Landesspiegel 01-02/09 herunterladen - BDB
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LANDESSPIEGEL<br />
ZEITSCHRIFT DER <strong>BDB</strong> LANDESVERBÄNDE NIEDERSACHSEN UND BREMEN<br />
Bund Deutscher Baumeister,<br />
Architekten und Ingenieure e.V.<br />
ABRISS DES PLENARSAALES IN HANNOVER<br />
JA ODER NEIN?<br />
<strong>BDB</strong>-statement auf Seite 9<br />
ISSN 1433-8408<br />
1/2 2-20<strong>09</strong>
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Wir nutzen Rückstände aus kommerzieller Tierhaltung<br />
und machen daraus Wärme und Strom.<br />
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Editorial 3, 34<br />
Bremen<br />
27. Tafelrunde 4, 5<br />
Reisebericht Dubai 6, 7<br />
Landesfachreferat Unternehmer 8<br />
LV Niedersachsen und Bremen<br />
Plenarsaal Hannover 9<br />
Umzug Gellertstraße 10<br />
Neuer LS – Nachruf Kuhn 10<br />
HOAI – Nachruf Böcker 17<br />
Braunschweig<br />
Puller geht, Siemens kommt 11<br />
Gabriel weiht Fabrik ein 12<br />
Celle<br />
Aschermittwoch 13<br />
Neujahrsempfang 13, 14<br />
Hameln<br />
Studienreise Ostfriesland 15<br />
Hannover<br />
Jahresanfangsfeier 16<br />
Melle<br />
Fahrt an die Mosel 18, 19<br />
Nienburg<br />
Baugewerkschule 20<br />
Neujahrsempfang + JHV 21<br />
FH schließt 22<br />
Oldenburg<br />
Gulfhöfe 23, 24<br />
Osnabrück<br />
Reisebericht Cornwall 25, 26<br />
Wilhelmshaven<br />
Sommerfest 2008 27<br />
Wolfsburg<br />
Demographie und Infrastruktur 28<br />
Architektenkammer<br />
Nieders. Staatspreis 29<br />
Ingenieurkammer<br />
Neujahrsempfang 30<br />
Preisrätsel 31<br />
Termine 32<br />
Kontaktdaten 33<br />
INHALT<br />
Uve Kühl,<br />
Landesvorsitzender<br />
Niedersachsen<br />
Liebe Leserin, Lieber Leser,<br />
„Was lange währt wird endlich gut“<br />
EDITORIAL<br />
Josten Triebold,<br />
Landesvorsitzender<br />
Bremen<br />
So könnte man das Heft, das Sie in den Händen halten,<br />
titulieren. Das Heft hat eine ganz neue Struktur,<br />
wie sie schon in anderen <strong>BDB</strong> Gruppierungen erprobt<br />
ist und für gut befunden wurde. Eine Kontinuität ist<br />
garantiert.<br />
Eigentlich ist dies die Stelle, an der sonst die Kollegen<br />
aus Niedersachsen ihre Einführung geben. Diesmal<br />
habe ich als Bremer Landesvorsitzender die Ehre, für<br />
unsere beiden Landesverbände einige einleitende Worte<br />
zu verfassen.<br />
Es gibt endlich einen HOAI-Entwurf aus der Politik,<br />
der, wenn es gut läuft, diese Legislaturperiode noch<br />
durch den Bundesrat kommt. Wir vom <strong>BDB</strong> tun alles,<br />
damit diese überfällige Novellierung der HOAI nach<br />
vielen Jahren endlich Wirklichkeit wird. Wir werden<br />
die eine oder die andere Kröte schlucken müssen, aber<br />
es tut sich was.<br />
Dieses Jahr ist ein Superwahljahr. Neben der Bundestagswahl<br />
steht uns auch noch eine Europawahl ins<br />
Haus. Bisher ist Europa seitens der deutschen Politik<br />
eher stiefmütterlich behandelt worden. So langsam<br />
überholt uns Europa auf vielen Sektoren und uns betrifft<br />
dies insbesondere auf dem Normensektor. Die Geschwindigkeit,<br />
mit der Europa uns mit neuen Normen<br />
überfl utet, ist unglaublich. Wenn man den Worten des<br />
Abteilungsleiters TA 2 im DIN e. V., Dipl.-Ing. Eckhard<br />
Vogel, bei der kürzlich stattgefundenen Bundesreferatssitzung<br />
der Ingenieure glauben kann, wird das Tempo<br />
eher zunehmen und die nationalen Anteile abnehmen.<br />
Bis eines Tages nur noch europäisch gedacht wird.<br />
>>> Fortsetzung S. 34<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 3
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Bremen<br />
v. o. n. u.:<br />
Paula-Modersohn-<br />
Becker-Haus,<br />
Roselius-Haus<br />
im Hintergrund:<br />
Goldener<br />
Eingangsengel<br />
Raumschiff Erde:<br />
Böttcherstraße in Bremen und<br />
Prognosen zur Klimaentwicklung<br />
27. Tafelrunde der Baumeister in Bremen<br />
Ein mit echtem Blattgold präparierter<br />
Goldener Engel schmückt den Eingang<br />
zur Böttcherstraße in Bremen. Die von<br />
dem Bild hauer und Architekten Bernhard<br />
Hoetger entworfene und vom Bremer Kaffee-Industriellen<br />
Ludwig Roselius fi nanzierte,<br />
108 Meter lange Gasse im Backsteinstil<br />
wurde 1931 fertiggestellt.<br />
Einen besseren Ort hätte sich der Landesverband<br />
Bremen für seine 27. Tafelrunde<br />
der Baumeister wieder mal nicht aussuchen<br />
können. Der Sektempfang im Atrium des<br />
Hilton-Hotels wurde als Ort für ausgiebige<br />
Fach-Diskussionen in lustiger Runde gewählt.<br />
Die Grußworte im Himmelssaal sprachen<br />
nach <strong>BDB</strong>-Landesvorsitzenden Josten Triebold<br />
der Staatsrat des Senators für Umwelt,<br />
Bau, Verkehr und Europa, Wolfgang Golasowski,<br />
sowie Wilfried Mollenhauer im Namen<br />
des Präsidiums des <strong>BDB</strong> Berlin.<br />
Bei Labskaus mit Wachtelspiegelei, Bremer<br />
Aalsuppe und Duett vom Rinderfi let sorgten<br />
Susanne Gerlach und Prof. Dr. Peter Lemke<br />
für ein kurzweiliges Vortragsprogramm.<br />
Susanne Gerlach erklärte in ihrem Kurzvortrag<br />
die Böttcherstraße einst und jetzt.<br />
Seit dem Kauf des Hauses Böttcherstraße<br />
Nr. 6 im Jahre 19<strong>02</strong> sanierte Ludwig Roselius<br />
nicht nur das 600 Jahre alte Speicherhaus<br />
(später in Roselius-Haus umbenannt)<br />
sondern nach und nach die ganze<br />
Böttcherstraße. Im Mai 1934 wurde das<br />
erste Glockenspiel aus 30 Meißener Porzellanglocken<br />
eingeweiht. Das Einzigartige an<br />
diesem Glockenspiel ist die Kombination<br />
mit einem drehbaren Turm im Mauerwerk<br />
zwischen dem Haus des Glockenspiels und<br />
dem Roselius-Haus, in dem auf 10 geschnitzten<br />
und farbig gefassten Holztafeln<br />
bekannte Ozeanbezwinger zum Klang des<br />
Glockenspiels rotieren. Entworfen wurden<br />
die Motive von Bernhard Hoetger im Auftrag<br />
Ludwig Roselius’, der damit ein weiteres<br />
Mal dem Pioniergeist und Tatendrang<br />
der Menschheit in der Böttcherstraße ein<br />
Denkmal setzen wollte. Die Glocken dieses<br />
ersten Spiels waren außen blau und innen<br />
vergoldet.<br />
Nach ihrer Fertigstellung überdauerte die<br />
Böttcherstraße nur dreizehn Jahre. Im Oktober<br />
1944 wurde ein großer Teil der Straße<br />
durch Brand oder Zerstörung vernichtet.<br />
Während die Fassaden mit wenigen Veränderungen<br />
bis 1954 wiederhergestellt waren,<br />
sind die von Runge & Scotland oder<br />
Bern hard Hoetger gestalteten Innenräume<br />
bis auf wenige Ausnahmen verloren. Die<br />
Wieder herstellung der Böttcherstraße durch<br />
Kaffee HAG war seinerzeit eine der bedeutendsten<br />
privaten Aufbau leistungen in<br />
der Bundesrepublik. 1954 wurde auch das<br />
zweite Glockenspiel installiert, diesmal aus<br />
rein weißen Glocken. 35 Jahre nach dem<br />
Wiederaufbau machten sich erneut größere<br />
Schäden an der Bausubstanz bemerkbar.<br />
1988 erwarb die Sparkasse Bremen die<br />
Gebäude und Grundstücke der Straße (mit<br />
Ausnahme des Hauses Atlantis). Seit 1991,<br />
nach umfangreicher Restaurierung auch<br />
der Holztafeln, befi ndet sich das dritte Glockenspiel<br />
zwischen den beiden Giebeln des<br />
Hauses, ebenfalls aus 30 Meißener Porzellanglocken.<br />
Die umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen<br />
an allen Gebäuden der<br />
Böttcherstraße konnten 1999 abge schlossen<br />
werden. Seit 2003 befi nden sich die Häuser<br />
4 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
im Eigentum der Stiftung „Bremer Sparer<br />
Dank“, die dafür Sorge trägt, dass dieses<br />
Kleinod auch für die weitere Zukunft den<br />
Bremern erhalten bleibt.<br />
Prof. Dr. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-<br />
Institut für Polar und Meeresforschung,<br />
Bremerhaven, begann seinen äußerst anschaulichen<br />
Vortrag mit den Worten: „Eine<br />
charakteristische Eigenschaft des Klimas ist<br />
seine ausgeprägte Variabilität, die sich auf<br />
Zeitskalen von Tagen bis zu Jahrmillionen<br />
erstreckt. Die Ursachen von Klimaschwankungen<br />
kommen durch die Wechselwirkung<br />
der Atmosphäre mit den trägen Komponenten<br />
des Klimasystems (Ozean, Eis, Biosphäre)<br />
zustande. Das Klima der Erde hat<br />
sich in der Vergangenheit stark geändert<br />
und wird sich auch in Zukunft ändern. Anders<br />
als in der Vergangenheit wird es aber<br />
für Klimaänderungen in der Zukunft neben<br />
Haus des Glockenspiels<br />
den natürlichen Ursachen auch bedeutende<br />
Einfl üsse durch menschliche Aktivitäten<br />
geben. Seit Beginn der Industrialisierung<br />
hat sich die Zusammensetzung der Atmosphäre,<br />
insbesondere der Gehalt an Treibhausgasen,<br />
wie Kohlendioxid und Methan<br />
durch menschliche Aktivitäten signifi kant<br />
erhöht. Zudem hat der Mensch durch die<br />
Landwirtschaft und den Bau von Städten<br />
und Kommunikationswegen den Charakter<br />
der Landoberfl äche entscheidend verändert,<br />
mit signifi kanten Einwirkungen auf<br />
die Strahlungs- und Energiebilanz an der<br />
Erdoberfl äche und auf den Wasserkreislauf.<br />
Der größte Anteil an der globalen Erwärmung<br />
der letzten 50 Jahre wird diesen<br />
menschlichen Aktivitäten zugeschrieben.“<br />
Bei Vanille Creme Brulee ergaben sich<br />
hochinteressante Diskussionen und Fachgespräche,<br />
die den gelungenen Abend ausklingen<br />
ließen.<br />
Karin Voigt<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
v. li. n. re.: Wilfried Mollenhauer<br />
(Präsidium Berlin), Josten Triebold<br />
(Landesvorsitzender <strong>BDB</strong> Bremen),<br />
Wolfgang Golasowski (Staatsrat<br />
für Bau + Verkehr Bremen),<br />
v. o. n. u.: Susanne Gerlach und<br />
Peter Lemke<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 5
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
1<br />
3<br />
Boomtown am<br />
2<br />
Persischen Golf<br />
<strong>BDB</strong>-Mitgliederreise mit gigantischen Eindrücken<br />
Flughafen in Dubai: Kapazität für 75 Mio. Passagiere im Jahr -<br />
in Architektur und Ausstattung überwältigend. (Foto 1)<br />
Ein Höhepunkt folgte dem nächsten: Wüstensafari, Stadtviertel<br />
Bastakiya mit den charakteristischen Windtürmen und reich geschnitzten<br />
Türen sowie einem traditionellen Gold- und Gewürzsouk<br />
(Foto 2).<br />
In den Verkaufscentern der Projektentwickler Nakheel und Emaar<br />
waren die Modelle für die weitere, architektonisch vielfältige Bebauung<br />
verschiedener Stadtteile zu bewundern. (Foto 3).<br />
Weiter ging die Fahrt über die größte und bekannteste Hochhausstraße<br />
Dubais: „Sheikh Zayed Road“ (Foto 4).<br />
6 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong><br />
5
6+7<br />
4<br />
Weitere Stationen: Dubai International Financial Centre mit den<br />
Emirates Towers, The Gate, dem BRT-Twin-Tower und dem Trade<br />
Center und das Burj Al Arab Hotel (Foto 5), Palm Jumeirah, Knowledge<br />
Village, Media City, Internet City, Dubai Marina, Emirates<br />
Hills, Meadows, The Springs, The Lakes, The Greens sowie nach<br />
Dubailand waren weitere Stationen. Das Einkaufszentrum Mall of<br />
the Emirates mit 1 Mio. m² Geschossfl äche inkl. Skihalle, Kempinski<br />
Hotel und Eislaufhalle mit olympischen Ausmaßen war die<br />
Sensation schlechthin (Fotos 6 + 7). Burj Dubai, mit 816 m Höhe<br />
das zur Zeit höchste Gebäude der Welt, setzte der architektonisch<br />
wertvollen Reise die Krone auf (Fotos 8 + 9).<br />
Ein Erlebnis besonderer Art, insbesondere der dort vorhandene<br />
Umgang mit Visionen und deren Realisierung innerhalb kürzester<br />
Zeit.<br />
Text und Fotos: Rolf Gerlach<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
08.06.<strong>09</strong><br />
Vortrag „Brandschutz“<br />
10.08.<strong>09</strong><br />
Stammtisch, 19:00 Uhr<br />
14.<strong>09</strong>.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />
Bremen<br />
Vortrag Susanne Gerlach,<br />
Böttcherstraße GmbH<br />
Anmeldung erforderlich, max. 10 Pers.<br />
1.10.<strong>09</strong><br />
28. Tafelrunde der Baumeister<br />
12.10.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />
Stammtisch<br />
9.11.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />
Vortrag Sika Chemie<br />
14.12.<strong>09</strong>/19.00 Uhr<br />
Weihnachtsfeier<br />
Fragen beantwortet:<br />
Dipl.-Ing. Wiebke Wittenberg<br />
Tel: 0421 - 33 199 54<br />
w.wittenberg@arcor.de<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 7<br />
Termine Bremen<br />
8+9
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Bremen<br />
Die Bundesfachreferenten wählten im Oktober<br />
vergangenen Jahres die Stadt Bremerhaven<br />
als Tagungsort. Es waren alle Bundesländer<br />
außer Berlin vertreten. Hervorragend<br />
organisiert wurde diese Ver anstaltung<br />
von Rolf Gerlach, Landesfachreferat Unternehmer<br />
im Landesverband Bremen.<br />
Die Prognose der Bauentwicklung 20<strong>09</strong>,<br />
Seniorengerechtes Bauen und das VOB-<br />
Urteil des BGH standen u. a. auf dem Programm.<br />
Das BGH-Urteil vom 24.07.2008<br />
(AZ.: VII ZR 55/07) zur VOB/B-Anwendung<br />
bei privaten Bauherrn führt zu einer starken<br />
Verunsicherung der Bauunternehmer<br />
und Planer in der Gestaltung von Bauverträgen.<br />
Dr. Mollenhauer berichtete aus dem Präsidium:<br />
Das Referat der Unternehmer<br />
tagt im Eingang zur Nordsee<br />
v. l. n. r.:<br />
Rolf Gerlach,<br />
Gerhard Volk,<br />
Dr. Wilfried Mollenhauer,<br />
Ingo Gralka,<br />
Friedrich Hornik,<br />
Martin Schwutke,<br />
Georg Gaßner,<br />
Waldemar Müller,<br />
Dieter Funke<br />
• Besorgniserregend ist der Mitgliederschwund<br />
in unserem Berufsverband. Daher<br />
ist seit einiger Zeit Schwerpunkt der<br />
Arbeit des Präsidiums und Bundesvorstandes,<br />
dem entgegen zu wirken.<br />
• Ähnliche Probleme haben alle Verbände<br />
im Planerbereich: Der VU-BIC geht z. B.<br />
in den VBI auf, die VFA hat Existenzprobleme<br />
und der BDA hat durch das Finanzproblem<br />
des UIA-Kongresses ebenfalls<br />
Existenzsorgen.<br />
• Die Ursachen seien wahrscheinlich in den<br />
demographischen und strukturellen Veränderungen,<br />
also der biologische Rückgang<br />
der „Alt-Mitglieder“ im Bauwesen,<br />
aber auch die veränderte Einstellung gegenüber<br />
bisher prägnanten Vorteilen der<br />
Verbandsmitgliedschaft.<br />
• Ein Beispiel ist hier, dass Studenten mit<br />
der Verbandszeitschrift db allein nicht<br />
mehr für den <strong>BDB</strong> zu gewinnen sind. Die<br />
Zahl der studentischen Mitglieder seit<br />
dem Jahr 2000 ist von 6000 auf 900 trotz<br />
kostenfreier db zurückgegangen. Das Internet<br />
scheint das aktuelle Medium der<br />
Studenten zu sein.<br />
• Es bestätigt sich immer mehr, dass der<br />
„Bologna-Prozess“ weitestgehend gescheitert<br />
ist. Öffentlichkeit und Experten<br />
stellten dies übereinstimmend vermehrt<br />
fest.<br />
• Zu Qualitätssteigerungen des Planens und<br />
Bauens im Hinblick auf die Nachhaltigkeit<br />
möchte das Bundesbauministerium<br />
ein Qualitätssiegel (Gold/Silber/Bronze)<br />
einführen.<br />
Hauptgeschäftsführer Herbert Barton fügte<br />
ergänzend hinzu:<br />
• Zu den Themen HOAI und Förderung des<br />
seniorengerechten Bauens sind von unserem<br />
Präsidenten Wagner etliche politische<br />
Gespräche mit Dr. Peter Struck, Volker<br />
Kauder und Ludwig Stiegler geführt<br />
worden.<br />
• Zur Neufassung des § 65 Musterbauordnung,<br />
also der Bauvorlageregelung,<br />
kämpft man weiter gegen die Tendenzen,<br />
dieses Recht von den Berufskammern und<br />
der Anbindung an die Berufsbezeichnungen<br />
Architekt bzw. Beratender Ingenieur<br />
abkoppeln zu wollen.<br />
Originaltext: Georg Gaßner,<br />
gekürzt durch Karin Voigt<br />
8 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
LV<br />
Niedersachsen<br />
und Bremen<br />
Auf der Vorstandssitzung<br />
am 25. April<br />
20<strong>09</strong> in Hannover wurde<br />
beschlossen, ein statement<br />
des <strong>BDB</strong> zur Diskussion<br />
eines Abrisses<br />
des Plenarsaales in<br />
Hannover an die Baukommission<br />
im Nds.<br />
Landtag abzugeben<br />
(siehe Brief).<br />
Die Sitzung der Baukommission<br />
fand am<br />
30. April 20<strong>09</strong> statt.<br />
Das Landtagsplenum<br />
tagte dazu in der<br />
19. Kalenderwoche.<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 9
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
LV<br />
Niedersachsen<br />
und Bremen<br />
„Der Himmel tat sich auf,<br />
ein Stern fi el herab!“<br />
Nachruf Hartmut Kuhn<br />
* 18.<strong>01</strong>.1935 † 26.<strong>09</strong>.2008<br />
Die Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
trauern um Hartmut Kuhn.<br />
Er hat sich viele Jahre als stellvertretender<br />
Landesvorsitzender und mit seiner Arbeit für<br />
das <strong>BDB</strong>-Bildungswerk für den <strong>BDB</strong><br />
hohe Verdienste erworben.<br />
Wir werden sein Andenken in immer guter Erinnerung<br />
behalten und ihn nie vergessen.<br />
Uve Kühl / Josten Triebold<br />
Neue Geschäftsräume ab 1. Februar 20<strong>09</strong><br />
Es ist vollbracht: Wir sind umgezogen! Seit fast 20 Jahren ist die<br />
Gellertstraße als Anschrift des <strong>BDB</strong> bekannt. Auf Grund unserer<br />
Haushaltssituation mussten aber in allen Bereichen Kürzungen<br />
vorgenommen werden. Einer dieser Punkte war auch unsere Geschäftsstelle.<br />
Nun stand der geschäftsführende Landesvorstand vor<br />
den Fragen: Welche Größenordnung benötigen wir? Wie zentral<br />
sollte die neue Geschäftsstelle liegen? Gibt es genügend Parkraum?<br />
Wie hoch darf die Miete sein? Alles Fragen, die im Landesvorstand<br />
in vielen Besprechungen geklärt werden mussten. Aber, wie so oft<br />
im Leben hatten wir Glück und es tat sich im Oktober letzten Jahres<br />
der Himmel auf und es kam auf den <strong>BDB</strong> ein leuchtender Stern zu.<br />
Uns wurden neue Geschäftsräume im gleichen Haus zu geringeren<br />
Kosten angeboten. Hier überlegten die Vorstandsmitglieder nicht<br />
lange. Der Umzug nur eine Etage höher bedeutet: keine Änderung<br />
der Anschrift, Telefonnummer etc. und keine allzu hohen Umzugskosten.<br />
Eine Umzugsaktion ist natürlich trotzdem mit Aufregung und vielen<br />
Schweißperlen verbunden. Mit vereinten Kräften ging es ans<br />
Werk und wir zogen an einem Tag vom Erdgeschoß ins 1. OG um.<br />
Ganz besonderer Dank gilt den fl eißigen Helfern Christa Dünker,<br />
Michael Koch, Uve und Brigitte Kühl, Heiner Lippe, Jörg Osterloh,<br />
Irmgard Schwarz und Karin Voigt. Unser neuer Geschäftsraum ist<br />
sehr hell und freundlich. Eine Glaswand trennt den Büroteil und<br />
den Sitzungsraum. Dadurch ist eine transparente, angenehme und<br />
offene Atmosphäre gegeben.<br />
Besuchen Sie uns und Sie werden sehen – die Gellertstraße 7 ist auch<br />
im ersten Obergeschoss eine gute Kontaktadresse für den <strong>BDB</strong>.<br />
Text: Christa Dünker, Fotos: Karin Voigt<br />
Le roi est mort<br />
– vive le roi!<br />
Ja, endlich ist er wieder da, unser <strong>Landesspiegel</strong><br />
Niedersachsen und Bremen. Und<br />
alle Vierteljahr soll er regelmäßig herausgegeben<br />
werden! Tot war er bei uns AKÖ´lern<br />
nie. Es war nicht immer einfach, trotz<br />
entschiedenem „Nein” vom geschäftsführenden<br />
Vorstand zur Finanzierung des LS<br />
über längere Zeit die Glut unseres <strong>Landesspiegel</strong>s<br />
am Leben zu erhalten. Durch die<br />
Liason mit der „Gebr. Geiselberger Mediengesellschaft<br />
“ können wir nun die Idee von<br />
Hartmut Kuhn, Wolfgang Löbe und Michael<br />
Schwarz unter der tatkräftigen Federführung<br />
von Karin Voigt weiterführen ...und<br />
das ohne Sorge um fehlende Akquise.<br />
Liebes <strong>BDB</strong>-Mitglied, mit Ihrer Hilfe wird<br />
der <strong>Landesspiegel</strong> auch in Zukunft immer<br />
ein aktuelles Medium für unsere Mitgliederbasis<br />
und auch für die Werbung junger<br />
Kollegen sein. Machen Sie mit: Sie haben<br />
das Recht, interessante Projekte Ihrer Arbeit<br />
im LS zu veröffentlichen. Wenn Sie<br />
redaktionelle Hilfe brauchen, wenden Sie<br />
sich an Ihren AKÖ-Vertreter in Ihrer Bezirksgruppe<br />
oder melden Sie sich bei unserer<br />
AKÖ-Leiterin Karin Voigt. Wir freuen<br />
uns über jeden Beitrag von Ihnen.<br />
...und Dir liebe Karin gebührt ein ganz besonderer<br />
Dank. Von Deiner Hartnäckigkeit<br />
kann man(n) nur profi tieren. Allerdings<br />
müssen wir Deine gesetzten Termine einhalten.<br />
Hans-Dietrich Hagen<br />
Christa Dünker, Brigitte Kühl:<br />
„Ob das wohl passen wird?“<br />
10 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
„Niemals geht man so ganz!“<br />
Eigentlich ist es immer der gleiche Ablauf,<br />
alle zwei Jahre wird der Vorstand der <strong>BDB</strong>-<br />
Bezirksgruppe Braunschweig, Wolfenbüttel,<br />
Helmstedt und Salzgitter neu gewählt,<br />
alle vier Jahre der Vorsitzende und sein<br />
Stellvertreter. Diesmal war turnusmäßig<br />
der Vorsitzende neu zu wählen. Dies findet<br />
auch in anderen Bezirksgruppen statt, aber<br />
in Braunschweig verlässt einer der bekanntesten<br />
und dominantesten Figuren das Podium:<br />
Frank Puller.<br />
Oft finden langjährige Vorsitzende keinen<br />
Nachfolger, weil man mit der Arbeit desjenigen<br />
zufrieden ist und so keine zusätzliche<br />
Verantwortung übernehmen muss. Leider<br />
kann eine Bezirksgruppe in ihren Gremien<br />
leicht überaltern und der Nachwuchs sieht<br />
sich unterfordert. Bei einer Amtszeitregelung<br />
wie in Braunschweig muss man sich<br />
zwangsläufig rechtzeitig Gedanken machen,<br />
wie eine Bezirksgruppenarbeit die Kontinuität<br />
behält und sich trotzdem verjüngt. Daher<br />
schlug der alte Vorstand der Versammlung<br />
vor, den bisherigen stellvertretenden<br />
Vorsitzenden, Rainer Siemens, zum neuen<br />
Vorsitzenden zu wählen. Die Versammlung<br />
folgte dem Vorschlag einstimmig und legte<br />
die Bezirksgruppenarbeit in die Verantwortung<br />
von Rainer Siemens.<br />
„An dieser Stelle verabschiede ich mich<br />
von Ihnen aus dem Amt des Vorsitzenden<br />
dieser Bezirksgruppe. Ich tue das mit einem<br />
lachenden Auge und einem ganz, ganz großen<br />
weinenden Auge, denn dieses Amt war<br />
mir doch sehr ans Herz gewachsen...“ mit<br />
diesen Worten begann Frank Puller seine<br />
Ansprache. „Guter Tradition entsprechend<br />
schreibt der Vorsitzende des <strong>BDB</strong>s jeden<br />
Monat seine Meinung zu aktuellen Bauproblemen<br />
in der Kolumne Auf ein Wort<br />
im <strong>BDB</strong>-Informativ. Ich habe nun in acht<br />
Jahren, jedes mit zwölf Monaten, somit 96<br />
mal Auf ein Wort geschrieben und meine<br />
Meinung, die dann häufig auch als <strong>BDB</strong>-<br />
Meinung in der Öffentlichkeit aufgefasst<br />
wurde, und auch zitiert wurde, Kund getan“<br />
so Puller weiter. Er schloss seine Worte<br />
mit einem Zitat der Sängerin Trude Herr:<br />
„Niemals geht man so ganz", aber von diesem<br />
Podium wird er erst mal abtreten und<br />
bedankte sich für die liebe Zusammenarbeit<br />
über Jahrzehnte hinweg.<br />
Langanhaltender Applaus war der Dank der<br />
Bezirksgruppe und ein Geschenk zum Abschied<br />
in Form von „Golfzubehör", von dem<br />
sich die Bezirksgruppe, um das Wort von<br />
dem lachenden und weinenden Auge aufzugreifen,<br />
für Frank Puller regen Gebrauch<br />
wünscht, aber auch etwas „Staubansatz",<br />
da ja die ehrenamtliche Arbeit von Frank<br />
Puller für den Berufsstand noch nicht vorbei<br />
ist und sein soll.<br />
Auch Uve Kühl ließ es sich nicht nehmen,<br />
auf die Verdienste von Frank Puller für den<br />
<strong>BDB</strong> hinzuweisen und ihm den Dank des<br />
Landesverbands auszusprechen. Er verlieh<br />
Frank Puller die goldene Verdienstmedaille<br />
des Landesverbands.<br />
Weitere Ehrungen beendeten die Jahrshauptversammlung:<br />
Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden die<br />
Ehrennadeln und Ehrenurkunden an Volker<br />
Hegner, Elmar Hohenstein, Reimar<br />
Schlaberg, Günter Wieczorek und Walter<br />
Kresse verliehen sowie für 25-jährige Mitgliedschaft<br />
an Hans Stumpf, Arno Domdey,<br />
Thomas Hoffmann, Dieter Altmann, Arno<br />
Busch, Wolfgang Hellmigk, Maria Brümmer,<br />
Hartmut Witt-von der Heyde und Dieter<br />
Geiler.<br />
Text: Sönke Lorentzen/Karin Voigt<br />
Fotos: Georg Raabe, Rainer Heusing<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Uve Kühl (re.) überreicht Frank Puller<br />
die goldene Verdienstmedaille<br />
Braunschweig<br />
Der neue Vorstand der Bezirksgruppe.<br />
Stehend von links:<br />
Heike Ebeling, Godehard Busche, Sönke Lorentzen,<br />
Stefan Minnich, Dr. Wolfgang Lehne.<br />
Sitzend von links:<br />
Rainer Siemens, Andreas Kyrath, Joachim Jäger.<br />
Foto: Georg Raabe<br />
“Frank Puller wie ihn jeder kennt”<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 11
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Braunschweig<br />
Bundesumweltminister Gabriel weiht<br />
Europas größte Nullemissionsfabrik<br />
ein und nimmt automatisierte<br />
Kollektorfertigung in Betrieb<br />
Wachstum mit der Sonne: Der Solarheizsystemhersteller Solvis aus<br />
Braunschweig hatte im Jahr 2008 eine Umsatzsteigerung von rund<br />
95 Prozent auf ca. 72 Mio. Euro. Ebenso stieg die Mitarbeiterzahl<br />
um 110 auf 330. Damit hatte das Unternehmen den größten Wachstumsschub<br />
seiner Firmengeschichte. Eine Gebäudeerweiterung von<br />
5 400 Quadratmeter für Lager und Produktion war unumgänglich.<br />
Bis zum Sommer entstehen auf ca. 1 000 Quadratmetern weitere<br />
Büros und ein Schulungszentrum. Für den Ausbau der Produktionskapazitäten<br />
investierte Solvis in eine automatisierte Kollektorproduktion<br />
mit Robotertechnik, eine dritte Laserschweißanlage folgt<br />
noch in diesem Jahr. Solvis stellt für die gesamten Maßnahmen ca.<br />
10 Millionen Euro bereit. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel<br />
kam am 27. Februar zur Einweihung der Gebäudeerweiterung und<br />
nahm die automatisierte Kollektorfertigung in Betrieb. „Der große<br />
Wachstumsschub von Solvis zeigt, dass die Erneuerbaren Energien<br />
sich auch in der derzeitigen Finanzkrise behaupten können und<br />
positive Zukunftsaussichten haben,” kommentierte Gabriel die neue<br />
Produktionsanlage und die Gebäudeerweiterung.<br />
Gebäudeerweiterung<br />
Die Solvis-Nullemissionsfabrik benötigt rund 75 Prozent weniger<br />
Energie als herkömmliche Industriebauten. Der Restenergiebedarf<br />
wird CO -neutral durch Solarenergie und ein mit Rapsöl betriebe-<br />
2<br />
nes Blockheizkraftwerk (BHKW) gedeckt. Mit dem Erweiterungsbau<br />
wird das Energiekonzept fortgeführt. 2 000 Quadratmeter Photovoltaik-Module<br />
und ein 100 000 Liter Langzeitspeicher werden ab<br />
April den zusätzlichen Energiebedarf decken. So kann auf den Ausbau<br />
des BHKWs verzichtet werden.<br />
Wachsen mit der Sonne<br />
Der neue Gebäudeteil wird vollständig als Zentrallager genutzt.<br />
Durch vier absenkbare Bühnen ist es möglich, in der Halle auf ebener<br />
Fläche täglich bis zu 30 LKW zu beladen. Das Ursprungsgebäude<br />
bietet jetzt Platz für die gesamte Fertigung der Produktpalette.<br />
Mit der neuen automatisierten Fertigungsstraße, in der zukünftig<br />
auch die Kompaktkollektoren hergestellt werden, ist Solvis in der<br />
Lage, jährlich bis zu 300 000 Quadratmeter Kollektorfl äche zu produzieren.<br />
Die dritte Laserschweißanlage ermöglicht eine Kapazität<br />
bei der Absorberproduktion von bis zu 500 000 Quadratmetern.<br />
„Wir haben schon vor über 15 Jahren mit der Entwicklung von<br />
solaren Heizsystemen begonnen. Unsere Kunden schätzen die Vorteile<br />
unserer Produkte mit allen Einsparpotentialen”, erklärt Solvis-<br />
Geschäftsführer Helmut Jäger den wirtschaftlichen Aufschwung.<br />
Weitere Informationen<br />
im Internet unter:<br />
www.solvis.de<br />
v. l.: Dr. Carola Reiman MdB (SPD),<br />
Joachim Roth (Wirtschaftsdezernent BS),<br />
Dr. Maria Flachsbarth MdB (CDU),<br />
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel,<br />
Rainer Kunkel (GF Reinhard Technik),<br />
Henning Terschüren u. Helmut Jäger<br />
(beide GF Solvis).<br />
12 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Bezirksgruppe Celle<br />
Berufspolitischer Aschermittwoch<br />
Inzwischen ist auch diese Veranstaltung zur Tradition geworden,<br />
nur diesmal unter einem besonderen Stern. Eigentlich haben wir<br />
mit den beiden Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl gerechnet,<br />
aber es kam ganz anders. Der Gegenkandidat der Opposition, Dirk-<br />
Ulrich Mende, wurde mit deutlicher Mehrheit im ersten Anlauf zum<br />
Oberbürgermeister gewählt und nutzte nun die Gelegenheit sich<br />
vorzustellen und die Celler Bezirksgruppe kennen zu lernen. Vor<br />
großem Publikum mit erfreulich vielen jüngeren Kollegen konnte<br />
Uve Kühl auf die begründeten Sorgen in der Stadtentwicklung hinweisen.<br />
Kühl sprach wiederholt darauf an, dass es sehr wichtig sei,<br />
dass ein Baudezernentenposten nicht durch einen Juristen besetzt<br />
werde. Da sollte man seiner Meinung nach, gerade im Hinblick auf<br />
die so nötige Neuordnung der historischen Innenstadt, einen gestandenen<br />
Diplom-Bauingenieur(in) oder Stadtplaner(in) nehmen.<br />
Nicht ohne Stolz konnte Kühl mitteilen, dass der <strong>BDB</strong> eine ganz<br />
neue Facette in die Innenstadtdiskussion eingebracht hat. Nach<br />
Kontaktaufnahme mit dem Institut für Entwerfen und Gebäudelehre<br />
der TU Hannover, dessen Leiterin Prof. Hilde Léon ist, wird<br />
im Sommersemester eine Studienarbeit zur Innenstadt von Celle<br />
Märchenhafter Palast der großen Frauen<br />
und Männer<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende SPD (li.) und der parteilose<br />
Peter Fehlhaber (re.) werden von Uve Kühl begrüßt.<br />
Foto: Maehnert, Celler Kurier.<br />
Celle / Uelzen<br />
Herzogstochter Sophie Dorothea, <strong>BDB</strong> Landesvorsitzender Uve Kühl und Ministerpäsident Christian Wulff<br />
– alle schrieben und schreiben Weltgeschichte im Celler Schloss<br />
Märchenhaft wie in alten Zeiten erhebt sich das im Besitz des Landes<br />
Niedersachsen befi ndliche Schloss am Rande der Celler Altstadt. Es<br />
wird genutzt als Managementakademie, als Theater und Museum.<br />
Und wer sich in alte Zeiten versetzen lassen möchte, soll te sich nicht<br />
nur durch die hervorragend gestalteten Prunkräume führen lassen,<br />
sondern auch das Schlosstheater besuchen. Mit seinen Plüschsitzen<br />
und verschnörkelten Logen atmet das älteste Barocktheater Deutschlands<br />
immer noch den Geist vergangener Tage. Weltgeschichte und<br />
bewegende Geschichten haben sich darin zugetragen, und diesmal<br />
war es Ministerpräsident Christian Wulff, der im Schloss sein Unwesen<br />
trieb. Dem Ruf des <strong>BDB</strong> Bund deutscher Baumeister, Architekten<br />
und Ingenieure Bezirksgruppe Celle/Uelzen war Wulff gefolgt<br />
und hatte Geld für die Sanierung des Schlosses im Gepäck. Wulff<br />
versicherte in seiner Ansprache, dass das Niedersächsische Wissenschaftsministerium<br />
3,5 Millionen Euro zahlt, das Wirtschaftsministerium<br />
eine Million und die Stadt Celle 3,5 Millionen Euro. Er<br />
versprach weiterhin, dass die restlichen 4,7 Millionen Euro aus dem<br />
Konjunkturpaket des Bundes kommen werden.<br />
erarbeitet. Das Motto lautet: „Wie kann ich die Innenstadt von Celle<br />
für Gewerbe und Wohnen interessanter machen?“ Im Herbst soll<br />
dann das Ergebnis auf einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert<br />
werden. Die Arbeiten sollen dann der Stadt Celle zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Der neue Oberbürgermeister war beeindruckt von unserem Engagement<br />
zum Wohle der Stadt, zumal unsere nächste öffentliche<br />
Veranstaltung „Gemeinschaft planen und bauen – Der Weg<br />
zur zukunftssicheren Alten-WG“ mit Architekt Rainer Steffens aus<br />
Lübeck ein Denkanstoß für generationsübergreifende Baugemeinschaften<br />
im Altstadtkern von Celle sein könnte.<br />
H.-D. Hagen<br />
„Wir fühlen uns für die Sanierung des Theaters verantwortlich. Das<br />
Schloss ist eine touristische Destination sondergleichen“, so der<br />
Ministerpräsident und dankte dem <strong>BDB</strong> für die Einladung, bat allerdings<br />
um Verständnis, dass er jetzt zu Tochter und Frau müsse. Er<br />
wünschte allen Gästen viel Spaß bei der Aufführung von „My fair<br />
Lady“ und freut sich schon auf die Einladung zum Neujahrsempfang<br />
des <strong>BDB</strong> in das sanierte Schloss. Bevor die 320 geladenen Gäste<br />
allerdings die faszinierende Liebesgeschichte zwischen dem egozentrischen<br />
Phonetikprofessor Henry Higgins und seinem „Versuchsobjekt“,<br />
der Straßengöre Eliza Doolittle, erleben durften, ging es märchenhaft<br />
weiter.<br />
„Es war einmal eine HOAI, die war so klar und schön wie die aufgehende<br />
Sonne und wuchs auf in den Werten der ritterlichen Tafel“. So<br />
könnte ein Märchen beginnen. Die Tafelwerte aber gibt es wirklich.<br />
Landesvorsitzender Uve Kühl ging auf das leidige Thema der HOAI<br />
mit den Worten ein, dass wir uns nach einer viel zu langen Durststrecke<br />
jetzt auf der Zielgeraden befi nden. Denn in der Ressortab-<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 13
v. l. n. r.: Dr. Susanne Schmitt, Christian Wulff,<br />
Christoph Schild, Uve Kühl, Henning Otte<br />
Impressionen während des Schloßrundgangs<br />
mit Christian Wulff<br />
stimmung mit dem federführenden Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie ist eine Einigung bei der Novellierung der HOAI<br />
gelungen. Auch die Themen des CO -Gebäudesanierungsprogrammes<br />
2<br />
und die maßgeblich von Hans-Georg Wagner (Präsident <strong>BDB</strong>) angeregte<br />
Initiative für seniorengerechtes Bauen und Wohnen spielten in<br />
seiner Ansprache eine ebenso wichtige Rolle wie die Landespolitik<br />
– speziell der Umbau des Niedersächsischen Landtages in Hannover.<br />
„Statt einer Vorgabe einer bestimmten Konzeption durch den Landtag<br />
wäre ein offener Architektenwettbewerb unter Berücksichtigung einer<br />
evtl. Bebauung des Platzes der Göttinger Sieben denkbar und würde<br />
eine völlig neue städtebauliche Diskussion entfachen“ so Kühl. Bevor<br />
er das Wort an Christoph Schild – Mitglied des Präsidium und stellv.<br />
Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen – übergab, ging Uve<br />
Kühl auf die Region Celle ein. Mit deutlichen Worten betonte er, dass<br />
sich Celle in puncto Einkaufscenter keinen Stillstand erlauben darf.<br />
Er holte zum Rundumschlag aus und führte die ECE-Aktivitäten sowie<br />
die gemeinsam mit dem <strong>BDB</strong> geborene Zentro-Idee an. Beide<br />
Vorhaben sind bislang nicht realisiert, die Verwaltung und die Politik<br />
befi nden sich immer noch in der Findungsphase. „Der Stillstand bei<br />
der Entwicklung der Celler Innenstadt ist deutlich sichtbar an den<br />
Leerständen von vielen Geschäftsräumen. Waren dies im Jahr 20<strong>02</strong><br />
noch 35, sind es Endes des Jahrs 2008 schon mehr als 60“, so der Vorsitzende.<br />
Mit diesen Worten beendete Kühl seine Ausführungen, und<br />
sein ganz besonderer Dank ging an das für die Organisation dieses<br />
Abends verantwortliche Paar Marlies und Hans-Dietrich Hagen und<br />
allen ihren Helfern.<br />
Christoph Schild schlug den märchenhaften Bogen von dem einfachen<br />
Blumenmädchen Eliza in „My fair Lady“ zu den Vorschlägen der<br />
Konjunkturpakete. Eliza erhält eine Sprachausbildung. Eine Investition,<br />
die dem Mädchen eine völlig andere Lebensperspektive ermög-<br />
<strong>BDB</strong>-Mitglieder fühlen sich sichtlich wohl<br />
licht. „Es geht also hier nicht um Konsumgutscheine für asiatische<br />
Fernseher, es geht um Förderungen, die zwischenzeitlich akute Nöte<br />
lindern und uns allen langfristig eine bessere Ausgangslage verschaffen“,<br />
so Schild. „Im Hinblick auf eine Konjunkturförderung tritt der<br />
<strong>BDB</strong> nachdrücklich für öffentliche Investitionen in diese und andere<br />
der Infrastruktur unseres Landes förderlichen Baumaßnahmen ein“,<br />
fuhr Schild fort. Er kam zurück auf „My fair Lady“ und leitete galant<br />
auf das Thema der HOAI über, bevor er allen Anwesenden genügend<br />
Kraft wünschte, gemeinsam die dunklen Wolken am Himmel zu vertreiben.<br />
Der Vorhang ging auf, die Bühne verzauberte die Gäste in eine andere<br />
Welt. Das Publikum wurde gefesselt mit einer auf zwei Stunden gekürzten<br />
Fassung, die mit den bekannten Dialogen und gängigen Hits<br />
alle Erwartungen überstieg und gleichzeitig mit Witz, Charme und<br />
Überraschungen den Abend zu einem einmaligen Erlebnis werden<br />
ließ. Der musikalische Höhepunkt war ganz eindeutig der Ohrwurm<br />
„Es grünt so grün ...“ und das sogar in englischer Originalversion.<br />
Das „Experiment“ mit dem Blumenmädchen und dem Professor geht<br />
aus wie das „Hornberger Schießen“: Higgins bleibt Junggeselle und<br />
Eliza geht zurück auf die Straße. George Bernard Shaw verwehrt dem<br />
Stück das „Aschenputtel“-Finale, das die Exposition eigentlich erwarten<br />
lässt.<br />
Die zum Teil von weit her angereisten Gäste und Mitglieder des <strong>BDB</strong><br />
ließen sich im altehrwürdigen Rittersaal mit einem Baumeisterteller<br />
verwöhnen. Die „märchenhaften“ Gespräche unter Fachleuten rundeten<br />
den gelungenen Abend ab und alle freuen sich bereits heute darauf,<br />
wenn es heißt: „Neujahrsempfang im sanierten Märchenschloss<br />
zu Celle“.<br />
Text: Karin Voigt<br />
Fotos: Karin Voigt, Daniel Gehrke<br />
14 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Kein Sturm in Ostfriesland -<br />
stattdessen Brainstorming beim <strong>BDB</strong><br />
Glück mit dem Wetter hatten wir wirklich auf unserer Studienreise<br />
vom <strong>09</strong>. bis 11. Oktober 2008 durch Aurich, Emden, Leer und umzu.<br />
Alles begann mit einer Frau, über deren bewundernswertes Engagement<br />
ich im Fernsehen erfahren hatte. Als erste Vorsitzende des<br />
Vereins „ANNO- Gesellschaft zur Erhaltung ostfriesischer Kulturund<br />
Baudenkmale“ konnte Insa Uphoff gewonnen werden, uns von<br />
ihrer Arbeit zu berichten und einen Tag durch Krummhörn zu führen.<br />
Eines der besonderen Bauwerke, auf die sie unser Augenmerk<br />
richtete, ist die Kreuzkirche des Warfendorfes Pilsum. Ein Baudenkmal<br />
von nationaler Bedeutung. Sie stammt aus dem 12. Jhd. und<br />
ist die einzige Kirche Ostfrieslands mit einem Vierungsturm über<br />
einem kreuzförmigen Grundriss. Gebäude und Lebensumstände<br />
ganz anderer Art konnten wir im Moormuseum in Moordorf bei<br />
Aurich kennen lernen. In Lehmhütten mit Wohn– und Stallbereich<br />
lebten bis zu acht und mehr Personen auf engstem Raum. Ziegen<br />
und Schafe sorgten für ein wenig Wärme, das Plumpsklo befand<br />
sich ebenfalls im Stall. Kartoffeln, Getreide und Gemüse wurden<br />
im Wohnbereich unter eingebauten Butzenbetten verstaut. Heute<br />
scheinbar ein Idyll – aber das Leben der Moorkolonisten war extrem<br />
hart. Was wäre das Leben ohne Kontraste? Zwar auch historisch,<br />
aber dennoch kompatibel mit unserer heutigen Spaßgesellschaft<br />
waren unsere Erlebnisse auf dem nostalgischen Gallimarkt<br />
in Leer. Über 100 Jahre alte Fahrgeschäfte wie hier das TOBAGGO:<br />
wer gewollt hätte, hätte dort auf die schiefe Bahn geraten können<br />
- aber zuschauen war viel amüsanter!!! Zum Abschluss unserer<br />
Reise durfte ein wenig Kultur nicht fehlen: Die heutige Johannesa-Lasco-Bibliothek<br />
ist eine wissenschaftliche Bibliothek und Forschungsstätte<br />
zum reformierten Protestantismus. Sie befi ndet sich<br />
in der wieder aufgebauten Ruine der ehemaligen Großen Kirche zu<br />
Emden. Hier treffen Elemente moderner Architektur auf ein Bauwerk<br />
aus dem 15. Jahrhundert und lassen einen ganz besonderen<br />
Raum entstehen. Dank an alle Mitreisenden für die tolle Zeit, die<br />
wir miteinander hatten!<br />
Text und Fotos: Frauke Niemeyer<br />
v. o. n. u.:<br />
Johannes-a-Lasco-Bibliothek,<br />
Kreuzkirche des Warfendorfes<br />
Pilsum,<br />
TOBAGGO – Gallimarkt/Leer,<br />
Gruppenfoto: So sehen glückliche<br />
Ostfriesland-Erforscher aus,<br />
Moormuseum in Moordorf<br />
links:<br />
Wohnbereich Moormuseum<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Hameln /<br />
Pyrmont<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 15
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Hannover /<br />
Hildesheim<br />
Eine Show, die es in sich hatte<br />
Im Kanapee verzauberte der wohl intellektuellste Zauberer und Feuerschlucker Matthias Wesslowski die Gäste<br />
mit Witz und Feuer. Er verblüffte und begeisterte. Seine originellen Darbietungen lassen sich in keine Schublade<br />
einordnen. Hintersinnige Ironie kennzeichneten seinen Auftritt und bei seinen schlitzohrig-spöttischen Textanalysen<br />
fand er die Parallelen zur Illusion. Er brachte poetische Theorie und magische Praxis in kongenialen Einklang.<br />
Fotos: Daniel Gehrke und Karin Voigt<br />
16 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Wir trauern um Klaus Böcker<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Er war viele Jahre Mitglied in unserem Freundeskreis. Wir verlieren mit ihm<br />
einen treuen Freund, Kollegen und lieben Menschen. Sein Andenken werden<br />
wir immer in guter Erinnerung behalten und ihn nie vergessen.<br />
Heiner Lippe<br />
Tiefensee: „Neue Honorarordnung schafft<br />
Klarheit für Architekten und Ingenieure“<br />
Das Bundeskabinett hat am 29. April 20<strong>09</strong> die 6. Novelle der Verordnung<br />
über die Honorare für Architekten und Ingenieurleistungen<br />
(HOAI) verabschiedet.<br />
„Ich unterstütze ausdrücklich die Novellierung der Honorarordnung<br />
für Architekten und Ingenieure. Die Anpassung war notwendig und<br />
überfällig. Die HOAI musste im Interesse sowohl der Bauherren als<br />
auch der Planer praxisorientiert umgestaltet werden. Vor allem<br />
mussten Anreize zum kostengünstigen Bauen und zur Baukostenbegrenzung<br />
eingebaut werden. Das ist nun gelungen. Wir haben die<br />
HOAI vereinfacht, transparenter und fl exibler gestaltet. Außerdem<br />
haben wir für die Architekten und Ingenieure eine pauschale Anhebung<br />
der Honorare um zehn Prozent herausgeholt. Gleichzeitig<br />
werden die Endwerte und vollständigen Leistungsbilder beibehalten.<br />
Das ist eine gute Nachricht. Ich bin dafür, dass die HOAI in<br />
einem weiteren Schritt inhaltlich weiter entwickelt wird. Aus den<br />
Anhörungen der Länder, der Kammern und Verbände wissen wir,<br />
dass es weitere Punkte für eine Aktualisierung der Leistungsbilder<br />
der HOAI gibt. Das müssen wir mit den Architekten und Ingenieuren<br />
besprechen“, so Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee in<br />
einer Pressemitteilung seines Ministeriums vom 29.04.20<strong>09</strong>.<br />
Das Bundesbauministerium hat sich für die Verbände und Kammern<br />
in den Verhandlungen um die Novellierung stark gemacht.<br />
Der Prüfauftrag des Bundesrates und die Ziele der Koalitionsvereinbarung<br />
wurden damit umgesetzt. Die letzte Novellierung (5. Novelle)<br />
der HOAI liegt 14 Jahre zurück.<br />
Wesentliche Änderungen durch die Kabinettsvorlage<br />
Der Anwendungsbereich der HOAI wird auf Planungen von im Inland<br />
ansässigen Büros beschränkt. Das ist zwingend, um der allgemeinen<br />
Dienstleistungsfreiheit gemäß der europäischen Dienstleistungsrichtlinie<br />
Rechnung zu tragen.<br />
LV<br />
Niedersachsen<br />
und Bremen<br />
Mit einem neuen Berechnungsmodell und einem Bonus-Malus-<br />
System werden die Honorare von den Baukosten abgekoppelt und<br />
Anreize zum kostengünstigen Bauen geschaffen. Gutachterliche<br />
und beratende Tätigkeiten (laut Bundesregierung triff dies auf<br />
Umweltverträglichkeitsstudien, Thermische Bauphysik, Schallschutz<br />
und Raumakustik, Leistungen für Bodenmechanik, Erd- und<br />
Grundbau sowie Vermessungstechnische Leistungen zu) werden<br />
ebenso behandelt wie bei der Rechtsberatung (Mit der Novellierung<br />
der Gebührenordnung für Rechtsanwälte ist seit Juli 2006 nur noch<br />
die forensische Tätigkeit an verbindliche Gebühren gebunden). Die<br />
Regelungen bleiben aber als unverbindliche Vorschriften erhalten<br />
und stellen für unerfahrene Planer und Auftragnehmer ein Orientierungsgeländer<br />
dar. Mit dem Wegfall verbindlicher Stundensätze<br />
wird mehr Vertragsfreiheit ermöglicht. Gleichzeitig entstehen mehr<br />
Anreize für die Büros zu wirtschaftlich vernünftigem und marktgerechtem<br />
Kalkulieren.<br />
Die seit fast 14 Jahren unveränderten Tafelwerte werden pauschal<br />
um 10 Prozent angehoben. Die Mehrkosten für die öffentlichen<br />
Haushalte betragen rund 290 Millionen Euro, davon tragen der<br />
Bund 80 Millionen Euro, die Bundesländer 35 Millionen Euro und<br />
die Kommunen 175 Millionen Euro. Der Entwurf enthält außerdem<br />
systematische Verbesserungen und Vereinfachungen. Es bleibt bei<br />
den bisherigen Tafelendwerten (unter anderem 25,5 Millionen Euro<br />
im Hochbau)<br />
Nach der Zustimmung durch den Bundesrat und der Annahme von<br />
Maßgaben der Länderkammer würde die neue HOAI ohne rückwirkende<br />
Eigenschaften und ohne Übergangsfrist am Tag nach der<br />
Verkündung in Kraft treten. Spätester Zeitpunkt dafür ist aufgrund<br />
der Umsetzungspfl icht der EU-Dienstleistungsrichtlinie bis zum 28.<br />
Dezember 20<strong>09</strong> ebendieser Termin.<br />
Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung Nr. 80/20<strong>09</strong> vom 29.04.20<strong>09</strong><br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 17
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Melle<br />
Feinstblech, „Belle Epoque“ und Jugendstil<br />
vom Feinsten<br />
Mosel, Hunsrück und das Nahe-Tal waren die Ziele von dreißig Mitgliedern<br />
der BG Melle im goldenen Oktober.<br />
Nach einem Frühstück in Bad Breisig war die Fa. Rasselstein im<br />
rheinland-pfälzischen Andernach das erste Ziel. Der Ursprung von<br />
Rasselstein liegt im Jahr 1760. Damit blickt das Unternehmen Rasselstein<br />
auf eine beinahe 250-jährige Geschichte zurück. Rasselstein<br />
war der Name eines benachbarten Steinbruchs in Neuwied, dessen<br />
Name bis heute für den einzigen Weißblechhersteller Deutschlands<br />
Pate steht. Die Firma war in <strong>BDB</strong>-Kreisen kaum bekannt, um so<br />
mehr waren alle Teilnehmer überrascht, was hinter den Mauern von<br />
Gruppenbild vor dem Gebäude der Fa. Rasselstein Römisches Weinschiff<br />
Deutschlands einzigem Weißblechhersteller geschieht. Am weltweit<br />
größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl produzieren sie<br />
verzinntes oder spezialverchromtes Feinstblech für unterschiedlichste<br />
Verpackungslösungen, wie z. B. Lebensmitteldosen oder Aerosolverpackungen.<br />
So stellen in Andernach rund 2.400 Rasselsteiner<br />
jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsstahl für 400<br />
Kunden aus 80 Ländern her.<br />
Das zweite Ziel an diesem Tage war die Burg Eltz, die einzige erhaltene<br />
bedeutende Burganlage an der Mosel. Sie war auf den 500<br />
DM-Scheinen zu sehen und ist dadurch vielen bekannt. Sie gilt<br />
als eine der schönsten Burgen Deutschlands und liegt im Tal der<br />
Elz, die das Maifeld von der Vordereifel trennt. Gemeinsam mit<br />
dem Schloss Bürresheim ist die Burg Eltz die einzige Anlage in der<br />
Eifel, die niemals erobert oder verwüstet wurde und die Kriege des<br />
17. und 18. Jahrhunderts sowie die gesellschaftlichen Umbrüche<br />
der Französischen Revolution unversehrt überstehen konnte. Bei<br />
einer Führung konnten sich die Reisenden von der mittelalterlichen<br />
Baukunst vom Feinsten überzeugen lassen. Nach einer kleinen<br />
Sektpause ging es weiter nach Zeltingen-Rachtig, wo im Hotel St.<br />
Stephanus für drei Tage Quartier bezogen wurde. Alle waren froh,<br />
nach dem anstrengenden Tag und einem opulenten Abendessen ins<br />
Bett sinken zu können.<br />
Der zweite Tag führte nach Bernkastel-Kues und weiter mit einer<br />
interessanten Moseldampferfahrt nach Traben –Trarbach. Hier gibt<br />
es wunderbare Beispiele, die vor allem von französischer Baukunst<br />
beeinfl usst worden sind. Eine Fülle faszinierender Baukunst mit architektonischen<br />
Kostbarkeiten des Jugendstils und der „Belle Epoque"<br />
machten die Exkursion zu einem romantischen Erlebnis an<br />
der Mosel.<br />
Der späte Nachmittag war der Besichtigung des Touristenfl ughafens<br />
Hahn gewidmet. Er entstand auf dem Gelände der größten USA –<br />
18 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Militärbasis in Europa (Lautzenhausen), bis 1994 die US Airforce abzog<br />
und Ryanair dort einzog. Vollendet wurde dieser Tag durch eine<br />
Weinprobe in dem urigen Weinkeller des Winzers Alfred Gessinger.<br />
Der dritte Tag führte in die älteste und geschichtsträchtigste Stadt<br />
Deutschlands: Trier. Eine fachkundige Führung durch Herrn Thelen<br />
vom Denkmalsamt hat uns Trier zu Fuß näher gebracht. Jeder kennt<br />
die Porta Nigra, der Start des Rundgangs. Trotz kühlem Wetter sank<br />
Neumagen-Drohn Porta Nigra, Trier<br />
die gute Laune nie auf den Nullpunkt und ein exzellenter Freiluftvortrag<br />
mit vielen Details und der ein oder anderen Geschichtszahl ließ<br />
die Bewunderung der römischen Baukunst nochmals steigen. Trier<br />
ist nördlich der Alpen sicher eine der größten Metropolen der Römer<br />
gewesen. Der berühmteste Sohn der Neuzeit ist übrigens Karl Marx,<br />
der Sohn eines jüdischen Rechtsanwaltes.<br />
In Neumagen-Dron, dem ältesten Weinort Deutschlands, wurde der<br />
Nachbau des berühmten römischen Weinschiffes besichtigt. Der Führer,<br />
Herr Schmidt, zeigte begeistert sein kleines Museum und diverse<br />
Ausgrabungen aus der Römerzeit. Hier schlug mal wieder der Faktor<br />
„Zeit“ der reiselustigen Truppe ein Schnäppchen: Die Panoramabahn<br />
in Bernkastel-Kues war ohne sie abgefahren. Aber dem wurde sofort<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Melle<br />
etwas Positives abgewonnen und der wunderschöne Ort wurde mit<br />
Muße zu Fuß erkundet. Der Deutschherrenhof in Zeltingen-Rachtig<br />
war der Ort des festlichen Abendessens. In diesem Hause hatten die<br />
„Deutschordenritter“ seit 1247 eine Komturei.<br />
Die Rückreise führte durch den Hunsrück mit vielen schönen<br />
Ausblicken nach Bad Münster am Stein, wo im Winzerhof der Familie<br />
Gattung eine zünftige Vesper serviert wurde. Die Führung durch<br />
den Ort an der Nahe brachte uns die Baulichkeiten und Schönheiten<br />
näher. Die Gemeinde entstand im Jahr 1969 im Zuge der rheinlandpfälzischen<br />
Gebietsreform aus den ehemals selbständigen Gemeinden<br />
Bad Münster am Stein und Ebernburg. Während Bad Münster<br />
am Stein preußisch war, gehörte Ebernburg zur Pfalz, war sogar<br />
deren nördlichste Gemeinde. Im Jahr 1978 erhielt die Gemeinde das<br />
Stadtrecht. Die erste urkundliche Erwähnung von Bad Münster am<br />
Stein erfolgte um das Jahr 1200. Der Ort wurde neben einer 1050<br />
erbauten und 1688 zerstörten Burg gegründet, deren Anblick<br />
besonders beeindruckend war und der gesamten Reise einen unvergesslichen<br />
Höhepunkt gab! Gegen 22 Uhr war der heimatliche Boden<br />
wieder erreicht und sicher werden alle Beteiligten noch lange von den<br />
Erlebnissen zehren.<br />
Text: Martin Schwutke, Fotos: Karl-Heinz Klefoth<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 19
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Nienburg<br />
Baugewerkschule ins Museum<br />
Fachhochschule heute Geschichte?<br />
Was bleibt? Ein knuffi ger Studienort<br />
Professor Dr. Detlef Hintze<br />
schraubt das Schild am Haupteingang<br />
ab. Er ist der letzte Dekan<br />
der Fachhochschule Nienburg<br />
(FH), der heute am allerletzten<br />
Tag der FH das letzte Diplom<br />
des letzten Studenten im Bauingenieurwesen abnimmt. Von<br />
einer vielköpfi gen Professorenschaft waren sie zuletzt zu Dritt:<br />
Prof. Dr. Ing. Detlef Hintze (Nienburg), Professor Dr. Wolf-Rüdiger<br />
Metje (Holtorf) und Professor Winfried Zapke (Drakenburg).<br />
Die FH Hannover in Nienburg mit den Fachbereichen Architektur<br />
und Bauingenieurwesen als Nachfolgerin der altehrwürdigen<br />
Baugewerkschule am Schloßplatz ist Geschichte. Hintze murmelt<br />
etwas von „Abschiedsworte an die Bevölkerung“ und „Dank an die<br />
Kollegen und Mitarbeitenden, die mehr als das Übliche gemacht<br />
haben“. Damit meint er die Abwicklung der Fachhochschule. Die<br />
hatte Mitte der 90er Jahre rund 1400 Studierende und galt 2004<br />
im bundesdeutschen FH-Ranking mit den Fachbereichen A und B<br />
als Sechstbeste. Landesweit lag sie auf Platz eins.<br />
In jenem Jahr der politischen Entscheidungen über die Zukunft<br />
der FH stellte sich dieselbe neu auf: Die Professoren unter<br />
Dekan Heinz Pätzold (Löwe von Nienburg) entwickelten<br />
den fachbereichübergreifenden Ausbildungsschwerpunkt<br />
„Planen und Bauen im Bestand“ mit Master- und Bachelor-Abschlüssen.<br />
Das galt bundesweit als einmalig. Dennoch<br />
schl oss die Landesregierung Ende März 2004 die FH. Mittlerweile<br />
taucht der Schwerpunkt an FH in Deutschland hier und da auf.<br />
„Jeder erfi ndet das Rad neu“, bestätigt Hintze bitter. Der hat wie<br />
die meisten seiner Kollegen das Vertrauen in die Politik verloren.<br />
Zumal die FH Nienburg zugunsten der Standorte Buxtehude und<br />
Holzminden dicht gemacht worden war. Holzminden galt im Ranking<br />
als einer der schlechtesten Standorte. Dort sind mittlerweile<br />
die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen in „Projektmanagement“<br />
umgewandelt worden, um den Studiengang Sozialpädagogik<br />
zu halten.<br />
Hintze ist 16 Jahre an der FH und in Nienburg „tief verwurzelt“.<br />
„Ist schon komisch“, schaut er auf den letzten FH-Tag und in<br />
sich hinein. „Man schläft schlechter und sieht, wie die letzten<br />
Maschinen verschwinden“. Die Abwicklung war „zwar dramatisch.<br />
Sie hat aber hervorragend, professionell und menschlich<br />
geklappt“, lenkt der Chef der Polizei-Akademie Niedersachsen,<br />
Johannes-Jürgen Kaul, den Blick weg von der FH-Schließung<br />
auf den sukzessiven Wechsel zur Akademie in den Gebäuden am<br />
Schloßplatz. „Keiner hat sich verweigert, niemand wurde entlassen.“<br />
Drei FH-Mitarbeitende gingen in den Vorruhestand,<br />
vier übernahmen die Akademie und vier wechselten an die FH<br />
Hannover. „Das wurde passend gemacht“, kommentiert Hintze.<br />
„Schließlich geht es um Menschen“, kommentiert Kaul und kann<br />
„die Wehmut verstehen“.<br />
Denn es geht auch um einen knuffi gen Studienstandort, der<br />
nicht kaserniert ist. Im Gegenteil. Das räumliche Ambiente<br />
eines offenen Campus in zentraler Lage einer Kleinstadt<br />
ist „heimisch“, sagt Hintze. Ähnliches berichtet Kaul von angehenden<br />
Polizisten, die den Vorteil eines kleinen und überschaubaren<br />
Studienorts schätzen. Den will die Akademie<br />
bewahren. Mehr noch: Kaul träumt von einer restaurierten Aula,<br />
wo die Stahlkonstruktion dem Tonnengewölbe mit Stuck und der<br />
Teppichboden dem darunter befi ndlichen, massiven Eichenparkett<br />
weichen soll. Das hat der Akademiechef am Donnerstag dem<br />
neuen Leiter des zuständigen Baumanagements Weser-Leine,<br />
Peter Böker, wärmstens ans Herz gelegt.<br />
Hintze ist gedanklich wieder bei der FH. Den ehemaligen<br />
Studierenden bleiben Erinnerungen und den Professoren<br />
das jährliche Grünkohltreffen an jedem zweiten Freitag<br />
im Dezember. Und ein kleines Zimmer im Nienburger Museum,<br />
das die Geschichte der Baugewerkschule und der FH<br />
bewahren soll. Dort bekommt auch das Schild vom Haupteingang<br />
seinen Platz.<br />
Text: Stefan Reckleben<br />
20 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Schönheit im Quadrat<br />
Ehrung für Dipl.-Ing. Albert Leymann im Fresenhof als „Kunst-Mäzen“<br />
Zum 21. Neujahrsempfang hatte Gastgeber <strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin<br />
Adolf in den historischen Fresenhof eingeladen. Ein stolzer zweigeschossiger<br />
Fachwerkbau, 1263 erstmals erwähnt als „Burgmannssitz“.<br />
Die Herren von Frese saßen bis 1528 auf diesem Hof und<br />
galten zu damaliger Zeit als reich. Hausherr Museumsvorsitzender<br />
Heinrich Sieling hatte ein volles Haus. Die illustre Gästeschar mit<br />
stellv. Landrat Klaus Dera, Baudirektor Volker Duberke, Hans-Dietrich<br />
Hagen/Celle vom <strong>BDB</strong> Landesvorstand, Superintendent Martin<br />
Lechler, Oberst Manfred Tannhauer waren vom Ambiente begeistert.<br />
Als Highlight stand natürlich die Ausstellung Jugendstilfliesen<br />
„Schönheit im Quadrat“ im Mittelpunkt!<br />
Die Vertreter des Handwerks, der Industrie, der Kreishandwerkerschaft<br />
und IHK applaudierten ebenso wie die Commersbrüder der<br />
erschienenen Studentenverbindungen der Nienburger Fachhochschule.<br />
Ihr Dekan Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze freute sich mit seinen<br />
sechs weiteren Professoren über die stets fruchtbare Zusammenarbeit<br />
mit den Baumeistern. Ehrengäste der Feier waren die Diplomingenieure<br />
Albert Leymann/Sulingen und Ulrich Suckert/Hannover,<br />
denn ihre Fliesenausstellung stand im Mittelpunkt. Dipl.-Ingenieur<br />
<strong>BDB</strong> Klaus Dera/Stolzenau als stellvertretender Landrat erfreute die<br />
Gäste mit einer genauen Recherche der momentanen Wirtschafts-<br />
Jahreshauptversammlung im<br />
griechischen Ambiente<br />
<strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin Adolf einstimmig wiedergewählt<br />
<strong>BDB</strong>-Vorsitzender Diplomingenieur Erwin Adolf hatte mit seinem<br />
Team alle Vorbereitungen getroffen, damit die geplante Tagungsordnung<br />
zügig über die Bühne ging. Stand doch die Neuwahl des<br />
1. Vorsitzenden auf der Tagungsordnung. <strong>BDB</strong>-Vize Architekt Erich<br />
Lohse dankte Erwin Adolf im Namen der gesamten Bezirksgruppe:<br />
„Wir wünschen Dir viel Freude, Gesundheit und weiterhin den in<br />
den letzten zwölf Jahre bewiesenen motivierten Einsatz bei Deiner<br />
hervorragenden Vorstandsarbeit. Es ist Dein Verdienst, unseren<br />
BAUMEISTER in Fach-, Geschäfts- und Gesellschaftskreisen bekannter<br />
und interessanter gemacht zu haben!“ Die Wahl erfolgte<br />
einstimmig. Die Wahl für das Fachreferat „Fachhochschule & Studenten“<br />
nahm der Kollege Prof. Dipl.-Ing. <strong>BDB</strong> Wolfgang Malpricht,<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Nienburg<br />
lage. Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze, Dekan der Nienburger Fachhochschule,<br />
dankte Erwin Adolf für seine stets vorbildliche Unterstützung<br />
der FH und schilderte kurz die momentane Situation: Die<br />
letzten Studenten/Innen brüten über ihren Diplomarbeiten und die<br />
meisten Kollegen sind versetzt nach Braunschweig, Hannover, Hildesheim,<br />
Oldenburg und in einem Fall sogar nach Wien.<br />
Für ihre liebevoll präsentierten Fliesen in der Ausstellung, vortrefflich<br />
konzipiert von Frau Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, erhielten<br />
Albert Leymann und Ulrich Suckert jeweils die Festschrift<br />
„150-Jahre Architektur und Bauingenieurwesen in Nienburg“. Für<br />
sein lobenswertes Engagement als Kunstmäzen wurde Albert Leymann<br />
besonders mit dem Nienburger „Baumeisterschluck“geehrt<br />
und zum Ehrenmitglied im <strong>BDB</strong>-Freundeskreis ernannt!<br />
Im Obergeschoss des Burgmannshofes erwartete die Gäste nicht nur<br />
ein exzellentes „Baumeister-Buffet“, sondern die Glasausstellung<br />
„Nienburger Glas“ und Hutfabrikation nebst Stadtmodell in Holz<br />
geschnitzt. Alle waren sich einig: Nienburg hat nicht nur Europas<br />
„Schönsten Wochenmarkt“, - mit dieser Museumslandschaft kann<br />
man Besucher begeistern<br />
jetzt abkommandiert an die FH Oldenburg, dankbar an. Studenten<br />
sind bei ihm in den besten Händen!<br />
Nach dem Jahres- und den Tätigkeitsberichten der einzelnen Referate<br />
wurden die drei Delegierten für die bevorstehende BUNDES-<br />
TAGUNG vom 21. - 23. Mai 20<strong>09</strong> in der Wissenschaftsstadt Darmstadt/Hessen<br />
gewählt. Die Delegierten Erwin Adolf, Holger Blase<br />
und Wilfried Kirchmann werden die Interessen der drittgrößten<br />
Bezirksgruppe in Niedersachsen wirkungsvoll vertreten. Vier Mitglieder<br />
der Bezirksgruppe konnten auf 30 bzw. 40 Jahre im <strong>BDB</strong><br />
zurückblicken. Kollege Harald Wendt erhielt an diesem Abend die<br />
„Silberne Ehrennadel“ für 25 Jahre Mitgliedschaft verliehen.<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 21
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Nienburg<br />
Die Krönung des Abends: <strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin Adolf konnte der<br />
versammelten Corona ein Original-Zeugnis der Baugewerkschule<br />
zu Nienburg aus dem Jahre 1860/61 präsentieren. Der Student hatte<br />
im SITTLICHEN VERHALTEN die Note „Recht gut“ vorzuweisen.<br />
Seine Kenntnisse und Fertigkeiten wurden in der Dritten Klasse mit<br />
GUT bewertet, allerdings sind nur vier Fehlstunden entschuldigt,<br />
aber insgesamt neun Fehlstunden in diesem Wintersemester unentschuldigt!<br />
Anmerkung: Es wurde damals nur im Wintersemester<br />
studiert, im Sommersemester auf dem Bau wertvolle Praxiserfahrung<br />
gesammelt .<br />
Außerdem wurde das umfangreiche Jahresprogramm mit Seminaren,<br />
Betriebsbesichtigungen und der Excursion „Havenwelten<br />
Bremerhaven“ vorgestellt. Fachgespräche der Bauschaffenden beim<br />
festlichen Essen im „PLATON“ waren angesagt. Die neueste Ausgabe<br />
des „LANDESSPIEGELS“, Zeitschrift der <strong>BDB</strong> Landesverbände<br />
Niedersachsen und Bremen, wurde vorgestellt und bot genügend<br />
Anregungen zum Thema „Nachhaltiges Energie-Design für Gebäude“,<br />
der Energiepass ist in aller Munde. . .<br />
Zeugnis der Baugewerkschule<br />
zu Nienburg von 1860/61<br />
Nienburger Fachhochschule<br />
1853 bis 20<strong>09</strong><br />
ein voller Erfolg<br />
Letzte „Baumeister-Rose“ geht an<br />
Dekan Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze<br />
Erinnerungen werden wach bei vielen Exponaten im „Rühmkorff-<br />
Stübchen“ im Stockturm! Immerhin 156 Jahre war diese anerkannte<br />
Nienburger Baugewerkschule ein Juwel. Die letzte obligatorische<br />
„Baumeister-Rose“ verlieh <strong>BDB</strong>-Vorsitzender Erwin Adolf an Dekan<br />
Prof. Dr.-Ing. Detlef Hintze. Um sein schwieriges Amt hat Hintze<br />
in den letzten Tagen niemand beneidet. Mit einer Träne im Knopfloch<br />
hat er bis zur letzten Minute seinen Mann gestanden und die<br />
Fachhochschule abgewickelt. Im Auftrag weitblickender Politiker in<br />
Hannover. An seinem letzten Arbeitsplatz im verbliebenen Hörsaal<br />
zwischen Umzugsgut, in zahlreichen Kartonagen zur Abholung bereitgestellt,<br />
war er für die restlichen verbliebenen sieben Studenten<br />
bis zur letzten Minute der hilfsbereite Ansprechpartner.<br />
Welche Erinnerungen werden wach, wenn man ein Original-Zeugnis<br />
unserer Baugewerkschule aus dem Jahre 1860/61 in Händen<br />
hält? Zum 65. Geburtstag konnte sich Erwin Adolf, <strong>BDB</strong>-Vorsitzender<br />
der Bezirksgruppe Nienburg kein wertvolleres Geschenk<br />
denken. Wolfgang Knust, Direktor der Nienburger Sparkasse, hatte<br />
im Nachlass eines Kunden dieses unschätzbare Exemplar entdeckt<br />
und die richtige Eingebung: Das Archiv der Baumeister wird diese<br />
Kostbarkeit der Nachwelt präsentieren!<br />
Texte: Erwin Adolf<br />
22 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Kiek mol – Gulf!<br />
Eine der am meisten Landschaftsbild prägenden Bauformen ist<br />
und bleibt der ostfriesische Gulfhof. Aller Ortens trifft man – mehr<br />
oder weniger sensibel vom Zahn der Zeit behandelte – Exemplare<br />
dieser Gattung. Wie vertraut (und verliebt) die Ostfriesen in diese<br />
Gebäude sind, beweist am besten, dass doch so einige der Neubauten<br />
in Wohngebieten die klassische Gulf-Form mit der seitlichen<br />
Abschleppung aufweisen.<br />
In letzter Zeit sieht man jedoch immer mehr Gulfe verfallen. Ein<br />
mehr als trauriger Anblick, wenn das einst so stolze Gehöft seinen<br />
Rücken beugt oder gar die Flanken aufreißen und den Blick nach<br />
innen in die einstmals großartige Hallenkonstruktion freigeben.<br />
Grund für den Verfall sind die Bedenken, die potentielle Eigentümer<br />
haben. Angst vor den scheinbar unkalkulierbaren Kosten, den<br />
großen Dachflächen, die häufig zu sanieren sind, den alten Baumaterialien<br />
sowie fehlender moderner Technik. Darüber verlieren sie<br />
den Blick für die positiven Seiten und die Chancen, die in einem<br />
solchen Gebäude stecken.<br />
Häufig liegen solche Gehöfte entweder im Außenbereich mit unverbaubarer<br />
wunderbarer Aussicht (wo würde man für so etwas heute<br />
noch eine Baugenehmigung bekommen?) oder direkt im alten Ortskern<br />
malerischer Dörfer. Die verwendeten Baumaterialien sind im<br />
Regelfall (sofern nicht „kaputt saniert“) schadstofffrei und von ex-<br />
trem hoher Qualität. Hinzu kommt das große Platzangebot. In den<br />
r<br />
meisten Fällen bietet nicht nur das Gebäude ausreichend Raum für<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Oldenburg<br />
Kind, Kegel, Hund und Hobby, sondern auch das dazu gehörende<br />
Grundstück. Dass es kalkulierbare und günstige Möglichkeiten gibt,<br />
ein solches Gebäude in Stand zu setzen, weiß das Netzwerk Denkmalpflege<br />
– bestehend aus örtlichen Denkmalpflegern, Architekten,<br />
Statikern und dem Monumentendienst – die helfen, die Bausubstanz<br />
zu beurteilen und die Sanierung zu planen.<br />
Laien diese Chancen und Möglichkeiten zu vermitteln, ist schwierig.<br />
Zunächst einmal muss das Interesse an diesen Gebäuden geweckt<br />
und diese unglaublichen Räume erlebt werden.<br />
Mit diesem Ziel veranstaltet in der Architekturzeit 20<strong>09</strong> die BdB-<br />
Bezirksgruppe Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe<br />
Ostfriesland, der Architektenkammer Niedersachsen, dem<br />
Monumentendienst, der Denkmalpflege sowie dem Museumsdorf<br />
Cloppenburg die Aktion „Kiek mol – Gulf!“. Drei Gulfhöfe öffnen<br />
für uns ihre Tore und erlauben den Künstlern, Dirk Holzberg und<br />
Anke Göhring, thematisch verschiedene Aktionen und Installationen<br />
in den Gulfen zu präsentieren. Dirk Holzberg zeigt eine Installation<br />
mit Objekt und Video, die sich mit der Konstruktion von Natur<br />
beschäftigt, während sich Anke Göhring mit Natur, Präsentation<br />
und Dokumentation von Vorgängen in der Natur auseinandersetzt.<br />
WUZ , Leer<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 23
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Oldenburg<br />
r Neben<br />
den Kunstprojekten werden parallel Dokumentationen über<br />
die Geschichte und Entstehung der Gulfhöfe sowie die mögliche<br />
Zukunft der Gulfe – das heißt gelungene Beispiele der Sanierung<br />
und Umnutzung – gezeigt. Mitglieder der beteiligten Organisationen<br />
stehen als Ansprechpartner bereit. Für Kinder wird es eine<br />
Gulf-Rallye geben, eine Art Schnitzeljagd mit Fragen zu den Höfen,<br />
die kindgerecht auf Entdeckungstour führt. Wir hoffen, mit diesem<br />
vielfältigen Programm ein buntes Publikum in die Höfe zu locken<br />
und viele Augen für die Chancen und Möglichkeiten, die der ostfriesische<br />
Gulfhof bietet, zu öffnen. Kiek mol – Gulf!<br />
Öffnungszeiten jeweils von 14-18 Uhr<br />
Sonntag, 28.6.20<strong>09</strong>, Hof Dartein in Driever<br />
Samstag, 04.07.20<strong>09</strong>, Kunstzentrum Coldam<br />
Sonntag, 05.07.20<strong>09</strong>, WUZ (Wallhecken-<br />
Umwelt-Zentrum Ostfriesland) in Leer<br />
Annette Lang<br />
Kunstzentrum<br />
Coldam<br />
Dartein, Driever<br />
24 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Das Ziel unserer diesjährigen Studienfahrt<br />
führte uns nach Südengland. 5 Tage waren<br />
wir unterwegs. Und das ‚unterwegs‘<br />
ist wörtlich zu nehmen. 532 km bis Calais<br />
und noch einmal 132 bis zu unserer ersten<br />
Übernachtung in Crawley, 50 km südlich<br />
von London. Weitere 432 km bis zur Atlantikküste,<br />
Newquay als Ziel. Wird übrigens<br />
„njukie“ ausgesprochen.<br />
In Calais angekommen schien die Sonne.<br />
Als wir Dover erreichten, bot sich uns ein<br />
malerisches Bild auf die weißen Kreidefelsen.<br />
Dazu die untergehende Sonne, die ihre<br />
warmen und weichen Strahlen über dieses<br />
fantastische Panorama legte. Das Anlegen<br />
und die weitere Fahrt zu unserer ersten<br />
Übernachtung in Crawley verlief ruhig.<br />
Schnell die Koffer in’s Zimmer, frisch gemacht,<br />
und ab zum bereitstehenden Buffet<br />
mit frisch gezapftem englischen Bier.<br />
Ein typisch englisches Frühstück erwartete<br />
uns am nächsten Morgen. Unser Ziel:<br />
Stonehenge in der Nähe von Amesbury. Die<br />
von der Sonne beleuchteten, grauen Steine<br />
machten zunächst einen eher unscheinbaren,<br />
unspektakulären Eindruck. Ein „elektronischen<br />
Fremdenführer“ informierte an<br />
verschiedenen Stellen rund um die Steinkreise<br />
über die Geschichte, Mythen und<br />
Sagen. Ein weit angelegter Rundweg führte<br />
uns rund um die Steine. Von jedem Standpunkt<br />
sah das Stein-Ensemble anders aus,<br />
hatte immer einen besonderen Reiz.<br />
Nach 2 Stunden verließen wir dann diese<br />
Stätte mit dem Ziel Newquay durch die<br />
schöne, weite Landschaft Südenglands. Der<br />
Ort selbst machte einen recht guten Eindruck.<br />
Direkt am Meer gelegen und eine<br />
mehr oder weniger interessante Architektur.<br />
Ursprünglich war Newquay ein Fischerdorf,<br />
das sicher schon im 15. Jahrhundert am<br />
geschützten westlichen Ende der Newquay<br />
Bay existierte. Der Ort gedieh dank der örtlichen<br />
Sardinenindustrie, die ihren Höhe-<br />
Biene im Eden-Projekt<br />
Cornwall „Das Land von<br />
Rosamunde Pilcher?“<br />
punkt Mitte des 18. Jahrhunderts erreichte.<br />
Große Mengen wurden in die mediterranen<br />
Länder, hauptsächlich nach Italien, exportiert.<br />
Ein Jahrhundert später kam der<br />
Kohleimport auf und erforderte eine Vergrößerung<br />
des Hafens. Außerdem wurde in<br />
dieser Zeit eine Bahnstrecke quer über die<br />
Halbinsel gebaut, um Kaolin von den Brüchen<br />
bei der Ortschaft St Austell für den<br />
Export nach Newquay zu transportieren.<br />
Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes, und<br />
angelockt von den schönen Sandstränden<br />
bei Newquay und von den Wellen des<br />
Atlantik, setzte in der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts schließlich der Strom der<br />
Sommerurlauber ein.<br />
Als wir das Hotel erreichten, mussten wir<br />
feststellen, dass das schon von außen einen<br />
nicht unbedingt einladenden Eindruck<br />
machte. Dieser Eindruck verstärkte sich<br />
noch bei Erscheinen des Hoteliers. Der<br />
hätte eher in eine Piratensaga als Matrose<br />
gepasst. Nachdem alle, bepackt mit ihren<br />
Koffern, den steilen Weg ins Foyer des<br />
Hauses geschafft hatten, eröffnete uns der<br />
Hotelier, dass am Vormittag ein Wasserrohr<br />
im Keller geborsten sei und kein fließendes<br />
Wasser auf den Zimmern wäre. Weder Toiletten<br />
noch Waschbecken, geschweige denn<br />
Duschen, waren funktionstüchtig.<br />
Wir nahmen die Misere selbst in die Hand<br />
und machten uns auf die Suche nach einem<br />
anderen Hotel. Das Äußere und die Größe<br />
des Hauses „Viktoria“ luden uns regelrecht<br />
zum Eintreten ein. Nun begann ein zähes<br />
Ringen mit unserem Busunternehmer, dem<br />
Hotelier und der Agentur in London. Der<br />
Hotelier wollte auf seine Einnahmen nicht<br />
verzichten, die Agentur in London glaubte<br />
dem Hotelier und beharrte darauf, dass repariert<br />
würde und in absehbarer Zeit wieder<br />
alles in Ordnung sei. Zum Glück waren<br />
Fachleute und Sachverständige dabei, die<br />
sich von dem maroden und wenig vertrauenserweckenden<br />
Zustand des Kellers über-<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Hafen von St. Ives<br />
Marazion<br />
Marazion<br />
Osnabrück<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 25
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Osnabrück<br />
Lands End<br />
White Cliffs of dover<br />
zeugten. Eine Reparatur im angegebenen<br />
Zeitraum sei unmöglich und aussichtslos.<br />
Somit war der Umzug in das Hotel Viktoria<br />
perfekt.<br />
Am Freitag stand die große Rundfahrt durch<br />
Cornwall auf dem Programm. Erstes Ziel:<br />
St. Ives. Ein äußerst malerisch gelegener<br />
Ort an der Atlantikseite von Cornwall. Der<br />
sehr schöne, durch Kaimauern geschützte,<br />
Hafen. Die bunten Fischerboote. Die Kulisse<br />
rund herum. Und die, nach einem kurzen<br />
Regenguss, hell strahlende Sonne. Alles<br />
zusammen machte deutlich, warum Rosamunde<br />
Pilcher diesen Ort schon mehrfach<br />
als Filmkulisse nutzte. Aber der Ort bot<br />
noch mehr: Kleine Gassen, bunte Häuser,<br />
ein kleiner botanischer Garten mit zum Teil<br />
mediterranen Pfl anzen, hübsche einladende<br />
Pubs.<br />
Weiter ging es Richtung Westen. Land’s End<br />
im Sinn. Hier seien nur an durchschnittlich<br />
zwei Tagen im Jahr die Scilly-Inseln zu sehen.<br />
Immerhin 28 Seemeilen entfernt. Wir<br />
hatten Glück: sie waren zu sehen. Land’s<br />
End ist wörtlich zu nehmen, das Ende des<br />
Landes. Der westlichste Punkt. Hier steht das<br />
„Erste und letzte Haus“. Je nach Blickrichtung.<br />
Ein wunderschönes landschaftliches<br />
Panorama tat sich auf. Grandiose, schroffe<br />
Felsen, eine weit geschwungene Küstenlinie<br />
und das azurblaue Meer. Traumhaft.<br />
Hier könnte man bleiben. Aber: Pustekuchen.<br />
Der nächste Ort wartet schon auf<br />
uns: Saint Michaels Mount, bevor es nach<br />
Truro, die Hauptstadt von Cornwall, weiter<br />
ging. Sehenswert, neben der typisch englischen<br />
Einkaufsstraße, die Kathedrale. Sie<br />
besticht nicht nur durch ihr schönes, fein<br />
gegliedertes Äußeres, sondern auch durch<br />
die, mit engen Säulenreihen abgetrennten,<br />
drei Kirchenschiffe, die hoch aufragen und<br />
hell beleuchtet sind, durch die beidseitig<br />
unter den Deckengewölben angeordneten<br />
Fenster.<br />
Der Weg zurück zum Bus führte uns quer<br />
durch das Zentrum. Das Erscheinungsbild<br />
der Häuser war eher dezent, zum Teil schwer<br />
durch die gewählten, dunklen Baustoffe.<br />
Aber auch zuweilen aufgelockert durch<br />
Pfl anzen und fein gegliederte architektonische<br />
Accessoires. Auf dem Weg zurück<br />
nach Newquay genossen wir die grandiose<br />
Landschaft in der untergehenden Sonne.<br />
Nach zwei Nächten im Hotel Viktoria hieß<br />
es Abschied nehmen von Cornwall. Auf<br />
dem Weg zurück wieder quer durch England<br />
hielten wir beim „Eden Project“. Einem<br />
botanischen Garten, der sich auf etwa 50<br />
ha ausbreitet. Zwei sogenannte Biome, die<br />
jeweils aus mehreren ineinander verlaufenden<br />
Halbschalen verschiedener Höhe<br />
aus transparentem Kunststoff mit einer<br />
verstärkenden Wabenstruktur aufgebaut<br />
sind, prägen das Bild. Die jeweils höchste<br />
Kuppel ist 55m hoch. In einem Biom ist die<br />
mediterrane Pfl anzenwelt zu sehen und im<br />
anderen die subtropische. Mehr als 100000<br />
Pfl anzen aus über 5000 Arten sind auf diesem<br />
Gelände zu sehen. Außerdem steht auf<br />
dem Gelände, eine ehemalige Kaolingrube,<br />
ein Gebäude, das die Form eines Blatts hat.<br />
Dieses ist ein Musterprojekt für Energieeffi<br />
zienz und regenerativer Bauweise. Zellulosedämmung,<br />
Holz als Tragwerk und<br />
Bodenbeläge und weitere „grüne“ Ideen.<br />
Doch nun war es Zeit aufzubrechen, um<br />
rechtzeitig wieder in Crawley bei London<br />
anzukommen, um zu vorgerückter Stunde<br />
bei einem guten Buffett und einigen Gläsern<br />
hellem und dunklem Bier die Ereignisse<br />
Revue passieren zu lassen.<br />
Sonntag. Rückfahrt über den Ärmelkanal<br />
nach Calais. Der Wind hatte noch einmal<br />
an Heftigkeit zugelegt. Gleich als wir den<br />
schützenden Hafen verließen, kam die erste<br />
Breitseite an Wind und Wellen. Diese Überfahrt<br />
wird von einigen nicht so schnell vergessen.<br />
Der Wellengang war erheblich und<br />
so kamen einige leichter in Calais an als sie<br />
in Dover eingestiegen waren. Für ein paar<br />
„Seebären“ unter uns jedoch ein „lächerlicher“<br />
Wellengang. So unterschiedlich sind<br />
doch die Perspektiven.<br />
Text und Fotos: Dieter Lux<br />
26 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Sommerfest 2008<br />
– Viel Spaß trotz Dauerregen!<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Wie jedes Jahr wird von der Bezirksgruppe Wilhelmshaven ein Sommerfest – traditionell als Fahrradtour<br />
mit unterschiedlichen Besichtigungshaltestellen ausgerichtet. Im vergangenen Jahr stand<br />
zuerst die Besichtigung eines ausgebauten Luftschutzbunkers für 1180 Personen und der für eine<br />
Nutzung als Krankenhaus ausgebaute Bunker im Stadtgebiet Wilhelmshaven auf dem Plan. 20 Personen<br />
– dieses Jahr jedoch mit dem PKW - fanden sich ein und waren arg verwundert, wie auf<br />
engstem Raum eine für einen Monat ausgelegte autarke Versorgung in einem von außen eher klein<br />
wirkenden Satteldachbunker Raum fi nden konnte. Die Gebäudekonstruktion stammte noch aus dem<br />
2. Weltkrieg, der Ausbau wurde in den 60er Jahren vorgenommen und wird bis heute regelmäßig gewartet.<br />
Der Krankenhausbunker wurde erst ab 2000 ausgebaut und bis auf die technische Einrichtung<br />
und das Mobiliar fertig hergestellt. Wegen des Regens fand die geplante Kaffeepause dann in den<br />
Büroräumen der 1. Vorsitzenden mit leckerem selbstgebackenem Kuchen statt. Viel Zeit zum Klönen<br />
verblieb aber nicht bis zur 2. Besichtigung – dieses Mal bei der Nordwest Kavernengesellschaft, die<br />
eine Erschließungsbohrung eines Salzstockes unterhalb eines teilweise bebauten Stadtrandbereiches<br />
von Wilhelmshaven bis Anfang September 2008 vorgenommen hat. Der Bauleiter berichtete uns von<br />
der bis zu 1.800 m tiefen Erkundungsbohrung, die dazu dient, die chemische Zusammensetzung des<br />
Salz in einem Teil des Salzfl ößes zu erkunden. Hierdurch soll die Möglichkeit einer Erdöllagerung<br />
sichergestellt werden. Die Bohrungsmethode wurde uns erläutert und anschließend hatte die Gruppe<br />
die Möglichkeit, die Bohrstelle zu besichtigen. Mit Regenschirmen bewaffnet gelang es allen Teilnehmern,<br />
ziemlich trocken im Havencafe einzutreffen, wo mit Grillfl eisch und leckeren Salaten noch<br />
kräftig gefeiert wurde – dem Regen zum Trotz!<br />
Ilka Nordbrock<br />
Wilhelmshaven<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 27
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Wolfsburg/<br />
Gifhorn<br />
Das Thema Demographie ist zunehmend in<br />
der Gesellschaft in der Diskussion. Welche<br />
Auswirkungen hat das auf unsere Infrastrukturen?<br />
Bleiben diese auch in Zukunft<br />
bezahlbar? Was kann getan werden? Zu<br />
Hause, bei uns Architekten und Ingenieuren,<br />
bei den Städten und Gemeinden?<br />
Neben dem Thema Energie (siehe <strong>Landesspiegel</strong><br />
<strong>02</strong>/2008) ist in diesem Jahr für<br />
die Bezirksgruppe Wolfsburg/Gifhorn das<br />
Thema Demographie und öffentliche Infrastruktur<br />
ein Schwerpunkt in unserem<br />
Angebot an unsere Mitglieder und interessierten<br />
Gäste.<br />
Die Dimension des demographischen Wandels<br />
lässt sich am besten daran veranschaulichen,<br />
dass in Deutschland ein jährlicher<br />
Schwund von 300.000 Einwohnern zu verzeichnen<br />
ist. Bis zum Jahr 2050 summiert<br />
sich der Rückgang auf 12,6 Mio Einwohner!<br />
Die Infrastruktursysteme lassen sich<br />
nicht in diesem Maße anpassen. Das Gegenteil<br />
ist der Fall: Die Infrastruktursysteme<br />
wurden durch Netzerweiterungen, wie<br />
die Erschließung von Baugebieten ohne<br />
Einwohnererhöhungen, immer größer, und<br />
es ist eine „Völkerwanderung“ in Stadtgebiete<br />
festzustellen. Das heißt: Rückläufige<br />
Investitionen in Netzerweiterungen sind zu<br />
erwarten. Es zeichnet sich aber eine Erhöhung<br />
der Investitionen in den Ausbau, den<br />
Neubau und die Sanierung der Ver- und<br />
Entsorgungssysteme ab. In diesem Zusammenhang<br />
ist zu berücksichtigen, das „Betreiberkosten“<br />
zu über 80% Fixkosten sind.<br />
Folglich fallen die Kosten der Ver- und Entsorgung<br />
mehrheitlich unabhängig von den<br />
„Verbrauchsmengen“ an. Abschreibungen<br />
und Zinsen sowie regional unterschiedliche<br />
Umlagen und Beiträge sind mehrheitlich<br />
die Kostengrößen eines Netzbetreibers.<br />
In dieser Situation ist es aus der Sicht des<br />
Demographie und Infrastruktur -<br />
Auswirkungen und Handlungsnotwendigkeiten<br />
„Wasserverbrauchers“ durchaus rational,<br />
durch vermindertes „Verbrauch- und Umweltverhalten“<br />
eine Reduzierung der Gebühren<br />
oder Entgeltzahlung zu erreichen.<br />
Reduzieren aber alle gleichermaßen ihren<br />
„Wasserverbrauch“, muss irgendwann der<br />
Minderverbrauch durch höhere Gebührensätze<br />
und Entgelte zur Finanzierung der<br />
Fixkosten aufgefangen werden. Es ist bezogen<br />
auf den Einzelhaushalt vorteilhaft,<br />
den Wasserverbrauch bis an die Grenze<br />
des Sinnvollen zu reduzieren. Gesamtwirtschaftlich<br />
ist dies nachteilig wenn die<br />
„Abwasserreduzierung“ zusätzliche Kosten<br />
für intensivere Kanalreinigung und Geruchsverminderungsmaßnahmen<br />
nach sich<br />
zieht. Bei deutlich geringerem Verbrauch<br />
steigt zudem die Gefahr der Trinkwasserverkeimung,<br />
was wiederum mit chemischen<br />
Zusätzen zu begegnen wäre. Die steigenden<br />
„Fixkostenanteile“ werden zunehmend die<br />
Relation zwischen Nutzern und Netzlänge<br />
verändern.<br />
Was wird passieren? Die Situation heute<br />
kann durchweg mit einer hohen Verfügbarkeit<br />
leitungsgebundener Infrastrukturen<br />
dargestellt werden. Das ist unstrittig mit<br />
Kosten verbunden. Kostensteigerungen aus<br />
zunehmenden Anforderungen können nicht<br />
mehr allein durch „Betriebsoptimierungen“<br />
ausgeglichen werden. Ein Ausdehnen in<br />
die Fläche bei rückläufiger Bevölkerung<br />
wird zu Kostenerhöhungen führen. Neben<br />
den bereits bekannten Auswirkungen von<br />
„leeren Innen- und Schlafstädten“ stellen<br />
die Infrastrukturauswirkungen einen Ansporn<br />
für die planenden und bauschaffenden<br />
Kollegen und Kolleginnen dar, die<br />
Umnutzung bereits erschlossener Gebiete<br />
näher ins Visier zu nehmen.<br />
Was wird zu tun sein? Der „Nutzer“ wird<br />
zu noch bewussterem Umgang mit Wasser/<br />
Abwasser gezwungen. Die Kanalisation<br />
darf nicht zur Müll-, Katzenstreu- und Medikamentenentsorgung<br />
verwendet werden.<br />
Wir Planer und Bauschaffende können u.<br />
a. das Versickern und oberflächennahe Ableiten<br />
von Regenwasser sowie die Vorteile<br />
von „dichten“ privaten Abwasserleitungen<br />
in unseren Beratungen darstellen und fördern<br />
und das Erstellen von knapp bemessenen,<br />
aber nachrüstbaren Anlagen in den<br />
Vordergrund stellen.<br />
Es wird eine Zusammenarbeit aller Akteure<br />
notwendig werden, denn für den einzelnen<br />
Objektplaner ist nicht überall vorhersehbar,<br />
in welchem Stadt- oder Ortsteil die<br />
Bevölkerung schrumpfen, stagnieren oder<br />
gar steigen wird. Das Wissen darum ist<br />
aber Voraussetzung, um den bereits festzustellenden<br />
demographischen Wandel in<br />
gesamtplanerischen Überlegungen und in<br />
ver- und entsorgungstechnischen Generalplänen<br />
beschreiben zu können. Es zeichnet<br />
sich ab, dass sich alle beteiligten Interessen<br />
und Akteure zusammenfinden müssen, um<br />
gemeinsam zukünftige Planungen unter<br />
ganzheitlichen Sichtweisen durchzuführen.<br />
Ziel ist es, gemeinsam Verantwortung für<br />
Stadtentwicklung und Ver- und Entsorgungsplanungen<br />
unter Berücksichtigung<br />
der demographischen Entwicklung zu tragen.<br />
Ganzheitliche Betrachtungen in urbanen<br />
Gebieten und die Vernetzung aller<br />
Akteure werden helfen, dass unsere lebensnotwendigen<br />
Infrastrukturen auch in Zukunft<br />
bezahlbar bleiben. Unser Anspruch<br />
innerhalb der Bezirksgruppe ist, auch über<br />
diese Thematik umfassend zu informieren<br />
und dafür zu werben, dass wir alle Kostenentwicklungen<br />
mit unserem täglichen Handeln<br />
beeinflussen können.<br />
Text: Burkhardt Noltemeyer<br />
28 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
Neubau der Gedenkstätte Bergen-Belsen<br />
erhält Niedersächsischen Staatspreis<br />
für Architektur<br />
Ministerpräsident Christian Wulff zeichnete Architekten und Bauherren<br />
am 30. September 2008 im Niedersächsischen Landtag aus<br />
Die Architekten KSP Engel und Zimmermann aus Braunschweig<br />
sowie die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten aus Celle haben<br />
den Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2008 für den<br />
Neubau des Dokumentations- und Informationszentrums der Gedenkstätte<br />
Bergen-Belsen erhalten. Der Staatspreis ist die höchste<br />
Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in<br />
Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben.<br />
Eine unabhängige und hochrangig besetzte Jury unter dem Vorsitz<br />
der Kölner Architekturprofessorin Susanne Gross hat den Preisträger<br />
aus 74 Einsendungen in zwei Jurysitzungen und einer Bereisung<br />
ermittelt.<br />
Der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff verlieh den<br />
Staatspreis, der 2008 unter dem Thema „Bauen für Bildung und<br />
Kultur“ stand, am 30. September im Niedersächsischen Landtag. Er<br />
würdigte die Architekten und den Bauherrn: „Sie haben mit dem<br />
Bau der Gedenkstätte auf sehr eindrucksvolle Weise demonstriert,<br />
wie mit minimalistischer Architektur maximale Wirkung erzielt<br />
werden kann. Die neue Gedenkstätte fügt sich in ihre authentische<br />
Umgebung ein. Sie besticht durch ihre zurückhaltende Form und<br />
ihre beeindruckende Wirkung – der großen und traurigen Bedeutung<br />
des Ortes angemessen, die Kette der Erinnerung nicht abreißen<br />
zu lassen.“ Die Jury selbst war der Meinung, dass die neue<br />
Gedenkstätte eine „tief berührende Antwort“ auf die große Herausforderung<br />
der Dokumentation und Erforschung der Verbrechen des<br />
Nationalsozialismus gefunden habe. „Der Komplexität der Aufgabe<br />
wird ein würdevoller Ausdruck verliehen“, so Kammerpräsident<br />
Wolfgang Schneider.<br />
Aus dem Kreis der zehn Objekte der so genannten „Engeren Wahl“<br />
wurden zwei weitere Objekte nominiert:<br />
• zum einen die Jakob-Kemenate in Braunschweig von den ortsansässigen<br />
O. M. Architekten Rainer Ottinger und Thomas Möhlendick<br />
(Bauherr: Karin und Joachim Prüsse, Weddel). Das Coaching- und<br />
Veranstaltungszentrum mit Wohnnutzung sei ein „geglückter Versuch,<br />
die Spuren der Geschichtlichkeit eines Ortes mit angemessenen<br />
Mitteln herauszuarbeiten“.<br />
• zum anderen die phaeno Experimentierlandschaft in Wolfsburg<br />
der Architektengemeinschaft Science Center Wolfsburg, Zaha Hadid<br />
Ltd., London & Mayer Bährle, Lörrach (Bauherr: Stadt Wolfsburg).<br />
Der Bau, so die Jury, schaffe „eine architektonische Großskulptur<br />
inmitten eines diffusen Stadtraumes“.<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
v. l. n. r.: Ministerpräsident Christian Wulff,<br />
Projektleiter KSP Engel Ulrich Gremmelspacher<br />
und Michael Reiff, Kammerpräsident<br />
Wolfgang Schneider<br />
Foto: Klemens Ortmeyer<br />
Architekten -<br />
kammer<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 29
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
H. U. Kammeyer, F. Puller, H. - H. Sander,<br />
M. Ross-Luttmann, W. Hirche, V. Rizkallah<br />
Gelungener Auftakt zum Jahresanfang:<br />
Wieder konnte Präsident Hans-Ullrich<br />
Kammeyer weit über 300 Gäste zum Neujahrsempfang<br />
der Ingenieurkammer Niedersachsen<br />
am 19. Januar im Hannover<br />
Congress Centrum begrüßen.<br />
Mit der Überbringung seiner Neujahrswünsche<br />
stellte Präsident H. - U. Kammeyer<br />
in seiner Begrüßungsrede das Thema der<br />
Verantwortung der Ingenieure im weiten<br />
Umfeld ihrer Berufsausübung in den Mittelpunkt.<br />
Die schwierige verantwortliche<br />
Tätigkeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren<br />
werde in der Gesellschaft zu wenig<br />
wahrgenommen, auch in Ermangelung der<br />
rechtlichen Grundlage einer klaren Berufsordnung<br />
für Ingenieure, die von der Ingenieurkammer<br />
weiter gefordert wird, denn<br />
Verantwortung hört nicht da auf, wo das<br />
technisch Mögliche getan ist. In beruflichen<br />
Entscheidungen müsse man auch eigenverantwortlich<br />
handeln können.<br />
Ein letztes Mal trat nach ihm Walter Hirche<br />
in seiner Funktion als Minister für Wirtschaft,<br />
Arbeit u. Verkehr und stellvertretender<br />
Ministerpräsident vor die niedersächsischen<br />
Ingenieurinnen und Ingenieure. Der<br />
Minister unterstrich die Innovationskraft<br />
Niedersachsens, die Antwort auf die Herausforderungen<br />
und Bewältigungen von<br />
Ingenieurwerk ist wichtiger als Mundwerk<br />
Neujahrsempfang der Ingenieurkammer Niedersachsen<br />
Zukunftsaufgaben<br />
ist. Die Gesellschaft<br />
kommt ohne<br />
Technik und ohne<br />
Ingenieure mit kreativen<br />
Einfällen<br />
und schöpferischen<br />
Ideen nicht aus.<br />
Innovationen sind<br />
der Weg, der aus<br />
der Krise führt, in<br />
die die Welt derzeit<br />
geraten ist. Mit Optimismus<br />
seien diese ingenieur-technischen<br />
Leistungen auch unter schwierigsten wirtschaftlichen<br />
Bedingungen zu erbringen.<br />
Seine Anerkennung für den Berufsstand<br />
fasste der Minister knapp und bezeichnend<br />
zusammen: „Ingenieurwerk ist wichtiger<br />
als Mundwerk.“<br />
Von hohem Interesse, weil ganz berufsbezogen,<br />
war für die Ingenieurinnen und<br />
Ingenieure der Festvortrag von Mechthild<br />
Ross-Luttmann, Ministerin für Soziales,<br />
Frauen, Familie u. Gesundheit und zuständig<br />
für die Bauaufsicht des Landes. In ihren<br />
Ausführungen zur „Novelle des Baurechts<br />
– Sicherstellung staatlicher Daseinsvorsorge“<br />
umriss die Ministerin die wesentlichen<br />
Eckpunkte und geplanten Neuerungen der<br />
Niedersächsischen Bauordnung (NBauO).<br />
In Grundzügen stellte Umweltminister<br />
H.-H. Sander das „Umweltgesetzbuch UGB<br />
– Auswirkungen auf Sachverständige und<br />
Ingenieure“ vor, dessen Umsetzung auf<br />
Bundesebene aber weiterhin aussteht. Eine<br />
Flexibilisierung sei allein deshalb notwendig,<br />
weil von der Küste bis zu den Alpen<br />
unterschiedliche Bedingungen herrschten.<br />
Vom Fliegen geht unumstritten eine hohe<br />
Faszination aus. Welche umfangreichen<br />
Sicherheitsmaßnahmen für einen rei-<br />
bungslosen Ablauf im Flugverkehr getroffen<br />
werden müssen, erläuterte Dipl.-Ing.<br />
U. Schwierczinski, Präsident des Luftfahrt-<br />
Bundesamtes Braunschweig (LBA), in seinem<br />
Vortrag „Das Luftfahrt-Bundesamt -<br />
Mit Sicherheit zum Ziel“.<br />
Blickpunkt Nachwuchsförderung<br />
Höhepunkt des Neujahrsempfangs war<br />
auch in diesem Jahr wieder die Preisverleihung<br />
der Stiftung der Ingenieurkammer<br />
Niedersachsen, die von Prof. Victor Rizkallah,<br />
dem Vorsitzenden der Stiftung, feierlich<br />
vorgenommen wurde.<br />
Dass Hochschulen in Niedersachsen wichtige<br />
und vielfältige Lern- und Arbeitsorte<br />
sind, zeigt die Bandbreite der in diesem Jahr<br />
von der Stiftung prämierten Forschungsarbeiten<br />
hochbegabter Wissenschaftler. Die<br />
Absolventen wurden insbesondere für ihre<br />
besonderen praxisnahen wissenschaftlichen<br />
Ingenieurleistungen aus den Bereichen der<br />
Strömungstechnik, der Informatik, des<br />
Bauwesens und der Verfahrensentwicklung<br />
sowie der Materialwirtschaft, dem Küstenschutz<br />
und dem Maschinenbau geehrt.<br />
Stiftungspreisträger sind in diesem Jahr<br />
• Dr. Mathias Anhalt, TU Clausthal<br />
• Elena Hensinger M.Sc.,<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
• Dr.-Ing. Caroline Leppert,<br />
TU Braunschweig<br />
• Dipl.-Ing. Christoph Lietmeyer,<br />
TU Leibniz Universität Hannover<br />
• Dipl.-Ing. Mareike Mickley, Leibniz<br />
Universität Hannover<br />
• Dipl.-Ing Arne Stahlmann, Franzius-<br />
Institut Leibniz Universität Hannover<br />
• Dipl.-Ing. Peter Stückelmaier,<br />
Fachhochschule Hannover.<br />
Text: Bettina Berthier<br />
Fotos: Rüdiger Bubbel<br />
30 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong>
✁<br />
? Worum handelt es sich<br />
bei diesem Gebäude ?<br />
Im letzten <strong>Landesspiegel</strong>-Preisrätsel gingen wir<br />
in Lüneburg spazieren und aus den zahlreich<br />
eingegangenen Lösungen wurden die Gewinner<br />
von Dipl.-Ing. Hans-Joachim Lohr anlässlich einer<br />
Veranstaltung der BG Hannover zum Thema<br />
„Nutzung oberfl ächennaher Geothermie“ gezogen.<br />
Die Gewinner halten inzwischen ihre Preise<br />
in den Händen. Der 1. Preis ging an Hermann<br />
Gehring, Bad Rothenfelde, der 2. Preis an Jörg<br />
Osterloh, Celle und der 3. Preis an Renate Eden,<br />
Berlin. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Nun kommen wir zu einer neuen Herausforderung und es winken wieder mal drei Preise.<br />
Worum handelt es sich bei dem oben abgebildeten Gebäude?<br />
(bitte ankreuzen !)<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Preisrätsel<br />
Und das sind diesmal<br />
die Gewinne:<br />
❏ TU Braunschweig ❏ Deutsches Auswandererhaus in Bremerhaven ❏ Plenarsaal des Landtagsgebäudes in Hannover<br />
Name, Vorname<br />
Straße/Hausnummer<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon-Nr. / E-Mail<br />
2. Preis<br />
Zwei Hörbücher „Sherlock<br />
Holmes und der goldene<br />
Kneifer“ und „Sherlock Holmes<br />
und die tanzenden Männchen“<br />
1. Preis<br />
Buch „Rendezvous mit<br />
Venus“ oder „Die Liebe<br />
zur Astronomie“<br />
(Roman)<br />
3. Preis<br />
CD „GoldenEye“<br />
Tina Turner<br />
Teilnahmebedingungen: Bitte vollständig ausfüllen und bis zum 1. September 20<strong>09</strong> (Datum des Poststempels) in einen Umschlag stecken, ausreichend frankieren und an folgende<br />
Anschrift senden: Karin Voigt, Berliner Str. 4c, 30890 Barsinghausen. Oder einfach als e-mail (k.voigt@enakon.de) oder Fax: 0511 59<strong>02</strong>9599 auf den Weg bringen. Die Gewinner<br />
werden aus den richtigen Einsendern gelost und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehrfach- und Sammeleinsendungen werden nicht berücksichtigt.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Mitglieder des AKÖ sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
31
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
o<br />
TERMINE /<br />
IMPRESSUM<br />
12.06.<strong>09</strong><br />
Nienburg<br />
Exkursion<br />
„Havenwelten Bremerhaven“<br />
Infos: Erwin Adolf,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15768<br />
12.06.<strong>09</strong><br />
Celle / Uelzen<br />
Exkursion<br />
„UNESCO Welterbe Quedlinburg“<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05141 85340<br />
19.06.<strong>09</strong><br />
Celle / Uelzen<br />
Weinprobe mit Winzermeister<br />
Manfred Acker<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05141 85340<br />
18.08.<strong>09</strong><br />
Celle / Uelzen<br />
Das Gerüst des Zweiständer-<br />
Bauernhauses als Kern eines<br />
modernen Einfamilienhauses?<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05141 85340<br />
20./21.08.<strong>09</strong><br />
Wolfsburg / Gifhorn<br />
Exkursion Hamburg/Hafencity<br />
Infos: Andreas Olschowka,<br />
Tel.: 05361 134 57<br />
10.<strong>09</strong>.<strong>09</strong><br />
Nienburg<br />
Baustellen-Besichtigung, Loccum<br />
Infos: Erwin Adolf,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />
24.<strong>09</strong>.<strong>09</strong>/19.30 Uhr<br />
Celle / Uelzen<br />
Bezirksgruppenabend<br />
Vortrag Fa. XELLA<br />
„Klimasicher bauen“<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05141 85340<br />
15. - 18.10.<strong>09</strong><br />
Celle / Uelzen<br />
Jahresfahrt nach Mecklenburg<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05141 85340<br />
31.10.<strong>09</strong><br />
Landesvorstandssitzung<br />
in Osnabrück<br />
Infos: Christa Dünker,<br />
Tel.: 0511 810 207<br />
12.11.<strong>09</strong><br />
Nienburg<br />
Besichtigung Fa. Hartmann<br />
Infos: Erwin Adolf,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />
12.11.<strong>09</strong> / 19.30 Uhr<br />
Celle / Uelzen<br />
Bezirksgruppenabend Fachvortrag<br />
Fa. Baxmann<br />
Nutzung oberfl ächennaher<br />
Geothermie zum Heizen und Kühlen<br />
von Gebäuden<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05141 85340<br />
10.12.<strong>09</strong><br />
Nienburg<br />
Weihnachtsfeier<br />
Infos: Erwin Adolf,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />
15.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>0<br />
Nienburg<br />
22. Neujahrsempfang<br />
Infos: Erwin Adolf,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />
23.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>0<br />
Celle / Uelzen<br />
Neujahrsempfang im<br />
Schlosstheater<br />
Infos: H.-D. Hagen,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />
05.03.2<strong>01</strong>0<br />
Nienburg<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Infos: Erwin Adolf,<br />
Tel.: 05<strong>02</strong>1 15 768<br />
28. / 29.05.2<strong>01</strong>0<br />
Hameln-Pyrmont<br />
Landesverbandstag<br />
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32 Keine Gewähr <strong>BDB</strong>-LANDESSPIEGEL auf Vollständigkeit! 2/20<strong>09</strong>
LV Bremen Vorsitzender:<br />
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Tel.: 05361 13457<br />
Fax: 05361 21510<br />
info@olschowka.de<br />
Kontakt<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 33
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
>>> Fortsetzung von S. 3, “Liebe Leserin, Lieber Leser”<br />
Es stellt sich nur die Frage, ob das die Bauaufsichtsbehörden und<br />
Gerichte genauso schnell umsetzen können. Wir, die Planer, werden<br />
wieder allein gelassen mit den verschiedenen Grundlagen. Aber<br />
wir müssen auch das Positive sehen. Beim <strong>BDB</strong> in Bremen tut sich<br />
wieder etwas. Bei beiden Bezirksgruppen haben die Vorsitzenden<br />
gewechselt. In Bremen hat jetzt unser Unternehmerreferent Rolf<br />
Gerlach das Heft in der Hand, und in Bremerhaven ist unser Kollege<br />
Hauke Bartels als Kapitän mit im Boot. Beide schauen über<br />
den Tellerrand hinaus, beide sind Mitglieder im Lande Bremen und<br />
beide wohnen in Niedersachsen.<br />
Im Februar fand unsere Dienstreise mit vielen Kollegen nach Dubai<br />
statt, im Mai fand ein gemeinsames Spargelessen bei der BG Nienburg<br />
statt und im Oktober heißt es wieder: „Herzlichen willkommen<br />
zur traditionellen Tafelrunde“. Aber auch das weitere Programm in<br />
diesem Jahr ist wieder interessant gestaltet. Genaueres können Sie<br />
auf Seite 7 oder unter www.bdb-bremen.de lesen. Und die 20<strong>09</strong><br />
ausgefallene Kohltour muss in 2<strong>01</strong>0 unbedingt wieder stattfi nden.<br />
Wir sollten uns bemühen, mehr gemeinsame Veranstaltungen über<br />
die Grenzen der Bezirksgruppen und Landesverbände hinaus durchzuführen,<br />
denn nur gemeinsam sind wir ein starkes Team.<br />
Viel Spaß beim Lesen des neuen <strong>Landesspiegel</strong> der LV Bremen und<br />
Niedersachsen<br />
Ihre Meinung<br />
ich bin gespannt auf ihre Meinung zum neuen <strong>Landesspiegel</strong> und<br />
veröffentliche gern ihre konstruktive Kritik in Form eines Leserbriefes.<br />
Freuen sie sich auf den nächsten <strong>Landesspiegel</strong>, der im september<br />
in ihrem Briefkasten liegen wird.<br />
im Namen des gesamten aKÖ wünsche ich ihnen eine<br />
schöne sommerzeit!<br />
34 <strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong><br />
Ihre<br />
Uve Kühl,<br />
Landesvorsitzender Niedersachsen<br />
Josten Triebold,<br />
Landesvorsitzender Bremen
Türen Tore Zargen<br />
36 Prüfung und Wartung von Feuer-<br />
und Rauchschutzabschlüssen<br />
39 Regelmäßige Wartung von Brandschutzabschlüssen<br />
kann böse Überraschungen<br />
verhindern<br />
40 Buchele stellt die Neuentwicklung PLANE<br />
LINE - absolut flächenbündige Stahltüren -<br />
vor<br />
41 Hörmann Brandschutzabschlüsse:<br />
Stumpf einschlagende STS-Türen veredelt<br />
42 Tore für moderne Industriearchitektur<br />
Türautomation<br />
43 Worauf bei Montage, Prüfung und Wartung<br />
zu achten ist<br />
Torantrieb<br />
44 Automatisierte Industrieanlagen - Effizienz,<br />
Logistik, Energie und Gebäudemanagement<br />
46 Innovation und Qualität geben der SOMMER<br />
Antriebs- und Funktechnik GmbH den „Antrieb”<br />
47 Sicher und komfortabel - funkferngesteuerte<br />
Tore, Rolläden und Markisen<br />
Dämmtechnik<br />
48 Mehr Markt machen mit dem<br />
„Energiesparkompass”<br />
50 HECK Innendämmung mit System<br />
52 Hasit Holzfaser-Wärmedämmsysteme protect<br />
54 Neues Systemzubehör für Wärmedämmverbundsysteme<br />
56 Einblasdämmung mit Zellulose seit 25 Jahren!<br />
57 Mit Sicherheit die derzeit innovativste und<br />
effektivste Wärmedämmung am Bau<br />
58 An der Vakuumdämmtechnik kommt keiner<br />
vorbei<br />
59 Bayer Sheet Europe setzt weiter auf<br />
Wärmeschutz<br />
60 Bayer Sheet Europe stark in Sachen<br />
Klimaschutz<br />
61 Feuchtes Mauerwerk dauerhaft instandsetzen<br />
und Heizenergie sparen<br />
62 Energetische Gebäudesanierung<br />
63 Stilbruch mit Stil<br />
64 Bis zu 75 % Energieeinsparung<br />
66 Potenzial für bauschadensfreie<br />
Dachsanierung<br />
Passivhaus<br />
67 Passivhaustaugliche Bodenplattendämmung<br />
bauaufsichtlich zugelassen<br />
Inhalt<br />
70 Tipps für den Profi - HECO-Schrauben im<br />
Einsatz bei Aufsparrendämmungen<br />
72 Schalen und Dämmen in einem Arbeitsgang<br />
Sonnenhaus<br />
73 Sonnenhaus statt Energiesorgen<br />
Energetische Gebäudesanierung<br />
75 Der ERLUS TRIVA: Unabhängigkeit durch<br />
trivalentes Heizen<br />
Bioenergie<br />
78 Beste Bedingungen für Milliarden kleiner<br />
Helfer<br />
Beton<br />
80 Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz -<br />
Ein außergewöhnlicher Monolith aus Beton<br />
Betontechnik<br />
82 Erster CO 2 -freier Verbrauchermarkt<br />
Deutschlands eingeweiht<br />
Sichtbeton<br />
83 PRO Sichtbeton<br />
84 Verleger mit Liebe zum Beton<br />
Porenbeton<br />
87 DOMAPOR<br />
88 Die Zukunft im Griff – wirtschaftlich und<br />
sicher bauen mit Porenbeton<br />
Betoninstandsetzung<br />
89 Qualität, die bleibt<br />
92 Betonschutz bei Säureeinwirkung<br />
Bauchemie<br />
94 Graffiti – Entfernung und Prophylaxe –<br />
ein extrem komplexes Problem<br />
95 Chemische Entfernung schadstoffhaltiger<br />
Farben, Lacke, Kleber.<br />
Bauwerkabdichtung<br />
97 CEMtobent® Bentonit-Doppelabdichtung –<br />
und der Tunnel ist dicht<br />
Systemböden<br />
98 Systemböden im Dienst der Medizin<br />
Pro Keller<br />
99 Untergeschoss neu nutzen – der Mief bleibt<br />
draußen<br />
100 Von der Fensterzarge bis zum Gitterrost:<br />
Das Kellerfenster- und Lichtschachtsystem<br />
von JÄGER<br />
Asphalt<br />
1<strong>01</strong> Die temperaturabgesenkte, niedrig viskose<br />
Asphaltbauweise<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 35
Türen Tore Zargen<br />
Prüfung und Wartung von Feuer- und Rauchschutzabschlüssen<br />
Feuer- und Rauchschutzabschlüsse wie<br />
Türen, Tore und Klappen, sind unverzichtbare<br />
Einrichtungen im baulichen Brandschutz.<br />
Im Rahmen der Gebäudesicherung<br />
dienen sie dazu, im Ernstfall wirkungsvoll<br />
die zu schnelle Ausbreitung eines Feuers<br />
und die damit einhergehende Rauchentwicklung<br />
wirksam zu verhindern. Sie helfen<br />
damit Menschenleben zu schützen.<br />
Diese Aufgabe ist allerdings nur von solchen<br />
Brandschutzelementen zu erfüllen,<br />
die im Ernstfall zuverlässig und störungsfrei<br />
arbeiten. Um mögliche Fehler rechtzeitig<br />
erkennen und beheben zu können, sowie<br />
eine optimale Lebensdauer zu erzielen,<br />
bedarf es einer regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung<br />
und Wartung der Brandschutzabschlüsse<br />
in einem Gebäude.<br />
Soweit die Theorie. Die Praxis sieht leider<br />
oft anders aus. Denn: Obwohl das Funktionieren<br />
aller Brandschutzabschlüsse als wesentlicher<br />
Bestandteil des Sicherheitskonzeptes<br />
eines Gebäudes eine entscheidende<br />
Rolle spielt, gibt es in Deutschland nach<br />
wie vor keine gesetzlichen Regelungen, die<br />
eine verbindliche Prüfung und Wartung im<br />
ganzen Brandschutzabschluss vorsehen.<br />
Keine verbindlichen Regelungen<br />
Bislang sind im deutschen Baurecht hinsichtlich<br />
Prüfung und Wartung von<br />
Brandschutzabschlüssen lediglich Schließmittel<br />
und Feststellanlagen geregelt. Für<br />
letztere ist eine jährliche Sicherheitsüberprüfung<br />
durch (vom Hersteller) geschulte<br />
Fachleute vorgesehen. Bei Schließmitteln<br />
verlangen die „Besonderen Ländervorschriften<br />
über die Wartung technischer<br />
Einrichtungen in Gebäuden“ bzw. die<br />
Technischen Prüfverordnungen (TPrüfVO)<br />
lediglich, dass „Einrichtungen zum selbsttätigen<br />
Schließen von Feuer- und Rauchschutztüren“<br />
alle 3 Jahre zu prüfen sind.<br />
D.h., es sind lediglich Bänder, Schlösser<br />
und ggf. Türschließer zu kontrollieren. Ob<br />
die Dichtungen noch in Ordnung sind, die<br />
Spaltmaße nicht zu groß oder auch das<br />
Türblatt beschädigt ist, ist dabei nicht Gegenstand<br />
der Überprüfung.<br />
Nur im § 14 der Musterbauordnung ist allgemein<br />
etwas über die Instandhaltungspflicht<br />
von Betreibern ausgesagt: Er hat<br />
nämlich die einwandfreie Funktion aller<br />
sicherheitsrelevanten Bauteile jederzeit zu<br />
gewährleisten. Dass sich diese Anforderung<br />
in der Praxis kaum niederschlägt,<br />
wird immer wieder bei Ortsbegehungen<br />
deutlich (s. Abbildungen).<br />
Alle Bauteile müssen funktionieren<br />
Ein Feuerschutzabschluss nach DIN 41<strong>02</strong><br />
oder ein Rauchschutzabschluss nach DIN<br />
18 <strong>09</strong>5 besteht jedoch nicht nur aus<br />
Schließmitteln, sondern auch aus Tür-/<br />
Torblatt, Zarge, Dichtungen, Schlössern<br />
und Beschlägen. Das komplette Zusammenspiel<br />
dieser Bestandteile ist elementar<br />
wichtig für die einwandfreie Funktion des<br />
Brandschutzabschlusses. Im Brandfall<br />
müssen alle Komponenten ihre Funktion<br />
zu hundert Prozent erfüllen. Die Erfahrung<br />
zeigt jedoch, dass zum Beispiel absenkbare<br />
Brandschutz und Design muss kein Widerspruch sein. Regelmäßige Wartung sorgt für Erhalt der<br />
Sicherheitsfunktion der Tür.<br />
Manipulationen / Beschädigungen am Türband.<br />
Dadurch u.a. erhöhtes Spaltmaß im<br />
Sturz. Das bedeutet: Brandabschottende Wirkung<br />
ist nicht mehr gesichert. Zulassung ist<br />
erloschen.<br />
Bodendichtungen deutlich früher verschleißen<br />
können als die Schließmittel. Die<br />
lebensrettende Funktion des Brandschutzabschlusses<br />
ist aber bereits mit dem Ausfall<br />
einer der Komponenten nicht mehr gesichert.<br />
Jährliche Sicherheitsprüfung<br />
Feuer- und Rauchschutztüren und –tore<br />
sind im Prinzip in allen Gebäudearten zu<br />
finden. Hervorzuheben sind insbesondere<br />
Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime,<br />
Schulen und Kindergärten, Warenhäuser,<br />
Produktionsstätten und Logistikzentren,<br />
Büros, Kinos, Theater oder auch Fußballstadien.<br />
So unterschiedlich wie die Einsatzbereiche,<br />
so unterschiedlich ist auch<br />
der nutzungsbedingte Verschleiß der<br />
Brandschutzelemente. Um hier Defekte<br />
weitgehend auszuschließen, empfiehlt der<br />
Industrieverband Tore Türen Zargen, ttz<br />
(www.ttz-online.de) daher, Feuer- und<br />
Rauchschutzabschlüsse regelmäßig mindestens<br />
einmal pro Jahr einer fachgerechten<br />
Sicherheitsüberprüfung und Wartung<br />
zu unterziehen. Da es sich um eine komplexe<br />
technische Begutachtung handelt,<br />
dürfen diese Arbeiten gemäß der Anforderungen<br />
aus dem Baurecht nur von qualifizierten<br />
und geschulten Sachkundigen<br />
durchgeführt werden.<br />
Worauf ist bei der Sicherheitsüberprüfung<br />
und Wartung zu achten?<br />
Allgemeiner Zustand:<br />
�Hier geht es um eine Sichtkontrolle von<br />
Türblatt und Zargen auf mechanische<br />
Schäden und Korrosion.<br />
36 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Türen Tore Zargen<br />
�Schloss:<br />
Sitz der befestigten Schrauben ist zu kontrollieren, Falle und Riegel<br />
sind zu ölen, eine allgemeine Funktionskontrolle ist durchzuführen.<br />
Außerdem ist das Fallenspiel zu prüfen – bei zu viel Spiel<br />
ist die Dichtigkeit des Abschlusses nicht mehr gewährleistet.<br />
�Bänder:<br />
Befestigungen sind zu kontrollieren, der Fangbolzen ist zu fetten.<br />
�Schließmittel:<br />
Federbänder, sofern vorhanden, sind zu fetten. Die Schließfunktion<br />
ist zu prüfen und ggf. nachzustellen. Bei Türschließern sind alle<br />
beweglichen Teile zu fetten. Schließgeschwindigkeit, Schließkraft<br />
und Endanschlag müssen getestet und ggf. nachjustiert werden.<br />
�Dichtungsprofile:<br />
Diese sind auf Beschädigungen und Verschleiß zu prüfen. Außerdem<br />
muss kontrolliert werden, wie die Dichtungen am Türblatt<br />
anliegen. Schadhafte Dichtungen sind grundsätzlich auszutauschen.<br />
�Verglasung:<br />
Vorhandene Glasscheiben sind auf Beschädigungen zu überprüfen.<br />
Bei Feuerschutztüren darf nur geprüftes Glas eingesetzt sein<br />
– Zulassungsstempel auf der Glasscheibe kontrollieren.<br />
�Feststellanlagen:<br />
Bei Türen und Toren mit Feststellanlage ist diese gemäß Zulassung<br />
auf ihre Funktion sowie das Zusammenwirken aller Teile zu<br />
überprüfen (darf nur von speziell geschulten Sachkundigen<br />
durchgeführt werden).<br />
Wichtig für Servicedienst und Betreiber ist, dass Umfang, Ergebnis<br />
und Zeitpunkt der Prüfung in einem Serviceheft (Prüfbuch) zu dokumentieren<br />
sind. Auf eventuell vorliegende Schäden sollte der<br />
Sachkundige unbedingt schriftlich hinweisen – z.B. durch einen<br />
Vermerk im Prüfbuch, um kein Haftungsrisiko einzugehen.<br />
Defekter Obertürschließer – Funktion ist nicht mehr gewährleistet.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 37<br />
Gründerzentrum Pramtal Süd, Raab<br />
Leuchtendes Vorbild<br />
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Türen Tore Zargen<br />
Das Spaltmaß ist zu groß, die Tür muss eingestellt werden.<br />
Änderungen an Feuerschutzabschlüssen<br />
Ein Feuerschutz ist ein komplettes System bestehend aus Türblatt,<br />
Schloss, Bändern, Türrahmen, Dichtungen etc. Änderungen an<br />
diesem System und Austausch von einzelnen Komponenten können<br />
nur in sehr begrenztem Umfang durchgeführt werden. Die<br />
zulässigen Änderungen sind in den Mitteilungen des Deutschen<br />
Instituts für Bautechnik (DIBt) in der letzten Fassung vom Juni<br />
1995 genau festgelegt und beschrieben. Bei den zulässigen Änderungen<br />
und Ergänzungen ist zu unterscheiden zwischen bereits<br />
hergestellten Feuerschutzabschlüssen und solchen, die erst noch<br />
hergestellt werden. Bevor also an eine Feuerschutztür oder einem<br />
Feuerschutztor eine zusätzliche Einrichtung angebracht oder eine<br />
Veränderung durchgeführt werden soll, ist anhand der DIBt-Vorgaben<br />
zu prüfen, ob diese Veränderung zulässig ist.<br />
Grundsätzlich nicht erlaubt sind folgende Ergänzungen an Feuerschutzabschlüssen:<br />
Die Montage von elektrischen Türöffnern, wenn die Vorrichtung<br />
oder die Aussparung nicht bereits werksseitig vorgesehen wurde.<br />
Blockschlösser im oder auf dem Türblatt.<br />
Das Nachrüsten verdeckter Kabelübergänge, z.B. für Riegelkontakte<br />
oder E-Öffner (auch Teilnachrüstung z.B. an der Zarge ist nicht<br />
erlaubt).<br />
Bei Feuerschutzschiebetoren das nachträgliche Anbringen von<br />
Verschließeinrichtungen oder zusätzliche Haken und Riegel.<br />
Ein vollständiges Beplanken von Tür- oder Toroberflächen mit<br />
Holz, Alublech oder Sonstigem.<br />
Werden solche Änderungen, die in der Praxis leider immer wieder<br />
anzutreffen sind, an Feuerschutzabschlüssen vorgenommen, erlischt<br />
die Zulassung der Tür. Für den Betreiber, aber auch für das<br />
Fachunternehmen, das die Änderungen vorgenommen hat, kann<br />
dies im Schadensfall ernst zu nehmende Konsequenzen nach sich<br />
ziehen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Industrieverband Tore Türen Zargen (ttz)<br />
Hochstraße 113-115; 58<strong>09</strong>5 Hagen<br />
Tel.: + 49 (0) 23 31 / 20 08 42<br />
Fax: + 49 (0) 23 31 / 20 08 40<br />
E-Mail: info@ttz-online.de<br />
Internet: www.ttz-online.de<br />
38 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Viele Abschlüsse werden im Laufe der Zeit verändert –<br />
mit fatalen Folgen!<br />
Regelmäßige Wartung von<br />
Brandschutzabschlüssen<br />
kann böse Überraschungen<br />
verhindern<br />
Der Fall scheint klar: Die Einhaltung der<br />
gesetzlichen Brandschutzbestimmungen<br />
ist Sache des Tür- und Torlieferanten. Er ist<br />
verpflichtet, ausschließlich bauaufsichtlich<br />
zugelassene Brandschutzabschlüsse<br />
einzubauen, so die landläufige Meinung.<br />
Übersehen wird dabei, dass die Funktion<br />
von Türen und Toren und ihrer Peripherie<br />
jederzeit wissentlich oder unwissentlich<br />
beeinträchtigt werden kann – mit bösen<br />
Folgen für den Betreiber.<br />
Im Schadensfall wird nämlich auch die Zulassungskonformität<br />
der betroffenen<br />
Brandschutzabschlüsse geprüft. Das heißt<br />
im Klartext: Feuerschutztore und -türen<br />
müssen zum Schadenszeitpunkt in allen<br />
Details und mit allen Zubehörteilen zwingend<br />
der Zulassung entsprechen. Ist das<br />
nicht der Fall, haftet der Betreiber für alle<br />
entstehenden Schäden – und die können<br />
im Brandfall ganz schnell in die Millionen<br />
gehen. An einer regelmäßigen Wartung<br />
führt also kein Weg vorbei.<br />
Risiko erkannt, durch Vorsorge gebannt?<br />
Der Teufel steckt wie immer im Detail,<br />
denn längst nicht alle Risiken sind ohne<br />
Weiteres erkennbar. Die geringste Veränderung<br />
am Abschluss oder dessen Umfeld<br />
kann zu einer Einschränkung der Brandschutzfunktion<br />
führen.<br />
Türen Tore Zargen<br />
Es hilft nichts: Nur bei einer regelmäßigen<br />
Prüfung durch Fachleute lässt sich die einwandfreie<br />
Funktion von Brandschutzabschlüssen<br />
gemäß Zulassung feststellen und<br />
im Ernstfall eine persönliche Haftung abwenden.<br />
Der einfachste Weg hierzu ist die<br />
Beauftragung eines Fachbetriebes zu einer<br />
„Sicherheitsprüfung auf Zulassungskonformität“,<br />
die in aller Regel eine generelle<br />
Wartung und Mängelbeseitigung mit<br />
einschließt. Wer es sich noch einfacher<br />
machen (und ganz auf Nummer Sicher gehen!)<br />
will, schließt einen Prüfungs- und<br />
Wartungsvertrag ab, wie er zum Beispiel<br />
von den Novoferm Riexinger Türenwerken<br />
angeboten wird. Er sichert nicht nur die<br />
Durchführung regelmäßiger vorschriftengerechter<br />
Prüfung, Wartung und Reparaturen<br />
– er reduziert gleichzeitig Aufwand,<br />
Risiken und Verantwortung der Betreiber.<br />
Ein solcher Wartungsvertrag ist weit günstiger,<br />
als gemeinhin angenommen wird,<br />
zumal er nachhaltig die Funktionsbereitschaft<br />
von Abschlüssen garantiert<br />
und Ausfälle verhindert, die nicht selten zu<br />
einer erheblichen Störung des betrieblichen<br />
Ablaufes führen.<br />
Wie muss man sich nun eine solche „Inspektion“<br />
vorstellen? Das speziell ausgebildete<br />
Wartungspersonal prüft die Abschlüsse<br />
auf Funktion, Beschädigungen<br />
und Sicherheit. Nach Abschluss der Prüfung<br />
erhält der Betreiber ein Prüfprotokoll.<br />
Bei Mängeln wird auf evtl. erforderliche<br />
Nachbesserungen bzw. Reparaturen hingewiesen,<br />
auf Wunsch werden diese gleich<br />
ausgeführt. Bestandteil der Wartung sind<br />
außerdem alle Schmier-, Reinigungs- und<br />
Einstellarbeiten, die für die Zuverlässigkeit<br />
von Feuerschutzabschlüssen unerlässlich<br />
sind. Nicht zu Unrecht wird dieser Service<br />
bei Novoferm Riexinger auch als „Rundum-Sorglos-Paket“<br />
bezeichnet.<br />
Interessenten können detaillierte<br />
Unterlagen anfordern über www.riexinger.com oder direkt<br />
bei Novoferm Riexinger Türenwerke GmbH,<br />
74336 Brackenheim,<br />
Telefon 07131 89-0<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 39<br />
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email @ riexinger.com, www.riexinger.com<br />
Wir machen das Objekt
Türen Tore Zargen<br />
Buchele stellt die Neuentwicklung PLANE Line -<br />
absolut flächenbündige Stahltüren - vor.<br />
Unter der Typenbezeichnung „PLANE Line“<br />
bringt die Stahltürenbau Buchele GmbH<br />
eine komplett neu entwickelte Türenserie<br />
an den Markt.<br />
Die Besonderheit der ein- und zweiflügeligen<br />
„PLANE Line“-Serie ist die flächenbündige<br />
Konstruktion, bei der die Zarge<br />
und die Türblätter optisch auf einer Ebene<br />
sind und von der Bandseite nur eine kleine<br />
umlaufende Fuge zu sehen ist. Bei der<br />
zweiflügeligen Tür ist auch der Mittelüberschlag<br />
der Tür flächenbündig - und dies<br />
auf beiden Seiten. Es bleibt sogar Platz für<br />
ein Dichtungsprofil und die Möglichkeit,<br />
alle handelsüblichen Schlösser bis hin zu<br />
Vollpanikkombinationen einzusetzen. In<br />
der optional verfügbaren Türvariante mit<br />
flächenbündiger Verglasung wird eine<br />
Scheibe eingesetzt die beidseitig bündig<br />
mit Außenkante Türblatt ist.<br />
„Optisch ein Meisterwerk. Das ist genau<br />
die Tür, auf die wir gewartet haben“ so die<br />
Worte eines Pharmaherstellers in der<br />
Schweiz, der die Tür bereits testen durfte.<br />
Die multifunktionale „PLANE<br />
Line“ Tür ist in drei Ausführungsvarianten<br />
lieferbar:<br />
BASIC: mit Dickfalz und Konstruktionsbändern<br />
PREMIUM: flächenbündig mit<br />
aufgeschraubten Multi 2D-Türbändern<br />
SUPERIOR: flächenbündig mit<br />
Verschwindbändern, in Zarge<br />
und Türblatt integriert.<br />
Alle drei Varianten sind als<br />
ein- und zweiflügelige Türen<br />
mit und ohne Glas lieferbar<br />
und können auf Grund der<br />
Brandprüfungen in folgende<br />
Wandarten eingesetzt werden:<br />
Mauerwerk, Porenbeton, Beton<br />
und F90GK-Wände. Die Ausführungsvariante<br />
in Edelstahl<br />
ist selbstverständlich geprüft<br />
und machbar.<br />
Die ein- und zweiflügeligen<br />
„PLANE Line“ Türen sind echte<br />
multifunktionale Türen, die<br />
nach Wunsch mit weiteren<br />
Merkmalen ausgestattet werden<br />
können:<br />
Schallschutz: Kein Problem für den Spezialisten<br />
für Schallschutzkonstruktionen,<br />
denn auf Anhieb wurden 46 dB mit Senkdichtungen<br />
und 47 dB mit einer 20 mm<br />
hohen Anschlagschwelle im funktionsfähigen<br />
Zustand erreicht. Spitzenwerte für<br />
diese Türkonstruktion.<br />
Luftdichtheit: Einstufung in den Klassen 3<br />
und 4, wobei Klasse 4 für eine zweiflügelige<br />
Tür Spitzenklasse ist Einbruchschutz:<br />
Aktuelle Einstufung in die Widerstandsklasse<br />
WK3. „Beim nächsten Versuch gehen<br />
wir mit einer anderen Schloßkonstruktion<br />
auf WK 4, die Tür packt das<br />
leicht“ so ein Sprecher aus dem Prüfinstitut<br />
Beschusssicherheit: Beim Beschussamt<br />
in Ulm erreichten die Türen erfolgreich die<br />
Beschussklasse FB4 Brand- und Rauchschutz:<br />
Die Materialprüfanstalt in Braunschweig<br />
prüfte die Türen Brand- und<br />
Rauchschutzprüfungen nach DIN EN<br />
1634-1 und-3. Das gesteckte Ziel „T30“<br />
wurde bei beiden Türen erreicht<br />
Kontakt:<br />
Stahltürenbau Buchele GmbH<br />
Jürgen Buchele<br />
Industriestr. 3, D-73061 Ebersbach/Fils<br />
Tel: +49 (0)7163/10<strong>01</strong>-0, Fax: +49 (0) 7163/10<strong>01</strong>-44<br />
Internet: www.buchele.de, E-Mail: info @ buchele.de<br />
Über Buchele:<br />
Im Jahre 1910 wurde die Firma Buchele als<br />
Schlosserei von Johannes Buchele gegründet.<br />
Dessen Sohn Hans Buchele begann<br />
Anfang der 50-er Jahre mit der Fertigung<br />
von Stahltüren. Durch eine konsequente<br />
Entwicklungstätigkeit konnte die Angebotspalette<br />
im Bereich von Stahltürenund<br />
-Tore ständig erweitert werden. Die<br />
Firma entwickelte sich dadurch allmählich<br />
von einem anfänglich nur regional tätigen<br />
Schlosserei-Betrieb zu einem bundesweit<br />
agierenden Hersteller von Stahltüren- und<br />
Tore.<br />
1982 wurde mit einem Neubau der jetzige<br />
Standort im Industriegebiet von Ebersbach/Fils<br />
bezogen. Ein kontinuierliches<br />
Umsatzwachstum -u.a, auch auf ausländischen<br />
Märkten- und eine damit verbundene<br />
stetige Zunahme der Mitarbeiterzahl<br />
sowie die Modernisierung des Maschinenparks<br />
machten in den Folgejahren regelmäßige<br />
Erweiterungen der Betriebsgebäude<br />
notwendig. Die Firma Buchele verfügt<br />
an ihrem Hauptsitz in Ebersach/Fils nunmehr<br />
über eine Produktionsfläche von ca.<br />
6000 qm zuzüglich ca. 700 qm im Verwaltungsbereich.<br />
Um der gesteigerten Nachfrage<br />
nach Buchele-Türen aus den neuen<br />
Bundesländern begegnen zu können, wurde<br />
im Jahre 1994 in Ebersbach/Sachsen (in<br />
der Nähe von Bautzen) ein Zweigwerk mit<br />
rund 1500 qm Produktionsfläche errichtet.<br />
Hierbei konnten zahlreiche neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen werden. Anfang 1997<br />
wurde dann die alteingesessene Firma Bitzer<br />
Türen+Tore GmbH, in Albstadt von der<br />
Buchele Firmengruppe übernommen. Mit<br />
der Übernahme dieses renommierten<br />
Türenherstellers konnte die Angebotspalette<br />
- insbesondere auf dem Gebiet des<br />
Feuerschutzes -deutlich erweitert werden.<br />
Die Firma Buchele wird nunmehr in der<br />
dritten Generation von den Brüdern Hans-<br />
Peter Buchele (Bereich Kalkulation und Finanzen),<br />
Werner Buchele (Bereich Technik<br />
und Entwicklung) sowie Jürgen Buchele<br />
(Bereich Außendienst/Montage und Marketing<br />
geleitet. Aktuell werden insgesamt<br />
rund 100 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
40 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Hörmann Brandschutzabschlüsse:<br />
Stumpf einschlagende STS-Türen veredelt<br />
Noch hochwertiger durch verdeckt liegende Bänder<br />
Auf der BAU stellt die Hörmann KG die<br />
neuen verdeckt liegenden Bänder für die<br />
stumpf einschlagende STS-Feuerschutztüren<br />
vor. Außerdem ergänzt sie das Programm<br />
des hochwertigen T30- und T90-<br />
Brandschutzabschlusses um eine komplett<br />
aus Edelstahl gefertigten Variante, die<br />
auch hygienischen Anforderungen gerecht<br />
wird. Erfreuliches gibt es von der bislang<br />
einzigen T30-Automatik-Schiebetür am<br />
Markt zu vermelden.<br />
Noch edler – verdeckt liegende Bänder<br />
und Edelstahl-Ausführung für stumpf<br />
einschlagende STS-Türen<br />
Für den Objektbau präsentiert<br />
das Steinhagener<br />
Unternehmen die stumpf<br />
einschlagenden STS-<br />
Feuerschutztüren in einer<br />
Edelstahl-Variante und<br />
mit verdeckt liegenden<br />
Bändern. Sie sind bei geschlossenem<br />
Zustand<br />
nicht sichtbar und verbessern<br />
so die hochwertige<br />
Anmutung der stumpf<br />
einschlagenden und bündig<br />
mit der Zarge abschließenden<br />
Türflügel.<br />
Hochwertige Edelstahloptik: Hörmann stellt die stumpf einschlagenden<br />
STS Feuerschutztüren in einer Variante vor, bei<br />
der Flügel, Zarge, Beschläge und Bänder aus Edelstahl gefertigt<br />
sind. Damit werden sie nicht nur Brandschutz-, sondern<br />
auch Hygieneanforderungen gerecht.<br />
Die STS Feuerschutztüren und<br />
ihre Variante mit gefälztem<br />
Türflügel, die STU, sind nun<br />
auch in einer inklusive Beschlagteilen<br />
und Bändern<br />
komplett aus Edelstahl gefertigten<br />
Variante erhältlich. Das<br />
ermöglicht ihren Einsatz in<br />
Bereichen, wo sie nicht nur eine<br />
Feuer- und Rauchschutz-<br />
Funktion erfüllen, sondern<br />
auch hoher Korrosion etwa<br />
durch Wasser widerstehen<br />
müssen. Damit ist sie bestens<br />
geeignet für Anforderungen<br />
zum Beispiel in der Lebensmittel-industrie,<br />
Handel, Laboratorien<br />
und chemischer<br />
Industrie. Nicht zuletzt<br />
macht der geschliffene<br />
Edelstahl die Tür zu einem<br />
echten Hingucker.<br />
Veredelt:<br />
Die neuen verdeckt liegenden<br />
Bänder unterstreichen<br />
die hochwertige<br />
Optik der stumpf einschlagendenSTS-Feuerschutztüren.<br />
T30-Automatik-Schiebetür<br />
von<br />
Hörmann mit bauaufsichtlicher<br />
Zulassung<br />
Ein feuerhemmender und<br />
rauchdichter Brandschutzabschluss,<br />
gepaart mit dem Komfort<br />
einer Automatik-Schiebetür:<br />
Das bietet die T30-Automatik-Schiebetür<br />
von Hörmann.<br />
Nun hat diese nach<br />
Herstellerangaben nur vom<br />
Steinhagener Unternehmen<br />
angebotenene Automatikfeuerschutztür<br />
die bauaufsichtliche<br />
Zulassung erhalten. Ein<br />
Zulassungsverfahren im Einzelfall<br />
bei jedem Bauvorhaben<br />
ist damit nicht mehr nötig. Bereits<br />
bei der Planung kann mit<br />
der Konformitätserklärung<br />
nachgewiesen werden, dass sie<br />
den T30-Anforderungen ent-<br />
Türen Tore Zargen<br />
Zulassungsverfahren im Einzelfall entfällt: Wer die nach<br />
Angaben des Herstellers Hörmann derzeit einzige T30-Automatik-Schiebetür<br />
am Markt verbaut, kann jetzt sicher davon<br />
ausgehen, dass der Brandschutzabschluss eingesetzt werden<br />
kann. Fotos: Hörmann<br />
spricht. So kann sicher davon ausgegangen<br />
werden, dass das Bauelement tatsächlich<br />
verbaut werden darf.<br />
Die Automatik-Schiebetür zeichnet sich<br />
nicht allein durch Brand- und Rauchschutz<br />
mit automatischer Türöffnung aus,<br />
sondern auch durch hohe Laufruhe und<br />
den zusätzlich nutzbaren Raum vor der<br />
Tür, da anders als bei Drehtüren kein Bereich<br />
vor oder hinter der Tür frei gehalten<br />
werden muss. Da sie im Durchgang keine<br />
Schwellen und Stopper ausweist, ist sie<br />
zudem behindertengerecht. Hinzu kommen<br />
die ästhetischen Vorteile der T30-<br />
Automatik-Schiebetür. Durch die besonders<br />
schmalen Proportionen der Seitenteile<br />
und Schiebeflügel wird ein Maximum an<br />
Transparenz und optischer Eleganz erreicht.<br />
Alle sichtbaren konstruktiven Elemente<br />
wurden auf das Wesentliche reduziert.<br />
Weitere Informationen und Bilder bei:<br />
Hörmann KG,<br />
Alexander Rosenhäger,<br />
Upheider Weg 94-98,<br />
33803 Steinhagen,<br />
E-Mail: pr@hoermann.com<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 41
Türen Tore Zargen<br />
Tore für moderne Industriearchitektur<br />
Hörmann KG Industrietore: neues Industrie-Sectionaltor mit unsichtbaren Profilübergängen,<br />
neues flächenbündiges Industrietor<br />
Auch gewerbliche Hallen zeichnen sich<br />
heute durch moderne Architektur aus und<br />
repräsentieren das Unternehmen. Die Hörmann<br />
KG hat neue Industrie-Sectionaltore<br />
entwickelt, die nicht nur den alltäglichen<br />
Anforderungen gerecht werden, sondern<br />
auch gestalterischen Ansprüchen.<br />
Industrietor für architektonisch<br />
hohe Ansprüche<br />
Große Glasflächen, die dem Gebäude<br />
Transparenz verleihen, sind in moderner<br />
Architektur seit Langem Trend. Die Hörmann<br />
KG hat jetzt mit dem ASR 40 ein darauf<br />
abgestimmtes neues Industrie-Sectionaltor<br />
entwickelt. Die Profile der Rahmenkonstruktion<br />
sind nur 65 Millimeter schmal<br />
und seitlich angeschrägt. Das erhöht den<br />
Verglasungsanteil des Tores und es wirkt<br />
optisch schlank und elegant. Diesen Eindruck<br />
unterstreichen auch die unsichtbaren<br />
Lamellenübergänge, wodurch die gesamte<br />
Torkonstruktion wie aus einem Guss wirkt.<br />
Damit eignet es sich besonders für Gebäude<br />
mit moderner Architektur und großflächig<br />
verglasten Fassaden.<br />
Mit denselben Merkmalen überzeugt auch<br />
das neue ASP 40, das auf derselben Rahmenkonstruktion<br />
wie das ASR basiert. Die<br />
Sockellamelle des ASP ist jedoch aus Stahl<br />
gefertigt und PU-ausgeschäumt. Serienmäßig<br />
wird die unterste Lamelle mit der<br />
neuen Micrograin-Oberfläche ausgeliefert.<br />
Diese verfügt über ein in den glatten Stahl<br />
geprägtes Wellenprofil, das ansprechende<br />
Licht- und Schatteneffekte erzeugt. Das<br />
unterstützt die elegante Anmutung des Tores.<br />
Erhältlich ist der Sockel in den Höhen<br />
500, 1.000 und 1.500 Millimeter.<br />
Neu entwickelt: Das ASR 40 zeichnet sich<br />
durch die schmale Profilansicht und die unsichtbaren<br />
Lamellenübergänge aus. Damit eignet<br />
es sich besonders für Gebäude mit moderner<br />
Architektur und großflächiger Verglasung.<br />
Industrietore als elegantes<br />
Gestaltungselement<br />
Die Hörmann KG zeigt auf der Messe BAU<br />
ein neues Industrie-Sectionaltor mit flächenbündiger<br />
Verglasung. Als Basis dient<br />
ein ALR 40, auf dessen Profile Scheiben<br />
aufgebracht werden, die die Profile verdecken.<br />
Damit ergibt sich eine weitgehend<br />
geschlossene und optisch durchgängige<br />
Fläche, was dem Tor noch mehr Ausdruck<br />
und Eleganz verleiht. Damit wird das Tor<br />
zum eleganten Gestaltungselement der Fassade,<br />
das sich besonders für moderne Industriebauten<br />
und repräsentative Objektbauten<br />
eignet. Das ALR 40 mit flä-chenbündiger<br />
Verglasung ist auf Anfrage lieferbar.<br />
Flächenbündig: Das Industrie-Sectionaltor<br />
ALR 40 mit auf den Profilen liegender Verglasung<br />
eignet sich für moderne Industriebauten<br />
und repräsentative Objektbauten.<br />
Neue Toroberfläche Micrograin für<br />
gradlinige und moderne Architekturen<br />
Für moderne Industrie-Architekturen stellt<br />
die Hörmann KG eine neue Oberfläche vor:<br />
Micrograin. Sie zeichnet sich durch ein in<br />
den glatten Stahl geprägtes Wellenprofil<br />
aus, das einen ansprechenden Licht- und<br />
Schatteneffekt erzeugt. Mit ihrer charakteristischen<br />
Linienstruktur erzeugt sie einen<br />
gradlinigen und modernen Eindruck und<br />
unterstreicht so bestens moderne Architekturen.<br />
Serienmäßig wird sie mit dem neuen<br />
Industrietor ASP 40 ausgeliefert, dessen<br />
wahlweise 500, 1.000 oder 1.500 Millimeter<br />
hohe Sockellamelle mit der neuen Micrograin-Oberfläche<br />
geliefert wird. Auch das<br />
doppelwandige Stahltor SPU und die Stahl-<br />
Sockel der Aluminium-Tore APU und TAP<br />
sind in der neuen Oberfläche lieferbar.<br />
ET 500: Bewährtes Sammelgaragentor<br />
in neuem Design<br />
Hörmann hat das Produktprogramm für das<br />
Sammelgaragentor ET 500 erweitert. Es ist<br />
jetzt in allen Füllungsvarianten bis zu sechs<br />
Metern Breite erhältlich. Zwei neue Füllungen<br />
erweitern zudem die vielfältigen und<br />
variablen Gestaltungsmöglichkeiten. Das<br />
neue Motiv 420 schafft mit glattem Aluminiumblech<br />
eine einheitliche Oberfläche. Die<br />
vertikalen Streben bleiben dabei sichtbar<br />
und verleihen dem Tor eine schlanke und<br />
edle Optik. Das ebenfalls neue Motiv 400 erlaubt<br />
eine bauseitig individuell an die Fassade<br />
angepasste, innenliegende Füllung. So<br />
können die Streben des Tores als gestalterisches<br />
Element sichtbar gelassen und die Optik<br />
dennoch frei gewählt werden. Dies ergänzt<br />
das bereits bekannte Motiv 405, dessen<br />
bauseitige Füllung die Streben verdeckt.<br />
In jeder Ausführung zeichnet sich das ET<br />
500 durch geringen Platzbedarf, minimales<br />
Ausschwenken, besonders ruhigen Torlauf<br />
und hohe Sicherheitsstandards aus.<br />
Neue Falttore mit Rahmenkonstruktion<br />
aus Stahl oder Aluminium<br />
Die Hörmann KG erweitert ihr Industrietor-<br />
Programm um zwei neue Falttore. Das aus<br />
Stahl gefertigte FSN ist ideal für Kalthallen<br />
geeignet, während das FAW aus stranggepresstem<br />
Aluminium durch seine thermische<br />
Trennung über gute Wärmedämm-Eigenschaften<br />
verfügt. Beide basieren auf einer<br />
Rahmenkonstruktion mit 80 Millimeter<br />
breiten Profilen und sind daher ansichtsgleich.<br />
So behalten auch Gebäude mit benachbarten<br />
beheizten und unbeheizten Hallen<br />
eine durchgängige Optik. Sowohl FSN<br />
als auch FAW lassen sich mit höchst kratzfester<br />
Duratec-Verglasung füllen. Als Torfüllung<br />
stehen aber auch zahlreiche andere<br />
Varianten zur Wahl. FAW-Tore sind bis zu<br />
einer Höhe von 4000 Millimetern auch in<br />
einer repräsentativen, sprossenlosen Verglasung<br />
erhältlich. Serienmäßig sind beide<br />
Tore mit Bändern ausgestattet, die zwischen<br />
den Torflügeln in der Flucht der Dichtung<br />
unauffällig montiert sind. So unterbricht<br />
nichts die glatte Profiloberfläche und die<br />
Tore erhalten eine hochwertige Optik. Auch<br />
die Verriegelungssysteme sind im Profilrahmen<br />
integriert und damit unsichtbar.<br />
Falttore mit Rahmenkonstruktion: Das FSN<br />
aus Stahl für Kalthallen und das FAW (Bild) aus<br />
thermisch getrennten Alu-Profilen sind für eine<br />
hochwertige Tor und Fassadenoptik serienmäßig<br />
mit zwischen den Torflügeln montierten<br />
Bändern erhältlich. Fotos: Hörmann<br />
42 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Automatische Türsysteme:<br />
Worauf bei Montage, Prüfung und Wartung zu achten ist<br />
Automatische Türsysteme bieten Komfort und<br />
ein Plus an Hygiene, das Gebäude erhält eine<br />
edle Anmutung und die gesetzlichen Anforderungen<br />
der Barrierefreiheit werden erfüllt.<br />
Raumschiff Enterprise und Star Track haben<br />
es vorgemacht: Türen, die sich automatisch<br />
bei Annäherung einer Person öffnen und<br />
schließen, halten zunehmend Einzug in die<br />
moderne Gebäudetechnik. Der Trend verwundert<br />
nicht, liegen doch die Vorteile des<br />
berührungslosen Öffnens und Schließens<br />
von Ein- und Durchgängen auf der Hand.<br />
Die Besucher genießen den Komfort, das<br />
Plus an Hygiene, die thermische Abgrenzung<br />
zur Außenwelt wird verbessert, das<br />
Gebäude erhält eine edle Anmutung und last<br />
but not least werden die gesetzlichen Anforderungen<br />
der Barrierefreiheit erfüllt.<br />
Voraussetzung für den Verkauf und das spätere<br />
reibungslose Funktionieren der modernen<br />
Technik sind eine kompetente Beratung,<br />
Angebotserstellung, eine fachgerechte Ausführung<br />
sowie ein kompetenter Service, basierend<br />
auf fundierten Kenntnissen der technischen<br />
und rechtlichen Grundlagen von<br />
automatischen Türsystemen. Den rechtlichen<br />
Rahmen in Deutschland bilden u.a das<br />
Bauproduktengesetz (BauPG), die Landesbauordnungen<br />
(LBO) und das Geräte – und<br />
Produktsicherheitsgesetz (GPSG), das auf<br />
der EU- Maschinenrichtlinie (MRL) basiert.<br />
Die zuständigen technischen Vorschriften<br />
sind die berufsgenossenschaftliche Richtlinie<br />
BGR 232 für kraftbetriebene Fenster,<br />
Türen und Tore, die Arbeitsstättenverordnung<br />
(ArbStättV) und insbesondere die DIN<br />
18650 Teil 1 und 2 für Automatische Türsysteme.<br />
Welche Auswirkungen haben die<br />
Vorschriften auf den Metallbauer?<br />
Grundsätzlich ist die Frage der Verantwortung<br />
zu klären: Wer ist Hersteller des automatischen<br />
Türsystems? Das GPSG sagt hier eindeutig,<br />
„als Hersteller gilt auch jeder, der geschäftsmäßig<br />
seinen Namen, seine Marke<br />
oder ein anderes unterscheidungskräftiges<br />
Merkmal an einem Produkt anbringt, und<br />
sich dadurch als Hersteller ausgibt, oder der<br />
als sonstiger Inverkehrbringer die Sicherheitseigenschaften<br />
eines Verbraucherprodukts<br />
beeinflusst.“ In vielen Fällen bedeutet<br />
diese Maßgabe, dass nicht der Hersteller des<br />
Antriebes, sondern derjenige, der die Türanlage<br />
zusammengestellt und eingebaut hat, juristisch<br />
als Hersteller gilt. Im Schadensfall ist<br />
daher häufig der Metallbauer gefordert nachzuweisen,<br />
dass er als Hersteller mit der nötigen<br />
Sorgfalt und Kenntnis vorgegangen ist.<br />
Im eigenen Interesse muss daher vorrangig sichergestellt<br />
sein, dass die Türanlage fachgerecht,<br />
nach den Regeln der Technik zusammengestellt<br />
und montiert wird. Hinsichtlich<br />
der Konfiguration der Anlage liefert normalerweise<br />
der Hersteller des Antriebssystems<br />
geeignetes Informationsmaterial. Entscheidend<br />
für die jeweilige (Sicherheits-) Ausstattung<br />
der Anlage ist aber die Beurteilung der<br />
Situation vor Ort. Hier bietet die DIN 18650<br />
die maßgeblichen Kriterien, die der Risikobewertung<br />
zu Grunde zu legen sind.<br />
Risikobewertung<br />
Zunächst ist nach den möglichen Nutzern,<br />
den örtlichen Gegebenheiten und den genauen<br />
Betriebsanforderungen zu fragen, um<br />
Art und Umfang des Personenverkehrs zu<br />
berücksichtigen. Die DIN unterscheidet hier<br />
zwischen unterwiesenen Nutzern - in den<br />
Richtlinien des Fachverbandes Türautomati-<br />
Erforderlich für die Sicherheit, den reibungslosen<br />
Betrieb und eine lange Lebensdauer der<br />
automatischen Türanlage sind regelmäßige<br />
Wartungen und Sicherheitsüberprüfungen.<br />
on (FTA) zur Ausführung der DIN 18650 wird<br />
diese Nutzergruppe als „nicht öffentlicher“<br />
Bereich bezeichnet - und besonders zu schützenden<br />
Personengruppen wie zum Beispiel<br />
ältere Personen, Behinderte oder Kinder, die<br />
in den FTA-Richtlinien unter „öffentlichen“<br />
Türautomation<br />
Bereich eingestuft werden. Je nach Bereich<br />
und Nutzergruppe steigt oder sinkt das Anforderungsniveau<br />
für die Sicherheitsausstattung<br />
der Türanlagen. Ziel der Risikobewertung<br />
ist es gemäß der DIN sicherzustellen,<br />
dass keine „unannehmbaren Gefährdungen<br />
oder Risiken für den Nutzer“ entstehen. Besonders<br />
zu betrachten sind dabei alle Gefahrenstellen,<br />
die bei den Öffnungs- und<br />
Schließfahrten entstehen. Zu vermeiden sind<br />
das Quetschen, Scheren, Anstoßen und Einziehen.<br />
In der Regel ist eine Kombination mit<br />
verschiedenen Schutzmaßnahmen erforderlich,<br />
um die einzelnen Gefahrstellen wirksam<br />
abzusichern.Praxisnahe Planungshilfen zur<br />
Absicherung sind die FTA-Richtlinien<br />
(www.fta-online.de) für automatische Schiebetüren<br />
und Drehtüren. Grundsätzlich empfiehlt<br />
es sich, die Risikobewertung und die<br />
darauf aufbauende Sicherheitsausstattung<br />
der Anlage mit dem Betreiber bzw. Auftraggeber<br />
abzustimmen und sich die Risikobewertung<br />
gegenzeichnen zu lassen. Grundsätzlich<br />
ist bei der Sicherheitsausstattung auf<br />
die Konformität zur DIN 18650 zu achten. Im<br />
nächsten Schritt wird die Anlage nach der Installationsanleitung<br />
eingebaut und in Betrieb<br />
genommen. Bei verbleibenden Restrisiken<br />
sind geeignete Kennzeichnungen (z. B. Hinweis-Etiketten)<br />
an der Anlage anzubringen<br />
und ein entsprechender Vermerk im Prüfbuch<br />
einzutragen. Über die Inbetriebnahme ist ein<br />
Prüfprotokoll anzufertigen, in dem auch vermerkt<br />
werden sollte, dass der Betreiber in die<br />
Anlage eingewiesen wurde. Wichtig ist, dass<br />
die Inbetriebnahme nur von einer vom Antriebshersteller<br />
ausgebildeten und autorisierten<br />
Person durchgeführt werden darf.<br />
Jährliche Sicherheitsüberprüfung<br />
Erforderlich für die Sicherheit, den reibungslosen<br />
Betrieb und eine lange Lebensdauer<br />
der automatischen Türanlage sind<br />
regelmäßige Wartungen und Sicherheitsüberprüfungen.<br />
Die Landesbauordnungen<br />
schreiben ebenso wie die Arbeitsschutzverordnung<br />
eine jährliche Sicherheitsüberprüfung<br />
von kraftbetätigten Türen vor. Dabei<br />
gilt auch hier, dass der Servicetechniker für<br />
die Sicherheitsüberprüfung eine Sachkundigenausbildung<br />
nachweisen können muss.<br />
Aber auch die Wartungsarbeiten dürfen nur<br />
von geschultem und autorisiertem Personal<br />
durchgeführt werden.<br />
Für Rückfragen / weitere Informationen:<br />
Fachverband Türautomation (FTA)<br />
Hochstraße 113-115; 58<strong>09</strong>5 Hagen<br />
Postfach 1<strong>02</strong>0; 58<strong>01</strong>0 Hagen<br />
Tel.: + 49 (0) 23 31 / 20 08-42 · Fax: + 49 (0) 23 31 / 20 08 40<br />
E-Mail: info@fta-online.de · Internet: www.fta-online.de<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 43
Torantrieb<br />
Automatisierte Industrietoranlagen - Effizienz,<br />
Logistik, Energie und Gebäudemanagement<br />
Ein automatisiertes Tor, am besten mit intelligenter Steuerung ausgerüstet,<br />
sorgt für eine optimale klimatische Trennung zwischen Innen<br />
und Außen.<br />
Hagen. In modernen Industrieunternehmen und Gewerbebetrieben<br />
sind automatisierte Toranlagen heutzutage ein Muss. Ganz gleich<br />
ob es sich um Durchgänge / -fahrten innerhalb einzelner Gebäudeteile<br />
handelt oder ob die Tore in die Außenfassade eingebaut sind,<br />
ein möglichst ungehinderter Fluss von Wareneingang bis hin zur<br />
Auslieferung des fertigen Produktes muss gewährleistet sein. Den<br />
Toranlagen kommen dabei vielfältige Aufgaben zu:<br />
1. Energieeffizienz:<br />
Fast noch wichtiger als der Wärmedurchgangswert des Torelementes<br />
ist die Frage, wie oft und wie lange sich jeweils das Tor öffnet.<br />
Um hier die Energiekosten im Griff zu behalten, sollte das Tor so<br />
kurz wie nur eben möglich geöffnet sein. Ein automatisiertes Tor,<br />
am besten mit intelligenter Steuerung ausgerüstet, schafft hier Abhilfe<br />
und sorgt für eine optimale klimatische Trennung zwischen<br />
Innen und Außen.<br />
2. Betriebliche Logistik<br />
Ob es sich um Gabelstapler- oder Fahrzeugverkehr handelt, wenn<br />
der Fahrer erst absteigen muss, um das Tor zu öffnen, geht wertvolle<br />
Zeit verloren und es entstehen unnötige Kosten. Mit Radar,<br />
Induktionsschleifen oder Funkfernbedienung lässt sich dieses Problem<br />
schnell lösen und die betrieblichen Abläufe werden nicht behindert.<br />
3. Schallschutz<br />
Lärmbelästigung ist immer wieder die Quelle für Ärger mit Anwohnern<br />
–insbesondere wenn man seinen Standort in unmittelbarer<br />
Nähe von Wohngebäuden hat. Aber auch in angrenzenden<br />
Verwaltungsgebäuden möchte man ungestört vom Produktionslärm<br />
arbeiten können. Auch hier sorgen eine effiziente Antriebstechnik<br />
verbunden mit einer intelligenten Steuerung für optimal<br />
kurze Öffnungszeiten der Tore. Die Lärmlast kann damit auf ein<br />
verträgliches Mindestmaß reduziert werden.<br />
4. Einbruchschutz<br />
Bauartbedingt sind „normale“ Industrietore eine Schwachstelle im<br />
Hinblick auf Einbruchsicherheit. Oftmals sind sie mit einfachen<br />
Mitteln zu „knacken“. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass<br />
man vergessen hat, einzelne Tore nach Feierabend zu verriegeln.<br />
Eingebettet in eine zentrale Haussteuerung, ggf. verbunden mit einer<br />
Alarmanlage, lässt sich hier die Überwachungssicherheit erhöhen.<br />
Einbruchversuche können sofort registriert werden und mit<br />
geeigneten Abwehrmaßnahmen begegnet werden.<br />
5. Anfahrtsbeschädigungen<br />
Ein nur zu bekanntes Ärgernis im Unternehmen sind beschädigte<br />
Tore, die aufwändig und teuer renoviert werden und für die Dauer<br />
des Defektes nicht betrieben werden können. Ob es sich um verbogene<br />
Lamellen handelt, Torblätter, die aus den Führungen gerissen<br />
sind oder deformierte Laufschienen – die Ursache ist oftmals fehlende<br />
Achtsamkeit oder Abstimmung bei den Benutzern der Toranlage.<br />
Abhilfe schafft hier eine ausgeklügelte Sensorik, die den Gefahrenbereich<br />
so lange absichert, wie sich Personen, Fahrzeuge<br />
oder Gegenstände in dem Öffnungs- bzw. Schließbereich befinden.<br />
Auch eine geeignete Steuerungstechnik, die exakt auf das Nutzerverhalten<br />
abgestimmt ist, hilft Probleme zu lösen.<br />
Spätestens seit Mai 2005 gelten europaweit für Toranlagen im gewerblichen<br />
wie privaten Bereich die Anforderung der Produktnorm<br />
Tore DIN EN 13241-1. Bei den Anforderungen der Norm liegt<br />
ein Hauptaugenmerk auf der Nutzungssicherheit de Toranlagen.<br />
Im Klartext heißt das, wirksame Schließkantenabsicherung bei<br />
kraftbetätigten Toranlagen. Die Antriebs-, Steuerungs- und Absicherungssysteme<br />
der Mitgliedsunternehmen im Bundesverband<br />
Antriebs- und Steuerungstechnik. Tore (BAS.T) entsprechen hier<br />
uneingeschränkt den Anforderungen der europäischen Produktnorm<br />
und sind überwiegend baumustergeprüft. Bei Verwendung<br />
der Systeme eines BAS.T-Hersteller hat damit der Torbauer und der<br />
Betreiber die Sicherheit, dass den Sicherheitsanforderungen genüge<br />
getan wurde und keine späteren Haftungsrisiken zu befürchten<br />
sind. Voraussetzung ist eine sach- und fachgerechte Installation<br />
der Toranlage, die regelmäßige (einmal jährlich) Überprüfung und<br />
Wartung sowie der Nachweis, dass Tor und Antriebssystem im Sinne<br />
der Norm kompatibel sind.<br />
Bundesverband Antriebs- und Steuerungstechnik.<br />
Tore (BAS.T)<br />
Hochstraße 113-115; 58<strong>09</strong>5 Hagen<br />
Tel.: + 49 (0) 23 31 / 20 08-42<br />
Fax: + 49 (0) 23 31 / 20 08-40<br />
info@bast-online.de<br />
„normalewww.bast-online.de<br />
44 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Torantrieb<br />
Innovation und Qualität geben der<br />
SOMMER Antriebs- und Funktechnik GmbH<br />
den „Antrieb“<br />
SOMMER ist ein führender Hersteller hochwertiger Garagentorantriebe,<br />
Drehtorantriebe, Schiebetorantriebe, Rollladen- und Markisenantriebe,<br />
Industrietorantriebe sowie Funktechnik für die Home<br />
Automation. Seine innovativen Produkte vertreibt SOMMER weltweit<br />
und erwirtschaftet inzwischen fast 70 % seines Umsatzes im<br />
Export.<br />
Seine innovative Seite zeigt SOMMER unter anderem mit einer<br />
Rolltorsteuerung mit integrierter Beleuchtung und einem Funkempfänger<br />
für 112 Speicherplätze, die eine programmierbare<br />
Teilöffnung des Rolltores ermöglicht. Auch im Funkbereich bzw. in<br />
der Home Automation ist das Unternehmen, z. B. mit einem universellenFunk-Empfänger<br />
im Steckdosengehäuse<br />
am Markt,<br />
eine formschöne Funksteckdose<br />
desgleichen<br />
mit integrierter Antenne<br />
und einlernbaren<br />
112 Funkcodes<br />
und präsentierte ein<br />
Funkempfänger für<br />
Fremdfabrikate oder<br />
Sonderanwendungen<br />
für den universellen Einsatz mit beliebigen Steuerungen. Ebenso<br />
brandneu der batteriebetriebene Funkwandtaster im frischen Design<br />
und einer Kompatibilität mit allen SOMMER Funkempfängern<br />
und Antrieben.<br />
Einen Ausblick in die Zukunft mit bidirektionaler Funktechnik<br />
präsentierte SOMMER auf der Leitmesse R+T in Stuttgart. Dort<br />
wurde im Rahmen einer Home Automation Lösung eine „intelligente“<br />
Bedienzentrale im attraktiven Design mit Farbdisplay vorgestellt.<br />
Dieses Gerät bildet als adaptive, lernfähige Zentrale das<br />
Herz einer Gebäudesteuerung. Über Funk kommuniziert es mit<br />
Sensoren und Aktoren (Bi-direktional) und sorgt so für eine komfortable,<br />
behagliche, sichere und energieeffiziente Wohnumgebung,<br />
ohne groß Kabel zu verlegen.<br />
Im Bereich der Torantriebe, insbesondere der Antriebe für Tiefgaragen<br />
und Sammelgaragen integrierte SOMMER einen neuen<br />
steckbaren und höheren Funkspeicher<br />
mit 448 Speicherplätzen. Im Servicefall<br />
müssen dadurch nicht alle eingelernten<br />
Handsender neu programmiert<br />
werden.<br />
Ein Tochterunternehmen von SOM-<br />
MER, die Firma Aperto präsentierte die<br />
neue X-Box mit energiesparender<br />
LED-Beleuchtung, noch längeren Akkukapazitäten<br />
und optionalen Solarmodul<br />
für Garagen ohne direkten<br />
Stromanschluss. Mit dem aperto vision<br />
550 und aperto vision 800 wurden<br />
neue attraktive Ausführungen in ant<br />
Farben und verzinkten Laufschienen<br />
mit 2 mm Materialstärke gezeigt.<br />
46 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Torantrieb<br />
Sicher und komfortabel – funkferngesteuerte Tore,<br />
Rollläden und Markisen<br />
Die Automatisierung von Rollläden, Markisen,<br />
Einfahrts- und Garagentoren mit<br />
funkferngesteuerten Antrieben nimmt europaweit<br />
immer mehr zu. Die SOMMER<br />
Antriebs- und Funktechnik GmbH hat dazu<br />
eine komplette Produktpalette im Lieferprogramm:<br />
Mehrere unterschiedliche<br />
Garagentorantriebe, Einfahrtstorantriebe<br />
sowie Rollladen- und Markisenantriebe<br />
stehen zur Verfügung – den aktuellen Normen<br />
entsprechend, sicher und für nahezu<br />
alle Tortypen und Einbausituationen geeignet.<br />
Die Selbsthemmung der Antriebe<br />
beugt dem Öffnen der Tore und Rollläden<br />
durch fremde Personen vor. Je nach Ausstattungswunsch<br />
und Einsatzgebiet kann<br />
man vom preiswerten Einsteigermodell bis<br />
hin zum leistungsstarken Spitzenmodell<br />
wählen. Zusammen mit der sehr sicheren<br />
und zuverlässigen SOMMER Funkfernsteuerung<br />
(868,8 MHz FM mit Somloq Rollingcode-System)<br />
bleiben keine Wünsche<br />
mehr offen.<br />
Der SOMMER Funkhandsender im modernen<br />
Edelstahl-Design kann vier Funktionen<br />
direkt per Knopfdruck ansprechen. Es<br />
lassen sich also gleich vier Tore ganz einfach<br />
mit nur einem Handsender fernsteuern.<br />
Oder zwei Tore, die Beleuchtung und<br />
der Rollladen. Der SOMMER-Funk eignet<br />
sich nicht nur zum Fernsteuern von Torantrieben.<br />
Sämtliche Geräte, die sich elektrisch<br />
ein- und ausschalten lassen, können<br />
fernbedient werden!<br />
Neben dem modernen Design stimmen bei<br />
SOMMER auch die „inneren Werte“. Auf<br />
der verwendeten Frequenz von 868,8 MHz<br />
darf nur mit einer sehr kurzen Sendedauer<br />
gefunkt werden. Eventuell störende<br />
„Langzeitsender“ wie z. B. Funkkopfhörer<br />
oder Babyphons sind hier nicht erlaubt!<br />
Die Frequenzmodulation erhöht die Übertragungssicherheit<br />
zusätzlich.<br />
Das Somloq Rollingcode-System bietet eine<br />
extrem hohe Sicherheit gegenüber der<br />
Benutzung durch nicht autorisierte Personen.<br />
Die Codelänge von 66 Bit ergibt 74<br />
Trillionen verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Das Durchprobieren aller<br />
dieser Möglichkeiten würde mit heutigen<br />
technischen Mitteln ca. 234 Milliarden<br />
Jahre dauern! Und da der Code automatisch<br />
nach jeder Betätigung wechselt,<br />
bleibt auch ein „abhören“ und wiederholen<br />
des Funksignals erfolglos.<br />
Wird ein Einfahrtstor mit einem SOMMER<br />
Torantrieb automatisiert, und es ist schon<br />
ein Garagentorantrieb eines anderen Herstellers<br />
vorhanden, kann dieser sehr einfach<br />
auf den SOMMER-Funk nachgerüstet<br />
werden. SOMMER hat dafür einen Funkempfänger<br />
in ein Steckdosengehäuse integriert.<br />
Dieser Funkempfänger wird einfach<br />
zwischen den vorhandenen Garagentorantrieb<br />
und die Steckdose gesteckt und mit<br />
dem Tastereingang des Antriebes verbunden.<br />
Installationsarbeiten an 230 V sind<br />
dabei nicht erforderlich. Der vorhandene<br />
Garagentorantrieb lässt sich nun ebenfalls<br />
mit dem gleichen Handsender fernsteuern,<br />
wie das Einfahrtstor. Der bisherige Handsender<br />
des Garagentorantriebes kann zusätzlich<br />
weiter benutzt werden.<br />
Viele gute Argumente sprechen für den<br />
Einbau von Rohrmotoren: es ist zum Einen<br />
natürlich viel praktischer, den Rollladen<br />
oder die Markise ganz einfach durch einen<br />
kurzen Knopfdruck oder automatisch gesteuert<br />
zu öffnen und zu schließen, anstatt<br />
sie mühsam manuell von Hand zu bewegen.<br />
Ein elektrischer Rollladen- oder Mar-<br />
kisenantrieb dient aber nicht nur der Bequemlichkeit,<br />
er besitzt weitere handfeste<br />
Vorteile: auch wenn niemand Zuhause ist,<br />
kann der Rollladen durch eine Zeitsteuerung<br />
geöffnet und geschlossen werden.<br />
Ein Einbrecher wird abgeschreckt, da der<br />
Eindruck eines bewohnten Hauses entsteht.<br />
Zusätzlich erschwert der Hochschiebeschutz<br />
bei Rollläden, die mit Rohrmotoren<br />
automatisiert sind, den Einbruch ins<br />
Haus.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter:www.sommer.eu.<br />
Die SOMMER<br />
Antriebs- und Funktechnik GmbH<br />
Die Sommer Antriebs- und Funktechnik<br />
GmbH ist einer der führenden Hersteller<br />
von hochwertigen Antrieben für Garagentore,<br />
Drehtore, Schiebetore, Rollläden und<br />
Markisen sowie von Funkfernsteuerungen<br />
in Europa.<br />
Passend zur Firmenphilosophie, die auf eine<br />
ausgezeichnete Qualität und einen hervorragenden<br />
Service größten Wert legt,<br />
werden die gefertigten Produkte ausschließlich<br />
über den Fachhandel vertrieben.<br />
Nach dem konsequenten Aufbau eines<br />
Qualitätsmanagements erfolgte bereits<br />
1995 die Zertifizierung nach der DIN EN<br />
ISO 90<strong>01</strong>.<br />
Mit einem Exportanteil von ca. 70 % hat<br />
SOMMER seine internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
unterstrichen und auf teilweise<br />
schwierigen Auslandsmärkten deutsche<br />
Wertarbeit erfolgreich verkauft.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 47
Dämmtechnik<br />
Mehr Markt machen mit dem<br />
„Energiesparkompass“<br />
Fakten, Fakten, Fakten – dieses bekannte<br />
Credo eines Nachrichtenmagazins charakterisiert<br />
sehr gut den erstmals vom Fachverband<br />
Wärmedämmverbund-Systeme<br />
(Baden-Baden) der<br />
breiten Öffentlichkeit<br />
vorgestellten „Energiesparkompass“.<br />
Die<br />
Studie fordert mehr<br />
Energieeffizienz für<br />
den Gebäudebestand,<br />
liefert wichtige Trends<br />
und Informationen<br />
zur energetischen Sanierung<br />
und entwickelt<br />
konkrete<br />
Handlungsvorschläge<br />
zur Umsetzung. Insgesamt<br />
ein Wissens-,<br />
Argumentations- und<br />
Maßnahmenpaket,<br />
mit dem der Architekt<br />
bei seinen Auftraggebern<br />
punkten kann.<br />
Dr. Clemens von Trott zu Solz, Vorstand<br />
Öffentlichkeitsarbeit des Fachverbands<br />
WDV-Systeme: „Energieeffizienz und Klimaschutz<br />
sind Kommunikationsthemen.<br />
Es merkt zwar jeder am eigenen Geldbeutel,<br />
dass Energie immer teurer wird. Aber<br />
es ziehen zu wenig Hausbesitzer daraus die<br />
richtigen Schlüsse, weil das Informationsdefizit<br />
immer noch zu groß ist.“ Hier<br />
setzt der Energiesparkompass als Kommunikationsinstrument<br />
an: Für dieses Dokument<br />
wurden die wichtigsten Studien renommierter<br />
Forschungsinstitute aus den<br />
vergangenen drei Jahren ausgewertet,<br />
außerdem startete der Fachverband WDV-<br />
Systeme eine eigene repräsentative Befra-<br />
gung durch das Institut<br />
Dimap zur<br />
energetischen Sanierung.<br />
Energiesparkompass<br />
als Orientierungsinstrument<br />
für die Kundenakquisition<br />
Der Architekt ist<br />
durch seine Position<br />
an der Schnittstelle<br />
zum Verarbeiter<br />
und zum Hausbesitzer<br />
ein äußerst<br />
wichtiger Multiplikator für die Forcierung<br />
energetischer Sanierung, was natürlich<br />
auch durch die große Zahl der als Energiefachberater<br />
tätigen Architekten untermau-<br />
ert wird. Dass bei den Kunden weiterer Anschub<br />
nötig ist, haben die Untersuchungen<br />
für den Energiesparkompass klar ergeben.<br />
Dr. Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des<br />
Fachverbands Wärmedämmverbund-Systeme:<br />
„Nimmt man die klimapolitischen<br />
Ziele der Bundesregierung zum Maßstab,<br />
so müsste statt der heute ca. 220.000 Wohnungen<br />
mindestens die doppelte Anzahl<br />
Wohnungen pro Jahr energetisch saniert<br />
werden.“ Auch die reinen Verbrauchswerte<br />
machen die Grundproblematik deutlich:<br />
Rund 35 Liter Heizöl verbraucht ein energetisch<br />
unsaniertes Einfamilienhaus aus<br />
den 1950-er Jahren jährlich pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche. Das Einsparpotenzial<br />
durch energetische Sanierung ist enorm, es<br />
reicht bis zu 80 Prozent der Kosten für Heizung<br />
und Warmwasser – oder rund 2.000<br />
Euro pro Jahr.<br />
Wärmedämmung wird noch immer<br />
unterschätzt<br />
Trotz dieses deutlichen Spareffektes geschieht<br />
zu wenig. Laut Energiesparkompass<br />
halten sich rund 64 % der Bevölkerung<br />
in Sachen Energieeffizienz für gut informiert,<br />
fast gleich viele der Befragten<br />
aber unterschätzen die Wirkung von Wärmedämmung<br />
in diesem Zusammenhang<br />
deutlich. „Das bedeutet für die Industrie<br />
und vor allem auch für den Architekten,<br />
die Informationsarbeit noch weiter zu intensivieren<br />
und auf die Bedeutung der Fassadendämmung<br />
hinzuweisen“, so Dr. Clemens<br />
von Trott zu Solz, „die Hausbesitzer<br />
müssen begeistert werden für dieses Thema,<br />
zum Beispiel mit<br />
dem Argument, dass<br />
sich solche Maßnahmen<br />
in überschaubaren<br />
Zeiträumen im<br />
wahrsten Sinne des<br />
Wortes auszahlen!“<br />
Auch dafür liefert der<br />
Energiesparkompass<br />
passende Zahlen. Aufklärung<br />
über echte<br />
Energieeffizienz ist<br />
ebenfalls angesagt:<br />
„Dämmung und Wärmeschutz<br />
übertreffen<br />
in ihrer Wirtschaftlichkeitgebäudetechnische<br />
Investitionen<br />
in Solarthermie oder<br />
Photovoltaik um ein<br />
Vielfaches“, erklärt der Architekt und Energieeffizienz-Experte<br />
Dr. Burkhard Schulze-Darup<br />
im Energiesparkompass und liefert<br />
damit ein weiteres Argument für das<br />
Gespräch mit dem Hausbesitzer.<br />
Der Verkäufer wird zum Energieberater<br />
Der Energiesparkompass des Fachverbandes<br />
WDV-Systeme wendet sich auch mit<br />
konkreten Handlungsempfehlungen an<br />
den Architekten: „Von ihm müssen noch<br />
mehr als bisher die Aufgaben eines Energieberaters<br />
proaktiv erfüllt werden“, erläutert<br />
Dr. Setzler, „wir versetzen den Architekten<br />
und nachfolgend den Baustoffhandel<br />
und die Verarbeiter mit dem<br />
48 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Energiesparkompass und weiteren Informationsmöglichkeiten<br />
in die Lage, dies<br />
auch leisten zu können.“ Zu diesem Angebot<br />
gehört zum Beispiel auch eine stets aktualisierte<br />
Information über die Förderprogramme<br />
des Bundes und der Länder. Je<br />
weiter sich diese Unterstützungsmaßnahmen<br />
auf regionaler oder kommunaler Ebene<br />
abspielen, desto mehr bieten sie den Beteiligten<br />
vor Ort die Chance, diese Fördermöglichkeiten<br />
direkt für die eigene<br />
Akquisition zu nutzen. Wenn die Anforderungen<br />
einer energetischen Gesamtbeurteilung<br />
eines Gebäudes gewünscht werden<br />
und über das normale Maß hinaus reichen,<br />
empfiehlt der Fachverband den Verarbei-<br />
tern die enge Zusammenarbeit mit professionell<br />
geschulten und als Energieberatern<br />
zertifizierten Architekten.<br />
Energetisch Sanieren lohnt sich<br />
Die dimap-Befragung des Fachverbands<br />
WDV-Systeme ermittelte auch Fakten bei<br />
Hausbesitzern, die in den letzten zehn Jahren<br />
bereits energetisch saniert haben. Über<br />
die Hälfte von ihnen gab an, die Sanierung<br />
habe starken bis sehr starken Einfluss auf<br />
die Heiz- und Energiekosten. So lohnt sich<br />
die Maßnahme für 41 Prozent der Sanierer<br />
bereits jetzt finanziell, weitere 37 Prozent<br />
sind überzeugt, dass dies künftig der Fall<br />
sein wird. Knapp zwei Drittel berichten<br />
darüber hinaus von einem spürbar gestiegenen<br />
Wohnkomfort; viele der Befragten<br />
schätzen den gesteigerten Wert ihrer ener-<br />
getisch sanierten<br />
Immobilie. Ausführlich<br />
widmet sich der<br />
Energiesparkompass<br />
vor diesem Hintergrund<br />
auch der Situation<br />
für Mieter<br />
und Vermieter. Vermieter<br />
sind Hausbesitzer<br />
und für Architekten<br />
damit die<br />
entscheidenden Ansprechpartner,<br />
um<br />
die Vorteile energetischer<br />
Sanierung zu<br />
platzieren.<br />
Es gibt nichts, was man nicht noch<br />
verbessern könnte<br />
Der Energiesparkompass des Fachverbands<br />
WDV-Systeme soll<br />
den Gesetzgeber ermuntern,<br />
die Rahmenbedingungen<br />
für die energetische<br />
Sanierung noch<br />
weiter zur verbessern.<br />
Im Einzelnen<br />
fordert der Verband<br />
den Ausbau der Fördermöglichkeiten<br />
für private Hausbesitzer<br />
unter anderem<br />
durch weitere steuerliche<br />
Anreize, die<br />
Stärkung der Vermieterrechte<br />
bei<br />
energetischen Sanierungsmaßnahmen,<br />
eine weitere Verbesserung<br />
der zielgruppen-<br />
und themenspezifischenInformationsangebote<br />
und die Bündelung<br />
der energiepolitischen<br />
Kompetenzen<br />
gegebenenfalls sogar<br />
in einem eigenen<br />
Ressort.<br />
Dr. Clemens von Trott zu Solz: „Neben diesen<br />
übergeordneten Zielsetzungen vergessen<br />
wir die Basisarbeit ausdrücklich nicht.<br />
Wir wollen Architekten, Fachhandel und<br />
Fachhandwerk so intensiv wie möglich<br />
unterstützen, damit sie vor Ort selbst mehr<br />
Markt machen können. Der potenzielle<br />
Kunde und Hausbesitzer muss von mehreren<br />
Seiten informiert und aktiviert werden,<br />
damit er die Konsequenz aus den Fakten<br />
zieht, die wir mit dem Energiesparkompass<br />
präsentiert haben.“<br />
Ansprechpartner für die Redaktion:<br />
Dr. Wolfgang Setzler; Carmen Franke (MBA)<br />
Fachverband Wärmedämmverbundsysteme e.V.,<br />
Fremersbergstr. 33, 76530 Baden-Baden<br />
Tel. 07221-30<strong>09</strong>890, Fax 07221-30<strong>09</strong>899<br />
Email: info@fachverband-wdvs.de<br />
Behaglichkeit schaffen mit System.<br />
HASIT-Wärmedämm-Verbundsysteme<br />
Dämmtechnik<br />
Natürlich bauen.<br />
Gesund wohnen.<br />
www.hasit.de<br />
PUR/PIR, VIP, EPS, EPS/PER, Mineralschaum, CORK, Schilf, Mineralwolle und<br />
Holzweichfaser sind Dämmstoffe, die in HASIT Wärmedämm-Verbundsystemen<br />
zur Anwendung kommen. Der große Vorteil dieser Systeme besteht darin,<br />
dass sämtliche im System vorkommenden Stoffe und Zubehörteile optimal<br />
aufeinander abgestimmt sind. Verklebung, Ergänzungsprodukte, Dämmstoff,<br />
mechan. Befestigung, Armierung/Unterputz und Oberputz bilden in Wärmedämm-Verbundsystemen<br />
von HASIT eine perfekte und geprüfte Einheit.<br />
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<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 49
Dämmtechnik<br />
HECK Innendämmung mit System<br />
Innenseitig gedämmte Außenwände ohne Schimmelbefall<br />
Verbesserung der Wärmedämmung mit Innendämmung –<br />
von der Steigerung der Wohnqualität bis zum Anforderungsniveau der EnEV 20<strong>09</strong>.<br />
Besonders denkmalgeschützte oder historische<br />
Gebäude sollen durch eine wärmedämmende<br />
Maßnahme an der Hausfassade<br />
nicht ihr „Gesicht verlieren“. Fassaden zum<br />
Beispiel aus Fachwerk, Sichtmauerwerk<br />
oder Naturstein sollen häufig erhalten<br />
bleiben. Auch ist eine Außendämmung<br />
wegen technischer oder rechtlicher Einschränkungen<br />
oft nicht möglich. Es liegt<br />
auf der Hand: Darf oder kann eine Fassade<br />
nicht gedämmt werden, ist die innenseitige<br />
Außenwanddämmung oft die einzige<br />
Möglichkeit zur energetischen Sanierung<br />
und Verminderung von Transmissionswärmeverlusten.<br />
Bei unregelmäßig genutzten<br />
und beheizten Räumen bietet eine Innendämmung<br />
sogar entscheidende energetische<br />
Vorteile.<br />
Bei einer energetischen Sanierung im Innenraum<br />
mit der neuen HECK MultiTherm<br />
Innendämmung werden die Wohnqualität<br />
und auch die Wohnraumhygiene durch<br />
Schimmel-Prävention deutlich verbessert.<br />
Dabei können mit den HECK Innendämmsystemen<br />
planerische Ansprüche, von Ein-<br />
Feuchtetransport durch Kapillaraktivität – Dampfsperre ist nicht nötig!<br />
haltung des Mindestwärmeschutzes nach<br />
DIN 4108 bis zu den Anforderungen der<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV), erfüllt<br />
werden. Es wurden dabei auch die zukünftig<br />
strengeren Vorgaben der voraussichtlich<br />
20<strong>09</strong> in Kraft tretenden Novellierung<br />
zur EnEV berücksichtigt. Für die Gebäudenutzer<br />
bedeutet das nicht nur ein angenehmes<br />
Raumklima, sondern einen deutlich<br />
geringeren Verbrauch an Heizmaterial, der<br />
die vorhandenen Energieressourcen sichert<br />
und den Geldbeutel schont.<br />
Eine mit Innenraumdämmung versehene<br />
Immobilie erfährt eine kalkulierbare und<br />
beständige Wertsteigerung.<br />
Nachträgliche Innendämmung ohne<br />
Dampfbremse<br />
Aufgrund der sehr guten Kapillaraktivität<br />
sowie entsprechendem Diffusionsverhalten<br />
der verwendeten Baustoffe kann bei<br />
den gutachterlich geprüften HECK Systemaufbauten<br />
auf den Einsatz einer<br />
Dampfsperre verzichtet werden. Der Nachweis<br />
des Kondensatfeuchteschutzes im Regelquerschnitt<br />
wurde dabei unter Berücksichtigung<br />
des tatsächlichen Feuchtetransportes<br />
erbracht und garantiert hier<br />
Ausführungssicherheit. HECK MultiTherm<br />
bietet mit den drei Innendämmlösungen<br />
die Sicherheit im System.<br />
Die mineralische Lösung<br />
HECK Mineralischer Dämmputz (HECK DP<br />
MIN) ist ein rein mineralischer Wärmedämmputz,<br />
der ein- oder mehrlagig verarbeitet<br />
durch ausgezeichnete Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
überzeugt und auch große<br />
Unebenheiten bereits in der ersten Putzlage<br />
sehr gut ausgleicht. HECK Mineralischer<br />
Dämmputz eignet sich besonders gut auf<br />
50 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
historischem Mauerwerk und Fachwerk,<br />
kann aber auch zur Verbesserung der Wärmedämmung<br />
auf modernen Wandbaustoffen<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Spezialputzlösung<br />
Mit dem HECK Dämmputz EPS (HECK DP<br />
EPS) steht ein Spezialputz zur Verfügung,<br />
der seine Dämmfähigkeit einem hohen Anteil<br />
an speziellen leichten Zusatzstoffen<br />
verdankt. Als Außen- und Innenputz<br />
kommt er auf allen üblichen Wandbaustoffen,<br />
selbst hochdämmendem und zerklüftetem<br />
Mauerwerk zum Einsatz. HECK<br />
Dämmputz EPS kann direkt auf das Mauerwerk<br />
oder mineralischen Putz ohne Beschichtung<br />
aufgetragen werden, wodurch<br />
problematische Hohlräume vermieden<br />
werden.<br />
Dämmtechnik<br />
Die EnEV Lösung<br />
Die HECK Innendämmplatte MS ist eine<br />
mineralische Dämmplatte auf natürlicher<br />
Basis ohne Faser- und Kunststoffzusätze,<br />
geeignet für den Wand- und Deckenbereich.<br />
Durch die hydrophilen Eigenschaften<br />
der HECK Innendämmplatte MS können<br />
große Mengen Wasser aufgenommen<br />
und wieder abgegeben werden. Dabei reguliert<br />
sich der Feuchtehaushalt auf natürliche<br />
Weise.<br />
Wissen auf einem Blick:<br />
Im Datenblatt werden alle wichtigen Informationen<br />
der HECK Innendämmsysteme<br />
zur Anwendung auf typischen, überwiegend<br />
anzutreffenden Bestandswänden<br />
kompakt zusammengefasst und Hinweise<br />
zur bauphysikalischen Unbedenklichkeit<br />
oder zur Notwendigkeit einer ggf. zusätzlich<br />
notwendigen bauphysikalischen Betrachtung<br />
gegeben. Es wird auf einem<br />
Blick ersichtlich, welches System sich für<br />
die jeweilige energetische Anforderung an<br />
die Außenwand eignet. Die Verbesserung<br />
der Wärmedämmung mit Innendämmung<br />
wird übersichtlich dargestellt -von der<br />
Steigerung der Wohnqualität, über Einhaltung<br />
des Mindestwärmeschutzes nach<br />
DIN 4108-2 bis zum geplanten Anforderungsniveau<br />
der EnEV 20<strong>09</strong>.<br />
Alle HECK Innendämmsysteme reduzieren<br />
durch ihre besonderen Eigenschaften hinsichtlich<br />
Wärmeleitfähigkeit, Wasseraufnahme-<br />
und Wasserdampfdiffusionsfähigkeit<br />
das Schimmelpilzrisiko erheblich.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer<br />
Homepage www.colfirmit.de. Am<br />
besten fordern Sie unser Innendämmprospekt<br />
noch heute bei uns an!<br />
Colfirmit Rajasil GmbH & Co. KG<br />
Thölauer Str. 25<br />
95615 Marktredwitz<br />
www.colfirmit.de<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 51
Dämmtechnik<br />
HASIT Holzfaser-Wärmedämmsysteme protect.<br />
Ökologisch und ökonomisch dämmen mit einem geprüften System.<br />
„Was nicht verloren geht, muss auch nicht ersetzt werden.“ – Eine alte Weisheit, mit der sich der Baustoffhersteller<br />
HASIT seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Wärmedämmung auseinandersetzt. Die konsequente<br />
Weiterentwicklung der Produkte bis hin zu kompletten Systemlösungen bieten Architekten, Planern<br />
und Bauherren neue Möglichkeiten der Wärmedämmung im Neubaubereich als auch in der Altbausanierung.<br />
Steigende Energiekosten, Engpässe<br />
in der Öl- und Gasversorgung, hohe<br />
CO 2 -Emissionen, Treibhauseffekt und<br />
Klimawandel sind täglich kursierende<br />
Negativschlagzeilen in den Medien. Wir<br />
Menschen sind jetzt dazu angehalten,<br />
unser Denken und Handeln diesen Szenarien<br />
und Verhältnissen anzupassen<br />
und aktiv zu handeln.<br />
Für die Zukunft bauen<br />
Eines ist sicher: Das Haus der Zukunft<br />
ist ein Niedrigenergie- oder Passivhaus.<br />
HASIT hat diesen Trend schon vor<br />
Jahren erkannt und frühzeitig entsprechende<br />
Maßnahmen in der Entwicklung<br />
der Produkte getroffen. Ökonomische<br />
und ökologische Baustoffe von HASIT<br />
sind die Grundlagen für eine behagliche<br />
Wohnqualität und eine lohnende<br />
Investition für die Zukunft. Diese rechnet<br />
sich unter dem Gesichtspunkt Umweltschutz,<br />
weniger Energiekosten und klei-<br />
ner dimensionierter Heizanlage schon in<br />
den ersten Heizperioden.<br />
HASIT Holzfaser-Wärmedämmsysteme<br />
- vielseitig einsetzbar<br />
HASIT Holzfaser-Wärmedämmsysteme<br />
haben vielseitige Einsatzmöglichkeiten.<br />
Die putzfähigen Dämmelemente eignen<br />
sich für Außenwände aus Holzkonstruk-<br />
Holztafelbauweise<br />
tionen, im Fachwerkbereich sowie in der<br />
Holzständer- bzw. Holzmassivbauweise.<br />
Endbeschichtung des Wärmedämmsystemes<br />
mit mineralischen<br />
Putzen<br />
Auf die Dämmelemente kann nach Aufbringen<br />
einer mineralischen, schlagfesten<br />
Armierschicht (Nennputzdicke<br />
52 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
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Beste Funktionen/Eigenschaften:<br />
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(051/048/043)<br />
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festigkeit<br />
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Hochhausgrenze geeignet<br />
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monolithische Wandkonstruktionen<br />
geeignet<br />
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Kategorie II (> 3 Joule)<br />
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mineralisch gebundene Putze<br />
Holzständerbauweise<br />
5 mm) eine Endbeschichtung in Form<br />
eines Silikat-, Silikonharz-, SiSi- oder<br />
Kunstharzputzes aufgebracht werden.<br />
Wie bei allen anderen Wäremedämmverbund-Systemen<br />
von HASIT ist der<br />
Aufbau des jeweiligen Systems optimal<br />
abgestimmt auf sämtliche im System<br />
vorkommenden Stoffe und Zubehörteile.<br />
Verklebung, Ergänzungsprodukte,<br />
Dämmstoff, mechanische Befestigung,<br />
Armierung/Unterputz und Oberputz bilden<br />
in Wärmedämmverbund-Systemen<br />
von HASIT eine perfekte und geprüfte<br />
Einheit.<br />
�������� �����������������<br />
Egal für welches Dämmsystem von<br />
HASIT Sie sich entscheiden, Sie setzen<br />
Das System ist in drei verschiedenen<br />
Ausführungen erhältlich:<br />
auf geprüfte Systemsicherheit und<br />
Qualität. Langlebigkeit, höchste Stoß-<br />
und Schlagfestigkeit sowie beste<br />
Riss-Sicherheit mit HASIT Unistar light<br />
Armierungsmörtel zeichnen diese Systeme<br />
aus, die nach den höchsten europäischen<br />
Anforderungen gemäß ETAG<br />
004-Richtlinien geprüft und zugelassen<br />
wurden.<br />
���������� ��� ����������������<br />
Was nützt die beste Dämmung, wenn<br />
Anschlüsse an Fenster, Türen, Regenrohre,<br />
im Erdreich etc. Probleme verursachen?<br />
Dadurch können Wärmebrücken,<br />
Zugluft, feuchte Wände und<br />
in der Folge kostspielige Bauschäden<br />
entstehen. Mit diesen Themen hat sich<br />
HASIT in der Produktentwicklung besonders<br />
auseinander gesetzt und bie-<br />
HASIT Schürzenelemente<br />
Dämmtechnik<br />
� ����� ���� ��������� ���� ����<br />
Ausführung Nut + Feder oder Stumpf<br />
für Laibungen<br />
� ����� ���� ��������� ���� ����<br />
Ausführung Nut + Feder<br />
� ����� ���� ��������� ���� ����<br />
Ausführung Nut + Feder oder Stumpf<br />
tet spezielle Lösungen für sogenannte<br />
„Problemzonen“ am Bau. Der kompetente<br />
und bestens ausgebildete HASIT<br />
Beratungsdienst steht Planern, Händler,<br />
Verarbeitern als kostenlose Serviceleistung<br />
gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Neue Trends in der Fassadenbeschichtung<br />
Mit „Anti-Aging“ und „Nano-Technologie<br />
folgt HASIT den neuesten Trends in<br />
��� ����������������������� �����<br />
����� ��� ��������������� �������������<br />
Beschichtungen und stattet den klassischen<br />
HASIT Silikonharzputz mit „nano-skalierten“<br />
Additiven aus. Diese bewirken<br />
eine langanhaltend saubere und<br />
schöne Fassade. Der Verbund zum Untergrund<br />
wird verbessert und die Wasseraufnahme<br />
des Systems reduziert.<br />
Vorteile des HASIT Silikonharz-<br />
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� ����� ������ ������ �� ���������� ���<br />
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� ����� ��������<br />
� �� ������ ��������� ����������<br />
Weitere Informationen finden Sie im<br />
Internet unter www.hasit.de oder bei<br />
Ihrem Baustoffhändler.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 53
Dämmtechnik<br />
Neues Systemzubehör<br />
für Wärmedämmverbundsysteme<br />
puren erweitert das Produktprogramm für die Fassade und<br />
präsentiert mit dem purenotherm Brandschutzriegel BSR<br />
bei der BAU 20<strong>09</strong> in München eine system-konforme Lösung<br />
für WDVS<br />
Sowohl bei Neubau als auch bei Gebäudemodernisierungen werden<br />
zur Verbesserung des Wärmeschutzes Fassaden häufig mit einem<br />
Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrol-Hartschaum<br />
(EPS oder XPS) versehen. Abhängig von den jeweiligen Landesbauordnungen<br />
müssen dabei ab einer Dämmstoffstärke über 100<br />
mm in bestimmten Abständen umlaufend oder an bestimmten<br />
Bauteilen wie zum<br />
Beispiel Fensterstürzen<br />
etc. spezielle<br />
Brandriegel zur Verbesserung<br />
des Brandschutzes<br />
bzw. zur Verhinderung<br />
der Brandausbreitungvorhanden<br />
sein. Mit dem<br />
neuen purenotherm<br />
Brandschutzriegel<br />
BSR bietet die puren<br />
gmbh auf der BAU<br />
20<strong>09</strong> erstmalig eine<br />
gemäß DIBT systemkonforme,<br />
hochdämmende Lösung aus purenotherm-Hartschaum<br />
an, die handwerksgerecht ist und optimal zu den Polystyrol-Wärmedämmverbundsystemen<br />
passt.<br />
Bisher verwendete Brandriegel aus Mineralfaser haben grundsätzlich<br />
andere Materialeigenschaften als EPS/XPS-Dämmstoffe und<br />
erfordern oft verarbeitungstechnische Anpassungen, ganz abgesehen<br />
von unterschiedlichen Wärmedämmwerten und einem anderen<br />
Feuchteverhalten. Diese Unterschiede können immer wieder zu<br />
Problemen führen, die sich dann etwa durch Putzabzeichnungen<br />
bemerkbar machen und sogar eine Fassadensanierung erfordern.<br />
Geprüft und für gut befunden<br />
Aufgrund der aktuellen Brandschutzprüfungen bei der Gesellschaft<br />
für Materialforschung und Prüfanstalt für das Bauwesen<br />
Leipzig (MFPA) hat das Deutsche Institut für Bautechnik Berlin<br />
(DIBT) bestätigt, dass der purenotherm Brandschutzriegel für zugelassene<br />
Wärmedämmverbundsysteme in Stärken über 100 und<br />
bis zu 300 mm geeignet und einsetzbar ist. Damit steht ab sofort<br />
ein Brandschutzriegel aus dem jahrzehntelang bewährten Fassaden-Hochleistungsdämmstoff<br />
purenotherm mit vielen Vorteilen<br />
zur Verfügung.<br />
Der purenotherm Brandschutzriegel kann ohne aufwändige Befestigungstechnik<br />
einfach mit dem für das WDVS vorgesehenen Kleber/Mörtel<br />
verarbeitet werden und hat eine staubfreie und zuverlässige<br />
Haftstruktur mit einer hohen Abreißfestigkeit. Zudem ist er<br />
beständig gegenüber den meisten am Bau üblichen Materialien<br />
und kann mit nahezu allen Farben, Putzen etc. verarbeitet werden.<br />
54 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Qualifikation schafft Zukunft!<br />
Berufsbegleitende Weiterbildung<br />
– praxisnah und anwendungsorientiert seit 1990 –<br />
Sachverständiger für<br />
� Schäden an Gebäuden – Stufe I + II<br />
� Energieeffizienz von Gebäuden<br />
� Schäden im konstruktiven Ingenieurbau<br />
� Bautenschutz und Bausanierung<br />
� Holzschutz<br />
Fachplaner für<br />
� Bauwerksinstandsetzung nach WTA<br />
Lehrgangsdauer: ca. 9 Monate<br />
Durchführung: ca. 9 Seminarwochenenden<br />
(Freitag bis Samstag) sowie Selbststudium<br />
Abschluss: EIPOS-Zertifikat<br />
Kooperation: IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbH<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Dipl.-Ing. (FH) Silke Grün<br />
Tel.: +49 351 213 12-35 · E-Mail: s.gruen@eipos.de<br />
Weitere Informationen zu Promotionsstudien, Master-Studiengängen,<br />
Fachfortbildungen, Tagesveranstaltungen auf unserer Webseite<br />
Europäisches Institut für postgraduale Bildung<br />
an der Technischen Universität Dresden e. V.<br />
Goetheallee 24, D-<strong>01</strong>3<strong>09</strong> Dresden<br />
www.EIPOS.de<br />
Dämmtechnik<br />
Der Brandschutzriegel besteht aus dem speziellen Hochleistungsdämmstoff<br />
purenotherm Polyurethan-(PUR/PIR)-Hartschaum, ist<br />
je nach Stärke ab der Wärmeleitfähigkeitsstufe <strong>02</strong>6, einer Druckspannung<br />
(bei 10 % Stauchung gemäß DIN EN 826) ab 100 kPa lieferbar<br />
und bis zur Hochhausgrenze (22 m) einsetzbar. Als duromerer<br />
Dämmstoff glimmt er nicht, schmilzt bei Hitzeeinwirkung nicht<br />
und tropft nicht brennend ab.<br />
Mit dem purenotherm Branschutzriegel erweitert puren das Produktprogramm<br />
für die Fassade, zu dem unter anderem auch die bewährte<br />
purenotherm Wärmedämmung für Wärmedämmverbundsysteme<br />
oder das neue HoltaFix Dämmsystem für hinterlüftete<br />
Fassaden gehören. HoltaFix wird sowohl beim Neubau als auch bei<br />
der Modernisierung dem Trend der modernen Architektur zum<br />
verstärkten Einsatz von Holzfassaden gerecht. Das Dämmelement<br />
wird wärmebrückenfrei auf verschiedenen Untergründen wie zum<br />
Beispiel Beton, Vollziegel, Kalksandvollstein, Kalksand Lochstein,<br />
Vollblock aus Leichtbeton, Hochlochziegel, Porenbeton, Holz und<br />
vielem mehr verlegt. Für die Befestigung eignen sich spezielle,<br />
bauaufsichtlich zugelassene Langschaftdübel.<br />
Alle weiteren Informationen zum gesamten Fassadenprogramm<br />
sowie zu allen weiteren puren Produkten erhält man bei<br />
puren gmbh,<br />
Rengoldshauser Straße 4, DE-88662 Überlingen,<br />
Telefon +49(0)7551-8<strong>09</strong>90, Fax +49(0)7551-8<strong>09</strong>920,<br />
e-Mail info@puren.com bzw. im Internet unter http://www.puren.com.<br />
Fernstudium postgradual<br />
Fernstudium<br />
Baulicher<br />
Brandschutz<br />
Braandschutz<br />
und Sicherheitstechnik<br />
Berufsbegleitend in zwei Jahren<br />
Beginn: WS 20<strong>09</strong>/2<strong>01</strong>0<br />
www.zfuw.de<br />
Postfach 3049<br />
D-67653 Kaiserslautern<br />
Telefon: +49 (0) 631/205-4925<br />
Telefax: +49 (0) 631/205-4940<br />
E-Mail: zfuw@zfuw.uni-kl.de<br />
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Weitere<br />
Studiengänge Studdiengänge<br />
im<br />
Bereich<br />
(A (Auszug) uszug)<br />
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Medizinische Medizini<br />
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Ph Physik ysik<br />
(M. SSc.)<br />
c.)<br />
Software<br />
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En<br />
Engineering gineering<br />
(M. En Eng.) g.)<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 55
Dämmtechnik<br />
Einblasdämmung mit Zellulose seit 25 Jahren!<br />
„Gebäude update“ – die Herausforderung der nächsten Jahre!<br />
Angesichts der sinkenden Neubaukonjunktur<br />
richtet sich das Augenmerk der am<br />
Bau Beteiligten mehr und mehr auf den<br />
immensen Gebäudebestand, insbesondere<br />
in den Ballungsräumen. Hierbei spielen<br />
nicht nur die veränderten Bedürfnisse der<br />
Bewohner eine wachsende Rolle. Auch die<br />
gesellschaftlich relevante Notwendigkeit<br />
die CO 2 Emissionen durch Gebäudenutzung,<br />
von heute 40 % am gesamten<br />
CO 2 Aufkommen, in den nächsten Jahren<br />
drastisch zu reduzieren, hat mittlerweile<br />
politische Bedeutung.<br />
Ob private Wohnhäuser oder Eigentumsanlagen,<br />
ob Wohnungsbau oder Objektbebauung,<br />
millionenfach ist der Immobilienbestand<br />
der BRD energetisch sanierungsbedürftig.<br />
Die gesetzliche Forderung nach<br />
einem Energiepass mit spezifischem Nachweis<br />
des Heizwärmebedarfes für alle Gebäude,<br />
setzen hier die Besitzer von Altbauten<br />
ebenfalls unter Druck. Nichtzuletzt<br />
sind die Betriebskosten der Gebäude mitt-<br />
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lerweile von so großer Bedeutung, dass<br />
sich die ersten Wohnungsbaugesellschaften<br />
mit der Sanierung ihrer gewaltigen<br />
Altbaubestände im Passivhausstandard<br />
auseinandersetzen. Dabei geht es natürlich<br />
nicht nur um Wärmedämmung, die für den<br />
winterlichen Kälteschutz und für den sommerlichen<br />
Wärmeschutz relevant ist. Vielmehr<br />
sind der Schallschutz, die Beheizbarkeit<br />
und die raumlufthygienische Qualität<br />
der Wohnumgebung die zeitgemäßen Themen.<br />
Kurzum „Wohlfühlklima“ ist der<br />
Wunsch der Bauherren.<br />
Die Herausforderungen des<br />
Klimaschutzes mit den<br />
monitären Bedürfnissen<br />
der Bauherrschaft, ob Privathausbesitzer,Wohnungsbaugesellschaften<br />
oder die öffentliche Hand,<br />
so zu vereinen, dass zukunftsfähige<br />
Konzepte<br />
entstehen, ist die Aufgabe<br />
der Gegenwart.<br />
Für diese Aufgabe bietet<br />
isofloc viele Möglichkeiten.<br />
Wir arbeiten gemein-<br />
����������������������������������������������<br />
sam mit Forschung und Institutionen an<br />
der Erprobung neuer Passivhaustauglichen<br />
Lösungen für den Wohnungsbau. Wir haben<br />
zahlreiche Referenzen für das zeitgemäße<br />
Dämmen von öffentlichen Gebäuden,<br />
Gewerbe- und Wohnimmobilien. Jeden<br />
Tag leisten unsere über 500<br />
hochqualifiziert ausgebildeten Dämm-<br />
Profis ihren Beitrag zur qualitätvollen<br />
Ausführung von Dämmarbeiten im Altund<br />
Neubau in der ganzen BRD. Gemeinsam<br />
mit uns als Hersteller unterstreichen<br />
sie die Marktführerschaft von isofloc bei<br />
Einblasdämmstoffen aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen. Dabei ist insbesondere die passgenaue,<br />
fugenfreie und setzungssichere<br />
Einbautechnik der Garant für eine jahrzehntelange<br />
Sicherheit. Wenn dann auch<br />
noch die Dämmung auf Niedrigst- oder<br />
Passivhausenergiestandard ausgeführt<br />
wird, freut sich der Immobilienbesitzer<br />
auch in 20 Jahren noch über seine heute<br />
getroffene Entscheidung. Mit der Erfahrung<br />
und Kompetenz aus 25 Jahren steht<br />
isofloc somit auch für Kontinuität und Sicherheit.<br />
Weitere Informationen zur Zellulosedämmung<br />
im Bestand, zu Konstruktionen und<br />
Prüfzeugnissen finden Interessenten im<br />
Internet unter www.isofloc.de<br />
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56 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Mit Sicherheit die derzeit innovativste<br />
und effektivste Wärmedämmung am Bau<br />
Vacupor® Vakuum-Isolations-Paneele für Boden, Wand- und Dachwärmedämmung – jetzt mit erweiterter Bauzulassung.<br />
<strong>BDB</strong>: Herr Erbenich, was gibt es Neues bei Porextherm?<br />
Gregor Erbenich: Endlich ist es soweit, mit Datum vom 3. Dezember<br />
2008 hat uns das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) unter<br />
der Zulassungsnummer Z-23.11-1662 die allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung für Vacupor® VIPs erweitert. Damit haben wir jetzt<br />
einen großen Schritt in die richtige Richtung für innovative Wärmedämmung<br />
am Bau geschafft, was auch der festgelegte Bemessungswert<br />
von 0,008 W/(m • K) bestätigt. Die Zulassung wurde für<br />
die Produkte Vacupor® NT-B2, Vacupor® RP-B2 und Vacupor® PS-<br />
B2 und deren Verwendung in insgesamt zehn verschiedenen Anwendungsgebieten<br />
im Innen- und Außenbereich erteilt.<br />
<strong>BDB</strong>: Wo sehen Sie die Stärken von Vacupor® im Vergleich zu konventionellen<br />
Dämmtechniken?<br />
Gregor Erbenich: Unser Vacupor® ist ein Problemlöser am Bau –<br />
überall dort, wo konstruktive,gestalterische<br />
oder ästhetische<br />
Umsetzungen gefragt<br />
sind, kann Vacupor®<br />
seine Stärken in Hinblick<br />
auf effektivste<br />
Wärmedämmung bei<br />
geringster Dicke ausspielen.<br />
Beim Einsatz<br />
im Neubau können<br />
mit Vacupor® z. B.<br />
enorme Flächengewinne<br />
realisiert werden, die mit konventionellen Dämm-Materialien<br />
so nicht möglich sind. Hier macht der Investor selbst bei erhöhten<br />
Anfangskosten mit der Gegenrechnung Fläche/Nutzen und<br />
Energieeinsparung meist einen guten Schnitt.<br />
<strong>BDB</strong>: Wo werden Vacupor® VIPs hauptsächlich eingesetzt?<br />
Gregor Erbenich: Zu Beginn wurde Vacupor® häufig in Fassadenelementen<br />
eingesetzt. Mit den erweiterten Bauzulassungen können<br />
jetzt auch in Deutschland unterschiedliche Anwendungen an<br />
Boden, Wand oder im Dach umgesetzt werden. Dabei wird der<br />
Markt für Modernisierungen immer interessanter, da an älteren<br />
Gebäuden Vacupor® mit effektiven Lösungsmöglichkeiten aufwartet<br />
– Verschattung ist hier nur eines der Stichwörter. Auch Anwendungen<br />
im Verbund mit konventionellen Materialien sind möglich,<br />
so gesehen gilt nicht „entweder oder“, sondern oft „sowohl als<br />
auch“. Vacupor setzt man gemäß unseres Slogans „Raum schaffen<br />
– Energie sparen“ dort ein, wo eine effektive Wärmedämmung bei<br />
fehlendem Platz nötig ist.<br />
<strong>BDB</strong>: Gibt es bauphysikalische Grenzen mit Vacupor®?<br />
Gregor Erbenich: Vacupor® ist auf Grund seiner Beschaffenheit<br />
ein High-Tech-Produkt mit außerordentlich guten Dämmwerten,<br />
was die erweiterten Bauzulassungen ja bestätigen. Wir setzen immer<br />
eine seriöse Beratung und Planung voraus, damit kritische Situationen,<br />
egal in welchen Projekten, erst gar nicht entstehen können.<br />
Dabei spielt auch eine qualifizierte Umsetzung seitens der<br />
ausführenden Betriebe eine wichtige Rolle. Porextherm bietet hier<br />
Hilfestellungen für Planer und Bauherren an. Und unsere Refe-<br />
Dämmtechnik<br />
renzprojekte haben bis heute bewiesen, dass man mit Vacupor®<br />
nicht nur besser dämmt, sondern auch die nötigen Sicherheiten<br />
mit berücksichtigt hat.<br />
<strong>BDB</strong>: Wo sehen Sie die Zukunft für Vacupor®?<br />
Gregor Erbenich: Erstens verlangen im Bausektor die neuen Rahmenbedingungen,<br />
wie z. B. die EnEV oder die steigenden Rohstoffkosten<br />
neue und innovative Produkte und zweitens werden wir<br />
mit unseren patentierten Verfahren und neuen Produktionsanlagen<br />
weiterhin Markt- und Kostenführer für VIPs sein. Unsere Anstrengungen<br />
gehen ganz klar dahin, mit<br />
weiteren Produktentwicklungen und<br />
geplanten Bauzulassungen, dem deutlich<br />
steigenden Bedarf gerecht zu werden.<br />
Wir sehen diesen Markt sehr optimistisch,<br />
da wir mit unterschiedlichsten<br />
weltweiten Referenzobjekten die Zweifel<br />
bei vielen Architekten, Planern und<br />
Bauherren bereits ausräumen konnten.<br />
<strong>BDB</strong>: Danke für das Interview Herr<br />
Erbenich.<br />
Gregor Erbenich, Global Marketing Manager<br />
der <strong>BDB</strong>_20<strong>09</strong>_87x128:Porextherm Porextherm Dämmstoffe GmbH<br />
08.05.20<strong>09</strong> 16:51 Uhr Seite 1<br />
I NNOVATIVE WÄRMEDÄMMUNG AM BAU<br />
Vacupor ® – jetzt mit erweiterter<br />
Bauzulassung *<br />
Vacupor ® NT-B2<br />
Vacupor ® PS-B2 Vacupor ® RP-B2<br />
*Bemessungswert von 0,008 W/(m · K)<br />
Raum schaffen – Energie sparen<br />
Porextherm Dämmstoffe GmbH<br />
Heisinger Straße 8/10 · D-87437 Kempten<br />
Phone: + 49 (0) 831- 57 53 60 · www.porextherm.com<br />
A D V A N C E D T H E R M A L I N S U L A T I O N<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 57<br />
Foto: Sto AG
Dämmtechnik<br />
An der Vakuumdämmtechnik<br />
kommt keiner mehr vorbei<br />
Mit der im März dieses Jahres beschlossenen<br />
Novellierung der Energieeinsparverordnung<br />
(ENEV 20<strong>09</strong>) durch das Bundeskabinett<br />
ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung<br />
der ehrgeizigen Klimaziele gemacht<br />
worden. Ab dem <strong>01</strong>.10.20<strong>09</strong> gelten damit<br />
verbindlich wiederum gestiegene Anforderungen<br />
an die technische Ausrüstung und<br />
Dämmtechnik von Gebäuden. Zur effizienten<br />
Erfüllung dieser Anforderungen bei<br />
neu zu errichtenden Gebäuden und auch<br />
Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand<br />
kommen Bauherren und Planer an<br />
dem Einsatz der Vakuumdämmtechnik<br />
nicht mehr vorbei. Diese seit Jahrzehnten<br />
unter anderem bei der Herstellung von<br />
Kühlschränken millionenfach bewährte<br />
Technik gewinnt zunehmend auch das<br />
Vertrauen der Bauherren und Planer und<br />
hält so nun Einzug in die moderne Gebäudehülle<br />
im großen Maßstab.<br />
Bei der Unternehmensgruppe Boetker hat<br />
man dieses bereits früh erkannt und beschäftigt<br />
sich nunmehr seit mehr als 10<br />
Jahren mit diesem hocheffizienten Baustoff.<br />
Im Rahmen von intensiven Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekten auch<br />
in Kooperation mit zahlreichen, namhaften<br />
Instituten der Fraunhofer Gesellschaft,<br />
entstand das geschützte Fassadenisolationssystem<br />
VAKUPANEEL® von Boetker.<br />
Äußerlich und in seiner einfachen und sicheren<br />
Handhabung bei der Verarbeitung<br />
ist es von einem konventionellen Sandwichpaneel<br />
nicht zu unterscheiden. Auch<br />
die Variantenvielfalt ist uneingeschränkt<br />
hoch. So ist das VAKUPANEEL® mit allen<br />
konventionellen Deckschichten wie z. B.<br />
Aluminiumblech, Stahlblech oder Glas<br />
verfügbar. Der Vorsprung des VAKU-<br />
PANEEL® offenbart sich mit der Betrachtung<br />
seiner inneren Werte. Hier kommen<br />
im Gegensatz zu konventionellen Sandwichelementen<br />
keine Hartschäume oder<br />
Mineralwolle zum Einsatz sondern eine<br />
spezielle, auf diese Anwendung abgestimmte<br />
und allgemein bauaufsichtlich<br />
zugelassene Vakuumdämmplatte. Diese<br />
wird in einem speziellen Verfahren aus einem<br />
verdichteten, mikroporösen Kernmaterial<br />
mit dem Hauptbestandteil SiO 2 und<br />
einem vielschichtigen, hochdichten Folienbarrieresystem<br />
hergestellt.<br />
Das VAKUPANEEL® von Boetker wartet so<br />
mit einem Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit<br />
von nur 0,008W/mK im<br />
ungestörten Bereich des Dämmkerns<br />
gemäß bauaufsichtlicher Zulassung auf.<br />
Dieses bedeutet eine mehr als 4-fache Verbesserung<br />
gegenüber konventionellen, mit<br />
Mineralwolle gefüllten Sandwichpaneelen.<br />
Bei Hartschaumpaneelen liegt die Verbesserung<br />
bei mehr als dem 3-fachen. Selbst<br />
im Falle eines Versagens der Vakuumdämmplatte<br />
z. B. durch versehentliches<br />
Anbohren des Paneels liegt die Wärmeleitfähigkeit<br />
mit 0,<strong>02</strong>0W/mK immer noch unterhalb<br />
der Leitfähigkeit konventioneller<br />
Dämmstoffe und bietet damit einen erhöhten<br />
Wärmeschutz.<br />
Diese Argumente überzeugten auch die<br />
Entscheidungsträger bei der energetischen<br />
Sanierung des berühmten Lipstick Gebäudes,<br />
einem Verwaltungsgebäudes des<br />
schwedischen Baukonzerns SKANSKA<br />
und Wahrzeichen Göteborgs. Das VAKU-<br />
PANEEL® von Boetker konnte hier seine<br />
Stärken voll ausspielen. So war es möglich,<br />
einfach die vorhandenen Sandwichpaneele<br />
ohne aufwändige konstruktive<br />
Veränderungen an der vorhandenen Fassade<br />
gegen das VAKUPANEEL® auszutauschen.<br />
Trotz der so deutlich verbesserten<br />
Dämmung der Fassade bleibt für den Betrachter<br />
und Nutzer die Maßnahme verborgen<br />
und die Wirkung des Gebäudes ist<br />
unbeeinflusst erhalten geblieben.<br />
Mehr Infos zu dem Boetker VAKUPANEEL®<br />
gibt es unter www.boetker.de oder können<br />
angefordert werden unter<br />
info@boetker.de.<br />
58 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Dämmtechnik<br />
Bayer Sheet Europe setzt weiter auf Wärmeschutz<br />
Neu entwickelte Makrolon® Ambient markiert bei transparenten Baumaterialien neuen Spitzenwert in Sachen Wärmedämmung<br />
Mit seiner Neuentwicklung – der Makrolon®<br />
Ambient – hat das Unternehmen Bayer<br />
Sheet Europe sein hochwertiges Sortiment<br />
an Kunststoffplatten um ein leistungsstarkes<br />
Produkt erweitert. Hinsichtlich<br />
des Wärmeschutzes übertrifft es bisher<br />
am Markt verfügbare, transparente Materialien.<br />
Der Vorteil der mit Nanogel® gefüllten<br />
Makrolon® Ambient liegt vor allem<br />
darin, dass - anders als beispielsweise bei<br />
Glas - sowohl in vertikaler als auch in horizontaler<br />
Lage der Wert des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
Ug von 0,99 W/m 2 K<br />
eine hervorragende Wärmedämmung<br />
garantiert.<br />
Über die Notwendigkeit der Reduzierung<br />
schädlicher Emissionen zum Schutz des<br />
Klimas und der Umwelt besteht weltweiter<br />
Konsens. Dies bestätigte die UN-Klimaschutzkonferenz<br />
2007 in Bali mit dem Bekenntnis<br />
der Staatengemeinschaft, bis<br />
20<strong>09</strong> ein Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll<br />
auszuhandeln. Einem der<br />
wichtigsten Ziele, der Senkung der Emissionen<br />
um 25 bis 40 Prozent durch die Industrieländer,<br />
stimmten die Staaten ebenfalls<br />
zu.<br />
Da die in Gebäuden - insbesondere für deren<br />
Beheizung - verbrauchte Energie bei<br />
weitem die größte Emissionsquelle darstellt,<br />
sind Maßnahmen zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz von Gebäuden die rentabelsten<br />
der verfügbaren Möglichkeiten zur<br />
Emissionsreduzierung. Die Entwicklung<br />
wärmedämmender Baumaterialien gilt<br />
hierbei als ein bedeutender Schritt zur Verbesserung<br />
des Wärmeschutzes von Gebäuden.<br />
Aerogel ist der leichteste Feststoff und<br />
einer der besten Wärmeisolatoren der<br />
Welt. Die Einarbeitung des Aerogels Nanogel®<br />
von Cabot Corporation in die Makrolon®<br />
Ambient-Platten verbessert die Wärmebilanz<br />
erheblich, ohne dabei das Gewicht<br />
zu erhöhen oder den Einfall<br />
natürlichen Lichts zu beeinträchtigen.<br />
Mit seiner neu entwickelten Makrolon®<br />
Ambient stellt Bayer Sheet Europe ein Material<br />
vor, das einzigartige wärmedämmende<br />
Eigenschaften aufweist: Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
Ug dieser mit<br />
Nanogel® gefüllten Polycarbonat-Platte<br />
beträgt nur 0,99 W/m 2 K. Diesen Wert weist<br />
die Makrolon® Ambient sowohl in hori-<br />
zontaler Lage als auch in vertikaler Lage<br />
auf. Anders hingegen verhalten sich beispielsweise<br />
Doppelverglasungen. Hier<br />
kann zwar mit superisolierendem Glas für<br />
die vertikale Lage ein fast annähernd gleicher<br />
Ug -Wert von 1,1 W/m 2 K erreicht<br />
werden, in horizontaler Lage verschlechtert<br />
sich bei einem Ug-Wert von 1,7<br />
W/m2K die wärmedämmende Wirkung jedoch<br />
beachtlich. Insbesondere für horizontale<br />
transparente Überdachungen erweist<br />
sich demzufolge die Makrolon® Ambient<br />
als Material mit der besten<br />
Wärmedämmung und prädestiniert sie für<br />
den Einsatz im privaten Bereich (z. B. Wintergärten)<br />
als auch im Industriebau und in<br />
Großprojekten. Bei einer Fläche von 20<br />
Quadratmetern ergibt sich für die Makrolon®<br />
Ambient gegenüber der superisolierenden<br />
Doppelverglasung eine jährliche<br />
Einsparung von bis zu 185 Litern Heizöl<br />
bzw. 213 Kubikmetern Gas.<br />
Makrolon® Ambient ist eine Platte mit einem<br />
besonderen Design, das sie von konventionellen<br />
Polycarbonatplatten gänzlich<br />
unterscheidet. Ihre Ästhetik bildet eine<br />
perfekte Einheit mit ihren Lichtdiffusionseigenschaften<br />
und schafft so eine angenehme<br />
Atmosphäre in den darunter liegenden<br />
Räumen. Die Platte hat besonders<br />
dicke Außenschichten, die ihre Robustheit<br />
und Schlagzähigkeit erhöhen. Die Platte<br />
kann einer 4 kg schweren, aus 9 Metern<br />
Höhe fallenden Stahlkugel ohne Probleme<br />
widerstehen.<br />
Das im Gegensatz zu Glas wesentlich niedrigere<br />
Flächengewicht des Polycarbonats<br />
Makrolon® ermöglicht zudem Baukosten<br />
einzusparen, da die Unterkonstruktion zur<br />
Anbringung der Makrolon®-Platten wesentlich<br />
filigraner ausfallen kann. Das bedeutet,<br />
dass mit den gleichen Kosten eine<br />
wesentlich größere transparente Fläche<br />
ausführbar ist. Die Platte sorgt nicht nur<br />
für geringere Wärmeverluste, sondern sie<br />
nutzt zusätzlich die solare Einstrahlung,<br />
die zur Beheizung des Gebäudes beiträgt<br />
und den Wärmebedarf für die Beheizung<br />
des Gebäudes reduziert.<br />
Hohe Lichttransmission, Unzerbrechlichkeit,<br />
Blendfreiheit, Langlebigkeit sowie beste<br />
Schalldämpfung (Regen, Hagel) runden<br />
das Eigenschaftsprofil weiter ab und las-<br />
sen hinsichtlich Funktionalität, Sicherheit<br />
und Komfort kaum Wünsche offen.<br />
Unter der Bezeichnung Makrolon® Ambient<br />
S2S-25 clear 1060 sind die hochwärmedämmenden<br />
Platten bis zu einer maximalen<br />
Breite von 1220 Millimetern und einer<br />
maximalen Länge von 6 Metern<br />
erhältlich. Aufgrund der Füllung mit Nanogel®<br />
sind sie nicht in festgelegten Standardmaßen<br />
verfügbar, sondern werden<br />
entsprechend den gewünschten Abmaßen<br />
gefertigt. Makrolon® Ambient hat zehn<br />
Jahre Garantie.<br />
Das Unternehmen<br />
Bayer Sheet Europe entwickelt, produziert<br />
und vertreibt Makrolon® Platten aus Polycarbonat,<br />
Axpet® und Vivak® Polyesterplatten<br />
sowie Bayloy® Platten aus hochwertigem<br />
Kunststoff. Im Bauwesen kommen<br />
Bayer Sheet Europe-Produkte in<br />
Sportstadien, Bahnhöfen und Gewächshäusern<br />
zum Einsatz. Anwendungsbeispiele<br />
aus der visuellen Kommunikation<br />
sind Kunststoffplatten für den Oberflächenschutz<br />
von großen Displays, Billboards,<br />
Verkehrsschildern und Preistafeln.<br />
Darüber hinaus werden Produkte von Bayer<br />
Sheet Europe auch in der Industrie eingesetzt,<br />
so z. B. bei Schutzvisieren, Maschinen-Schutzabdeckungen,Leuchtenabdeckungen<br />
und Gehäusen.<br />
Makrolon® ist eine eingetragene Marke der<br />
Bayer AG.<br />
Weitere Informationen zur Produktvielfalt<br />
von Bayer Sheet Europe finden Sie im Internet<br />
unter: www.bayersheeteurope.com<br />
Über Cabot Corporation: Nanogel® ist ein<br />
transluzentes Aerogel-Material, das exklusiv<br />
von Cabot Corporation in Frankfurt am<br />
Main auf der Basis von Cabots patentiertem<br />
Oberflächenmodifikationsverfahren<br />
und Feinpartikeltechnologie hergestellt<br />
wird. Cabot ist ein weltweiter Hersteller<br />
von Spezialchemikalien und -Materialien<br />
mit Zentrale in Boston im US-Bundesstaat<br />
Massachusetts. Die Hauptprodukte des<br />
Herstellers sind Ruße, oberflächenmodifizierte<br />
Siliziumdioxide, Farbmittel für Inkjets<br />
und Caesium-Bohrflüssigkeiten.<br />
Nanogel® ist eine eingetragene Marke der<br />
Cabot Corporation.<br />
Für zusätzliche Informationen besuchen<br />
Sie bitte www.cabot-corp.com<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 59
Dämmtechnik<br />
Bayer Sheet Europe stark in Sachen Klimaschutz<br />
Makrolon® 5M – Neue Produktfamilie hoch wärmedämmender transparenter Makrolon®-Platten erschließt weitere Potentiale für<br />
energiesparendes Bauen<br />
Bayer Sheet Europe präsentierte mit der<br />
Makrolon® 5M eine neuartige Stegplatten-<br />
Generation. Die innovative M-Struktur der<br />
Platten führt zu Werten des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
von bis zu 1,0 W/m 2 K.<br />
Sie gewährleisten damit eine äußerst hohe<br />
Wärmedämmung und eignen sich insbesondere<br />
für Wintergärten, Veranden, Industrieverscheibungen<br />
und vieles mehr.<br />
Das Unternehmen reagiert mit dieser Neuentwicklung<br />
auf die anhaltende Bereitschaft<br />
für Energiesparinvestitionen und<br />
die damit verbundene starke Nachfrage<br />
nach energiesparenden Baumaterialien.<br />
Klimaschutz und Ressourceneinsparung<br />
stehen weltweit zunehmend im Vordergrund<br />
der Energiepolitik, die durch gesetzliche<br />
Bestimmungen und Förderprogramme<br />
auf Länderebene, aber auch darüber<br />
hinaus durch weltweite Klimaabkommen<br />
unterstützt wird. Das größte Potential für<br />
den Klimaschutz liegt nachweislich in einer<br />
nachhaltigen Energieeinsparung im<br />
Gebäudebereich und der damit verbundenen<br />
Minderung des Kohlendioxid (CO 2 )-<br />
Ausstoßes. Daher ist die Verwendung energiesparender<br />
Baumaterialien beim Neubau<br />
als auch bei der Sanierung von Gebäuden<br />
ein entscheidender Faktor. Nur ihr verstärkter<br />
Einsatz wird dazu beitragen, die<br />
ehrgeizigen Ziele zur Reduzierung schädlicher<br />
Emissionen - wie sie das Kyoto-Protokoll<br />
vorschreibt - zu erreichen. Die auf<br />
der letzten Klimaschutzkonferenz 2007 in<br />
Bali vereinbarte Bereitschaft, im Kyoto-<br />
Folgeabkommen für die einzelnen Länder<br />
eine Verbindlichkeit zur Senkung der<br />
Emissionen festzulegen, unterstreicht die<br />
Notwendigkeit innovativer Energiespartechnologien.<br />
Bayer Sheet Europe verfolgt seit einigen<br />
Jahren konsequent die Strategie der Entwicklung<br />
von Stegplatten mit hervorragenden<br />
Wärmedämmeigenschaften. Mit<br />
neuen, innovativen und intelligenten Produkten<br />
der i-Line-Familie setzte das Unternehmen<br />
in den letzten Jahren nicht nur<br />
beachtenswerte Standards bei der Energieeinsparung.<br />
„Die neue Makrolon® 5M-<br />
Platte ist hinsichtlich des Wärme- und<br />
Ressourcenschutzes ein weiteres Highlight<br />
unseres umfangreichen Plattensortiments.“,<br />
betont Herr Guenther Winnerl,<br />
Segmentmanager Bau bei Bayer Sheet Europe.<br />
Nicht ohne<br />
Stolz fährt er fort:<br />
„Im Gegensatz zu<br />
Standardplatten gleicher<br />
Dicke kann<br />
durch die spezielle<br />
M-Struktur mit den<br />
25, 32 oder 40 Millimeter<br />
starken Platten<br />
über 20 Prozent Energie<br />
eingespart werden.“<br />
Das entspricht<br />
mehr als 2 Litern Heizöl<br />
pro Quadratmeter<br />
Dachfläche und Jahr<br />
oder 2,5 Kubikmetern<br />
Gas pro Jahr.<br />
Ausgezeichnete Werte<br />
des Wärmedurch-<br />
gangskoeffizienten U g , zwischen 1,0<br />
W/m 2 K und 1,3 W/m 2 K (je nach Plattenstärke),<br />
bestimmen ebenso das Eigenschaftsprofil<br />
dieser Polycarbonatplatten<br />
wie dessen hohe Steifigkeit, Lichttransmission,<br />
Bruchfestigkeit sowie dessen geringes<br />
Flächengewicht. Architekten, Planern<br />
und Bauherren steht damit ein transparentes<br />
Material zur Verfügung, das sowohl<br />
ästhetischen als auch umweltrelevanten<br />
Ansprüchen in höchstem Maße gerecht<br />
wird.<br />
Das Unternehmen<br />
Bayer Sheet Europe entwickelt, produziert<br />
und vertreibt Makrolon® Platten aus Polycarbonat,<br />
Axpet® und Vivak® Polyesterplatten<br />
sowie Bayloy® Platten aus hochwertigem<br />
Kunststoff. Im Bauwesen kommen<br />
Bayer Sheet Europe-Produkte in<br />
Sportstadien, Bahnhöfen und Gewächshäusern<br />
zum Einsatz. Anwendungsbeispiele<br />
aus der visuellen Kommunikation<br />
sind Kunststoffplatten für den Oberflächenschutz<br />
von großen Displays, Billboards,<br />
Verkehrsschildern und Preistafeln.<br />
Darüber hinaus werden Produkte von Bayer<br />
Sheet Europe auch in der Industrie eingesetzt,<br />
so z. B. bei Schutzvisieren, Maschinen-Schutzabdeckungen,Leuchtenabdeckungen<br />
und Gehäusen.<br />
Weitere Informationen zur Produktvielfalt<br />
von Bayer Sheet Europe finden Sie im Internet<br />
unter:<br />
www.bayersheeteurope.com<br />
60 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Feuchtes Mauerwerk dauerhaft instandsetzen<br />
und Heizenergie sparen<br />
Die seit 33 Jahren auf Putzsysteme für feuchtes und salzhaltiges<br />
Mauerwerk spezialisierte Hydroment hat sein Produktspektrum<br />
um einen weiteren Spezialputz erweitert. Dämmen und Sanieren<br />
in einem – Transputz WD und NEU der Transputz WDS (in Verbindung<br />
mit Transputz SG) kombinieren zwei interessante Eigenschaften.<br />
Sie eignen sich ideal für feuchtes und salzhaltiges Mauerwerk<br />
und sind zugleich hoch wärmedämmend.<br />
Energieeinsparung<br />
Im Zuge der Diskussion um Klimawandel, Energiekosten und Energieeinsparung<br />
wird das Thema Wärmedämmung immer wichtiger.<br />
Besonders feuchte und salzgeschädigte Altbauten gehören zu<br />
den großen Energieverschwendern unserer Zeit. Durch eine<br />
nachträgliche Wärmedämmung der Außenwände kann das energetische<br />
Niveau eines Gebäudes enorm verbessert werden und die<br />
Heizkosten deutlich gesenkt werden. Je homogener dabei der Aufbau<br />
der Wandbeschichtung ist, desto wirkungsvoller können die<br />
Eigenschaften des Baustoffs zur Geltung kommen. All diese Eigenschaften<br />
erfüllen die diffusionsoffenen Wärmedämmputze Transputz<br />
WD und Transputz WDS in besonderem Maße.<br />
Hydroment Technologie<br />
Bereits vor Jahren hat Hydroment mit dem Transputz WD einen<br />
Putz geschaffen, der durchlässig für Wasserdampf ist, rein mineralisch<br />
formuliert und dauerhaft Salzausblühungen vermeidet. Eine<br />
Studie (20<strong>01</strong>) hat die Wirksamkeit von Transputz WD experimentell<br />
bestätigt.Die zuvor kalten und stark feuchtegeschädigten Wandoberflächen<br />
blieben nach Aufbringen von Transputz WD bis heute<br />
dauerhaft trocken. Transputz WD wirkt wärmedämmend, sorgt für<br />
gesünderes Raumklima und hilft Heizenergie sparen. Die Belastung<br />
der Raumluft mit Bakterien, Schimmelpilzen und Pilzsporen<br />
sinkt nach der Sanierung auf in Wohnräumen übliche Werte.<br />
Um den gestiegenen Anforderungen an den Wärmeschutz gerecht<br />
zu werden und gleichzeitig die sich daraus ergebenden größeren<br />
Ausführungsstärken zu ermöglichen, gibt es nun zusätzlich ein<br />
neues Produkt von Hydroment.<br />
Hydroment Transputz WDS<br />
Durch den Einsatz von EPS als Leichtzuschlag verbessert sich die<br />
Wärmeleitfähigkeit auf 0,07 W/mK. Die Möglichkeit des Einsatzes<br />
von Putzmaschinen macht das Produkt wirtschaftlicher. Anwendungen<br />
ergeben sich als Schlitzmörtel oder als Dämmputz auf allen<br />
herkömmlichen Wandflächen, insbesonders als Alternative<br />
zum WDVS.<br />
Kombiniert mit Transputz SG zum Ausgleich für Unebenheiten, für<br />
Fugen und als volldeckender Haftputz wird Transputz WDS innovativ<br />
als Wärmedämmputz bei feuchtem Mauerwerk aufgebracht.<br />
Damit ist gleichzeitig die Möglichkeit gegeben hochwärmezudämmen<br />
und schadensfrei Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk abzugeben.<br />
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<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 61
Dämmtechnik<br />
Energetische Gebäudesanierung<br />
75 % des Energieverbrauchs privater Haushalte fließen in die<br />
Raumwärme - eine gute Gebäudedämmung ist somit nicht nur<br />
sinnvoll, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Hinzu<br />
kommt, dass die Mindestanforderungen an die energetische Ausstattung<br />
eines Gebäudes durch die EnEV auch bei Sanierungen<br />
von Gebäuden im Bestand anzuwenden ist.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass viele Hauseigentümer ihre Immobilie<br />
einer energetischen Sanierungsmaßnahme unterziehen.<br />
Hofatex a.s. bietet gerade für den Bereich der Sanierung Produkte,<br />
welche einerseits den Anforderungen der EnEV gerecht werden,<br />
zum anderen die idealen Voraussetzungen für eine rationelle, zukunftssichere<br />
Sanierung im Bestand generieren. Das gewährleistet<br />
wiederum den langfristigen Schutz der Gebäudestruktur und somit<br />
deren Erhalt.<br />
Aber Hofatex Dämmstoffe aus natürlichen Holzfasern helfen nicht<br />
nur dabei, den Energiebedarf von Wohngebäuden und Gewerbebauten<br />
messbar zu verringern.<br />
Sie werden aus unbelastetem Holz ohne die Verwendung künstlicher<br />
Bindemittel im klassischen Nassverfahren produziert. Der<br />
ökologisch anspruchsvolle Bauherr kann sich der Qualität seiner<br />
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I<br />
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A AN<br />
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Investition über Jahrzehnte hinaus sicher sein, da weder PU- Harze<br />
oder PVAC Leime bei der Produktion zum Einsatz gelangen.<br />
Darüber hinaus schützt Holz als klassischer CO 2 Speicher bei Verwendung<br />
als Baustoff unsere Atmosphäre und wirkt sich Klima regulierend<br />
auf das Gebäude aus.<br />
Um ein Dach dämmtechnisch zu sanieren, wurde bisher die bestehende<br />
Dämmung dem Sparrenfeld entnommen. Unter relativ<br />
großem Aufwand wurde die Luftdichtigkeitsebene den Sparren<br />
folgend in das Gefach gelegt und im Anschluss mit neuem Dämmstoff<br />
ausgefüllt. Die Maßnahmen waren in aller Regel sehr zeitintensiv,<br />
die alte Dämmung musste entsorgt werden. Die Gefahr, dass<br />
sich beim Einbauen der Luftdichtigkeitsbahn tauwasserfreundliche<br />
Falten bilden können ist bei dieser Praxis nicht gering und erfordert<br />
zeitintensive Genauigkeit bei der Verlegung.<br />
Hofatex a.s. bietet mit der neuen Hofatex SBA 0,<strong>02</strong> eine kostengünstige,<br />
aber dennoch hochwertige Alternative an. Im Unterschied<br />
zu herkömmlichen Luftdichtigkeitsbahnen wird die Hofatex<br />
SBA 0,<strong>02</strong> vollflächig von außen über die Sparren eingebaut.<br />
Nach dem Öffnen des Daches wird die bestehende Dämmung auf<br />
deren Funktion überprüft. Ist diese noch gegeben, wird das Gefach<br />
zwischen den Sparren mit geeigneten Dämmmaterialien bis zur<br />
Oberkante Dachsparren aufgefüllt.<br />
Bestehende Belüftungsgitter werden abgeklebt und die Hofatex<br />
SBA 0,<strong>02</strong> vollflächig montiert. Ist Hofatex SBA 0,<strong>02</strong> entsprechend<br />
der Herstellung einer Luftdichtigkeitsebene korrekt abgeklebt,<br />
muss im Anschluss nur noch eine Hofafest UD Unterdeckplatte mit<br />
der Mindestdicke 35mm montiert werden.<br />
Reicht der zwischen den Sparren generierte U- Wert nicht aus den<br />
Anforderungen der EnEV gerecht zu werden, stellt die Hofatex a.s.<br />
mit der modifizierten Sandwich- Platte Hofatex Kombi ein weiteres<br />
Produkt zur Verfügung, welches speziell bei der energetischen<br />
Sanierung von Gebäuden viele Möglichkeiten bietet.<br />
Hofatex Kombi vereint die Dämmqualität der druckfesten Hofatex<br />
TopTherm Platte (40,60 oder 80mm) und die Ansprüche an das Regenwasser<br />
führende Unterdach der Hofafest UD Elemente in der<br />
Dicke von 20 mm in der Gesamtstärke bis zu 100 mm. Die bewährten<br />
Dämmplatten werden dabei direkt auf die Sparren montiert.<br />
Neben den idealen Dämmwerten gegen die Kälte erfüllen die Dämmplatten<br />
dabei zusätzlich den Ausschluss der sommerlichen Hitze<br />
aus dem Wohnbereich und garantieren somit ein Wohnklima für<br />
das ganze Jahr, welches höchsten Ansprüchen gerecht wird.<br />
Derzeit gelten etwa fünf Millionen Wohngebäude als akut sanierungsbedürftig.<br />
Neben ungedämmten Dachflächen fallen auch marode Außenwände<br />
in den Bereich, in welchem absoluter Sanierungsbedarf besteht.<br />
Die Wärme kann nahezu ungehindert ins Freie entweichen.<br />
Wie das Dach sollten deshalb auch die Fassaden vorrangig gedämmt<br />
werden, um Heizwärme und somit Energie im Haus zu halten.<br />
Das gilt vor allem für betagte Mauerwerksbauten, welche trotz<br />
zum Teil enormer Wanddicken Transmissionswärmeverlusten oft<br />
nur sehr wenig entgegenzusetzen haben. Bei tiefen Außentempe-<br />
62 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
aturen kühlen die Räume aus. Um im Gebäude Wohlfühltemperaturen<br />
zu erhalten, muss unverhältnismäßig stark geheizt werden.<br />
Das führt zu teurem Mehrverbrauch an Brennstoffen wie Heizöl<br />
und Erdgas sowie zur forcierten Freisetzung von Kohlendioxid,<br />
was wiederum der Erderwärmung Vorschub leistet.<br />
In diesem Segment bietet Hofatex a.s. mit der zugelassenen Hofatex<br />
SysTherm einen idealen Dämmstoff, welcher als WDVS (Wärmedämmverbundsystem)<br />
dem Bauherren nicht nur ein gutes Gewissen<br />
beschert. Als WDVS werden Systeme bezeichnet, welche<br />
die Außenwände von Gebäuden nicht nur vollflächig abdecken,<br />
sondern durch die zusätzliche Beschichtung (Putzsyteme) dauerhaft<br />
vor Witterungseinflüssen schützen. Mit Hofatex SysTherm<br />
wird eine deutliche Einsparung des energetischen Aufwandes für<br />
die Heizung des Gebäudes im Winter bzw. dessen Kühlung im<br />
Sommer erzielt. Damit werden nicht nur wichtige Ressourcen geschont,<br />
die Einsparungen garantieren dem Bauherren eine kurzfristige<br />
und überschaubare Amortisation seiner Investitionen.<br />
Villa Tia in der Toskana<br />
Stilbruch mit Stil<br />
Weiß, mit heruntergezogenem Vordach und Dämmung: Mit dieser Bauweise brauchen die<br />
Bewohner keine hohen Temperaturen im Innenraum zu fürchten. Foto: Sto AG<br />
Weißer Putz, große Fensterflächen und ein<br />
kubischer Baukörper mit Flachdach – diese<br />
Architektursprache hebt die „Villa Tia“ in<br />
der Nähe von Pisa deutlich ab vom toskanischen<br />
Baustil mit seinen geneigten Ziegeldächern<br />
und Fassaden in Ocker- und<br />
Umbra-Tönen. Und doch passt der Solitär<br />
mit seinen klaren Linien und hellen Wänden<br />
zum mediterranen Flair Italiens. Konstruktiver<br />
Sonnenschutz – das weit nach unten<br />
gezogene Vordach im Süden – und ein<br />
Fassadendämmsystem (StoTherm Vario)<br />
sorgen dafür, dass im Gebäude ganzjährig<br />
angenehmes Klima herrscht. Die Villa Tia<br />
ist das neue Wohnhaus einer vierköpfigen<br />
Familie. Es gliedert sich in drei Ebenen: Das<br />
Untergeschoss, als Souterrain in den Hang<br />
gelegt, vereint Bäder und Schlafzimmer.<br />
Nach Westen öffnet sich das Gebäude mit<br />
weiten Glasflächen. Ihren Charakter erhält<br />
die Villa durch das in Ost-West-Richtung<br />
langgestreckte Erdgeschoss: nach Osten<br />
Dämmtechnik<br />
Hofatex SysTherm Dämmelemente werden durch eine spezielle<br />
Hydrophobierung so eingestellt, dass sie den Anforderungen, welche<br />
von einer dauerhaft funktionierenden Wärmedämmverbundfassade<br />
gefordert werden, gerecht werden.<br />
So wirkt sich das hohe Speichervermögen der Holzfaserdämmplatten<br />
extrem günstig auf das Verhalten der Fläche bei schnell wechselnden<br />
Temperaturunterschieden wie beispielsweise bei auftretenden<br />
Gewittern im Hochsommer mit Schlagregen auf die Fassade<br />
aus.<br />
Die energetische Sanierung eines Gebäudes stellt für den Bauherrn<br />
eine solide Investition in die Zukunft dar. Nicht nur der Wert des<br />
Gebäudes gegenüber ungedämmten Objekten steigt deutlich, die<br />
Verwendung von Hofatex Holzfaserdämmplatten sichert die Investition<br />
und bewahrt die Substanz des Gebäudes, wobei der Schutz<br />
unserer Umwelt in jedem Fall als Gewinner bezeichnet werden<br />
kann.<br />
raumhoch verglast und nach Süden mit einem<br />
Wechselspiel von hohen Fensterflächen<br />
und weißer Fassade ausgestattet.<br />
Der Boden aus großen Sandsteinplatten<br />
führt das Innere nach außen fort. So entsteht<br />
der Eindruck von Größe und Leichtigkeit.<br />
Ein schräg gestellter Würfel als Obergeschoss<br />
fügt sich in die klare Architektur<br />
ein und setzt zugleich augenzwinkernd einen<br />
Akzent. Mit der schwarzen Eingangstür<br />
und der spektakulären, in die Raummitte<br />
gestellten Treppe aus Cortenstahl kommen<br />
zwei weitere farbliche Akzente hinzu.<br />
Objekt: Wohnhaus „Villa Tia“,<br />
Bientina, I<br />
Architekten: and_studio, Calcinaia, I<br />
Dämmsystem: StoTherm Vario<br />
Fassadenfarbe: Lotusan G<br />
Verarbeiter: Salvatore Papa, Empoli, I<br />
Der Blick von Osten zeigt den konstruktiven Sonnenschutz des Vordaches und den Sandsteinboden,<br />
der Innen mit Außen verbindet. Innen dominiert die skulpturale Treppe. Foto: Sto AG<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 63
ERFURT-KlimaTec ®<br />
Das neue ERFURT-KlimaTec Pro KV 600<br />
entkoppelt den trägen Kältespeicher<br />
„Wand“ vom Raum. Dadurch steht die<br />
maximale Wärme dem Aufheizen der Raumluft<br />
zur Verfügung. So werden Räume bis zu 75 % schneller<br />
erwärmt – und das mit geringerem Energieeinsatz.<br />
• Bis zu 75 % schnelleres<br />
Aufheizen der Räume<br />
• Schimmelprävention<br />
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Bis zu 75 % Energieeinsparung<br />
Erhöhung der Innenwandoberflächentemperatur durch eine Entkopplung<br />
des zu beheizenden Raumes vom relativ trägen Kältespeicher<br />
„Wand“. Mit diesem Prinzip hat Erfurt einen Wandbelag<br />
entwickelt, mit dem sich unter anderem bis zu 36 Prozent der Heizkosten<br />
einsparen lassen. Mit dem energetischen Wandsystem KlimaTec<br />
Pro gelingt es jetzt, den Aufwand zum Anheizen der Wände<br />
um bis zu 75 Prozent zu reduzieren. Das circa 4 mm starke und<br />
leicht zu tapezierende Vlies vom Markenhersteller Erfurt eignet<br />
sich auch als Ergänzung zu Wärmedämm-Verbundsystemen, denn<br />
das Prinzip basiert nicht auf klassischer Innendämmung, sondern<br />
auf einer Erhöhung der Wandoberflächentemperatur. Die speziellen<br />
Textilfasern entkoppeln den zu beheizenden Raum vom Mauerwerk,<br />
so dass die Innenwandflächen die Wärmeenergie der Raumluft<br />
in hohem Maße zurück strahlen können. Dadurch stehen<br />
rund 80 Prozent der Wärme direkt dem Aufheizen des Raumes zur<br />
Verfügung und müssen nicht zur Erwärmung des kalten Mauerwerks<br />
investiert werden. Mit dem KlimaTec Pro KV 600 lassen sich<br />
so Heizkosteneinsparungen von bis zu 36 Prozent erzielen.<br />
Kaltluftabfälle, besonders an Außenwänden, und damit einhergehende<br />
Fußkälte und Unbehaglichkeit im Schulterbereich sind mit<br />
KlimaTec Pro KV 600 passé. Darüber hinaus wird der Wärmeaustausch<br />
durch Lüftung erheblich beschleunigt: Im Sommer bleibt es<br />
nach dem Lüften angenehm kühl, im Winter wird es sehr schnell<br />
wieder warm. KlimaTec Pro KV 600 wird ohne PVC, Weichmacher<br />
und Lösungsmittel hergestellt und ist diffusionsoffen – erzeugt also<br />
kein „Plastiktütenklima“.<br />
Das System macht sich besonders bei jenen Haushalten bezahlt,<br />
die Räume bedarfsgerecht nur dann heizen, wenn diese auch<br />
tatsächlich bewohnt werden – beispielsweise bei ausschließlicher<br />
Nutzung ab dem Spätnachmittag nach berufsbedingter Abwesenheit.<br />
Eine wichtige Zielgruppe für dieses Thema sind außerdem Besitzer<br />
verklinkerter oder denkmalgeschützter Bestandsimmobilien,<br />
die keine klassische Außendämmung zulassen.<br />
Schimmelprävention<br />
Durch die Entkopplung des Raumes vom kalten Mauerwerk und<br />
die damit verbundene Erhöhung der Wandoberflächentemperatur<br />
64 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Dämmtechnik<br />
erzielt das KlimaTec Pro KV 600 auch beste Ergebnisse in punkto<br />
Schimmelprävention. Es verhindert, dass sich feucht-warme<br />
Raumluft als Kondenswasser an kühlen Wänden niederschlägt,<br />
diese durchfeuchtet und damit eine Brutstätte für Schimmelpilzbefall<br />
schafft. Voraussetzung für den Erfolg ist, dass die Räume<br />
regelmäßig gelüftet werden.<br />
Schallabsorption<br />
ERFURT-KlimaTec Pro KV 600 sorgt für eine angenehme Akustik<br />
dank seines hohen Lärm- und Schallabsorptionsvermögens.<br />
Im Mittel liegt der Absorptionsgrad des unbeschichteten Erfurt-<br />
KlimaTec bei ·w = 0,20 und entspricht damit dem Akustikverhalten<br />
eines circa fünf mm starken Velour-Teppichbodens.<br />
Rissüberbrückung<br />
Mit dem 5 mm starken und hochelastischen KlimaTec Pro KV<br />
600 lassen sich außerdem Untergrundrisse der Klassen A, B und<br />
C1 überbrücken undauch leicht bis grob strukturierte Untergründe<br />
ohne Vorspachteln egalisieren. Eine Rolle KlimaTec Pro<br />
KV 600 hat das Rollenmaß 1 x 15 Meter. Sie wird auf glatten bis<br />
mittel strukturierten Untergründen mit dem Erfurt-Systemkleber<br />
SR 2, auf mittel bis grob strukturierten Oberflächen mit dem<br />
Erfurt-Systemkleber SR 4 zu energiesparenden Wandflächen<br />
verarbeitet, auf denen anschließend Raufaser, Tapeten oder sogar<br />
Putze als Beschichtung in Frage kommen.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 65<br />
Innovationen<br />
in Glas<br />
The Nelson-Atkins Museum, Kansas City | USA<br />
von Steven Holl Architects, New York | USA<br />
OKALUX – Licht bis in die Tiefe<br />
OKALUX Isoliergläser mit Kapillareinlage bringen natürliches Licht<br />
in Verwaltungs-, Industriebauten, Sporthallen und Museen – bis<br />
in die Tiefen des Raumes. Trotz der hohen Lichttransmission sorgt<br />
die Kapillareinlage für effektiven Sonnen- und Blendschutz.<br />
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Stromkosten für künstliche Beleuchtung niedrig.<br />
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Dämmtechnik<br />
Feuchtevariable Dampfbremse pro clima DASATOP schützt alte Werte perfekt<br />
Potenzial für bauschadensfreie Dachsanierung<br />
Bei der Sanierung bestehender diffusionsoffener Steildächer ist für<br />
Planer und Handwerker die bauphysikalische Sicherheit der Konstruktion<br />
das zentrale Thema. Gerade bei nicht vollständig kalkulierbaren<br />
Ausgangssituationen bieten feuchtevariable Luftdichtungsbahnen<br />
wie die DASATOP vom Luftdichtigkeitsspezialisten<br />
pro clima optimalen Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmel. Die<br />
Verlegung im Sub-and-Top-Verfahren von außen über den Dachsparren<br />
spart Zeit und Geld.<br />
In der Praxis hat sich die Erneuerung des Daches von außen mit<br />
der durchgehenden Verlegung der Luftdichtung im Gefach und<br />
über den Sparren (Sub-and-Top) bewährt: Alle Arbeiten können<br />
komplett von außen erfolgen. Die raumseitige Bekleidung bleibt<br />
erhalten und Nutzer müssen ihre Wohnungen während der Sanierung<br />
nicht räumen.<br />
Neben der Verbesserung des Dämmstandards und der Wiederherstellung<br />
des Wetterschutzes ist die Erreichung der Luftdichtigkeit,<br />
der Schutz der Konstruktion gegen Tauwasser und – gerade in der<br />
Sanierung – die Abführung unvorhergesehen eingetretener Feuchte<br />
oberstes Gebot um Bauschäden zu verhindern. Durch ihr intelligentes<br />
Feuchtemanagement erfüllt die vielfach bewährte Dampfbremsbahn<br />
DASATOP diese Anforderungen in höchstem Maße.<br />
Raumseitig im Gefach verlegt, schützt sie im Winter die Dämmung<br />
mit einem Sd-Wert von bis zu 2,0 sicher vor eindringender Feuch-<br />
Alte Werte<br />
neu geschützt<br />
System DASATOP<br />
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ist perfekt<br />
te aus dem Innenraum. Auf den Sparrenoberseiten kann sich der<br />
Sd-Wert der DASATOP zur gleichen Zeit auf 0,05 m reduzieren, ist<br />
damit so diffusionsoffen wie eine Unterdachbahn und transportiert<br />
Feuchtigkeit aus diesem bauphysikalisch kritischen Bereich<br />
aktiv nach außen ab. Im Sommer kann die natürliche Rückdiffusion<br />
genutzt werden, um große Mengen unvorhergesehen eingetretene<br />
Feuchtigkeit in den Innenbereich rücktrocknen zu lassen. So<br />
werden größte Sicherheiten gegenüber Bauschäden durch Schimmelbildung<br />
und Feuchtigkeit erreicht.<br />
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Die DASATOP wird quer zu den<br />
Sparren auf der bestehenden<br />
raumseitigen Bekleidung verlegt<br />
und über den Sparren ins<br />
Feuchtevariable Dampfbremsen<br />
wie die pro clima DASATOP<br />
weisen in der Sub-and-Top-<br />
Verlegung dasgrößte Potential<br />
für bauschadensfreie Dachsanierungen<br />
auf.<br />
nächste Feld geführt. Fehlerträchtige<br />
Anschlüsse an den Sparrenflanken<br />
entfallen. Durch ihre Vliesverstärkung ist die Bahn besonders<br />
reißfest. Die Fixierung an den Sparrenflanken erfolgt per<br />
Sollen Sparrenquerschnitte erhöht werden, wird die DASATOP bauphysikalisch<br />
günstig auf der Warmseite der Konstruktion unter der Aufdoppelung<br />
verlegt.<br />
Tacker mit zirka 3 mm starken Sperrholz- oder Hartfaserstreifen,<br />
was schadensträchtige Konvektionstunnel vermeidet. Die luftdichte<br />
Verbindung der Bahnen untereinander sowie an Dachflächenfenstern<br />
übernehmen die System-Klebebänder der TESCON-Reihe.<br />
Mit ihrem wasserfesten Kleber halten sie auch widrigen Wetterbedingungen<br />
stand, sodass ein mit DASATOP geschütztes Dach bis<br />
zu vier Wochen frei bewittert werden kann.<br />
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66 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Leistungsfähige Wärmedämmung<br />
Passivhaustaugliche Bodenplattendämmung bauaufsichtlich zugelassen<br />
Dipl.-Ing. Elmar Boy, BASF SE<br />
Styrodur® C ist jetzt auch für die mehrlagige<br />
Verlegung unter der Bodenplatte bis 300 mm<br />
Dämmdicke zugelassen<br />
Plattengründungen reduzieren im Vergleich<br />
zu Streifenfundamenten die Bodenpressungen,<br />
weil sie die Last des Gebäudes,<br />
die in den Untergrund abgetragen werden<br />
muss, auf den gesamten Gebäudegrundriss<br />
verteilt. Leistungsfähige Wärmedämmstoffe<br />
wie der extrudierte Polystyrol-Hartschaumstoff<br />
(XPS) der BASF, Styrodur® C,<br />
sind in der Lage, die unter Gründungsplatten<br />
von Ein- und Mehrfamilienwohngebäuden<br />
auftretenden Pressungen in den<br />
Untergrund abzutragen. Für Plattendicken<br />
bis 120 mm ist diese Anwendung bereits<br />
seit 1999 allgemein bauaufsichtlich zugelassen<br />
[1].<br />
Seit Dezember 2008 ist Styrodur® C nun<br />
auch bis zu einer Dämmschichtdicke bis<br />
300 mm in mehrlagiger Anordnung von<br />
bis zu drei Dämmschichtlagen für die<br />
lastabtragende Wärmedämmung unter<br />
Gründungsplatten vom Deutschen Institut<br />
für Bautechnik (DIBt) allgemein bauaufsichtlich<br />
zugelassen [2]. Damit lassen sich<br />
die hohen Wärmeschutzanforderungen für<br />
Passivhäuser auch im lastabtragenden Bereich<br />
wärmebrückenfrei erfüllen.<br />
Nachfolgend werden die für die Dimensionierung<br />
in der lastabtragenden Wärmedämmung<br />
erforderlichen Materialkennwerte<br />
vorgestellt und erläutert.<br />
Druckfestigkeit oder Druckspannung<br />
bei 10 % Stauchung<br />
Die Druckfestigkeit oder Druckspannung<br />
bei 10 % Stauchung wird nach EN 826 [3]<br />
ermittelt und gilt nur für kurzzeitige Belastungen.<br />
Hersteller von Wärmedämmstoffen<br />
geben diesen Materialkennwert auf<br />
dem Produkt oder auf der Verpackung im<br />
Produktkennzeichnungsschlüssel beim CE-<br />
Zeichen mit folgendem Symbol an:<br />
CS(10\Y) x<br />
zum Beispiel: CS(10\Y)300<br />
wobei CS für „compressive strength“ oder<br />
„compressive stress“ steht. Der in der Klammer<br />
stehende Werte „10“ steht für<br />
10 % Stauchung und „Y“ für „Bruch“. Diese<br />
etwas ausführlichere Angabe ist notwendig,<br />
weil Hartschaumstoffe je nach Elastizität<br />
des Schaumgefüges bei Druckbeanspruchung<br />
prinzipiell ein unterschiedliches<br />
Verformungsverhalten aufweisen können,<br />
wie nachfolgend erläutert wird.<br />
Wirkt auf die Fläche A eines Dämmstoffes<br />
die Druckkraft F ein, so entsteht in diesem<br />
Körper die Druckspannung �:<br />
� = F / A (1)<br />
Im elastischen Bereich des Materials führt<br />
die Krafteinwirkung zu einer Verformung<br />
(Dickenverringerung durch Lasteinwirkung):<br />
X = d s – d (2)<br />
wobei ds die Dicke des Probekörpers vor<br />
der Belastung ist und d die Dicke bei Lasteinwirkung.<br />
Die Stauchung des Materials ist der Quotient<br />
aus Verformung X und Probekörperdicke<br />
ds:<br />
� = X / d s<br />
(3)<br />
Die Druckspannung ist der Verformung<br />
proportional:<br />
� = E � � (4)<br />
Proportionalitätsfaktor ist der Kurzzeit-<br />
Druckelastizitätsmodul E des Materials.<br />
Über diesen Elastizitätsmodul kann im<br />
Elastizitätsbereich des Materials die jeweilige<br />
Verformung für jede Druckbeanspruchung<br />
angegeben werden:<br />
� = 1 / E � � (5)<br />
Im Druckspannungs-Stauchungs-Diagramm<br />
(Abb. 1) ist dies schematisch dargestellt.<br />
Im linken Diagramm in Abb. 1 ist der Fall<br />
dargestellt, dass mit linear zunehmender<br />
Last, die zu zunehmender Druckspannung<br />
im Material führt, zunächst eine proportionale<br />
Zunahme der Verformung festzustellen<br />
ist. Vergrößert sich mit zunehmender<br />
Druckspannung auch die Verformungszunahme,<br />
was im Diagramm als Rechtskrümmung<br />
der Kurve ersichtlich ist, kommt<br />
es im Druckspannungs-Stauchungs-Dia-<br />
Passivhaus<br />
gramm zur Ausbildung eines örtlichen<br />
Druckspannungs-Maximums (Abb. 1<br />
links). Dies bedeutet, dass im Materialgefüge<br />
die schwächsten Zellen gebrochen<br />
sind. Dieses örtliche Maximum der Druckspannung<br />
wird als Druckfestigkeit � dB des<br />
Materials bezeichnet. Bei XPS ist dies<br />
meist bei Verformungen � dB zwischen 1<br />
und 2 % zu beobachten.<br />
Bei elastischem Material wird mit zunehmender<br />
Druckspannung eine kontinuierliche<br />
Zunahme der Verformung beobachtet.<br />
Dieses Materialverhalten ist in Abb. 1<br />
rechts dargestellt. Weil für diese Produkte<br />
eine „Druckfestigkeit“ als Beginn des Materialbruches<br />
nicht definiert werden kann,<br />
wird als höchste zulässige Druckspannung<br />
� d10 der Wert festgelegt, bei dem das Material<br />
im Vergleich zu seiner ursprünglichen<br />
Dicke um 10 % verformt ist (� d10 ).<br />
Langzeitdruckfestigkeit von<br />
Hartschaumstoffen<br />
Für die dauerhafte Druckbeanspruchung<br />
dürfen nur solche Wärmedämmstoffe verwendet<br />
werden, deren Eignung durch entsprechende<br />
Kennzeichnung dafür ausgewiesen<br />
ist. Nach den europäisch harmonisierten<br />
Produktnormen wird für die zulässige Dauerdruckspannung<br />
folgende Kennzeichnung<br />
im CE-Schlüssel auf dem Produkt oder auf<br />
der Verpackung angegeben:<br />
CC(i 1/i2%/50) �c<br />
zum Beispiel: CC(2/1,5/50) 130<br />
Das bedeutet, dass bei einer zulässigen<br />
Dauerdruckspannung von �c = 130 kPa,<br />
das entspricht 0,13 MPa oder 0,13 N/mm²<br />
die gesamte Dickenverringerung des<br />
Dämmstoffes bei 50 Jahren Dauerdruckbeanspruchung<br />
maximal i 1 = 2 % beträgt,<br />
wobei der maximale Kriechanteil i 2 = 1,5 %<br />
beträgt. „CC“ steht für Kriechverhalten<br />
(„compressive creep“).<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 67<br />
B<br />
Druckspannung [N/mm 2 ]<br />
Druckfestigkeit Druckspannung bei<br />
10% Stauchung<br />
σ dB<br />
ε dB<br />
Druckspannung [N/mm 2 ]<br />
σ d 10<br />
Stauchung Stauchung<br />
ε d 10<br />
Abb. 1: Druckspannungs-Stauchungsverhalten<br />
einer Polystyrol-Hartschaum-Probe bei<br />
kurzzeitiger Lasteinwirkung
S g<br />
Passivhaus<br />
Aus wärmeschutztechnischen Gründen<br />
werden Langzeitdruckfestigkeitswerte so<br />
bemessen, dass in der vorgesehenen Nutzungsdauer,<br />
im Wohnungsbau zum Beispiel<br />
50 Jahre, die maximale Gesamtverformung<br />
des Dämmstoffes auf 2 % der<br />
Nenndicke begrenzt wird.<br />
In Abb. 2 sind charakteristische Kriechkurven<br />
für drei verschiedene Belastungen<br />
schematisch dargestellt. Daraus sind sowohl<br />
die spontanen Verformungen (bei<br />
Belastungsdauer = 0), als auch die im Laufe<br />
der Zeit als Kriechen bezeichneten irreversiblen<br />
Verformungen ersichtlich.<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Stauchung von Styrodur bei<br />
Dauerdruckbeanspruchung<br />
1000 Stunden<br />
20 Jahre<br />
0<br />
0 0,<strong>01</strong> 0,1 1 10 100<br />
Belastungsdauer in Jahren<br />
Bei dauerhafter Lasteinwirkung findet<br />
zunächst eine Spontanverformung X 0<br />
nach Aufbringen der Last statt. Die Dicke<br />
des Probekörpers, 60 Sekunden nach Belastungsbeginn<br />
ist d0.<br />
X 0 = d s – d 0<br />
(6)<br />
und die Verformung zu einer Zeit t ist<br />
X t = d s – d t<br />
(7)<br />
Die Druck-Kriechverformung Xct ist<br />
X ct = X t – X 0<br />
(8)<br />
Die Beschreibung der Gesamtverformung<br />
(X t ) bei langzeitiger Druckbelastung aus<br />
spontaner Verformung beim Aufbringen<br />
der Last (X 0 ), sowie dem Kriechanteil lautet<br />
nach Findley [5]:<br />
X t = X 0 + m (�) . t b ( � )<br />
Prüfspannung<br />
σ 1 > σ 2 > σ 3<br />
Abb. 2: Charakteristisches Verhalten von<br />
Polystyrol-Hartschaumstoff bei dauerhafter<br />
Lasteinwirkung<br />
(9)<br />
wobei t die Belastungszeit und m und b<br />
von der Druckspannung (�) abhängige<br />
Werkstoffparameter sind.<br />
Durch logarithmieren von Gleichung (9)<br />
erhält man eine lineare Beziehung:<br />
log (X t - X 0 ) = log m + b log t (10)<br />
aus der die als „Findley-Parameter“ bezeichneten<br />
Materialkennwerte für das<br />
σ 1<br />
σ 2<br />
σ 3<br />
Kriechverhalten nach linearer Regression<br />
der Messwerte m als Steigung und b als Ordinatenabschnitt<br />
ermittelt werden können.<br />
Aus den Messdaten der zeitabhängigen<br />
Stauchung bei verschiedenen Belastungsniveaus,<br />
werden die Findley-Parameter b<br />
und m nach dem in DIN EN 1606 [4] beschriebenen<br />
Verfahren als Funktionen der<br />
Spannung ermittelt.<br />
Mit den aus den Langzeit-Druckfestigkeitsmessungen<br />
nach EN 1606 ermittelten<br />
charakteristischen Funktionen für die<br />
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, ist bei 50<br />
Jahren Nutzungsdauer die Kriechverformung<br />
höher als die Spontanstauchung,<br />
unmittelbar nach dem Aufbringen der<br />
Last. Um einen Gesamtverformungsgrenzwert<br />
zu unterschreiten (zum Beispiel 2 %),<br />
kann bei kürzerer Nutzungszeit die Dauerdruckspannung<br />
höher ausfallen. Beispielsweise<br />
ist bei dem in Tabelle 1 angegebene<br />
Material bei einer Dauerdruckspannung<br />
von 0,22 N/mm² (220 kPa) nach 20 Jahren<br />
die Verformung noch deutlich unter 2 %.<br />
Um nach 50 Jahren Nutzungsdauer 2 % zu<br />
unterschreiten, darf die Dauerdruckspannung<br />
jedoch nicht höher als 0,2 N/mm²<br />
(200 kPa) sein. Aus den Werten in Tabelle 1<br />
ist jedoch auch ersichtlich, dass bei wesentlich<br />
längerer Nutzungsdauer als 50<br />
Jahre, die weitere Verformung gering ist.<br />
Während die Gesamtverformung bei einer<br />
Dauerdruckbeanspruchung von 0,18<br />
N/mm² (180 kPa) nach 50 Jahren 1,77 %<br />
beträgt, nimmt sie in den weiteren 50 Jahren<br />
auf 1,92 % zu. Bei einer 100 mm dicken<br />
XPS-Dämmplatte mit der Nenndruckfestigkeit<br />
0,5 N/mm² (500 kPa) verringert sich<br />
die Plattendicke im Laufe der ersten 50<br />
Jahre um 1,77 mm und in den folgenden<br />
50 Jahren um weitere 0,15 mm.<br />
Bemessungsgrundlagen und<br />
Ausführungshinweise<br />
Im Dezember 2008 wurde der Anwendungsbereich<br />
für Styrodur® C in der DIBt-<br />
Zulassung Z-23.34-1325 erweitert. Danach<br />
dürfen die Dämmplatten mit einer<br />
Findley-Parameter können nach Gleichung<br />
(9) für beliebige Dauerdruckspannungen<br />
und für beliebig lange Belastungszeiten,<br />
die jeweiligen Materialverformungen<br />
X t berechnet werden. In Tabellen 1<br />
sind berechnete Beispiele für verschiedene<br />
Dauerdruckspannungen angegeben.<br />
Dabei sind sowohl die Spontanverformungen,<br />
als auch die Kriechverformungen bei<br />
20, 50 und 100 Jahren Lasteinwirkungsdauer<br />
angegeben. Die Spontanstauchung<br />
plus die Kriechverformung ergeben zusammen<br />
die gesamte Stauchung im Gebrauchszustand.<br />
Tabelle 1: Verformung von Styrodur® 4000 CS bei verschiedenen Druckspannungen, Nenndruckfestigkeit<br />
0,5 N/mm² bei dauerhafter Lasteinwirkung.<br />
Dicke von maximal 120 mm nun auch in<br />
zwei oder drei Lagen verlegt werden. Die<br />
Gesamtdicke der Wärmedämmschicht darf<br />
dabei 300 mm Gesamtdicke nicht überschreiten.<br />
Voraussetzung, dass ein Wärmedämmstoff<br />
in seiner Anwendung die Wärmeschutzanforderungen<br />
erfüllt, ist, dass seine Schichtdicke<br />
sich während der Anwendungszeit<br />
nicht nennenswert verändert. Deshalb<br />
wird auch aus wärmeschutztechnischen<br />
Gründen die Stauchung in der praktischen<br />
Anwendung, extrapoliert für 50 Jahre<br />
Nutzungsdauer auf < 2 % begrenzt.<br />
Die Verformungen, die bei Anordnung<br />
der Extruderschaumplatten unter einem<br />
lastabtragenden Bauteil auftreten, müssen<br />
beachtet werden. Beim Nachweis der<br />
Standsicherheit darf maximal der Bemessungswert<br />
der Druckspannung f der Extruderschaumplatten<br />
rechnerisch in Ansatz<br />
gebracht werden.<br />
Der Bemessungswert der Druckspannung<br />
für lastabtragende Anwendungen ergibt<br />
sich nach der allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung [2] aus dem charakteristischen<br />
Wert der Druckfestigkeit f dividiert<br />
durch den Teilsicherheitsbeiwert für die<br />
Materialeigenschaften M nach DIN<br />
1055-100 [5]. In Tabelle 2 sind für die zugelassenen<br />
Material-Typen diese charakteristischen<br />
Bemessungswerte angegeben.<br />
68 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Tabelle 2: Zulässige Dauerdruckspannungen zul der Styrodur® C-Typen und Bemessungswerte<br />
der Druckspannung fcd für 50 Jahre Nutzungsdauer bei einlagiger und mehrlagiger Dämmplattenanordnung.<br />
Es wird empfohlen, dass die Dämmplatten<br />
auf eine Sauberkeitsschicht (z. B. aus Magerbeton)<br />
oder auf eine eben abgezogene,<br />
stark verdichtete Kiessandschicht verlegt<br />
werden (Abb. 3). Der Untergrund muss<br />
ausreichend eben sein, um ein vollflächiges<br />
Aufliegen der Dämmplatten zu gewährleisten.<br />
Abb. 3: Mehrlagige Dämmplattenverlegung<br />
im lastabtragenden Gründungsbereich<br />
Außerdem sind nur statische Belastungen<br />
senkrecht zur Styrodur® C-Platten-Ebene<br />
zulässig. Zur Ableitung von Horizontallasten<br />
sind besondere konstruktive Maßnahmen<br />
vorzusehen (Abb. 4).<br />
Die Dämmplatten dürfen außerhalb der<br />
Abdichtung auch bei langanhaltend oder<br />
ständig drückendem Wasser verwendet<br />
werden, wobei die Platten bis maximal<br />
3,5 m in das Wasser eintauchen dürfen.<br />
Abb. 4: Ableitung von Horizontalkräften in<br />
der Gründungsplatte durch konstruktive<br />
Maßnahmen<br />
Bei Dämmschichtdicken > 120 mm schreibt<br />
die Zulassung Setzungsberechnungen mit<br />
und ohne Wärmedämmschicht vor.<br />
Zusammenfassung<br />
Werden Wärmedämmstoffe in Baukonstruktionen<br />
eingesetzt, in denen sie langzeitiger<br />
oder dauerhafter Lasteinwirkung<br />
ausgesetzt sind, dürfen für die Dimensionierung<br />
nicht die Kurzzeitdruckfestigkeiten<br />
herangezogen werden, sondern es<br />
müssen die Langzeitdruckfestigkeiten verwendet<br />
werden.<br />
Für die hohen Wärmeschutzanforderungen<br />
von Passivhäusern liegt nun auch eine<br />
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des<br />
DIBt vor. Danach darf Styrodur® C in<br />
mehrlagiger Anordnung von bis zu drei<br />
Dämmlagen bis zu einer Dämmschichtdicke<br />
von 300 mm für die lastabtragende<br />
Wärmedämmung unter Gründungsplatten<br />
verwendet werden.<br />
Literaturhinweise<br />
Passivhaus<br />
[1] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
Z-23.34-1272: ExtrudergeschäumtePolystyrol-Hartschaumplatten<br />
Styrodur® 3035 CS, Styrodur®<br />
4000 CS und Styrodur® 5000 CS für die<br />
Anwendung unter lastabtragenden<br />
Gründungsplatten. Deutsches Institut<br />
für Bautechnik Berlin, 21. Dezember<br />
1999.<br />
[2] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
Z-23.34,1325: ExtrudergeschäumtePolystyrol-Hartschaumplatten<br />
Styrodur® 3035 CS, Styrodur®<br />
4000 CS und Styrodur® 5000 CS für die<br />
Anwendung als lastabtragende Wärmedämmung<br />
unter Gründungsplatten.<br />
Deutsches Institut für Bautechnik Berlin,<br />
20. Dezember 2008. Verlängerung<br />
der Geltungsdauer bis 28. Februar<br />
2<strong>01</strong>4 ist erfolgt am 24. März 20<strong>09</strong>.<br />
[3] DIN EN 826: Wärmedämmstoffe für<br />
das Bauwesen. Bestimmung des Verhaltens<br />
bei Druckbeanspruchung.<br />
Beuth-Verlag, Berlin, Mai 1996.<br />
[4] DIN EN 1606: Wärmedämmstoffe für<br />
das Bauwesen. Bestimmung des Langzeit-Kriechverhaltens<br />
bei Druckbeanspruchung.<br />
Beuth-Verlag, Berlin, Januar<br />
1997.<br />
[5] DIN 1055-100: Einwirkungen auf<br />
Tragwerke. Grundlagen der Tragwerksplanung,<br />
Sicherheitskonzept und<br />
Bemessungsregeln.<br />
Beuth-Verlag, Berlin, März 20<strong>01</strong>.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 69
Passivhaus<br />
Tipps für den Profi – HECO-Schrauben im Einsatz<br />
bei Aufsparrendämmungen<br />
Die Ausführung von Dämmungen über<br />
dem Sparren gewinnt im Zuge der energetischen<br />
Ertüchtigung von Altbauten immer<br />
mehr an Bedeutung. Auch bei Neubauten<br />
sind Aufsparrendämmungen ein<br />
beliebtes Mittel, die Energiekosten auf ein<br />
Minimum zu reduzieren.<br />
Mit der HECO-TOPIX-CombiConnect® und<br />
der HECO-TOPIX-Therm® bietet HECO<br />
Planern, Bauherren und den ausführenden<br />
Handwerksbetrieben besonders einfach zu<br />
handhabende und wirtschaftliche Sonderlösungen.<br />
Bei Aufsparrendämmungen kommen unterschiedliche<br />
Dämmstoffe zum Einsatz.<br />
Diese lassen sich mit Blick auf statische<br />
Fragestellungen in zwei Kategorien aufteilen:<br />
druckfeste Dämmstoffe mit einer<br />
Druckspannung bei 10 % Stauchung<br />
> 0,05 N/mm 2 (Û 10 % > 50 kPa) oder nicht<br />
druckfeste Dämmstoffe mit einer Druckspannung<br />
bei 10% Stauchung < 0,05<br />
N/mmÇ (Û 10% < 50 kPa).<br />
HECO-TOPIX ® -CombiConnect<br />
und HECO-TOPIX ® -Therm:<br />
Das perfekte Befestigungssystem<br />
für Dämmungen über dem Sparren<br />
Einsetzbar in jedem Dämmmaterial<br />
Druckkräfte werden nicht in den<br />
niederfesten Dämmstoff eingeleitet<br />
Auftretende Schubkräfte werden mittels<br />
eines Schubholzes in Verbindung mit der<br />
HECO-TOPIX ® -CC aufgenommen<br />
Für die Verarbeitung in der gedämmten Dachfläche<br />
ist nur noch eine Schraubenlänge notwendig<br />
Bemessungsnachweise über<br />
HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />
Deutlich geringere Menge an Schrauben<br />
notwendig als bei herkömmlichen Systemen<br />
Allgemein bauaufsichtlich zugelassen,<br />
Z-9.1-665 für HECO-TOPIX ® -CC und<br />
Z-9.1-652 für HECO-TOPIX ® -T<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />
D-78713 Schramberg<br />
Telefon: +49 (0)74 22 / 9 89-0<br />
E-Mail: info@heco-schrauben.de<br />
Entscheidend ist hierbei, dass Dämmstoffe<br />
mit kleiner Druckfestigkeit keine Drucklasten<br />
aufnehmen können, die durch das Gewicht<br />
der Eindeckung, durch Schnee oder<br />
Winddruck erzeugt werden. Daraus ergeben<br />
sich grundsätzlich andere statische<br />
Notwendigkeiten.<br />
Die Ableitung von Drucklasten<br />
Bei druckfesten Dämmstoffen<br />
(Û 10% > 50 kPa) werden alle<br />
Drucklasten über die Dämmung in<br />
den Untergrund abgeleitet. Bei<br />
nicht druckfesten Dämmstoffen (Û<br />
10 % < 50 kPa) müssen die Drucklasten<br />
von den Verbindungsmitteln<br />
aufgenommen werden. Hierzu bietet<br />
HECO mit der HECO-TOPIX-<br />
Therm ein Verbindungsmittel, das<br />
die Konterlatte mittels eines Unterkopfgewindes<br />
fixiert und die<br />
Drucklasten in den Sparren ableitet.<br />
So wird das Eindrücken des<br />
Dämmstoffes vermieden. Hierbei<br />
kann es von Vorteil sein, eine Konterlatte<br />
6 x 8 cm<br />
einzusetzen, um<br />
die Wirklänge<br />
des Unterkopfgewindes<br />
und damit<br />
die Schraubabstände<br />
zu vergrößern.<br />
Mit der HECO-TO-<br />
PIX-Therm stellt<br />
der Einsatz von<br />
niederfesten<br />
Dämmstoffen<br />
kein Problem dar.<br />
Die Ableitung<br />
von Schublasten<br />
Die Ableitung<br />
der Schublasten<br />
mittels Teilgewindeschrauben<br />
ist bei druckfestenDämmstoffen<br />
gängige Praxis.<br />
Auch wenn<br />
diverse Anbieter<br />
von Dämmstoffen<br />
abweichend<br />
hierzu Schrauben<br />
mit Kopfgewinde<br />
anbieten,<br />
In Kombination mit der neuen HECO-TOPIX-<br />
CombiConnect bildet die HECO-TOPIX-Therm<br />
ein perfektes System zur effizienten Fassadenund<br />
Aufdachdämmung. Hierbei ergibt sich<br />
eine deutliche Reduzierung der benötigten<br />
Schraubenmenge.<br />
ist dies aus statischen Gesichtspunkten<br />
nicht notwendig.<br />
Die Ableitung der Schublasten mittels<br />
Schubhölzern im Traufbereich führt aber<br />
in allen Fällen zu einer deutlichen Einsparung<br />
der Schraubenmenge.<br />
Da im Dachüberstand in der Regel nicht<br />
gedämmt und ohnehin ein Schubholz gesetzt<br />
wird, um die Schubdiele anzuschlagen,<br />
ist der zusätzliche Montageaufwand<br />
für den Verarbeiter gering. Das Schubholz<br />
muss dabei gemäß der planerischen Vorgabe<br />
ausgeführt werden – die Einhaltung<br />
dieser Vorgabe ist der einzige Mehraufwand<br />
für den Handwerker. Für die professionelle<br />
Detailplanung und Bemessung des<br />
Schubholzes bietet HECO eine eigene Bemessungssoftware<br />
HCS (HECO Calculation<br />
Software). Sie sorgt, schnell und einfach in<br />
der Anwendung, für eine fachgerechte<br />
Ausführung der Arbeiten.<br />
Die Fixierung des Schubholzes im Traufbereich<br />
– oder als Variante als Aufdopplung<br />
für den Dachvorsprung – ist vom<br />
Gerüst aus einfach und sicher auszuführen.<br />
So lässt sich Material und Zeit sparen<br />
Sofern die Dachkonstruktion die Ausführung<br />
eines Schubholzes zulässt, empfiehlt<br />
HECO, die Schublasten darüber abzuleiten<br />
sowie die HECO-TOPIX-Therm<br />
Schrauben einzusetzen. Der statische<br />
Nachweis ist in diesem Fall nicht von der<br />
Druckfestigkeit des Dämmstoffes abhängig.<br />
Dem Bauherrn wird so die Wahl des<br />
passenden Dämmstoffes erleichtert.<br />
Bei dieser Befestigungsvariante lässt sich<br />
zudem besonders wirtschaftlich arbeiten.<br />
70 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Im Vergleich mit dem Konkurrenzsystem<br />
der V-Verschraubung zeigt sich, dass mit<br />
der empfohlenen HECO-Lösung nur rund<br />
die Hälfte der Schrauben benötigt werden.<br />
Schraubenmengen bei Aufsparrendämmungen*<br />
Lösungen mit HECO-Schrauben alternative<br />
Lösungen<br />
Über die Einschraubwinkel der HECO-TO-<br />
PIX-Therm von 90° zur Dachneigung ergeben<br />
sich weitere Verarbeitungsvorteile für<br />
den Handwerker, der im Dach – bei oft<br />
schwierigen Bedingungen und teilweise hohen<br />
Dämmstoffdicken – den Sparren (Breite<br />
bis zu 6 cm) in der Mitte treffen muss.<br />
Bei einheitlichem Schraubwinkeln ist dies<br />
einfacher, als wenn die Schrauben, wie bei<br />
Konkurrenzprodukten V-förmig bei Einhaltung<br />
der ermittelten Abstände präzise<br />
gesetzt werden müssen. Der Einsatz von<br />
Einschraubhilfen ist hier zwar möglich,<br />
findet in der Praxis aber kaum statt.<br />
Mit dem Einsatz eines Schubholzes und<br />
der HECO-TOPIX-Therm summieren sich<br />
eine Reihe von deutlichen Einsparungen,<br />
wie geringerer Materialeinsatz, erhebliche<br />
Zeiteinsparung, durch deutlich weniger<br />
Verschraubungen sowie die einfachere<br />
Montage.<br />
Weitere Informationen zum Unternehmen<br />
HECO-Schrauben sowie zu Schrauben und<br />
Befestigungstechnik erhalten Sie unter<br />
www.heco-schrauben.com.<br />
Über das Unternehmen HECO-Schrauben<br />
Die HECO-Schrauben GmbH & Co. KG mit<br />
Sitz in Schramberg ist in Deutschland einer<br />
der führenden Hersteller von Schraubenund<br />
Befestigungssystemen für die Holzverarbeitung,<br />
den Beton- und Metallbau sowie<br />
für Schwerlastbefestigungen.<br />
Das Unternehmen beschäftigt derzeit 160<br />
Mitarbeiter und verfügt über eine Produktionsfläche<br />
von 15.000 m 2 . Insgesamt liegt<br />
das jährliche Produktionsvolumen von HE-<br />
CO bei etwa 1,5 Milliarden Schrauben, das<br />
entspricht einer Strecke von 64.000 km<br />
oder reicht eineinhalb Mal um den Äquator.<br />
Passivhaus<br />
Lösungen mit HECO-Schrauben<br />
alternative<br />
Lösungen<br />
druckfeste<br />
Dämmung<br />
ohne<br />
Schubholz<br />
druckfeste<br />
Dämmung<br />
mit<br />
Schubholz<br />
nicht<br />
druckfeste<br />
Dämmung<br />
mit<br />
Schubholz<br />
System<br />
"V"-<br />
Verschraubung<br />
Menge Schubschrauben<br />
682 186 124 862<br />
Schraubentyp /<br />
Winkel<br />
Teilgewinde-<br />
Schrauben / 60°<br />
HT-CC-<br />
Schrauben / 45°<br />
HT-CC-<br />
Schrauben / 45°<br />
Doppelgewindeschrauben/<br />
60° &<br />
120°<br />
Menge Sogschrauben<br />
200 320 416 153<br />
Schraubentyp / Teilgewinde- Teilgewinde- HT-Therm- Doppelgewinde-<br />
Winkel Schrauben / 90° Schrauben / 90° Schrauben / 90° schrauben/ 90°<br />
Schrauben<br />
gesamt<br />
882 506 540 1<strong>01</strong>5<br />
Anzahl<br />
Schrauben / m�<br />
2,8 1,6 1,7 3,2<br />
*Sparrenlänge 7.78 m, Trauflänge 20,4 m, Dachfläche ca. 320 m�, Dachneigung 30°,<br />
Schneelasten 1,25 kN/m�,Windlastzone 1 Binnenland 0,50 kN/m�,Konterlatten 40/60 mm,<br />
Dämmung mit 200 mm<br />
*Die angegebenen Schraubenmengen basieren auf einer einheitlichen Dachfläche von ca.<br />
320 m� bei Dachneigung 30 ° sowie einheitlichen Annahmen zu Flächenlasten (z. Bsp.<br />
Schneelast 1,25 kN/m�)<br />
HECO ist mit seinen Produkten weltweit<br />
vertreten, entweder durch exklusive Vertriebsstützpunkte<br />
oder zuverlässige Vertriebspartner.<br />
Kernmärkte in Europa sind<br />
Deutschland, Österreich, Schweiz, Benelux<br />
und Frankreich. In den USA arbeitet HECO<br />
mit Lizenzpartnern zusammen.<br />
Das mittelständische Familienunternehmen<br />
lebt klare Werte wie Ideenreichtum,<br />
Verlässlichkeit und Qualitätsbewusstsein.<br />
Hohes Engagement, Innovationsdrang und<br />
Teamarbeit sind in der Unternehmensphilosophie<br />
von HECO ebenso fest verankert<br />
wie das klare Bekenntnis zu Standort, Mitarbeitern<br />
und sozialer Verantwortung.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 71
Passivhaus<br />
LOHR ELEMENT:<br />
Schalen und Dämmen in einem Arbeitsgang<br />
Firmenjubiläum: Seit 15 Jahren fertigt LohrElement verlorene Schalungen aus Styrodur C<br />
Wärmegedämmte Gründungsplatten von LohrElement mit Styrodur C von BASF eignen sich<br />
besonders gut für den Passivhausbau.<br />
Es klingt wie der Beginn einer klassischen Erfolgsgeschichte à la<br />
Bill Gates: Als Elfriede Schneider und Harald Hagedorn 1994 die<br />
Firma LohrElement gründeten, diente den beiden Pionieren für<br />
verlorene Schalungen eine Garage als erste Produktionsstätte. 15<br />
Jahre später ist LohrElement mit Produktionsflächen von rund<br />
4500m² längst erwachsen geworden. Im Jubiläumsjahr 20<strong>09</strong> setzt<br />
das Unternehmen weiter auf seine Kernkompetenz: gedämmte<br />
Schalungen aus Styrodur® C, extrudierten Polystyrolhartschaumplatten<br />
(XPS) von BASF.<br />
Schalung als dauerhafter Bestandteil des Bauwerks zur Wärmedämmung<br />
LohrElement hat sich auf die industrielle Fertigung von so genannten<br />
verlorenen Schalungen spezialisiert: Anders als konventionelle<br />
Schalungen werden diese nach dem Betonieren nicht wieder<br />
entfernt und zurückgewonnen, sondern verbleiben dauerhaft<br />
im Bauwerk. Für Anwender bietet diese Methode mehrere Vorteile.<br />
Das aufwändige Ausschalen und Reinigen entfällt ebenso wie der<br />
Rücktransport der Schalung. Die verlorene Schalung lässt sich<br />
auch von Hilfskräften schnell montieren. Gleichzeitig erspart sie<br />
dem Bauherrn die Kosten für eine separate Wärmedämmung. Denn<br />
nach dem Erhärten des Betons ist die verlorene Schalung keineswegs<br />
verloren. Sie dient vielmehr als Wärmedämmung - dank der<br />
herausragenden Dämmleistung von Styrodur C.<br />
Das unverrottbare und wasserabweisende Styrodur C schützt seit<br />
über 40 Jahren Häuser vor Wärme, Kälte und Feuchtigkeit. Ihre<br />
hohe Druckfestigkeit macht die XPS-Platten zu einem idealen Produkt<br />
für alle druckbeanspruchten Dämmanwendungen. LohrElement<br />
setzt das grüne Styrodur C bei allen dämmenden Schalungen<br />
ein, vom Fundament bis zum Giebel. So basiert auch das Bodenplatten-Schalungssystem<br />
von LohrElement auf Styrodur C. Bauherren<br />
erhalten einen individuell zugeschnittenen, verlege-fertigen<br />
Bausatz. Die Schalung bleibt dauerhafter Bestandteil des Bauwerks,<br />
der Anwender erledigt auch hier Schalen und Dämmen in<br />
einem Arbeitsgang. Auf das seitliche Abschalen<br />
und das Gründen bis Frosttiefe kann<br />
man verzichten.<br />
Ideal für Passivhausbau<br />
Das System für wärmegedämmte Gründungsplatten<br />
von LohrElement eignet sich<br />
besonders gut für den Passivhausbau. Das<br />
Passivhaus Institut Darmstadt hat die Passivhaus-Bodenplatte<br />
von LohrElement inzwischen<br />
zertifiziert, nachdem kürzlich das<br />
Deutsche Institut für Bautechnik die grünen<br />
BASF-Platten auch für die zwei- oder dreilagige,<br />
lastabtragende Wärmedämmung unter<br />
der Gründungsplatte bis zu 300 mm Dämmstärke<br />
zugelassen hatte. LohrElement hat daher<br />
die besten Voraussetzungen, um in den<br />
nächsten 15 Jahren der Unternehmensgeschichte<br />
eine wichtige Rolle im Wachstumsmarkt<br />
Passivhausbau zu spielen.<br />
Fundamentschalung: die einbaufertige Anlieferung ermöglicht eine<br />
einfache und schnelle Verlegung<br />
Kontakt:<br />
LohrElement E. Schneider GmbH<br />
Würzburger Straße 35<br />
97737 Gemünden-Langenprozelten<br />
Tel: <strong>09</strong>351/80 <strong>09</strong> - 0<br />
E-Mail: info@lohrelement.de · www.lohrelement.de<br />
72 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Sonnenhäuser aus Poroton-Ziegel von Schlagmann<br />
Sonnenhaus statt Energiesorgen<br />
Vielzahl bereits gebauter Sonnenhäuser<br />
liefert den Beweis in der Praxis. Massive<br />
Wände aus perlitgefüllten Poroton-Ziegeln<br />
von Schlagmann Poroton sind ein Bestandteil<br />
des Sonnenhaus-Konzeptes.<br />
Steigende Energiekosten, knappe Ressourcen<br />
und der einsetzende Klimawandel<br />
zwingen uns zu einem Umdenken in Richtung<br />
erneuerbare Energien. Bauherren wie<br />
Eigenheimbesitzer müssen sich demnach<br />
der Frage der Energienutzung ihrer Immobilie<br />
stellen. Die aktive Nutzung der regenerativen<br />
und kostenfreien Energiequelle<br />
Sonne steht im Mittelpunkt des Sonnhaus-<br />
Konzeptes, das sich in der Praxis bereits als<br />
effektive Alternative zum Passivhaus bewährt<br />
hat.<br />
Das Sonnenhaus-Konzept:<br />
durchdacht und bezahlbar<br />
Ziel des Sonnenhaus-Konzeptes, erdacht<br />
vom Straubinger Sonnenhaus-Institut unter<br />
Architekt Georg Dasch, ist es, bei einem<br />
möglichst geringen Primärenergieaufwand<br />
einen möglichst hohen Wohnkomfort zu<br />
erreichen. Daneben zeichnet sich das bis<br />
ins Detail durchdachte Konzept durch ein<br />
ausgewogenes Kosten-Nutzenverhältnis<br />
aus. Eine Energie sparende und nachhaltige<br />
Bauweise ist einer der Eckpfeiler eines<br />
jeden Sonnenhauses. Bestehend aus einer<br />
wärmebrückenfreien sowie winddichten<br />
Außenwandkonstruktion mit hohem Wärmedämmstandard,<br />
die idealerweise wie in<br />
den nachfolgenden Beispielen aus massiven,<br />
innovativen Poroton-Planziegel mit<br />
Perlitfüllung erstellt wird, Fens-tern mit<br />
niedriger Wärmeleitzahl und einer passiven<br />
Nutzung der Sonne über Fens- terflächen,<br />
zusätzlich zur Raumheizung. Die<br />
weitere bauliche Umsetzung basiert auf einer<br />
groß dimensionierten Sonnenenergieanlage<br />
auf dem Süddach, die das Sonnenlicht<br />
in Wärme umwandelt, und einem Solarspeicher<br />
mit ausreichendem<br />
Fassungsvermögen, der die so gewonnene<br />
solare Wärme über mehrere Wochen hinweg<br />
speichern kann. Dabei werden mindestens<br />
50 Prozent, bestenfalls 100 Prozent<br />
des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser<br />
des Gebäudes solar gedeckt. In den<br />
Wintermonaten oder längeren sonnenarmen<br />
Perioden kann mit entsprechenden<br />
Kamin- oder Kachelöfen nachgeheizt werden.<br />
Dabei werden zusätzlich nicht mehr<br />
als ein bis drei Raummeter Holz pro Jahr<br />
benötigt. Holz ist Sonnenenergie in gespeicherter<br />
Form der Biomasse und zudem<br />
ein heimischer, nachwachsender Rohstoff,<br />
der CO 2 -neutral verbrennt. Ein zusätzliches<br />
Plus von Sonnenhäusern: im Gegen-<br />
Die Antwort auf die verschärfte EnEV 20<strong>09</strong>, die ab Oktober in Kraft tritt:<br />
Der neue POROTON-T7 von Schlagmann. Mit einer Wärmeleitzahl von 0,07 W/mK sind die neuen<br />
Maßnahmen problemlos umzusetzen. Bild: Schlagmann Baustoffwerke<br />
Sonnenhaus<br />
satz zu Passivhäusern ist keine Anlage zur<br />
automatischen Wohnungslüftung notwendig.<br />
Einfaches Lüften per Hand, wann immer<br />
es das persönliche Wohlgefühl erlaubt,<br />
genügt. Dies macht neben Anschaffungsund<br />
Wartungskosten auch zusätzliche<br />
nicht unerhebliche Strom- und damit Energiekosten<br />
überflüssig.<br />
Sonnenhaus:<br />
Gesetzeslage und Förderprogramme<br />
Ein Sonnenhaus ist ein Niedrigstenergiehaus<br />
mit einem in der Regel sehr geringen<br />
Jahresprimärenergiebedarf von 5 bis 15<br />
kWh/m 2 . Es unterschreitet damit den eines<br />
Passivhauses um ungefähr das Vierfache.<br />
Die Anforderungen der EnEV 20<strong>09</strong>, die am<br />
1. Oktober in Kraft tritt, sowie die Maßgaben<br />
des seit Jahresbeginn geltenden Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
(EE-<br />
WärmeG), nach dem Eigentümer von neu<br />
errichteten Gebäuden den Wärmeenergiebedarf<br />
für Heizung (einschließlich Warmwasserbereitung)<br />
und Kühlung anteilig<br />
durch erneuerbare Energien decken müssen,<br />
werden mit einem Sonnenhaus problemlos<br />
erfüllt. Förderungen erhalten Bauherren<br />
von Sonnenhäusern aus dem Topf<br />
des Marktanreizprogramms zur Nutzung<br />
erneuerbarer Energien (BAFA) für Solarkollektoranlagen,Scheitholzvergaserkessel<br />
sowie für effiziente Wärmepumpen.<br />
Zudem stehen Boni für eine besonders hohe<br />
Effizienz der Anlagen oder für eine<br />
Kombination verschiedener erneuerbarer<br />
Energien zur Verfügung. Weitere Fördermöglichkeiten<br />
bestehen durch günstige<br />
Darlehen der KfW-Förderbank. Sonnenhäuser<br />
fallen unter die seit diesen April<br />
geltende Förderbezeichnung KfW-Effizienzhaus<br />
55, die für Neubauten mit einem<br />
Jahresprimärenergiebedarf unter 40 kWh/m 2<br />
steht.<br />
Sonnenhäuser in der Praxis bewährt<br />
Nicht nur auf dem Papier begeistert das<br />
Sonnenhaus-Konzept, eine große Anzahl<br />
bereits gebauter und seit Jahren bewohnter<br />
Sonnenhäuser beweisen hohe Alltagstauglichkeit<br />
und viel Wohnkomfort in der<br />
Praxis:<br />
Sonnenhaus Lehner – Deutschlands erstes<br />
rein solar beheiztes Massivhaus<br />
Das Einfamilienhaus der Familie Lehner<br />
steht in vom Nebel belastetem Regensburg<br />
und wird doch vollständig von der Sonne<br />
geheizt. Auf ausdrücklichen Wunsch des<br />
Bauherren hin wurde weder eine Wärme-<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 73
Sonnenhaus<br />
Sonnenhaus Lehner: preisgekrönt<br />
vom Bundesumweltministerium als<br />
„Energiesparmeister 2007“ (oben).<br />
Sonnenhaus Kozeny: ein Musterhaus<br />
als Informationsquelle für<br />
kommende Sonnenhaus-Bewohner<br />
(rechts) Bild: Schlagmann Baustoffwerke<br />
pumpe noch eine Nachheizung eingebaut. Das Herzstück des 186<br />
Quadratmeter großen Einfamilienhauses ist ein 38.500 Liter-Solarspeicher,<br />
um den das Haus quasi herum gebaut wurde. Wärme für<br />
Heizung und Wasser wird ausschließlich durch die 82,5 Quadratmeter<br />
Sonnenkollektoren auf dem 40 Grad geneigten Süddach erzeugt.<br />
Um eine zusätzliche künstliche Außendämmung des Hauses<br />
zu vermeiden, entschieden sich die Bauherren für den massiven<br />
Poroton-Ziegel T8 von Schlagmann. Dessen Wärmedämmkern aus<br />
natürlichem Perlit sorgt für eine hervorragend gedämmte und<br />
winddichte Gebäudehülle. Eine Solarstromanlage mit 4,5 Kilowatt<br />
Spitzenleistung als Terrassendach ergänzt das Solardach. Seit November<br />
2006 wohnt Familie Lehner bereits in ihrem mehrfach prämierten<br />
Sonnenhaus und verbraucht im Betrieb weniger Energie,<br />
als es selbst erzeugt.<br />
Sonnenhaus Kozeny – ein Musterhaus von Überzeugungstätern<br />
Hundertprozent vom Sonnenhaus-Konzept überzeugt ist das Bau-<br />
Unternehmerpaar Kozeny aus dem bayerischen Waldkirchen. Bereits<br />
mehrere Sonnenhäuser haben sie im Auftrag ihrer Kunden<br />
gebaut. Damit sich potentielle Bauherren über Planung und Architektur<br />
überzeugen können, errichteten sie ein Sonnen-Musterhaus.<br />
Eckdaten des Hauses sind Solarkollektoren mit einer Gesamtfläche<br />
von 53 Quadratmeter und ein Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen<br />
von 9.980 Liter, der als Langzeitspeicher dient und die<br />
solare Energie bedarfsgerecht abgibt. In den Wintermonaten übernimmt<br />
ein eventuell erforderliches Nachheizen ein mit Holz geheizter<br />
Kaminofen. Das „A und O“ des 185 Quadratmeter großen<br />
Sonnenhauses ist die hervorragend gedämmte Gebäudehülle. Die<br />
Kozenys achteten auch hier auf optimale Baustoffe mit optimalen<br />
Dämmeigenschaften. Der Dachstuhl kommt auf einen U-Wert von<br />
0,14 W/m 2 K. Die kombinierten Holz-Alu-Fenster erzielen durch<br />
Drei-Scheiben-Verglasung einen U-Wert von 0,9 W/m 2 K. Bei den<br />
Außenmauern entschieden sich die Bauherren für den perlitgefüllten<br />
Planziegel Poroton-T8 von Schlagmann Poroton. Der massive<br />
Ziegel in einer Wanddicke von 42,5 cm und einem U-Wert von<br />
0,18 W/m 2 K bringt zu seinen ausgezeichneten Wärmedämmeigenschaften<br />
auch eine höhere Speichermasse auf als andere vergleichbare<br />
Baustoffe. Diese schlägt sich insbesondere in einem angenehmeren<br />
Wohnklima nieder. Der Erfolg des seit 2007 genutzten Niedrigstenergiehauses<br />
zeigt sich hier in einem sehr niedrigen<br />
Jahresprimärenergiebedarf von nur 10 kWh/m 2 .<br />
Sonnenhaus Prestele – Sonnenhausbewohner seit 2004<br />
Mit massiver Gegenwehr von Seiten der Gemeinde hatten die Bauherren<br />
Prestele aus Feldkirchen bei Straubing zu Beginn<br />
ihres Hausprojekts zu tun. Doch der Hausherr, der im<br />
Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe in<br />
Straubing tätig ist, leistete Überzeugungsarbeit und konnte<br />
sein Sonnenhaus mit einer 60 Gradneigung des Süddaches<br />
gegen den Bebauungsplan durchsetzen. Heute<br />
nimmt niemand mehr Anstoß an den 60 Quadratmetern<br />
Sonnenkollektoren, die im Zusammenspiel mit dem 8.500<br />
Liter fassenden Solarspeicher für rund 80 Prozent des Heizenergiebedarfs<br />
der 220 Quadratmeter Wohnfläche sorgen.<br />
Den Rest der 12 kWh/m 2 des Jahresheizwärmebedarfs<br />
erledigt ein 25 Kilowatt-Stückholz-Heizkessel. Um die<br />
Transmissionswärmeverluste auf ein Minimum zu reduzieren,<br />
wurden die Außenwände aus Poroton-Ziegeln T9,<br />
damals brandneu am Markt mit einem bis dato noch nie erreichten<br />
Wärmedämmwertwert von 0,<strong>09</strong> W/mK, zweischalig aufgemauert.<br />
Die Presteles sind nach mehr als fünf Jahren noch immer von<br />
ihrem Sonnenhaus begeistert, „das Konzept ist so geschaffen, dass<br />
es jeder nachbauen kann“, so Helmar Prestele.<br />
Sonnenhaus Prestele: bereits seit über fünf<br />
Jahren leben die Sonnenhaus-Pioniere in ihrem<br />
Ziegelmassivhaus.<br />
Bild: Sonnenhaus-Institut<br />
Das Sonnenhaus Konzept<br />
eignet sich überdies<br />
auch zum Einbau<br />
in bestehende Gebäude,<br />
sofern eine Niedertemperaturheizung<br />
vorhanden ist.<br />
Voraussetzung ist eine<br />
gute Wärmedämmung<br />
des Hauses.<br />
Für Altbauten mit<br />
ungenügender Dämmung<br />
bietet sich eine<br />
Sanierung der Außenwand<br />
mit der massi-<br />
ven, keramischen Wärmedämmfassade Poroton-WDF an. Damit<br />
wird nicht nur das Dämmniveau auf den Stand der Zeit gebracht,<br />
sondern auch die ökologischen und wertbeständigen Eigenschaften<br />
eines Ziegelhauses erhalten.<br />
Weitere Informationen zum Thema Sonnenhaus und Poroton-<br />
Planziegel mit integrierter Perlitfüllung sind erhältlich bei der<br />
Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG, Ziegeleistr. 1, 84367<br />
Zeilarn, Telefon: (0 85 72) 17-0, Telefax: (0 85 72) 17-159,<br />
E-Mail: info@schlagmann.de und im Internet unter<br />
www.schlagmann.de.<br />
74 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Der ERLUS TRIVA: Unabhängigkeit durch trivalentes<br />
Heizen<br />
Eines steht heute schon fest: Fossile Ressourcen<br />
werden immer knapper. Der Klimawandel<br />
ist nicht mehr aufzuhalten. Die<br />
Unabhängigkeit vom Energieträger gewinnt<br />
immer mehr an Bedeutung. Wer dies<br />
erkannt hat, setzt deshalb auch auf die<br />
Entwicklung und Nutzung solarer Ressourcen.<br />
Denn erneuerbare Energien sind<br />
unversiegbar und klimaschonend zugleich.<br />
Noch tragen Sonne, Wind und Biomasse<br />
weniger als sieben Prozent zur Energieversorgung<br />
in der EU bei. Das soll<br />
sich nun gemäß der EU-Kommission ändern:<br />
So soll sich der Anteil erneuerbarer<br />
Energien bis 2<strong>02</strong>0 von heute 7 Prozent auf<br />
20 Prozent verdreifachen, wobei Windund<br />
Wasser, Sonne und Biomasse in Zukunft<br />
ein Fünftel des Energieverbrauchs<br />
decken. Egal ob Solar-, Wind-, Wasseroder<br />
Meeresenergie – der Entwicklung<br />
neuer Technologien scheinen formal keine<br />
Grenzen gesetzt zu sein. Dabei gewinnt vor<br />
allem die Biomasse und Geothermie in unseren<br />
Breitengraden immer mehr an Bedeutung.<br />
Mit Photovoltaik, Solarkollektoren,<br />
Wärmepumpe und Kraft-Wärmekopplung<br />
besteht schon jetzt die Möglichkeit<br />
der Strom- und Wärmeerzeugung. Neuartige<br />
Pellets-Heizkessel im Eigenheim sind<br />
zudem in der Lage alternative Heizmaterialien<br />
zu verfeuern. So sind derzeit in<br />
Deutschland schätzungsweise 2,6 Millionen<br />
Kaminöfen, 2,5 Millionen Heizkamine<br />
und offene Kamine sowie 1,8 Millionen<br />
Kachelöfen – insgesamt etwa 7 Millionen<br />
Einheiten – in Betrieb. Tendenz steigend.<br />
Vor allem der klassische Energieträger<br />
Holz rückt in Form von Pellets verstärkt<br />
ins Blickfeld. Durch die Reduzierung der<br />
Abgastemperaturen bei Pellets-Heizungen<br />
auf rund 50 bis 60 Grad Celsius wird von<br />
den Herstellern dieser Öfen ein feuchteunempfindlicher<br />
Schornstein vorgeschrieben.<br />
Nach einem aufwendigen Prüfverfahren<br />
durch eine unabhängige Prüfstelle haben<br />
Erlus Edelkeramikrohre als erste die<br />
W3G Prüfung bestanden. Die Vorteile der<br />
W3G Prüfung liegen auf der Hand: Neben<br />
der Kondensatbeständigkeit bei Feuchtebetrieb<br />
sowie der Korrosionswiderstandsklasse<br />
3 für alle Brennstoffe, sind sie<br />
im Dauerbetrieb für Trocken- und Feuchtbrennstoffe<br />
bis 400 Grad Celsius geeignet<br />
sowie Klasse G rußbrandbeständig. Wer also<br />
auf Versorgungssicherheit und Kosteneinsparung<br />
drängt wird auf Biomasse<br />
und innovativste Brennwerttechnik nicht<br />
verzichten können. Zudem ist das Biomas-<br />
sepotential gezielt erweiterbar: Durch Aufforstung,<br />
Anbau schnell wachsender und<br />
besonders ertragreicher Pflanzen, durch<br />
Nutzung der Ganzpflanze als Energie- und<br />
Rohstoffquelle. Dies hat auch im Zeitalter<br />
der solaren Kultur zur Folge, dass die<br />
Schornsteintechnik, als Übergangs- und<br />
Zukunftstechnologie weiterhin an Bedeutung<br />
gewinnen wird.<br />
Die ERLUS AG, einer der führenden Anbieter<br />
von Dach- und Kaminbaustoffen in<br />
Deutschland bietet deshalb mit dem ER-<br />
LUS TRIVA ab sofort eine intelligente Erweiterung<br />
des erfolgreichen LAF (Luft-Abgas-Festbrennstoff)-Schornsteinsystems<br />
an. Die neue Generation verfügt über einen<br />
Installationsschacht für den Anschluss<br />
Energetische Gebäudesanierung<br />
einer Solaranlage und zwei raumluftunabhängige<br />
Züge für den Anschluss eines Kaminofens<br />
und einer Zentralheizung. Damit<br />
ermöglicht der ERLUS TRIVA das zukunftsorientierte<br />
trivalente Heizen.<br />
Beim trivalenten Heizen kann auf dreifachem<br />
Wege die Erzeugung von Wärme erfolgen<br />
– sowohl durch Solaranlagen als<br />
auch durch die effiziente Verfeuerung konventioneller<br />
und erneuerbarer Brennstoffe<br />
unter Verwendung von Brennwerttechnologie<br />
oder durch Pelletsheizungen.<br />
Der ERLUS TRIVA ist jetzt in drei Ausführungen<br />
erhältlich: Als ERLUS TRIVA<br />
Kombi in Kombination mit Gas- oder ÖL-<br />
Brennwerttechnik und als ERLUS TRIVA<br />
Eco in Kombination mit einer Pelletsheizung<br />
sowie als ERLUS TRIVA Eco+ mit<br />
P1W3G-Paket für innovative Pellets-<br />
Brennwertgeräte. Mit der jetzt ergänzten<br />
Komponente des P1W3G-Pakets garantiert<br />
das ERLUS TRIVA Eco+ System den Bauherren<br />
hinsichtlich des Schornsteinsystems<br />
die völlige Unabhängigkeit von einem<br />
bestimmten Energieträger und ge-<br />
BU: Der ERLUS TRIVA - W3G geprüfter LAF –Schornstein, plus raumluftunabhängigem Zug für<br />
Zentralheizung, mit Installationsschacht für Solarleitungen zur unabhängigen Energieversorgung.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 75
Energetische Gebäudesanierung<br />
währleistet so langfristig den jeweils optimalen,<br />
individuellen Energiemix für das<br />
Eigenheim.<br />
ERLUS TRIVA Kombi – Raumsparwunder<br />
für trivalentes Heizen<br />
Der ERLUS TRIVA Kombi ist aufgrund seiner<br />
Baugröße von nur 38 x 62 cm ein<br />
wahres Raumsparwunder. Die Verbrennungsluft<br />
wird über einen speziell konstruierten<br />
Schornsteinkopf und einen konzentrischen<br />
Schornsteinringspalt zur Feuerstätte<br />
geführt. Es kann dabei kein<br />
Regenwasser in den Installationsschacht<br />
oder den Ringspalt einfallen. Der permanent<br />
freie Leerschacht kann im Vergleich<br />
zu konventionellen Systemen als Installationsschacht<br />
für eine Solaranlage genutzt<br />
werden.<br />
Der ERLUS TRIVA Kombi garantiert durch<br />
die Verwendung einer Überdruckabgasleitung<br />
mit einem Durchmesser von 8 cm<br />
auch den Einsatz modernster Gas- sowie<br />
Öl-Brennwerttechnik.<br />
Der zweischalige Aufbau der Abgasleitung<br />
(Wärmetauschereffekt) sowie die intelligente<br />
Kondensatrückführung erhöhen zudem<br />
den Wirkungsgrad des Brennwertgerätes.<br />
Als zweiter Zug kommt ein LAF-<br />
Zug (16 cm) zum Einsatz, der für den raumluftunabhängigen<br />
Betrieb einer Festbrennstofffeuerstätte,<br />
gegebenenfalls auch<br />
mit Wassertasche, geeignet ist.<br />
ERLUS TRIVA Eco und ERLUS TRIVA<br />
Eco+ – die ökologische Lösung für das<br />
Eigenheim<br />
Der ERLUS TRIVA Eco mit W3G-Zulassung<br />
ist ein ideales Luft-Abgas-System für das<br />
Eigenheim. Denn der LAF-Zug kann sowohl<br />
für eine Verfeuerung von erneuerbaren<br />
Festbrennstoffen (16 cm LAF-Zug) als<br />
auch für den Anschluss einer Pelletsfeuerstätte<br />
(14 cm LAF-Zug) verwendet werden.<br />
Zudem ermöglicht der auch hier vorhandene<br />
Installationschacht für Solarleitungen<br />
das trivalente Heizen.<br />
Seit 2008 bietet die ERLUS AG mit dem innovativen<br />
System TRIVA eine intelligente<br />
Erweiterung ihres erfolgreichen LAF (Luft-<br />
Abgas-Festbrennstoff)-Schornsteinsystems<br />
an. Die bestehenden Systeme TRIVA<br />
Kombi und TRIVA Eco für intelligentes,<br />
trivalentes Heizen wurde dabei jetzt mit einem<br />
P1W3G-Paket um eine weitere wichtige<br />
Komponente ergänzt. Damit wird der<br />
LAF-Schornstein nun auch fit für den<br />
Überdruckbetrieb von Pellets-Brennwertgeräten,<br />
damit die Abgase sicher abgeleitet<br />
werden können. Diese Abgasführungstechnik<br />
ist bei Öl- und Gas-Brennwertgeräten<br />
bereits seit einiger Zeit üblich und<br />
wird nun von ERLUS als erstem Hersteller<br />
auch für Pellets-Brennwerttechnik angeboten.<br />
Alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt<br />
Das ERLUS TRIVA System ermöglicht somit<br />
sowohl die in der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) festgelegten Anforderungen<br />
an die Energieeinsparung, die Dicht-<br />
heit der Gebäudehülle, als auch die neuen<br />
gesetzlichen Anforderungen zur Nutzung<br />
eines Mindestanteils an erneuerbaren Energien,<br />
die seit dem 1.1.20<strong>09</strong> gemäß dem<br />
Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetz (EE-<br />
WärmeG) für alle Neubauten gelten.<br />
Aufgrund der raumluftunabhängigen Betriebsweise<br />
und der Blower-Door-Optimierung<br />
steht auch dem Einbau einer separaten<br />
Lüftungsanlage nichts mehr im Wege.<br />
Dem nicht zu unterschätzenden Aspekt der<br />
Versorgungssicherheit, der beispielsweise<br />
durch Stromausfälle an Bedeutung gewinnt,<br />
wird durch den Einbau eines ERLUS<br />
TRIVA Systems vollständig Rechnung getragen.<br />
BU: Der ERLUS TRIVA Eco+ verfügt über einen LAF-ZUG mit P1W3G-Zulassung speziell für den<br />
Überdruckbetrieb von Pellet-Brennwertgeräten<br />
76 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
TRIVA ®<br />
DIE LÖSUNG FÜR TRIVALENTES HEIZEN<br />
AUS RESPEKT VOR DER NATUR<br />
Mit den TRIVA ® Schornsteinsystemen erfüllen<br />
Sie alle ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>09</strong> geltenden gesetzlichen<br />
Anforderungen nach EnEV und EEWärmeG!<br />
Mit TRIVA ® alle drei Heizmöglichkeiten<br />
effizient nutzen!<br />
1. Sonne ist regenerativ<br />
2. Fossile Brennstoffe sind komfortabel<br />
3. Holz und Pellets machen unabhängig<br />
www.erlus.com/triva
Bioenergie<br />
Beste Bedingungen für Milliarden kleiner Helfer<br />
Evonik nutzt Biogas. Aus nachwachsenden Rohstoffen und Abfällen wird in Biogasanlagen Strom,<br />
Wärme und Dünger – fleißigen Bakterien sei Dank.<br />
Altes Frittierfett, Orangensaft mit abgelaufenem<br />
Haltbarkeitsdatum und angetauter<br />
Spinat: „Alles Müll“, ist der erste Gedanke<br />
für die meisten Menschen angesichts dieser<br />
merkwürdigen Lieferung. Für Olaf Götting,<br />
Christina Schumann und Peter Maroschek<br />
sind diese Abfälle gefragte Energieträger.<br />
Für den Vertriebsmitarbeiter im<br />
Geschäftsgebiet Renewable Energies (Erneuerbare<br />
Energien) von Evonik Industries,<br />
die Chemieingenieurin und den Elektriker<br />
von der Biogasanlage im brandenburgischen<br />
Karstädt ist deren nachhaltige<br />
Verwertung Berufsalltag. Landeten Lebensmittel,<br />
bei denen die Kühlkette unterbrochen<br />
wurde, oder Reste aus der Produktion<br />
früher auf der Deponie, wandern sie<br />
heute in Anlagen, die daraus Strom, Wärme<br />
oder auch Erdgas produzieren.<br />
Milliarden Mitarbeiter<br />
Etwa eineinhalb Stunden von Berlin entfernt<br />
liegt das brandenburgische Karstädt.<br />
Hier gibt es große landwirtschaftliche Betriebe,<br />
bei denen Tausende von Kühen<br />
Tonnen von Gülle erzeugen. Gülle, die<br />
früher lediglich als Dünger auf dem Feld<br />
landete, ist neben den Bioabfällen das<br />
zweite wichtige Futter für die Biogasanlage.<br />
Auch direkt neben der Biogasanlage,<br />
an der die Evonik New Energies GmbH beteiligt<br />
ist, steht ein Milchviehbetrieb, dessen<br />
Gülle durch unterirdische Leitungen in<br />
die Biogasanlage fließt.<br />
Doch der Reihe nach: Damit die Biogas-<br />
Mitarbeiter Detlef Zippel füllt kleine Eispäckchen<br />
in die Entpackungsanlage<br />
Moderne Technik für klimafreundliche Energie: In der Biogasanlage Karstädt erzeugt Evonik Strom<br />
für rund 2.000 Haushalte.<br />
anlage aus Gülle und Bioabfall Strom und<br />
Wärme produzieren kann, sind Milliarden<br />
von Mitarbeitern nötig: Ohne Bakterien,<br />
die in den riesigen Tanks arbeiten, geht<br />
nichts. Sie sorgen für die Vergärung von<br />
Gülle und Bioabfall und produzieren dabei<br />
Methan. Das wiederum ist der Brennstoff,<br />
mit dem das Blockheizkraftwerk der Anlage<br />
betrieben wird.<br />
Christina Schumann ist so etwas wie die<br />
Personalchefin der fleißigen Helfer. Die<br />
Chemieingenieurin, die ein Aufbaustudium<br />
Abfallwirtschaft absolviert und bereits<br />
andere Biogasanlagen betreut hat, sorgt<br />
für optimale Arbeitsbedingungen und perfekte<br />
Versorgung. „Die Bakterien bekommen<br />
wir aus der Gülle“, erklärt sie. Beim<br />
Anfahren einer Biogasanlage kommt die<br />
unbehandelte Gülle, und damit die Bakterien,<br />
in die Tanks. Und genau diese Bakterien<br />
müssen so gut gepflegt werden, dass<br />
sie nicht nur gerne bleiben, sondern sich<br />
auch noch vermehren. Denn alle Stoffe,<br />
die anschließend in die Anlage kommen,<br />
müssen zuvor hygienisiert werden. Das<br />
heißt: Bei 70 Grad werden alle Viren und<br />
Bakterien abgetötet, da der anschließend<br />
als Dünger verwendete Rest keimfrei sein<br />
muss.<br />
„Wir müssen für die Bakterien Lebensbedingungen<br />
wie im Kuhmagen schaffen“,<br />
beschreibt Götting augenzwinkernd das<br />
Wohlfühlprogramm für die kleinen Helfer.<br />
Konkret heißt das: Die Temperatur sollte<br />
konstant etwa 40 Grad betragen, der pH-<br />
Wert bei 7,6 liegen, Sauerstoff sollte nicht<br />
an die Bakterien gelangen. „Ganz wichtig<br />
ist auch die Zusammensetzung der Abfallstoffe,<br />
mit denen die Bakterien gefüttert<br />
werden“, erklärt Schumann. „Zu viel Fett<br />
und zu viel Alkohol sind auch für Bakterien<br />
nicht gut.“ Also sorgt Schumann für eine<br />
ausgewogene Ernährung der Bakterien.<br />
„Bei Standardprodukten wie Resten aus<br />
der Biodieselproduktion oder Fetten wissen<br />
wir, wie sie zusammengesetzt sind und<br />
wie wir mischen müssen. Werden uns neue<br />
Stoffe angeboten, müssen wir sie genau<br />
analysieren.“<br />
Schumann beauftragt Labors, Proben der<br />
Stoffe zu untersuchen. „Um zu garantieren,<br />
dass wir nur genehmigte Bioabfälle<br />
annehmen, schaue ich mir die Verhältnisse<br />
vor Ort an“, so Schumann. Außerdem werden<br />
mit neuen Stoffen Probetouren in der<br />
Anlage gefahren. „Vorsicht ist bei Filtersanden<br />
aus der Speiseölproduktion angesagt“,<br />
sagt Peter Maroschek. „Sie haben<br />
zwar einen sehr hohen Energiegehalt, da<br />
sie viel Öl enthalten, aber der Sand kann<br />
die ganze Anlage verstopfen.“ Und Götting<br />
ergänzt: „Auch aus Arbeitssicherheitsgründen<br />
müssen wir bestimmte chemische<br />
Reaktionen ausschließen. Deshalb<br />
ist eine vorherige Analyse das A und O.“<br />
Verbesserter Dünger<br />
Die Bioabfälle bringen Tank- und Lastwagen<br />
zur Anlage. Aus dem Tankwagen<br />
fließen die Stoffe direkt in einen Behälter.<br />
78 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Beim Vergären in der Anlage bilden Bioabfall und Gülle Methan<br />
Fließfähige verpackte Abfälle wie Saftpäckchen<br />
oder Eistüten quetscht eine Entpackungsanlage<br />
aus. Im Mischbehälter<br />
werden Bioabfälle und Gülle dann vermengt.<br />
Das Gemisch wird hygienisiert,<br />
anschließend werden die Bakterien im<br />
Nährbehälter damit gefüttert. Die Einzeller<br />
sind äußerst fleißig. Innerhalb von einer<br />
Stunde produzieren sie 500 Kubikmeter<br />
Gas, das ist der ganze Gaspuffer der Anlage.<br />
Aus diesem gelangt das Gas ins Blockheizkraftwerk,<br />
wo Strom und Wärme produziert<br />
werden. Der Strom wird ins Netz<br />
eingespeist und nach dem Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz (EEG) vergütet, die Wärme<br />
wird zum Betrieb der Biogasanlage genutzt.<br />
Mit dem Strom werden rund 2.000<br />
Haushalte versorgt. Den Gärrest holt der<br />
Bauer vom benachbarten Hof als Dünger<br />
ab. „Der Gärrest hat einen höheren Nährwert<br />
als die Gülle“, erklärt Schumann.<br />
„Durch den Prozess wird der Stickstoff so<br />
umgewandelt, dass er für die Pflanzen verfügbar<br />
ist. Außerdem ist der Dünger<br />
pumpfähiger und lässt sich besser auf die<br />
Felder ausbringen.“<br />
Futter für die Bakterien zu finden ist heute<br />
gar nicht mehr so einfach. Die Anlage Karstädt<br />
hat diese Probleme mit der Investition<br />
in die Entpackungsanlage umschifft:<br />
„Die wenigsten Anlagen können verpackte<br />
Stoffe verwenden“, erläutert Götting. „Wir<br />
haben uns damit eine Nische geschaffen.<br />
Wir werden im Markt auch immer mehr als<br />
Entsorgungsfirma bekannt, zum Beispiel<br />
für Tiefkühlprodukte, bei denen die Kühlkette<br />
unterbrochen wurde.“ Das ist wichtig,<br />
denn auch über die Entsorgung, für die<br />
die Lebensmittelhersteller zahlen, muss die<br />
Anlage Geld verdienen.<br />
In Deutschland wird für den Strom aus<br />
Biogasanlagen, die mit Abfall laufen, weniger<br />
gezahlt. Eine höhere Vergütung gibt<br />
es nach dem neuen EEG seit Anfang 20<strong>09</strong><br />
für Anlagen, die mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Gras oder Mais betrieben<br />
werden. Diese haben beim Wachstum so<br />
viel CO 2 aufgenommen, wie bei der späteren<br />
Gasverbrennung freigesetzt wird – die<br />
Energieproduktion ist also CO 2 -neutral.<br />
Eine solche Biogasanlage, die nachwachsende<br />
Energiepflanzen einsetzt, baut<br />
Evonik gerade im niedersächsischen<br />
Kirchwalsede. Mit im Boot ist Landwirt<br />
Cord Cordes, der mit zehn Prozent an der<br />
Anlage beteiligt ist. Er beliefert die Anlage<br />
auch mit Gülle, Mist, Gras und anderen<br />
Energiepflanzen. Zum Teil kommt der<br />
Stoff aus dem eigenen Schweinestall und<br />
vom eigenen Acker, zum Teil von Kollegen.<br />
„Wir haben hier viel Grünland, das<br />
wir anderweitig nicht mehr nutzen“, erklärt<br />
er. Der Grasschnitt kann jetzt zur<br />
Strom- und Wärmeproduktion genutzt<br />
werden. „Wir wollen nicht in Konkurrenz<br />
zur Nahrungsmittelerzeugung treten“, erklärt<br />
Götting.<br />
Flexibel beim Material<br />
Bioenergie<br />
Eine Möglichkeit ist, Energiepflanzen als<br />
Zwischenfrüchte anzubauen. Zudem setzt<br />
Evonik auf das Verfahren der Trockenvergärung,<br />
die einen höheren Anteil an<br />
trockenen Stoffen erlaubt. Alle neuen Anlagen<br />
von Evonik werden mit diesem Verfahren<br />
laufen. Somit können dort alle<br />
Stoffe, die der Gesetzgeber für Biogasanlagen<br />
erlaubt, verwertet werden. „Das können<br />
dann zum Beispiel auch abgemähtes<br />
Grün vom Straßenrand und Abfälle aus<br />
der Biotonne sein“, erklärt Götting.<br />
Wichtig ist es, möglichst flexibel beim Einsatz<br />
der Stoffe zu sein. „In der Anlage in<br />
Kirchwalsede können wir auch Hühnermist<br />
nutzen, der in unserer Gegend in<br />
großen Mengen anfällt. In Nassvergärungsanlagen<br />
geht das nicht“, erläutert<br />
Bauer Cordes. Zudem kann bei diesem Verfahren<br />
der Gärrest getrocknet und zu Pellets<br />
gepresst werden. Der Dünger kann so<br />
nicht nur von benachbarten Bauern genutzt,<br />
sondern auch gelagert und weiträumig<br />
vertrieben werden. Für die Trocknung<br />
des Gärrestes wird die Wärme genutzt, die<br />
das Blockheizkraftwerk erzeugt.<br />
„Biogas ist eine Form von Energie, mit der<br />
wir eigentlich schon immer zu tun hatten“,<br />
erklärt Weiersbach. „Schließlich nutzen<br />
wir schon seit über 100 Jahren Grubengas.“<br />
Biogas und Grubengas enthalten<br />
Methan als Hauptbestandteil. Durch die<br />
Beteiligung an der Biogasanlage Karstädt<br />
seit zwei Jahren hat Evonik Betriebs-<br />
Know-how erworben. Dieses Wissen soll<br />
auch bei der Entwicklung und dem Betrieb<br />
der weiteren Anlagen genutzt werden. Die<br />
Kollegen der neuen Anlagen sollen von<br />
Christine Schumanns Know-how über die<br />
biologischen Prozesse profitieren. So werden<br />
die neuen Mitarbeiter aus Kirchwalsede<br />
zunächst in Karstädt eingearbeitet.<br />
„Auch für die komplexen Genehmigungsverfahren<br />
braucht man Fachwissen“, sagt<br />
Götting. „Als Industrieunternehmen können<br />
wir das leisten.“<br />
Die Bauern haben auch so genug Arbeit:<br />
Bei Cord Cordes stehen 430 Sauen im Stall,<br />
und 170 Hektar Land müssen bewirtschaftet<br />
werden. „Da kann ich eine Anlage<br />
dieser Größenordnung nicht mehr nebenbei<br />
betreiben.“<br />
www.evonik.de/new-energies<br />
info-new-energies@evonik.com<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 79
Beton<br />
Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz –<br />
Ein außergewöhnlicher Monolith aus Beton<br />
Am nordwestlichen Rand des Mainzer<br />
Zoll- und Binnenhafens – direkt am Rhein<br />
– ist nach einem Jahr Bauzeit kürzlich ein<br />
außergewöhnliches und deutschlandweit<br />
sicherlich einzigartiges Hochwasserpumpwerk<br />
mit Auslasswerk entstanden. Der als<br />
fugenloser Monolith geplante und realisierte<br />
Gebäudekomplex bündelt modernste<br />
technische Anlagen – wie die Hubwehrund<br />
Pumpanlage – in einer gewichtigen<br />
und optisch signifikanten „Beton-Hülle“.<br />
So schützt das neue Pumpwerk zukünftig<br />
im Falle eines Hochwassers nicht nur die<br />
Mainzer Innenstadt, sondern passt sich<br />
auch harmonisch an die Rheinuferpromenade<br />
des in naher Zukunft entstehenden<br />
neuen Stadtquartiers Zoll- und Binnenhafen<br />
an.<br />
Ein anspruchsvolles Gebäudekonzept<br />
Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Ästhetik:<br />
Die Anforderungen der Stadt Mainz an<br />
Außergewöhnlich: Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz bietet Ästhetik<br />
und Funktionalität in einem.<br />
die verantwortlichen Planer von schoyerer<br />
architekten (Mainz) waren so vielfältig wie<br />
anspruchsvoll. Julian Andreas Schoyerer<br />
erläutert: „Wegen der exponierten Lage<br />
auf der neu gestalteten Rheinuferprome-<br />
nade war eine nachhaltigeGestaltungslösung<br />
gefragt. Ein<br />
umzäunter Maschinenpark<br />
– das häufige<br />
Erscheinungsbild<br />
von Pumpwerken –<br />
sollte auf jeden Fall<br />
vermieden werden.<br />
Auch der Faktor<br />
der Instandhaltung<br />
spielte bei der Planung<br />
eine große<br />
Rolle. Wartungsund<br />
regelmäßige Reparaturkosten,<br />
zum<br />
Beispiel durch Graffiti<br />
oder Plakate, galt<br />
es, zu minimieren.“<br />
Vor diesem Hintergrund entwarfen die Architekten<br />
– folgend dem Konzept der „architecture<br />
parlante“ – einen quasi „selbsterklärenden“<br />
fenster- und fugenlosen<br />
Baukörper in Form eines Monolithen, der<br />
Hochwasserpumpwerk, Auslassbauwerk<br />
und Wehranlage in sich vereint und optisch<br />
durch seine gespitzte, unebene Betonoberfläche<br />
besonders auffällt. Der gewichtige,<br />
mit gekanteten Seitenflächen<br />
und Traufkanten erstellte Betonkubus sichert<br />
die Standhaftigkeit des Pumpwerks<br />
auch unter Einwirkung enormer Wassermassen.<br />
Abgerundet wird das Konzept<br />
durch eine Fußgängerbrücke, die das<br />
geöffnete Auslassbauwerk im Bereich der<br />
Dammböschung überspannt und einen<br />
Blick in den unterirdischen Gebäudeteil ermöglicht.<br />
Gebäudebau und Betonierung<br />
Bei der Gründung und Erstellung des Tiefbaus<br />
meisterte die bauausführende Firma<br />
Uhrig aus Geisingen besondere Herausforderungen.<br />
Bis auf eine Tiefe von acht Meter<br />
wurden zunächst Spundwände in den<br />
Boden getrieben und die Baugrube für das<br />
Pumpwerk ausgehoben. Eindringendes<br />
Wasser wurde sogleich abgepumpt. Für die<br />
Baugrube des Wehrunterkastens wurden<br />
erneut Spundwände unter der Sohle 8,5<br />
Meter tief getrieben. Diese Baugrube wurde<br />
„unter Wasser“ ausgehoben – das permanent<br />
eindringende Wasser wurde in dieser<br />
tieferen Baugrube nicht abgepumpt.<br />
Der Wehrunterkasten (B x H x T = 5 x 8 x<br />
1,1m) wurde im Trockenen betoniert und<br />
80 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Das Hochwasserpumpwerk fügt sich wie ein Monolith in die industriell<br />
geprägte Landschaft am Zoll- und Binnenhafen.<br />
nach seiner Fertigstellung von einem Spezialkran<br />
in den Schacht gehoben und dort<br />
über Füllbeton mit den Spundwänden als<br />
verlorene Schalung verbunden. Im „oberirdischen“<br />
Bereich war bei der Schalung und<br />
Betonierung der Wände und Decken Ausdauer<br />
gefragt. In direkt aufeinander folgenden<br />
Bauabschnitten wurde jeweils von<br />
einem Wandknick über die Gebäudeecke<br />
bis zum nächsten Wandknick in der Mitte<br />
der anschließenden Gebäudewand die<br />
Schalung gestellt und dann direkt bis auf<br />
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Manuelle Bearbeitung der<br />
Betonoberfläche<br />
8,5 Meter Höhe mit<br />
Ortbeton betoniert.<br />
Auf diese Art entstand<br />
der fugenlose<br />
Betonkubus.<br />
Als besonderes Highlight<br />
der Bauphase<br />
erwies sich das Einheben<br />
der riesigen<br />
Hubplatte in die<br />
Wehranlage. Diese<br />
wurde von oben<br />
durch einen speziellen<br />
Schlitz in der<br />
Decke mit einem Autokran<br />
eingebracht.<br />
Einen optischen Blickfang bietet die Betonoberfläche<br />
des Pumpwerks. Diese wurde<br />
vom Fachbetrieb Miedl (Neukirchen vorm<br />
Wald) vollflächig steinmetztechnisch bearbeitet,<br />
dabei spitzten die auf Oberflächenbearbeitung<br />
spezialisierten Handwerker 30<br />
mm tief in den Beton. Die so entstandene<br />
Oberflächenrauheit verleiht dem Gebäude<br />
eine einzigartige Optik und schafft in Ver-<br />
Beton<br />
bindung mit den geknickten Flächen je<br />
nach Lichteinfall eine stetige Wechselwirkung<br />
von Streiflicht und vollflächiger<br />
Ausleuchtung der Gebäudeteile. Weiterer<br />
Vorteil im Sinne der Anforderungen der<br />
Stadt Mainz: Die Unebenheit der Oberfläche<br />
soll dazu beitragen, dass „Schmierereien“,<br />
Plakatkleben und Vandalismus am<br />
Gebäude verhindert werden. In diesem Zusammenhang<br />
auch interessant: Das Altern<br />
der gesamten, anthrazitfarbenen Oberflächen<br />
ist Entwurfsbestandteil. Das heißt:<br />
Ein Nachdunkeln des Gebäudes fällt optisch<br />
nicht auf. Stäube können sich dort<br />
absetzen und auch die natürliche Verwitterung<br />
kann das Gesamtbild des Kubus nicht<br />
negativ beeinflussen.<br />
www.beton.org<br />
Interessante Oberfläche:<br />
Die mit Steinmetztechniken behauene<br />
Fassade des Hochwasserpumpwerks.<br />
(Bilder: BetonBild/Stefan Klomfass)<br />
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<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 81
Betontechnik<br />
Erster CO 2 -freier Verbrauchermarkt Deutschlands<br />
eingeweiht<br />
Thermowände der CEMEX Beton-Bauteile GmbH dämmen zukunftsweisendes<br />
„Energiegewinnungsgebäude“ in der Eifelgemeinde Bleialf<br />
Hier arbeitet modernste Energietechnik in<br />
einem gut gedämmten Gebäude: Das betonte<br />
die rheinland-pfälzische Umweltministerin<br />
Margit Conrad anlässlich der Präsentation<br />
des Rohbaus am 18. Februar. Mit<br />
ihrer Anwesenheit unterstrich sie den Vorbildcharakter<br />
des neuen Edeka-Marktes<br />
Schmitz in Bleialf. Das „Energiegewinngebäude“<br />
im Eifelkreis Bitburg-Prüm erzeugt<br />
mehr Energie, als es für Heizung und Kühlung<br />
verbraucht und deckt eigenständig<br />
seinen Strombedarf.<br />
Inzwischen hat der Supermarkt eröffnet.<br />
Der Bauherr und Markinhaber Winfried<br />
Schmitz setzt sowohl erneuerbare Energien<br />
als auch im Prozess entstehende Energie<br />
ein. Die Herzstücke der Klimatisierung<br />
und der Stromversorgung sind eine geothermischeWärmepumpen-Energiezentrale<br />
und eine Photovoltaikanlage.<br />
Einen wichtigen Beitrag zur Energiebilanz<br />
des 1.840 Quadratmeter großen Supermarkts<br />
leistet die Gebäudehülle. Andreas<br />
Rach, Leiter des Verkaufsbüros Trier der<br />
CEMEX Beton-Bauteile GmbH: „Die Bauunternehmung<br />
Chr. Geisen GmbH hat dem<br />
Bauherrn von vornherein CEMEX-Thermowände<br />
angeboten und konnte ihn davon<br />
überzeugen, dass bei seinem Bauvorhaben<br />
mehrere Gründe für diese hochwertige<br />
Lösung sprechen.“<br />
Die tragenden Doppelwandelemente aus<br />
Beton sind ab Werk mit einer innenliegenden,<br />
120 Millimeter starken Dämmung<br />
ausgestattet. Besonders bei einem gewerblich<br />
genutzten Gebäude wie dem Verbrauchermarkt<br />
in Bleialf kann das System gegenüber<br />
der Alternative Vollwärmeschutz<br />
einen Vorteil ausspielen: seine Wider-<br />
Die Elemente haben eine Höhe von 3,50 bis 8,40 Metern.<br />
Sie sind ab Werk mit einer Kerndämmung ausgestattet.<br />
Der Verbrauchermarkt ist teilunterkellert, im<br />
UG sind die aufwändige Haustechnik und Lagerräume<br />
untergebracht. Hier waren 400 m 2<br />
Doppelwände eine rationelle Lösung.<br />
standsfähigkeit. Die Dämmung liegt gut<br />
geschützt zwischen zwei Betonschalen<br />
und wird den „Attacken“ von Lieferfahrzeugen,<br />
Kunden-PKW, Hubwagen und<br />
Einkaufswagen dauerhaft standhalten.<br />
Auch die Jahreszeit sprach für die Betonfertigteile<br />
mit eingebauter Kerndämmung.<br />
Die Rohbauphase fiel komplett in den<br />
Winter, und in der rauen Mittelgebirgslandschaft<br />
der Schnee-Eifel war feuchtes,<br />
kaltes Wetter garantiert – ungünstige Bedingungen<br />
zum Arbeiten mit Kleber, wie es<br />
ein Vollwärmeschutz-System voraussetzt.<br />
Die Thermowände dagegen brauchten die<br />
Mitarbeiter des Arzfelder Bauunternehmens<br />
nach der Montage nur noch mit Ortbeton<br />
auszugießen. Schon war der Rohbau<br />
innen wie außen streichfähig und der Maler<br />
konnte ans Werk gehen.<br />
Das Verkaufsbüro Trier der CEMEX Beton-<br />
Bauteile GmbH betreute die Baustelle und<br />
übernahm die technische Bearbeitung der<br />
Elemente, die Kollegen im Fertigteilwerk<br />
Bad Dürkheim stellten die etwa 800 Quadratmeter<br />
Thermowände her. Im Traufbereich<br />
sind die Wandelemente etwa 3,50<br />
Meter hoch, unter dem Giebel erreichen sie<br />
beachtliche 8,40 Meter. Die CEMEX Beton-<br />
Bauteile GmbH lieferte sie auf der Seite<br />
stehend im Spezial-LKW an und stellte der<br />
Chr. Geisen GmbH ein Drehgestell zur Verfügung,<br />
mit dessen Hilfe die Bauarbeiter<br />
die Elemente in die Montageposition aufrichteten.<br />
Der Größe der Elemente und der<br />
schwierigen Witterungsverhältnisse zu<br />
Trotz gelang es dem eingespielten Team<br />
aus Bauleiter, Kranfahrer und Montagehelfern,<br />
die Elemente so zügig zu montieren<br />
wie stehend angelieferte Elemente.<br />
Detlef Bollig, Geschäftsführer und Bauleiter<br />
der Chr. Geisen GmbH, zieht ein positives<br />
Fazit: „Allein die gewünschte Baugeschwindigkeit<br />
hat hier für Betonfertigteile<br />
gesprochen. Da die Dämmung bei Thermowänden<br />
schon integriert ist, waren dafür<br />
keine weiteren Arbeitsschritte erforderlich.<br />
Auch die Verputzarbeiten sind komplett<br />
entfallen, was natürlich einen Kostenvorteil<br />
bringt. Dank der stabilen Ausführung<br />
der Wände konnten wir in der gesamten<br />
Konstruktion auf Stützen verzichten, und<br />
die geforderten Dämmwerte erreichen die<br />
Thermowände mit Leichtigkeit.“<br />
Dank eines vorbildlichen Energiemanagements<br />
und innovativer Technologie kann<br />
der Marktinhaber seine Betriebskosten<br />
dauerhaft senken – und eine Hülle aus energiesparenden<br />
Betonbauteilen bewahrt<br />
das Raumklima des „Energiegewinnungsgebäudes“.<br />
Zum Aufrichten der Thermowände stellte die<br />
CEMEX Beton-Bauteile GmbH der Bauunternehmung<br />
ein Drehgestell zur Verfügung.<br />
82 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
PRO Sichtbeton<br />
(www.PRO-Sichtbeton.de)<br />
St. Canisius Kirche ohne Glockenturm Bundeskanzleramt<br />
PRO Sichtbeton ist eine Initiative von Baubeteiligten zum Thema<br />
Sichtbeton. Der schon in seiner Entstehung beliebte Baustoff Beton<br />
findet immer größeren Beifall. Neben der Verwendung für öffentliche<br />
und gewerbliche Bauten ist Sichtbeton auch im Wohnungsbau immer<br />
häufiger anzutreffen. Zuletzt begleitet der Baustoff in Form ästhetisch<br />
anspruchsvoller Möbel den Nutzer sogar bis ins kleinste Detail des<br />
Hauses. PRO Sichtbeton ist unabhängig, neutral und eine Internet-<br />
Plattform, deren Aufgabe es ist, einen Pool aus informativen und<br />
nützlichen Hinweisen zu bilden. Der Nutzer von Sichtbeton erwartet<br />
einen sehr hohen Anspruch an die Qualität. Darum müssen alle Baubeteiligten<br />
folgenden Hinweis berücksichtigen:<br />
„Wer viel verspricht, muss vieles einhalten.“<br />
Das heißt, die Sichtbeton-Beschreibung von Qualitätsmerkmalen führt<br />
dazu, dass eine Beschaffenheitsvereinbarung vorliegt! Ein Mal im Jahr<br />
Sichtbeton<br />
findet eine Sichtbeton-Messe, begleitend zum „Int. Sichtbeton Forum“,<br />
in Berlin statt. An diesem Tag präsentieren sich die Sichtbetoninteressierten.<br />
Die nächste Sichtbeton-Messe findet im Herbst 2<strong>01</strong>0<br />
statt. Sichtbeton = Sich betonen in Form, Konstruktion und Originalität<br />
Joachim Schulz<br />
Initiator des Int. Sichtbeton-Forums in Berlin mit der Sichtbeton-Messe<br />
Autor der Bücher<br />
Geschäftsführer der SCHULZ Architekten<br />
Unternehmensbereich der IGS<br />
Qualitätsmanagement im Bauwesen<br />
Ulmenallee 53 14050 Berlin<br />
Tel.: +49(0)30-300 98 30<br />
Fax: +49(0)30-300 98 311<br />
E-mail: IGS_Schulz@t-online.de<br />
Web: www.IGS-Schulz.de
Sichtbeton<br />
Verleger mit Liebe zum Beton<br />
Das Verlagsgebäude überzeugt durch die hohe architektonische Qualität, die ausgewählten Materialien und die qualitativ sehr hochwertige Ausführung.<br />
Mit viel Mut und Konsequenz hat der Verlag<br />
Edition Panorama seinen neuen Verlagssitz<br />
bauen lassen. Entstanden ist ein<br />
repräsentatives, ungewöhnlich ansprechendes<br />
Büro- und Wohngebäude aus<br />
Sichtbeton mitten in der Mannheimer Innenstadt.<br />
In grauer Eleganz schiebt sich das neue<br />
Verlagsgebäude der Edition Panorama<br />
zwischen die schmalen Häuserfronten der<br />
westlichen Unterstadt Mannheims. Es<br />
bricht mit dem Stil vieler Häuserfassaden<br />
in dem alten Stadtviertel, das 1850 im Zusammenhang<br />
mit dem Rheinhafen entstand.<br />
Denn bei der Planung des Gebäudes<br />
auf dem neu erworbenen Grundstück war<br />
dem Verlagsgründer Bernhard Wipfler und<br />
seinem Sohn Sebastian schnell klar: Es<br />
sollte aus Sichtbeton sein. Als Wunscharchitekt<br />
wählten die Verlagsinhaber den<br />
Schweizer Professor Beat Consoni aus.<br />
Nach verschiedenen Vorschlägen entschieden<br />
sich die Wipflers für eine klassische<br />
Bebauungsvariante auf dem 15 Meter breiten<br />
und 50 Meter tiefen Grundstück: Im<br />
vorderen Gebäudeteil zur belebten Straße,<br />
sind Verlagsgalerie und -büros sowie weitere<br />
Büros zum Vermieten untergebracht.<br />
Der Gebäudeteil nach hinten, zur ruhige-<br />
ren, sonnigen Seite hin, beherbergt eine<br />
Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und Wohnungen<br />
zum Vermieten im Obergeschoss.<br />
Ein lichtdurchfluteter Innenhof verbindet<br />
die beiden Teile und dient als zentraler<br />
Treffpunkt.<br />
„Wir haben den Bau vor allem unter gestalterischen<br />
Gesichtspunkten geplant –<br />
nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten“,<br />
erklärt Bernhard Wipfler, „aber trotzdem<br />
muss er sich natürlich tragen.“ Dies<br />
macht sich vor allem in einer großzügigen<br />
Raumaufteilung bemerkbar: Die Räume<br />
sind auch in den Wohnungen 3 bis 3,30<br />
Meter hoch. Es gibt nur wenige Türen, aber<br />
riesige Glasfronten. Der Sichtbeton kann<br />
seine Wirkung voll entfalten, denn es gibt<br />
keine störenden Leisten, Leitungen oder<br />
Heizelemente. In jedem Raum gibt es nur<br />
ein Schaltelement, das über BUS alle<br />
Funktionen steuert. Alle elektrischen Leitungen<br />
und Leuchten liegen im Beton. Geheizt<br />
und gekühlt wird über eine Fußbodenheizung.<br />
Das Zusammenspiel von<br />
Sichtbeton und dem überall verlegten Eichenparkett<br />
schafft eine klare, ruhige Atmosphäre.<br />
„Diese aufrichtige, ehrliche Architektur,<br />
die nichts versteckt, passt zu unserem<br />
Verlag“, erklärt Sebastian Wipfler.<br />
Niedrigenergiestandard und die Nutzung<br />
von Regenwasser für Toilette und Waschmaschine<br />
gehören für ihn selbstverständlich<br />
dazu.<br />
Ohne den Willen der Verleger zum Durchhalten,<br />
wäre es zu dieser konsequenten<br />
Umsetzung des ursprünglichen Entwurfs<br />
nicht gekommen. Der Vater, Bernhard<br />
Wipfler, gesteht: „Mich hat vieles am Anfang<br />
erschreckt. Zum Beispiel die frisch<br />
aus der Schalung kommenden Betonwände.<br />
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das<br />
später aussieht. Schließlich bin ich diesbezüglich<br />
Laie. Für eine private Bauherrschaft<br />
ist das schon ein ungewöhnliches<br />
Projekt.“<br />
Auch sein Sohn, Sebastian Wipfler, hatte<br />
zu kämpfen. Aber auf andere Art. Denn der<br />
häufigste Satz, den er in der Planungsund<br />
Bauphase hörte, war: „Das geht nicht.“<br />
Im Nachhinein weiß er: „Es geht dann<br />
doch, man muss nur hartnäckig bleiben –<br />
auch wenn das viel Nerven und Kraft kostet.“<br />
So konnten zum Beispiel die 3 und<br />
3,30 Meter hohen Türen am Ende doch gebaut<br />
werden, ebenso wie die Schiebetüren<br />
aus Glas mit 3,30 Metern Höhe, oder die<br />
Screens für die 15 Meter breiten Fenster-<br />
84 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Sichtbeton<br />
www.heidelberger-beton.de<br />
Radisson SAS Hotel, Frankfurt/Main, Architekt John Seifert<br />
Die Haute Couture der Architektur<br />
Sichtbeton ist mehr als ein Baustoff. Sichtbeton ist Herausforderung und Lösung<br />
zugleich. Ein Baustoff mit Funktion, vor allem aber ein Baustoff mit Ästhetik und<br />
der Eigenschaft, Gebäuden einen einzigartigen Charakter zu geben.<br />
Sichtbeton ist Kreativität, ist Kunst, die ihren Platz im täglichen Leben gefunden hat.
Sichtbeton<br />
fronten. Auch die Betonfertigteiltreppe mit<br />
14 Tonnen Gewicht, die nur unten und<br />
oben lose aufliegt, ließ sich nach anfänglicher<br />
Skepsis realisieren.<br />
Die Umsetzung der sehr hohen Ausführungsqualität<br />
war nicht zuletzt durch<br />
die Unterstützung der Betotech Eppelheim<br />
möglich. „Sichtbeton ist nicht gleich<br />
Sichtbeton und die Vorstellungen von<br />
Bauherren, Bauleiter und Lieferant können<br />
stark voneinander abweichen. Daher ist<br />
hier gute Teamarbeit gefragt“, erklärt<br />
Wolfgang Eissner von der Betotech Eppelheim.<br />
„Um unliebsame Überraschungen zu<br />
vermeiden haben wir daher im Kellerbereich<br />
Probewände mit unterschiedlichen<br />
Schalungsarten und Strukturen erstellt.<br />
Anhand derer konnte das Sichtbeton-<br />
Team, bestehend aus Bauherren, Bauleiter,<br />
Lieferant und Betontechnologe, die<br />
Flächen entsprechend der Sichtbetonrichtlinie<br />
bewerten.“ Für Vater und Sohn<br />
Wipfler standen die Probleme Wolkenund<br />
Lunkerbildungen an erster Stelle.<br />
Nach eingehender Diskussion stand der<br />
Entschluss aller Beteiligten fest, dass eine<br />
begrenzte Unregelmäßigkeit an der Betonsichtfläche<br />
für das Erscheinungsbild des<br />
Gebäudes eher positiv ist.<br />
Darüber hinaus sollten die Sichtbetonflächen<br />
jedoch in ihrer Struktur an die Umgebung<br />
angepasst werden und möglichst<br />
keine Schmutzfänger sein. „Daraus ergaben<br />
sich die Anforderungen an den Beton:<br />
Keine Wasserabsonderung, homogen und<br />
verarbeitungsfreundlich mit geringer Neigung<br />
zur Lunkerbildung, einheitliches<br />
möglichst helles Betongrau“, erklärt Eissner.<br />
„Als Konsistenz vereinbarten wir die<br />
Klasse F4, was sich für die Sichtbetonfläche<br />
als sehr positiv herausstellte. Bei<br />
den Sichtbetonarbeiten mussten Toleranzen<br />
von +/- 2 Zentimetern eingehalten<br />
werden. Der Wasserzementwert (W/Z-<br />
Wert) sollte 0,53 +/- 0,<strong>02</strong> betragen“. Für<br />
den Betonlieferanten TBG Transportbeton<br />
Kurpfalz, einer Beteiligung der Heidelberger<br />
Beton GmbH, war dies mit hohem Aufwand<br />
verbunden, und er musste die Qualität<br />
seiner Lieferanten sicherstellen. Um in<br />
den heißen Sommermonaten eine gleichmäßige<br />
Qualität bei der Verarbeitung des<br />
Betons und eine hellere Farbe des Betons<br />
zu erreichen sowie Wolkenbildungen vorzubeugen,<br />
wählten die Beteiligten folgende<br />
Betonmischung: 60 Prozent CEMII/A-S<br />
42 5 R und 40 Prozent CEM III/A 32,5 N.<br />
Und um wirtschaftlich zu arbeiten, stimmte<br />
das Sichtbeton-Team die Größe der<br />
Fassadenbrüstungen auf den Füllungsgrad<br />
des Fahrmischers (maximal acht Kubikmeter)<br />
ab – wodurch nicht zuletzt möglichen<br />
Entmischungen und Farbunterschieden<br />
durch Wolkenbildungen vorgebeugt wurde.<br />
Die einzelnen Betonierphasen betreute<br />
und begleitete die Betonprüfstelle E+W<br />
Betotech, Eppelheim. Das Ergebnis dieser<br />
engen Zusammenarbeit von Bauherr, Architekt,<br />
Bauleitung, Betonlieferant und<br />
Betontechnologe spiegelt sich so in der erreichten<br />
Sichtbetonqualität wider.<br />
Qualitätsanspruch, Hartnäckigkeit und<br />
Konsequenz der Wipflers zahlten sich am<br />
Ende aus. Denn Anfragen nach den Wohnungen<br />
kamen bereits während des Baus<br />
und ein Großteil ist bereits vermietet –<br />
ganz ohne Makler. Den Verlegern war das<br />
menschliche Miteinander wichtig. Nicht<br />
jeder erhielt eine Wohnung. „Wir wollen,<br />
dass hier eine kritisch intellektuelle Gemeinschaft<br />
entsteht“, betonen sie. Der gemeinsam<br />
nutzbare Innenhof, hausinternes<br />
Carsharing und ein kleines Gästezimmer<br />
unterstützen diesen Ansatz. Nicht weniger<br />
als ein Zentrum für die kreative Szene soll<br />
hier, im Mannheimer Stadtviertel Filsbach<br />
entstehen.<br />
Bautafel<br />
Bauherr: Edition Panorama GmbH<br />
Architekt: Professor Beat Consoni AG<br />
Bauunternehmen: Eduard Züblin AG<br />
Betonlieferant:<br />
TBG Transportbeton Kurpfalz<br />
Produkteinsatz:<br />
ca. 2000 m 3 Beton (C30/37),<br />
Betonlieferant: TBG Transportbeton<br />
Kurpfalz GmbH & Co. KG<br />
Betontechnische Beratung<br />
und Baustellenüberwachung:<br />
Betotech Eppelheim<br />
Ausführungszeitraum: 2006 bis 2008<br />
Nutzflächen: 170 m 2 Galerie, 650 m 2 Büro,<br />
450 m 2 Wohnungen; 9 Tiefgaragenstellplätze<br />
Die exzellente Qualität der Sichtbetonoberflächen ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit<br />
von Bauherren, Bauleiter, Lieferant und Betontechnologen.<br />
86 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
DOMAPOR<br />
Die Redaktion führte ein Interview mit<br />
Herrn Mike Ahlfeldt, Geschäftsführer für<br />
den Bereich Markt in den DOMAPOR Baustoffwerken<br />
GmbH & Co. KG, Hohen Wangelin.<br />
Nachstehend einige Auszüge:<br />
Redaktion: Wofür steht der Name<br />
DOMAPOR?<br />
M. Ahlfeldt: Der Name DOMAPOR steht<br />
für ein Bausystem aus den natürlichen<br />
Baustoffen Porenbeton und Kalksandstein.<br />
Beide Produkte haben als Hauptbestandteile<br />
die ökologisch unbedenklichen Rohstoffe<br />
Quarzsand, Kalk und Wasser. Bei der<br />
umweltschonenden und im Vergleich zu<br />
Mitbewerbern im Mauersteinbereich Energiesparenden<br />
Herstellung werden beständige<br />
Calciumsilikathydrat-Phasen gebildet,<br />
die für die hervorragenden Produkteigenschaften<br />
verantwortlich sind. Durch<br />
die unterschiedlichen Rohdichten und<br />
Druckfestigkeiten ergänzen sich beide<br />
Wandbaustoffe. Gleiches Verformungsverhalten<br />
bietet Sicherheit bei Planung und<br />
Ausführung: Planen und Bauen mit<br />
weißen Baustoffen aus einem Herstellwerk!<br />
Redaktion: Herr Ahlfeldt, bauphysikalische<br />
Aspekte bestimmen die heutigen-<br />
Wandkonstruktionen und entscheiden dar-<br />
über, für welchen Wandbaustoff sich der<br />
Planer entscheidet. Welche Entscheidungshilfe<br />
kann DOMAPOR in dieser Hinsicht<br />
geben?<br />
M. Ahlfeldt: Beginnen wir mit dem Schallschutz:<br />
Einschalige Wände aus Porenbeton<br />
bieten einen ausreichenden Schutz gegen<br />
Außenlärm und Lärm aus fremden Wohnund<br />
Arbeitsbereichen. Bei Haustrennwänden<br />
haben sich einschalige Wände aus<br />
Kalksandstein oder zweischalige Wandkonstruktionen<br />
aus Porenbeton oder<br />
Kalksandstein bewährt. Mit zweischaligen<br />
Wandkonstruktionen lassen sich problemlos<br />
die Vorschläge für einen erhöhten<br />
Schallschutz nach Beiblatt 2 zu DIN 41<strong>09</strong><br />
erfüllen.<br />
Nun zum Wärmeschutz und der Energieeinsparung:<br />
Baulicher Wärmeschutz ist ein<br />
wichtiger Teilbereich des Umweltschutzes.<br />
Aus diesem Grund hat die Verringerung<br />
des Energiebedarfs durch den baulichen<br />
Wärmeschutz eine große Bedeutung. Porenbeton<br />
ist ein Baustoff mit hervorragenden<br />
Wärmedämmeigenschaften durch die<br />
Rohdichteklassen ≥ 0,35 und Bemessungswerte<br />
der Wärmeleitfähigkeit von λR ≥ 0,<strong>09</strong><br />
W/(m·K).<br />
Mit Porenbeton kann mit einschaligen<br />
Außenwandkonstruktionen bereits heute<br />
mit einem u-Wert von 0,20 W/(m 2 ·K)<br />
das Anforderungsniveau der zukünftigen<br />
Energieeinsparverordnung erfüllt werden,<br />
z. B.: Außenwand d = 42,5 cm aus PPW2-<br />
0,35. Mit Kalksandstein-Außenwänden mit<br />
einem WDVS-System werden gleiche u-<br />
Werte bereits bei einer Wanddicke von<br />
32,5 cm (17,5 cm Hintermauerung + 15 cm<br />
WDVS) erreicht!<br />
Abschließend noch eine Information zum<br />
Brandschutz: Mit einer Wanddicke von<br />
75 mm kann mit nichttragenden, raumab-<br />
Porenbeton<br />
schließenden Porenbetonwänden eine<br />
Feuerwiderstandsklasse F90A erreicht<br />
werden. Brandwände können einschalig in<br />
einer Dicke von 300 mm und zweischalig<br />
in 2 x 240 mm in Porenbeton der Rohdichteklasse<br />
≥ 0,40 ausgefuhrt werden.<br />
Redaktion: Wie gewährleisten Sie die Qualität<br />
Ihrer Produkte?<br />
M. Ahlfeldt: DOMAPOR wird nach DIN-<br />
Vorschiften und Zulassungen unter kontinuierlicher<br />
Überwachung hergestellt. Die<br />
Produktion findet unter einer regelmäßigen<br />
werkseigenen Kontrolle sowie einer<br />
Güteüberwachung durch eine amtliche<br />
Stelle (Femdüberwachung) statt. Durch<br />
diese Kontrollen kann höchste gleichbleibende<br />
Qualität gewährleistet werden.<br />
Redaktion: Sie sind verantwortlich für den<br />
Bereich Markt. Mit welchen Produkten<br />
wollen Sie zukünftig punkten?<br />
M. Ahlfeldt: DOMAPOR bietet bei beiden<br />
Baustoffen die komplette Produktpalette<br />
einschließlich Ergänzungsprodukten wie<br />
Ecksteine aus Porenbeton oder bauaufsichtlich<br />
zugelassene KS-Flachstürze an.<br />
Das hat sich bewährt und soll auch<br />
zukünftig so bleiben. Darüber hinaus arbeiten<br />
wir an einigen innovativen Produktentwicklungen,<br />
die in der 2. Jahreshälfte<br />
Marktreife erlangt haben werden. Sie haben<br />
sicherlich Verständnis dafür, dass ich<br />
noch keine Details mitteilen möchte. Wir<br />
werden Sie rechtzeitig über diese neuen<br />
Produkte und Bausysteme informieren.<br />
Redaktion: Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 87
Porenbeton<br />
Die Zukunft im Griff<br />
Wirtschaftlich und sicher bauen mit Porenbeton<br />
Mit Wüpor Porenbeton lassen sich gesetzliche<br />
Schall-, Wärme- und Brandschutzanforderungen<br />
hervorragend mit rationellen<br />
Bautechniken kombinieren. Er zeichnet<br />
sich durch geringes Gewicht, kostengünstiges<br />
Verarbeiten sowie nachhaltig ökologische<br />
Eigenschaften aus. Im folgenden<br />
Beitrag sind bauphysikalische und wirtschaftliche<br />
Aspekte erläutert. Weitere ausführliche<br />
Informationen zum Wüpor Porenbeton<br />
stehen unter www.wueseke.de<br />
bereit.<br />
Die hoch wärmedämmenden Steine werden<br />
bevorzugt für ein- und zweischalige<br />
Außenwände eingesetzt. Die Praxis zeigt,<br />
dass mit Wärmeleitfähigkeiten von bis zu<br />
� = 0,<strong>09</strong> W(mk) Wüpor Porenbeton für den<br />
Bau von KfW-40 Häusern bis zu Passivhäusern<br />
bestens geeignet ist.<br />
Eine besondere Stärke des Materials sind<br />
die eingeschlossenen, zahlreichen und<br />
gleichmäßig verteilten kleinen Luftporen.<br />
Durch sie erhält der Porenbeton seine geringe<br />
Wärmeleitfähigkeit. Einschaliges<br />
Mauerwerk incl. Außenputz erreicht problemlos<br />
U-Werte bis zu 0,23 W/(m 2 K).<br />
Wärmebrücken werden mit Wüpor Porenbeton<br />
auf ein Minimum reduziert. Winddichtigkeit<br />
- eine weitere Forderung des<br />
energetischen Bauens - ist bereits mit einseitig<br />
verputzten Wüpor Porenbetonsteinen<br />
dauerhaft realisiert. Auch die Tauwasserbildung<br />
an Übergangstellen wie Decke-<br />
Wand oder Wand-Bodenplatte wird<br />
aufgrund der guten horizontalen und vertikalen<br />
Wärmedämmung vermieden.<br />
Für ein behagliches Wohnraumklima spielt<br />
die Oberflächentemperatur der Wände eine<br />
entscheidende Rolle. Je dichter Raumluftund<br />
Oberflächentemperatur der Wände<br />
beieinanderliegen, desto höher ist der<br />
Wohnkomfort. Die im Porenbeton eingeschlossenen<br />
Millionen kleinen Luftporen<br />
sorgen dafür, dass die Oberflächentemperatur<br />
einer Porenbetonwand nur geringfügig<br />
unter der Raumtemperatur liegt. Die<br />
„thermische“ Wohnbehaglichkeit ist auf<br />
diese Weise gesichert.<br />
Als massiver homogener Baustoff besitzt<br />
Wüpor Porenbeton einen sehr guten<br />
Schallschutz. In Abhängigkeit von Rohdichteklasse<br />
und Abmessungen werden<br />
Schalldämm-Maße bis 48 dB erreicht.<br />
Besonderen Schutz bieten<br />
die Steine hinsichtlich des<br />
baulichen Brandschutzes.<br />
Sie sind nicht brennbar<br />
nach DIN 41<strong>02</strong> A1, entspricht<br />
DIN EN 135<strong>01</strong> – 1<br />
A1. Bereits eine 7,5 cm<br />
dünne, einseitig verputzte<br />
Wand bleibt bei einseitiger<br />
Brandbelastung 90 Minuten<br />
stehen und hält somit der<br />
Anforderung F 90 A stand.<br />
Zum wirtschaftlichen und<br />
rationellen Mauern stehen<br />
Wüpor Plansteine und Wüpor<br />
Planelemente zur Verfügung.<br />
Sonderbauteile wie<br />
Höhenausgleichssteine,<br />
Stürze und U-Schalen sowie ein umfangreiches<br />
Zubehör runden die Produktpalette<br />
ab. Sie ist systemgerecht aufgebaut und für<br />
ein kostengünstiges Verarbeiten auf der<br />
Baustelle optimiert.<br />
Dazu gehören unter anderem der Dünnbettmörtel,<br />
der nur in den Lagerfugen aufgetragen<br />
wird. Das passgenaue Nut-Feder-<br />
System an den Stirnseiten der Steine sichert<br />
ein schnelles, wirtschaftliches<br />
Versetzen der Elemente. Großformatige<br />
Planelemente werden mit einem Minikran<br />
verarbeitet. Pro Kranhub entsteht bis zu<br />
0.8 m 2 Mauerwerk. Schwere körperliche<br />
Arbeit gehört bei dieser Technik der Vergangenheit<br />
an.<br />
Ökologisch nachhaltig ist Wüpor Porenbeton<br />
von der energiesparenden Herstellung<br />
über die Nutzung des Gebäudes bis zum<br />
Recycling. Der Baustoff besteht aus fein<br />
gemahlenem Quarzsand, der mit Kalk, Zement<br />
und Wasser sowie einer kleinen Menge<br />
Aluminium vermengt und in Formen<br />
gegossen wird. Der Kalk schafft im Zusammenspiel<br />
mit dem Wasser eine alkalische<br />
Mischung, in der das Aluminium mit dem<br />
Entwickeln von Wasserstoff reagiert.<br />
Durch diesen Vorgang bilden sich zahllose<br />
feine Mikroporen, die die Mischung auftreiben.<br />
Der Wasserstoff verflüchtigt sich<br />
im Laufe des Produktionsprozesses und in<br />
den Mikroporen verbleibt normale Luft,<br />
die dem Baustoff die positiven bauphysikalischen<br />
Eigenschaften verleiht. Ist der<br />
Abbindeprozess abgeschlossen, wird der<br />
Rohblock in Formen geschnitten und erhält<br />
durch die Dampfhärtung in Autoklaven<br />
seine endgültige, hohe Festigkeit.<br />
Wärmebrücken werden mit Wüpor Porenbeton<br />
auf ein Minimum reduziert. Winddichtigkeit -<br />
eine weitere Forderung des energetischen<br />
Bauens - ist bereits mit einseitig verputzten<br />
Wüpor Porenbetonsteinen dauerhaft realisiert.<br />
Nach Abriss eines Gebäudes können Wüpor<br />
Porenbetonsteine bedenkenlos auf der<br />
Deponie (nach TA 1 Siedlungsabfälle) gelagert<br />
werden. Zum Wiederverwenden<br />
sind mehrere Wege möglich. Sortenreine<br />
Abfälle können zum Beispiel in die Produktion<br />
zurückgegeben oder zu Nebenprodukten<br />
wie Ölbindern, Bodenlüftern,<br />
Deckenschüttungen oder Tierstreu verarbeitet<br />
werden.<br />
Die Wüseke Baustoffwerke GmbH, Paderborn,<br />
stellt seit 1951 Bauteile aus Porenbeton<br />
her. Die Produktion von Wüpor Porenbetonsteinen<br />
erfolgt nach DIN-Vorschriften<br />
und unter kontinuierlicher Überwachung<br />
des Herstellungsprozesses. Dazu<br />
zählen eine regelmäßige Eigenkontrolle<br />
sowie eine ständige Güteüberwachung<br />
durch amtliche Stellen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Wüseke Baustoffwerke GmbH<br />
Sennelagerstr. 99<br />
33106 Paderborn<br />
Tel. 0 52 54/99 44 - 4<br />
Fax 0 52 54/99 44 - 99<br />
info-paderborn@wueseke.de<br />
www.wueseke.de<br />
88 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Kontinuität der Qualität von Schutz- und Instandsetzungsprodukten<br />
im Zuge der Umsetzung der DIN EN 1504<br />
Qualität, die bleibt<br />
von Ferdinand Flottmeier, Essen, Peer Heine, Bottrop, Michael Hiller, Frankfurt a.M.,<br />
Stefan Kühner, Stuttgart, Anton Reichert, Hamburg<br />
Am 1. Januar 20<strong>09</strong> endete die Koexistenzphase<br />
nationaler und europäischer Regelungen<br />
für Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />
für Beton. Ab diesem Datum ist<br />
die CE-Kennzeichnung nach der harmonisierten<br />
europäischen Norm DIN EN 1504<br />
für diese Produkte verbindlich vorgeschrieben.<br />
Die in der Deutschen Bauchemie<br />
e.V. organisierten Hersteller von Betoninstandsetzungsproduktengewährleisten<br />
auch nach Ende der Koexistenzphase<br />
die hohen Qualitäts-Standards ihrer Rohstoffe,<br />
Materialien, Verfahren und Produkte.<br />
Produkte mit diesem länderübergreifenden<br />
CE-Zeichen werden den hohen<br />
deutschen Qualitätsansprüchen ebenso gerecht<br />
wie dem Ziel nach zusammenwachsenden<br />
und einheitlichen Märkten in Europa.<br />
Hintergrund<br />
2008 sorgte die Veröffentlichung der 2.<br />
Dekra-Studie [1] zum Thema Baumängel<br />
an Wohnhäusern für eine breite Medienresonanz.<br />
In der Untersuchung heißt es unter<br />
anderem: „Die Zahl der Baumängel bei der<br />
Errichtung von Wohngebäuden in<br />
Deutschland steigt weiter erheblich an.<br />
Gegenüber dem ersten Bericht aus dem<br />
Jahr 2007 erhöhte sich die festgestellte<br />
Anzahl der Mängel in der aktuellen Ausgabe<br />
2008 von 21 auf 32 pro Haus. Dies<br />
entspricht einer Zunahme von ca. 34 Prozent.<br />
Jährlich entstehen in Deutschland<br />
durch Pfusch am Bau Schäden in Höhe<br />
von 1,4 Milliarden Euro.“ Als letzte offizielle<br />
Untersuchung zu Schäden an Gebäuden<br />
in Deutschland gilt der dritte Bericht<br />
des Bundesbauministeriums von 1995 [2].<br />
Verglichen mit den damaligen Ergebnissen<br />
stieg nach Dekra-Angaben die Schadenshöhe<br />
durch Pfuscharbeiten bei Neubauten<br />
um rund ein Drittel!<br />
Im Nachgang zu dieser Veröffentlichung<br />
verbreiteten verschiedene Institutionen<br />
aus der Bauwirtschaft entsprechende Stellungnahmen<br />
und Diskussionen. Das Ausmaß<br />
und die Intensität der Beiträge zeigen,<br />
wie sensibel die Öffentlichkeit auf das Thema<br />
„Qualität“ reagiert. Fast zeitgleich wurden<br />
die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung<br />
von Betonbauwerken e.V. (Berlin)<br />
und die Deutsche Bauchemie e.V. (Frankfurt<br />
am Main) aktiv.<br />
Letztere stellte in einer Pressemitteilung<br />
klar: „Soweit es bauchemische Produkte<br />
betrifft, können die weiterverarbeitenden<br />
Unternehmen genauso wie Endanwender<br />
bzw. Nutzer sicher sein, dass die in der<br />
Deutschen Bauchemie e. V. zusammengeschlossenen<br />
Hersteller weltweit mit die<br />
höchsten Qualitätsanforderungen an ihre<br />
Produkte stellen. Es gibt in der gesamten<br />
Bauwirtschaft kaum einen anderen Bereich,<br />
dessen Herstellungsprozesse, Verfahren<br />
und Produkte so streng und durchgängig<br />
reglementiert und überwacht werden.“<br />
Die Mitgliedsunternehmen der Deutschen<br />
Bauchemie bekräftigen dieses Qualitätsversprechen<br />
für Betoninstandsetzungsprodukte<br />
gegenüber der Fachöffentlichkeit.<br />
Qualitätssicherung auf hohem Niveau<br />
Bereits seit September 2005 läuft die nationale<br />
Einführung der europäisch harmonisierten<br />
Instandsetzungsnorm DIN EN<br />
1504 [3]. Deren Ziel ist es, in Europa eine<br />
einheitliche Basis der Leistungsmerkmale<br />
für Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />
für Betonbauteile zu schaffen. Dies gewährleistet,<br />
dass künftig alle Instandsetzungsprodukte<br />
für Betontragwerke innerhalb<br />
Europas nach einheitlichen Leistungsmerkmalen<br />
geprüft werden und<br />
darüber hinaus einheitliche Mindestanforderungen<br />
erfüllen müssen. Sie können nur<br />
dann in den Verkehr gebracht und verwendet<br />
werden, wenn sie die Anforderungen<br />
an die DIN EN 1504 erfüllen.<br />
Spätestens seit 2007 [4] gelten die harmonisierten<br />
Produktnormen, Teile 2 bis 7 der<br />
EN 1504 (siehe Bild 1), parallel zu den bisherigen<br />
nationalen Regelungen (z. B. die<br />
Instandsetzungsrichtlinie des Deutschen<br />
Ausschusses für Stahlbeton, DAfStb [6]). In<br />
dieser Koexistenzphase war die CE-Kennzeichnung<br />
der Produkte bereits möglich,<br />
aber nicht vorgeschrieben. Dies änderte<br />
sich jetzt mit dem Ende der Koexistenzphasen<br />
zum 1. Januar 20<strong>09</strong> [4]. Seitdem<br />
müssen alle unter die Norm fallenden Instandsetzungsprodukte<br />
mit dem CE-Zeichen<br />
gekennzeichnet sein.<br />
Die Umsetzung der Produktnormen bringt<br />
Veränderungen für die Überwachung der<br />
Produkte. Das bisherige, für den standsi-<br />
Betoninstandsetzung<br />
cherheitsrelevanten Bereich vorgeschriebene,<br />
nationale Überwachungssystem - in<br />
Deutschland: Überwachung und Zertifizierung<br />
durch vom DIBt anerkannte Prüf-,<br />
Überwachungs- und Zertifizierungsstellen<br />
(PÜZ-Stellen) - wird durch das europäisch<br />
festgelegte Konformitätsnachweisverfahren<br />
„2+“ abgelöst. Wesentliche Unterschiede<br />
liegen in den Aufgabenverteilungen<br />
und deren Gewichtung. Die europäischen<br />
Überwachungsregeln legen ein größeres<br />
Gewicht auf das Qualitätssicherungssystem<br />
(QS-System) des Herstellers. Dieses<br />
QS-System wird von externen, europäisch<br />
notifizierten Stellen (Notified Bodies) zertifiziert<br />
und fortlaufend umfangreich<br />
überwacht [3, 7].<br />
Die vom Hersteller sowie der notifizierten<br />
Stelle durchzuführenden Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung sind in Bild 2 gezeigt<br />
und gelten insbesondere für standsicherheitsrelevante<br />
Instandsetzungsprodukte.<br />
Charakteristikum und zugleich Vorteil des<br />
„2+“-Verfahrens bestehen darin, dass hier<br />
die vorbeugende Wirkung der werkseigenen<br />
Produktionskontrolle (WPK) favorisiert<br />
wird. Qualität und Konformität sind<br />
somit eng an den Herstellungsprozess gebunden<br />
und werden vom Produzenten<br />
fortlaufend gewährleistet.<br />
Das bisherige nationale Überwachungsverfahren<br />
bezog sich auf stichprobenartige<br />
Produktprüfungen. Die fremdüberwachende<br />
Stelle hat zweimal pro Jahr die Eigenüberwachungsresultate<br />
kontrolliert und an<br />
statistisch gezogenen Proben Produktparameter<br />
überprüft (siehe Bild 3). So konnte<br />
nur im Rückblick eine nicht der Spezifikation<br />
entsprechende Produktcharge entdeckt<br />
werden. Diese hätte sogar schon verbaut<br />
sein können, wenn nicht bereits seit<br />
vielen Jahren die WPK aller Herstellchargen<br />
die Kontrolle der Produkte auf Fehlerfreiheit<br />
sichergestellt hätte. Mit der europaweiten<br />
Umsetzung der EN 1504 müssen<br />
sehr viel mehr Instandsetzungsprodukte<br />
der WPK unterzogen werden als bisher. Insofern<br />
bietet das „2+“-Verfahren den Endanwendern<br />
und Auftraggebern (Kunden)<br />
sogar eine höhere Sicherheit bzgl. der Qualität<br />
der verwendeten Produkte.<br />
Seit langem arbeiten die in der Deutschen<br />
Bauchemie e.V. organisierten Hersteller<br />
von Schutz- und Instandsetzungsproduk-<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 89
Betoninstandsetzung<br />
ten nach den strengen Kriterien der DIN<br />
EN ISO 90<strong>01</strong> [8]. Dies beinhaltet jährliche<br />
interne und externe Überwachungsaudits<br />
für alle Abteilungen, die an der Entwicklung<br />
und Herstellung der Produkte beteiligt<br />
sind, klar festgeschriebene Regeln zur<br />
Dokumentation und Statistik der Prüfwerte<br />
sowie Maßnahmen zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung. Die Abläufe sind anhand eines<br />
typischen Herstell- und Abfüllprozessablaufs<br />
in Bild 4 dargestellt.<br />
Diesem bewährten Qualitätssicherungssystem<br />
wird nun in den Konformitätsnachweisverfahren,<br />
die in der DIN EN<br />
1504 zur Anwendung kommen, Rechnung<br />
getragen. Die Hersteller haben als Mittler<br />
zwischen Rohstofflieferant und Anwender<br />
selbstverständlich Interesse daran, nicht<br />
nur bei sich selbst diesen Qualitätsanspruch<br />
zu gewährleisten, sondern diesen<br />
auch bei ihren Rohstofflieferanten einzufordern.<br />
Hierzu werden mit diesen beispielsweise<br />
Verträge geschlossen, in denen<br />
spezielle „zugesicherte Eigenschaften“ der<br />
Rohstoffe fixiert sind. Neben den Eingangskontrollen<br />
der Rohstoffe sichert die<br />
von der DIN EN 1504 vorgegebene werkseigene<br />
Produktionskontrolle, dass auch<br />
eventuell schleichende Veränderungen<br />
rasch registriert werden. Um die Dimensionen<br />
deutlich zu machen: Der Aufwand der<br />
Rohstoff- und Produktprüfungen sowie für<br />
die professionelle Ausbildung der Mitarbeiter<br />
bauchemischer Hersteller hat sich<br />
seit den 80-er Jahren etwa verzehnfacht.<br />
Baumängel – Ursachen und Vermeidung<br />
Im krassen Gegensatz zu dem hohen Aufwand<br />
der Qualitätssicherung bei der Herstellung<br />
bauchemischer Produkte steht die<br />
hohe Anzahl an Baumängeln, die die Dekra-Studie<br />
dokumentiert [1], siehe Bild 5.<br />
In der Grafik sind die Mängelhäufigkeiten<br />
und deren Zunahme in den Jahren 2003<br />
bis 2007 dargestellt. Im genannten Zeitraum<br />
nahm die durchschnittliche Mängelhäufigkeit<br />
danach um 1<strong>02</strong> % zu.<br />
Solange in Planungsabteilungen und bei<br />
ausschreibenden Stellen durch den hohen<br />
Preisdruck der Investoren das Einsparpotential<br />
im Vordergrund steht, muss mit einem<br />
vermehrten Auftreten von Bauschäden<br />
gerechnet werden. Wer will ernsthaft<br />
Schäden verhindern, wenn z. B. anspruchsvolle<br />
Arbeiten etwa beim Bautenschutz<br />
von ungelernten Kräften, deren<br />
Stundenlohn einen Bruchteil von dem eines<br />
ausgebildeten Facharbeiters beträgt,<br />
ausgeführt werden, und wenn das alles auf<br />
den Baustellen noch unter extremem Zeitdruck<br />
und Androhung von Konventionalstrafen<br />
geschieht?<br />
Auch der Einsatz von Materialien zweifelhafter<br />
Herkunft oder Qualität (z. B. künftig<br />
ohne CE-Kennzeichen) und die Applikation<br />
im Grenzbereich der vorgesehenen Verwen-<br />
dung (z. B. durch den oben beschriebenen<br />
Zeitdruck) erhöhen das Schadensrisiko.<br />
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken<br />
und die Zahl der Bauschäden zu reduzieren,<br />
sind Ausschreibungen mit klaren Qualitätsvorgaben<br />
beim Material, der konsequente<br />
Einsatz qualitativ hochwertiger<br />
Produkte und qualifizierten Fachpersonals<br />
sowie die Sicherung der Qualität der Bauausführung<br />
durch Fachleute für die einzelnen<br />
Gewerke unabdingbar.<br />
Fazit<br />
Anwender und Auftraggeber können auch<br />
nach dem 1. Januar 20<strong>09</strong> auf die Qualität<br />
der Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />
vertrauen.<br />
Die Qualität wird von den Herstellern aus<br />
unternehmerischer Verantwortung durch<br />
umfangreiche Anstrengungen im Qualitätssicherungssystem<br />
garantiert, und ist<br />
von unabhängigen Stellen zertifiziert. Ein<br />
umfassendes Qualitätsmanagement-System<br />
nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong> in Kombination<br />
mit den Anforderungen an Verfahren und<br />
Produkte in der DIN EN 1504, liefern die<br />
effektiven Regelungen dazu.<br />
Qualitätsmängel wie sie in der 2. Dekra-<br />
Studie moniert werden, können beispielsweise<br />
auf überhöhten Preis- und Zeitdruck<br />
in Planung und Ausführung zurückzuführen<br />
sein. Die Deutsche Bauchemie e.V.<br />
setzt sich daher auf allen Ebenen dafür ein,<br />
den Qualitätsgedanken im Bewusstsein der<br />
Branchenbeteiligten wachzuhalten.<br />
Literatur<br />
[1] Dekra Real Estate Expertise GmbH:<br />
Zweiter Dekra-Bericht zu Baumängeln<br />
an Wohngebäuden. Saarbrücken, 2008.<br />
www.dekra.de<br />
[2] Bundesministerium für Raumordnung,<br />
Bauwesen und Städtebau: Dritter Bericht<br />
zu Schäden an Gebäuden. 1995<br />
[3] DIN EN 1504: Produkte und Systeme<br />
für den Schutz und die Instandsetzung von<br />
Betontragwerken - Definitionen, Anforderungen,<br />
Güteüberwachung und Beurteilung<br />
der Konformität. Teil 1: Definitionen;<br />
Teil 2: Oberflächenschutzsysteme für Beton;<br />
Teil 3: Statisch und nicht statisch relevante<br />
Instandsetzung; Teil 4: Kleber für<br />
Bauzwecke; Teil 5: Injektion von Betonbauteilen;<br />
Teil 6: Verankerung von Bewehrungsstäben.<br />
Teil 7: Korrosionsschutz der<br />
Bewehrung; Teil 8: Qualitätsüberwachung<br />
und Beurteilung der Konformität; Teil 9:<br />
Allgemeine Grundsätze für die Anwendung<br />
von Produkten und Systemen; Teil<br />
10: Anwendung von Stoffen und Systemen<br />
auf der Baustelle, Qualitätsüberwachung<br />
der Ausführung<br />
[4] Europäisches Amtsblatt OJ C 134 vom<br />
08.06.2006 und Europäisches Amtsblatt<br />
OJ C 304/1 vom 13.12.2006<br />
[5] Deutsche Bauchemie e.V.: Informati-<br />
onsschrift „Herstellung und Verwendung<br />
von Schutz- und Instandsetzungsprodukten<br />
für Beton nach EN 1504 in Deutschland“.<br />
Frankfurt, 2007. www.deutschebauchemie.de<br />
[6] DAfStb-Richtlinie - Schutz und Instandsetzung<br />
von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie;<br />
RL SIB). Beuth-<br />
Verlag, Berlin 20<strong>01</strong><br />
[7] European Commission: Guidance Paper<br />
K (concerning the CPD 89/106/EEC): The<br />
attestation of conformity systems and the<br />
role and tasks of the notified bodies. in the<br />
field of the construction products directive.<br />
December 2004<br />
[8] DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000-12: Qualitätsmanagementsysteme<br />
- Anforderungen<br />
[9] Kontinuität der Qualität von Schutzund<br />
Instandsetzungsprodukten im Zuge<br />
der Umsetzung der DIN EN 1504.<br />
In: Beton, Heft 12 2008, S. 542-544<br />
Übersicht über die Koexistenzphasen der harmonisierten<br />
Produktnormen der EN 1504 [4, 5]<br />
Aufgaben des Herstellers und der notifizierten<br />
Stelle im Qualitätssicherungssystem bei der<br />
Herstellung von Instandsetzungsprodukten<br />
(entspricht Konformitätsnachweissystem<br />
„2+“) [5, 7]<br />
In der werkseigenen Produktionskontrolle<br />
(WPK) überwachte Chargen mit und ohne<br />
Stichprobenprüfung in der Fremdüberwachung<br />
[9]<br />
90 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Typischer Ablauf des Herstell- und Abfüllprozesses von Instandsetzungsprodukten<br />
[9]<br />
Mängelhäufigkeiten und deren Zunahme in den Jahren 2003 bis 2007<br />
aus [1]<br />
Bundesverband<br />
Bundesverbband<br />
Spannbeton-Fertigdecken Spannbetonn-Fertigdecken<br />
e.V. .<br />
Schloßallee e 10 · 53179 Bonn<br />
Telefon elefon <strong>02</strong>28 <strong>02</strong>2 28 95456-66<br />
Fax <strong>02</strong>28 95456-90 95 5456-90<br />
info@spannbeton-fertigdecken.de<br />
info@spann nbeton-fertigdecken.de<br />
Betoninstandsetzung<br />
Autoren<br />
Hans-Ferdinand Flottmeier (51) ist Geschäftsführer der PAGEL<br />
Spezial-Beton GmbH & Co. KG und u.a. für die Qualitätssicherung<br />
verantwortlich. Er ist im Vorstand der Qualitätsgemeinschaft Deutsche<br />
Bauchemie e.V. und Mitglied im Fachausschuss 5 „Kunststoffe<br />
im Betonbau“ der Deutschen Bauchemie e.V.<br />
Dr. Peer Heine (36) studierte Bauingenieurwesen an der Universität<br />
Duisburg-Essen mit dem Schwerpunkt Materialwissenschaften<br />
und promovierte im Bereich der Betontechnologie (Frost- und<br />
Frost-Tausalz-Widerstand von Beton). Seit 2005 ist er bei der MC-<br />
Bauchemie in Bottrop als Produkt Manager für den Bereich der Bodenbeschichtungssysteme<br />
verantwortlich.<br />
Dr. Stefan Kühner (41) studierte und promovierte in Chemie an der<br />
Universität Stuttgart. Er ist bei der Sika Deutschland GmbH als<br />
Marktfeldmanager verantwortlich für Technik und Marketing der<br />
gesamten Betoninstandsetzung. Als Obmann des Fachausschusses<br />
5 (Kunststoffe im Betonbau) der Deutschen Bauchemie e.V. ist er<br />
im Normenausschuss Bau „Schutz, Instandsetzung und Verstärkung“<br />
sowie im CEN/TC 104/SC8 „Protection and repair of concrete<br />
structures“ vertreten.<br />
Dr. Michael Hiller (54) studierte Chemie an der Universität Heidelberg<br />
und promo-vierte mit Arbeiten zu elektrisch leitfähigen Polymeren<br />
und organischen Supraleitern. Er ist bei der BASF Construction<br />
Chemicals Europa AG verantwortlich für die Produktentwicklung<br />
von reaktiven Betonbeschichtungen und für die<br />
Produktsicherheit. Er ist Mitglied im NABau AA „Schutz, Instandsetzung<br />
und Verstärkung“ sowie im CEN/TC 104/SC8 „Protection<br />
and repair of concrete structures“.<br />
Dr. Anton Reichert (46) studierte Chemie in Erlangen und Saarbrücken<br />
und promovierte mit einem Thema aus den Materialwissenschaften.<br />
Seit 1995 entwickelt er bei der WEBAC-Chemie<br />
GmbH Dicht- und Klebstoffe und ist für die Qualität der Produkte<br />
verantwortlich. Sowohl im Fachausschuss 5 „Kunststoffe im Betonbau“<br />
als auch im Arbeitskreis des DAfStb Rili SIB „Rissfüllstoffe“<br />
gilt sein besonderes Inte-resse den Injektionssystemen.<br />
Entspannt bauen mit Spannbeton-Fertigdecken<br />
Spannbeton-Fertigdecken decken sind<br />
optimalzuge- schnitten auf<br />
die<br />
Bedürfnisse<br />
von Planern,<br />
Architekten<br />
und Ingenieur Ingenieuren: genieuren:<br />
Flexible Anwendbarkeit,<br />
arkeit, schnelle<br />
Lieferung und<br />
einfache Montage<br />
führ führen en zu kurzen Bauzeiten<br />
und verringern<br />
die Kosten. KKosten.<br />
Qualität – Leistung g – Service<br />
www.spannbeton-fertigdecken.de-
Betoninstandsetzung<br />
Dr. D. Köster / Dipl.-Ing. S. B. Mewes<br />
Betonschutz bei Säureeinwirkung<br />
Beton ist wegen seiner positiven Eigenschaften<br />
in den letzten 100 Jahren zum beliebtesten<br />
und am meisten genutzten Baustoff<br />
geworden. Er ist wirtschaftlich einsetzbar,<br />
hat eine hohe Haltbarkeit und ist<br />
vergleichsweise einfach und flexibel einzusetzen.<br />
Eine Vielfalt von Standards regelt,<br />
wie Stahlbeton zu konstruieren und<br />
Beton herzustellen und zu verarbeiten ist<br />
und sichert so die Qualität von Betonbauteilen.<br />
Betonschutz bei Säureeinwirkung ermöglicht<br />
es, diesen wertvollen Baustoff selbst<br />
dann in vollem Umfang nutzen zu können,<br />
wenn eine Säurebelastung vorliegt. Beton<br />
ist grundsätzlich ein alkalischer Baustoff<br />
und Säuren sind in der Lage, die kristallinen<br />
Strukturen des Betons zu zerstören.<br />
Bei der Betonkorrosion wird im Allgemeinen<br />
zwischen einem „lösenden“ und einem<br />
„treibenden“ Angriff unterschieden. Bei<br />
einem lösenden Angriff werden die Bestandteile<br />
des Betons gelöst und an der<br />
Oberfläche ausgewaschen. Von einem treibenden<br />
Angriff spricht man, wenn sich<br />
beim chemischen Angriff neue Stoffe im<br />
Beton bilden, deren Volumen größer ist als<br />
das der Ausgangsstoffe (z. B. Sulfat-Treiben).<br />
Eine solche Volumenvergrößerung<br />
kann zu Rissen und Absprengungen<br />
führen.<br />
Auch die Karbonatisierung, bei der das<br />
Kohlendioxid aus der Luft zu Kohlensäure<br />
gelöst wird und mit dem frei bewitterten<br />
Beton reagiert, ist ein chemischer Angriff<br />
Lösender Angriff durch Säuren: Die Zuschlagstoffe des Betons liegen frei.<br />
des Betons durch Säuren.Chemische Angriffe<br />
können durch mechanische Belastungen<br />
noch verstärkt werden. Ein Beispiel<br />
sind Abwasserleitungen, durch die aggressive<br />
Abwässer geleitet werden, die zusätzlich<br />
noch eine Schwebstofffracht aufweisen.<br />
Solche Schwebstoffe können starken<br />
Abrieb an der Innenseite der Abwasserleitung<br />
verursachen.<br />
Neben der eigentlichen Betonkorrosion<br />
kann insbesondere Säureangriff dazu<br />
führen, dass auch der Bewehrungsstahl<br />
korrodiert und sich durch Rost Betonabsprengungen<br />
ergeben:<br />
Das Ziel von Betonschutzsystemen ist es,<br />
solche Schädigungen durch chemischen<br />
Angriff zu vermeiden. Beispiele für den<br />
Einsatz von Betonschutzsystemen sind<br />
Anlagen der Energieerzeugung, Gärfutterbehälter<br />
in der Landwirtschaft, Abwasseranlagen<br />
sowie Biogasanlagen.<br />
Betonschutzsysteme können grundsätzlich<br />
wie folgt gegliedert werden:<br />
92 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
� Betonadditive<br />
� Imprägnierungen / Versiegelungen<br />
� Beschichtungen / Beläge<br />
� kristallisierende Beschichtungen<br />
� geeignete Kombinationen dieser<br />
Maßnahmen<br />
Betonadditive und Imprägnierungen haben<br />
im Wesentlichen die Funktion, den Beton<br />
zu verdichten, das heißt die Poren zu<br />
verengen oder zu verstopfen sowie chemisch<br />
zu verbessern, so dass die Betonkorrosion<br />
verlangsamt wird. Insbesondere Imprägnierungen<br />
und Versiegelungen wirken<br />
darüber hinaus oft hydrophobierend, d.h.<br />
sie machen den Beton wasserabweisend. Je<br />
nach Belastung ist diese Behandlung mehr<br />
oder weniger dauerhaft. Betonschutz-Beschichtungen<br />
sind selbst säurefest und<br />
schützen als Trennlage den Beton vor dem<br />
direkten Angriff durch Säuren. Die Herausforderung<br />
bei einer Beschichtung liegt<br />
darin, dass sie dauerhaft mit dem Beton<br />
verbunden bleibt.<br />
Eine Besonderheit stellen die kristallisierenden<br />
Beschichtungen dar. Sie bilden<br />
Kristalle, die in die Poren des Betons eindringen<br />
und so eine dauerhafte, aber<br />
dampfoffene Verbindung mit dem Beton<br />
eingehen.<br />
Bei Beschichtungen ist eine wichtige Unterscheidung<br />
die zwischen dampfoffenen<br />
oder so genannten dampfdichten Beschichtungen.<br />
Eine dampfdichte Beschichtung<br />
auf einem Beton lässt gasförmiges<br />
Wasser nicht oder kaum entweichen. Das<br />
führt dazu, dass sich Kondenswasser unter<br />
der Beschichtung bilden kann. Dies führt<br />
zu komplexen chemikalischen und physikalischen<br />
Prozessen, die u.a. durch eine erhöhte<br />
Alkalikonzentration, Verseifung von<br />
Kunststoffbeschichtungen, osmotische<br />
Blasenbildung, Alkalitreiben, Frostabsprengungen<br />
gekennzeichnet sein können.<br />
Selbst bei Beschichtungen, die zu Beginn<br />
eine ausgesprochen hohe Haftung am Untergrund<br />
aufweisen, können nach Monaten<br />
oder Jahren Ablösungen entstehen.<br />
Der Beton scheint den fremden Stoff abstoßen<br />
zu wollen.<br />
Dampfoffene Beschichtungen lassen dagegen<br />
gasförmiges Wasser austreten, obwohl<br />
sie gegen flüssiges Wasser oder wässrige<br />
Lösungen abdichten. Dies führt dazu, dass<br />
sich unter der Beschichtung kein Kondenswasser<br />
bildet. Damit entfällt der wesentliche<br />
Auslöser für Ablösungen von Beschichtungen.<br />
Hierbei ist übrigens zu beachten, dass<br />
unter „Dampf“ im umgangssprachlichen<br />
Sinne ein sichtbares Gemisch aus Luft<br />
und Wassertröpfchen verstanden wird,<br />
KÖSTER Betonschutzsystem in Biogasanlagen<br />
(Flächenbeschichtung und Fuge)<br />
während damit im technischen Sinne eigentlich<br />
Wassergas gemeint ist, welches unsichtbar<br />
ist. Eine dampfoffene, wasserdichte<br />
Beschichtung kann daher Wassergas<br />
in größeren Mengen abgeben, nimmt<br />
dagegen so gut wie kein flüssiges Wasser<br />
auf.<br />
Das KÖSTER Betonschutzsystem wurde für<br />
Lastfälle mit einer mittleren Säurebelastung<br />
von bis zu einem pH-Wert von 3 bis<br />
hin zu hoher alkalischer Belastung mit einem<br />
pH-Wert von bis zu 14 entwickelt.<br />
Damit deckt es den Anwendungsbereich<br />
der meisten Lastfälle für Betonschutzsysteme<br />
gegen Säureeinwirkung ab.<br />
Das KÖSTER Betonschutzsystem ist eine<br />
Wirkstoffkombination aus einer Imprägnierung,<br />
die porenverengend, wasserab-<br />
Betonkorrosion und Korrosion des Bewehrungsstahls<br />
Betoninstandsetzung<br />
weisend und salzbindend wirkt, sowie einer<br />
kristallisierenden Beschichtung, die<br />
säurefest eingestellt ist, und die bei der Erhärtung<br />
in die Poren des Untergrundes<br />
eindringt und dort kristallisiert.<br />
Die Beschichtung ist dampfoffen. Auf die<br />
kristallisierende Beschichtung wird eine<br />
penetrierende ,säurefeste sowie wasserabweisende<br />
Schutzbeschichtung als Versiegelung<br />
aufgetragen.<br />
Das System wird durch einen Fugenverguss<br />
für die Abdichtung und den Schutz<br />
von Betonfugen und durch eine elastische<br />
Beschichtung für rissgefährdete Bereiche<br />
ergänzt.<br />
Der besondere Vorteil des KÖSTER Betonschutzsystems<br />
ist, dass es dampfoffen ausgelegt<br />
ist. Ablösungen, so wie sie bei<br />
Kunststoff Beschichtungen oft erst nach<br />
Monaten oder Jahren sichtbar werden,<br />
können nicht vorkommen. Im Sinne einer<br />
nachhaltigen Bauweise ist es außerdem<br />
bedeutend, dass nach Ablauf der Nutzungsdauer<br />
des Gebäudes das KÖSTER Betonschutzsystem<br />
ohne weiteres zusammen<br />
mit dem Beton entsorgt oder recycelt werden<br />
kann. Die Verarbeitung ist vergleichsweise<br />
einfach und sicher.<br />
Das KÖSTER Betonschutzsystem zeigt eine<br />
hervorragende Haftung zum Beton sowie<br />
zum Betonschutzsystem selbst. Dies führt<br />
dazu, dass Anschlüsse zum Beispiel bei<br />
Umbauten ohne weiteres herzustellen sind.<br />
Das KÖSTER Betonschutzsystem erhöht<br />
die Alkalität des Betons und wirkt somit<br />
Stahlkorrosion entgegen. Es ist mechanisch,<br />
auch gegen Abrieb, vergleichsweise<br />
belastbar.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 93
Bauchemie<br />
Graffiti Entfernung und Prophylaxe – ein extrem komplexes Problem<br />
Aktive Hilfestellung von der sachgerechten Ausschreibung über zertifizierte Produkte bis zur Qualitätssicherung<br />
in der Dienstleistung durch die Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V.<br />
Graffiti, ein alltägliches Phänomen, im<br />
Spannungsfeld zwischen extrem ausgelebtem<br />
Individualismus sowie privatem und<br />
öffentlichem Eigentum. In jedem Fall ein<br />
teures Ärgernis, wenn Graffiti vom „smily“<br />
über gekritzelten „tags“ bis zu großformatigen<br />
Buchstaben- und Szenebildern unerlaubt<br />
private und öffentliche Wände<br />
bedecken. Öffentliche Ingenieurbauten,<br />
Brücken, Stützbauwerke, Lärmschutzwände<br />
und Fahrbahntröge sind erklärte Zielobjekte<br />
der Sprayer. Bereits in der Bauphase<br />
wird durch Architekten und Planer<br />
versucht entsprechende Graffitiprophylaxe<br />
vorzusehen. Aber was ist geeignet. Welches<br />
System ist das Richtige und wie wird<br />
es sachgerecht ausgeführt. Die Gütegemeinschaft<br />
Anti-Graffiti-e.V. ist hier der<br />
kompetente, neutrale und sachkundige<br />
Ansprechpartner.<br />
Die Nachfrage nach sachgerechter Entfernung<br />
und nach Möglichkeiten eines qualitativ<br />
hochwertigen Schutzes (Prophylaxe)<br />
ist nach wie vor vorhanden.<br />
Abbildung 1:<br />
Graffiti auf<br />
BAB-Brücke<br />
Was kann im Vorfeld durch den Planer, Architekten<br />
und Baumeister getan werden,<br />
um von Anfang an der Situation Herr zu<br />
werden, Unzutreffende Ausschreibungstexte<br />
Unhaltbare Versprechungen, nicht<br />
getestete Produkte, fehlende Kenntnisse<br />
bei der Beurteilung des Untergrundes und<br />
mangelhafte Dienstleistungen kennzeichneten<br />
nur zu häufig diese extrem komplexe<br />
Situation.<br />
Die Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V.<br />
trat an, hier Hilfestellung und Unterstützung<br />
zu geben. Die Idee: erst im Verbund<br />
von Dienstleistungsunternehmen, Herstellern<br />
und Bedarfsträgern lassen sich Standards<br />
schaffen und einer Dienstleistung<br />
zugrunde legen.<br />
Die Gütegemeinschaft<br />
Anti-Graffiti<br />
organisierte von Anfang<br />
an Regelwerk<br />
das heute als der<br />
führende Standard<br />
für die Beurteilung<br />
von Produkten und<br />
Dienstleistungen gilt.<br />
Das Ziel: Qualifizierung<br />
von Produkten<br />
hinsichtlich Eignung<br />
und Funktionalität<br />
für die Graffitientfernung<br />
und -prophylaxe.<br />
Sie formulierte<br />
zudem die Anforderungen<br />
für eine sachgerechte,<br />
an dem<br />
Stand der Technik<br />
orientierte, wirtschaftlicheGraffitientfernung<br />
und<br />
Graffitiprophylaxe<br />
von der Planung bis<br />
zur Ausführung und<br />
zur Nachsorge bei erneutenSchmierereien.<br />
Dieses Regelwerk<br />
und die damit definierten<br />
Prüfungen<br />
wurden seitdem die<br />
Grundlage für viele<br />
Ausschreibungen.<br />
Auch für die Bundesanstalt für Straßenwesen<br />
BAST bilden diese Prüfungen die Basis zur<br />
Aufnahme in den BAST-Verzeichnissen der<br />
geprüften AGS. Mit aktualisierten, neuen Informationen<br />
für Planer und Architekten<br />
schlägt die Gütegemeinschaft in diesem Jahr<br />
den Bogen zu der entscheidenden Gruppe, die<br />
durch Planung und Nachfrage die Grundlagen<br />
für die spätere erfolgreiche, schnelle Graffitientfernung<br />
sorgen kann. So das bietet das<br />
aktuelle Spezialseminar der Gütegemeinschaft<br />
für Architekten, öffentliche Auftraggeber<br />
und Planer vielfältige Informationen.<br />
Einen grundsätzlichen Überblick aber auch vertiefende<br />
Informationen zur sachgerechten Ausschreibung<br />
und Qualitätsüberprüfung erbrachter<br />
Dienstleistungen. Weiterhin werden Fragen<br />
zur Leistungsqualität behandelt: von welchen<br />
Erwartungen ist auszugehen, welche Anforderungen<br />
sind realistisch und worauf ist bei der<br />
Umsetzung besonders zu beachten. Was können<br />
Sie von den qualifizierten und zertifizierten<br />
Dienstleistungsunternehmen zertifiziert<br />
nach dem RAL-Gütezeichens 841, das für die<br />
qualitätsgesicherte Graffitientfernung und –<br />
prophylaxe steht, erwarten. Diese Gütezeichen<br />
werden von der Gütegemeinschaft nach den<br />
Richtlinien des Deutschen RAL vergeben und<br />
überwacht. Auch mit diesem neuen Leistungsbaustein<br />
empfiehlt sich die Gütegemeinschaft<br />
Anti-Graffiti e.V. erneut als Gesprächs-<br />
und Organisationspartner<br />
„Weil eine effektive Graffitibekämpfung von<br />
Anfang an über die Investitions- und Bauphase<br />
hinaus- bis in die Unterhaltung gedacht<br />
und organisiert werden muss, ist die<br />
Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V. mit seinen<br />
Mitgliedern der kompetenteste Partner<br />
für Sie“ so argumentiert Hartmuth Boron,<br />
der Vorsitzende der Gütegemeinschaft:<br />
„Nutzen Sie unser breites und tiefgehendes<br />
Fachwissen, dass Sie unbedingt im Rahmen<br />
Ihrer Aufgabenstellung. Es wird durch ein<br />
spezielles, neuartiges Seminar praktisch<br />
und theoretisch vermittelt wird. Dies ist ein<br />
Einstieg in einen konstruktiven Dialog zwischen<br />
Bedarf- und Dienstleistung und allemal<br />
ein Gewinn im Kampf für ein sauberes<br />
Straßenbild. Empfehlen Sie sich Ihren Kunden<br />
als ein bis weit in die Nutzungsphase<br />
vorausdenkender Ingenieur und Architekt.<br />
Sichern Sie die Optik und das Ansehen Ihres<br />
Projektes gegen allgegenwärtige Graffitiangriffe.<br />
Ihr Kunde dankt es Ihnen. Seminarzeiten<br />
erfahren Sie über die Geschäftsstelle<br />
der Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V. Tel.<br />
030 – 47 00 33 73 oder email<br />
office@anti-graffiti-verein.de “<br />
94 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Chemische Entfernung schadstoffhaltiger<br />
Farben, Lacke, Kleber.<br />
Die Festlegung auf die vollständige Entfernung<br />
von schadstoffhaltigen Beschichtungen<br />
erfolgt, nach vorausgegangener Gefährdungseinschätzung<br />
unter Beachtung<br />
der Dringlichkeitsstufen, durch ein Fachlabor.<br />
Die chemische Entfernung organischgebundener<br />
Farben, Lacke und Klebern mit<br />
dem Scheidel Abbeizer-System ist effektiv<br />
und bringt im Vergleich zu anderen Entfernungsverfahren<br />
Vorteile mit sich.<br />
Schadstoffe in Farben, Lacken, Klebern<br />
und Schwarzanstrichen<br />
Grundsätzlich kann zwischen Primärbelastungen,<br />
also Schadstoffquellen die in<br />
einer Beschichtung enthalten sind, wie z.<br />
B. Blei oder PAK und Sekundärbelastungen,<br />
z. B. PCB oder TNT, welches sich auf<br />
die Beschichtung niedergeschlagen hat,<br />
unterschieden werden. Entscheidende Voraussetzung<br />
für die chemische Entfernbarkeit<br />
ist, dass die Beschichtung organisch<br />
gebunden ist und sich auf lösemittelbeständigen<br />
Untergründen befindet. Das<br />
Spektrum der chemisch-löslichen Beschichtungen<br />
wie Farben, Lacke und Kleber<br />
ist damit sehr groß und reicht beispielsweise<br />
vom Bleiweißanstrich auf<br />
Holzfenstern, PCB-haltigen Dispersionsoder<br />
Latexfarben auf Putzen bis PAK- und<br />
asbesthaltigen Korrosionsschutzanstrichen<br />
(Teer-Epoxy) auf Stahlbauten, die<br />
überwiegend als Spundwände, Sperrwerke<br />
oder Brücken im Stahl-Wasserbau zu finden<br />
sind. Gerade im Stahl-Wasserbau, in<br />
dem man sich mit abertausenden von Quadratmetern<br />
stark belasteter Oberflächen<br />
auseinander setzen muss, hat es Vergleichsuntersuchungen<br />
über die Schadstofffreisetzung<br />
im Rahmen von Entschichtungsverfahren<br />
gegeben.<br />
Quelle: BAW Mitteilungsblatt Nr. 83 (20<strong>01</strong>)<br />
Untersuchungen der BAW-Karlsruhe<br />
(Dr. Binder) und BG (Dr. Görgens)<br />
Die Tabelle zeigt, dass die chemische Entfernung<br />
durch Abbeizen von PAK und asbesthaltigen<br />
Beschichtungen wie Stein-<br />
kohlenteerpechanstrichen oder Teer-<br />
Epoxy-Anstrichen, die niedrigste Freisetzung<br />
von Schadstoffen während des Entfernungsverfahrens<br />
bewirkt.<br />
Funktionsweise Abbeizer<br />
Das Abbeizen, also chemische Lösen von<br />
Farben und Lacken ist im Malerhandwerk<br />
gängige Praxis. Eingesetzt wurden in der<br />
Vergangenheit hauptsächlich Abbeizer auf<br />
Basis von Dichlormethan (Methylenchlorid),<br />
einem chlorierten Kohlenwasserstoff<br />
(CKW). Abbeizer mit Dichlormethan sind<br />
verdickte Mischungen, die weitere Lösemittel,<br />
Verdickungsmittel und Wachs zur<br />
Verdunstungsverzögerung enthalten. DCM<br />
hat einen sehr hohen Dampfdruck und ist<br />
deshalb sehr leicht flüchtig. Die zu entfernenden<br />
Beschichtungen heben nach Penetration<br />
durch den Abbeizer sehr schnell ab.<br />
Der Abbeizvorgang muss aber Schicht für<br />
Schicht wiederholt werden. Das ist bei<br />
mehreren Schichten (oftmals bis zu 15<br />
Schichten) sehr aufwändig. Es ist schon<br />
fast ein Paradoxon, dass gerade in der<br />
Schadstoffsanierung in den vergangenen<br />
Jahren tausende<br />
Quadratmeter mit<br />
giftigen und gefährlichenCKW–Abbeizern<br />
„saniert“ wurden.<br />
Im Januar 20<strong>09</strong><br />
hat das EU-Parlament<br />
jedoch ein Verbot<br />
der CKW-haltigen<br />
Abbeizern auf<br />
den Weg gebracht.<br />
Ausschlaggebend<br />
dafür war die Tatsache,<br />
dass es etliche<br />
tödliche Unfälle mit<br />
CKW-Abbeizer in<br />
der EU gab und vor<br />
allem, dass CKWfreie<br />
Abbeizer als die<br />
bessere Lösung ermittelt<br />
und erkannt<br />
wurden.<br />
CKW-freie Abbeizer<br />
sind verdickte Mischungen<br />
aus sehr<br />
unterschiedlichen<br />
Lösemittelgruppen.<br />
Überwiegend sind<br />
sie auf Basis von<br />
Estern oder Alkoholen.<br />
Zusätzlich wird<br />
häufig DMSO (Dime-<br />
Bauchemie<br />
thylsulfoxid) oder NEP (N-Ethyl-Pyrrolidon)<br />
eingesetzt, damit die Beschichtungen<br />
besser durchdrungen werden. Eine neue<br />
Gruppe CKW-freier Abbeizer sind wässrige<br />
Mischungen auf Basis von Alkohol mit Gehalt<br />
an Wasserstoffperoxid. Als Aktivatoren<br />
werden oft organische Säuren eingesetzt.<br />
CKW-freier Abbeizer durchdringt Beschichtungen<br />
auf lösemittelbeständigem Substrat.<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 95
Bauchemie<br />
Die CKW-freien Abbeizer haben einen<br />
weitaus niedrigeren Dampfdruck als DCM<br />
und sind deshalb auch weniger flüchtig.<br />
Sie benötigen jedoch aufgrund dessen längere<br />
Einwirkzeiten, haben aber eine längere<br />
Offenzeit und es lassen sich im Idealfall<br />
mehrere Farbschichten in einem Arbeitsgang<br />
entfernen. Selbst Schichtstärken bis<br />
2000µ können mit einmaligem Abbeizerauftrag<br />
nach längerer Einwirkzeit einfach<br />
abgespachtelt werden. Da es in der Praxis<br />
sehr viele unterschiedliche Bindemittelsysteme,<br />
also Farb- und Lacktypen, gibt (Dispersionsfarben,<br />
Latex, Silikonharz, PU-<br />
Lacke, Epoxy-Lacke uvm.), die auch meist<br />
übereinander liegen, gibt es den universellen<br />
CKW-freien Abbeizer, der alles löst<br />
nicht. Durch das besondere Löseverhalten<br />
CKW-freier Abbeizer werden Beschichtungen<br />
und Kleber bis in den Porenraum des<br />
Untergrundes gelöst, so dass fast immer<br />
ein optisch sauberes Ergebnis erzielt wird.<br />
Anwendung CKW-freier Abbeizer in der<br />
Schadstoffsanierung<br />
Die chemische Entfernung von schadstoffbelasteten<br />
oder schadstoffhaltigen Beschichtungen<br />
und Klebern ist eine Alternative<br />
zu rein mechanischen Verfahren<br />
wie fräsen, stemmen, abklopfen oder thermischen<br />
Verfahren durch erhitzen. Mechanische<br />
und thermische Verfahren haben<br />
das Problem der unkontrollierten Schadstoffemission<br />
während des Vorgangs<br />
durch Staub- oder Gasentwicklung. Die<br />
Anwendung von CKW-freien Abbeizmitteln<br />
bringt den wesentlichen Vorteil, dass<br />
die zu entfernenden Schadstoffe von Anfang<br />
an durch das Produkt gebunden werden<br />
und somit Anwender und die Umgebung<br />
geschützt werden.<br />
Für die Entfernung schadstoffbelasteter<br />
Beschichtungen bietet Scheidel ein umfangreiches<br />
Produktsortiment an CKWfreien<br />
Abbeizern das „multi-anti-colorsystem<br />
– m.a.c.s“, an.<br />
Die Produkte der ersten Wahl lösen dabei<br />
einfache Aufgabenstellungen wie z. B.<br />
Scheidel-m.a.c.s. SG94 Abbeizer zur Entfernung<br />
von mit PCB-belasteten Dispersions-<br />
und Latexfarben auf Wandflächen.<br />
Oberflächen mit 1K-Lacken können mit<br />
dem Produkt Scheidel-m.a.c.s. Asur Entlacker<br />
(z. B. Fensterlacke auf Holz) entlackt<br />
werden. Während das Produkt Scheidelm.a.c.s.<br />
Oxystrip – Gelb Entlacker zur Entlackung<br />
von pulverlackierten Flächen auf<br />
Metallen bestens eignet ist. Testflächen mit<br />
den nach Anwendungsbereich angegebenen<br />
Alternativprodukten sind immer dann<br />
angesagt, wenn sehr dicke und vor allem<br />
völlig unbekannte Beschichtungen abgebeizt<br />
werden sollen. Durch die Testflächen<br />
kann der optimale Abbeizer ausgewählt<br />
werden, der möglichst alle Schichten in einem<br />
Arbeitsgang löst. Sofern die Beschichtungen<br />
mit dem Spachtel oder<br />
Flächenschieber abgenommen werden,<br />
empfiehlt sich, die Flächen mit dem Entlackungsnachreiniger<br />
Powerfluid nach zu<br />
waschen, um ein porentief sauberes Ergebnis<br />
zu erzielen. Die Oberfläche wird in diesem<br />
Fall dann nochmals mit sauberem<br />
Wasser nachgewaschen um eventuelle<br />
Rückstände zu vermeiden. Bei der Entfernung<br />
der gelösten Farbschichten mit einem<br />
Heiß-Wasser-Hochdruckreiniger oder<br />
im Sprüh-Saugverfahren ist ein Nachwaschen<br />
nicht erforderlich. Anfallendes Abwasser<br />
kann je nach Sanierungssituation<br />
mit Koagulierungsmitteln behandelt werden<br />
und unter Beachtung der kommunalen<br />
Grenzwerte eingeleitet werden. In der<br />
mehrjährigen Praxis der Anwendung von<br />
CKW-freien Abbeizer bei der PCB-Sanierung<br />
in Innenräumen hat sich das Verfahren<br />
bestens bewährt. Messungen haben bis<br />
dato keine Unauffälligkeiten gezeigt und<br />
das Sanierungsziel konnte stets erreicht<br />
werden.<br />
Auch die Erfahrungen in der Entfernung<br />
von PAK- und asbesthaltigen Beschichtungen<br />
mit dem Scheidel Abbeizer-System<br />
im Stahl-Wasser-Bau sind positiv. Nach<br />
der Durchführung mehrer Großobjekte in<br />
den vergangenen Jahren mit Einzelgrößenordnungen<br />
von 1.000 bis 20.000 m 2 kann<br />
festgestellt werden, dass das Abbeizver-<br />
fahren eine echte Alternative zum Strahlverfahren<br />
ist. Den Vorteilen des Abbeizverfahrens,<br />
wie rationellere Beschichtungsentfernung,<br />
Minimierung der Entsorgungskosten,<br />
erleichterter Arbeits- und<br />
Objektschutz durch Abwasserbehandlung,<br />
überwiegen im Grunde den Nachteilen im<br />
Vergleich zum Strahlen, eine andere Arbeitsablaufplanung<br />
wie Beachtung von<br />
Einwirkzeiten der Abbeizer, Maßnahmen<br />
zum Auffangen von Abwasser, etc.<br />
Zur Entfernung von PAK-haltigen Klebern<br />
auf Estrich werden überwiegend Fräsverfahren<br />
eingesetzt, die relativ preiswert<br />
sind. Sofern es der konstruktive Aufbau<br />
der Tragschicht ermöglicht, kann der kontaminierte<br />
Bereich soweit durch fräsen abgetragen<br />
werden, dass eine restlose Entfernung<br />
möglich ist. Das Scheidel Abbeizer-<br />
System kann grundsätzlich auch zur<br />
Entfernung von PAK-haltigen Klebern eingesetzt<br />
werden, da diese meist spontan innerhalb<br />
weniger Minuten gelöst werden.<br />
Die Entfernung sollte dann mittels abspachteln<br />
und Nacharbeiten im Sprüh-<br />
Saugverfahren erfolgen.<br />
Zusammenfassung<br />
Dem Nachteil, dass den universellen CKWfreien<br />
Abbeizer für alle Anwendungsfälle<br />
nicht gibt, stehen spezialisierte Löser, die<br />
für einen optimalen Lösevorgang sorgen,<br />
gegenüber. Verfügt der Anwender über keine<br />
ausreichende Erfahrungen im Umgang<br />
mit CKW-freien Abbeizern, so sind in jedem<br />
Fall Testflächen vor der Anwendung erforderlich.<br />
Der wesentliche Vorteil der CKWfreien<br />
Abbeizer ist darin zu sehen, dass<br />
während des Entfernungsvorgangs Schadstoffe<br />
gebunden und somit kontrolliert gehandhabt<br />
und entsorgt werden können.<br />
96 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Tagbautunnel/ Neufeldzubringer Bern<br />
CEMtobent® Bentonit- Doppelabdichtung-<br />
Und der Tunnel ist dicht<br />
Seit Anfang September 2006 ist im Norden<br />
von Bern der Autobahnzubringer Neufeld<br />
im Bau. Die neue Stecke soll die Berner Innenstadt<br />
mit der Autobahn A1 verbinden<br />
und so das Berner Länggassquartier vom<br />
Durchgangsverkehr entlasten. Herzstück<br />
des zweispurigen Zubringers ist der 556<br />
Meter lange Neufeldtunnel, der im Tagbau<br />
unter dem Viererfeld gebaut wird. Der<br />
Tunnel besteht aus einem U-förmigen Profil<br />
aus Stahlbeton, das auf der Bodenplatte<br />
aufgebaut wird.<br />
Bei der Abdichtung des in offener Bauweise<br />
entstehenden Neufeldtunnels werden<br />
hauptsächlich Markenprodukte der<br />
schweizer CEMproof AG verwendet. Die<br />
Hauptforderung der Verantwortlichen an<br />
das gewünschte Produkt war neben der<br />
Dichtheit des verwendeten Materials auch<br />
die Einhaltung des Gesamt-Bauzeitenplanes.<br />
Daher fiel die Entscheidung auf die<br />
CEMtobent® CS-Plus Bentonit- Doppelabdichtung.<br />
Das CEMtobent®- Abdichtungssystem ist<br />
eine deutlich weiterentwickelte Variante<br />
einer „Braunen Wanne“. Hierbei übernimmt<br />
der Beton die tragende Funktion<br />
und nicht die alleinige abdichtende Aufgabe.<br />
CEMtobent® CS Plus besteht aus zwei<br />
sich optimal ergänzenden Komponenten:<br />
einem wasserseitig angeordneten, wasserdichten<br />
gewebearmierten PE-Folie und einer<br />
Bentonitdichtmatte (GCL) mit einer<br />
Füllung von ca. 5000 g/m 2 Natrium-Bentonit.<br />
Das Bentonit ist ein natürliches Produkt,<br />
welches seine abdichtende Wirkung<br />
auch nach Jahren nicht verliert.<br />
Um seine einzigartige Abdichtungswirkung<br />
zu erzielen, muss das CEMproof®<br />
Abdichtungssystem, mit dem PE- beschichteten<br />
Gewebe nach außen, wasserseitig<br />
an der Betonkonstruktion angeordnet<br />
werden, welche je nach örtlichen Gegebenheiten<br />
und Vorgaben der Ingenieure<br />
Rissbreiten bis zu 0,3 mm aufweisen darf.<br />
So ist gewährleistet, dass die offene Seite<br />
der Bentonit- Doppelabdichtung direkten<br />
Kontakt zum Konstruktionsbeton hat. Um<br />
dieses Grundprinzip der Bentonit- Abdichtung<br />
einzuhalten, darf auch vor Verlegung<br />
des CEMtobent® CS Plus kein<br />
Schutzbeton auf die Bodenplatte aufgetragen<br />
werden. Der integrierte Regenschutz<br />
sorgt hier dafür, dass das System nicht<br />
schon während der Montage vollständig<br />
aktiviert wird. Die Bentonitdichtmatten<br />
können das ganze Jahr über verlegt und<br />
montiert werden. Eine Verwendung ist<br />
auch bei fließendem Grundwasserspiegel<br />
möglich, ohne dass mit Ausspülungen der<br />
Bentonitfeinteile zu rechnen ist. Die Querschnittsgestaltung<br />
des Tagbautunnels<br />
(Rechteckquerschnitt oder Rundquerschnitt)<br />
ist für die Abdichtungskonzeption<br />
von untergeordneter Bedeutung.<br />
Die abdichtende Wirkung des CEMproof®<br />
Systems wird primär durch das PE- beschichtete<br />
Gewebe erreicht, dessen Dichtigkeit<br />
mit einer PE- Folie vergleichbar ist.<br />
Es schützt darüber hinaus die gesamte<br />
Konstruktion gegen Durchwurzelung. Die<br />
sekundär abdichtende Wirkung übernimmt<br />
die Bentonitdichtmatte nur bei Beschädigungen<br />
am PE- beschichteten Gewebe.<br />
Bei Wassereintritt quillt das Natrium-Bentonit<br />
sofort auf und bildet eine<br />
extrem dichte, gelförmige Tonschicht, welche<br />
das Bauwerk abdichtet. Durch den direkten<br />
Kontakt des CEMtobent® Abdichtungssystem<br />
mit dem Konstruktionsbeton<br />
kann so jegliche Hinterläufigkeit sicher<br />
ausgeschlossen werden. Auch Risse im<br />
Konstruktionsbeton werden durch dieses<br />
System sicher überbrückt und dauerhaft<br />
verschlossen.<br />
Die CEMtobent® Systeme sind geprüft auf<br />
die Dichtigkeit bis 5 bar Wasserdruck. Da-<br />
Bauwerkabdichtung<br />
rüber hinaus ist CEMtobent® CS auch radondicht.<br />
Für die CEMtobent® Systeme<br />
liegt ein neues, aktuelles CE- Zeichen vor.<br />
Das einzigartige CEMproof Abdichtungssystem<br />
dichtet so europaweit Bodenplatten,<br />
Wände und Decken im Tunnel-, Hoch,<br />
Tief- und Ingenieurbau ab. Mit dem CEMproof®<br />
SilverSeal Quellvlies, das aufgrund<br />
seines extrem geringen Eigengewichts<br />
neue Anwendungsbereiche der innovativen<br />
Abdichtungstechnik eröffnen wird, ist<br />
auch bereits eine Weiterentwicklung des<br />
CEMtobent® CS- Plus Abdichtungssystems<br />
auf dem Markt erhältlich.<br />
Weitere Informationen:<br />
CEMproof AG<br />
Herr Toni Brüsch: 079 6517636<br />
www.cemproof.ch<br />
cemproof@cemproof.ch<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 97
Systemböden<br />
Systemböden im Dienst der Medizin<br />
Räume in Arztpraxen und Kliniken für<br />
Menschen zu schaffen, die krank sind,<br />
ihren Körper untersuchen lassen und /<br />
oder Genesung erhoffen, ist eine Herausforderung<br />
die neben der Gestaltung auch<br />
einer technisch – konstruktiven Raumkonzeption<br />
unterliegt. Diese Raumkonzeption<br />
bestimmt letztlich den Innenausbau. Mit<br />
dem Thema, welche Rolle ein Systemboden<br />
als physisch erlebbare Grundlage in<br />
medizinischen Räumen spielt, im Kontext<br />
von Raumkonzeption und Innenausbau<br />
hat sich das Unternehmen Laskowski Systemboden<br />
auseinandergesetzt.<br />
Die Raumkonzeption gründet sich zum einen<br />
auf die Gestaltungsphilosophie mit<br />
Blick auf den Zweck der Räume und den<br />
dort verweilenden und arbeitenden Menschen<br />
sowie einer geeigneten Funktionsgliederung<br />
der Praxisbereiche.<br />
Diese zwei Aspekte haben eine Wechselwirkung<br />
aufeinander. Raumbestimmende<br />
gestalterische Elemente und zweckgebundene<br />
Einrichtungen wie medizinische<br />
Geräte, Computer etc. können ihre Wirkung<br />
erst entfalten, wenn es gelingt, die<br />
technischen Disziplinen die dahinter<br />
Installationsdichte in der Fußbodenebene von<br />
Arztpraxen ….<br />
Fußbodenkonstruktionen in Arztpraxen benötigen durch verschiedene Funktionsbereiche innerhalb<br />
der Praxisräume eine besondere Beachtung.<br />
stecken in geeigneter weise zu integrieren.<br />
Unter diesem Aspekt bekommen Arbeitsabläufe,<br />
der Daten- bzw. Informationsfluss,<br />
Kommunikationstechnik sowie die<br />
Ver- und Entsorgung mit verschiedenen<br />
Stoffströmen bereits in der Planung eine<br />
besondere Bedeutung.<br />
Den Beginn einer Planung zeichnet die<br />
flächenabhängige Funktionsgliederung<br />
und Zonierung für ein personenorientiertes<br />
(Arzt, Assistenz, Patienten) Konzept<br />
mit Untersuchungs-, Behandlungsräumen,<br />
Labor, Umkleiden etc. aus. Dieser Schritt<br />
…. mit Systemböden - hier in Trockenbauweise<br />
- eine praktikable Lösung.<br />
liefert ein Raumprogramm, das letztlich in<br />
ein Raumkonzept mit mehr oder weniger<br />
flexiblen vertikalen Bausystemen (Trennwände,<br />
Glaswände, abteilende Möblierung<br />
etc.) mündet.<br />
Ein zweites flächenunabhängiges Konzept<br />
beinhaltet den Daten-, Informationsfluss<br />
sowie die Ver- und Entsorgung mit seinen<br />
Stoffströmen im Praxisalltag. Der Zugriff<br />
auf diese Elemente ist punktorientiert und<br />
soll die Praxisfunktionalität für alle Beteiligten<br />
dort sicher stellen, wo er benötigt<br />
wird. So sollen z. B. Patientendaten am<br />
Empfang, dem Untersuchungszimmer wie<br />
auch Behandlungsraum zur Verfügung<br />
stehen. Strom, Wasser sonstige Stoffströme<br />
müssen in die Räume verteilt werden.<br />
Die Steuerung der EDV bzw. digitalen<br />
Kommunikation bedarf bei entsprechender<br />
Dimensionierung eines eigenen Technikraumes.<br />
Diese Gedanken betreffen die<br />
Raumkonstruktion. Ökonomisch wie effizient<br />
lässt sich die Integration der dazu erforderlichen<br />
Technik mit einem Systemboden<br />
realisieren.<br />
Er kann auf höhenverstellbaren Stützen in<br />
Trockenbauweise, als Hohlraumboden mit<br />
durchgehender Estrichscheibe, Boden-<br />
98 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
tanks und Revisionsschächten oder als<br />
Doppelboden mit einzeln verlegten Platten<br />
ausgeführt werden.<br />
Von Raumkonstruktion wird in diesem Zusammenhang<br />
deshalb gesprochen, weil der<br />
Systemboden als feste horizontale Ebene<br />
mit seinen Zugriffsmöglichkeiten in einen<br />
Installationsraum mit Berücksichtigung<br />
auf die Belastung, der Gebrauchstauglichkeit<br />
und Bauphysik montiert wird. Vertikale<br />
Elemente hingegen können den Erfordernissen<br />
eines veränderten Raumprogramms<br />
versetzt bzw. verändert werden.<br />
Die Kombination aus veränderbaren Räumen,<br />
mit punktuellem Zugriff wo immer<br />
erforderlich, auf einmal installierte Technik<br />
durch Leitungsführung auf der Rohdecke,<br />
macht diesen systematischen Ausbau<br />
äußerst flexibel.<br />
Medizintechnik und die Kommunikation<br />
unterschiedlicher Funktionsbereiche in<br />
Praxisräumen führt oft zu einer hohen Installationsdichte.<br />
Der hohe freie Installationsquerschnitt<br />
löst dieses Problem. Trotzdem<br />
sind geeignete Maßnahmen an der<br />
Schnittstelle<br />
zwischen Planung<br />
und Ausführung<br />
zu<br />
treffen, um die<br />
Tragfähigkeit<br />
des Systembodens<br />
sicher zu<br />
stellen, und ein<br />
Verziehen von<br />
Leitungen auf AUF EINEN KLICK?<br />
ein Minimum<br />
PROJEKT PRO<br />
zu reduzieren.<br />
die komplette Geschäftslösung<br />
für Architekten und Ingenieure<br />
Neben dem Architekten<br />
als<br />
Planer versteht<br />
sich somit das<br />
Unternehmen<br />
Laskowski Systemboden GmbH als kompetenter,<br />
zuverlässiger Partner, der die Ausführung<br />
von Systemböden in medizinischen<br />
Räumen unmittelbar mit dem Wohlbefinden<br />
der Menschen als besonderes<br />
Einsatzgebiet in Verbindung bringt.<br />
KOSTENOPTIMIERUNG<br />
AUF EINEN KLICK? PROJEKT PRO '<strong>09</strong><br />
Untergeschoss neu nutzen - der Mief bleibt<br />
draußen<br />
Eine kontrollierte Belüftung sorgt für den ständigen Luftaustausch.<br />
Sie schafft Energiespar-Voraussetzungen, indem sie die<br />
Wärme der ausströmenden Luft über einen Wärmetauscher an die<br />
einfließende Frischluft übergibt. In der Systemlösung Hain Thermozarge<br />
Vita ist eine solche Lüftungseinheit im Kellerfenster integriert.<br />
Damit wird die vorhandene Wärme zurückgehalten, anstatt sie<br />
durch Fensteröffnung ins Freie abzugeben. Der Raum im Untergeschoss<br />
erhält eine Luftqualität, die eine uneingeschränkte Wohnraumnutzung<br />
erlaubt. Es werden optimale Voraussetzungen für<br />
ein gesundes Raumklima erfüllt.<br />
Damit sind die Zeiten der „muffigen Kellerluft“ endgültig vorbei,<br />
die Gefahr der Schimmelbildung wird deutlich reduziert. Die Kellerfenster-Lösung<br />
kann auch nachträglich eingebaut werden. Weitere<br />
Details bei www.hain-system-bauteile.de.<br />
Copyright Hain-Ramerberg<br />
Systemböden<br />
Termin für kostenlose Online-<br />
Präsentation unter<br />
www.projektpro.com/view8<br />
Laskowski Systemboden GmbH<br />
Vagener Str. 9b<br />
83620 Feldkirchen-Westerham<br />
Tel.: 08063 / 85 85 Fax: 08063 / 85 90<br />
E-Mail: info@laskowski-gmbh.de<br />
www.hohlraumboden.de<br />
Pro Keller<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 99
Pro Keller<br />
Von der Fensterzarge bis zum Gitterrost: Das Kellerfenster-<br />
und Lichtschachtsystem von JÄGER<br />
Der homogene Wärmeschutz von Kellern und Tiefgeschossen ist<br />
Stand der Technik. Das breite Fertigteil-Programm von JÄGER<br />
bietet wirtschaftliche und ausgereifte Lösungen für Kellerfenster,<br />
Lichtschächte, Belüftungs- und Versorgungsschächte. Trotz Standardisierung<br />
erlaubt das Programm eine individuelle Anpassung<br />
an das Objekt, erleichtert dadurch die Planung und spart Zeit und<br />
Kosten. Hohe Betonqualität und modernste Produktionstechnik ermöglichen<br />
auch dünnwandige Bauteile mit hervorragender Sichtbetonoberfläche.<br />
Das wärmebrückenfreie Kellerfenster- und Lichtschachtsystem<br />
von JÄGER mit oder ohne Perimeterdämmung für Ortbeton-, Fertigteil-<br />
und Mauerwerkkeller bietet viele Vorteile:<br />
Das Prinzip der verlorenen Schalung und passgenaue, montagefertige<br />
Komponenten erleichtern die Montage und kürzen die Bauzeit<br />
ab.<br />
GFB-Profi - Glasfaserbeton-Zarge<br />
Die GFB-Profi – Zarge in glatter Sichtbetonoptik überzeugt durch<br />
ihr geringes Gewicht und exakte Abmessungen.<br />
Durch die integrierte Aufhängung kann der Schacht sehr leicht<br />
eingehängt werden. Zusätzlich können auf Wunsch auch Dämmkerneinlagen<br />
angebracht werden. Passende Fenster und Fenstereinsätze<br />
sind ebenso erhältlich wie Leibungsblenden, die sowohl<br />
die Dämmschicht schützen als auch einen hervorragenden opti-<br />
schen Anschluss an die Wand bilden.<br />
Kompaktlichtschächte KLS<br />
Bis zu einer Bauhöhe von 180 cm<br />
werden die einteilige Kompaktlichtschächte<br />
KLS mit oder ohne Boden<br />
in heller, glatter Sichtbe-tonoberfläche<br />
geliefert. Die Lichtschächte<br />
mit einer Breite von 80 oder 100 cm<br />
und einem Wandabstand von 50<br />
oder 60 cm werden mit Einhängekonsolen<br />
an den Fensterzargen befestigt.<br />
KLS-Schächte können aber<br />
auch systemunabhängig mit Anschraub-Winkellaschen an der<br />
Wand befestigt werden. Für eine leichte Montage sind werkseitig<br />
Gewindehülsen für Drehaufhänger angebracht. Durch die Montage<br />
auf der Dämmschicht werden Wärmebrücken sicher vermieden.<br />
Zur exakten Höhenanpassung gibt es Aufsatzrahmen und Stahlzargen-Aufsätze.<br />
Die passenden Zubehörteile wie Gitterroste, Insektenschutzgitter<br />
oder Sicherungsketten komplettieren das System.<br />
Standardprogramm „D“ und „AS“<br />
Lichtschächte bis zu einer Höhe von 200 cm und einer lichten Tiefe<br />
von 50 cm können aus addierbaren Segmenten hergestellt werden.<br />
Die Standardelemente mit oder ohne Boden haben eine<br />
Bauhöhe von 50 cm.<br />
Die exakte Höhenanpassung<br />
wird durch<br />
Aufsatzelemente mit<br />
10/15/20/30/50 cm<br />
oder durch Stahlzargenaufsätze<br />
in den<br />
Höhen 5/7,5/10 erreicht.<br />
Auch hier sind<br />
die passenden Zubehörteile<br />
wie Gitterroste,Insektenschutzgitter<br />
und Sicherungsketten erhältlich.<br />
Einhängelichtschächte „D“ werden in den Breiten 60/80/100/125<br />
cm für die System-Betonzargen von JÄGER hergestellt.<br />
Die systemunabhängigen Anschraub- lichtschächte „AS“ stehen in<br />
den lichten Breiten von 60/80/100/125/ 150/200 cm zur Verfügung.<br />
Spezialschächte „SAS“<br />
Kurzfristig werden ein- und mehrteilige, U-förmige Spezialschächte<br />
nach projektbezogenen Anforderungen in einem Höhenraster<br />
von 5 cm und einer maximalen Breite bis zu 605 cm hergestellt.<br />
Wanddicken, Abschlussprofile, Aussparungen oder Anpassungen<br />
an das Geländeprofil sind frei wählbar. Die jeweilige<br />
Bauhöhe der Einzelelemente wird auf die Tragfähigkeit der Baustellen-Hebezeuge<br />
abgestimmt. Die Elemente werden direkt auf<br />
Beton oder wärmebrückenfrei auf dem Dämmstoff montiert. Als<br />
Zubehör werden für alle Schächte Gitterroste geliefert.<br />
100 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Die temperaturabgesenkte, niedrig viskose<br />
Asphaltbauweise<br />
Verkehrsflächen aus Asphalt lassen sich leichter und besser gestalten<br />
Seit mehr als 10 Jahren wird die Asphaltbauweise<br />
mit abgesenkten Temperaturen<br />
durch die Reduzierung der Viskosität des<br />
Bindemittels und damit des Asphaltes<br />
praktiziert.<br />
Verschiedenste Veröffentlichungen, z. B.<br />
die „Nachuntersuchungen an ausgesuchten<br />
Streckenabschnitten zur Beurteilung<br />
des Langzeitverhaltens von TA Asphalten“<br />
der Bundesanstalt für Straßenwesen (FE<br />
07.203/20<strong>02</strong>/CRB), oder das „Allgemeine<br />
Rundschreiben Straßenbau 10/2008“, die<br />
sich mit den Langzeiterfahrungen und erprobten<br />
Zusätzen zum Asphalt beschäftigen,<br />
belegen, dass diese Bauweise eine<br />
wirkliche Innovation im Asphaltstraßenbau<br />
und für den Gussasphalt darstellt.<br />
Mit der seit 20<strong>09</strong> gültigen TL Asphalt StB<br />
2007 und der ZTV Asphalt StB 2007 ist die<br />
temperaturabgesenkte Bauweise für den<br />
Bereich des Gussasphaltes im Regelwerk<br />
verankert und unter Nutzung erprobter<br />
Zusätze des Allgemeinen Rundschreibens<br />
10/2008 auch für Walzasphalt eine relevante<br />
Bauweise. Bereits ab Herbst 1996<br />
wurde über Grenzwerte für Dämpfe und<br />
Aerosole aus Bitumen sowie die Einstufung<br />
von Bitumen als krebsverdächtiger<br />
Stoff diskutiert und mit der Bildung des<br />
Gesprächskreises BITUMEN der erste Arbeitskreis<br />
zur Entwicklung von Niedrigtemperaturasphalt<br />
gebildet. Das Abkommen<br />
von Kioto zur Senkung der Emissionen<br />
half als ein politisches Argument,<br />
die Bauweise weiter zu entwickeln.<br />
Um die Bauweise weiter zu etablieren, war<br />
die Erprobung verschiedener Zusätze,<br />
durch folgende Hauptzielpunkte motiviert:<br />
• Verminderung der Dämpfe und Aerosole,<br />
Einhaltung der MAK-Werte<br />
• Energieeinsparung und weniger CO2-<br />
Emission (Kioto Protokoll)<br />
• Verbesserung der Gebrauchseigenschaften<br />
des Asphaltes und Langzeitbeobachtung<br />
von Verkehrsflächen<br />
über 8 Jahre<br />
Mit Einführung des Europäischen Regelwerkes<br />
für den Baustoff Asphalt, mit der<br />
TL Asphalt StB 07 und der ZTV Asphalt<br />
StB 07, ist seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2008 der Einbau<br />
von Gussasphalt nur noch im Temperaturbereich<br />
unter 230°C gestattet.<br />
Damit können Gussasphalt-Beläge, sowohl<br />
im Innenbereich, als auch im Straßenbau<br />
nur noch unter Zugabe von viskositätsmindernden<br />
Zusätzen, die nach dem „Allgemeinem<br />
Rundschreiben 10/08 des BM-<br />
VBS“ und der damit verbundenen „Erfahrungssammlung<br />
über die Verwendung von<br />
Fertigprodukten und Zusätzen zur Temperaturabsenkung<br />
von Asphalt“ der BASt zugelassen<br />
sind, hergestellt und eingebaut<br />
werden. Ohne diese Zulassung wäre die<br />
Gussasphaltbauweise nicht mehr überlebensfähig<br />
gewesen.<br />
Die Beweggründe für Auftraggeber und<br />
Auftragnehmer, diese innovative Bauweise<br />
auszuschreiben und anzuwenden, sind<br />
vielfältig:<br />
Asphalt<br />
Für den Auftraggeber dominiert in erster<br />
Linie bei der Ausschreibung von Walzasphalt<br />
das wirtschaftliche, Argument. Dabei<br />
wird eine qualitätsgerechte Leistung beim<br />
Bau der Asphaltschichten entsprechend<br />
des Regelwerkes vorausgesetzt. Leider<br />
spielen umweltrelevante Argumente wie<br />
Senkung der Emissionen und Arbeitsplatzbelastungen,<br />
sowie die Energieeinsparung<br />
bei vielen Auftraggebern noch keine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Von Bedeutung sind jedoch z.B.:<br />
- Sicherung einer vertragskonformen<br />
Leistung bei widrigen Witterungsbedingungen<br />
- Einbauhilfen für schwer einbaubare<br />
Asphalte<br />
- Einbauverbessernde Zusätze für kleindimensionierte<br />
Verkehrsflächen, wie<br />
Kreisverkehre und Handeinbauten<br />
- Verkürzung der Verkehrsraumeinschränkungen<br />
durch schnellere Befahrbarkeit<br />
der eingebauten Asphalte<br />
- Hohe Standfestigkeiten und Dauerhaftigkeit<br />
der Asphaltschichten<br />
- Verwirklichung von gestalterischen<br />
Möglichkeiten in Gussasphaltbauweise<br />
mit den komplexen Eigenschaften des<br />
Gussasphaltes<br />
Für den Asphalthersteller und –einbauer<br />
sind für die Anwendung der temperaturabgesenkten,<br />
niedrig viskosen Bauweise<br />
folgende Kriterien von Bedeutung:<br />
- Energieeinsparung bei der Herstellung<br />
des Mischgutes durch die mögliche<br />
Absenkung der Herstellungstemperaturen<br />
bis zu 25 K, wodurch bis zu 20 %<br />
Energieeinsparung möglich sind<br />
- Sicherung einer MAK Belastung unter<br />
10 mg/m 3 bei der Ausführung der Asphaltarbeiten<br />
- Sicherung der Qualitätsanforderungen<br />
an die Asphaltschichten durch Absenkung<br />
der Viskosität der Bindemittel<br />
und damit des Asphaltes. Hervorzuheben<br />
ist dabei die Erhöhung des Verdichtungsgrades<br />
und des damit verbundenen<br />
geringeren Hohlraumgehaltes<br />
in der eingebauten Schicht<br />
- Senkung der Einbaukosten durch<br />
höhere Einbauleistungen infolge einer<br />
schnellstmöglichen Überbauung so<br />
modifizierter Asphaltschichten und/<br />
oder einer schnelleren Verkehrsfreigabe<br />
<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 1<strong>01</strong>
Asphalt<br />
- Verbesserung des „Handlings“ des Asphaltes<br />
in kritischen Flächenbereichen,<br />
die z. B. nur im Handeinbau herstellbar<br />
sind oder die ein häufiges<br />
„Umsetzen“ der Einbaugeräte erfordern.<br />
Für den künftigen Nutzer dominieren<br />
folgende Kriterien:<br />
- Langlebigkeit und geringste Qualitätsminderungen<br />
in den Verkehrsflächen<br />
- Kürzeste Bauzeiten mit geringsten Verkehrsraumeinschränkungen<br />
- Optische Gleichmäßigkeit in den Asphaltflächen<br />
infolge des unkomplizierteren<br />
Handeinbaus<br />
- Erfüllung eines hohen ästhetischen<br />
Anspruches<br />
Die Architekten, Planer und Ingenieurbüros<br />
können, indem sie sich dieser<br />
Bauweise bedienen, die verschiedenste<br />
Anforderungen der oben genannten „Betroffenen“<br />
und Beteiligten an einer Baumaßnahme<br />
erfüllen.<br />
Im diesem Jahr wird das durch den AK<br />
7.3.7. „Temperaturabsenkung“ der FGSV<br />
überarbeitete Merkblatt zur Temperaturabsenkung<br />
(MTA) veröffentlicht. Des Weiteren<br />
erscheint im Juni diesen Jahres der<br />
durch den Deutschen Asphalt Verband erarbeitete<br />
Leitfaden „Temperatur abgesenkte<br />
Asphalte“ – Erfahrungen aus der Praxis<br />
für die Praxis-.<br />
Damit haben alle Interessierten in übersichtlicher<br />
Form Unterlagen in der Hand,<br />
um die Bauweise breit anzuwenden und zu<br />
nutzen.<br />
Wo stehen wir heute?<br />
In Deutschland sind in den letzten 12 Jahren<br />
mehr als 80 Millionen Quadratmeter in<br />
temperaturabgesenkter, niedrig viskoser<br />
Asphaltbauweise mit organischen und mineralischen<br />
Zusätzen ausgeführt worden,<br />
die auch im „Allgemeinem Rundschreiben<br />
10/08 des BMVBS“ aufgeführt sind.<br />
Gussasphalte sind ausschließlich Temperaturabgesenkt<br />
hergestellt und eingebaut<br />
worden.<br />
Die Anwendung beim Walzasphalt ist regional<br />
und auch von Seiten der Auftraggeber<br />
sehr unterschiedlich zu bewerten.<br />
Es sind sehr viele Berichte zu Forschungsthemen<br />
von verschiedensten<br />
Prüfinstituten und wissenschaftlichen<br />
Institutionen verfügbar, die durch ihre<br />
Ergebnisse die Vorzüge der Temperaturabsenkung<br />
bestätigen. Die folgende Auflistung<br />
ist nur ein Teil der Veröffentlichungen:<br />
- Asphalta – Dudenhöfer – 1998 Asphalttechnologische<br />
Untersuchungen zur<br />
Wirkungsweise des Additivs „ Bit Plus“<br />
jetzt Sasobit<br />
- Asphalt Labor – Prof. Damm ab 1999<br />
verschiedenste Arbeiten<br />
- IFTA, BASt 20<strong>02</strong> – Niedrigtemperaturasphalt<br />
( GA ) Grenzwerte für Dämpfe<br />
und Aerosole aus Bitumen<br />
- IFB – Dr. Gauer 2004 – Untersuchungen<br />
an SMA mit SasoCell zur Verformung<br />
- BASt – Prof. Damm, Prof. Radenberg,<br />
Bielenberg 2006 – Untersuchungen<br />
zum Langzeitverhalten von TA Asphalten-IFM<br />
– Prof. Schellenberg 2006 vergleichende<br />
Untersuchungen PmB 45 zu<br />
PmB SNV zur Wärmestandfestigkeit<br />
(frühere Belastbarkeit)<br />
- Asphalta – Dudenhöfer 2006 – vergleichende<br />
Untersuchungen an Asphaltbinder<br />
zur Standfestigkeit mit BM<br />
20/30 bzw.30/45 + Saso., PmB 45,<br />
PmB mit TE<br />
- IKP und STB – Dr. Körner und Pohlent<br />
Untersuchungen zur Affinität an verschiedenen<br />
Gesteinen mit verschiedenen<br />
Bindemitteln und Haftverbesser<br />
In Sachsen und Sachsen/Anhalt ist die<br />
Temperaturabsenkung „fast“ Regelbauweise<br />
geworden. Die Auftraggeber nutzen<br />
sie vor allem im Rahmen von<br />
- Erneuerungen von Asphaltschichten,<br />
die oft Zwängen durch Verkehrsraumeinschränkungen<br />
unterliegen,<br />
- Gestalten von Asphaltflächen mit einem<br />
hohen optischem Niveau<br />
- Einbauhilfen durch Absenkung der<br />
Viskosität der Asphalte bei schlechten<br />
Witterungsbedingungen oder komplizierten<br />
Einbaubedingungen.<br />
- Modifizierungen zur Erhöhung der<br />
Standfestigkeiten, besonders bei privaten<br />
Auftraggebern für Industrie-, Logistik-<br />
oder Containerflächen<br />
Die Ausführung und Gestaltung von „Verkehrsflächen“,<br />
besonders mit Gussasphalt,<br />
erfüllen die hohen Ansprüche der Auftraggeber<br />
und Planer.<br />
Die Bauweise findet so ein immer breiter<br />
werdendes Anwendungsspektrum.<br />
Im Folgenden möchte der Verfasser einige<br />
Projekte vorstellen, bei denen die oben<br />
aufgeführten Vorteile der Bauweise genutzt<br />
wurden und die seit längerer Zeit den<br />
Ansprüchen der Auftraggeber und der<br />
Nutzer gerecht werden.<br />
Beispiele für Verkehrsflächen<br />
mit Walzasphalt:<br />
OD Fraureuth in Sachsen<br />
Hier stellte der Auftraggeber die Anforderung,<br />
mithilfe von Kontrasten in den Verkehrsflächen<br />
diese so zu konzipieren, dass<br />
sowohl die geforderten Gebrauchseigenschaften<br />
als auch gestalterische Gesichtspunkte<br />
verwirklicht werden sollten. Sowohl<br />
die Straßenfläche als auch der Radweg<br />
wurden in der Rezeptur mit<br />
organischen Zusätzen zur Temperaturabsenkung<br />
und Verbesserung der Einbaubedingungen<br />
konzipiert. Damit sollte durch<br />
die Einbauverbesserung der „Handeinbau“<br />
auf dem Radweg optimiert und die Standfestigkeit<br />
der Asphaltdeckschicht durch eine<br />
Substitution des Polymer Bindemittels<br />
durch ein niedrig viskoses Straßenbaubitumen<br />
SmB 35 verbessert werden. Die Asphaltdecken<br />
werden seit 2006 genutzt und<br />
haben die gestellten Anforderungen voll<br />
und ganz erfüllt.<br />
B 317 Steinen – Markgräfler Land<br />
Für den Auftraggeber, die Straßenbauverwaltung<br />
in Freiburg, stellte sich die Aufgabe<br />
in der TA/NV Bauweise eine Erprobungsstrecke<br />
auszuführen und die verbesserten<br />
Einbaubedingungen dieses modifizierten<br />
Asphaltes zu erproben.<br />
1<strong>02</strong> <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Straßenlärm?<br />
Leiser mit Asphalt!<br />
Der Straßenverkehr ist eine<br />
der gravierendsten Lärmquellen<br />
in Deutschland.<br />
Jeder fünfte Bürger kann selbst<br />
bei geschlossenen Fenstern<br />
nicht mehr ungestört schlafen.<br />
■ SPLITTMASTIXASPHALT 0/8 S<br />
■ ASPHALTBETON 0/8<br />
■ ASPHALTBETON 0/11<br />
Asphalt auf Innerorts-<br />
Straßen reduziert den<br />
Straßenlärm „an der Quelle”<br />
und sorgt gleichzeitig für<br />
Sicherheit, Fahrkomfort und<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
wurden u. a. in einem Gutachten der TU Dresden<br />
im Auftrag des Deutschen Asphaltinstitutes<br />
lärmtechnisch untersucht und als<br />
besonders leise bewertet.<br />
Dieses Gutachten kann unter<br />
o. a. Anschrift kostenlos<br />
angefordert werden.<br />
Asphalt – ein deutliches Plus<br />
in allen Fällen:<br />
■ Lärmminderung<br />
durch fugenlose und ebene<br />
Fahrbahnoberfläche<br />
■ Sicherheit und Fahrkomfort<br />
durch<br />
■ Standfestigkeit<br />
■ angenehmes Geräuschempfinden<br />
im Fahrzeug für Fahrer und<br />
Beifahrer<br />
■ gute Griffigkeit<br />
■ Schnelle Verlegung und<br />
problemlose Unterhaltung,<br />
Erhaltung und Erneuerung<br />
■ Wiederverwertung 100 %<br />
■ Kosteneinsparung<br />
an passiven Lärmschutzeinrichtungen<br />
wie Schallschutzfenster etc.<br />
■ Angenehmes Bild<br />
für Anwohner und Reisende,<br />
große Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Deutscher Asphaltverband<br />
Schieffelingsweg 6 · 53123 Bonn<br />
Tel. <strong>02</strong>28/97 96 5-0 · Fax 97 96 5-11<br />
www.asphalt.de · dav@asphalt.de
Asphalt<br />
Das Objekt wurde 2007 mit einer vertragsgerechten<br />
Qualität ausgeführt und hält seit<br />
dem den hohen Verkehrsbelastungen<br />
stand.<br />
BMX- und Skaterpark in Plauen<br />
Die Flächen von Deutschlands modernstem<br />
Skaterpark sollten in Beton ausgeführt<br />
werden, da vergleichbare Belastungen zum<br />
Schwerverkehr durch die schmalen<br />
Laufrollen und -räder auftreten. Der hohe<br />
Anteil an „Handeinbau“, die längere Abbindezeit<br />
von Beton und ästhetische Gesichtspunkte<br />
veranlassten das Architekturbüro<br />
Fugmann auf TA/NV Asphalt zurückzugreifen.<br />
Nunmehr im zweiten<br />
Nutzungsjahr kann man in zufriedene Gesichter<br />
blicken, denn die Asphaltdecke lässt<br />
keine Wünsche offen – ebenflächig,<br />
standfest aber doch elastisch.<br />
Zusammenfassens kann für den Einsatz<br />
von Walzasphalten in temperaturabgesenkter,<br />
niedrig viskoser Bauweise resümiert<br />
werden, dass vielerlei gestalterische<br />
Anforderungen der Auftraggeber besser,<br />
leichter und auch wirtschaftlicher umgesetzt<br />
werden können und dies an einer<br />
Vielzahl von realisierten Objekten bewiesen<br />
ist.<br />
Spielbuden Platz Hamburg Reeperbahn<br />
Mit der Umgestaltung des Spielbudenplatzes<br />
mit einem neuen Nutzungskonzept<br />
wurde dieser Platz zu einem „Vorzeigeobjekt“<br />
an der Reeperbahn.<br />
Durch die Ausführung in TA Gussasphalt<br />
konnten alle Vorteile dieser Bauweise genutzt<br />
und umgesetzt werden wie:<br />
- kurze Bauzeiten<br />
- fugenlose Bauweise<br />
- Einbau von Dämmund<br />
Dichtschichten<br />
- Verbesserung des Schallschutzes<br />
- Gute Griffigkeit<br />
- Möglichkeit des Einbaus auch bei<br />
widrigen Witterungsbedingungen<br />
Die gestalterischen Anforderungen des<br />
Auftraggebers wurden nach dem Anlegen<br />
von „Anschauungsflächen“ und der Auswahl<br />
erfüllt. „Veredelt“ wurde die Fläche<br />
abschließend durch Kugelstrahlen und<br />
Schleifgänge.<br />
So präsentiert sich der Spielbudenplatz<br />
seinen internationalen Nutzern im neuen<br />
Design, ermöglicht durch die Anwendung<br />
innovativer Asphaltbauweisen.<br />
Beispiele für Asphaltflächen<br />
mit Gussasphalt<br />
Gussasphalt spielt eine bedeutendere Rolle<br />
im Hochbau. Im konventionellen Straßenbau<br />
wird dieser Baustoff vor allem im Ingenieurbau,<br />
für Brückenbeläge und Dichtungsschichten<br />
genutzt. Die Anwendung<br />
ist hier auf besondere gestalterische Akzente,<br />
wie im Beispiel Spielbudenplatz,<br />
ausgerichtet.<br />
Im Folgenden einige Beispiele aus dem<br />
Hochbau:<br />
Stallanlagen in einem Pferdesportobjekt<br />
Hier werden vor allem die schnelle Begehbarkeit<br />
der Flächen (bereits nach 3 Stunden<br />
sind derart ausgeführte Flächen nutzbar),<br />
die Dichtheit und Resistenz gegen bestimmte<br />
aggressive Fäkalien und der<br />
Komfort bei der Reinigung oder der<br />
Bilder eines Sport- Pferdestalles mit Asphaltboden aus TA/NV Asphalt<br />
Schalldämmung mit<br />
der Ausführung mit<br />
TA/NV Gussasphalt<br />
als vorteilhaft genutzt.<br />
Auch sind solche<br />
Flächen oft mit<br />
räumlichen Problemen<br />
bei der Ausführung<br />
der Arbeiten,<br />
durch ausschließlich<br />
Handarbeit<br />
gekennzeichnet.<br />
Diese Probleme lassen<br />
sich mit dem<br />
Einsatz von TA/NV<br />
Asphalt leicht klären.<br />
Die Ausführung solcher Asphaltarbeiten<br />
stellt die Auftraggeber, Planer und Ausführende<br />
vor keine großartigen Probleme.<br />
Schwieriger waren die Anforderungen an<br />
die folgenden Objekte, die jedoch Dank der<br />
Vorteile der Bauweise gelöst wurden.<br />
Hauptbahnhof Hamburg<br />
Einen Teil der Gesamtsanierung im Jahre<br />
2006 stellte die Sanierung des „Südsteges<br />
mit seiner Shopping Meile“ und die<br />
Grundinstandsetzung des Fußgängerverkehrsraumes<br />
dar. Die Forderungen zur<br />
Bauausführung, verbunden mit den konstruktiven<br />
Bedingungen, ließen Arbeiten<br />
nur in der Nacht ab 22.00 Uhr zu.<br />
Mit dem Einsatz von TA Gussasphalt waren<br />
alle in der Nacht gefertigten Flächen<br />
ab 6.00 Uhr wieder nutzbar. Die gestalterischen<br />
Vorgaben, wie Helligkeit der<br />
Flächen, kon-nten vollständig erfüllt werden,<br />
die Standfestigkeit des Gussasphaltes<br />
wird allen Anforderungen gerecht.<br />
Innenräume und Vorplatz des Maritimen<br />
Museums in Hamburg<br />
Orientiert an „erfolgreichen“ Gussasphalt<br />
– Terrazzoprojekten wie am „Berliner Bogen“,„Hauptbahnhof<br />
Hamburg“, Buzerius<br />
Law School<br />
wurde im Jahre 2006<br />
durch eine sorgfältige<br />
Abstimmung zwischen<br />
Auftraggeber<br />
und Auftragnehmer<br />
die Ausführung dieses<br />
Objektes in Gussasphalt<br />
– Terrazzo<br />
Bauweise, farblich<br />
gestaltet, mit TA<br />
Gussasphalt vereinbart.<br />
Die Gestaltung der<br />
Innenflächen mit<br />
dem hellen Gestein<br />
Lysit basierend auf<br />
104 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Innenräume und Vorplatz des Maritimen Museums in Hamburg<br />
einem dunklen Grundgestein mit anschließendem<br />
Schleifvorgang, erfüllt heute<br />
alle gestalterischen Akzente der Bauherrn<br />
und der Nutzer.<br />
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Besonders ist die Gestaltung<br />
der Vorfläche<br />
des Museums<br />
bemerkenswert, in<br />
der durch eine Kombination<br />
von Gussasphalt-Terrazzo<br />
mit farbigen PflastersteinApplikationen<br />
hohe Anforderungen<br />
des Bauherrn<br />
erfüllt wurden.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Herstellung und<br />
Gestaltung von Verkehrsflächen<br />
und<br />
Flächen im Hochbau<br />
mit temperaturabgesenkten,niedrigviskosen<br />
Walz- und<br />
Gussasphalten, eröffnet<br />
Planern und Architekten<br />
neue Möglichkeiten der Gestaltung<br />
dieser Flächen im Sinne von Wirtschaftlichkeit,<br />
Ästhetik und Nutzungskomfort.<br />
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Das Regelwerk, aber auch die vielfältigsten<br />
Ausführungsbeispiele, geben Sicherheit,<br />
sich dieser Bauweise zu bedienen.<br />
Die Innovationsfreude deutscher Architekten<br />
und Planer ist ein hervorragendes<br />
Pfand, diese Bauweise weiter zu verbreiten.<br />
Richard Mansfeld<br />
Asphalt<br />
Der Verfasser hat in seiner praktischen<br />
Tätigkeit, die sich vor allem in der Beratung<br />
von Auftraggebern und Planern, sowie<br />
Ingenieurbüros und Prüfinstituten,<br />
wiederspiegelt, aber auch in der Einweisung<br />
von Asphaltherstellern und – Einbauern,<br />
sowie die Betreuung der Baustellen<br />
besteht, bisher Erfahrungen an ca.<br />
2.000.000 qm Verkehrsflächen sammeln<br />
können, die heute für die Publizierung der<br />
Bauweise genutzt werden.<br />
An der Erstellung des DAV Leitfadens und<br />
an der Erarbeitung der Lehrinhalte für die<br />
Weiterbildung durch den Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie zum Temperaturabgesenkten<br />
Asphalt, war er maßgeblich<br />
mit beteiligt.<br />
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Erschließung<br />
Typologie: Läden, Büros, Wohnen, Parken<br />
Ein wichtiges Kriterium für ein oben (Wohnen) und unten (Büros)<br />
verschiedenartig und getrennt nutzbares Haus ist eine völlig getrennte<br />
Erschließung beider Bereiche. Um diese Erschließung effizient<br />
und sparsam zu machen, wurden je zwei Treppen in den Innenecken<br />
der Gebäude angelegt. Von den vier Ecken aus sind die<br />
funktionalen, (Erschließung und Fluchtwege) und räumlich-gestalterischen<br />
Anforderungen an die Erschließung sehr gut zu erfüllen.<br />
Die Zugänge zu den jeweiligen Treppen erfolgen getrennt von je<br />
einer anderen Straßenseite (und damit eigener Adresse). Dazwischen<br />
liegt ein repräsentativer Raum als Laden oder für die darüber<br />
liegenden Büros als Präsentations-, Konferenz- oder Ausstellungsraum.<br />
Dort sollten auch Cafes und Restaurants liegen. Dieser Raum<br />
(der auch 2-geschossig sein kann) übernimmt die Funktion der<br />
städtischen Ecke. Die jeweilige Erschließung (Büro / Wohnen) wird<br />
entweder ein- oder doppelgeschossig vorgeschlagen. In den oberen<br />
Stockwerken verbinden sich die beiden Treppen zu einer längeren<br />
Treppe, die so das obere Ende und damit die Veränderung<br />
der Treppenläufe kennzeichnet.<br />
Die Büros sind als modifizierter 2- bzw. 3-Bund ausgeführt, d. h.<br />
auf die ganze Länge sind alle Nebenräume linear so verteilt, dass<br />
eine Seite des Flurs die variablere und die andere die stabilere Zone<br />
darstellt. Dieser in vielen Fällen (bei Groß und Kleinvermietung)<br />
sehr bewährte Typus kommt ohne Doppelflur aus und schafft<br />
günstige räumliche und funktionale Voraussetzungen fur unterschiedliche<br />
Bürogrößen. Für die Nebenräume werden so keine<br />
hochwertigen Positionen an den Außenfassaden benötigt.<br />
Die Wohnungen liegen jeweils in den oberen beiden Geschossen,<br />
so dass alle Wohnungen als Dachterrassenwohnungen ausgebildet<br />
werden. Nach Süden und Osten liegen die Wohnungen im 4. und 5.<br />
OG, im Westen und Norden im 5. und 6. OG. Dadurch ergibt sich<br />
im Übergang (zum Angerkloster) ein Bereich mit drei Wohnge-<br />
schossen und im Süden (Klosterhofstraße)<br />
ein eingeschossiger Wohnbereich. Sämtliche<br />
Wohnungen haben durchgehende Terrassen.<br />
Alle großen Wohnungen erhalten einen belichteten<br />
Wohn-Eßbereich mit großzügigem<br />
und geschütztem Außenbereich; Schlafbereiche<br />
sind durchweg mit eigenen, meist hellen<br />
Bädern ausgestattet; je ein Zimmerbereich<br />
nahe dem Eingang erhält separates WC<br />
bzw. Dusche (auch bei kleineren Wohnungen).<br />
Die Module der ca. 75 m² Einheiten (Alternativen)<br />
sind nachgewiesen und können kombiniert<br />
werden (Hauptvorschlag). Bei größeren<br />
Längen der Treppenflure kann am Flurende<br />
ein Oberlicht angeordnet werden. Die<br />
Wohnungen erhalten große Abstellräume<br />
anstelle von Abstellräumen im Keller. (Bei<br />
Bedarf optional in UG 1).<br />
106 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>
Mehr Lagen – mehr sparen<br />
15 Jahre LohrElement –<br />
das Styrodur C-Team gratuliert<br />
Gemeinsam blicken wir stolz auf<br />
eine beispielhafte Erfolgsgeschichte<br />
zurück.<br />
mit Styrodur C<br />
Für das Styrodur ® C-Team der BASF SE ist Lohr ® Element als Spezialist<br />
für Schalungen aus Styrodur C seit der Firmengründung 1994 immer ein<br />
starker Partner und Kunde, mit dem wir erfolgreich zusammenarbeiten,<br />
z. B. bei dem Bodenplattensystem von LohrElement in Kombination<br />
mit Styrodur C. Zudem erfüllt die neue bauaufsichtliche Zulassung für<br />
Styrodur C zur mehrlagigen Verlegung unter Gründungsplatten bis zu<br />
300 mm alle Energiestandards bis hin zum Passivhaus.<br />
Nach 45 Jahren wäre Styrodur ohne innovative Unternehmen wie<br />
LohrElement nicht das, was es heute ist:<br />
Styrodur C – das Synonym für XPS in Europa.<br />
Wir wünschen LohrElement auch weiterhin viel Erfolg und freuen uns<br />
auf die gemeinsame Zukunft!<br />
www.styrodur.de