Landesspiegel 01-02/09 herunterladen - BDB
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Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Osnabrück<br />
Lands End<br />
White Cliffs of dover<br />
zeugten. Eine Reparatur im angegebenen<br />
Zeitraum sei unmöglich und aussichtslos.<br />
Somit war der Umzug in das Hotel Viktoria<br />
perfekt.<br />
Am Freitag stand die große Rundfahrt durch<br />
Cornwall auf dem Programm. Erstes Ziel:<br />
St. Ives. Ein äußerst malerisch gelegener<br />
Ort an der Atlantikseite von Cornwall. Der<br />
sehr schöne, durch Kaimauern geschützte,<br />
Hafen. Die bunten Fischerboote. Die Kulisse<br />
rund herum. Und die, nach einem kurzen<br />
Regenguss, hell strahlende Sonne. Alles<br />
zusammen machte deutlich, warum Rosamunde<br />
Pilcher diesen Ort schon mehrfach<br />
als Filmkulisse nutzte. Aber der Ort bot<br />
noch mehr: Kleine Gassen, bunte Häuser,<br />
ein kleiner botanischer Garten mit zum Teil<br />
mediterranen Pfl anzen, hübsche einladende<br />
Pubs.<br />
Weiter ging es Richtung Westen. Land’s End<br />
im Sinn. Hier seien nur an durchschnittlich<br />
zwei Tagen im Jahr die Scilly-Inseln zu sehen.<br />
Immerhin 28 Seemeilen entfernt. Wir<br />
hatten Glück: sie waren zu sehen. Land’s<br />
End ist wörtlich zu nehmen, das Ende des<br />
Landes. Der westlichste Punkt. Hier steht das<br />
„Erste und letzte Haus“. Je nach Blickrichtung.<br />
Ein wunderschönes landschaftliches<br />
Panorama tat sich auf. Grandiose, schroffe<br />
Felsen, eine weit geschwungene Küstenlinie<br />
und das azurblaue Meer. Traumhaft.<br />
Hier könnte man bleiben. Aber: Pustekuchen.<br />
Der nächste Ort wartet schon auf<br />
uns: Saint Michaels Mount, bevor es nach<br />
Truro, die Hauptstadt von Cornwall, weiter<br />
ging. Sehenswert, neben der typisch englischen<br />
Einkaufsstraße, die Kathedrale. Sie<br />
besticht nicht nur durch ihr schönes, fein<br />
gegliedertes Äußeres, sondern auch durch<br />
die, mit engen Säulenreihen abgetrennten,<br />
drei Kirchenschiffe, die hoch aufragen und<br />
hell beleuchtet sind, durch die beidseitig<br />
unter den Deckengewölben angeordneten<br />
Fenster.<br />
Der Weg zurück zum Bus führte uns quer<br />
durch das Zentrum. Das Erscheinungsbild<br />
der Häuser war eher dezent, zum Teil schwer<br />
durch die gewählten, dunklen Baustoffe.<br />
Aber auch zuweilen aufgelockert durch<br />
Pfl anzen und fein gegliederte architektonische<br />
Accessoires. Auf dem Weg zurück<br />
nach Newquay genossen wir die grandiose<br />
Landschaft in der untergehenden Sonne.<br />
Nach zwei Nächten im Hotel Viktoria hieß<br />
es Abschied nehmen von Cornwall. Auf<br />
dem Weg zurück wieder quer durch England<br />
hielten wir beim „Eden Project“. Einem<br />
botanischen Garten, der sich auf etwa 50<br />
ha ausbreitet. Zwei sogenannte Biome, die<br />
jeweils aus mehreren ineinander verlaufenden<br />
Halbschalen verschiedener Höhe<br />
aus transparentem Kunststoff mit einer<br />
verstärkenden Wabenstruktur aufgebaut<br />
sind, prägen das Bild. Die jeweils höchste<br />
Kuppel ist 55m hoch. In einem Biom ist die<br />
mediterrane Pfl anzenwelt zu sehen und im<br />
anderen die subtropische. Mehr als 100000<br />
Pfl anzen aus über 5000 Arten sind auf diesem<br />
Gelände zu sehen. Außerdem steht auf<br />
dem Gelände, eine ehemalige Kaolingrube,<br />
ein Gebäude, das die Form eines Blatts hat.<br />
Dieses ist ein Musterprojekt für Energieeffi<br />
zienz und regenerativer Bauweise. Zellulosedämmung,<br />
Holz als Tragwerk und<br />
Bodenbeläge und weitere „grüne“ Ideen.<br />
Doch nun war es Zeit aufzubrechen, um<br />
rechtzeitig wieder in Crawley bei London<br />
anzukommen, um zu vorgerückter Stunde<br />
bei einem guten Buffett und einigen Gläsern<br />
hellem und dunklem Bier die Ereignisse<br />
Revue passieren zu lassen.<br />
Sonntag. Rückfahrt über den Ärmelkanal<br />
nach Calais. Der Wind hatte noch einmal<br />
an Heftigkeit zugelegt. Gleich als wir den<br />
schützenden Hafen verließen, kam die erste<br />
Breitseite an Wind und Wellen. Diese Überfahrt<br />
wird von einigen nicht so schnell vergessen.<br />
Der Wellengang war erheblich und<br />
so kamen einige leichter in Calais an als sie<br />
in Dover eingestiegen waren. Für ein paar<br />
„Seebären“ unter uns jedoch ein „lächerlicher“<br />
Wellengang. So unterschiedlich sind<br />
doch die Perspektiven.<br />
Text und Fotos: Dieter Lux<br />
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