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Biologika: Markt im Umbruch - Transkript

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LLL<br />

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro<br />

PROBIOGEN<br />

Biomanufacturing<br />

Herausforderungen in der<br />

Biopharma-Produktion<br />

Die ProBioGen AG hat sich <strong>im</strong> Konzert der Lohnhersteller etabliert. Als Komplettanbieter kennen die<br />

Berliner alle Fallstricke in der Biopharma-Produktion – und wie man sie umgeht. Eine Übersicht.<br />

Qualität ist entscheidend: Das ist sicher keine<br />

neue Erkenntnis, wenn es um Wirkung<br />

und Nebenwirkungen eines biopharmazeutischen<br />

Proteinwirkstoffes geht. Weniger<br />

offensichtlich ist jedoch, dass bereits die<br />

Auswahl des richtigen Wirtszellsystems best<strong>im</strong>mt,<br />

ob das spätere Produkt überhaupt<br />

die gewünschte Qualität und die geforderten<br />

Spezifikationen aufweisen. Dabei treten<br />

sogar bei Verwendung unterschiedlicher Zelllinien<br />

der gleichen Ursprungsspezies deutliche<br />

Unterschiede auf. Untersuchungen zeigten,<br />

dass sich dieselben Wirkstoffe, wenn sie<br />

beispielsweise mit der DG44 CHO-Linie hergestellt<br />

werden, gravierend von jenen aus<br />

der K1-Linie unterscheiden. Dabei liegen die<br />

Unterschiede nicht nur in der Glykosylierung,<br />

sondern auch in anderen posttranslationalen<br />

Modifikationen. Weitere qualitativ und<br />

quantitativ unterschiedliche Modifikationen<br />

können durch Verwendung humaner Expressionssysteme<br />

oder anderer tierischer Produktionszellen<br />

ermöglicht werden. Mit einer gezielten<br />

Prozessführung können später zwar<br />

noch best<strong>im</strong>mte Eigenschaften moduliert<br />

Die Autoren<br />

werden, allerdings nur innerhalb des durch<br />

die Zelle vorgegebenen Rahmens. Insbesondere<br />

bei der Entwicklung von Bios<strong>im</strong>ilars ist<br />

also die richtige Wahl des Expressionssystems<br />

in Verbindung mit einer opt<strong>im</strong>ierten auf<br />

den Wirkstoff abgest<strong>im</strong>mten Prozessführung<br />

entscheidend für die Produktqualität und die<br />

Ähnlichkeit zum Original.<br />

Glykosylierung wichtig<br />

Neben den durch die Auswahl des Wirtszellsystems<br />

und durch die Prozessführung beeinflussbaren<br />

Eigenschaften können weitere<br />

gewünschte Produkteigenschaften durch gezielte<br />

genetische Veränderungen der Wirtszelle<br />

(=Starterzelle) erreicht werden. So lässt<br />

sich beispielsweise die Wirkung anti-tumoraler<br />

Antikörper durch eine Veränderung der<br />

Glykosylierungseigenschaften der Produktionszelle<br />

erlangen. Dabei wird die Synthese<br />

der Fucose, einer unerwünschten Komponente<br />

des Zuckerrestes, unterdrückt. Ein<br />

besonders elegantes Verfahren ist hier die<br />

Dr. Henning von Horsten ist nach mehreren berufl ichen Stationen<br />

in Deutschland und den USA seit 2006 bei der Berliner<br />

ProBioGen AG. Er ist verantwortlich für die Entwicklung und<br />

Einführung neuer Technologien, sowie für den Ausbau und<br />

die Aufrechterhaltung des Patentportfolios. Stefan Franke<br />

ist seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter der ProBioGen AG<br />

und verantwortlich für die Entwicklung<br />

von Aufreinigungsprozessen („DSP“),<br />

deren Maßstabsvergrößerung bis zum<br />

Produktionsniveau („Upscale“) und die<br />

anschließende GMP-Produktion. ProBioGen ist Spezialist für<br />

die Entwicklung von Produktionszelllinien, Prozessengineering<br />

und die GMP-Herstellung biopharmazeutischer Wirkstoffe.<br />

Das Unternehmen besitzt die Herstellungserlaubnis nach § 10<br />

AMG und erfüllt die Qualitätsstandards der EMA- und FDA-<br />

Richtlinien.<br />

GlymaxX ® -Technologie, mit der dieses Ziel<br />

durch Einbringen des Gens für ein zusätzliches<br />

Enzym erreicht wird. Diese Technologie<br />

lässt sich unkompliziert bei allen eukaryotischen<br />

Zellen sowohl bei den „leeren“<br />

Starterzellen, wie auch bei bereits fertigen<br />

Produktionslinien einsetzen und führt zu einer<br />

eindrucksvollen Steigerung der Antikörperabhängigen<br />

Zytotoxizität (ADCC).<br />

Weitere Verbesserungen der zellulären<br />

Syntheseleistung lassen sich durch das Einbringen<br />

genetischer Komponenten erreichen,<br />

die die Sekretionsmaschinerie der Starterzellen<br />

aktivieren. Ein beeindruckendes Beispiel<br />

hierfür ist die vor kurzem vorgestellte Modulator-Technologie<br />

der ProBioGen AG, mit der<br />

es gelingt, drastische Ausbeutesteigerungen<br />

bei ansonsten schwer expr<strong>im</strong>ierbaren Proteinen<br />

zu erzielen.<br />

Als Zell- und Proteinspezialist hat die Pro-<br />

BioGen AG in den vergangenen Jahren ein<br />

eigenes Portfolio opt<strong>im</strong>ierter Wirtszelllinien<br />

entwickelt, das die Herstellung von Proteinwirkstoffen<br />

mit unterschiedlichen Glykosylierungsmustern<br />

und anderen posttranslationalen<br />

Modifikationen erlaubt. Neben den<br />

CHO-Systemen DG44 und K1, ist eine eigene<br />

Human-Zelllinie, sowie – vorzugsweise für<br />

die Vakzineproduktion – eine rekombinante<br />

Vogelzelllinie entwickelt worden. Zu jedem<br />

dieser Expressionssysteme wurde eine eigene<br />

Mediumplattform generiert, mit der eine<br />

konstante und reproduzierbare Produktqualität<br />

gewährleistet wird.<br />

Dieses zentrale Know-how des Unternehmens<br />

wird ergänzt durch solide Proteinreinigungstechnologien<br />

(„Downstream“) und<br />

ein breites Spektrum analytischer Verfahren.<br />

Damit hat sich die ProBioGen AG seit<br />

der Jahrtausendwende als biopharmazeutischer<br />

Auftragsentwickler und -hersteller<br />

(„CDMO“) etabliert, der die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Wirkstoffproduktion<br />

aus Wirbeltierzellkulturen bis zum hochgereinigten<br />

Wirkstoffkonzentrat abdeckt. Neben<br />

der kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer<br />

innovativen Technologien baut die ProBio-<br />

Itranskript I Nr. 8-9 I 18. Jahrgang 2012

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