Doro Winge - OBTAINER

BRAINBOX
Das Fest der Geister und Kürbisse: Halloween
Am 31. Oktober ist es wieder soweit:
Gespenster und Hexen machen die
Nacht zum Tag und die Gegend un-
sicher. Wir vom OBTAINER sind
die düsteren Pfade für sie gegangen
um herauszufinden, wo der Brauch
herkommt und wo er seinen Ursprung
hat.
Halloween…? Für mich als Filmfan
war das immer der Schocker
aus meiner Kindheit. Wer kennt
ihn nicht, den Michael Myers, den
Mörder mit der weißen Maske der
immer an Halloween tötet. Neben
Jason Voorhees (Freitag, der 13.)
und Freddy Krueger (Nightmare
on Elm Street) es wohl eine der bekanntesten
Horrorfilmfiguren der
wilden 80er. DOch zurück zu Halloween.
Fragt man
meine Ma ist
es diese Feier
im Herbst,
d e r e t w e g e n
überall ausgehöhlte
Kürbisse
mit Fratzengesichtern
stehen
und in deren Inneres
eine Kerze
gestellt wurde,
um die Fratze
besonders diabolisch
wirken
zu lassen?!?
Für wieder andere
ist Halloween,
dass
amerikanische
Kinder durch
die Straßen ziehen,
an jeder
Tür Halt machen
und dort
unter der kultiviertenAndrohung
“Trick or
treat” (zu deutsch etwa: “Süßes oder
Saures “) Süßigkeiten einsammeln.
Halloween, an diesem Abend treiben
viele Schabernack, verkleiden
sich furchteinflößend und erschrecken
brave Bürger.
Halloween, das ist die Zeit des Übergangs
vom Sommer zum Winter und
der Beginn eines neuen heidnischen
Kalenderjahres. Halloween, das ist
die Nacht auf Allerheiligen.
Halloween… ja, was ist dieses Hal-
loween eigentlich nun genau, das
vor allem von den Amerikanern so
begeistert zelebriert wird? Was genau
wird denn da gefeiert? Und wie
entstand dieses Fest?
Der heutige Name Halloween entspringt
dem englischsprachigen
Begriff für Allerheiligen, dem “All
Saints Day” oder “All Hallows Day”
(das englische Verb “hallow” bedeutet
“heiligen, weihen”). Dementsprechend
bezeichnet Halloween den
Abend vor dem “All Hallows Day”,
also den 31. Oktober, im Englischen
“All Hallows Eve” oder “All Hallows
Evening”. Im Lauf der Jahrhunderte
wurde dies zu “Halloween” gekürzt.
Aber wie entstand dieses Fest?
Über die Ursprünge des Halloween-
Festes vom 31. Oktober auf den 1.
November kursieren zwei Varianten.
Sicher ist, dass Halloween seine
Ursprünge in Irland hat und keltischem
Brauchtum und damit einer
der ältesten europäischen Hochkulturen
entspringt. Die häufigere
Version über die Herkunft von Halloween
besagt, dass die Ursprünge
im keltischen Neujahrsfest Samhain
liegen, das die irischen Kelten
bereits im Jahr 500 vor Christus
in Irland feierten. Durch irische
Auswanderer gelangte das Fest an
“All Hallows Evening” mit dem verkürzten
Namen “Halloween” um
1840 dann in die USA.
In Ermangelung von Rüben ersetzten
in der neuen Welt große
runde Kürbisse die groben europäischen
Rübengeister, und bald zogen
verkleidete Kinder mit dem Ausruf
“Trick or Treat” (etwa: “Süßes oder
Saures”) - von Haus zu Haus, um
ihre Art der Opfergaben einzusammeln.
Aus dem ursprünglich religiösen
Brauch der Opfergaben entwickelte
sich ein gesellschaftlicher
Anlass zum Feiern und ein Brauch
der Bevölkerung - anders gesagt:
Halloween wurde amerikanisiert!
Vandalismus und Zerstörung
Zur Jahrhundertwende wurde aus
Halloween in den USA eine Nacht
der Zerstörung und des Vandalismus:
Fremdes Eigentum wurde zerstört,
Tiere und Personen verletzt.
Als Gegenbewegung traten Pfadfinderorganisationen
(Boy Scouts)
und andere auf Nachbarschaftshilfe
beruhende Organisationen für eine
friedlichere Feier ein. In den Schulen
wurde mit Transparenten für
“Sane Halloween” (etwa: “Ein friedliches
Halloween”) geworben, und
Kinder begannen von Tür zu Tür
zu gehen, um Süßigkeiten zu heischen,
anstatt dem Nachbarn Schaden
zuzuführen. Tatsächlich ist in
vielen Ländern auch in Europa das
Halloweenfest heute noch für viele
Jugendliche ein Anlass ihrer Zerstörungswut
freien Lauf zu lassen.
Wie dem auch sei, ab 1930 war die
Bettlernacht (“beggar´s night”) in
ganz Amerika bekannt, und der
Spruch “trick-or-treat” war allen
geläufig. Ein weiter Grund, warum
Halloween eine hauptsächlich
amerikanische Feier ist: Trotz des
irischen - und damit katholischen
- Ursprungs fehlt dem Land Amerika
traditionell-kulturell eine Fastnachts-
oder Karnevalszeit. Die Zeit
närrischen Treibens, die in Europa
die Italiener und Deutschen oder
in Südamerika die Brasilianer beispielsweise
kennen und ihren Karneval
ganz unterschiedlich feiern,
war in Amerika nicht vorhanden.
Somit fehlte den “Amis” die fünfte
Jahreszeit gänzlich.
In Ermangelung der Karnevalstradition
in den Vereinigten Staaten
haben die Amerikaner alles, was
das närrische Treiben der Europäer
oder den Karneval der Brasilianer
auszeichnet, in den Abend und die
Nacht eines einzigen Tages gepackt
- in Halloween, dem ursprünglich
keltischen Neujahrs- und Totenfest.
Der Brite würde sagen: so what?!
Wie viele andere Bräuche vereint
Halloween also in seiner heutigen
Ausprägung verschiedene Brauchelemente.
Im Vordergrund stehen
heute der Kinderbrauch, Gaben
in Form von Süßigkeiten zu erheischen
und das Feiern von Partys in
Maskengestalt. Die ursprünglichen
Aspekte des Totengedenkens und
Abwehr von Geistern sind hingegen
völlig in den Hintergrund getreten.
Halloween wird in Amerika mit teilweise
enormem Aufwand gefeiert.
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BRAINBOX
Halloween nach amerikanischem
Stil zu feiern schwappt seit einigen
Jahren aus Amerika in das Ursprungsland
Europa zurück - doch
das Halloween-Zentrum ist nach
wie vor noch Amerika.
Seit einigen Jahren ist Halloween
in Europa “in”. Es wurde zu einem
großen gesellschaftlichen Ereignis,
das aus den Vereinigten Staaten
reimportiert wurde und sich vor
allem durch die schaurige Verkleidung
und Halloween-Partys auszeichnet.
Begonnen wurde dieser
Trend in den 90er Jahren von der
Erlebnisgastronomie die somit ein
neues Event kreiert hatte und bis
heute stehen Spaß und Kommerz im
Vordergrund . Für den Einzelhandel
ist Halloween inzwischen nach
Weihnachten und Ostern das drittwichtigste
Geschäft. Es verwundert,
dass Network-Unternehmen diesen
Trend bisher kaum und gar nicht
beachten!!
Die Legende von Jack O’Lantern