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Landesspiegel 01-02/09 herunterladen - BDB

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Beton<br />

Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz –<br />

Ein außergewöhnlicher Monolith aus Beton<br />

Am nordwestlichen Rand des Mainzer<br />

Zoll- und Binnenhafens – direkt am Rhein<br />

– ist nach einem Jahr Bauzeit kürzlich ein<br />

außergewöhnliches und deutschlandweit<br />

sicherlich einzigartiges Hochwasserpumpwerk<br />

mit Auslasswerk entstanden. Der als<br />

fugenloser Monolith geplante und realisierte<br />

Gebäudekomplex bündelt modernste<br />

technische Anlagen – wie die Hubwehrund<br />

Pumpanlage – in einer gewichtigen<br />

und optisch signifikanten „Beton-Hülle“.<br />

So schützt das neue Pumpwerk zukünftig<br />

im Falle eines Hochwassers nicht nur die<br />

Mainzer Innenstadt, sondern passt sich<br />

auch harmonisch an die Rheinuferpromenade<br />

des in naher Zukunft entstehenden<br />

neuen Stadtquartiers Zoll- und Binnenhafen<br />

an.<br />

Ein anspruchsvolles Gebäudekonzept<br />

Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Ästhetik:<br />

Die Anforderungen der Stadt Mainz an<br />

Außergewöhnlich: Das neue Hochwasserpumpwerk in Mainz bietet Ästhetik<br />

und Funktionalität in einem.<br />

die verantwortlichen Planer von schoyerer<br />

architekten (Mainz) waren so vielfältig wie<br />

anspruchsvoll. Julian Andreas Schoyerer<br />

erläutert: „Wegen der exponierten Lage<br />

auf der neu gestalteten Rheinuferprome-<br />

nade war eine nachhaltigeGestaltungslösung<br />

gefragt. Ein<br />

umzäunter Maschinenpark<br />

– das häufige<br />

Erscheinungsbild<br />

von Pumpwerken –<br />

sollte auf jeden Fall<br />

vermieden werden.<br />

Auch der Faktor<br />

der Instandhaltung<br />

spielte bei der Planung<br />

eine große<br />

Rolle. Wartungsund<br />

regelmäßige Reparaturkosten,<br />

zum<br />

Beispiel durch Graffiti<br />

oder Plakate, galt<br />

es, zu minimieren.“<br />

Vor diesem Hintergrund entwarfen die Architekten<br />

– folgend dem Konzept der „architecture<br />

parlante“ – einen quasi „selbsterklärenden“<br />

fenster- und fugenlosen<br />

Baukörper in Form eines Monolithen, der<br />

Hochwasserpumpwerk, Auslassbauwerk<br />

und Wehranlage in sich vereint und optisch<br />

durch seine gespitzte, unebene Betonoberfläche<br />

besonders auffällt. Der gewichtige,<br />

mit gekanteten Seitenflächen<br />

und Traufkanten erstellte Betonkubus sichert<br />

die Standhaftigkeit des Pumpwerks<br />

auch unter Einwirkung enormer Wassermassen.<br />

Abgerundet wird das Konzept<br />

durch eine Fußgängerbrücke, die das<br />

geöffnete Auslassbauwerk im Bereich der<br />

Dammböschung überspannt und einen<br />

Blick in den unterirdischen Gebäudeteil ermöglicht.<br />

Gebäudebau und Betonierung<br />

Bei der Gründung und Erstellung des Tiefbaus<br />

meisterte die bauausführende Firma<br />

Uhrig aus Geisingen besondere Herausforderungen.<br />

Bis auf eine Tiefe von acht Meter<br />

wurden zunächst Spundwände in den<br />

Boden getrieben und die Baugrube für das<br />

Pumpwerk ausgehoben. Eindringendes<br />

Wasser wurde sogleich abgepumpt. Für die<br />

Baugrube des Wehrunterkastens wurden<br />

erneut Spundwände unter der Sohle 8,5<br />

Meter tief getrieben. Diese Baugrube wurde<br />

„unter Wasser“ ausgehoben – das permanent<br />

eindringende Wasser wurde in dieser<br />

tieferen Baugrube nicht abgepumpt.<br />

Der Wehrunterkasten (B x H x T = 5 x 8 x<br />

1,1m) wurde im Trockenen betoniert und<br />

80 <strong>BDB</strong>-NACHRICHTEN Journal 2/20<strong>09</strong>

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