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Landesspiegel 01-02/09 herunterladen - BDB

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Kiek mol – Gulf!<br />

Eine der am meisten Landschaftsbild prägenden Bauformen ist<br />

und bleibt der ostfriesische Gulfhof. Aller Ortens trifft man – mehr<br />

oder weniger sensibel vom Zahn der Zeit behandelte – Exemplare<br />

dieser Gattung. Wie vertraut (und verliebt) die Ostfriesen in diese<br />

Gebäude sind, beweist am besten, dass doch so einige der Neubauten<br />

in Wohngebieten die klassische Gulf-Form mit der seitlichen<br />

Abschleppung aufweisen.<br />

In letzter Zeit sieht man jedoch immer mehr Gulfe verfallen. Ein<br />

mehr als trauriger Anblick, wenn das einst so stolze Gehöft seinen<br />

Rücken beugt oder gar die Flanken aufreißen und den Blick nach<br />

innen in die einstmals großartige Hallenkonstruktion freigeben.<br />

Grund für den Verfall sind die Bedenken, die potentielle Eigentümer<br />

haben. Angst vor den scheinbar unkalkulierbaren Kosten, den<br />

großen Dachflächen, die häufig zu sanieren sind, den alten Baumaterialien<br />

sowie fehlender moderner Technik. Darüber verlieren sie<br />

den Blick für die positiven Seiten und die Chancen, die in einem<br />

solchen Gebäude stecken.<br />

Häufig liegen solche Gehöfte entweder im Außenbereich mit unverbaubarer<br />

wunderbarer Aussicht (wo würde man für so etwas heute<br />

noch eine Baugenehmigung bekommen?) oder direkt im alten Ortskern<br />

malerischer Dörfer. Die verwendeten Baumaterialien sind im<br />

Regelfall (sofern nicht „kaputt saniert“) schadstofffrei und von ex-<br />

trem hoher Qualität. Hinzu kommt das große Platzangebot. In den<br />

r<br />

meisten Fällen bietet nicht nur das Gebäude ausreichend Raum für<br />

Landesverbände Niedersachsen und Bremen<br />

Oldenburg<br />

Kind, Kegel, Hund und Hobby, sondern auch das dazu gehörende<br />

Grundstück. Dass es kalkulierbare und günstige Möglichkeiten gibt,<br />

ein solches Gebäude in Stand zu setzen, weiß das Netzwerk Denkmalpflege<br />

– bestehend aus örtlichen Denkmalpflegern, Architekten,<br />

Statikern und dem Monumentendienst – die helfen, die Bausubstanz<br />

zu beurteilen und die Sanierung zu planen.<br />

Laien diese Chancen und Möglichkeiten zu vermitteln, ist schwierig.<br />

Zunächst einmal muss das Interesse an diesen Gebäuden geweckt<br />

und diese unglaublichen Räume erlebt werden.<br />

Mit diesem Ziel veranstaltet in der Architekturzeit 20<strong>09</strong> die BdB-<br />

Bezirksgruppe Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe<br />

Ostfriesland, der Architektenkammer Niedersachsen, dem<br />

Monumentendienst, der Denkmalpflege sowie dem Museumsdorf<br />

Cloppenburg die Aktion „Kiek mol – Gulf!“. Drei Gulfhöfe öffnen<br />

für uns ihre Tore und erlauben den Künstlern, Dirk Holzberg und<br />

Anke Göhring, thematisch verschiedene Aktionen und Installationen<br />

in den Gulfen zu präsentieren. Dirk Holzberg zeigt eine Installation<br />

mit Objekt und Video, die sich mit der Konstruktion von Natur<br />

beschäftigt, während sich Anke Göhring mit Natur, Präsentation<br />

und Dokumentation von Vorgängen in der Natur auseinandersetzt.<br />

WUZ , Leer<br />

<strong>BDB</strong>-LaNDesspiegeL 2/20<strong>09</strong> 23

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