Florian-Kreis-Soest aktuell - Ausgabe 3.pdf - Feuerwehr-Welver
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aktuEllEs<br />
Kräfte aus dem <strong>Kreis</strong> soest für loveparade im einsatz<br />
Aus Übung wurde bittere Realität – Behandlungsplatz auf den Weg geschickt<br />
Nur wenige Stunden, nachdem<br />
die Rettungskräfte aus dem <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Soest</strong> den Ernstfall geprobt hatten,<br />
wurde aus der Übung bittere Realität.<br />
Wegen der tragischen Ereignisse<br />
auf der Loveparade in Duisburg<br />
wurde die Einsatzkräfte aus dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> am Samstag, 25. Juli<br />
2010, um 20.23 Uhr im Auftrag der<br />
Bezirksregierung Arnsberg durch<br />
die <strong>Kreis</strong>leitstelle in Lippstadt alarmiert.<br />
Bis spät in die Nacht standen<br />
die Helfer im Dortmunder Osten in<br />
Alarmbereitschaft.<br />
Die Retter aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong><br />
unter der Leitung von Hans-Peter<br />
Trilling, Abteilungsleiter Rettungsdienst,<br />
Feuer- und Katastrophenschutz<br />
beim <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> und <strong>Kreis</strong>brandmeister<br />
Thomas Wienecke,<br />
trafen sich auf dem Parkplatz des<br />
Börde-Berufskollegs. Dort wurden<br />
die einzelnen Einheiten und Fahrzeuge<br />
des Behandlungsplatzes<br />
(BHP 50) zusammengestellt und<br />
abmarschbereit gemacht. Schon<br />
etwa eine Stunde nach Alarm rollte<br />
dann der Verband, bestehend<br />
aus rund 25 Fahrzeugen, Richtung<br />
Dortmund. „Das ist eine hervorragende<br />
Leistung. Es ist dem disziplinierten<br />
Verhalten aller Beteiligten<br />
zu verdanken, dass wir so schnell<br />
abrücken konnten“, so das Fazit von<br />
Hans-Peter Trilling.<br />
In Dortmund angekommen trafen<br />
die rund 180 Einsatzkräfte aus dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> auf weitere Kräfte aus<br />
dem Regierungsbezirk Arnsberg.<br />
Insgesamt befanden sich im dortigen<br />
Bereitstellungsraum etwa 500<br />
Einsatzkräfte mit mehreren hundert<br />
Fahrzeugen. Um 2 Uhr konnten<br />
dann alle Einsatzkräfte Dortmund<br />
wieder verlassen und ihre Heimatstandorte<br />
wieder ansteuern. Glück-<br />
licherweise hatte sich die Lage auf<br />
der Loveparade entspannt, und<br />
es mussten keine weiteren Kräfte<br />
mehr ins Einsatzgeschehen geschickt<br />
werden.<br />
Mit im Verband des <strong>Kreis</strong>es <strong>Soest</strong><br />
reiste auch Stv. <strong>Kreis</strong>brandmeister<br />
Bernhard Loer. Vor Ort machten sie<br />
sich ein Bild über die Einsatzfähigkeit<br />
der heimischen Einheiten.<br />
Erst am Samstagmorgen übten<br />
die Rettungskräfte das Fahren<br />
im so genannten geschlossenen<br />
Verband und den Aufbau eines<br />
Behandlungsplatzes. Für die Loveparade<br />
hatte die Bezirksregierung<br />
Arnsberg schon vor Wochen den<br />
Behandlungsplatz aus dem <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Soest</strong> eingeplant und die Kräfte von<br />
8 Uhr bis Mitternacht in Bereitschaft<br />
versetzen lassen. Für den Ernstfall<br />
probten die Einsatzkräfte den Aufbau<br />
und Ablauf des Behandlungsplatzes.<br />
Helfer von Rettungsdienst,<br />
DRK, MHD, THW und <strong>Feuerwehr</strong><br />
bauten auf dem Parkplatz an der<br />
Geschwister-Scholl Straße mehrere<br />
Zelte für die Versorgung von Verletzten<br />
auf. Nach gut einer Stunde war<br />
der Behandlungsplatz dann einsatzbereit,<br />
und man hätte Verletzte versorgen<br />
können. „Wir sind im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Soest</strong> gut aufgestellt und wissen,<br />
was wir leisten können“, zieht Abteilungsleiter<br />
Hans-Peter Trilling Bilanz.<br />
Der Behandlungsplatz 50, kurz BHP<br />
50, ist ein Bereich in dem bei einer<br />
Schadenslage mit vielen Verletzten<br />
oder Erkrankten die geordnete Versorgung<br />
von 50 Patienten ermöglicht<br />
wird. Von dort aus wird auch<br />
der Weitertransport der Patienten<br />
organisiert. Für den reibungslosen<br />
Ablauf eines BHP werden etwa<br />
150 Kräfte benötigt, der Platzbedarf<br />
eines betriebsbereiten Behandlungsplatzes<br />
beträgt etwa 2.000<br />
Quadratmeter, Das entspricht einer<br />
Fläche von 40 mal 50 Metern. Das<br />
Material zum Aufbau eines solchen<br />
Platzes wird aus mehreren Einheiten<br />
zusammengestellt. Auch das<br />
Personal für den Betrieb wird aus<br />
dem gesamten <strong>Kreis</strong> zusammengezogen.<br />
text + Fotos: Dirk Behrens<br />
6 <strong>Florian</strong> <strong>Kreis</strong> soest aKtuell | august 2010