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Klothilde und der Gartenzwerg
Ich hörte oft die Leute fragen:
„Gibt’s über Rumbeck keine Sagen?“
Sprach dann vom Riesen, einem Racker
auf Hünenburg und Hasenacker.
„Die vom Langen aus dem Wald,
die kennen wir, ist doch uralt!
Da muß es doch was Neues geben,
richtig spannend aus dem Leben!“
Mir unbekannt, kam leicht in Rage,
so schrieb ich selber diese Sage:
Es geschah vor vielen Jahren,
hab’s von den Alten so erfahren.
Da trat ins Kloster Rumbeck ein
das wunderschöne Mägdelein.
Sie war klein und hieß Klothilde,
von außen süß, doch eine Wilde.
Ihr Bruder hatte sie gezwungen,
drum war den Nonnen sie entsprungen.
Novizin wollte sie nicht sein,
lief in den nahen Wald hinein.
Dort am dunklen Knippenberg
traf sie auf einen Gartenzwerg.
Beide klein, die Liebe groß,
besser ging’s nicht, ganz famos.
Und folgerichtig, sie gebar
nach und nach ne Kinderschar.
Man hörte bald in Deutschen Landen,
das Dörfchen Rumbeck sei entstanden.
Brave Bürger, nett und fein,
doch hin und wieder etwas klein.
Ihr wißt Bescheid, seid voll im Bilde,
das lag am Zwerg und an Klothilde.
Bleibt bei euch die Frage offen,
hätte der Riese sie getroffen.
Die Antwort macht mir keine Not,
denn der war da schon lange tot.
Und außerdem, was soll die Frage,
dies ist doch letztlich meine Sage.
Gefällt sie nicht, hört, was ich meine,
schreibt euch gefälligst selber eine!
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