />

�Dichtungsprofile:<br />

Diese sind auf Beschädigungen und Verschleiß zu prüfen. Außerdem<br />

muss kontrolliert werden, wie die Dichtungen am Türblatt<br />

anliegen. Schadhafte Dichtungen sind grundsätzlich auszutauschen.<br />

�Verglasung:<br />

Vorhandene Glasscheiben sind auf Beschädigungen zu überprüfen.<br />

Bei Feuerschutztüren darf nur geprüftes Glas eingesetzt sein<br />

– Zulassungsstempel auf der Glasscheibe kontrollieren.<br />

�Feststellanlagen:<br />

Bei Türen und Toren mit Feststellanlage ist diese gemäß Zulassung<br />

auf ihre Funktion sowie das Zusammenwirken aller Teile zu<br />

überprüfen (darf nur von speziell geschulten Sachkundigen<br />

durchgeführt werden).<br />

Wichtig für Servicedienst und Betreiber ist, dass Umfang, Ergebnis<br />

und Zeitpunkt der Prüfung in einem Serviceheft (Prüfbuch) zu dokumentieren<br />

sind. Auf eventuell vorliegende Schäden sollte der<br />

Sachkundige unbedingt schriftlich hinweisen – z.B. durch einen<br />

Vermerk im Prüfbuch, um kein Haftungsrisiko einzugehen.<br />

Defekter Obertürschließer – Funktion ist nicht mehr gewährleistet.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 37<br />

Gründerzentrum Pramtal Süd, Raab<br />

Leuchtendes Vorbild<br />

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türen ohne Stolperschwelle<br />

Hörmann bietet Ihnen die europaweit<br />

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nur 65 mm schmalen Profilen, unsichtbaren<br />

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auch mit Lamellensockel (ASP).<br />

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Türen Tore Zargen<br />

Das Spaltmaß ist zu groß, die Tür muss eingestellt werden.<br />

Änderungen an Feuerschutzabschlüssen<br />

Ein Feuerschutz ist ein komplettes System bestehend aus Türblatt,<br />

Schloss, Bändern, Türrahmen, Dichtungen etc. Änderungen an<br />

diesem System und Austausch von einzelnen Komponenten können<br />

nur in sehr begrenztem Umfang durchgeführt werden. Die<br />

zulässigen Änderungen sind in den Mitteilungen des Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik (DIBt) in der letzten Fassung vom Juni<br />

1995 genau festgelegt und beschrieben. Bei den zulässigen Änderungen<br />

und Ergänzungen ist zu unterscheiden zwischen bereits<br />

hergestellten Feuerschutzabschlüssen und solchen, die erst noch<br />

hergestellt werden. Bevor also an eine Feuerschutztür oder einem<br />

Feuerschutztor eine zusätzliche Einrichtung angebracht oder eine<br />

Veränderung durchgeführt werden soll, ist anhand der DIBt-Vorgaben<br />

zu prüfen, ob diese Veränderung zulässig ist.<br />

Grundsätzlich nicht erlaubt sind folgende Ergänzungen an Feuerschutzabschlüssen:<br />

Die Montage von elektrischen Türöffnern, wenn die Vorrichtung<br />

oder die Aussparung nicht bereits werksseitig vorgesehen wurde.<br />

Blockschlösser im oder auf dem Türblatt.<br />

Das Nachrüsten verdeckter Kabelübergänge, z.B. für Riegelkontakte<br />

oder E-Öffner (auch Teilnachrüstung z.B. an der Zarge ist nicht<br />

erlaubt).<br />

Bei Feuerschutzschiebetoren das nachträgliche Anbringen von<br />

Verschließeinrichtungen oder zusätzliche Haken und Riegel.<br />

Ein vollständiges Beplanken von Tür- oder Toroberflächen mit<br />

Holz, Alublech oder Sonstigem.<br />

Werden solche Änderungen, die in der Praxis leider immer wieder<br />

anzutreffen sind, an Feuerschutzabschlüssen vorgenommen, erlischt<br />

die Zulassung der Tür. Für den Betreiber, aber auch für das<br />

Fachunternehmen, das die Änderungen vorgenommen hat, kann<br />

dies im Schadensfall ernst zu nehmende Konsequenzen nach sich<br />

ziehen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Industrieverband Tore Türen Zargen (ttz)<br />

Hochstraße 113-115; 58<strong>09</strong>5 Hagen<br />

Tel.: + 49 (0) 23 31 / 20 08 42<br />

Fax: + 49 (0) 23 31 / 20 08 40<br />

E-Mail: info@ttz-online.de<br />

Internet: www.ttz-online.de<br />

38 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Viele Abschlüsse werden im Laufe der Zeit verändert –<br />

mit fatalen Folgen!<br />

Regelmäßige Wartung von<br />

Brandschutzabschlüssen<br />

kann böse Überraschungen<br />

verhindern<br />

Der Fall scheint klar: Die Einhaltung der<br />

gesetzlichen Brandschutzbestimmungen<br />

ist Sache des Tür- und Torlieferanten. Er ist<br />

verpflichtet, ausschließlich bauaufsichtlich<br />

zugelassene Brandschutzabschlüsse<br />

einzubauen, so die landläufige Meinung.<br />

Übersehen wird dabei, dass die Funktion<br />

von Türen und Toren und ihrer Peripherie<br />

jederzeit wissentlich oder unwissentlich<br />

beeinträchtigt werden kann – mit bösen<br />

Folgen für den Betreiber.<br />

Im Schadensfall wird nämlich auch die Zulassungskonformität<br />

der betroffenen<br />

Brandschutzabschlüsse geprüft. Das heißt<br />

im Klartext: Feuerschutztore und -türen<br />

müssen zum Schadenszeitpunkt in allen<br />

Details und mit allen Zubehörteilen zwingend<br />

der Zulassung entsprechen. Ist das<br />

nicht der Fall, haftet der Betreiber für alle<br />

entstehenden Schäden – und die können<br />

im Brandfall ganz schnell in die Millionen<br />

gehen. An einer regelmäßigen Wartung<br />

führt also kein Weg vorbei.<br />

Risiko erkannt, durch Vorsorge gebannt?<br />

Der Teufel steckt wie immer im Detail,<br />

denn längst nicht alle Risiken sind ohne<br />

Weiteres erkennbar. Die geringste Veränderung<br />

am Abschluss oder dessen Umfeld<br />

kann zu einer Einschränkung der Brandschutzfunktion<br />

führen.<br />

Türen Tore Zargen<br />

Es hilft nichts: Nur bei einer regelmäßigen<br />

Prüfung durch Fachleute lässt sich die einwandfreie<br />

Funktion von Brandschutzabschlüssen<br />

gemäß Zulassung feststellen und<br />

im Ernstfall eine persönliche Haftung abwenden.<br />

Der einfachste Weg hierzu ist die<br />

Beauftragung eines Fachbetriebes zu einer<br />

„Sicherheitsprüfung auf Zulassungskonformität“,<br />

die in aller Regel eine generelle<br />

Wartung und Mängelbeseitigung mit<br />

einschließt. Wer es sich noch einfacher<br />

machen (und ganz auf Nummer Sicher gehen!)<br />

will, schließt einen Prüfungs- und<br />

Wartungsvertrag ab, wie er zum Beispiel<br />

von den Novoferm Riexinger Türenwerken<br />

angeboten wird. Er sichert nicht nur die<br />

Durchführung regelmäßiger vorschriftengerechter<br />

Prüfung, Wartung und Reparaturen<br />

– er reduziert gleichzeitig Aufwand,<br />

Risiken und Verantwortung der Betreiber.<br />

Ein solcher Wartungsvertrag ist weit günstiger,<br />

als gemeinhin angenommen wird,<br />

zumal er nachhaltig die Funktionsbereitschaft<br />

von Abschlüssen garantiert<br />

und Ausfälle verhindert, die nicht selten zu<br />

einer erheblichen Störung des betrieblichen<br />

Ablaufes führen.<br />

Wie muss man sich nun eine solche „Inspektion“<br />

vorstellen? Das speziell ausgebildete<br />

Wartungspersonal prüft die Abschlüsse<br />

auf Funktion, Beschädigungen<br />

und Sicherheit. Nach Abschluss der Prüfung<br />

erhält der Betreiber ein Prüfprotokoll.<br />

Bei Mängeln wird auf evtl. erforderliche<br />

Nachbesserungen bzw. Reparaturen hingewiesen,<br />

auf Wunsch werden diese gleich<br />

ausgeführt. Bestandteil der Wartung sind<br />

außerdem alle Schmier-, Reinigungs- und<br />

Einstellarbeiten, die für die Zuverlässigkeit<br />

von Feuerschutzabschlüssen unerlässlich<br />

sind. Nicht zu Unrecht wird dieser Service<br />

bei Novoferm Riexinger auch als „Rundum-Sorglos-Paket“<br />

bezeichnet.<br />

Interessenten können detaillierte<br />

Unterlagen anfordern über www.riexinger.com oder direkt<br />

bei Novoferm Riexinger Türenwerke GmbH,<br />

74336 Brackenheim,<br />

Telefon 07131 89-0<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 39<br />

Brand- und Rauchschutz<br />

in seiner<br />

schönsten Form<br />

Jedes Bauobjekt und jeder Entwurf<br />

ist einmalig. Ideale Brandschutzabschlüsse,<br />

Stahltüren<br />

und Industrietore dafür fi nden<br />

Sie in unserem umfangreichen<br />

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Novoferm Riexinger Türenwerke GmbH<br />

74336 Brackenheim, Industriestraße<br />

Telefon 0 7135 89-0, Fax 0 7135 89-239<br />

email @ riexinger.com, www.riexinger.com<br />

Wir machen das Objekt


Türen Tore Zargen<br />

Buchele stellt die Neuentwicklung PLANE Line -<br />

absolut flächenbündige Stahltüren - vor.<br />

Unter der Typenbezeichnung „PLANE Line“<br />

bringt die Stahltürenbau Buchele GmbH<br />

eine komplett neu entwickelte Türenserie<br />

an den Markt.<br />

Die Besonderheit der ein- und zweiflügeligen<br />

„PLANE Line“-Serie ist die flächenbündige<br />

Konstruktion, bei der die Zarge<br />

und die Türblätter optisch auf einer Ebene<br />

sind und von der Bandseite nur eine kleine<br />

umlaufende Fuge zu sehen ist. Bei der<br />

zweiflügeligen Tür ist auch der Mittelüberschlag<br />

der Tür flächenbündig - und dies<br />

auf beiden Seiten. Es bleibt sogar Platz für<br />

ein Dichtungsprofil und die Möglichkeit,<br />

alle handelsüblichen Schlösser bis hin zu<br />

Vollpanikkombinationen einzusetzen. In<br />

der optional verfügbaren Türvariante mit<br />

flächenbündiger Verglasung wird eine<br />

Scheibe eingesetzt die beidseitig bündig<br />

mit Außenkante Türblatt ist.<br />

„Optisch ein Meisterwerk. Das ist genau<br />

die Tür, auf die wir gewartet haben“ so die<br />

Worte eines Pharmaherstellers in der<br />

Schweiz, der die Tür bereits testen durfte.<br />

Die multifunktionale „PLANE<br />

Line“ Tür ist in drei Ausführungsvarianten<br />

lieferbar:<br />

BASIC: mit Dickfalz und Konstruktionsbändern<br />

PREMIUM: flächenbündig mit<br />

aufgeschraubten Multi 2D-Türbändern<br />

SUPERIOR: flächenbündig mit<br />

Verschwindbändern, in Zarge<br />

und Türblatt integriert.<br />

Alle drei Varianten sind als<br />

ein- und zweiflügelige Türen<br />

mit und ohne Glas lieferbar<br />

und können auf Grund der<br />

Brandprüfungen in folgende<br />

Wandarten eingesetzt werden:<br />

Mauerwerk, Porenbeton, Beton<br />

und F90GK-Wände. Die Ausführungsvariante<br />

in Edelstahl<br />

ist selbstverständlich geprüft<br />

und machbar.<br />

Die ein- und zweiflügeligen<br />

„PLANE Line“ Türen sind echte<br />

multifunktionale Türen, die<br />

nach Wunsch mit weiteren<br />

Merkmalen ausgestattet werden<br />

können:<br />

Schallschutz: Kein Problem für den Spezialisten<br />

für Schallschutzkonstruktionen,<br />

denn auf Anhieb wurden 46 dB mit Senkdichtungen<br />

und 47 dB mit einer 20 mm<br />

hohen Anschlagschwelle im funktionsfähigen<br />

Zustand erreicht. Spitzenwerte für<br />

diese Türkonstruktion.<br />

Luftdichtheit: Einstufung in den Klassen 3<br />

und 4, wobei Klasse 4 für eine zweiflügelige<br />

Tür Spitzenklasse ist Einbruchschutz:<br />

Aktuelle Einstufung in die Widerstandsklasse<br />

WK3. „Beim nächsten Versuch gehen<br />

wir mit einer anderen Schloßkonstruktion<br />

auf WK 4, die Tür packt das<br />

leicht“ so ein Sprecher aus dem Prüfinstitut<br />

Beschusssicherheit: Beim Beschussamt<br />

in Ulm erreichten die Türen erfolgreich die<br />

Beschussklasse FB4 Brand- und Rauchschutz:<br />

Die Materialprüfanstalt in Braunschweig<br />

prüfte die Türen Brand- und<br />

Rauchschutzprüfungen nach DIN EN<br />

1634-1 und-3. Das gesteckte Ziel „T30“<br />

wurde bei beiden Türen erreicht<br />

Kontakt:<br />

Stahltürenbau Buchele GmbH<br />

Jürgen Buchele<br />

Industriestr. 3, D-73061 Ebersbach/Fils<br />

Tel: +49 (0)7163/10<strong>01</strong>-0, Fax: +49 (0) 7163/10<strong>01</strong>-44<br />

Internet: www.buchele.de, E-Mail: info @ buchele.de<br />

Über Buchele:<br />

Im Jahre 1910 wurde die Firma Buchele als<br />

Schlosserei von Johannes Buchele gegründet.<br />

Dessen Sohn Hans Buchele begann<br />

Anfang der 50-er Jahre mit der Fertigung<br />

von Stahltüren. Durch eine konsequente<br />

Entwicklungstätigkeit konnte die Angebotspalette<br />

im Bereich von Stahltürenund<br />

-Tore ständig erweitert werden. Die<br />

Firma entwickelte sich dadurch allmählich<br />

von einem anfänglich nur regional tätigen<br />

Schlosserei-Betrieb zu einem bundesweit<br />

agierenden Hersteller von Stahltüren- und<br />

Tore.<br />

1982 wurde mit einem Neubau der jetzige<br />

Standort im Industriegebiet von Ebersbach/Fils<br />

bezogen. Ein kontinuierliches<br />

Umsatzwachstum -u.a, auch auf ausländischen<br />

Märkten- und eine damit verbundene<br />

stetige Zunahme der Mitarbeiterzahl<br />

sowie die Modernisierung des Maschinenparks<br />

machten in den Folgejahren regelmäßige<br />

Erweiterungen der Betriebsgebäude<br />

notwendig. Die Firma Buchele verfügt<br />

an ihrem Hauptsitz in Ebersach/Fils nunmehr<br />

über eine Produktionsfläche von ca.<br />

6000 qm zuzüglich ca. 700 qm im Verwaltungsbereich.<br />

Um der gesteigerten Nachfrage<br />

nach Buchele-Türen aus den neuen<br />

Bundesländern begegnen zu können, wurde<br />

im Jahre 1994 in Ebersbach/Sachsen (in<br />

der Nähe von Bautzen) ein Zweigwerk mit<br />

rund 1500 qm Produktionsfläche errichtet.<br />

Hierbei konnten zahlreiche neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Anfang 1997<br />

wurde dann die alteingesessene Firma Bitzer<br />

Türen+Tore GmbH, in Albstadt von der<br />

Buchele Firmengruppe übernommen. Mit<br />

der Übernahme dieses renommierten<br />

Türenherstellers konnte die Angebotspalette<br />

- insbesondere auf dem Gebiet des<br />

Feuerschutzes -deutlich erweitert werden.<br />

Die Firma Buchele wird nunmehr in der<br />

dritten Generation von den Brüdern Hans-<br />

Peter Buchele (Bereich Kalkulation und Finanzen),<br />

Werner Buchele (Bereich Technik<br />

und Entwicklung) sowie Jürgen Buchele<br />

(Bereich Außendienst/Montage und Marketing<br />

geleitet. Aktuell werden insgesamt<br />

rund 100 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

40 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Hörmann Brandschutzabschlüsse:<br />

Stumpf einschlagende STS-Türen veredelt<br />

Noch hochwertiger durch verdeckt liegende Bänder<br />

Auf der BAU stellt die Hörmann KG die<br />

neuen verdeckt liegenden Bänder für die<br />

stumpf einschlagende STS-Feuerschutztüren<br />

vor. Außerdem ergänzt sie das Programm<br />

des hochwertigen T30- und T90-<br />

Brandschutzabschlusses um eine komplett<br />

aus Edelstahl gefertigten Variante, die<br />

auch hygienischen Anforderungen gerecht<br />

wird. Erfreuliches gibt es von der bislang<br />

einzigen T30-Automatik-Schiebetür am<br />

Markt zu vermelden.<br />

Noch edler – verdeckt liegende Bänder<br />

und Edelstahl-Ausführung für stumpf<br />

einschlagende STS-Türen<br />

Für den Objektbau präsentiert<br />

das Steinhagener<br />

Unternehmen die stumpf<br />

einschlagenden STS-<br />

Feuerschutztüren in einer<br />

Edelstahl-Variante und<br />

mit verdeckt liegenden<br />

Bändern. Sie sind bei geschlossenem<br />

Zustand<br />

nicht sichtbar und verbessern<br />

so die hochwertige<br />

Anmutung der stumpf<br />

einschlagenden und bündig<br />

mit der Zarge abschließenden<br />

Türflügel.<br />

Hochwertige Edelstahloptik: Hörmann stellt die stumpf einschlagenden<br />

STS Feuerschutztüren in einer Variante vor, bei<br />

der Flügel, Zarge, Beschläge und Bänder aus Edelstahl gefertigt<br />

sind. Damit werden sie nicht nur Brandschutz-, sondern<br />

auch Hygieneanforderungen gerecht.<br />

Die STS Feuerschutztüren und<br />

ihre Variante mit gefälztem<br />

Türflügel, die STU, sind nun<br />

auch in einer inklusive Beschlagteilen<br />

und Bändern<br />

komplett aus Edelstahl gefertigten<br />

Variante erhältlich. Das<br />

ermöglicht ihren Einsatz in<br />

Bereichen, wo sie nicht nur eine<br />

Feuer- und Rauchschutz-<br />

Funktion erfüllen, sondern<br />

auch hoher Korrosion etwa<br />

durch Wasser widerstehen<br />

müssen. Damit ist sie bestens<br />

geeignet für Anforderungen<br />

zum Beispiel in der Lebensmittel-industrie,<br />

Handel, Laboratorien<br />

und chemischer<br />

Industrie. Nicht zuletzt<br />

macht der geschliffene<br />

Edelstahl die Tür zu einem<br />

echten Hingucker.<br />

Veredelt:<br />

Die neuen verdeckt liegenden<br />

Bänder unterstreichen<br />

die hochwertige<br />

Optik der stumpf einschlagendenSTS-Feuerschutztüren.<br />

T30-Automatik-Schiebetür<br />

von<br />

Hörmann mit bauaufsichtlicher<br />

Zulassung<br />

Ein feuerhemmender und<br />

rauchdichter Brandschutzabschluss,<br />

gepaart mit dem Komfort<br />

einer Automatik-Schiebetür:<br />

Das bietet die T30-Automatik-Schiebetür<br />

von Hörmann.<br />

Nun hat diese nach<br />

Herstellerangaben nur vom<br />

Steinhagener Unternehmen<br />

angebotenene Automatikfeuerschutztür<br />

die bauaufsichtliche<br />

Zulassung erhalten. Ein<br />

Zulassungsverfahren im Einzelfall<br />

bei jedem Bauvorhaben<br />

ist damit nicht mehr nötig. Bereits<br />

bei der Planung kann mit<br />

der Konformitätserklärung<br />

nachgewiesen werden, dass sie<br />

den T30-Anforderungen ent-<br />

Türen Tore Zargen<br />

Zulassungsverfahren im Einzelfall entfällt: Wer die nach<br />

Angaben des Herstellers Hörmann derzeit einzige T30-Automatik-Schiebetür<br />

am Markt verbaut, kann jetzt sicher davon<br />

ausgehen, dass der Brandschutzabschluss eingesetzt werden<br />

kann. Fotos: Hörmann<br />

spricht. So kann sicher davon ausgegangen<br />

werden, dass das Bauelement tatsächlich<br />

verbaut werden darf.<br />

Die Automatik-Schiebetür zeichnet sich<br />

nicht allein durch Brand- und Rauchschutz<br />

mit automatischer Türöffnung aus,<br />

sondern auch durch hohe Laufruhe und<br />

den zusätzlich nutzbaren Raum vor der<br />

Tür, da anders als bei Drehtüren kein Bereich<br />

vor oder hinter der Tür frei gehalten<br />

werden muss. Da sie im Durchgang keine<br />

Schwellen und Stopper ausweist, ist sie<br />

zudem behindertengerecht. Hinzu kommen<br />

die ästhetischen Vorteile der T30-<br />

Automatik-Schiebetür. Durch die besonders<br />

schmalen Proportionen der Seitenteile<br />

und Schiebeflügel wird ein Maximum an<br />

Transparenz und optischer Eleganz erreicht.<br />

Alle sichtbaren konstruktiven Elemente<br />

wurden auf das Wesentliche reduziert.<br />

Weitere Informationen und Bilder bei:<br />

Hörmann KG,<br />

Alexander Rosenhäger,<br />

Upheider Weg 94-98,<br />

33803 Steinhagen,<br />

E-Mail: pr@hoermann.com<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 41


Türen Tore Zargen<br />

Tore für moderne Industriearchitektur<br />

Hörmann KG Industrietore: neues Industrie-Sectionaltor mit unsichtbaren Profilübergängen,<br />

neues flächenbündiges Industrietor<br />

Auch gewerbliche Hallen zeichnen sich<br />

heute durch moderne Architektur aus und<br />

repräsentieren das Unternehmen. Die Hörmann<br />

KG hat neue Industrie-Sectionaltore<br />

entwickelt, die nicht nur den alltäglichen<br />

Anforderungen gerecht werden, sondern<br />

auch gestalterischen Ansprüchen.<br />

Industrietor für architektonisch<br />

hohe Ansprüche<br />

Große Glasflächen, die dem Gebäude<br />

Transparenz verleihen, sind in moderner<br />

Architektur seit Langem Trend. Die Hörmann<br />

KG hat jetzt mit dem ASR 40 ein darauf<br />

abgestimmtes neues Industrie-Sectionaltor<br />

entwickelt. Die Profile der Rahmenkonstruktion<br />

sind nur 65 Millimeter schmal<br />

und seitlich angeschrägt. Das erhöht den<br />

Verglasungsanteil des Tores und es wirkt<br />

optisch schlank und elegant. Diesen Eindruck<br />

unterstreichen auch die unsichtbaren<br />

Lamellenübergänge, wodurch die gesamte<br />

Torkonstruktion wie aus einem Guss wirkt.<br />

Damit eignet es sich besonders für Gebäude<br />

mit moderner Architektur und großflächig<br />

verglasten Fassaden.<br />

Mit denselben Merkmalen überzeugt auch<br />

das neue ASP 40, das auf derselben Rahmenkonstruktion<br />

wie das ASR basiert. Die<br />

Sockellamelle des ASP ist jedoch aus Stahl<br />

gefertigt und PU-ausgeschäumt. Serienmäßig<br />

wird die unterste Lamelle mit der<br />

neuen Micrograin-Oberfläche ausgeliefert.<br />

Diese verfügt über ein in den glatten Stahl<br />

geprägtes Wellenprofil, das ansprechende<br />

Licht- und Schatteneffekte erzeugt. Das<br />

unterstützt die elegante Anmutung des Tores.<br />

Erhältlich ist der Sockel in den Höhen<br />

500, 1.000 und 1.500 Millimeter.<br />

Neu entwickelt: Das ASR 40 zeichnet sich<br />

durch die schmale Profilansicht und die unsichtbaren<br />

Lamellenübergänge aus. Damit eignet<br />

es sich besonders für Gebäude mit moderner<br />

Architektur und großflächiger Verglasung.<br />

Industrietore als elegantes<br />

Gestaltungselement<br />

Die Hörmann KG zeigt auf der Messe BAU<br />

ein neues Industrie-Sectionaltor mit flächenbündiger<br />

Verglasung. Als Basis dient<br />

ein ALR 40, auf dessen Profile Scheiben<br />

aufgebracht werden, die die Profile verdecken.<br />

Damit ergibt sich eine weitgehend<br />

geschlossene und optisch durchgängige<br />

Fläche, was dem Tor noch mehr Ausdruck<br />

und Eleganz verleiht. Damit wird das Tor<br />

zum eleganten Gestaltungselement der Fassade,<br />

das sich besonders für moderne Industriebauten<br />

und repräsentative Objektbauten<br />

eignet. Das ALR 40 mit flä-chenbündiger<br />

Verglasung ist auf Anfrage lieferbar.<br />

Flächenbündig: Das Industrie-Sectionaltor<br />

ALR 40 mit auf den Profilen liegender Verglasung<br />

eignet sich für moderne Industriebauten<br />

und repräsentative Objektbauten.<br />

Neue Toroberfläche Micrograin für<br />

gradlinige und moderne Architekturen<br />

Für moderne Industrie-Architekturen stellt<br />

die Hörmann KG eine neue Oberfläche vor:<br />

Micrograin. Sie zeichnet sich durch ein in<br />

den glatten Stahl geprägtes Wellenprofil<br />

aus, das einen ansprechenden Licht- und<br />

Schatteneffekt erzeugt. Mit ihrer charakteristischen<br />

Linienstruktur erzeugt sie einen<br />

gradlinigen und modernen Eindruck und<br />

unterstreicht so bestens moderne Architekturen.<br />

Serienmäßig wird sie mit dem neuen<br />

Industrietor ASP 40 ausgeliefert, dessen<br />

wahlweise 500, 1.000 oder 1.500 Millimeter<br />

hohe Sockellamelle mit der neuen Micrograin-Oberfläche<br />

geliefert wird. Auch das<br />

doppelwandige Stahltor SPU und die Stahl-<br />

Sockel der Aluminium-Tore APU und TAP<br />

sind in der neuen Oberfläche lieferbar.<br />

ET 500: Bewährtes Sammelgaragentor<br />

in neuem Design<br />

Hörmann hat das Produktprogramm für das<br />

Sammelgaragentor ET 500 erweitert. Es ist<br />

jetzt in allen Füllungsvarianten bis zu sechs<br />

Metern Breite erhältlich. Zwei neue Füllungen<br />

erweitern zudem die vielfältigen und<br />

variablen Gestaltungsmöglichkeiten. Das<br />

neue Motiv 420 schafft mit glattem Aluminiumblech<br />

eine einheitliche Oberfläche. Die<br />

vertikalen Streben bleiben dabei sichtbar<br />

und verleihen dem Tor eine schlanke und<br />

edle Optik. Das ebenfalls neue Motiv 400 erlaubt<br />

eine bauseitig individuell an die Fassade<br />

angepasste, innenliegende Füllung. So<br />

können die Streben des Tores als gestalterisches<br />

Element sichtbar gelassen und die Optik<br />

dennoch frei gewählt werden. Dies ergänzt<br />

das bereits bekannte Motiv 405, dessen<br />

bauseitige Füllung die Streben verdeckt.<br />

In jeder Ausführung zeichnet sich das ET<br />

500 durch geringen Platzbedarf, minimales<br />

Ausschwenken, besonders ruhigen Torlauf<br />

und hohe Sicherheitsstandards aus.<br />

Neue Falttore mit Rahmenkonstruktion<br />

aus Stahl oder Aluminium<br />

Die Hörmann KG erweitert ihr Industrietor-<br />

Programm um zwei neue Falttore. Das aus<br />

Stahl gefertigte FSN ist ideal für Kalthallen<br />

geeignet, während das FAW aus stranggepresstem<br />

Aluminium durch seine thermische<br />

Trennung über gute Wärmedämm-Eigenschaften<br />

verfügt. Beide basieren auf einer<br />

Rahmenkonstruktion mit 80 Millimeter<br />

breiten Profilen und sind daher ansichtsgleich.<br />

So behalten auch Gebäude mit benachbarten<br />

beheizten und unbeheizten Hallen<br />

eine durchgängige Optik. Sowohl FSN<br />

als auch FAW lassen sich mit höchst kratzfester<br />

Duratec-Verglasung füllen. Als Torfüllung<br />

stehen aber auch zahlreiche andere<br />

Varianten zur Wahl. FAW-Tore sind bis zu<br />

einer Höhe von 4000 Millimetern auch in<br />

einer repräsentativen, sprossenlosen Verglasung<br />

erhältlich. Serienmäßig sind beide<br />

Tore mit Bändern ausgestattet, die zwischen<br />

den Torflügeln in der Flucht der Dichtung<br />

unauffällig montiert sind. So unterbricht<br />

nichts die glatte Profiloberfläche und die<br />

Tore erhalten eine hochwertige Optik. Auch<br />

die Verriegelungssysteme sind im Profilrahmen<br />

integriert und damit unsichtbar.<br />

Falttore mit Rahmenkonstruktion: Das FSN<br />

aus Stahl für Kalthallen und das FAW (Bild) aus<br />

thermisch getrennten Alu-Profilen sind für eine<br />

hochwertige Tor und Fassadenoptik serienmäßig<br />

mit zwischen den Torflügeln montierten<br />

Bändern erhältlich. Fotos: Hörmann<br />

42 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Automatische Türsysteme:<br />

Worauf bei Montage, Prüfung und Wartung zu achten ist<br />

Automatische Türsysteme bieten Komfort und<br />

ein Plus an Hygiene, das Gebäude erhält eine<br />

edle Anmutung und die gesetzlichen Anforderungen<br />

der Barrierefreiheit werden erfüllt.<br />

Raumschiff Enterprise und Star Track haben<br />

es vorgemacht: Türen, die sich automatisch<br />

bei Annäherung einer Person öffnen und<br />

schließen, halten zunehmend Einzug in die<br />

moderne Gebäudetechnik. Der Trend verwundert<br />

nicht, liegen doch die Vorteile des<br />

berührungslosen Öffnens und Schließens<br />

von Ein- und Durchgängen auf der Hand.<br />

Die Besucher genießen den Komfort, das<br />

Plus an Hygiene, die thermische Abgrenzung<br />

zur Außenwelt wird verbessert, das<br />

Gebäude erhält eine edle Anmutung und last<br />

but not least werden die gesetzlichen Anforderungen<br />

der Barrierefreiheit erfüllt.<br />

Voraussetzung für den Verkauf und das spätere<br />

reibungslose Funktionieren der modernen<br />

Technik sind eine kompetente Beratung,<br />

Angebotserstellung, eine fachgerechte Ausführung<br />

sowie ein kompetenter Service, basierend<br />

auf fundierten Kenntnissen der technischen<br />

und rechtlichen Grundlagen von<br />

automatischen Türsystemen. Den rechtlichen<br />

Rahmen in Deutschland bilden u.a das<br />

Bauproduktengesetz (BauPG), die Landesbauordnungen<br />

(LBO) und das Geräte – und<br />

Produktsicherheitsgesetz (GPSG), das auf<br />

der EU- Maschinenrichtlinie (MRL) basiert.<br />

Die zuständigen technischen Vorschriften<br />

sind die berufsgenossenschaftliche Richtlinie<br />

BGR 232 für kraftbetriebene Fenster,<br />

Türen und Tore, die Arbeitsstättenverordnung<br />

(ArbStättV) und insbesondere die DIN<br />

18650 Teil 1 und 2 für Automatische Türsysteme.<br />

Welche Auswirkungen haben die<br />

Vorschriften auf den Metallbauer?<br />

Grundsätzlich ist die Frage der Verantwortung<br />

zu klären: Wer ist Hersteller des automatischen<br />

Türsystems? Das GPSG sagt hier eindeutig,<br />

„als Hersteller gilt auch jeder, der geschäftsmäßig<br />

seinen Namen, seine Marke<br />

oder ein anderes unterscheidungskräftiges<br />

Merkmal an einem Produkt anbringt, und<br />

sich dadurch als Hersteller ausgibt, oder der<br />

als sonstiger Inverkehrbringer die Sicherheitseigenschaften<br />

eines Verbraucherprodukts<br />

beeinflusst.“ In vielen Fällen bedeutet<br />

diese Maßgabe, dass nicht der Hersteller des<br />

Antriebes, sondern derjenige, der die Türanlage<br />

zusammengestellt und eingebaut hat, juristisch<br />

als Hersteller gilt. Im Schadensfall ist<br />

daher häufig der Metallbauer gefordert nachzuweisen,<br />

dass er als Hersteller mit der nötigen<br />

Sorgfalt und Kenntnis vorgegangen ist.<br />

Im eigenen Interesse muss daher vorrangig sichergestellt<br />

sein, dass die Türanlage fachgerecht,<br />

nach den Regeln der Technik zusammengestellt<br />

und montiert wird. Hinsichtlich<br />

der Konfiguration der Anlage liefert normalerweise<br />

der Hersteller des Antriebssystems<br />

geeignetes Informationsmaterial. Entscheidend<br />

für die jeweilige (Sicherheits-) Ausstattung<br />

der Anlage ist aber die Beurteilung der<br />

Situation vor Ort. Hier bietet die DIN 18650<br />

die maßgeblichen Kriterien, die der Risikobewertung<br />

zu Grunde zu legen sind.<br />

Risikobewertung<br />

Zunächst ist nach den möglichen Nutzern,<br />

den örtlichen Gegebenheiten und den genauen<br />

Betriebsanforderungen zu fragen, um<br />

Art und Umfang des Personenverkehrs zu<br />

berücksichtigen. Die DIN unterscheidet hier<br />

zwischen unterwiesenen Nutzern - in den<br />

Richtlinien des Fachverbandes Türautomati-<br />

Erforderlich für die Sicherheit, den reibungslosen<br />

Betrieb und eine lange Lebensdauer der<br />

automatischen Türanlage sind regelmäßige<br />

Wartungen und Sicherheitsüberprüfungen.<br />

on (FTA) zur Ausführung der DIN 18650 wird<br />

diese Nutzergruppe als „nicht öffentlicher“<br />

Bereich bezeichnet - und besonders zu schützenden<br />

Personengruppen wie zum Beispiel<br />

ältere Personen, Behinderte oder Kinder, die<br />

in den FTA-Richtlinien unter „öffentlichen“<br />

Türautomation<br />

Bereich eingestuft werden. Je nach Bereich<br />

und Nutzergruppe steigt oder sinkt das Anforderungsniveau<br />

für die Sicherheitsausstattung<br />

der Türanlagen. Ziel der Risikobewertung<br />

ist es gemäß der DIN sicherzustellen,<br />

dass keine „unannehmbaren Gefährdungen<br />

oder Risiken für den Nutzer“ entstehen. Besonders<br />

zu betrachten sind dabei alle Gefahrenstellen,<br />

die bei den Öffnungs- und<br />

Schließfahrten entstehen. Zu vermeiden sind<br />

das Quetschen, Scheren, Anstoßen und Einziehen.<br />

In der Regel ist eine Kombination mit<br />

verschiedenen Schutzmaßnahmen erforderlich,<br />

um die einzelnen Gefahrstellen wirksam<br />

abzusichern.Praxisnahe Planungshilfen zur<br />

Absicherung sind die FTA-Richtlinien<br />

(www.fta-online.de) für automatische Schiebetüren<br />

und Drehtüren. Grundsätzlich empfiehlt<br />

es sich, die Risikobewertung und die<br />

darauf aufbauende Sicherheitsausstattung<br />

der Anlage mit dem Betreiber bzw. Auftraggeber<br />

abzustimmen und sich die Risikobewertung<br />

gegenzeichnen zu lassen. Grundsätzlich<br />

ist bei der Sicherheitsausstattung auf<br />

die Konformität zur DIN 18650 zu achten. Im<br />

nächsten Schritt wird die Anlage nach der Installationsanleitung<br />

eingebaut und in Betrieb<br />

genommen. Bei verbleibenden Restrisiken<br />

sind geeignete Kennzeichnungen (z. B. Hinweis-Etiketten)<br />

an der Anlage anzubringen<br />

und ein entsprechender Vermerk im Prüfbuch<br />

einzutragen. Über die Inbetriebnahme ist ein<br />

Prüfprotokoll anzufertigen, in dem auch vermerkt<br />

werden sollte, dass der Betreiber in die<br />

Anlage eingewiesen wurde. Wichtig ist, dass<br />

die Inbetriebnahme nur von einer vom Antriebshersteller<br />

ausgebildeten und autorisierten<br />

Person durchgeführt werden darf.<br />

Jährliche Sicherheitsüberprüfung<br />

Erforderlich für die Sicherheit, den reibungslosen<br />

Betrieb und eine lange Lebensdauer<br />

der automatischen Türanlage sind<br />

regelmäßige Wartungen und Sicherheitsüberprüfungen.<br />

Die Landesbauordnungen<br />

schreiben ebenso wie die Arbeitsschutzverordnung<br />

eine jährliche Sicherheitsüberprüfung<br />

von kraftbetätigten Türen vor. Dabei<br />

gilt auch hier, dass der Servicetechniker für<br />

die Sicherheitsüberprüfung eine Sachkundigenausbildung<br />

nachweisen können muss.<br />

Aber auch die Wartungsarbeiten dürfen nur<br />

von geschultem und autorisiertem Personal<br />

durchgeführt werden.<br />

Für Rückfragen / weitere Informationen:<br />

Fachverband Türautomation (FTA)<br />

Hochstraße 113-115; 58<strong>09</strong>5 Hagen<br />

Postfach 1<strong>02</strong>0; 58<strong>01</strong>0 Hagen<br />

Tel.: + 49 (0) 23 31 / 20 08-42 · Fax: + 49 (0) 23 31 / 20 08 40<br />

E-Mail: info@fta-online.de · Internet: www.fta-online.de<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 43


Torantrieb<br />

Automatisierte Industrietoranlagen - Effizienz,<br />

Logistik, Energie und Gebäudemanagement<br />

Ein automatisiertes Tor, am besten mit intelligenter Steuerung ausgerüstet,<br />

sorgt für eine optimale klimatische Trennung zwischen Innen<br />

und Außen.<br />

Hagen. In modernen Industrieunternehmen und Gewerbebetrieben<br />

sind automatisierte Toranlagen heutzutage ein Muss. Ganz gleich<br />

ob es sich um Durchgänge / -fahrten innerhalb einzelner Gebäudeteile<br />

handelt oder ob die Tore in die Außenfassade eingebaut sind,<br />

ein möglichst ungehinderter Fluss von Wareneingang bis hin zur<br />

Auslieferung des fertigen Produktes muss gewährleistet sein. Den<br />

Toranlagen kommen dabei vielfältige Aufgaben zu:<br />

1. Energieeffizienz:<br />

Fast noch wichtiger als der Wärmedurchgangswert des Torelementes<br />

ist die Frage, wie oft und wie lange sich jeweils das Tor öffnet.<br />

Um hier die Energiekosten im Griff zu behalten, sollte das Tor so<br />

kurz wie nur eben möglich geöffnet sein. Ein automatisiertes Tor,<br />

am besten mit intelligenter Steuerung ausgerüstet, schafft hier Abhilfe<br />

und sorgt für eine optimale klimatische Trennung zwischen<br />

Innen und Außen.<br />

2. Betriebliche Logistik<br />

Ob es sich um Gabelstapler- oder Fahrzeugverkehr handelt, wenn<br />

der Fahrer erst absteigen muss, um das Tor zu öffnen, geht wertvolle<br />

Zeit verloren und es entstehen unnötige Kosten. Mit Radar,<br />

Induktionsschleifen oder Funkfernbedienung lässt sich dieses Problem<br />

schnell lösen und die betrieblichen Abläufe werden nicht behindert.<br />

3. Schallschutz<br />

Lärmbelästigung ist immer wieder die Quelle für Ärger mit Anwohnern<br />

–insbesondere wenn man seinen Standort in unmittelbarer<br />

Nähe von Wohngebäuden hat. Aber auch in angrenzenden<br />

Verwaltungsgebäuden möchte man ungestört vom Produktionslärm<br />

arbeiten können. Auch hier sorgen eine effiziente Antriebstechnik<br />

verbunden mit einer intelligenten Steuerung für optimal<br />

kurze Öffnungszeiten der Tore. Die Lärmlast kann damit auf ein<br />

verträgliches Mindestmaß reduziert werden.<br />

4. Einbruchschutz<br />

Bauartbedingt sind „normale“ Industrietore eine Schwachstelle im<br />

Hinblick auf Einbruchsicherheit. Oftmals sind sie mit einfachen<br />

Mitteln zu „knacken“. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass<br />

man vergessen hat, einzelne Tore nach Feierabend zu verriegeln.<br />

Eingebettet in eine zentrale Haussteuerung, ggf. verbunden mit einer<br />

Alarmanlage, lässt sich hier die Überwachungssicherheit erhöhen.<br />

Einbruchversuche können sofort registriert werden und mit<br />

geeigneten Abwehrmaßnahmen begegnet werden.<br />

5. Anfahrtsbeschädigungen<br />

Ein nur zu bekanntes Ärgernis im Unternehmen sind beschädigte<br />

Tore, die aufwändig und teuer renoviert werden und für die Dauer<br />

des Defektes nicht betrieben werden können. Ob es sich um verbogene<br />

Lamellen handelt, Torblätter, die aus den Führungen gerissen<br />

sind oder deformierte Laufschienen – die Ursache ist oftmals fehlende<br />

Achtsamkeit oder Abstimmung bei den Benutzern der Toranlage.<br />

Abhilfe schafft hier eine ausgeklügelte Sensorik, die den Gefahrenbereich<br />

so lange absichert, wie sich Personen, Fahrzeuge<br />

oder Gegenstände in dem Öffnungs- bzw. Schließbereich befinden.<br />

Auch eine geeignete Steuerungstechnik, die exakt auf das Nutzerverhalten<br />

abgestimmt ist, hilft Probleme zu lösen.<br />

Spätestens seit Mai 2005 gelten europaweit für Toranlagen im gewerblichen<br />

wie privaten Bereich die Anforderung der Produktnorm<br />

Tore DIN EN 13241-1. Bei den Anforderungen der Norm liegt<br />

ein Hauptaugenmerk auf der Nutzungssicherheit de Toranlagen.<br />

Im Klartext heißt das, wirksame Schließkantenabsicherung bei<br />

kraftbetätigten Toranlagen. Die Antriebs-, Steuerungs- und Absicherungssysteme<br />

der Mitgliedsunternehmen im Bundesverband<br />

Antriebs- und Steuerungstechnik. Tore (BAS.T) entsprechen hier<br />

uneingeschränkt den Anforderungen der europäischen Produktnorm<br />

und sind überwiegend baumustergeprüft. Bei Verwendung<br />

der Systeme eines BAS.T-Hersteller hat damit der Torbauer und der<br />

Betreiber die Sicherheit, dass den Sicherheitsanforderungen genüge<br />

getan wurde und keine späteren Haftungsrisiken zu befürchten<br />

sind. Voraussetzung ist eine sach- und fachgerechte Installation<br />

der Toranlage, die regelmäßige (einmal jährlich) Überprüfung und<br />

Wartung sowie der Nachweis, dass Tor und Antriebssystem im Sinne<br />

der Norm kompatibel sind.<br />

Bundesverband Antriebs- und Steuerungstechnik.<br />

Tore (BAS.T)<br />

Hochstraße 113-115; 58<strong>09</strong>5 Hagen<br />

Tel.: + 49 (0) 23 31 / 20 08-42<br />

Fax: + 49 (0) 23 31 / 20 08-40<br />

info@bast-online.de<br />

„normalewww.bast-online.de<br />

44 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Torantrieb<br />

Innovation und Qualität geben der<br />

SOMMER Antriebs- und Funktechnik GmbH<br />

den „Antrieb“<br />

SOMMER ist ein führender Hersteller hochwertiger Garagentorantriebe,<br />

Drehtorantriebe, Schiebetorantriebe, Rollladen- und Markisenantriebe,<br />

Industrietorantriebe sowie Funktechnik für die Home<br />

Automation. Seine innovativen Produkte vertreibt SOMMER weltweit<br />

und erwirtschaftet inzwischen fast 70 % seines Umsatzes im<br />

Export.<br />

Seine innovative Seite zeigt SOMMER unter anderem mit einer<br />

Rolltorsteuerung mit integrierter Beleuchtung und einem Funkempfänger<br />

für 112 Speicherplätze, die eine programmierbare<br />

Teilöffnung des Rolltores ermöglicht. Auch im Funkbereich bzw. in<br />

der Home Automation ist das Unternehmen, z. B. mit einem universellenFunk-Empfänger<br />

im Steckdosengehäuse<br />

am Markt,<br />

eine formschöne Funksteckdose<br />

desgleichen<br />

mit integrierter Antenne<br />

und einlernbaren<br />

112 Funkcodes<br />

und präsentierte ein<br />

Funkempfänger für<br />

Fremdfabrikate oder<br />

Sonderanwendungen<br />

für den universellen Einsatz mit beliebigen Steuerungen. Ebenso<br />

brandneu der batteriebetriebene Funkwandtaster im frischen Design<br />

und einer Kompatibilität mit allen SOMMER Funkempfängern<br />

und Antrieben.<br />

Einen Ausblick in die Zukunft mit bidirektionaler Funktechnik<br />

präsentierte SOMMER auf der Leitmesse R+T in Stuttgart. Dort<br />

wurde im Rahmen einer Home Automation Lösung eine „intelligente“<br />

Bedienzentrale im attraktiven Design mit Farbdisplay vorgestellt.<br />

Dieses Gerät bildet als adaptive, lernfähige Zentrale das<br />

Herz einer Gebäudesteuerung. Über Funk kommuniziert es mit<br />

Sensoren und Aktoren (Bi-direktional) und sorgt so für eine komfortable,<br />

behagliche, sichere und energieeffiziente Wohnumgebung,<br />

ohne groß Kabel zu verlegen.<br />

Im Bereich der Torantriebe, insbesondere der Antriebe für Tiefgaragen<br />

und Sammelgaragen integrierte SOMMER einen neuen<br />

steckbaren und höheren Funkspeicher<br />

mit 448 Speicherplätzen. Im Servicefall<br />

müssen dadurch nicht alle eingelernten<br />

Handsender neu programmiert<br />

werden.<br />

Ein Tochterunternehmen von SOM-<br />

MER, die Firma Aperto präsentierte die<br />

neue X-Box mit energiesparender<br />

LED-Beleuchtung, noch längeren Akkukapazitäten<br />

und optionalen Solarmodul<br />

für Garagen ohne direkten<br />

Stromanschluss. Mit dem aperto vision<br />

550 und aperto vision 800 wurden<br />

neue attraktive Ausführungen in ant<br />

Farben und verzinkten Laufschienen<br />

mit 2 mm Materialstärke gezeigt.<br />

46 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Torantrieb<br />

Sicher und komfortabel – funkferngesteuerte Tore,<br />

Rollläden und Markisen<br />

Die Automatisierung von Rollläden, Markisen,<br />

Einfahrts- und Garagentoren mit<br />

funkferngesteuerten Antrieben nimmt europaweit<br />

immer mehr zu. Die SOMMER<br />

Antriebs- und Funktechnik GmbH hat dazu<br />

eine komplette Produktpalette im Lieferprogramm:<br />

Mehrere unterschiedliche<br />

Garagentorantriebe, Einfahrtstorantriebe<br />

sowie Rollladen- und Markisenantriebe<br />

stehen zur Verfügung – den aktuellen Normen<br />

entsprechend, sicher und für nahezu<br />

alle Tortypen und Einbausituationen geeignet.<br />

Die Selbsthemmung der Antriebe<br />

beugt dem Öffnen der Tore und Rollläden<br />

durch fremde Personen vor. Je nach Ausstattungswunsch<br />

und Einsatzgebiet kann<br />

man vom preiswerten Einsteigermodell bis<br />

hin zum leistungsstarken Spitzenmodell<br />

wählen. Zusammen mit der sehr sicheren<br />

und zuverlässigen SOMMER Funkfernsteuerung<br />

(868,8 MHz FM mit Somloq Rollingcode-System)<br />

bleiben keine Wünsche<br />

mehr offen.<br />

Der SOMMER Funkhandsender im modernen<br />

Edelstahl-Design kann vier Funktionen<br />

direkt per Knopfdruck ansprechen. Es<br />

lassen sich also gleich vier Tore ganz einfach<br />

mit nur einem Handsender fernsteuern.<br />

Oder zwei Tore, die Beleuchtung und<br />

der Rollladen. Der SOMMER-Funk eignet<br />

sich nicht nur zum Fernsteuern von Torantrieben.<br />

Sämtliche Geräte, die sich elektrisch<br />

ein- und ausschalten lassen, können<br />

fernbedient werden!<br />

Neben dem modernen Design stimmen bei<br />

SOMMER auch die „inneren Werte“. Auf<br />

der verwendeten Frequenz von 868,8 MHz<br />

darf nur mit einer sehr kurzen Sendedauer<br />

gefunkt werden. Eventuell störende<br />

„Langzeitsender“ wie z. B. Funkkopfhörer<br />

oder Babyphons sind hier nicht erlaubt!<br />

Die Frequenzmodulation erhöht die Übertragungssicherheit<br />

zusätzlich.<br />

Das Somloq Rollingcode-System bietet eine<br />

extrem hohe Sicherheit gegenüber der<br />

Benutzung durch nicht autorisierte Personen.<br />

Die Codelänge von 66 Bit ergibt 74<br />

Trillionen verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Das Durchprobieren aller<br />

dieser Möglichkeiten würde mit heutigen<br />

technischen Mitteln ca. 234 Milliarden<br />

Jahre dauern! Und da der Code automatisch<br />

nach jeder Betätigung wechselt,<br />

bleibt auch ein „abhören“ und wiederholen<br />

des Funksignals erfolglos.<br />

Wird ein Einfahrtstor mit einem SOMMER<br />

Torantrieb automatisiert, und es ist schon<br />

ein Garagentorantrieb eines anderen Herstellers<br />

vorhanden, kann dieser sehr einfach<br />

auf den SOMMER-Funk nachgerüstet<br />

werden. SOMMER hat dafür einen Funkempfänger<br />

in ein Steckdosengehäuse integriert.<br />

Dieser Funkempfänger wird einfach<br />

zwischen den vorhandenen Garagentorantrieb<br />

und die Steckdose gesteckt und mit<br />

dem Tastereingang des Antriebes verbunden.<br />

Installationsarbeiten an 230 V sind<br />

dabei nicht erforderlich. Der vorhandene<br />

Garagentorantrieb lässt sich nun ebenfalls<br />

mit dem gleichen Handsender fernsteuern,<br />

wie das Einfahrtstor. Der bisherige Handsender<br />

des Garagentorantriebes kann zusätzlich<br />

weiter benutzt werden.<br />

Viele gute Argumente sprechen für den<br />

Einbau von Rohrmotoren: es ist zum Einen<br />

natürlich viel praktischer, den Rollladen<br />

oder die Markise ganz einfach durch einen<br />

kurzen Knopfdruck oder automatisch gesteuert<br />

zu öffnen und zu schließen, anstatt<br />

sie mühsam manuell von Hand zu bewegen.<br />

Ein elektrischer Rollladen- oder Mar-<br />

kisenantrieb dient aber nicht nur der Bequemlichkeit,<br />

er besitzt weitere handfeste<br />

Vorteile: auch wenn niemand Zuhause ist,<br />

kann der Rollladen durch eine Zeitsteuerung<br />

geöffnet und geschlossen werden.<br />

Ein Einbrecher wird abgeschreckt, da der<br />

Eindruck eines bewohnten Hauses entsteht.<br />

Zusätzlich erschwert der Hochschiebeschutz<br />

bei Rollläden, die mit Rohrmotoren<br />

automatisiert sind, den Einbruch ins<br />

Haus.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter:www.sommer.eu.<br />

Die SOMMER<br />

Antriebs- und Funktechnik GmbH<br />

Die Sommer Antriebs- und Funktechnik<br />

GmbH ist einer der führenden Hersteller<br />

von hochwertigen Antrieben für Garagentore,<br />

Drehtore, Schiebetore, Rollläden und<br />

Markisen sowie von Funkfernsteuerungen<br />

in Europa.<br />

Passend zur Firmenphilosophie, die auf eine<br />

ausgezeichnete Qualität und einen hervorragenden<br />

Service größten Wert legt,<br />

werden die gefertigten Produkte ausschließlich<br />

über den Fachhandel vertrieben.<br />

Nach dem konsequenten Aufbau eines<br />

Qualitätsmanagements erfolgte bereits<br />

1995 die Zertifizierung nach der DIN EN<br />

ISO 90<strong>01</strong>.<br />

Mit einem Exportanteil von ca. 70 % hat<br />

SOMMER seine internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

unterstrichen und auf teilweise<br />

schwierigen Auslandsmärkten deutsche<br />

Wertarbeit erfolgreich verkauft.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 47


Dämmtechnik<br />

Mehr Markt machen mit dem<br />

„Energiesparkompass“<br />

Fakten, Fakten, Fakten – dieses bekannte<br />

Credo eines Nachrichtenmagazins charakterisiert<br />

sehr gut den erstmals vom Fachverband<br />

Wärmedämmverbund-Systeme<br />

(Baden-Baden) der<br />

breiten Öffentlichkeit<br />

vorgestellten „Energiesparkompass“.<br />

Die<br />

Studie fordert mehr<br />

Energieeffizienz für<br />

den Gebäudebestand,<br />

liefert wichtige Trends<br />

und Informationen<br />

zur energetischen Sanierung<br />

und entwickelt<br />

konkrete<br />

Handlungsvorschläge<br />

zur Umsetzung. Insgesamt<br />

ein Wissens-,<br />

Argumentations- und<br />

Maßnahmenpaket,<br />

mit dem der Architekt<br />

bei seinen Auftraggebern<br />

punkten kann.<br />

Dr. Clemens von Trott zu Solz, Vorstand<br />

Öffentlichkeitsarbeit des Fachverbands<br />

WDV-Systeme: „Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

sind Kommunikationsthemen.<br />

Es merkt zwar jeder am eigenen Geldbeutel,<br />

dass Energie immer teurer wird. Aber<br />

es ziehen zu wenig Hausbesitzer daraus die<br />

richtigen Schlüsse, weil das Informationsdefizit<br />

immer noch zu groß ist.“ Hier<br />

setzt der Energiesparkompass als Kommunikationsinstrument<br />

an: Für dieses Dokument<br />

wurden die wichtigsten Studien renommierter<br />

Forschungsinstitute aus den<br />

vergangenen drei Jahren ausgewertet,<br />

außerdem startete der Fachverband WDV-<br />

Systeme eine eigene repräsentative Befra-<br />

gung durch das Institut<br />

Dimap zur<br />

energetischen Sanierung.<br />

Energiesparkompass<br />

als Orientierungsinstrument<br />

für die Kundenakquisition<br />

Der Architekt ist<br />

durch seine Position<br />

an der Schnittstelle<br />

zum Verarbeiter<br />

und zum Hausbesitzer<br />

ein äußerst<br />

wichtiger Multiplikator für die Forcierung<br />

energetischer Sanierung, was natürlich<br />

auch durch die große Zahl der als Energiefachberater<br />

tätigen Architekten untermau-<br />

ert wird. Dass bei den Kunden weiterer Anschub<br />

nötig ist, haben die Untersuchungen<br />

für den Energiesparkompass klar ergeben.<br />

Dr. Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des<br />

Fachverbands Wärmedämmverbund-Systeme:<br />

„Nimmt man die klimapolitischen<br />

Ziele der Bundesregierung zum Maßstab,<br />

so müsste statt der heute ca. 220.000 Wohnungen<br />

mindestens die doppelte Anzahl<br />

Wohnungen pro Jahr energetisch saniert<br />

werden.“ Auch die reinen Verbrauchswerte<br />

machen die Grundproblematik deutlich:<br />

Rund 35 Liter Heizöl verbraucht ein energetisch<br />

unsaniertes Einfamilienhaus aus<br />

den 1950-er Jahren jährlich pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche. Das Einsparpotenzial<br />

durch energetische Sanierung ist enorm, es<br />

reicht bis zu 80 Prozent der Kosten für Heizung<br />

und Warmwasser – oder rund 2.000<br />

Euro pro Jahr.<br />

Wärmedämmung wird noch immer<br />

unterschätzt<br />

Trotz dieses deutlichen Spareffektes geschieht<br />

zu wenig. Laut Energiesparkompass<br />

halten sich rund 64 % der Bevölkerung<br />

in Sachen Energieeffizienz für gut informiert,<br />

fast gleich viele der Befragten<br />

aber unterschätzen die Wirkung von Wärmedämmung<br />

in diesem Zusammenhang<br />

deutlich. „Das bedeutet für die Industrie<br />

und vor allem auch für den Architekten,<br />

die Informationsarbeit noch weiter zu intensivieren<br />

und auf die Bedeutung der Fassadendämmung<br />

hinzuweisen“, so Dr. Clemens<br />

von Trott zu Solz, „die Hausbesitzer<br />

müssen begeistert werden für dieses Thema,<br />

zum Beispiel mit<br />

dem Argument, dass<br />

sich solche Maßnahmen<br />

in überschaubaren<br />

Zeiträumen im<br />

wahrsten Sinne des<br />

Wortes auszahlen!“<br />

Auch dafür liefert der<br />

Energiesparkompass<br />

passende Zahlen. Aufklärung<br />

über echte<br />

Energieeffizienz ist<br />

ebenfalls angesagt:<br />

„Dämmung und Wärmeschutz<br />

übertreffen<br />

in ihrer Wirtschaftlichkeitgebäudetechnische<br />

Investitionen<br />

in Solarthermie oder<br />

Photovoltaik um ein<br />

Vielfaches“, erklärt der Architekt und Energieeffizienz-Experte<br />

Dr. Burkhard Schulze-Darup<br />

im Energiesparkompass und liefert<br />

damit ein weiteres Argument für das<br />

Gespräch mit dem Hausbesitzer.<br />

Der Verkäufer wird zum Energieberater<br />

Der Energiesparkompass des Fachverbandes<br />

WDV-Systeme wendet sich auch mit<br />

konkreten Handlungsempfehlungen an<br />

den Architekten: „Von ihm müssen noch<br />

mehr als bisher die Aufgaben eines Energieberaters<br />

proaktiv erfüllt werden“, erläutert<br />

Dr. Setzler, „wir versetzen den Architekten<br />

und nachfolgend den Baustoffhandel<br />

und die Verarbeiter mit dem<br />

48 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Energiesparkompass und weiteren Informationsmöglichkeiten<br />

in die Lage, dies<br />

auch leisten zu können.“ Zu diesem Angebot<br />

gehört zum Beispiel auch eine stets aktualisierte<br />

Information über die Förderprogramme<br />

des Bundes und der Länder. Je<br />

weiter sich diese Unterstützungsmaßnahmen<br />

auf regionaler oder kommunaler Ebene<br />

abspielen, desto mehr bieten sie den Beteiligten<br />

vor Ort die Chance, diese Fördermöglichkeiten<br />

direkt für die eigene<br />

Akquisition zu nutzen. Wenn die Anforderungen<br />

einer energetischen Gesamtbeurteilung<br />

eines Gebäudes gewünscht werden<br />

und über das normale Maß hinaus reichen,<br />

empfiehlt der Fachverband den Verarbei-<br />

tern die enge Zusammenarbeit mit professionell<br />

geschulten und als Energieberatern<br />

zertifizierten Architekten.<br />

Energetisch Sanieren lohnt sich<br />

Die dimap-Befragung des Fachverbands<br />

WDV-Systeme ermittelte auch Fakten bei<br />

Hausbesitzern, die in den letzten zehn Jahren<br />

bereits energetisch saniert haben. Über<br />

die Hälfte von ihnen gab an, die Sanierung<br />

habe starken bis sehr starken Einfluss auf<br />

die Heiz- und Energiekosten. So lohnt sich<br />

die Maßnahme für 41 Prozent der Sanierer<br />

bereits jetzt finanziell, weitere 37 Prozent<br />

sind überzeugt, dass dies künftig der Fall<br />

sein wird. Knapp zwei Drittel berichten<br />

darüber hinaus von einem spürbar gestiegenen<br />

Wohnkomfort; viele der Befragten<br />

schätzen den gesteigerten Wert ihrer ener-<br />

getisch sanierten<br />

Immobilie. Ausführlich<br />

widmet sich der<br />

Energiesparkompass<br />

vor diesem Hintergrund<br />

auch der Situation<br />

für Mieter<br />

und Vermieter. Vermieter<br />

sind Hausbesitzer<br />

und für Architekten<br />

damit die<br />

entscheidenden Ansprechpartner,<br />

um<br />

die Vorteile energetischer<br />

Sanierung zu<br />

platzieren.<br />

Es gibt nichts, was man nicht noch<br />

verbessern könnte<br />

Der Energiesparkompass des Fachverbands<br />

WDV-Systeme soll<br />

den Gesetzgeber ermuntern,<br />

die Rahmenbedingungen<br />

für die energetische<br />

Sanierung noch<br />

weiter zur verbessern.<br />

Im Einzelnen<br />

fordert der Verband<br />

den Ausbau der Fördermöglichkeiten<br />

für private Hausbesitzer<br />

unter anderem<br />

durch weitere steuerliche<br />

Anreize, die<br />

Stärkung der Vermieterrechte<br />

bei<br />

energetischen Sanierungsmaßnahmen,<br />

eine weitere Verbesserung<br />

der zielgruppen-<br />

und themenspezifischenInformationsangebote<br />

und die Bündelung<br />

der energiepolitischen<br />

Kompetenzen<br />

gegebenenfalls sogar<br />

in einem eigenen<br />

Ressort.<br />

Dr. Clemens von Trott zu Solz: „Neben diesen<br />

übergeordneten Zielsetzungen vergessen<br />

wir die Basisarbeit ausdrücklich nicht.<br />

Wir wollen Architekten, Fachhandel und<br />

Fachhandwerk so intensiv wie möglich<br />

unterstützen, damit sie vor Ort selbst mehr<br />

Markt machen können. Der potenzielle<br />

Kunde und Hausbesitzer muss von mehreren<br />

Seiten informiert und aktiviert werden,<br />

damit er die Konsequenz aus den Fakten<br />

zieht, die wir mit dem Energiesparkompass<br />

präsentiert haben.“<br />

Ansprechpartner für die Redaktion:<br />

Dr. Wolfgang Setzler; Carmen Franke (MBA)<br />

Fachverband Wärmedämmverbundsysteme e.V.,<br />

Fremersbergstr. 33, 76530 Baden-Baden<br />

Tel. 07221-30<strong>09</strong>890, Fax 07221-30<strong>09</strong>899<br />

Email: info@fachverband-wdvs.de<br />

Behaglichkeit schaffen mit System.<br />

HASIT-Wärmedämm-Verbundsysteme<br />

Dämmtechnik<br />

Natürlich bauen.<br />

Gesund wohnen.<br />

www.hasit.de<br />

PUR/PIR, VIP, EPS, EPS/PER, Mineralschaum, CORK, Schilf, Mineralwolle und<br />

Holzweichfaser sind Dämmstoffe, die in HASIT Wärmedämm-Verbundsystemen<br />

zur Anwendung kommen. Der große Vorteil dieser Systeme besteht darin,<br />

dass sämtliche im System vorkommenden Stoffe und Zubehörteile optimal<br />

aufeinander abgestimmt sind. Verklebung, Ergänzungsprodukte, Dämmstoff,<br />

mechan. Befestigung, Armierung/Unterputz und Oberputz bilden in Wärmedämm-Verbundsystemen<br />

von HASIT eine perfekte und geprüfte Einheit.<br />

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<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 49


Dämmtechnik<br />

HECK Innendämmung mit System<br />

Innenseitig gedämmte Außenwände ohne Schimmelbefall<br />

Verbesserung der Wärmedämmung mit Innendämmung –<br />

von der Steigerung der Wohnqualität bis zum Anforderungsniveau der EnEV 20<strong>09</strong>.<br />

Besonders denkmalgeschützte oder historische<br />

Gebäude sollen durch eine wärmedämmende<br />

Maßnahme an der Hausfassade<br />

nicht ihr „Gesicht verlieren“. Fassaden zum<br />

Beispiel aus Fachwerk, Sichtmauerwerk<br />

oder Naturstein sollen häufig erhalten<br />

bleiben. Auch ist eine Außendämmung<br />

wegen technischer oder rechtlicher Einschränkungen<br />

oft nicht möglich. Es liegt<br />

auf der Hand: Darf oder kann eine Fassade<br />

nicht gedämmt werden, ist die innenseitige<br />

Außenwanddämmung oft die einzige<br />

Möglichkeit zur energetischen Sanierung<br />

und Verminderung von Transmissionswärmeverlusten.<br />

Bei unregelmäßig genutzten<br />

und beheizten Räumen bietet eine Innendämmung<br />

sogar entscheidende energetische<br />

Vorteile.<br />

Bei einer energetischen Sanierung im Innenraum<br />

mit der neuen HECK MultiTherm<br />

Innendämmung werden die Wohnqualität<br />

und auch die Wohnraumhygiene durch<br />

Schimmel-Prävention deutlich verbessert.<br />

Dabei können mit den HECK Innendämmsystemen<br />

planerische Ansprüche, von Ein-<br />

Feuchtetransport durch Kapillaraktivität – Dampfsperre ist nicht nötig!<br />

haltung des Mindestwärmeschutzes nach<br />

DIN 4108 bis zu den Anforderungen der<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV), erfüllt<br />

werden. Es wurden dabei auch die zukünftig<br />

strengeren Vorgaben der voraussichtlich<br />

20<strong>09</strong> in Kraft tretenden Novellierung<br />

zur EnEV berücksichtigt. Für die Gebäudenutzer<br />

bedeutet das nicht nur ein angenehmes<br />

Raumklima, sondern einen deutlich<br />

geringeren Verbrauch an Heizmaterial, der<br />

die vorhandenen Energieressourcen sichert<br />

und den Geldbeutel schont.<br />

Eine mit Innenraumdämmung versehene<br />

Immobilie erfährt eine kalkulierbare und<br />

beständige Wertsteigerung.<br />

Nachträgliche Innendämmung ohne<br />

Dampfbremse<br />

Aufgrund der sehr guten Kapillaraktivität<br />

sowie entsprechendem Diffusionsverhalten<br />

der verwendeten Baustoffe kann bei<br />

den gutachterlich geprüften HECK Systemaufbauten<br />

auf den Einsatz einer<br />

Dampfsperre verzichtet werden. Der Nachweis<br />

des Kondensatfeuchteschutzes im Regelquerschnitt<br />

wurde dabei unter Berücksichtigung<br />

des tatsächlichen Feuchtetransportes<br />

erbracht und garantiert hier<br />

Ausführungssicherheit. HECK MultiTherm<br />

bietet mit den drei Innendämmlösungen<br />

die Sicherheit im System.<br />

Die mineralische Lösung<br />

HECK Mineralischer Dämmputz (HECK DP<br />

MIN) ist ein rein mineralischer Wärmedämmputz,<br />

der ein- oder mehrlagig verarbeitet<br />

durch ausgezeichnete Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

überzeugt und auch große<br />

Unebenheiten bereits in der ersten Putzlage<br />

sehr gut ausgleicht. HECK Mineralischer<br />

Dämmputz eignet sich besonders gut auf<br />

50 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


historischem Mauerwerk und Fachwerk,<br />

kann aber auch zur Verbesserung der Wärmedämmung<br />

auf modernen Wandbaustoffen<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Spezialputzlösung<br />

Mit dem HECK Dämmputz EPS (HECK DP<br />

EPS) steht ein Spezialputz zur Verfügung,<br />

der seine Dämmfähigkeit einem hohen Anteil<br />

an speziellen leichten Zusatzstoffen<br />

verdankt. Als Außen- und Innenputz<br />

kommt er auf allen üblichen Wandbaustoffen,<br />

selbst hochdämmendem und zerklüftetem<br />

Mauerwerk zum Einsatz. HECK<br />

Dämmputz EPS kann direkt auf das Mauerwerk<br />

oder mineralischen Putz ohne Beschichtung<br />

aufgetragen werden, wodurch<br />

problematische Hohlräume vermieden<br />

werden.<br />

Dämmtechnik<br />

Die EnEV Lösung<br />

Die HECK Innendämmplatte MS ist eine<br />

mineralische Dämmplatte auf natürlicher<br />

Basis ohne Faser- und Kunststoffzusätze,<br />

geeignet für den Wand- und Deckenbereich.<br />

Durch die hydrophilen Eigenschaften<br />

der HECK Innendämmplatte MS können<br />

große Mengen Wasser aufgenommen<br />

und wieder abgegeben werden. Dabei reguliert<br />

sich der Feuchtehaushalt auf natürliche<br />

Weise.<br />

Wissen auf einem Blick:<br />

Im Datenblatt werden alle wichtigen Informationen<br />

der HECK Innendämmsysteme<br />

zur Anwendung auf typischen, überwiegend<br />

anzutreffenden Bestandswänden<br />

kompakt zusammengefasst und Hinweise<br />

zur bauphysikalischen Unbedenklichkeit<br />

oder zur Notwendigkeit einer ggf. zusätzlich<br />

notwendigen bauphysikalischen Betrachtung<br />

gegeben. Es wird auf einem<br />

Blick ersichtlich, welches System sich für<br />

die jeweilige energetische Anforderung an<br />

die Außenwand eignet. Die Verbesserung<br />

der Wärmedämmung mit Innendämmung<br />

wird übersichtlich dargestellt -von der<br />

Steigerung der Wohnqualität, über Einhaltung<br />

des Mindestwärmeschutzes nach<br />

DIN 4108-2 bis zum geplanten Anforderungsniveau<br />

der EnEV 20<strong>09</strong>.<br />

Alle HECK Innendämmsysteme reduzieren<br />

durch ihre besonderen Eigenschaften hinsichtlich<br />

Wärmeleitfähigkeit, Wasseraufnahme-<br />

und Wasserdampfdiffusionsfähigkeit<br />

das Schimmelpilzrisiko erheblich.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer<br />

Homepage www.colfirmit.de. Am<br />

besten fordern Sie unser Innendämmprospekt<br />

noch heute bei uns an!<br />

Colfirmit Rajasil GmbH & Co. KG<br />

Thölauer Str. 25<br />

95615 Marktredwitz<br />

www.colfirmit.de<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 51


Dämmtechnik<br />

HASIT Holzfaser-Wärmedämmsysteme protect.<br />

Ökologisch und ökonomisch dämmen mit einem geprüften System.<br />

„Was nicht verloren geht, muss auch nicht ersetzt werden.“ – Eine alte Weisheit, mit der sich der Baustoffhersteller<br />

HASIT seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Wärmedämmung auseinandersetzt. Die konsequente<br />

Weiterentwicklung der Produkte bis hin zu kompletten Systemlösungen bieten Architekten, Planern<br />

und Bauherren neue Möglichkeiten der Wärmedämmung im Neubaubereich als auch in der Altbausanierung.<br />

Steigende Energiekosten, Engpässe<br />

in der Öl- und Gasversorgung, hohe<br />

CO 2 -Emissionen, Treibhauseffekt und<br />

Klimawandel sind täglich kursierende<br />

Negativschlagzeilen in den Medien. Wir<br />

Menschen sind jetzt dazu angehalten,<br />

unser Denken und Handeln diesen Szenarien<br />

und Verhältnissen anzupassen<br />

und aktiv zu handeln.<br />

Für die Zukunft bauen<br />

Eines ist sicher: Das Haus der Zukunft<br />

ist ein Niedrigenergie- oder Passivhaus.<br />

HASIT hat diesen Trend schon vor<br />

Jahren erkannt und frühzeitig entsprechende<br />

Maßnahmen in der Entwicklung<br />

der Produkte getroffen. Ökonomische<br />

und ökologische Baustoffe von HASIT<br />

sind die Grundlagen für eine behagliche<br />

Wohnqualität und eine lohnende<br />

Investition für die Zukunft. Diese rechnet<br />

sich unter dem Gesichtspunkt Umweltschutz,<br />

weniger Energiekosten und klei-<br />

ner dimensionierter Heizanlage schon in<br />

den ersten Heizperioden.<br />

HASIT Holzfaser-Wärmedämmsysteme<br />

- vielseitig einsetzbar<br />

HASIT Holzfaser-Wärmedämmsysteme<br />

haben vielseitige Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die putzfähigen Dämmelemente eignen<br />

sich für Außenwände aus Holzkonstruk-<br />

Holztafelbauweise<br />

tionen, im Fachwerkbereich sowie in der<br />

Holzständer- bzw. Holzmassivbauweise.<br />

Endbeschichtung des Wärmedämmsystemes<br />

mit mineralischen<br />

Putzen<br />

Auf die Dämmelemente kann nach Aufbringen<br />

einer mineralischen, schlagfesten<br />

Armierschicht (Nennputzdicke<br />

52 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


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Beste Funktionen/Eigenschaften:<br />

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(051/048/043)<br />

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festigkeit<br />

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Hochhausgrenze geeignet<br />

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monolithische Wandkonstruktionen<br />

geeignet<br />

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Kategorie II (> 3 Joule)<br />

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mineralisch gebundene Putze<br />

Holzständerbauweise<br />

5 mm) eine Endbeschichtung in Form<br />

eines Silikat-, Silikonharz-, SiSi- oder<br />

Kunstharzputzes aufgebracht werden.<br />

Wie bei allen anderen Wäremedämmverbund-Systemen<br />

von HASIT ist der<br />

Aufbau des jeweiligen Systems optimal<br />

abgestimmt auf sämtliche im System<br />

vorkommenden Stoffe und Zubehörteile.<br />

Verklebung, Ergänzungsprodukte,<br />

Dämmstoff, mechanische Befestigung,<br />

Armierung/Unterputz und Oberputz bilden<br />

in Wärmedämmverbund-Systemen<br />

von HASIT eine perfekte und geprüfte<br />

Einheit.<br />

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Egal für welches Dämmsystem von<br />

HASIT Sie sich entscheiden, Sie setzen<br />

Das System ist in drei verschiedenen<br />

Ausführungen erhältlich:<br />

auf geprüfte Systemsicherheit und<br />

Qualität. Langlebigkeit, höchste Stoß-<br />

und Schlagfestigkeit sowie beste<br />

Riss-Sicherheit mit HASIT Unistar light<br />

Armierungsmörtel zeichnen diese Systeme<br />

aus, die nach den höchsten europäischen<br />

Anforderungen gemäß ETAG<br />

004-Richtlinien geprüft und zugelassen<br />

wurden.<br />

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Was nützt die beste Dämmung, wenn<br />

Anschlüsse an Fenster, Türen, Regenrohre,<br />

im Erdreich etc. Probleme verursachen?<br />

Dadurch können Wärmebrücken,<br />

Zugluft, feuchte Wände und<br />

in der Folge kostspielige Bauschäden<br />

entstehen. Mit diesen Themen hat sich<br />

HASIT in der Produktentwicklung besonders<br />

auseinander gesetzt und bie-<br />

HASIT Schürzenelemente<br />

Dämmtechnik<br />

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Ausführung Nut + Feder oder Stumpf<br />

für Laibungen<br />

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Ausführung Nut + Feder<br />

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Ausführung Nut + Feder oder Stumpf<br />

tet spezielle Lösungen für sogenannte<br />

„Problemzonen“ am Bau. Der kompetente<br />

und bestens ausgebildete HASIT<br />

Beratungsdienst steht Planern, Händler,<br />

Verarbeitern als kostenlose Serviceleistung<br />

gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Neue Trends in der Fassadenbeschichtung<br />

Mit „Anti-Aging“ und „Nano-Technologie<br />

folgt HASIT den neuesten Trends in<br />

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Beschichtungen und stattet den klassischen<br />

HASIT Silikonharzputz mit „nano-skalierten“<br />

Additiven aus. Diese bewirken<br />

eine langanhaltend saubere und<br />

schöne Fassade. Der Verbund zum Untergrund<br />

wird verbessert und die Wasseraufnahme<br />

des Systems reduziert.<br />

Vorteile des HASIT Silikonharz-<br />

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Weitere Informationen finden Sie im<br />

Internet unter www.hasit.de oder bei<br />

Ihrem Baustoffhändler.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 53


Dämmtechnik<br />

Neues Systemzubehör<br />

für Wärmedämmverbundsysteme<br />

puren erweitert das Produktprogramm für die Fassade und<br />

präsentiert mit dem purenotherm Brandschutzriegel BSR<br />

bei der BAU 20<strong>09</strong> in München eine system-konforme Lösung<br />

für WDVS<br />

Sowohl bei Neubau als auch bei Gebäudemodernisierungen werden<br />

zur Verbesserung des Wärmeschutzes Fassaden häufig mit einem<br />

Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrol-Hartschaum<br />

(EPS oder XPS) versehen. Abhängig von den jeweiligen Landesbauordnungen<br />

müssen dabei ab einer Dämmstoffstärke über 100<br />

mm in bestimmten Abständen umlaufend oder an bestimmten<br />

Bauteilen wie zum<br />

Beispiel Fensterstürzen<br />

etc. spezielle<br />

Brandriegel zur Verbesserung<br />

des Brandschutzes<br />

bzw. zur Verhinderung<br />

der Brandausbreitungvorhanden<br />

sein. Mit dem<br />

neuen purenotherm<br />

Brandschutzriegel<br />

BSR bietet die puren<br />

gmbh auf der BAU<br />

20<strong>09</strong> erstmalig eine<br />

gemäß DIBT systemkonforme,<br />

hochdämmende Lösung aus purenotherm-Hartschaum<br />

an, die handwerksgerecht ist und optimal zu den Polystyrol-Wärmedämmverbundsystemen<br />

passt.<br />

Bisher verwendete Brandriegel aus Mineralfaser haben grundsätzlich<br />

andere Materialeigenschaften als EPS/XPS-Dämmstoffe und<br />

erfordern oft verarbeitungstechnische Anpassungen, ganz abgesehen<br />

von unterschiedlichen Wärmedämmwerten und einem anderen<br />

Feuchteverhalten. Diese Unterschiede können immer wieder zu<br />

Problemen führen, die sich dann etwa durch Putzabzeichnungen<br />

bemerkbar machen und sogar eine Fassadensanierung erfordern.<br />

Geprüft und für gut befunden<br />

Aufgrund der aktuellen Brandschutzprüfungen bei der Gesellschaft<br />

für Materialforschung und Prüfanstalt für das Bauwesen<br />

Leipzig (MFPA) hat das Deutsche Institut für Bautechnik Berlin<br />

(DIBT) bestätigt, dass der purenotherm Brandschutzriegel für zugelassene<br />

Wärmedämmverbundsysteme in Stärken über 100 und<br />

bis zu 300 mm geeignet und einsetzbar ist. Damit steht ab sofort<br />

ein Brandschutzriegel aus dem jahrzehntelang bewährten Fassaden-Hochleistungsdämmstoff<br />

purenotherm mit vielen Vorteilen<br />

zur Verfügung.<br />

Der purenotherm Brandschutzriegel kann ohne aufwändige Befestigungstechnik<br />

einfach mit dem für das WDVS vorgesehenen Kleber/Mörtel<br />

verarbeitet werden und hat eine staubfreie und zuverlässige<br />

Haftstruktur mit einer hohen Abreißfestigkeit. Zudem ist er<br />

beständig gegenüber den meisten am Bau üblichen Materialien<br />

und kann mit nahezu allen Farben, Putzen etc. verarbeitet werden.<br />

54 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Qualifikation schafft Zukunft!<br />

Berufsbegleitende Weiterbildung<br />

– praxisnah und anwendungsorientiert seit 1990 –<br />

Sachverständiger für<br />

� Schäden an Gebäuden – Stufe I + II<br />

� Energieeffizienz von Gebäuden<br />

� Schäden im konstruktiven Ingenieurbau<br />

� Bautenschutz und Bausanierung<br />

� Holzschutz<br />

Fachplaner für<br />

� Bauwerksinstandsetzung nach WTA<br />

Lehrgangsdauer: ca. 9 Monate<br />

Durchführung: ca. 9 Seminarwochenenden<br />

(Freitag bis Samstag) sowie Selbststudium<br />

Abschluss: EIPOS-Zertifikat<br />

Kooperation: IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbH<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Dipl.-Ing. (FH) Silke Grün<br />

Tel.: +49 351 213 12-35 · E-Mail: s.gruen@eipos.de<br />

Weitere Informationen zu Promotionsstudien, Master-Studiengängen,<br />

Fachfortbildungen, Tagesveranstaltungen auf unserer Webseite<br />

Europäisches Institut für postgraduale Bildung<br />

an der Technischen Universität Dresden e. V.<br />

Goetheallee 24, D-<strong>01</strong>3<strong>09</strong> Dresden<br />

www.EIPOS.de<br />

Dämmtechnik<br />

Der Brandschutzriegel besteht aus dem speziellen Hochleistungsdämmstoff<br />

purenotherm Polyurethan-(PUR/PIR)-Hartschaum, ist<br />

je nach Stärke ab der Wärmeleitfähigkeitsstufe <strong>02</strong>6, einer Druckspannung<br />

(bei 10 % Stauchung gemäß DIN EN 826) ab 100 kPa lieferbar<br />

und bis zur Hochhausgrenze (22 m) einsetzbar. Als duromerer<br />

Dämmstoff glimmt er nicht, schmilzt bei Hitzeeinwirkung nicht<br />

und tropft nicht brennend ab.<br />

Mit dem purenotherm Branschutzriegel erweitert puren das Produktprogramm<br />

für die Fassade, zu dem unter anderem auch die bewährte<br />

purenotherm Wärmedämmung für Wärmedämmverbundsysteme<br />

oder das neue HoltaFix Dämmsystem für hinterlüftete<br />

Fassaden gehören. HoltaFix wird sowohl beim Neubau als auch bei<br />

der Modernisierung dem Trend der modernen Architektur zum<br />

verstärkten Einsatz von Holzfassaden gerecht. Das Dämmelement<br />

wird wärmebrückenfrei auf verschiedenen Untergründen wie zum<br />

Beispiel Beton, Vollziegel, Kalksandvollstein, Kalksand Lochstein,<br />

Vollblock aus Leichtbeton, Hochlochziegel, Porenbeton, Holz und<br />

vielem mehr verlegt. Für die Befestigung eignen sich spezielle,<br />

bauaufsichtlich zugelassene Langschaftdübel.<br />

Alle weiteren Informationen zum gesamten Fassadenprogramm<br />

sowie zu allen weiteren puren Produkten erhält man bei<br />

puren gmbh,<br />

Rengoldshauser Straße 4, DE-88662 Überlingen,<br />

Telefon +49(0)7551-8<strong>09</strong>90, Fax +49(0)7551-8<strong>09</strong>920,<br />

e-Mail info@puren.com bzw. im Internet unter http://www.puren.com.<br />

Fernstudium postgradual<br />

Fernstudium<br />

Baulicher<br />

Brandschutz<br />

Braandschutz<br />

und Sicherheitstechnik<br />

Berufsbegleitend in zwei Jahren<br />

Beginn: WS 20<strong>09</strong>/2<strong>01</strong>0<br />

www.zfuw.de<br />

Postfach 3049<br />

D-67653 Kaiserslautern<br />

Telefon: +49 (0) 631/205-4925<br />

Telefax: +49 (0) 631/205-4940<br />

E-Mail: zfuw@zfuw.uni-kl.de<br />

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Weitere<br />

Studiengänge Studdiengänge<br />

im<br />

Bereich<br />

(A (Auszug) uszug)<br />

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Medizinische Medizini<br />

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Ph Physik ysik<br />

(M. SSc.)<br />

c.)<br />

Software<br />

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Engineering gineering<br />

(M. En Eng.) g.)<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 55


Dämmtechnik<br />

Einblasdämmung mit Zellulose seit 25 Jahren!<br />

„Gebäude update“ – die Herausforderung der nächsten Jahre!<br />

Angesichts der sinkenden Neubaukonjunktur<br />

richtet sich das Augenmerk der am<br />

Bau Beteiligten mehr und mehr auf den<br />

immensen Gebäudebestand, insbesondere<br />

in den Ballungsräumen. Hierbei spielen<br />

nicht nur die veränderten Bedürfnisse der<br />

Bewohner eine wachsende Rolle. Auch die<br />

gesellschaftlich relevante Notwendigkeit<br />

die CO 2 Emissionen durch Gebäudenutzung,<br />

von heute 40 % am gesamten<br />

CO 2 Aufkommen, in den nächsten Jahren<br />

drastisch zu reduzieren, hat mittlerweile<br />

politische Bedeutung.<br />

Ob private Wohnhäuser oder Eigentumsanlagen,<br />

ob Wohnungsbau oder Objektbebauung,<br />

millionenfach ist der Immobilienbestand<br />

der BRD energetisch sanierungsbedürftig.<br />

Die gesetzliche Forderung nach<br />

einem Energiepass mit spezifischem Nachweis<br />

des Heizwärmebedarfes für alle Gebäude,<br />

setzen hier die Besitzer von Altbauten<br />

ebenfalls unter Druck. Nichtzuletzt<br />

sind die Betriebskosten der Gebäude mitt-<br />

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lerweile von so großer Bedeutung, dass<br />

sich die ersten Wohnungsbaugesellschaften<br />

mit der Sanierung ihrer gewaltigen<br />

Altbaubestände im Passivhausstandard<br />

auseinandersetzen. Dabei geht es natürlich<br />

nicht nur um Wärmedämmung, die für den<br />

winterlichen Kälteschutz und für den sommerlichen<br />

Wärmeschutz relevant ist. Vielmehr<br />

sind der Schallschutz, die Beheizbarkeit<br />

und die raumlufthygienische Qualität<br />

der Wohnumgebung die zeitgemäßen Themen.<br />

Kurzum „Wohlfühlklima“ ist der<br />

Wunsch der Bauherren.<br />

Die Herausforderungen des<br />

Klimaschutzes mit den<br />

monitären Bedürfnissen<br />

der Bauherrschaft, ob Privathausbesitzer,Wohnungsbaugesellschaften<br />

oder die öffentliche Hand,<br />

so zu vereinen, dass zukunftsfähige<br />

Konzepte<br />

entstehen, ist die Aufgabe<br />

der Gegenwart.<br />

Für diese Aufgabe bietet<br />

isofloc viele Möglichkeiten.<br />

Wir arbeiten gemein-<br />

����������������������������������������������<br />

sam mit Forschung und Institutionen an<br />

der Erprobung neuer Passivhaustauglichen<br />

Lösungen für den Wohnungsbau. Wir haben<br />

zahlreiche Referenzen für das zeitgemäße<br />

Dämmen von öffentlichen Gebäuden,<br />

Gewerbe- und Wohnimmobilien. Jeden<br />

Tag leisten unsere über 500<br />

hochqualifiziert ausgebildeten Dämm-<br />

Profis ihren Beitrag zur qualitätvollen<br />

Ausführung von Dämmarbeiten im Altund<br />

Neubau in der ganzen BRD. Gemeinsam<br />

mit uns als Hersteller unterstreichen<br />

sie die Marktführerschaft von isofloc bei<br />

Einblasdämmstoffen aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Dabei ist insbesondere die passgenaue,<br />

fugenfreie und setzungssichere<br />

Einbautechnik der Garant für eine jahrzehntelange<br />

Sicherheit. Wenn dann auch<br />

noch die Dämmung auf Niedrigst- oder<br />

Passivhausenergiestandard ausgeführt<br />

wird, freut sich der Immobilienbesitzer<br />

auch in 20 Jahren noch über seine heute<br />

getroffene Entscheidung. Mit der Erfahrung<br />

und Kompetenz aus 25 Jahren steht<br />

isofloc somit auch für Kontinuität und Sicherheit.<br />

Weitere Informationen zur Zellulosedämmung<br />

im Bestand, zu Konstruktionen und<br />

Prüfzeugnissen finden Interessenten im<br />

Internet unter www.isofloc.de<br />

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56 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Mit Sicherheit die derzeit innovativste<br />

und effektivste Wärmedämmung am Bau<br />

Vacupor® Vakuum-Isolations-Paneele für Boden, Wand- und Dachwärmedämmung – jetzt mit erweiterter Bauzulassung.<br />

<strong>BDB</strong>: Herr Erbenich, was gibt es Neues bei Porextherm?<br />

Gregor Erbenich: Endlich ist es soweit, mit Datum vom 3. Dezember<br />

2008 hat uns das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) unter<br />

der Zulassungsnummer Z-23.11-1662 die allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung für Vacupor® VIPs erweitert. Damit haben wir jetzt<br />

einen großen Schritt in die richtige Richtung für innovative Wärmedämmung<br />

am Bau geschafft, was auch der festgelegte Bemessungswert<br />

von 0,008 W/(m • K) bestätigt. Die Zulassung wurde für<br />

die Produkte Vacupor® NT-B2, Vacupor® RP-B2 und Vacupor® PS-<br />

B2 und deren Verwendung in insgesamt zehn verschiedenen Anwendungsgebieten<br />

im Innen- und Außenbereich erteilt.<br />

<strong>BDB</strong>: Wo sehen Sie die Stärken von Vacupor® im Vergleich zu konventionellen<br />

Dämmtechniken?<br />

Gregor Erbenich: Unser Vacupor® ist ein Problemlöser am Bau –<br />

überall dort, wo konstruktive,gestalterische<br />

oder ästhetische<br />

Umsetzungen gefragt<br />

sind, kann Vacupor®<br />

seine Stärken in Hinblick<br />

auf effektivste<br />

Wärmedämmung bei<br />

geringster Dicke ausspielen.<br />

Beim Einsatz<br />

im Neubau können<br />

mit Vacupor® z. B.<br />

enorme Flächengewinne<br />

realisiert werden, die mit konventionellen Dämm-Materialien<br />

so nicht möglich sind. Hier macht der Investor selbst bei erhöhten<br />

Anfangskosten mit der Gegenrechnung Fläche/Nutzen und<br />

Energieeinsparung meist einen guten Schnitt.<br />

<strong>BDB</strong>: Wo werden Vacupor® VIPs hauptsächlich eingesetzt?<br />

Gregor Erbenich: Zu Beginn wurde Vacupor® häufig in Fassadenelementen<br />

eingesetzt. Mit den erweiterten Bauzulassungen können<br />

jetzt auch in Deutschland unterschiedliche Anwendungen an<br />

Boden, Wand oder im Dach umgesetzt werden. Dabei wird der<br />

Markt für Modernisierungen immer interessanter, da an älteren<br />

Gebäuden Vacupor® mit effektiven Lösungsmöglichkeiten aufwartet<br />

– Verschattung ist hier nur eines der Stichwörter. Auch Anwendungen<br />

im Verbund mit konventionellen Materialien sind möglich,<br />

so gesehen gilt nicht „entweder oder“, sondern oft „sowohl als<br />

auch“. Vacupor setzt man gemäß unseres Slogans „Raum schaffen<br />

– Energie sparen“ dort ein, wo eine effektive Wärmedämmung bei<br />

fehlendem Platz nötig ist.<br />

<strong>BDB</strong>: Gibt es bauphysikalische Grenzen mit Vacupor®?<br />

Gregor Erbenich: Vacupor® ist auf Grund seiner Beschaffenheit<br />

ein High-Tech-Produkt mit außerordentlich guten Dämmwerten,<br />

was die erweiterten Bauzulassungen ja bestätigen. Wir setzen immer<br />

eine seriöse Beratung und Planung voraus, damit kritische Situationen,<br />

egal in welchen Projekten, erst gar nicht entstehen können.<br />

Dabei spielt auch eine qualifizierte Umsetzung seitens der<br />

ausführenden Betriebe eine wichtige Rolle. Porextherm bietet hier<br />

Hilfestellungen für Planer und Bauherren an. Und unsere Refe-<br />

Dämmtechnik<br />

renzprojekte haben bis heute bewiesen, dass man mit Vacupor®<br />

nicht nur besser dämmt, sondern auch die nötigen Sicherheiten<br />

mit berücksichtigt hat.<br />

<strong>BDB</strong>: Wo sehen Sie die Zukunft für Vacupor®?<br />

Gregor Erbenich: Erstens verlangen im Bausektor die neuen Rahmenbedingungen,<br />

wie z. B. die EnEV oder die steigenden Rohstoffkosten<br />

neue und innovative Produkte und zweitens werden wir<br />

mit unseren patentierten Verfahren und neuen Produktionsanlagen<br />

weiterhin Markt- und Kostenführer für VIPs sein. Unsere Anstrengungen<br />

gehen ganz klar dahin, mit<br />

weiteren Produktentwicklungen und<br />

geplanten Bauzulassungen, dem deutlich<br />

steigenden Bedarf gerecht zu werden.<br />

Wir sehen diesen Markt sehr optimistisch,<br />

da wir mit unterschiedlichsten<br />

weltweiten Referenzobjekten die Zweifel<br />

bei vielen Architekten, Planern und<br />

Bauherren bereits ausräumen konnten.<br />

<strong>BDB</strong>: Danke für das Interview Herr<br />

Erbenich.<br />

Gregor Erbenich, Global Marketing Manager<br />

der <strong>BDB</strong>_20<strong>09</strong>_87x128:Porextherm Porextherm Dämmstoffe GmbH<br />

08.05.20<strong>09</strong> 16:51 Uhr Seite 1<br />

I NNOVATIVE WÄRMEDÄMMUNG AM BAU<br />

Vacupor ® – jetzt mit erweiterter<br />

Bauzulassung *<br />

Vacupor ® NT-B2<br />

Vacupor ® PS-B2 Vacupor ® RP-B2<br />

*Bemessungswert von 0,008 W/(m · K)<br />

Raum schaffen – Energie sparen<br />

Porextherm Dämmstoffe GmbH<br />

Heisinger Straße 8/10 · D-87437 Kempten<br />

Phone: + 49 (0) 831- 57 53 60 · www.porextherm.com<br />

A D V A N C E D T H E R M A L I N S U L A T I O N<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 57<br />

Foto: Sto AG


Dämmtechnik<br />

An der Vakuumdämmtechnik<br />

kommt keiner mehr vorbei<br />

Mit der im März dieses Jahres beschlossenen<br />

Novellierung der Energieeinsparverordnung<br />

(ENEV 20<strong>09</strong>) durch das Bundeskabinett<br />

ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung<br />

der ehrgeizigen Klimaziele gemacht<br />

worden. Ab dem <strong>01</strong>.10.20<strong>09</strong> gelten damit<br />

verbindlich wiederum gestiegene Anforderungen<br />

an die technische Ausrüstung und<br />

Dämmtechnik von Gebäuden. Zur effizienten<br />

Erfüllung dieser Anforderungen bei<br />

neu zu errichtenden Gebäuden und auch<br />

Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand<br />

kommen Bauherren und Planer an<br />

dem Einsatz der Vakuumdämmtechnik<br />

nicht mehr vorbei. Diese seit Jahrzehnten<br />

unter anderem bei der Herstellung von<br />

Kühlschränken millionenfach bewährte<br />

Technik gewinnt zunehmend auch das<br />

Vertrauen der Bauherren und Planer und<br />

hält so nun Einzug in die moderne Gebäudehülle<br />

im großen Maßstab.<br />

Bei der Unternehmensgruppe Boetker hat<br />

man dieses bereits früh erkannt und beschäftigt<br />

sich nunmehr seit mehr als 10<br />

Jahren mit diesem hocheffizienten Baustoff.<br />

Im Rahmen von intensiven Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekten auch<br />

in Kooperation mit zahlreichen, namhaften<br />

Instituten der Fraunhofer Gesellschaft,<br />

entstand das geschützte Fassadenisolationssystem<br />

VAKUPANEEL® von Boetker.<br />

Äußerlich und in seiner einfachen und sicheren<br />

Handhabung bei der Verarbeitung<br />

ist es von einem konventionellen Sandwichpaneel<br />

nicht zu unterscheiden. Auch<br />

die Variantenvielfalt ist uneingeschränkt<br />

hoch. So ist das VAKUPANEEL® mit allen<br />

konventionellen Deckschichten wie z. B.<br />

Aluminiumblech, Stahlblech oder Glas<br />

verfügbar. Der Vorsprung des VAKU-<br />

PANEEL® offenbart sich mit der Betrachtung<br />

seiner inneren Werte. Hier kommen<br />

im Gegensatz zu konventionellen Sandwichelementen<br />

keine Hartschäume oder<br />

Mineralwolle zum Einsatz sondern eine<br />

spezielle, auf diese Anwendung abgestimmte<br />

und allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassene Vakuumdämmplatte. Diese<br />

wird in einem speziellen Verfahren aus einem<br />

verdichteten, mikroporösen Kernmaterial<br />

mit dem Hauptbestandteil SiO 2 und<br />

einem vielschichtigen, hochdichten Folienbarrieresystem<br />

hergestellt.<br />

Das VAKUPANEEL® von Boetker wartet so<br />

mit einem Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit<br />

von nur 0,008W/mK im<br />

ungestörten Bereich des Dämmkerns<br />

gemäß bauaufsichtlicher Zulassung auf.<br />

Dieses bedeutet eine mehr als 4-fache Verbesserung<br />

gegenüber konventionellen, mit<br />

Mineralwolle gefüllten Sandwichpaneelen.<br />

Bei Hartschaumpaneelen liegt die Verbesserung<br />

bei mehr als dem 3-fachen. Selbst<br />

im Falle eines Versagens der Vakuumdämmplatte<br />

z. B. durch versehentliches<br />

Anbohren des Paneels liegt die Wärmeleitfähigkeit<br />

mit 0,<strong>02</strong>0W/mK immer noch unterhalb<br />

der Leitfähigkeit konventioneller<br />

Dämmstoffe und bietet damit einen erhöhten<br />

Wärmeschutz.<br />

Diese Argumente überzeugten auch die<br />

Entscheidungsträger bei der energetischen<br />

Sanierung des berühmten Lipstick Gebäudes,<br />

einem Verwaltungsgebäudes des<br />

schwedischen Baukonzerns SKANSKA<br />

und Wahrzeichen Göteborgs. Das VAKU-<br />

PANEEL® von Boetker konnte hier seine<br />

Stärken voll ausspielen. So war es möglich,<br />

einfach die vorhandenen Sandwichpaneele<br />

ohne aufwändige konstruktive<br />

Veränderungen an der vorhandenen Fassade<br />

gegen das VAKUPANEEL® auszutauschen.<br />

Trotz der so deutlich verbesserten<br />

Dämmung der Fassade bleibt für den Betrachter<br />

und Nutzer die Maßnahme verborgen<br />

und die Wirkung des Gebäudes ist<br />

unbeeinflusst erhalten geblieben.<br />

Mehr Infos zu dem Boetker VAKUPANEEL®<br />

gibt es unter www.boetker.de oder können<br />

angefordert werden unter<br />

info@boetker.de.<br />

58 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Dämmtechnik<br />

Bayer Sheet Europe setzt weiter auf Wärmeschutz<br />

Neu entwickelte Makrolon® Ambient markiert bei transparenten Baumaterialien neuen Spitzenwert in Sachen Wärmedämmung<br />

Mit seiner Neuentwicklung – der Makrolon®<br />

Ambient – hat das Unternehmen Bayer<br />

Sheet Europe sein hochwertiges Sortiment<br />

an Kunststoffplatten um ein leistungsstarkes<br />

Produkt erweitert. Hinsichtlich<br />

des Wärmeschutzes übertrifft es bisher<br />

am Markt verfügbare, transparente Materialien.<br />

Der Vorteil der mit Nanogel® gefüllten<br />

Makrolon® Ambient liegt vor allem<br />

darin, dass - anders als beispielsweise bei<br />

Glas - sowohl in vertikaler als auch in horizontaler<br />

Lage der Wert des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

Ug von 0,99 W/m 2 K<br />

eine hervorragende Wärmedämmung<br />

garantiert.<br />

Über die Notwendigkeit der Reduzierung<br />

schädlicher Emissionen zum Schutz des<br />

Klimas und der Umwelt besteht weltweiter<br />

Konsens. Dies bestätigte die UN-Klimaschutzkonferenz<br />

2007 in Bali mit dem Bekenntnis<br />

der Staatengemeinschaft, bis<br />

20<strong>09</strong> ein Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll<br />

auszuhandeln. Einem der<br />

wichtigsten Ziele, der Senkung der Emissionen<br />

um 25 bis 40 Prozent durch die Industrieländer,<br />

stimmten die Staaten ebenfalls<br />

zu.<br />

Da die in Gebäuden - insbesondere für deren<br />

Beheizung - verbrauchte Energie bei<br />

weitem die größte Emissionsquelle darstellt,<br />

sind Maßnahmen zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz von Gebäuden die rentabelsten<br />

der verfügbaren Möglichkeiten zur<br />

Emissionsreduzierung. Die Entwicklung<br />

wärmedämmender Baumaterialien gilt<br />

hierbei als ein bedeutender Schritt zur Verbesserung<br />

des Wärmeschutzes von Gebäuden.<br />

Aerogel ist der leichteste Feststoff und<br />

einer der besten Wärmeisolatoren der<br />

Welt. Die Einarbeitung des Aerogels Nanogel®<br />

von Cabot Corporation in die Makrolon®<br />

Ambient-Platten verbessert die Wärmebilanz<br />

erheblich, ohne dabei das Gewicht<br />

zu erhöhen oder den Einfall<br />

natürlichen Lichts zu beeinträchtigen.<br />

Mit seiner neu entwickelten Makrolon®<br />

Ambient stellt Bayer Sheet Europe ein Material<br />

vor, das einzigartige wärmedämmende<br />

Eigenschaften aufweist: Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />

Ug dieser mit<br />

Nanogel® gefüllten Polycarbonat-Platte<br />

beträgt nur 0,99 W/m 2 K. Diesen Wert weist<br />

die Makrolon® Ambient sowohl in hori-<br />

zontaler Lage als auch in vertikaler Lage<br />

auf. Anders hingegen verhalten sich beispielsweise<br />

Doppelverglasungen. Hier<br />

kann zwar mit superisolierendem Glas für<br />

die vertikale Lage ein fast annähernd gleicher<br />

Ug -Wert von 1,1 W/m 2 K erreicht<br />

werden, in horizontaler Lage verschlechtert<br />

sich bei einem Ug-Wert von 1,7<br />

W/m2K die wärmedämmende Wirkung jedoch<br />

beachtlich. Insbesondere für horizontale<br />

transparente Überdachungen erweist<br />

sich demzufolge die Makrolon® Ambient<br />

als Material mit der besten<br />

Wärmedämmung und prädestiniert sie für<br />

den Einsatz im privaten Bereich (z. B. Wintergärten)<br />

als auch im Industriebau und in<br />

Großprojekten. Bei einer Fläche von 20<br />

Quadratmetern ergibt sich für die Makrolon®<br />

Ambient gegenüber der superisolierenden<br />

Doppelverglasung eine jährliche<br />

Einsparung von bis zu 185 Litern Heizöl<br />

bzw. 213 Kubikmetern Gas.<br />

Makrolon® Ambient ist eine Platte mit einem<br />

besonderen Design, das sie von konventionellen<br />

Polycarbonatplatten gänzlich<br />

unterscheidet. Ihre Ästhetik bildet eine<br />

perfekte Einheit mit ihren Lichtdiffusionseigenschaften<br />

und schafft so eine angenehme<br />

Atmosphäre in den darunter liegenden<br />

Räumen. Die Platte hat besonders<br />

dicke Außenschichten, die ihre Robustheit<br />

und Schlagzähigkeit erhöhen. Die Platte<br />

kann einer 4 kg schweren, aus 9 Metern<br />

Höhe fallenden Stahlkugel ohne Probleme<br />

widerstehen.<br />

Das im Gegensatz zu Glas wesentlich niedrigere<br />

Flächengewicht des Polycarbonats<br />

Makrolon® ermöglicht zudem Baukosten<br />

einzusparen, da die Unterkonstruktion zur<br />

Anbringung der Makrolon®-Platten wesentlich<br />

filigraner ausfallen kann. Das bedeutet,<br />

dass mit den gleichen Kosten eine<br />

wesentlich größere transparente Fläche<br />

ausführbar ist. Die Platte sorgt nicht nur<br />

für geringere Wärmeverluste, sondern sie<br />

nutzt zusätzlich die solare Einstrahlung,<br />

die zur Beheizung des Gebäudes beiträgt<br />

und den Wärmebedarf für die Beheizung<br />

des Gebäudes reduziert.<br />

Hohe Lichttransmission, Unzerbrechlichkeit,<br />

Blendfreiheit, Langlebigkeit sowie beste<br />

Schalldämpfung (Regen, Hagel) runden<br />

das Eigenschaftsprofil weiter ab und las-<br />

sen hinsichtlich Funktionalität, Sicherheit<br />

und Komfort kaum Wünsche offen.<br />

Unter der Bezeichnung Makrolon® Ambient<br />

S2S-25 clear 1060 sind die hochwärmedämmenden<br />

Platten bis zu einer maximalen<br />

Breite von 1220 Millimetern und einer<br />

maximalen Länge von 6 Metern<br />

erhältlich. Aufgrund der Füllung mit Nanogel®<br />

sind sie nicht in festgelegten Standardmaßen<br />

verfügbar, sondern werden<br />

entsprechend den gewünschten Abmaßen<br />

gefertigt. Makrolon® Ambient hat zehn<br />

Jahre Garantie.<br />

Das Unternehmen<br />

Bayer Sheet Europe entwickelt, produziert<br />

und vertreibt Makrolon® Platten aus Polycarbonat,<br />

Axpet® und Vivak® Polyesterplatten<br />

sowie Bayloy® Platten aus hochwertigem<br />

Kunststoff. Im Bauwesen kommen<br />

Bayer Sheet Europe-Produkte in<br />

Sportstadien, Bahnhöfen und Gewächshäusern<br />

zum Einsatz. Anwendungsbeispiele<br />

aus der visuellen Kommunikation<br />

sind Kunststoffplatten für den Oberflächenschutz<br />

von großen Displays, Billboards,<br />

Verkehrsschildern und Preistafeln.<br />

Darüber hinaus werden Produkte von Bayer<br />

Sheet Europe auch in der Industrie eingesetzt,<br />

so z. B. bei Schutzvisieren, Maschinen-Schutzabdeckungen,Leuchtenabdeckungen<br />

und Gehäusen.<br />

Makrolon® ist eine eingetragene Marke der<br />

Bayer AG.<br />

Weitere Informationen zur Produktvielfalt<br />

von Bayer Sheet Europe finden Sie im Internet<br />

unter: www.bayersheeteurope.com<br />

Über Cabot Corporation: Nanogel® ist ein<br />

transluzentes Aerogel-Material, das exklusiv<br />

von Cabot Corporation in Frankfurt am<br />

Main auf der Basis von Cabots patentiertem<br />

Oberflächenmodifikationsverfahren<br />

und Feinpartikeltechnologie hergestellt<br />

wird. Cabot ist ein weltweiter Hersteller<br />

von Spezialchemikalien und -Materialien<br />

mit Zentrale in Boston im US-Bundesstaat<br />

Massachusetts. Die Hauptprodukte des<br />

Herstellers sind Ruße, oberflächenmodifizierte<br />

Siliziumdioxide, Farbmittel für Inkjets<br />

und Caesium-Bohrflüssigkeiten.<br />

Nanogel® ist eine eingetragene Marke der<br />

Cabot Corporation.<br />

Für zusätzliche Informationen besuchen<br />

Sie bitte www.cabot-corp.com<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 59


Dämmtechnik<br />

Bayer Sheet Europe stark in Sachen Klimaschutz<br />

Makrolon® 5M – Neue Produktfamilie hoch wärmedämmender transparenter Makrolon®-Platten erschließt weitere Potentiale für<br />

energiesparendes Bauen<br />

Bayer Sheet Europe präsentierte mit der<br />

Makrolon® 5M eine neuartige Stegplatten-<br />

Generation. Die innovative M-Struktur der<br />

Platten führt zu Werten des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

von bis zu 1,0 W/m 2 K.<br />

Sie gewährleisten damit eine äußerst hohe<br />

Wärmedämmung und eignen sich insbesondere<br />

für Wintergärten, Veranden, Industrieverscheibungen<br />

und vieles mehr.<br />

Das Unternehmen reagiert mit dieser Neuentwicklung<br />

auf die anhaltende Bereitschaft<br />

für Energiesparinvestitionen und<br />

die damit verbundene starke Nachfrage<br />

nach energiesparenden Baumaterialien.<br />

Klimaschutz und Ressourceneinsparung<br />

stehen weltweit zunehmend im Vordergrund<br />

der Energiepolitik, die durch gesetzliche<br />

Bestimmungen und Förderprogramme<br />

auf Länderebene, aber auch darüber<br />

hinaus durch weltweite Klimaabkommen<br />

unterstützt wird. Das größte Potential für<br />

den Klimaschutz liegt nachweislich in einer<br />

nachhaltigen Energieeinsparung im<br />

Gebäudebereich und der damit verbundenen<br />

Minderung des Kohlendioxid (CO 2 )-<br />

Ausstoßes. Daher ist die Verwendung energiesparender<br />

Baumaterialien beim Neubau<br />

als auch bei der Sanierung von Gebäuden<br />

ein entscheidender Faktor. Nur ihr verstärkter<br />

Einsatz wird dazu beitragen, die<br />

ehrgeizigen Ziele zur Reduzierung schädlicher<br />

Emissionen - wie sie das Kyoto-Protokoll<br />

vorschreibt - zu erreichen. Die auf<br />

der letzten Klimaschutzkonferenz 2007 in<br />

Bali vereinbarte Bereitschaft, im Kyoto-<br />

Folgeabkommen für die einzelnen Länder<br />

eine Verbindlichkeit zur Senkung der<br />

Emissionen festzulegen, unterstreicht die<br />

Notwendigkeit innovativer Energiespartechnologien.<br />

Bayer Sheet Europe verfolgt seit einigen<br />

Jahren konsequent die Strategie der Entwicklung<br />

von Stegplatten mit hervorragenden<br />

Wärmedämmeigenschaften. Mit<br />

neuen, innovativen und intelligenten Produkten<br />

der i-Line-Familie setzte das Unternehmen<br />

in den letzten Jahren nicht nur<br />

beachtenswerte Standards bei der Energieeinsparung.<br />

„Die neue Makrolon® 5M-<br />

Platte ist hinsichtlich des Wärme- und<br />

Ressourcenschutzes ein weiteres Highlight<br />

unseres umfangreichen Plattensortiments.“,<br />

betont Herr Guenther Winnerl,<br />

Segmentmanager Bau bei Bayer Sheet Europe.<br />

Nicht ohne<br />

Stolz fährt er fort:<br />

„Im Gegensatz zu<br />

Standardplatten gleicher<br />

Dicke kann<br />

durch die spezielle<br />

M-Struktur mit den<br />

25, 32 oder 40 Millimeter<br />

starken Platten<br />

über 20 Prozent Energie<br />

eingespart werden.“<br />

Das entspricht<br />

mehr als 2 Litern Heizöl<br />

pro Quadratmeter<br />

Dachfläche und Jahr<br />

oder 2,5 Kubikmetern<br />

Gas pro Jahr.<br />

Ausgezeichnete Werte<br />

des Wärmedurch-<br />

gangskoeffizienten U g , zwischen 1,0<br />

W/m 2 K und 1,3 W/m 2 K (je nach Plattenstärke),<br />

bestimmen ebenso das Eigenschaftsprofil<br />

dieser Polycarbonatplatten<br />

wie dessen hohe Steifigkeit, Lichttransmission,<br />

Bruchfestigkeit sowie dessen geringes<br />

Flächengewicht. Architekten, Planern<br />

und Bauherren steht damit ein transparentes<br />

Material zur Verfügung, das sowohl<br />

ästhetischen als auch umweltrelevanten<br />

Ansprüchen in höchstem Maße gerecht<br />

wird.<br />

Das Unternehmen<br />

Bayer Sheet Europe entwickelt, produziert<br />

und vertreibt Makrolon® Platten aus Polycarbonat,<br />

Axpet® und Vivak® Polyesterplatten<br />

sowie Bayloy® Platten aus hochwertigem<br />

Kunststoff. Im Bauwesen kommen<br />

Bayer Sheet Europe-Produkte in<br />

Sportstadien, Bahnhöfen und Gewächshäusern<br />

zum Einsatz. Anwendungsbeispiele<br />

aus der visuellen Kommunikation<br />

sind Kunststoffplatten für den Oberflächenschutz<br />

von großen Displays, Billboards,<br />

Verkehrsschildern und Preistafeln.<br />

Darüber hinaus werden Produkte von Bayer<br />

Sheet Europe auch in der Industrie eingesetzt,<br />

so z. B. bei Schutzvisieren, Maschinen-Schutzabdeckungen,Leuchtenabdeckungen<br />

und Gehäusen.<br />

Weitere Informationen zur Produktvielfalt<br />

von Bayer Sheet Europe finden Sie im Internet<br />

unter:<br />

www.bayersheeteurope.com<br />

60 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Feuchtes Mauerwerk dauerhaft instandsetzen<br />

und Heizenergie sparen<br />

Die seit 33 Jahren auf Putzsysteme für feuchtes und salzhaltiges<br />

Mauerwerk spezialisierte Hydroment hat sein Produktspektrum<br />

um einen weiteren Spezialputz erweitert. Dämmen und Sanieren<br />

in einem – Transputz WD und NEU der Transputz WDS (in Verbindung<br />

mit Transputz SG) kombinieren zwei interessante Eigenschaften.<br />

Sie eignen sich ideal für feuchtes und salzhaltiges Mauerwerk<br />

und sind zugleich hoch wärmedämmend.<br />

Energieeinsparung<br />

Im Zuge der Diskussion um Klimawandel, Energiekosten und Energieeinsparung<br />

wird das Thema Wärmedämmung immer wichtiger.<br />

Besonders feuchte und salzgeschädigte Altbauten gehören zu<br />

den großen Energieverschwendern unserer Zeit. Durch eine<br />

nachträgliche Wärmedämmung der Außenwände kann das energetische<br />

Niveau eines Gebäudes enorm verbessert werden und die<br />

Heizkosten deutlich gesenkt werden. Je homogener dabei der Aufbau<br />

der Wandbeschichtung ist, desto wirkungsvoller können die<br />

Eigenschaften des Baustoffs zur Geltung kommen. All diese Eigenschaften<br />

erfüllen die diffusionsoffenen Wärmedämmputze Transputz<br />

WD und Transputz WDS in besonderem Maße.<br />

Hydroment Technologie<br />

Bereits vor Jahren hat Hydroment mit dem Transputz WD einen<br />

Putz geschaffen, der durchlässig für Wasserdampf ist, rein mineralisch<br />

formuliert und dauerhaft Salzausblühungen vermeidet. Eine<br />

Studie (20<strong>01</strong>) hat die Wirksamkeit von Transputz WD experimentell<br />

bestätigt.Die zuvor kalten und stark feuchtegeschädigten Wandoberflächen<br />

blieben nach Aufbringen von Transputz WD bis heute<br />

dauerhaft trocken. Transputz WD wirkt wärmedämmend, sorgt für<br />

gesünderes Raumklima und hilft Heizenergie sparen. Die Belastung<br />

der Raumluft mit Bakterien, Schimmelpilzen und Pilzsporen<br />

sinkt nach der Sanierung auf in Wohnräumen übliche Werte.<br />

Um den gestiegenen Anforderungen an den Wärmeschutz gerecht<br />

zu werden und gleichzeitig die sich daraus ergebenden größeren<br />

Ausführungsstärken zu ermöglichen, gibt es nun zusätzlich ein<br />

neues Produkt von Hydroment.<br />

Hydroment Transputz WDS<br />

Durch den Einsatz von EPS als Leichtzuschlag verbessert sich die<br />

Wärmeleitfähigkeit auf 0,07 W/mK. Die Möglichkeit des Einsatzes<br />

von Putzmaschinen macht das Produkt wirtschaftlicher. Anwendungen<br />

ergeben sich als Schlitzmörtel oder als Dämmputz auf allen<br />

herkömmlichen Wandflächen, insbesonders als Alternative<br />

zum WDVS.<br />

Kombiniert mit Transputz SG zum Ausgleich für Unebenheiten, für<br />

Fugen und als volldeckender Haftputz wird Transputz WDS innovativ<br />

als Wärmedämmputz bei feuchtem Mauerwerk aufgebracht.<br />

Damit ist gleichzeitig die Möglichkeit gegeben hochwärmezudämmen<br />

und schadensfrei Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk abzugeben.<br />

Kontakt:<br />

Hydroment GmbH<br />

Westendstraße 2 a<br />

86807 Buchloe<br />

E-Mail: franz.josef.strauss@hydroment.de<br />

www.hydroment.de<br />

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salzhaltiges Mauerwerk ist<br />

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Westendstraße 2a<br />

D-86807 Buchloe<br />

Tel. +49 (0) 82 41 / 96 78-0<br />

Fax +49 (0) 82 41 / 96 78-99<br />

info@hydroment.de<br />

www.hydroment.de<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 61


Dämmtechnik<br />

Energetische Gebäudesanierung<br />

75 % des Energieverbrauchs privater Haushalte fließen in die<br />

Raumwärme - eine gute Gebäudedämmung ist somit nicht nur<br />

sinnvoll, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Hinzu<br />

kommt, dass die Mindestanforderungen an die energetische Ausstattung<br />

eines Gebäudes durch die EnEV auch bei Sanierungen<br />

von Gebäuden im Bestand anzuwenden ist.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass viele Hauseigentümer ihre Immobilie<br />

einer energetischen Sanierungsmaßnahme unterziehen.<br />

Hofatex a.s. bietet gerade für den Bereich der Sanierung Produkte,<br />

welche einerseits den Anforderungen der EnEV gerecht werden,<br />

zum anderen die idealen Voraussetzungen für eine rationelle, zukunftssichere<br />

Sanierung im Bestand generieren. Das gewährleistet<br />

wiederum den langfristigen Schutz der Gebäudestruktur und somit<br />

deren Erhalt.<br />

Aber Hofatex Dämmstoffe aus natürlichen Holzfasern helfen nicht<br />

nur dabei, den Energiebedarf von Wohngebäuden und Gewerbebauten<br />

messbar zu verringern.<br />

Sie werden aus unbelastetem Holz ohne die Verwendung künstlicher<br />

Bindemittel im klassischen Nassverfahren produziert. Der<br />

ökologisch anspruchsvolle Bauherr kann sich der Qualität seiner<br />

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Investition über Jahrzehnte hinaus sicher sein, da weder PU- Harze<br />

oder PVAC Leime bei der Produktion zum Einsatz gelangen.<br />

Darüber hinaus schützt Holz als klassischer CO 2 Speicher bei Verwendung<br />

als Baustoff unsere Atmosphäre und wirkt sich Klima regulierend<br />

auf das Gebäude aus.<br />

Um ein Dach dämmtechnisch zu sanieren, wurde bisher die bestehende<br />

Dämmung dem Sparrenfeld entnommen. Unter relativ<br />

großem Aufwand wurde die Luftdichtigkeitsebene den Sparren<br />

folgend in das Gefach gelegt und im Anschluss mit neuem Dämmstoff<br />

ausgefüllt. Die Maßnahmen waren in aller Regel sehr zeitintensiv,<br />

die alte Dämmung musste entsorgt werden. Die Gefahr, dass<br />

sich beim Einbauen der Luftdichtigkeitsbahn tauwasserfreundliche<br />

Falten bilden können ist bei dieser Praxis nicht gering und erfordert<br />

zeitintensive Genauigkeit bei der Verlegung.<br />

Hofatex a.s. bietet mit der neuen Hofatex SBA 0,<strong>02</strong> eine kostengünstige,<br />

aber dennoch hochwertige Alternative an. Im Unterschied<br />

zu herkömmlichen Luftdichtigkeitsbahnen wird die Hofatex<br />

SBA 0,<strong>02</strong> vollflächig von außen über die Sparren eingebaut.<br />

Nach dem Öffnen des Daches wird die bestehende Dämmung auf<br />

deren Funktion überprüft. Ist diese noch gegeben, wird das Gefach<br />

zwischen den Sparren mit geeigneten Dämmmaterialien bis zur<br />

Oberkante Dachsparren aufgefüllt.<br />

Bestehende Belüftungsgitter werden abgeklebt und die Hofatex<br />

SBA 0,<strong>02</strong> vollflächig montiert. Ist Hofatex SBA 0,<strong>02</strong> entsprechend<br />

der Herstellung einer Luftdichtigkeitsebene korrekt abgeklebt,<br />

muss im Anschluss nur noch eine Hofafest UD Unterdeckplatte mit<br />

der Mindestdicke 35mm montiert werden.<br />

Reicht der zwischen den Sparren generierte U- Wert nicht aus den<br />

Anforderungen der EnEV gerecht zu werden, stellt die Hofatex a.s.<br />

mit der modifizierten Sandwich- Platte Hofatex Kombi ein weiteres<br />

Produkt zur Verfügung, welches speziell bei der energetischen<br />

Sanierung von Gebäuden viele Möglichkeiten bietet.<br />

Hofatex Kombi vereint die Dämmqualität der druckfesten Hofatex<br />

TopTherm Platte (40,60 oder 80mm) und die Ansprüche an das Regenwasser<br />

führende Unterdach der Hofafest UD Elemente in der<br />

Dicke von 20 mm in der Gesamtstärke bis zu 100 mm. Die bewährten<br />

Dämmplatten werden dabei direkt auf die Sparren montiert.<br />

Neben den idealen Dämmwerten gegen die Kälte erfüllen die Dämmplatten<br />

dabei zusätzlich den Ausschluss der sommerlichen Hitze<br />

aus dem Wohnbereich und garantieren somit ein Wohnklima für<br />

das ganze Jahr, welches höchsten Ansprüchen gerecht wird.<br />

Derzeit gelten etwa fünf Millionen Wohngebäude als akut sanierungsbedürftig.<br />

Neben ungedämmten Dachflächen fallen auch marode Außenwände<br />

in den Bereich, in welchem absoluter Sanierungsbedarf besteht.<br />

Die Wärme kann nahezu ungehindert ins Freie entweichen.<br />

Wie das Dach sollten deshalb auch die Fassaden vorrangig gedämmt<br />

werden, um Heizwärme und somit Energie im Haus zu halten.<br />

Das gilt vor allem für betagte Mauerwerksbauten, welche trotz<br />

zum Teil enormer Wanddicken Transmissionswärmeverlusten oft<br />

nur sehr wenig entgegenzusetzen haben. Bei tiefen Außentempe-<br />

62 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


aturen kühlen die Räume aus. Um im Gebäude Wohlfühltemperaturen<br />

zu erhalten, muss unverhältnismäßig stark geheizt werden.<br />

Das führt zu teurem Mehrverbrauch an Brennstoffen wie Heizöl<br />

und Erdgas sowie zur forcierten Freisetzung von Kohlendioxid,<br />

was wiederum der Erderwärmung Vorschub leistet.<br />

In diesem Segment bietet Hofatex a.s. mit der zugelassenen Hofatex<br />

SysTherm einen idealen Dämmstoff, welcher als WDVS (Wärmedämmverbundsystem)<br />

dem Bauherren nicht nur ein gutes Gewissen<br />

beschert. Als WDVS werden Systeme bezeichnet, welche<br />

die Außenwände von Gebäuden nicht nur vollflächig abdecken,<br />

sondern durch die zusätzliche Beschichtung (Putzsyteme) dauerhaft<br />

vor Witterungseinflüssen schützen. Mit Hofatex SysTherm<br />

wird eine deutliche Einsparung des energetischen Aufwandes für<br />

die Heizung des Gebäudes im Winter bzw. dessen Kühlung im<br />

Sommer erzielt. Damit werden nicht nur wichtige Ressourcen geschont,<br />

die Einsparungen garantieren dem Bauherren eine kurzfristige<br />

und überschaubare Amortisation seiner Investitionen.<br />

Villa Tia in der Toskana<br />

Stilbruch mit Stil<br />

Weiß, mit heruntergezogenem Vordach und Dämmung: Mit dieser Bauweise brauchen die<br />

Bewohner keine hohen Temperaturen im Innenraum zu fürchten. Foto: Sto AG<br />

Weißer Putz, große Fensterflächen und ein<br />

kubischer Baukörper mit Flachdach – diese<br />

Architektursprache hebt die „Villa Tia“ in<br />

der Nähe von Pisa deutlich ab vom toskanischen<br />

Baustil mit seinen geneigten Ziegeldächern<br />

und Fassaden in Ocker- und<br />

Umbra-Tönen. Und doch passt der Solitär<br />

mit seinen klaren Linien und hellen Wänden<br />

zum mediterranen Flair Italiens. Konstruktiver<br />

Sonnenschutz – das weit nach unten<br />

gezogene Vordach im Süden – und ein<br />

Fassadendämmsystem (StoTherm Vario)<br />

sorgen dafür, dass im Gebäude ganzjährig<br />

angenehmes Klima herrscht. Die Villa Tia<br />

ist das neue Wohnhaus einer vierköpfigen<br />

Familie. Es gliedert sich in drei Ebenen: Das<br />

Untergeschoss, als Souterrain in den Hang<br />

gelegt, vereint Bäder und Schlafzimmer.<br />

Nach Westen öffnet sich das Gebäude mit<br />

weiten Glasflächen. Ihren Charakter erhält<br />

die Villa durch das in Ost-West-Richtung<br />

langgestreckte Erdgeschoss: nach Osten<br />

Dämmtechnik<br />

Hofatex SysTherm Dämmelemente werden durch eine spezielle<br />

Hydrophobierung so eingestellt, dass sie den Anforderungen, welche<br />

von einer dauerhaft funktionierenden Wärmedämmverbundfassade<br />

gefordert werden, gerecht werden.<br />

So wirkt sich das hohe Speichervermögen der Holzfaserdämmplatten<br />

extrem günstig auf das Verhalten der Fläche bei schnell wechselnden<br />

Temperaturunterschieden wie beispielsweise bei auftretenden<br />

Gewittern im Hochsommer mit Schlagregen auf die Fassade<br />

aus.<br />

Die energetische Sanierung eines Gebäudes stellt für den Bauherrn<br />

eine solide Investition in die Zukunft dar. Nicht nur der Wert des<br />

Gebäudes gegenüber ungedämmten Objekten steigt deutlich, die<br />

Verwendung von Hofatex Holzfaserdämmplatten sichert die Investition<br />

und bewahrt die Substanz des Gebäudes, wobei der Schutz<br />

unserer Umwelt in jedem Fall als Gewinner bezeichnet werden<br />

kann.<br />

raumhoch verglast und nach Süden mit einem<br />

Wechselspiel von hohen Fensterflächen<br />

und weißer Fassade ausgestattet.<br />

Der Boden aus großen Sandsteinplatten<br />

führt das Innere nach außen fort. So entsteht<br />

der Eindruck von Größe und Leichtigkeit.<br />

Ein schräg gestellter Würfel als Obergeschoss<br />

fügt sich in die klare Architektur<br />

ein und setzt zugleich augenzwinkernd einen<br />

Akzent. Mit der schwarzen Eingangstür<br />

und der spektakulären, in die Raummitte<br />

gestellten Treppe aus Cortenstahl kommen<br />

zwei weitere farbliche Akzente hinzu.<br />

Objekt: Wohnhaus „Villa Tia“,<br />

Bientina, I<br />

Architekten: and_studio, Calcinaia, I<br />

Dämmsystem: StoTherm Vario<br />

Fassadenfarbe: Lotusan G<br />

Verarbeiter: Salvatore Papa, Empoli, I<br />

Der Blick von Osten zeigt den konstruktiven Sonnenschutz des Vordaches und den Sandsteinboden,<br />

der Innen mit Außen verbindet. Innen dominiert die skulpturale Treppe. Foto: Sto AG<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 63


ERFURT-KlimaTec ®<br />

Das neue ERFURT-KlimaTec Pro KV 600<br />

entkoppelt den trägen Kältespeicher<br />

„Wand“ vom Raum. Dadurch steht die<br />

maximale Wärme dem Aufheizen der Raumluft<br />

zur Verfügung. So werden Räume bis zu 75 % schneller<br />

erwärmt – und das mit geringerem Energieeinsatz.<br />

• Bis zu 75 % schnelleres<br />

Aufheizen der Räume<br />

• Schimmelprävention<br />

• Schallabsorbierend<br />

• Rissüberbrückend<br />

• Diffusionsoffen<br />

• Allergiker geeignet<br />

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Raum Ra ohne KlimaTec<br />

Erfurt & Sohn KG<br />

Hugo-Erfurt-Straße 1 E-Mail: info@erfurt.com<br />

42399 Wuppertal Internet: www.erfurt.com<br />

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Fax: +49 2<strong>02</strong> 61 10-89 451 +49 2<strong>02</strong> 61 10-375 wände zum wohlfühlen<br />

Dämmtechnik<br />

Bis zu 75 % Energieeinsparung<br />

Erhöhung der Innenwandoberflächentemperatur durch eine Entkopplung<br />

des zu beheizenden Raumes vom relativ trägen Kältespeicher<br />

„Wand“. Mit diesem Prinzip hat Erfurt einen Wandbelag<br />

entwickelt, mit dem sich unter anderem bis zu 36 Prozent der Heizkosten<br />

einsparen lassen. Mit dem energetischen Wandsystem KlimaTec<br />

Pro gelingt es jetzt, den Aufwand zum Anheizen der Wände<br />

um bis zu 75 Prozent zu reduzieren. Das circa 4 mm starke und<br />

leicht zu tapezierende Vlies vom Markenhersteller Erfurt eignet<br />

sich auch als Ergänzung zu Wärmedämm-Verbundsystemen, denn<br />

das Prinzip basiert nicht auf klassischer Innendämmung, sondern<br />

auf einer Erhöhung der Wandoberflächentemperatur. Die speziellen<br />

Textilfasern entkoppeln den zu beheizenden Raum vom Mauerwerk,<br />

so dass die Innenwandflächen die Wärmeenergie der Raumluft<br />

in hohem Maße zurück strahlen können. Dadurch stehen<br />

rund 80 Prozent der Wärme direkt dem Aufheizen des Raumes zur<br />

Verfügung und müssen nicht zur Erwärmung des kalten Mauerwerks<br />

investiert werden. Mit dem KlimaTec Pro KV 600 lassen sich<br />

so Heizkosteneinsparungen von bis zu 36 Prozent erzielen.<br />

Kaltluftabfälle, besonders an Außenwänden, und damit einhergehende<br />

Fußkälte und Unbehaglichkeit im Schulterbereich sind mit<br />

KlimaTec Pro KV 600 passé. Darüber hinaus wird der Wärmeaustausch<br />

durch Lüftung erheblich beschleunigt: Im Sommer bleibt es<br />

nach dem Lüften angenehm kühl, im Winter wird es sehr schnell<br />

wieder warm. KlimaTec Pro KV 600 wird ohne PVC, Weichmacher<br />

und Lösungsmittel hergestellt und ist diffusionsoffen – erzeugt also<br />

kein „Plastiktütenklima“.<br />

Das System macht sich besonders bei jenen Haushalten bezahlt,<br />

die Räume bedarfsgerecht nur dann heizen, wenn diese auch<br />

tatsächlich bewohnt werden – beispielsweise bei ausschließlicher<br />

Nutzung ab dem Spätnachmittag nach berufsbedingter Abwesenheit.<br />

Eine wichtige Zielgruppe für dieses Thema sind außerdem Besitzer<br />

verklinkerter oder denkmalgeschützter Bestandsimmobilien,<br />

die keine klassische Außendämmung zulassen.<br />

Schimmelprävention<br />

Durch die Entkopplung des Raumes vom kalten Mauerwerk und<br />

die damit verbundene Erhöhung der Wandoberflächentemperatur<br />

64 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Dämmtechnik<br />

erzielt das KlimaTec Pro KV 600 auch beste Ergebnisse in punkto<br />

Schimmelprävention. Es verhindert, dass sich feucht-warme<br />

Raumluft als Kondenswasser an kühlen Wänden niederschlägt,<br />

diese durchfeuchtet und damit eine Brutstätte für Schimmelpilzbefall<br />

schafft. Voraussetzung für den Erfolg ist, dass die Räume<br />

regelmäßig gelüftet werden.<br />

Schallabsorption<br />

ERFURT-KlimaTec Pro KV 600 sorgt für eine angenehme Akustik<br />

dank seines hohen Lärm- und Schallabsorptionsvermögens.<br />

Im Mittel liegt der Absorptionsgrad des unbeschichteten Erfurt-<br />

KlimaTec bei ·w = 0,20 und entspricht damit dem Akustikverhalten<br />

eines circa fünf mm starken Velour-Teppichbodens.<br />

Rissüberbrückung<br />

Mit dem 5 mm starken und hochelastischen KlimaTec Pro KV<br />

600 lassen sich außerdem Untergrundrisse der Klassen A, B und<br />

C1 überbrücken undauch leicht bis grob strukturierte Untergründe<br />

ohne Vorspachteln egalisieren. Eine Rolle KlimaTec Pro<br />

KV 600 hat das Rollenmaß 1 x 15 Meter. Sie wird auf glatten bis<br />

mittel strukturierten Untergründen mit dem Erfurt-Systemkleber<br />

SR 2, auf mittel bis grob strukturierten Oberflächen mit dem<br />

Erfurt-Systemkleber SR 4 zu energiesparenden Wandflächen<br />

verarbeitet, auf denen anschließend Raufaser, Tapeten oder sogar<br />

Putze als Beschichtung in Frage kommen.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 65<br />

Innovationen<br />

in Glas<br />

The Nelson-Atkins Museum, Kansas City | USA<br />

von Steven Holl Architects, New York | USA<br />

OKALUX – Licht bis in die Tiefe<br />

OKALUX Isoliergläser mit Kapillareinlage bringen natürliches Licht<br />

in Verwaltungs-, Industriebauten, Sporthallen und Museen – bis<br />

in die Tiefen des Raumes. Trotz der hohen Lichttransmission sorgt<br />

die Kapillareinlage für effektiven Sonnen- und Blendschutz.<br />

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Stromkosten für künstliche Beleuchtung niedrig.<br />

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Dämmtechnik<br />

Feuchtevariable Dampfbremse pro clima DASATOP schützt alte Werte perfekt<br />

Potenzial für bauschadensfreie Dachsanierung<br />

Bei der Sanierung bestehender diffusionsoffener Steildächer ist für<br />

Planer und Handwerker die bauphysikalische Sicherheit der Konstruktion<br />

das zentrale Thema. Gerade bei nicht vollständig kalkulierbaren<br />

Ausgangssituationen bieten feuchtevariable Luftdichtungsbahnen<br />

wie die DASATOP vom Luftdichtigkeitsspezialisten<br />

pro clima optimalen Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmel. Die<br />

Verlegung im Sub-and-Top-Verfahren von außen über den Dachsparren<br />

spart Zeit und Geld.<br />

In der Praxis hat sich die Erneuerung des Daches von außen mit<br />

der durchgehenden Verlegung der Luftdichtung im Gefach und<br />

über den Sparren (Sub-and-Top) bewährt: Alle Arbeiten können<br />

komplett von außen erfolgen. Die raumseitige Bekleidung bleibt<br />

erhalten und Nutzer müssen ihre Wohnungen während der Sanierung<br />

nicht räumen.<br />

Neben der Verbesserung des Dämmstandards und der Wiederherstellung<br />

des Wetterschutzes ist die Erreichung der Luftdichtigkeit,<br />

der Schutz der Konstruktion gegen Tauwasser und – gerade in der<br />

Sanierung – die Abführung unvorhergesehen eingetretener Feuchte<br />

oberstes Gebot um Bauschäden zu verhindern. Durch ihr intelligentes<br />

Feuchtemanagement erfüllt die vielfach bewährte Dampfbremsbahn<br />

DASATOP diese Anforderungen in höchstem Maße.<br />

Raumseitig im Gefach verlegt, schützt sie im Winter die Dämmung<br />

mit einem Sd-Wert von bis zu 2,0 sicher vor eindringender Feuch-<br />

Alte Werte<br />

neu geschützt<br />

System DASATOP<br />

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... und die Dämmung<br />

ist perfekt<br />

te aus dem Innenraum. Auf den Sparrenoberseiten kann sich der<br />

Sd-Wert der DASATOP zur gleichen Zeit auf 0,05 m reduzieren, ist<br />

damit so diffusionsoffen wie eine Unterdachbahn und transportiert<br />

Feuchtigkeit aus diesem bauphysikalisch kritischen Bereich<br />

aktiv nach außen ab. Im Sommer kann die natürliche Rückdiffusion<br />

genutzt werden, um große Mengen unvorhergesehen eingetretene<br />

Feuchtigkeit in den Innenbereich rücktrocknen zu lassen. So<br />

werden größte Sicherheiten gegenüber Bauschäden durch Schimmelbildung<br />

und Feuchtigkeit erreicht.<br />

Schnell und sicher verlegen<br />

Die DASATOP wird quer zu den<br />

Sparren auf der bestehenden<br />

raumseitigen Bekleidung verlegt<br />

und über den Sparren ins<br />

Feuchtevariable Dampfbremsen<br />

wie die pro clima DASATOP<br />

weisen in der Sub-and-Top-<br />

Verlegung dasgrößte Potential<br />

für bauschadensfreie Dachsanierungen<br />

auf.<br />

nächste Feld geführt. Fehlerträchtige<br />

Anschlüsse an den Sparrenflanken<br />

entfallen. Durch ihre Vliesverstärkung ist die Bahn besonders<br />

reißfest. Die Fixierung an den Sparrenflanken erfolgt per<br />

Sollen Sparrenquerschnitte erhöht werden, wird die DASATOP bauphysikalisch<br />

günstig auf der Warmseite der Konstruktion unter der Aufdoppelung<br />

verlegt.<br />

Tacker mit zirka 3 mm starken Sperrholz- oder Hartfaserstreifen,<br />

was schadensträchtige Konvektionstunnel vermeidet. Die luftdichte<br />

Verbindung der Bahnen untereinander sowie an Dachflächenfenstern<br />

übernehmen die System-Klebebänder der TESCON-Reihe.<br />

Mit ihrem wasserfesten Kleber halten sie auch widrigen Wetterbedingungen<br />

stand, sodass ein mit DASATOP geschütztes Dach bis<br />

zu vier Wochen frei bewittert werden kann.<br />

Ausführliche Informationen zu DASATOP, den TESCON-Klebebändern<br />

und allen weiteren Produkten von pro clima enthält das „pro<br />

clima Wissen 20<strong>09</strong>“. Das 340-seitige Werk bietet zudem umfassendes<br />

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66 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Leistungsfähige Wärmedämmung<br />

Passivhaustaugliche Bodenplattendämmung bauaufsichtlich zugelassen<br />

Dipl.-Ing. Elmar Boy, BASF SE<br />

Styrodur® C ist jetzt auch für die mehrlagige<br />

Verlegung unter der Bodenplatte bis 300 mm<br />

Dämmdicke zugelassen<br />

Plattengründungen reduzieren im Vergleich<br />

zu Streifenfundamenten die Bodenpressungen,<br />

weil sie die Last des Gebäudes,<br />

die in den Untergrund abgetragen werden<br />

muss, auf den gesamten Gebäudegrundriss<br />

verteilt. Leistungsfähige Wärmedämmstoffe<br />

wie der extrudierte Polystyrol-Hartschaumstoff<br />

(XPS) der BASF, Styrodur® C,<br />

sind in der Lage, die unter Gründungsplatten<br />

von Ein- und Mehrfamilienwohngebäuden<br />

auftretenden Pressungen in den<br />

Untergrund abzutragen. Für Plattendicken<br />

bis 120 mm ist diese Anwendung bereits<br />

seit 1999 allgemein bauaufsichtlich zugelassen<br />

[1].<br />

Seit Dezember 2008 ist Styrodur® C nun<br />

auch bis zu einer Dämmschichtdicke bis<br />

300 mm in mehrlagiger Anordnung von<br />

bis zu drei Dämmschichtlagen für die<br />

lastabtragende Wärmedämmung unter<br />

Gründungsplatten vom Deutschen Institut<br />

für Bautechnik (DIBt) allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassen [2]. Damit lassen sich<br />

die hohen Wärmeschutzanforderungen für<br />

Passivhäuser auch im lastabtragenden Bereich<br />

wärmebrückenfrei erfüllen.<br />

Nachfolgend werden die für die Dimensionierung<br />

in der lastabtragenden Wärmedämmung<br />

erforderlichen Materialkennwerte<br />

vorgestellt und erläutert.<br />

Druckfestigkeit oder Druckspannung<br />

bei 10 % Stauchung<br />

Die Druckfestigkeit oder Druckspannung<br />

bei 10 % Stauchung wird nach EN 826 [3]<br />

ermittelt und gilt nur für kurzzeitige Belastungen.<br />

Hersteller von Wärmedämmstoffen<br />

geben diesen Materialkennwert auf<br />

dem Produkt oder auf der Verpackung im<br />

Produktkennzeichnungsschlüssel beim CE-<br />

Zeichen mit folgendem Symbol an:<br />

CS(10\Y) x<br />

zum Beispiel: CS(10\Y)300<br />

wobei CS für „compressive strength“ oder<br />

„compressive stress“ steht. Der in der Klammer<br />

stehende Werte „10“ steht für<br />

10 % Stauchung und „Y“ für „Bruch“. Diese<br />

etwas ausführlichere Angabe ist notwendig,<br />

weil Hartschaumstoffe je nach Elastizität<br />

des Schaumgefüges bei Druckbeanspruchung<br />

prinzipiell ein unterschiedliches<br />

Verformungsverhalten aufweisen können,<br />

wie nachfolgend erläutert wird.<br />

Wirkt auf die Fläche A eines Dämmstoffes<br />

die Druckkraft F ein, so entsteht in diesem<br />

Körper die Druckspannung �:<br />

� = F / A (1)<br />

Im elastischen Bereich des Materials führt<br />

die Krafteinwirkung zu einer Verformung<br />

(Dickenverringerung durch Lasteinwirkung):<br />

X = d s – d (2)<br />

wobei ds die Dicke des Probekörpers vor<br />

der Belastung ist und d die Dicke bei Lasteinwirkung.<br />

Die Stauchung des Materials ist der Quotient<br />

aus Verformung X und Probekörperdicke<br />

ds:<br />

� = X / d s<br />

(3)<br />

Die Druckspannung ist der Verformung<br />

proportional:<br />

� = E � � (4)<br />

Proportionalitätsfaktor ist der Kurzzeit-<br />

Druckelastizitätsmodul E des Materials.<br />

Über diesen Elastizitätsmodul kann im<br />

Elastizitätsbereich des Materials die jeweilige<br />

Verformung für jede Druckbeanspruchung<br />

angegeben werden:<br />

� = 1 / E � � (5)<br />

Im Druckspannungs-Stauchungs-Diagramm<br />

(Abb. 1) ist dies schematisch dargestellt.<br />

Im linken Diagramm in Abb. 1 ist der Fall<br />

dargestellt, dass mit linear zunehmender<br />

Last, die zu zunehmender Druckspannung<br />

im Material führt, zunächst eine proportionale<br />

Zunahme der Verformung festzustellen<br />

ist. Vergrößert sich mit zunehmender<br />

Druckspannung auch die Verformungszunahme,<br />

was im Diagramm als Rechtskrümmung<br />

der Kurve ersichtlich ist, kommt<br />

es im Druckspannungs-Stauchungs-Dia-<br />

Passivhaus<br />

gramm zur Ausbildung eines örtlichen<br />

Druckspannungs-Maximums (Abb. 1<br />

links). Dies bedeutet, dass im Materialgefüge<br />

die schwächsten Zellen gebrochen<br />

sind. Dieses örtliche Maximum der Druckspannung<br />

wird als Druckfestigkeit � dB des<br />

Materials bezeichnet. Bei XPS ist dies<br />

meist bei Verformungen � dB zwischen 1<br />

und 2 % zu beobachten.<br />

Bei elastischem Material wird mit zunehmender<br />

Druckspannung eine kontinuierliche<br />

Zunahme der Verformung beobachtet.<br />

Dieses Materialverhalten ist in Abb. 1<br />

rechts dargestellt. Weil für diese Produkte<br />

eine „Druckfestigkeit“ als Beginn des Materialbruches<br />

nicht definiert werden kann,<br />

wird als höchste zulässige Druckspannung<br />

� d10 der Wert festgelegt, bei dem das Material<br />

im Vergleich zu seiner ursprünglichen<br />

Dicke um 10 % verformt ist (� d10 ).<br />

Langzeitdruckfestigkeit von<br />

Hartschaumstoffen<br />

Für die dauerhafte Druckbeanspruchung<br />

dürfen nur solche Wärmedämmstoffe verwendet<br />

werden, deren Eignung durch entsprechende<br />

Kennzeichnung dafür ausgewiesen<br />

ist. Nach den europäisch harmonisierten<br />

Produktnormen wird für die zulässige Dauerdruckspannung<br />

folgende Kennzeichnung<br />

im CE-Schlüssel auf dem Produkt oder auf<br />

der Verpackung angegeben:<br />

CC(i 1/i2%/50) �c<br />

zum Beispiel: CC(2/1,5/50) 130<br />

Das bedeutet, dass bei einer zulässigen<br />

Dauerdruckspannung von �c = 130 kPa,<br />

das entspricht 0,13 MPa oder 0,13 N/mm²<br />

die gesamte Dickenverringerung des<br />

Dämmstoffes bei 50 Jahren Dauerdruckbeanspruchung<br />

maximal i 1 = 2 % beträgt,<br />

wobei der maximale Kriechanteil i 2 = 1,5 %<br />

beträgt. „CC“ steht für Kriechverhalten<br />

(„compressive creep“).<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 67<br />

B<br />

Druckspannung [N/mm 2 ]<br />

Druckfestigkeit Druckspannung bei<br />

10% Stauchung<br />

σ dB<br />

ε dB<br />

Druckspannung [N/mm 2 ]<br />

σ d 10<br />

Stauchung Stauchung<br />

ε d 10<br />

Abb. 1: Druckspannungs-Stauchungsverhalten<br />

einer Polystyrol-Hartschaum-Probe bei<br />

kurzzeitiger Lasteinwirkung


S g<br />

Passivhaus<br />

Aus wärmeschutztechnischen Gründen<br />

werden Langzeitdruckfestigkeitswerte so<br />

bemessen, dass in der vorgesehenen Nutzungsdauer,<br />

im Wohnungsbau zum Beispiel<br />

50 Jahre, die maximale Gesamtverformung<br />

des Dämmstoffes auf 2 % der<br />

Nenndicke begrenzt wird.<br />

In Abb. 2 sind charakteristische Kriechkurven<br />

für drei verschiedene Belastungen<br />

schematisch dargestellt. Daraus sind sowohl<br />

die spontanen Verformungen (bei<br />

Belastungsdauer = 0), als auch die im Laufe<br />

der Zeit als Kriechen bezeichneten irreversiblen<br />

Verformungen ersichtlich.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Stauchung von Styrodur bei<br />

Dauerdruckbeanspruchung<br />

1000 Stunden<br />

20 Jahre<br />

0<br />

0 0,<strong>01</strong> 0,1 1 10 100<br />

Belastungsdauer in Jahren<br />

Bei dauerhafter Lasteinwirkung findet<br />

zunächst eine Spontanverformung X 0<br />

nach Aufbringen der Last statt. Die Dicke<br />

des Probekörpers, 60 Sekunden nach Belastungsbeginn<br />

ist d0.<br />

X 0 = d s – d 0<br />

(6)<br />

und die Verformung zu einer Zeit t ist<br />

X t = d s – d t<br />

(7)<br />

Die Druck-Kriechverformung Xct ist<br />

X ct = X t – X 0<br />

(8)<br />

Die Beschreibung der Gesamtverformung<br />

(X t ) bei langzeitiger Druckbelastung aus<br />

spontaner Verformung beim Aufbringen<br />

der Last (X 0 ), sowie dem Kriechanteil lautet<br />

nach Findley [5]:<br />

X t = X 0 + m (�) . t b ( � )<br />

Prüfspannung<br />

σ 1 > σ 2 > σ 3<br />

Abb. 2: Charakteristisches Verhalten von<br />

Polystyrol-Hartschaumstoff bei dauerhafter<br />

Lasteinwirkung<br />

(9)<br />

wobei t die Belastungszeit und m und b<br />

von der Druckspannung (�) abhängige<br />

Werkstoffparameter sind.<br />

Durch logarithmieren von Gleichung (9)<br />

erhält man eine lineare Beziehung:<br />

log (X t - X 0 ) = log m + b log t (10)<br />

aus der die als „Findley-Parameter“ bezeichneten<br />

Materialkennwerte für das<br />

σ 1<br />

σ 2<br />

σ 3<br />

Kriechverhalten nach linearer Regression<br />

der Messwerte m als Steigung und b als Ordinatenabschnitt<br />

ermittelt werden können.<br />

Aus den Messdaten der zeitabhängigen<br />

Stauchung bei verschiedenen Belastungsniveaus,<br />

werden die Findley-Parameter b<br />

und m nach dem in DIN EN 1606 [4] beschriebenen<br />

Verfahren als Funktionen der<br />

Spannung ermittelt.<br />

Mit den aus den Langzeit-Druckfestigkeitsmessungen<br />

nach EN 1606 ermittelten<br />

charakteristischen Funktionen für die<br />

Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, ist bei 50<br />

Jahren Nutzungsdauer die Kriechverformung<br />

höher als die Spontanstauchung,<br />

unmittelbar nach dem Aufbringen der<br />

Last. Um einen Gesamtverformungsgrenzwert<br />

zu unterschreiten (zum Beispiel 2 %),<br />

kann bei kürzerer Nutzungszeit die Dauerdruckspannung<br />

höher ausfallen. Beispielsweise<br />

ist bei dem in Tabelle 1 angegebene<br />

Material bei einer Dauerdruckspannung<br />

von 0,22 N/mm² (220 kPa) nach 20 Jahren<br />

die Verformung noch deutlich unter 2 %.<br />

Um nach 50 Jahren Nutzungsdauer 2 % zu<br />

unterschreiten, darf die Dauerdruckspannung<br />

jedoch nicht höher als 0,2 N/mm²<br />

(200 kPa) sein. Aus den Werten in Tabelle 1<br />

ist jedoch auch ersichtlich, dass bei wesentlich<br />

längerer Nutzungsdauer als 50<br />

Jahre, die weitere Verformung gering ist.<br />

Während die Gesamtverformung bei einer<br />

Dauerdruckbeanspruchung von 0,18<br />

N/mm² (180 kPa) nach 50 Jahren 1,77 %<br />

beträgt, nimmt sie in den weiteren 50 Jahren<br />

auf 1,92 % zu. Bei einer 100 mm dicken<br />

XPS-Dämmplatte mit der Nenndruckfestigkeit<br />

0,5 N/mm² (500 kPa) verringert sich<br />

die Plattendicke im Laufe der ersten 50<br />

Jahre um 1,77 mm und in den folgenden<br />

50 Jahren um weitere 0,15 mm.<br />

Bemessungsgrundlagen und<br />

Ausführungshinweise<br />

Im Dezember 2008 wurde der Anwendungsbereich<br />

für Styrodur® C in der DIBt-<br />

Zulassung Z-23.34-1325 erweitert. Danach<br />

dürfen die Dämmplatten mit einer<br />

Findley-Parameter können nach Gleichung<br />

(9) für beliebige Dauerdruckspannungen<br />

und für beliebig lange Belastungszeiten,<br />

die jeweiligen Materialverformungen<br />

X t berechnet werden. In Tabellen 1<br />

sind berechnete Beispiele für verschiedene<br />

Dauerdruckspannungen angegeben.<br />

Dabei sind sowohl die Spontanverformungen,<br />

als auch die Kriechverformungen bei<br />

20, 50 und 100 Jahren Lasteinwirkungsdauer<br />

angegeben. Die Spontanstauchung<br />

plus die Kriechverformung ergeben zusammen<br />

die gesamte Stauchung im Gebrauchszustand.<br />

Tabelle 1: Verformung von Styrodur® 4000 CS bei verschiedenen Druckspannungen, Nenndruckfestigkeit<br />

0,5 N/mm² bei dauerhafter Lasteinwirkung.<br />

Dicke von maximal 120 mm nun auch in<br />

zwei oder drei Lagen verlegt werden. Die<br />

Gesamtdicke der Wärmedämmschicht darf<br />

dabei 300 mm Gesamtdicke nicht überschreiten.<br />

Voraussetzung, dass ein Wärmedämmstoff<br />

in seiner Anwendung die Wärmeschutzanforderungen<br />

erfüllt, ist, dass seine Schichtdicke<br />

sich während der Anwendungszeit<br />

nicht nennenswert verändert. Deshalb<br />

wird auch aus wärmeschutztechnischen<br />

Gründen die Stauchung in der praktischen<br />

Anwendung, extrapoliert für 50 Jahre<br />

Nutzungsdauer auf < 2 % begrenzt.<br />

Die Verformungen, die bei Anordnung<br />

der Extruderschaumplatten unter einem<br />

lastabtragenden Bauteil auftreten, müssen<br />

beachtet werden. Beim Nachweis der<br />

Standsicherheit darf maximal der Bemessungswert<br />

der Druckspannung f der Extruderschaumplatten<br />

rechnerisch in Ansatz<br />

gebracht werden.<br />

Der Bemessungswert der Druckspannung<br />

für lastabtragende Anwendungen ergibt<br />

sich nach der allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung [2] aus dem charakteristischen<br />

Wert der Druckfestigkeit f dividiert<br />

durch den Teilsicherheitsbeiwert für die<br />

Materialeigenschaften M nach DIN<br />

1055-100 [5]. In Tabelle 2 sind für die zugelassenen<br />

Material-Typen diese charakteristischen<br />

Bemessungswerte angegeben.<br />

68 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Tabelle 2: Zulässige Dauerdruckspannungen zul der Styrodur® C-Typen und Bemessungswerte<br />

der Druckspannung fcd für 50 Jahre Nutzungsdauer bei einlagiger und mehrlagiger Dämmplattenanordnung.<br />

Es wird empfohlen, dass die Dämmplatten<br />

auf eine Sauberkeitsschicht (z. B. aus Magerbeton)<br />

oder auf eine eben abgezogene,<br />

stark verdichtete Kiessandschicht verlegt<br />

werden (Abb. 3). Der Untergrund muss<br />

ausreichend eben sein, um ein vollflächiges<br />

Aufliegen der Dämmplatten zu gewährleisten.<br />

Abb. 3: Mehrlagige Dämmplattenverlegung<br />

im lastabtragenden Gründungsbereich<br />

Außerdem sind nur statische Belastungen<br />

senkrecht zur Styrodur® C-Platten-Ebene<br />

zulässig. Zur Ableitung von Horizontallasten<br />

sind besondere konstruktive Maßnahmen<br />

vorzusehen (Abb. 4).<br />

Die Dämmplatten dürfen außerhalb der<br />

Abdichtung auch bei langanhaltend oder<br />

ständig drückendem Wasser verwendet<br />

werden, wobei die Platten bis maximal<br />

3,5 m in das Wasser eintauchen dürfen.<br />

Abb. 4: Ableitung von Horizontalkräften in<br />

der Gründungsplatte durch konstruktive<br />

Maßnahmen<br />

Bei Dämmschichtdicken > 120 mm schreibt<br />

die Zulassung Setzungsberechnungen mit<br />

und ohne Wärmedämmschicht vor.<br />

Zusammenfassung<br />

Werden Wärmedämmstoffe in Baukonstruktionen<br />

eingesetzt, in denen sie langzeitiger<br />

oder dauerhafter Lasteinwirkung<br />

ausgesetzt sind, dürfen für die Dimensionierung<br />

nicht die Kurzzeitdruckfestigkeiten<br />

herangezogen werden, sondern es<br />

müssen die Langzeitdruckfestigkeiten verwendet<br />

werden.<br />

Für die hohen Wärmeschutzanforderungen<br />

von Passivhäusern liegt nun auch eine<br />

allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des<br />

DIBt vor. Danach darf Styrodur® C in<br />

mehrlagiger Anordnung von bis zu drei<br />

Dämmlagen bis zu einer Dämmschichtdicke<br />

von 300 mm für die lastabtragende<br />

Wärmedämmung unter Gründungsplatten<br />

verwendet werden.<br />

Literaturhinweise<br />

Passivhaus<br />

[1] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

Z-23.34-1272: ExtrudergeschäumtePolystyrol-Hartschaumplatten<br />

Styrodur® 3035 CS, Styrodur®<br />

4000 CS und Styrodur® 5000 CS für die<br />

Anwendung unter lastabtragenden<br />

Gründungsplatten. Deutsches Institut<br />

für Bautechnik Berlin, 21. Dezember<br />

1999.<br />

[2] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

Z-23.34,1325: ExtrudergeschäumtePolystyrol-Hartschaumplatten<br />

Styrodur® 3035 CS, Styrodur®<br />

4000 CS und Styrodur® 5000 CS für die<br />

Anwendung als lastabtragende Wärmedämmung<br />

unter Gründungsplatten.<br />

Deutsches Institut für Bautechnik Berlin,<br />

20. Dezember 2008. Verlängerung<br />

der Geltungsdauer bis 28. Februar<br />

2<strong>01</strong>4 ist erfolgt am 24. März 20<strong>09</strong>.<br />

[3] DIN EN 826: Wärmedämmstoffe für<br />

das Bauwesen. Bestimmung des Verhaltens<br />

bei Druckbeanspruchung.<br />

Beuth-Verlag, Berlin, Mai 1996.<br />

[4] DIN EN 1606: Wärmedämmstoffe für<br />

das Bauwesen. Bestimmung des Langzeit-Kriechverhaltens<br />

bei Druckbeanspruchung.<br />

Beuth-Verlag, Berlin, Januar<br />

1997.<br />

[5] DIN 1055-100: Einwirkungen auf<br />

Tragwerke. Grundlagen der Tragwerksplanung,<br />

Sicherheitskonzept und<br />

Bemessungsregeln.<br />

Beuth-Verlag, Berlin, März 20<strong>01</strong>.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 69


Passivhaus<br />

Tipps für den Profi – HECO-Schrauben im Einsatz<br />

bei Aufsparrendämmungen<br />

Die Ausführung von Dämmungen über<br />

dem Sparren gewinnt im Zuge der energetischen<br />

Ertüchtigung von Altbauten immer<br />

mehr an Bedeutung. Auch bei Neubauten<br />

sind Aufsparrendämmungen ein<br />

beliebtes Mittel, die Energiekosten auf ein<br />

Minimum zu reduzieren.<br />

Mit der HECO-TOPIX-CombiConnect® und<br />

der HECO-TOPIX-Therm® bietet HECO<br />

Planern, Bauherren und den ausführenden<br />

Handwerksbetrieben besonders einfach zu<br />

handhabende und wirtschaftliche Sonderlösungen.<br />

Bei Aufsparrendämmungen kommen unterschiedliche<br />

Dämmstoffe zum Einsatz.<br />

Diese lassen sich mit Blick auf statische<br />

Fragestellungen in zwei Kategorien aufteilen:<br />

druckfeste Dämmstoffe mit einer<br />

Druckspannung bei 10 % Stauchung<br />

> 0,05 N/mm 2 (Û 10 % > 50 kPa) oder nicht<br />

druckfeste Dämmstoffe mit einer Druckspannung<br />

bei 10% Stauchung < 0,05<br />

N/mmÇ (Û 10% < 50 kPa).<br />

HECO-TOPIX ® -CombiConnect<br />

und HECO-TOPIX ® -Therm:<br />

Das perfekte Befestigungssystem<br />

für Dämmungen über dem Sparren<br />

Einsetzbar in jedem Dämmmaterial<br />

Druckkräfte werden nicht in den<br />

niederfesten Dämmstoff eingeleitet<br />

Auftretende Schubkräfte werden mittels<br />

eines Schubholzes in Verbindung mit der<br />

HECO-TOPIX ® -CC aufgenommen<br />

Für die Verarbeitung in der gedämmten Dachfläche<br />

ist nur noch eine Schraubenlänge notwendig<br />

Bemessungsnachweise über<br />

HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />

Deutlich geringere Menge an Schrauben<br />

notwendig als bei herkömmlichen Systemen<br />

Allgemein bauaufsichtlich zugelassen,<br />

Z-9.1-665 für HECO-TOPIX ® -CC und<br />

Z-9.1-652 für HECO-TOPIX ® -T<br />

HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />

Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />

D-78713 Schramberg<br />

Telefon: +49 (0)74 22 / 9 89-0<br />

E-Mail: info@heco-schrauben.de<br />

Entscheidend ist hierbei, dass Dämmstoffe<br />

mit kleiner Druckfestigkeit keine Drucklasten<br />

aufnehmen können, die durch das Gewicht<br />

der Eindeckung, durch Schnee oder<br />

Winddruck erzeugt werden. Daraus ergeben<br />

sich grundsätzlich andere statische<br />

Notwendigkeiten.<br />

Die Ableitung von Drucklasten<br />

Bei druckfesten Dämmstoffen<br />

(Û 10% > 50 kPa) werden alle<br />

Drucklasten über die Dämmung in<br />

den Untergrund abgeleitet. Bei<br />

nicht druckfesten Dämmstoffen (Û<br />

10 % < 50 kPa) müssen die Drucklasten<br />

von den Verbindungsmitteln<br />

aufgenommen werden. Hierzu bietet<br />

HECO mit der HECO-TOPIX-<br />

Therm ein Verbindungsmittel, das<br />

die Konterlatte mittels eines Unterkopfgewindes<br />

fixiert und die<br />

Drucklasten in den Sparren ableitet.<br />

So wird das Eindrücken des<br />

Dämmstoffes vermieden. Hierbei<br />

kann es von Vorteil sein, eine Konterlatte<br />

6 x 8 cm<br />

einzusetzen, um<br />

die Wirklänge<br />

des Unterkopfgewindes<br />

und damit<br />

die Schraubabstände<br />

zu vergrößern.<br />

Mit der HECO-TO-<br />

PIX-Therm stellt<br />

der Einsatz von<br />

niederfesten<br />

Dämmstoffen<br />

kein Problem dar.<br />

Die Ableitung<br />

von Schublasten<br />

Die Ableitung<br />

der Schublasten<br />

mittels Teilgewindeschrauben<br />

ist bei druckfestenDämmstoffen<br />

gängige Praxis.<br />

Auch wenn<br />

diverse Anbieter<br />

von Dämmstoffen<br />

abweichend<br />

hierzu Schrauben<br />

mit Kopfgewinde<br />

anbieten,<br />

In Kombination mit der neuen HECO-TOPIX-<br />

CombiConnect bildet die HECO-TOPIX-Therm<br />

ein perfektes System zur effizienten Fassadenund<br />

Aufdachdämmung. Hierbei ergibt sich<br />

eine deutliche Reduzierung der benötigten<br />

Schraubenmenge.<br />

ist dies aus statischen Gesichtspunkten<br />

nicht notwendig.<br />

Die Ableitung der Schublasten mittels<br />

Schubhölzern im Traufbereich führt aber<br />

in allen Fällen zu einer deutlichen Einsparung<br />

der Schraubenmenge.<br />

Da im Dachüberstand in der Regel nicht<br />

gedämmt und ohnehin ein Schubholz gesetzt<br />

wird, um die Schubdiele anzuschlagen,<br />

ist der zusätzliche Montageaufwand<br />

für den Verarbeiter gering. Das Schubholz<br />

muss dabei gemäß der planerischen Vorgabe<br />

ausgeführt werden – die Einhaltung<br />

dieser Vorgabe ist der einzige Mehraufwand<br />

für den Handwerker. Für die professionelle<br />

Detailplanung und Bemessung des<br />

Schubholzes bietet HECO eine eigene Bemessungssoftware<br />

HCS (HECO Calculation<br />

Software). Sie sorgt, schnell und einfach in<br />

der Anwendung, für eine fachgerechte<br />

Ausführung der Arbeiten.<br />

Die Fixierung des Schubholzes im Traufbereich<br />

– oder als Variante als Aufdopplung<br />

für den Dachvorsprung – ist vom<br />

Gerüst aus einfach und sicher auszuführen.<br />

So lässt sich Material und Zeit sparen<br />

Sofern die Dachkonstruktion die Ausführung<br />

eines Schubholzes zulässt, empfiehlt<br />

HECO, die Schublasten darüber abzuleiten<br />

sowie die HECO-TOPIX-Therm<br />

Schrauben einzusetzen. Der statische<br />

Nachweis ist in diesem Fall nicht von der<br />

Druckfestigkeit des Dämmstoffes abhängig.<br />

Dem Bauherrn wird so die Wahl des<br />

passenden Dämmstoffes erleichtert.<br />

Bei dieser Befestigungsvariante lässt sich<br />

zudem besonders wirtschaftlich arbeiten.<br />

70 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Im Vergleich mit dem Konkurrenzsystem<br />

der V-Verschraubung zeigt sich, dass mit<br />

der empfohlenen HECO-Lösung nur rund<br />

die Hälfte der Schrauben benötigt werden.<br />

Schraubenmengen bei Aufsparrendämmungen*<br />

Lösungen mit HECO-Schrauben alternative<br />

Lösungen<br />

Über die Einschraubwinkel der HECO-TO-<br />

PIX-Therm von 90° zur Dachneigung ergeben<br />

sich weitere Verarbeitungsvorteile für<br />

den Handwerker, der im Dach – bei oft<br />

schwierigen Bedingungen und teilweise hohen<br />

Dämmstoffdicken – den Sparren (Breite<br />

bis zu 6 cm) in der Mitte treffen muss.<br />

Bei einheitlichem Schraubwinkeln ist dies<br />

einfacher, als wenn die Schrauben, wie bei<br />

Konkurrenzprodukten V-förmig bei Einhaltung<br />

der ermittelten Abstände präzise<br />

gesetzt werden müssen. Der Einsatz von<br />

Einschraubhilfen ist hier zwar möglich,<br />

findet in der Praxis aber kaum statt.<br />

Mit dem Einsatz eines Schubholzes und<br />

der HECO-TOPIX-Therm summieren sich<br />

eine Reihe von deutlichen Einsparungen,<br />

wie geringerer Materialeinsatz, erhebliche<br />

Zeiteinsparung, durch deutlich weniger<br />

Verschraubungen sowie die einfachere<br />

Montage.<br />

Weitere Informationen zum Unternehmen<br />

HECO-Schrauben sowie zu Schrauben und<br />

Befestigungstechnik erhalten Sie unter<br />

www.heco-schrauben.com.<br />

Über das Unternehmen HECO-Schrauben<br />

Die HECO-Schrauben GmbH & Co. KG mit<br />

Sitz in Schramberg ist in Deutschland einer<br />

der führenden Hersteller von Schraubenund<br />

Befestigungssystemen für die Holzverarbeitung,<br />

den Beton- und Metallbau sowie<br />

für Schwerlastbefestigungen.<br />

Das Unternehmen beschäftigt derzeit 160<br />

Mitarbeiter und verfügt über eine Produktionsfläche<br />

von 15.000 m 2 . Insgesamt liegt<br />

das jährliche Produktionsvolumen von HE-<br />

CO bei etwa 1,5 Milliarden Schrauben, das<br />

entspricht einer Strecke von 64.000 km<br />

oder reicht eineinhalb Mal um den Äquator.<br />

Passivhaus<br />

Lösungen mit HECO-Schrauben<br />

alternative<br />

Lösungen<br />

druckfeste<br />

Dämmung<br />

ohne<br />

Schubholz<br />

druckfeste<br />

Dämmung<br />

mit<br />

Schubholz<br />

nicht<br />

druckfeste<br />

Dämmung<br />

mit<br />

Schubholz<br />

System<br />

"V"-<br />

Verschraubung<br />

Menge Schubschrauben<br />

682 186 124 862<br />

Schraubentyp /<br />

Winkel<br />

Teilgewinde-<br />

Schrauben / 60°<br />

HT-CC-<br />

Schrauben / 45°<br />

HT-CC-<br />

Schrauben / 45°<br />

Doppelgewindeschrauben/<br />

60° &<br />

120°<br />

Menge Sogschrauben<br />

200 320 416 153<br />

Schraubentyp / Teilgewinde- Teilgewinde- HT-Therm- Doppelgewinde-<br />

Winkel Schrauben / 90° Schrauben / 90° Schrauben / 90° schrauben/ 90°<br />

Schrauben<br />

gesamt<br />

882 506 540 1<strong>01</strong>5<br />

Anzahl<br />

Schrauben / m�<br />

2,8 1,6 1,7 3,2<br />

*Sparrenlänge 7.78 m, Trauflänge 20,4 m, Dachfläche ca. 320 m�, Dachneigung 30°,<br />

Schneelasten 1,25 kN/m�,Windlastzone 1 Binnenland 0,50 kN/m�,Konterlatten 40/60 mm,<br />

Dämmung mit 200 mm<br />

*Die angegebenen Schraubenmengen basieren auf einer einheitlichen Dachfläche von ca.<br />

320 m� bei Dachneigung 30 ° sowie einheitlichen Annahmen zu Flächenlasten (z. Bsp.<br />

Schneelast 1,25 kN/m�)<br />

HECO ist mit seinen Produkten weltweit<br />

vertreten, entweder durch exklusive Vertriebsstützpunkte<br />

oder zuverlässige Vertriebspartner.<br />

Kernmärkte in Europa sind<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz, Benelux<br />

und Frankreich. In den USA arbeitet HECO<br />

mit Lizenzpartnern zusammen.<br />

Das mittelständische Familienunternehmen<br />

lebt klare Werte wie Ideenreichtum,<br />

Verlässlichkeit und Qualitätsbewusstsein.<br />

Hohes Engagement, Innovationsdrang und<br />

Teamarbeit sind in der Unternehmensphilosophie<br />

von HECO ebenso fest verankert<br />

wie das klare Bekenntnis zu Standort, Mitarbeitern<br />

und sozialer Verantwortung.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 71


Passivhaus<br />

LOHR ELEMENT:<br />

Schalen und Dämmen in einem Arbeitsgang<br />

Firmenjubiläum: Seit 15 Jahren fertigt LohrElement verlorene Schalungen aus Styrodur C<br />

Wärmegedämmte Gründungsplatten von LohrElement mit Styrodur C von BASF eignen sich<br />

besonders gut für den Passivhausbau.<br />

Es klingt wie der Beginn einer klassischen Erfolgsgeschichte à la<br />

Bill Gates: Als Elfriede Schneider und Harald Hagedorn 1994 die<br />

Firma LohrElement gründeten, diente den beiden Pionieren für<br />

verlorene Schalungen eine Garage als erste Produktionsstätte. 15<br />

Jahre später ist LohrElement mit Produktionsflächen von rund<br />

4500m² längst erwachsen geworden. Im Jubiläumsjahr 20<strong>09</strong> setzt<br />

das Unternehmen weiter auf seine Kernkompetenz: gedämmte<br />

Schalungen aus Styrodur® C, extrudierten Polystyrolhartschaumplatten<br />

(XPS) von BASF.<br />

Schalung als dauerhafter Bestandteil des Bauwerks zur Wärmedämmung<br />

LohrElement hat sich auf die industrielle Fertigung von so genannten<br />

verlorenen Schalungen spezialisiert: Anders als konventionelle<br />

Schalungen werden diese nach dem Betonieren nicht wieder<br />

entfernt und zurückgewonnen, sondern verbleiben dauerhaft<br />

im Bauwerk. Für Anwender bietet diese Methode mehrere Vorteile.<br />

Das aufwändige Ausschalen und Reinigen entfällt ebenso wie der<br />

Rücktransport der Schalung. Die verlorene Schalung lässt sich<br />

auch von Hilfskräften schnell montieren. Gleichzeitig erspart sie<br />

dem Bauherrn die Kosten für eine separate Wärmedämmung. Denn<br />

nach dem Erhärten des Betons ist die verlorene Schalung keineswegs<br />

verloren. Sie dient vielmehr als Wärmedämmung - dank der<br />

herausragenden Dämmleistung von Styrodur C.<br />

Das unverrottbare und wasserabweisende Styrodur C schützt seit<br />

über 40 Jahren Häuser vor Wärme, Kälte und Feuchtigkeit. Ihre<br />

hohe Druckfestigkeit macht die XPS-Platten zu einem idealen Produkt<br />

für alle druckbeanspruchten Dämmanwendungen. LohrElement<br />

setzt das grüne Styrodur C bei allen dämmenden Schalungen<br />

ein, vom Fundament bis zum Giebel. So basiert auch das Bodenplatten-Schalungssystem<br />

von LohrElement auf Styrodur C. Bauherren<br />

erhalten einen individuell zugeschnittenen, verlege-fertigen<br />

Bausatz. Die Schalung bleibt dauerhafter Bestandteil des Bauwerks,<br />

der Anwender erledigt auch hier Schalen und Dämmen in<br />

einem Arbeitsgang. Auf das seitliche Abschalen<br />

und das Gründen bis Frosttiefe kann<br />

man verzichten.<br />

Ideal für Passivhausbau<br />

Das System für wärmegedämmte Gründungsplatten<br />

von LohrElement eignet sich<br />

besonders gut für den Passivhausbau. Das<br />

Passivhaus Institut Darmstadt hat die Passivhaus-Bodenplatte<br />

von LohrElement inzwischen<br />

zertifiziert, nachdem kürzlich das<br />

Deutsche Institut für Bautechnik die grünen<br />

BASF-Platten auch für die zwei- oder dreilagige,<br />

lastabtragende Wärmedämmung unter<br />

der Gründungsplatte bis zu 300 mm Dämmstärke<br />

zugelassen hatte. LohrElement hat daher<br />

die besten Voraussetzungen, um in den<br />

nächsten 15 Jahren der Unternehmensgeschichte<br />

eine wichtige Rolle im Wachstumsmarkt<br />

Passivhausbau zu spielen.<br />

Fundamentschalung: die einbaufertige Anlieferung ermöglicht eine<br />

einfache und schnelle Verlegung<br />

Kontakt:<br />

LohrElement E. Schneider GmbH<br />

Würzburger Straße 35<br />

97737 Gemünden-Langenprozelten<br />

Tel: <strong>09</strong>351/80 <strong>09</strong> - 0<br />

E-Mail: info@lohrelement.de · www.lohrelement.de<br />

72 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Sonnenhäuser aus Poroton-Ziegel von Schlagmann<br />

Sonnenhaus statt Energiesorgen<br />

Vielzahl bereits gebauter Sonnenhäuser<br />

liefert den Beweis in der Praxis. Massive<br />

Wände aus perlitgefüllten Poroton-Ziegeln<br />

von Schlagmann Poroton sind ein Bestandteil<br />

des Sonnenhaus-Konzeptes.<br />

Steigende Energiekosten, knappe Ressourcen<br />

und der einsetzende Klimawandel<br />

zwingen uns zu einem Umdenken in Richtung<br />

erneuerbare Energien. Bauherren wie<br />

Eigenheimbesitzer müssen sich demnach<br />

der Frage der Energienutzung ihrer Immobilie<br />

stellen. Die aktive Nutzung der regenerativen<br />

und kostenfreien Energiequelle<br />

Sonne steht im Mittelpunkt des Sonnhaus-<br />

Konzeptes, das sich in der Praxis bereits als<br />

effektive Alternative zum Passivhaus bewährt<br />

hat.<br />

Das Sonnenhaus-Konzept:<br />

durchdacht und bezahlbar<br />

Ziel des Sonnenhaus-Konzeptes, erdacht<br />

vom Straubinger Sonnenhaus-Institut unter<br />

Architekt Georg Dasch, ist es, bei einem<br />

möglichst geringen Primärenergieaufwand<br />

einen möglichst hohen Wohnkomfort zu<br />

erreichen. Daneben zeichnet sich das bis<br />

ins Detail durchdachte Konzept durch ein<br />

ausgewogenes Kosten-Nutzenverhältnis<br />

aus. Eine Energie sparende und nachhaltige<br />

Bauweise ist einer der Eckpfeiler eines<br />

jeden Sonnenhauses. Bestehend aus einer<br />

wärmebrückenfreien sowie winddichten<br />

Außenwandkonstruktion mit hohem Wärmedämmstandard,<br />

die idealerweise wie in<br />

den nachfolgenden Beispielen aus massiven,<br />

innovativen Poroton-Planziegel mit<br />

Perlitfüllung erstellt wird, Fens-tern mit<br />

niedriger Wärmeleitzahl und einer passiven<br />

Nutzung der Sonne über Fens- terflächen,<br />

zusätzlich zur Raumheizung. Die<br />

weitere bauliche Umsetzung basiert auf einer<br />

groß dimensionierten Sonnenenergieanlage<br />

auf dem Süddach, die das Sonnenlicht<br />

in Wärme umwandelt, und einem Solarspeicher<br />

mit ausreichendem<br />

Fassungsvermögen, der die so gewonnene<br />

solare Wärme über mehrere Wochen hinweg<br />

speichern kann. Dabei werden mindestens<br />

50 Prozent, bestenfalls 100 Prozent<br />

des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser<br />

des Gebäudes solar gedeckt. In den<br />

Wintermonaten oder längeren sonnenarmen<br />

Perioden kann mit entsprechenden<br />

Kamin- oder Kachelöfen nachgeheizt werden.<br />

Dabei werden zusätzlich nicht mehr<br />

als ein bis drei Raummeter Holz pro Jahr<br />

benötigt. Holz ist Sonnenenergie in gespeicherter<br />

Form der Biomasse und zudem<br />

ein heimischer, nachwachsender Rohstoff,<br />

der CO 2 -neutral verbrennt. Ein zusätzliches<br />

Plus von Sonnenhäusern: im Gegen-<br />

Die Antwort auf die verschärfte EnEV 20<strong>09</strong>, die ab Oktober in Kraft tritt:<br />

Der neue POROTON-T7 von Schlagmann. Mit einer Wärmeleitzahl von 0,07 W/mK sind die neuen<br />

Maßnahmen problemlos umzusetzen. Bild: Schlagmann Baustoffwerke<br />

Sonnenhaus<br />

satz zu Passivhäusern ist keine Anlage zur<br />

automatischen Wohnungslüftung notwendig.<br />

Einfaches Lüften per Hand, wann immer<br />

es das persönliche Wohlgefühl erlaubt,<br />

genügt. Dies macht neben Anschaffungsund<br />

Wartungskosten auch zusätzliche<br />

nicht unerhebliche Strom- und damit Energiekosten<br />

überflüssig.<br />

Sonnenhaus:<br />

Gesetzeslage und Förderprogramme<br />

Ein Sonnenhaus ist ein Niedrigstenergiehaus<br />

mit einem in der Regel sehr geringen<br />

Jahresprimärenergiebedarf von 5 bis 15<br />

kWh/m 2 . Es unterschreitet damit den eines<br />

Passivhauses um ungefähr das Vierfache.<br />

Die Anforderungen der EnEV 20<strong>09</strong>, die am<br />

1. Oktober in Kraft tritt, sowie die Maßgaben<br />

des seit Jahresbeginn geltenden Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

(EE-<br />

WärmeG), nach dem Eigentümer von neu<br />

errichteten Gebäuden den Wärmeenergiebedarf<br />

für Heizung (einschließlich Warmwasserbereitung)<br />

und Kühlung anteilig<br />

durch erneuerbare Energien decken müssen,<br />

werden mit einem Sonnenhaus problemlos<br />

erfüllt. Förderungen erhalten Bauherren<br />

von Sonnenhäusern aus dem Topf<br />

des Marktanreizprogramms zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien (BAFA) für Solarkollektoranlagen,Scheitholzvergaserkessel<br />

sowie für effiziente Wärmepumpen.<br />

Zudem stehen Boni für eine besonders hohe<br />

Effizienz der Anlagen oder für eine<br />

Kombination verschiedener erneuerbarer<br />

Energien zur Verfügung. Weitere Fördermöglichkeiten<br />

bestehen durch günstige<br />

Darlehen der KfW-Förderbank. Sonnenhäuser<br />

fallen unter die seit diesen April<br />

geltende Förderbezeichnung KfW-Effizienzhaus<br />

55, die für Neubauten mit einem<br />

Jahresprimärenergiebedarf unter 40 kWh/m 2<br />

steht.<br />

Sonnenhäuser in der Praxis bewährt<br />

Nicht nur auf dem Papier begeistert das<br />

Sonnenhaus-Konzept, eine große Anzahl<br />

bereits gebauter und seit Jahren bewohnter<br />

Sonnenhäuser beweisen hohe Alltagstauglichkeit<br />

und viel Wohnkomfort in der<br />

Praxis:<br />

Sonnenhaus Lehner – Deutschlands erstes<br />

rein solar beheiztes Massivhaus<br />

Das Einfamilienhaus der Familie Lehner<br />

steht in vom Nebel belastetem Regensburg<br />

und wird doch vollständig von der Sonne<br />

geheizt. Auf ausdrücklichen Wunsch des<br />

Bauherren hin wurde weder eine Wärme-<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 73


Sonnenhaus<br />

Sonnenhaus Lehner: preisgekrönt<br />

vom Bundesumweltministerium als<br />

„Energiesparmeister 2007“ (oben).<br />

Sonnenhaus Kozeny: ein Musterhaus<br />

als Informationsquelle für<br />

kommende Sonnenhaus-Bewohner<br />

(rechts) Bild: Schlagmann Baustoffwerke<br />

pumpe noch eine Nachheizung eingebaut. Das Herzstück des 186<br />

Quadratmeter großen Einfamilienhauses ist ein 38.500 Liter-Solarspeicher,<br />

um den das Haus quasi herum gebaut wurde. Wärme für<br />

Heizung und Wasser wird ausschließlich durch die 82,5 Quadratmeter<br />

Sonnenkollektoren auf dem 40 Grad geneigten Süddach erzeugt.<br />

Um eine zusätzliche künstliche Außendämmung des Hauses<br />

zu vermeiden, entschieden sich die Bauherren für den massiven<br />

Poroton-Ziegel T8 von Schlagmann. Dessen Wärmedämmkern aus<br />

natürlichem Perlit sorgt für eine hervorragend gedämmte und<br />

winddichte Gebäudehülle. Eine Solarstromanlage mit 4,5 Kilowatt<br />

Spitzenleistung als Terrassendach ergänzt das Solardach. Seit November<br />

2006 wohnt Familie Lehner bereits in ihrem mehrfach prämierten<br />

Sonnenhaus und verbraucht im Betrieb weniger Energie,<br />

als es selbst erzeugt.<br />

Sonnenhaus Kozeny – ein Musterhaus von Überzeugungstätern<br />

Hundertprozent vom Sonnenhaus-Konzept überzeugt ist das Bau-<br />

Unternehmerpaar Kozeny aus dem bayerischen Waldkirchen. Bereits<br />

mehrere Sonnenhäuser haben sie im Auftrag ihrer Kunden<br />

gebaut. Damit sich potentielle Bauherren über Planung und Architektur<br />

überzeugen können, errichteten sie ein Sonnen-Musterhaus.<br />

Eckdaten des Hauses sind Solarkollektoren mit einer Gesamtfläche<br />

von 53 Quadratmeter und ein Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen<br />

von 9.980 Liter, der als Langzeitspeicher dient und die<br />

solare Energie bedarfsgerecht abgibt. In den Wintermonaten übernimmt<br />

ein eventuell erforderliches Nachheizen ein mit Holz geheizter<br />

Kaminofen. Das „A und O“ des 185 Quadratmeter großen<br />

Sonnenhauses ist die hervorragend gedämmte Gebäudehülle. Die<br />

Kozenys achteten auch hier auf optimale Baustoffe mit optimalen<br />

Dämmeigenschaften. Der Dachstuhl kommt auf einen U-Wert von<br />

0,14 W/m 2 K. Die kombinierten Holz-Alu-Fenster erzielen durch<br />

Drei-Scheiben-Verglasung einen U-Wert von 0,9 W/m 2 K. Bei den<br />

Außenmauern entschieden sich die Bauherren für den perlitgefüllten<br />

Planziegel Poroton-T8 von Schlagmann Poroton. Der massive<br />

Ziegel in einer Wanddicke von 42,5 cm und einem U-Wert von<br />

0,18 W/m 2 K bringt zu seinen ausgezeichneten Wärmedämmeigenschaften<br />

auch eine höhere Speichermasse auf als andere vergleichbare<br />

Baustoffe. Diese schlägt sich insbesondere in einem angenehmeren<br />

Wohnklima nieder. Der Erfolg des seit 2007 genutzten Niedrigstenergiehauses<br />

zeigt sich hier in einem sehr niedrigen<br />

Jahresprimärenergiebedarf von nur 10 kWh/m 2 .<br />

Sonnenhaus Prestele – Sonnenhausbewohner seit 2004<br />

Mit massiver Gegenwehr von Seiten der Gemeinde hatten die Bauherren<br />

Prestele aus Feldkirchen bei Straubing zu Beginn<br />

ihres Hausprojekts zu tun. Doch der Hausherr, der im<br />

Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe in<br />

Straubing tätig ist, leistete Überzeugungsarbeit und konnte<br />

sein Sonnenhaus mit einer 60 Gradneigung des Süddaches<br />

gegen den Bebauungsplan durchsetzen. Heute<br />

nimmt niemand mehr Anstoß an den 60 Quadratmetern<br />

Sonnenkollektoren, die im Zusammenspiel mit dem 8.500<br />

Liter fassenden Solarspeicher für rund 80 Prozent des Heizenergiebedarfs<br />

der 220 Quadratmeter Wohnfläche sorgen.<br />

Den Rest der 12 kWh/m 2 des Jahresheizwärmebedarfs<br />

erledigt ein 25 Kilowatt-Stückholz-Heizkessel. Um die<br />

Transmissionswärmeverluste auf ein Minimum zu reduzieren,<br />

wurden die Außenwände aus Poroton-Ziegeln T9,<br />

damals brandneu am Markt mit einem bis dato noch nie erreichten<br />

Wärmedämmwertwert von 0,<strong>09</strong> W/mK, zweischalig aufgemauert.<br />

Die Presteles sind nach mehr als fünf Jahren noch immer von<br />

ihrem Sonnenhaus begeistert, „das Konzept ist so geschaffen, dass<br />

es jeder nachbauen kann“, so Helmar Prestele.<br />

Sonnenhaus Prestele: bereits seit über fünf<br />

Jahren leben die Sonnenhaus-Pioniere in ihrem<br />

Ziegelmassivhaus.<br />

Bild: Sonnenhaus-Institut<br />

Das Sonnenhaus Konzept<br />

eignet sich überdies<br />

auch zum Einbau<br />

in bestehende Gebäude,<br />

sofern eine Niedertemperaturheizung<br />

vorhanden ist.<br />

Voraussetzung ist eine<br />

gute Wärmedämmung<br />

des Hauses.<br />

Für Altbauten mit<br />

ungenügender Dämmung<br />

bietet sich eine<br />

Sanierung der Außenwand<br />

mit der massi-<br />

ven, keramischen Wärmedämmfassade Poroton-WDF an. Damit<br />

wird nicht nur das Dämmniveau auf den Stand der Zeit gebracht,<br />

sondern auch die ökologischen und wertbeständigen Eigenschaften<br />

eines Ziegelhauses erhalten.<br />

Weitere Informationen zum Thema Sonnenhaus und Poroton-<br />

Planziegel mit integrierter Perlitfüllung sind erhältlich bei der<br />

Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG, Ziegeleistr. 1, 84367<br />

Zeilarn, Telefon: (0 85 72) 17-0, Telefax: (0 85 72) 17-159,<br />

E-Mail: info@schlagmann.de und im Internet unter<br />

www.schlagmann.de.<br />

74 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Der ERLUS TRIVA: Unabhängigkeit durch trivalentes<br />

Heizen<br />

Eines steht heute schon fest: Fossile Ressourcen<br />

werden immer knapper. Der Klimawandel<br />

ist nicht mehr aufzuhalten. Die<br />

Unabhängigkeit vom Energieträger gewinnt<br />

immer mehr an Bedeutung. Wer dies<br />

erkannt hat, setzt deshalb auch auf die<br />

Entwicklung und Nutzung solarer Ressourcen.<br />

Denn erneuerbare Energien sind<br />

unversiegbar und klimaschonend zugleich.<br />

Noch tragen Sonne, Wind und Biomasse<br />

weniger als sieben Prozent zur Energieversorgung<br />

in der EU bei. Das soll<br />

sich nun gemäß der EU-Kommission ändern:<br />

So soll sich der Anteil erneuerbarer<br />

Energien bis 2<strong>02</strong>0 von heute 7 Prozent auf<br />

20 Prozent verdreifachen, wobei Windund<br />

Wasser, Sonne und Biomasse in Zukunft<br />

ein Fünftel des Energieverbrauchs<br />

decken. Egal ob Solar-, Wind-, Wasseroder<br />

Meeresenergie – der Entwicklung<br />

neuer Technologien scheinen formal keine<br />

Grenzen gesetzt zu sein. Dabei gewinnt vor<br />

allem die Biomasse und Geothermie in unseren<br />

Breitengraden immer mehr an Bedeutung.<br />

Mit Photovoltaik, Solarkollektoren,<br />

Wärmepumpe und Kraft-Wärmekopplung<br />

besteht schon jetzt die Möglichkeit<br />

der Strom- und Wärmeerzeugung. Neuartige<br />

Pellets-Heizkessel im Eigenheim sind<br />

zudem in der Lage alternative Heizmaterialien<br />

zu verfeuern. So sind derzeit in<br />

Deutschland schätzungsweise 2,6 Millionen<br />

Kaminöfen, 2,5 Millionen Heizkamine<br />

und offene Kamine sowie 1,8 Millionen<br />

Kachelöfen – insgesamt etwa 7 Millionen<br />

Einheiten – in Betrieb. Tendenz steigend.<br />

Vor allem der klassische Energieträger<br />

Holz rückt in Form von Pellets verstärkt<br />

ins Blickfeld. Durch die Reduzierung der<br />

Abgastemperaturen bei Pellets-Heizungen<br />

auf rund 50 bis 60 Grad Celsius wird von<br />

den Herstellern dieser Öfen ein feuchteunempfindlicher<br />

Schornstein vorgeschrieben.<br />

Nach einem aufwendigen Prüfverfahren<br />

durch eine unabhängige Prüfstelle haben<br />

Erlus Edelkeramikrohre als erste die<br />

W3G Prüfung bestanden. Die Vorteile der<br />

W3G Prüfung liegen auf der Hand: Neben<br />

der Kondensatbeständigkeit bei Feuchtebetrieb<br />

sowie der Korrosionswiderstandsklasse<br />

3 für alle Brennstoffe, sind sie<br />

im Dauerbetrieb für Trocken- und Feuchtbrennstoffe<br />

bis 400 Grad Celsius geeignet<br />

sowie Klasse G rußbrandbeständig. Wer also<br />

auf Versorgungssicherheit und Kosteneinsparung<br />

drängt wird auf Biomasse<br />

und innovativste Brennwerttechnik nicht<br />

verzichten können. Zudem ist das Biomas-<br />

sepotential gezielt erweiterbar: Durch Aufforstung,<br />

Anbau schnell wachsender und<br />

besonders ertragreicher Pflanzen, durch<br />

Nutzung der Ganzpflanze als Energie- und<br />

Rohstoffquelle. Dies hat auch im Zeitalter<br />

der solaren Kultur zur Folge, dass die<br />

Schornsteintechnik, als Übergangs- und<br />

Zukunftstechnologie weiterhin an Bedeutung<br />

gewinnen wird.<br />

Die ERLUS AG, einer der führenden Anbieter<br />

von Dach- und Kaminbaustoffen in<br />

Deutschland bietet deshalb mit dem ER-<br />

LUS TRIVA ab sofort eine intelligente Erweiterung<br />

des erfolgreichen LAF (Luft-Abgas-Festbrennstoff)-Schornsteinsystems<br />

an. Die neue Generation verfügt über einen<br />

Installationsschacht für den Anschluss<br />

Energetische Gebäudesanierung<br />

einer Solaranlage und zwei raumluftunabhängige<br />

Züge für den Anschluss eines Kaminofens<br />

und einer Zentralheizung. Damit<br />

ermöglicht der ERLUS TRIVA das zukunftsorientierte<br />

trivalente Heizen.<br />

Beim trivalenten Heizen kann auf dreifachem<br />

Wege die Erzeugung von Wärme erfolgen<br />

– sowohl durch Solaranlagen als<br />

auch durch die effiziente Verfeuerung konventioneller<br />

und erneuerbarer Brennstoffe<br />

unter Verwendung von Brennwerttechnologie<br />

oder durch Pelletsheizungen.<br />

Der ERLUS TRIVA ist jetzt in drei Ausführungen<br />

erhältlich: Als ERLUS TRIVA<br />

Kombi in Kombination mit Gas- oder ÖL-<br />

Brennwerttechnik und als ERLUS TRIVA<br />

Eco in Kombination mit einer Pelletsheizung<br />

sowie als ERLUS TRIVA Eco+ mit<br />

P1W3G-Paket für innovative Pellets-<br />

Brennwertgeräte. Mit der jetzt ergänzten<br />

Komponente des P1W3G-Pakets garantiert<br />

das ERLUS TRIVA Eco+ System den Bauherren<br />

hinsichtlich des Schornsteinsystems<br />

die völlige Unabhängigkeit von einem<br />

bestimmten Energieträger und ge-<br />

BU: Der ERLUS TRIVA - W3G geprüfter LAF –Schornstein, plus raumluftunabhängigem Zug für<br />

Zentralheizung, mit Installationsschacht für Solarleitungen zur unabhängigen Energieversorgung.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 75


Energetische Gebäudesanierung<br />

währleistet so langfristig den jeweils optimalen,<br />

individuellen Energiemix für das<br />

Eigenheim.<br />

ERLUS TRIVA Kombi – Raumsparwunder<br />

für trivalentes Heizen<br />

Der ERLUS TRIVA Kombi ist aufgrund seiner<br />

Baugröße von nur 38 x 62 cm ein<br />

wahres Raumsparwunder. Die Verbrennungsluft<br />

wird über einen speziell konstruierten<br />

Schornsteinkopf und einen konzentrischen<br />

Schornsteinringspalt zur Feuerstätte<br />

geführt. Es kann dabei kein<br />

Regenwasser in den Installationsschacht<br />

oder den Ringspalt einfallen. Der permanent<br />

freie Leerschacht kann im Vergleich<br />

zu konventionellen Systemen als Installationsschacht<br />

für eine Solaranlage genutzt<br />

werden.<br />

Der ERLUS TRIVA Kombi garantiert durch<br />

die Verwendung einer Überdruckabgasleitung<br />

mit einem Durchmesser von 8 cm<br />

auch den Einsatz modernster Gas- sowie<br />

Öl-Brennwerttechnik.<br />

Der zweischalige Aufbau der Abgasleitung<br />

(Wärmetauschereffekt) sowie die intelligente<br />

Kondensatrückführung erhöhen zudem<br />

den Wirkungsgrad des Brennwertgerätes.<br />

Als zweiter Zug kommt ein LAF-<br />

Zug (16 cm) zum Einsatz, der für den raumluftunabhängigen<br />

Betrieb einer Festbrennstofffeuerstätte,<br />

gegebenenfalls auch<br />

mit Wassertasche, geeignet ist.<br />

ERLUS TRIVA Eco und ERLUS TRIVA<br />

Eco+ – die ökologische Lösung für das<br />

Eigenheim<br />

Der ERLUS TRIVA Eco mit W3G-Zulassung<br />

ist ein ideales Luft-Abgas-System für das<br />

Eigenheim. Denn der LAF-Zug kann sowohl<br />

für eine Verfeuerung von erneuerbaren<br />

Festbrennstoffen (16 cm LAF-Zug) als<br />

auch für den Anschluss einer Pelletsfeuerstätte<br />

(14 cm LAF-Zug) verwendet werden.<br />

Zudem ermöglicht der auch hier vorhandene<br />

Installationschacht für Solarleitungen<br />

das trivalente Heizen.<br />

Seit 2008 bietet die ERLUS AG mit dem innovativen<br />

System TRIVA eine intelligente<br />

Erweiterung ihres erfolgreichen LAF (Luft-<br />

Abgas-Festbrennstoff)-Schornsteinsystems<br />

an. Die bestehenden Systeme TRIVA<br />

Kombi und TRIVA Eco für intelligentes,<br />

trivalentes Heizen wurde dabei jetzt mit einem<br />

P1W3G-Paket um eine weitere wichtige<br />

Komponente ergänzt. Damit wird der<br />

LAF-Schornstein nun auch fit für den<br />

Überdruckbetrieb von Pellets-Brennwertgeräten,<br />

damit die Abgase sicher abgeleitet<br />

werden können. Diese Abgasführungstechnik<br />

ist bei Öl- und Gas-Brennwertgeräten<br />

bereits seit einiger Zeit üblich und<br />

wird nun von ERLUS als erstem Hersteller<br />

auch für Pellets-Brennwerttechnik angeboten.<br />

Alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt<br />

Das ERLUS TRIVA System ermöglicht somit<br />

sowohl die in der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) festgelegten Anforderungen<br />

an die Energieeinsparung, die Dicht-<br />

heit der Gebäudehülle, als auch die neuen<br />

gesetzlichen Anforderungen zur Nutzung<br />

eines Mindestanteils an erneuerbaren Energien,<br />

die seit dem 1.1.20<strong>09</strong> gemäß dem<br />

Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetz (EE-<br />

WärmeG) für alle Neubauten gelten.<br />

Aufgrund der raumluftunabhängigen Betriebsweise<br />

und der Blower-Door-Optimierung<br />

steht auch dem Einbau einer separaten<br />

Lüftungsanlage nichts mehr im Wege.<br />

Dem nicht zu unterschätzenden Aspekt der<br />

Versorgungssicherheit, der beispielsweise<br />

durch Stromausfälle an Bedeutung gewinnt,<br />

wird durch den Einbau eines ERLUS<br />

TRIVA Systems vollständig Rechnung getragen.<br />

BU: Der ERLUS TRIVA Eco+ verfügt über einen LAF-ZUG mit P1W3G-Zulassung speziell für den<br />

Überdruckbetrieb von Pellet-Brennwertgeräten<br />

76 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


TRIVA ®<br />

DIE LÖSUNG FÜR TRIVALENTES HEIZEN<br />

AUS RESPEKT VOR DER NATUR<br />

Mit den TRIVA ® Schornsteinsystemen erfüllen<br />

Sie alle ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>09</strong> geltenden gesetzlichen<br />

Anforderungen nach EnEV und EEWärmeG!<br />

Mit TRIVA ® alle drei Heizmöglichkeiten<br />

effizient nutzen!<br />

1. Sonne ist regenerativ<br />

2. Fossile Brennstoffe sind komfortabel<br />

3. Holz und Pellets machen unabhängig<br />

www.erlus.com/triva


Bioenergie<br />

Beste Bedingungen für Milliarden kleiner Helfer<br />

Evonik nutzt Biogas. Aus nachwachsenden Rohstoffen und Abfällen wird in Biogasanlagen Strom,<br />

Wärme und Dünger – fleißigen Bakterien sei Dank.<br />

Altes Frittierfett, Orangensaft mit abgelaufenem<br />

Haltbarkeitsdatum und angetauter<br />

Spinat: „Alles Müll“, ist der erste Gedanke<br />

für die meisten Menschen angesichts dieser<br />

merkwürdigen Lieferung. Für Olaf Götting,<br />

Christina Schumann und Peter Maroschek<br />

sind diese Abfälle gefragte Energieträger.<br />

Für den Vertriebsmitarbeiter im<br />

Geschäftsgebiet Renewable Energies (Erneuerbare<br />

Energien) von Evonik Industries,<br />

die Chemieingenieurin und den Elektriker<br />

von der Biogasanlage im brandenburgischen<br />

Karstädt ist deren nachhaltige<br />

Verwertung Berufsalltag. Landeten Lebensmittel,<br />

bei denen die Kühlkette unterbrochen<br />

wurde, oder Reste aus der Produktion<br />

früher auf der Deponie, wandern sie<br />

heute in Anlagen, die daraus Strom, Wärme<br />

oder auch Erdgas produzieren.<br />

Milliarden Mitarbeiter<br />

Etwa eineinhalb Stunden von Berlin entfernt<br />

liegt das brandenburgische Karstädt.<br />

Hier gibt es große landwirtschaftliche Betriebe,<br />

bei denen Tausende von Kühen<br />

Tonnen von Gülle erzeugen. Gülle, die<br />

früher lediglich als Dünger auf dem Feld<br />

landete, ist neben den Bioabfällen das<br />

zweite wichtige Futter für die Biogasanlage.<br />

Auch direkt neben der Biogasanlage,<br />

an der die Evonik New Energies GmbH beteiligt<br />

ist, steht ein Milchviehbetrieb, dessen<br />

Gülle durch unterirdische Leitungen in<br />

die Biogasanlage fließt.<br />

Doch der Reihe nach: Damit die Biogas-<br />

Mitarbeiter Detlef Zippel füllt kleine Eispäckchen<br />

in die Entpackungsanlage<br />

Moderne Technik für klimafreundliche Energie: In der Biogasanlage Karstädt erzeugt Evonik Strom<br />

für rund 2.000 Haushalte.<br />

anlage aus Gülle und Bioabfall Strom und<br />

Wärme produzieren kann, sind Milliarden<br />

von Mitarbeitern nötig: Ohne Bakterien,<br />

die in den riesigen Tanks arbeiten, geht<br />

nichts. Sie sorgen für die Vergärung von<br />

Gülle und Bioabfall und produzieren dabei<br />

Methan. Das wiederum ist der Brennstoff,<br />

mit dem das Blockheizkraftwerk der Anlage<br />

betrieben wird.<br />

Christina Schumann ist so etwas wie die<br />

Personalchefin der fleißigen Helfer. Die<br />

Chemieingenieurin, die ein Aufbaustudium<br />

Abfallwirtschaft absolviert und bereits<br />

andere Biogasanlagen betreut hat, sorgt<br />

für optimale Arbeitsbedingungen und perfekte<br />

Versorgung. „Die Bakterien bekommen<br />

wir aus der Gülle“, erklärt sie. Beim<br />

Anfahren einer Biogasanlage kommt die<br />

unbehandelte Gülle, und damit die Bakterien,<br />

in die Tanks. Und genau diese Bakterien<br />

müssen so gut gepflegt werden, dass<br />

sie nicht nur gerne bleiben, sondern sich<br />

auch noch vermehren. Denn alle Stoffe,<br />

die anschließend in die Anlage kommen,<br />

müssen zuvor hygienisiert werden. Das<br />

heißt: Bei 70 Grad werden alle Viren und<br />

Bakterien abgetötet, da der anschließend<br />

als Dünger verwendete Rest keimfrei sein<br />

muss.<br />

„Wir müssen für die Bakterien Lebensbedingungen<br />

wie im Kuhmagen schaffen“,<br />

beschreibt Götting augenzwinkernd das<br />

Wohlfühlprogramm für die kleinen Helfer.<br />

Konkret heißt das: Die Temperatur sollte<br />

konstant etwa 40 Grad betragen, der pH-<br />

Wert bei 7,6 liegen, Sauerstoff sollte nicht<br />

an die Bakterien gelangen. „Ganz wichtig<br />

ist auch die Zusammensetzung der Abfallstoffe,<br />

mit denen die Bakterien gefüttert<br />

werden“, erklärt Schumann. „Zu viel Fett<br />

und zu viel Alkohol sind auch für Bakterien<br />

nicht gut.“ Also sorgt Schumann für eine<br />

ausgewogene Ernährung der Bakterien.<br />

„Bei Standardprodukten wie Resten aus<br />

der Biodieselproduktion oder Fetten wissen<br />

wir, wie sie zusammengesetzt sind und<br />

wie wir mischen müssen. Werden uns neue<br />

Stoffe angeboten, müssen wir sie genau<br />

analysieren.“<br />

Schumann beauftragt Labors, Proben der<br />

Stoffe zu untersuchen. „Um zu garantieren,<br />

dass wir nur genehmigte Bioabfälle<br />

annehmen, schaue ich mir die Verhältnisse<br />

vor Ort an“, so Schumann. Außerdem werden<br />

mit neuen Stoffen Probetouren in der<br />

Anlage gefahren. „Vorsicht ist bei Filtersanden<br />

aus der Speiseölproduktion angesagt“,<br />

sagt Peter Maroschek. „Sie haben<br />

zwar einen sehr hohen Energiegehalt, da<br />

sie viel Öl enthalten, aber der Sand kann<br />

die ganze Anlage verstopfen.“ Und Götting<br />

ergänzt: „Auch aus Arbeitssicherheitsgründen<br />

müssen wir bestimmte chemische<br />

Reaktionen ausschließen. Deshalb<br />

ist eine vorherige Analyse das A und O.“<br />

Verbesserter Dünger<br />

Die Bioabfälle bringen Tank- und Lastwagen<br />

zur Anlage. Aus dem Tankwagen<br />

fließen die Stoffe direkt in einen Behälter.<br />

78 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Beim Vergären in der Anlage bilden Bioabfall und Gülle Methan<br />

Fließfähige verpackte Abfälle wie Saftpäckchen<br />

oder Eistüten quetscht eine Entpackungsanlage<br />

aus. Im Mischbehälter<br />

werden Bioabfälle und Gülle dann vermengt.<br />

Das Gemisch wird hygienisiert,<br />

anschließend werden die Bakterien im<br />

Nährbehälter damit gefüttert. Die Einzeller<br />

sind äußerst fleißig. Innerhalb von einer<br />

Stunde produzieren sie 500 Kubikmeter<br />

Gas, das ist der ganze Gaspuffer der Anlage.<br />

Aus diesem gelangt das Gas ins Blockheizkraftwerk,<br />

wo Strom und Wärme produziert<br />

werden. Der Strom wird ins Netz<br />

eingespeist und nach dem Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) vergütet, die Wärme<br />

wird zum Betrieb der Biogasanlage genutzt.<br />

Mit dem Strom werden rund 2.000<br />

Haushalte versorgt. Den Gärrest holt der<br />

Bauer vom benachbarten Hof als Dünger<br />

ab. „Der Gärrest hat einen höheren Nährwert<br />

als die Gülle“, erklärt Schumann.<br />

„Durch den Prozess wird der Stickstoff so<br />

umgewandelt, dass er für die Pflanzen verfügbar<br />

ist. Außerdem ist der Dünger<br />

pumpfähiger und lässt sich besser auf die<br />

Felder ausbringen.“<br />

Futter für die Bakterien zu finden ist heute<br />

gar nicht mehr so einfach. Die Anlage Karstädt<br />

hat diese Probleme mit der Investition<br />

in die Entpackungsanlage umschifft:<br />

„Die wenigsten Anlagen können verpackte<br />

Stoffe verwenden“, erläutert Götting. „Wir<br />

haben uns damit eine Nische geschaffen.<br />

Wir werden im Markt auch immer mehr als<br />

Entsorgungsfirma bekannt, zum Beispiel<br />

für Tiefkühlprodukte, bei denen die Kühlkette<br />

unterbrochen wurde.“ Das ist wichtig,<br />

denn auch über die Entsorgung, für die<br />

die Lebensmittelhersteller zahlen, muss die<br />

Anlage Geld verdienen.<br />

In Deutschland wird für den Strom aus<br />

Biogasanlagen, die mit Abfall laufen, weniger<br />

gezahlt. Eine höhere Vergütung gibt<br />

es nach dem neuen EEG seit Anfang 20<strong>09</strong><br />

für Anlagen, die mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen wie Gras oder Mais betrieben<br />

werden. Diese haben beim Wachstum so<br />

viel CO 2 aufgenommen, wie bei der späteren<br />

Gasverbrennung freigesetzt wird – die<br />

Energieproduktion ist also CO 2 -neutral.<br />

Eine solche Biogasanlage, die nachwachsende<br />

Energiepflanzen einsetzt, baut<br />

Evonik gerade im niedersächsischen<br />

Kirchwalsede. Mit im Boot ist Landwirt<br />

Cord Cordes, der mit zehn Prozent an der<br />

Anlage beteiligt ist. Er beliefert die Anlage<br />

auch mit Gülle, Mist, Gras und anderen<br />

Energiepflanzen. Zum Teil kommt der<br />

Stoff aus dem eigenen Schweinestall und<br />

vom eigenen Acker, zum Teil von Kollegen.<br />

„Wir haben hier viel Grünland, das<br />

wir anderweitig nicht mehr nutzen“, erklärt<br />

er. Der Grasschnitt kann jetzt zur<br />

Strom- und Wärmeproduktion genutzt<br />

werden. „Wir wollen nicht in Konkurrenz<br />

zur Nahrungsmittelerzeugung treten“, erklärt<br />

Götting.<br />

Flexibel beim Material<br />

Bioenergie<br />

Eine Möglichkeit ist, Energiepflanzen als<br />

Zwischenfrüchte anzubauen. Zudem setzt<br />

Evonik auf das Verfahren der Trockenvergärung,<br />

die einen höheren Anteil an<br />

trockenen Stoffen erlaubt. Alle neuen Anlagen<br />

von Evonik werden mit diesem Verfahren<br />

laufen. Somit können dort alle<br />

Stoffe, die der Gesetzgeber für Biogasanlagen<br />

erlaubt, verwertet werden. „Das können<br />

dann zum Beispiel auch abgemähtes<br />

Grün vom Straßenrand und Abfälle aus<br />

der Biotonne sein“, erklärt Götting.<br />

Wichtig ist es, möglichst flexibel beim Einsatz<br />

der Stoffe zu sein. „In der Anlage in<br />

Kirchwalsede können wir auch Hühnermist<br />

nutzen, der in unserer Gegend in<br />

großen Mengen anfällt. In Nassvergärungsanlagen<br />

geht das nicht“, erläutert<br />

Bauer Cordes. Zudem kann bei diesem Verfahren<br />

der Gärrest getrocknet und zu Pellets<br />

gepresst werden. Der Dünger kann so<br />

nicht nur von benachbarten Bauern genutzt,<br />

sondern auch gelagert und weiträumig<br />

vertrieben werden. Für die Trocknung<br />

des Gärrestes wird die Wärme genutzt, die<br />

das Blockheizkraftwerk erzeugt.<br />

„Biogas ist eine Form von Energie, mit der<br />

wir eigentlich schon immer zu tun hatten“,<br />

erklärt Weiersbach. „Schließlich nutzen<br />

wir schon seit über 100 Jahren Grubengas.“<br />

Biogas und Grubengas enthalten<br />

Methan als Hauptbestandteil. Durch die<br />

Beteiligung an der Biogasanlage Karstädt<br />

seit zwei Jahren hat Evonik Betriebs-<br />

Know-how erworben. Dieses Wissen soll<br />

auch bei der Entwicklung und dem Betrieb<br />

der weiteren Anlagen genutzt werden. Die<br />

Kollegen der neuen Anlagen sollen von<br />

Christine Schumanns Know-how über die<br />

biologischen Prozesse profitieren. So werden<br />

die neuen Mitarbeiter aus Kirchwalsede<br />

zunächst in Karstädt eingearbeitet.<br />

„Auch für die komplexen Genehmigungsverfahren<br />

braucht man Fachwissen“, sagt<br />

Götting. „Als Industrieunternehmen können<br />

wir das leisten.“<br />

Die Bauern haben auch so genug Arbeit:<br />

Bei Cord Cordes stehen 430 Sauen im Stall,<br />

und 170 Hektar Land müssen bewirtschaftet<br />

werden. „Da kann ich eine Anlage<br />

dieser Größenordnung nicht mehr nebenbei<br />

betreiben.“<br />

www.evonik.de/new-energies<br />

info-new-energies@evonik.com<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 79


Beton<br />

Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz –<br />

Ein außergewöhnlicher Monolith aus Beton<br />

Am nordwestlichen Rand des Mainzer<br />

Zoll- und Binnenhafens – direkt am Rhein<br />

– ist nach einem Jahr Bauzeit kürzlich ein<br />

außergewöhnliches und deutschlandweit<br />

sicherlich einzigartiges Hochwasserpumpwerk<br />

mit Auslasswerk entstanden. Der als<br />

fugenloser Monolith geplante und realisierte<br />

Gebäudekomplex bündelt modernste<br />

technische Anlagen – wie die Hubwehrund<br />

Pumpanlage – in einer gewichtigen<br />

und optisch signifikanten „Beton-Hülle“.<br />

So schützt das neue Pumpwerk zukünftig<br />

im Falle eines Hochwassers nicht nur die<br />

Mainzer Innenstadt, sondern passt sich<br />

auch harmonisch an die Rheinuferpromenade<br />

des in naher Zukunft entstehenden<br />

neuen Stadtquartiers Zoll- und Binnenhafen<br />

an.<br />

Ein anspruchsvolles Gebäudekonzept<br />

Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Ästhetik:<br />

Die Anforderungen der Stadt Mainz an<br />

Außergewöhnlich: Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz bietet Ästhetik<br />

und Funktionalität in einem.<br />

die verantwortlichen Planer von schoyerer<br />

architekten (Mainz) waren so vielfältig wie<br />

anspruchsvoll. Julian Andreas Schoyerer<br />

erläutert: „Wegen der exponierten Lage<br />

auf der neu gestalteten Rheinuferprome-<br />

nade war eine nachhaltigeGestaltungslösung<br />

gefragt. Ein<br />

umzäunter Maschinenpark<br />

– das häufige<br />

Erscheinungsbild<br />

von Pumpwerken –<br />

sollte auf jeden Fall<br />

vermieden werden.<br />

Auch der Faktor<br />

der Instandhaltung<br />

spielte bei der Planung<br />

eine große<br />

Rolle. Wartungsund<br />

regelmäßige Reparaturkosten,<br />

zum<br />

Beispiel durch Graffiti<br />

oder Plakate, galt<br />

es, zu minimieren.“<br />

Vor diesem Hintergrund entwarfen die Architekten<br />

– folgend dem Konzept der „architecture<br />

parlante“ – einen quasi „selbsterklärenden“<br />

fenster- und fugenlosen<br />

Baukörper in Form eines Monolithen, der<br />

Hochwasserpumpwerk, Auslassbauwerk<br />

und Wehranlage in sich vereint und optisch<br />

durch seine gespitzte, unebene Betonoberfläche<br />

besonders auffällt. Der gewichtige,<br />

mit gekanteten Seitenflächen<br />

und Traufkanten erstellte Betonkubus sichert<br />

die Standhaftigkeit des Pumpwerks<br />

auch unter Einwirkung enormer Wassermassen.<br />

Abgerundet wird das Konzept<br />

durch eine Fußgängerbrücke, die das<br />

geöffnete Auslassbauwerk im Bereich der<br />

Dammböschung überspannt und einen<br />

Blick in den unterirdischen Gebäudeteil ermöglicht.<br />

Gebäudebau und Betonierung<br />

Bei der Gründung und Erstellung des Tiefbaus<br />

meisterte die bauausführende Firma<br />

Uhrig aus Geisingen besondere Herausforderungen.<br />

Bis auf eine Tiefe von acht Meter<br />

wurden zunächst Spundwände in den<br />

Boden getrieben und die Baugrube für das<br />

Pumpwerk ausgehoben. Eindringendes<br />

Wasser wurde sogleich abgepumpt. Für die<br />

Baugrube des Wehrunterkastens wurden<br />

erneut Spundwände unter der Sohle 8,5<br />

Meter tief getrieben. Diese Baugrube wurde<br />

„unter Wasser“ ausgehoben – das permanent<br />

eindringende Wasser wurde in dieser<br />

tieferen Baugrube nicht abgepumpt.<br />

Der Wehrunterkasten (B x H x T = 5 x 8 x<br />

1,1m) wurde im Trockenen betoniert und<br />

80 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Das Hochwasserpumpwerk fügt sich wie ein Monolith in die industriell<br />

geprägte Landschaft am Zoll- und Binnenhafen.<br />

nach seiner Fertigstellung von einem Spezialkran<br />

in den Schacht gehoben und dort<br />

über Füllbeton mit den Spundwänden als<br />

verlorene Schalung verbunden. Im „oberirdischen“<br />

Bereich war bei der Schalung und<br />

Betonierung der Wände und Decken Ausdauer<br />

gefragt. In direkt aufeinander folgenden<br />

Bauabschnitten wurde jeweils von<br />

einem Wandknick über die Gebäudeecke<br />

bis zum nächsten Wandknick in der Mitte<br />

der anschließenden Gebäudewand die<br />

Schalung gestellt und dann direkt bis auf<br />

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Manuelle Bearbeitung der<br />

Betonoberfläche<br />

8,5 Meter Höhe mit<br />

Ortbeton betoniert.<br />

Auf diese Art entstand<br />

der fugenlose<br />

Betonkubus.<br />

Als besonderes Highlight<br />

der Bauphase<br />

erwies sich das Einheben<br />

der riesigen<br />

Hubplatte in die<br />

Wehranlage. Diese<br />

wurde von oben<br />

durch einen speziellen<br />

Schlitz in der<br />

Decke mit einem Autokran<br />

eingebracht.<br />

Einen optischen Blickfang bietet die Betonoberfläche<br />

des Pumpwerks. Diese wurde<br />

vom Fachbetrieb Miedl (Neukirchen vorm<br />

Wald) vollflächig steinmetztechnisch bearbeitet,<br />

dabei spitzten die auf Oberflächenbearbeitung<br />

spezialisierten Handwerker 30<br />

mm tief in den Beton. Die so entstandene<br />

Oberflächenrauheit verleiht dem Gebäude<br />

eine einzigartige Optik und schafft in Ver-<br />

Beton<br />

bindung mit den geknickten Flächen je<br />

nach Lichteinfall eine stetige Wechselwirkung<br />

von Streiflicht und vollflächiger<br />

Ausleuchtung der Gebäudeteile. Weiterer<br />

Vorteil im Sinne der Anforderungen der<br />

Stadt Mainz: Die Unebenheit der Oberfläche<br />

soll dazu beitragen, dass „Schmierereien“,<br />

Plakatkleben und Vandalismus am<br />

Gebäude verhindert werden. In diesem Zusammenhang<br />

auch interessant: Das Altern<br />

der gesamten, anthrazitfarbenen Oberflächen<br />

ist Entwurfsbestandteil. Das heißt:<br />

Ein Nachdunkeln des Gebäudes fällt optisch<br />

nicht auf. Stäube können sich dort<br />

absetzen und auch die natürliche Verwitterung<br />

kann das Gesamtbild des Kubus nicht<br />

negativ beeinflussen.<br />

www.beton.org<br />

Interessante Oberfläche:<br />

Die mit Steinmetztechniken behauene<br />

Fassade des Hochwasserpumpwerks.<br />

(Bilder: BetonBild/Stefan Klomfass)<br />

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<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 81


Betontechnik<br />

Erster CO 2 -freier Verbrauchermarkt Deutschlands<br />

eingeweiht<br />

Thermowände der CEMEX Beton-Bauteile GmbH dämmen zukunftsweisendes<br />

„Energiegewinnungsgebäude“ in der Eifelgemeinde Bleialf<br />

Hier arbeitet modernste Energietechnik in<br />

einem gut gedämmten Gebäude: Das betonte<br />

die rheinland-pfälzische Umweltministerin<br />

Margit Conrad anlässlich der Präsentation<br />

des Rohbaus am 18. Februar. Mit<br />

ihrer Anwesenheit unterstrich sie den Vorbildcharakter<br />

des neuen Edeka-Marktes<br />

Schmitz in Bleialf. Das „Energiegewinngebäude“<br />

im Eifelkreis Bitburg-Prüm erzeugt<br />

mehr Energie, als es für Heizung und Kühlung<br />

verbraucht und deckt eigenständig<br />

seinen Strombedarf.<br />

Inzwischen hat der Supermarkt eröffnet.<br />

Der Bauherr und Markinhaber Winfried<br />

Schmitz setzt sowohl erneuerbare Energien<br />

als auch im Prozess entstehende Energie<br />

ein. Die Herzstücke der Klimatisierung<br />

und der Stromversorgung sind eine geothermischeWärmepumpen-Energiezentrale<br />

und eine Photovoltaikanlage.<br />

Einen wichtigen Beitrag zur Energiebilanz<br />

des 1.840 Quadratmeter großen Supermarkts<br />

leistet die Gebäudehülle. Andreas<br />

Rach, Leiter des Verkaufsbüros Trier der<br />

CEMEX Beton-Bauteile GmbH: „Die Bauunternehmung<br />

Chr. Geisen GmbH hat dem<br />

Bauherrn von vornherein CEMEX-Thermowände<br />

angeboten und konnte ihn davon<br />

überzeugen, dass bei seinem Bauvorhaben<br />

mehrere Gründe für diese hochwertige<br />

Lösung sprechen.“<br />

Die tragenden Doppelwandelemente aus<br />

Beton sind ab Werk mit einer innenliegenden,<br />

120 Millimeter starken Dämmung<br />

ausgestattet. Besonders bei einem gewerblich<br />

genutzten Gebäude wie dem Verbrauchermarkt<br />

in Bleialf kann das System gegenüber<br />

der Alternative Vollwärmeschutz<br />

einen Vorteil ausspielen: seine Wider-<br />

Die Elemente haben eine Höhe von 3,50 bis 8,40 Metern.<br />

Sie sind ab Werk mit einer Kerndämmung ausgestattet.<br />

Der Verbrauchermarkt ist teilunterkellert, im<br />

UG sind die aufwändige Haustechnik und Lagerräume<br />

untergebracht. Hier waren 400 m 2<br />

Doppelwände eine rationelle Lösung.<br />

standsfähigkeit. Die Dämmung liegt gut<br />

geschützt zwischen zwei Betonschalen<br />

und wird den „Attacken“ von Lieferfahrzeugen,<br />

Kunden-PKW, Hubwagen und<br />

Einkaufswagen dauerhaft standhalten.<br />

Auch die Jahreszeit sprach für die Betonfertigteile<br />

mit eingebauter Kerndämmung.<br />

Die Rohbauphase fiel komplett in den<br />

Winter, und in der rauen Mittelgebirgslandschaft<br />

der Schnee-Eifel war feuchtes,<br />

kaltes Wetter garantiert – ungünstige Bedingungen<br />

zum Arbeiten mit Kleber, wie es<br />

ein Vollwärmeschutz-System voraussetzt.<br />

Die Thermowände dagegen brauchten die<br />

Mitarbeiter des Arzfelder Bauunternehmens<br />

nach der Montage nur noch mit Ortbeton<br />

auszugießen. Schon war der Rohbau<br />

innen wie außen streichfähig und der Maler<br />

konnte ans Werk gehen.<br />

Das Verkaufsbüro Trier der CEMEX Beton-<br />

Bauteile GmbH betreute die Baustelle und<br />

übernahm die technische Bearbeitung der<br />

Elemente, die Kollegen im Fertigteilwerk<br />

Bad Dürkheim stellten die etwa 800 Quadratmeter<br />

Thermowände her. Im Traufbereich<br />

sind die Wandelemente etwa 3,50<br />

Meter hoch, unter dem Giebel erreichen sie<br />

beachtliche 8,40 Meter. Die CEMEX Beton-<br />

Bauteile GmbH lieferte sie auf der Seite<br />

stehend im Spezial-LKW an und stellte der<br />

Chr. Geisen GmbH ein Drehgestell zur Verfügung,<br />

mit dessen Hilfe die Bauarbeiter<br />

die Elemente in die Montageposition aufrichteten.<br />

Der Größe der Elemente und der<br />

schwierigen Witterungsverhältnisse zu<br />

Trotz gelang es dem eingespielten Team<br />

aus Bauleiter, Kranfahrer und Montagehelfern,<br />

die Elemente so zügig zu montieren<br />

wie stehend angelieferte Elemente.<br />

Detlef Bollig, Geschäftsführer und Bauleiter<br />

der Chr. Geisen GmbH, zieht ein positives<br />

Fazit: „Allein die gewünschte Baugeschwindigkeit<br />

hat hier für Betonfertigteile<br />

gesprochen. Da die Dämmung bei Thermowänden<br />

schon integriert ist, waren dafür<br />

keine weiteren Arbeitsschritte erforderlich.<br />

Auch die Verputzarbeiten sind komplett<br />

entfallen, was natürlich einen Kostenvorteil<br />

bringt. Dank der stabilen Ausführung<br />

der Wände konnten wir in der gesamten<br />

Konstruktion auf Stützen verzichten, und<br />

die geforderten Dämmwerte erreichen die<br />

Thermowände mit Leichtigkeit.“<br />

Dank eines vorbildlichen Energiemanagements<br />

und innovativer Technologie kann<br />

der Marktinhaber seine Betriebskosten<br />

dauerhaft senken – und eine Hülle aus energiesparenden<br />

Betonbauteilen bewahrt<br />

das Raumklima des „Energiegewinnungsgebäudes“.<br />

Zum Aufrichten der Thermowände stellte die<br />

CEMEX Beton-Bauteile GmbH der Bauunternehmung<br />

ein Drehgestell zur Verfügung.<br />

82 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


PRO Sichtbeton<br />

(www.PRO-Sichtbeton.de)<br />

St. Canisius Kirche ohne Glockenturm Bundeskanzleramt<br />

PRO Sichtbeton ist eine Initiative von Baubeteiligten zum Thema<br />

Sichtbeton. Der schon in seiner Entstehung beliebte Baustoff Beton<br />

findet immer größeren Beifall. Neben der Verwendung für öffentliche<br />

und gewerbliche Bauten ist Sichtbeton auch im Wohnungsbau immer<br />

häufiger anzutreffen. Zuletzt begleitet der Baustoff in Form ästhetisch<br />

anspruchsvoller Möbel den Nutzer sogar bis ins kleinste Detail des<br />

Hauses. PRO Sichtbeton ist unabhängig, neutral und eine Internet-<br />

Plattform, deren Aufgabe es ist, einen Pool aus informativen und<br />

nützlichen Hinweisen zu bilden. Der Nutzer von Sichtbeton erwartet<br />

einen sehr hohen Anspruch an die Qualität. Darum müssen alle Baubeteiligten<br />

folgenden Hinweis berücksichtigen:<br />

„Wer viel verspricht, muss vieles einhalten.“<br />

Das heißt, die Sichtbeton-Beschreibung von Qualitätsmerkmalen führt<br />

dazu, dass eine Beschaffenheitsvereinbarung vorliegt! Ein Mal im Jahr<br />

Sichtbeton<br />

findet eine Sichtbeton-Messe, begleitend zum „Int. Sichtbeton Forum“,<br />

in Berlin statt. An diesem Tag präsentieren sich die Sichtbetoninteressierten.<br />

Die nächste Sichtbeton-Messe findet im Herbst 2<strong>01</strong>0<br />

statt. Sichtbeton = Sich betonen in Form, Konstruktion und Originalität<br />

Joachim Schulz<br />

Initiator des Int. Sichtbeton-Forums in Berlin mit der Sichtbeton-Messe<br />

Autor der Bücher<br />

Geschäftsführer der SCHULZ Architekten<br />

Unternehmensbereich der IGS<br />

Qualitätsmanagement im Bauwesen<br />

Ulmenallee 53 14050 Berlin<br />

Tel.: +49(0)30-300 98 30<br />

Fax: +49(0)30-300 98 311<br />

E-mail: IGS_Schulz@t-online.de<br />

Web: www.IGS-Schulz.de


Sichtbeton<br />

Verleger mit Liebe zum Beton<br />

Das Verlagsgebäude überzeugt durch die hohe architektonische Qualität, die ausgewählten Materialien und die qualitativ sehr hochwertige Ausführung.<br />

Mit viel Mut und Konsequenz hat der Verlag<br />

Edition Panorama seinen neuen Verlagssitz<br />

bauen lassen. Entstanden ist ein<br />

repräsentatives, ungewöhnlich ansprechendes<br />

Büro- und Wohngebäude aus<br />

Sichtbeton mitten in der Mannheimer Innenstadt.<br />

In grauer Eleganz schiebt sich das neue<br />

Verlagsgebäude der Edition Panorama<br />

zwischen die schmalen Häuserfronten der<br />

westlichen Unterstadt Mannheims. Es<br />

bricht mit dem Stil vieler Häuserfassaden<br />

in dem alten Stadtviertel, das 1850 im Zusammenhang<br />

mit dem Rheinhafen entstand.<br />

Denn bei der Planung des Gebäudes<br />

auf dem neu erworbenen Grundstück war<br />

dem Verlagsgründer Bernhard Wipfler und<br />

seinem Sohn Sebastian schnell klar: Es<br />

sollte aus Sichtbeton sein. Als Wunscharchitekt<br />

wählten die Verlagsinhaber den<br />

Schweizer Professor Beat Consoni aus.<br />

Nach verschiedenen Vorschlägen entschieden<br />

sich die Wipflers für eine klassische<br />

Bebauungsvariante auf dem 15 Meter breiten<br />

und 50 Meter tiefen Grundstück: Im<br />

vorderen Gebäudeteil zur belebten Straße,<br />

sind Verlagsgalerie und -büros sowie weitere<br />

Büros zum Vermieten untergebracht.<br />

Der Gebäudeteil nach hinten, zur ruhige-<br />

ren, sonnigen Seite hin, beherbergt eine<br />

Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und Wohnungen<br />

zum Vermieten im Obergeschoss.<br />

Ein lichtdurchfluteter Innenhof verbindet<br />

die beiden Teile und dient als zentraler<br />

Treffpunkt.<br />

„Wir haben den Bau vor allem unter gestalterischen<br />

Gesichtspunkten geplant –<br />

nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten“,<br />

erklärt Bernhard Wipfler, „aber trotzdem<br />

muss er sich natürlich tragen.“ Dies<br />

macht sich vor allem in einer großzügigen<br />

Raumaufteilung bemerkbar: Die Räume<br />

sind auch in den Wohnungen 3 bis 3,30<br />

Meter hoch. Es gibt nur wenige Türen, aber<br />

riesige Glasfronten. Der Sichtbeton kann<br />

seine Wirkung voll entfalten, denn es gibt<br />

keine störenden Leisten, Leitungen oder<br />

Heizelemente. In jedem Raum gibt es nur<br />

ein Schaltelement, das über BUS alle<br />

Funktionen steuert. Alle elektrischen Leitungen<br />

und Leuchten liegen im Beton. Geheizt<br />

und gekühlt wird über eine Fußbodenheizung.<br />

Das Zusammenspiel von<br />

Sichtbeton und dem überall verlegten Eichenparkett<br />

schafft eine klare, ruhige Atmosphäre.<br />

„Diese aufrichtige, ehrliche Architektur,<br />

die nichts versteckt, passt zu unserem<br />

Verlag“, erklärt Sebastian Wipfler.<br />

Niedrigenergiestandard und die Nutzung<br />

von Regenwasser für Toilette und Waschmaschine<br />

gehören für ihn selbstverständlich<br />

dazu.<br />

Ohne den Willen der Verleger zum Durchhalten,<br />

wäre es zu dieser konsequenten<br />

Umsetzung des ursprünglichen Entwurfs<br />

nicht gekommen. Der Vater, Bernhard<br />

Wipfler, gesteht: „Mich hat vieles am Anfang<br />

erschreckt. Zum Beispiel die frisch<br />

aus der Schalung kommenden Betonwände.<br />

Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das<br />

später aussieht. Schließlich bin ich diesbezüglich<br />

Laie. Für eine private Bauherrschaft<br />

ist das schon ein ungewöhnliches<br />

Projekt.“<br />

Auch sein Sohn, Sebastian Wipfler, hatte<br />

zu kämpfen. Aber auf andere Art. Denn der<br />

häufigste Satz, den er in der Planungsund<br />

Bauphase hörte, war: „Das geht nicht.“<br />

Im Nachhinein weiß er: „Es geht dann<br />

doch, man muss nur hartnäckig bleiben –<br />

auch wenn das viel Nerven und Kraft kostet.“<br />

So konnten zum Beispiel die 3 und<br />

3,30 Meter hohen Türen am Ende doch gebaut<br />

werden, ebenso wie die Schiebetüren<br />

aus Glas mit 3,30 Metern Höhe, oder die<br />

Screens für die 15 Meter breiten Fenster-<br />

84 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Sichtbeton<br />

www.heidelberger-beton.de<br />

Radisson SAS Hotel, Frankfurt/Main, Architekt John Seifert<br />

Die Haute Couture der Architektur<br />

Sichtbeton ist mehr als ein Baustoff. Sichtbeton ist Herausforderung und Lösung<br />

zugleich. Ein Baustoff mit Funktion, vor allem aber ein Baustoff mit Ästhetik und<br />

der Eigenschaft, Gebäuden einen einzigartigen Charakter zu geben.<br />

Sichtbeton ist Kreativität, ist Kunst, die ihren Platz im täglichen Leben gefunden hat.


Sichtbeton<br />

fronten. Auch die Betonfertigteiltreppe mit<br />

14 Tonnen Gewicht, die nur unten und<br />

oben lose aufliegt, ließ sich nach anfänglicher<br />

Skepsis realisieren.<br />

Die Umsetzung der sehr hohen Ausführungsqualität<br />

war nicht zuletzt durch<br />

die Unterstützung der Betotech Eppelheim<br />

möglich. „Sichtbeton ist nicht gleich<br />

Sichtbeton und die Vorstellungen von<br />

Bauherren, Bauleiter und Lieferant können<br />

stark voneinander abweichen. Daher ist<br />

hier gute Teamarbeit gefragt“, erklärt<br />

Wolfgang Eissner von der Betotech Eppelheim.<br />

„Um unliebsame Überraschungen zu<br />

vermeiden haben wir daher im Kellerbereich<br />

Probewände mit unterschiedlichen<br />

Schalungsarten und Strukturen erstellt.<br />

Anhand derer konnte das Sichtbeton-<br />

Team, bestehend aus Bauherren, Bauleiter,<br />

Lieferant und Betontechnologe, die<br />

Flächen entsprechend der Sichtbetonrichtlinie<br />

bewerten.“ Für Vater und Sohn<br />

Wipfler standen die Probleme Wolkenund<br />

Lunkerbildungen an erster Stelle.<br />

Nach eingehender Diskussion stand der<br />

Entschluss aller Beteiligten fest, dass eine<br />

begrenzte Unregelmäßigkeit an der Betonsichtfläche<br />

für das Erscheinungsbild des<br />

Gebäudes eher positiv ist.<br />

Darüber hinaus sollten die Sichtbetonflächen<br />

jedoch in ihrer Struktur an die Umgebung<br />

angepasst werden und möglichst<br />

keine Schmutzfänger sein. „Daraus ergaben<br />

sich die Anforderungen an den Beton:<br />

Keine Wasserabsonderung, homogen und<br />

verarbeitungsfreundlich mit geringer Neigung<br />

zur Lunkerbildung, einheitliches<br />

möglichst helles Betongrau“, erklärt Eissner.<br />

„Als Konsistenz vereinbarten wir die<br />

Klasse F4, was sich für die Sichtbetonfläche<br />

als sehr positiv herausstellte. Bei<br />

den Sichtbetonarbeiten mussten Toleranzen<br />

von +/- 2 Zentimetern eingehalten<br />

werden. Der Wasserzementwert (W/Z-<br />

Wert) sollte 0,53 +/- 0,<strong>02</strong> betragen“. Für<br />

den Betonlieferanten TBG Transportbeton<br />

Kurpfalz, einer Beteiligung der Heidelberger<br />

Beton GmbH, war dies mit hohem Aufwand<br />

verbunden, und er musste die Qualität<br />

seiner Lieferanten sicherstellen. Um in<br />

den heißen Sommermonaten eine gleichmäßige<br />

Qualität bei der Verarbeitung des<br />

Betons und eine hellere Farbe des Betons<br />

zu erreichen sowie Wolkenbildungen vorzubeugen,<br />

wählten die Beteiligten folgende<br />

Betonmischung: 60 Prozent CEMII/A-S<br />

42 5 R und 40 Prozent CEM III/A 32,5 N.<br />

Und um wirtschaftlich zu arbeiten, stimmte<br />

das Sichtbeton-Team die Größe der<br />

Fassadenbrüstungen auf den Füllungsgrad<br />

des Fahrmischers (maximal acht Kubikmeter)<br />

ab – wodurch nicht zuletzt möglichen<br />

Entmischungen und Farbunterschieden<br />

durch Wolkenbildungen vorgebeugt wurde.<br />

Die einzelnen Betonierphasen betreute<br />

und begleitete die Betonprüfstelle E+W<br />

Betotech, Eppelheim. Das Ergebnis dieser<br />

engen Zusammenarbeit von Bauherr, Architekt,<br />

Bauleitung, Betonlieferant und<br />

Betontechnologe spiegelt sich so in der erreichten<br />

Sichtbetonqualität wider.<br />

Qualitätsanspruch, Hartnäckigkeit und<br />

Konsequenz der Wipflers zahlten sich am<br />

Ende aus. Denn Anfragen nach den Wohnungen<br />

kamen bereits während des Baus<br />

und ein Großteil ist bereits vermietet –<br />

ganz ohne Makler. Den Verlegern war das<br />

menschliche Miteinander wichtig. Nicht<br />

jeder erhielt eine Wohnung. „Wir wollen,<br />

dass hier eine kritisch intellektuelle Gemeinschaft<br />

entsteht“, betonen sie. Der gemeinsam<br />

nutzbare Innenhof, hausinternes<br />

Carsharing und ein kleines Gästezimmer<br />

unterstützen diesen Ansatz. Nicht weniger<br />

als ein Zentrum für die kreative Szene soll<br />

hier, im Mannheimer Stadtviertel Filsbach<br />

entstehen.<br />

Bautafel<br />

Bauherr: Edition Panorama GmbH<br />

Architekt: Professor Beat Consoni AG<br />

Bauunternehmen: Eduard Züblin AG<br />

Betonlieferant:<br />

TBG Transportbeton Kurpfalz<br />

Produkteinsatz:<br />

ca. 2000 m 3 Beton (C30/37),<br />

Betonlieferant: TBG Transportbeton<br />

Kurpfalz GmbH & Co. KG<br />

Betontechnische Beratung<br />

und Baustellenüberwachung:<br />

Betotech Eppelheim<br />

Ausführungszeitraum: 2006 bis 2008<br />

Nutzflächen: 170 m 2 Galerie, 650 m 2 Büro,<br />

450 m 2 Wohnungen; 9 Tiefgaragenstellplätze<br />

Die exzellente Qualität der Sichtbetonoberflächen ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit<br />

von Bauherren, Bauleiter, Lieferant und Betontechnologen.<br />

86 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


DOMAPOR<br />

Die Redaktion führte ein Interview mit<br />

Herrn Mike Ahlfeldt, Geschäftsführer für<br />

den Bereich Markt in den DOMAPOR Baustoffwerken<br />

GmbH & Co. KG, Hohen Wangelin.<br />

Nachstehend einige Auszüge:<br />

Redaktion: Wofür steht der Name<br />

DOMAPOR?<br />

M. Ahlfeldt: Der Name DOMAPOR steht<br />

für ein Bausystem aus den natürlichen<br />

Baustoffen Porenbeton und Kalksandstein.<br />

Beide Produkte haben als Hauptbestandteile<br />

die ökologisch unbedenklichen Rohstoffe<br />

Quarzsand, Kalk und Wasser. Bei der<br />

umweltschonenden und im Vergleich zu<br />

Mitbewerbern im Mauersteinbereich Energiesparenden<br />

Herstellung werden beständige<br />

Calciumsilikathydrat-Phasen gebildet,<br />

die für die hervorragenden Produkteigenschaften<br />

verantwortlich sind. Durch<br />

die unterschiedlichen Rohdichten und<br />

Druckfestigkeiten ergänzen sich beide<br />

Wandbaustoffe. Gleiches Verformungsverhalten<br />

bietet Sicherheit bei Planung und<br />

Ausführung: Planen und Bauen mit<br />

weißen Baustoffen aus einem Herstellwerk!<br />

Redaktion: Herr Ahlfeldt, bauphysikalische<br />

Aspekte bestimmen die heutigen-<br />

Wandkonstruktionen und entscheiden dar-<br />

über, für welchen Wandbaustoff sich der<br />

Planer entscheidet. Welche Entscheidungshilfe<br />

kann DOMAPOR in dieser Hinsicht<br />

geben?<br />

M. Ahlfeldt: Beginnen wir mit dem Schallschutz:<br />

Einschalige Wände aus Porenbeton<br />

bieten einen ausreichenden Schutz gegen<br />

Außenlärm und Lärm aus fremden Wohnund<br />

Arbeitsbereichen. Bei Haustrennwänden<br />

haben sich einschalige Wände aus<br />

Kalksandstein oder zweischalige Wandkonstruktionen<br />

aus Porenbeton oder<br />

Kalksandstein bewährt. Mit zweischaligen<br />

Wandkonstruktionen lassen sich problemlos<br />

die Vorschläge für einen erhöhten<br />

Schallschutz nach Beiblatt 2 zu DIN 41<strong>09</strong><br />

erfüllen.<br />

Nun zum Wärmeschutz und der Energieeinsparung:<br />

Baulicher Wärmeschutz ist ein<br />

wichtiger Teilbereich des Umweltschutzes.<br />

Aus diesem Grund hat die Verringerung<br />

des Energiebedarfs durch den baulichen<br />

Wärmeschutz eine große Bedeutung. Porenbeton<br />

ist ein Baustoff mit hervorragenden<br />

Wärmedämmeigenschaften durch die<br />

Rohdichteklassen ≥ 0,35 und Bemessungswerte<br />

der Wärmeleitfähigkeit von λR ≥ 0,<strong>09</strong><br />

W/(m·K).<br />

Mit Porenbeton kann mit einschaligen<br />

Außenwandkonstruktionen bereits heute<br />

mit einem u-Wert von 0,20 W/(m 2 ·K)<br />

das Anforderungsniveau der zukünftigen<br />

Energieeinsparverordnung erfüllt werden,<br />

z. B.: Außenwand d = 42,5 cm aus PPW2-<br />

0,35. Mit Kalksandstein-Außenwänden mit<br />

einem WDVS-System werden gleiche u-<br />

Werte bereits bei einer Wanddicke von<br />

32,5 cm (17,5 cm Hintermauerung + 15 cm<br />

WDVS) erreicht!<br />

Abschließend noch eine Information zum<br />

Brandschutz: Mit einer Wanddicke von<br />

75 mm kann mit nichttragenden, raumab-<br />

Porenbeton<br />

schließenden Porenbetonwänden eine<br />

Feuerwiderstandsklasse F90A erreicht<br />

werden. Brandwände können einschalig in<br />

einer Dicke von 300 mm und zweischalig<br />

in 2 x 240 mm in Porenbeton der Rohdichteklasse<br />

≥ 0,40 ausgefuhrt werden.<br />

Redaktion: Wie gewährleisten Sie die Qualität<br />

Ihrer Produkte?<br />

M. Ahlfeldt: DOMAPOR wird nach DIN-<br />

Vorschiften und Zulassungen unter kontinuierlicher<br />

Überwachung hergestellt. Die<br />

Produktion findet unter einer regelmäßigen<br />

werkseigenen Kontrolle sowie einer<br />

Güteüberwachung durch eine amtliche<br />

Stelle (Femdüberwachung) statt. Durch<br />

diese Kontrollen kann höchste gleichbleibende<br />

Qualität gewährleistet werden.<br />

Redaktion: Sie sind verantwortlich für den<br />

Bereich Markt. Mit welchen Produkten<br />

wollen Sie zukünftig punkten?<br />

M. Ahlfeldt: DOMAPOR bietet bei beiden<br />

Baustoffen die komplette Produktpalette<br />

einschließlich Ergänzungsprodukten wie<br />

Ecksteine aus Porenbeton oder bauaufsichtlich<br />

zugelassene KS-Flachstürze an.<br />

Das hat sich bewährt und soll auch<br />

zukünftig so bleiben. Darüber hinaus arbeiten<br />

wir an einigen innovativen Produktentwicklungen,<br />

die in der 2. Jahreshälfte<br />

Marktreife erlangt haben werden. Sie haben<br />

sicherlich Verständnis dafür, dass ich<br />

noch keine Details mitteilen möchte. Wir<br />

werden Sie rechtzeitig über diese neuen<br />

Produkte und Bausysteme informieren.<br />

Redaktion: Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 87


Porenbeton<br />

Die Zukunft im Griff<br />

Wirtschaftlich und sicher bauen mit Porenbeton<br />

Mit Wüpor Porenbeton lassen sich gesetzliche<br />

Schall-, Wärme- und Brandschutzanforderungen<br />

hervorragend mit rationellen<br />

Bautechniken kombinieren. Er zeichnet<br />

sich durch geringes Gewicht, kostengünstiges<br />

Verarbeiten sowie nachhaltig ökologische<br />

Eigenschaften aus. Im folgenden<br />

Beitrag sind bauphysikalische und wirtschaftliche<br />

Aspekte erläutert. Weitere ausführliche<br />

Informationen zum Wüpor Porenbeton<br />

stehen unter www.wueseke.de<br />

bereit.<br />

Die hoch wärmedämmenden Steine werden<br />

bevorzugt für ein- und zweischalige<br />

Außenwände eingesetzt. Die Praxis zeigt,<br />

dass mit Wärmeleitfähigkeiten von bis zu<br />

� = 0,<strong>09</strong> W(mk) Wüpor Porenbeton für den<br />

Bau von KfW-40 Häusern bis zu Passivhäusern<br />

bestens geeignet ist.<br />

Eine besondere Stärke des Materials sind<br />

die eingeschlossenen, zahlreichen und<br />

gleichmäßig verteilten kleinen Luftporen.<br />

Durch sie erhält der Porenbeton seine geringe<br />

Wärmeleitfähigkeit. Einschaliges<br />

Mauerwerk incl. Außenputz erreicht problemlos<br />

U-Werte bis zu 0,23 W/(m 2 K).<br />

Wärmebrücken werden mit Wüpor Porenbeton<br />

auf ein Minimum reduziert. Winddichtigkeit<br />

- eine weitere Forderung des<br />

energetischen Bauens - ist bereits mit einseitig<br />

verputzten Wüpor Porenbetonsteinen<br />

dauerhaft realisiert. Auch die Tauwasserbildung<br />

an Übergangstellen wie Decke-<br />

Wand oder Wand-Bodenplatte wird<br />

aufgrund der guten horizontalen und vertikalen<br />

Wärmedämmung vermieden.<br />

Für ein behagliches Wohnraumklima spielt<br />

die Oberflächentemperatur der Wände eine<br />

entscheidende Rolle. Je dichter Raumluftund<br />

Oberflächentemperatur der Wände<br />

beieinanderliegen, desto höher ist der<br />

Wohnkomfort. Die im Porenbeton eingeschlossenen<br />

Millionen kleinen Luftporen<br />

sorgen dafür, dass die Oberflächentemperatur<br />

einer Porenbetonwand nur geringfügig<br />

unter der Raumtemperatur liegt. Die<br />

„thermische“ Wohnbehaglichkeit ist auf<br />

diese Weise gesichert.<br />

Als massiver homogener Baustoff besitzt<br />

Wüpor Porenbeton einen sehr guten<br />

Schallschutz. In Abhängigkeit von Rohdichteklasse<br />

und Abmessungen werden<br />

Schalldämm-Maße bis 48 dB erreicht.<br />

Besonderen Schutz bieten<br />

die Steine hinsichtlich des<br />

baulichen Brandschutzes.<br />

Sie sind nicht brennbar<br />

nach DIN 41<strong>02</strong> A1, entspricht<br />

DIN EN 135<strong>01</strong> – 1<br />

A1. Bereits eine 7,5 cm<br />

dünne, einseitig verputzte<br />

Wand bleibt bei einseitiger<br />

Brandbelastung 90 Minuten<br />

stehen und hält somit der<br />

Anforderung F 90 A stand.<br />

Zum wirtschaftlichen und<br />

rationellen Mauern stehen<br />

Wüpor Plansteine und Wüpor<br />

Planelemente zur Verfügung.<br />

Sonderbauteile wie<br />

Höhenausgleichssteine,<br />

Stürze und U-Schalen sowie ein umfangreiches<br />

Zubehör runden die Produktpalette<br />

ab. Sie ist systemgerecht aufgebaut und für<br />

ein kostengünstiges Verarbeiten auf der<br />

Baustelle optimiert.<br />

Dazu gehören unter anderem der Dünnbettmörtel,<br />

der nur in den Lagerfugen aufgetragen<br />

wird. Das passgenaue Nut-Feder-<br />

System an den Stirnseiten der Steine sichert<br />

ein schnelles, wirtschaftliches<br />

Versetzen der Elemente. Großformatige<br />

Planelemente werden mit einem Minikran<br />

verarbeitet. Pro Kranhub entsteht bis zu<br />

0.8 m 2 Mauerwerk. Schwere körperliche<br />

Arbeit gehört bei dieser Technik der Vergangenheit<br />

an.<br />

Ökologisch nachhaltig ist Wüpor Porenbeton<br />

von der energiesparenden Herstellung<br />

über die Nutzung des Gebäudes bis zum<br />

Recycling. Der Baustoff besteht aus fein<br />

gemahlenem Quarzsand, der mit Kalk, Zement<br />

und Wasser sowie einer kleinen Menge<br />

Aluminium vermengt und in Formen<br />

gegossen wird. Der Kalk schafft im Zusammenspiel<br />

mit dem Wasser eine alkalische<br />

Mischung, in der das Aluminium mit dem<br />

Entwickeln von Wasserstoff reagiert.<br />

Durch diesen Vorgang bilden sich zahllose<br />

feine Mikroporen, die die Mischung auftreiben.<br />

Der Wasserstoff verflüchtigt sich<br />

im Laufe des Produktionsprozesses und in<br />

den Mikroporen verbleibt normale Luft,<br />

die dem Baustoff die positiven bauphysikalischen<br />

Eigenschaften verleiht. Ist der<br />

Abbindeprozess abgeschlossen, wird der<br />

Rohblock in Formen geschnitten und erhält<br />

durch die Dampfhärtung in Autoklaven<br />

seine endgültige, hohe Festigkeit.<br />

Wärmebrücken werden mit Wüpor Porenbeton<br />

auf ein Minimum reduziert. Winddichtigkeit -<br />

eine weitere Forderung des energetischen<br />

Bauens - ist bereits mit einseitig verputzten<br />

Wüpor Porenbetonsteinen dauerhaft realisiert.<br />

Nach Abriss eines Gebäudes können Wüpor<br />

Porenbetonsteine bedenkenlos auf der<br />

Deponie (nach TA 1 Siedlungsabfälle) gelagert<br />

werden. Zum Wiederverwenden<br />

sind mehrere Wege möglich. Sortenreine<br />

Abfälle können zum Beispiel in die Produktion<br />

zurückgegeben oder zu Nebenprodukten<br />

wie Ölbindern, Bodenlüftern,<br />

Deckenschüttungen oder Tierstreu verarbeitet<br />

werden.<br />

Die Wüseke Baustoffwerke GmbH, Paderborn,<br />

stellt seit 1951 Bauteile aus Porenbeton<br />

her. Die Produktion von Wüpor Porenbetonsteinen<br />

erfolgt nach DIN-Vorschriften<br />

und unter kontinuierlicher Überwachung<br />

des Herstellungsprozesses. Dazu<br />

zählen eine regelmäßige Eigenkontrolle<br />

sowie eine ständige Güteüberwachung<br />

durch amtliche Stellen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Wüseke Baustoffwerke GmbH<br />

Sennelagerstr. 99<br />

33106 Paderborn<br />

Tel. 0 52 54/99 44 - 4<br />

Fax 0 52 54/99 44 - 99<br />

info-paderborn@wueseke.de<br />

www.wueseke.de<br />

88 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Kontinuität der Qualität von Schutz- und Instandsetzungsprodukten<br />

im Zuge der Umsetzung der DIN EN 1504<br />

Qualität, die bleibt<br />

von Ferdinand Flottmeier, Essen, Peer Heine, Bottrop, Michael Hiller, Frankfurt a.M.,<br />

Stefan Kühner, Stuttgart, Anton Reichert, Hamburg<br />

Am 1. Januar 20<strong>09</strong> endete die Koexistenzphase<br />

nationaler und europäischer Regelungen<br />

für Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />

für Beton. Ab diesem Datum ist<br />

die CE-Kennzeichnung nach der harmonisierten<br />

europäischen Norm DIN EN 1504<br />

für diese Produkte verbindlich vorgeschrieben.<br />

Die in der Deutschen Bauchemie<br />

e.V. organisierten Hersteller von Betoninstandsetzungsproduktengewährleisten<br />

auch nach Ende der Koexistenzphase<br />

die hohen Qualitäts-Standards ihrer Rohstoffe,<br />

Materialien, Verfahren und Produkte.<br />

Produkte mit diesem länderübergreifenden<br />

CE-Zeichen werden den hohen<br />

deutschen Qualitätsansprüchen ebenso gerecht<br />

wie dem Ziel nach zusammenwachsenden<br />

und einheitlichen Märkten in Europa.<br />

Hintergrund<br />

2008 sorgte die Veröffentlichung der 2.<br />

Dekra-Studie [1] zum Thema Baumängel<br />

an Wohnhäusern für eine breite Medienresonanz.<br />

In der Untersuchung heißt es unter<br />

anderem: „Die Zahl der Baumängel bei der<br />

Errichtung von Wohngebäuden in<br />

Deutschland steigt weiter erheblich an.<br />

Gegenüber dem ersten Bericht aus dem<br />

Jahr 2007 erhöhte sich die festgestellte<br />

Anzahl der Mängel in der aktuellen Ausgabe<br />

2008 von 21 auf 32 pro Haus. Dies<br />

entspricht einer Zunahme von ca. 34 Prozent.<br />

Jährlich entstehen in Deutschland<br />

durch Pfusch am Bau Schäden in Höhe<br />

von 1,4 Milliarden Euro.“ Als letzte offizielle<br />

Untersuchung zu Schäden an Gebäuden<br />

in Deutschland gilt der dritte Bericht<br />

des Bundesbauministeriums von 1995 [2].<br />

Verglichen mit den damaligen Ergebnissen<br />

stieg nach Dekra-Angaben die Schadenshöhe<br />

durch Pfuscharbeiten bei Neubauten<br />

um rund ein Drittel!<br />

Im Nachgang zu dieser Veröffentlichung<br />

verbreiteten verschiedene Institutionen<br />

aus der Bauwirtschaft entsprechende Stellungnahmen<br />

und Diskussionen. Das Ausmaß<br />

und die Intensität der Beiträge zeigen,<br />

wie sensibel die Öffentlichkeit auf das Thema<br />

„Qualität“ reagiert. Fast zeitgleich wurden<br />

die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung<br />

von Betonbauwerken e.V. (Berlin)<br />

und die Deutsche Bauchemie e.V. (Frankfurt<br />

am Main) aktiv.<br />

Letztere stellte in einer Pressemitteilung<br />

klar: „Soweit es bauchemische Produkte<br />

betrifft, können die weiterverarbeitenden<br />

Unternehmen genauso wie Endanwender<br />

bzw. Nutzer sicher sein, dass die in der<br />

Deutschen Bauchemie e. V. zusammengeschlossenen<br />

Hersteller weltweit mit die<br />

höchsten Qualitätsanforderungen an ihre<br />

Produkte stellen. Es gibt in der gesamten<br />

Bauwirtschaft kaum einen anderen Bereich,<br />

dessen Herstellungsprozesse, Verfahren<br />

und Produkte so streng und durchgängig<br />

reglementiert und überwacht werden.“<br />

Die Mitgliedsunternehmen der Deutschen<br />

Bauchemie bekräftigen dieses Qualitätsversprechen<br />

für Betoninstandsetzungsprodukte<br />

gegenüber der Fachöffentlichkeit.<br />

Qualitätssicherung auf hohem Niveau<br />

Bereits seit September 2005 läuft die nationale<br />

Einführung der europäisch harmonisierten<br />

Instandsetzungsnorm DIN EN<br />

1504 [3]. Deren Ziel ist es, in Europa eine<br />

einheitliche Basis der Leistungsmerkmale<br />

für Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />

für Betonbauteile zu schaffen. Dies gewährleistet,<br />

dass künftig alle Instandsetzungsprodukte<br />

für Betontragwerke innerhalb<br />

Europas nach einheitlichen Leistungsmerkmalen<br />

geprüft werden und<br />

darüber hinaus einheitliche Mindestanforderungen<br />

erfüllen müssen. Sie können nur<br />

dann in den Verkehr gebracht und verwendet<br />

werden, wenn sie die Anforderungen<br />

an die DIN EN 1504 erfüllen.<br />

Spätestens seit 2007 [4] gelten die harmonisierten<br />

Produktnormen, Teile 2 bis 7 der<br />

EN 1504 (siehe Bild 1), parallel zu den bisherigen<br />

nationalen Regelungen (z. B. die<br />

Instandsetzungsrichtlinie des Deutschen<br />

Ausschusses für Stahlbeton, DAfStb [6]). In<br />

dieser Koexistenzphase war die CE-Kennzeichnung<br />

der Produkte bereits möglich,<br />

aber nicht vorgeschrieben. Dies änderte<br />

sich jetzt mit dem Ende der Koexistenzphasen<br />

zum 1. Januar 20<strong>09</strong> [4]. Seitdem<br />

müssen alle unter die Norm fallenden Instandsetzungsprodukte<br />

mit dem CE-Zeichen<br />

gekennzeichnet sein.<br />

Die Umsetzung der Produktnormen bringt<br />

Veränderungen für die Überwachung der<br />

Produkte. Das bisherige, für den standsi-<br />

Betoninstandsetzung<br />

cherheitsrelevanten Bereich vorgeschriebene,<br />

nationale Überwachungssystem - in<br />

Deutschland: Überwachung und Zertifizierung<br />

durch vom DIBt anerkannte Prüf-,<br />

Überwachungs- und Zertifizierungsstellen<br />

(PÜZ-Stellen) - wird durch das europäisch<br />

festgelegte Konformitätsnachweisverfahren<br />

„2+“ abgelöst. Wesentliche Unterschiede<br />

liegen in den Aufgabenverteilungen<br />

und deren Gewichtung. Die europäischen<br />

Überwachungsregeln legen ein größeres<br />

Gewicht auf das Qualitätssicherungssystem<br />

(QS-System) des Herstellers. Dieses<br />

QS-System wird von externen, europäisch<br />

notifizierten Stellen (Notified Bodies) zertifiziert<br />

und fortlaufend umfangreich<br />

überwacht [3, 7].<br />

Die vom Hersteller sowie der notifizierten<br />

Stelle durchzuführenden Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung sind in Bild 2 gezeigt<br />

und gelten insbesondere für standsicherheitsrelevante<br />

Instandsetzungsprodukte.<br />

Charakteristikum und zugleich Vorteil des<br />

„2+“-Verfahrens bestehen darin, dass hier<br />

die vorbeugende Wirkung der werkseigenen<br />

Produktionskontrolle (WPK) favorisiert<br />

wird. Qualität und Konformität sind<br />

somit eng an den Herstellungsprozess gebunden<br />

und werden vom Produzenten<br />

fortlaufend gewährleistet.<br />

Das bisherige nationale Überwachungsverfahren<br />

bezog sich auf stichprobenartige<br />

Produktprüfungen. Die fremdüberwachende<br />

Stelle hat zweimal pro Jahr die Eigenüberwachungsresultate<br />

kontrolliert und an<br />

statistisch gezogenen Proben Produktparameter<br />

überprüft (siehe Bild 3). So konnte<br />

nur im Rückblick eine nicht der Spezifikation<br />

entsprechende Produktcharge entdeckt<br />

werden. Diese hätte sogar schon verbaut<br />

sein können, wenn nicht bereits seit<br />

vielen Jahren die WPK aller Herstellchargen<br />

die Kontrolle der Produkte auf Fehlerfreiheit<br />

sichergestellt hätte. Mit der europaweiten<br />

Umsetzung der EN 1504 müssen<br />

sehr viel mehr Instandsetzungsprodukte<br />

der WPK unterzogen werden als bisher. Insofern<br />

bietet das „2+“-Verfahren den Endanwendern<br />

und Auftraggebern (Kunden)<br />

sogar eine höhere Sicherheit bzgl. der Qualität<br />

der verwendeten Produkte.<br />

Seit langem arbeiten die in der Deutschen<br />

Bauchemie e.V. organisierten Hersteller<br />

von Schutz- und Instandsetzungsproduk-<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 89


Betoninstandsetzung<br />

ten nach den strengen Kriterien der DIN<br />

EN ISO 90<strong>01</strong> [8]. Dies beinhaltet jährliche<br />

interne und externe Überwachungsaudits<br />

für alle Abteilungen, die an der Entwicklung<br />

und Herstellung der Produkte beteiligt<br />

sind, klar festgeschriebene Regeln zur<br />

Dokumentation und Statistik der Prüfwerte<br />

sowie Maßnahmen zur kontinuierlichen<br />

Verbesserung. Die Abläufe sind anhand eines<br />

typischen Herstell- und Abfüllprozessablaufs<br />

in Bild 4 dargestellt.<br />

Diesem bewährten Qualitätssicherungssystem<br />

wird nun in den Konformitätsnachweisverfahren,<br />

die in der DIN EN<br />

1504 zur Anwendung kommen, Rechnung<br />

getragen. Die Hersteller haben als Mittler<br />

zwischen Rohstofflieferant und Anwender<br />

selbstverständlich Interesse daran, nicht<br />

nur bei sich selbst diesen Qualitätsanspruch<br />

zu gewährleisten, sondern diesen<br />

auch bei ihren Rohstofflieferanten einzufordern.<br />

Hierzu werden mit diesen beispielsweise<br />

Verträge geschlossen, in denen<br />

spezielle „zugesicherte Eigenschaften“ der<br />

Rohstoffe fixiert sind. Neben den Eingangskontrollen<br />

der Rohstoffe sichert die<br />

von der DIN EN 1504 vorgegebene werkseigene<br />

Produktionskontrolle, dass auch<br />

eventuell schleichende Veränderungen<br />

rasch registriert werden. Um die Dimensionen<br />

deutlich zu machen: Der Aufwand der<br />

Rohstoff- und Produktprüfungen sowie für<br />

die professionelle Ausbildung der Mitarbeiter<br />

bauchemischer Hersteller hat sich<br />

seit den 80-er Jahren etwa verzehnfacht.<br />

Baumängel – Ursachen und Vermeidung<br />

Im krassen Gegensatz zu dem hohen Aufwand<br />

der Qualitätssicherung bei der Herstellung<br />

bauchemischer Produkte steht die<br />

hohe Anzahl an Baumängeln, die die Dekra-Studie<br />

dokumentiert [1], siehe Bild 5.<br />

In der Grafik sind die Mängelhäufigkeiten<br />

und deren Zunahme in den Jahren 2003<br />

bis 2007 dargestellt. Im genannten Zeitraum<br />

nahm die durchschnittliche Mängelhäufigkeit<br />

danach um 1<strong>02</strong> % zu.<br />

Solange in Planungsabteilungen und bei<br />

ausschreibenden Stellen durch den hohen<br />

Preisdruck der Investoren das Einsparpotential<br />

im Vordergrund steht, muss mit einem<br />

vermehrten Auftreten von Bauschäden<br />

gerechnet werden. Wer will ernsthaft<br />

Schäden verhindern, wenn z. B. anspruchsvolle<br />

Arbeiten etwa beim Bautenschutz<br />

von ungelernten Kräften, deren<br />

Stundenlohn einen Bruchteil von dem eines<br />

ausgebildeten Facharbeiters beträgt,<br />

ausgeführt werden, und wenn das alles auf<br />

den Baustellen noch unter extremem Zeitdruck<br />

und Androhung von Konventionalstrafen<br />

geschieht?<br />

Auch der Einsatz von Materialien zweifelhafter<br />

Herkunft oder Qualität (z. B. künftig<br />

ohne CE-Kennzeichen) und die Applikation<br />

im Grenzbereich der vorgesehenen Verwen-<br />

dung (z. B. durch den oben beschriebenen<br />

Zeitdruck) erhöhen das Schadensrisiko.<br />

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken<br />

und die Zahl der Bauschäden zu reduzieren,<br />

sind Ausschreibungen mit klaren Qualitätsvorgaben<br />

beim Material, der konsequente<br />

Einsatz qualitativ hochwertiger<br />

Produkte und qualifizierten Fachpersonals<br />

sowie die Sicherung der Qualität der Bauausführung<br />

durch Fachleute für die einzelnen<br />

Gewerke unabdingbar.<br />

Fazit<br />

Anwender und Auftraggeber können auch<br />

nach dem 1. Januar 20<strong>09</strong> auf die Qualität<br />

der Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />

vertrauen.<br />

Die Qualität wird von den Herstellern aus<br />

unternehmerischer Verantwortung durch<br />

umfangreiche Anstrengungen im Qualitätssicherungssystem<br />

garantiert, und ist<br />

von unabhängigen Stellen zertifiziert. Ein<br />

umfassendes Qualitätsmanagement-System<br />

nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong> in Kombination<br />

mit den Anforderungen an Verfahren und<br />

Produkte in der DIN EN 1504, liefern die<br />

effektiven Regelungen dazu.<br />

Qualitätsmängel wie sie in der 2. Dekra-<br />

Studie moniert werden, können beispielsweise<br />

auf überhöhten Preis- und Zeitdruck<br />

in Planung und Ausführung zurückzuführen<br />

sein. Die Deutsche Bauchemie e.V.<br />

setzt sich daher auf allen Ebenen dafür ein,<br />

den Qualitätsgedanken im Bewusstsein der<br />

Branchenbeteiligten wachzuhalten.<br />

Literatur<br />

[1] Dekra Real Estate Expertise GmbH:<br />

Zweiter Dekra-Bericht zu Baumängeln<br />

an Wohngebäuden. Saarbrücken, 2008.<br />

www.dekra.de<br />

[2] Bundesministerium für Raumordnung,<br />

Bauwesen und Städtebau: Dritter Bericht<br />

zu Schäden an Gebäuden. 1995<br />

[3] DIN EN 1504: Produkte und Systeme<br />

für den Schutz und die Instandsetzung von<br />

Betontragwerken - Definitionen, Anforderungen,<br />

Güteüberwachung und Beurteilung<br />

der Konformität. Teil 1: Definitionen;<br />

Teil 2: Oberflächenschutzsysteme für Beton;<br />

Teil 3: Statisch und nicht statisch relevante<br />

Instandsetzung; Teil 4: Kleber für<br />

Bauzwecke; Teil 5: Injektion von Betonbauteilen;<br />

Teil 6: Verankerung von Bewehrungsstäben.<br />

Teil 7: Korrosionsschutz der<br />

Bewehrung; Teil 8: Qualitätsüberwachung<br />

und Beurteilung der Konformität; Teil 9:<br />

Allgemeine Grundsätze für die Anwendung<br />

von Produkten und Systemen; Teil<br />

10: Anwendung von Stoffen und Systemen<br />

auf der Baustelle, Qualitätsüberwachung<br />

der Ausführung<br />

[4] Europäisches Amtsblatt OJ C 134 vom<br />

08.06.2006 und Europäisches Amtsblatt<br />

OJ C 304/1 vom 13.12.2006<br />

[5] Deutsche Bauchemie e.V.: Informati-<br />

onsschrift „Herstellung und Verwendung<br />

von Schutz- und Instandsetzungsprodukten<br />

für Beton nach EN 1504 in Deutschland“.<br />

Frankfurt, 2007. www.deutschebauchemie.de<br />

[6] DAfStb-Richtlinie - Schutz und Instandsetzung<br />

von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie;<br />

RL SIB). Beuth-<br />

Verlag, Berlin 20<strong>01</strong><br />

[7] European Commission: Guidance Paper<br />

K (concerning the CPD 89/106/EEC): The<br />

attestation of conformity systems and the<br />

role and tasks of the notified bodies. in the<br />

field of the construction products directive.<br />

December 2004<br />

[8] DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000-12: Qualitätsmanagementsysteme<br />

- Anforderungen<br />

[9] Kontinuität der Qualität von Schutzund<br />

Instandsetzungsprodukten im Zuge<br />

der Umsetzung der DIN EN 1504.<br />

In: Beton, Heft 12 2008, S. 542-544<br />

Übersicht über die Koexistenzphasen der harmonisierten<br />

Produktnormen der EN 1504 [4, 5]<br />

Aufgaben des Herstellers und der notifizierten<br />

Stelle im Qualitätssicherungssystem bei der<br />

Herstellung von Instandsetzungsprodukten<br />

(entspricht Konformitätsnachweissystem<br />

„2+“) [5, 7]<br />

In der werkseigenen Produktionskontrolle<br />

(WPK) überwachte Chargen mit und ohne<br />

Stichprobenprüfung in der Fremdüberwachung<br />

[9]<br />

90 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Typischer Ablauf des Herstell- und Abfüllprozesses von Instandsetzungsprodukten<br />

[9]<br />

Mängelhäufigkeiten und deren Zunahme in den Jahren 2003 bis 2007<br />

aus [1]<br />

Bundesverband<br />

Bundesverbband<br />

Spannbeton-Fertigdecken Spannbetonn-Fertigdecken<br />

e.V. .<br />

Schloßallee e 10 · 53179 Bonn<br />

Telefon elefon <strong>02</strong>28 <strong>02</strong>2 28 95456-66<br />

Fax <strong>02</strong>28 95456-90 95 5456-90<br />

info@spannbeton-fertigdecken.de<br />

info@spann nbeton-fertigdecken.de<br />

Betoninstandsetzung<br />

Autoren<br />

Hans-Ferdinand Flottmeier (51) ist Geschäftsführer der PAGEL<br />

Spezial-Beton GmbH & Co. KG und u.a. für die Qualitätssicherung<br />

verantwortlich. Er ist im Vorstand der Qualitätsgemeinschaft Deutsche<br />

Bauchemie e.V. und Mitglied im Fachausschuss 5 „Kunststoffe<br />

im Betonbau“ der Deutschen Bauchemie e.V.<br />

Dr. Peer Heine (36) studierte Bauingenieurwesen an der Universität<br />

Duisburg-Essen mit dem Schwerpunkt Materialwissenschaften<br />

und promovierte im Bereich der Betontechnologie (Frost- und<br />

Frost-Tausalz-Widerstand von Beton). Seit 2005 ist er bei der MC-<br />

Bauchemie in Bottrop als Produkt Manager für den Bereich der Bodenbeschichtungssysteme<br />

verantwortlich.<br />

Dr. Stefan Kühner (41) studierte und promovierte in Chemie an der<br />

Universität Stuttgart. Er ist bei der Sika Deutschland GmbH als<br />

Marktfeldmanager verantwortlich für Technik und Marketing der<br />

gesamten Betoninstandsetzung. Als Obmann des Fachausschusses<br />

5 (Kunststoffe im Betonbau) der Deutschen Bauchemie e.V. ist er<br />

im Normenausschuss Bau „Schutz, Instandsetzung und Verstärkung“<br />

sowie im CEN/TC 104/SC8 „Protection and repair of concrete<br />

structures“ vertreten.<br />

Dr. Michael Hiller (54) studierte Chemie an der Universität Heidelberg<br />

und promo-vierte mit Arbeiten zu elektrisch leitfähigen Polymeren<br />

und organischen Supraleitern. Er ist bei der BASF Construction<br />

Chemicals Europa AG verantwortlich für die Produktentwicklung<br />

von reaktiven Betonbeschichtungen und für die<br />

Produktsicherheit. Er ist Mitglied im NABau AA „Schutz, Instandsetzung<br />

und Verstärkung“ sowie im CEN/TC 104/SC8 „Protection<br />

and repair of concrete structures“.<br />

Dr. Anton Reichert (46) studierte Chemie in Erlangen und Saarbrücken<br />

und promovierte mit einem Thema aus den Materialwissenschaften.<br />

Seit 1995 entwickelt er bei der WEBAC-Chemie<br />

GmbH Dicht- und Klebstoffe und ist für die Qualität der Produkte<br />

verantwortlich. Sowohl im Fachausschuss 5 „Kunststoffe im Betonbau“<br />

als auch im Arbeitskreis des DAfStb Rili SIB „Rissfüllstoffe“<br />

gilt sein besonderes Inte-resse den Injektionssystemen.<br />

Entspannt bauen mit Spannbeton-Fertigdecken<br />

Spannbeton-Fertigdecken decken sind<br />

optimalzuge- schnitten auf<br />

die<br />

Bedürfnisse<br />

von Planern,<br />

Architekten<br />

und Ingenieur Ingenieuren: genieuren:<br />

Flexible Anwendbarkeit,<br />

arkeit, schnelle<br />

Lieferung und<br />

einfache Montage<br />

führ führen en zu kurzen Bauzeiten<br />

und verringern<br />

die Kosten. KKosten.<br />

Qualität – Leistung g – Service<br />

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Betoninstandsetzung<br />

Dr. D. Köster / Dipl.-Ing. S. B. Mewes<br />

Betonschutz bei Säureeinwirkung<br />

Beton ist wegen seiner positiven Eigenschaften<br />

in den letzten 100 Jahren zum beliebtesten<br />

und am meisten genutzten Baustoff<br />

geworden. Er ist wirtschaftlich einsetzbar,<br />

hat eine hohe Haltbarkeit und ist<br />

vergleichsweise einfach und flexibel einzusetzen.<br />

Eine Vielfalt von Standards regelt,<br />

wie Stahlbeton zu konstruieren und<br />

Beton herzustellen und zu verarbeiten ist<br />

und sichert so die Qualität von Betonbauteilen.<br />

Betonschutz bei Säureeinwirkung ermöglicht<br />

es, diesen wertvollen Baustoff selbst<br />

dann in vollem Umfang nutzen zu können,<br />

wenn eine Säurebelastung vorliegt. Beton<br />

ist grundsätzlich ein alkalischer Baustoff<br />

und Säuren sind in der Lage, die kristallinen<br />

Strukturen des Betons zu zerstören.<br />

Bei der Betonkorrosion wird im Allgemeinen<br />

zwischen einem „lösenden“ und einem<br />

„treibenden“ Angriff unterschieden. Bei<br />

einem lösenden Angriff werden die Bestandteile<br />

des Betons gelöst und an der<br />

Oberfläche ausgewaschen. Von einem treibenden<br />

Angriff spricht man, wenn sich<br />

beim chemischen Angriff neue Stoffe im<br />

Beton bilden, deren Volumen größer ist als<br />

das der Ausgangsstoffe (z. B. Sulfat-Treiben).<br />

Eine solche Volumenvergrößerung<br />

kann zu Rissen und Absprengungen<br />

führen.<br />

Auch die Karbonatisierung, bei der das<br />

Kohlendioxid aus der Luft zu Kohlensäure<br />

gelöst wird und mit dem frei bewitterten<br />

Beton reagiert, ist ein chemischer Angriff<br />

Lösender Angriff durch Säuren: Die Zuschlagstoffe des Betons liegen frei.<br />

des Betons durch Säuren.Chemische Angriffe<br />

können durch mechanische Belastungen<br />

noch verstärkt werden. Ein Beispiel<br />

sind Abwasserleitungen, durch die aggressive<br />

Abwässer geleitet werden, die zusätzlich<br />

noch eine Schwebstofffracht aufweisen.<br />

Solche Schwebstoffe können starken<br />

Abrieb an der Innenseite der Abwasserleitung<br />

verursachen.<br />

Neben der eigentlichen Betonkorrosion<br />

kann insbesondere Säureangriff dazu<br />

führen, dass auch der Bewehrungsstahl<br />

korrodiert und sich durch Rost Betonabsprengungen<br />

ergeben:<br />

Das Ziel von Betonschutzsystemen ist es,<br />

solche Schädigungen durch chemischen<br />

Angriff zu vermeiden. Beispiele für den<br />

Einsatz von Betonschutzsystemen sind<br />

Anlagen der Energieerzeugung, Gärfutterbehälter<br />

in der Landwirtschaft, Abwasseranlagen<br />

sowie Biogasanlagen.<br />

Betonschutzsysteme können grundsätzlich<br />

wie folgt gegliedert werden:<br />

92 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


� Betonadditive<br />

� Imprägnierungen / Versiegelungen<br />

� Beschichtungen / Beläge<br />

� kristallisierende Beschichtungen<br />

� geeignete Kombinationen dieser<br />

Maßnahmen<br />

Betonadditive und Imprägnierungen haben<br />

im Wesentlichen die Funktion, den Beton<br />

zu verdichten, das heißt die Poren zu<br />

verengen oder zu verstopfen sowie chemisch<br />

zu verbessern, so dass die Betonkorrosion<br />

verlangsamt wird. Insbesondere Imprägnierungen<br />

und Versiegelungen wirken<br />

darüber hinaus oft hydrophobierend, d.h.<br />

sie machen den Beton wasserabweisend. Je<br />

nach Belastung ist diese Behandlung mehr<br />

oder weniger dauerhaft. Betonschutz-Beschichtungen<br />

sind selbst säurefest und<br />

schützen als Trennlage den Beton vor dem<br />

direkten Angriff durch Säuren. Die Herausforderung<br />

bei einer Beschichtung liegt<br />

darin, dass sie dauerhaft mit dem Beton<br />

verbunden bleibt.<br />

Eine Besonderheit stellen die kristallisierenden<br />

Beschichtungen dar. Sie bilden<br />

Kristalle, die in die Poren des Betons eindringen<br />

und so eine dauerhafte, aber<br />

dampfoffene Verbindung mit dem Beton<br />

eingehen.<br />

Bei Beschichtungen ist eine wichtige Unterscheidung<br />

die zwischen dampfoffenen<br />

oder so genannten dampfdichten Beschichtungen.<br />

Eine dampfdichte Beschichtung<br />

auf einem Beton lässt gasförmiges<br />

Wasser nicht oder kaum entweichen. Das<br />

führt dazu, dass sich Kondenswasser unter<br />

der Beschichtung bilden kann. Dies führt<br />

zu komplexen chemikalischen und physikalischen<br />

Prozessen, die u.a. durch eine erhöhte<br />

Alkalikonzentration, Verseifung von<br />

Kunststoffbeschichtungen, osmotische<br />

Blasenbildung, Alkalitreiben, Frostabsprengungen<br />

gekennzeichnet sein können.<br />

Selbst bei Beschichtungen, die zu Beginn<br />

eine ausgesprochen hohe Haftung am Untergrund<br />

aufweisen, können nach Monaten<br />

oder Jahren Ablösungen entstehen.<br />

Der Beton scheint den fremden Stoff abstoßen<br />

zu wollen.<br />

Dampfoffene Beschichtungen lassen dagegen<br />

gasförmiges Wasser austreten, obwohl<br />

sie gegen flüssiges Wasser oder wässrige<br />

Lösungen abdichten. Dies führt dazu, dass<br />

sich unter der Beschichtung kein Kondenswasser<br />

bildet. Damit entfällt der wesentliche<br />

Auslöser für Ablösungen von Beschichtungen.<br />

Hierbei ist übrigens zu beachten, dass<br />

unter „Dampf“ im umgangssprachlichen<br />

Sinne ein sichtbares Gemisch aus Luft<br />

und Wassertröpfchen verstanden wird,<br />

KÖSTER Betonschutzsystem in Biogasanlagen<br />

(Flächenbeschichtung und Fuge)<br />

während damit im technischen Sinne eigentlich<br />

Wassergas gemeint ist, welches unsichtbar<br />

ist. Eine dampfoffene, wasserdichte<br />

Beschichtung kann daher Wassergas<br />

in größeren Mengen abgeben, nimmt<br />

dagegen so gut wie kein flüssiges Wasser<br />

auf.<br />

Das KÖSTER Betonschutzsystem wurde für<br />

Lastfälle mit einer mittleren Säurebelastung<br />

von bis zu einem pH-Wert von 3 bis<br />

hin zu hoher alkalischer Belastung mit einem<br />

pH-Wert von bis zu 14 entwickelt.<br />

Damit deckt es den Anwendungsbereich<br />

der meisten Lastfälle für Betonschutzsysteme<br />

gegen Säureeinwirkung ab.<br />

Das KÖSTER Betonschutzsystem ist eine<br />

Wirkstoffkombination aus einer Imprägnierung,<br />

die porenverengend, wasserab-<br />

Betonkorrosion und Korrosion des Bewehrungsstahls<br />

Betoninstandsetzung<br />

weisend und salzbindend wirkt, sowie einer<br />

kristallisierenden Beschichtung, die<br />

säurefest eingestellt ist, und die bei der Erhärtung<br />

in die Poren des Untergrundes<br />

eindringt und dort kristallisiert.<br />

Die Beschichtung ist dampfoffen. Auf die<br />

kristallisierende Beschichtung wird eine<br />

penetrierende ,säurefeste sowie wasserabweisende<br />

Schutzbeschichtung als Versiegelung<br />

aufgetragen.<br />

Das System wird durch einen Fugenverguss<br />

für die Abdichtung und den Schutz<br />

von Betonfugen und durch eine elastische<br />

Beschichtung für rissgefährdete Bereiche<br />

ergänzt.<br />

Der besondere Vorteil des KÖSTER Betonschutzsystems<br />

ist, dass es dampfoffen ausgelegt<br />

ist. Ablösungen, so wie sie bei<br />

Kunststoff Beschichtungen oft erst nach<br />

Monaten oder Jahren sichtbar werden,<br />

können nicht vorkommen. Im Sinne einer<br />

nachhaltigen Bauweise ist es außerdem<br />

bedeutend, dass nach Ablauf der Nutzungsdauer<br />

des Gebäudes das KÖSTER Betonschutzsystem<br />

ohne weiteres zusammen<br />

mit dem Beton entsorgt oder recycelt werden<br />

kann. Die Verarbeitung ist vergleichsweise<br />

einfach und sicher.<br />

Das KÖSTER Betonschutzsystem zeigt eine<br />

hervorragende Haftung zum Beton sowie<br />

zum Betonschutzsystem selbst. Dies führt<br />

dazu, dass Anschlüsse zum Beispiel bei<br />

Umbauten ohne weiteres herzustellen sind.<br />

Das KÖSTER Betonschutzsystem erhöht<br />

die Alkalität des Betons und wirkt somit<br />

Stahlkorrosion entgegen. Es ist mechanisch,<br />

auch gegen Abrieb, vergleichsweise<br />

belastbar.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 93


Bauchemie<br />

Graffiti Entfernung und Prophylaxe – ein extrem komplexes Problem<br />

Aktive Hilfestellung von der sachgerechten Ausschreibung über zertifizierte Produkte bis zur Qualitätssicherung<br />

in der Dienstleistung durch die Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V.<br />

Graffiti, ein alltägliches Phänomen, im<br />

Spannungsfeld zwischen extrem ausgelebtem<br />

Individualismus sowie privatem und<br />

öffentlichem Eigentum. In jedem Fall ein<br />

teures Ärgernis, wenn Graffiti vom „smily“<br />

über gekritzelten „tags“ bis zu großformatigen<br />

Buchstaben- und Szenebildern unerlaubt<br />

private und öffentliche Wände<br />

bedecken. Öffentliche Ingenieurbauten,<br />

Brücken, Stützbauwerke, Lärmschutzwände<br />

und Fahrbahntröge sind erklärte Zielobjekte<br />

der Sprayer. Bereits in der Bauphase<br />

wird durch Architekten und Planer<br />

versucht entsprechende Graffitiprophylaxe<br />

vorzusehen. Aber was ist geeignet. Welches<br />

System ist das Richtige und wie wird<br />

es sachgerecht ausgeführt. Die Gütegemeinschaft<br />

Anti-Graffiti-e.V. ist hier der<br />

kompetente, neutrale und sachkundige<br />

Ansprechpartner.<br />

Die Nachfrage nach sachgerechter Entfernung<br />

und nach Möglichkeiten eines qualitativ<br />

hochwertigen Schutzes (Prophylaxe)<br />

ist nach wie vor vorhanden.<br />

Abbildung 1:<br />

Graffiti auf<br />

BAB-Brücke<br />

Was kann im Vorfeld durch den Planer, Architekten<br />

und Baumeister getan werden,<br />

um von Anfang an der Situation Herr zu<br />

werden, Unzutreffende Ausschreibungstexte<br />

Unhaltbare Versprechungen, nicht<br />

getestete Produkte, fehlende Kenntnisse<br />

bei der Beurteilung des Untergrundes und<br />

mangelhafte Dienstleistungen kennzeichneten<br />

nur zu häufig diese extrem komplexe<br />

Situation.<br />

Die Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V.<br />

trat an, hier Hilfestellung und Unterstützung<br />

zu geben. Die Idee: erst im Verbund<br />

von Dienstleistungsunternehmen, Herstellern<br />

und Bedarfsträgern lassen sich Standards<br />

schaffen und einer Dienstleistung<br />

zugrunde legen.<br />

Die Gütegemeinschaft<br />

Anti-Graffiti<br />

organisierte von Anfang<br />

an Regelwerk<br />

das heute als der<br />

führende Standard<br />

für die Beurteilung<br />

von Produkten und<br />

Dienstleistungen gilt.<br />

Das Ziel: Qualifizierung<br />

von Produkten<br />

hinsichtlich Eignung<br />

und Funktionalität<br />

für die Graffitientfernung<br />

und -prophylaxe.<br />

Sie formulierte<br />

zudem die Anforderungen<br />

für eine sachgerechte,<br />

an dem<br />

Stand der Technik<br />

orientierte, wirtschaftlicheGraffitientfernung<br />

und<br />

Graffitiprophylaxe<br />

von der Planung bis<br />

zur Ausführung und<br />

zur Nachsorge bei erneutenSchmierereien.<br />

Dieses Regelwerk<br />

und die damit definierten<br />

Prüfungen<br />

wurden seitdem die<br />

Grundlage für viele<br />

Ausschreibungen.<br />

Auch für die Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

BAST bilden diese Prüfungen die Basis zur<br />

Aufnahme in den BAST-Verzeichnissen der<br />

geprüften AGS. Mit aktualisierten, neuen Informationen<br />

für Planer und Architekten<br />

schlägt die Gütegemeinschaft in diesem Jahr<br />

den Bogen zu der entscheidenden Gruppe, die<br />

durch Planung und Nachfrage die Grundlagen<br />

für die spätere erfolgreiche, schnelle Graffitientfernung<br />

sorgen kann. So das bietet das<br />

aktuelle Spezialseminar der Gütegemeinschaft<br />

für Architekten, öffentliche Auftraggeber<br />

und Planer vielfältige Informationen.<br />

Einen grundsätzlichen Überblick aber auch vertiefende<br />

Informationen zur sachgerechten Ausschreibung<br />

und Qualitätsüberprüfung erbrachter<br />

Dienstleistungen. Weiterhin werden Fragen<br />

zur Leistungsqualität behandelt: von welchen<br />

Erwartungen ist auszugehen, welche Anforderungen<br />

sind realistisch und worauf ist bei der<br />

Umsetzung besonders zu beachten. Was können<br />

Sie von den qualifizierten und zertifizierten<br />

Dienstleistungsunternehmen zertifiziert<br />

nach dem RAL-Gütezeichens 841, das für die<br />

qualitätsgesicherte Graffitientfernung und –<br />

prophylaxe steht, erwarten. Diese Gütezeichen<br />

werden von der Gütegemeinschaft nach den<br />

Richtlinien des Deutschen RAL vergeben und<br />

überwacht. Auch mit diesem neuen Leistungsbaustein<br />

empfiehlt sich die Gütegemeinschaft<br />

Anti-Graffiti e.V. erneut als Gesprächs-<br />

und Organisationspartner<br />

„Weil eine effektive Graffitibekämpfung von<br />

Anfang an über die Investitions- und Bauphase<br />

hinaus- bis in die Unterhaltung gedacht<br />

und organisiert werden muss, ist die<br />

Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V. mit seinen<br />

Mitgliedern der kompetenteste Partner<br />

für Sie“ so argumentiert Hartmuth Boron,<br />

der Vorsitzende der Gütegemeinschaft:<br />

„Nutzen Sie unser breites und tiefgehendes<br />

Fachwissen, dass Sie unbedingt im Rahmen<br />

Ihrer Aufgabenstellung. Es wird durch ein<br />

spezielles, neuartiges Seminar praktisch<br />

und theoretisch vermittelt wird. Dies ist ein<br />

Einstieg in einen konstruktiven Dialog zwischen<br />

Bedarf- und Dienstleistung und allemal<br />

ein Gewinn im Kampf für ein sauberes<br />

Straßenbild. Empfehlen Sie sich Ihren Kunden<br />

als ein bis weit in die Nutzungsphase<br />

vorausdenkender Ingenieur und Architekt.<br />

Sichern Sie die Optik und das Ansehen Ihres<br />

Projektes gegen allgegenwärtige Graffitiangriffe.<br />

Ihr Kunde dankt es Ihnen. Seminarzeiten<br />

erfahren Sie über die Geschäftsstelle<br />

der Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V. Tel.<br />

030 – 47 00 33 73 oder email<br />

office@anti-graffiti-verein.de “<br />

94 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Chemische Entfernung schadstoffhaltiger<br />

Farben, Lacke, Kleber.<br />

Die Festlegung auf die vollständige Entfernung<br />

von schadstoffhaltigen Beschichtungen<br />

erfolgt, nach vorausgegangener Gefährdungseinschätzung<br />

unter Beachtung<br />

der Dringlichkeitsstufen, durch ein Fachlabor.<br />

Die chemische Entfernung organischgebundener<br />

Farben, Lacke und Klebern mit<br />

dem Scheidel Abbeizer-System ist effektiv<br />

und bringt im Vergleich zu anderen Entfernungsverfahren<br />

Vorteile mit sich.<br />

Schadstoffe in Farben, Lacken, Klebern<br />

und Schwarzanstrichen<br />

Grundsätzlich kann zwischen Primärbelastungen,<br />

also Schadstoffquellen die in<br />

einer Beschichtung enthalten sind, wie z.<br />

B. Blei oder PAK und Sekundärbelastungen,<br />

z. B. PCB oder TNT, welches sich auf<br />

die Beschichtung niedergeschlagen hat,<br />

unterschieden werden. Entscheidende Voraussetzung<br />

für die chemische Entfernbarkeit<br />

ist, dass die Beschichtung organisch<br />

gebunden ist und sich auf lösemittelbeständigen<br />

Untergründen befindet. Das<br />

Spektrum der chemisch-löslichen Beschichtungen<br />

wie Farben, Lacke und Kleber<br />

ist damit sehr groß und reicht beispielsweise<br />

vom Bleiweißanstrich auf<br />

Holzfenstern, PCB-haltigen Dispersionsoder<br />

Latexfarben auf Putzen bis PAK- und<br />

asbesthaltigen Korrosionsschutzanstrichen<br />

(Teer-Epoxy) auf Stahlbauten, die<br />

überwiegend als Spundwände, Sperrwerke<br />

oder Brücken im Stahl-Wasserbau zu finden<br />

sind. Gerade im Stahl-Wasserbau, in<br />

dem man sich mit abertausenden von Quadratmetern<br />

stark belasteter Oberflächen<br />

auseinander setzen muss, hat es Vergleichsuntersuchungen<br />

über die Schadstofffreisetzung<br />

im Rahmen von Entschichtungsverfahren<br />

gegeben.<br />

Quelle: BAW Mitteilungsblatt Nr. 83 (20<strong>01</strong>)<br />

Untersuchungen der BAW-Karlsruhe<br />

(Dr. Binder) und BG (Dr. Görgens)<br />

Die Tabelle zeigt, dass die chemische Entfernung<br />

durch Abbeizen von PAK und asbesthaltigen<br />

Beschichtungen wie Stein-<br />

kohlenteerpechanstrichen oder Teer-<br />

Epoxy-Anstrichen, die niedrigste Freisetzung<br />

von Schadstoffen während des Entfernungsverfahrens<br />

bewirkt.<br />

Funktionsweise Abbeizer<br />

Das Abbeizen, also chemische Lösen von<br />

Farben und Lacken ist im Malerhandwerk<br />

gängige Praxis. Eingesetzt wurden in der<br />

Vergangenheit hauptsächlich Abbeizer auf<br />

Basis von Dichlormethan (Methylenchlorid),<br />

einem chlorierten Kohlenwasserstoff<br />

(CKW). Abbeizer mit Dichlormethan sind<br />

verdickte Mischungen, die weitere Lösemittel,<br />

Verdickungsmittel und Wachs zur<br />

Verdunstungsverzögerung enthalten. DCM<br />

hat einen sehr hohen Dampfdruck und ist<br />

deshalb sehr leicht flüchtig. Die zu entfernenden<br />

Beschichtungen heben nach Penetration<br />

durch den Abbeizer sehr schnell ab.<br />

Der Abbeizvorgang muss aber Schicht für<br />

Schicht wiederholt werden. Das ist bei<br />

mehreren Schichten (oftmals bis zu 15<br />

Schichten) sehr aufwändig. Es ist schon<br />

fast ein Paradoxon, dass gerade in der<br />

Schadstoffsanierung in den vergangenen<br />

Jahren tausende<br />

Quadratmeter mit<br />

giftigen und gefährlichenCKW–Abbeizern<br />

„saniert“ wurden.<br />

Im Januar 20<strong>09</strong><br />

hat das EU-Parlament<br />

jedoch ein Verbot<br />

der CKW-haltigen<br />

Abbeizern auf<br />

den Weg gebracht.<br />

Ausschlaggebend<br />

dafür war die Tatsache,<br />

dass es etliche<br />

tödliche Unfälle mit<br />

CKW-Abbeizer in<br />

der EU gab und vor<br />

allem, dass CKWfreie<br />

Abbeizer als die<br />

bessere Lösung ermittelt<br />

und erkannt<br />

wurden.<br />

CKW-freie Abbeizer<br />

sind verdickte Mischungen<br />

aus sehr<br />

unterschiedlichen<br />

Lösemittelgruppen.<br />

Überwiegend sind<br />

sie auf Basis von<br />

Estern oder Alkoholen.<br />

Zusätzlich wird<br />

häufig DMSO (Dime-<br />

Bauchemie<br />

thylsulfoxid) oder NEP (N-Ethyl-Pyrrolidon)<br />

eingesetzt, damit die Beschichtungen<br />

besser durchdrungen werden. Eine neue<br />

Gruppe CKW-freier Abbeizer sind wässrige<br />

Mischungen auf Basis von Alkohol mit Gehalt<br />

an Wasserstoffperoxid. Als Aktivatoren<br />

werden oft organische Säuren eingesetzt.<br />

CKW-freier Abbeizer durchdringt Beschichtungen<br />

auf lösemittelbeständigem Substrat.<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 95


Bauchemie<br />

Die CKW-freien Abbeizer haben einen<br />

weitaus niedrigeren Dampfdruck als DCM<br />

und sind deshalb auch weniger flüchtig.<br />

Sie benötigen jedoch aufgrund dessen längere<br />

Einwirkzeiten, haben aber eine längere<br />

Offenzeit und es lassen sich im Idealfall<br />

mehrere Farbschichten in einem Arbeitsgang<br />

entfernen. Selbst Schichtstärken bis<br />

2000µ können mit einmaligem Abbeizerauftrag<br />

nach längerer Einwirkzeit einfach<br />

abgespachtelt werden. Da es in der Praxis<br />

sehr viele unterschiedliche Bindemittelsysteme,<br />

also Farb- und Lacktypen, gibt (Dispersionsfarben,<br />

Latex, Silikonharz, PU-<br />

Lacke, Epoxy-Lacke uvm.), die auch meist<br />

übereinander liegen, gibt es den universellen<br />

CKW-freien Abbeizer, der alles löst<br />

nicht. Durch das besondere Löseverhalten<br />

CKW-freier Abbeizer werden Beschichtungen<br />

und Kleber bis in den Porenraum des<br />

Untergrundes gelöst, so dass fast immer<br />

ein optisch sauberes Ergebnis erzielt wird.<br />

Anwendung CKW-freier Abbeizer in der<br />

Schadstoffsanierung<br />

Die chemische Entfernung von schadstoffbelasteten<br />

oder schadstoffhaltigen Beschichtungen<br />

und Klebern ist eine Alternative<br />

zu rein mechanischen Verfahren<br />

wie fräsen, stemmen, abklopfen oder thermischen<br />

Verfahren durch erhitzen. Mechanische<br />

und thermische Verfahren haben<br />

das Problem der unkontrollierten Schadstoffemission<br />

während des Vorgangs<br />

durch Staub- oder Gasentwicklung. Die<br />

Anwendung von CKW-freien Abbeizmitteln<br />

bringt den wesentlichen Vorteil, dass<br />

die zu entfernenden Schadstoffe von Anfang<br />

an durch das Produkt gebunden werden<br />

und somit Anwender und die Umgebung<br />

geschützt werden.<br />

Für die Entfernung schadstoffbelasteter<br />

Beschichtungen bietet Scheidel ein umfangreiches<br />

Produktsortiment an CKWfreien<br />

Abbeizern das „multi-anti-colorsystem<br />

– m.a.c.s“, an.<br />

Die Produkte der ersten Wahl lösen dabei<br />

einfache Aufgabenstellungen wie z. B.<br />

Scheidel-m.a.c.s. SG94 Abbeizer zur Entfernung<br />

von mit PCB-belasteten Dispersions-<br />

und Latexfarben auf Wandflächen.<br />

Oberflächen mit 1K-Lacken können mit<br />

dem Produkt Scheidel-m.a.c.s. Asur Entlacker<br />

(z. B. Fensterlacke auf Holz) entlackt<br />

werden. Während das Produkt Scheidelm.a.c.s.<br />

Oxystrip – Gelb Entlacker zur Entlackung<br />

von pulverlackierten Flächen auf<br />

Metallen bestens eignet ist. Testflächen mit<br />

den nach Anwendungsbereich angegebenen<br />

Alternativprodukten sind immer dann<br />

angesagt, wenn sehr dicke und vor allem<br />

völlig unbekannte Beschichtungen abgebeizt<br />

werden sollen. Durch die Testflächen<br />

kann der optimale Abbeizer ausgewählt<br />

werden, der möglichst alle Schichten in einem<br />

Arbeitsgang löst. Sofern die Beschichtungen<br />

mit dem Spachtel oder<br />

Flächenschieber abgenommen werden,<br />

empfiehlt sich, die Flächen mit dem Entlackungsnachreiniger<br />

Powerfluid nach zu<br />

waschen, um ein porentief sauberes Ergebnis<br />

zu erzielen. Die Oberfläche wird in diesem<br />

Fall dann nochmals mit sauberem<br />

Wasser nachgewaschen um eventuelle<br />

Rückstände zu vermeiden. Bei der Entfernung<br />

der gelösten Farbschichten mit einem<br />

Heiß-Wasser-Hochdruckreiniger oder<br />

im Sprüh-Saugverfahren ist ein Nachwaschen<br />

nicht erforderlich. Anfallendes Abwasser<br />

kann je nach Sanierungssituation<br />

mit Koagulierungsmitteln behandelt werden<br />

und unter Beachtung der kommunalen<br />

Grenzwerte eingeleitet werden. In der<br />

mehrjährigen Praxis der Anwendung von<br />

CKW-freien Abbeizer bei der PCB-Sanierung<br />

in Innenräumen hat sich das Verfahren<br />

bestens bewährt. Messungen haben bis<br />

dato keine Unauffälligkeiten gezeigt und<br />

das Sanierungsziel konnte stets erreicht<br />

werden.<br />

Auch die Erfahrungen in der Entfernung<br />

von PAK- und asbesthaltigen Beschichtungen<br />

mit dem Scheidel Abbeizer-System<br />

im Stahl-Wasser-Bau sind positiv. Nach<br />

der Durchführung mehrer Großobjekte in<br />

den vergangenen Jahren mit Einzelgrößenordnungen<br />

von 1.000 bis 20.000 m 2 kann<br />

festgestellt werden, dass das Abbeizver-<br />

fahren eine echte Alternative zum Strahlverfahren<br />

ist. Den Vorteilen des Abbeizverfahrens,<br />

wie rationellere Beschichtungsentfernung,<br />

Minimierung der Entsorgungskosten,<br />

erleichterter Arbeits- und<br />

Objektschutz durch Abwasserbehandlung,<br />

überwiegen im Grunde den Nachteilen im<br />

Vergleich zum Strahlen, eine andere Arbeitsablaufplanung<br />

wie Beachtung von<br />

Einwirkzeiten der Abbeizer, Maßnahmen<br />

zum Auffangen von Abwasser, etc.<br />

Zur Entfernung von PAK-haltigen Klebern<br />

auf Estrich werden überwiegend Fräsverfahren<br />

eingesetzt, die relativ preiswert<br />

sind. Sofern es der konstruktive Aufbau<br />

der Tragschicht ermöglicht, kann der kontaminierte<br />

Bereich soweit durch fräsen abgetragen<br />

werden, dass eine restlose Entfernung<br />

möglich ist. Das Scheidel Abbeizer-<br />

System kann grundsätzlich auch zur<br />

Entfernung von PAK-haltigen Klebern eingesetzt<br />

werden, da diese meist spontan innerhalb<br />

weniger Minuten gelöst werden.<br />

Die Entfernung sollte dann mittels abspachteln<br />

und Nacharbeiten im Sprüh-<br />

Saugverfahren erfolgen.<br />

Zusammenfassung<br />

Dem Nachteil, dass den universellen CKWfreien<br />

Abbeizer für alle Anwendungsfälle<br />

nicht gibt, stehen spezialisierte Löser, die<br />

für einen optimalen Lösevorgang sorgen,<br />

gegenüber. Verfügt der Anwender über keine<br />

ausreichende Erfahrungen im Umgang<br />

mit CKW-freien Abbeizern, so sind in jedem<br />

Fall Testflächen vor der Anwendung erforderlich.<br />

Der wesentliche Vorteil der CKWfreien<br />

Abbeizer ist darin zu sehen, dass<br />

während des Entfernungsvorgangs Schadstoffe<br />

gebunden und somit kontrolliert gehandhabt<br />

und entsorgt werden können.<br />

96 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Tagbautunnel/ Neufeldzubringer Bern<br />

CEMtobent® Bentonit- Doppelabdichtung-<br />

Und der Tunnel ist dicht<br />

Seit Anfang September 2006 ist im Norden<br />

von Bern der Autobahnzubringer Neufeld<br />

im Bau. Die neue Stecke soll die Berner Innenstadt<br />

mit der Autobahn A1 verbinden<br />

und so das Berner Länggassquartier vom<br />

Durchgangsverkehr entlasten. Herzstück<br />

des zweispurigen Zubringers ist der 556<br />

Meter lange Neufeldtunnel, der im Tagbau<br />

unter dem Viererfeld gebaut wird. Der<br />

Tunnel besteht aus einem U-förmigen Profil<br />

aus Stahlbeton, das auf der Bodenplatte<br />

aufgebaut wird.<br />

Bei der Abdichtung des in offener Bauweise<br />

entstehenden Neufeldtunnels werden<br />

hauptsächlich Markenprodukte der<br />

schweizer CEMproof AG verwendet. Die<br />

Hauptforderung der Verantwortlichen an<br />

das gewünschte Produkt war neben der<br />

Dichtheit des verwendeten Materials auch<br />

die Einhaltung des Gesamt-Bauzeitenplanes.<br />

Daher fiel die Entscheidung auf die<br />

CEMtobent® CS-Plus Bentonit- Doppelabdichtung.<br />

Das CEMtobent®- Abdichtungssystem ist<br />

eine deutlich weiterentwickelte Variante<br />

einer „Braunen Wanne“. Hierbei übernimmt<br />

der Beton die tragende Funktion<br />

und nicht die alleinige abdichtende Aufgabe.<br />

CEMtobent® CS Plus besteht aus zwei<br />

sich optimal ergänzenden Komponenten:<br />

einem wasserseitig angeordneten, wasserdichten<br />

gewebearmierten PE-Folie und einer<br />

Bentonitdichtmatte (GCL) mit einer<br />

Füllung von ca. 5000 g/m 2 Natrium-Bentonit.<br />

Das Bentonit ist ein natürliches Produkt,<br />

welches seine abdichtende Wirkung<br />

auch nach Jahren nicht verliert.<br />

Um seine einzigartige Abdichtungswirkung<br />

zu erzielen, muss das CEMproof®<br />

Abdichtungssystem, mit dem PE- beschichteten<br />

Gewebe nach außen, wasserseitig<br />

an der Betonkonstruktion angeordnet<br />

werden, welche je nach örtlichen Gegebenheiten<br />

und Vorgaben der Ingenieure<br />

Rissbreiten bis zu 0,3 mm aufweisen darf.<br />

So ist gewährleistet, dass die offene Seite<br />

der Bentonit- Doppelabdichtung direkten<br />

Kontakt zum Konstruktionsbeton hat. Um<br />

dieses Grundprinzip der Bentonit- Abdichtung<br />

einzuhalten, darf auch vor Verlegung<br />

des CEMtobent® CS Plus kein<br />

Schutzbeton auf die Bodenplatte aufgetragen<br />

werden. Der integrierte Regenschutz<br />

sorgt hier dafür, dass das System nicht<br />

schon während der Montage vollständig<br />

aktiviert wird. Die Bentonitdichtmatten<br />

können das ganze Jahr über verlegt und<br />

montiert werden. Eine Verwendung ist<br />

auch bei fließendem Grundwasserspiegel<br />

möglich, ohne dass mit Ausspülungen der<br />

Bentonitfeinteile zu rechnen ist. Die Querschnittsgestaltung<br />

des Tagbautunnels<br />

(Rechteckquerschnitt oder Rundquerschnitt)<br />

ist für die Abdichtungskonzeption<br />

von untergeordneter Bedeutung.<br />

Die abdichtende Wirkung des CEMproof®<br />

Systems wird primär durch das PE- beschichtete<br />

Gewebe erreicht, dessen Dichtigkeit<br />

mit einer PE- Folie vergleichbar ist.<br />

Es schützt darüber hinaus die gesamte<br />

Konstruktion gegen Durchwurzelung. Die<br />

sekundär abdichtende Wirkung übernimmt<br />

die Bentonitdichtmatte nur bei Beschädigungen<br />

am PE- beschichteten Gewebe.<br />

Bei Wassereintritt quillt das Natrium-Bentonit<br />

sofort auf und bildet eine<br />

extrem dichte, gelförmige Tonschicht, welche<br />

das Bauwerk abdichtet. Durch den direkten<br />

Kontakt des CEMtobent® Abdichtungssystem<br />

mit dem Konstruktionsbeton<br />

kann so jegliche Hinterläufigkeit sicher<br />

ausgeschlossen werden. Auch Risse im<br />

Konstruktionsbeton werden durch dieses<br />

System sicher überbrückt und dauerhaft<br />

verschlossen.<br />

Die CEMtobent® Systeme sind geprüft auf<br />

die Dichtigkeit bis 5 bar Wasserdruck. Da-<br />

Bauwerkabdichtung<br />

rüber hinaus ist CEMtobent® CS auch radondicht.<br />

Für die CEMtobent® Systeme<br />

liegt ein neues, aktuelles CE- Zeichen vor.<br />

Das einzigartige CEMproof Abdichtungssystem<br />

dichtet so europaweit Bodenplatten,<br />

Wände und Decken im Tunnel-, Hoch,<br />

Tief- und Ingenieurbau ab. Mit dem CEMproof®<br />

SilverSeal Quellvlies, das aufgrund<br />

seines extrem geringen Eigengewichts<br />

neue Anwendungsbereiche der innovativen<br />

Abdichtungstechnik eröffnen wird, ist<br />

auch bereits eine Weiterentwicklung des<br />

CEMtobent® CS- Plus Abdichtungssystems<br />

auf dem Markt erhältlich.<br />

Weitere Informationen:<br />

CEMproof AG<br />

Herr Toni Brüsch: 079 6517636<br />

www.cemproof.ch<br />

cemproof@cemproof.ch<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 97


Systemböden<br />

Systemböden im Dienst der Medizin<br />

Räume in Arztpraxen und Kliniken für<br />

Menschen zu schaffen, die krank sind,<br />

ihren Körper untersuchen lassen und /<br />

oder Genesung erhoffen, ist eine Herausforderung<br />

die neben der Gestaltung auch<br />

einer technisch – konstruktiven Raumkonzeption<br />

unterliegt. Diese Raumkonzeption<br />

bestimmt letztlich den Innenausbau. Mit<br />

dem Thema, welche Rolle ein Systemboden<br />

als physisch erlebbare Grundlage in<br />

medizinischen Räumen spielt, im Kontext<br />

von Raumkonzeption und Innenausbau<br />

hat sich das Unternehmen Laskowski Systemboden<br />

auseinandergesetzt.<br />

Die Raumkonzeption gründet sich zum einen<br />

auf die Gestaltungsphilosophie mit<br />

Blick auf den Zweck der Räume und den<br />

dort verweilenden und arbeitenden Menschen<br />

sowie einer geeigneten Funktionsgliederung<br />

der Praxisbereiche.<br />

Diese zwei Aspekte haben eine Wechselwirkung<br />

aufeinander. Raumbestimmende<br />

gestalterische Elemente und zweckgebundene<br />

Einrichtungen wie medizinische<br />

Geräte, Computer etc. können ihre Wirkung<br />

erst entfalten, wenn es gelingt, die<br />

technischen Disziplinen die dahinter<br />

Installationsdichte in der Fußbodenebene von<br />

Arztpraxen ….<br />

Fußbodenkonstruktionen in Arztpraxen benötigen durch verschiedene Funktionsbereiche innerhalb<br />

der Praxisräume eine besondere Beachtung.<br />

stecken in geeigneter weise zu integrieren.<br />

Unter diesem Aspekt bekommen Arbeitsabläufe,<br />

der Daten- bzw. Informationsfluss,<br />

Kommunikationstechnik sowie die<br />

Ver- und Entsorgung mit verschiedenen<br />

Stoffströmen bereits in der Planung eine<br />

besondere Bedeutung.<br />

Den Beginn einer Planung zeichnet die<br />

flächenabhängige Funktionsgliederung<br />

und Zonierung für ein personenorientiertes<br />

(Arzt, Assistenz, Patienten) Konzept<br />

mit Untersuchungs-, Behandlungsräumen,<br />

Labor, Umkleiden etc. aus. Dieser Schritt<br />

…. mit Systemböden - hier in Trockenbauweise<br />

- eine praktikable Lösung.<br />

liefert ein Raumprogramm, das letztlich in<br />

ein Raumkonzept mit mehr oder weniger<br />

flexiblen vertikalen Bausystemen (Trennwände,<br />

Glaswände, abteilende Möblierung<br />

etc.) mündet.<br />

Ein zweites flächenunabhängiges Konzept<br />

beinhaltet den Daten-, Informationsfluss<br />

sowie die Ver- und Entsorgung mit seinen<br />

Stoffströmen im Praxisalltag. Der Zugriff<br />

auf diese Elemente ist punktorientiert und<br />

soll die Praxisfunktionalität für alle Beteiligten<br />

dort sicher stellen, wo er benötigt<br />

wird. So sollen z. B. Patientendaten am<br />

Empfang, dem Untersuchungszimmer wie<br />

auch Behandlungsraum zur Verfügung<br />

stehen. Strom, Wasser sonstige Stoffströme<br />

müssen in die Räume verteilt werden.<br />

Die Steuerung der EDV bzw. digitalen<br />

Kommunikation bedarf bei entsprechender<br />

Dimensionierung eines eigenen Technikraumes.<br />

Diese Gedanken betreffen die<br />

Raumkonstruktion. Ökonomisch wie effizient<br />

lässt sich die Integration der dazu erforderlichen<br />

Technik mit einem Systemboden<br />

realisieren.<br />

Er kann auf höhenverstellbaren Stützen in<br />

Trockenbauweise, als Hohlraumboden mit<br />

durchgehender Estrichscheibe, Boden-<br />

98 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


tanks und Revisionsschächten oder als<br />

Doppelboden mit einzeln verlegten Platten<br />

ausgeführt werden.<br />

Von Raumkonstruktion wird in diesem Zusammenhang<br />

deshalb gesprochen, weil der<br />

Systemboden als feste horizontale Ebene<br />

mit seinen Zugriffsmöglichkeiten in einen<br />

Installationsraum mit Berücksichtigung<br />

auf die Belastung, der Gebrauchstauglichkeit<br />

und Bauphysik montiert wird. Vertikale<br />

Elemente hingegen können den Erfordernissen<br />

eines veränderten Raumprogramms<br />

versetzt bzw. verändert werden.<br />

Die Kombination aus veränderbaren Räumen,<br />

mit punktuellem Zugriff wo immer<br />

erforderlich, auf einmal installierte Technik<br />

durch Leitungsführung auf der Rohdecke,<br />

macht diesen systematischen Ausbau<br />

äußerst flexibel.<br />

Medizintechnik und die Kommunikation<br />

unterschiedlicher Funktionsbereiche in<br />

Praxisräumen führt oft zu einer hohen Installationsdichte.<br />

Der hohe freie Installationsquerschnitt<br />

löst dieses Problem. Trotzdem<br />

sind geeignete Maßnahmen an der<br />

Schnittstelle<br />

zwischen Planung<br />

und Ausführung<br />

zu<br />

treffen, um die<br />

Tragfähigkeit<br />

des Systembodens<br />

sicher zu<br />

stellen, und ein<br />

Verziehen von<br />

Leitungen auf AUF EINEN KLICK?<br />

ein Minimum<br />

PROJEKT PRO<br />

zu reduzieren.<br />

die komplette Geschäftslösung<br />

für Architekten und Ingenieure<br />

Neben dem Architekten<br />

als<br />

Planer versteht<br />

sich somit das<br />

Unternehmen<br />

Laskowski Systemboden GmbH als kompetenter,<br />

zuverlässiger Partner, der die Ausführung<br />

von Systemböden in medizinischen<br />

Räumen unmittelbar mit dem Wohlbefinden<br />

der Menschen als besonderes<br />

Einsatzgebiet in Verbindung bringt.<br />

KOSTENOPTIMIERUNG<br />

AUF EINEN KLICK? PROJEKT PRO '<strong>09</strong><br />

Untergeschoss neu nutzen - der Mief bleibt<br />

draußen<br />

Eine kontrollierte Belüftung sorgt für den ständigen Luftaustausch.<br />

Sie schafft Energiespar-Voraussetzungen, indem sie die<br />

Wärme der ausströmenden Luft über einen Wärmetauscher an die<br />

einfließende Frischluft übergibt. In der Systemlösung Hain Thermozarge<br />

Vita ist eine solche Lüftungseinheit im Kellerfenster integriert.<br />

Damit wird die vorhandene Wärme zurückgehalten, anstatt sie<br />

durch Fensteröffnung ins Freie abzugeben. Der Raum im Untergeschoss<br />

erhält eine Luftqualität, die eine uneingeschränkte Wohnraumnutzung<br />

erlaubt. Es werden optimale Voraussetzungen für<br />

ein gesundes Raumklima erfüllt.<br />

Damit sind die Zeiten der „muffigen Kellerluft“ endgültig vorbei,<br />

die Gefahr der Schimmelbildung wird deutlich reduziert. Die Kellerfenster-Lösung<br />

kann auch nachträglich eingebaut werden. Weitere<br />

Details bei www.hain-system-bauteile.de.<br />

Copyright Hain-Ramerberg<br />

Systemböden<br />

Termin für kostenlose Online-<br />

Präsentation unter<br />

www.projektpro.com/view8<br />

Laskowski Systemboden GmbH<br />

Vagener Str. 9b<br />

83620 Feldkirchen-Westerham<br />

Tel.: 08063 / 85 85 Fax: 08063 / 85 90<br />

E-Mail: info@laskowski-gmbh.de<br />

www.hohlraumboden.de<br />

Pro Keller<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 99


Pro Keller<br />

Von der Fensterzarge bis zum Gitterrost: Das Kellerfenster-<br />

und Lichtschachtsystem von JÄGER<br />

Der homogene Wärmeschutz von Kellern und Tiefgeschossen ist<br />

Stand der Technik. Das breite Fertigteil-Programm von JÄGER<br />

bietet wirtschaftliche und ausgereifte Lösungen für Kellerfenster,<br />

Lichtschächte, Belüftungs- und Versorgungsschächte. Trotz Standardisierung<br />

erlaubt das Programm eine individuelle Anpassung<br />

an das Objekt, erleichtert dadurch die Planung und spart Zeit und<br />

Kosten. Hohe Betonqualität und modernste Produktionstechnik ermöglichen<br />

auch dünnwandige Bauteile mit hervorragender Sichtbetonoberfläche.<br />

Das wärmebrückenfreie Kellerfenster- und Lichtschachtsystem<br />

von JÄGER mit oder ohne Perimeterdämmung für Ortbeton-, Fertigteil-<br />

und Mauerwerkkeller bietet viele Vorteile:<br />

Das Prinzip der verlorenen Schalung und passgenaue, montagefertige<br />

Komponenten erleichtern die Montage und kürzen die Bauzeit<br />

ab.<br />

GFB-Profi - Glasfaserbeton-Zarge<br />

Die GFB-Profi – Zarge in glatter Sichtbetonoptik überzeugt durch<br />

ihr geringes Gewicht und exakte Abmessungen.<br />

Durch die integrierte Aufhängung kann der Schacht sehr leicht<br />

eingehängt werden. Zusätzlich können auf Wunsch auch Dämmkerneinlagen<br />

angebracht werden. Passende Fenster und Fenstereinsätze<br />

sind ebenso erhältlich wie Leibungsblenden, die sowohl<br />

die Dämmschicht schützen als auch einen hervorragenden opti-<br />

schen Anschluss an die Wand bilden.<br />

Kompaktlichtschächte KLS<br />

Bis zu einer Bauhöhe von 180 cm<br />

werden die einteilige Kompaktlichtschächte<br />

KLS mit oder ohne Boden<br />

in heller, glatter Sichtbe-tonoberfläche<br />

geliefert. Die Lichtschächte<br />

mit einer Breite von 80 oder 100 cm<br />

und einem Wandabstand von 50<br />

oder 60 cm werden mit Einhängekonsolen<br />

an den Fensterzargen befestigt.<br />

KLS-Schächte können aber<br />

auch systemunabhängig mit Anschraub-Winkellaschen an der<br />

Wand befestigt werden. Für eine leichte Montage sind werkseitig<br />

Gewindehülsen für Drehaufhänger angebracht. Durch die Montage<br />

auf der Dämmschicht werden Wärmebrücken sicher vermieden.<br />

Zur exakten Höhenanpassung gibt es Aufsatzrahmen und Stahlzargen-Aufsätze.<br />

Die passenden Zubehörteile wie Gitterroste, Insektenschutzgitter<br />

oder Sicherungsketten komplettieren das System.<br />

Standardprogramm „D“ und „AS“<br />

Lichtschächte bis zu einer Höhe von 200 cm und einer lichten Tiefe<br />

von 50 cm können aus addierbaren Segmenten hergestellt werden.<br />

Die Standardelemente mit oder ohne Boden haben eine<br />

Bauhöhe von 50 cm.<br />

Die exakte Höhenanpassung<br />

wird durch<br />

Aufsatzelemente mit<br />

10/15/20/30/50 cm<br />

oder durch Stahlzargenaufsätze<br />

in den<br />

Höhen 5/7,5/10 erreicht.<br />

Auch hier sind<br />

die passenden Zubehörteile<br />

wie Gitterroste,Insektenschutzgitter<br />

und Sicherungsketten erhältlich.<br />

Einhängelichtschächte „D“ werden in den Breiten 60/80/100/125<br />

cm für die System-Betonzargen von JÄGER hergestellt.<br />

Die systemunabhängigen Anschraub- lichtschächte „AS“ stehen in<br />

den lichten Breiten von 60/80/100/125/ 150/200 cm zur Verfügung.<br />

Spezialschächte „SAS“<br />

Kurzfristig werden ein- und mehrteilige, U-förmige Spezialschächte<br />

nach projektbezogenen Anforderungen in einem Höhenraster<br />

von 5 cm und einer maximalen Breite bis zu 605 cm hergestellt.<br />

Wanddicken, Abschlussprofile, Aussparungen oder Anpassungen<br />

an das Geländeprofil sind frei wählbar. Die jeweilige<br />

Bauhöhe der Einzelelemente wird auf die Tragfähigkeit der Baustellen-Hebezeuge<br />

abgestimmt. Die Elemente werden direkt auf<br />

Beton oder wärmebrückenfrei auf dem Dämmstoff montiert. Als<br />

Zubehör werden für alle Schächte Gitterroste geliefert.<br />

100 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Die temperaturabgesenkte, niedrig viskose<br />

Asphaltbauweise<br />

Verkehrsflächen aus Asphalt lassen sich leichter und besser gestalten<br />

Seit mehr als 10 Jahren wird die Asphaltbauweise<br />

mit abgesenkten Temperaturen<br />

durch die Reduzierung der Viskosität des<br />

Bindemittels und damit des Asphaltes<br />

praktiziert.<br />

Verschiedenste Veröffentlichungen, z. B.<br />

die „Nachuntersuchungen an ausgesuchten<br />

Streckenabschnitten zur Beurteilung<br />

des Langzeitverhaltens von TA Asphalten“<br />

der Bundesanstalt für Straßenwesen (FE<br />

07.203/20<strong>02</strong>/CRB), oder das „Allgemeine<br />

Rundschreiben Straßenbau 10/2008“, die<br />

sich mit den Langzeiterfahrungen und erprobten<br />

Zusätzen zum Asphalt beschäftigen,<br />

belegen, dass diese Bauweise eine<br />

wirkliche Innovation im Asphaltstraßenbau<br />

und für den Gussasphalt darstellt.<br />

Mit der seit 20<strong>09</strong> gültigen TL Asphalt StB<br />

2007 und der ZTV Asphalt StB 2007 ist die<br />

temperaturabgesenkte Bauweise für den<br />

Bereich des Gussasphaltes im Regelwerk<br />

verankert und unter Nutzung erprobter<br />

Zusätze des Allgemeinen Rundschreibens<br />

10/2008 auch für Walzasphalt eine relevante<br />

Bauweise. Bereits ab Herbst 1996<br />

wurde über Grenzwerte für Dämpfe und<br />

Aerosole aus Bitumen sowie die Einstufung<br />

von Bitumen als krebsverdächtiger<br />

Stoff diskutiert und mit der Bildung des<br />

Gesprächskreises BITUMEN der erste Arbeitskreis<br />

zur Entwicklung von Niedrigtemperaturasphalt<br />

gebildet. Das Abkommen<br />

von Kioto zur Senkung der Emissionen<br />

half als ein politisches Argument,<br />

die Bauweise weiter zu entwickeln.<br />

Um die Bauweise weiter zu etablieren, war<br />

die Erprobung verschiedener Zusätze,<br />

durch folgende Hauptzielpunkte motiviert:<br />

• Verminderung der Dämpfe und Aerosole,<br />

Einhaltung der MAK-Werte<br />

• Energieeinsparung und weniger CO2-<br />

Emission (Kioto Protokoll)<br />

• Verbesserung der Gebrauchseigenschaften<br />

des Asphaltes und Langzeitbeobachtung<br />

von Verkehrsflächen<br />

über 8 Jahre<br />

Mit Einführung des Europäischen Regelwerkes<br />

für den Baustoff Asphalt, mit der<br />

TL Asphalt StB 07 und der ZTV Asphalt<br />

StB 07, ist seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2008 der Einbau<br />

von Gussasphalt nur noch im Temperaturbereich<br />

unter 230°C gestattet.<br />

Damit können Gussasphalt-Beläge, sowohl<br />

im Innenbereich, als auch im Straßenbau<br />

nur noch unter Zugabe von viskositätsmindernden<br />

Zusätzen, die nach dem „Allgemeinem<br />

Rundschreiben 10/08 des BM-<br />

VBS“ und der damit verbundenen „Erfahrungssammlung<br />

über die Verwendung von<br />

Fertigprodukten und Zusätzen zur Temperaturabsenkung<br />

von Asphalt“ der BASt zugelassen<br />

sind, hergestellt und eingebaut<br />

werden. Ohne diese Zulassung wäre die<br />

Gussasphaltbauweise nicht mehr überlebensfähig<br />

gewesen.<br />

Die Beweggründe für Auftraggeber und<br />

Auftragnehmer, diese innovative Bauweise<br />

auszuschreiben und anzuwenden, sind<br />

vielfältig:<br />

Asphalt<br />

Für den Auftraggeber dominiert in erster<br />

Linie bei der Ausschreibung von Walzasphalt<br />

das wirtschaftliche, Argument. Dabei<br />

wird eine qualitätsgerechte Leistung beim<br />

Bau der Asphaltschichten entsprechend<br />

des Regelwerkes vorausgesetzt. Leider<br />

spielen umweltrelevante Argumente wie<br />

Senkung der Emissionen und Arbeitsplatzbelastungen,<br />

sowie die Energieeinsparung<br />

bei vielen Auftraggebern noch keine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Von Bedeutung sind jedoch z.B.:<br />

- Sicherung einer vertragskonformen<br />

Leistung bei widrigen Witterungsbedingungen<br />

- Einbauhilfen für schwer einbaubare<br />

Asphalte<br />

- Einbauverbessernde Zusätze für kleindimensionierte<br />

Verkehrsflächen, wie<br />

Kreisverkehre und Handeinbauten<br />

- Verkürzung der Verkehrsraumeinschränkungen<br />

durch schnellere Befahrbarkeit<br />

der eingebauten Asphalte<br />

- Hohe Standfestigkeiten und Dauerhaftigkeit<br />

der Asphaltschichten<br />

- Verwirklichung von gestalterischen<br />

Möglichkeiten in Gussasphaltbauweise<br />

mit den komplexen Eigenschaften des<br />

Gussasphaltes<br />

Für den Asphalthersteller und –einbauer<br />

sind für die Anwendung der temperaturabgesenkten,<br />

niedrig viskosen Bauweise<br />

folgende Kriterien von Bedeutung:<br />

- Energieeinsparung bei der Herstellung<br />

des Mischgutes durch die mögliche<br />

Absenkung der Herstellungstemperaturen<br />

bis zu 25 K, wodurch bis zu 20 %<br />

Energieeinsparung möglich sind<br />

- Sicherung einer MAK Belastung unter<br />

10 mg/m 3 bei der Ausführung der Asphaltarbeiten<br />

- Sicherung der Qualitätsanforderungen<br />

an die Asphaltschichten durch Absenkung<br />

der Viskosität der Bindemittel<br />

und damit des Asphaltes. Hervorzuheben<br />

ist dabei die Erhöhung des Verdichtungsgrades<br />

und des damit verbundenen<br />

geringeren Hohlraumgehaltes<br />

in der eingebauten Schicht<br />

- Senkung der Einbaukosten durch<br />

höhere Einbauleistungen infolge einer<br />

schnellstmöglichen Überbauung so<br />

modifizierter Asphaltschichten und/<br />

oder einer schnelleren Verkehrsfreigabe<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 1<strong>01</strong>


Asphalt<br />

- Verbesserung des „Handlings“ des Asphaltes<br />

in kritischen Flächenbereichen,<br />

die z. B. nur im Handeinbau herstellbar<br />

sind oder die ein häufiges<br />

„Umsetzen“ der Einbaugeräte erfordern.<br />

Für den künftigen Nutzer dominieren<br />

folgende Kriterien:<br />

- Langlebigkeit und geringste Qualitätsminderungen<br />

in den Verkehrsflächen<br />

- Kürzeste Bauzeiten mit geringsten Verkehrsraumeinschränkungen<br />

- Optische Gleichmäßigkeit in den Asphaltflächen<br />

infolge des unkomplizierteren<br />

Handeinbaus<br />

- Erfüllung eines hohen ästhetischen<br />

Anspruches<br />

Die Architekten, Planer und Ingenieurbüros<br />

können, indem sie sich dieser<br />

Bauweise bedienen, die verschiedenste<br />

Anforderungen der oben genannten „Betroffenen“<br />

und Beteiligten an einer Baumaßnahme<br />

erfüllen.<br />

Im diesem Jahr wird das durch den AK<br />

7.3.7. „Temperaturabsenkung“ der FGSV<br />

überarbeitete Merkblatt zur Temperaturabsenkung<br />

(MTA) veröffentlicht. Des Weiteren<br />

erscheint im Juni diesen Jahres der<br />

durch den Deutschen Asphalt Verband erarbeitete<br />

Leitfaden „Temperatur abgesenkte<br />

Asphalte“ – Erfahrungen aus der Praxis<br />

für die Praxis-.<br />

Damit haben alle Interessierten in übersichtlicher<br />

Form Unterlagen in der Hand,<br />

um die Bauweise breit anzuwenden und zu<br />

nutzen.<br />

Wo stehen wir heute?<br />

In Deutschland sind in den letzten 12 Jahren<br />

mehr als 80 Millionen Quadratmeter in<br />

temperaturabgesenkter, niedrig viskoser<br />

Asphaltbauweise mit organischen und mineralischen<br />

Zusätzen ausgeführt worden,<br />

die auch im „Allgemeinem Rundschreiben<br />

10/08 des BMVBS“ aufgeführt sind.<br />

Gussasphalte sind ausschließlich Temperaturabgesenkt<br />

hergestellt und eingebaut<br />

worden.<br />

Die Anwendung beim Walzasphalt ist regional<br />

und auch von Seiten der Auftraggeber<br />

sehr unterschiedlich zu bewerten.<br />

Es sind sehr viele Berichte zu Forschungsthemen<br />

von verschiedensten<br />

Prüfinstituten und wissenschaftlichen<br />

Institutionen verfügbar, die durch ihre<br />

Ergebnisse die Vorzüge der Temperaturabsenkung<br />

bestätigen. Die folgende Auflistung<br />

ist nur ein Teil der Veröffentlichungen:<br />

- Asphalta – Dudenhöfer – 1998 Asphalttechnologische<br />

Untersuchungen zur<br />

Wirkungsweise des Additivs „ Bit Plus“<br />

jetzt Sasobit<br />

- Asphalt Labor – Prof. Damm ab 1999<br />

verschiedenste Arbeiten<br />

- IFTA, BASt 20<strong>02</strong> – Niedrigtemperaturasphalt<br />

( GA ) Grenzwerte für Dämpfe<br />

und Aerosole aus Bitumen<br />

- IFB – Dr. Gauer 2004 – Untersuchungen<br />

an SMA mit SasoCell zur Verformung<br />

- BASt – Prof. Damm, Prof. Radenberg,<br />

Bielenberg 2006 – Untersuchungen<br />

zum Langzeitverhalten von TA Asphalten-IFM<br />

– Prof. Schellenberg 2006 vergleichende<br />

Untersuchungen PmB 45 zu<br />

PmB SNV zur Wärmestandfestigkeit<br />

(frühere Belastbarkeit)<br />

- Asphalta – Dudenhöfer 2006 – vergleichende<br />

Untersuchungen an Asphaltbinder<br />

zur Standfestigkeit mit BM<br />

20/30 bzw.30/45 + Saso., PmB 45,<br />

PmB mit TE<br />

- IKP und STB – Dr. Körner und Pohlent<br />

Untersuchungen zur Affinität an verschiedenen<br />

Gesteinen mit verschiedenen<br />

Bindemitteln und Haftverbesser<br />

In Sachsen und Sachsen/Anhalt ist die<br />

Temperaturabsenkung „fast“ Regelbauweise<br />

geworden. Die Auftraggeber nutzen<br />

sie vor allem im Rahmen von<br />

- Erneuerungen von Asphaltschichten,<br />

die oft Zwängen durch Verkehrsraumeinschränkungen<br />

unterliegen,<br />

- Gestalten von Asphaltflächen mit einem<br />

hohen optischem Niveau<br />

- Einbauhilfen durch Absenkung der<br />

Viskosität der Asphalte bei schlechten<br />

Witterungsbedingungen oder komplizierten<br />

Einbaubedingungen.<br />

- Modifizierungen zur Erhöhung der<br />

Standfestigkeiten, besonders bei privaten<br />

Auftraggebern für Industrie-, Logistik-<br />

oder Containerflächen<br />

Die Ausführung und Gestaltung von „Verkehrsflächen“,<br />

besonders mit Gussasphalt,<br />

erfüllen die hohen Ansprüche der Auftraggeber<br />

und Planer.<br />

Die Bauweise findet so ein immer breiter<br />

werdendes Anwendungsspektrum.<br />

Im Folgenden möchte der Verfasser einige<br />

Projekte vorstellen, bei denen die oben<br />

aufgeführten Vorteile der Bauweise genutzt<br />

wurden und die seit längerer Zeit den<br />

Ansprüchen der Auftraggeber und der<br />

Nutzer gerecht werden.<br />

Beispiele für Verkehrsflächen<br />

mit Walzasphalt:<br />

OD Fraureuth in Sachsen<br />

Hier stellte der Auftraggeber die Anforderung,<br />

mithilfe von Kontrasten in den Verkehrsflächen<br />

diese so zu konzipieren, dass<br />

sowohl die geforderten Gebrauchseigenschaften<br />

als auch gestalterische Gesichtspunkte<br />

verwirklicht werden sollten. Sowohl<br />

die Straßenfläche als auch der Radweg<br />

wurden in der Rezeptur mit<br />

organischen Zusätzen zur Temperaturabsenkung<br />

und Verbesserung der Einbaubedingungen<br />

konzipiert. Damit sollte durch<br />

die Einbauverbesserung der „Handeinbau“<br />

auf dem Radweg optimiert und die Standfestigkeit<br />

der Asphaltdeckschicht durch eine<br />

Substitution des Polymer Bindemittels<br />

durch ein niedrig viskoses Straßenbaubitumen<br />

SmB 35 verbessert werden. Die Asphaltdecken<br />

werden seit 2006 genutzt und<br />

haben die gestellten Anforderungen voll<br />

und ganz erfüllt.<br />

B 317 Steinen – Markgräfler Land<br />

Für den Auftraggeber, die Straßenbauverwaltung<br />

in Freiburg, stellte sich die Aufgabe<br />

in der TA/NV Bauweise eine Erprobungsstrecke<br />

auszuführen und die verbesserten<br />

Einbaubedingungen dieses modifizierten<br />

Asphaltes zu erproben.<br />

1<strong>02</strong> <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Straßenlärm?<br />

Leiser mit Asphalt!<br />

Der Straßenverkehr ist eine<br />

der gravierendsten Lärmquellen<br />

in Deutschland.<br />

Jeder fünfte Bürger kann selbst<br />

bei geschlossenen Fenstern<br />

nicht mehr ungestört schlafen.<br />

■ SPLITTMASTIXASPHALT 0/8 S<br />

■ ASPHALTBETON 0/8<br />

■ ASPHALTBETON 0/11<br />

Asphalt auf Innerorts-<br />

Straßen reduziert den<br />

Straßenlärm „an der Quelle”<br />

und sorgt gleichzeitig für<br />

Sicherheit, Fahrkomfort und<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

wurden u. a. in einem Gutachten der TU Dresden<br />

im Auftrag des Deutschen Asphaltinstitutes<br />

lärmtechnisch untersucht und als<br />

besonders leise bewertet.<br />

Dieses Gutachten kann unter<br />

o. a. Anschrift kostenlos<br />

angefordert werden.<br />

Asphalt – ein deutliches Plus<br />

in allen Fällen:<br />

■ Lärmminderung<br />

durch fugenlose und ebene<br />

Fahrbahnoberfläche<br />

■ Sicherheit und Fahrkomfort<br />

durch<br />

■ Standfestigkeit<br />

■ angenehmes Geräuschempfinden<br />

im Fahrzeug für Fahrer und<br />

Beifahrer<br />

■ gute Griffigkeit<br />

■ Schnelle Verlegung und<br />

problemlose Unterhaltung,<br />

Erhaltung und Erneuerung<br />

■ Wiederverwertung 100 %<br />

■ Kosteneinsparung<br />

an passiven Lärmschutzeinrichtungen<br />

wie Schallschutzfenster etc.<br />

■ Angenehmes Bild<br />

für Anwohner und Reisende,<br />

große Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Deutscher Asphaltverband<br />

Schieffelingsweg 6 · 53123 Bonn<br />

Tel. <strong>02</strong>28/97 96 5-0 · Fax 97 96 5-11<br />

www.asphalt.de · dav@asphalt.de


Asphalt<br />

Das Objekt wurde 2007 mit einer vertragsgerechten<br />

Qualität ausgeführt und hält seit<br />

dem den hohen Verkehrsbelastungen<br />

stand.<br />

BMX- und Skaterpark in Plauen<br />

Die Flächen von Deutschlands modernstem<br />

Skaterpark sollten in Beton ausgeführt<br />

werden, da vergleichbare Belastungen zum<br />

Schwerverkehr durch die schmalen<br />

Laufrollen und -räder auftreten. Der hohe<br />

Anteil an „Handeinbau“, die längere Abbindezeit<br />

von Beton und ästhetische Gesichtspunkte<br />

veranlassten das Architekturbüro<br />

Fugmann auf TA/NV Asphalt zurückzugreifen.<br />

Nunmehr im zweiten<br />

Nutzungsjahr kann man in zufriedene Gesichter<br />

blicken, denn die Asphaltdecke lässt<br />

keine Wünsche offen – ebenflächig,<br />

standfest aber doch elastisch.<br />

Zusammenfassens kann für den Einsatz<br />

von Walzasphalten in temperaturabgesenkter,<br />

niedrig viskoser Bauweise resümiert<br />

werden, dass vielerlei gestalterische<br />

Anforderungen der Auftraggeber besser,<br />

leichter und auch wirtschaftlicher umgesetzt<br />

werden können und dies an einer<br />

Vielzahl von realisierten Objekten bewiesen<br />

ist.<br />

Spielbuden Platz Hamburg Reeperbahn<br />

Mit der Umgestaltung des Spielbudenplatzes<br />

mit einem neuen Nutzungskonzept<br />

wurde dieser Platz zu einem „Vorzeigeobjekt“<br />

an der Reeperbahn.<br />

Durch die Ausführung in TA Gussasphalt<br />

konnten alle Vorteile dieser Bauweise genutzt<br />

und umgesetzt werden wie:<br />

- kurze Bauzeiten<br />

- fugenlose Bauweise<br />

- Einbau von Dämmund<br />

Dichtschichten<br />

- Verbesserung des Schallschutzes<br />

- Gute Griffigkeit<br />

- Möglichkeit des Einbaus auch bei<br />

widrigen Witterungsbedingungen<br />

Die gestalterischen Anforderungen des<br />

Auftraggebers wurden nach dem Anlegen<br />

von „Anschauungsflächen“ und der Auswahl<br />

erfüllt. „Veredelt“ wurde die Fläche<br />

abschließend durch Kugelstrahlen und<br />

Schleifgänge.<br />

So präsentiert sich der Spielbudenplatz<br />

seinen internationalen Nutzern im neuen<br />

Design, ermöglicht durch die Anwendung<br />

innovativer Asphaltbauweisen.<br />

Beispiele für Asphaltflächen<br />

mit Gussasphalt<br />

Gussasphalt spielt eine bedeutendere Rolle<br />

im Hochbau. Im konventionellen Straßenbau<br />

wird dieser Baustoff vor allem im Ingenieurbau,<br />

für Brückenbeläge und Dichtungsschichten<br />

genutzt. Die Anwendung<br />

ist hier auf besondere gestalterische Akzente,<br />

wie im Beispiel Spielbudenplatz,<br />

ausgerichtet.<br />

Im Folgenden einige Beispiele aus dem<br />

Hochbau:<br />

Stallanlagen in einem Pferdesportobjekt<br />

Hier werden vor allem die schnelle Begehbarkeit<br />

der Flächen (bereits nach 3 Stunden<br />

sind derart ausgeführte Flächen nutzbar),<br />

die Dichtheit und Resistenz gegen bestimmte<br />

aggressive Fäkalien und der<br />

Komfort bei der Reinigung oder der<br />

Bilder eines Sport- Pferdestalles mit Asphaltboden aus TA/NV Asphalt<br />

Schalldämmung mit<br />

der Ausführung mit<br />

TA/NV Gussasphalt<br />

als vorteilhaft genutzt.<br />

Auch sind solche<br />

Flächen oft mit<br />

räumlichen Problemen<br />

bei der Ausführung<br />

der Arbeiten,<br />

durch ausschließlich<br />

Handarbeit<br />

gekennzeichnet.<br />

Diese Probleme lassen<br />

sich mit dem<br />

Einsatz von TA/NV<br />

Asphalt leicht klären.<br />

Die Ausführung solcher Asphaltarbeiten<br />

stellt die Auftraggeber, Planer und Ausführende<br />

vor keine großartigen Probleme.<br />

Schwieriger waren die Anforderungen an<br />

die folgenden Objekte, die jedoch Dank der<br />

Vorteile der Bauweise gelöst wurden.<br />

Hauptbahnhof Hamburg<br />

Einen Teil der Gesamtsanierung im Jahre<br />

2006 stellte die Sanierung des „Südsteges<br />

mit seiner Shopping Meile“ und die<br />

Grundinstandsetzung des Fußgängerverkehrsraumes<br />

dar. Die Forderungen zur<br />

Bauausführung, verbunden mit den konstruktiven<br />

Bedingungen, ließen Arbeiten<br />

nur in der Nacht ab 22.00 Uhr zu.<br />

Mit dem Einsatz von TA Gussasphalt waren<br />

alle in der Nacht gefertigten Flächen<br />

ab 6.00 Uhr wieder nutzbar. Die gestalterischen<br />

Vorgaben, wie Helligkeit der<br />

Flächen, kon-nten vollständig erfüllt werden,<br />

die Standfestigkeit des Gussasphaltes<br />

wird allen Anforderungen gerecht.<br />

Innenräume und Vorplatz des Maritimen<br />

Museums in Hamburg<br />

Orientiert an „erfolgreichen“ Gussasphalt<br />

– Terrazzoprojekten wie am „Berliner Bogen“,„Hauptbahnhof<br />

Hamburg“, Buzerius<br />

Law School<br />

wurde im Jahre 2006<br />

durch eine sorgfältige<br />

Abstimmung zwischen<br />

Auftraggeber<br />

und Auftragnehmer<br />

die Ausführung dieses<br />

Objektes in Gussasphalt<br />

– Terrazzo<br />

Bauweise, farblich<br />

gestaltet, mit TA<br />

Gussasphalt vereinbart.<br />

Die Gestaltung der<br />

Innenflächen mit<br />

dem hellen Gestein<br />

Lysit basierend auf<br />

104 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Innenräume und Vorplatz des Maritimen Museums in Hamburg<br />

einem dunklen Grundgestein mit anschließendem<br />

Schleifvorgang, erfüllt heute<br />

alle gestalterischen Akzente der Bauherrn<br />

und der Nutzer.<br />

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Besonders ist die Gestaltung<br />

der Vorfläche<br />

des Museums<br />

bemerkenswert, in<br />

der durch eine Kombination<br />

von Gussasphalt-Terrazzo<br />

mit farbigen PflastersteinApplikationen<br />

hohe Anforderungen<br />

des Bauherrn<br />

erfüllt wurden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Herstellung und<br />

Gestaltung von Verkehrsflächen<br />

und<br />

Flächen im Hochbau<br />

mit temperaturabgesenkten,niedrigviskosen<br />

Walz- und<br />

Gussasphalten, eröffnet<br />

Planern und Architekten<br />

neue Möglichkeiten der Gestaltung<br />

dieser Flächen im Sinne von Wirtschaftlichkeit,<br />

Ästhetik und Nutzungskomfort.<br />

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Das Regelwerk, aber auch die vielfältigsten<br />

Ausführungsbeispiele, geben Sicherheit,<br />

sich dieser Bauweise zu bedienen.<br />

Die Innovationsfreude deutscher Architekten<br />

und Planer ist ein hervorragendes<br />

Pfand, diese Bauweise weiter zu verbreiten.<br />

Richard Mansfeld<br />

Asphalt<br />

Der Verfasser hat in seiner praktischen<br />

Tätigkeit, die sich vor allem in der Beratung<br />

von Auftraggebern und Planern, sowie<br />

Ingenieurbüros und Prüfinstituten,<br />

wiederspiegelt, aber auch in der Einweisung<br />

von Asphaltherstellern und – Einbauern,<br />

sowie die Betreuung der Baustellen<br />

besteht, bisher Erfahrungen an ca.<br />

2.000.000 qm Verkehrsflächen sammeln<br />

können, die heute für die Publizierung der<br />

Bauweise genutzt werden.<br />

An der Erstellung des DAV Leitfadens und<br />

an der Erarbeitung der Lehrinhalte für die<br />

Weiterbildung durch den Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie zum Temperaturabgesenkten<br />

Asphalt, war er maßgeblich<br />

mit beteiligt.<br />

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Erschließung<br />

Typologie: Läden, Büros, Wohnen, Parken<br />

Ein wichtiges Kriterium für ein oben (Wohnen) und unten (Büros)<br />

verschiedenartig und getrennt nutzbares Haus ist eine völlig getrennte<br />

Erschließung beider Bereiche. Um diese Erschließung effizient<br />

und sparsam zu machen, wurden je zwei Treppen in den Innenecken<br />

der Gebäude angelegt. Von den vier Ecken aus sind die<br />

funktionalen, (Erschließung und Fluchtwege) und räumlich-gestalterischen<br />

Anforderungen an die Erschließung sehr gut zu erfüllen.<br />

Die Zugänge zu den jeweiligen Treppen erfolgen getrennt von je<br />

einer anderen Straßenseite (und damit eigener Adresse). Dazwischen<br />

liegt ein repräsentativer Raum als Laden oder für die darüber<br />

liegenden Büros als Präsentations-, Konferenz- oder Ausstellungsraum.<br />

Dort sollten auch Cafes und Restaurants liegen. Dieser Raum<br />

(der auch 2-geschossig sein kann) übernimmt die Funktion der<br />

städtischen Ecke. Die jeweilige Erschließung (Büro / Wohnen) wird<br />

entweder ein- oder doppelgeschossig vorgeschlagen. In den oberen<br />

Stockwerken verbinden sich die beiden Treppen zu einer längeren<br />

Treppe, die so das obere Ende und damit die Veränderung<br />

der Treppenläufe kennzeichnet.<br />

Die Büros sind als modifizierter 2- bzw. 3-Bund ausgeführt, d. h.<br />

auf die ganze Länge sind alle Nebenräume linear so verteilt, dass<br />

eine Seite des Flurs die variablere und die andere die stabilere Zone<br />

darstellt. Dieser in vielen Fällen (bei Groß und Kleinvermietung)<br />

sehr bewährte Typus kommt ohne Doppelflur aus und schafft<br />

günstige räumliche und funktionale Voraussetzungen fur unterschiedliche<br />

Bürogrößen. Für die Nebenräume werden so keine<br />

hochwertigen Positionen an den Außenfassaden benötigt.<br />

Die Wohnungen liegen jeweils in den oberen beiden Geschossen,<br />

so dass alle Wohnungen als Dachterrassenwohnungen ausgebildet<br />

werden. Nach Süden und Osten liegen die Wohnungen im 4. und 5.<br />

OG, im Westen und Norden im 5. und 6. OG. Dadurch ergibt sich<br />

im Übergang (zum Angerkloster) ein Bereich mit drei Wohnge-<br />

schossen und im Süden (Klosterhofstraße)<br />

ein eingeschossiger Wohnbereich. Sämtliche<br />

Wohnungen haben durchgehende Terrassen.<br />

Alle großen Wohnungen erhalten einen belichteten<br />

Wohn-Eßbereich mit großzügigem<br />

und geschütztem Außenbereich; Schlafbereiche<br />

sind durchweg mit eigenen, meist hellen<br />

Bädern ausgestattet; je ein Zimmerbereich<br />

nahe dem Eingang erhält separates WC<br />

bzw. Dusche (auch bei kleineren Wohnungen).<br />

Die Module der ca. 75 m² Einheiten (Alternativen)<br />

sind nachgewiesen und können kombiniert<br />

werden (Hauptvorschlag). Bei größeren<br />

Längen der Treppenflure kann am Flurende<br />

ein Oberlicht angeordnet werden. Die<br />

Wohnungen erhalten große Abstellräume<br />

anstelle von Abstellräumen im Keller. (Bei<br />

Bedarf optional in UG 1).<br />

106 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>


Mehr Lagen – mehr sparen<br />

15 Jahre LohrElement –<br />

das Styrodur C-Team gratuliert<br />

Gemeinsam blicken wir stolz auf<br />

eine beispielhafte Erfolgsgeschichte<br />

zurück.<br />

mit Styrodur C<br />

Für das Styrodur ® C-Team der BASF SE ist Lohr ® Element als Spezialist<br />

für Schalungen aus Styrodur C seit der Firmengründung 1994 immer ein<br />

starker Partner und Kunde, mit dem wir erfolgreich zusammenarbeiten,<br />

z. B. bei dem Bodenplattensystem von LohrElement in Kombination<br />

mit Styrodur C. Zudem erfüllt die neue bauaufsichtliche Zulassung für<br />

Styrodur C zur mehrlagigen Verlegung unter Gründungsplatten bis zu<br />

300 mm alle Energiestandards bis hin zum Passivhaus.<br />

Nach 45 Jahren wäre Styrodur ohne innovative Unternehmen wie<br />

LohrElement nicht das, was es heute ist:<br />

Styrodur C – das Synonym für XPS in Europa.<br />

Wir wünschen LohrElement auch weiterhin viel Erfolg und freuen uns<br />

auf die gemeinsame Zukunft!<br />

www.styrodur.de

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