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„Paulus” 4-2010 - Apostel Paulus - Kirchengemeinde

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Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her<br />

zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt<br />

her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne<br />

Geld und umsonst Wein und Milch! Warum<br />

zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist,<br />

und sauren Verdienst für das, was nicht satt<br />

macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes<br />

essen und euch am Köstlichen laben. Neigt<br />

eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret,<br />

so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen<br />

ewigen Bund schließen. Jesaja 55,1-3<br />

Liebe Nachbarn!<br />

Man muss unseren Kiez einfach lieb haben. Die<br />

vielen Restaurants und Cafés, die zum Plaudern<br />

und Verweilen einladen und größtenteils<br />

sehr preiswert viele Leckereien anbieten, passend<br />

zum internationalen Flair unserer Stadt;<br />

Backshops und Weinläden, die alles für jeden<br />

Geschmack und in jeder Preislage anbieten,<br />

eine Atmosphäre des achtsamen Miteinanders<br />

auf Kinderspielplätzen und Parks, viel Lebendigkeit<br />

und ausgelassene Lebensfreude, wer<br />

möchte hier nicht leben?<br />

Doch manch einer fragt sich: Kann ich mir<br />

morgen die anstehende drastische Mieterhöhung<br />

noch leisten oder muss ich wegziehen<br />

in billigere Wohnquartiere, was hieße soziale<br />

Bindungen aufzugeben, die oft nicht mit Geld<br />

aufzuwiegen sind.<br />

Anderen reicht das noch nicht, was unser Kiez<br />

an Vielfalt, Toleranz und buntem Leben zu<br />

bieten hat. Schon Kurt Tucholsky meinte vor<br />

Jahrzehnten so manchen seiner damaligen<br />

Zeitgenossen karikierend so zitieren zu müssen:<br />

„Ja, das möch`ste: Eine Villa im Grünen<br />

mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten<br />

die Friedrichstraße; mit schöner Aussicht, ländlich<br />

mondän, vom Badezimmer ist die Zugspitz<br />

zu sehen.” Doch auch bei den Annehmlichkeiten<br />

des Lebens gibt es Grenzen. Nicht jede<br />

und jeder will das wahrhaben und versucht sich<br />

am Unmöglichen. Richtig ist: Maßlosigkeit und<br />

Nahrung für die Seele<br />

Gier begleiten die Menschheit seit jeher. Und<br />

seit jeher ist es wesentlich, dem nicht zu verfallen.<br />

Alles auf den Geldeswert zurückführen<br />

zu wollen, ist ein grober Fehler. Er lässt sich<br />

auch durch Wiederholungen nicht verbessern.<br />

Vieles was vor zwei, drei Jahren scheinbar<br />

als fortschrittlich und modern daher kam,<br />

Erfolg versprechend schien, hat geradewegs<br />

in die Banken- und Wirtschaftskrise geführt.<br />

Ungezügelter Wirtschaftsliberalismus unter<br />

Missachtung eines immer stärkeren Auseinanderklaffens<br />

der Schere von „arm” und „reich”<br />

ist sicher kein Erfolgsmodell. Da sind sich die<br />

meisten von uns sicher einig.<br />

In diesem Sinne will uns auch unser Prophetenwort<br />

die Augen öffnen. Es redet von Dingen,<br />

die nicht zu bezahlen sind, die gar nicht bezahlt<br />

werden können. Sie sind umsonst gegebene<br />

Geschenke. Keine(r) kann sie kaufen, geschenkt<br />

bekommen kann sie aber jede(r). Das<br />

Prophetenwort spricht von dem Bund Gottes<br />

mit den Menschen. „Hört doch auf mich”, sagt<br />

er, „so werdet ihr Gutes essen und euch am<br />

Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und<br />

kommt zu mir! Höret, so werdet ihr leben.” In<br />

einer anderen Übersetzung heißt es: „Höret<br />

doch auf mich, so bekommt ihr Gutes zu essen,<br />

und eure Seele labt sich ...”<br />

Hier wird in einem Bildwort gesprochen. Die<br />

Seele bekommt satt zu essen. Der Bund Gottes<br />

wird als Wohltat beschrieben. Der Mensch<br />

findet in diesem Bund zu sich. Er findet seinen<br />

Frieden. Er findet ihn als Frieden in Gott. Wobei<br />

in Gottes Nähe nicht mit Euro und Cent gerechnet<br />

wird, sondern in Dankbarkeit und Liebe.<br />

Das ist die Nahrung, die die Seele braucht!<br />

Und ich lade Sie und Euch ein in unsere<br />

Veranstaltungen, unser Kiezcafé und unsere<br />

Gottesdienste im Herbst, zu Besinnung und<br />

zum regen und offenen Gedankenaustausch<br />

darüber, was Leib und Seele brauchen.<br />

Herzlich grüßt Sie und Euch Ihr/Euer<br />

Pfarrer Michael Daudert<br />

Übrigens: In unserem Gemeindehaus in der Klixstraße 2<br />

gibt es viele Gemeindeinfos. Schauen Sie mal vorbei.<br />

4 Gemeindeblatt <strong>„<strong>Paulus</strong>”</strong> 4-<strong>2010</strong>

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