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Flexible und reproduzierbare Preformherstellung - Herzog ...

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13. Chemnitzer Textiltechnik Tagung [Vortragsblock]<br />

Seite | 2<br />

Abb. 1: Schema R<strong>und</strong>flechten / Overbraiding<br />

Wurden zuerst Naturfasern verflochten, so können heute mit modernen<br />

Flechtmaschinen alle Chemiefasern <strong>und</strong> Drähte verarbeitet werden. Sprödes<br />

Material wie Carbon erfordert dabei ein besonderes Know-how in der<br />

Maschinenkonstruktion.<br />

Die Radialflechtmaschinen der Firma August <strong>Herzog</strong> Maschinenfabrik wurden<br />

speziell für die Verarbeitung von Carbon entwickelte <strong>und</strong> optimiert. Durch die radiale<br />

Bauform <strong>und</strong> das Garnträgerdesign wird der Filamentbruch gegenüber<br />

konventionellen Flechtmaschinen deutlich vermindert. Als positiver Nebeneffekt<br />

ergibt sich aus der geringeren Bautiefe der Maschine eine größere Flexibilität für<br />

gekrümmte Bauteile. [1]<br />

Die beste Ausnutzung der Fasern wird dann erreicht, wenn die Garne<br />

kraftflussgerecht eingebracht werden.<br />

Beim Flechten gibt es drei Einbringungsmöglichkeiten. Die eigentlichen Flechtfäden<br />

laufen von den Garnträgern ab <strong>und</strong> können theoretisch annähernd zwischen 0° <strong>und</strong><br />

90° abgelegt werden. Wobei in der Praxis eher zwischen 20° bis 80° angewendet<br />

wird. Ein Geflecht nur aus Flechtfäden wird auch biaxiales Geflecht genannt. Werden<br />

zusätzlich noch sogenannte Zettelfäden oder 0°-Fäden eingeführt, spricht man von<br />

einem triaxialen Geflecht. Die Zettelfäden werden durch Bohrungen in den<br />

Flügelrädern geführt <strong>und</strong> werden von den Flechtfäden in der Geflechtslage<br />

abgeb<strong>und</strong>en. Durch diesen Verb<strong>und</strong> erlangt ein triaxiales Geflecht komplett andere<br />

Charakteristika als ein biaxiales Geflecht. Letzte Einbringungsmöglichkeit ist das<br />

sogenannte Seelmaterial. Hier wird das Material unter der Geflechtslage vor dem<br />

Aushärten nur durch Reibung fixiert. Dabei kommen neben Fasern auch Halbzeuge<br />

zum Einsatz. [2]<br />

Der Geflechtswinkel ergibt sich aus der Geschwindigkeitsrelation von Flügelrädern<br />

<strong>und</strong> Abzugseinheit. Werden nur Schläuche oder Litzen als Halbzeug produziert, kann<br />

ein Endlosabzug über Scheiben erfolgen. Bei endkonturnahen Formen wird auf einen<br />

Kern geflochten. Für die Führung diese Kerns gibt es unterschiedliche System wie<br />

z.B. Roboter, Kranportale oder Linearführungen.<br />

Eine weitere Einflussnahme auf die Geflechtsstruktur kann durch die Besetzung der<br />

Maschine erreicht werden. Jede Flechtmaschine hat eine maximale Anzahl von<br />

Garnträgern, mit der sie betrieben werden kann. Kann zwar man ohne bauliche<br />

Veränderung nicht mehr Fäden verarbeiten, ist es aber möglich, durch das<br />

Weglassen oder das Umordnen der Klöppelfolge unterschiedliche Strukturen zu<br />

erzielen. Neben Eigenschaften wie der Drapierfähigkeit gilt es hier insbesondere die<br />

Ondulation der Faserstränge zu berücksichtigen. Betrachtet man einen einzelnen<br />

Roving im Geflecht, so verläuft er regelmäßig über <strong>und</strong> unter den gegenläufigen

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