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Landesspiegel 01-02/09 herunterladen - BDB

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Die temperaturabgesenkte, niedrig viskose<br />

Asphaltbauweise<br />

Verkehrsflächen aus Asphalt lassen sich leichter und besser gestalten<br />

Seit mehr als 10 Jahren wird die Asphaltbauweise<br />

mit abgesenkten Temperaturen<br />

durch die Reduzierung der Viskosität des<br />

Bindemittels und damit des Asphaltes<br />

praktiziert.<br />

Verschiedenste Veröffentlichungen, z. B.<br />

die „Nachuntersuchungen an ausgesuchten<br />

Streckenabschnitten zur Beurteilung<br />

des Langzeitverhaltens von TA Asphalten“<br />

der Bundesanstalt für Straßenwesen (FE<br />

07.203/20<strong>02</strong>/CRB), oder das „Allgemeine<br />

Rundschreiben Straßenbau 10/2008“, die<br />

sich mit den Langzeiterfahrungen und erprobten<br />

Zusätzen zum Asphalt beschäftigen,<br />

belegen, dass diese Bauweise eine<br />

wirkliche Innovation im Asphaltstraßenbau<br />

und für den Gussasphalt darstellt.<br />

Mit der seit 20<strong>09</strong> gültigen TL Asphalt StB<br />

2007 und der ZTV Asphalt StB 2007 ist die<br />

temperaturabgesenkte Bauweise für den<br />

Bereich des Gussasphaltes im Regelwerk<br />

verankert und unter Nutzung erprobter<br />

Zusätze des Allgemeinen Rundschreibens<br />

10/2008 auch für Walzasphalt eine relevante<br />

Bauweise. Bereits ab Herbst 1996<br />

wurde über Grenzwerte für Dämpfe und<br />

Aerosole aus Bitumen sowie die Einstufung<br />

von Bitumen als krebsverdächtiger<br />

Stoff diskutiert und mit der Bildung des<br />

Gesprächskreises BITUMEN der erste Arbeitskreis<br />

zur Entwicklung von Niedrigtemperaturasphalt<br />

gebildet. Das Abkommen<br />

von Kioto zur Senkung der Emissionen<br />

half als ein politisches Argument,<br />

die Bauweise weiter zu entwickeln.<br />

Um die Bauweise weiter zu etablieren, war<br />

die Erprobung verschiedener Zusätze,<br />

durch folgende Hauptzielpunkte motiviert:<br />

• Verminderung der Dämpfe und Aerosole,<br />

Einhaltung der MAK-Werte<br />

• Energieeinsparung und weniger CO2-<br />

Emission (Kioto Protokoll)<br />

• Verbesserung der Gebrauchseigenschaften<br />

des Asphaltes und Langzeitbeobachtung<br />

von Verkehrsflächen<br />

über 8 Jahre<br />

Mit Einführung des Europäischen Regelwerkes<br />

für den Baustoff Asphalt, mit der<br />

TL Asphalt StB 07 und der ZTV Asphalt<br />

StB 07, ist seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2008 der Einbau<br />

von Gussasphalt nur noch im Temperaturbereich<br />

unter 230°C gestattet.<br />

Damit können Gussasphalt-Beläge, sowohl<br />

im Innenbereich, als auch im Straßenbau<br />

nur noch unter Zugabe von viskositätsmindernden<br />

Zusätzen, die nach dem „Allgemeinem<br />

Rundschreiben 10/08 des BM-<br />

VBS“ und der damit verbundenen „Erfahrungssammlung<br />

über die Verwendung von<br />

Fertigprodukten und Zusätzen zur Temperaturabsenkung<br />

von Asphalt“ der BASt zugelassen<br />

sind, hergestellt und eingebaut<br />

werden. Ohne diese Zulassung wäre die<br />

Gussasphaltbauweise nicht mehr überlebensfähig<br />

gewesen.<br />

Die Beweggründe für Auftraggeber und<br />

Auftragnehmer, diese innovative Bauweise<br />

auszuschreiben und anzuwenden, sind<br />

vielfältig:<br />

Asphalt<br />

Für den Auftraggeber dominiert in erster<br />

Linie bei der Ausschreibung von Walzasphalt<br />

das wirtschaftliche, Argument. Dabei<br />

wird eine qualitätsgerechte Leistung beim<br />

Bau der Asphaltschichten entsprechend<br />

des Regelwerkes vorausgesetzt. Leider<br />

spielen umweltrelevante Argumente wie<br />

Senkung der Emissionen und Arbeitsplatzbelastungen,<br />

sowie die Energieeinsparung<br />

bei vielen Auftraggebern noch keine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Von Bedeutung sind jedoch z.B.:<br />

- Sicherung einer vertragskonformen<br />

Leistung bei widrigen Witterungsbedingungen<br />

- Einbauhilfen für schwer einbaubare<br />

Asphalte<br />

- Einbauverbessernde Zusätze für kleindimensionierte<br />

Verkehrsflächen, wie<br />

Kreisverkehre und Handeinbauten<br />

- Verkürzung der Verkehrsraumeinschränkungen<br />

durch schnellere Befahrbarkeit<br />

der eingebauten Asphalte<br />

- Hohe Standfestigkeiten und Dauerhaftigkeit<br />

der Asphaltschichten<br />

- Verwirklichung von gestalterischen<br />

Möglichkeiten in Gussasphaltbauweise<br />

mit den komplexen Eigenschaften des<br />

Gussasphaltes<br />

Für den Asphalthersteller und –einbauer<br />

sind für die Anwendung der temperaturabgesenkten,<br />

niedrig viskosen Bauweise<br />

folgende Kriterien von Bedeutung:<br />

- Energieeinsparung bei der Herstellung<br />

des Mischgutes durch die mögliche<br />

Absenkung der Herstellungstemperaturen<br />

bis zu 25 K, wodurch bis zu 20 %<br />

Energieeinsparung möglich sind<br />

- Sicherung einer MAK Belastung unter<br />

10 mg/m 3 bei der Ausführung der Asphaltarbeiten<br />

- Sicherung der Qualitätsanforderungen<br />

an die Asphaltschichten durch Absenkung<br />

der Viskosität der Bindemittel<br />

und damit des Asphaltes. Hervorzuheben<br />

ist dabei die Erhöhung des Verdichtungsgrades<br />

und des damit verbundenen<br />

geringeren Hohlraumgehaltes<br />

in der eingebauten Schicht<br />

- Senkung der Einbaukosten durch<br />

höhere Einbauleistungen infolge einer<br />

schnellstmöglichen Überbauung so<br />

modifizierter Asphaltschichten und/<br />

oder einer schnelleren Verkehrsfreigabe<br />

<strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong> 1<strong>01</strong>

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