Landesspiegel 01-02/09 herunterladen - BDB
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Das Ziel unserer diesjährigen Studienfahrt<br />
führte uns nach Südengland. 5 Tage waren<br />
wir unterwegs. Und das ‚unterwegs‘<br />
ist wörtlich zu nehmen. 532 km bis Calais<br />
und noch einmal 132 bis zu unserer ersten<br />
Übernachtung in Crawley, 50 km südlich<br />
von London. Weitere 432 km bis zur Atlantikküste,<br />
Newquay als Ziel. Wird übrigens<br />
„njukie“ ausgesprochen.<br />
In Calais angekommen schien die Sonne.<br />
Als wir Dover erreichten, bot sich uns ein<br />
malerisches Bild auf die weißen Kreidefelsen.<br />
Dazu die untergehende Sonne, die ihre<br />
warmen und weichen Strahlen über dieses<br />
fantastische Panorama legte. Das Anlegen<br />
und die weitere Fahrt zu unserer ersten<br />
Übernachtung in Crawley verlief ruhig.<br />
Schnell die Koffer in’s Zimmer, frisch gemacht,<br />
und ab zum bereitstehenden Buffet<br />
mit frisch gezapftem englischen Bier.<br />
Ein typisch englisches Frühstück erwartete<br />
uns am nächsten Morgen. Unser Ziel:<br />
Stonehenge in der Nähe von Amesbury. Die<br />
von der Sonne beleuchteten, grauen Steine<br />
machten zunächst einen eher unscheinbaren,<br />
unspektakulären Eindruck. Ein „elektronischen<br />
Fremdenführer“ informierte an<br />
verschiedenen Stellen rund um die Steinkreise<br />
über die Geschichte, Mythen und<br />
Sagen. Ein weit angelegter Rundweg führte<br />
uns rund um die Steine. Von jedem Standpunkt<br />
sah das Stein-Ensemble anders aus,<br />
hatte immer einen besonderen Reiz.<br />
Nach 2 Stunden verließen wir dann diese<br />
Stätte mit dem Ziel Newquay durch die<br />
schöne, weite Landschaft Südenglands. Der<br />
Ort selbst machte einen recht guten Eindruck.<br />
Direkt am Meer gelegen und eine<br />
mehr oder weniger interessante Architektur.<br />
Ursprünglich war Newquay ein Fischerdorf,<br />
das sicher schon im 15. Jahrhundert am<br />
geschützten westlichen Ende der Newquay<br />
Bay existierte. Der Ort gedieh dank der örtlichen<br />
Sardinenindustrie, die ihren Höhe-<br />
Biene im Eden-Projekt<br />
Cornwall „Das Land von<br />
Rosamunde Pilcher?“<br />
punkt Mitte des 18. Jahrhunderts erreichte.<br />
Große Mengen wurden in die mediterranen<br />
Länder, hauptsächlich nach Italien, exportiert.<br />
Ein Jahrhundert später kam der<br />
Kohleimport auf und erforderte eine Vergrößerung<br />
des Hafens. Außerdem wurde in<br />
dieser Zeit eine Bahnstrecke quer über die<br />
Halbinsel gebaut, um Kaolin von den Brüchen<br />
bei der Ortschaft St Austell für den<br />
Export nach Newquay zu transportieren.<br />
Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes, und<br />
angelockt von den schönen Sandstränden<br />
bei Newquay und von den Wellen des<br />
Atlantik, setzte in der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts schließlich der Strom der<br />
Sommerurlauber ein.<br />
Als wir das Hotel erreichten, mussten wir<br />
feststellen, dass das schon von außen einen<br />
nicht unbedingt einladenden Eindruck<br />
machte. Dieser Eindruck verstärkte sich<br />
noch bei Erscheinen des Hoteliers. Der<br />
hätte eher in eine Piratensaga als Matrose<br />
gepasst. Nachdem alle, bepackt mit ihren<br />
Koffern, den steilen Weg ins Foyer des<br />
Hauses geschafft hatten, eröffnete uns der<br />
Hotelier, dass am Vormittag ein Wasserrohr<br />
im Keller geborsten sei und kein fließendes<br />
Wasser auf den Zimmern wäre. Weder Toiletten<br />
noch Waschbecken, geschweige denn<br />
Duschen, waren funktionstüchtig.<br />
Wir nahmen die Misere selbst in die Hand<br />
und machten uns auf die Suche nach einem<br />
anderen Hotel. Das Äußere und die Größe<br />
des Hauses „Viktoria“ luden uns regelrecht<br />
zum Eintreten ein. Nun begann ein zähes<br />
Ringen mit unserem Busunternehmer, dem<br />
Hotelier und der Agentur in London. Der<br />
Hotelier wollte auf seine Einnahmen nicht<br />
verzichten, die Agentur in London glaubte<br />
dem Hotelier und beharrte darauf, dass repariert<br />
würde und in absehbarer Zeit wieder<br />
alles in Ordnung sei. Zum Glück waren<br />
Fachleute und Sachverständige dabei, die<br />
sich von dem maroden und wenig vertrauenserweckenden<br />
Zustand des Kellers über-<br />
Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />
Hafen von St. Ives<br />
Marazion<br />
Marazion<br />
Osnabrück<br />
<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 25